25 Zabrunnn Antrag, die Regierung möge Frage eintreten, wieweit die Beſetzung des Völ⸗ Bezugspreis: Für den Monat Rov. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Doſnerölug. 25. Hobenber 1926 B60 Tages · und Nuzeigenblatt für Seckenheim ung Umgebung 1 275 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchüftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Berlin, 24. November. Der Reichstag erledigte heute zunächſt ohne Debatte in zweiter und dritter Leſung endgültig das neue deutſch⸗franzöſiſche Saarzollabkommen, den deutſch⸗polniſchen Vertrag über die Regelung der Grenzverhältniſſe und das deutſch⸗polniſch⸗ Danziger Eiſenbahnabkommen. Ein Zuſatzantrag zum deutſch⸗litauiſchen Handelsvertrag wurde dem Ausſchuß überwieſen. Dann ſetzte das Haus die außenpolitiſche Ausſprache fort. Abg. Dr. Bredt(Wirtſch. Vergg.) kritiſierte zu⸗ nächſt die geſtrige Rede des deutſchnationalen Abgeord⸗ neten Hoetzſch, die ſo geweſen ſei, daß die Deutſchnatio⸗ nalen von morgen ab in die Regierung aufgenommen werden könnten. Sie ſtehe allerdings in ſeltſamem Gegenſatz zu der Haltung dieſer Partei beim Eintritt in den Völ⸗ kerbund. Abg. Bredt ſtellte feſt, daß die überſchwäng⸗ lichen Hoffnungen, die in der Regierungspreſſe an Thoiry geknüpft worden ſeien, jetzt der Enttäuſchung gewichen ſeien. Er bezeichnete als die wichtigſte Aufgabe der Außenpolitik im gegenwärtigen Augenblick die Befreiung des Rheinlandes und verſicherte die Regierung, daß ſie bei dieſen Bemühungen auch die Wirtſchaftspartei immer hinter ſich haben werde. Es folgte Abg. Hermann Müller(S.), der ſich zunächſt gezen die Deutſchnationalen wandte. Dieſe Par⸗ tei bezeichne ſich immer als das Gewiſſen der Nation. Beim Dawesplan hätten aber nur 50 Prozent dieſes Gewiſſens funktioniert, die anderen 50 Prozent wären für Gewiſſenloſigkeit. Wenn die Deutſchnationalen in die Regierung aufgenommen würden, dann würden zwei Pferde vorn, zwei Pferde hinten an den Wagen ge⸗ ſpannt ſein. Die Deutſchnationalen hätten Völkerbund und Verſtändigungspolitik immer bekämpft. Wenn ſie jetzt anders reden, ſo nur deshalb, weil der Landbund ihren ſchleunigen Eintritt in die Regierung verlange. Die Deutſchnationalen hätten den heftigſten Kampf gegen die Erfüllungspolitik geführt, aber die Regierungspolitik, die ſie jetzt mitmachen wollten, ſei Erfüllungspolitik von reinſtem Waſſer. Was die Sozialdemokratie betreffe, ſo glaube ſie nicht, daß der Ruin Deutſchlands in Frank⸗ rreichs Intereſſe liege, ebenſowenig wie der Ruin Ruß⸗ lands, der allerdings ſchon da ſei. Wenn in Rußland alles koſcher wäre, dann würde man dort auch die Sozial⸗ demokraten einmal hineinlaſſen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wies Abg. Müller darauf hin, daß die Politik von Locarno zwar einerſeits den endgültigen Verzicht Deutſchlands auf Elſaß⸗Lothringen, andererſeits aber auch den endgültigen Verzicht der Franzoſen auf ihren hiſtoriſchen Drang nach dem Rhein bedeute. In der Abwehr des Separatiſtengeſindels hätten die Rhein⸗ länder gezeigt, wie deutſch ſie fühlen. Auch die Sozial⸗ demokratie verlange die völlige Befreiung des 5 beſetzten Rheinlandes und die volle Wie⸗ erherſtellung der deutſchen Souveräni⸗ tät in dieſem Gebiet. Sie wünſche ebenſo die be⸗ ſchleunigte Rückgabe des Saargebietes, halte aber eine Abſtimmung dort für nicht unbedingt nö⸗ tig, da das Ergebnis der Abſtimmung ganz un⸗ zweifelhaft für Deutſchland ausfallen würde. Der Redner warnte dann weiter vor einer deutſch⸗ita⸗ lieniſchen Politik mit der Spitze gegen Frankreich und verlangte, daß die allgemeine Abrüſtung durch⸗ geführt werden müſſe, da es ſonſt zu einer Kriſe im Böl⸗ kerbund kommen werde. Dem Reichswehrminiſter Dr. Geßler machte er den Vorwurf, gegen die Mißbräuche in der Reichswehr nicht früher eingeſchritten zu ſein. Er verwahrte ſich ferner gegen die Vergleichung des Reichs⸗ banners Schwarz⸗rot⸗gold mit den Rechtsverbänden, denn das Reichsbanner habe es immer abgelehnt, einen neuen Krieg vorzubereiten. Schließlich warnte der Redner vor der Annahme des bürgerlichen Antrages auf Wieder⸗ aufrollung der Kriegsſchuldfrage, der mög⸗ licherweiſe nur neue Hemmungen für die ſchleunige Be⸗ freiung des Rheinlandes bringen könnte. Der Völkiſche Graf Reventlow polemiſierte gegen die Thoiry⸗Politki die zu einer ungeheuren Blamage für Deutſchland geworden ſet, und warnte vor Briand, über den ſich das deutſche Volk heute ebenſo täusche wie 1918 über Wilſon. Im Gegenſatz zu den Deutſchnationalen würden die Völkiſchen die Locarno⸗Politik und Deutſch⸗ lands Mitgliedſchaft im Völkerbund nicht als gegebene t völkerrechtliche Tatfachen anerkennen. Ein Antrag zur Kriegsſchuldfrage. Sierauf begründete Abg. Freiherr von Freytag⸗ Lotinghoven kurz den von den Mitgliebern al⸗ ler bürgerlichen Parteien unterzeichneten kerbundes und des ſtändigen internationalen Gerichtshofes Möglichkeiten biete, eine Prüfung der Kriegsſchuldfrage durch dieſen Gerichtshof zu ererreichen. 9 Der Redner nahm dann namens ſeiner Fraktion zur geſtrigen Rede Dr. Streſemanns Stellung, die nicht f este ſei, die Anſicht der Deutſchnatſonalen über die olgloſtakeit der Thoiry⸗Politik irgendwie zu erſchüt⸗ in eine Prüfung der Kritik der Außenpolitik. Faortſetzung der Debatte im Reichstag. kern. Wenn der Miniſter von vornherein vorausſage, daß die Verhandlungen von Thoiry ſich vielleicht über Jahre hinausziehen würden, weshalb habe er es denn unterlaſſen, wenigſtens inzwiſchen für das beſetzte Ge⸗ biet diejenigen Erleichterungen auszuwirken, die nach of⸗ fiziböſen Stimmen damals in Genf zu erreichen geweſen ſein ſollen. Der Redner fragre, ob der Miniſter jetzt in dieſer Richtung etwas zu tun gedenke oder ob das be⸗ ſetzte Rheinland warten ſolle, bis das Fantaſiegebilde von Thoiry Wirklichkeit werde. Zum Schluß erklärte der Redner, daß er perſönlich zum internationalen Gerichts⸗ hof das volle Vertrauen habe, daß dieſer die Kriegs⸗ ſchuldfrage objektiv prüfen und entſcheiden würde. Es folgte dann Reichswehr miniſter Dr. Geßler, der eine kurze Erklärung zu den neueſten Ver⸗ öffentlichungen des Führers des Jungdeutſchen Ordens Mahraun abgab. Der General, der nach den Veröffent⸗ lichungen Mahrauns einen Kampf mit Freiwilligen gegen Frankreich unternehmen wollte, ſei General Wap⸗ per geweſen. Den habe er(Geßler) gemeint, als er 1922 von den Verrückten ſprach, die junge Leute in die franzöſiſchen Bafonette hineintreiben wollten. General Wapper ſei aber damals ſofort aus der Reichswehr ent⸗ fernt worden. Die Billigung der Außenpolitkt. . Die parlamentariſche Situation wurde ſchon gleich zu Beginn der außenpolitiſchen Debatte, die ſoeben im Reichstage eröffnet wurde, gekennzeichnet. Die großen Zuſammenhänge auf internationalem Ge⸗ biete ſind auch von den ausgeſprochenen Gegnern der Außenpolitik des Reiches nicht aus der Welt zu reden und dieſe Tatſache kam inſofern zur Geltung, als die Deutſchnationa en entgegen der Erwartung nicht den Gra⸗ ſen Weſtarp, ſondern ihr Mitglied Profeſſor Hoetzſech zum Fraktionsredner wählten. Hoetzſch gehört bekanntlich nicht zu dem ausgeſprochenen konſervativen Flügel der deutſchnationalen Reichstagsfraktion. Er legt ſeine Reden mehr auf eine ſachliche Betrachtung an, wenn⸗ ſchon natürlich auch er aus ſeiner ablehnenden Hal⸗ tung kein Hehl machet. Dr. Streſemann, von dem man geglaubt hatte, er werde die Diskuſſion mit der lang angekündigten großen Rede eröffnen, hielt ſich ebenfalls zurück und machte es von dem Verlauf der Debatte ab⸗ hängig, ob und wann er ſprechen würde. Auch dies zeugte nicht davon, daß die Plenarverhandlungen über die Außenpolitik die politiſchen Leidenſchaften beſond ers erregen würden. Zudem dürfte man aber dem Außen⸗ miniſter objektiv zugeſtehen, daß der jetzige Augenblick für eine grundſätzliche öffentliche Beſprechung der außenpolitiſchen Situation ſehr wenig geeignet er⸗ ſcheint. a f Die Erklärung der Regierungsparteien, die von dem bayeriſchen Abgeordneten Emminger ver⸗ leſen wurde, ließ das mit Recht durchblicken und brachte im übrigen die ausdrückliche Billigung der Politik Streſemanns in ihrer großen Linie. Die Regierungs⸗ parteien wieſen allerdings deutlich darauf hin, daß die Verhandlungen über den großzügigen und bedeuk⸗ ſamen Plan eines Ausgleiches zwiſchen Deutſchland und Frankreich neuerdings nicht nur nicht vorange⸗ kommen, ſondern unzweifelhaft ins Stocken geraten ſind. Dieſe Feſtſtellung bedeutete allerdings für die deutſche Oeffentlichkeit keine Enthüllung mehr, denn auch dem einfachſten Sinn iſt es inzwiſchen klar geworden, daß Poincare in den Briand'ſchen Wein ziel⸗ bewußt und unabläſſig Waſſer gegoſſen hat. Aber wie die deutſche Oeffentlichkeit, ſo ſind auch die Regierungsparteien der Auffaſſung, daß trotz der be⸗ ſtehenden Hemmungen der eingeſchlagene Weg richtig ift und wei ter zu verfolgen ſei. Dieſe Stellungnahme iſt in jeder Beziehung nur natürlich, was ganz gewiß aber nicht hindert, daß der deutſche Standpunkt je⸗ derzeit mit allem Nachdruck vertreten wird. N Das war auch der Sinn der Rede, mit der dann Dr. Streſemann doch bei der erſten ſich bietenden Gelegen⸗ heit in die Debatte eingriff. Unmittelbar nach Profeſſor Hoetzſch ſtand auf der Redner iſte noch ein zweiter Deutſch⸗ nationaler, der Abg. von Freytag⸗Loring hoven, der den Antrag aller bürgerlichen Parteien begründen ſollte, in welchem die Aufmerkſamkeit auf die Kriegs⸗ ſchuldfrage und ihre Erörterbarkeit hingelenkt wird. Die Ausführungen des Außenminiſters wurden alſo flan⸗ liert von denen zweier Deutſchnationaler. Dr. Streſemann ſprach frei. Er hatte ſichtlich nur eine Dispoſition ent⸗ worfen, von der er ausging. Er kleidete ſeine Stellung⸗ nahme im Weſentlichen in die Form einer detaillierten Erwiderung auf die Ausführungen Profeſſor Hoetzſch's. Aber das gab ihm dennoch Gelegenheit, die Geſamt⸗ heit der Fragen zu behandeln, die ſich erſtens in der außenpolitiſchen Beſprechung der Politik von Thoiry und zweitens in den Verhandlungen mit der außenpolitiſchen Gegenſeite ergeben ha⸗ ben. Der Außenminiſter hielt der Opposition entgegen, daß ſie nicht habe erwarten können, er, der Miniſter, werde bereits acht Wochen nach der berühmten Unter⸗ redung von Thoiry eine Liste der praktiſchen Ergebniſſe vorlegen. Er erinnerte daran, wie lange ſich J Verhandlungen hinzuziehen pflegten und meinte mit Recht, daß die in Thoiry angeſchnittenen Fragen ihrer Natur nach beſondere Schwierigkeiten böten. 1 f für eine vorzeitige Räumung des beſetzten Gebiet diplomatiſche Dann wiederholte er] wäre. 0 5 die Exklärung, daß die Militärkontrolle ſeſbſtver⸗ ſtandlich ſo raſch wie moguch verſchwinden müſſe und ging ſchließlich auch auf die Anterfragen 5 die ſich im Juſammenhang mit dem Kontrollproblem ergeben. Im Ganzen war es eine objektive ruhige Schilderung der Dinge, und wenn der Außen⸗ miniſter auch darauf verzichtete, zu früheren oratoriſchen Leiſtungen eine neue zu fügen, ſo blieb ſeine Darſtellung dennoch nicht ohne Eindruck. a 8 Mit einem ſolchen Erfolge wollte und konnte er ſich 5 im Augenblick wohl auch zufrieden geben. Wir ſagten es 5 ſchon, daß die außenpolitiſche Geſamtſituation und der gegenwärtige Augenblick für große programmatiſche Er⸗ offnungen nicht geeignet erſcheinen. Die Erklärung der Regierungsparteien kennzeichnete die Situation, ihre Klip⸗ pen und ihre Möglichkeiten in jeder Beziehung zutreffend, und einigen wir uns in der Auffaſſung, daß die Möglich⸗ 16 ff e und die Hemmungen überwunden werder 2. Die Kontrollverhand tungen. Oie Verſchiebung der Grunblagen von Thoiry. 1 1 d Berlin, 24. November. 1 Bei den Beſprechungen in Thoiry iſt von Streſemann ein Programm vorgelegt worden, das die deutſchen Wünſche enthielt, die nun nach dem Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund möglichſt bald realiſiert wer⸗ den müßten. An erſter Stelle ſtand die Räumung des noch beſetzten rheiniſchen Gebietes. Nach dem Verſailler Vertrag iſt dieſe in Etappen fällig. Der letzte Termin in neun Jahren. Aber mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund hat die Rheinlandbe⸗ ſatzung ihren Sinn verloren. Das iſt in Thoirn ſchließlich auch von Briand anerkannt worden, und man iſt ſich über ein Verſtändigungsprogramm einig geworden, das die noch zwiſchen Deutſchland und Frankreich be⸗ ſtehenden Mißhelligkeiten und Schwierigkeiten völlig be⸗ ſeitigen ſollte. Deutſchland ſollte Frankreich in ſeinen Sor⸗ gen um die Stabiliſierung des Franc entgegen⸗ kommen, auch ſollte eine große wirtſchaftspoliti⸗ ſche Zuſammenarbeit inszeniert werden. An dieſes Uebereinkommen muß man ſich zurückerinnern, wenn man beurteilen will, was inzwiſchen geſchehen iſt, was aus jenem Programm insbeſondere bei den gegenwärtigen Er⸗ örterungen der franzöſiſchen Preſſe ührig geblieben iſt. Sehr bald wurde in der franzöſiſchen Preſſe, nachdem die Zurückhaltung Poincarees die anfängliche Be⸗ geiſterung ſtark ernüchtert hatte, die Meinung laut, da Frankreich bei dem Geſchäft zu viel bezahle und Deutſchland eigentlich gar nichts leiſte, und man begann mit dem Gedanken zu ſpielen, daß Deutſchland auch ſeine Oſtgrenzen gerantieren müſſe, wenn ſeine Münſche in Bezug auf das beſetzte Gebiet erfüllt wer⸗ 555 ſollen. Mit dieſen Erörterungen wurde er Boden von Thoiry vollkommen ver⸗ choben. Es wurde vergeſſen gemacht, daß die Wünſche eutſchlands ganz allein aus der Tatſache her⸗ aus floſſen, daß es Mitglied des Völkerbundes geworden war und vor allem auch den Sicherheits⸗ 5 von Locarno unterſchrieben hatte. Aber nach⸗ em ſo dieſe Grundtatſache verhüllt worden war, iſt es möglich geworden, neue Forderungen an Deutſchland zu ſtellen, um eine Gegenleiſtung fü eine vorzeitige Räumung des beſetzten Gebietes in die Hände zu bekommen. Jetzt wird ein Eingehen Deutſch⸗ lands auf die franzöſiſchen Forderungen hinſichtlich des Ausbaues der Völkerbundkontrolle über Deutſchland im allgemeinen und die entmilitariſierte Zone am Rhein im beſonderen als Voraus ſetzung in den Vordergrund geſtellt. Hoincaree hinter den Kuliſſen. Mir erleben alſo in diefer Entwicklung die Tatſache, die ſich durch keinerlei Optimismus des Herrn Dr. Streſe⸗ mann beſeftigen läßt, daß ſich ſeft Thoiry das Ver hältnis von Deutſchland und Frankreich verſchlechtert hat. Die franzöſiſche Preſſe ſpricht nich! im Geringſten mehr davon, daß Thoiry ein großes Er⸗ eignis geweſen iſt. daß insbeſondere die begeiſterte Frie⸗ densrede Briands in Genf nach der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund eine ganz neue Aera des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes eröffnet habe, ſie bringt im Gegenteil immer nur Forderungen u nochmals Forderungen vor. Das alte Miß⸗ trauen hat ſich in ſeiner ganzen Breite und Tiefe wie⸗ der erhoben. Angeſichts dieſer Entwicklung müſſen wir von der deutſchen Außenpolitik verlangen, daß ſie die Erinnerung an den Aufnahmeakt in Genf und das vertrauliche Geſpräch in Thoiry wi der ganz lebendig und bis zum Letzten politiſ wirkſam macht. Die gegenwärtigen Preſſeerörterungen ſehen ſo aus, als wäre nie ein Thoiry geweſen, und es dünkt uns faſt, als würde dieſes Manöver in Frank⸗ reich ſyſtematiſch von der Regierung g ſchürt, um Streſemann, wenn er jetzt nach Genf oder Locarno fahren ſollte, leicht ſuggerieren zu können, daß immer noch den Beweis für eine moraliſche Abrüſtung genüber Frankreich keine weſentlichen Zugeſtändniſſe ma⸗ Das Echo zu Streſemanns Rede. Pariſer Kommentare.— Geteilte Meinungen. 1 Paris, 24. November. g Die Pariſer Preſſe gibt die Ausführungen des Reichs⸗ außenminiſters Dr. Streſemann während der geſtrigen außenpolitiſchen Ausſprache wieder. Nur ein Teil der Preſſe gibt Kommentare dazu.„Petit Pariſien“ beſchäftigt ſich dabei hauptſächlich mit der Frage der Militärkontrolle und betont, daß es hauptſächlich an Streſemann liege, die Gründe, durch die die Kontroll⸗ kommiſſion verhindert ſei, Berlin zu verlaſſen, möglichſt raſch zu beſeitigen, um dadurch das gegenſeitige Ver⸗ trauen zu ſchaffen und zu befeſtigen.„Oeuvre“ be⸗ 8 108 die eventuellen finanziellen Gegenleiſtungen, die Dr. Streſemann ſeinerzeit in Thoiry ins Auge gefaßt habe, die aber für Frankreich vorläufig nicht in Be⸗ tracht kämen. Die deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit⸗ dürfe nicht nur einen Tauſchhandel bilden. Der Gau ⸗ lots“ vermißt in den Ausführungen Dr. Streſemanns Deutſchlands. Der„Fig aro“ will aus der Rede des Reichsaußenminiſters erſehen haben, daß Deutſchland⸗ ge⸗ chen will.„Echo de Paris“ fragt, wie könne Frank⸗ reich, ohne ſein Wort nicht einzuhalten, heute ſolche Ge⸗ walt⸗ und Ueberwachungsmaßnahmen aufrechterhalten? Frankreich ſehe ſchon ſeit zwei Jahren bei allen ſeinen Abkommen mit Deutſchland mit Gewalt ſchlechtes Ver⸗ trauen.„Volonte“ ſchreibt, Streſemann hätte ſeinen Weg mit aller wünſchenswerten Klarheit vorgezeichnet. Die Verhandlungen über das Saargebiel Fühlungnahme mit den ſaarländiſchen Parteien. r Berlin, 25. November. Aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren wir, daß die Parteien des Saargebietes mit den Parteien des deut⸗ ſchen Mutterlandes über eine ſpätere Zuſammenarbeit nach dem Rückkauf des Saargebietes bereits in Fühlung ge⸗ treten ſind. Die Vertreter des Saargebietes haben durch⸗ weg die Notwendigkeit einer deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verſtändigungspolitik gefordert, da nur auf dieſe Weiſe ſich ein wirtſchaftlicher Nie⸗ dergang des Saargebietes vermeiden laſſe. Auch mit der Reichsregierung laufen Verhandlungen, durch die feſtgeſtellt werden ſollen, ob Deutſchland wirtſchaftlich in der Lage iſt, die Bedürfniſſe des Saargebietes zu befriedigen. Man hofft, daß bis zur Völkerbunds⸗ tagung die zwiſchen Deutſchland und dem Saaro det ſich ergebenden Fragenkomplexe geklärt ſind. 0* 72 2 2 2 Die Abrüſtungskonferenz in Frage geſtell.? Schroffe Gegenſätzlichkeit zwiſchen kontinentalen 25 und Seemächten. N London, 24. November. Zu den Preſſeerörterungen über die Abrüſtungskonfe⸗ tenz und zu der geäußerten Abſicht Chamberlains, die Abrüſtungslonferenz ratſamerweiſe erſt im nächſten Jahre ſtattfinden zu laſſen, bemerkt der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“, daß alle dieſe Erörterungen die großen Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen den kontinentalen und den Seemächten zum Grunde hätten. Die Meinungsver⸗ ſchiedenheiten ſeien grundſätzlicher Art und gingen tief. Man könne ſchon jetzt mit der Wahrſchein⸗ lichkeit eines völligen Zuſammenbruches einer Abrüſtungskonferenz rechnen, wenn nicht noch zur rechten Zeit ein völliger Stimmundsum⸗ ſchwung eintrete. ü ö Die Kriegsſchuldͤfrage. Anrufung eines internationalen Schiedsgerichts. „Berlin, 25. November. Der Antrag der bürgerlichen Parteien, die Kriegs⸗ ſchuldfrage erneut aufzurollen, wird von der Reichs⸗ regierung noch vor Weihnachten erledigt wer⸗ den. Die Miniſter ſind ſich darüber einig, daß durch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund die Beſchul⸗ digungen anderer Staaten von der Alleinſchuld 15* 8 einzige Inſtanz, die darüber zu entſcheiden habe, wen die Schuld treffe, ſei ein internationaler Schiedsge⸗ richtshof, den man jetzt von deutſcher Seite an⸗ rufen werde. Das Material ſoll im Auswärtigen Amt bearbeitet und nach Kenntnisnahme durch die Regierung und die Parteien an den Gerichtshof weitergeleitet wer⸗ den. Die Interpellation der Deutſchnationalen in der Kriegsſchuldfrage wird danach im Parlament mit der Ankündigung des deutſchen Schrittes beant⸗ wortet werden. Die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen. Vor Beſprechungen in der Chorzowfrage. Berlin, 24. November. Die Vorverhandlungen zum Abſchluß eines deutſch⸗ polniſchen Handelsvertrages haben abermals eine Unterbrechung durch die Abreiſe des Leiters der polniſchen Delegation nach Warſchau erfahren. In der Frage des Niederlaſſungsrechtes konnten die ge⸗ genteiligen Auffaſſungen beider Delegationen noch im⸗ mer nicht einander nähergebracht werden, und es handelt ſich jetzt darum, von Warſchau neue In⸗ ſtruktionen zu erhalten, damit die Verhandlungen in abſehbarer Zeit wieder aufgenommen werden können. Nach zuverläſſigen Nachrichten aus Warſchau rechnen die Polen erſt im Laufe des kommenden Sommers mit dem Abſchluß des Vertrages. 5 Die Verhandlungen über die Chorzowwerke ſind jetzt in vollem Gange. Deutſcherſeits rechnet man mit einem günſtigen Ergebnis, da man glaubt, daß die Polen eine Behandlung der Angelegenheit vor dem Völ⸗ kerbunde nicht wünſchen. e e Aus dem In⸗ und Auslande. Folgen des franzöſiſchen Knüppelregiments in den„befreiten Gebieten“. —.— 2 ſäſſer Kurier“ wendet ſich mit Nachdruck gegen die Tendenzlügen der franzöſiſchen Preſſe von der angeb⸗ lichen Propaganda deutſcher Agenten in Elſaß⸗Lothringen. Dieſes Argument ſei miſerabel. Die Leute ſeien nicht Heimatrechtler, weil ſie die„Zukunft“ läſen, ſondern ſie läſen die„Zukunft“, weil ſie Heimatrechtler ſeien. Es ſer eine Volksbewegung da, die eine entſchiedene Wahrung der Verhältniſſe ihres Heimatlandes verlange. Je weniger Verſtändnis und je mehr offizielle Oppoſition dieſe Be⸗ wegung finde, um ſo ſtärker ſei die Tendenz in den ge⸗ mäßigten Kreiſen der Bevölkerung, ſich auf die radi⸗ kalſte Seite der Heimatrechtsbewegung zu ſchlagen. Es ſei abſichtliche Täuſchung, wenn der„Temps“ und andere Blätter ſchrieben:„Mit den Sanktionen ſei die Heimat⸗ rechtsbewegung oder der Autonomismus zu Boden ge⸗ ſchlagen und es habe genügt, daß die Regierung mit einem Knüppel dazwiſchen fuhr, um der ganzen Sache ein Ende zu machen.“ Umgekehrt erwidert der„El⸗ ſäſſer Kurier“:„Die Sanktionen, gewiſſenloſe Urteile de⸗ voter Diſziplinargerichte, Terrorurteile der Strafkam⸗ mern und des Appelationshofes haben wie Gift gewirkt.“ Die oſtoberſchleſiſchen Flüchilinge an den Völkerbund. Gleiwitz, 23. Nov. Die geſtern im Gleiwitzer Stadt⸗ theater tagende und von 2500 Perſonen beſuchte Vertre⸗ terverſammlung der 50000 in Weſtoberſchleſien unter⸗ gebrachten Flüchtlinge aus Oſtoberſchleſien nahm einmütig eine Entſchließung an den Völterbund an, in der unter Hinweis auf die verfehlte Entſcheidung der Botſchafter⸗ konferenz über die oberſchleſiſche Frage, ferner auf die Tat⸗ ſache, daß es Polen nicht verſteht, das kulturell und wirt⸗ ſchaftlich hochent-mckelte oſtoberſchleſiſche Gebiet zu ver⸗ walten und ſchließlich auf das Ergebnis der Kommunal⸗ wahlen in Oſtoher(chleſien die Rückgabe des abgetretenen Gebietes an Deutſchland gefordert wird. Der engliſche Bergarbeiterkonflikt. 5 London, 24. Nov. Die Regierung hat ihre Abſicht bau einzuſetzen. Der Innenminiſter erklärte, daß, falls bis Freitag die Diſtriktabkommen zuſtande gekommen ſein würden, die Notſtandsverordnungen und beſonderen Voll⸗ machten der Polizei eingeſchränkt würden, die bisher zur Deutſchlands am Kriege aufhören müſſen. Die ſtärkeren Ueberwachung des Kohlenbergbaues dienten. Colmar, 24. Nov. Der in Colmar erſcheinende„El⸗ aufgegeben, ein nationales Schiedsgericht für den Berg⸗ — de Brouckere für allgemeine Abrüſtung. Paris, 24. Nov. Der belgiſche Völkerbundsdelegierte de Brouckere veröffentlicht im„Oeuvre“ einen Artikel unter der Ueberſchrift:„Soll abgerüſtet werden?“ Er kommt dabei zu folgenden bemerkenswerten Schlüſſen: Die Tatſachen unterſtützten zu ſehr die Abrüſtung, als daß dieſe nicht über den ſchlechten Willen triumphieren ſollten. In Verſailles habe ſich Deutſchland verpflichtet, ab zu: rüſten und die Vorbereitung einer allgemeinen Abrüſtungs. beſchränkung aller Nationen zu ermöglichen.„Entweder müſſen wir uns an das Deutſchland im Vertrage ge⸗ gebene Verſprechen erinnern und es halten, oder* klären, daß wir es nicht tun werden, und demgemö 1 geſtatten, daß auch Deutſchland ſich nicht mehr in volle Maße an ſein Verſprechen hält. Wir müſſen aber ent ⸗ 5 waffnen, oder wir ſteuern in unmittelbarer Zukunft einem Kriege zu. Ich zweifle daran, ob ſich Regierungen finden die vor ihren Völkern die ſchwere Verantwortung auf ſich nehmen werden, das Abrüſtungsprojekt, wenn es einma konkrete Formen angenommen hat, zu verwerfen.“ Die deutſch⸗franzöſiſche Grenzregulierung. 0 News“ berichten von einem Vorſchlag, den der kanadiſche King in Bezug auf die deutſch⸗franzöſiſche Grenzreguließ* rung dem früheren engliſchen Botſchafter in Berlin Lor d'Abernon gemacht hat. Nach dieſem Vorſchlag wird eine deutſch⸗franzöſiſche Grenzkommiſſion gebildet werden, na dem Muſter der kanadiſch⸗amerikaniſchen Grenzkommiſſion. Lord d'Abernon erklärte ſich bereit, dieſen Vorſchlag pral⸗ tiſch zu unterſtützen. 1 Oeffnung der italieniſchen Archive.* Nom, 24. Nov. Es verlautet, daß nunmehr auch Italien ſeine Staatsarchive öffnen will, um ſeinen Bei- drag an der Geſchichte der Vorkriegszeit zu liefern. Se. nator Salata hat ein Programm für die Ausgabe einer Sammlung von diplomatiſchen Aktenſtücken Muſſolini vor⸗ gelegt und deſſen Billigung erhalten. l Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Im Rhein ertrunken.) Bei Blockß iſt ein bis jetzt unbekannter Mann, vermutlich dem Schiſ⸗ ferſtande angehörig, in betrunkenem Zuſtande der Ka“ mauer zu nahe gekommen, in den Rhein gefallen und ee, trunken. Der Verlebte hat ſich beim Sturz wabrſcheinlich f eine nicht unerhebliche Verletzung zugezogen, da er w dem Kopf auf eine Treppenſtufe aufſchlug. Die Leiche 13 ee trotz längeren Suchens bis jetzt nicht gefunden. werden. I Mannheim.(Warnung vor reiſenden Ein? brechern.) Seit Juni 1925 verüben reiſende Ein⸗ brecher in verſchiedenen Städten Deutſchlands in Amts⸗ gebäuden, hauptſächlich in Landratsämtern, Bürgermei⸗ ſtereien, Finanz,, Wohlfahrts⸗ und Arbeitsämtern Ein, brüche, wobei den Tätern u. a. Amtsſtempel, Paßformu⸗ 1 lare, Schlüſſel ſowie über 15000 Mark Bargeld, darur 5 ter Schweizer Franken und Dollarnoten, in die Haus 1 fielen. In letzter Zeit ſind ſie auch in einem Orte Su deutſchlands aufgetreten, wobei ihnen eine Kontinental“. Schreibmaſchine Nr. 272 968, ſowie über 150 Park Bar geld in Silber uſw. in die Hände fielen. Vor den Ein brechern wird gewarnt. ach Heidelberg.(Betrug.) Wegen Betrugs im Rü 5 fall wurde der 27 Jahre alte Kaufmann Korfmam⸗ zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Korfmann ver, anlaßte einen kriegsblinden Kaufmann, einen Filmpro? jektionsapparat zu kaufen, um ein Wanderkino zu be treiben. Er wollte dabei als Operateur mitwirken und vet. ſprach einen Monatsgewinn von 1000 Mark. Da 5 dem ganzen Geſchäft für den Blinden nichts herauskam, erfolgte Anzeige. 5 0 1 Hügelsheim bei Raſtatt.(Revolver in Kin, derhänden.) Der 15 Jahre alte Herbert Röſin gie* beſchäftigte ſich mit dem Revolver ſeines Vaters. 7 f Waffe ging los und ein Schuß traf den Jungen in 17 Hand. 33 Bühl.(zu dem Mord an dem Polizeidie, ner Feurer.) Die an dem Mord des Poltsedienerg 15 Feurer beteiligten drei jungen Leute— im Alter von. 1 bis 25 Jahren— wurden unter ſtarkem Gendarmeriſſ⸗* gebot in das hieſige Amtsgefängnis eingeliefert. zin⸗ Karlsruhe.(Tödlicher Anfall.) In der 15 1 kenheimer Straße in der Nähe des Sportplatzes Au- Freien Turnerſchaft widerfuhr einem Automobil mit Een hänger ein Unfall. Der Beifahrer wollte von dem erſtah 9 Wagen auf den Anhängerwagen überſteigen, rutſchte tot, 5 und kam unter den Anhängerwagen. Er war ſofort to“ N Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 34. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) b„Ja, gnädiges Fräulein. Unter den Platanen. Ich werde mir erlauben, die Herrſchaften dann hinzufüh⸗ ren. Schön. Und während wir dann unten ſind, kön⸗ nen Sie hier auspacken.“ 7 Allein mit Mutter und Schweſter, ſagte ſie ener⸗ giſch:„Ihr aber tut mit um Gotteswillen den Gefal⸗ len und hört mit dem ewigen Bewundern und Danken auf! Ihr macht uns geradezu lächerlich dadurch. Sich durch nichts imponieren laſſen iſt die erſte Pflicht einer wirklich feinen Dame.“ Die Mutter wollte proteſtieren, aber Evelyn war ſchon in ihrem nebenan liegenden Zimmer verſchwunden. Der Kaffee wurde alſo im Park getrunken und die Anterhaltung war eine recht lebhafte dabei. Nachher ſchlug die Gräfin einen Spaziergang vor. Sie wollte ihren lieben Gäſten allerlei Lieblingsplätzchen im Park zeigen. Wenn übrigens Evelyn um der beſcheidenen Höf⸗ lichkeit ihrer Mutter willen wie auf Nadeln ſaß, ſo war dieſe um Evelyns willen in gleicher Lage. 5„Deine blaſierte Art, alles als ſelbſtverſtändlich hin⸗ zunehmen und nichts zu bewundern, muß Magnus ja geradezu verletzen!“, flüſter⸗e ſie der Tochter einmal zu, als beide etwas hinter den anderen zurückblieben.„Es iſt doch ſeine Heimat, die er liebt!“ „Ueberlaß das mir, Mama.“ lautete die bochfah⸗ rende Antwort.„Ich bin doch ſeine Braut, und all dies wird in kurzem mein eigen ſein. Mein Verſtand e daß es lächerlich wäre, hier die Bewundernde zu. „Ich wollte, du hörteſt nicht immer auf deinen Ver⸗ ſtand, ſondern mehr auf dein Herz!“ „Dann ſtände ich wahrſcheinlich nicht hier!“ entfuhr es Evelyn halb wider Willen, und ohne von dem er⸗ 1 ſchrocken fragenden Blick der Mutter Notiz zu nehmen, eilte ſie den Voranſchreitenden nach. Modeſta war anfangs an Harald Wolkerns Seite dahingeſchritten, der ſich eifrig Mühe gab, ſie zu unter⸗ halten. Aber ſie antwortete nur einſilbig und befangen, und ihr Blick, der in ſtillem Entzücken über die Land⸗ ſchaft hinglitt, hob ſich nur ſchüchtern zu dem großen Hünen mit dem blonden Siegfriedskopf, der ihr von ſeiner Sternwarte, von Schönau und ſeiner guten alten Tante Luiſe erzählte, die dort das Regiment führte. Sie war ſo gar nicht an den umgang mit Herren gewöhnt und atmete erleichtert auf, als die Gräfin ſich mit einer Frage an den Freund ihres Sohnes wandte und ihn dabei in ein kleines Geſpräch verſtrickte. Ah— endlich war ſie allein und konnte ungeſtört zart und poetiſch.... ken auf. Graf Wolkern lachte. „Nein. Die andere Modeſta. Deine Braut iſt ja vielleicht ſchöner, jedenfalls königlicher, aber die Schwe⸗ ſter— du haſt mir nicht zu viel, ſondern zu wenig von ihr erzählt! Verſprich mir, daß ihr bald nach Schönau kommt! Tante Luiſe muß ſie auch kennen lernen.“ „Wer? Evelyn?!“ fuhr Magnus aus ſeinen Gedan⸗ Magni verſprach es. 1 Sie fanden Modeſta endlich nach langem Suchen im Hühnerhofe, wo ſie mitten unter Küchlein und den zug 15 men weißen Tauben der Gräfin hockte und. leiſe mit ihnen plauderte. 5 ueber ihr wölbte ſich der klare, blaßblaue Abend. himmel und unter ihr im glänzend grünen Raſen lagen wie zerſtreute Gold⸗ und Silberſternlein Butterblüm. chen und Margueriten. Modeſtas Wangen aber waren roſenrot vor innerem Glück. Beide Männer betrachteten ſie eine Weile ſtumm über den Lattenzaun hinweg, ehe ſie ſie anriefen. Sie beſaß eine ſo merkwürdig weiche, anmutige Art der Bewegung. Es war entzückend, ihre ſchmalen, mei⸗ ßen Kinderhände liebevoll die Küchlein und Tauben mei; cheln zu 1 während eine keuſche Inbrunſt aus iyren ſamtdunklen Augen ſtrahlte. 1 „Warum ſind Sie meinem Freunde heute entwiſcht? fragte Magnus eine Stunde ſpäter, als ſie zufällig 1 Augenblick allein waren.„Er gab ſich doch ſo ühe, Sie zu unterhalten! Gefällt er Ihnen nicht?“ „O doch,“ antwortete Modeſta erſchrocken ber dit Worte, die ſie als Tadel empfand,„ich weiß es ſelbſt nicht, ich ging dahin wie im Traum und ſtand auf ein mal am Hühnerhof, Das war mir neu... und ſah ſo 1 19 15 1 1 1 1 „Es gefä nen alſo auf Rettenegg?“ „Ueber alle Begriffel Es iſt ja alles wie ein Mär. chen— die vielen Blumen, die Wieſen, die Berge& und dieſe Stille ringsum! Mir iſt, als gehörte ich gen. nicht hierher, als müſſe ich jeden Augenblick erna, und jemand mich fortweiſen!“ Ihre Augen leuchteten ⸗ ihr Geſicht ſtrahlte. f ö.. Er lächelte gerührt. „Das wird wohl nie geſchehen. Wir alle haben Sie ja lieb, kleine Modeſta, und wünſchen nur, d ſich wohlfühlen bei uns. Ich aber bin ganz b ſtolz darauf, daß Ihnen abe ede ſo gefällt, denn es iſt meine Heimat und ich lie e jeden Stein davon!“ FCortſetzung folgt.) 1. „Dann ä Kehl.(Verhaftung eines Scheckfälſchers.) a Der hieſigen Grenzpolizei wurde von der franzöſiſchen Gendarmerie, der in Hagenau i. E. verhaftete Deutſche Balthaſar Jenerich ausgeliefert. Jenerich hat ſeinerzeit mit einem Komplizen zuſammen die Darmſtädter Bank in Worms durch Scheckfälſchung um 25 000 Mark ge⸗ prellt. Der Scheck war auf 35 000 Mark ausgeſtellt, jedoch hatten die beiden nur 25 000 Mark abgehoben und den Reſt gutſchreiben laſſen. Jenerich iſt zurzeit im Kehler Amtsgefängnis untergebracht. Leopoldshöhe bei Lörrach.(Auch eine Beloh⸗ nung.) Ein Mädchen fand an der Riehnerſtraße beim Pfaffenloh eine Briefmappe. Beim Oeffnen bemerkte ſie ein großes Bündel Banknoten. Als ehrliche Perſon nahm ſie die Mappe, um ſie auf der Polizei abzugeben. Da kam ein Auto angefahren mit einem Herrn, der das Mädchen nach der Mappe fragte. Dieſes händigte ihm den Fund ſofort aus.„Jetzt bin ich wirklich froh,“ meinte der Autofahrer,„es ſind nämlich 50000 Franken in der Mappe.“ Sprachs, drückte dem Mädchen vier Franken in die Hand und fuhr Baſel zu. 5 Freiburg.(Beſtrafung einer Beſtimmungs⸗ Aus Nah und Fern. Speyer.(Schwer er Betriebsunfall in Speyer.) Im Lagerkeller der Schwarz⸗Storchen⸗Braue⸗ rei hat ſich ein ſchwerer Betriebsunfall zugetragen, bei dem der 28 Jahre alte verheiratete Betriebsführer Jakob Beck aus Dudenhofen getötet und der Monteur Rober! Fuchs ſchwer verletzt wurde. Der aus Thale im Harz Pen Monteur war im Auftrag ſeiner Firma mit er Aufmontierung von Tanks im fraglichen Keller be⸗ ſchäftigt. Beck und andere Arbeiter halfen dabei. Plötz⸗ lich brach das Gerüſt zuſammen und ein herabſtürzen⸗ der Tank ſchlug den Beck tot und verletzte den Monteur ſchwer, ſo daß dieſer ins Diakoniſſenkrankenhaus einge⸗ liefert werden mußte. Landan.(Blutige Nachkirchweih.) In der Nacht wurde der 19jährige Schreiner Oskar Johann aus Rülzheim gelegentlich eines Streites durch einen Meſſer⸗ tich in den Hals, der die Schlagader traf, tödlich ver⸗ etzt und ins Vincentiuskrankenhaus eingeliefert, wo er hoffnungslos darniederliegt. Johann hatte die Verletzung im Verlaufe eines Streites auf dem Kirchweihplatze er⸗ Handgemenge verwickelten wieder geheim Hier wurden 3 Auto in Simmern geſtellt wer⸗ Da ſich die Inſaſſen in Widerſprüche verwickelten, e menſur.) Von der Strafkammer Freiburg wurden 8„ 51 3 zwei Studenten aus Kettwig und aus Mühlheim a d. R., 1 9 1 ieh 1 7 ein eine die im Juni in Günterstal bei Freiburg an den Beſtim⸗ 8 gziehen wollte lach mungsmenſuren der Burſchenſchaften Teutonia und Saro⸗ Waldalgesheim.(Immer ion. Sileſia und des Schwarzen und Roten Ringes teilgenom⸗[nis volle Automobiliſten.) 8 ral men hatten, zu je drei Monaten Feſtung verurteilt. Ihre junge Letute von zwei Anbekannten angehalten und zum Gegner und die Sekundanten konnten nicht ermittelt wer- Mitfahren in einem Auto eingeladen. Als ſie das verwei⸗ 1 den, da die Angeklagten darüber die Ausſagen verweiger⸗ weigerten, wurden die Anbekannten ausfällig und ver⸗ . ſten. Der Vorſitzende führte in ſeiner Arteilsbegründung] ſchwanden mit ihrem Auto in der Richtung nach Strom⸗ uch aaus, daß auch er wie der Verteidiger die Stellungnahme berg. Durch ſofortige Verſtändigung der umliegenden Po⸗ Bei ⸗ des Reichsgerichts und das ſchroffe Vorgehen des Staates lizeiſtationen konnte das Se⸗ Baden bedaure. Es ſei ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß bei den. W ff N iner jedem anderen Sport die Zahl der Todesfälle mindeſtens wurden ſie in Gewahrſam genommen. bor⸗ ebenſo hoch ſei wie ber Menſuren. Trotz dieſer ſeiner Ueber⸗ Heppenheim a. d. B.(Schwerer Unfall.) Auf ö zeugung habe er aber die Angeklagten verurteilen müſſen, der Landſtraße zwiſchen Lorſch und Heppenheim wurde da die Reichsgerichtsentſcheidung für die unteren Gerichte[ein Radfahrer von einem Laſtauto gegen einen Baum ge. maßgebend ſei. 2 5 e wo der Mann mit ſehr ſchweren Verletzungen 2 ö N a iegen blieb. Der Laſtwagenführer kümmerte ſich nicht ckp ö i Badiſcher Landtag. um den Verletzten, ſondern fuhr in raſchem Tempo davon, chif⸗ g 5 Die Wahl der Negierung ſo daß er unerkannt entkam. Erſt nach etwa einer Stunde it Nachmittagsſitzung des badiſchen Landtags wurde zum Erbach. i 1 Staatspräſidenten Finanzminiſter Dr. Köhler gewählt. den Außerdem wurde Dr. Leers(Dem.), bisher Miniſterial⸗ i 8 direktor, zum Kultusminiſter gewählt. Was die Ver⸗ in- teilung der Aemter in der Regierung anbelangt, ſo er⸗ Ein halten die Sozialdemokraten das Innenminiſte⸗ nt⸗⸗- rium mit 2 Staatsräten, an der Spitze Innenminiſter nei⸗ Remmele, das Zentrum behält das Miniſterium Ein- der Juſtiz mit Juſtizminiſter Trunk und das Mini⸗ mu⸗-⸗ terium der Finanzen ſowie einen Staatsrat, während un⸗ die Demokraten das Kultusminiſterium ohne Staats⸗ nde rat erhalten. In der Regierung werden demnach 3 Ver⸗ üd⸗ treter des Zentrums, 3 Sozialdemokraten und 1 Demo⸗ tal⸗ krat Platz nehmen. 5 5 zar- u Beginn der heutigen Sitzung verlas der Prä⸗ Fin⸗ ſident die Anträge und förmlichen Anfragen, die je⸗ 3 weils zu Beginn einer Seſſion einzugehen pflegen. Vom züch Zentrum liegen bisher zwet Anträge vor und zwar ann über die Sicherung des Arbeitsverhältniſſes älterer Ar⸗ Blanke, ſchwer verletzt zu haben. Karlsruhe, 24. November. In der geſtern Abend um halb 6 Uhr begmnenden beiter und über die Aenderung der Gemeindeordnung. Die Sozialdemokraten haben zwei Anträge über die Reform der Reichsverſicherungsordnung und über Maßnahmen zur Linderung der Notlage der Klein⸗, So⸗ zial⸗ und Kriegsrentner eingebracht.. Von der Deutſchen Volkspartei liegen Anträge über die Aenderung der Beſtimmungen über die Wahl der Gemeindeverordneten, Bezirksräte und Kreisabgeordneten über den Bürgergenuß weiblicher Perſonen und über die Aenderung des Wahlrechtes vor. Die Bürgerliche Ver⸗ einigung hat Anträge eingebracht über die Stellung Badens zur Fridericus⸗Marke und über den Verfaſs⸗ ſungstag, über die Winzerkredite und über die Grund⸗ gebühren des Badenwerks für die Straßenbeleuchtung der Gemeinden. f 97 In der heutigen Sitzung wurden ſodann 50 Mit⸗ glieder des Oberbewertungsausſchuſſes beim Landes⸗ finanzamt Karlsruhe gewählt und die Berichte des land⸗ ſtändiſchen Ausſchuſſes über den Stand der Amortiſations⸗ kaſſe und des Domänengrundſtocks verleſen. Der Termm der nächſten Sitzung iſt noch unbeſtimmt. Zunächſt werden die Ausſchüſſe ihre Arbeiten aufnehmen. ö wurde der ſtark blutende und bewußtloſe Mann von Paſ⸗ ſanten neben ſeinem zertrümmerten Rade aufgefunden und in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. (Schiffsunfall.) Einem talwärts fah⸗ renden Schlepper der Adolf Huber⸗Lmie, welcher zwei beladene und zwei leere Kähne mit ſich führte, iſt hier ein kleiner Schiffsunfall dadurch zugeſtoßen, d leeren Kähne plötzlich auf die beladenen ſtießen und einige geringere Beſchädigungen verurſachten. Die leeren Kähne mußten abgeworfen werden und vor Anker gehen. Einem gerade zu Berg fahrenden Schlepper gelang es eben noch, dem einen Kahne, der eine volle Schwenkung ausführen mußte, rechtzeitig auszuweichen, wodurch ein weiterer, zwei⸗ fellos ſchlimmerer Zuſammenſtoß verhütet wurde. Magdeburg.(Schröder erneut verurteilt.) Vor dem erweiterten Schöffengericht hatte ſich nochmals der Raubmörder Richard Schröder mit dem früheren Bank⸗ beamten Valentin Schulze zu verantworten. Beide wer⸗ den beſchuldigt, am 5. September den Verſuch unternom⸗ men zu haben, aus der Magdeburger Strafanſtalt zu ent⸗ weichen und dabei den Gefängniswärter, Oberwachtmeiſter 5 Das Arteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt für Schröder, auf zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehr⸗ verluſt für Schulz. Der Staatsanwalt hatte fünf bzw. drei Jahre Zuchthaus beantragt. ö Nürnberg.(Die Ehefrau wegen Mord⸗ verdachts verhaftet.) Im Januar dieſes Jahres wurde der 48jährige verheiratete Radler Paulus Eberl in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. Später wurden Gerüchte laut, daß Eberl nicht ſelbſt Hand an ſich gelegt habe, ſondern erwürgt worden ſei. Als Tat ver⸗ dächtig wurde ſeine Ehefrau Franziska Eberl verhaftet. München.(Ein grauen hafter Fund.) Ein grauenhafter Fund wurde von der Haushälterin eines Anweſens an der Lindwurmſtraße gemacht. In einer He⸗ ringstonne war eingewickelt in Zeitungspapier ein Men⸗ ſchenkopf, der nur noch an einigen Stellen mit Haut be⸗ deckt war. Der Kopf wurde in das gerichtlich⸗medizi⸗ niſche Inſtitut gebracht. Das Unterſuchungsergebnis iſt noch nicht bekannt, doch ſcheint der Kopf von einem älteren Manne zu ſtammen. Der Kopf iſt kunſtgerecht vom 1 55 getrennt, wie die Haut an der Trennungsſtelle zeigt. 8 ö daß die Limburg.(Landfriedensbruch.) Vor dem Gro⸗ ßen Schöffengericht wurde gegen 14 junge Leute aus Lan⸗ gendernbach wegen Landfriedensbruchs verhandelt. Bei einer Tanzmuſik in Villmenrod am zweiten Weihnachts⸗ feiektag 1925 hatten die Angeklagten mit Burſchen aus dem Nachbardorf Guckheim Krach bekommen. Auf dem Wege nach einer anderen Dorfwirtſchaft, in der ebenfalls getanzt wurde, griffen die Langendernbacher die Guck⸗ heimer an, ſodaß dieſe in das nahe Wirtshaus flüchten mußten. Die Angeklagten drangen, obwohl ſich der Wirt entgegenſtellte in die Wirtsſtube ein, griffen die Gäſte an und ſchlugen alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war, kurz und klein. Von den Angeklagten erhielten der Haupt⸗ kampfhahn acht Monate, vier weitere je ſechs Monate, vier andere je vier Monate Gefängnis. Die übrigen wur⸗ den freigeſprochen. 5 Regensburg.(Beide Beine abgefahren.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf dem Bahnhof Ober⸗ Traubling. Eine 61 Jahre alte Frau ſtieg dort aus dem noch fahrenden Perſonenzug, kam zu Fall und geriet unter die Räder eines Wagens. Es wurden ihr beide Beine abgefahren. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. i Lokales und Allgemeines. Seckenheim 25. Noßember. Das Grabmal des unbekannten Soldaten, eine Tragödie in 3 Akten von Paul Raynal, in deutſch überſetzt von Hedw. v. Gerlach, kommt am nächſten Samstag Abend 8 Uhr im Vereinshaus hier zur Aufführung durch die „Norddeutſchen Kammerſpiele“. Das ergreifende, packende Werk wurde von faſt allen Staats⸗ und Stadttheatern, ſo auch in Mannheim unter Anerkennung der Preſſen aller Parteien zur Aufführung gebracht. Den Darſtellern geht ein guter Ruf voraus. Karten ſind in den ver⸗ öffentlichten Verkaufsſtellen(ſiehe Anzeige), ſowie an der Abendkaſſe ab 7 Uhr zu haben. Der Eintrittspreis iſt niedrig geſtellt, um jedem Gelegenheit Abend beizuwohnen. Vorsicht Diebe. In der Wilhelmſtraße wurden von Montag auf Dienstag Nacht verſchiedene Diebſtähle aus⸗ geführt. Außer Wäſcheſtücken, die aus verſchiedenen Gärten geſtohlen wurden, gerieten die Langfinger auch in einen offenſtehenden Keller, wo ſie ſich über die Fett⸗ häfen hermachten und den Inhalt mitgehen ließen. — Das Recht auf die Antenne. Viele Häuſer haben heute Hochantennen, doch iſt die Frage, ob der Mieter ein Recht auf Errichtung einer ſolchen hat, noch nicht ge⸗ klärt. Während einerſeits— ſo vom OLG. Hamburg ausgeführt wird, daß der Mietvertrag nach Treu und Glauben unter Rücksicht auf die Verkehrsſitte gelte und ſo auch die Berechtigung des Mieters zur Anlage einer Hochantenne in ſich ſchließe, wird von den Berliner Land⸗ zu geben, dem — gerichten demgegenüber geltend gemacht, daß das Recht des Eigentümers ſich auf den Raum über und unter der Oberfläche erſtrecke und ſomit ihm die Entſcheidung über die Anlage von Hochantennen zuſtehe. Bis zur endgültigen Entſcheidung bleibt alſo nichts anderes übrig, als ſich vor der Anlage der Hochantenne mit dem Vermieter güt⸗ lich zu einigen. —. Auswärtige Politik als Prüfungsfach anerkannt. In der neuerſchienenen Promotionsordnung der ſtaats⸗ e e Fakultät der Aniverſität Frankfurt a. wir Doktor⸗Examen genannt. Hierdurch iſt zum erſtenmal an einer reichsdeutſchen Univerſität dieſe Disziplin voll an⸗ erkannt worden. 5 8 ö Wetterbericht vom 25. November. Unter dem Einfluß allgemeinen Druckanſtiegs über Europa nahm geſtern die Aufheiterung bei uns zu. Das in Entwicklung begriffene kontinentale Hoch mit ſeinem Kern im Südoſten ſtellt für die nächſte Zeit eine Pe⸗ riode heiterer Witterung mit mäßig kühlen Tagestempe⸗ raturen und Nachtfroſt in Ausſicht. Vor ausſichtliche Witterung bis Frei⸗ 5 a 1 Ziemlich heiter, tagsüber mäßig kühl, nachts roſt. 5 b n Redaktion, Druck und Verlag: 0 G. Zimmermann Ww. Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. auswärtige Politik als Hauptprüfungsfach zum Debammimachungen der Genelnde secenheln. Es ſind immer noch viele Obſtbäume nicht mit Klebgürteln verſehen. Wo dies nicht ſofort geſchieht, werden die Gürtel in den nächſten Tagen von Beauf⸗ tragten der Gemeinde auf Koſten der ſäumigen Baum⸗ beſitzer angelegt. a ö Seckenheim, den 25 Novemher 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. 1 3 Cbangel firchenchor öomenbeim. Heute Donnerstag Abend Samstag, den 27. Nov., abends 8 Uhr im Vereinshaus Einmaliges Gastspiel der„Norddeutschen Kammerspiele“ Das Grabmal des unbekannten Soldaten Tragödie in 3 Hkten von Paul Raynal. Eintrittspreis nur 1 Mk. Erwerbsl. die Hälfte. Karten im Vorverkauf bei Peter Vogler, Riedstr., Probe. f Hermann Erny, Gasthaus zum Hirsch und Der Vorſtand. Samstag Abend ab 7 Unr an der Kasse. Feoßbal Perelolqung 5; eecenbeim b.. 8 CCC Heute Abend ½9 Ahr f wichtige Mitgliederve ſammlung. molchöbanner dchwarö-Rol- Coll er,„. Samstag, den 27. Nov. abends 8 Ahr . und ee, findet im Vereinshaus die Aufführung des 0 bekannten Dramas i lh. Zunam.-Verein deckenbelm.„Das Grabmal d. unbekannten Goldaten“ Heute Donnerstag Abend 8 Ahr ſtatt. 5 im. Hirſch⸗ f e 1 8 unſere 1 und paſſiven Mitglieder-Versa. lung. itglieder, ſowie Freunde herzl. ein. Der Vorſtand. Der Vorſtand. 5 100 Liter Husherd ponſchen Sruubenſat fiene Schöne Pullergerſte 8 bzugeben. ö zu tauſchen. Eünirnen 3 Pilh. Inonagel. 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