„20. Jubrbung Bezugspreis: Für den Monat Dez. 1.40 Goldmark, frei ins i Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 Goldpfg. 1 Reklamen: 60 Goldpfg. Bei Wiederholung Rabatt. a Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 1 a N— f 7 7 78 ANaegierungskriſe und Außenpolitik. Das Problem der Nheinlandräumung. s Berlin, 28. Dezember. Obwohl man in diplomatiſchen Kreiſen befürchtet hatte, daß der Sturz der Reichsregierung von ſehr nach⸗ teiliger Wirkung auf die weitere Geſtaltung unſerer außen⸗ politiſchen Beziehungen beſonders zu Frankreich und Eng⸗ land ſein würde, iſt heute bereits feſtzuſtellen, daß bisher ein allzu großer Schaden noch nicht in die Erſchei⸗ ö nung getreten iſt, was wohl auf die Tatſache zurückzufüh⸗ 1 ren iſt, daß nahezu von allen Parteien die Auffaſſung geteilt wird, daß bei dem kommenden Kabinett Dr. — Streſemann die außenpolitiſche Führung übernehmen wird. In der Zwiſchenzeit iſt nun feſtzuſtellen, daß zu⸗ nächſt England, das bekanntlich Träger des Kampfes in der Halbfabrikatsfrage war, dem deutſchen die Gedanken ſeit Genf mehr entgegengekommen iſt, da uf. man allem Anſchein nach in London ſich darüber klar iſt, es, daß der Bogen nicht überſpannt werden darf. „5 Gefährlicher liegen dagegen die Verhältniſſe in 51 Frankreich, wo ſich zurzeit der Kampf zwiſchen Briand und Poincaſree in außerordentlich ſcharfer U⸗ Weiſe abſpielt. Die Freunde Poincarees begrüßen m. deshalb den Sturz der deutſchen Regierung, Er konnte . nur dazu dienen, ihre Beſtrebungen zu fördern. Der g Penſionsminiſter Marin ſah bereits ſeine Zeit gekom⸗ er⸗ men und verſicherte jedem, der es hören wollte, daß die a- Zeit des nationalen Blocks um ſei. Es gewinnt aber den Anſchein, als ob die Stellung Briands doch feſter N iſt, als man im allgemeinen annimmt. Wir machen in . u Deutſchland überhaupt vielfach den Fehler, die ge⸗ 5e ſamte franzöſiſche Politik allein nach den Stimmen der „ Pariſer Preſſe zu beurteilen. In weiten Teilen Frank⸗ 15 reichs kommt man aber doch zu der Erkenntnis, daß nur ö die von Briand geführte Politik auf die Dauer Ausſicht a auf Erfolg hat. Das hindert natürlich nicht die Parteien 1 Poincaree— Foch, immer wieder den Verſuch zu machen, l dieſe Politik zu durchkreuzen. Das Landauer Ge⸗ 5 richtsurteil iſt der beſte Beweis dafür. Aber auch dieſes Urteil zeigt mehr denn je, daß die Beſatzung endlich aufhören muß. Die Rheinlandräu⸗ mung gehört ebenfalls zu den wichtigen, von dieſem Kabinett endgültig zu löſenden außen politiſchen Problemen. Von engliſcher Seite hat man den Ge⸗ danken ausgeſprochen, eine Räumung nach Zonen vorzun hmen. Die zweite Zone ſollte in einigen Monaten, die dritte Zone in einem bis anderthalb Jahren ge⸗ räumt werden. Dieſe Auffaſſung iſt für Denſchland un⸗ dis kutabel. Es handelt ſich hier um eine grund⸗ ſätzlich politiſche Frage, die keine Einteilung nach Zonen zuläßt. Es handelt ſich darum, daß die un⸗ haltbaren Zuſtände im Rheinland mit der Zuge⸗ hörigkit Deu ſchlands zum Völkerbund unvereinbar ſind. Aber immerhin zeigt dieſe Einzeltatſache, daß die Dis kuſſion im Gange iſt. Die deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhandlungen. Eine Betrachtung der Reichsregierung. b Berlin, 28. Dezember. Die Reichsregierung gibt anläßlich des Jahresab- ſchluſſes eine Ueberſicht über die bisher unfruchtbar ge⸗ bliebenen deutſch⸗ polniſchen Handelsder⸗ tragsverhandlungen. Die eingehenden Verhand⸗ fungen im zu Ende gehenden Jahre haben zwar zur Erörte⸗ rung der Zolltarifſätze und der Rechte der bei⸗ derſeitigen Staatsangehörigen geführt, eine handelsvertragliche Einigung aber nicht gebracht. In der Zolltariftommiſſion beſteht Uebereinſtimmung über die gegenſeitige Gewährung der Meiſtbegünſti⸗ gung und Bindung feſter Zollſätze, Polen hat auch eine Reihe von Zolltarifermäßigungsangeboten, die im Verhältnis zum autonomen Satz zum Teil nicht un⸗ erheblich ſind. Indes bleibt bei der Höhe der polniſchen Zollſätze in nahezu allen Fällen auch nach der Ermäßigung Zein Zollſatz beſtehen, der in Goldzloty gerechnet keine Zoder keine weſentliche Erleichterung für die deutſche Ausfuhr bedeutet. Polen hat die Ein⸗ fuhr durch die außerordentlich hohen Zollſätze allgemein fo berſchwert, daß den vielſeitigen deutſchen Ausfuhrintereſ⸗ ſen durch eine Ermäßigung einzelner Sätze nicht ge⸗ ent ſein kann. Sollen die Verhandlungen zu einem Erfolg führen, ſo wird Polen daher ſeine Zugeſtänd⸗ niſſe er be lich erweitern müſſen. Daneben bedingen die polniſchen Einfuhrverbote die Einräumung aus⸗ reichender Kontingente da ſonſt der polniſche Markt ielen deutſchen Waren trotz der Zollermäßigungen tat⸗ jächlich verſchloſſenbleiben würde. 5 1 Am Jahreswechſel läßt ſich noch nicht beurteilen, ob die Verhandlungen über einen Handelsvertrag von Erfolg ſein werden. Die Reichsregierung hat niemals rkannt, daß der Abſchluß eines derartigen Vertrages ich Deutſchland weſentliche Vorteile bringen würde. Sie ei daher durchaus bereit, im Rahmen des für die Ge⸗ amtwirtſchaft Tragbaren die Opfer auf ſich zu nehmen, mit dem Abſchluß eines ſolchen Vertrages notwen⸗ verbunden ſind, aber au ird jändniſſen verſtehen müſſen, ohne die eine Verſtän⸗ iſchaftlichem Gebiet nicht möglich iſt. 1 auf wirt ch Polen wird ſich zu den 1 Nonslag, 28. Dezember 1926 Tages- und Anzeigenblatt für deckenheim une Umgebung 5 g e Neues in Kürze. fen ze: Wie wir erfahren, wird die Reichsregierung in der Ang legenheit der Ausweiſung deutſcher Redakteure aus dem Memelland einen Proteſtſchritt bei der U⸗ tauiſchen Regierung in Kowno unternehmen und die ſo⸗ fortige Rücknahme der Ausweiſungen fordern. 28: General von Pawels hat der franzöſiſchen Negie⸗ rung mitgeteilt, daß er in den erſten Tagen des Januar nach Paris zurückkehren werde, um der Botſchafterkon⸗ ferenz; neue Vorſchläge zur Löſung der beiden noch offen⸗ ſtehenden Entwaffnungsfragen zu unterbreiten. 2: In Litauen hat eine allgemeine Flucht der Politiker begonnen, die Anhänger der ſtüheren Regie⸗ rung waren.. V Die„Begnadigung“ der Landauer Opfer Gnade ſtatt Recht. Berlin, 27. Dezember. Die beiden im Rouzier⸗Prozeß verurteilten Deutſchen Kegl und Fechter ſind am Weihnachts⸗ Heiligabend auf telegraphiſche Anordnung des Oberkommandierenden der Rheinarmee, Guillaumat, aus der Haft ent⸗ laſſen worden. Auch der„Gnadenerlaß“, der die Frei⸗ heitsſtrafe aufhebt, die in Landau den deutſchen Ange⸗ klagten zuerkannt wurden, iſt vom Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Republik unterzeichnet worden. Fechter und Kegl ſind die einzigen der ſechs vom Landauer Kriegsgericht Verurteilten, die im Gefängnis ſaßen. Heinrich Fech⸗ ter war vom Kriegsgericht„wegen Gewalttätigkeiten an einem franzöſiſchen Soldaten und wegen beleidigender Haltung“ zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt worden, Kegl zu drei Monaten Gefängnis. Holzmann entging der Gefängnisſtrafe von zwei Monaten nur durch Straf⸗ aufſchub: Mathes liegt in einem Heidelberger Sana⸗ torium. Arbogaſt und Kögler wurden ebenfalls in Abweſenheit verurteilt. „Die Begnadigung der in Landau zu Anrecht verur⸗ teilten Deutſchen iſt— auch wenn es ſich nur um einen Akt der Gnade und nicht der richterlichen Ge⸗ rechtigkeit handelt— doch als ein Zeichen des Einlenkens von franzöſtiſcher Seite zu bewer⸗ ten und zu begrüßen. Die politiſche Leitung Frankreichs hat ſich nach der entſchiedenen Ablehnung, den das Landauer Fehlurteil nicht nur verſchiedentlich in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit, ſondern auch m der übrigen Weltpreſſe gefunden hat, gezwungen geſehen, die deut⸗ ſchen Opfer des Leutnants Rouzier und des Landauer Kriegsgerichts vor weiterer Vergewaltigung durch Freiheitsberaubung und Gefängnis⸗ ſtrafen zu bewahren. Mit der Oeffnung des Ge⸗ fängniſſes am Weihnachtsabend für Kegl und Fechter iſt die tiefe Erbitterung des deutſchen Volkes über das Landauer Gerichtsurteil wenigſtens zu ernem Teil ge⸗ mildert. Man muß anerkennen, daß das ein Zeichen po⸗ litiſchen guten Willens iſt, welches die gewitter⸗ ſchwüle Atmosphäre der letzten Tage zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich etwas aufgeklärt hat. Die franzöſi⸗ ſche Regierung hat damit jedenfalls gezeigt, daß ihr an der Fortführung der Politik der deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung ernſtlich gelegen iſt. Fort mit der Beſatzung. Wenn auch aus formalen Gründen eine andere Löſung nicht möglich war, ſo bleibt immer das furcht⸗ bare beſtehen, daß Deutſche auf deutſchem Boden von Rouzier niedergeſchoſſen worden ſind, ohne daß über den Täter eine ſühnende Straſe verhängt worden iſt. Von den Berliner Kechts⸗ blättern, die zu der erfolgten Freilaſſung Stellung neh⸗ men, wird daher der Gnadenakt als völlig wertlos im Vergleich zu dem Freispruch des Mör⸗ ders Rouzier betrachtet. Die Deutſchen des beſetzten Gebietes könnten, ſo ſchreibt die Börſenzeitung, das Ge⸗ fühl, vogelfrei zu ſein gegenüber der franzöſiſchen Willkür, nicht los werden, wenn nicht Rouzter zur Re⸗ chenſchaft gezogen würde, ſei es auch auf diſzplinariſchem Wege.„Solange die franzöſiſche Regierung nicht gegen das Kriegsgericht einſchreitet, das das unglaubliche Ur⸗ teil von Landau gefällt 5 ſo ſchreibt die Kreuzzeitung können wir A einerlei iedergutmachung des Schandurteils anerkennen. Mit Gnade kann ein Juſtiz⸗ verbrechen nicht aus der Welt geſchafft werden.“ Um in Zukunft ſolche Z5piſchenfälle unmöglich zu machen, die das angebahnte Verſtändigungswerk zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich ſtören, kann es daher nur eine Forderung geben: Fort mit der Beſatzung! Der Vorwärts bemerkt daher richtig in ſeinem Kom⸗ mentar zu der Meldung der erfolgten Freilaſſung der Landauer Opfer:„Die große Lehre von Germersheim und Landau bleibt jedoch beſtehen: Die Sache der Ver⸗ ſöhnung zwiſchen Deutſchland und Frankreich, die die Sache des Friedens zwiſchen Deutſchland und Frankreich, die die Sache des Friedens ſchlechthin darſtellt, ſch webt in Gefahr, ſolange die militäriſche Betetz⸗ ung andauert. Es iſt ein ebenſo grotesker wie uner⸗ träglicher Gedanke, daß zu jeder Stunde ein ähnli⸗ cher Zuſammenſtoß wie in Germersheim und ein ähn⸗ liches Kriegsgerichtsurteil wie in Landau die beiden Völ⸗ ker wieder gegeneinander ſtellen kann, wie wir es in den 8 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. letzten Tagen erleben mußten. Möge die franzöſiſche Re⸗ gierung endlich die Lehre ziehen den Rat der ſozialiſtiſchen Konferenzen zu Frankfurt und Luxemburg befolgen und ihren Widerſtand gegen die Räumung des deutſchen Territoriums endlich aufgeben.“ —— Gkandale in Amerika. Von Amerika ſind Meldungen übermittelt wor⸗ den, wonach in der Verwaltung des beſchlagnahmten deut⸗ ſchen Eigentums bedeutende Unregelmäßtigkeiten vorge⸗ kommen ſein ſollen. Der Schatzreviſor Me Cari hat eine eingehende Anterſuchung veranſtaltet und darüber einen Bericht abgefaßt, der aber nicht veröffentlicht wor⸗ den iſt. Die erſten Enthüllungen über die Anregelmäßig⸗ keiten hat der„Newyork Herald“ gebracht. Danach ſol⸗ len Vermögensteile der Boſch⸗Magnetwerke in Plain⸗ field, der Orenſtein⸗ und Koppel⸗Werke ber Pittsburgh und anderer deutſcher Unternehmungen verſchleudert wor⸗ den ſein, weiter betrafen die Enthüllungen den Verkauf der deutſchen Patente an die Chemical Foundation und die Werte der Frankfurter Metallgeſellſchaft. Der Be⸗ richt iſt bisher nicht an das Abgeordnetenhaus weiter⸗ geleitet worden, doch hat ſich die demokratische Preſſe der Angelegenheit bereits bemächtigt, um gegen die re⸗ publikaniſche Regierung Coolidges neue Vorwürfe zu er⸗ heben. Aus der Umgebung des Präſſdenten iſt gegen die⸗ ſen demokratiſchen Verſuch erklärt worden, daß das be⸗ ſchlagnahmte Eigentum im großen und eren ehrlich und gewiſſenhaft verwaltet worden ſei. ſeien zwar Verſtöße vorgekommen, aber dieſe dürften nicht ver⸗ allgemeinert werden. Die Regierung würde die Fälle genau prüfen und gegen alle Schuldigen vorgehen. Zu einem heftigen Ankläger hat ſich der Führer der Diſſi⸗ dentengruppe Borah gemacht, der Preſſevertretern ge⸗ genüber die Aeußerung gemacht hat, er zweifle nicht daran, daß Millionen von Dollar von denen, die mit der Verantwortlichkeit für den Schutz des Privateigentums betraut waren, unterſchlagen oder in ungeſetzlicher Weiſe genommen worden ſeien. Er habe zu ſeiner Verblüffung herausgefunden, daß alle Opfer dieſer Vor⸗ gänge bei der Rückerſtattung des Eigentums genötigt worden ſeien, Quittungen über den vollen Betrag aus⸗ zuſtellen und ſo die Treuhandſtelle von jedem Mißbrauch der Amtsgewalt oder Nachläſſigkeit in der Verwaltung zu entlaſten. 5 Man muß nähere Einzelheiten über dieſen Treuhän⸗ derſkandal und die erzwungenen Quittungen abwarten, ehe man ein gerechtes Urteil fällen kann. Dieſer Fall iſt aber nicht der einzige Skandal, in den die jetzige republikaniſche Regierung verwickelt iſt. Kürzlich hörten wir von einem Fall Daugherty, der im März 1921 als Generalanwalt, d. h. Juſtizminiſter in das Ka⸗ binett des Präſidenten Harding berufen wurde. Er iſt kürzlich vor Gericht geladen worden, weil er unter dem Verdacht ſtand, eine hohe Beſtechungsſumme angenommen zu haben, wofür er die Freigabe der während des Krie⸗ ges beſchlagnahmten Vermögenswerte emer deutſchen Un⸗ ternehmung bewilligen ſollte, die unmittelbar vor der Kriegserklärung Amerikas eine Scheinübertragung an eine angeblich ſchweizeriſche Firma vorgenommen hatte. Daug⸗ herty iſt zwar nach ſtundenlangen Verhandlungen frei⸗ geſprochen worden, aber an ſeiner wirklichen Anſchuld wird noch immer gezweifelt. Auch der Staatsſekretär des des Innern A. B. Fal aus dem Kabinett Harding erreichte in ſeinem erſten Prozeß einen Freiſpruch. Seine Affäre war der große Erdölfkandal vor zwet Jah⸗ ren. Präſident Harding hatte kurz nach ſeinem Amts⸗ antritt einen Beſchluß des Kongreſſes rückgängig ge⸗ macht, der die Kontrolle über die für die amerikaniſche Kriegsflotte beſtimmten Neſervelager von Erdöl dem Ma⸗ rine⸗Departement überweiſen wollte. Er betraute mit der Verwaltung ſeinen Staatsſekretär Fall, der darauf die großen Erdöllager von Teapot Dome an den Oel⸗ magnaten Sinclair verpachtete. Ein anderes Erdöllager, Elk Hills Reſerve, überlieferte er dem Oelmagnaten Edward Doheny. Beide Konzeſſionen erregten das Aufſehen der Oeffentlichkeit und Coolidge mußte vor zwei Jahren die Einleitung eines Strafver⸗ fahrens anordnen. Die Vergebung der Elk Hills Re⸗ ſerve iſt als ungültig erklärt worden, weil ſe„mit korrupten Mitteln“ geſchehen ſei. Die Verhandlungen über die Teapot Dome Konzeſſion ſoll im Januar ginnen, aber hier ſind zwet Hauptbelaſtungszeugen be⸗ reits über das große Meer verſchwunden. Trotz der Un⸗ gültigkeitserklärung der erſten Konzeſſion iſt eine ſtraf⸗ rechtliche Verfolgung des früheren Staatsſekretärs Fall nicht gelungen. . Eine weitere Skandalaffäre knüpft ſich an den kürz⸗ lich gewählten Senator Frank Smith, der für ſeine Wahlpropaganda nicht weniger als 253 000 Dollar aus⸗ gegeben hat, von denen er die Hälfte unter höchſt ver⸗ dächtigen Umſtänden bekommen haben soll. Die Wahl dieſes Republikaners ſoll angefe en werden. Man be⸗ fürchtet, daß die Verhandlungen darüber den Senat bis zum Ende ſei or Seſſions ne noſchäftigen werden. Man ſieht, daß Amerika nicht arm an Skan⸗ dalen iſt. Sie heften ſich an die Republikaniſche Partet, nur in die Oelaffäre ſollen auch Größen der Deſftokrariſchen Partei verwickelt ſein. Das hindert aber letztere nicht, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln die Oeffentlich⸗ keit gufzuputſchen, um bei der nächſten Präſidentenwahl Coolidge zu ſtürzen. Amerika kann ſich immer ſehr ſtark entrüſten, wenn es von Skandalaffären in Europa hört. Es dürfte nach all dieſen Dingen wohl guten Grund haben, vor der eigenen Tür zu ehen. und Mexiko heraufbeſchworen worden iſt. Aus dem In⸗ und Auslande. Einigung mit der Botſchafterkonferenz. Paris, 27. Dez. Die von Botſchafter v. Hoeſch und Geheirat Forſter in der letzten Zeit geführten Verhand⸗ lungen mit der Botſchafterkonferenz über einige noch offene Fragen des Entwaffnungsprogramms, nämlich Po⸗ lizeifrage, vorübergehende Einstellungen in die Reichs⸗ wehr und Sportverbände haben zu folgendem Ergebnis geführt: Die Polizeifrage iſt durch einen Notenwechſel zwiſchen der Botſchafterkonferenz und Botſchafter v. Hoeſch endgültig geregelt worden. Die deutſchen Polizeikräfte ſind darin auf insgeſamt 140 000 Mann feſtgeſetzt, davon 105 000 ſtaatliche Polizei und 35000 Kommunalpolizei. Dabei hat aber die Botſchafterkonferenz ausdrücklich an⸗ erkannt, daß gewiſſe polizeiliche Hilfskräfte, die in der Note von Boulogne noch in die Zahl der eigentlichen Po⸗ Iizeikräfte eingerechnet waren, nicht als ſolche anzuſehen ſind und daher zu der Zahl von 140000 hinzukommen. azu iſt zu bemerken, daß die Note von Boulogne die Zahl dieſer Hilfskräfte auf 15000 bemeſſen hatte. Es ergibt ſich alfo eine Vermehrung der zugelaſſenen eigent⸗ lichen Polizei um 5000. i Eine neue polniſche Note. Berlin, 27. Dez. In der Angelegenheit der Ge⸗ meindewahlen in Polniſch⸗Oberſchleſien hat die polniſche Geſandtſchaft dem Auswärtigen Amt eine neue Note der polniſchen Negierung überreicht, in welcher im weſentlichen die gleichen Geſichtspunkte wie in der erſten Note ent⸗ wickelt werden. Die Beantwortung der polniſchen Note wird auf diplomatiſchem Wege erfolgen. i „Vor amerikaniſch⸗mexikaniſchen Verwicklungen. Newnork, 27. Dezember. Am Tage vor Weihnach⸗ ten ſind auf Anordnung der amerkkaniſchen Regierung Marinetruppen in Puerto Cabezas gelandet worden. Die Maßnahme, die offiziell mit einer angeblichen Bedrohung des Lebens und Eigentums amerikaniſcher Bürger be⸗ gründet wird, dürfte ſich aber in Wirklichkeit gegen die mexikaniſche Regierung richten, wodurch die Gefahr foli⸗ tiſcher Verwicklungen zwiſchen den Vereinigten Staaten Puerto Ca⸗ bezas iſt das Hauptquartier der Liberalen Partei, die ſich im Aufſtand gegen die amerikaniſche Regierung des Präſidenten Diaz befindet. Diaz iſt vor kurzem von Waſhington anerkannt worden. während die mexikanische Regierung den Gegenpräſidenten Sacaſas unterſtützt. Engliſches Memorandum über die China⸗Politik. London, 27. Dezember. Das Foreign Office hat den Text des am 18. Dezember den Signatarmächten des Waſhingtoner Vertrages überreichten Memorandums über die China⸗Politik veröffentlicht. Darin wird vorge⸗ ſchlagen, daß die intereſſierten Länder eine gemeinſame Erklärung abgeben, in der ſie ſich zur Eröffnung von Verhandlungen über eine Reviſion der Verträge und eine Prüfung aller ſchwebenden Fragen bereit erklären, ſobald eine mit den nötigen Vollmachten ausgerüſtete chineſiſche Regierung zuſtande gekommen ſei. Der Ge⸗ danke, daß die politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung Chinas nur unter der Vormundſchaft des Auslandes möglich ſei, müſſe fallen gelaſſen werden. China müſſe Zollautonomie erhalten. Solange die Lage unſicher ſet, ſolle eine ablehnende Haltung eingenommen werden. Ge⸗ wiſſe Reformen der Exterritorialität ſeien jedoch geboten. 1 SF de 5.* ige hie; ge,, eg . Schul. 1 ad 5 N L 1TA br 4 f 2. a 7 1 3„ Oi N— Fange bey A. bono 8 co 5. 15* Fee Hlensseig, 1— 5 5 Zur Spun nschen Ligue un Eber. Oas Glück der Andern Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 58. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Kann ich dafür, wenn er mir auflauerte, während ich ſpazieren ritt? Wenn er mich zwang, anzuhalten und mit ihm zu reden? Er iſt kein gewöhnlicher Menſch, wie du vielleicht denkſt. Was er ſich in den Kopf ge⸗ 3 at, will er ausführen, und müßte es dabei mit em 1 90 durch die Wand gehen!“ „„Und von einem ſo gewiſſenloſen Menſchen— denn gewiſſenlos iſt es, der Braut eines anderen nachzuſtel⸗ len— ließeſt du dich zwingen?“ rief Modeſta ungläubig erſtaunt.„Es lag doch auch an deinem Willen, daß ſolches geſchehen konnte! Warum ließeſt du freiwillig bat. zurück, der dir doch Schutz gewährt d e 14 Evelyn errötete. „Weil ich ihn nicht zum Zeugen ſolcher Auseinander⸗ jetzungen machen durfte“, ſagte ſie nach einer Pauſe ver⸗ legen.„Du kennſt Gottorb nicht. Er iſt ein unberechen⸗ barer Menſch.“ g „Um ſo weniger durfteſt du leichtſinnig mit dem Feuer ſpielen und ſo vielleicht ſchwere Gefahren herauf⸗ beſchwören.“ 5„Beruhige dich doch. Es iſt ja nun alles zu nde „Und doch ſchreibt er dir noch?“ „Ein Abſchiedswort wahrſcheinlich. Gib den Brief her und laß ſehen...“ „Sie riß das Kuvert auf und überflog die wenigen Zeilen. Wie erſtarrt ließ ſie die Hand dann ſinken und blickte beſtürzt vor ſich hin. Nein, das war kein Ab⸗ ſchiedswort f Modeſta nahm das Billet und las ſchweigend. „Ihre Entſcheidung könnte für mich nur dann aus⸗ ſchlaggebend ſein, wenn Sie die dabei aufgeſtellte Be⸗ ung mir Auge in Auge wiederholen. Geſchriebene ngen ſind in meinen Augen wertlos. Wollen Aus dem badiſchen Lande Baden im Reichshaushaltsplan. Karlsruhe, 27. Dez. Im Reichshaushaltsplan wer⸗ den für Baden folgende Poſitionen angefordert: Landes⸗ finanzamt Karlsruhe: 6 Wohnungen in Neuenburg, 21 Wohnungen in Kehl, Zollamt mit Wohnung in Kap⸗ pel, insgeſamt 564 900 Reichsmark, weiter zwei Woh⸗ nungen in Wiechs, drei Wohnungen in Tengen, vier Woh⸗ nungen in Albbruck, vier Wohnungen in Eberfingen, vier Wohnungen in Erzingen, ſechs Wohnungen in Fützen, Zollamt mit zwei Wohnungen in Jeſtetten, Zollamt mit vier Wohnungen in Gottmadingen, insgeſamt 520 200 Reichsmark, Neubau für das Finanzamt Kehl 228 000 Reichsmark, für die Kehler Bahn 950000 Reichsmark, Neubau für das Finanzamt Pforzheim⸗Stadt(erſter Teil⸗ betrag) 370 000 Reichsmark. Mannheim.(Fahrplanwünſche der Mann⸗ heimer.) Der Verkehrsverein Mannheim hat eine aus⸗ führliche Eingabe über die Geſtaltung des Sommerfahr⸗ plans 1927 der Reichsbahndirektion vorgelegt. Es wurde als erſte Forderung für die kommenden Fahrpläne ver⸗ langt, daß bei etwaigen künftigen Einſchränkungen im Fahrplan Züge, die ſchon ſeit Jahren verkehren, nicht ausfallen dürfen. Stetigkeit der Fahrplangeſtaltung iſt dringend notwendig. Verbeſſerungen im Nordenverkehr, ferner Wünſche allgemeiner Art, wie beſſeres Wagen⸗ material, Aufhebung der langen Aufenthalte an Grenz⸗ ſtationen, größere Sauberkeit und Einführung elektrischer Beleuchtung wurden in der Eingabe behandelt. Außerdem Verbeſſerungen im Nahverkehr, im Sonntags⸗ und Aus⸗ flugverkehr nicht nur in den Fahrzeiten, ſondern auch in der Fahrtdauer. N Mannheim.(Brand.) Auf dem Scharhof entſtand in einer Heuſcheune ein Brand. Große Vorräte an Heu wurden dabei durch Feuer und Waſſer zerſtört. Auch der Dachſtuhl iſt ſchwer beſchädigt. Die Brandurſache wird auf Funkenflug zurückgeführt. Der Beſitzer iſt nicht ver⸗ ſichert. Der Schaden iſt groß. Mannheim.(Beim Pferdebewegen verun⸗ glückt.) Auf der Stefanienpromenade wurde ein Junge von einem Arbeitspferd, das er ausritt, abgeworfen und blieb bewußtlos liegen. Er wurde ins Krankenhaus verbracht. Mannheim.(Tödlicher Unfall.) Im Betrieb einer chemiſchen Fabrik in Rheinau iſt ein 21 Jahre alter lediger Arbeiter aus Ketſch dadurch verunglückt, daß er beim Zuſammenkoppeln zweier Eiſenbahnwagen aus Unvorſichtigkeit zwiſchen die Puffer geriet, ſodaß ihm 5 5 eh eingedrückt wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Heddesheim.(Schwer verunglückt.) In der Fabrik Sachs u. Co. in Mannheim wurde dem ver⸗ heirateten Modellſchreiner Karl Hemmerich von Heddes⸗ heim beim Arbeiten an der Fräsmaſchine durch Abfahren eines Stück Holzes der Leib aufgeriſſen, ſodaß der Ver⸗ letzte ſofort ins Krankenhaus verbracht und an ihm eine zweiſtündige ſchwere Operation vorgenommen werden mußte. Ob es gelingen wird, den Schwerverletzten am Leben zu erhalten, iſt noch ungewiß. Ettlingen.(fall.) Der verheiratete Fabrikarbei⸗ ter Rabold ſtürzte bei einem Arbeitsgange in der Geſell⸗ ſchaft der Spinnerei und Weberei Ettlingen die Keller⸗ treppe hinunter und mußte in bewußkloſem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden. Tenningen.(Völlig erblindet.) Der junge Mann von hier, der ſich vor kurzem, wie berichtet, in der Wohnung ſeiner Braut in Emmendingen eine Kugel in den Kopf ſchoß, wird zwar mit dem deen davon⸗ kommen it aber völlig erblindet. Konſtanz.(Elektriſierung der badiſchen Bahnen.) Der Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz hat ſich an die Hauptverwaltung der Reichsbahngeſellſchaft mit der Anfrage gewendet, wann die Elektrifizierung der badiſchen Strecken in Angriff genommen werde. Die Hauptverwaltung hat darauf geantwortet, die wirtſchaft⸗ lichen Erwägungen über den geplanten elektriſchen Zug⸗ betrieb in Süddeutſchland ſeien noch nicht im Gange, weil verſchiedene Verhältniſſe noch ungeklärt ſeien. Ueberdies ſtänden der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft bei weitem nicht genügend Geldmittel zur Vornahme der Elektrifi⸗ zierung in Baden zur Verfügung. Es iſt auch anzunehmen, daß der elektriſche Bahnbetrieb erſt eingerichtet werden kann, wenn am Oberrhein die geplanten Kraftwerke in Betrieb genommen ſind. Sie alſo verhindern, die Hand nehme, dann müſſen Sie auch den Mut fin⸗ den, morgen nachmittag vier Uhr noch einmal an den bewußten Ort zu kommen und mir Ihre Behauptungen mündlich wiederholen!“ „Der Elende! Er droht ſogar! O, Evelyn, was haſt du getan!“ rief Modeſta außer ſich. 777988 griff ſich mit beiden Händen an die äfen. „Mache mir jetzt keine Vorwürfe“, ſagte ſie bebend. „Mir iſt ſchlimm genug zu Mute. Hilf mir lieber, daß ich eine Ausrede finde und fort kann...“ „Nein! Um keinen Preis darfſt du hin!“ Aber 7—* „„Ich werde für dich gehen!“ ſagte Modeſta, ſich hoch aufrichtend. „Dull!“ Evelyn ſah die Schweſter halb erſtaunt, halb mitleidig an.„Wie wollteſt du mit ihm fertig werden, da es mir nicht gelang bisher? Du ahnſt nicht, wie eiſern ſein Wille iſt! Er würde dir mit ſeinen Theorien vom„Ich“ kommen, mit ſeinem Recht des Herrenmenſchen...“ N „Was immer er auch ſagen mag“, fiei Modeſta ent⸗ ſchloſfen ein,„ich werde Worte finden, die ihn verſtum⸗ men machen. Eine von uns muß hin, und du darfſt es nicht ſein! Aber habe keine Sorge. Es gibt eine Sprache des Herzens, vor deren Kraft alle Theorien des Egoismus zu ſchanden werden. Er liebt dich doch! Ich werde ihm beweiſen, daß Liebe nicht Liebe iſt, 995 ſſie nicht Opfer bringen kann und ſich ſelbſt ver⸗ geſſen!“ „Er wird darüber lachen!“ „Nein, er wird nicht lachen, wenn ich ihm von mir erzähle und ſeinen Mannesſtolz wachrufe, zu tun, was ich, ein ſchwaches Mädchen, mit freudiger Seele tue: nichts wünſchen, als das Glück des anderen!“ N Evelyn hatte ſich abgewandt und das Geſicht in den Händen vergraben. Der Ton von Modeſtas letzten Worten hatte ſie tief getroffen. 3 in einem Stubenofen eine Fliegerbombe zur Erinnerung daß ich unſer Schickſal ſelbſt in du ſeine Frau wirſt??: Karlsruhe.(Milch fälſcher.) Zur Anzeige gelangke 3 ein Milchſammler aus Waghurſt, der ſeit längerer Zeit 1 Sammelmilch hierher lieferte, die durch Waſſerzuſatz er⸗ heblich verfälſcht war. Bei der Kontrolle durch Beamte 0 der hieſigen Nahrungsmittelpolizei wurde feſtgeſtellt, wie er 48 Liter Brunnenwaſſer, in 14 Kannen verteilt, zum Sammeln der Milch mitzuführen beabſichtigte. Unter 63 Milchproben der Kuhhalter waren 14 Proben ſtark verwäſſert. Karlsruhe.(Eine begrüßenswerte Neue⸗ rung.) Der Verkehrsverein Karlsruhe hatte beim ſtäd⸗ tiſchen Hafenamt angeregt, die Hauptabfahrtszeiten der Reichsbahnzüge in den Straßenbahnwagen an gut ſicht⸗ barer Stelle anzuſchlagen. Wegen des ſehr beſchränkten Raumes für eigene Bekanntmachungen der Straßenbahn würde der Anſchlag aber ſchwer lesbar ſein. Das Stra⸗ ßenbahnamt hat nunmehr die Ankunfts⸗ und Abfahrts⸗ zeiten der Reichsbahnzüge drucken laſſen und rüſtet jeden Schaffner mit einem Abzuge aus. Die Schaffner ſind alſo in Zukunft in der Lage, den Fahrgäſten ſede ge⸗ wünſchte Auskunft zu erteilen. Beſonders für die Frem⸗ den iſt dieſe Neuerung ſehr zu begrüßen. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Aufſehen erregende Verhaf⸗ tung in Wiesbaden.) Der Inhaber einer hieſigen Steindruckerei nebſt Perſonal und Hintermännern wur⸗ den von der Kriminalpolizet verhaftet. Die Verhaftung erfolgte wegen Anfertigung falſcher Zigarettenbanderolen. Die Fälſchung war von Beamten des Wiesbadener Haupt⸗ zollamtes aufgedeckt worden. Die Fäden der Nachforschung laufen nach Süddeutſchland. . Kaſſel.(DLDie Bombe im Ofen.) Hier ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsunglück. Ein Malergeſelle hatte an den Weltkrieg aufbewahrt. Als nun dieſer Ofen geheizt wurde, vergaß man, die Bombe zu entfernen. Sie explodierte und verletzte den Malergeſellen, ſeine Ehe⸗ frau, ſein Kind und ſeinen Vater ſchwer. Fulda.(Auf der Treibfagd erſchoſſen.) Bei einer bei Uffhauſen abgehaltenen Gemeindejagd wurde der Jagdhüter Georg Sippel durch eine verirrte Kugel 127 5 ſchwer verletzt, daß er nach einigen Stunde ver⸗ arb. ö Lubwizehafen.(Verbrüht.) Das 16 Jahre alte Dienſtmädchen eines Metzgermeiſters von hier verbrühte ſich mit kochendem Waſſer an der Bruſt, am Halſe und Kopf ſo ſchwer, daß ſie durch die ſtädtiſche Unfall⸗ wache ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Sie war mit einem Topf mit heißem Waſſer im Flur des Hauſes ausgerutſcht und rückwärts zu Boden gefallen, wobei ſich der Inhalt des Topfes über ſie ergoß. Ludwigshafen.(Beim Abſpringen tödlich verunglückt.) Im Bahnhof Mundenheim verſuchte der Wagenreiniger Anton Rheude aus Lingenfeld, der im Bahnhof Ludwigshafen beſchäftigt iſt, aus dem in voller Durchfahrt befindlichen Leerzug 20274 abzuſprin⸗ gen, wurde dabei vom Zuge erfaßt und getötet. Rheude war aus bisher unaufgeklärter Urſache bei der Abfahrt des Zuges in Ludwigshafen nach Verrichtung ſeiner Ar⸗ beit als Wagenreiniger im Zuge verblieben. f Frankenthal.(Geſtändnis einer politiſchen 3— Untat.) Der Sägewerksbeſitzer Heinrich Hanſtem III 5 aus Großniedersheim, der, wie berichtet, unter dem Ver⸗ dacht verhaftet worden war, die auf dem Felde lagern⸗ den Futterrüben mit Nadeln beſteckt zu haben, hat vor dem Unterſuchungsrichter ein Geſtändnis abgelegt und dabei als Grund für die Tat politiſche Rache gegenüber dem Bürgermeiſter und der Bürgerlichen Vereinigung an⸗ gegeben. Wochenlang hat Hanſtein in Verbrechen ſork⸗ geſetzt und es iſt faſt als ein Wunder anzuſehen, daß nur eine Kuh und eine Ziege verendet ſind. Beide Tiere gehörten armen Leuten. a Birkenfeld.(Feuergefecht zwiſchen Schmugg⸗ lern und Zollbeamten.) Bei dem Dorfe Eitzweiler entwickelte ſich zwiſchen drei Zollbeamten und zwei Schmugglern ein regelrechtes Feuergefecht. Die Schmugg⸗ ler wollten mit rund 17000 Zigaretten auf Schleich⸗ wegen die Saarzollgrenze paſſieren. Von den Zollbeam⸗ ten wurde die Verfolgung der Schmuggler, die, wie es heißt, aus Frankfurt ſind, aufgenommen, worauf die Schmuggler mehrere Schüſſe auf die Beamten abgaben, von denen das Feuer erwidert wurde. Die Schwärzer konnten aber in die nahen Waldungen entkommen, muß⸗ ten ſich aber auf ihrer Flucht ihrer Schmugglerwaren cn Hodfigen. 1 0 Zum erſten Male im Leben kam ſie ſich klein und unbedeutend vor neben Modeſta. Zum erſten Male auch begriff ſie, warum Magnus' Herz ſich von ihr ab⸗ und Modeſta zugewandt hatte. Sie war Art von feiner Art: Hochgemut, edel und opferfähig. 0 War es nicht grauſam, ſie zu trennen und beider Leben elend zu machen, bloß weil Magnus ſich in un⸗ bedachter Stunde an ſie gebunden hatte? 4 Aber da hob ſchon die Selbſtſucht in ihr wieder die gierigen Fänge. 3 And ſie ſelbſt? Was wurde dann aus ihr? Sollte alles umſonſt geweſen ſein und ſie als einfache Frau Gottorb daneben ſtehen, während Modeſta an Magnus Seite auf den Höhen des Lebens wandelte? f Nein— kein Zurück mehr! Es war zu ſpät, um umzukehren 1 And da ſagte Modeſtas weiche Stimme mitten in ihre Gedanken hinein:„Eins aber ſchwöre mir in dieſer Stunde, Evelyn,— daß du Magnus immer lieben und ſein Glück über alles ſtellen willſt!“ 1 Evelyn ließ die Hände ſinken, wandte ſich um u ſah die Schweſter mit einem ſeltſamen Blick an. 1 „Ich will es verſuchen, Modeſta. Aber laß uns ganz wahr ſein in dieſer Stunde: Ich werde es nur dann können, wenn du nicht mehr in ſeiner Nähe biſt!“ „„Evelyn!? Du könnteſt auch jetzt noch an mir 9 1 mir mißtrauen?“ ſtammelte Modeſta faſſungs⸗ os. 5 2 9 Nein, ich zweifle nicht an dir“, fuhr Evelyn raſch 77 0.. fort.„Ich weiß, du willſt nichts Böss. Aber 17 51. ſo viel beſſer und edler als ich— ſtill, widerſprich min nicht—, es iſt doch ſo. And nie würde die Angſt mic verlaſſen, daß er Vergleiche ziehen könnte zwiſchen dit und mir, und daß dieſe Vergleiche dann zu meinen Ungunſten ausfallen müßten!“ 1 5 7 Modeſta ſtand eine Minute regungslos da mit N 5 580 doh e „Du willſt alſo, daß— daß ich fortgehe v tenegg?“ fragte 0 endlich leiſe.„ Sbbon itt „ Gegung folgt St. Ingbert.(Eine nicht alltägliche Straf⸗ fache.) Mit einer nicht alltäglichen Strafſache hatte ſich das hieſige Schöffengericht zu befaſſen. Angeklagt war ein hieſiger Bürger wegen eines Vergehens nach Para⸗ graph 304 des St. G. B. und wurde durch Strafman⸗ at zu einer Geldſtrafe verurteilt, wogegen er Berufung eingelegt hatte. Der Angeklagte hat in einer Straße der Stadt, wo Lindenbäume zur Verſchönerung ange⸗ pflanzt ſind, ein Haus erbaut. Einer der Bäume ſtand nun ſo nahe am Eingang ſeines Hauſes, daß er hinder⸗ lich war, auch reichten die Aeſte bis durch die Fenſter des erſten Stockwerkes. Der Angeklagte hat dann bei nverſchiedenen Amtsſtellen der Stadt um die Erlaubnis Nnachgeſucht, den Baum beſeitigen zu dürfen, aber dieſe Erlaubnis nicht erhalten. Er ließ dann kurzer Hand die Linde durch einen Arbeiter umhauen und beſeitigte die⸗ ſelbe damit eigenmächtig. Es folgte eine Anzeige gemäß Vergehen gegen Paragraph 304, der für denjenigen, der zur Verſchönerung öffentlicher Plätze, Wege und An⸗ lagen dienende Gegenſtände beſchädigt oder zerſtört Ge⸗ fängnisſtrafen bis zu drei Jahren oder Geldſtrafen bis zu 8 Franken vorſieht. Mit Rückſicht darauf, daß ſich der Angeklagte bemüht hatte, die amtliche Ermächtigung r Beſeitigung der Linde einzuholen, auch deshalb weil keinerlei böſe Abſicht vorlag und die Genehmigung zur Beſeitigung wohl noch hätte erteilt werden können, konnte 9 die Strafe auf 80 Franken belaſſen werden. Der Fall 3 zeigt aber, daß es in ſolchen Fällen doch beſſer iſt, den langweiligen Amtsſchimmel ſeinen Trab ausreiten zu laſ⸗ ſen, ehe man zur Selbſthilfe ſchreitet. Das Gericht konnte „dem Manne nicht helfen und mußte ihn beſtrafen. J Wehlen.(Raubüberfall) Ein ſchwerer Ueber⸗ fall wurde auf die Ehefrau des Kaufmanns Keil in ihrer Wohnung ausgeführt. Die Frau wurde geknebelt und mit Chemikalien betäubt. Der Räuber plünderte die Wohnung vollſtändig aus, raubte 1400 Mark bares Geld, Schmuckſachen und Wertpapiere und entkam.. N Köln.(In der Notwehr erſtochen.) Ein am Gladbacher Wall wohnender Autoſchloſſer wurde von einem Spediteur, deſſen Sohn ſowie vier anderen Per⸗ 5 ſonen in feiner Wohnung überfallen. Der Schloſſer ſowohl . f wie ſeine Frau und ſeine 71jährige Mutter wurden ſchwer 3 mißhandelt. In ſeiner Bedrängnis ergriff nun der Ueber⸗ fallene ein auf dem Tiſch liegendes Küchenmeſſer und ö verletzte damit den Spediteur ſo ſchwer, daß der Tod ſofort eintrat, während der Sohn und eine weitere Perſon i durch Stiche leichter verletzt wurden. Zwiſchen den Be⸗ teiligten beſteht ſchon ſeit Jahren bittere Feindſchaft. Bochum.(Spät aufgeklärtes Verbrechen.) UAußf dem Gleis der Eiſenbahn unweit von Bochum wurde vor dreieinhalb Jahren ein 42jähriger Mann gefunden, der an seinen durch Ueberfahren erlittenen Verletzungen kurz darauf ſtarb. Jetzt iſt die Ehefrau, die ſich inzwi⸗ ſchen wieder verheiratet hat, mitſamt ihrem Ehemann verhaftet worden. Die beiden haben eingeſtanden, die Tat ſeinerzeit begangen zu haben. Aus den Ausſagen ſeht hervor, daß die Frau ihren zweiten Mann zur Aus⸗ Aahrung der Tat angeſtiftet hat. i Neumark.(Eine unmenſchliche Mutter.) In dem Dörfchen Loderbach hatte eine ledige Gaſtwirtstoch⸗ ter ihr heimlich geborenes Kind in einer Schachtel unter das Bett geſtellt, bis das arme Würmchen erfroren war. Die Leiche trug ſie während des Nachmittagsgottesdien⸗ ſtes, als niemand zu Hauſe war, in die Küche und ver⸗ brannte ſie dort im Ofen. Nach längeren Ausflüchten hat nun die Täterin, die auf Grund eines anonymen Briefes der Gendarmerie einvernommen worden war, ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt und wurde in das Amtsgerichtsgefäng⸗ nis eingeliefert.. Lauterbach.(Mord verſuch.) Mordverſuch durch randſtiftung beging ein 19jähriger Dienſtknecht aus Hartershauſen im Schlitzerland. Er war früher im ienſte des Landwirtes Bernges in Pfordt geweſen und 5 mit deſſen Dienſtmädchen ein Liebesverhältnis unter⸗ Iten, das nicht ohne Folgen blieb. Da die Niederkunft es Mädchens bevorſteht, ſo faßte er den Plan, das Haus res Dienſtherrn anzuzünden, um das Mädchen auf dieſe eiſe aus der Welt zu ſchaffen. Die Hofreite des Bauern rannte vollſtändig nieder; es fiel auf, daß der frühere necht zuerſt auf der Brandſtätte erſchienen war. Da er ch ſehr auffallend benahm, wurde er polizeilich ver⸗ ommen. Er verwickelte ſich in Widerſprüche, wurde ver⸗ aftet und ins Amtsgerichtsgefängnis getracht. Hier ge⸗ ſtand er die Tat der Brandſtiftung und die Abſicht der Beiſeiteſchaffung ſeiner Geliebten ein. f n en e * Ra Sn nee SS n 93 u „ — 1. Kurs find es 46, im 2. Kurs 39 Schüler. Frankfurt a. d. O.(Schiffsunfall.) Auf der Oder bei Frankfurt iſt ein mit 8000 Dentnern beladener Kahn an einen Brückenpfeiler gerannt und ge⸗ ſunken. Der Kahn hatte ſich quer vor die Brücke gelegt und ſperrte den geſamten Schiffsverkehr. Ein Kommando des Pionierbataillons 3 aus Küſtrin wurde daher ſofort mit der Sprengung des Transportkahnes beauftragt. Durch die Sprengung iſt ſoweit Raum geſchaffen, daß 15. wieder gefahrenfrei paſſiert wer⸗ en nn.* N „Bingen.(Schwerer Diebſtahl auf einem Friedhof.) Auf dem hieſigen israelitiſchen Friedhof wurden verſchiedene Diebſtähle ausgeführt. Die Täter ha⸗ ben die Friedhofsmauer überſtiegen und mittels Kreuz⸗ haken und Stemmeiſen an verſchiedenen Grabmälern Bron⸗ ceſtücke und Bronceketten abgeſchlagen und mitgenommen. Schwerin i. M.(Wegen zweifachen Mordes zweimal zum Tode verurteilt.) Das Schwur⸗ gericht hat den polniſchen Landarbeiter Narloch wegen zweifachen Mordes zweimal zum Tode verurteilt. Der Angeklagte hat im Frühjahr 1926 ſeine Geliebte, mit der er in einer Schnitterkaſerne eines mecklenburgiſchen Gutes hauſte, in einem Waſſerloch ertränkt, indem er ſie ſolange unter den Waſſerſpiegel drückte, bis ſie tot war. Zuvor hatte er das zweijährige Kind der Frau in einen Sack geſteckt, mit Steinen beſchwert, und in den Tümpel ge⸗ worfen. Am nächſten Morgen kam das zweite Kid, ein achtjähriges Mädchen, an die Reihe. Er band ihm Steine unter den Rock und warf es in das gleiche Loch, in dem Mutter und Schweſter tags zuvor den Tod fanden. Der Mörder zeigte nach ſeinem Verbrechen kei⸗ nerlei Neue. Auch das Todesurteil nahm er ohne jede innere Bewegung auf. Nach ſeinen Angaben, denen das Gericht Glauben ſchenkte, hat die ermordete Frau von ihm verlangt, ums Leben gebracht zu werden. In die⸗ ſem einen Fall wurde er wegen Tötung auf Verlangen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Stettin.(Ein ſchrecklicher Tod.) Auf einem Hochofenwerk waren mehrere Arbeiter mit dem Füllen eines Ofens beſchäftigt. Dabei lehnte ſich ein Arbeiter zu weit über die Feuerung. Anſcheinend durch Gaſe betäubt, fiel er in den Hochofen und verbrannte. Kerkrade.(FKircheneinſturz.) Kurz nach Beendi⸗ gugn der Meſſe ſtürzte in der katholiſchen Kirche zu St. Pietersrade mit großem Getöſe ein Teil des Deckenge⸗ wölbes zuſammen. Die Kirchenbeſucher hatten das Got⸗ teshaus bereits verlaſſen, ſo daß glücklicherweiſe niemand zu Schaden kam. Es handelt ſich um eine neue Kirche, die erſt vor etwa 20 Jahren erbaut wurde. Der Ein⸗ ſturz wird auf Bodenſenkungen zurückgeführt, die durch den Kohlenahbau auf der Zeche„Laura en Vereenigung“ entſtanden ſind. 5 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 28. Dezember. Verbot von Fastnachts veranstaltungen. Vom Miniſter des Innern wurde angeordnet, daß Veranſtaltungen von karnevaliſtiſchen Umzügen auf offenen Straßen und Plätzen und anderen öffentlichen O ten verboten ſeien. Das Verbot bezieht ſich nicht auf Kinder unter 14 Jahren. Die üblichen hiſtoriſchen Umzüge mit beſonderem lokalen Charakter dürfen ſtattfinden. Silberne hochzeit feierten dieſer Tage in Ilvesheim Herr Johann Werner und ſeine Ehefrau Mathilde geb. Feuerſtein. Unſere beſten Wünſche. 5 58 Jahre Landwirtschaftschule. An der Landw. Schule in Ladenburg a. N. hat der Unterricht für dieſen Winter im 1. Kurs am 5. und im 2 Kurs am 15. Nov. d J. wiederum ſeinen Anfang genommen Es iſt dies das 58. mal ſeit Beſtehen der Schule. Auch in dieſem Jahre iſt der Beſuch der Anſtalt wieder ein ſehr guter und iſt die Anſtalt in beiden Kurſen voll beſetzt. Im Das Alter derſelben bewegt ſich zwiſchen 16 und 29 Jahren, wobei die älteren Schüler verhältnismäßig ſtark vertreten ſind. Dies iſt ein ſicheres Zeichen dafür, daß in ſtets weiteren Kreiſen der prakt. Landwirtſchaft ſich eine gute Fachaus⸗ bildung als immer notwendiger erweiſt um in der heutigen ſchwierigen Zeit noch mit Erfolg arbeiten zu können. Was die Schüler angeht, ſo haben namentlich die Aelte von ihnen den größten Nutzen durch den Beſuch dieſe Schule, weil dieſelben ſchon mit mehr Verſtändnis und auch praktiſcher Erfahrung dieſer theoretiſchen Weiter⸗ ausbildung gegenüberſtehen. Es ſollte ſich daher kein älterer Landwirtsſohn, welcher ſchließlich eine Fach⸗ ausbildung noch nicht genoſſen hat, ſcheuen, etwa gerade wegen ſeines Alters dieſe Anſtalt nicht mehr zu beſuchen; es kann vielmehr einem jeden derſelben nur dringend geraten werden, ſich zu ſeinem ureigenſten Vorteile durch den Beſuch der fragl. Schule auch ein gründliches theoretiſches Wiſſen anzueignen. Das Unterrichts⸗ und Anſchauungsmaterial wurde auch in dieſem Jahre durch verſchiedene Neuanſchaffungen ergänzt und bereichert. Namentlich das modernſte Lehrmittel— Lichtbild und Film— wurde ausgebaut und ermöglicht es, den Unterricht in nicht zu vergleichender Weiſe zu vervoll⸗ kommnen. Von beſonderer Bedeutung iſt noch der Umſtand, daß ſeitens der Anſtalt nunmehr auch die eigene Herſtellung von Lehrfilmen aus dem Kreiſe Mannheim betrieben wird, was auch die Leiſtungsfähigkeit der Schule weſentlich vergrößert. Durch dieſe Tatſachen iſt die Landw. Schule in Ladenburg voll und ganz in der Lage, ihren Aufgaben gerecht zu werden und ſollte man mit Recht erwarten, daß von dieſer Bildungsmöglichkeit auch ferner⸗ hin ein recht umfangreicher Gebrauch gemacht wird. —. Einreichung der Steuerabzugsbelege für 1926. Jeder Arbeitnehmer, für den im Kalenderjahr 1926 Steuermar⸗ ken verwendet worden ſind, iſt verpflichtet, innerhalb des Monats Januar 1927 ſeine Steuerkarte und die Ein⸗ lagebogen, die im Kalenderjahr 1926 zum Einkleben und Entwerten von Steuermarken verwendet worden ſind, an das Finanzamt einzu liefern(Paragraph 58 St. A. D. B.). Sie ſind abweichend vom Paragraph 58 Abſatz 1 St. A. D. B. dem Finanzamt zu überſenden oder zu übergeben, in deſſen Bezirk der Arbeitnehmer am 31. Dezember 1926 ſeinen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſitzes ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Dabei hat er die Nummer der Steuerkarte für 1927 und die Be⸗ hörde die dieſe Steuerkarte ausgeſtellt hat, ſowie ſeine Wohnung am 31. Dezember 1926 anzugeben. An Stelle des Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber die Einſendung oder Uebergabe der Steuerkarten und Einlagebogen über⸗ nehmen, er hat ſie gemeindeweiſe geordnet dem Finanzamt zu überſenden. Es empfiehlt ſich, von dieſer Ermächtigung Gebrauch zu machen, da ſie einerſeits dem Arbeitnehmer den zeitraubenden Gang zum Finanzamt erſpart, anderer⸗ ſeits auch den Arbeitgeber vor Störungen ſeines Betriebes durch Gänge der Arbeitnehmer ſchütztz. — Kriſenfürſorge. Nach dem Geſetz über eine Kriſen⸗ fürſorge für Erwerbsloſe vom 19. November 1926 können die bereits vor dem 1. April 1926 zur Ausſteuerung aus den Leiſtungen der Erwerbsloſenfürſorge gelangten Er⸗ werbsloſen nur dann in die neu eingerichtete Kriſenfürſorge aufgenommen werden, wenn ſie vor dem 31. Dezember 1926 bei dem zuſtändigen Arbeitsamt einen entſprechenden Antrag geſtellt haben. Am die betreffenden Perſonen vor Schaden zu bewahren, wird auf die Einhaltung dieſes Termins hingewieſen. — Keine Likörbonbons an Jugendliche. Von zuſtän⸗ diger Seite wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Abgabe branntweinhaltiger Genußmittel, wie Likörbon⸗ bons uſw. an Perſonen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, außer in Gaſt⸗ und Schankwirt⸗ ſchaften auch im Kleinhandel allgemein verboten und ſtraf⸗ bar iſt. Wetterbercht vom 28. Dezember. a Die letzten Tage brachten bei öſtlicher Luftzufuhr zeitweiſe heiteres und kaltes Wetter ohne Schneefälle. Die Temperaturen erreichten teilweise beträchtlich tiefe Werte, in der Rheinebene nahezu 10 Grad, höhere Lagen bis zu 20 Grad Kälte. Hoher Druck liegt noch immer über dem Feſtlande und verhindert vor der Hand das Uebergreifen der im nördlichen Europa eingedrun⸗ genen Warmluft auf unſer Land. Daher iſt für morgen noch keine weſentliche Aenderung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Noch keine weſentliche Aenderung. Redaktion, Druck und Verlag: G Zimme mann Ww. Inh. G. Härdle, Seckenbeim a. N. Kreuz und Quer. Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. Suyperemanzipation.— Weltflucht und unfreiwillige Nück⸗ kehr.— Siegenbe Schönheiten.— Faſchingsrummel. Die Welt des Motors.— Wo bleibt all unſere Zeit? Haben Sie es geleſen? Es wird immer Leute geben, gerne von ſich reden machen; alles iſt eitel. England das Land der Lebensklugheit und daneben des Sports. uch die Frauenemanzipation hat dort ihre erſten größeren BVerfechterinnen gefunden. Dieſe drei Faktoren wirkten nun zuſammen und ſchufen ein Individuum Femininum, von dem in dieſen Tagen die Welt ſpricht. Dieſe Frau iſt Schreiberin von Kriminalromanen, aber nicht von chen, die von uns Deutſchen als„Schund und Schmutz eichnet werden; beileibe nicht. Der gebildeten Welt iſt e keine unbekannte. Man kann ſagen, ſie wählte dieſe e Tätigkeit aus innerer Beſtimmung. U ten Träumerei der Dichter, die die Taten ihrer Helden iglich innerlich erleben, aber niemals wagen, gleich hren imaginären Geſtalten im Leben zum Beiſpiel ein Schwert furchtlos zu ſchwingen(nicht zu Hauſe hinterm fen), hatte ſie nichts zu tun. Im Gegenteil. Sie ſtürmte inaus ins feindliche Leben; nicht unüberlegt wie die gend, und voller Mut. Sie lief ihrem Manne— nein, hr ihm davon, im Auto, welch letzteres Vehikel ſie iſterer Gegend verließ. Sie blieb Tage verſchollen; felt ſie für tot, und zu Hauſe weinte der liebende tte. Doch die Welt iſt rund und muß ſich drehen, und ßte die Ausreißerin zuletzt wieder auftauchen. Was nun von dieſer Extravaganz? Viel. Auf der Suche „ ie Zeitungen ihren Namen noch bekannter ohnedies bereits war, ihre Romane finden ſatz, ſie hat Stoff zu einem neuen— und Liebe eines 75 15 9 eine Frau eine Zeitlang miſſen mußte. a zieht nun die Augen der Welt auf ſich. h nicht alle, alle(Menſchen) gleich. Das er Plauderei verſchwindet zwar auch; asſelbe tun, ſo iſt es nicht dasſelbe. Bei einer inmitten einer einſamen Gegend Und mit der — ſo etwas gibt es bei Berlin auch, und nicht nur bei den Hinterwäldlern— eine Höhle gegraben, in der er im Verborgenen wirkte. Er tat niemandem ein Leid an; nur Mein und Dein konnte er nicht unterſcheiden. Das geht aber mehreren ſo; die richtige Anwendung der deutſchen Fürwörter will gelernt ſein. Der Mann lebte ſehr fried⸗ lich, ſo friedlich, daß die Polizei— Behüt' dich Gott!— ihn kräftig rütteln mußte, bis er in ſeinem molligen Bett erwachte.— Wenn zwei Verliebte greinen, da ſie keine Wohnung finden, ſo können ſie nun dorthin ziehen. Oder auch eine neue nach gleichem Schema bauen. Zuſtändiges Einwohnermeldeamt iſt die Kriminalbehörde. Einem Menſchen ſieht man immer halbwegs an, wer oder was er iſt. And ſtellen wir zwei zuſammen, ſo wird einer von ihnen in unſerem Arteil beſſer fahren. Ein Höhlenbewohner kann neben einer Prinzeſſin nicht be⸗ ſtehen.„Wie häßlich iſt doch ven Schönheit Häßlichkeit!“ — wo heißt es ſo? Die Hauptſache iſt, es iſt wahr. In Berlin gibt es auch heute noch Königinnen. Zuweilen iſt es das Geſicht, und zuweilen das Erfinderiſche in der Kleidung, was Ausſchüſſe erleſener Kenner mit dem erſten Preiſe krönen. Wir haben in Berlin jetzt eine Mode⸗ königin. Die ſchönſte Schönheit war bereits gekrönt. Daß dies eine Künſtlerin iſt, verſteht ſich. In allen Dingen werden heute Preiſe verteilt. Ein ſolches Ding iſt auch die Tanzkunſt. Ein Tölpel, der nicht tanzen kann! Ich meine nicht, tanzen können wie die Pawlowa. Aber doch ſo, daß man ſeine Gnädige nicht endgültig veranlaßt, Kukirol zu kaufen. Getretene Hunde bläffen, und getretene Hühneraugen—! Und wenn ihr nächſtens eine Maske aufſetzt und unkenntlich ſeid, ſo iſt das auch noch keine Entbindung von Manierlichkeit im Ballſaal. Laſſet erkennen, daß zum Beiſpiel bei einem Lumpenball hinterm Koſtüm vielleicht ein König ſteckt; ſeid ihr aber wie ein König angetan, ſo fallet noch viel weniger aus der Rolle. Aber zu einem wahren König gehört viel. Ich meine Geld. Das erbliche Königtum iſt zwar bei Vielen in Mißkredit gebracht; aber es gibt dafür Kohlenkönige, Petroleumkönige uſw. Früher fuhr der König in einer vierſpännigen Karoſſe, heute fahren die Könige im Auto oder Flugzeug. Aber da es ſehr viele Autos aibt und keines dem anderen aleich ſein darf. ſind auch diefe gradiert; man ſchätzt ſie mindeſtens nach Pferde⸗ kräften ein. Wieviel PS. hat Ihr Motor, Herr Nachbar And er iſt ſtolz, eine hohe Zahl nennen zu können. Die meiſten PS. haben aber die Flugzeuge im Kino. Im Kino ſehen wir, was noch nie dageweſen; dort lernen wir den Superlativ aller Geſchehniſſe. Im Kino— aber ich will eigentlich auf etwas anderes kommen. a Ja, auf die Verkehrswelt. Wohnen Sie in Berlin?, Jeder fünfte Deutſche wohnt in Berlin. Glücklich, wer in Berlin wohnt! Hier ſind die Beine entbehrlich. Man fährt. Im Zug, im Auto, in der Hochbahn, im Omnibus, in der Untergrund uſw. Alle dieſe Vehikels befördern einen ſchneller oder langſamer, zu größerem oder geringerem Preiſe, zum erſtrebten Ziel. Dazu werden die Taxen bei den Mietsautos immer billiger.„Hie Mitteltarif!“ über⸗ ſchreit's den Großtarif. Großer Umſatz, kleiner Nutzen. A Kleintarif warten nun die Lehrlinge und Lauf⸗ urſchen. a Aber all dieſer Trubel und Lärm zerſtört uns allmäh⸗ lich die Nerven. And— was verwunderlich am Reſultate die befriedigend löſen, iſt der Tag vorbei. Freilich ſchärfen* e N 0 Vermiſchtes. Die modernſte Druckerei der Welt. In den Neu hau des Northeliffe Hauſes der Reſidenz, eines der mächtig⸗ ſten Zeitungstruſte der Welt, wurden während der letzten Wochen die 42 mächtigen Rotationsmaſchinen eingebaut, die ſtündlich 756000 Zeitungseremplare nicht nur druk⸗ ken, ſondern auch verſandbereit hergerichtet, gefalzt und abgezählt unmittelbar an die Expedition liefern. Be⸗ trieben werden ſie ſelbſtverſtändlich durch elektriſche Ener⸗ gie und ihre Bedienung iſt kaum ſchwieriger wie die einer häuslichen Nähmaſchine: ſie werden durch einen einzigen elektriſchen Schalthebel in Gang geſetzt und er⸗ halten die Papierzufuhr von den in einem beſonderen Raume unmittelbar unter dem Maſchinenſaal befmolichen Rollen. Dieſe Papierrollen ſind ſoſinnreich konſtruiert, daß die Maſchine niemals leerlaufen kann, denn im gler⸗ chen Augenblick, wo das Papierquantum einer Rolle ver⸗ braucht iſt, wird ſie durch eine neue Rolle automatiſch erſetzt. 18 Motoren von je 100 Ps. Leiſtung liefern die Betriebskraft für die komplizierten Maſchinen, die mit den ſonſtigen dazugehörigen Räumlichkeiten im Keller⸗ geſchoß des neuen Hauses 12 Meter tief unter der Erde to den. Verwüſtungen durch eine Waſſerhoſe. Ueber die Inſei St. Miguel, einer der größten der Azoren, ging eine Waſſerhoſe nieder. Zahlreiche Fiſcherhäuſer wurden weggeſpült. Etwa 30 Perſonen werden vermißt. Die„harte“ und die„weiche“ Klaſſe. In Rußland ind ſeltſame Eiſenbahnverhältniſſe. So wird uns jetzt je folgende kleine Schnurre erzählt: Ich ſtand am Fahr⸗ kartenſchalter und bat um eine Fahrkarte zweiter Klaſſe nach Moskau. Erſtaunt meinte der Beamte, ob ich denn nicht 85 daß in Rußland alle„Klaſſen“ abgeſchafft worden ſeien. Ich gab höflich zu, daß ich das wiſſe. Aher die Einheitsklaſſe befinde ſich doch in einem allzu bejammernswürdigen Zuſtand, und außerdem hätte ich bei meiner Ankunft geſehen, daß an einem Zug, der aus lauter Einheitswagen beſtand, noch zwei Wagen gekoppelt wor⸗ den ſeien, die ſich durch ſchmuckeres Aeußere ausgezeich⸗ net hätten. Da lächelte der Beamte überlegen.„Natür⸗ lich können Sie auch mit größerer Bequemlichkeit reiſen. Sie brauchen nur anzugeben, ob Sie„weich“ oder„hart“ reiſen wollen.“ In der Tat: Klaſſen gibt es nicht mehr in Rußland; niemand weiß, was erſter, zweiter oder drit⸗ ter Klaſſe iſt. Aber wer nicht gerade in einer Art befördert werden will, die an Viehverfrachtung gemahnt, der hat die Möglichkeit„weich“ zu fahren, das heißt mit allen Bequemlichkeiten und beinahe ſo ſauber wie in Deutſch⸗ land oder England oder ſonſt einem ziviliſierten Lande 1 2 Die Schule für„, haltung. Der Dandy unter den franzöſiſchen Dichtern Barbey d Aurevilly nannte einmal die ſchöne Haltung„die Phyſiognomie des Körpers“. Ein bischen ſpät, aber doch hat man deſſen Worten in Paris Gehör geſchenkt, indem man eine Schule für ſchöne Körper⸗ haltung eröffnete. Es ſei von vornherein bemerkt, daß die Schule von vielen hübſchen jungen Mädchen beſucht wird. Der Anterricht umfaßt zwei Kurſe. Im erſten Kurſus wird gelehrt, wie man auf der Straße geht, im zweiten, wie man ſich in den Theatern und den Salons zu bewegen hat. Aus⸗ gehend von der Beobachtung, daß die griechiſchen Frauen, die Amphoren tragen, eine reizende äſthetiſche Haltung haben, nötigen die Lehrerinnen ihre Schülerinnen, mit Waſſer gefüllte Gefäße auf den Kopf zu nehmen und dann Gehverſuche zu machen. Eine eigens hierfür komponierte Muſik begleitet die Gehübungen der mit Amphoren be⸗ laſteten Mädchen. Dieſes Gehen unter Muſikbegleitung ver⸗ leiht den Bewegungen der jungen Damen eine Grazie ſon⸗ dergleichen und bringt ihnen den Sinn für Rhythmus bei. Frauen als Laſtträgerinnen. Wenn manche unſerer weltſtädtiſchen Modedamen, die über Kopfſchmerzen klagen, ſobald der böſe Hut ſie drückt, ins Innere Korſikas ver⸗ pflanzt würden und mit eigenen Augen ſehen könnten, welch ungeheure Laſten die korſiſchen Frauen meilenweit auf dem Kopfe tragen können, ſie würden ſich gewiß ihrer eigenen Ohnmacht und Schwäche ſchämen und neidvoll auf jene Herkulesſchädel blicken, die eine weit größere Trag⸗ fähigkeit beſitzen als die verweichlichten Schultern und Arme der Städterin. In Korſika iſt es allgemein üblich, daß die Frauen, ſelbſt Greiſinnen, mit Waſſer gefüllte große Krüge mit großer Leichtigkeit auf dem Kopfe tragen, die dort wie eine Feder auf dem Hute balancieren. Dabei ernähren ſich viele dieſer weiblichen Kraftmenſchen, die ihrer Art, Laſten zu tragen, meiſt auch eine ſehr gute Körperhaltung verdanken, ausſchließlich von Kaſtanien und Milch. Uebrigens iſt es auch in einigen Gegenden Deutſch⸗ lands, zum Beiſpiel in der Lauſitz Brauch, daß die Frauen die ſchweren Marktkörbe mit einem kleinen Kiſſen als Unter⸗ lage auf weite Entfernungen auf dem Kopfef ſtatt auf dem Rücken tragen. Praktiſche Winke. Stockflecke in Spitzen. Um Stockflecke aus Spitzen zu entfernen, ſtellt man eine Ehle her, die aus einem Eß⸗ löffel voll Salz und einem E löffel voll Salmiakpulver in Waſſer gerührt wird, und feuchtet ſie damit an. Dann ſpült man mit klarem Waſſer nach. Stockflecke aus Wäſcheſtücken verſchwinden, wenn man ſie mit einer ziemlich ſtarken Kochſalzlöſung behandelt. Turnen Sport= Spiel. Fußball⸗Ergebniſſe aus Süddeutſchland. Meiſterſchaftsſpiele. Bezirk Bayern: Wacker München— S. V. 1860 München 2:0; A. S. V. Nürnberg— Sp. Vg. Fürth 1:5; Bayern München— F. C. Fürth 2:0; 1. F. C. Nürnberg— F. C. Bayreuth 3:0; V. f. R. Fürth— Schwaben Augsburg 1:0. Bezirk Württemberg⸗Baden: Sportfreunde Stuttgart— S. C. Freiburg 1:11. „ Rheinbezirk. Sp. Vg. Sandhofen— F. C. Speyer 3:0; F. C. Pirmaſens— S. V. Darmſtadt 98 5. 1; Phönir Ludwigshafen— V. f. R. Mannheim 1:1; Phönix Mannheim— Ludwigshafen 03 2:0. Mainbezirk. Eintracht Frankfurt— F. S. V. Frankfurt 0: 1; Viktorig 94 Hanau— Union Niederrad 1:3; Rot⸗Weiß Frank ü irt— Offenbacher Kickers 0: 1; Germania Frankfurt— V. f. L. Neu⸗Iſenburg O: 1; Viktoria Aſchaffenburg— F. C. Hanau 93 1:2. „Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: F. S. V. 05 Mainz— Haſſia Bingen 3:1. Börſe und Handel. Marktberichte vom 27. Dezember. „ Mannheimer Produktenbörſe. Der Produktenmarkt iſt widerſtandsfähig bei leicht anziehenden Preiſen für Auslandsware. Inlandweizen 29,75 bis 30, Inlandrog⸗ 99˙ 25, Auslandroggen 26,50, Inlandhafer 19 bis 9,75, Braugerſte, inl., 26,50 bis 29, Futtergerſte 20 bis 21, Mais mit Sack 19,25, Biertreher mit Sack 16,50 bis 17, Malzkeime mit Sack 16,50 bis 17, Erdnuß⸗ kuchen 21, Weizenmehl ſüdd, für Januar 41,85 bis 42,50, Roggenmehl 35 bis 37, Weizenfuttermehl 14,25 bis 14,50, Weizenkleie 11.60, Roggenkleie 12 bis 12,25 Mark je 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren aufgetrieben und wurden für die 50 Kilogramm Lebendgewicht verlangt u d bezahlt: 144 Ochſen 26 bis 59, 653 Rinder 12 bis 48, 80 Bullen 32 bis 58, 412 Käl⸗ ber 60 bis 86, 79 Schafe 32 bis 44, 2285 Schweine 65 bis 79, 104 Arbeitspferde pro Stück 500 bis 1300 Mark. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit ende lebhaft, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueber⸗ and. 9 Bekanntmachung und Einladung. Heute Renstag, den 28. Jezember 1926, nachm. 7 Ahr findet im Nathausſaale eine Sitzung dos Bürgerausſchuſſos ſtatt. Die verehrlichen Mitglieder werden dazu mit dem Erſuchen um pünktl. und vollzähliges Erſcheinen eingeladen. Tagesordnung: 1. Erhebung einer Wertzuwachsſteuer. 2. Ergänzungswahl für die Rechnungsprüfungs⸗ kommiſſion 1926. 3. Genehmigung eines Tilgungsplanes. Seckenheim, den 28. Dezember 1926. Der Bürgermeiſter: Flachs. Fleiſch⸗Verkauf. Heute Nachmittag 5 Ahr beginnend, wird auf der Freibank dahier(Bahnhofſtr.) Minute ausgehauen, das Pfund zu 60 Pfg. Seckenheim, den 28. Dez. 1926. Orts viehverſicherungsanſtalt. Turnverein 1898 Semenbelm. Heute Abend nach der Turnſtunde Turnrats-Sitzung. Um vollzähliges Erſcheinen erſucht Der Vorſtand. Am Donnerstag Abend 8 Ahr findet im kleinen Saale unſeres Lokals die Weihnachts⸗FJeier der Jugendabteilung ſtatt. Hierzu ſind die Eltern und Geſchwiſter, ſowie der geſamte Turnrat freundlichſt ein⸗ geladen. Gleichzeitig bitte ich jeden aktiven Turner, die geſamte Frauenabteilung und Handballabteilung an der Feier teilzunehmen. Gäſte wellkommen. Del Jugendwart. Jonllrumoparlol doctenbelm. Einladung. Die Mitglieder der Zentrums fraktion treffen ſich heute Abend ½7 Ahr im „Pfälzer Hof! Der Vorſitzende. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Im Laufe dieſer Woche trifft ein Waggon Nußkohlen ein. Beſtellungen hierauf müſſen ſofort gemacht werden. Der Vorſtand. Faßbal Perenlgung 80 Secenbein 6 N. Samstag, 1. Januar 192 7, nachmittags ½3 Uhr, findet im Lokal„Zum Stern“ unſere diesjährige Haupt- Versammlung ſtatt. Tagesordnung gemäß der Satzung. Hierzu laden wir unſere Mitglieder mit dem Erſuchen um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen freundlichſt ein Der Vorſtand. Caellenberein Secenbelm. Morgen Mittwoch Abend 11 Ahr Geſamtprobe. Der Vorſtand. dafllſche Nustnstrumente Ersatzteile, Saiten und Noten. Ausführung sämtlicher Reparaturen. Musikhaus Grünes N Friedrichsfeld. Verkauf in Secekenheim zu gleichen Preisen und Bedingungen bei aladhltüen Fur hlbeſter Verlobunge- und Meujahirsſarlen mit Namenaufdruct 5. geschmactvoll und schnell Heute Nenstag und morgen Mittwoch in der nur 2 Vorſtellungen: Jucbdructeret des Mectar- Boie. Ruciumgoheimnis: zu ve kaufen. empfehle: Wilhelmſtr. 5 aeg neten 1 Rennrad Rot moin für 25 Mk zu verk. zu Gluhe offen per Liter Mt. 130 Punsch, race, Rum Zu erfragen in der Geſchäftsſte ds. Bl. Ein fettes Schwein zu verkaufen. Dammſtr. 18. zmoelſchgenwaſſer gloinhügor, Piflöre lig. Röler. Ferkel zu verkaufen. Aehtu 5 1 Emmfoßle zu hausſchlachlungen: a. Irilches Rußflelſch bei Abnahme von 10 Pfund ohne Knochen das Pfund 80 Pfg., ſowie Sihweinggräber und ſümiliche Horten Dürme täglich friſch zu haben otzgerei Büßler, Schloßstr. 31. Conrad filüßar, ocfloßſtr. 60. Friedrichſtr. 25. Achtung! 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