Paris zu ſein. außenpolitiſche Debatte ſtattfinde, ſchon damit die Gerüchte über Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Briand und Poin⸗ wird man ſich aber vor Augen halten müſſen, PPP Bezugspreis: Für den Monat Januar 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). büllölub, 8. Januak 1927 Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. — . 2 92 5 Neues in Kürze. 5 16: Der Parteitag des naſſauiſchen Zentrums forder: die Rückkehr der Großen Koalition. 28: Briand gedenkt ſchon in zwei bis drei Tagen in Die Blätter verlangen, daß doch eine caree verſtummten. : Wie der„Daily Telegraph“ mitteilt, ſind die deutſch⸗belgiſchen Verhandlungen über Eupen⸗Malmedy wieder aufgenommen worden. z: Das Waſhingtoner Marineamt hat ſechs neue Ktiegsſchiffe mit einem Expeditionskorps von 400 Mann nach Managua entſandt. 18: Aus Hankau wird gemeldet, daß die belgiſche Regierung den belgiſchen Konſul in China angewieſen hat, die Polizei in den belgiſchen Konzeſſionen zu entwaffnen und dadurch der chineſiſchen Bevölkerung weniger Ans zu Beſchwerden zu geben. 5 Der Koalitionswirrwarr. Das Rätſelraten um den Kanzler. 0 de Berlin, 7. Januar. Die Erörterungen über die bevorſtehende Neubil⸗ dung der Reichsregierung gehen in der Preſſe weiter, ohne daß man allerdings ſagen kann, daß man dem Ziel irgendwie näher gekommen wäre. Im Mittelpunkt der fehr heftigen Preſſekampagne ſteht ſeit einigen Tagen eine angebliche Kanzlerkandidatur des jetzigen Reichswirt⸗ ſchaftsmiiſters Dr. Cortius, der der Deutſchen Volks⸗ partei angehört. Es war ſogar ſchon behauptet worden, daß Dr. Curtius einen endgültigen Auftrag des Reichs⸗ präſidenten in der Taſche habe. Das iſt, wie ſich jetzt berqusſtellt, vollkommen falſch. Der Reichspräſi⸗ dent, der nach der Verfaſſung den Reichskanzler ernennt, wird, wie immer bisher, genau den ihn durch Verfaſſung; und das parlamentariſche Syſtem vorgeſchriebenen eg gehen. Er wird ſich infolgedeſſen zunächſt einmal erſt vom Reichstagspräſidenten über die par⸗ amentariſche Lage Bericht erſtatten laſſen und dann ſich mit den Parteif ührern beraten, um feſtzuſtellen, den e Ausſichten der von ihm zu ernennende Kanzler ei ſeinen Bemühungen, ein Kabinett zuſtande zu brin⸗ gen, haben wird. Befürchtungen von rechts und links. Was allerdings die angebliche Kanzlerkandidatur des jetziger Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Curtius angeht, ſo . 5 man wohl bereits heute feſtſtellen, daß ſie, wenn al überhaupt jemals ernſtlich geplant geweſen ſein ſollte, 5 erledigt anzuſehen iſt. Aus den verſchiedenſten tommentaren der Preſſe geht hervor, daß Dr. Eur⸗ 2 ſowohl pon rechts wie von links abge⸗ ehnt wird. Die Rechtspreſſe vermutet, daß Dr. urtius die Abſicht gehabt hätte, ein Kabinett der itte mit weitgehendſter Unterſtützung der Lin⸗ 2 275 zu bilden. Es wurde ſogar ſchon eine Miniſterliſte eoröffentlicht, nach der Dr. Curtius ſo betont demokratisch nerdeſtellte Politiler, wie Dr. Wirth, Dr. Koch und Ge⸗ 3 Gröner in ſein Kabinett aufzunehmen gewillt ge⸗ eſen ſein ſoll. Auf der anderen Seite hegte man auf 85 Linken den Verdacht, daß Dr. Curtius ſich mit An Gedanken trage, eine Regierung mit weitgehendſter uterſtützung der Deutſchnationalen zu bilden. Die 5 er mania“, das führende Zentrumsorgan, hat ußerdem noch eine Kanzlerſchaft Dr. Curtius deswegen r untra bar erklärt, weil nach ihrer Anſicht dadurch die eutſche Vol kspartet ein ausgeſprochenes Ueber⸗ gewicht in der»euen Regierung bekommen hätte. 1 88 Auflöſung des Reichstags? g a Wir wiſſen nicht, ob eine Kandidatur Dr. Curtius überhaupt in Ausſicht genommen ift. Die geſchilderten orgänge in der Preſſe zeigen aber wieder einmal deut⸗ lich, wie bei uns Politik gemacht wird. Unter dieſen Amſtänden ſehen wir überhaupt keine Möglich⸗ keit mehr, ein parlamentariſch tragbares Kabinett zu⸗ ſtande zu bringen. Welches auch immer das Ergebnis der Verhandlungen, die ja in der nächſten Woche begin⸗ nen werden, ſein mag, ſoviel wird man bereits heute mit Beſtimmtheit ſagen können, daß etwas Brauch⸗ ares dabei nicht herauskommen wird. Es zeigt ſich immer mehr, daß der Reichstag in ſeiner letzigen Zuſammenſetzung zu poſitiver Arbeit un⸗ fähig ist. In parlamentariſchen Kreiſen gewinnt des⸗ halb die Auffaſſung immer mehr Naum, daß es am beſten ist, den Reichstag aufzulöſen. Seeg aß Neuwahlen unter dem gegenwärtigen Wahlrecht kaum eine grundlegende Aenderung der Parteiver⸗ hältniſſe im Reichstag bringen dürften, ſo daß auch die er Ausweg kaum gangbar erſcheint. der denkbar kritiſchſten Situation Reinnt!:!:; China und Europa. Oer verſpielte engliſche Trumpf. Paris, 7. Januar. Es wird immer klarer, daß England mit ſeinem viel⸗ beſprochenen Chinamemorandum den wichtigſten, ja vielleicht den letzten Trumpf, der ihm für eine aktive Politik in China geblieben war, verſpielt hat. Es hat mit dem Memorandum weder die erhoffte Mitarbeit der übrigen Vertragsmächte, noch das Vertrauen der Kantonregierung gewinnen können und ſieht ſich nun in — 0* 2 ö * 0* 2 5 1 5** 8525 D 1 1 e o.— N ⁵—TTTV 18 Huge o— 0 N.— 6 N 98 5 88. 0: 0 2 5 f Al i S ö — Jef 5 2 o 5 8.* 25 G O. e 1 255 5 2 L* N* 125 5, 5— 22 5 N 8 5 i 3— 5—— (KAN SUT ger SS AH 0 U W. 52 n 8 N 8 See Dede f S Hdegg N N ö I r 5 13 va WaNCS. N 5— . g e eber. de dem Laufur e—— 2 DDA 9 TO NKING—— ec. 8.. Aνjmꝓ pe 20 den refgffssef Chins. In dieſem Dilemma hat ſich die engliſche Regierung Vertragsmächten kaum oder gar nicht verdenken, daß ſie ſich weigern, an einer Aktion teilzunehmen, die in un⸗ perhältnismäßig hohem Maße unmittelbar engliſch en Intereſſen zugute kommen würde. Ebenſo verſtändlich iſt es, daß die gelindere Atmoſphäre, die ſich für einen Augen⸗ blick zwiſchen Kanton und England bilden zu wollen ſchien, über Nacht einem gefährlichen Temperaturſturz gewichen iſt, der der Erkenntnis Kantons entſtammt, daß in einem entſcheidenden Augenblick England den Verſuch gemacht hat, ein Doppelſpiel zu treiben. Denn in der Tat muß es für die Kantonleute ſchwer ſein, ſich zu ver⸗ hehlen, daß unter den üblichen Phraſen das Memorandum England den Weg zu der Möglichkeit bereiten ſollte, die Gegner der Kankonregierung, die nordchineſiſchen Mar⸗ ſchälle, mit neuen Mitteln für die vorbereitete Aktion gegen die Vangtſefront zu verſehen. Ebenſowenig konn⸗ ten ſich die übrigen Vertragsmächte lange dar⸗ über unklar ſein, daß der ſpringende Punkt des Memoran⸗ dums— die vorgeſchlagene Bewilligung der ſeit langem von China geforderten Auſchlaaszölle— das Mittel dazu ſein ſollte, die Laſten, die ſich aus der nordchineſiſchen Aktion gegen die Vangtſefront für die Geldgeber der nord⸗ chineſiſchen Marſchälle ergeben würden, zu einem erheb⸗ lichen Teil auf die Schultern der anderen Mächte ab⸗ zuwälzen.. In dieſem Dilemma hat ſiſchdie engliſche Regierung nicht anders zu helfen gewußt, als mit einer bei ihr ſonſt nicht gewohnten Planloſigkeit zu der alten Praxis der Betonung des Machtſtandpunktes zurückzukeh⸗ ren. Alle verfügbaren Seeſtreitkräfte aus den Ge⸗ wäſſern des fernen Oſtens ſind zum Vangtſe dirigiert, in deſſen Tal von Hankau bis Schanghai die unheil⸗ ſchwangere Spannung ſich allmählich bis zur AUnerträg⸗ lichkeit verſchärft hal. Marineſoldaten wurden in Hankau gelandet und wieder auf die Schiffe zurück⸗ genommen, man überläßt— ein beiſpielloſer Vor⸗ gang in ſolcher Situation— ch'neſiſchen Polizeikräften den Schutz der engliſchen Konzeſſionsgebiete—, man weiß nicht, was geſchehen wird und weiß noch weniger, wie man ſich den kommenden Ereigniſſen gegenüber verhalten ſoll. Das iſt das traurige Ergebnis des wertvollen Trumpfes, den England mit ſo großen Hoffnungen in Peking ausge⸗ ſpielt hat. f ö Beſtürzung in England. 5 Am Quai d'Orſay wurde geſtern bekannt gegeben, daß der franzöſiſche Konſul in Hankau neue Inſtruk⸗ tionen verlangt habe, weil die Situation außer⸗ ordentlich kritiſch ſei, ohne daß jedoch für die fran⸗ zöſiſchen Staatsangehörigen die gleiche Gefahr beſtehe wie für die engliſchen. N Aus Genf meldet der„Intranſigeant“, daß 500 kuſ⸗ ſiſche Offiziere Urlaub erhalten haben, um in die Kanton⸗ armee einzutreten. Sie ſollen bereits abgereiſt ſen. 1500 andere ruſſiſche Offiziere ſollen vorläufig in chineſiſchen Zivilämtern beſchäftigt, aber ebenfalls bald in die Rote Armee eingeſtellt werden. In London ſoll große Be⸗ 5 ſtürzung herrſchen und die führende Regierungspreſſe ver⸗ langt, wie die„Liberte“ meldet, daß die Regierung ſo raſch wie möglich eine ganz beſtimmte, klar umriſſene Politik in China beai nne 1 5 n 2 E Poincaree gegen die Räumung. Der große Kampf mit Briand. 5 Berlin, 7. Januar. Mit zunehmender Aufmerkſamkeit beobachtet man hier die Entwicklung der politiſch⸗militäriſchen Diskuſſion in Frankreich über das Beſatzungsproblem in Zu⸗ ſammenhang mit der bevorſtehenden Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Löſung der beiden Reſtpunkte der deutſchen Entwaffnung. Man iſt auch hier geneigt, anzunehmen, daß die Neujahrserklärung Briands über die Notwendigkeit der Rheinlandräumung in voller Kenntn's der Tatſache erfolgt iſt, daß von mi⸗ litär-politiſcher Seite, die von gewiſſen politiſchen Krei⸗ ſen Frankreichs geſtützt iſt, ein Vorſtoß gegen die Befriedenspolitik Briands in Vorbereitung war. Briand war ſich, ſo wird hier angenommen, der Trag⸗ weite ſeiner Erklärungen voll bewußt, daß ſofort nach Wiederzuſammentritt der Kammer er ſeine Außen⸗ politik zur öffentlichen Diskuſſion ſtellen werde. Er habe damit den Vorſtoß gegen ſeine Außen⸗ politik inſofern abfangen wollen, als er nun nicht einer ſolchen Ausſprache ausweichen kann noch will. ö Ob ſich Briand hierbei in völliger Uebereinſtimm ung mit Poincaree befand, iſt bis zur Stunde nicht geklärt. Ein Vertrauter Poincarees, Hutjn, behauptet allerdings im„Echo de Paris“, daß Poincaree perſönlich der Diskuſſion der von Briand ſelbſt beeinftußten Interpel⸗ lation über die auswärtige Politik und beſonders über die Politik der Annäherung an Deutſchland und über die Frage einer evtl. vorzeitigen Räumung des linken Rhein⸗ ufers ſich widerſetze. Poincaree ſoll es für eine An⸗ möglichkeit erklärt haben, bei der gegenwärtigen Lage die Frage der Räumung des Rheinlandes aufwerfen zu laſſen, ſolange Deutſchland für Frankreichs Sicher⸗ heit und die Ausführung des Dawesplanes nicht alle Garantien gegeben habe. Hutin iſt der Auffaſs⸗ ſung, daß der Standpunkt Po'ncarees von der großen Mehrheit der Kammer geteilt und deshalb einem von ihm ausgehenden Vertagungsantrag zugeſtimmt wer⸗ den würde. Demgegenüber glaubt das„Paris Journal“ nicht, daß Briand ſeine Erklärungen dem„Jon na!“ und dem„Matin“ gegenüber ohne die Zuſtimm ung Poin⸗ carees gemacht haben ſollte. 4 Die polniſche Aſſiſtenz. Während ſomit in dieſer Frage Klarheit nicht ge⸗ ſchaffen iſt, glaubt man in Berliner unterrichteten Krei⸗ ſen, daß der in dieſen Tagen von polniſcher Seite eingeleitete Vorſtoß gegen die Briandſche Befriedungs⸗ politik nicht ohne Eindruck und Einfluß in Paris bleiben wird. Man ſpricht hier ganz offen die Befürchtung aus, daß die Erklärungen des polniſchen Außenminiſters und die zum Teil ſehr leidenſchaftliche Aus⸗ ſprache im polniſchen Sejm⸗Ausſchuß geeignet ſind, die bevorſtehenden Pariſer Verhandlungen über die Frage der Oſtbefeſtigungen weſentlich zu erſchweren. Bezeichnend hierfür ſind die Erklärungen des Pariſer „Journal“, daß man Deutſchland die Feſtungen im Oſten und Süden nur deswegen belaſſen habe, weil Ende 1919 der Bolſchewismus aus Rußland und Un⸗ garn drohte und abgewehrt werden ſollte. Das Blatt befürchtet, daß die neuen Verhandlungen zwiſchen General von Pawels und der Botſchafterkonferenz kein Ergebnis haben werden und daß Deutſchland darauf dringen werde, die Angelegenheit dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Polen verſucht jetzt offenbar mit aller Macht, 1 a 2 fluß auf die Verhandlungen mit der Bo ſchafterkonferenz zu gewinnen. Du ich eine Ver⸗ ſchleppung der Entſcheidung über die Oſtfragen ver⸗ ſucht Polen offenbar Zeit zu gewinnen, um inner⸗ halb des Völkerbundes eine neue Auffaſſung in dieſer An⸗ gelegenheit zu ſchaffen. Inſofern liegt alſo der Vorstoß der franzöſiſchen Militariſten und der polniſchen Nationaliſten gegen die Briandſche Außenpolitik in einer Linie. verſuchen, einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung Schwie⸗ rigkeiten zu bereiten, um damit ſowohl die Frage den Rheinlandräumung wie auch der deutſchen OB!⸗ feſtungen in einem Smne zu entſcheiden, we er in den Auslaſſungen des franzöſiſchen Generalſtabes zum Aus⸗ druck gekommen iſt. —.— 0 Die Neſtpunkte der Entwaffnungsfrage. Neue Sitzung des Reichskabinetts. Vorſitz des Reichskanzlers zu einer neuen Sitzung zuſammen, um die geſtern abgebrochene Erörterung über die noch ungeklärten Punkte der Entwaff⸗ nungsfrage fortzuſetzen. In der heutigen Sitzu wurde dieſe Beſprechung beendet und Inſtruktionen für den General Pawels ſter feſtgeſetzt. f „ und den Legationsrat Sie N Berlin, 7. Januar. Das Reichskabinett trat heute vormittag unter dem Aus dem In⸗ und Auslande. N Das Notgeſetz über die Arbeitszeit. Berlin, 7. Jan. Von gutunterrichteter Seite erfahren wir, daß die Sozialdemokraten auf Verabſchiedung des Notgeſetzes in der Arbeitszeit nicht mehr beſtehen wollen, wenn der Neichsarbeitsminiſter, der vorausſichtlich auch dem neuen Kabinett wieder angehören wird, auf ſchnelle Beratung des Arbeitsſchutzgeſetzes im Parlament dringt. Die Sozialdemokratie habe ſich zu dieſer Stellungnahme entſchloſſen, da dem Direktor des Genfer Arbeitsamtes bei ſeinem letzten Berliner Aufenthalt im Dezember aus⸗ drücklich die Behandlung des Wafhingtoner Abkommens über die Arbeitszeit zugeſagt worden iſt. Verzögerung in der Rückgabe deutſchen Eigentums. Newyork, 7. Jan. Der Senat nahm eine Reſolution King an, nach der das Schatzamt die Korreſpondenz mit der Reichsregierung über das deutſche Eigentum vorzeigen ſoll. King will dadurch feſtſtellen, oh die deutſchen Schiffs⸗ eigentümer einverſtanden waren, ſich mit einem 100 Mil⸗ lionen Dollar nicht überſteigenden Betrag zu begnügen. Unter Umſtänden bedeutet die Annahme dieſer Reſolution eine neue Verzögerung der Eigentumsrückgabe. Die Wieveremſnprung von Titeln und Orden. . Berlin, 7. Jan. In der Preſſe war in dieſen Tagen verſchiedentlich gemeldet worden, daß ſeitens der Reichs⸗ regierung ein Geſetzentwurf vorbereitet und im Kabinett bereits verahſchiedet ſei, der die Wiedereinführung von Titeln und Orden zuläßt. Wie wir hierzu von zuſtändiger Seite erfahren, liegt in dieſer Angelegenheit bisher ledig⸗ lich ein Referentenentwurf vor, der der Reichskanzlei zu⸗ geleitet worden iſt. Nachdem inzwiſchen die Reichsregie⸗ 1 krung geſtürzt worden iſt und ſomit lediglich ein geſchäfts⸗ 19 5 führendes Kabinett vorhanden iſt, hat das Kabel 15 1 dieſem Geſetzentwurf bisher nicht Stellung nehmen können. 14 ſich der neue Reichsinnenminiſter den Referentenent⸗ . wurf zu eigen machen und im neuen Kabinett in der vor⸗ 3 liegenden Form einbringen wird, iſt nicht vorauszusehen. 5 555 1 Aus Baden. 70 Mannheim.(Einſtellung des Luftpoſtver⸗ 75 kehrs.) Da die Luftlinie Nr. 7 Hmbg.— Mannheim auf 14 der Teilſtrecke Ffm.—Dmſt.— Mannh. ab 1. Januar d. 2 J. nicht mehr beflogen wird, gehen alle Luftpoſtanſchlüſſe 5 nach dem Norden von Frankfurt a. M. ab verloren. Es 1 verbleiben nur noch die unbedeutenderen Verbindungen: 5 1. nach Karlsruhe und Baſel ab 11.50 vorm., und 2. 5 nach Frankfurt a. M. ab 1.25 nachm.(ohne Anſchluß * ab Frankfurt a. M.) Mit Rückſicht darauf, daß dieſe⸗ Luftpeſtverbindungen eine Verbeſſerung der Verkehrslage 1 nach genannten Orten nicht mit lich bringen und deshalb die Inanſpruchnahme der Luftpoſt durch das Publik im nicht in Betracht kommt, wird der Luftpoſtverkehr mit 1 ſofortiger Wirkung bis auf weiteres eingeſtellt. f 1 Heddesheim b. Weinheim.(Für gültig er⸗ klärt.) Die Wahl des Gemeinderechners Hetterich in Plankſtadt zum Bürgermeiſter der hieſigen Gemeinde 3 Verwaltungsgerichtshof in Karlsruhe für gül⸗ ig erklärt. Offenburg.(Eiſenbahnunglück.) In den Abend⸗ ſtunden fuhr ein von Freiburg kommender Güterzug auf eine Maſchine im Offenburger Bahnhof auf, wodurch ſie⸗ ben Güterwagen entgleiſten. Der Sachſchaden iſt beträcht⸗ lich. Perſonen wurden nicht verletzt. g Pforzheim.(Entdeckung eines ſchändlichen Verbrechens.) Das aus Wildbad ſtammende Dienſt⸗ mädchen eines Arztes im nahen Schömberg wurde vor eeiniger Zeit wegen Mordverdachtes verhaftet und bald darauf auch ihr Bräutigam, ein Kraftwagenführer aus Unterreichenbach. Beide waren beſchuldigt, im Jult ver⸗ gangenen Jahres das aus einem früheren Verhältnis des Bräutigams ſtammende uneheliche Kind vergiftet zu haben. Nach anfänglichem hartnäckigen Leugnen wurde die Tat nun unter der Wucht erdrückender Beweiſe von beiden eingeſtanden. Das Kind, für das der Bräutigam b Anterhaltskoſten bezahlen mußte, ſtand den Beiden un⸗ angenehm im Wege. Sie lockten Mutter und Kind zu eeiner Beſprechung in den Zavelſteiner Wald. Dort wurde die Mutter von dem Vater ihres Kindes zum gemein⸗ ſamen Heidelbeerenſuchen aufgemuntert und veranlaßt, das Kind einſtweilen in der naheliegenden Schutzhütte ruhen zu laſſen. Die ahnungsloſe Mutter folgte dieſem Vor⸗ ſchlag. Während dieſer kurzen Abwesenheit der Mutter wurde die grauſame Tat von der jetzigen Braut, die ein volles Geſtändnis abgelegt hat, ausgeführt. Dem Kinde wurde von ihr Morphium eingegeben, ſodaß es am anderen Tage unter Qualen ſtarb wärter mitgeteilt, daß er die Schranke ſchloß, als der ren, daß es die Kurve nicht habe nehmen können und ziffer.) Eine ungewöhnlich große Sterblichkeit trat in dem Rodel ſitzender Knabe, kam mit dem Schrecken davon. Er wurde in Polizeigewahrſam genommen. Pfor heim.(Der Autounfs ei von Enzberg.) Zu dem Autounfall in Enzberg wird von dem Schranken⸗ Zug gemeldet wurde. Im gleichen Augenblick habe er das Licht des ſich nahenden Automobils geſehen und die Schranke wieder geöffnet, um das Auto noch paſſieren zu laſſen, wozu bei deſſen Geſchwindigkeit hinreichend Zeit geweſen ſei. Das Auto ſei aber ſo ſchnell Zefah⸗ infolgedeſſen gegen Randſtein und Lichtmaſt links vom Uebergang geſtoßen ſei. Der ſchwer verletzte Goldwaren⸗ großhändler iſt bereits ſeinen Verletzungen erlegen. Chauf⸗ 5 und Beſitzer des Autos kamen mit dem Schrecken avon. 5 Freiburg.(Ungewöhnliche Sterblichkeits⸗ Freiburg über die Jahreswende ein. Es ſtarben vom 31. Dezember bis 3. Januar dreizehn Erwachſene, zumeiſt ältere Perſonen, und ein vierjähriges Kind. Außerdem wurden in den hieſigen Kliniken fünf Kranke von auswärts in der gleichen Zeit vom Tode hinweggerafft. Freiburg.(Badiſche Bauernkrankenkaſſe.) Der Hauptvorſtand des Badiſchen Bauernvereins hat in ſeiner letzten Sitzung nach eingehender Prüfung der Be⸗ dürfnisfrage die Errichtung der„Badiſchen Bauernkran⸗ kenkaſſe“ beſchloſſen. Freiburg.(Tragiſches Ende.) Der 40 Jahre alte Wagner Heil von hier erſchoß ſich auf dem hieſigen Fried⸗ hof. Die Urſache iſt infolge eines Mankos von 4000 Mark an der Kaſſe des Verſtorbenen zu ſuchen. Es handelt ſich hierbei nicht um eine AUnterſchlagung. Der Tote hinter⸗ läßt eine Frau und vier unmündige Kinder. N Emmendingen.(Autounfall.) Auf der Land⸗ ſtraße Emmendingen—Kollmarsreute wollte das Verkehrs⸗ auto Emmendingen—Ottoſchwanden ein Fuhrwerk über⸗ holen. Dabei verlor der Autolenker die Gewalt über ſei⸗ nen Kraftwagen und fuhr die Straßenböſchung hinunter. Das Auto ſtürzte um. Ein Mitreiſender erlitt dabei innere Verletzungen, während die übrigen Inſaſſen mit leichten Hautabſchürfungen und dem Schrecken davonkamen. Jechtingen.(Unfall.) Der 48 Jahre alte verheira⸗ tete Karl Ehret, Landwirt und Zimmermeiſter, befand ſich auf der Strohbühne und wollte Stroh herunterwerfen. Hierbei rutſchte er aus und ſtürzte in die Tenne, wobei er ſich ſo ſchwere Verletzungen am Kopf und an den Armen zuzog, daß er ſofort nach der Chirurgiſchen Klinik in Frei⸗ burg verbracht werden mußte. Donaueſchingen.(Unfall beim Rodeln.) Beim Rodeln am Schillerſtein verunglückte der 14jährige Ger⸗ hard Fritſche. Der Schlitten kippte um und Fritſche er⸗ litt einen dreifachen Anterſchenkelbruch. Ein weiterer, auf Weitere Ausdehnung der Grippe. Die Grippe breitet ſich jetzt von den Nachbarlän⸗ dern kommend über ganz Baden aus. Während bereits ſeit Tagen zahlreiche Erkrankungen aus Oberbaden ge⸗ meldet werden, iſt jetzt das Unterland bedrohtes Ge⸗ biet. In vielen Geſchäften und größeren Betrieben fehlt ein großer Teil des Perſonals. Zurzeit treten die Fälle zwar in noch leichter Form auf; doch iſt die Krankheit in anderen Gegenden wieder ſo tückiſch wie 1918. Im Breisgau hat die Epidemie ſchon großen Umfang an⸗ genommen. Bruchſal. Die Grippe hat auch hier ihren Einzug gehalten, bis jetzt jedoch in leichterer Form. Oberſchopfheim. Die Grippe herrſcht hier und führt beſonders unter den älteren Leuten em ſtrenges Re⸗ giment. Sie hatte ſchon in mehreren Fällen ſchwere Lun⸗ genentzündung im Gefolge, wovon ein Fall tödlich ver⸗ laufen iſt. a Weil⸗Leopoldshöhe. Die Grippeepidemie hat auch auf Weil⸗Leopoldshöhe übergegriffen. Faſt in jedem Hauſe liegt ein Kranker. Von den Eiſenbahnbeamten hier ſollen etwa 60 an der Grippe erkrankt ſein. Es ſind auch ſchon einige Todesfälle vorgekommen. a St. Jugbert.(Plötzlicher Gedächtnis⸗ ſchwund.) Ein 16 jähriger Handelsſchüler aus Tholey, der die Handelsſchule Neunkirchen beſucht, verfiel auf der Fahrt dorthin plötzlich in geiſtige Umnachtung. Der Schüler, ein großer, ſtarker Junge, war plötzlich ohne Ziel. Das Erinne⸗ rungsvermögen iſt vollſtändig geſchwunden. Auf dem Rücktransport ſchlief er ſtändig. Sein Begleiter glaubt, daß die plötzliche Gehirn⸗Erkrankung auf die in letzter Zeit auftretenden, zahlreichen Fälle von Gehirn⸗Grippe zurück⸗ zuführen ſei. — 22—ů— W Das Glück der Andern DOriginal⸗Roman von Erich Ebenſtein (Nachdruck verboten.) Das Gartentor, ſonſt immer feſt verſchloſſen, ſtand ffen. Nirgends war ein menſchliches Weſen zu Modeſta ſah jetzt, was ſonſt durch die hohe Mauer, n ganzen Beſitz umgab, verborgen wurde, daß irtſchaftsgebäude ziemlich weit ſeitab lagen und oe, düſtere Wohnhaus ganz allein ſtand. uch hier ſtand die Haustür offen, und niemand erblicken. Modeſta trat zögernd in den Flur. as ſollte ſie ſagen, wenn ihre Vermutung un⸗ war und Evelyn ſich gar nicht hier befand? ber ſie kam nicht dazu, eine Ausrede zu erſinnen. einer nur angelehnten Türe rechts vom Eingang gen gedämpfte erregte Stimmen an ihr Ohr, da⸗ en röchelndes Atmen, das Modeſta vor Grauen E„?FFFFCCC CC Jemand ſchluchzte auf. Dann erkannte ſie Evelyns ie, die, von Schluchzen unterbrochen ſagte:„Ver⸗ ir, Paul,— dos wollte ich nicht— bei Gott, wollte ich nicht—“ 2 And nach einer Pauſe, in der nichts als die röcheln⸗ Atemzüge zu hören waren, wieder:„Sieh mich noch mal an, 1 1 bebe bei 5 75 e ja noch einmal ſehen!— Ich aber ſage dir jetzt, ch dich doch liebte— dich allein—!“ 5 1 War das Evelyns Stimme, die dieſe orte drinnen ug durchbebten Tönen? ſch an den Türſtoc, um nicht umzuſinken. blick in die Höhe, als das kalte Eiſen ihre Schläfe be⸗ in ſanften, weichen und zugleich von tiefer Ver⸗ die vor Erregung kaum atmen konnte, Was war darin geſchehen? Sie wagte nicht, die Tür weiter zu öffnen. Ihr war, als ginge dahinter etwas Heiliges vor, das kein Menſch ſtören dürfe. Vielleicht dachte Magnus, der nur wenige Schritte von ihr entfernt im tiefen Dunkel des Flurs ſtand und fi dic erſchüttert lauſchte, dasſelbe, denn er rührte ich nicht. Dann wurde es drin auf einmal furchtbar ſtill. Die ſchweren röchelnden Atemzüge waren verſtummt. Eine Stimme, die Modeſta nicht kannte, ſchrie jam⸗ mernd auf:„Er iſt tot! O Paul, Paul— wie konn⸗ teſt du deiner Mutter das antun!“ In den Jammerſchrei der Mutter miſchte ſich jetzt ein fauchendes Kichern. g „„Er?“ kreiſchte es auf.„Sie hat ihn getötet! Sie iſt ſeine Mörderin! Aber ſie ſoll ihren Lohn haben.“ Mit einem Schrei riß Modeſta die Tür auf in dem Moment, wo Fräulein Webſter den Revolver an Evelyns Schläfe ſetzte und losdrückte. a Evelyn lag auf den Knien vor dem Sofa, das Got⸗ torbs Leiche trug. Sie hatte ihren Kopf auf ſeine erkal⸗ tenden Hände gedrückt und fuhr erſt im letzten Augen⸗ rührte. In ihrer knienden Stellung konnte ſie nicht er⸗ folgreich ausweichen. Der Schuß krachte, und ſie ſank ohne einen Laut vornüber auf Gottorbs Leiche. Die alte Webſter kicherte triumphierend auf. Aus ihren Augen flackerte der offene Wahnſinn. Sie hatte in der Gegend immer als„Närrin“ gegolten— jetzt durch den Tod ihres Neffen, den ſie in ihrer Weiſe lieb gewonnen hatte, erfüllte ſich das Schickſal ihrer Fa⸗ milie auch an ihr in tragiſcher Weiſe. f Selbſt ihre Schweſter, Frau Gottorb, erkannte das und wich entſetzt zurück. a. „Da erblickte die Wahnſinnige Modeſta, die wie ent⸗ geiſtert im Türrahmen ſtand. a gen der Sommernacht breitete ſich d Sie ſtutzte und richtete dann blitzſchnell die Waffe Huf sie, 535. 5 Aus Nah und Fern. ö Frankfurt a. M.(Verhafteter Vatermör⸗ der.) Der 22 Jahre alte Werner Hages, der am Montag ſeinen Stiefvater mit der Axt erſchlagen hat, wurde jetzt in Würzburg feſtgenommen. Frankſurt a. M.(Vom Fahrſtuhl zermalmt.) Im Betriebe der Firma Oſterrieth ereignete ſich ein ſchwe⸗ res Unglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Beim Verladen von Waren ſtürzte aus bisher unbekannter Ur⸗ ſache der Fahrſtuhl in die Tiefe, wobei der Abteilungs⸗ vorſteher Wilhelm Joſt aus Ginnheim mitgeriſſen wurde. Er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach ſeiner Einliefe⸗ rung im Krankenhaus verſtarb. Frankfurt a. M.(Ein ſchlechtes Geſchäft.) In der Berufungsinſtanz wurde gegen den früheren Geſchäfts⸗ führer des Mieterſchutzverbandes Guſtav Hammer verhan⸗ delt. Hammer war ſeinerzeit wegen Hehlerei zu ſechs Monaten Gefänanis verurteilt worden, gegen welches Ur⸗ teil ſowohl der Staatsanwalt wie Hammer Berufung ein⸗ gelegt hatten. Zu der neuen Verhandlung waren 33 Zeugen und ſechs Sachverſtändige geladen. Die neue Ver⸗ handlung geſtaltete ſich nicht ſehr günſtig für den Be⸗ klagten, dem zahlreiche Hehlereien nachgewieſen wurden. Das Urteil lautete wegen ſchwerer Hehlerei auf ein Jahr Zuchthaus. Wegen der Höhe der Strafe wurde Hammer, gegen den auch noch ein Verfahren wegen Verleitung zum Meineid ſchwebt, ſofort verhaftet. Eſſen.(Raubüberfall auf die Bahnhofs⸗ kaſſe Karnap.) Ein ſchwerer Raubüberfall wurde auf die Nachlöſungskaſſe des Bahnhofs Karnap verübt. An⸗ geblich um nachzuzahlen erſchienen vier Perſonen bei der Kaſſe, die dann plötzlich auf den allein anweſenden Eiſen⸗ bahnſekretär eindrangen und die Kaſſe zu plündern ver⸗ ſuchten. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem einer der Räuber von dem Beamten durch einen Schlag auf den Kopf verletzt wurde. Die Burſchen ergriffen hierauf die 1458 konnten aber von der Polizei geſtellt und verhaftet Werden. Neuengeſeke(Kreis Soeſt).(Panik in einer Schafherde.) Ein fremder Hund drang in der Nacht in eine Schafherde und zerriß mehrere Schafe. Unter den übrigen entſtand eine Panik, wobei insgeſamt 104 Tiere getötet wurden. Düren.(Beim Spielen erſtickt.) In der Scheune eines Landwirts in Merken wurden zwei Knaben in einem Spreuhaufen erſtickt aufgefunden. Beim Spielen müſſen die beiden Kinder wohl in den Haufen geſprungen ſein, in den ſie ſo tief einſanken, daß ſie ſich nicht mehr befreien konnten und erſticken mußten. 5 5 Berlin.(Eine Frau bei lebendigem Leibe verbrannt.) Bewohner eines Hauſes in Kaulsdorf bei Berlin ſahen aus der Wohnung des Kellners Hellwig Rauch dringen. Die alarmierte Feuerwehr fand die 52 Jahre alte Ehefrau Hellwig in halbverkohltem Zuſtande auf. Sie war mit der brennenden Petroleumlampe zu Fall gekommen und hatte hierbei den Tod gefunden. f Augsburg.(Eine verhütete Zugentglei⸗ ſung.) Der Orientexpreßzug Calais— Paris— Budapeſt Bukareſt iſt in letzter Minute vor einer ſchweren Kata⸗ ſtrophe bewahrt worden. Der Eiſenbahnſekretär Wittmann bemerkte, als der Zug die Station Augsburg⸗Hofzoll paſſierte, daß der Salonwagen des Luxuszuges ſtark ſchwankte und benachrichtigte telephoniſch ſofort die Sta⸗ tion Kiſſing. Ein Stationsgehilfe hielt unter Lebensge⸗ fahr den heranbrauſenden Drient⸗Expreßzug auf. Es ſtellte ſich heraus, daß der Salon⸗Wagen Bandagenbruch erlitten hatte und wenige Kilometer ſpäter verunglückt wäre. Beide Eiſenbahnangeſtellte ſind von der Reichs⸗ bahndirektion Augsburg zu einer angemeſſenen Belohnung bei der Hauptverwal ung vorgeſchlagen worden. Bei der hohen Geſchwindigkeit des Orientexpreß wäre eine Entglei⸗ ſung des Zuges unvermeidlich geweſen. Durch die Aufmerk⸗ ſamkeit der beiden Eiſenbahnangeſtellten konnte die Ge⸗ fahr beſeitigt werden. Der defekte Wagen wurde aus dem Zug herausgenommen und in die Eiſenbahnausbeſſerungs⸗ werkſtätten nach Augsburg geſchleppt. 5 Nierſtein.(mit dem Tode gebüßt.) Ein ſchwe⸗ rer Unglücksfall, der ein junges Menſchen eben fender er⸗ eignete ſich auf der Rheinallee in der Nähe des Bahnhofs. Drei Jungen, darunter der achtjährige Junge des Schif⸗ fers Phil. Laubenſtein, hingen ſich an ein leeres RNoll⸗ fuhrwerk. Kurz vor dem Bahnhof ſprangen ſie ab, zwei nach rechts und der Verunglückte nach links. In demſelben Augenblick fuhr ein Lieferwagen von Mainz vorbei, der den Jungen erfaßte. Ihm ging das Auto über die Bruſt. Der Arzf ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus en. Bis das Auto kam, war der Ju ge bereits verſchie den. nnn ᷑ ñ rtg̃ „Noch eine! Noch eine!“ fauchte ſie,„das iſt die andere, die ihm die Botſchaft gebracht hat! Die mit ſchuld iſt an ſeinem Tod—.“ 5 m Modeſta drohten die Sinne zu ſchwinden. Unfähig, ſich zu rühren oder auch nur die leiſeſte Bewegung zu machen, ſtarrte ſie auf den todbringenden Lauf, der ihr entgegenblitzte. N Da riß eine ſtarke Hand ſie zur Seite. Wie im Traum ſah ſie Magnus ſich auf die Wahnſinnige ſtürzen und mit ihr ringen. Ein Schuß entlud ſich, aber er ging, ohne Schaden anzurichten, in die Decke. Dann fiel die Waffe klirrend zu Boden, und Magnus rief keuchend vor Anſtrengung:„Rufen Sie Leute, Frau Gottorb— raſch— lange kann ich ſie nicht allein be⸗ wältigen—“ Frau Gottorb ſtürzte an Modeſta vorüber und laut ſchreiend zum Haus hinaus. „„Was nachher geſchah, blieb immer dunkel in Mo⸗ deſtas Erinnerungsvermögen. Als ſie wieder zur Beſinnung kam, lag ihr Arm in dem von Magnus, der ihre Hand feſt an ſeine Bruſt gedrückt hielt, und ſie gingen unter Bäumen hin. Vor ihnen zog ſich die Landſtraße— ein grauwei⸗ ßes Band—, in die Finſternis hinein. Die Bäume ſtanden zu beiden Seiten. Es waren Pappeln, und ihr Laub bewegte ſich, leiſe raſchelnd, wenn der Nacht⸗ wind mit geheimnisvoller Hand über ihr Gezweig ſtrich. Am Himmel funkelten Millionen Sterne. Hinter dem Wald, der ſchwarz und ſchweigend zu ihrer Lin⸗ ken den Hügel krönte, lag ein heller goldener Schein, den der aufſteigende Mond wie eine Verheißung vor ſich her ſandte. 5 ö ö Tiefe Einſamkeit und das geheimnisvolle Schwei⸗ ich um ſie aus. 3 ſie aus wüſtem beklemmen⸗ Modeſta war es, als ſei dem Traume erwacht. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 8. Januar. Das Fest der Süber⸗ Hochzeit begehen morgen Sonntag Herr Ratſchreiber Karl Schmitt und ſeine Gemahlin Anna geb. Dehouſt. Dem Jubelpaare beſte Wünſche. Leben und sterben im Jahte 1920. Im veffloſſenen Jahre wurden hier 110 Kinder geboren, die Zahl der Sterbefälle betrug 72, während 48 Paare den Bund fürs Leben eingingen. Im Jahre 1925 wurden 134 Kinder geboren, darnach iſt ein Geburtenrückgang von 24 zu verzeichnen, während nur 5 Sterbefälle weniger als im Vorjahre vorgekommen ſind. Es verbleibt alſo ein Geburtenüberſchuß von 38, während derſelbe im Vorjahre 57 betrug.— In Moesheim betrug die Zahl der Geburten 47(im Vorjahre 51) Eheſchließungen 26(19) und die Todesfälle 22(25). Zum Landhäusser⸗Konzert. Morgen Sonntag Nach⸗ mittag wird es zweckdienlich ſein, ſich beizeiten eine Sonntagskarte zu löſen, da der Andrang am Schalter ein lebhafter werden wird Das Stationsamt⸗Neben⸗ bahn gibt Sonntagsfahrkarten zur morgigen Benützung von heute Nachmittag ab ſchon aus „Gevatier Tod“, das Grimm'ſche Märchen, ließ uns geſtern Abend das Frankfurter Künſtlertheater vor dem geiſtigen Auge erſtehen. Schauerlich und atemberaubend mochte es den Theaterbeſuchern zu Mute geweſen ſein; ſah man doch hier die furchtbaren ſeeliſchen Kämpfe eines armen Mannes mit drei Geiſtern verſinnbildlicht, die tat⸗ ſächlich Macht genug beſitzen, den Menſchen, den ſie gerufen auch in Beſitz zu nehmen, ſo es ihnen be iebt. der Negiſſeur bedeutend gekürzt zu haben, ſo daß man manche Handlung nicht klar folgern konnte. Das Spiel der Frankfurter Künſtler ſelbſt war groß, wie man es nicht anders gewohnt. Freundlicher ließ ſich Max Mell's „Apoſtelgeſchichte“ an. Das nette Stückchen, das mit einem gleich ernſten Text aufwartet, hat etwas mehr Handlung und befriedigt den Beſchauer eher. Dar⸗ ſtelleriſch waren es auch hier gute Leiſtungen, die dem künſtleriſchen Riveau des Enſembles anzuerkennen ſind. Ein großes beifallsfreudiges Publikum wird es jedoch mit dieſen Darſtellungen gewöhnlich nicht finden. 2 2 Filmſchau. Das palast. Theater bringt in ſeinem dieswöchent⸗ lichen Programm ein Liebesabenteuer„Der Blitzſchofför“ in 7 Akten. Handlung, raſendes Tempo, tollkühner Sportgeiſt halten das Publikum bis zur letzten Szene reſtlos gebannt. Eine amerikaniſche Groteske in 2 Akten, ſowie die Deuligwoche, die wieder alle möglichen Begeben⸗ heiten des In⸗ und Auslandes bringt, laufen als Bei⸗ programm. „Das mirakel der Wölfe“. Ein 6 Akter von äußerſt ſpannender Handlung läuft dieſe Woche in den Eden⸗ Lichtſpielen. Naturbilder und Darſtellung haben ſich derart ineinander verſchlungen, daß ein Filmwerk entſtanden iſt, das verdient geſehen zu werden. Das Stück ſtammt aus der Ritterzeit und hat in der Hauptrolle eine Johanna, die in ihren Taten einer„Jungfrau von Orleans“ ähnelt. Einzſehr amüſantes Bilderbogenluſtſpiel„Halb und Halb“, und die 2 akt. Groteske„Der verklebte Gerichtsvollzieher“ vervollſtändigen das Programm, das einen genußreichen Abend verbürgt. Wetterbericht vom 8. Januar. Anſer Land bleibt noch im Bereiche des Wirbels, deſ⸗ ſen Warmluftmaſſen nunmehr ganz Weſt⸗ und Mittel⸗ europa überf ufet haben. Für morgen ſteht daher weiter⸗ hin mildes Wetter mit vorübergehenden Aufhellungen und vereinzelten Nachregen bevor. a Vorausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Fortdauernd mild, vorübergehende Aufhellungen und noch zeitweilige leichte Regenfälle. 5 1 Druck und Verlag: G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. Feſt der heiligen Familie. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6 Uhr Beicht. Jünglinge und Kinder 12—1 Uhr Hücherei. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht. Mittwoch: 7 Uhr Schülergottesdienſt. Freitag: 7 Uhr Schälergottesdienſt. Hollosdlenn-Oranung in der Ralgol. Kirche: ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatskomunion der Männer, 1/10 Uhr Hauptgott. sdienſt.(Kollekte für die Heidenmiſſion.) Dollsadienſt-Oranung in der ebangel. Sonntao, den 9. Januar 1927. Miſſionsſonnkag. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt Vikar Kammerer. Kollekte für die äußere Miſſton. ½1 Jugendgottesdienſt. Pfarrer Kunz. 1 Uhr Cheiſtenlehre für die Mädchen. 2—½9 Uhr Bücherei offen. Vikar Kammerer. ire. 7½ Uhr abends Orgelkonzert von Herrn v d. Au aus Mainz. Mittwoch u. Freitag: Bundesabende der Jugendvereinigungen. „Der Inhalt dieſes Märchens iſt bekannt, leider ſcheint Er WN 5 en del Planken neben der Hauptpost Inventur! damen Mische 11 2090, 2.50 ausgez. Qual. jetzt Paar 3.75 Verſäumnisgebühren. Bei verſpäteter Zahlung von Gemeinde⸗ und reisſteuer ſowie Gebäudeſonderſteuer kommt vom ena 1927 ab an Stelle der Verzugszuſchläge— 325 43% für jeden angefangenen halben Monat erſäumnis— die im Erlaß des Bad. Miniſters erſdemen vom 11. Dezember 1926 vorgeſchriebene nunmnisgebühr nach§ 20 der Gemeindebetreibungs⸗ u mit 2% des auf 10 BM. aufgerundeten — zur Erhebung. Stadtkaſſe Mannheim. Geleralberſ ½3 Ahr 2 unſere diesjährige Aeſporl oonbeim. Am Sonntag, nachmittags den z. Reichsadler(Nebenzimmer) lung Seiden- u. Wol- N 3 b 3 1 N Irikot-Wäscne Dame Inkotagen Rerren-Mäsche Iisch- Wäsche] Meiss-Maren Baumeell- Waren Damen- Seinkleider 11 5 5 eiße gewebte Unter- 5 Servietten Hemdentuche Gerstenkornhandtuck ii 2.50 8.50 moderne Farben 5 N bish. lein. I. 10 l.50 Reinl. 2.— aal al 6s, aa 0 5. ae Meter W. 18 er rene e d aer Sen ne 8 bisber 675 11.35 1350 fetzt 75 98 1.25 brellnangteg zg. 35 i 1 4 50h 9 30. 0 8 kleinen 5 Damen-Unterjacken jetet 5.50 8.50 9.75 e e jetzt Mir. 88. 38, PR 2 ehlern ganz erheblic bisher 2.75 5 1 75 schönes mittelstarkes. 2 2.50 2.90 1 5 Damast- Tiscirtucher Gewebe Weisse Handtücher e eee eee 2.9 unter Preis! wollge mischt. jetzt 1.1 Selbstbinder 130/225 gross b 1 jetzt Neter 8. N aiene e eee Sckünptnoseg. 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Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle Morgen Sonntag, den 9. Januar 1927, abends 7½ Uhr findet in der ev. Kirche ein Orgel-Konzert des Herrn v. d. Au aus Mainz statt. Es kommen zum Vortrag Meisterwerke von Bach, Händel, Mendelsohn-Bartholdy, Schuhmann, Liszt, Rhein- dem No me at — ſtermit ebeten, 1 ſeanntmachungen der Gemeinde Geckenheim. Se Montag, den 10. Januar 1927, vorm. de 12 Ahr werden bei der Gemeindekaſſe die Flurſchäden der R. W E. ausbezahlt. Scckenheim, den 8. Januar 197. Der Bürgermeiſter: Flachs. Gemeindeabgaben betr. ndſteuer ſind verfallen. len. Volz. 1 am 15. Dezember v. Js. fällige 3. Viertel der 55 ndeumle gen, die Gebäudeſonderſteuer bis einſchl. 0 G5 Rovember 1976, das 3. Viertel Waſſergeld, arten⸗ und Ackerpacht, ſowie die 2. Hälfte der ur Vermeidung der Zwan ll i f 0 gsvollſtreckung ſind die 9 5 Beträge umgehend an die Gemeindekaſſe Seckenheim, den 7. Januar 1927. Gemeindekaſſe: Defonlliche ahnung. Auf 1. Januar war der Neſt an 9. Kirchenſteuer fällig. öffentlich zur Zahlung erinnert und d e Reſtſchuld umgehend zu begleichen. Kath. Kirchenſteuerkaſſe. Es wird 7 E Zinmerſchützen⸗Geſellſchaft IN Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Schießabend. 13 Der 1. Schützenmeiſter. Jußbal Vereinigung 98 Seckenheim b V. J Blatz e folgende orgen Sonntag finden auf unſerem ſtatt Sämtliche Anträge müſſen ſchriftlich bis zum 12. Januar an den 1. Vorſitzenden Hans Finkenberger, Untere Gartenſtr. 3 eingereicht ſein. Ian Anbetracht der wichtigen Tages⸗ ordnung bittet um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen Der Vorſtand Jurnerbung Jobn Hocenbeum 6. 0. Heute Samstag Abend 8 Uhr Iurnrals⸗aitzung bei unſerem Mitglied Hirſch, Gaſthaus zur Pfalz. Die Turnratsmitglieder werden um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Morgen Sonntag Nachmittag ſpielt unſere 1. und 2. Handballmannſchaft in Handſchuhsheim. Abfahrt 1205 Uhr bad Bahn Friedrichsfeld. Treffpunkt ½12 Uhr am Kaiſerhof. Der Spielwart. „Sängerbund“ Seckenheim (gegr. 1885) Am 23. Januar 1927, punkt 3 Ahr beginnend, findet im Lokal„Zum Kaiſerhof“ unſere diesjährige f ſeneral-Uersammlung ſtatt und zwar mit folgenden Punkten: 1. Geſchäftsbericht der Schriftführer 2. Rechenſchaftsbericht des Kaſſiers 3. Neuwahlen des Geſamtvorſtandes 4. Wünſche und Anträge. Anträge müſſen mindeſtens bis zum 16 Jan. in Händen des 1. Vorſitzenden ſein. Es ladet hierzu ſeine Ehren⸗, paſſiven und aktiven Zwei gut erhaltene Ueberzieher billig zu verkaufen Friedrichſtr. 90. una berger und Reger. Karten(40 Pfg.) im Vorverkauf bei Herrn Buch- bindermeister Behringer und abends am Eingang. Kunz, Pfarrer. finn Achtung! Täglich frische Laugenbretzel und Berliner Pfannkuchen empfiehlt Konditorei Hauptstraße 107. Aehtung l Wilhelm Weinle Arbeitergeſangverein „Vorwärts“. Heute Abend 8 Uhr Probe. Den Vorſtand. Männer⸗Geſangverein Heute Abend 8 Ahr Probe. Der Vorſtand. Ein gut erhaltener Emailleherd zu verkaufen. Schloßſtraße 55. Grippe! 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Iſt es ſo wichtig, ſich darum das Leben zu 3zJa, es iſt ſo wichtig, Feigling.“ a Auf dem Gang näherten ſich harte Schritte. Ein Knall durchklirrte das Zimmer. Graf Wartenberg lag am Boden, neben ihm die rauchende Mündun Im gleichen Augenblick fühlte Händen ergriffen, die ihn heftig ri nen Körper nach Waffen abtaſteten. 8„Wer iſt das?“ fragte der führende Beamte. Graf Achner ſah in das „Ein Spitzbube i Nun wandte er tiefſter Erſch ch Egon von mehreren gsum drehten und ſei⸗ zuſammenzuckende Geſi ich dem Grafen Wartenberg zu. In ütterung beugte er ſich üb gekehrte Geſicht, deſſen blutleerer, weni die wie in letztem Schmerz aufeinande er das zur Seite g geöffneter Mund r gepreßten Zähne klang der Puls den Abſchied von der Welt. artenberg,“— die Stim me des Grafen Achner ſich gegen den Griff, den die Rührung an ſein „wenn Sie mich noch verſtehen ſollten, ſo ten irdiſchen Troſt mit ſich. Als s Mannes ſah, der kurze Zeit bei ältniſſe in meinem Hauſe t, wer die Spatenſtiche Im Gedenken an Ihren r rufe ich Ihnen zu: Nehmen Sie die em himmliſchen Richter.“ ngſam und fal⸗ Und die Lippen des Man⸗ g des irdiſchen Lebens pelloſigkeit rückſichtslos be⸗ rklich, lautlos, als wollten ufzer für Lüge und Falſch⸗ nehmen Sie ich ſoeben das Geſicht de mir im Dienſt ſtand, um auszukundſchaften, wußte ich ſofor f eſchaufelt hat. hre tote Mutte hrem Grabe toten Vater und vergebe Ihnen, Graf Wartenberg. f dem Wege zu Ihr Die Hände des Sterben teten ſich leicht der gleißenden Waffe der Skru dient hatte, bewegten ſich unme ſie mit einem letzten Glaubensſe heit Vergebung erflehen. Die Beamten ſtanden mit entblö von der Gruppe. Die icks ließ ſelbſt in ihren Akkord des Mitleids erk als Geleit au den hoben ſich la über der Bruſt. um den Sie in ehrfurchts⸗ bendmahlſtim⸗ harten Herzen voller Entfernung mung des Augenbl den wehmutsvollen Die Glocken hatten Pech. her war Walter in den Anlagen des zauſte das Wetter in ſei⸗ ie Leidenſchaft gegen ehens. Tauſendmal enden Baumkronen hi cht ſein, es darf nicht hniſche Antwort der gegen: du änderſt es nicht. Laß den geh unter in Kummer Tiergartens umher nen Kleidern, no Ohnmacht im S er in die ſich pfeifend neig geſchrien: es kann ni oft kam ihm die hö ſchenden Natur ent Dingen ihren Lauf, ſinke im Anrat dieſ Zuweilen war i geirrt. Wild ch wilder tobte d trudel des Geſch ein. Und ebenſo taniſch aufkrei⸗ „Elend, Not, ver⸗ ümmert ſich um dich? chlanke Geſtalt ränen auf ihn irgend eines rwärts, vor⸗ halt machte. änzen blinkte zuckend ein der Gedanke krallte ſich in wie in einem elektriſchen dann allmählich in ein chtung hineingleitend. Walter den au nicht vorgeſtellt. Ein n Sinn gegangen, der mer noch ſich ſelbſt, und willen mußte er es zu hm, als komme ih gegen, mit großen Augen voller Dann rannte er in den Wirbel es hinein, lief ohne Ziel, nur vo öpft vor einem Hindernis nden Buſchkr Ein wuchern die Nerven fahren laſſend, Zwiſchen fauche Waſſerſpiegel auf. Walters Hirn feſt, Schlag zuſammen wohliges Gefühl ruhiger Betra eglückend hatte ſich zum Scheiden vom Leben war es ihm ſtets durch de hat ſchließlich im es einen Lebens alles verloren hat, um den Zweck die erhalten ſuchen. Es war ſchon richtig ſo. Aber konnte er in einen Menſchen mit Zweck un Nein, nimmermehr! O eines Lebens, die verk d Ziel des Daſeins erblicken hne ſie war er nur der Br ümmerte Schale, fruchtenteignet, ohne 2 9 machen, der Vorhang mußte ſich vor einem unſinnigen Schauſpiel ſenken.. Ja, ich löſche es aus. Der Abſchied von ihr war der Abſchied vom Leben geweſen. Er war ja ſchon tot, es fehlte nur noch die Quittung der kalten Konſequenz. Aber nicht hier! Ein Leben in Poeſie meidet das Ende in Proſa. Nicht fürchtete ſich Walter vor dem letzten ſchſeds und doch legte er Wert auf die Form des Ab⸗ ieds. Veielleicht ein langſames Abbröckeln des Willens? Eine allmähliche Auflöſung des Körpers? Ein bewußtes Hin⸗ abſteigen, Schritt für Schritt, ins Reich des Todes? Dort war das Brandenburger Tor. Das Flackern der . ſchmerzte 50 Augen. Stille Wanderer lieben ſtille Straßen. Das brodelnde Gemiſch von Lärm und Lüfteſingen drückte ihm die Schläfen mit glühenden Klammern. Zurück in den Park! Die Fahrſtraße entlang ſchlich ſich Walter durch die gewundenen Gänge, tauchte irgendwo im Gewühl des. Platzes unter, um da hinten die weniger belebte Zimmerſtraße zu gewinnen. Nun ſtand er vor dem Café am Dönhoffplatz, in dem er vor noch nicht zu langer Zeit die erſten Wermutstropfen des Großſtadttrankes gekoſtet hatte. 5 Die Flügel der Drehtür ſchluckten ihn hinunter. Einer der vielen dichtbevölkerten Tiſche— vielleicht war es ſogar der, an dem das Schickſal einen Knoten in ſein Leben ge⸗ flochten hatte— war leer. f alter beſtellte ein Getränk, ganz gleich was, nur als Vorwand für den Wunſch, der ihn hierhergetrieben hatte. Haben Sie Schnee?“ flüſterte er dem Kellner zu. Der ſchloß ſtumm die Augen und entſchwand in dem Gebräu von Zigarettendunſt und Töneklagen. Nun hatte Walter das unſchuldige weiße Schächtelchen in der Hand. Das verlangte Getränk ließ er unberührt. Mit heißem Verlangen, bald die Erfüllung ſeines 18 0 in holdem Zwiegeſpräch bei ſich zu haben, drängte er ſich durch die Menſchenwogen. 5 Dort ſtand der ehemalige Flötiſt in ſeiner hohen Zei⸗ tungsträgermütze, laut das Echo ſeines brüchigen Schick⸗ ſals durch die Straßen rufend. Was ging ihn der an! Der ſchrie und kämpfte und lebte. Hier war das Dreieck im Spreewaſſer. Es gab eine Zeit, da hatte er trotz aller Bedrängnis den Mut gehabt, die ihm dargebotene Hand des Vergeſſens von ſich zu weiſen und das Schächtelchen mit Kokain fortzuſchleudern. Jetzt umkrampfte ſeine kalte Hand den Bringer des 1 irdiſcher Troſtloſigkeit. Feſthalten, feſthalten, es muß ſein. N So, im Vorahnen winkender Märchenbilder des Kokain⸗ rauſches kam er endlich in ſein Zimmer.. hn fröſtelte. Das Licht der Deckenlampe ſenkte ſich mit fände e mondbeſchienenen Schnees über die Gegen⸗ ände. Der Anblick der Harfe bannte ihn. Ja, es ſchien, als habe das Bild Kraft genug, den heranſchleichenden Fluch zu zerſchmettern. Hilfloſes Lächeln lag auf Walters Zü⸗ gen. Doch nun verfinſterte ſich ſein Geſicht, die Muskeln 19 5 dice Striche über die Kinnpartien. „Hier!“ Walters Fauſt hatte in die aufſtöhnenden Saiten geſchlagen. Klirrend glitten ſie wie eringte Schlangen über den Boden. 5 Ohne Reue über das Geſchehene ſchloß er nun die Tür und ſchaltete das Licht aus. Irgend ein ſpäter Stundenſchlag tropfte vom Turm der Nikolaikirche durch die Nacht. Morgen, morgen ſtirbt ſie für mich,“ brütete Walter in ſich hinein.„Heute——“ s Er wandte das aſchfahle Geſicht zu den jagenden Wol⸗ 1 Gedanken kehrten in die Ordnung der Welt zurück. „Heute aber lebt ſie noch, nicht hier, aber doch für mich. Jetzt in dieſem Augenblick umſchwebt mich ihr inniges Ge⸗ denken. Darf ich vor dem milden Schein ihres Blickes ins Vergeſſen flüchten? Würde ſie nicht in Trauer erſchrecken, wenn ſie in meinen Sinn ſchauen könnte?“ ——————— „Heute noch ſchlagen unſere Herzen zuſammen. Wie kann ich die Reinheit unſerer Liebe trüben wollen? Nein, Morgen erſt ſtirbt ſie für mich! Morgen ſoll auch mein Tod beginnen.“ i(Schluß folgt.) JJC ˙ 8 n ee deutlich ausſpricht. Nur darf man nicht die Geduld dabei Die Gedankenwelt der Kinder. Von Frieda Freund. Im Anfang ſeines Lebens führt ein Kind nur ein Traumdaſein. Es verſteht weder ſeine Sinne noch ſeine Glieder bewußt zu gebrauchen. Allmählich merkt man an einem Lächeln, an einem Drehen des Kopfes, am Haſchen mit den Händen, am Aufhorchen des Kindes, wie es an⸗ fängt, ſich mit ſeiner umgebung zu beſchäftigen. Dann tritt an die Mutter die Aufgabe heran, die Sinne ihres Kindes planmäßig zu üben und ſeine Aufmerkſamkeit in die richtige Bahn zu lenken. Es iſt grundverkehrt, den Kindern Dinge ihrer Am⸗ gebung in einem ſcheinbar kindlichen Kauderwelch vorzu⸗ ſprechen, wie es leider viel zu oft getan wird. Im Gegen⸗ teil! Gerade dadurch, daß man dem Kind den Gegenſtand immer wieder mit dem richtigen Namen nennt, gewöhnt man es vielleicht an eine klare deutliche Ausſprache und verhindert das Zurückbleiben der Kinder in der Sprachen⸗ entwicklung. Es iſt manchmal ſchwer, Verſäumtes nach⸗ zuholen. Unermüdlich müſſen dem Kinde die Vokale, dann die einzelnen Silben und Wörter vorgeſprochen werden, und mit Geduld wird man es bald ſo weit gebracht haben, daß das Kind die einezlnen Silben und Wörter rein und verlieren. Iſt das Kind erſt ſoweit, daß es ſelbſtändig Sätze bilden und kleine Erlebniſſe erzählen kann, ſo iſt es Zeit, dem Kinde durch Geſchichtenerzählen eine Fülle von Begriffen, Vorſtellungen und Kenntniſſen gleichſam ſpielend zu über⸗ mittlen. Kinder ſind von Natur aus wißbegierig; ſie ſind lebendige Fragezeichen. Wie leicht behält das Kind aber eine Erklärung ſeiner Frage, wenn man an Hand eines Beiſpiels oder in Form einer kleinen Erzählung ſeine Wiß⸗ begierde ſtillt. Das Geſchichtenerzählen gehört zu den wich⸗ tigſten Erziehungsmitteln der Kinderſtube. Aber nicht alle Mütter ſind geborene Erzählerinnnen; manche müſſen ſich die ſchwere Kunſt durch fleißiges Ueben zu eigen machen. Am gut erzählen zu können, muß man ſich in das kindliche Seelenleben vertiefen, muß die kleinen Zuhörer durch Ein⸗ gehen auf ihren Gedankenkreis, durch wechſelvolles, ab⸗ getöntes Sprechen, durch Anknüpfung an bekannte Tat⸗ ſachen, durch liebevolles Verſenken in kleine Nebenſächlich⸗ keiten, zu feſſeln und mitzureißen wiſſen. Es genügt dem Kinde nicht, wenn man ihm eine Geſchichte in großen Zügen vorträgt, es will auch die Einzetheiten angeführt haben. Ein„Kleines Mädchen“ iſt ihm lange nicht ſo intereſſant, „als ein kleines Mädchen, das gerade ſo groß war wie unſer Lieschen“, das„ſchöne Kleidchen“ wird es ſich erſt vorſtellen können, wenn es weiß, daß es ein ſchönes blaues Kleidchen iſt, oder ein rotes oder ein grünes, wie es ſelbſt eines beſitzt. Ueberhaupt muß die Erzählerin es verſtehen, ihre Geſchichten entſprechend umzumodeln, ſchwer verſtänd⸗ liche Ausdrücke auszumerzen, den Schauplatz der Handlung in eine Umgebung zu verlegen, die den Kindern einiger⸗ maßen vertraut iſt. Grauen oder Angſt erregende Schilde⸗ rungen zu mildern. Die Worte der in den Geſchichten auf⸗ tretenden Perſonen ſtets in direkter Rede wiederzugeben und was dergleichen Zugeſtändniſſe mehr ſind. 5 Nicht alles, was für Kinder geſchrieben wird, iſt auch tatſächlich für ſie geeignet. Dazu gehören beiſpielsweiſe die Märchen von Geſpenſtern, bösartigen Zauberern; Märchen, in denen Geiſter umgehen und Tote mit klappern⸗ den Gebeinen auferſtehen. Ebenſo verwerflich ſind Geſchich⸗ ten, bei deren Anhören den Kindern„eine Gänſehaut über den Rücken läuft“, die von Verhungerten und Erfrorenen, von gräulichen Strafen und qualvollen Martern berichten, oder Moralgeſchichten, die plump auf das Gute gleich den Lohn, auf das Böſe umgehend die Strafe folgen laſſen. Trotz dieſes Ausſichtens bleiben noch genug Maͤrchen und Erzählungen übrig, die das Kind weder erregen noch lang⸗ weilen oder ſeiner Einbildungskraft die gewagteſten Sprünge zumuten. Märchen und Erzählungen, die lieb⸗ liche, freundliche Vorſtellungen in dem kleinen Herzen er⸗ wecken, die es unaufdringlich zum Guten hinlenken, die zu atemloſem Lauſchen und hellem Jubel zwingen. Auch bibliſche Geſchichten ſind dem Kinde lieb, und nicht zum wenigſten Fabeln aus dem Tierleben, mit dem es ohnehin auf freundſchaftlichſtem Fuße ſteht. 1 Dabei ſind die Kinder ſo dankbar. Sie verlangen von an den oft gehörten Geſchichten wieder und wieder ergötzen; ja, je vertrauter ihnen dieſe ſind, um ſo lieber werden ſie darauf zurückkommen und ſopar jede gutgemeinte Verän⸗ derung oder Ausſchmückung daran aufs entſchiedenſte zu⸗ rückweiſen. 5 Das Vorleſen von Geſchichten und Liedern wird auf das Kind nie den tiefen Eindruck machen, wie das lebendig und frei Vorgetragene. Das Niederblicken in das Buch ver⸗ hindert die innige Verbindung zwiſchen Erzähler und Hörer; es verlangt größere Aufmerkſamkeit vom Kinde und ermüdet es leichter. Aber als Erzieher iſt das Buch und zumal das Bilderbuch dennoch nicht zu entbehren. Vermittelt es doch neben den Wandbildern dem Kinde die erſten Anregungen künſtleriſcher Art und gibt ihnen eine entſcheidende Richtung. Das allein warnt ſchon vor ge⸗ dankenloſer Wahl des Bilderbuches. Aber auch die Eigen⸗ art und das Alter des Kindes haben mitzuſprechen. Dem einen wird Anregung ſeiner ſchwach entwickelten Phantaſie von nöten ſein, ein Hinausheben über den Alltag; beim anderen wieder ſcheint es geraten, ſeine allzu lebhafte Einbildungskraft leiſe zu dämpfen und in die geſunden Bahnen der Wirklichkeit zu lenken. * * Bei den Wald zwergen in Kamerun. Man hat ſchon viel von Zwergvölkern im Innern Afrikas gehört, aber immer nut in vagen Andeutungen, ſo daß man den Eindruck gewinnen 55 es mit ſagen⸗ haften Geſchöpfen zu tun zu haben. Ein deutſcher Miſſionar, Pater Johannes Seiwert gibt nun einen authentiſchen Bericht über einen Pygmäen⸗Stamm, über die Bagielli, die tief in den Urwäldern des ſüdlichen Kamerun hauſen. Daß Seiwert imſtande iſt, etwas von dieſen Menſchen zu erzählen, muß als ein Wunder bezeichnet werden, denn während des Krieges wurden die Miſſionare als Gefangene weggeführt und mußten all ihre Habe preisgeben. Auch Seiwerts Aufzeichnungen und Sammlungen blieben in der Miſſionsſtation zurück, die bald nach ſeinem Weggang zweimal von größeren Trupps farbiger franzöſiſcher oder engliſcher Soldaten oder bewaffneter Räuber geplündert wurde. Seiwert verbrachte danach lange Zeit in Frankreich als Kriegsgefangener, aber er hatte ſeine Erlebniſſe mit den Bagielli ſo tief ſeinem Gedächtnis eingeprägt, daß er ohne die Aufzeichnungen imſtande war, über die Kamerun⸗ zwerge intereſſante Dinge zu erzählen. Der Stamm der Bagielli iſt im Ngumbaland den un⸗ ermeßlichen Urwald von Süd⸗Kamerun zu ſuchen. Suchen iſt der richtige Ausdruck, denn zu finden iſt er nicht ſo leicht. Von den Bagielli oder Bakola, wie ſie ſich ſelbſt nennen, wird ſehr geheimnisvoll geſprochen und erſt nach vielem Fragen und nachdem man auf mancherlei Art zum Narren gehalten worden iſt, kann man ſie zu Geſicht be⸗ kommen. So erging es auch Pater Seiwert, bevor er zweier Exemplare anſichti wurde, die aber gar keine Ba⸗ gielli⸗Reger oder ſonſtige Pydmäen zu ſein ſchienen. Aber zuletzt erwiſchte er doch ein waſchechtes Exemplar jener faſt legendären Weſen, ein am anzen Körper zitterndes Männ⸗ chen, das unausgeſetzt die Treppe der Vorgalerie des Miſ⸗ ſionshauſes im Auge behielt, um im Notfalle davonlaufen 2 zu können. Die Bagielli ſind ausgezeichnete Läufer und hervorragende Jäger, das wußte Seiwert, und ſo lieh er ſeinem kleinen Beſucher einen doppelläufigen Hinterlader. Noch am ſelben Abend kam der Zwerg mit einer ſchönen Antilope und ohne die Furcht vom Morgen, eher ſtolz und ſelbſtbewußt, zurück. So wurde der Pater mit dem kleinen Neger vertraut, es kamen zuerſt die Bekannten, die auch auf der Jagd geweſen waren, und als Seiwert ſagte, er würde die Familie auch gerne in ihrer Niederlaſſung kennen lernen, wurde auch die Erfüllung dieſes Wunſches möglich. Natürlich war das„Dorf“ leer, als der Miſſionar dorthin kam. Aber die kleinen Geſchenke, die auch ſonſt von großem Nutzen ſind, eroberten leicht die Herzen. Er ließ die Ge⸗ ſchenke zurück und ſie verſchafften ihm in Zukunft ungehin⸗ derten Zutritt zu der Niederlaſſung. Im Laufe der nächſten ſechs Jahre begegnete er den Bagiellis wiederholt, entweder zufällig oder wenn er ſie in ihren Verſtecken aufſuchte. Die Niederlaſſungen werden nämlich abſichtlich verſteckt angelegt 1 dic 1 dieſen Aufenthaltsplätzen ſind unbe⸗ reibli echt. 85 l b 55 Was die Waldzwerge charakteriſiert, iſt ihre Angſt vor dem photographiſchen Apparat und vor Vermeſſungs⸗In 1 dem Erzähler keln großes„Pepertoir“, ſondern können ſich ſtrumenten. Aber lie ſind trotzdem mutia. S ie ſind kein ——— l 14 n,,,, e r.. r enn r o re c Nr. 6 Neckar- Vote(2. Blatt) Samstag, den 8. Januar 1927 Rückblick. In den Reden, die bei den diplomatiſchen Neu⸗ jahrsempfängen ſowohl in Berlin wie in Paris gehalten wurden, hat man die Politik der Verſtändigung und Annäherung vielfach gelobt und hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das neue Jahr Fortſchritte und wei⸗ tere Erfolge 5 Verſöhnungspolitik bringen möge. Noch aber war der Klang der Neujahrsglocken nicht verflogen, als in der franzöſiſchen Rechtspreſſe bereits eine ſehr heſ⸗ tige Campagne gegen dieſe Politik der Annäherung be⸗ gann. Der franzöſiſche Außenminiſter ſah ſich unter die⸗ ſen Umſtänden zu einem Vorſtoß gegen ſeine Widerſacher genötigt, wobei er ſeine Gegner bekanntlich nicht nur im Parlament, ſondern auch im Miniſterium ſelbſt zu ſuchen hatte. Nicht nur ſein Miniſterkollege Marin hat der Briand'ſchen Politik immer wieder Steine in den Weg gelegt, auch Poincaree ſelbſt gehört ja nicht gerade zu den Anhängern der von Briand verfochtenen Po⸗ litik. Es iſt deshalb auch weiter gar nicht erſtaunlich wenn auf die Briand'ſche Ankündigung einer außerpolitiſchen Parlamentsdebatte, die Briand offenbar dazu dienen ſoll, eine Entſcheidung„in offener Feldſchlacht“ zu erreichen, Poincaree erklärt, daß er einer jeden Debatte, welche die Politik der Annäherung an Deutſchland oder die Räumung des Rheinlandes betrifft, widerſprechen würde. Damit zeigt ſich, welch ſtarker Riß ſich heute ſchon durch das„Kabinett der nationalen Einheit“ zieht und wie nur die Furcht vor Rückwirkungen auf dem Deviſenmarkt dies Kabinett noch zuſammenhält. Ent⸗ ſcheidungen ſind freilich erſt in der kommenden Woche zu erwarten, da Briand ſelbſt einen kleinen Urlaub ange⸗ treten hat, den er in Südfrankreich verbringt, wober für ihn wohl mit der Gedanke beſtimmend geweſen ſein mag, daß es zweckmäßig iſt, zunächſt einmal den Ausfall der Erſatzwahlen zum Senat, die am 9. ds. Mts. ſtattfinden, abzuwarten. 5 ö Hand in Hand mit den Angriffen der franzöſiſchen Rechtspreſſe auf die Briand'ſche Politik geht ein erneuter Vorſtoß in der Entwaffnungsfrage. Ein Teil der franzöſiſchen Blätter iſt bemüht, den General Foch gegen Briand auszuſpielen, es taucht wieder die alte Phraſe von der„bedrohten Sicherheit“ Frankreichs auf und man erklärt nicht nur, daß eine Räumung der Mhein⸗ lande nicht möalich ſei, ſolange nicht die franzöſiſche Armee völlig reorganisiert und die Errichtung neuer Feſtungs⸗ werke an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze beendet ſei, ſon⸗ dern man weiſt auf die ungeheuren Gefahren hin, die in dem Fortbeſtehen der deutſchen Oſtfeſtungen liegen, da dieſe Feſtungen Deutſchland ſowohl bet einer Offenſwe gegen den Oſten, wie auch als Rückendeckung bet einem Vorſtoß gegen den Weſten dienen könnten. Es braucht kaum beſonders betont zu werden, daß man auf dieſe Weiſe die Verhandlungen über die Reſt⸗ punkte in dem Entwaffnungsſtreit nicht gerade erleichtert. Die Phraſe von der bedrohten Sicherheit taucht aber nicht nur in der franzöſiſchen Rechtspreſſe wie⸗ der auf, ſondern auch in den Debatten des pol⸗ niſchen Sejm, die ſich an die Rede des Außenmini⸗ ſters Zaleski anſchloſſen, ſtößt man immer wieder auf dieſen Gedankengang. Dabei iſt wohl kaum ein Staat weniger berechtigt dazu, auf dem Gebiet der Nü⸗ ſtungen und des Militarismus Beunruhigung bet an⸗ deren zu ſuchen als Polen, deſſen Armee die deutſche um mehr als das Doppelte übertrifft und das über ein Drittel ſeiner geſamſen Staatsausgaben für Rüſtungs⸗ zwecke aufwendet. Wenn der polniſche Außenminister in ſeiner Rede wiederum von dem guten Willen Polens, mit Deutſchrand zu einem Ausgleich zu gelangen, ſprach, ſo wird ſchon die nächtte Zeit Gelegenheit genug geben, feſtzuſtennen, ob dieſen Worten auch Taten folgen werden, da ſomohl die Verhandlungen über die Chor⸗ zow⸗Werke wie über den deutſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertrag wieder begonnen haben und es iſt leider nur allzu ſehr zu befürchten, daß die Verſicherungen Zaleskis das Papier nicht wert ſind, auf dem ſie ſtehen. Auch ſonſt zeigen ſich auf dem Meere der aaswär⸗ tigen Politik immer weiße Schaumkämme und Stürme. Man verſucht Ruhe zu ſchaffen durch Schiedsge⸗ richtsverträge. Der deutſch⸗italieniſche ſchließt ſich ſach⸗ und ſinngemäß den Verträgen an, die Deutſch⸗ land mit einer Reihe anderer Staaten vereinbart hat. Wird er aber dazu führen, daß die Ausgleichskommiſſion, die er ſchafft, auch über die Eingliederungsverſuche der Italiener, im deutſchen Südtirol zu Gericht ſitzt? Wird der Gegenatz zwiſchen Italien und Jugoſlavien ſich mildern? Wird das ruſſiſche Sowjetreich darauf verzichten. den Gedanken, auf dem ſeine eigene Exiſtenz heruht, in der Welt zu verbreiten? Die Ereigniſſe auf Sumatra latſen auf einen ſolchen Verzicht nicht ſchlie⸗ gen, eb⸗nrowen ig di'jenigen in Südchina. Wird der Kempf um das Oel, das man die achte Großmacht nannte, mildere Formen annehmen? Wir glauben es kaum. Die Gegenſätze bleiben, und eben deshalb bietet die für das Jahr 1927 geplante Abrüſtungskon⸗ ferenz einſtweilen wenig Ausſicht auf Erfolg. Auch die innere Politik zeigt keine freund⸗ lichen Züge. Der deutſche Parlamentarismus liegt in Zuckungen. Er hat die Leiſtungsfähigkeit nicht erlangt. die man von ihm erwartete. Die Vielheit der Parteien hindert ein einheitliches Vorgehen. Minderheitskabinette müſſen geſchaffen werden, wenn überhaupt regiert wer⸗ den ſoll, und dieſe hängen von der Gnade ihrer Gegner ab. Auch die letzte Regierungskriſe iſt noch ungelöſt, und bis jetzt weiß niemand, ſelbſt die Nächſt⸗ beteiligten nicht, wie 0 gelöſt werden wird. Graf Weſtarp betreibt die Bildung einer Rechtsregierung und will ſich dabei beſonders der Bayeriſchen Volkspartet be⸗ dienen, die auch tatſächlich ihre Hilfe zugeſagt hat. Das Zentrum indes, ſperrt ſich gegen eine ſolche Kombination, weil die Arbeiterkreiſe, die zu ihm gehören, den Ver⸗ dacht hegen, als ſolle dadurch die Sozialreform zum Stillſtand kommen. Andererſeits weigert ſich der größere Teil der ſozialdemokratiſchen Fraktion gegen die Uebernahme einer Verantwortlichkeit, wie ſie mit dem Eintritt in die Regierung nun eimal verbunden iſt. Eine ſtille Anterſtützung will man leihen, eine offene nicht. Das aber würde für ein Kabinett wiederum den Gipfelpunkt der Anſicherheit bedeuten. Iſt aber weder eine Rechtsregierung noch eine Linksregierung möglich, ſo bleibt nur ein Kabinett der Mitte übrig, dem aber die tragfähige Baſis mangelt. Zum neuen ausbruch c lESsUν. 0 ö Die Grippe. Ausgehend von Spanien, wo ſie außerordentlich ſtark auftrat, hat bereits vor der Jahreswende die Grippe über Frankreich und die Schweiz hinweg Eingang in Deutſch⸗ lang gefunden und macht ſich z. Z. beſonders in den dieſen Ländern naheliegenden Landesteilen breit. Saargebiet und Pfalz, ſowie das angrenzende Trierer Gebiet ſind bereits ſehr ſtark perſeucht und in Oberbaden und Württemberg ſind gleichfalls ſehr viele Grippefälle feſtzuſtellen. Da dieſe Krankheit, welche zum erſten Male in den Jahren 1917 und 1918 direkt verhängnisvoll wurde, durchaus zu beachten iſt, ſei davor gewarnt, ihr Auftreten auf die leichte Schulter zu nehmen, wie man dies früher bei der Influenza gewöhnlich zu tun pflegte. Die Erkrankung be⸗ ginnt allgemein mit plötzlich einſetzend m hohem Fieber, ſtarren Kopf⸗, Muskeln⸗ und Gliederſchmer⸗ zen und verſchiedentlich, beſonders in dieſem Jahre, auch mit Leibſchmerzen und Durchfällen. Nach wen gen Tagen pflegt dann ſowohl das Fieber ſowie die angeführ⸗ ten Begleiterſcheinungen wieder abzu allen, worauf dann eine raſche Geneſung eintritt. Unter allen Amſtänden iſt jedoch darauf zu achten, daß der Charakter der Grippe un⸗ bedingte Vorſicht gebietet und zwar deswegen, weil bei leichtſinnigem Verhalten vielfach Nebenerkran⸗ kungen auftreten können, welche zu ernſten Schädigungen und zu einem böſen Ausgang führen können. Nicht zuletzt waren ja auch die vielen Todesfälle, welche beſonders wäh⸗ rend des Jahres 1918 im Heer zu verzeichnen waren und die ſich in erſter Linie auf die kräftigſten Soldaten er⸗ ſtreckten, darauf zurückzuführen, daß eben dieſe Perſonen glaubten, wegen eines„leichten Fiebers“ keine beſonde⸗ ren Vorſichtsmaßnahmen ergreifen zu müſſen und dann infolge dieſes Leichtſinns oder Anwiſſenheit den Mangel an Vorſicht mit dem Leben bezahlen mußten. Was nun die Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Grippe⸗ Epidemie betrifft, ſo dürfte es ſolche kaum geben und auch der beſonders hier bevorzugte übergroße Alkohol⸗ genuß dürfte kaum vor Erkrankung ſchützen. Dagegen wird es als ſelbſtverſtändlich angeſehen werden müſſen, daß man ſich bei dem derzeitigen naßkalten Wetter vor Erkäl⸗ tungen jeder Art ſchützt und vor allem den Ver⸗ tehr mit den an Grippe erkrankten Perſonen unter allen Umſtänden meidet. Wenn dann wei⸗ terhin jemand von der Krankheit befallen wird, iſt natür⸗ lich Hauptſache, daß ſofort Bettruhe einſetzt und der Arzt hinzugezogen wird, damit unter ſachver⸗ ſtändiger Behandlung die Erkrankung bald überwunden man Nen Fan Ein älteres Plerd (gut im Zug) zu verkaufen. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Junge Perſiel zu verkaufen. Hauptſtr. 109. Verloren vorgeſtern Abend von kath. Kirche durch Mittelſtr.— Luiſenſtr. ein brauner Kinderpelzkragen. Abzug gegen Belohn. Luiſenſtraße 55. dchlafſtelle zu vermieten. 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Jedes Jahr ſendet der unerbittliche Fürſt des Nor⸗ dens, der ernſte Winter, ſeine unfreundlichen Diener, Finſternis und Kälte, in unſere gemäßigte Zone, um ſie ſeiner geſtrengen Herrſchaft zu unterwerfen. Alles Leben erſtarrt unter dem eiſigen Hauche und ein weißes Tuch deckt die Stätten der herbstlichen Freuden. Das Leben in der Natur, in der Tier⸗ und Pflanzenwelt ſcheint erfroren. Und doch lebt alles weiter, nur anders als ſonſt. Gar verſchieden iſt das Verhalten der Lebeweſen gegen die Macht des kalten Gebieters. Der Menſch bietet ſeine Erfindungskraft und ſeinen Kunſtſinn auf, trifft ſeine Vor⸗ kehrungen und erwartet, kaum ſeine gewohnten Beſchäf⸗ tigungen unterbrechend, im geheizten Zimmer hinter dem molligen Ofen den Winter mit Nun. Aber wie ſteht es mit den Tieren, denen die porau: ende Vernunft und die geſchickte Hand des Menſchen fehlt? Wie kommen ſie durch den Winter? Zuerſt muß es bewunderungswürdig erſcheinen, daß faſt alle Tiere den Winter vorausahnen önnen, ſelbſt die⸗ jenigen, die im Sommer geboren wurden und noch nicht die Schrecken des Winters kennen gelernt haben. Das zu ergründen wird der Menſchheit wohl auf ewig ver⸗ borgen bleiben. Es iſt und bleibt ein wunderbarer, nie zu erklärender Zug, der in die Bruft der Tiere gelegt it: Die Vorahnung als erſte Waffe gegen die rauhe Jahreszeit. Am beſten verſt'hen die Wandertiere, die im Herbſt die Heimat verlaſſen, ſich vor dem Min er zu ſchützen. Doch ihrer ſind nur wenige, denen die Natur den Vorzug gegeben hat, mit eigener Kraft weite Rei⸗ ſen zu unternehmen, die in warme, ſonnige Gefilde füh⸗ ren. Die in der Heimat zurückbleibenden Säugetiere, Vögel, Fiſche. Amphibien, Inſekten und niedere Tier⸗ klaſſen müſſen dem Winter mit anderen Schutzmitteln entgegenzutreten. Teils gewährt ihnen die Fürſorge in der Natur ein Verbleiben in der Heimat, keils vermögen eigene Vorkehrungen der rauhen Jahreszeit zu trotzen. Das Winterkleid empfan zen die Tiere ohne ihr Zukun. Selbſt unſere trauten Hausgenoſſen, Pferde, Kühe, Zie⸗ gen, Hunde usw., werden auf die unwirtlichſte aller Jahreszeiten vorbereitet, indem ſich im Herbſte faſt gleich⸗ zeitig mit dem Fallen der Blätter ein weiches Flaum⸗ haar am Grunde der gewöhnlichen Bedeckung bildet, vor dem die alten Haare zum Teile weichen und ausfallen. Stärker als bei den Haustieren tritt dieſer Vorgang bei den Waldtieren hervor, die zum Teil ſogar ihre Farbe ändern, zum Beiſpiel Rehe, Eichhörnchen und Wie⸗ ſel. In der Regel iſt die Winterfärbung heller als das Sommerkleid. Gleichzeitig und auf gleiche Weiſe wie dieſe„Haarung“ findet bei den Vögeln das„Mauſern“ ſtatt. Das neue Federkleid iſt dichter und wärmer als das abgeworfene und ſchützt vorzüglich gegen Winter⸗ kälte. Nicht wenig wird die Winterkleidung durch einen anderen Umſtand unterstützt. Diejenigen Körperteile, die dem Einfluſſe der Kälte am wenigſten widerſtehen, er⸗ halten im Herbſt eine dicke Fettlage, die ein Erfrieren der inneren Organe verhütet. Bei vielen Tieren bietel das Winterkleid jedoch noch nicht genügend Schutz gegen die Unbilden des Wetters. Sperlinge und Eichhörncher würden zum Beiſpiel in einer einzigen Nacht, die in im Freien zubringen müßten, erfrieren. Sie richten ſick daher zu dieſem Zwecke eine behagliche Winterwohnung ein, Dieſe unterſcheidet ſich von dem im Sommer be⸗ ſetzten Aufenthalte dem Aeußeren nach oft gar nicht, iſt aber im Innern viel weicher und wärmer. Sobald der kalte Herbstwind durch die entlaubten Zweige ſauſt, beginnen ſie ihren Bau, ihre Höhle oder ihr Neſt, gründlich nachzuſehen und auszubeſſern. Alles Weiche und Warme ſchleppen ſie heran, alſo Stroh, Heu, Wolle, Federn, Haare uſw. und beſſern nicht nur die ſchad⸗ haften Stellen aus, ſondern verdicken die Wohnwände noch ganz erheblich. Hamſter und Dachs, die in der Erde weilen, vertiefen ihre Wohnung, weil ſie erkannt haben, daß es je tiefer deſto wärmer iſt. Andere ver⸗ ſtopfen alle Eingänge und Zugänge zu ihrer Wohnung, um nicht unnötig Kälte eindringen zu laſſen. Einzelne, wie das Eichhörnchen, ſind ſogar ſo klug, mit dem Zu⸗ ſtopfen der Luftlöcher in der Weiſe wechſeln, daß ſie ſtets gegen den gerade herrſchenden Wind geſchützt ſind. Einige wenige endlich, nämlich Fuchs und Sperling, ſuchen in den Beſitz einer ſchon eingerichteten Winterwohnung zu gelangen, die nur wenig Nachhilfe bedarf. Vielen Tieren würde es ſchlimm ergehen, wenn ihnen die Natur mit dem Winterſchlaf nicht zu Hilfe käme. Sie ſind mit der eigentümlichen Gabe ausgerüſtet, beim Beginn der kälteſten Monate in einen ſtarrkrampfähnlichen Zuſtand von längerer oder Dauer fallen zu können, der zuweilen unterbrochen wird, aber nicht eher ganz aufhört, als bis die Frühlingsſonne den Winter⸗ Alle Winterſchläfer rollen Blutumlauf, ſondern auch die Verdauung behindert wird, aus welchem Grunde ſie während dieſer Betäubung auch keiner Nahrung bedürfen. Eine Ausnahme biervon machen nur der Dachs und der Bär. Der Dachs ſteckt ſeine Schnautze in den oberhalb des Afters befindlichen Fettbeutel, der dann im Frühjahr glücklich geleert iſt. Der Bär ſaugt das Fett aus ſeinen mit vielen Drüſen beſetzten Tatzen. Bär und Dachs leben alſo im Winter von Winterſchlaf und erwachen im Frühjahr ſtockmager. Außer den Säugetieren werden von dieſer Winterbetäubung Fröſche, Eidechſen und Schlangen betroffen, welche ſich in Steinhaufen, Mauerritzen, Düngerhaufen, morſchen Baumſtümpfen, Schlamm uſw. verkriechen. Aus allem Dargeſtellten erſehen wir, wie trotz des kalten Winters teils der Inſtinkt, teils bewußte Für⸗ ſorge, dem Lebeweſen die Forteriſtenz ermöglicht und ſomit einem Erlöſchen der Arten vorbeugt. Bewunde⸗ rungswürdig erſcheint aber dem Betrachter immer auf's neue das ſichere Vorgefühl der Tiere, das ſie ſtets den richtigen Zeitpunkt zur Beſchaffung ihrer Schutzvorrichtun⸗ gen wählen läßt. Kleine Chronik. Drei Mörder durch den elektriſchen Stuhl hinge⸗ richte, Im Sing⸗Sing⸗Gefängnis in Newnork wurden vor einigen Tagen drei Männer, die eine alte Frau in ihrem Gemüſeladen ermordet hatten, durch elektriſchen Strom hingerichtet. Es waren die erſten Hinrichtungen nach dem neuen Geſetz, das für ſolche Banditen ſtrengere Strafen fordert. Die drei Männer, von denen zwei je 21 Jahre, der dritte 26 Jahre alt waren, hatten bis zur letzten Stunde gehofft, daß die Todesſtrafe in lebens⸗ längliches Gefängnis umgewandelt werde. Auf dem Wege zu dem Hinrichtungszimmer mußten ſie an dreizehn gleich⸗ falls zum Tode verurteilten Verbrechern vorbei, die ihre Hände wiſchen die Eiſenſtäbe ſteckten zu einem letzten Gruß. Die beiden jüngeren drückten ihren Leidensgenoſſen die Hand, der ältere weigerte ſich deſſen. . Folgen der Trockenlegung. Nach ſoeben veröffent⸗ lichten Statiſtiken ſind im Jahre 1926 im Staate Newyork allein 808 Perſonen durch den Genuß giftiger alkoholi⸗ ſcher Getränke geſtorben. Eine Stadt in Ekuador niedergebrannt. Die an der Eiſenbahnſtrecke Guyaquill— Quito gelegene Stadt Naranjito iſt durch eine Feuersbrunſt faſt vollſtändig eingeäſchert worden. Der Schaden wird auf mehr als eine Viertel Million Pfund geſchätzt. Den Einwohnern, die ſämtlich obdachlos ſind, wurde Hilfe geſchickt. 8 * Influenzaepidemie in England. In England graſ⸗ ſtert zurzeit eine Influenzaepidemie von außerordentlicher Heftigkeit. Es handelt ſich diesmal um eine ganz be⸗ ſonders bösartige Krankheit, die innerhalb weniger Tage den ganzen Süden von England verſeuchte. Schwerer Bauunfall im Lateran. In der Kirche San Giovanni im Laterane ſtürzte bei Umbauarbeiten eine Holzbrücke ein. Hierbei ſtürzten 4 Arbeiter 16 Meter tief hinab, wobei einer ſofort tot war. Dret andere Ar⸗ beiter wurden ſchwer verletzt. g 1 Abſturz eines Militärflugzeuges.„Times“ berich⸗ tet aus Allahabad, daß beim Abſturz eines Militärflug⸗ zeuges bei Ambala zwei Flieger den Tod fanden. Schwerer Anfall einer engliſchen Motorſpritze. Auf dem Wege zum Brandplatz iſt in Stockport eine mit höchſter Geſchwindigkeit fahrende Motorſpritze beim Paſ⸗ ſieren einer Brücke ins Gleiten gekommen. Sie durch⸗ brach das Brückengeländer und ſtürzte auf eine ungefähr 10 Meter tiefer liegende Straße hinab. Zwei mitfah⸗ legt Feuerwehrleute wurden getötet, einer ſchwer ver⸗ etzt. ö . Ein exemplariſches Urteil. Das Leningrader Gou⸗ vernementsgericht hat gegen 26 junge Burſchen das Urteil verkündet, die vor einem Monat eine junge Arbeiterſtu⸗ dentin verſchleppt und der Reihe nach vergewaltigt haben. Der Vorfall hatte damals ungeheures Aufſehen erregt und die Veranlaſſung zu einer ſcharfen Bekämpfung des Hooliganunweſens gegeben. Von den Angeklagten wurden ſteben zum Tode durch Erſchießen verurteilt, drei erhiel⸗ ten eine zehnjährige Freiheitsſtrafe, die übrigen Frei⸗ heitsſtraßen liegen zwichen drei und 8 Jahren. Ein Automobil vom Schnellzug zermaumt. Am Bahnübergang vom Dorfe Caeskirke bei Diemuiden fuhr ein mit vier Damen beſetztes Automobil im Nebel auf einen Schnellzug, wobet das Auto völlig zerſtört und die vier Fahrgäſte getötet wurden. Der Chauffeur erlitt le⸗ bensgefährliche Verletzungen. a Hochwaſſerkataſtrophe in den malaiiſchen Staaten. Nach Meldungen aus Singapore ſind in den malaiiſchen Staaten durch anhaltende Regenfälle große Ueberſchwem⸗ mungen verurſacht worden. Der Eiſenbahnverkehr iſt ein⸗ geſtellt worden, während der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ verkehr ſtarken Störungen ausgeſetzt iſt. Auf den Gum⸗ miplantagen und in den Zinnbergwerken in ganz Kerſt iſt die Arbeit eingeſtellt worden. Der angerichtete Sach⸗ ſchaden iſt bedeutend. Der Verluſt an Menſchenleben iſt noch nicht bekannt, ſoll aber beträchtlich ſein. Zugunglück in Chile. In einen Perſonenzug, der in der Nähe von Lota entgleiſt war, fuhr ein entſandter Hilfszug hinein. Der entgleiſte Zug fing Feuer. Man meldet 10 Tote und 20 Verletzte. 5 5 Bei der Adlerjagd den Sohn erſchoſſen. In dem Dorfe Vinicda in Dalmatien tötete ein Bauer dei der Jagd auf einen in den Hühnerſtall eingedrungenen Adler ſeinen in der Nähe ſtehenden ſiebenjährigen Sohn. E Bauunglück in Pont a Mouſſon. Auf dem Eiſen⸗ und Schmiedewerk in Pont a Mouſſon war eine Pariſer Firma mit dem Bau eines Hochofens beſchäftigt. Als man drei Betonpfeiler von 1,20 Meter Dicke und 25 Meter Höhe mit einer Plattform verbinden wollte, ſtürzte dieſe ein und riß 30 Arbeiter mit in die Tiefe. Sechs waren ſofort tot. A Schreckenstat eines Wahnſinnigen. Bet der Ein⸗ fahrt eines Perſonenzuges in den Bahnhof von Nanzig gab ein plötzlich vom Verfolgungswahnſinn befallener Reiſender einen Schuß auf einen völlig ahnungsloſen Rei⸗ ſenden ab, der dieſen ſofort tötete. Der Mörder, ein Kriegsverletzter, wurde einer Irrenanſtalt zugeführt. Ein franzöſiſcher Eiſenbahnzug fährt in eine Gruppe Wandervögel. Wie„Petit Pariſien“ aus Tou⸗ lon meldet, fuhr auf einem Bahnhof in der Nähe von Toulon ein Zug in eine Gruppe von Wandervögeln, die unter Führung von Geiſtlichen von einem Ausflug zu⸗ rückkehrten. Ein Knabe wurde getötet, ein anderer und ein Geiſtlicher wurden ſchwer verletzt. * Dreifacher Kindermord in Paris. In einem Müllkaſten der Avenue Carnot in Paris wurden im Verlaufe weniger Tage drei Leichen neugeborener Kin⸗ der gefunden. Jeder der Leichen war in Zeitungspapier gewickelt und feſt verſchnürt. 2 Eine Kindertragödie. Vor einigen Tagen ſpiel⸗ ten die drei Kinder der Familie Williams in Ports⸗ mouth allein in der Wohnung. Im Verlauf des Spiels fand der fünfjährige Edward in der Schreibtiſchſchub⸗ lade ſeiner Mutter eine Piſtole. Er reichte ſie dem elf⸗ jährigen Orvil und zeigte ihm an der Wand eine Stelle des Tapetenmuſters, auf die er ſchießen ſollte. Orpil drückte los, aber es erfolgte keine Detonation. Nun erklärte Ed⸗ ward, die Piſtole ſei nicht geladen, man ſolle zuſammen „Bandit und Policeman“ ſpielen. Als Orvil, der Poli⸗ ziſt, gerade auf ſeinen Bruder, den Banditen Edward, zielte, ertönte plötzlich ein Schuß und zu Tode getroffen brach Edward zuſammen. Die Kugel, die noch im Lauf ſteckte, war ihm in den Kopf gedrungen und hatte ſeinem Leben ein ſofortignes Ende bereitet. Völlig verzweifelt miete Orvil an der Leiche des Bruders nieder, richtete den Lauf der Waffe gegen ſein Herz und erſchoß auch ſich. Der dreijährige Artur hatte mit großen Augen alles ange⸗ ſehen und geglaubt, es geſchehe im Spiel. Als die Eltern der Kinder nach kurzer Zeit in die Wohnung zurückkehrten, war der Kleine gerade dabei, die Teppiche im Zimmer zuſammenzurollen. Er erklärte, man hätte„Bandit und Poliziſt“ geſpielt und er müſſe jetzt die Toten begraben. Vergeblich rief der Vater die beiden am Boden liegen⸗ den Knaben an. Schließlich bemerkte er neben ihnen eine Blutlache und nun wurde es dem Entſetzten offen⸗ bar, daß ſich das Spiel in blutigen Ernſt verwandelt batte. 72. J. Aufdeckung eines Diamanten chmuggels in New⸗ york. Am Sonntag abend wurden Diamanten, deren Wert auf 25000 Pfund Sterling geſch tzt wird, be⸗ ſchlagnahmt. Die Diamanten waren in den Strümpfen eines Seemannes verborgen, der am Sonntag vormittag mit einem aus Antwerpen kommenden Dampfer hier eingetroffen war. Wie von Zollbeamten erklärt wird, beſtehe guter Grund zu der Annahme, daß man es mit einem gut organiſierten Schmugglerring au tun habe, deſſen Zentrale in Europa liege und der Juwelen durch Seeleute, die ſich auf aus Belgien auslaufenden Schiffen befinden, in Amerika einzuſchmuggeln verſuche. . Der weiße Tod. An der Weſtſeite des Arlberges wurde der 26jährige Sohn des Bürgermeiſters von Da⸗ laas von einer Lawine getötet. 2——5—— 0 29 Jahte Nobel- Preise In den 25 Jahren des Beskenens der Nodelpreisstiftung wuren 127 Preise verteilt. Davon entfielen auf: Schweden F 4 25 Hu::: nkreich] England Schweiz/ 8 8 5 0 0 0 1 14 5 1 Aslien Spamen Cansde] folen fussſend] Indien e 27 122 * 2 9 8 n V Gn ö 455 0 Während unseres neue beginnenden Imventur-Ausverlachunfs * haben wir die Dreise unseres gesamten Lagers in KHleiderstoffen Baumwiollwaren Ausstattungsartikel- Betten 5 bedeufend herabgeseizi. Einzelne Artikel bis zur Hälfte des seitherigen Preises. St 30877 Musikhaus Grünes Friedrichsfeld. zu gleichen Preisen und Bedingungen bei Samtüche Musikinstrumente Ersatzteile, Saiten und Noten. den. Ausführung sàmtlicher Reparaturen. än Verkauf in Seeken heim Conrad lilüger, achioßſtr. bil. per MHNNHEIN& H 4, 29 Jungbuschstr. H A, 29 empfiehlt zu den bevorstehenden Denkbar günstigste Einkaufsgelegenheit nur bekannt guter Qualitäten. Hausschlachtungen Breitestraße lrisches Fleisci 2 ohne Knochen per Pfund von 725 Pfg. an 1 sowie sämtliche dazu gehörenden Zutaten. FFFRTLirnßkß Aelnberel Hammburper