8 f 5 itt Bezugspreis: Für den Monat Dez. 1.40 Goldmark, frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Vabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Oas Ende eines Kampfes. Der Entwurf eines„Geſetzes zur Bewah⸗ 7629 der Jugend vor Schmutz⸗ und Schund⸗ ſchriften“ hat im Reichstag nach langem Streit eine Mehrheit gefunden, die von den Deutſchnationalen über die Völkiſchen und der Deutſchen Volkspartei bis zum Zentrum reichte. Unter ſtarker Beihilfe beſonders der Un⸗ terhändler der Deutſchen Volkspartei hatte man ſich nach lebhaften Auseinanderſetzungen mit den Demokraten, von denen nur ein Teil ſich zuſtimmend verhielt, auf ein Kompromiß geeinigt, durch welches der Regierungs⸗ entwurf, der bereits im Ausſchuß weitgehend umgeſtaltet worden war, erneute Abänderungen erfuhr. Auf ſis dieſer Abmachungen gab das Zentrum im Einverneh⸗ men mit den Rechtsparteien, der Bayeriſchen Volkspartei und der Wirtſchaftlichen Vereinigung dem Entwurf ſeine Zustimmung, womit die Annahme geſichert war. i Wir werden alſo in Zukunft eine Liſte haben, in die auf Grund der Entſcheidung der künftig zu errichtenden „Prüfſtellen“ alle diejenigen Druckerzeugniſſe einge⸗ tragen werden, die nach Anſicht der Prüfſtellen Schund und Schmutz ſind. Solche Schriften dürfen dann nicht mehr, ſei es durch umherziehende Verkäufer, ſei es im Ladenverkauf, vertrieben werden und auch die Anpreiſung durch Zurſchauſtellung in den Auslagen der Buchhand⸗ lungen iſt künftig unterſagt. Gegen die Entſcheidung der Prüfſtellen— ihre Zahl iſt nur nach oben hin auf fünf begrenzt— kann Berufung bei der neu einzurichtenden Oberprüfſtelle in Leipzig eingelegt werden, der auch der Beſchluß über Anträge auf Streichung aus der Liſte obliegt. Die Eintragung einer Druckſchrift in die Verbotsliſte mit Angabe des Titels der betreffenden Schrift wird öffentlich bekannt gemacht. Die Rücknahme eines Verbotes und die Anträge gegen Aufnahme einer Schrift in die Liſte können nicht vom Verleger und Ver⸗ faſſer, ſondern nur vom Reich oder dem betreffenden ande ausgehen. ö Beſonders auch dieſe Beſchränkung hat den heftig⸗ ſten Unwillen der Sozialdemokraten und den Widerſpruch der Demokraten hervorgerufen. Außerdem trat während der Verhandlungen das parteipolitiſch ſehr intereſſante und bedeutſame Moment zutage, daß die Kompromiß⸗ anträge nicht von den Parteien der Regierungskoalk⸗ tion, ſondern von der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum im Zusammenhang mit den Deutſch⸗ nationalen und den Völkiſchen formuliert wur⸗ den. Man kann alſo mit Recht ſagen, daß es ſich, nimmt man noch die Wirtſchaftliche Vereinigung und die Bayeri⸗ ſche Volkspartei hinzu. um die ſogenannten Büraer⸗ ieee Nach Oberſchleſien— Nordſchleswig Die Kräftigung der deutſchen Minderheiten. 3 Flensburg, 4. Dezember. Nachdem eben erſt der Welt und insbeſondere den Machthabern des Verſailler Vertrags aufs neue gezeigt wurde, daß die jedem Gerechtigkeitsgefühl hohnſprechende Entſcheidung der Botſchafterkonferenz über die Aufteilung Oberſchleſiens einen Schlag gegen das hochgeprieſene Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker bedeutet, richtet ſich das Augenmerk der Welt ſchon wieder auf eine der vielen auf Koſten Deutſchlands vorgenommenen neuen Zwangs⸗ grenzziehungen, nämlich auf die ſoeben ſtattgefundenen euwahlen zum däniſchen Folkething. Nicht nur in den politiſchen Kreiſen Dänemarks, ſondern auch in 1 Reichsdeutſchland und hier insbeſondere in Südſchleswig krregten die Wahlen allergrößte Aufmerkſamkeit, weil ſie arüber Aufſchluß geben mußten, inwieweit die Deutſch⸗Schleſier in dem abgetretenen nordſchles⸗ wiger Gebiet in dieſem ſeitens der Regierung einiger⸗ maßen leichtfertig herausgeforderten Wahlkampfe ihre tellung behaupten konnten. Das Ergebnis t in dieſer Hinſicht ein überaus erfreuliches. Die offnung der Dänen, daß durch die maßloſe Agitation es Bauernrevolutionärs Cornelius Pe terſen eine erſplitterung unter den Deutſchen dazu führen würde, aß ſie überhaupt zu keinem Mandat mehr kommen könn⸗ ten hat ſich nicht nur nicht erfüllt, ſondern der bisherige Vertreter der Deutſchſchleswiger, Schmidt⸗Wod⸗ er, iſt mit der imponierenden Stimmenzahl pon 10463 von den Deutschen wiederum in den Fol⸗ kething gewählt worden, welche die für den gleichen andidaten deutſcherſeits abgegebenen Stimmen aus dem Jahre 1924 um 2763 übertrifft. Dagegen erlitt der einſtige deutſche Kandidat zur Nationalperſammlung— zu jener Zeit war bekanntlich die Abtretung Nordſchles⸗ wigs an Dänemark noch nicht erfolgt— Cornelius Peter⸗ fen. eine vernichtende Niederlage mit ſeiner von hm vertretenen Selbſtverwaltungspartet Die Partei er⸗ Relt nur 2000 Stimmen infolgedeſſen vermochte ſie einen Landidaten nicht durchzubringen. ö ö le In Nordſchleswig ſind insgeſamt gewählt ein Deut⸗ in, zwei Sozialdemokraten, drer Vertreter der Bauern⸗ Aken und ein Konſervativer. So zeigt auch das Ergeb⸗ 0 b. r däniſchen Wahlen, daß im allgemeinen 5 deſſentſchtum feſthalten und daß ſie ſich infolge⸗ 5 chließ im einer aufſteigenden Linie bewegen, was ießlich auch den überwollendſten Gegner davon über⸗ der Ba⸗ Mond, 6. dezember 1926 DInges· und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchüftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. block⸗ Parteien handelte, den Block des Kabinetts Luther. Dieſer Umſtand wird noch bemerkenswerter da⸗ durch, daß infolge der Forderung, die dem Kompromiß beitretenden Parteien ſollten ihre Zuſtimmung durch ihre Anterſchrift beſcheinigen, und infolge der Zurückziehung der demokratiſchen Unterſchrift der Gegenſatz zwiſchen die⸗ ſen„Bürgerblock⸗Parteien“ einerſeits und den Sozialde⸗ mokraten andererſeits, noch unterſtrichen wurde. Der Red⸗ ner der Sozialdemokraten zur dritten Leſung am Freitag, er Abgeordnete Breitſcheidt, beſprach denn auch dieſe Dinge ſofort mit Ausführlichkeit und kündigte an, daß ſie ſchon für die nächſte Zukunft ihre Konſequenzen bebe würden. Es bleibt ja auch beſtehen, daß die Me rheit für das Schmutz⸗ und Schundgeſetz nicht mit der iden⸗ tiſch iſt, die ſich gerade der jetzige Reichskanzler Dr. Marx immer gewünſcht hat. Im Gegenteil, ſie weiſt an Stelle der Sozialdemokraten nicht nur die Deutſch⸗ nationalen ſondern auch die heftigſten Gegner Dr. Marz, die Völkiſchen auf. Eine Milderung dieſes Sachverhaltes könnte höchſtens darin erblickt werden, daß bei der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung doch Bedenken zutage traten, ſich bedingungslos für das Geſetz zu erklären, aber dieſe Einzelheit fällt zahlenmäßig nicht ins Bild. Und es braucht ferner nicht beſonders betont zu werden, daß die Deutſchnationalen die jetzt erfolgte erſte Durchbrechung der taktiſchen Abmachung der„ſtillen Koalition“ als ein gün⸗ ſtiges Vorzeichen und eine Hoffnung in der Richtung an⸗ ſehen, daß es gelingen werde, eine ähnliche Mehrheit für das kommende Arbeitszeitgeſetz und das Reichsſchul⸗ geſetz zu ſchaff en. Ob die ſichtlich ſehr ſtarken Befürchtungen, die die Freunde der Großen Koalition nicht nur bei den Demo⸗ kraten ſondern auch beim Zentrum in dem eben erwähn⸗ ten Sinne hegen, begründet ſind, und ſich bewahrheiten werden, bleibt abzuwarten. Es hat ſich oft genug erwieſen, daß eine Situation in ganz der gleichen Form ſich kaum jemals wiederholt. Daß die Deutſchnationalen über die Bürgerblockmehrheit für das Schund⸗ und Schmutzgeſetz höchlichſt erfreut ſind, iſt be⸗ greiflich. Aber zunächſt wird es ſich nun einmal darum handeln, dieſes viel umkämpfte Geſetz ſo anzuwen⸗ den, daß es zu derjenigen Wirkung kommt, die ſeine Befürworter von ihm erhoffen. Der Reichsinnenminiſter hat ſich vergeblich bemüht, ſeine demokratiſchen Partei⸗ freunde davon zu überzeugen, daß die Anwendung in einer Form erfolgen werde, die zu Beanſtandungen keinen Anlaß gebe. Die Entſcheidungen der Prüfſtellen und der Oberprüfſtelle ſollen und werden unbedingt nur dann und dort die Eintragung in die Liſte herbeiführen, wo der Tatbeſtand völlig einwandfrei für dieſe Ein⸗ tragung ſpricht. Wie ſich der Erfolg der Deutſchen Nordſchleswigs politiſch auswirken wird iſt allerdings eine andere Frage. Der Miniſterpräſident Stauning hat augenſcheinlich die Mehrheit im Folkething infolge der durch die Wahlen eingetretenen Parteiverſchiebungen verloren und mußte deshalb zurücktreten. Unter ſeiner Regierung erfolgte ein bedeutframer Schritt zur Befriedigung der deutſch⸗dän⸗ ſchen Beziehungen, und zwar durch den Abſchluß des deutſch⸗däniſchen Schiedsgerichtsvertrages. Durch den Aus⸗ fall der Neuwahlen iſt jedoch ſtark damit zu rechnen, daß der Regierungskurs ganz weſentlich nach rechts gehen wird und daß unter Umſtänden ſogar die Kon⸗ ſervativen einen ausſchlaggebenden Einfluß erhalten. Es iſt alſo die Befürchtung nicht ganz von der Hand zu wei⸗ ſen, daß die bisherige friedliche Zuſammen⸗ arbeit der Dänen mit der deutſchen Minderheit, wie ſie durch das Kabinett Stauning zu verzeichnen war, nicht mehr im gleichen Maße gew ährleiſtet ſein könnte, ſoforn durch einen ausgeſprochenen Rechts⸗ kurs die nationaliſtiſchen Inſtinkte im däniſchen Folke⸗ thing wieder die Oberhand gewinnen würden. Chamberlain und Briand. Fortſetzung der Kompromißverhandlungen. Paris, 4. Dezember. „Trotz eingehender Belpnſchuns der beiden Außen⸗ miniſter rankreichs und Englands iſt es bis jetzt Herrn hamberlain nicht gelungen, auf dem von ihm ſo ſehr beliebten Wege des Kompromiſſes zu einer, wenn auch nur dieſe beiden Mächte befriedigenden Löſung in der Kontrollfrage zu kommen. Zwar wurde, wie bei derartigen Beſprechungen immer, das übliche Kommunique herausgegeben, in welchem auch die ſtereotype Redens⸗ art nicht fehlte, daß die„völlige Uebereinſtimmung ihrer Auffaſſungen feſtgeſtellt“ worden ſei, allein gerade die Inhaltsloſigkeit dieſer amtlichen Verlautbarung beweiſt, daß die bisher ſchon zwiſchen der engliſchen und der fran⸗ zoſiſchen Auffaſſung beſtehende Meinungsverſchiedenheit nicht nur nicht behoben wurde, ſondern im Gegenteil noch voll und ganz beſteht. Woran dies liegt, läßt ſich naturgemäß nur ſchwer erraten, doch iſt immerhin anzunehmen, daß die engliſche Taktik, welche erfahrungsge⸗ mäß bisher immer dahin ging, für ſich ſelbſt Vorteile herauszuſchlagen, bei Briand verſtimmt hat. Gleich⸗ wohl werden natürlich die Beſprechungen über das Kom⸗ promiß, wie es auch in dem Kommunique b in Genf fortgeſetzt werden, wenngleich man es in Paris gerne geſehen hätte, wenn eine Einigung der beiden Hauüptmächte ſchon vor der Genfer Tagung feſtzuſtellen geweſen wäre, da eine Behandlung der Kon!“ frage vor dem internationalen Milieu des Völkerbu⸗ die Pariſer Atmoſobäre. 2 5* zweifellos nehmen, daß die Genfer Tagung keine Löſung brin⸗ größere Schwierigkeiten für Frankreich in 1 birgt als Ueber den weiteren Verlauf der Beſprechungen in Genf, zu welchen auch Dr. Streſemann zugezogen werden wird, läßt ſich heute naturgemäß noch nichts ſagen, doch iſt es immerhin bemerkenswert, daß heute ſchon ausgeſprochen nationaliſtiſche Pariſer Organe wie die„Liberte“ und das„Echo de Paris“ erklären, daß nach der Entwicklung der letzten Jahre Deutſchland einen berechtigten Anſpruch auf eine frühere Räumung der beſetzten Gebiete habe und daß Frankreich nur noch die Zuflucht zu dem letzten Abſatz des Artikels 429 habe, um unter Hinweis auf die unzu⸗ längliche Garantie ſeiner Sicherheft(1) die Fortdauer der Beſatzung wenigſtens in der dritten Rheinland⸗ zone, verlangen zu können. Hieraus iſt nun zu erkennen, daß die Dinge mit Gewalt zu einer Löſung hintreiben und daß in nächſter Zeit der bisher ver⸗ tretene franzöſiſche Standpunkt eine gründliche Re⸗ viſion erleiden muß. Die Folgen der Ausſprache. Ergänzende Betrachtungen der Havasagentur. Paris, 4. Dezember. „Die Havasagentur veröffentlicht heute eine das geſtrige Communique über die Unterredung zwiſchen Cham⸗ berlain und Briand ergänzende Betrachtung, in der auf die vermutlichen Folgen der bedeutſamen Ausſprache ein⸗ gegangen wird. Als Zeitpunkt für die Zurückziehung der Kontrollkommiſſion aus Deutſchland kommt nach der In⸗ formation der Agentur wahrſcheinlich der 1. April (2) in Frage. Man dürfe annehmen, daß der Völker⸗ bund srat das Problem der Ausübung des In ve⸗ ſtigationsrechtes auch dann in der kommenden Woche behandeln werde, wenn es auch nicht auf der Tagesordnung der Ratstagung ſtehe. Unabhängig von dem Entwaffnungsproblem werden Briand und Cham⸗ berlain in Genf mit Streſemann Anterredungen haben, die einen entſcheidenden Charaktor tra⸗ gen würden. 2 ————— 22— Briand berichtet. 5 Paris, 4. Dezember. Nach der Beſprechung zwiſchen Briand und Vander⸗ velde fand heute nachmittag unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten der Republik ein Miniſtertat ſtatt, bei wel⸗ chem Briand über ſeine Beſprechungen mit Chamberlain, Vandervelde und Zaleſti berichtete und ſein Programm für Genf entwickelte. In politiſchen Kreiſen neigt man mehr und mehr zu der Auffaſſung, daß die geſtrigen Beſprechungen zwiſchen Briand und Chamberlain ohne Ergebnis geblieben ſind. Auch die Preſſe äußert ſich ſehr zurückhaltend und wenig optimiſtiſch. Der Gaulois“ höhnt:„Herzlichkeit ohne Re⸗ ſultate“. Allgemein wird darauf hingewieſen, zu löſenden Probleme ſehr ſchwer ſeien. Die Kontrolldebatte in Genf. ür Einhaltung des Artikels 213. „Berlin, 4. Dezember. daß die Wie heute aus Genf berichtet wird, iſt man dort allge ein der Auffaſſung, daß Frankreich, obwohl die Frage der Abberufung der Militärkontrollkommiſſion nicht auf der Tagesordnung der Völkerbundsſitzung ſteht, die⸗ ſes Problem aufrollen und im Rat zur Debatte ſtellen wird. In dieſer Erwartung wird nun von unter⸗ richteter Seite bemerkt, daß trotz der eingehenden Be⸗ ratungen, die in dieſen Tagen in Paris zwiſchen dem eng liſchen Außenminiſter Chamberlain, Briand, Poincaree un dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki ſtattfanden und die die Herausarbeitung eines Kompromiſſes in der Kon⸗ trollfrage zum Ziele hatten, der deutſche Stand⸗ punkt immer noch auf der Einhaltung derjenige Grenzen beruht, welche der Verſailler Ver⸗ trag gezogen hat und welche in Artikel 213 un⸗ zweideutig zugunſten der deutſchen Auf⸗ aſſung ausgedrückt iſt. Es wird daher pon deut⸗ cher Seite beim Uebergang der Militärkontrolle an den Völkerbund dieſem nur inſoweit ein Anterſuchungsrecht über die deutſchen Rüſtungen zugeſtanden werden, als der Rat des Völkerbundes von Fall zu Fall beſchließt, daß auf Grund beſonderer Ereigniſſe eine Kontrolle vor⸗ genommen werden ſoll. Dementſprechend richtet ſich der deutſche Widerſpruch in entſchiedenſter Weiſe gegen jede ver kappte Mi⸗ lit bontrolle ſtändiger oder halbſtändiger Na er und ebenſo wird auch der in letzter Zeit von fran⸗ zöſiſcher Seite protegierte Plan, das ſogenannte Inveſti⸗ gationsprotokoll des Völkerbundes vom Jahre 1924 als Zwiſchenlöſung in Kraft zu ſetzen, aufs ent⸗ ſchiedenſte bekämpft werden. Sollte jedoch, was zwar nicht erwartet wird, aber immerhin in Erwägung gezogen werden muß, der Völkerbundsrat in einem für Deutſchland ungünſtigen Sinn entſcheiden, ſo würde ſich die Reichsregierung veranlaßt ſehen, die Entſcheidung des Haager Gerichtshofes anzurufen, um eine eindeutige Auslegung des Wortlautes und des Sinnes des Artikels 213 des Verſailles Vertrages zu erreichen. Da jedoch auch auf alliierter Seite kein Zwei⸗ fel darüber beſteht, daß eine derartige Entſcheidung z u Gunſten Deutſchlands ausfallen muß, iſt anzu⸗ gen wird, und daß das ganze Problem erſt auf Grund weiterer Verhandlungen ſeine Erledigung finden wird. 9 0 0 9 4 4 Aus dem In⸗ und Auslande. Die„Bombe für den Völkerbund.“ London, 4. Dezember.„Daily Expreß“ bezeichnet die halbamtliche Erklärung über die Haltung, die Dr. Streſe⸗ mann in der Frage der neuen Form einer Militärkon⸗ trolle in Genf einzunehmen beabſichtigt, als„eine Bombe für den Völkerbund“. Die„Times“ nehmen ebenfalls hierzu Stellung und sprechen von Bemühungen, geſtrige Frühſtück bei Dr. Streſemann zu Ehren Tſchi⸗ tſcherins in Berlin als eine Art Gegenkundgebung zu der Zuſammenkunft Chamberlain⸗Briand⸗Zaleſti in Pa⸗ ris hinzuſtellen.„Daly Expreß“ meint, die Taktik Stre⸗ ſemanns gehe dahin, den Weſtmächten vor Augen zu führen, daß Locarno nicht der einzige Pfeil im deutſchen Köcher ſei. Zaleſti über die polniſche Außenpolitik. Paris, 4. Dezember. Einem Vertreter des„Matin“ gegenüber hat ſich der polniſche Außenmmiſter Zaleſkt über die Außenpolitik Polens geäußert. Zaleſki ſagte, die im politiſchen Leben Europas herrſchende Erregung könne nur durch Regelung der Sicherheitsfrage ſchwin⸗ den. Polen erſtrebe deshalb die Einberufung der Welt⸗ abrüſtungskonferenz. Das zweite Mittel für die Sicher⸗ heit ſei die Rüſtungskontrolle. Er lege auch großen Wert auf die Aenderung der Beziehungen zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen europäiſchen Nationen. Polen ſehe der deutſch⸗ franzöſiſchen Annäherung mit vollkommenem Vertrauen entgegen, da es wiſſe, daß Frankreich niemals Polen ſchädigende Handlungen begehen werde. Erne ſcharfe Zurechtweiſung polniſcher Ueberheblichleit. N de Berlin, 4. Dezember. . Auf eine dem Auswärtigen Amt vom polniſchen Ge⸗ ſandten vor einigen Tagen überreichte Note, in der gegen die Erklärung der Regierungsparteien des Reichstages vom 23. November 1926 zu den Ge⸗ meindewahlen in Polniſch⸗Oberſchleſien Proteſt ein⸗ gelegt wurde, hat die deutſche Regierung dem polniſchen Geſandten eine Antwortnote zugehen laſſen, in der dieſer Proteſt als nicht berechtigt bezeichnet und weiter erklärt wird: Die beanſtandete Erklärung der Regierungsparteien hatte das Verhalten der deut⸗ chen Minderheiten in jenen Gebieten bei den Ge⸗ meindewahlen zum Gegenſtand. Es liegt auf der Hand, daß dieſe Wahl für das Schickſal der deutſchen Min⸗ derheiten von größter Bedeutung iſt. Es handelt ich ſomit um eine Angelegenheit, an der Deutſch⸗ and alſo ausſchließlich ein durchaus be⸗ rechtigtes Intereſſe hat. Das ergibt ſich ſchon aus der Tatſache, daß die Rechte der Minderheiten in Oberſchleſien Gegenſtand eines deutſch⸗pol⸗ niſchen Vertrages ſind, nämlich des Genfer Ab⸗ kommens über Oberſchleſien vom 15. Mai 1922. Unter dieſen Umſtänden kann nach Anſicht der deutſchen Negierung nicht die Nede davon ſein, daß die Erklärung des Reichstagsabgeordneten Emminger eine unzuläſſige Einmiſchung in innerpolitiſche Angelegenheiten R erſtelle. Die Erklärung überſchreitet auch in ihren Ein⸗ ziten keineswegs den Rahmen, in dem außen⸗ politiſche Angelegenheiten dieſer Art in den Parlamenten aller Länder behandelt zu werden pflegen. Wenn Sie in Ihrem Schreiben ſchließlich noch hervorheben. daß derartige Erklärungen die Beziehungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen zu ſtören geeignet ſeien, ſo möchte ich demgegenüber doch betonen, daß die Geſtaltung dieſer Beziehungen, ſoweit Oberſchleſien dabet in Be⸗ tracht kommt, in erſter Linie von der genauen Innehaltung des erwähnten Genfer Abko m⸗ mens abhängt. Ich darf in dieſem Zuſammenhang auf die vielfachen Klagen der deutſchen Min⸗ derheit in Polniſch⸗Oberſchleſien hinweiſen und Ihre Aufmerkſamkeit insbeſondere auf die deutſch⸗ feindliche Kundgebung in Kattowitz vom 28. November lenken, an der ſich ſogar der polniſche In⸗ nenminiſter und der polniſche Wojewode be⸗ teiligt haben. Die gerichtliche Erledigung des Falles Germersheim. Landau, 4. Dez. Die Verhandlung gegen den Leut⸗ nant Rouzier findet am 17. Dezember vor dem franzö⸗ ſiſchen Kriegsgericht in Landau ſtatt. Die Anklage gegen Rouzier lautet auf Mord, gegen die 5 1 deutſchen Beſchuldigten auf Achtungsver⸗ letzun a. Oas Glück der Andern 18 Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 40. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Fräulein von Wolkern ſchoß hochrot vor Aufregung herum, weil ihr immer noch etwas einfiel, womik ſie die lieben Gäſte erfreuen und es ihnen behaglich machen konnte. Dazwiſchen gab es Entſchuldigungen und Kom⸗ plimente, bis Harald lachend ſagte:„Aber, Tankchen, es ſind doch keine Fremden, ſondern liebe Nachbarn, die wohl auch einmal vorlieb nehmen mit dem, was ſie eben vorfinden! So großartig wie in Rettenegg haben wir es nicht in Schönau!“ N. Nach dem Kaffee ging man im Garten ſpazieren 1 ſpäter, als es dunkel wurde, auf Haralds Stern⸗ warte. Evelyn hielt ſich meiſt abſeits von den anderen. Sie war verſtimmt und fühlte ſich grenzenlos verlaſſen. Wie anders waren die Gedanken, die ſie hier zu hören bekam, als die Gottorbs! Wie klein, banal, all⸗ täglich! Ueber Spargelzucht, Kochrezepte und Dienſt⸗ boten wurde geſprochen! Dazwiſchen dozierte Harald ein wenig über Aſtronomie, und alles, was geſprochen wurde, bewegte ſich ſo hübſch ſauber auf der breiten Heerſtraße landläufiger Moral. Eine„Zwangsjacke“ hatte Gottorb das Led en in dieſen Kreiſen genant. Wie treffend wahr! Ach, es war ſo vieles wahr, was er ſagte Sie aber hatte ihm geantwortet: Mein Wille iſt der Meiſter, dem ich gehorche! Und dabei ſollte es bleiben. n f Die Zwangsjacke hier würde ja auch bald abge⸗ ſtreift ſein, und dann winkte Berlin!! 9 Ihr grübelndes Schweigen, der zerſtreute Blick, die fast unfreundliche Kürze ihrer Antworten fiel niemand auf, Das alles war ſo natürlich an der Braut, deren f Liebſter fern weilte, und die nahe vor wichtigen Zu⸗ Kunftsentſcheidungen stande 11 Vor dem Abſchluß des Geſetzentwurfs. Berlin, 4. Dezember. In ſeiner letzten Sitzung hat das Reichskabinett dem Geſetzentwurf gegen die Ausfuhr von Kriegsgerät und Munition zugeſtimmt. Ueber die Faſſung dieſes Geſetzes ſind jedoch noch Verhandlungen mit der Gegenſeite erforderlich. Man hält es jedoch nicht für ausgeſchloſſen, daß die Botſchafterkonferenz ſich ſehr bald mit dem von dem Reichskabinett gebilligten Ent⸗ wurf befaſſen wird ſodaß die Erledigung dieſer Frage noch während der Genfer Tagung im Bereich des Mög⸗ lichen läge. Als unrichtig wird von gut unterrichtete Seite die Darſtellung bezeichnet, daß die Reichsregie ung in dieſem Geſetzentwurf bezüglich der Halbfabrikate Zugeſtändniſſe gemacht habe, ſodaß die deutſche Induſtrie geſchädigt würde. Man betont, daß ſich der Geſetzentwurf im Rahmen der Beſtimmungen des Friedens⸗ vertrages hält, und daß namentlich auch in der um⸗ ſtrittenen Frage der Lieferung von Schiffsmaſchinen, Schiffskeſſeln uſw. keine Zugeſtändniſſe gemacht worden ſeien. Sobald mit der Botſchafterkonferenz eine Emigung über den örtlaut des Geſetzes erzielt iſt, wird der Ent⸗ wurf den geſetzgebenden Körperſchaften zugeleitet wer⸗ den. Die Frage der Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsmate⸗ rial hat ſchon in den früheren Verhandlungen mit der Kontrollkommiſſion eine ſehr weſentliche Rolle geſpielt. Das deutſche Geſetz vom 26. Jun 1921, das dieſe Frage regelt, iſt von der Militärkontrollkom⸗ miſſion als ungenügend bezeichnet worden. Es wurden in den früheren Verhandlungen von der Gegenſeite Forde⸗ rungen auf Erweiterung dieſes Geſetzes geſtellt, die, wie es in den Materialien zur Entwaffnungsfrage heißt, zu einer Erſchütterung des geſamten wirtſchaftlichen Le⸗ bens führen müſſen. Die Reform der Rheinlandordonnanzen. Die Prü⸗ fung des von der Rheinlandkommiſſion übermittelten Materials über das Ordonnanzweſen in den beſetzten Gebieten iſt, wie wir von unlerrichteter Seite erfahren, fetzt in Berlin zu Ende geführt, ſodaß der Rheinland⸗ landkommiſſar ſich in dieſer kommenden Woche zur Fort⸗ ſetzung der Koblenzer Verhandlungen bereiterklärt hat. Mit der Umftellung des Ordonnanzweſens wird deut⸗ ſcherſeits die Herne ung der deutſchen Staatsoberhoheit im Rheinlande erwartet. Außerdem iſt man beſtrebt, das Recht der Ausweiſung Deutſcher aus den beſetzten Ge⸗ bieten den Beſatzungsbehörden zu nehmen. „Die Weihnachtsbeihilfe für die Beamten. Um die Weihnachtsbeihilfe für die Beamten doch noch zuſtandezu⸗ bringen, haben im Reichstag in den letzten Tagen Be⸗ ſprechungen ſtattgefunden. In einer Beratung mit den Regierungsparteien erklärte der Reichsfinanzminiſter, daß die Regierung grundſätzlich bereit ſei, eine Weihnachts⸗ beihilfe zu gewähren, und zwar in den Gruppen 1 bis 4 ein Viertel, in den Gruppen 5 bis 13 ein Fünftel des Monatsgehaltes, mindeſtens aber 30, höchſtens 60 Mark. In der Beſprechung ſtellten ſich die Regierungsparteien auf den Boden der Vorſchläge des Reichsfinanzmmiſters. Zugleich wurde vereinbart, daß die Regierungsparteien ſowohl mit den Sozialdemokraten als auch mit den Deutſchnationalen Fühlung nehmen, damit von den beiden Flügelparteien keine Mehrforderungen beantragt werden, weil dann die ganze Aktion überhaupt unterbleiben müßte. Der Reichsfinanzmmiſter wird zunächſt noch mit den Länderregierungen verhandeln, ſodaß der Reichstag die Weihnachtsbeihilfe für die Beamten bereits in dieſer Woche bewilligen kann. ö Aus Baden., Mannheim.(Das alte Lied.) Im Hofe eines Hauſes in Käfertal fiel ein 3 Jahre alter Knabe wäh⸗ rend des Spielens in einen im Hose aufgeſtellten Waſch⸗ keſſel, der mit heißem Waſſer gefüllt war. Das Kind er⸗ litt erhebliche Brandwunden und mußte ins Krankenhaus aufgenommen werden. Gegen die Mutter des Kindes wird Anzeige wegen fahrläſſiger Körperverletzung er⸗ ſtattet. Mannheim.(Maſſeneinbrüche.) Vor dem großen Schöffengericht hatte ſich der 30 Jahre alte Tech⸗ niker Philtppsburg aus Eſſen zu verantworten, der in rheiniſchen und ſüddeutſchen Städten, u. a. auch in Mann⸗ heim und Ludwigshafen, Wiesbaden und Mainz ſowie Darmſtadt 68 Einbruchsdiebſtähle mit einem bisher noch nicht gefaßten Kumpanen verübt hat. Der Angeklagte, der ſich während der Verhandlung ſehr rabiat gebärdete, das Gericht mit der Flut von Schmpfworten, überg oß, mit Rache drohte, ſogar mit Rache am Deutſchen Reich, . zu drei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus ver⸗ urteilt. Hockenheim.(KRinderverderber.) An drei Kin⸗ dern unter 14 Jahren verging ſich der 27 Jahre alte verheiratete Fabrikarbeiter Julius Siebert von Hocken⸗ heim in den letzten zwei Jahren. Vom Schöffengericht Mannheim erhielt er neun Monate Gefängnis. Schwetzingen.(Aus dem fahrenden Eiſen⸗ bahnzug geſprungen.) In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs Neulußheim ſprang die 15jährige Kätchen We⸗ ber aus Neulußheim aus dem in voller Fahrt befind⸗ lichen Zuge und ſchlug dabei ſo unglücklich auf den Bahn⸗* körper auf, daß es ſchwere innere Verletzungen und eine* Gehi-gerſchütterung davontrug. An ſeinem Aufkommen 4. wird gezweifelt. Heidelberg.(Von der Heidelberg— Schwe⸗ tzinger Straßenbahn.) Die Erdarbeiten für den Straßenbahnbau nach Schwetzingen ſind bereits bis Plankſtadt fortgeſchritten; die Gleisarbꝛiten dürften bis 5 Ende der Woche ebenfalls dieſen Ort erreichen. Bei an? haltendem guten Bauwetter hofft die Straßenbahndirek! tion bereits an Oſtern den Betrieb aufnehmen zu können. Varnhalt(Amt Bühl).(Milchfälſchung.) An 1 der hieſigen Gemeindeverkündigungstafel iſt ein Urteil des Bühler Amtsgerichtes 2 angeſchlagen, nach dem die Landwirtin Joſephine Meier von hier wegen vorſätzlicher Milchfälſchung zu vier Wochen Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe verurteilt worde niſt. Pforzheim.(Eine neue Fernstraße.) Eine durc... greifende Verbeſſerung für den Verkehr von Pforzheim in der Richtung Ludwigsburg, Feuerbach nach Stuttgart wird in der nächſten Zeit durch Herſtellung einer neuen 7 Verkehrsſtraße, der Parkſtraße, g chaffen werden. Die Durchführung der Parkſtraße erfordert einen Koſtenauf⸗ wand von etwa eine Viertelmillion Reichsmark und wird einer großen Anzahl Erwerbsloſer bis zum Herbſt nächſten Jahres Arbeitsgelegenheit bieten. Die Bauarbeiten ſind einer Stuttgarter Firma übertragen worden, die den bis 3 zu 15 Meter und die zu 66 000 Kubikmeter berechneten 3 Erdmaſſen auf einer Rollbahn mit Lokomotivhctrieb nach a dem Weißenhofgelände befördern wird, wo durch Au- füllung verlaſſener Steinbrüche wertvolles Arcal geſchaf⸗. fen werden ſoll. 1 Freiburg i. Br.(Ein ſonderbarer„Sport) Ein 48 Jahre alter Landwirt aus Ehrenſtetten vergnügte f ſich in betrunkenem Zuſtande damit, daß er in der Eiſenbahnſtraße ſich mehrfach vor fahrende Kraftwagen f warf und dieſe ſo zum Halten zwang. 3 a Villingen.(Verhaftet.) In der letzten Zeit 1 hatte ſich in der hieſigen Gegend ein etwa Mitte der 20er Jahre ſtehender Mann herumgetrieben. Er trug eine Mappe bei ſich und wollte angeblich in den einzelnen HFäu: ſern Klaviere empfehlen. Traf er jedoch niemand an, ſo benutzte er die Gelegenheit zum Stehlen. Der Gendarm: rie iſt es jetzt gelungen, den Dieb, bei dem es ſich um einen Reiſenden aus Norddeutſchland handelt, zu ermit⸗ teln und zu verhaften. f 4 Bonndorf.(Die Kleider Caſangrandas ge⸗ funden.) In einem Gebüſch in der Nähe des Brunnen⸗ aderner Kreuzes fanden Jäger die Sträflingskleidung des aus dem hieſigen Gefängnis entwichenen Caſagranda. Da⸗ bei fand ſich ein Zettel, der jedoch nicht entziffert wer⸗ den konnte, da die Schrift bereits unleſerlich geworden war. Es wird angenommen, daß Caſagranda den Weg über die Schweizer Grenze genommen hat. 1 Kleinkems.(Beſchlagnahmtes Schmuggel⸗ gut.) Einen guten Fang machte die deutſche Zollbehörde N im Badiſchen Perſonenbahnhof Baſel. Von einem gewiſ: ſen Baron Burkhardt, angeblich Regierungsrat, wurde am Bundesbahnhof Baſel ein Koffer zur Beförderung als Gepäck nach Frankfurt a. M. aufgegeben. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe konnte der Koffer am badi⸗ ſchen Bahnhof zunächſt einer ordentlichen Zollreviſion an⸗ ſcheinend entgehen. Der Koffer, der bereits im Zuge war, erregte die Aufmerkſamkeit eines Bahnbeamte, wurde zurückgehalten und der deutſchen Zollbehörde vorges? führt. Bei der Oeffnung ſtellte ſich heraus, daß der Koffer mit Perſer Teppichen angefüllt war, die nach Deutſchland geſchmuggelt werden ſollten. Die Teppiche ſtellen einen Wert von mehreren tauſend Franken dar. Der Einfuhrzoll hätte über 2000 Franken betragen. Der Naht er des Koffers ſoll ins Innere der Schweiz abge⸗ eiſt ſein. CCC * Auch hatten die drei anderen Damen ſo viel da⸗ mit zu lun, Haralo und Modeſta zu beobachten!. Mama Loſenſtein hatte ja bisher noch gar keine Ahnung gehabt, daß auch ihre Jüngſte nun möglicher⸗ weiſe bald vor der Chance ſtehen würde, eine glän⸗ zende Partie machen zu können. 5 Heute freilich, wo ſie ſah, wie viel Mühe ſich Ha⸗ rald Wolkern gab, Modeſta zu gefallen, und wie deut⸗ lich dieſer Wunſch auch in den Augen der alten Kom⸗ teſſe ſtand, gingen ihr die Augen auf. J Aber Modeſta? Liebte ſie ihn denn? Die Mutter konnte nicht klug aus ihr werden. Modeſta fühlte ſich auf Schönau ſichtlich zu Hauſe. Sie wußte überall Be⸗ ſcheid und unterſtützte Tante Luiſe in ihren Hausfrauen⸗ pflichten, als ſei das ganz ſelbſtverſtändlich. Ihr Ton' Harald gegenüber war von unbefangener, faſt ſchweſterlicher Liebe. f Aber Liebe ſieht doch anders aus, dachte die Mut⸗ ter. Oder iſt ſie ſich derſelben nur noch nicht bewußt? Der letzteren Anſicht war entſchieden die Gräfin. Denn als ihre alte Freundin Wolkern ſie beim Auf⸗ bruch einen Augenblick beiſeite zog und aufgeregt fragte: „Was glauben Sie? Wird wirklich etwas daraus?“, antwortete ſie lächelnd:„Aber gewiß, meine Liebe! Nur nicht rühren daran, Modeſta iſt ja noch ſo jung, daß ihr die Erkenntnis für das, was in ihr vorgeht, erſt allmählich kommen muß. Ein vorzeitiges Wort könnte ſie wecen aus ihrem Traumzuſtand und alles verderben!“ „Und er— der immer ſagte, er würde nie hei⸗ raten, weil die Wiſſenſchaft in ſeinem Leben keinen Raum ließe für ein Weib!—“ 5 5 „ah, das ſagen alle, bis eben ihre Stunde ſchlägt. Leute wie Harald, die ſich in ein Lieblingsſtudium ver⸗ bohrt haben, ſind ja auch wie Kinder“. a „Es wäre ſo ſchön,“ flüſterte das alte Fräulein. „Sie iſt ein Engel an Güte, und keiner anderen würde ich ſo gerne meine Rechte hier im Hauſe abtreten. Wenn ſie nur nicht ſo ſcheu und ängſtlich täte, wenn der liehe Harald einmal zufällig allein mit ihr zuſammentrifft! Ich habe es mebrmals heimlich vom Fenſter aus beobach⸗ tet, wenn er ſie beim Kommen begrüßt! Auch g. 0 läßt ſie ſick nie von ihm heimbegleiten!“ 3 „Mädchenhafte Schüchternheit! Sie iſt eben noch ein ſehr ſcheues junges Vöglein.“ N. Am ſelben Abend ſaß Mama Loſenſtein noch lange im Finſtern auf Modeſtas Bettrand und plauderte mit ihr über Schönau, Harald und Tante Luiſe. 5 Aber wie geſchickt ſie auch ihre Worte wählte, ſie f wurde nicht um ein Haar klüger üher das, was ſie wiſſen wollte. Modeſta hatte entweder keine Ahnung, daß ſie geliebt wurde, oder ſchien nur dankhare Freund⸗ ſchaft für die Schönauer zu empfinden. Nur über die Schönheit des Landlebens und das Glück, in Tanke Luiſens Kindergarten wirken zu dürfen, entfaltete ſie eine begeiſterte Beredſamkeit. 5 „Dann würde ich dir nur wünſchen, Kleinchen,“ ſagte endlich die Mutter, ſich erhebend,„daß der liebe Gott es fügt, du möchteſt bald einen braven Mann fin⸗ den, den kein Beruf zwingt, in der Stadt zu leben.“ „Ich werde nie heiraten, Mama,“ antwortete Mo⸗ deſta leiſe, aber feſt. Die Mutter lachte. 5 f „Das willſt du jetzt ſchon wiſſen— mit kaum achtzehn Jahren?!“ 1 „Ja.“ 1 „Aber warum denn? Wenn nun ein Mann käme der dich liebte und brav und tüchtig iſt und dir alles bieten könnte, was dich glücklich macht?“ i d Modeſta ſchwieg. Die Mutter beugte ſich verwun dert nieder und taſtete im Dunkeln nach ihrem Kopf. „Warum ſchweigſt du denn, Modeſta?“ n i Atemlofe Stille. Aber die Hand, die endlich Mo⸗ deſtas Geſicht gefunden hatte, berührte heiß brennende Wangen. die naß von Tränen waren. „ Modeſta— du weinst? Warum? Was iſt dir?“ rief Grau Loſenſtein erſchrocken. ö f Da ſchlangen ſich zwei Arme um ihren Nacken und ein fieberndes Geſicht preßte ſich leidenſchaftlich an das ihre. ö g„ e(Fortſetzung folgt.) FTZTTTCTC0 c A0 & gg S Aus Nah und Fern. Hamborn.(Unterſchlagungen beim Fi⸗ nanzamt.) Beim hieſigen Finanzamt ſind große Unter⸗ ſchlagungen aufgedeckt worden. Gelegentlich eines Erho⸗ lungsurlaubs verſchwand der Finanzbeamte Steueraſſi⸗ ſtent Emil Weiß. Wie er ſpäter dem Finanzamt brieflich mitteilte, wollte er angeblich in die Fremdenlegion ver⸗ ſchleppt worden ſein. Mittlerweile hatte eine umgehende Nachprüfung ergeben, daß Weiß eine Reihe großer Unter⸗ ſchlagungen begangen hat, die ſich auf 69000 Mark be⸗ 6 laufen. Er hat es verſtanden, die Veruntreuungen äußerſt geſchickt zu verdecken. Allem Anſchein nach iſt Weiß ins Ausland geflüchtet. Bochum.(Von Gefängnisinſaſſen über⸗ fallen.) In einem Arbeitsraum des hieſigen Gefäng⸗ niſſes wurden ein Aufſeher und ein Privatwerkmeiſter gegriffen, wobei der Aufſeher blutüberſtrömt zuſammen⸗ brach. Der Werkmeiſter, der gleichfalls von den Verbre⸗ chern zu Ooden geſchlagen worden war, raffte ſich indeſſen f wieder auf, jedoch gelang es nicht, der beiden Verbrecher habhaft zu werden, da ſie die Flucht ergriffen. — Magdeburg.(Gnadengeſuch des Raubmör⸗ ders Schröder.) Der Mörder des Buchhalters Hell⸗ pig, Richard Schröder, wird ein Gnadengeſuch einreichen, im dem er vor allem auf ſeine Jugend als mildernden Grund hinweiſen wird. Magdeburg.(Zwei Zuchthäusler aus dem Zuge geholt.) Aus einem Leipziger Zug wurden wuei Reiſende in Sträflingskleidern, die nicht im Beſitze einer Fahrkarte waren, herausgeholt und von der Po⸗ lizei feſtgenommen. Es ſtellte ſich dabet heraus, daß es ſſich um die beiden Zuchthäusler handelt, die aus dem Lichtenberger Zuchthaus ausgebrochen waren. Der eine zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden; er war Photograph. Der andere iſt ein zu zehn Jahre Zucht⸗ haus verurteilter Verbrecher. Ludwigshafen.(Der Fremdenlegionär von Ludwigshafen.) Einer Blättermeldung zufolge han⸗ delt es ſich bei dem am letzten Sonntag von zwei franzö⸗ ſiſchen Soldaten wieder gefangenen Deutſchen, der ſich zur Fremdenlegion gemeldet hatte, um einen in Neckarau wohnhaften Arbeiter aus Württembera. Pirmaſens.(Tragiſche Folgen eines Aben⸗ 5 31 der Nacht kletterte ein hieſiger Kauf⸗ mann an dem Hauſe, in dem ſeine Freundin wohnte, bis zum dritten Stockwerk, geriet jedoch an das falſche Fen⸗ ſter und ſtürzte nach einem Zuſammenſtoß mit dem In⸗ haber dieſer Wohnung, der durch das Geräuſch aufmerkſam gemacht, das Fenſter geöffnet hatte, kopfüber auf das Straßenpflaſter. Er wurde mit erheblichen Verletzungen in das hieſige Krankenhaus eingeliefert. Der Anfall ereig⸗ I zhaete ſich in der Teichſtraße. Der Liebhaber erlitt mehrere ö Knochenbrüche. 111 Zweibrücken. N (Todesurteil im Neumühler Mordprozeß.) Das Schwurgericht verurteilte nach dreitägiger Verhandlung den Maurer Allein aus Neu⸗ mühle, der in Gemeinſchaft mit dem Maurer Dehaut den Tagner Flickinger auf der Heimkehr von einer Tanz⸗ muſik aufgelauert und ihn niedergeſchlagen hatte, ent⸗ prechend dem Antrag des Staatsanwaltes zum Tode. Dehaut erhielt wegen Beihilfe ſechs Jahre Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte acht Jahre beantragt. Griesheim.(Blutige Schießereien in Gries⸗ heim.) Vor einer Verſammlung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeiterpartei kam es zu blutigen Zuſammenſtö zen zwiſchen Verſammlungsteilnehmern und Angehörigen an⸗ derer Parteien, die verſucht hatten, den Saal zu ſtürmen. Ein Nationalſozialiſt erhielt einen Streifſchuß am Kopf und einen Lungenſtich, ein anderer Fußtritte in den Un⸗ terleib. Die Polizei nahm 4 Perſonen in Haft und 26 Perſonen in Schutzhaft. Verletzt ſind vier Perſonen. Am die erregte Menge zu beſchwichtigen, ſprachen verſchiedene Führer beruhigend auf die Maſſen ein, ſo daß es zu weiteren Zuſammenſtößen nicht kam. Anterſuchung iſt eingeleitet. 0 Das Ofſenbach.(Ungeklärtes Verbrechen.) 8 Verbrechen an dem Kaufmann Henke aus Iferlohn in Weſtfalen, der in der Nacht zum 18. Juni 1925 von un⸗ bekannten Tätern beraubt, gefeſſelt und in der Nähe der Offenbacher Schleuſe in den Main geworfen wurde, iſt noch immer nicht aufgeklärt. Die Fiſcher am Main hatten kurs nach der Tat einen Mann beobachtet, der in aller Eile vom Tatort kommend am Main entlang in der Richtung nach Offenbach lief. Dieſer Mann war groß und kräftig, mittleren Alters, trug dunkle Kleider und unter ſeinem Rock eine Strickweſte. Es iſt von Wichtig⸗ Vet, dieſe Perſon zu ermitteln. Meldungen nimmt die Offenbacher Kriminalpolizei entgegen. Für die Ermitt⸗ lung des Täters iſt bekanntlich eine Belohnung von 1700 Mark ausgeſetzt. 8 408 „Prüm.(Eine ganze Familie an Typhus 5 deltorben) Die Typhusepidemie in dem Dorfe Schön⸗ kcken hat eine Familie furchtbar heimgeſucht. Zuerſt ſtarb m der Familie des Poſtmeiſters Poſt die Frau und Mut⸗ ter, acht Tage ſpäter ſtarb eine erwachſene Tochter im blühendſten Alter. Am Mittwoch ſtarb nun an der gler⸗ chen Krankheit auch der Poſtmeiſter Poſt ſelbſt, ſo daß on der ganzen Familie nur noch ein Sohn lebt. Berlin.(Bewährungsfriſt für die Gräfin Hothmer.) Durch Beſchluß der Berufungsinſtanz der Potsdamer Gerichte iſt der Gräfin von Bothmer für die 10 teſtlichen Strafen eine Bewährungsſriſt von drei Jahren „ zugebilligt worden. Nachdem der vom Verteidiger der 3 a geſtellte Reviſionsantrag vom Reichsgericht ab⸗ hach d . gig beſchieden und auch ein eingereichtes Gnadenge⸗ abgewieſen worden war, richtete die Gräfin an den tsausſchuß des preußiſchen Landtages erneut ein Gna⸗ gengeſuch, das anſcheinend dort eine günſtigere Aufnahme befunden hat. u Stettin.(54000 Mark geraubt.) In der Nacht gurde in den Kaſſenräumen des hieſigen Arbeitsamtes Einbruchsdiebſtahl verübt. Den Einbrechern fiel hier⸗ eine Summe von 54000 Mark mi die Hände, die deönanterſtüzungsemwfänger zur Auszahlung gelan⸗ 12. ollte. g „Eschweiler.(Vor Schreck die Sprache ver⸗ den.) Der Heizer Andreas Stadelmann hatte im lzwerk Eſchweiler⸗Aue einen Keſſel zu bedienen. Beim enauffüllen ereignete ſich im Feuer ein Zerknall, 15 lich durch eine in der Kohle befindliche Spreng⸗ 0 er 1 erſchreckte den Mann ſo, daß er die ache verlor. a Landshut(Niederbayern).(Unterſagung von kämpfen.) Als erſte bayeriſche Stadt hal Lands⸗ die weitere Abhaltung von Boskämpfen unterſagt. * von zwei Schwerverbrechern mit eiſernen Stangen an⸗ bon ihnen iſt wegen Mordes zum Tode verurteilt und * Wirtſchaſtliche Wochenſchau. Leichtes Anſchwellen der Arbeitsloſenziffern.— Trotzdem Beſſerung der Konjunkturlurve.— Die Zuſammenſchluß⸗ bewegung in der deutſchen Wirtſchaft.— Vor einer neuen Diskontherabſetzung.— Der Kampf um den Achtſtunden⸗ ö Tag. a Obwohl die letzten Arbeitsloſenzahlen eine leichte Steigerung gegenüber den vorigen Zahlen aufweiſen, verläuft die Konjunkturkurve innerhalb der deutſchen Wirtſchaft weiter in leicht anſteigender Richtung. Die Be⸗ richte aus der Induſtrie lauten mehr oder minder gün⸗ ſtig, wenn auch in einzelnen Geſchäftszweigen ein gewiſſer Stillſtand unverkennbar iſt. Es iſt hier beſonders auf einzelne Zweige der Textilinduſtrie hinzuweiſen, die durch die langanhaltende warme Witterung eine Stockung im Wintergeſchäft erleben. Es iſt aber anzunehmen, daß beim Einſetzen kalten Wetters auch hier die hinausge⸗ ſchobenen Beſtellungen wieder einſetzen und einen flotteren Geſchäftsgang hervorrufen. Auf dem Kohlenmarkt dauert die günſtige Konjunktur weiter an und wird auch vor⸗ b nach dem nunmehr beendeten engliſchen Koh⸗ lenſtreik wohl auch noch für längere Zeit andauern. Die Rationaliſierungsbewegung innerhalb des engliſchen Koh⸗ lenbergbaues läßt auch Hoffnungen zu, daß die Wege zu einer internationalen Verſtändigung der europäiſchen Kohleninduſtrie geebnet werden könnten. Die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie hat ebenfalls günſtigen Geſchäftsgang und konnte bisher ſtilliegende Hochöfen wieder in Betrieb ſetzen. Die Maſchineninduſtrie iſt allerdings immer noch nicht ausreichend beſchäftigt, wenn auch eine Reihe von Spezialmaſchinenfabriken gut beſchäftigt ſind und die net. Die Wirkung der Zuſammenſchlüſſe in der Werft⸗ induſtrie auf die Geſchäftslage muß man noch abwarten, es iſt aber wohl anzunehmen, daß ſie für den Beſchäfti⸗ gungsgrad der Firmen günſtige Folgen zeitigen wird. Erfreulich iſt es, daß die deutſche Automobilinduſtrie offenbar den Weg zu nutzbringender Arbeit wieder ge⸗ funden hat. Nach der Zeit der Inflation, die den Fa⸗ briken reichlich Arbeit gegeben hatte, krankte die deutſche Automobilinduſtrie an ſchlechten Abſatzmöglichkeiten, was wohl vielfach auch auf unrationelles Arbeiten zurückge⸗ führt werden mag. Durch die böſen Erfahrungen der letzten Jahre belehrt, hat ſie aber energiſch die Rationali⸗ ſierung ihrer Betriebe durchgeführt und die Produktion durch Typiſierung möglichſt vereinfacht und verbilligt. „Die Zuſammenſchlußbewegung innerhalb der deutſchen Wirtſchaft dauert auch weiterhin noch an. Auf mehreren Induſtriegebieten haben wichtige Neuorganiſationen ſtatt⸗ gefunden. Recht bemerkenswert iſt auch die in letzter Zeit vielfach vorgenommene Korrektur der Goldbilanzen. Es hat ſich vielfach herausgeſtellt, daß der Kapitalſchnitt, den man damals bei der Goldumſtellung gemacht hatte, nicht weitgehend genug war, und dem verminderten Ge⸗ ſchäftsumfang der letzten Zeit nicht entſprach. Hoffentlich haben die nun getroffenen Maßnahmen den gewünſchten Erfolg und es gelingt dieſen Unternehmungen nunmehr rentabel zu arbeiten und wieder angemeſſene Beträge abzuwerfen. „Der Geldmarkt im November hat weiter große Flüſſigkeit gezeigt. Dies mag unter anderen auch darauf zurückzuführen ſein, daß wieder größere Beträge aus Auslandsanleihen, die in den Vormonaten abgeſchloſſen waren, auf dem hieſigen Geldmarkt hereingeſtrömt ſind. Die anhaltende Leichtigkeit auf dem Goldgeldmarkt und auch die Ueberwindung der Schwierigkeiten auf den wich⸗ tigſten Geldmarktzentren der Welt wie London und Newyork laſſen die Möglichkeit einer allgemeinen Dis⸗ e in nicht allzu ferner Zeit wahrſcheinlich werden. Zu dem ſehr brennenden Arbeitsloſenproblem in Deutſchland haben bekanntlich die Gewerkſchaften die For⸗ derung erhoben, durch geſetztliche Einführung des Acht⸗ ſtundentages und Verbotes der Ueberſchichten eine Mehr⸗ einſtellung von Erwerbsloſen herbetzuführen. Der For⸗ derung der Gewerkſchaften hat ſich bekanntlich die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion angeſchloſſen. Von Ar⸗ beitgeberſeite wird dagegen darauf hingewieſen, daß durch dieſe Maßnahmen nennenswerte Neueinſtellungen kaum erfolgen würden, während andererſeits bei der Struktur vieler Industriezweige durch eine ſchematiſche Begrenzung der Arbeitszeit die Produktionskoſten verteuert würden, was nicht im Intereſſe der wiederauflebenden Wirtſchaft ſei. Man weiſt darauf hin, daß in vielen Betrieben, wo der Arbeitsprozeß eine beſtimmte Zeit in Anſpruch nimmt, die Arbeitszeit ſich dieſen Arbeitsbedingungen an⸗ zupaſſen hätte, wenn man nicht unerhebliche Verluſte mit in Kauf nehmen will. Durch die Beendigung des engliſchen Bergarbeiterſtreikes und die Feſtlegung neuer Arbeits⸗ verſtändlich auch für den deutſchen Bergbau von großem Intereſſe, da man dort durch die Beſchränkung der Ar⸗ Pet 5 Verſchlechterung der Konkurrenzmöglichkeiten efürchtet. Lokales und Allgemeines Seckenheim, 6. Dezember. Der gestrige sonntag, der kupferne, von der Ge⸗ ſchäftswelt ſchlechtweg„Sehtag“ genannt, führte viele „Seher“ nach Mannheim. Ein eiſiger Wind blies nach etwas Sonnenſchein am Nachmittag, der kein allzulanges Verweilen an den Schaufenſtern duldete. Aber auch die hieſige Geſchäftswelt hat allenthalben ihre Auslagen auf Weihnachtsverkäufe eingerichtet und mehr denn je ſei der Ruf beherzigt:„Kauft am Platze“ und kauft beizeiten, dann können auch Sonderwünſche beim kleineren Kaufmann berückſichtigt werden. Die Sonnenwendfeier im Vereinshaus durch die Naturfreunde brachte ein lebhaftes Kommen und Gehen von Wander- und Natur⸗ freunden aus dem hieſigen Bezirk und beſonders aus Mannheim ſah der Neckardamm viele Wanderer kommen. Die Feier nahm einen impoſanten und großzügigen Verlauf. Zur Familienfeier des evang. Mädchenbundes im„Reichsadler“ fand nochmals die Aufführung von „Glaube und Heimat“ ſtatt, während die Jungfrauen⸗ kongregation im kath. Gemeindeſaal eine Nikolausfeier abhielt. Im übrigen merkt man die Ruhe und Samm⸗ lung in den Adventstagen, den Tagen der Vorbereitungen zum Feſte. g 8 1 Au Grabe getragen wurde geſtern Nachmittag unte zahlreicher Beteiligung ſeiner Kriegervereinskameraden, Freunden und Bekannten Altveteran Joſeph Bauſt. Er erreichte ein Alter von 83 Jahren. N Eiſenbahnmaterialbranche eine leichte Belebung verzeich⸗ bedingungen im dortigen Bergbau iſt die Frage ſelbſt⸗ 1 Der Winter kommt. Der Thermomeker ſan der letzten Nacht unter dem Gefrierpunkt. Reif über Feld und Wald. Es gilt jetzt daher, alle Maßnah⸗ men zur Verhütung von Froſtſchäden zu treffen. Beſon⸗ ders muß darauf Bedacht genommen werden, daß die Waſſerleitungen und meſſer nicht eingefrieren können, wenn man ſich vor Geldausgaben und Mißlichkeiten ſchü⸗ zen will. Beſonders muß man auch darauf achten, die Kellerfenſter und Kellerhälſe geſchloſſen bleiben. Der Monat Dezember und die Schneeroſe. Mit dem Blühen iſt es endgültig zu Ende. Tief iſt der Todesſchlaf der Natur. Der Winter halt ſeinen Ein⸗ zug. Ganz plötzlich an einem Morgen im Dezember ſehen wir ſeine Kunſtwerke draußen in der Natur. Mit einem weißen, kriſtallenen Ballkleide ſtehen die Bäume im Gar⸗ ten von Rauhrauf umſponnen. Eisblumen glitzern an den Fenſtern. 5 Tot iſt die Natur im Dezember? Nicht ganz; die merkwürdigſten Blumen, die Schneeroſe, auch Chriſt⸗ oder Weihnachtsroſe genannt, entfaltet ihre Knoſpen. Wenn alle anderen Blumen draußen in Feld und Wald ver⸗ ſchwunden ſind, blüht ſie weiß aus dem tiefen Schnee heraus. Schneeroſe! Die Botaniker nennen dich ſchwar⸗ zer Nieswurz, wegen deiner Wurzel, die in pulveriſier⸗ ter Form in die Naſe gebracht, ſehr heftiges Nieſen er⸗ zeugt und in der Schnupftabakfabrikation im großen Umfange induſtriell ausgenützt wird(Schneeberger Schnupftabak). Es kann nicht Wunder nehmen, daß eine zu ſo ungewöhnlicher Zeit blühende Pflanze ſchon ſeit jeher die Aufmerkſamkeit der Menſchen in hohem Grade erregt hat. Nach altem Volksglauben ſollen ihr ge⸗ heimnisvolle Kräfte innewohnen. Sie gilt als heilig, weil ſie zur Weihnachtszeit blüht. Darum wurde ſie in frühe⸗ ren Zeiten bei der furchtbarſten Geißel der Menſchheit, der Peſt, als Heilmittel verwandt. Man machte den Peſt⸗ kranken Einſchnitte in die Haut und ſteckte Stückchen von der Wurzel der Schneeroſe in die Wunden, wodurch die böſe Krankheit vertrieben werden ſollte. Jedoch auch böſe Geiſter und Kobolde konnte man vertreiben, wenn man ein Stück ihrer Wurzel bei ſich trug. g Die Schneeroſe blüht, die einzige Pflanze in der ver⸗ ödeten Natur. Inſekten findet man nicht mehr; ſie lie⸗ gen im tiefen Winterſchlaf. Nur vereinzelt kann man einen Froſtſpanner oder Miſtkäfer ertappen, und drinnen im Zimmer den letzten Gaſt, die„Brotfliege“, welche der Hausfrau als heilig gilt. Solange ſie über den Tiſch läuft, wird das Brot nicht alle werden, werden keine Nahrungsſorgen im grauen Gewande über die Schwelle ſchreiten können. Schützt die Brotfliege, damit das Mehl im Katt und das Oel im Kruge nicht alle wird: dann wollen wir auch der hungrigen Vögel gedenken, die bittend an die Fenſter klopfen, denn für unſere gefiederten Freunde hat eine troſtloſe Zeit begonnen. Das Singen iſt allen vergangen, nur der kleine Zaunkönig läßt ſeme Stimme ertönen, und ebenfalls die Waſſeramſel. Im Walde erklingt das Hämmern der Spechte, die Borken⸗ käfer unter der Rinde ſuchen. Unter den Säugetieren hat es das Wild jetzt ſchwer, und der Jäger muß zeigen, daß er auch ein Heger iſt und es verſteht, im Walde Fut⸗ terkrippen aufzuſtellen. N l Dezember! Vorbei iſt das Lieben und Hochzeit⸗ machen in der Natur. Nur die Keiler ſind hinter den Ba⸗ chen her. Meiſter Grimmbart hört ihr Stampfen nicht, er verſchläft die harte Winterzeit. ö Mannheimer Theaterſchau. ö 1. National⸗Theater: N Dienstag, 7. Dez. 8 Uhr: Mädel von heute. Preiſe) von G. Davis.(Miete E Nr. 13. Kleine reiſe. ö Mittwoch, 8. Dez., 8 Uhr: Coſt fan tutte. Ko⸗ miſche Oper von Mozart.(Miete A Nr. 13. Mitt⸗ lere Preiſe.) ö Donnerstag, 9. Dez., 8 Uhr: Frühlings Ex⸗ wachen. Kindertragödie von Frank Wedekind. (Miete F Nr. 14. Mittlere Preiſe.) Freitag, 10. Dez., 8 Ahr: Tiefland. Muſekdrama von d' Albert. Für die Theatergemeinde des Büh⸗ nenvolksbundes. Abt. 1 bis 12,(Abt. 12 Nr. 551 bis 585), Abt. 19 bis 32(v. Nr. 937 bis 1615) Abt. 33 bis 44(v. Nr. 1686 bis 2241), Abt. 5 bis 54.(Ohne Kartenverkauf.) ö Samstag, II. Dez., 7,30 Uhr: Prinzeſſin Hu⸗ chewind von Müller⸗Prem.(Miete C Nr. 18. Kleine Preiſe.) f Sonntag, 12. Dez., 3 Uhr nachm.: Prin zeſſin Huſchewind. Schelmenſtück von Müller⸗ Prem. (Für die Theatergemeinde 1 55 Volksbühne Nr. 1 bis 600, 2301 bis 2700, 3101 bis 3306, 8001 bis 8050, 10 000 bis 10 300.) 8 Uhr abends: Salome. Drama von Oskar Wilde. Muſik von Rich. Strauß. (Außer Miete. Vorrecht F. Mittlere Preiſe.) f Montag, 13. Dez. 8 Uhr: Mädel von heute. Luſtſpiel von Davis.(Miete B Nr. 14. Kl. Preiſe.) 2. Neues Theater: f Mittwoch, 8. Dez., 8 Uhr: Stöpſel. Schwank von Arnold und Bach.(Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes, Abt. 12 bis 19(Nr. 586 bis 936), Abt. 46 bis 51, 201, 211 bis 214, 221, 234, 286, 401 bis 409. Ohne Kartenverkauf.) ö Samstag, 11. Dez., 7,30 Uhr: Martha. Oper von Flotow.(Zu ermäßigten Eintrittspreiſen.) G. Zimmermann Ww. Inh. G. Härdle, Seckenheim a. N. Redaktion, Druck und Verlag; — N Kei Spanſamteif and Selbapertterk 15 halten bieſes Haus erbaukn. Share auch ou hierzu bei Ger Bezirfissnar Hasse Padonburg, Filiale Sectenßeim. r Nanmemm 9*. 8 2 Mannheim A den Dlanken— neben der Haupfposl. Pppen-Wäsche Aaldahhnanannaanaanantanan acta Komplette Garnituren: Pullo ver, Rock, Mütze, Schal Schuhe. Einzelne Hemdchen, Mützchen, Lätzchen, Rö Jäckchen, Schuhe, öockchen, Schlupfhosen Pippen-Neppeckeben Aalen Aaunlliche Benannimachungen. Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Da ſich die Maul⸗ und Klauenſeuche in der Ge⸗ meinde Reilingen weiter ausgebreitet hat, wird der ganze Ort Reilingen mit ſofortiger Wirkung zum Sperrgebiet erklärt. Mannheim, den 3. Dezember 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim Einiadung zur Wahl 5 ey ehrenamllich lüligen liemoindorüle. Die Amtsdauer der gewählten Gemeinde ⸗ räte iſt im November 1926 beendet. Es fällt daher eine Neuwahl der ehrenamtlich tätigen Gemeinderäte notwendig. Die Wahl findet ſtatt am Dienstag, den 7. Dezember 1026 in der Zeit von 7 Ahr nachmittags bis 8 Ahr nachmittags im Rathauſe dahier. In der Gemeinde ſind 10 ehrenamtlich tätige Gemeinderäte zu wählen. Wahlberechtigt ſind nach§ 32 Abſ. 1 der Ge⸗ meindeordnung die Gemeindeverordneten. Wählbar iſt jeder mindeſtens 25 Jahre alte Wahlberechtigte, deſſen Wahlrecht nicht ruht. Die Wahl zum Gemeinderat können diejenigen Beamten, durch welche die Aufſicht des Staates über die Gemeinde ausgeübt wird, nur annehmen, wenn ſie ihr bisheriges Amt niederlegen. Es können nicht gleichzeitig Mitglieder des Ge⸗ meinderats ſein: Ehegatten und ſolche Perſonen, welche miteinander in gerader Linie verwandt, verſchwägert oder durch Annahme an Kindesſtatt verbunden, oder in der Seitenlinie bis zum dritten Grad verwandt oder bis zum zweiten Grad verſchwägert ſind, auch wenn die Ehe, durch welche die Schwägerſchaft be⸗ gründet iſt, nicht mehr beſteht, ebenſo nicht Perſonen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der gleichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind. Werden ſolche Perſonen gleichzeitig gewählt, ſo entſcheidet das Los. Das Wahlrecht wird in Perſon durch Stimmzettel ohne Unterſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel ſollen 9/12 om groß und müſſen von weißem oder weißlichem, mittelſtarkem Schreib⸗ papier ſein. Die Stimmzettel ſind außerhalb des Wahlraumes handſchriftlich oder im Wege der Ver⸗ vielfältigung mit dem Ramen derjenigen zu verſehen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will. Im Wahlraum dürfen Stimmzettel weder auf⸗ gelegt noch verteilt werden. die ihm zur Verwendung übergebenen Stimmzettel am Eingang zum Wahlraum oder davor ſo aufzulegen, daß ſie von den zur Stimmabgabe erſcheinenden Wählern entnommen werden können. Die Vorgeſchlagenen müſſen auf den Stimmzetteln ſo bezeichnet ſein, daß ſie nicht mit anderen Per⸗ ſonen gleichen Ramens in der Gemeinde verwechſelt werden können. Soweit zu dieſem Zweck erforderlich, iſt außer dem Familiennamen der Vorname oder die den Vorgeſchlagenen ſonſt unterſcheidende Benennung einzutragen. Es können nur ſolche Stimmzettel gültig abge⸗ geben werden, welche Ramen von ein und derſelben Vorſchlagsliſte enthalten. Die Aufnahme von Ramen aus verſchiedenen Vorſchlagsliſten oder von Ramen, die auf keiner Vorſchlagsliſte ſtehen, macht den Stimm⸗ zettel ungültig. Die Wahlberechtigten werden hiermit aufgefordert bei dem Bürgermeiſter ſpäteſtens bis zum Samstag' den 4. Dezember 1926, nachmittags 6 Uhr Wahl⸗ vorſchlagsliſten einzureichen. Beſchaffenheit der Wahlvorſchlagsliſten zur Gemeindeverordnetenwahl. Die Wahlvorſchlagsliſten dürfen nicht mehr als doppelt ſo viele Namen und ſollen mindeſtens eben⸗ ſopiel Ramen enthalten, als Gemeinderäte zu wählen ſind. Sie müſſen von 3 Gemeindeverordneten unter⸗ zeichnet ſein, deren jeder als Vertrauensmann gilt. In den Wahlvorſchlagsliſten ſind die Bewe ber in erkennbarer Reihenfolge mit Zu⸗ und Vornamen aufzuführen. Ihr Stand, Beruf und Wohnort iſt ſo deutlich anzugeben, daß über ihre Perſönlichkeitükein Zweifel beſteht. Die Wahlvorſchlagsliſten müſſen erkennen laſſen, von welcher Partei oder Wählergruppe ſie herrühren. In gemeinſamen We hloorſchlagsliſten mehrerer Parteien oder Wählergruppen muß außerdem angegeben werden, 1 einzelne]! welcher Partei oder Wählergruppe der Bewerber angehört. In mehr als einer Liſte darf ſich kein Bewerber vorſchlagen laſſen. Mit der Wahlvorſchlagsliſte iſt eine unterſchrift⸗ liche Erklärung jedes Bewerbers einzureichen, daß er bet Aufnahme in die Wahlvorſchlagsliſte zugeſtimmt] at. Angültig iſt eine Wahlvorſchlagsliſte: a) wenn ſie verſpätet eingereicht iſt, b) wenn ſie nicht Unterſchriften trägt, c) wenn nicht zu erkennen iſt, von welcher Partei oder Wählergruppe die Wahlvorſchlagsliſte herrührt, d) wenn die Reihenfolge der Vorgeſchlagenen nicht erkennbar iſt. Einzelne Wahlvorſchläge ſind ungültig: a) wenn die Vorgeſchlagenen nicht in einer den Be⸗ ſtimmungen des§ 31 Abſ. 2 und 3 der Gemeinde⸗ wahlordnung entſprechenden Weiſe bezeichnet ſind, b) wenn die Zuſtimmung des Vorgeſchlagenen fehlt, c) ſoweit die Zahl der Vorgeſchlagenen über die doppelte Zahl der zu Wählenden hinausgeht. Bewerher, die auf mehreren Wahlvorſchlagsliſten benannt ſind, müſſen ſpäteſtens bis zum Ablauf des 2. Tages vor dem Wahltag erklären, für welche Wahlvorſchlagsliſte ſie ſich entſcheiden. Erklären ſie ſich nicht, ſo gilt lediglich der Vorſchlag auf der 5 Der Wahlvorſteher hat r die erforderliche Zahl gültiger Bis zum gleichen Tage können die ſämtlichen ein⸗ gereichten Vorſchlagsliſten durch eine Einheitsliſte erſetzt werden. Dieſe für die Gemeinderatswahl beſtimmte Liſte muß den Vorſchriften des§S 50 der Gemeinde- wahlordnung entſprechen, jedoch mindeſtens ſo viele Wahlvorſchläge enthalten, als Gemeinderäte zu wählen ſind. Die beiden Einheitsliſten müſſen außerdem von den betr. Vertrauensmännern der ſämtlichen rechtzeitig eingereichten Wahlvorſchlagsliſten unterſchrieben ſein. Die endgiltig feſtgeſtellten Wahlvorſchlagsliſten werden am Tag vor dem Wahltag vom Bürgermeiſter durch Anſchlag an der Verkündigungstafel des Rat⸗ hauſes bekannt gegeben, außerdem im Rathaus zur Einſicht der Wahlberechtigten aufgelegt. Seckenheim, den 22. Rovember 1926. Der Bürgermeiſter: Freie Lieferung Möbe haus iſhlugimmor, Eich gneisczimmor, Herromimmor, Rüchen somie Eimelmöbol alles in großer Auswahl, kaufen Sie gut und billig und zu sehr günstigen Zahlungsbedingungen im o Unl poliert „ M. Weissberger 5 5 80 E — D: 2 71 2 8 * 3 8 cd Flach s. Mannheim— 5 I, 12 Jeirumoöpariel denenbelm. 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