nl bol een 2 —— 1 werden, Neckar„Bote Samstag, den 18. Dezember 1926(2. Blatt). Beſabungenot und Beſatzungselend. Der Prozeß Nonzier. V Landau, 17. Dezember. Der mit Spannung erwartete Prozeß gegen den fran⸗ zöſiſchen Unterleutnant Rouzier wegen Totſchlags an dem Deutſchen Müller und wegen gefährlicher Körperverletzung der Deutſchen Holzmann und Mathes hat heute morgen ſeinen Anfang genommen. In dem Kaſino der ehemali⸗ gen 18ner Kaſerne an der Weißenburger Straße haben zahlreiche Zuhörer Platz genommen. Die Preſſe iſt zum überwiegenden Teil dabei vertreten. Etwa 30 deutſche Preſſevertreter aus allen Teilen des Reiches und zahl⸗ reiche ausländiſche Journaliſten haben ſich an den Tiſchen eingefunden, um der Verhandlung beizuwohnen, auf deren Ausgang die öffentliche Meinung weit über Deutſchland hinaus mit Spannung wartet. Das Intereſſe an dem Pro⸗ zeß beweiſt, daß es ſich nicht um eine Auseinanderſetzung zwiſchen Perſonen, ſondern um eine Erörterung grund⸗ ſätzlicher Fragen handelt. Es iſt der Prozeß des Beſatzungsproblems überhaupt, der in dieſen Tagen in Landau verhandelt wird. Der Prozeß ragt weit über den Rahmen eines gewöhnlichen Schiedsgerichtsprozeſſes hinaus. Ein vielg ſtaltiges Milieu wird ſich im Laufe der mehrtägigen Verhandlung vor der Oeffentlichkeit aufrollen. Beſatzungsnot und Be⸗ ſatzungselend mit ihren vielen unerfreulichen Ne⸗ benerſcheinungen werden auch perſönlich in die Erſchei⸗ nung treten. 8 f Im Gegenſatz zu der urſprünglichen Stimmung nicht nur in der franzöſiſchen Preſſe, ſondern auch bei den kranzöſiſchen Juriſten hat ſich das Blatt in den letzten Wochen völlig gewendet. Die Theſe von dem na⸗ tionaliſtiſchen Ueberfall auf Nouzier iſt, wie be⸗ reits berichtet, fallen gelaſſen worden, aber die nun⸗ mehr von den Franzoſen aufgeſtellte Gegentheſe von einer Bande Rowdies, die Germersheim unſicher gemacht habe, iſt vielleicht nicht minder gefährlich. Durch zahlreiche Zeugen wird die deutſche Verteidigung bewei⸗ ſen, daß ſämtliche deutſchen Beteiligten einſchließlich des erſchoſſenen Müllers ſich des beſten Rufes erfreut und von Deutſchen und zum Teil auch von Franzofen ſelbſt als durchaus friedliche Menſchen bezeichnet denen das beſte Zeugnis zausgeſtellt werden könne, Mathes und Holzmann ſind die friedlichſten Leute der Welt. Es iſt ein Skandal, daß Holzmann meh⸗ dere Monate in Anterſuchungshaft gehalten wurde, bloß weil er einer Zivilperſon ins Geſicht ge⸗ ſehen hat und dies als„beleidigende Hal⸗ tung“ im Sinne der bekannten Rheinlandordonnanz be⸗ trachtet wurde. Zur Charaktoriſierung des Anterleutnants Nouzier hat die Verteidigung bereits am 25. Oktober einen aus⸗ führlichen Schriftſatz eingereicht, in dem ſie die verſchie⸗ denen in der Denkſchrift behandelten Fälle, welche Rou⸗ ner zur Laſt gelegt werden, wie z. B. die Fälle Klein, Käfer, ſeine Störungen des Kriegerfeſtes uſw., eingehend behandelt und hierfür etwa 50 Zeugen denannt hat. Die franzöſiſche Anklage ſtützt ſich im weſent⸗ lichen auf die Ausſagen von Beamten der ſogenannten Surrete, des franzöſiſchen Inſtituts im Rheinland, wel⸗ ches em Franzoſe ſelbſt einmal als schlimmer als die Tſcheka bezeichnet hat. n Die Verhandlung ſpielt ſich im üblichen Rahmen der links von ihm je zwei franzöſiſche Offiziere. Insgeſamt ſind von deutſcher Seite 57 und von franzöſiſcher Seite 44 Zeu⸗ Herren-Jacen Jen benannt und geladen. Nach den üblichen Formalitäkeff, Verleſung des Eröffnungsbeſchluſſes, der Angeklagten und der Zeugen übergab Rechtsanwalt Dr. Grimm, Eſſen, ſeine Denkſchrift. Dann nahm der Commiſſare rapporteur, Haupt⸗ mann Tropet, das Wort zur Verlefung des Anklage⸗ berichtes, die etwa eineinhalb Stunden in Anſpruch nahm und in der vor allem bemerkenswert iſt, daß die Frage der Notwehr ſowohl im Falle Holzmann und Mathes wie im Falle Müller bei Rouzier völlig ver⸗ neint wird. Ueber die heutige Sitzung wird wie folgt berichtet: Der Verhandlungsbericht: Im Kaſino der alten 18ner Kaſerne entrollt ſich um 9,03 Uhr das übliche Bild. Von der Türe her ruft es:„Conſeil!“ Alles erhebt ſich; der Gerichtshof betritt den Sgal, an der Spitze Oberſtleutnant Gillier ſowie die Beiſitzer. Die Sitzung wird für eröffnet erklärt. Beim Aufruf der Angeklagten melden ſich Rouzier, Holz⸗ mann und Kegl. Mathes iſt wegen ſeines Zuſtan⸗ ſtandes nicht transporkfähig. Arbogaſt und Kög⸗ ler Hans ſind nicht erſchienen; ſie befinden ſich be⸗ kanntlich im rechtsrheiniſchen Deutſchland. Es folgt die Perſonalbeſchreibung der Angeklagten. Die Anklage gegen Nonzier. Dann wird der Eröffnungsbeſchluß verleſen, der von General Douchy, dem Oberbefehlshaber der franzö⸗ ſiſchen Truppen in der Pfalz, unterzeichnet iſt. Der Ge⸗ richtsſchreiber verlieſt die Anklageſchrift des Staatsanwaltes, ein umfangreiches Schriftſtück: „Dem Anterleutnant Rouzier wird vorſätzliche Tötung und vorſätzliche Körperverletzung zur Laſt gelegt.Es iſt alſo zu prüfen, unter welchen Bedin⸗ gungen und weshalb er von ſeiner Waffe Gebrauch ge⸗ macht hat. Konnte er, durfte er ſich ihrer bedienen? Als Rouzier durch Holzmann angeſprochen worden war, ſchlägt er ihn mit der Reitpeitſche auf den Kopf, ſo daß Holzmann ſchwankt und nach vorn her⸗ überfällt. In dieſem Augenblick muß Rouzier den Schuß abgefeuert haben, denn alle Zeugen, die einzeln vernommen worden ſind, ſcheinen beobachtet zu haben, daß die Piſtolenſchüſſe unmittelbar nach dem Schlagen mit der Reitpeitſche abgefeuert worden ſind. Befand ſich Rouzier nun in jenem Augenblick in Not⸗ wehr? Wir erklären: Er befand ſich nicht in Not⸗ wehr. Die Notwehr iſt nur ein beſonderer Fall des Not⸗ ſtandes, und der Notſtand würde vorgelegen haben, wenn Rouziers Lage derart geweſen wäre, daß er, um ein erhebliches Aebel für ſich zu vermeiden, ein Delikt hätte begehen müſſen. Wir haben den ganz beſtimmten Ein⸗ druck, daß Ronzier die Gefahr, in der er ſich befand, über⸗ ſchätzt hat und daß er, wie man im Volksmunde ſagt, immer den Finger am Drücker hatte. Weiter ſcheint es uns, daß Rouzier ſich auch bei der 1 0 des Mathes nicht in Notwehr befunden Was den Müller angeht, der durch einen der letz⸗ ten von Rouzier abgegebenen Schüſſe getötet worden iſt, ſo kann man wohl hierzu erklären, daß ſein Tod in auffälligem Miß verhältnis ſte ht zu dem, was er Rouzier hätte zufügen können. Mül⸗ ler muß ziemlich weit von Nouzier entfernt geweſen ſein, als er getroffen wurde. In der Tat iſt an der Einſchußöffnung keine Spur von Pulverreſten gefunden worden und man kann daraus ſehr wohl entneh⸗ men, daß eine einfache Bedrohung Müllers mit dem Revolver genügt hätte, Müller davon abzuhalten, Rou⸗ zier weiter zu verfolgen. 5 Alles in allem nehmen wir alſo nicht an, daß Nou⸗ zier ſich im Zustand unmittelbarer Gefahr befunden hat und daß er zu ſeinen Gunſten ſich auf Notwehr berufen kann. Nouzier hat ſicherlich die Gefahr überſchätzt.“ Die Anklage gegen die deutſchen Zeugen. Von Intereſſe ſind ferner die Ausführungen in dem Bericht des Staatsanwaltes im Falle Klein, der ſich in Sondernheim bei Germersheim, und zwar vollkommen unabhängig von der Bluttat des NRouzier, zugetragen hatte. Es heißt da wörtlich: 1 Eine große Menge hatte ſich bei dem Poſtgebäude angeſammelt und der Leutnant Brunet vom 311. Artil⸗ lerieregiment, der im Poſtgebäude wohnt und den Lärm gehört hatte, kam auf die Straße, um feſtzuſtellen, was es gab. Der Leutnant bemerkte, daß Soldaten ſoeben eine Zivilperſon verhaftet hatten, die ihnen als Angrei⸗ fer des Gorin bezeichnet worden war. Der Leutnant Bru⸗ net ließ dieſe Zivilperſon, den Willi Klein, zur Polizei⸗ wache des 171. Infanterieregiments führen. Auf den Lärm hin waren mehrere Offiziere herbeigekommen. Einer von ihnen, ein Anterleutnant der Reſerve vom 311. Ar⸗ tillerieregiment, befand ſich dabei in Zivilkleidung. In dem Augenblick, wo Klein zur Polizeiwache geführt wurde, zeigt Rouzier ein durchaus höchſt bedauerliches Verhalten, das wenig würdig war, indem er mit ſeiner Reitpeitſche dem Willi Klein einen Schlag auf den Kopf verfetzte. Als zweiter Fall ſtellt die Anklage die gleichfalls nur in einem unweſentlichen Zuſammenhang ſtehende Wirtshausſzene aus dem Engel zin den Vordergrund. Dann kommen die eigentlichen Zwiſchenfälle, die den Fall Rouzier bilden. Das Intereſſe des Gerichtshofes wird ſichtlich lebhafter. Die Anklageſchrift iſt bei dieſen Fällen von Rouzier mit größter Sorgfalt ausgearbeitet. Peinlich werden Ausſagen gegen Ausſagen abgehoben. Bei dieſer ſo exakten Unterſuchung iſt die Schlußfolgerung um ſo bemerkenswerter: ö Verneinung der Notwehr. Der 44 Seiten lange Bericht des franzöſiſchen Staats⸗ anwaltes enthält natürlich auch Darlegungen, die den franzöſiſchen Angeklagten rechtfertigen ſollen. Insbeſondere war für ihn als ſtrafmildernder Umſtand die„pro⸗ vokation“ nachzuweiſen.(Art. 311 des franzöſiſchen Strafgeſetzes.) 5: 5 Der Geiſt von Germersheim und die ungeheuerlichen Behauptungen einer Bande Mathes, ſpiélen ebenfalls eine große Rolle in dem Bericht. Rouzier wurde von ſeinem Vorgeſetzten das beſte Zeugnis ausgeſtellt. Ein Generalſchriftſatz der Verteidigung. Außer dem zuſammenfaſſenden Bericht über das Er⸗ gebnis der geſamten deutſchen und franzöſiſchen Anterſu⸗ chung, der als Gegenſtück zu dem franzöſiſchen An⸗ klagebericht gedacht iſt, hat die Verteidigung einen Ge⸗ ner alſchriftſatz mit 44 Anlagen überreicht. Mit dieſem Schriftſatz werden ſämtliche Beſcheinigungen über den Leumund und die politiſche Einſtellung aller irgendwie im Prozeß beteiligten deutſchen Staatsan⸗ gehörigen überreicht. Dies iſt weſentlich, weil von fran⸗ zöſiſcher Seite urſprünglich behauptet worden war, daß ein nationaliſtiſches Komplott vorliege. Es ergibt dann, daß der Hauptbeteiligte, Holzmann, Mitglied des Reichs⸗ banners iſt, ebenſo zwei ſeiner Kameraden, Klein und Albert. Der 4. Beißman, iſt Demokrat. Mathes iſt po⸗ litiſch völlig unintereſſiert. Der Vater Holzmanns iſt Vor⸗ ſitzender der ſozialiſtiſchen Partei in Germersheim. Von den übrigen Beteiligten ſind zwei Mitglieder des Zen⸗ trums, einer iſt Mitglied der Volkspartet, zwei ſind Mit⸗ glieder der Nationalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei. Sie ſind dieſer Partei aber erſt jetzt beigetreten und zwar nach den Vorgängen in Germersheim. Alle übrigen Be⸗ teiligten ſind politiſch unintereſſiert. Die Nationalſoziali⸗ ſtiſche Partei in Germersheim iſt erſt am 16. Oktober 1926 gegründet worden. Von allen Beteiligten iſt zu ſa⸗ gen, daß ſie ſich des beſten Leumundes erfreuen, ganz beſonders auch Mathes, der in dem franzöſiſchen Bericht als Haupt einer Bande bezeichnet wird, die Gewalttätig⸗ keiten hätte begehen wollen. Geradezu unverſtändlich iſt es daher, wie die Anklage behaupten kann, daß er einen ſchlechten Ruf genieße. Dieſe franzöſiſche Angabe beruht im weſentlichen auf Weiberklatſch und Angaben von Pro⸗ ſtituierten, die natürlich geneigt ſind, den franzöſiſchen Gendarmen diejenigen Angaben zu machen, von denen ſie annehmen, daß ſie der franzöſiſchen Gendarmerie an⸗ allenstein's herren-üſche Herren- Jacken Pulloverstoff 4.50, 3.75, 2.95 1.30 mit Plüschfutter 4.05 Herren-Normalhemden . wollgem. Qual. 2.95, 2.25 1.60 20 405 1.05 . 5—... a—P2.— ͤ(—:4 eihnachtsverkauf Einige Beispiele: ſeleider- und mantolſtoge „„ 0.95 Foulétuchene wone.. 2.0) Popeline reine Wolle 2.25 Wollrips 150 emschw. Qual. J. Id Velour de laine Sula: J. 0. bringt Ihnen grosse Vorteile! Bestr. Westen, Pullover lacken m. Krimmer u. Pelzbesatz in jeder Ausführung. Jilaineen in Baumwolle, Wolle genehm ſeien. 5 18 5 Rmk. 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Wir be⸗ dauern das Leben eines jungen Menſchen, des Emi Müller, der in der Vollkraft ſeiner Jugend dahingerafft wurde. Wir beklagen einen Schwerverletzten, Joſeph Mathes, der heute noch im Krankenhaus liegt und der vielleicht für den Reſt ſeines Lebens verſtümmelt ſein wird. Und dann ſind andere Perſonen da, ebenfalls verletzt durch den Beſchuldigten. Da iſt Holzmann, der durch eine Kugel verletzt wurde, Willi Klein und Hermann Schä⸗ fer, die durch Schläge mit der Reitpeitſche ſchwer miß⸗ handelt wurden, da ſind Sarther, Bentz, Friedrich Müller, Wittengel, Fries, alles Perſonen, die den Rouzier anklagen wegen der verſchiedenſten Vorfälle, die ſich an den verſchiedenſten Orten und zu den verſchieden⸗ ſten Gelegenheiten zugetragen haben, und die doch immer in derſelben Weiſe begangen worden ſind: Stöße, Püffe, Anrempeleien. Deshalb iſt es richtig, meine Herren, unſere recht⸗ liche Stellung, die wir in dieſem Prozeß haben, gleich zu Beginn feſtzulegen, damit wir wiſſen, welche Rechte uns das franzöſiſche Geſetz gewährt. Das franzöſiſche Recht kennt die Einrichtung der partie civile. Die partie civile hat beſtimmte Rechte, ſie kann Anträge ſtellen, ſie muß gehört werden, und ſie kann Schadenerſatz⸗ anſprüche ſtellen. Das iſt jedenfalls ohne Zweifel, wenn wir die Frage einmal außerhalb des reinen Rechtsgebietes betrachten, wenn ſie rein tatſächlich und moraliſch nehmen, dann haben wir ſicher die Rolle der partie civile. Da iſt eine Anzahl von Perſonen. die ſich darüber beklagen, daß ſie in ihren Rechten und Intereſſen verletzt ſind. Da ſind die Aeberlebenden des Getöteten, da ſind die Verletzten ſelbſt. Alle dieſe Perſonen haben uns beauftragt, ſie in der Geſamtheit ihrer Rechte zu vertreten. und alle Rechte für ſie auszuüben, die das franzöſiſche Geſetz ihnen gewährt. Nunwohl, wir ſind die partie civile. Wir klagen an: Dies iſt das Weſentlichſte in dieſem Prozeß, hiergegen treten alle anderen Punkte als Nebenpunkte zurück. Dieſe Frage wird meines Wiſſens heute zum erſten Mal vor einem franzöſiſchen Kriegsgericht in einem Pro⸗ zeß dieſer Art zur Erörterung geſtellt. Die Frage iſt der Erörterung wert. Wir unterbreiten ſie Ihrem Urteil, ent⸗ ſcheiden Sie! Die Ausführungen des deutſchen Verteidigers, die der aus dem Thyſſen⸗ und Krupp⸗Prozeß bekannte Anwalt mit dem an ihm bekannten inneren Feuer vortrug. wurden mit gespannter Aufmerkſamkeit verfolgt. Der franzöſiſche Staatsanwalt, Hauptmann Tro⸗ pet, erwiderte ſofort und wandte ein, daß nach den be⸗ ſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen die Erhebung der partie civile in dieſem Falle unmöglich ſei. Die von der deutſchen Verteidigung genannten Verfügungen, welche ihre Anwendbarkeit zuließen, bezögen ſich nur auf Sach-, nicht aber auf Perſonenſchäden. a Rechtsanwalt Carcor, der zweite Verteidiger Rou⸗ ziers, ſchloß ſich dieſen Ausführungen namens der fran⸗ zöſiſchen Verteidigung an und betonte mit einer gewiſſen Schärfe, daß er mit dem gleichen Recht auch die partie civile für ſeine Partei in Anſpruch nehmen könne. Einſtimmige Ablehnung des deutſchen Antrags. Der Gerichtshof zog ſich hierauf zur Beratung zurück und verkündete nach kurzer Abweſenheit als Entſcheidung des Gerichtes, daß der deutſche Antrag einſtimmig abge⸗ lehnt worden ſei. Der Gerichtshof habe ſich den Dar⸗ legungen des öffentlichen Anklägers angeſchloſſen und es abgelehnt, daß die deutſche Verteidigung als Nebenklä⸗ gerin für die Familien des Müller, Mathes und Holz⸗ mann zugelaſſen werde. Im Anſchluß daran teilte der Vorſitzende mit, daß zunächſt über den Sondernheimer Fall verhandelt werde. Darauf wurde die Verhandlung vertagt. * Wollte Rußland den Krieg? In der großen Aktenpublikation des Auswärtigen Amtes, deren e in dieſen Tagen bei der Deut. ſchen Verlagsgeſellſchaft für Politik und Geſchichte in Berlin erſcheinen, iſt im 39. Bande ein Bericht des deutſchen Bot⸗ ſchafters in Petersburg, 5 55 von Pourtales, an den Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg vom 11. März 191 veröffentlicht, der äußerſt bemerkenswerte Aufſchlüſſe gibt über die Wege, die die ruſſiſche Politik damals wandelte, Der Bericht iſt aber auch deshalb von außerordentlichem Intereſſe, weil er ein ausgezeichnetes Bild gibt über die Schwierigkeiten, denen die diplomatiſche Berichterſtattung in dieſer kritiſchen Zeit gegenüberſtand. Während der Bot⸗ ſchafter die Frage, ob die Ruſſen zu Anfang des Jahres 1914 beabſichtigten, in den nächſten Jahren einen Krieg zu entfeſſeln, verneinte(1), wurde ſie vom Kaiſer, der den Bericht mit Randbemerkungen, die ebenſo auf⸗ ſchlußreich ſind wie der Bericht ſelbſt, begleitete, unbedingt bejaht. Wir laſſen das Hauptſtück dieſes Berichtes mit den kaiſerlichen Randbemerkungen— an den betreffenden Stellen in Klammern dahintergeſetzt— hier folgen: „Das große Aufſehen, welches die viel erörterte Peters⸗ burger Korreſpondenz der Kölniſchen Zeitung führen, gerufen hat, iſt wohl hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die in dieſer Korreſpondenz an die ruſſiſchen Rüſtun⸗ gen geknüpften Betrachtungen den Eindruck erwecken müſſen, als bereite ſich Rußland planmäßig auf einen in drei oder vier Jahren gegen Deutſchland zu führenden Krieg vor.(Das iſt auch ſol, ganz unbedingt!) Dieſe An⸗ ſicht halte ich für falſch.(Dann irrt ſich Exzellenz.) Ich glaube nicht, daß in Rußland Regierung und Volk einen ſolchen Krieg wünſchen und ihn für unvermeidlich halten, noch viel weniger glaube ich, daß hier irgendwelche maßgebenden Faktoren ein politiſches Programm verfolgen, mit dem Ziele eines Konfliktes mit uns.(Das iſt Raſ⸗ ſenfrage! Und Gefühlsſache, bei denen ſogenannte „maßgebende Faktoren“ die Geſchobenen ſind und nichts zu ſagen haben.)... Gewiß verdient das, was auf mili⸗ täriſchem Gebiete neuerdings hier geſchieht, die ernſteſte Beachtung unferer militäriſchen Kreiſe, daß aber das all⸗ mähliche Bekanntworden des Umfangs der ruſſiſchen Ar⸗ meevermehrung plötzlich eine Situation für uns enthüllt hätte, bei welcher wir mit aggreſſiven Plänen unſeres öſt⸗ lichen Nachbarn in einigen Jahren rechnen müßten(unbe⸗ dingt ja!), vermag ich nicht zuzugeben. Vor allem ſcheint es mir augenblicklich an Perſönlichkeiten hier zu fehlen, welchen derartige weitausſchauende Pläne zuzutrauen wären, und welche die Stellung ſowie den Einfluß beſäßen, dieſe Pläne ihrer Verwirklichung entgegenzuführen. Die friedlichen Geſinnungen des Kaiſers Nikolaus ſind gewiß über allen Zweifel erhaben(ebenſo ſeine ab⸗ ſolute nzuverläſſigkeit und Schlappheit einem jeden Einfluß gegenüber). Daß es unter den ruſſi⸗ ſchen Generälen manche gibt, welche einen Krieg im Bunde mit Frankreich gegen uns und Oeſterreich gern ſehen wür⸗ den, iſt gewiß ebenſo wenig zu bezweifeln, als daß es kriegs⸗ luſtige Elemente in jeder Armee gibt.(Uebliche Phraſe des pikierten Diplomaten 20. Jahrhunderts!) Vorher zu ſagen, wie es in drei bis vier Jahren ausſehen wird, ſcheint mir an ſich gewagt, wenn man nicht die Gabe beſitzt, in die Zukunft zu ſchauen.(Dieſe Gabe kommt vor! Bei Souveränen öfter, bei Staatsmännern ſelten, bei Diplomaten faſt nie!)“ Im letzten Teil ſeines Berichtes ſchwächt Graf Pourtales ſeine zweifellos übertrieben optimiſtiſchen Beurteilungen der damaligen Verhältniſſe ab, in dem er ausführt, weit entfernt davon zu ſein,„die Gefahren zu unterſchätzen, welche das Treiben der ruſſiſchen Nationaliſten, die Hetze⸗ reien der franzöſiſchen Chauviniſten und das Verhältnis Rußland zu Oeſterreich mit ſich führen“. In einer Schluß⸗ bemerkung ſchreibt der Kaiſer zu dem ganzen Bericht.„Der liebe Pourzel hätte dieſen Bericht lieber ungeſchrieben laſſen ſollen... Ich als Militär hege nach allen meinen Nachrichten nicht den allergeringſten Zweifel, daß Ruß⸗ land den Krieg ſyſtematiſch gegen uns vorbereitet; und danach führe ich meine Politik!“ Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang auch die Do⸗ kumenten veröffentlichung des engliſchen Auswär⸗ tigen Amtes, die bekanntlich vor einigen Tagen er⸗ folgte. Aus dieſem Dokumentenwerk geht mit aller Deutlichkeit die undurchſichtige Rolle hervor, die Grey in den entſcheidenden Tagen von 1914 geſpielt hat. Grey ſprach damals kein offenes Wort aus, ſondern ließ bei ſeinen Aeußerungen nur durchblicken, daß England bei einem Kriege auf Seiten Frankreichs und Rußlands ſtehen Marry Pickford will um dieſ⸗ würde. Bedeutſam iſt das Urteil des britiſchen Geſandten in Paris, Sir F. Berti der an Grey berichtete,„daß wenn England Frankreich die Zuſage der bewaffneten Hilfe geben würde, Rußlands Kriegseifer und ſeine Forderun⸗ gen erhöht würden und Frankreich ſich dieſen Forderungen unbedingt anſchließen würde“. Woran der Landmann denken muß. Feucht war der Sommer, ſo ſeucht, daß das Wachs⸗ tum der Feldfrüchte arg darunter gelitten hat und die Ernte vielfach nicht nach Wunſch ausgefallen iſt. Man ſollte glauben, daß auch die V emehrung des Ungezie⸗ fers unter den ungünſtigen Wit rungsverhältniſſen be⸗ einträchtigt worden ſei. Leider iſt das nicht der Fall. In vielen deutſchen Gauen wird die Klage über eine äußerſt gefährliche Mäuſeplage laut. Jeder Landmann weiß, was für geradezu kataſtro ale Folgen ein Ueber⸗ handnehmen der ſchädlichen Nager nach ſich ziehen kann. Vor allem wird die Brotgetreideernte des kommenden Jahres ſchwer gefährdet und den Wieſen, den Futter⸗ plätzen unſerer Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen, großer Schaden zugefügt. Jetzt iſt es Zeit, gleich dem Ratten⸗ fänger von Hameln, das läſtige Ungeziefer mit Stumpf und Stiel auszurotten. Mit Gift müſſen wir den Mäuſen den Garaus machen, mit Phosphorlatwerge, Strychnin⸗ weizen und Zelio⸗Giftkörnern. Dieſe Mittel genügen, um unter den Mäuſen gründlich aufzuräumen. Landmann, bewahre deine zukünftige Ernte vor großem Unheil! Dein Säumen kann zur Schädigung des Lebensmittelmarktes im kommenden Jahre beitragen, die Waren verteuern und den Wiederaufbau unſeres Wirtſchaftslebens hemmen. Doch mit der Beſeitigung der Mäuſeplage allein iſt eine gute Ernte, ſoweit ſie menſchlicher Hilfe bedarf, noch nicht gewährleiſtet. Infolge der vielen Niederſchläge im vergangenen Sommer hat das Ankraut auf allen Fel⸗ dern gut gedeihen können. Da aber das Unkraut dem Erdboden alle Nährſtoffe entzieht, müſſen unſere Feld⸗ früchte verkümmern: das Wachstum und Gedeihen wird ungeheuer beeinträchtigt werden. Der Landmann muß in dieſem Falle dem Unkraut den Kampf anſagen, zu wel⸗ chem Zwecke eine ſachgemäße Feldbeſtellung erforderlich iſt. Durch Harken muß der Landwirt das Unkraut ent⸗ fernen und durch Düngung dem Boden neue Nährſtoffe zuführen. Welche Düngemittel in Frage kommen, weiß der Landmann ſelbſt am beſten: denn ich halte es für unangebracht, in dieſer Beziehung irgendweſche Vorſchläge zu machen, weil der Boden nicht überall gleich iſt und je nach ſeiner Beſchaffenheit andere Düngemittel beanſprucht. Nur eins iſt not: Jeder Landmann möge es ſich zur Pflicht machen, alle Maßnahmen, die zur Sicherung der nächſtjährigen Ernte erforderlich ſind, zu ergreifen, damit es nicht einmal beißt:„Ernte in Not!“—„Ernte in Not!“—„Volk in Not!“ 5 5 Wen 9— 5.——— 700 e Hi Si, Hei, Lüreſoh elngeeclſt Hog. gebs. b O Was tun Sie mit 50 Jahren? Eine amerikaniſche Filmzeitſchrift hat einer Anzahl von„Weltberühmtheiten“ dieſe Frage vorgelegt. Für Amerika rangieren unter den Weltberühmtheiten ſelbſtverſtändlich an erſter Stelle die Filmgrößen. So hat man Gelegenheit zu erfahren, daß Pola Negri mit 50 Jahren ſo etwas wie ein weiblicher Film⸗ Reinhardt zu ſein und einen Truſt von großen und guten Theatern zu beherrſchen hofft. Lillian Giſh will zwar mit 50 Jahren in ein Kloſter gehen, gibt aber zu, daß ſich ihre Anſicht darüber bis dahin 12 geändert haben könne. N eit endlich einmal ihren eigenen Gedanken nachhängen können und Gloria Swanſon hofft, mit 50 Jahren die Frau eines angeſehenen Mannes und Mutter einer Schar kluger Kinder zu ſein. ö Leiſimudiilsgesqenhe Aue ſſidafuund I f Uu Aae uur Ruuft mam Hiſſlig Hei 1. 3 i ſiaderwaren a sind praktische Weihnachtsgeschenke und dürfen auf keinem Geschenktische fehlen Unsere Preise sind billig Die Qualität erstklassig Lederwarenhaus Oifenbacli nur P3, 8 beim Volkshaus nur P3, 8 kaufen Sie billigst erste Qualitäten: Besleche Aten aller Ari Solo- und oͤllberwaren speziell Standuhren. Uhrenhaus Schöntges Mannheim F 4, 20 u. Luisenring 57. eee Kae eee, empfiehlt Kirschwasser und Kognal (bestens geeignet als Weihnachtsgeschend) Wilh. Sponagel, Branntweinbrennerei. Forsellun Glas Kristall Metal ſ Bestede a 90 Fs. i, f Tafelservice rmoderne Römer aut fuß.. 60 Kompottschalen 1.55 Brotkörbe. 2.25 EBlöffel 2 80 Teekannen- 15 24.50 28.88.54. 68. Sebetkeſche 60] Karaffen... 8.50 Tabletts. 2. 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Dabei wurden drei Schü⸗ legenen Stadt Numashu wurde durch eine gewaltige 5„Mädchen für alles“ raſt polternd durch die ler ſchwer und fünf leicht verletzt. Feuersbrunſt zerſtört. Das Rathaus, der Bahnhof, die 8 Zimmer ſcheuert, fegt und wiſcht, klappert mit Tellern ar Aus dem Eiſe befreit. Etwa 100 Getreideſchiffe, die Handelskammer, das Gefängnis, mehrere Krankenhäuſer und Taſſen und läßt die Türen knallen. Dazwiſchen erteilt auf dem Fluß Sainte Marie in Ontario eingefroren wa⸗ und 1500 Wohnhäuſer fielen den Flammen zum Opfer. die gnädige Frau gebieteriſch Aufträge— Aufträge— ren, ſind aus dem Eiſe befreit worden. 10000 Perſonen ſind obdachlos. Die Zahl der Toten Aufträge. Innerlich kocht in dem Mädchen die Wut, 47 Abſturz eines engliſchen Militärflu 5 Ein eng⸗ und Verwundeten iſt noch nicht bekannt, ebenſowenig doch on Jen bee alen„dawol awo nſches Milttärflugzeug ſtürtte bei Hurkinge ob. Der In. die ursache der Kataſtrophe 1 . Jawohl!“ Die gnädige Frau iſt nervös. Sie hetzt und je war of 101 Dies it ber e d lischen„ Große Buſchbrände. Nach einer Meldung aus g treibt den dienſtbaren Geiſt. In einer Stunde kommen Armeeflieger in diefen Jahre f 0 Sidnen ſind in Neuſüdwales große Buſchbrände ausgebro⸗ ˖ geladenen Damen zum Kaffeekränzchen. 8 8 0 5 chen. Mehrere Dörfer mußten von den Einwohnern ge⸗ . Im Salon glühen in der Alabaſtervaſe rote Roſen. t 14 Banditen erſchoſſen. Nach einer Meldung aus räumt werden. Die Verluſte an Vieh und die Ernte⸗ Behagliche Wärme ſpendet der Ofen. Der Tiſch iſt für ſie⸗“ Moskau ſind am Donnerstag die Mitglieder von neun ſchäden ſind beträchtlich. ö ben Perſonen gedeckt. Es duftet nach Kuchen und Pra- Banditenorganiſationen abgeurteilt worden, die in der Anfall in den Bergen. Aus Sandrio wird be⸗ a Rnen. I letzten Zeit in Moskau 57 ſchwere Verbrechen begangen 5 1 1 0 i einem Aufſtieg auf den Cevedale eine La⸗ ' Es läutet. Dick und rundlich ſteht Frau Kullicke im haben. 14 Banditen wurden zum Tode verurteilt und ſo⸗ richtet, 8 Mitglieder des Alpindups am Rande eines 5 Türrahmen. Das Mädchen nimmt knickſend Hut und fort erſchoſſen. Der Reſt wurde verſchickt. Abg. 5 5 überraschte. Der eine, ein Deutſcher, namens 5 Mantel ab. Der Gaſt rauſcht in die Gemächer der gnä⸗ If Furchtbare Bluttat in einer chineſiſchen Stadt. Nach Otto Betz konnte in Sicherheit gebracht werden, wäh⸗ · digen Frau... 5 einer e„Daily Expreß“ aus Shanghai ſoll die Teide zweite ein J r abſtürzte. Sein Leichnam = i Es läutet Sturm. Mit„Agaah!“ und„Ooooh! Stadt Mung ſchang in Yuman von Banditen geplündert konnte noch nicht Ut werden g t betreten die Geladenen das Empfangezimmer der Gaſt⸗] worden ſein. In der Stadt herrsche eine furchtbare e i g a geberin. Zuerſt werden mit artigen Komplimenten Blu- Schreckensherrſchaft und 1200 Einwohner, die iderſtand. Exploſion eines Artilleriegeſchoſſes In der Am⸗ f. 1 9 5 h. leiſteten, ſeien niedergemetzelt worden. J 1 5 5 von 8 0. 1 b 92 5 575 a Innerlich platzen ſie entweder vor Neid beim Anblick koſt⸗ 8 1 8 ee er Kriegszeit ſtammenden, nur halb in der Erde ſtecken⸗ a barer Stoffe oder verbeißen mit Gewalt die zu ſpötli⸗ 9 rißer Forde n geſenbahnunalüd in Paris. Auf dem den Artilſeriegeſchoſſes del einer Ererzierübung viel Ne⸗ ˖ ſchem Gelächter anreizenden kurioſen Altjungfermoden. 5 9 1.. ereignete, ſich ein ſchweres Eiſen⸗ fruten getötet und 18 verletzt, darunter ſechs ſchwer. Die Damen haben Platz genommen. Man lobt Kaf⸗ Habnunglüc. Ein aus der Richtung von Villiers fur. Eiſenbahnunglück bei St. Quentin. In der Nähe i a 3 Kuchen und geht dann auf das Tagesgespräch, 1 e Perſonenzug ſtieß derart heftig auf von St. Quentin hat ſich ein folgenſchweres Eiſenbahn⸗ i Wetter, über. Plötzlich hat Frau Kullicke eine ſen:] den Piber Meld daß der Zug, entaleiſte. Nach ungluück ereignet. Drei Güterzüge ſind nacheinander in 6 ſationelle Neuigkeit.„Haben Sie ſchon gehört— 2, minder 5 e 43 Reisende mehr oder dichtem Nebel aufeinandergefahren. Dabet wurden zwei Nein, ſie haben alle nichts gehört! Frau Rat nimm e 1 Eiſenbahnangeſtellte ſofort getötet, während vier andere die Stielbrille vor die meerblauen Augen. Dam gehts Eine ſchwimmende Stadt vom Eiſe eingeſchloſſen. mehr oder minder ſchwere Verletzungen davontrugen. los! Verwahrloſung der Jugend, kurze Röcke, Seiden⸗ Nach Meldungen aus Kanada iſt eine ſchwimmende Stadt 4% Schwerer Anglücksfall in Oberitalien. Bei einer ö ſtrümpfe, Schminke, Bubikopf und Liebſchaften ſind ſtoff⸗ von etwa 200 Dampfern durch das unerwartet ſchnelle Exploſion in einer mechaniſchen Anſtalt in Porto Cereſio 0 bietende Themata. Die alten Damen ſticken, ſtricken, Einſetzen ſtrenger Kälte auf den großen Seen überraſcht ſtürzte ein großer Teil des Gebäudes ein. Fünf Arbeiter häkeln.„Bitte, bedienen Sie ſich doch, Frau Nat!“ flötet] und vom Eiſe eingeſchloſſen worden 2000 Menſchen ſind und eine Frau wurden ſchwer verletzt. Ein deutſcher Ar⸗ von Zeit zu Zeit die Gaſtgeberin. in großer Gefahr, da nur wenig Lebensmittel an Bord beiter namens Arnold Kanters iſt geſtorben. An dem Frau Kullicke prophezeit aus ſchwarzem Kaffee⸗ ſind. Zahlreiche Eisbrecher arbeiten fieberhaft, um die Wiederaufkommen ſeiner Frau wird gezweifelt. grund eine ſchreckliche Zukunft. Bedenklich nicken ſieben Schiffe zu befreien. e e Köpfe. Eine ehrwürdige Matrone ſchlägt der Frau Dok⸗ N 11 1 tor die Karten.„Eine junge Blondine verſucht, Ihren e ö Sohn zu umgarnen!“ Die Frau Doktor wird blaß.„Ja, a. b als wir noch jung waren, gab es ſo etwas nicht!“ ſeufzt 5 N Frau Kullicke. ö Nun ſchwelgen die Damen in ſeligen Erinnerungen. f 3 3 Sie,„ Im Grunde waren ſie wenig beſſer als die heutige Jugend. 3„„ die Vor feis Die ſüßen Gedanken der Backfiſche von damals und 5 E auf. heute ſind dieſelben geblieben. Nur die Mode hat ſich i 2 Ii 4 brd ten, are etwas geändert:„Der Apfel fällt nicht weit vom 8 5 meine billigen Stamm!“ B c 6 Preise wird es 100 5 Miaderbemtt- . Kleine. kate 2 1 Wieder ein Eiſenbahnunglück in Frankreich. Ji. der Nähe von Saint⸗Seine⸗ Abbey bei Dijon entgleiftt e ein Perſonenzug. Der Zugführer wurde getötet und sodaß Sie Ver-. zwei Perſonen verletzt. 12 e . Ein Dampfer mit 17 Mann Beſatzung untergen 0 zu empfehlen. gangen. Der norwegiſche Dampfer Balholm iſt auf del f Höhe von Island mit ſeiner 17 Mann ſtarken Beſatzung 1 f 7 1 8 untergegangen. 7 8 4 4 ö 5. 5 lele 9 F 5 1 mit 1 g. 2 l 8 eistunssfähigkeit a ättermeldungen au in Bor⸗ 5 5 42 3 kampf in a. tödlichen. Der 5 25 8 155 50* 8 Mänſel, Paleſois Mk. 16. 25. 35. 45. 35. u. k. Leſichtgewichtler Borer Derglund ſtarb kurz nachdem er in ee ee e 5 e N Anzũge Mk. 22. 32. 42. 52. 60.4 * Runde von ſeinem Gegner einen k. o. erhalten Hllcen feen ee 272 27 2 ke, Krbcu negen-Bozener-Vänfel, Windiacken, Joppen, Hosen extra billig. 3 2 Aci 0 7 e Sieben Tote infolge eines Erdrutſches. In 4 Exploſionsungſück.— Zahlreiche Opfer. Durch elne. Oviedo, einem Flecken in Aſturien, wurde durch Abſturz Erploſion in einem Kohlenbergwerk bei Princeton(In⸗— von Erdmaſſen, die ſich infolge der gewaltigen Regen- diana) wurden 65 Bergarbeiter verſchüttet. 40 dadon 1 1 E güſſe der letzten Tage von einem Abhang gelöſt hatten, konnten durch Rettungsmannſchaften an die Erdoberfläche 5 den en kamen une eben Paruter fünf ben, 18 andere iind ſcwer berſeht und feen n i L EI keln Laden riſſen. Sieben Perſonen kamen ums Leben, 0 andere ſin wer verletzt und mußten in ein 5 ö eln Wen W 1 dſch f Krankenhaus übergeführt werden. N Lein baden 1 age enn Laden a Schweres Eiſenbahnunglück in der Mandſchurei.* Unter den Rädern der Lokomotive. Im Bahn⸗ 5 MK un: alto 7 9 1 5 5 ichen Bahn 215 ef 5 1975 wurden 1 Auen 7 esu u Mannheim, 0 3.42 Dl Ell Zuſammenſtoß auf der ſüdmandſchuriſchen Bal 0 en der Gleiſe von einem einfahrenden Zuge erfaßt und 5 f An cel einem Paſſagierzuge und einem Güterzuge 25 überfahren. Zwei Reiſende wurden getötek und der dritte 2 Iser) 15 Fuchs d e 5. ö Jaſſagiere getötet und 54 ſchwer verletzt. 9 15 ſchwer verletzt. Sonntag den 19. Dezember von 1—6 Uhr geöffne t. f Billiges Weihnachtsangebot!————— Weihnachts⸗Angebot! Billis gebot, Helios Ter ner, i f Zahn plom ben wan re e Mk. 8 5 helf jcher! Wollmatratzen eganteste N 9 U g 5 5 en sicher! RR. 25.— vornehmste . 22 Erfolg überraschend 5 g Auen„ 1 U, 2.30, J. 0 le 8, biene t MA Hs. . 1 50. I 5 n 0. ermania- Drogerie RM. 45.— 3 in bekannter Qualität 2 il 5 il f 53 Fr. Wagner Nachf. Eigene Polsterwerkstatt 8E 80 NE NK 2 in 25 Pfd.⸗Säckchen ln Jung, 1 ilhe inſtraße„Inhaber W. Höllstin. 0 0 1 ist eine ö inzelmöbe bei billigſter Berechnung. 2 5 enen Alex Schmich 7— I 4a. 5 Mannheim n N eee Baehl. u. Getreide- Handlung. 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Statt deſſen treiben Bäume und Sträucher Knoſpen, man ſieht Sommerpaletots und ausgeſchnittene Bluſen, und tritt nicht noch ein gründ⸗ licher Witterungsumſchlag ein, werden es„grüne Weih⸗ nachten“ werden— was man in dieſer Jahreszeit bei op⸗ timiſtiſcher Betrachtungsweiſe„grün“ nennen darf. And hätte die hochgeſchätzte Börſe ſo weitergemacht mit ihren Kursſteigerungen, wären den Effektenſpekulanten auch die teuerſten Weihnachtsgeſchenke für Frau und Freundin noch zu billig geweſen. Aber es kam auch hier etwas anders. Die Börſe wurde„matt“ und„luſtlos“ und die Kurſe ſanken und ſanken. Es würde mich zwar nicht wundern, wenn dieſer Zuſtand plötzlich wieder von einer„kräftigen Geh lung“ abgelöſt werden ſollte. Sie hat eine eigenarige Kon⸗ stitution, die biedere alte Börſe, ihr Befinden iſt faſt immer ſchwankend, aber ſelbſt ſchwere Kriſen hat ſie bemerkens⸗ wert gut überſtanden. Die Doktorrechnungen werden ſtill⸗ ſchweigend bezahlt. Doch das kümmert uns jetzt wenig und es ſoll uns auch gleich ſein, ob wir weiße oder grüne Weihnachten haben werden— das Feſt der Feſte rückt heran und wir wollen es feiern. Der Tannenbaum, der auch eine Fichte ſein kann, ſoll nicht umſonſt ſeine Wald⸗ heimat verlaſſen haben, wir wollen ihn ſchmücken und in dem Licht, das über ſeine Zweige ſtrahlt und den gleinzen⸗ den Zierat daran blinken und blitzen läßt, das Licht grüßen, von dem wir träumen und auf das wir hoffen. And wollen, indem wir den Weihnachtsliedern der Kinder lauſchen, uns der eigenen Kindheit erinnern und derer, die niemals Weih⸗ nachten mit uns feierten. Gerade dieſe Feſttage ſollen uns mehr ſein als nur eine Erholungspauſe nach vorausgegangener beſonders anſtren⸗ gender Arbeit. Von der Weihnachtsſtimmung und Weih⸗ nachtspoeſie ſollen wir möglichſt viel mit hinübernehmen in die langen grauen Winterwochen, die uns noch vom neuen Frühling trennen. Aber das ſind in weiten Kreiſen fremde Begriffe geworden. Man bekämpft ſogar ſchon die Weihnachtsmärchen, die die Kinder doch ſo gern hören und dargeſtellt ſehen. Auch die Kinder ſollen nichts Erdichtetes mehr für wahr halten und verſtandeskühl wie die Erwach⸗ ſenen denken. Es ſind ſchlechte Kinderfreunde, die ſo den kindlichen Sinn zerſtören möchten. Die rauhe Wirklichkeit tritt früh genug an die jungen Menſchen heran, man ſoll dieſe nicht noch früher hineinſtoßen und die leichtbeſchwingte Kindesſeele nicht mit Gewalt aus ihrer reinen Sphäre her⸗ unterzerren in die oft ſehr dumpfige der überklugen Großen und Alten. Eine der alljährlich wiederkehrenden Weih⸗ nachtsbetrachtungen wird uns auch dieſes Mal nicht vorent⸗ halten werden— daß der verheißene Friede auf Erden noch immer nicht Tatſache geworden ſei. And er iſt es wirklich nicht. Alle Friedenskonferenzen und auch die Verleihung des Nobelfriedenspreiſes an Streſemann, Briand und Chamberlain werden einſtweilen nichts daran ändern. Noch jeden Tag kann irgendein Pulverfaß oder eine Dynamit⸗ patrone explodieren, ohne daß der Völkerbund vorher um Erlaubnis gefragt worden wäre. Das iſt uns auch ohne Betrachtungen darüber hinlänglich bekannt. Aber es än⸗ dert auch nicht das mindeſte an dem göttlich erhabenen Cha⸗ rakter der Engelsbotſchaft, die durchaus nicht ſo aufzufaſſen war, daß fortan keinerlei Streit mehr würde. Auch in Kriegszeiten, wie wir ſie durchlebt haben, war es eine vollgültige Verheißung. Der Weltheiland bringt immer den Frieden, für jeden, der den Frieden ſucht. Und ſein Geburtsfeſt bleibt ein Friedensfeſt, wir müſſen es nur als ſolches feiern wollen. Aber den Willen haben nicht alle, ſo daß ſelbſt unterm Weihnachtsbaum Anfrieden entſtehen kann, und ſchon deshalb, weil die Geſchenke nicht nach Wunſch ausgefallen ſind.„Spenden und beſchenkt zu werden, welch ein allerliebſter Brauch, doch mitunter voll Beſchwerden, Undank und Enttäuſchung auch!“ Man feiert Weihnachten in den verſchiedenen Ländern verſchieden, aber Deutſchland feiert es trotz gewiſſer gegen⸗ ſätzlicher Zeitſtrömungen am gemütlichſten, und wo Deut⸗ ſche auf den Erdball wohnen, wird es in heimatlicher Weiſe begangen; hat man keinen Tannenbaum, findet ſich wohl ein anderes Bäumchen, an das man ein paar Lichte ſtecken kann, und bei ihrem Schein ſchweifen die Gedanken in die ferne Heimat zurück und die trauten deutſchen Weihnachts⸗ lieder werden auch im Urwald, in der Steppe und auf weitem Meere geſungen. An dieſem Feſte merkt man auch noch wenig davon, wie ſehr das Familienleben unter den zerſetzenden Einwirkungen der heutigen Zeit gelitten hat. Und es iſt das Feſt, an dem der Grundſtein zu manchem neuen Familienglück gelegt wird. Verliebte verloben ſich. Der ſchlichte Goldreif iſt bei unſeren jungen Damen, auch den hypermodernen, noch ein ſehr begehrtes Weihnachts⸗ geſchenk und man ſpöttelt nur darüber, wenn die gute Freundin es eher empfängt und eher bekannt machen kann: „Als Verlobte empfehlen ſich——.“ Nicht alle dieſe zu Weihnachten geſchloſſenen Herzensbünde ſind von Beſtand, aber viele führen doch zu einer glücklichen Ehe. Glück iſt nicht bloß Zufallsſache, es läßt ſich erringen, man muß nur auch dazu den Willen haben. Schon die alten Römer ver⸗ ließen ſich nicht ausſchließlich auf ihre launenhafte Fortuna, ſondern hatten das Sprichwort, daß jeder ſelbſt ſeines Glückes Schmied ſei. Für die vielgeſchäftige Hausfrau gibt es in der letzten Woche vor Weihnachten noch eine Fülle von Arbeit. Die Unermüdliche verlangt keinen Dank dafür, ſie iſt belohnt, wenn am Feſte das Heim ſauber und behaglich iſt, Kuchen und Braten wohlgeraten ſind, wenn ſie Mann und Kinder fröhlich ſieht. Sie iſt der gute Geiſt des Hauſes. Doch man ſoll das nicht einmal laut ſagen, ihre Beſcheidenheit will es nicht zulaſſen. Aber Mann und Kindern, die es nicht immer wiſſen und meinen, es müſſe ſo ſein, muß es geſagt werden, damit ſie ihrerſeits Muttern am Weih⸗ nachtsfeſte auch recht viel Freude bereiten. Jobs. „Ich ſchwre Woher kommt die Hochflut der Meineidsprozeſſe? Von Hans Langkow. (Nachdruck verboten.) Eine nicht zu leugnende Tatſache iſt das ſtarke Wachſen der ſtrafrechtlichen Verfahren wegen Meineids in Deutſch⸗ land. Man kann faſt täglich Berichte über ſolche Prozeſſe in den Tageszeitungen leſen. Zum Teil iſt dieſer Zuſtand auf eine gewiſſe vermehrte Nichtachtung der Heiligkeit des Eides in kriminell verſeuchten Schichten des Volkes zurück⸗ zuführen, zum andern Teil reſultiert dieſes Anſchwellen der Meineidsprozeſſe aus der Unkenntnis weiteſter Volks⸗ teile über die Eigenart der Meineidsparagraphen und ihre ſtrenge Auslegung durch die Gerichte. Nicht zum wenigſten entſtehen viele ſolcher Verfahren durch perſönliche Rachſucht und übles Angebertum. Auch iſt es häufig der Fall, daß ſich aus einem einzelnen Meineidsverfahren ein ganzer Rattenkönig on weiteren Meineidsprozeſſen ergibt. Eine weitgehende Aufklärung über das Eidesverfahren iſt eine unbedingte Notwendigkeit. Die vorgeſchriebene Er⸗ auf Erden ſein mahnung des Vörſitzenden gegenüber den Zeugen vor Ein⸗ tritt in die Vernehmung reicht hier nicht immer aus. Wenn ein Schutzpolizeibeamter, wie das nach einem Zeitungs⸗ 1 bericht einmal vorgekommen ſein ſoll, bei der Frage, welchen Eid er ſchwören wolle, nämlich den mit oder ohne religiöſe Formel, antwortete: Den Offenbarungseid, ſo muß man ſich nicht wundern, wenn einfache Leute, die zum erſten Mal vor Gericht ſtehen, nur ſehr wirre Begriffe von der Bedeutung des Eides und den Folgen eines eventuellen 0 Meineides haben. Häufig wird auch die Verſicherung an Eidesſtatt nicht für eine ſo ernſthafte und wichtige Sache gehalten, wie ſie in Wirklichkeit iſt. Wenig bekannt iſt es auch, daß ſelbſt Angaben über das Alter, den Vornamen uſw., die man als Zeugen vor Gericht angibt, unter den Eid fallen. Frauen ſind in dieſer Beziehung häufig ſehr unvorſichtig. Die Zeugin, die aus Gründen weiblicher Eitelkeit ihr Alter falſch angibt, ſetzt ſich der Gefahr aus, in ein Meineidsverfahren verwickelt zu werden. And nun erſt die Zeugenausſagen. Häufig liegen die 0 Vorgänge, der ſich die Zeugen erinnern ſollen, jahrelang zurück. Die Phantaſie des Zeugen malt ſich die Vorgänge vielleicht ganz anders vor, wie ſie in Wirklichkeit waren. ——— Er zögert, er wird verwirrt, und ſchließlich ſagt er etwas aus, was ihn in Widerſpruch mit anderen Zeugenausſagen ſetzt. Wenn auch der Staatsanwalt nicht in jedem ſolchen Falle gleich ohne weiteres eingreifen wird, ſo gibt es doch 5 häufig gute Freunde, getreue Nachbarn uſw., die ſich für dieſen Fall intereſſieren und Anzeige erſtatten. Das Ver⸗ fahren endet dann allerdings nicht ſelten mit einem Frei⸗ 1 ſpruch. Die Zahl der Meineidsprozeſſe iſt aber wieder um einen Fall erhöht worden. Auch der Offenbarungseid iſt ſchon manchem zum Ver⸗ 5 hängnis geworden. Die Verſuchung iſt gar zu groß, dieſen 1 oder jenen Vermögenswert zu verheimlichen. Es kommt doch nicht heraus, denkt man. Gewöhnlich iſt das aber doch der Fall, und das Meineidsverfahren bleibt nicht aus. Zweifellos ſind die ungeſunden wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe und die häufig geſunkene Geſchäftsmoral der Infla⸗ tionsjahre mitſchuldig an der wachſenden Zahl der Offen⸗ barungseide und der damit im Zuſammenhang ſtehenden Verfahren wegen Falſcheides. Der Eid iſt ein Hilfsmittel des modernen Gerichtsver⸗ fahrens, das man zur Feſtſtellung von Tatbeſtänden leider nicht entbehren kann. Aber doch nur ein Hilfsmittel. Die menſchliche Unzulänglichkeit iſt nich“ imſtande, die Wahr⸗ heit auf anderem Wege allein zu erforſchen. In Juriſten⸗ kreiſen iſt man heute ſchon häufig der Anſicht, daß eine Reform unſeres Eides verfahrens unbedingt notwendig iſt. Andererſeits verlangt man häufig eine Verſchärfung der Eidesparagraphen. Der ganze Komplex iſt viel zu ſchwierig und viel zu wichtig, als daß man ihn im Handumdrehen erledigen kann. Deswegen iſt an eine Reform nach dieſer oder jener Richtung heute auch nicht zu denken. Vielleicht kommt aber doch bald der Tag, an dem ſich die namhafteſten Juriſten einmal eingehend und dringend mit dieſen Fragen beſchäftigen müſſen. J r 12 Milliouun Mori b Dilliges Baugele zu nur 8% Zins wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde Luftkur⸗ ort Wüſtenrot in knapp 1% Jahren an über 700 Bauſparer zum Bau von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige Dar⸗ lehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, älteſte, größte, erfolg⸗ reichſte, leiſtungsfäbiaſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands. Ab heute Samstag: Der zweite Teil des Grosfilms: Vergeltung! 1. Teiles ist. 9 Dazu: Knurr& Pipifax Axt und halbe Preise. Eden-Lichispiele Wen Derjenige der den 1. Teil versäumt hat, kann deshalb doch ruhig kommen da der erste Akt eine kurze Wiederholung des Monty als Amateur-Polizist 2 aue Sonnucki als Befreier 2 Ae Los Nr. 4 wird ausgegeben. läheres wird noch bekanntgegeben. Sonntag um 3 Uhr groe Kinder vorstellung. Am 1. Weihnachtsfelertag ist Verlosung der Geschenke. Mr More u. MAHTLleHr Das nützlichste Weihnachts- Geschenk SaSe-NH ee te SREHScNAFT Mannheim, M 1, Nr. 2, Breitestrage. er saumön Ste fen meine Weihnachtsausstellun ö ä zu besuchen. Sie finden: Stative, Camera- Ledertaschen Photo-Albums N Joilette-Garnituren, Manicuren, Seifen un Parfüms, Rasier-Apparate, Resier-Spiege g Liköre, Weinbrang echt. SchWarzZ. Kirsch- u. Zwetschgenwasse Rum, Arrac und Punschessenze Ilgarren in Geschenkpackungen Schokoladen, Pralinen Ohristbaurmmschmuc k. Drogerie Hollsli Bevor Sie kaufen, überzeugen Sie sich von unserer reichhalt. 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Aten, Juwelen golò- und oͤilberwaren Drauringe Neparaturwerſcstôlie. falle mene 10 10 Steuermann Paulſen. Weihnachtshumoreske von Georg Perſich. (Nachdruck verboten.) Am Vormittag des gnadenbringenden Vierundzwanzig⸗ ſten erhielt Kapitän Lorenzen aus dem Kontor ſeiner Ree⸗ derei die Weiſung, daß auch die ae Mannſchaften der„Angelika“ nicht vor acht Uhr abends an Land gehen ſollten. Der Chef beabſichtigte zur Beſcherung perſönlich an Bord zu kommen. Zugleich wurde angeordnet, daß ein Weihnachtsbaum zu beſorgen und daß dieſer hübſch aus⸗ zuſchmücken und im Mannſchaftslogis aufzuſtellen ſei, und zugleich brachten auch Hausdiener der Firma in zwei großen Körben die Geſchenke: wollenes Anterzeug, Mützen und an⸗ 1055 che Sachen, ſowie Pfeifen, Zigarren und Rauch⸗ abak. f Zu den Geſchenken werden die Leute ſich freuen, dachte der Kapitän, aber daß ſie bis abends acht Uhr und noch länger auf dem Schiff bleiben ſollen, wird ihnen weniger gefallen. Die meiſten hatten ja ſchon recht frühen Urlaub nachgeſucht, weil ſie den heiligen Abend im Kreiſe ihrer Verwandten oder Bekannten verleben wollten. Man war Weihnachten ſo ſelten im Heimatshafen, mußte das liebe Feſt ſo oft an einem anderen Punkte der Erde und auf weitem Meer feiern, daß die Gelegenheit, es einmal am Lande und bei den Angehörigen und Freunden zu ver⸗ bringen, auch ordentlich wahrgenommen werden ſollte. Aber was war zu tun? Die Order lag vor und mußte be⸗ folgt werden. „Paulſen,“ ſagte der Kapitän zu ſeinem jüngeren Steuermann,„gehen Sie doch gleich an Land und kaufen Sie einen Weihnachtsbaum. Nehmen Sie einen Mann mit, der ihn trägt. Der Chef hat ſich für heute abend angemeldet. Um acht Uhr ſoll in ſeiner Anweſenheit beſchert werden.“ Paulſen machte ein betroffenes Geſicht.„Um acht Uhr erſt? Bleibt es denn bei dem bewilligten Urlaub, Herr Kapitän?“ i „Natürlich nicht. Keiner darf früher von Bord, als bis der Alte wieder fort iſt.“ „Das kann ja neun und noch ſpäter werden!“ meinte der Steuermann ganz erſchrocken.„Was fange ich da nur an?“ V„Ja, was haben Sie denn ſo Beſonderes vor?“ fragte Lorenzen.„Ich darf doch auch nicht eher nach Hauſe.“ V Ich bin eingeladen,“ erwiderte Paulſen,„und es iſt doch unangenehm, wenn man auf ſich warten läßt.“ „Ach, die andern werden ſich tröſten, und der Karpfen wird ihnen ſchmecken, ohne daß Sie miteſſen!“ „Aber ich wollte mich heute abend auch verloben.“ „Was wollten Sie?“ g „Mich verloben— mit Grete Dörping.“ 5 „Von dem Lotſen die Tochter?“—„Ja.“ „Dann tut's mir leid, daß ich Sie nicht beurlauben kann,“ erklärte der Kapitän.„Aber der Dienſt geht nun mal vor. Und wenn der Reeder an Bord kommt, haben wir eben Dienſt. Beim alten Döping brauchen Sie auch keine Entſchuldigung. Der weiß das.“ VHAber meine Braut——“ „Nach dem, was meine Frau mir von ihr erzählt hat— die beiden ſind ja befreundet—, iſt es ein verſtändiges Mädchen. Die wird's alſo auch ſchon einſehen. Und morgen iſt ja auch noch ein Tag. Da können Sie ſoviel Verlobung feiern, wie Sie wollen.“ Damit drehte ſich der Kapitän um. Die Sache war für ihn erledigt. Paulſen aber hatte nur den einen Ge⸗ danken: was wird heut abend werden? Und nur damit beſchäftigt, ging er, begleitet von einem Leichtmatroſen, in die Stadt, um einen Weihnachtsbaum zu holen.——— Nach einigen Stunden ſtand eine ſtattliche Tanne, ſchmuck ee auf einem Tiſch im Mannſchaftslogis. Ka⸗ pitän Lorenzen hatte das fertige Werk ſoeben in Augen⸗ ſchein genommen und wollte ſich wieder in ſeine Kajüte begeben, als ein älterer, würdig dreinſchauender Herr über das Laufbrett, das vom Kai auf das Schiff führte, herüber⸗ kam. 5 „Guten Tag, Kapitän!“ begrüßte er Lorenzen. „Guten Tag, Doktor!“ Und ſie ſchüttelten ſich die Hände. „Na, wie ſteht's denn?“ fragte der Vertrauensarzt der Ree⸗ derei.„Sie ſind ja ſo vergnügt, daß man annehmen darf, es iſt nicht ſo ſchlimm.“ Der Kapitän blickte ihn erſtaunt an.„Was ſoll denn auf der ‚Angelika' ſchlimm ſtehen und was nicht?“ N „Aber erlauben Sie— es wäre doch immerhin möglich, daß es mit dem Fall etwas auf ſich hat! Sie kommen aus einer gefährlichen Gegend.“ „Stimmt ſchon,“ bemerkte Lorenzen ein wenig unge⸗ duldig,„aber auf meinem Schiff iſt alles pudelwohl. Das iſt ja auch bei der Ankunft feſtgeſtellt worden.“ eee ee IEEE Das schönste Weihnachts-Geschenk Sparbuch. Bezirkssparkasse Ladenburg, Filiale Seckenheim. 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Die Ver⸗ 5 der Weihnachtsgeſchenke möchten Sie, bitte, vor⸗ nehmen.“ Lorenzen ſah hinauf zur Maſtſpitze, als müſſe ihm von dort eine Erleuchtung werden. And auf einmal ſchien er zu begreifen. Er ſchlug ſich mit der flachen Hand aufs Bein und lachte kurz und trocken.„Doktor,“ ſagte er,„ich kann mich doch vorhin geirrt haben. Einen, der richtig krank iſt, haben wir freilich nicht an Bord, aber da iſt einer, der war ſchon während der ganzen Rückfahrt nicht auf dem Poſten und dem ſcheint noch jetzt was in den Knochen zu ſtecken. Das iſt mein Steuermann Paulſen. Ich werde die Mann⸗ ſchaft vortreten laſſen, und dann können Sie ſich ja auch den mal anſehen. Und iſt er Ihnen nicht geheuer, ſo ſprechen Sie doch einfach ein Machtwort und verordnen ihm ein paar Tage Bettruhe. Ich hab's ihm ja ſchon angeraten, aber er hat's nicht lange in der Koje ausgehalten und be⸗ hauptet mir gegenüber, ihm fehle gar nichts. Ihnen kann er ja mit ſolchen Ausreden nicht kommen.“ Und der Kapitän entlockte ſeiner Signalpfeife ſchrille Pfiffe, und von allen Seiten eilten die Leute herbei. „Herr Doktor Brandus,“ belehrte ſie Lorenzen,„der im Auftrage der Reederei den Geſundheitszuſtand an Bord unterſuchen ſoll.“ Dann ſchritt er mit dem Arzt die Reihe ab, und der Doktor freute ſich über das kerngeſunde Aus⸗ ſehen der Leute, die ſeine Frage, ob ſie ſich wohl fühlten, alle mit einem kräftigen Ja beantworteten. „Steuermann Paulſen,“ ſtellte der Kapitän vor. Dr. Brandus muſterte den jungen Mann aufmerkſam. Hm, der ſah in der Tat recht flau aus! Und wie er abwechſelnd bald blaß, bald rot im Geſicht wurde. Er befühlte den Puls. Der hatte ein Eilzugstempo! Trotzdem antwortete auch Paulſen auf die Frage nach ſeinem Befinden mit einem entſchiedenen„Sehr gut!“ Fortſetzung ſiehe„Familienfreund“, 4. Seite. Ils praktische Weihnachts- Geschenke empfehle: inlor-poritfeinung für Herren, Damen u. 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Wehmütig lächelte ſie hernieder auf die ruhenden Mädchen. „Es iſt genug,“ legte ſie nun die Hand auf Bettys Schulter. 0 Lydia war unmerklich eingeſchlummert. Ihre gleich⸗ mäßigen, tiefen Atemzüge zeigten an, daß dem nagenden Schmerz ſein Pfand für kurze Zeit entriſſen war. Um ſo tiefer hatte die wühlende Erregung Betty er⸗ griffen. Was Lydia mit einigen Worten angedeutet hatte, war ihr ja ſelbſt ſo oft durch den Sinn gegangen. Hatte die Welt wirklich ein Recht dazu, ihr Leid und Not aufzu⸗ bürden, wo ſie doch das Glück ſo nahe hatte. Nein, nicht daran denken, vergeſſen. Und doch, nur noch einmal ihn ſehen, den Glanz in ſich eintrinken, der das Kreuz auf dem irdiſchen Grabe entſagender Liebe umſtrahlen ſollte. Nun hielt das Auto vor dem bekannten Haus in der Spandauer Straße. Nun ſtieg Betty die Treppen empor, nun ſtand ſie an der Tür, hinter der ein Glück atmete, das ihr das Schickſal verſagt hatte. 1 2 Walter öffnete die Tür ſeines Zimmers. Wie gewöhn⸗ lich ließ er Betty herein und hielt die Klinke in der An⸗ nahme, die Begleiterin würde folgen, kurze Zeit gegen ſich. i Da öffneten ſich Walters Augen. Sein verſchleierter Blick erhielt Glanz. Die Tür leiſe ſchließend fragte er: „Du allein, Betty?“ „Ich allein.“. Anſtatt ſtürmiſche Freude über die Möglichkeit eines ungeſtörten Zuſammenſeins zu empfinden, überwallten Walter in Ahnung eines Anglücks eiskalte Schauer. „Das iſt das Ende, Betty.“ 5 dender das Ende. Komm lieber Mann, laß uns ruhig reden.“ Betty ſetzte ſich an den Tiſch. Mit verſchränkten Armen, den Blick ſtarr vor ſich, ging Walter gegen das Fenſter. „Alles, was ſich liebt, muß einmal von einander Abſchied nehmen,“ begann Betty mit feſter werdender Stimme.„So hat es Gott für die Menſchen beſtimmt.“ „Durch den Tod, Betty. Wir aber leben.“ 5 „Heute noch, morgen vielleicht. Dann ſind wir für ein⸗ ander geſtorben.“ „Nie wirſt du für mich ſterben.“ „Wir leben uns in ſchönem Gedenken, in Erinnerung. Ae uns aber ſteht eine Wand, die Gott ſelbſt auf⸗ richtet.“ 5 „Nein, nein, Betty. Nicht Gott richtet ſie auf, die Men⸗ ſchen ſind es.“ g „Menſchen, die Gottes Geſetze zu erfüllen haben.“ „Warum ich heute zu dir gekommen bin? Ich mußte es, mein Wille war ausgeſchaltet. Hätte ich es nicht getan, ſo würde das folgende Unglück für mich vielleicht untragbar werden. Einen Schein nur des Glückes, einen Abglanz von dem, was wir von Jugend an erſehnen und doch ſo ſelten erringen, will ich in meine Einſamkeit mit hinüber nehmen.“ „Hetty—“ Walter ſtreckte die Hände dem ſchönen Mäd⸗ chen entgegen. „Nein, nein, du kannſt mich nicht zurückhalten. Der Fluch des Vaters wäre ein unheimliches Stück Fels an der Ferſe des treuloſen Prometheus. Nur eins laß mich hier vor dir, als ſchönſte Freude meines Lebens tun: dir ſagen, daß ich dich über alles, unendlich liebe, dich allein.“ Walter lag vor Betty auf den Knien und preßte ihre Hände gegen ſeine brennenden Lippen. Dann ſah er zu ihr wie ein in Flammen Kämpfender empor, der den letzten Ausweg verriegelt findet. „Gibt es denn keine Rettung für uns?“ Müde lächelnd ſchüttelte ſie den Kopf. „Keine.“ Scho. tiefſter Verzweiflung ſenkte er die Stirn in ihren oß. N „Die letzten Minuten ſind gekommen, Liebſter. Laß uns Abſchied von einander nehmen.“ „Nein, nein, das iſt unmöglich, das kann Gott nicht wollen,“ drängte es ſich aus Walters gequälter Bruſt. „Er will es und— ich muß gehorchen.“ „Der Abſchied——“ 80 dich Gott, geliebter Mann. Sei ſtark, wie ich es bin.“ „Betty, liebſtes Mädchen——“ Da hob ſie ſich flüchtig zu ihm und hauchte ihm einen Kuß auf die Lippen. f „Das Ende,“ breitete er die Arme dem davoneilenden Glück nach. Dann brach er in ſich zuſammen. f Bettys Schmerz war tränenlos. Das Gefühl, als wolle ſie eine harte Fauſt von hohem Felſen in den Abgrund zerren, legte ſich würgend um ihre Kehle. Häuſer und Bäume, Pfeiler und Brücken flogen wie weſenloſe Nacht⸗ geſtalten an dem Wagenfenſter vorüber. Endlich ſchloß ſie die brennenden Augen. „Das Ende— verloren.“ XXIV. Die Aufdeckung des Betruges. Am Tage, der der mit größtem Prunk vorbereiteten Hochzeit des Grafen von Wartenberg mit der Komteſſe Betty von Achner vorausging, fuhren mit dem Frühzug nach Stettin fünf Herren ab, die ſich ſchon äußerlich als Mitglieder der Handelswelt auszeichneten.. Sie hatten ein Abteil für ſich und unterhielten ſich des⸗ halb lebhaft und ungezwungen. „Dürfte ich Sie wohl fragen, wie dem Herrn Bankier Freytag der Argwohn gekommen iſt?“ „Er hat es mir nicht ausführlich erklärt. Ich vermute, einige Poſitionen in der Rentabilitätsberechnung haben ihn ſtutzig gemacht.“ „Ich muß ſagen, daß die aufgetauchten Zweifel berechtigt ſind. Seit zwanzig Jahren bin ich Sachverſtändiger in der Gegend, doch habe ich von einem wertvollen Steinbruch noch nie etwas gehört, jedenfalls nicht von einer Lage, der ſo erhebliche Mittel zur Verfügung geſtellt werden könnten.“ „Es ſind übrigens erſt zwei Zahlungen geleiſtet worden. Wie mir Graf Wartenberg ſelbſt berichtet hat, iſt die Arbeit in vollem Fluß.“ Möglichkeit iſt nicht ausgeſchloſſen. Wir werden ſehen.“ Bankier Freytag waren tatſächlich aus verſchiedenen kleinen Begleitumſtänden erhebliche Zweifel an der Angabe des Grafen Wartenberg aufgetaucht. Am meiſten hatte ihn der Beſuch des in der Gründerverſammlung als Sachver⸗ ſtändiger aufgetretenen Herrn ſtutzig gemacht, der geſtern bei ihm erſchienen war, um ſeine Anterſchrift unter dem Gründungsprotokoll zurückzuziehen und den der Prokuriſt mit Beſtimmtheit als früheren Diener des Grafen Achner erkannt hatte. Den Bankier beſchleunigte die ihm notwendig dünkenden Maß ahmen in ſeinem und der Mitbegründer Intereſſe, vornehmlich aber auch um des Grafen Achner willen, deſſen Empfehlung ſicher in gutem Glauben gegeben worden war. Er hatte deshalb ſofort einen Sachverſtändigen und einen Vertrauensmann zur Begutachtung des Steinbruches und Nachprüfung der Angaben des Grafen Wartenberg nach Pommern geſchickt. Drei weitere intereſſierte Herren hatten ſich der Fahrt freiwillig angeſchloſſen. Der Zug traf pünktlich auf der Beſtimmungsſtation ein. Da Fuhrwerk nicht zur Verfügung ſtand, machten ſich die Herren, den Weiſungen eines Bahnbeamten folgend, zu Fuß auf den Weg. Auf dem Gute, das ihnen als Beſitztum des Grafen Wartenberg bezeichnet worden war, trafen ſie bei dem Treibhauſe einen alten Mann, offenbar den Gutsgärtner. „Sind Sie auf dem Gute des Grafen Wartenberg tätig?“ fragte ihn der Sachverſtändige, der die Führung über⸗ nommen hatte. a „Ja. Ich bin der Gärtner Franz.“ „Sind Sie ſchon lange hier?“ „J gewiß. Schon ein Menſchenalter. Sind Sie von der Steuerkommiſſion?“ „Nein, das nicht. Wir wollen hier nur eine kleine Be⸗ ſichtigung vornehmen.“ Franz lachte verſchmitzt in ſich hinein. Sie können mir nichts erzählen, dachte er bei ſich. Es iſt die Steuerkom⸗ miſſion aus Stettin, das ſehe ich gleich. Von mir ſollen ſie ſchon die richtige Auskunft erhalten. 85 „Sagen Sie, mein lieber Freund, haben Sie hier auf dem Gute einen Steinbruch?“ „Einen Steinbruch?“ wiederholte Franz gedehnt, in⸗ dem er verwundert mit den feuchten Augen plinkerte.„Ja, wenn Sie den Steinſchlag dahinten meinen, den der ſelige Herr Graf mehr als einmal in ſeinem Leben verflucht hat, dann iſt ſchon einer da.“ g(Fortſetzung folgt.) „Immerhin,“ ſagte der Sachverſtändige wägend,„die 0 Der Künſtler. Skizze von Max Lauffen. In einer diſtinguierten Geſellſchaft lernte ich ihn ken⸗ nen. Legationsſekretär Dr. Bechler hatte ihn 15 Per Als er uns den blaß⸗bräunlichen, elegant umhauchten Herrn vorſtellte, hatte wohl jeder das Empfinden: das iſt ein Künſtler. Irgend eine Muſe ſchien ihn mitten auf die Stirn geküßt zu haben. Welche von neunen mochte es ge⸗ weſen ſein? Rumäne war er, Jean Iliesco hieß er. Zu den Damen flatterten ſeine Augen tiefgründig hinüber. Offenſichtlich war es, daß dort, wo ihre Strahlen aufprallten, gleichzeitig eine bekannte Pfeilſpitze ins Herz piekte. Auch auf uns Herren machte Jean Iliesco keinen un⸗ vorteilhaften Eindruck. Er benahm ſich comme il faut. Auſtern ſchlürfte er, wie es Neptun nach zweijähriger Pen⸗ ſionszeit vorbildlicher nicht hätte tun können. „Kennen Sie ſeinen Beruf?“ fragte ich Frau Regie⸗ rungsrat von Leuthal, die anerkannte Fähigkeiten darin hatte, ihren Mitmenſchen die Beſchäftigungsart von der Naſe abzuleſen. Diesmal ſchien ſie in Verlegenheit zu ſein. „Dr. Bechler hat zum Auswärtigen Amt zurück müſſen,“ antwortete ſie mir.„Sie wiſſen doch, ihn bringt ſein Völ⸗ kerbund um. Sonſt hätte ich ihn ſchon gefragt.“ „Wen? Den Völkerbund?“ „Ach Sie! Nein, von der Diplomatie iſt er nicht. Dazu drängt ſich das Kinn nicht weit genug vor. Aber— ja, ſicher iſt er Künſtler. Sehen Sie nur die ſchmale Hand, die langen Finger!“ 5 „Hat ein Künſtler lange Finger?“ „Einige Künſtlerberufe erfordern ſie ſogar.“ 5 „So——.“ Im Geiſte ließ ich ſämtliche Künſtler und andere Berufe an mir vorbeimarſchieren, die ſich in dieſem ſonſt ſo kurz zugeſchnittenen Leben nur mit langen Fingern behaupten können. Keiner war darunter, der auf ihn paßte. „Denken Sie an die des großen Liſzt.“ „Ah— Sie halten ihn für einen Pianiſten?“ „Ich vermute, er iſt's.“ Frau Regierungsrat von Leuthal ſollte ſich auch diesmal nicht geirrt haben. Als Legationsſekretär Dr. Bechler aus ſeinen Völkerbundspflichten in die menſchliche Geſellſchaft zurücktauchte, erfuhren wir von ihm, daß Jean Iliesco tat⸗ ſächlich Pianiſt ſei. Zwar habe er ihn ſelbſt noch nicht ſpie⸗ len hören, doch verſchiedene Kritiken geleſen, die ein ſelten gereiftes Talent in dem Rumänen vermuten ließen. Auf Grund dieſer hervorragenden Kritiken habe er es auch über⸗ nommen, den Rumänen, der außerdem die Empfehlungs⸗ ſchrift eines hohen rumäniſchen Würdenträgers bei ſich trage, in die Geſellſchaft einzuführen. a Een Raunen hochachtungsvollen Erſtaunens kroch nun durch die Geſpräche. Ein von ſo hoher Stelle Empfohlener! Ein rumäniſcher Klaviervirtuoſe! Augenſcheinlich hatte man es in ihm mit dem Löwen der bevorſtehenden Saiſon zu tun. Frau Regierungsrat von Leuthal war eine ſchwär⸗ meriſche Muſikliebhaberin. Höchſten Genuß bereitete es ihr, wenn ihr Muſikſaal mit dem prachtvollen Blüthner aus Skalen, Trillern, Akkorden, Harpeggien und Tonſchleifen aller Art von berufener Künſtlerhand erbebte. Hier war der Mann, der die Erfüllung ihrer Wünſche in ihren Zirkel hineintragen konnte. Ihn mußte ſie ſich ſichern. Schon war ſie mit Jean Iliesco in einem angeregten Ge⸗ ſpräch. Ergeben, ſchmal, herrlich geformt, faſt durchſichtig lag ihm die Hand mit den ungewöhnlich langen Fingern über dem Weſtenausſchnitt. f 5 Iliesco ſprach ausgezeichnet deutſch, für einen Rumänen hinreißend gut. Nur ab und zu, bei einer ſchwierigen gram⸗ matiſchen Wendung, ſtutzte er, um dann die Sprachenkluft geſchickt zu überbrücken. Konnte man das einem Rumänen verargen? 8 „Würden Sie nicht die Freundlichkeit haben, Meiſter,“ bat Frau Regierungsrat,„uns eine Kleinigkeit vorzutra⸗ gen? Wir ſind alle ſo kunſthungrig“. „Von Herzen gern, gnädige Frau. Aber— ein kleines Malheur hindert mich daran. Vor einigen Tagen habe ich mir die Hand überſpielt. Mindeſtens vierzehn Tage muß ich mich ſchonen.“ „O— ja, das müſſen Sie wohl, Meiſter. Ihre Hände ſind Götterpfand, da haben Sie ſie zu hüten.“ Jean Iliesco verneigte ſich formvollendet. — 8 8 N darf man wohl erfahren, wo Sie ſtudiert haben?“ 88 2 Er nannte den Namen eines Ruſſen, der ihn auf dem Petersburger Konſervatorium unterrichtet hatte. Da nie«⸗ mand von uns mit dieſem Inſtitut in Berührung gekom⸗ men war, mußten wir uns auf ſtumme Anerkennung der Tatſache beſchränken. 5 8 Gegen Ende des Abends hatte es Frau Regierungsrat geſchafft, den Konzertpianiſten Jean Iliesco zu einem in etwa drei Wochen ſtattfindenden muſikaliſchen Tee bei 5 von Leuthals zu verpflichten. 8 5 Allerdings hatte der Abend einen herben Mißklang, wie ich von Dr. Bechler am nächſten Tage erfuhr. Einer der älteſten Diener war Knall und Fall hinausgeflogen, weil er 8 eine nicht unbeträchtliche Menge ihm anvertrauter Silber⸗ 8 ſachen entwendet hatte. Zwar war das geſtohlene Gut bei 5 ihm nicht vorzufinden, auch beteuerte er ſeine Unſchuld 5 unter Tränen. Nun— das würde ſich ja bei der Gerichts⸗ verhandlung aufklären. ö 5 25 Nach drei Wochen fanden wir uns ſämtlich zum muſi⸗ kaliſchen Tee bei Frau Regierungsrat von Leuthal ein. Unſere Spannung konnte von der einer ſcharf angedrehten n Violinſaite nicht übertroffen werden. 5 5. Jean Iliesco und ſein Repertoir wurden erwartet. Der Blüthner glänzte in kaum gezügelter Ungeduld. Sinnig nick⸗ ten einige koſtbare Blütenſtengel in den Salon, anſcheinend 5 eine dezente Belohnung für den bevorſtehenden Kunſtgenuß. 8 Der Rumäne hatte ſich verſpätet. Endlich kürzte er die Unruhe der Gaſtgeberin durch ein Telephonanruf ab. In einer Viertelſtunde würde er zur Stelle ſein. 3 Und er kam. Aber— gewöhnlich dreht uns das, was wir mit höchſter Freude herbeigeſehnt haben, kalt den Rücken— die mit ſtarker Bandage umwickelte Hand des Künſtlers lag melancholiſch in einer ſchwarzen Schlinge. e Ein peinlicher Unfall— der Chauffeur hatte in dem 5 Augenblick, als Iliesco die Hand an die Wagenklinke legte, den Schlag geöffnet. Hierdurch ſei die Hand mit ſolcher Wucht gegen das Fenſter geſchleudert worden, daß es zer⸗ brach und ſich mit heimtückiſchen Splittern in die Hand und vor den Vorſatz geſchoben hätte. 5 Wir alle waren noch geknickter, als die angeblich beſchä⸗ 5 digte Fenſterſcheibe, beſonders Frau Regierungsrat. von Leuthal. Was blieb jedoch anders übrig, als ſich ins 55 Unvermeidliche zu fügen! Zufällig war ein Studierender eines Konſervatoriums anweſend, der für Jean Iliesco mit einigen automobilraſſelnden Piecen einſpringen konnte, ſich jedoch vorher bei ihm entſchuldigte, daß es ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich lediglich um einen unzulänglichen Erſatz handeln. könne. In liebenswürdiger Weiſe fand dann auch Iliesco, den eingetretenen Amſtänden Rechnung tragend, für das Spiel des Konſervatoriſten eine wohl etwas herablaſſende, doch keinesfalls abfällige Kritik. 5 Der Abend verging in bekannter Gemütlichkeit. 5 Tags darauf erfuhr ich dann, daß Iliesco trotz ſeiner 3 verbundenen Hand und ſeines vorübergehenden pianiſtiſchen. Unvermögens immerhin eine Glanzleiſtung vollbracht hatte. 8 Während der dem Tee folgenden Nacht waren nämlich 5 ſämtliche Perſerteppiche und Brücken aus der Wohnung des Regierungsrates verſchwunden, und mit ihnen, wie eine ſo⸗ fortige Rückfrage ergab, auch Jean Iliesco aus ſeinem vor⸗ nehmen Hotel. Diesmal wurde keiner von den Dienern be⸗ ſchuldigt, und auch der des Silberdiebſtahls verdächtigte Hannoi konnte ſeinen Poſten gerechtfertigt wieder ein⸗ nehmen. 5 i 5. Heute morgen iſt mir vom Gericht ein Schreiben zu⸗ geſtellt worden, das wörtlich folgendermaßen beginnt: „In der Strafſache gegen den Friſeux Gottfried Heinrich. Müller, z. Z. in Haft in Stettin wegen Betruges und Dieb⸗ 25 ſtahls ſollen Sie auf Anordnung des Amtsgerichtes hier 3 als Zeuge vernommen werden.“. 5 Was ſoll ich bezeugen? 8 Etwa, daß ſich mein Freund, der Legationsſekretär Dr. Bechler, wegen ſeiner Gutgläubigkeit die heftigſten Vor⸗ würfe macht?— Ich kann nur ſagen, daß der Gottfried Heinrich Müller alias Konzertpianiſt Jean Iliesco tatſächlich ungewöhnlich lange Finger gehabt hat und daß er von der Natur zu dem von ihm gewählten Beruf zweifellos mit zweckmäßigen Werkzeugen ausgeſtattet war.. Immerhin war unſere Vermutung, den Langfinger für einen Künſtler zu nehmen, doch nicht ganz unberechtigt. Er war doch ein Künſtler, wenn ihn auch nur die Muſe des Schaumpinſels geküßt hatte.