27. Jabrunng 2 Bezugspreis: Für den Monat Januar 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung RVabatt. Beilagen: Alluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). . Mlonlaa, 10. Januar 1927 Tages- und Anzeigenblatt für Seckenheim uns umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. : Nach dem Bericht des Berichterſtatters der Fi⸗ nanzkommiſſion des franzöſiſchen Senats beträgt die Ge⸗ ſamtſchuld Frankreichs z. Z. nahezu eine halbe Billion f dort Söhe von 35 bis 40 Millionen Dollar zu erlangen, welche den ſoll. cb 8 Franken. 225 Wie aus Newyork gemeldet wird, bemüht ſich die polniſche Regierung, eine Morgan⸗Anleihe in zur Stabiliſierung der polniſchen Währung verwendet wer⸗ 8: Die ſpaniſche Regierung dementiert entſchieden dime franzöſiſche Meldung, nach welcher z. 3. Spanien mit Italien in Anterhandlungen über die Tangerfrage getreten ſel. 3 Wie gemeldet wird, ift zwichen China und der ürkei ein Handels⸗ und Freundſchaftsvertrag unterzeich⸗ net worden. Die Regierungskriſe. 8 e Berlin, 10. Januar. Nachdem heute die Sitzungen der Reichstagsausſchüſſe wieder beginnen, werden ſetzt auch die Verhandlungen über die Neubildung des Kabinetts offiziell auf⸗ genommen werden. Dementſprechend wird der Reichs⸗ Naltdent von Hindenburg heute vormittag den i eichstagspräſidenten Löbe empfangen und ſich von die⸗ lan über die parlamentariſche Lage Bericht erſtatten laſſen. Außerdem wird der Reichspräſident heute nachmit⸗ tag die Vertreter der Deutſchnationalen em⸗ pfangen und dann vorausſichtlich noch heute abend den Auftrag, den Verſuch zur Bildung einer Regierung di machen, erteilen. Ueber die Perſönlichkeit, ie nunmehr betraut werden wird, ſteht jedoch zur Stunde noch nichts feſt, wenn auch Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curt tus trotz gegenkeiliger Behauptungen inmer noch chen diedentüch als derjenige Politiker genannt wird, wel⸗ 5 an erſter Stelle ſtünde. Da jedoch die Widerſtände. elche ſich innerhalb der bisherigen Koalitionsparteien deaknüber dieſer Kandidatur geltend machen, ſehr be⸗ e Natur ſind, dürfte als feſtſtehend angenommen in rden, daß entweder eine Betrauung Dr. Curtius“ nicht Frage kommt, oder, falls dies doch eintreten ſollte, ſeine Zufgabe darin erblickt werden müßte, daß vorerſt eine ſolben die rung der Parteimeinungen ſtattfinden te e, die den Weg für die eigenkliche, noch im Hin⸗ N ſtehende und bisher unbekannte Kanzlerkandi⸗ gültinle ebnen habe. Im übrigen dürften die end⸗ dun igen Entſchlüſſe der Parteien zur Regie⸗ 58 bene für morgen und übermorgen zu erwarten ſein, 8 dem D utſche Volkspartei, Zentrum, Demokraten und 5ozialdemokraten für dieſe Tage Sitzungen ihrer Frak⸗ tionsvorſtände anberaumt haben. „ F Am Orden und Titel. Ein verfaſſungsänderndes Geſetz. ö 5 b Berlin, 10. Januar. a Das„Geſetz über die Verleihung von Or⸗ den und Titeln“ iſt als Referentenentwurf nunmehr an as Reichskabinett gekommen. Da ſich das Kabinett im Zuſtande der Demiſſi i ürli i miſſion befindet, konnte es natürlich kei⸗ En Beſchluß über den Geſetzentwurf an ſich faſſen. Der ö Hhäfturf wird alſo vorausſichtlich das nächſte Kabinett be⸗ wirt gen. wo es dem kommenden Innenminiſter obliegen ard, ihn in dieſer oder in einer veränderten Form neu einzureichen. Der Geſetzentwurf gliedert ſich in zwei Teile, von fenen der erſte den Artikel 109 der Reichsver⸗ kaung aufhebt. Es ſſt al ein verfaſſungr⸗ 0 erndes Geſetz und erfordert daher zu ſeiner An⸗ . me die Zweidrittelmehrheit. Der zweite Teil 5 Entwurfes beſchäftigt ſich mit der Voraus ſetzung 9 Verleihung von Titeln und Orden. Künftighin wird s Recht dazu beim Reichspräſidenten liegen. Ent Bei dem Geſetzentwurf iſt nicht zu verkennen, daß der 5 wurf in der Form, wie er jetzt vorliegt, von dem ur⸗ der elichen Gedanken, der die eigentliche Anregung zu 195 Frage der Wiedereinführung der Orden gegeben hat, 8 955 abweicht. Man hat urſprünglich nämlich daran ge⸗ 1955 die Ordenverleihung im Inlande zu kontingen⸗ b Denn der Ausgangspunkt für das Wiederauf⸗ greifen der Ordensfrage waren die außenpolitiſchen lichnich ks vunkte der internationalen Höf⸗ leit. Es iſt klar, daß deutſche Orden im internatio⸗ nal 5 Orden 0 galen Verkehr an Wert gewonnen hätten, wenn die gen dibung im Inlande in nur beſchränktem Maße erfol⸗ 955 dürfte. Man hat beiſpielsweiſe daran gedacht, daß in leicht 100 Klaſſe eines Ordens 100, in der zweiten viel⸗ ön 200 Ritter des betreffenden Ordens ernannt werden 9 Damit wollte man, wie geſagt, den Wert der Be en dem Auslande gegenüber heben und weiterhin einer ſchielthleuderung der Orden im Inlande einen Riegel vor⸗ eben. Dieſer Gedanke hat in dem neuen Entwurf ine Aufnahme gefunden. Findet daher der Entwurf in 1 einer jetzigen Form keine Abänderung, ſo dürfte zu er⸗ arten ſein, daß die Kritik im Parlament an dieſem nkte einſetzen wird. ö 5 N * 90 Der Giurmlauf der Generäl Wird Briand ſiegen? 5 ö Berlin, 8. Januar. Die Reichsregierung hat die Erörterungen über die noch ausstehenden Punkte der Entwaffnungsfrage zu Ende geführt und die Inſtruktionen für unſere Vertreter bei den bevorſtehenden Verhandlungen feſtgelegt. Welches auch immer das Ergebnis dieſer Verhand ungen, in deren Mit⸗ telpunkt bekanntlich die Frage der Oſtfeſtungen und des Kriegsmaterials ſtehen, ſein wird, eines ſteht feſt: am 31. diefes Monaks wird die Militärkontroll⸗ kommiſſion endgültig verſchwinden. An dieſer Takſache ſcheinen ſelbſt nicht mehr die franzöſiſchen Chauvi⸗ niſten zu zweifeln, denn ſie richten bereits jetzt mit ver⸗ doppelter Kraft ihre Angriffe gegen bas nächſte Ziel der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungspolitik: die Näu⸗ mung der beſezten Gebiete. Mit einer auch im publiziſtiſchen Leben Frankreichs ungewöhnlichen Schärfe greift die Rechte in dieſen Tagen den Außlenminiſter Briand an. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ hat eine ganze Garnitur von Männern der Rechten(Mille⸗ rand, Marſal, Caſtelnau, Hirſchauer u. a.) aufmarſchie⸗ ren laſſen, die verlangt haben, daß Frankreich am Rhein ſtehen bleiben müſſe, wal eine vorzeitige Räumung der besetzten Gebiete die„Sicherheit Frankreichs“ bedrohe. Die Argumente, die hierfür angeführt werden, ſind äußerſt dürftig und lediglich eine geda k narm: Wiederholung veralt ter Forderungen einer rein militäriſchen Denkweiſſe, über welche die Zeit ſchon längſt hinweggeſchritten iſt. Etwas Gutes hat aber die Debatte doch ſchon gebracht. Sie hat gezeigt, daß das Problem einer vorzeitigen Räumung der Rheinlande heute auch in Frankreich diskuſſionsreif iſt. Man iſt auch in Frankreich darauf vorbereitet, daß Deutſchland über kurz oder lang dieſen Fragenkomplex aufwerfen muß. Ein Auswei⸗ chen in dieſem wichtigſten Problem der Befriedung Europas gibt es nicht mehr. Die Situation iſt jetzt für Briand zweifellos nicht einfach. Auf der geſamten Rechten wird ſeine außen⸗ politiſche Haltung aufs ſchärfſte bekämpft und auf der Lin⸗ ken hat er auch nur recht laue Befürworter, die wohl in der Theorie ſeinen Grundſätzen zuſtimmen, aber nicht wa⸗ gen, die notwendigen Schlüſſe daraus zu ziehen. Briand fordert von der Kammer eine klare Entſcheid ung über ihre Haltung zu ſeiner Außenpolitik, während Poincaree ernſtlich gewillt iſt, ſich einer außenpolitiſchen Debatte zu widerſetzen. Dabei wird man ſich aber darüber klar ſein müſſen, daß Briands Poſition in dieſem Kampfe nicht ſehr günſtig iſt, da man auf der Lin⸗ ken zwar durchaus grundſätzlich mit der vorzeitigen Räu⸗ mung der Rheinlande einverſtanden iſt, ſich aber doch hütet, aus ſolcher Erkenntnis konkrete Schlüſſe zu ziehen. Hinzu kommt, daß die parlamentariſche Lage für Briand inſofern nicht ſehr günſtig iſt, als ſeine Gegner mit der Behauptung, daß jede Kabinettskriſe das mühſelige Werk der Finanzſanierung gefährdet und Folgen haben würde, die ſich noch gar nicht voll überſehen ließen. Wer eine Kabinettskriſe heraufbeſchwöre, ſo argumentiert 105 weiter, verſündige ſich in ſchwerſter Weiſe am Vater⸗ ande. 22 —— Die Verhandlungen über die Reſtpunkte. Eneue Entwaffnungsnote— aber keine neuen Vorſchläge. N b Berlin, 8. Janadar. Wie bereits berichtet, hat das Reichskabinett ſeine Er⸗ örterungen über die ſogenannten Reſtpunkte im Ab⸗ rüſtungsſtreit zu Ende geführt und die den deutſchen Unterhändlern General v. Pa wels und Geheimrat For⸗ ſter zu erteilenden Inſtruktionen endgültig feſtgelegt. Ueber die Ausſagen der Verhandlungen läßt ſich im Augen⸗ blick ſchwer etwas vorausſagen. Wenn in Genf be⸗ ſchloſſen wurde, daß beide Parteien neue Vorſchläge zur Erledigung der ſtrittigen Fragen machen ſollten, ſo iſt dieſe Vereinbarung bisher allerdings inſofern nicht eingehalten worden, als die Botſchafterkonferenz wohl eine neue Note, über die Reſtpunkte an die Reichs⸗ regierung gerichtet hat, jedoch neue Vorſchläge in dieſer Note, die bei den Beratungen des Kabinetts na⸗ turgemäß Berückſichtigung gefunden hat, nicht gemacht hat. Bekanntlich laufen neben den Pariſer Verhandlungen noch Verhandlungen in Berlin einher. Die Einigung muß nach den Genfer Vereinbarungen bis zum 31. Ja⸗ 5 1 8 6 ſein, ſonſt erhält der Völkerbundsrat wieder 15 OTT. Oer Kampf um China. Das Ende der britiſchen Vorherrſchaſt. 21 Schanghai, 8. Januar. Die Wirren in China nehmen immer bedrohlichere Formen an. Alltäglich laufen Alarmmeldungen ein, die insbeſondere bei den Engländern die größte Be⸗ ſtürzung hervorrufen. Denn, ſo unüberſichtlich die Lage in China auch immer iſt, das eine geht aus allen Nach⸗ richten unzweideutig hervor, daß die Selbſtändig⸗ keitsbewegung, die insbeſondere in Südchina immer größere Fortſchritte macht und geradezu revolutionäre Formen annimmt, ſich ausſchließlich gegen Eng⸗ kand richtet. In Hankau ſind die revolutionären Arbeiter und Studenten offenbar völlig Herren der Lage. Die Eng⸗ länder haben ihre Truppen aus ihren Konzeſſionen zu: rückziehen müfſen. Der britiſche Generalkonſul hat von den revoltierenden Maſſen ein regelrechtes Altima⸗ tum erhalten, das Forderungen enthält, deren Erfüllung das endgültige Ende der britiſchen Herr ⸗ ſchaft in dieſen Gebieten bedeuten würde. England⸗ Preſtige hat im Fernen Oſten, das ſteht unzweifelhaft ſeſt, einen empfindlichen, wenn nicht ſogar einen tödli⸗ chen Stoß erlitten. Die Politik der ſtarken Fauft, die England jahrzehntelang in China anwenden durfte, hat ietzt verſagt. Gewiß hat es auch in früheren Zeiten, vor dem Welt⸗ kriege, Zuſammenſtöße zwiſchen chineſiſchen Kulis und den Fremden gegeben. Sie waren aber ohne jegliche politiſche Bedeutung, weil es damals noch in allen Fragen, die China betrafen, eine Solidarität der( ßmächte gab. Mit dieſer So idarität, die ihren e n Riß er⸗ hielt, als man Deutſchland aus China hinauswarf, iſt es jetzt völlig aus. Jede der in China irgendwie inter⸗ eſſierten Mächte geht ihre eigenen Wege. Einig ſind ſie ſich offenbar nur in der Genugtuung, daß ſie Revolution ſich gegen England richtet. ö Die Abkehr der Mächte. ö England hat vor einigen Wochen einen letzten Ver⸗ ſuch gemacht, eine gemeinſame Front aller im Fer⸗ nen Oſten intereſſierten Mächte herzuſtellen. Es hat an die Unterzeichner des Waſhingtoner Vertrages ein Me⸗ morandum gerichtet, in dem in großen Zügen die gegenüber den Vorgängen in China zu verfolgende Po⸗ litit in Vorſchlag gebracht wird und die Mächte erſucht werden, zu der neuen Lage Stellung zu nehmen Dieſes Memorandum iſt in mehrfacher Hinſicht von großem po⸗ litiſchen Intereſſe. Es bedeutet zunächſt einmal, daß Eng⸗ land ſeine künftige Chinapolitik auf eine ganz neue Baſis ſtellen will. In dem Memorandum erklärt es ſich nämlich bereit, mit China auf den Boden der Gleich⸗ berechtigung über all die Forderungen zu verhandeln, die China ſeit Jahren zur Wiederherſtel ung ſeiner Sou⸗ veränität aufgeſtellt hat. Englands Verſuch, die Mächte auf ein gemeinſames Chinaprogramm zu einigen, kann aber bereits heute als geſcheitert angeſehen werden. Das Memorandum iſt von faſt allen Adreſſaten, insbe⸗ ſondere von Japan und Frankreich, glatt abge⸗ lehnt worden. Auch in China ſelbſt hat England mit dieſer ſchönen Geſte, wie die Ereigniſſe zeigen, keine morali⸗ ſchen Eroberungen gemacht. Deutſchland ſteht den Vorgängen im Fernen Oſten vorläufig als uninter⸗ eſſierter Zuſchauer gegenüber. Es wird aber gut daran tun, die Entwicklung aufmerkſam zu verfolgen, denn noch iſt nicht das letzte Wort darüber geſprochen, ob zuſprechen hat. Die engliſche Konzeſſion geräumt. Paris, 8. Januar. Nach japaniſchein Meldungen übt in der engliſchen Konzeſſionszone in San⸗ kau zur Zeit ein aus fünf Angehörigen der chineſi⸗ ſchen nationaliſtiſchen Partei beſtehendes Komitee die Negierungsgewalt aus. Die britiſche Flagge weht nicht mehr über dem britiſchen Generalkonſulat. Die engliſchen Einwohner Han⸗ kaus haben ſich in die Gebäude der Hongkong⸗ und Schanghai⸗Bank und der aſiatiſchen Petroleumgegellſchaft bewacht werden. Japan bleibt neutral. Aus Tokio wird gemeldet, daß die japanſſche Re⸗ gierung beſchloſſen hat, vorläufig keine Kriegsſ glaubt, daß die Lage der dort niedergelaſſenen Japaner gefährdet ſei. Die Regierung wird wie man erklärt, wer⸗ zerhin eine Politik der ſtrengſten Neutralität befolgen. — 22 — Aus dem In⸗ und Auslande. Verſicherung ſtatt Erwerbsloſenfürſorge. Berlin, 8. Januar. Unmittelbar vor dem Zuſam⸗ mentritt des Reichstages iſt dieſem nun die heißumſtrittene Vorlage über die Arbeitsloſenverſicherung zugegangen. Aeber drei Jahre hat man an ihr gearbeitet, und ob etwas Brauchbares herausgekommen iſt, wird man erſt dann ſehen, wenn der Reichstag ſich in die einzelnen Para⸗ graphen vertiefen wird. Es handelt ſich, auf eine emfache ormel gebracht, bei dieſem Geſetzentwurf um die Ab⸗ öſung der bisberigen Exwerbsloſenunterſtützung durch Deutſchland in Oſtaſien nicht auch ein Wort mit⸗ geflüchtet, die von chineſiſchen Truppen und Streikpoſten 9 neuen iffe nach China zu ſenden, weil ſie nicht * 1 einne Verſicherung. Die Mittel für dieſe Verſicherung ſollen in erſter Linie durch beſondere Beiträge von den Beteilig⸗ ten ſelbſt aufgebracht werden. Der Entwurf lehnt eine 8 0 8 des Reiches an der Aufbringung der Mittel ab. Polen proteſtiert gegen die Schulentſcheidung. Genf, 8. Januar. Nach einer Meldung des„Jour⸗ nal de Geneve“ aus Kattowitz hat die polniſche Regie⸗ rung dem Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, Calonder, mitgeteilt, ſie erkenne ſeine Ent⸗ ſcheidung in der Schulfrage der deutſchen Minderheiten nicht an. Das Geſuch des Deutſchen Volksbundes werde alſo gemäß Artikel 131 der Genfer Konvention vor den Völkerbundrat gelangen müſſen, weil Polen fordere, die polniſchen Schulbehörden hätten zu entſcheiden, in welche Schulen ein Kind zu gehen habe. Nücktritt Pilſudſtis? Warſchau, 8. Januar. Die Rücktrittsabſichten Pil⸗ ſudſkis ſcheinen ſich zu beſtätigen. Pilſudſki erklärte, er wolle die Miniſterpräſidentſchaft einem ſeiner nächſten Mitarbeiter übergeben. Der Rücktritt ſoll noch vor dem 20. Januar erfolgen, da Pilſudſki ihn unabhängig von dem Sejm vollziehen will. Das Kriegsminiſterium werde dem General Sosnkowskt anvertraut werden. Pilſudſki werde eventuell nur das Generalinſpektorat der Armee behalten. Vor einem amerikaniſch⸗merikaniſchen Krieg? Newyork, 8. Januar. Die Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und Mexiko geſtalten ſich immer ſchwieriger. Bisher hat Amerika noch niemals ſo ſtarke Streitkräfte in den karibiſchen Gewäſſern zuſammengezo⸗ gen. Man rechnet anſcheinend in Waſhington mit einem offenen Konflikt zwiſchen den Vereinigten Staaten und Mexiko. Admiral Latimer hat angeblich auch Blanko⸗ Vollmacht gegenüber Mexiko erhalten. Mexiko hat die Symphatien ganz Südamerikas auf ſeiner Seite. Seit einigen Tagen ſcheint die Senatsoppoſition an Stärte gewonnen zu haben. Kellog wird ſtärkſtens kritiſiert, weil er ſein Erſcheinen vor dem Auswärtigen Ausſchuß des Senats hinausgezogen hat. In Oppoſitionskreiſen wird erklärt, daß Kellog beabſichtige, nach Verlauf von einigen Tagen den Kongreß vor vollendete Tatſache zu ziehen. Dies ſcheint ihm jedoch nicht gelungen zu ſein. Gegenüber Preſſevertretern erklärte Kellog, die Regierung Diaz ſei die alleinrechtmäßige Regierung in Nicaragua. Die amerikaniſche Regierung ſehe im mexikaniſchen Waf⸗ fenverkauf an Sacoſa einen unfreundlichen Akt gegenüber Amerika, welches Diaz unterſtütze. Nach der Me nung der Senatsoppoſition ſei Sacoſa der rechtmäßige Präſident Nicaraguas.. 0 Aus Baden. Mannheim.(Sittlichkeits vergehen.) Wegen Sittlichkeitspvergehen in vier verſchiedenen Fällen hatte ſich bor dem hieſigen Großen Schöffengericht der 38jährige Keſſelſchmied Heinrich Zeyer aus Frankenthal zu verant⸗ worten. Das Opfer ſeiner Verfehlungen iſt eine elf Jahre alte Stieftochter. Nach dem ärztlichen Gutachten gilt der Angeklagte als moraliſch minderwertig, weshalb das Ge⸗ richt auch nur die Minimalſtrafe von ſechs Monaten Ge⸗ fängnis mit Bewährungsfriſt bis Februar 1930 aus⸗ ſprechen konnte. Mannheim.(Ein unredlicher Gerichtsvoll⸗ ziehergehilfe.) Vor dem Großen Schöffengericht war der 34 Jahre alte verheiratete frühere Kaufmann und jetzige Gerichtsvollziehergehilfe Friedrich Horſch wegen fort⸗ geſetzter Unterſchlagung angeklagt. Er hatte mehrfach zu Gunſten einer Frau im Beitreibungsverfahren Unter⸗ ſchlagungen und Fälſchungen von Protokollen, im ganzen min 36 Fällen von 30 Pfennig bis zu 85 Mark begangen. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausſtrafe von eineinhalb Jahren. Unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände wurde Horſch zu 1 Jahre 6 Monaten Gefängnis unter Verſagung einer Bewährungsfriſt verurteilt. b Mudau(Amt Mosbach.)(In einer Scheune er⸗ froren aufgefunden.) In einer hieſigen Feldſcheune wurde ein aus Mergentheim gebürtiger Mann erfroren aufgefunden. Er hinterläßt eine Frau mit drei Kindern. Menzingen(Amt Bruchſal.)(Kinder und Schuß⸗ waffe.) Ein 12jähriger Knabe von hier ſchoß beim Spielen mit einem Terzerol dem 10 Jahre alten Töchter⸗ chen des Landwirts Koß in den Hals; ärztliche Hilfe mußte das ſteckengebliebene Bleikügelchen ente Kehl.(Ein rückfälliger Dieb vor Gericht.) Der 48 Jahre alte Fuhrmann Jakob Schneider iſt wegen Diebſtahls und Unterſchlagung bereits unzähligemal vor⸗ beſtraft. Seit Verbüßung der letzten dreijährigen Gefäng⸗ nisſtrafe trieb er ſich, von Betrügereien lebend, in der Umgebung herum. Sein Leumundszeugnis bezeichnet ihn als arbeitsſcheuen, zunzuverläſſigen und verlogenen Men⸗ ſchen, einen notoriſchen Betrüger, der den Anterſchied zwiſchen Mein und Dein nicht kennt. Das Gericht verur⸗ teilte ihn zu einer Geſamtſtrafe von einem Jahr und einem Monat Gefängnis. In Anbetracht der geringen Be⸗ träge und der gegebenen Umſtände ließ das Gericht noch einmal Milde walten, was den Angeklagten vor dem Zuchthaus bewahrte. Baden⸗Baden.(Mord in Baden⸗ Baden.) In dem neuen Stadtteil Ooswinkel ereignete ſich ein Mord. Eine Frau Hoehn tötete mit ſechs Revolverſchüh⸗ ſen den Milchhändler Lauter aus Winden bei Baden⸗ Baden, als dieſer im Begriff war, die Wohnung der Frau Hoehn zu verlaſſen und die Treppe hinabzuſteigen. Ueber die Gründe der Tat ſind allerlei Gerüchte in Umlauf. Am wahrſcheinlichſten ſind die Motwe in einem ſeit langer Zeit beſtehenden Haß der Frau Hoehn gegen den Milchhändler Lauter zu ſuchen, da ſie mit ihm in verſchiedenen Zuſammenhängen in einen Prozeß verwik⸗ kelt iſt. Die Gerichtskommiſſion traf ſofort am Tatort ein. Die Mörderin wurde in Haft genommen. Vaden⸗Baden.(Eine unglaubliche Roheit.) Bei einer hieſigen Firma wurde aus Karlsruhe tele⸗ phoniſch angerufen, man ſoll einer bei dieſer Firma an⸗ geſtellten Frau mitteilen, daß ihr Sohn in Balg(ber Baden⸗Baden) von einem Auto überfahren und getötet worden ſei. Der Telephonierende machte genaue An⸗ gaben über den Verlauf des Unglücksfalles. Da ſich nun herausstellte, daß dieſe Mitteilung eine glatte Verleum⸗ dung ist, handelt es ſich zweifellos um irgendeinen Rache⸗ akt. Dieſe unglaubliche Roheit wird ein gerichtliches Nach⸗ ipiel haben. 5 f Heidelberg.(Die Grippe.) Die Grippe ſcheint weiter um ſich greifen zu wollen, wenn auch erfreulicher⸗ weiſe nicht in dem ſtarken Maße, wie in anderen Landes⸗ teilen. Die Ortskrankenkaſſe Heidelberg meldet 1700 ar⸗ beitsunfähige Kranke. In ärztlicher Behandlung ſtehen aber noch viel mehr Mitglieder der Kaſſe. Bet der Kran⸗ kenkaſſe des Landesverbandes der Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen macht ſich ebenfalls ein ſehr ſtark erhöhter Krankenſtand bemerkbar. Bei dem Heidelberger Eiſenbahnperſonal ſind etwa 50 Mann an Grippe er⸗ krankt. was 17 Prozent des Perſonals bedeutet. Aus Nah und Fern. „Kaſſel.(Eine polniſche Räuberbande un⸗ ſchädlich gemacht.) Die hieſige Kriminalpolizei hat in einem Verſtecke in Wilhelmshöhe eine gefährliche Gau⸗ nergeſellſchaft unſchädlich gemacht. Es handelt ſich um eine Bande polniſcher Landarbeiter, die in der ländlichen Um⸗ gebung Kaſſels verſchiedene zum Teil ſchwere Einbrüche verübte und ſich vor allem mit Lebensmitteln eingedeckt hatte. Ein Teil der Beute konnte bei einer polniſchen Fa⸗ milie beſchlagnahmt werden. Im Verlaufe der Unter⸗ ſuchung wurden noch weitere vier Perſonen verhaftet, deren Sündenkonto ebenfalls polizeilich bekannt iſt. Einer der Feſtgenommenen hat einen räuberiſchen Ueberfall von beiſpielloſer Gemeinheit ausgeführt. Er ſchlängelte ſich an einen gänzlich erblindeten alten Rentner heran und ſtahl dem alten wehrloſen Herrn eine goldene Herren⸗ uhr ſowie die Brieftaſche mit 176 Mark Inhalt. Mit der völlig geglückten Aushebung des Neſtes in Wilhelms⸗ höhe iſt eine Bande unſchädlich gemacht worden, die die nähere und weitere Amgebung Kaſſels gebrandſchatzt hat. Sie wird jetzt vor den Kaſſeler Gerichten ihrer Aburteilung entgegenſehen. ö Oberlahnſtein. Landung der Oberlahnſtei⸗ ner Opfer.) Zwei der bei dem furchtbaren Kahnunglück auf der Lahn vor einiger Zeit zu Tode gekommenen Per⸗ ſonen ſind nunmehr in Bad Ems aus der Lahn gefiſcht worden. Es handelt ſich um den Arbeiter Heinrich Lorſch und deſſen Buder Fritz. Die Bergungsarbeiten werden fortgeſetzt, da noch immer drei Leichen vermißt werden Trier.(Den Vater erſchoſſen.) In einer Lum⸗ penſammlerfamilie in Alt- iborn bedrohte der Mann im Streit ſeine Frau, worauf der 19 jährige Sohn den Vater mit einem Militärgewehr erſchoß. Der Mörder wurde ver⸗ haftet. Ludwigshafen.(Zwiſchen die Puffer gera⸗ ten.) Der Fabrikarbeiter Anton Strein aus Lambsheim geriet auf ſeiner Arbeitsſtelle in der Anilinfabrik beim Zuſammenkuppeln von zwei Eiſenbahnwagen zwiſchen die Puffer, wobei ihm die linke Körperſeite zerquetſcht wurde und der Tod ſofort eintrat. Die Leiche wurde in das Leichenhaus verbracht. Mainz.(Keine Grippe⸗ Epidemie in Mainz.) Die von einem Mainzer Blatt gebrachte Nach⸗ richte Nachricht von über 7000 Grippefällen in Mainz entſpricht laut einer Mitteilung des ſtädtiſchen Geſund⸗ heitsamtes nicht den Tatſachen. Es iſt lediglich eine Häu⸗ fung von ſogenannten Erkältungskrankheiten zu verzeichnen, keineswegs handelt es ſich um ſchwerere Fälle. Auch das Städtiſche Krankenhaus hat unter ſeinen Patienten keine irgendwie ſchweren Grippekranken. 5 A23veibrücken.(Die Grippe⸗ Epidemie.) Die Zahl der an grippeartigen Erkältungskrankheiten Leiden⸗ den überſteigt hier die Jahl 2000 bei weitem. Darmſtadt.. vor einem Betrüger.) Ein Reiſender, der die Städte Süddeutſchlands unſicher macht, gibt ſich als Vertreter des Verlages H. A. Berg in Gauting vor München aus und ſucht Frauen, Mädchen und beſonders Dienſtmädchen zu der Beſtellung eines Buches „Mädchenglück und Frauenliebe“ zu bewegen, auf das er ſich eine Vorauszahlung von fünf Mark geben läßt und dann auf Nimmerwiederſehen verſchwindet. Der Schwind⸗ ler iſt etwa 30 bis 35 Jahre alt, trägt ſteifen Hut und und ſchwarzen Ueberzieher. 5 3 St. Wend l.(Gefährlicher Straßenrau⸗ ber.), Ein gefährlicher Straßenräuber wurde in der Per⸗ ſon eines knapp 19jährigen arbeitsſcheuen Burſchen feſt⸗ genommen, der einem penſionierten Bergmann, der für ſich und ſeine Kollegen die Lohngelder abgehoben hatte, den geſamten Betrag von etwa 650 Mark nach einem hef⸗ tigen Kampfe entriſſen hatte. Euskirchen.(Verhaftung des falſchen Kron⸗ vrinzenſohnes.) Der falſche„Kronprinzenſohn“ wurde hier in dem Augenb ick von der Euskirchener Polizei ver⸗ haftet, als er mit einem Trupp für die Fremdenlegion an⸗ geworbener Deutſchen unter franzöſiſcher Bewachung den Zug 6,19 Uhr über Trier nach Metz beſteigen wollte. Von Köln aus, wo ſich Harry Domela— das iſt ſein richtiger Name— einige Tage aufgehalten hatte, iſt er nach Koblenz gefahren, um ſich für die Fremdenlegion an⸗ werben zu laſſen. Hier verwies man ihn nach Euskirchen, wo er am 5. Januar eintraf und ſich als Kellner Paul Kobſch ausgab und übernachtete. Am folgenden Tage begab er ſich zur franzöſiſchen Kaſerne, wo er im Kreiſe der franzöſiſchen Offiziere ſeinen Kronprinzenroman zum Beſten gab. Bei ſeiner Feſtnahme gab der Gauner ſeine Schwindeleien unumwunden zu. Von hier wurde Domela nach Köln zur Regierung geſchafft und von dort der Köl⸗ ner Kriminalpolizei ausgeliefert. Zurzeit iſt die politiſche Polizei damit beſchäftigt, genaue Feſtſtellungen über die Perſönlichkeit des an der ruſſiſchen Grenze Beheimateten zu machen. Der Verhaftete benahm ſich bei ſeiner Feſt⸗ nahme ſehr gefaßt und prahlte nach der Art ſolcher Be⸗ trüger mit ſeinen Erlebniſſen und ſprach ſich mit beſon⸗ derer Genugtuung über den böſen Hereinfall der Thürin⸗ ger aus. Hamborn.(45 Menſchenleben gerettet.) Vom preußiſchen Staatsminiſterium iſt zwei Kapitänen, allen Maſchiniſten und einem Matroſen aus Hamborn⸗Alſum die Rettungsmedaille am Bande verliehen worden. Durch ihr entſchloſſenes Eingreifen hatten ſie im Mai v. J. bei dem auf einem ſtädtiſchen Motorboot ausgebrochenen Brande 45 Menſchen vor dem Tode des Ertrinkens und Verbrennens gerettet. Magdeburg.(In der Notwehr den Vater er⸗ ſch la gen.) Nach einer Meldung aus Gerbſtedt verſuchte ein Gaſtwirt ſeine Frau mit einem Beil zu erſchlagen. Als der erwachſene Sohn dazwiſchen trat, ſchlug der Vater auf dieſen ein, der Sohn aber hieb mit einem Stück Holz dem ter f und ner be ihn tödlich. 5 neee Genre rſch rag dg.— Vieo⸗ ſtahl.) Der 27 Jahre alte Rudolf Henrich, Mechaniker aus Kaisers autern, iſt wegen Anterſchlagung angeklagt. Der Angekagte kaufte von einem hieſigen Kaufmann. einen Kra u twagen gegen Wechſel. Das Eigentumsrecht halte ſich der Verkäufer vorbehalten gehabt. Gleichwohl ver alſchte der Angeklagte das Auto gegen ein Motor⸗ rad, welches er dann verkaufte. Das Urteil lautete auf ſechs Wochen Gefängnis.— Wegen eines Verbrechens des Diebſtahls im Rück all hatte ſich der Zimmermann Karl Kaufmann aus Frankeneck zu verantworten. Der Angeklagte arb⸗ilete in Neuſtadt a. H. bei einem Zim ner⸗ mann, dem er drei Haenraufen entwendete. Das Arteil lautete auf drei Male Gefänanis. ö Das Glück der Andern l Original⸗Roman von Erich Ebenſtein es. Fortſebuns.(Nachdruck verboten.) Es war ſo lind und ſtill um ſie. And er ging neben ihr und hielt ihre Hand— wie zart und be⸗ N 5 5 er ſie hielt— als ſei ſie ein koſtbares Kleinod! Das war ſo ſüß, dies Wandern— zu zweien— durch die laue Sommernacht.—„Welch holder Traum!“ dachte Modeſta.„Müßte ich doch nie— nie aufwachen!“ Da ſagte Magnus plötzlich ſehr weich:„Modeſta— TBönnen Sie mir vergeben?“ war: 5 Schhoeigend ſchritten ſie weiter. ihnen entgegen, man h Behle tell 1 a Modeſta blieb plötzlich ſtehen. Was iſt das— es ſind ſo viele Menſchen hier—“ „Man ſucht nach uns,“ antwortete Magnus be⸗ hutſam.„Wir ſind ſehr lange fort geweſen. Aber dort he ich Ihre Mutter Kommen Sie, Modeſta—“ Er zog ſie ſanft mit ſich fort. Modeſta folgte willenlos wie ein Kind. Aber zwei Schritte vor ihrer Mutter und der Gräfin, die ihnen angſtvoll entgegen⸗ „Die Gräfin hatte ihren Sohn gefragt:„Um Gottes- willen, wo war't ihr denn nur alle? Und wo habt ihr Evelyn?“. Da zerriß der Schleier, der bisher Modeſtas Erinne⸗ rung wohltätig verhüllt hatte. „0 mein Gott „Evelyn!“ ſchrie ſie gellend auf. — Evelyn! Sie iſt— totl!!“ Magnus fühlte, wie die leichte Geſtalt an ſeinem Arm leblos zuſammenknickte. Erſchrocken nahm er ſie in die Arme wie ein Kind und trug ſie, von den entſetzten Frauen begleitet, ins Haus. Im Vorübergehen befahl er einem Diener, ſofort anſpannen zu laſſen und nach dem Arzte zu fahren. 1 N 5 Oben angekommen, verſchloß er die Tür und bettete Modeſta auf ein Sofa. Als Frau Loſenſtein ihr kalte Umſchläge machen wollte, damit ſie raſch wieder zur Beſinnung käme, wehrte er ſie ſauft ab. g „Laßt ſie. Ich glaube, es iſt beſſer, ſie hört nicht, was ich euch zu ſagen habe, und erwacht erſt ſpäter. 15 würde das Entſetzliche ſonſt noch einmal durch⸗ eben. Dann berichtete er, was geſchehen war. Niemand außer den zunächſt Beteiligten erfuhr den wahren Hergang. Man hatte in aller Stille noch vor Anbruch des Morgens Evelyns Leiche von Buchegg nach Rettenegg geſchafft und dort aufgebahrt. Fräulein Webſter wurde einer Irrenanſtalt über⸗ geben, und ihre Schweſter hatte Buchegg zum Verkauf ausgeſchrieben. Sie reiſte zugleich nach dem Begräbnis ihres Sohnes, das in aller Stille und, da faſt nie⸗ mand in der Gegend ihn gekannt hatte, nur unter Be⸗ 5 der Dienſtboten von Buchegg ſtattfand, nach ien. Evelyn wurde in der Rettenegger Grabkapelle bei⸗ geſetzt. Magnus hatte dies ſo angeordnet. Er wollte nicht, daß auch nur ein Schatten auf das Andenken der Toten falle und hatte darum ausſprengen laſſen, die Beſitzerin von Buchegg habe im Fe ihren 7 Gter Fräulein Loſet erſchoſſen, dadurch alle Scherereien erſparte, di leicht beim Begräbnis gemacht hätte, da es ſich um nis. Letztere rang, wie Luiſe, die doch ſonſt in allem Haralds Vertraute war, etwas erfahren konnte. a. Dieſe Verſion wurde unterſtützt durch Frau Got⸗ torb, die ſie um ſo bereitwilliger aufgriff, als ſie ſich die man ihr ſonſt viel⸗ einen Selbſtmörder handelte. Man legte ſich alſo die Sache je nach der eigenen Phantaſie zurecht. Einige nahmen an, Fräulein Web⸗ ſter habe Evelyn zufällig getroffen und mit Gewalt in ihr Haus geſchleppt. Andere glaubten, ſie habe mit der Schlauheit der Irren unter falſchem Vorwand ſie hineingelockt und dann erſchoſſen, wie ſie ihren Neffen bereits Stunden früher in ſeinem Zimmer überfallen und erſchoſſen habe, und ein gleiches Los ihrer Schweſter bereitet hätte, wenn dieſe ſich nicht im Keller vor ihr eingeſchloſſen haben würde. Das zufällige Vorüber⸗ kommen Graf Sanderfelds ließ Frau Gottorb dann ſeine Hilfe anrufen. l Der Umſtand, daß alle Dienſtboten in den entfern⸗ ten Wirtſchaftsgebäuden untergebracht waren und ſtren⸗ gen Befehl hatten, das Herrenhaus nie ungerufen zu betreten, machte die Sache ja erklärlich. Die Webſter war eben immer ſchon eine Halbnärrin geweſen. An einem trüben regneriſchen Junitag wurde Eve⸗ lyn unter dem Geleit der geſamten Nachbarſchaft zu Grabe 1 b Eine erdrückende Fülle herrlichſter Blumengewinde ſchmückte ihren Sarg und bewies, wie allgemein die Teilnahme an ihrem tragiſchen Geſchick war. 4 Frau Loſenſtein und Modeſta fehlten beim Begräb⸗ K 5 die Gräfin mit Tränen in den Augen berichtete, in ſchwerem Fieber mit dem Tode, und „Gleich nach dem Begräbnis fuhr Magnus nach Schönau, wo er eine lange Unterredung mit Harald Wolkern hatte, von deren Inhalt nicht einmal Tante ihre Mutter hatte die Pflege übernommen. 10 „„„ r c F ˙ T ⁵ dM.' ̃ PO... ⅛—ſal reer „I ö 8 N . * ö i ö 2 u eri P 8 F d. ee 2 Err un Jahres erlebt haben, als überwunden gelten kann. Wenn verhältnismäßig leicht vorübergegangen und die Geld⸗ ſätze zeigen zur Zeit wieder eine rückläufige Tendenz. In⸗ 1 ſtehende Diskontermäßigung der Reichsbank aufgetaucht. Januarwoche abwarten müſſen, um einen eb eblick zu tik der Produzenten eine Beſſerung herbeigeführt, die ih der ider Wiriſchaftliche Wochenſchau. Die deutſche Wirtſchaft iſt in das neue Jahr mit einer durchſchnittlich günſtigen Beſchäftigung eingetreten. Das Weihnachtsgeſchäft iſt allgemein wohl zur Zufrieden⸗ heit verlaufen. Nach ſeiner Erledigung iſt allerdings wie⸗ der ein Zugang auf dem Arbeitsmarkt zu verzeichnen, der ſich überhaupt wieder etwas verſchlechtert hat, was aber wohl in der Saiſongeſtaltung begründet iſt. Im Bergbau zeigt ſich dagegen ein unverändert günſtiger Beſchäftigungsgrad und der rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlen⸗ bergbau behält immer noch eine leichte Neigung zur Beſſerung bei. Auch in den Braunkohlenxevieren iſt die Lage befriedigend, ſo daß wohl der Tiefſtand der Wirt⸗ ſchaft, den wir noch in der erſten Hälfte des vorigen auch noch manche unſicheren Faktoren vorhanden ſind, läßt doch der Stand der Schlüſſelinduſtrien gewiſſe Hoff⸗ nungen für die Zukunft zu. Für die Börſe iſt der Ultimo folgedeſſen ſind auch wieder Gerüchte über eine bevor⸗ Unterſtützt werden dieſe Gerüchte durch die Meldungen aus Amerika, wo man auf Grund der letzten Ausweiſe der Federal Reſervebank mit einer Ermäßigung des ame⸗ rikaniſchen Diskontſatzes rechnet. Es ſcheint allerdings, als ob man in der Reichsbank geneigt iſt, in Erwägun⸗ gen über eine Herabſetzung der Diskontrate einzutreten. Man wird allerdings hier erſt den Ausweis der erſten bekommen, wie groß die Rückflüſſe nach dem Ultimo an die Reichsbank ſein werden. Die ſo veränderte Kredit⸗ und Zinslage berechtigt nun nicht zuletzt zu einem gewiſſen Optimismus für 1927; bereits an einzelnen Erſcheinungen macht ſich dies deutlich bemerkbar: Während noch im vorigen Jahre zu der gleichen Zeit vom Reich und von den Ländern eine Sonderkreditaktion für die Landwirtſchaft zur Finanzie⸗ rung des Düngemittelbezuges eingeleitet und durchge⸗ führt werden mußte, werden vorausſichtlich in dieſem Jahre ſowohl die genoſſenſchaftlichen Intereſſenten wie die Händlerſchaft und die anderen Vermittlungsſtellen auf eine derartige Stützungsaktion verzichten, da Teilkre⸗ dite gleicher Art in der letzten Zeit gar nicht mehr aus⸗ genutzt wurden, weil Geld von anderer Seite billiger und weniger umſtändlich zu haben war. Wenn die Lage der Landwirtſchaft infolge der zweimal nicht ausgenützten günſtigen Situation ſich auf eine geſunde Baſis umzu⸗ 2 55 auch heute noch nicht roſig zu nenen iſt, ſo haben och zweifellos die während des ganzen Jahres gut ge⸗ haltenen Getreidepreiſe und die vorſichtige 5 1 ie äußerlich wohl noch nicht ſo ſehr in Erſcheinung tritt, die aber doch dem inneren Status nach nicht unterſchätzt werden darf. 25 Die Konjunktur in der Induſtrie iſt wohl nach wie vor nicht einheitlich, zeigt aber doch keine Verſchlechterun⸗ gen, die über das Saiſonmaß der erſten Januarhälfte hinausgehen. Außerordentliche Belebungen ſind freilich vor der Hand nicht zu erwarten. Daher wird man ſich auf em Sinken der Arbeitsloſenziffer in einem gewiſſen Am⸗ fange noch gefaßt machen müſſen. Das Anwachſen der letzten Erhebungsziffer der Arbeitsloſen iſt auch zum Teil daraus erklärt, daß infolge der Witterung die von vie⸗ len Kommunen laufend unternommenen Notſtandsarbei⸗ ten vorläufig eingeſtellt werden. Mit der Erledigung der Weihnachtsaufträge nahm ferner die Arheitsloſigkeit durch . in den Verbrauchsgüterinduſtrien wei⸗ u. ö „An innerlichen Strukturveränderungen wird das neue Jahr im Wirtſchaftsleben insbeſondere die Fortentwick⸗ lung der Zuſammenſchlußbewegung und Vertruſtung und des Abzahlungsgeſchäftes bringen. eee Die Zeit der Masken und der Bälle. Bilder aus der winterlichen Ballſaiſon. Nun iſt ſie wieder da, die fröhliche Zeit der Masken . der Bälle. Die uralte Luſt der Menſchen an Tanz und erkleidung bekommt wieder für Wochen und Monate ihr 3 Recht. Alle Unterſchiede des Standes, Alters und T Geldbeutels verſchwimmen in dieſer Sehnſucht nach Tanz und Verkleidung. Verſchieden ſind nur die Formen, in denen ſie Wirklichkeit wird. f Solange es eine Kulturgeſchichte gibt, ſolange fanden ich auch Menſchen zum Tanz zuſammen. Urſprünglich eine heilige, dem Götterdienſte dienende Handlung, wurde 15 ſchließlich zu einer rein geſellſchaftlichen Unterhaltung, De eigentlich zu jeder Jahreszeit ausgeübt wird. Der anzboden der Vergnügungslokale iſt belebt, im Winter wie im Sommer. Das ſind nun allerdings noch keine . Bälle. Jedermann hat Zutritt, der das Tanz⸗ ein ſchwingen kann. Für die Ausübung dieſer Unter⸗ haltung iſt eine Gebühr in Form eines Tanzgeldes zu Fun Man lernt ſich zwanglos und ohne Umſtände aten, eine Tatſache, die häufig gerade der beſondere eiz ſolcher Veranſtaltungen iſt. Die Zahl der Gelegen⸗ 1 iten zu ſolchem Tanz iſt ſchier unermeßlich. Vom dörf⸗ . Tanzboden bis zum Witwenball aroßſtädtiſcher Gendtabuſſements und bis zur Tanzd!« vornehmer roßſtadtauartiere gibt es noch unendliche Variationen dom zwanglo'en Tanz. 5 „Dabei har ſich eine eigenartig. Erſcheimung heraus⸗ gebildet. Da es bei ſolchen Tänzen keinen Gaſtgeber im eigentlichen Sinne des Wortes gibt, wurde als Dirigent es Ganzen eine beſonders populäre Perſönlichkeit in Ge⸗ ſtalt des Tanzmeiſters geſchaffen. Dieſer Mann für alles iſt der maſitre de plaiſir des ganzen Unternehmens. Mit Takt, Geſchicklichkeit und Humor leitet er unermüdlich den ganzen Tanzbetrieb. Der Ruf eines guten Tanzmeiſters begründet oft den Erfolg eines ſolchen Lokals. Mit ſeinem amen macht man Reklame. Auch gute und eigenartige Kapellmeister vermögen eine beſondere Anziehungskraft r ein Tanzlokal zu bilden. N ö 8„Vornehme Tanzlokale haben noch eine beſondere Per⸗ önlichleit in mehreren Exemplaren zur Verfügung, deren ätigkeit ebenſo eigenartig wie intereſſant iſt. Das iſt der letrufgtänzer. der Mann, der dafür zu ſorgen hat, daß Eſſer Mauerblümchen herumſitzen und der für Gehalt und 185 e iſt, den Partner für jede Dame zu bilden, wünſcht. 15 0 0 0 Gänzlich verſchieden von dieſer Art der Tanzver⸗ gnügungen ſind die Bälle. Hier handelt es ſich um mehr —Vermiſchtes. Warum wird man müde? Das Phänomen der Er⸗ müdung iſt keineswegs eine ſo einfache Angelegenheit, wie ſie dem einfachen, von redlicher Tagesarbeit ermü⸗ deten Menſchen erſcheinen möchte. Es gibt vielmehr be⸗ reits ein ſpezialwiſſenſchaftliches Gebiet für„Ermüdungs⸗ forſchung“, die ſich damit befaßt, ſowohl die Vorbe⸗ dingungen und Arſachen normaler und abnormaler Er⸗ müdung, wie auch ihre entſprechenden Folgen zu erfor⸗ ſchen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Der mög⸗ liche Nutzeffekt ſolcher Forſchungen iſt in der Tat nicht gering, denn ſie können für das moderne Wirtſchafts⸗ leben durch entſprechende Reformen der Betriebsführung erhebliche Koſtenerſparniſſe durch Vermmderung der Menge von verdorbener Arbeit, durch Verminderung von Un⸗ fällen, ſowie von Zahl und Dauer der Erkrankungen zeitigen. Da alle dieſe Merkmale zum großen Teil Pro⸗ dukte höchſt verſchiedenartiger Einflüſſe ſind, gehört tat⸗ ſächlich durchaus wiſſenſchaftliche Syſtematik dazu, um die grundlegenden Faktoren als ſolche zu iſolieren, wonach dann erſt an die notwendigen Verbeſſerungen herange⸗ treten werden kann. Intereſſant ſind im Einzelnen fol⸗ gende bisher gemachten Feſtſtellungen. Starke Leiſtungs⸗ verminderung tritt ein durch unzureichende Beleuchtung der Arbeitsräume, die zugleich die Kontrolle erſchwert, Ordnung und Sauberkeit beeinträchtigt und ſehr häufig Veranlaſſung zu Unfällen und Erkrankungen gibt. Nicht nur die Stärke der Beleuchtung iſt weſentlich, ſondern auch der richtige Lichteinfall, die Beſeitigung von Blend⸗ wirkungen, Schlagſchatten, Lichtſchwankungen. In einer Seidenweberei wurde allein durch die Verbeſſerung der Beleuchtung eine Produktionsſteigerung von reichlich 10 Prozent bewirkt. Reichlich ſo ſtark wirkt die Qualität der Luft in Arbeitsräumen auf die Arbeitsfähigkeit. So wurden in einer Zinkplattenfabrik ein Rückgang der Stun⸗ denleiſtungen der Arbeiter bei Eintritt warmen Wetters um 6,8 bis 9,2 Prozent feſtgeſtellt, nach Einbau beſſerer Ventilationsvorrichtungen dagegen nur mehr ein Rückgang von 2,9 Prozent. In einer anderen Fabrik waren zwei Gruppen von Frauen in gleicher Weiſe beſchäftigt. Im Arbeitsraum der einen Gruppe war der durchſchnittliche Luftwechſel um 50 Prozent ſtärker als im anderen Ar⸗ beitsraum. In dem beſſer durchlüfteten Raum war die durch Erkrankungen der Arbeitenden verlorene Zeit um 53 Prozent geringer als im anderen Raum. Außerordent⸗ lich ſtark beeinträchtigt auch ſtarker Lärm die Nervenfunk⸗ tion und damit die Leiſtung. Höchſt intereſſant und wich⸗ tig für die Ueberwindung von Ermüdungserſcheinunzen ſind die Ergebniſſe von Forſchungen über den Einfluß e organiſierter und unterbrochener Arbeits⸗ ätigkeit. * Der Gipfel der Frechheit. Das Haus eines der oberſten Polizeibeamten von London wurde von Einbre⸗ chern während der Abweſenheit des Beamten ausgeplün⸗ dert. Der Wert der abhandengekommenen Gegenſtände beläuft ſich auf etwa 6000 Pfund Sterling. J Hinrichtung in Tunis. Dieſer Tage wurde ein Araber im Hof des Palaſtes von Bardo durch den Strang hingerichtet. Er hatte einen ſiebenjährigen Zie⸗ genhirten in grauſamer Weiſe ermordet und war vom arabiſchen Gerichtshof zum Tode verurteilt worden. Der Ben von Tunis war mit ſeinem Gefolge und in Beglei⸗ tung ſeiner Miniſter nach Bardo gekommen und hatte im großen Empfangsſaal des Palaſtes feierlich auf dem Thron Platz genommen. Dann wurde der verurteilte Mörder hereingeführt. Nachdem er noch einmal ſeine Schuld bekannt hatte, wandte ſich der Bey an die Eltern des Opfers mit der Frage, ob ſie ſich mit der Zahlung eines Sühnegeldes befriedigt erklären würden. Auf das entſchiedene Nein des Vaters befahl der Bey feierlich: „Führt ihn hinaus“. Dieſe Worte gelten als die Beſtäti⸗ gung eines Todesurteils. Einige Minuten ſpäter erlitt der Mörder vor einer großen Zuſchauermenge den Tod am Galgen. mit dem Tanzſtundenball, der Vorübung für Jugendliche, für ſpätere ernſthaftere Schlachten der Balhhaihon. Da gibt es unzählige Gelegenheiten. Jeder der zahlreichen Berafs⸗ und Standesvereine, die lich m Bälle ab. Künſtlerbälle, durch beſondere Originalität aus⸗ gezeichnet, werden zu beſonderen Ereigniſſen. Einzelne von Berufsvereinigungen geſchaffene Bälle bedeuten geradezu eine geſellſchaftliche Senſation, beiſpielsweiſe der alljährlich in Berlin ſtattfindende Preſſeball des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe. Hofbälle waren früher nicht minder be⸗ gehrt, ebenſo Opernbälle, die auch jetzt wieder stattfinden. Zu ihnen herrſcht gewöhnlich ein ſtarker Andrang aller derer, die auf geſellſchaftliche Stellung Anſpruch machen. cem Kind der neueren Zeit 1 5 95. 7 Agne freunde um ſich verſammelt. Auch ausgesprochene Reklame falt gibt 5 So fand kürzlich in Berlin ein Urbinball att. ö 5 Eine beſondere Stellung nehmen noch die Wohltätig⸗ keitsbälle ein. Hier huldigt man dem Grundſatz, den Ar⸗ men und Elenden zu helfen, indem man den Reinertrag ſolcher Bälle wohltätigen Zwecken zuführt. Allerdings ſoll es dabei auch ſoſche Fälle geben, daß bei Damen der Reinertrag ſehr minimal ist, trotzdem ſoll man den Ge⸗ danken der Wohltätigkeitsbälle 1125 ee Aber nicht nur zum Tanzen findet man ſich zuſammen, auch die Luſt am Verkleiden fordert ihr Recht. Prinz Karneval führt endloſe Maskenzüge in die Ballſäle. Ko⸗ ſtümfeſte, in denen die Trachten eines beſtimmten Jeit⸗ alters oder eines Phantaſiereiches vorgeſchrieben ſind, wechſeln mit Maskenbällen, auf denen jede gut angezogene Maske zugelaſſen wird. Gedacht ſei hier auch der Apachen⸗ und Lumpenbälle, die wegen der Kontraste, die ſich aus der geſellſchaftlichen Stellung der Teilnehmer und ihrer Verkleidung ergeben, beſonders beliebt ſind. Böſe Buben⸗ und Babybälle ſind nicht weniger an der Tagesordnung. Hier darf man ſich in kindlicher Tracht ganz einem kind⸗ lichen Weſen hingeben. Nicht weniger originell iſt der Ge⸗ ſindeball, bei dem ſich die Herrſchaften als Hausgehilfen und 1 1 1 1 0 bewegen. s iſt unmöglich, die Leg allver im einzelnen zu beſchreiben. Die bunte Fülle iſt zu groß. Es gibt auch Leute, die dieſen Vergnügungen ſehr ſtark abgeneigt ſind. Ueber die geſundheitsſchädigenden Wirkun⸗ 100 Jahren und mehr gegeben. 10 es indeſſen ſchon vor im Jahre 1825 fol⸗ o ſchrieb das„Tilſiter Wochenblatt“ gendes: Durch die auf N 5 ſigen Kaſino ſind ſechs Individuen invalid Zwölf noch, ſo behaupte“ man, werden die dekommen. Die Aerzte haben daher wohl recht, gegen eworden. geſchloſſene Geſellſchaften und um jeweils in 5 tige Veranſtaltungen. Si ie beginnen das unmäßige Tanzen zu eifern. Dagegen hilft dennoch alles itt 1„ windſucht es gibt, hält alljährlich mehrere Legion der Ballvergnügungen 17 des Tanzes wird häufig geklagt. Derartige Klagen Gallopade auf dem letzten Ball im hie⸗ daten habe, ar Von Zügen überfahren.— Beim Schlittſchublau⸗ en eingebrochen. Infolge des dichten Nebels, der über ganz Weſtholland ſagerte, ſind zwei junge Mädchen, und ein Arbeiter bei zwei Eiſenbahnübergängen von Zügen Ferner ſind beim und fünf Kinder ein⸗ überfahren und getötet worden. Schlittſchuhlaufen zwei Erwachſene gebrochen und ertrunken. 5 85 ab Blu tat eines Fremdenlegionärs, Wie Hapas aus Rabat berichtet, hat ein Legionär den leitenden Arzt des Lazarettes von Meknes niedergeſchoſſen. Eine Anzahl Sol⸗ 1 als der Legionär verhaftet werden ſollte, für 9 ihn Partei ergriffen. Sie ſeien ebenſo wie jener feſtge⸗ 9 nommen worden. 8 i 9 4 Exploſ on in einer ſchw diſch n Dynamitfabrik. In Graengesberg in Schweden iſt das Betonhaus einer Dy⸗ namitfabrik, in welchem 1200 Kilogramm Dynamit lager⸗ ten, in die Luft geflogen. Menſchenleben ſind nicht zu be⸗ klagen. Die Urſache der Exploſion dürfte auf Selbſt⸗ entzündung zurückzuführen ſein. 5 20 Stunden Spielplaz— oder 120 Krankenhaus? Der Bevölkerung Deutſchlands ſteht für Spiel⸗, Turn⸗ und Erholungszwecke nur ſo viel Raum zur Verfügung, daß für jeden nur etwa 22 Stunden Aufenthaltsmög⸗ lichkeit auf einem Spielplatz etc. ſich ergibt. Dafür aber beſteht in Deutſchland räumlich die Möglichkeit für jeden a 120 Stunden Aufnahmemöglichkeit im Krankenhaus zu 1 ſchaffen. Dieſe Ziffern ſprechen— wenn gleich ſie gelbſt⸗ 0 verſtändlich nur als ganz grobe und oberflächlich? Rech⸗ nung anzusprechen ſind— eine deutliche Sprache und ſollten dazu anregen, das Verhältnis zum mindeſten umzukebren. f 3 1 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 10. Januar. — Freie Fahrt für Blindenbegleiter und Blindenhunde. Erblindete Kriegsteilnehmer, die im Beſitz eines ent⸗ ſprechenden Ausweiſes ſind, haben die Beförderung einer Begleitperſon oder ihres Hundes frei. Ein ſolcher Aus⸗ weis wird auf Grund des Zeugniſſes eines beamteten Arz⸗ tes, und wenn der Ausweis ein ſtändiger ſein ſoll, unter Vorlage der Militärpapiere von der Reichsbahndirektion ausgeſt I. Von and ren Blenden iſt für dun Begleiter oder für den Hund eine halbe Fahrkarte dritter Klaſſe zu löſen. — Fahrkartennachlöſung im Zuge. Seit kurzem iſt von der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft— wie noch nicht genügend bekannt iſt— der in den Tarifbeſtimmungen vorgeſehene Zuschlag von 50 Pfennig bei Fahrkarten⸗ nachlöſung im Zuge in einigen Fällen beſeitigt worden. Die Gebühr wird nicht mehr erhoben, wenn auf einer Anſchlußſtation eine Fahrkarte zur Weiterfahrt wegen Zugverſpätung oder zu kurzer Uebergangszeit nicht ge⸗ löſt werden konnte, ferner bei Weiterfahrt im gleichen Zuge über die Station, bis zu der die Fahrkarte gilt, oder beim Uebergang in eine höhere Wagenklaſſe, oder bei Benutzung eines Zuges mit höheren Fahrpreiſen. Hier⸗ bei wird vorausgesetzt, daß ſich der Reiſende unaufgefor⸗ dert beim Zugſchaffner zur Nachlöſung meldet. i — Die Neuordnung der Fernſprechgebühren. Durch die neue, allerdings noch nicht genehmigte Fernſprechordnung, die am 1. April in Kraft treten ſoll, werden verbilligte Ferngeſpräche für die Zeit von 7 Uhr abends bis 8 Uhr morgens eingeführt. Für dieſe Geſpräche, neben denen die Nacht⸗Abonnementsgeſpräche zu halben Gebührenſätzen in alter Form beſtehen bleiben, werden nur zwei Drittel der gewöhnlichen Gebühren erhoben. Dieſe Gebühren ſollen in Zukunft derart geſtaltet werden, daß für ein Dreiminutengeſpräch erhoben werden: Bis 5 Kilometer fiat 15 Pfennig) künftig 10 Pfennig, über 5 bis 15 Ki⸗ ometer(letzt 30) künftig 30 Pfennig, über 15 bis 25 Kilometer(etzt 45) künftig 40 Pfennig, über 25 bis 50 Kilometer(jetzt 90) künftig 60 Pfennig, über 50 bis 75 Kilometer(etzt 120) künftig 90 Pfennig, über 75 bis 100 Kilometer unverändert 120 Pfennig. An den Ge⸗ bührenſätzen für größere Entfernungen als 100 Kilometer ändert ſich nichts. Die Geſprächsdauer wird künftig allge⸗ mein ſo berechnet, daß zunächſt eine Einheit von drei Mi⸗ nuten zugrunde gelegt und die über drei Minuten hin⸗ ausgehende Zeit nach den einzelnen Minuten angeſetzt wird.(Jetzt werden im Verkehr bis 100 Kilometer drei Minuten⸗Einheiten angeſetzt, alſo 4 gleich 6, 7 Minuten gleich 9 uſw. gerechnet.) eee 8 11 Jubiläums⸗Konzert Emil Landhäußer. Zu einer mächtigen Kundgebung deutſchen Männer⸗ geſanges wurde das geſtern nachmittag 3 Uhr im Ribe⸗ lungenſaal Mannheim, von den unter Emil Landhäuſers Chorleitung ſtehenden Vereinen gegebene Konzert und zwar Auxelia⸗Sandhofen, Cäcilia⸗Lampertheim, Lieder⸗ kranz⸗Waldhof, Sängerbund⸗Seckhenheim und Sänger⸗ vereinigung⸗Lampertheim. Der mächtige Ribelungenſaal mit ſeinen Emporen und Seitengalerien war dicht beſetzt. Ein Zeichen der Wertſchätzung, die dem ſympatiſchen Chormeiſter und verdienſtvollen Komponiſten entgegen? gebracht wird. Es waren weihevolle Stunden geſang; lichen Erlebens Tongemälden wie„Talatta“, Kaiſer Friedrich III.“ und„Der Fahlmann“ zu lauſchen. Es war eine Freude, den temperamentvollen Jubilaren in ſeinem Element zu ſehen, wie es ihm auch ſichtlich Freude be⸗ reitete, ſeine Sänger heute alle unter ſeiner Stabführung vereint zu ſehen. Chormeiſter und Sänger— ein Guß! Hans Bahling hatte es ſich trotz der nachteiligen Folgen eines Unfalles nicht nehmen laſſen, dem Jubilaren zu Ehren Beiträge zu geben, die reichen Beifall fanden Mit viel Freude wurde das Landhäußer⸗Quartett auf- genommen, das beſonders mit den Pfälzer Liedern vor Glückſtein, um deren Vertonung ſich Emil Landhäuße beſonders verdient gemacht hat, und deſſen Leiſtungen in der Dreingabe„Remm Dich in Acht vor Pälzer Mädle“ ſeinen Höhepunkt erreichte. Ein kleiner Feſtakt, in dem Herr Muſikſchriftſteller Hunek den Jubilaren feierte in dem früher dirigierte Vereine, Geſellſchaften Freunde Glückwünſche und SGeſchenke mancherlei A. überbrachten, ſchloß ſich an. Sichtlich gerührt dankte Geehrte. Der Badiſche Sängergruß, den er gemeinſam ausklingen ließ und begeiſtert aufgenommen wurde, kl mächtig durch den Saal. Mit dem Geſamtchor„M Badnerland“, einer Kompoſition Landhäußers, 1 in allen Teilen wohlgelungene und das zum mu Erleben gewordene Konzert„„ N Die Altersgrenze für Schülermonatskarten. Schüler⸗ monatskarten der Reichsbahn an Lehrlinge werden zurzeit nur an Perſonen bis zu 18 Jahren ausgegeben. Dadurch werden ältere Lehrlinge, die nicht ſogleich nach Entlaſſung aus der Schule, ſondern erſt ſpäter in die Lehre eingetreten ſind und daher mit der Vollendung des 18. Lebensjahres noch nicht ausgelernt haben, gegenüber den jüngeren Lehr⸗ lingen benachteiligt. Bom 1. Februar 1927 ab wird daher die Reichsbahn die Altersgrenze für Schülermonatskarten erhöhen und dieſe an Lehrlinge bis zu 20 Jahren aus⸗ geben. Für Perſonen, die außerhalb des regelmäßigen Schulunterrichts Unterricht nehmen, ebenſo für weibliche Perſonen, die in häuslichen Arbeiten oder Handarbeiten Jar werden, gilt bereits die Altersgrenze von 20 Jahren. Reichswohnungszählung im Frühjahr. Dem Reichs⸗ Ftag iſt ein Geſetzentwurf der Reichsregierung zugegangen, wonach in allernächſter Zeit eine Reichswohnungszählung ſtattfinden ſoll, da die Ergebniſſe der letzten Zählung vom Mai 1918 nicht mehr ausreichen. Die neue Zählung ſoll in allen Gemeinden mit über 2000 Einwohnern ſtattfinden. Die einzelnen Länder haben auch das Recht, die Zählung auf kleinere Gemeinden auszudehnen. Die Zählung ſoll vor allem eine genaue Statiſtik über diejenigen Wohnun⸗ gen bringen, in denen mehrere Haushaltungen oder Fa⸗ milien gemeinſam untergebracht ſind. Die angeforderten Angaben ſollen ſich auf Größe, Beſchaffenheit der Woh⸗ nung und auf die Zahl der Wohnungsinſaſſen erſtrecken. Auch wird eine Erhebung über Alter und Geſchlecht der Wohnungsinſaſſen ſtattfinden. Die Zählung ſoll möglichſt noch im Frühjahr 1927 durchgeführt werden. Die Koſten ſollen die Länder tragen, wobei das Reich einen Zuſchuß von 600 000 Mark leiſten wird. Turnen Sport Spiel. Falſche Maßnahmen des D. F. B. Der Deutſche Fußballbund hat für Mitte Januar im Frankfurter Stadion einen Olympia⸗Kurſus für die Dauer von acht Tagen feſtgeſetzt. Gegen dieſe Feſtſetzung hatte der Bundes⸗Spielausſchuß durch den Mund ſeines Obmannes Widerſpruch erhoben, mit der ſehr verſtänd⸗ lichen Begründung, daß man jetzt mitten in der Hoch⸗ ſaiſon der Meiſterſchaftsſplele die Maßnahmen der Ver⸗ bände und Vereine nicht ſtören und durchkreuezn dürfe. Trotz dieſes vollberechtigten Proteſtes hat der D. F. B. bis jetzt keine gegenteilige Beſtimmung getroffen und ſetzt dadurch di« Verbände und Vereine, die Teilnehmer zu dieſem Kiuſus ſtellen ſollen, in große Verlegenheit hinſichtlich der Aufſtellung der Mannſchaften zur Pokal⸗ Zwiſcher unde am 16. Januar. Es iſt daher ſehr not⸗ wendig, daß der Bund ſofort ſeine Entſcheidung bekannt gibt, damit eine ungeſtörte Abwicklung der Pokal⸗Zwiſchen⸗ runde vor ſich gehen kann. Diener bort in Frankfurt a. M. Franz Diener hat ſich ſchriftlich bereit erklärt, am 31. Januar in Frankfurt a. M. im Rahmen eines inter⸗ nationalen Borkampf⸗Progremms den Hauptkampf zu beſtreiten. Ein guter Gegner für Diener wird zur Zeit noch geſucht. Hierdurch iſt Röſemann kampflos Sieger geworden, o daß alſo bereits für den nächſten Kampf ſag die Paarung Mannheimer Theater ſchau. 1. National⸗Theater: ienstag, 11. Jan., 8 Uhr: Wallenſteins Tod. Trauerſpiel von Schiller.(Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes. Abt. 7—33,(v. Abt. 7 Nr. 326350),(v. Abt. 33 Nr. 16511685), Abt. 92, 201, 211 214, 231, 269, 281, 311, 321 401409). Mittwoch, 12. Jan., 8 Ahr: Dover— Calais. Luſtſpiel von Julius Berſtl.(Miete E Nr. 17. Mittlere Preiſe.) Donnerstag, 13. Jan., 7,30 Uhr: Jen 1a. Oper von Leos Inacek.(Miete D Nr. 18. Mittl. Preiſe.) Freitag, 14. Jan., 8 Uhr: Mädel von heute. Luſtſpiel von Guſtav Davis.(Miete F Nr. 18. Kleine Preiſe.) Samstag, 15. Jan., 8 Ahr: Dover— Calais. Luſtſpiel von Julius Berſtl.(Miete A Nr. 17. Mittlere Preiſe.) 5 Sonntag, 16. Jan., 3 Uhr nachm.: Prinzeſſin Huſchewin d. Ein Sch lmenmärchen von Buch und Müller⸗Prem.(Kleine Preiſe). 8 Uhr abends: Tosca. Muſikdrama von G. Puccini.(Miete B Nr. 18. Hohe Preiſe.) Montag, 17. Jan., 7,30 Uhr: Prinzeſſin Hu⸗ ſchewind. Ein Schelmenmärchen von Buch und Müller⸗Prem.(Miete D Nr. 19. Kleine Preiſe.) 2. Neues Theater: Donnerstag, 13. Jan., 8 Uhr: Kopf od. Sꝙrift. Luſtſpiel von Louis Verneuil.(Für die Theater- gemeinde Freie Volksbühne, Nr. 1— 600, 2301 bis 2700, 3101-3300, 8001 8050. 10 000 10 300.) *— 49— Allen Leſern empfehlen wir ein Probeabonnement auf die hochintereſſante illuſtrierte Zeitſchrift„Welt und Wiſſen“. Dieſe bringt von erſten Schriftſtellern gemeinverſtändliche Abhandlungen aus allen Wiſſenſchaften. Jedes Heft, 36 Seiten ſtark, enthält zirka 20 Artikel, z. B.: Die Welt ohne Kohle. Wie wird unſere Erde untergehen? Wege zur Geſundheit und Schönheit. Das Leben auf andern Sternen. Bekämpfung der Krebskrankheit. Die Ehe der Zukunft. Entwicklung des Luftverkehrs. Die Pflege der Rerven. Die Wacht der Willenskraft. Die Großſtadt der Zukunft. Fernphotographie. Unend⸗ lichkeit im Weltenraum. Das Geheimnis der Träume. Die Deutung von Handſchriften. Die Ausheilung der Tuberkuloſe. Hypnoſe und Suggeſtion. Wen ſoll man heiraten? 24 Stunden richtig leben. Im Jahre 2000. Wie ſchult man ſein Gedächtnis? Probeheft gratis. eltschrit für nur 25 P. ode Noche! Außerdem erhält jeder Abonnent von Welt und Wiſſen eine große Fausgipliolhol und zwar zu jedem Jahrgang 4 Werke. Es werden zu freier Wahl geſtellt: Illuſtr. wiſſenſchaftl. Werke, Länder⸗ und Völkerkunde, Reiſebeſchreibungen, Sport und Körperpflege, Bücher zur Fortbildung, Hiſtoriſche Romane, Unterhaltungsromane, Jugendbücher u. a. mnlliche ehanntmachungon. Faſtnachtsveranſtaltungen 1927. Auf Grund der§8 30, 59 und 63 des Polizeiſtraf⸗ eſetzbuches und des§ 360 Ziffer 11 Reichsſtrafgeſetz⸗ — wird für das Jahr 1927 angeordnet, was folgt: 1. Die Veranſtaltung von karnevaliſtiſchen Umzügen auf öffentlichen Straßen und Plätzen und an anderen öffentlichen Orten iſt verboten. 2. Das Verbot bezieht ſich nicht auf Kinder unter 14 Jahren und auf die üblichen hiſtoriſchen Umzüge beſonderen lokalen Charakters. Die Bezirksämter werden angewieſen, vorſtehende Anordnungen in den amtlichen Verkündigungsblättern zum Ausdruck zu bringen. Karlsruhe, den 23. Dezember 1926. Der Winiſter des Innern: gez. Remmele. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 4. Januar 1927. Bad. Bezirksamt— Abt. V. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Im Laufe dieſer Woche trifft je ein Waggon Kohlen, Briketts und Kali 20% ig ein. Beſtellungen hierauf können im Lager gemacht werden. Daſelbſt vorrätig: Leinſaat(ganz u. gemahlen), Kainit, Thomas⸗ mehl, Kali 20 u. 40% ig, Weiß⸗ u Brotmehle, Biertreber, Malzkeime, Fiſchmehl, Mais, Weizen, Erdnußkuchen, Ackerleinen, Dünger⸗ ſchüſſeln, Gabeln, Eimer, Beſen, woll. leinene und waſſerdichte Pferdedecken, Zugſtränge. 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