27. Jubruang Bezugspreis: Für den Monat Januar 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Seine Fühlungnahme mit den Parteien. be Berlin, 11. Januar. „ Miniſter Dr. Curtius hat ſeine Bemühungen um die Regierungsbildung heute mittag im Reichstage aufge⸗ nommen. Er ſetzte ſich zunächſt mit dem Fraktionsvor⸗ ſtand der Deutſchnationalen in Verbindung und hatte mit Graf Weſtarp eine längere Anterred ung. Dieſer verſicherte die grund ſätzliche Bereitſchaft ſeiner Fraktion, an einer bürgerlichen Mehr⸗ he its regierung teilzunehmen, bezeichnete jedoch eine Erörterung von Einzelheiten programmatiſcher und for⸗ meller Natur ſolange als zwecklos, als ſich die Frage, wie ſich das Zentrum zu den Abſichten Dr. Curtius ſtellt, nicht reſtlos geklärt hat. Graf Weſtarp empfahl darum dem Minister Dr. Curtius, die Stellungnahme des Fraktionsvorſtandes der Zentrums⸗ partei abzuwarten. Im Anſchluß an dieſe Unterredung hatte Dr. Curtius noch weitere Beſprechungen mit dem Fraktionsvorſitzenden der demokratiſchen Partei, Dr. Koch, und den Abgeordneten der Wirtſchaftlichen Vereinigung Drewitz und Dr. Bredt. Soviel verlautet, haben ſämtliche Parteiführer, die bisher mit Dr. Curtius kon⸗ iert haben, die ä endgültige Entſcheidung ihren Frak⸗ ionen vorbehalten. Da dieſe zum Teil erſt Ende dieſer Woche zuſammentreten werden, iſt wohl damit zu rechnen, daß ſich die Verſuche des Miniſters um die Ka⸗ bintetsbildung noch längere Zeit hinziehen wer⸗ 85 Man nimmt in vpakſamentariſchen Kreiſen an, daß ie Zentrumsfraktlon di Bi dun; einer bürger i en ehrheitsregierung nicht glalt ablehnen, aber für as Zustandekommen der Regierung Bedingungen ormulieren wird, von denen man erwartet, daß ſie für 1 Dei: ie Für 3 utſchnationalen unannehmbar ſein Die Haltung der Parteien. Einberufung der Zentrumsfraktion. 1 a d Berlin, 11. Januar. Die Zentrumsfraktion des Reichstages iſt jetzt zu ihrer erſten Sitzung im neuen Jahr auf den morgizen Mittwoch, nachmittags 6 Uhr, telegraphiſch einbe⸗ rufen worden. In dieſer Sitzung ſoll die Entſchei⸗ dung in der Frage der Regierungsbildung fallen. Die demokratiſche Stellungnahme verſchoben. Ueber die Beſprechung des Reichs wirtſchaftsminiſters r. Curtius mit dem Abgeordneten Koch(Dem.) er⸗ fahren wir, daß Koch dem Miniſter entgegnete, daß erhandlungen mit den Demokraten zur Zeit keinen rechten Zweck hätten, da der Miniſter n über die Stellung des Zentrums hab⸗ e. A * Die Eniſcheidung. Mit der Pünktlichkeit, welche das ſchönſte Vorrecht eines hohen Amtes iſt, hat der Reichspräſident 910 ft erhandlungen mit den Parteien über die Regierungs⸗ 9 8 Nene 8 im 1 an die Beſprechun⸗ bie dre er mit einer Reihe pon Parteiführern gehabt hat, de Osherigen Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curb tu St 5 el bildung des Reichskabinetts betraut. Wenn nun die nich 4 dieſer volksparteilichen Perſönlichkeit auch noch ſta 5 bedeutet, daß jetzt auch wirklich eine Regierung zu⸗ vorbe; kommt, Jo iſt doch die Zeit der Vorfeldgeſechte 885 8 da die Fraktionen und Parteien ihre Entſcheidun⸗ neh reffen und zu Vorſchlägen und Anfragen Stellung ein 1382 müſſen, wovon dann der Enderfolg des jetzt 0 5 Schrittes abhängt. Der Auftrag, welchen 90 urtius vom Reichspräſidenten erhielt, iſt ſehr 5 15 umriſſen. Er geht dahin, eine Regierung ter Anker lichen Parteien zu bilden und zwar un⸗ direttiebaung. nach rechts, d. h. entweder unter Kabf ter Einbeziehung der Deutſchnationalen in das e oder doch wenigſtens zu einer Art ſtiiler ſie n ition mit dieſer Partef in ähnlichem Sinn, wie 971 18 vor der Regierungskriſe im Dezember mit der taldemokratie zu verzeichnen war.. ie Betrauung Dr. Curtius“ ſteutr nun bre eine der 5 Möglichkeiten dar, die ſich während der letzten rtl der derzeitigen parlamentariſchen Lage heraus⸗ die Faun hatte und gründet ſich auf die Tatſache, daß 0 Mit verteilung im Reichstag nur ein Kabinett nat itte mit Anſchluß entweder an die Deutſch⸗ läßt agen, oder an die Sozfalde mokratie zu⸗ 0 wobei es möglich iſt, daß der Reichspräſident bei 1 17 Auftrag von der Erwägung ausging, daß die aide Dezember über das Mißtrauenspotum der So⸗ wieder okratie„geſtürzte Regierung der Mitte jetzt nicht chlußz nach dieſer, ſondern nach der andern Seite An⸗ aſſu zu ſuchen habe. Dr. Curtius hat nun ſeine Auf⸗ Erklar⸗ über den an ihn ergangenen Auftrag in einer da arung niedergelegt, in welcher er darauf hinweiſt, „ Gedanke, ein Kabinett auf der Baſis der Gro⸗ 3 n Koalition zu bilden, nicht verwirklicht werden e. da in der Sozialdemokratie nicht die Ab⸗ Alltwoch. 12: ollar 1027 — Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung flo. 9 8 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle f Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. — Dr. Curtius Sondierungsverſuche. ſicht beſtehe, an der Regierungsverantwortlichkeit offiziell teilzunehmen und daß nunmehr, nachdem die Stetig⸗ keit der deutſchen Außenpolitik eine Not⸗ wendigkeit darſtelle, die geſicherte Mehrheit der neuen Regierung auf der anderen Seite geſucht werden müſſe. Es entſteht nun für Dr. Curtius die Frage, ob es ihm möglich ſein wird, die Brücke von der bürgerlichen Mitte nach rechts zu finden und ob er auch Sicher⸗ heit dafür erhalten kann, daß eine derartige ſtille oder offene Koalition in der Zukunft nicht wieder ausein⸗ anderfällt. 5 Um nun dieſe Frage beurteilen zu können, iſt es notwendig, einen kurzen Rückblick auf die Ereigniſſe der letzten Tage zu werfen, welche eine teilweiſe programma⸗ tiſche Erklärung der hauptſächlichſten Parteien ge⸗ bracht hatten. Hier wäre nun feſtzuſtellen, daß die Deutſchnationalen ihren Standpunkt auf die For⸗ mel„Entweder— oder“ gebracht hatten, d. h daß die kommende Regierung entweder mit ihnen, oder gegen ſie regieren müſſe, wodurch die prinzipielle Regierungsgeneigtheit ausgeſprochen wurde. In ähnlichem Sinn hatte ſich der Gegenſpieler der Deutſch⸗ nationalen, die Sozialdemokratie, entſchieden, nur hatte dieſe ſich nicht bereit erklärt, an der Regierung fel bſt verantwortungsvoll teilzunehmen, ſondern lediglich ihre Bereitſchaft bekundet, unter den gleichen Bedingun⸗ gen, wie zur Zeit der ſtillen Koalition auch das neue Kabinett zu ſtützen, wobei ſie hinſichtlich der perſön⸗ lichen Zuſammenſetzung ſowie der Aufſtellung des Regierungsprogramms beſtimmte Garant ien verlangt hatte. Damit hatten ſowohl Deutſchnationale, ſowie Sozialdemokraten Aufſchluß über Weg und Ziel des künftig einzuſchlagenden Kurſes gefordert, worauf die ZJentrumspreſſe erklärte, daß von die er Seite unter keinen Umſtänden ein von der Rechten abhängiges Kabinett unterſtützt oder duldet würde. Damit iſt nun die ganze Schwierigkei! mit welcher Dr. Curtius bei ſeinem nunmehrigen Auftra zu rechnen hat, gekenn⸗ zeichnet und wenn er es trotzdem übernommen hat, den Verſuch zu machen, um eine trankähige Regierung zuſtande zu bringen, ſo zeugt dies von'em außerordentlich großen Optimismus ſovr des Beauftragten, als auch des Reichspräſidenten, auf welchen die Betrauung zu⸗ rückzuführen iſt. Die Ausſichten, welche ir Dr. Curtius vorhan⸗ den ſind, ſind nun entſprechend den großen Schwierig⸗ keiten außerordentlich zw felhaft. Zoar iſt nicht daran zu zweifeln, daß neben der Deutſchel. Volks⸗ partei auch die Bayeriſche Vol gartei, ſowie die Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung ihre Zuſtimmung zu der von Dr. Curtius beabſichtigten Regierungskoalition geben werden, allein ſehr ſtarke Bedenken ſind nicht nur im Lager des Zentrums, ſondern auch ber den Demokraten vorhanden, welche Parteien nahezu prinzipielle Gegner eimer Regierungsgemeifiſchaft mit den Deutſchnationalen ſind. Außerdem iſt auch die Stellung der Deutſchnationa⸗ len ſelbſt nicht ſo deutlich umriſſen, daß man bereits feſt mit ihnen rechnen könnte. Aus all dem ergeben ſich nckkür⸗ ſich keine ſonderlich günſtigen Vorzeichen für die jetzt einſetzenden Regierungsverhandlungen, bei welchen man vorausſichtlich die Erfahrung wird machen können, daß ſowohl das Zentrum als auch die Deutſchnationalen mit Fragen und Gegenfragen aneiander herantreten Kabinettsbildung notwendigen Garantien der Ste⸗ tigkeit zu erhalten. f 5 Bei dieſer Lage der Dinge wäre nun ohne weiteres anzunehmen, daß es möglich wäre, unter volksparteilicher Führung die Wiederkehr des ſogenannten Lutherblocks, d. h. die Koalition von den Deutſchnationalen bis zum Zentrum unter Ausſchluß der Demokraten zu ermöglichen. Allein in die ſchwebenden Verhandlungen hat bereiks kurz anch der Auftragserteilung an Dr. Curtius die Sozial⸗ demokratie mit einer Entſchließung eingegrif⸗ fen, in welcher ſie ſich bereit erklärt, in die Regierung einzutreten und auf die Notwendigkeit 4 daß die Politik von Genf und Thoiry fortgeführt wird. Weiterhin betont dieſe Erklärung die Notwen⸗ digkeit der Entpolitiſierung der Reichswehr und hinſichtlich der Fortführung der Sozialpolitik die ſchleunige Verabſchiedung des Arbeitszeitnotge⸗ ſetzes und die Sicherung des Achtſtundentages. Dieſe Erklärung, die ſehr gut abgefaßt iſt und die eben⸗ ſogut von den Deutſchnationalen wie von den Sozialdemo⸗ kraten verfaßt worden ſein könnte, ſtellt nun ein außer⸗ ordentlich großes Hindernis für die Bemühungen Dr. Curtius dar. Denn ohne Zweifel iſt ſie dafür berech⸗ net, das Programm, das Dr. Curtius aufgeſtellt hat, zu baralyſieren und es iſt nunmehr feſtzuſtellen, daß dies bis jetzt auch zum großen Teil ſchon gelungen iſt. Denn ohne die Abſicht der Sozialdemokratie, ob die in ihrer Erklärung ausgeſprochene Regierungsbereitwillig⸗ keit auch voll und ganz in der Partei beſteht, zu unter⸗ ſuchen, iſt feſtzuſtellen, daß dieſe Erklärung in Zen⸗ trumskreiſen ſehr großen Eindruck gemacht hat, ſo daß dadurch die Belaſtungsprobe für Dr. Curtius außerordentlich geſteigert wurde. Es müſſen daher die Jweifel, welche an den Erfolg des volks⸗ parteilichen Abgeordneten geknüpft wurden, jetzt in ver⸗ ſtärkter Form ausgeſprochen werden, doch erübrigt es ſich, vorerſt mehr darüber zu ſagen, da die Ereigniſſe der nächſten Zeit eine Klärung der Lage bringen müſſen. werden, um in deu lich formu i ten E k ärungen die für die ſchen Oſtgrenze enthalte. Neues in Kürze. is: Der Verſuch des Reichs wirtſchafts miniſters Cur⸗ ktius, eine Regierungskoalition nach Nechts zuſtande zu bringen, wird in der Preſſe der Mittelparteien und der Linken für ausſichtslos gehalten. 5 ꝛ8: Die Reichsbank hat den Diskont von 6 auf 5 e herabgeſetzt, der Lombardzins fuß bleibt unver⸗ ändert. 5 g 23: Der Petit Pariſien benutzt die Frage der deutſchen Oſtfeſtungen, um zu behaupten, die deutſchen Entwaff⸗ nungsvorſchläge ſeien nicht verſöhnlich und die Verhand⸗ lungen würden ſchwierig ſein. 1 16: Graf Bethlen plant eine Reiſe nach Nom, die den engeren Anſchluß Ungarns an Italien dokumentieren ſoll. Die Reviſionsbewegung gegen Verſailles Die Ziele der deutſchen Politik. g Soeben ſind wir in das achte Jahr nach Un⸗ terzeichnung des Verſailler Diktats einge⸗ treten. Unmittelbar ſetzte aus dem Proteſt des deutſchen Volkes gegen die Willkür und Gewalt eine Bewegung ein, welche die Reviſion ſich zum Ziele ſetzte. Nur mo⸗ raliſche Waffen ſtanden dem deutſchen Volke zu Gebote. Als rechtliche Grundlage diente der namentlich in den Renarationsforderungen ins Ungemeſſene überſchrittene Vorfriedensvertrag vom November 1918 und als mora⸗ liſcher Hebel der Kampf gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge, die Verſailles mit einem Schein falſchen Rechts umkleidete. Die Wieder herſtellung des Rechts iſt denn auch der tiefere Sinn des Kampfes. Der Völ⸗ ker bund muß ſeines Charakters als Hüter der Unge⸗ rechtigkeiten der Friedensverträge entkleidet und zu einem Inſtrument wirklichen Rechts ausgeſtaltet wer⸗ den, wozu für Dautſchland erſt der Eintritt die Möglichkei⸗ ten und eine ſchwere Aufgabe geſchaffen hat. Auch die Kriegsſchuldfrage harrt noch ihrer endgültigen Löſung, der nicht nur außen⸗, ſondern auch immer noch innerpolitiſche Schwierigkeiten entgegenſtehen. Sie iſt jedoch nach wie vor eine Schickſals⸗ und Ehrenfrage des deutſchen Volkes. Der Forderung der Oeffnung der Archive iſt Deutſchland zuerſt nachgekommen und kann heute auf den Abſchluß der großen Aktenpublikation, deren Auswertung in der breiteren Oeffentlichkeit eine neue Aufgabe iſt, blicken. England hat ſoeben die erſten Bände herausgebracht. f In Bezug auf die Kriegsgreuellegenden iſt am eheſten ein Abflauen der Kriegspſychoſe zu verzeich⸗ nen. Das engliſche Blaubuch über Südweſtafrika iſt ver⸗ nichtet und damit eine ſtarke Breſche in die Kolo⸗ nialſchuldlüge geſchlagen worden, mit der der Raub der deutſchen Kolonien begründet wurde. Die Wieder⸗ erlangung von Kolonialbeſitz in irgendeiner Form iſt nach wie vor eine Lebensfrage für das deutſche Volk. Eine der brennendſten Aufgaben iſt weiter die Be⸗ freiung des Rheinlandes, für die auch jeder ſchein⸗ bare Rechtsgrund weggefallen iſt. Vielmehr iſt ſie ein ſchweres Hindernis der Befriedung und kann nach Lo⸗ carno in keiner Weiſe für die„Sicherheit“(lies Herr⸗ ſchaft) Frankreichs mehr beanſprucht werden. Ein ausreichender Minderheitenſchutz und ein Minderheitenrecht iſt für zehn Millionen Deutſche unbedingte Notwendigkeit. An der Löſung des Ab⸗ rüſtungsproblems hat das einſeitig entwaffnete Deutſchland vitalſtes Intereſſe und auch das Re para⸗ tionsproblem iſt keineswegs durch den Dawesplan als gelöſt zu betrachten, harrt vielmehr einer gründ⸗ lichen Reviſion. So ſteht dem deutſchen Volk trotz einiger kleiner„Beſſerungsſcheine noch ein langer und müh⸗ ſeliger Weg zur wirklichen Freiheit bevor, der An⸗ ſpannung aller Kräfte und Einigkeit erfordert. . Indiskretionen des Verſailler Militärkomitees. Paris, 11. Januar. Da die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen Dele⸗ gierten und den Vertretern der Botſchafterkonferenz bisher ſtreng geheim gehalten wurden, ſo muß es außerordentliches Befremden erregen, daß verſchiedene Artikel in Pariſer nationaliſtiſchen Blättern, in denen gegen die Bereinigung der beiden Reſtpunkte in der Ent⸗ waffnungsfrage Sturm gelaufen wird, Angaben und Daten enthielten, die offenſichtlich allein aus den Akten des Militärkomitees herrühren lön⸗ nen. Daß tatſächlich ſchwere Indiskrettonen vor⸗ liegen müſſen, läßt ſich aus einem im„Matin“ erſchie⸗ nenen Artikel über die deutſchen Oſtbefeſtigungen klar erkennen. Denn der Verfaſſer dieſes Artikels gibt nicht nur ſeinem Aufſatz die Aeberſchrift:„Die militäri⸗ ſchen Akten“, ſondern er geſteht von vornherein ein, er babe das Aktenſtück ſelbſt vor Augen gehabt, das der Botſchafterkonferenz vorliege und das eine voll“? ſtändige Darſtellung des Feſtungsproblems an der deut⸗ ſtänden deutſcherſeits den Schluß ziehen, daß es ſich hier um einen letzten, mit ſchwerſtem Geſchütz organiſierten Verſuch des Verſailler Militärkomitees und der Kreiſe um Marſchall Foch handelt, die Be⸗ friedungspolitik des franzöſiſchen Außenminiſters niederzukämpfen. 8„ Man muß unter dieſen Am⸗ Ermäßigung des Reichsbankbiskonks Herabsetzung auf 5 Prozent. .„Berlin, II. Januar. In der zum heutigen Vormittag einberufenen Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichs bank unter Vorſitz ſeines Präſidenten Dr. Schacht wurde die Her ab letzung des Diskontſatzes um ein volles Prozent von 6 auf 5 Prozent beſchloſſen, nachdem geſtern eine gründ⸗ liche Vorberatung des Reichs bankdirektoriums ſtattgefunden hatte. Der Lombardzins fuß wurde auf 7 Prozent belaſſen. — franzöſiſchen Senatswahlen. 3535 O. Paris, 11. Januar. f Erfolg aber kein Sieg, ſo läßt ſich am beſten für die 7 K ö zeichnen. Wohl haben die Parteſen der Linken Mandatsgewinne zu verzeichnen, wobei die Sieger des Tages die Sozialisten ſind, die nicht weniger als acht Sitze gewannen, ſo daß ſie nunmehr über 10 Abgeordnete im Senat verfügen. Der Gewinn der Sozialiſten gin . allerdings nicht immer auf Konto der Rechten, denn au 4 die Radikal⸗Sozialiſten büßten drei Mandate ein, die 5 Linksrepublikaner fünf. In Elſaß⸗Lothringen er⸗ zielte die Rechte einen unbeſtrittenen Erfolg. So⸗ Raliſten und Radikale brachten hier nicht einen einzigen Kandidaten durch. Charakteriſtiſch iſt, daß Herr Mille⸗ rand, der ehemalige Präſident der Republik, den die . Linke nach ihrem Sieg vom Mai 1924 aus dem Elyſee 3 vertrieb und der ſich recht weit nach rechts hinüber ent⸗ wickelt hat, im Wahlkampfe unterlag. Die Rechtspar⸗ teien hatten es nicht einmal gewagt, ſich mit einer Kan⸗ didatur Millerand zu belaſten. Auch Herr de Sel⸗ ves, der bisherige Präſident des Senates, der vor zwei Jahren entgegen dem Willen des Kartells gewählt wurde iſt im Wahlkampf unterlegen. Möglicherweſſe wäre der Erfolg der Linken größer geweſen, wenn ſie ge⸗ ſchloſſen vorgegangen wäre. Sie vermochte dem Rechts⸗ block keine geſchloſſene Gruppe entgegenzuſtellen, ſondern marſchierte wie immer getrennt. Damit iſt auch bereits die Schwäche der Lin⸗ ken gekennzeichnet, was ſie an Stimmenzahl gewinnt, iſt für ſie ſicherlich nicht unerfreuſich, ſolange ihr aber die innere Geſchloſſenheit fehlt, iſt ihre poli⸗ tiſche Stoßkraft nur gering. Man wird ſich darum auch davor hüten müſſen, den Erfolg der Linken zu überſchätzen. So kommt man zu dem Ergebnis, daß ſich alles in allem trotz der numeriſchen Verſchiebung nicht viel verändert hat, ſo daß von dem Wahl⸗ reſultat unmittelbare Rückwirkungen auf die inner⸗ politiſche Lage in Frankreich kaum zu erwarten ſind. Poincaree wird auch im neuen Senat auf Schwie⸗ rigkeiten nicht ſtoßen, wie überhaupt die Wahlen an der franzöſiſchen Innen⸗ und Außenpolitik wenig oder nichts ändern werden. Wie ſich das Wahlergebnis auf den Kampf Briands um ſeine Außenpoli⸗ tik auswirken wird, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Von einem Ruck nach links kann man jeden⸗ falls nicht ſprechen, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß es ſich nicht um eine direkte Wahl handelt, ſondern daß ſich bei dem eigenartigen Wahlverfahren noch nachträg⸗ lich die letzten Kommunalwahlen auswirken, die der Lin⸗ len einen Erfolg brachten. Der gemeinſame Feldzug gegen Oeutſchland. . Berlin, 11. Januar. AJn hieſigen politiſchen Kreiſen hat man mit außer⸗ ordentlichem Befremden davon Kenntnis genommen, daß ausgerechnet in demſelben Augenblick, in welchem Ge⸗ 5 neral von Pawels und Geſandtſchaftsrat Dr. For⸗ ter in Paris eingetroffen ſind, um dort die Verhand- lungen zur Bereinigung der ſogen.„Reſtpunkte“ der deut⸗ ſchen Entwaffnungsfrage aufzunehmen, gleichzeitig der franzöſiſche Linke der Ausgang der Senatswahlen kenn⸗ Ppoln iſche Außenminiſter und die Pariſer Kreiſe, die dem Militärkomitee in Verſailles naheſtehen, ſich in einer gemeinſamen Propaganda Bälle zuwerfen, um zunächſt einmal den Abſchluß der Ent⸗ waffnungsverhandlungen zu ſabotteren. Der polniſche Außenminiſter Zaleski hat dann auf emem Bankett einer politiſchen Vereinigung eine Rede über die außenpolitiſche Lage Polens gehalten, in der er ſemen bisherigen deutſchfeindlichen Verlautbarungen die Krone aufſetzte. Herr Zaleski hat die Unverfrorenheit be⸗ eſſen, zu behaupten, daß obſchon Deutſchland Mitglied es Völkerbundes ſei, es gegen die polniſche Grenze eine unerhört ſtarke Propagandaoffenſive betreibe, die nicht nur allein dem Artikel 10 der Völkerbundsſatzung wider⸗ ſpreche, ſondern die auch für den Frieden Polens und ſo⸗ gar für den allgemeinen Weltfrieden höchſt gefährlich ſei. Anſchließend beſaß der polniſche Außenminiſter die weitere Dreiſtigkeit, Polen als ein wahres Un⸗ chuldslämmchen hinzuſtellen, das nur von dem einen unſch beſeelt wäre, die beſten nachbarlichen Beziehun⸗ gen zu Deutſchland zu unterhalten. Worauf es Herrn Zaleski aber in Wahrheit dabet ankommt, ergab ſich aus dem Eingeſtändnis, daß Polen„als Prets für dieſe guten() nachbarlichen Beziehungen eine Rev ſton ſeiner Weſtgrenze nicht zulaffen werde.“ Arm in Arm ſieht man alſo in dem gegenwärtigen kritiſchen Augenblick die ſchönen Seelen des polniſchen und franzöſiſchen Nationalismus die Projektionsfläche des N außenpolitiſchen Bildſtreifens verdunkeln, der ſoeben in Paris durch die Verhandlungen über die Reſtpunkte ab⸗ gerollt wird, denn auch die Tendenz der Artikel, die in den Blättern der Pariſer Rechtszeitungen erſchienen, läuft einſach darauf hinaus, eine Verſtändig ung ü ber die deutſchen Oſtbefeſtigungen unmöglich zu machen. Hier tritt weiter zutage der geheime Wunſch, auch die vom Völkerbundsrat im Dezember beſchloſſene Be⸗ endigung der interalliierten Militärkontrolle zum 31. Januar und jeden weiteren Verſtändigungsverſuch über eine vorzeitige Räumung des Rheinlandes z u ſabo⸗ tieren. N —. 23 64 81 2 2 E 7 * 2 2 . E — EA — — 2 . 2 = 3 — 2 —. = ** 2 — 2 E 7—5 S. 2 E 2 2 2 2 1 1 — 2— Aus dem In⸗ und Auslande. Das deutſch⸗franzöſiſche Handelsproviſorium läuft ab. Berlin, 11. Januar. Das im Auguſt v. Is. zwiſchen Deutſchland und Frankreich abgeſchloſſene Handelsvertrags⸗ proviſorium läuft am 21. Februar 1927 ab. Die Ver⸗ handlungen über den Abſchluß eines endgültigen Vertrages dauern an, doch wird ſich die Verlängerung des Provi⸗ ſoriums um einige Wochen nicht vermeiden laſſen, da ſtechniſche Schwierigkeiten“ den rechtzeitigen Abſchluß des definitiven Handelsvertrages, über den jetzt bereits ſeit über zwei Jahren verhandelt wird, noch verzögern. Aufſtand in Mexiko. Newyork, 11. Januar. Nach hier einlaufenden Nach⸗ richten aus Mexiko ſoll es diesmal doch zu ernſthaften Aufſtänden gekommen ſein. Ein 28jähriger Katholik, der wegen Gründung einer Liga für Verteidigung der reli⸗ giöſen Freiheit und wegen des von der Liga veranlaßten Boykotts nach den Vereinigten Staaten fliehen mußte, ſoll mit Unterſtützung amerikaniſcher Columbus⸗Ritter ge⸗ nügende Mittel geſammelt haben, um die Revolution durchzuführen. Er ſoll ſich bereits zum revolutionären Präſidenten Mexikos ausgerufen haben und in den näch⸗ ſten Tagen den Grenzübertritt planen. Sein militäriſcher Kämpfer iſt General Arſtaga, der im Staate Oaxaka ge⸗ nügende Streikräfte geſammelt hat. Die Verbindung mit anderen revolutionären Truppen ſoll bereits aufgenommen worden ſein. 5 5 5 8 Das Glück der Andern 7 Original⸗Roman von Erich Ebenſtein 70. Fortſetzung.(Schluß.)(Nachdruck verboten.) a Ihr ſchmales, feines Kindergeſicht hatte wieder etwas lan Fülle gewonnen, und das goldbraune Haar, das füberraſchend ſchnell nachwuchs, drängte ſich in lockigen Maſſen um die ernſte Mädchenſtirn.. Sie war nun längſt nicht mehr„entſetzlich häßlich“, iwie die Gräfin Wirbna behauptet hatte, ſondern viel Hane als früher, denn der ſeelenvolle Ausdruck ihres (Geſichtes hatte ſich vertieft. i Frau Loſenſtein hatte ihre Limonade ausgetrunken und ſtand auf. 2ch will nun noch auf einen Sprung zu Lotte gehen, N lee ich ihr verſprach. Kommſt du mit, Modeſta?“ fragte ſſie. W Nein, Mama ich bin froh, daß ich nun zu Hauſe 2 5 7 2 5 8 tann. Es ich ſo drückend heiß heute draußen.“ „Na, freilich, das viele Stehen und die Spiele mit den Kin es, wird w n müſſen dich ja auch müde machen. Aber ohl nicht mehr lange dauern. Es iſt ein lück, daß du als Aushilfslehrerin deine Stelle jeden Tag aufgeben kannſt—“ t mir aber gar nicht ein, liebe Mama! hen. Uebrigens tue ich es ja ſo gern!“ Die Mutter lächelte. A„Wenn ich aber etwas viel, viel Beſſeres wüßte?“ „Was könnte das ſein?“ 1 „Daß wir nach Rettenegg fahren! Die Gräfin ſchrieb heute wieder ſo dringend und drohte, wenn wir nächſte Woche nicht kämen, würde ſie uns einfach mit Gewalt olen! Und denke dir— Magnus kommt nun auch zurück, wie ſie mir ſchreibt. Ich denke wirklich, daß die Einladung diesmal nicht wieder abſchlagen dürfen!“ Ein Schatten hatte Modeſtas Stirn verdüſtert. nicht, Mama! Dir wird ein wenig Landluft ſchen! Braungebrannt von der Sonne, frohe Glück⸗ wie damals, als ich glaubte, Sie hielten mich für ein wir ja nun gar keine mehr, ſeit die beiden Mädchen ſo gut verheiratet ſind und wir das Kabinett an Fräulein Hartſtein vermieteten! So gut wie jetzt iſt es mir ja im Leben noch nicht gegangen. Ich dachte auch in erſter Linie nur an dich—“ „Ich gehe leinesfalls nach Rettenegg, Mama! Ganz beſtimmt nicht!“ 0 „Na, darüber reden wir noch, kleiner Trotzkopf, denn nun muß ich fort. Laß dir die Zeit nicht ſo lang wer⸗ den und denke inzwiſchen darüber mich, wie ſchön es in Rettenegg iſt!“ Schön! Ja, es war ſchön— wunderſchön dort— Modeſta ſaß am offenen Fenſter und dachte daran, während ſie verträumt in die erlöſchende Glut des weſt⸗ lichen Himmels ſtarrte, wo die Sonne vor kurzem ge⸗ ſunken war. b Und nun kehrte er alſo bald in die Heimat zurück. Ob ſchon als Bräutigam Beatens?— Draußen klingelte es. Modeſta erhob ſich mechaniſch, um zu öffnen. Wahrſcheinlich war es Fraulein Hart⸗ ſtein, ihre Mieterin, die aus dem Bureau heimkam. Aber als ſie die Eingangstür öffnete, prallte ſie er⸗ 1 77 zurück. Das war nicht Fräulein Hartſtein, ſon⸗ ern er— Magnus— an den ſie ſoeben gedacht! N Lächelnd trat er ein und machte die Tür hinter ſich zu. Da ſtanden ſie wieder in dem engen kleinen Vorhaus, wie ſchon einmal, nur daß heute das Oel⸗ lämpchen noch nicht brannte und der ſcheidende Tag einen letzten roſigen Schimmer in den Naum warf. Aber wie damals, ſtand Modeſta ſtumm da und brachte vor Beſtürzung kein Wort des Grußes heraus. Er ſah ſo anders aus, als ſie ihn je zuvor ge⸗ ſeligkeit in den blauen Augen und übermütiges Lächeln um die Lippen. 5 „Nun Modeſta— Sie ſtehen ja faſt ſo erſtarrt da „Ach, was die Sorgen betrifft, Modeſta, ſo haben Die Lage in China. London, 11. Januar. Aus Schanghai wird gemel⸗ det, daß die Straßen der Stadt gegenwärtig verbarri⸗ kadiert werden, weil man mit der Möglichkeit einer Belagerung der Stadt rechnet. Der Stadtrat hat mit⸗ zeteilt, daß im Falle von Unruhen ſofort die ſchärfſten Mittel angewendet würden, um die Ruhe wiederherzu. ellen. Man teilt mit, daß der auswärtige Beſitz n Schanghar auf 750 Millionen Dollar geſchätzt wird. Die amerikaniſchen Staatsangehörigen in Tſchetſchuen am Jangtſekiang haben die Stadt geräumt und ſind in Schanghai angekommen. Die Truppen des Generals Sun Schuang Fang ſollen nach hier eingetroffenen Meldungen 7 0 Teilerfolg gegenüber den Kantoneſen zu verzeichnen aben. g 5 Jed a ubes Wedfee ce N 9* SNN 05. N s 8* Huch fiene., Schen gs, von oe fam onc se, SS Der Kinotheaterbrand in Montreal. N Newyork, 11. Januar. Bei den Opfern der Kino⸗ kataſtrophe in Montreal handelt es ſich faſt ausſchließlich um Kinder im Alter von 5 bis 16 Jahren. Die Feuor⸗ wehrſtation auf der anderen Seite der Straße, wohin die Leichef zumeiſt gebracht wurden, iſt von den Elteen überfüllt, die ihre Kinder vermiſſen. Hier finden furcht⸗ bare Szenen ſtatt, zumal die Identifizierung der Leichen, die bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt ſind, kaum mög⸗ lich iſt. 400 bis 500 Kinder hatten auf dem Theaterbal⸗ kon Platz genommen, um die Erſtaufführung eines Mary Pickford⸗Films„Der Sperling“ zu ſehen. Die meiſten Opfer ſtammen aus dieſem Teil der Beſucherſchaft. Als ei Rauch erſchien drängte ſich alles zu der ſchmalen Trepvpe, u die bald völlig verſtopft war. Hier fand man die Leichen 90 zu einem richtigen Berge aufgeſchichtet. Die meiſten B⸗ ſucher des Parterres ſind dagegen dem Tode entgangen. Ii Wegen der Mängel der Theateranlage wird wahrſchein⸗ ge lich gegen den Vorſitzenden des Syndikats, dem das de Theater gehört, ein Verfahren wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung eröffnet werden. 2 Von den 76 ums Leben gekommenen Kindern ſind einer amtlichen Mitteilung zufolge, 60 erſtickt, 11 erlagen 11 Verletzungen verſchiedener Art und ſtarben durch Brand⸗ 1 de wurden und Erſticken. 25 andere Kinder ſind verletzt. a be Die Opfer waren zwiſchen 5 und 17 Jahre alt. 1 2 ba 85 m Aus Nah und Fern.* desbaden.(Jugendliche Einbrechern) du Der hieſigen Polizei iſt es gelungen, eine ſechsköpfige ju⸗ 1 gendliche Einbrecherbande, die ſeit dem September des 1 sd Voriahres zahlreiche Einbruchsdiebſtähle in hieſigen Vil⸗ fte len und Gartenhäuſern verübt hat, zu ermitteln. Ein 5 großer Teil des Diebesgutes konnte wieder herbeigeſchafft 2 werden. f G. Köln.(Der falſche Kronprinzenſo n.) In 18 der Strafſache gegen den falſchen Prinzen Bon it 5 jetzt der Staatsanwalt beſchäftigt. Der Feſtgenommene 1 5 bleibt im Kölner Gefängnis Klingelpütz in Anterſuchungs: ihr haft, wird aber wahrſcheinlich ſchon bald nach Weimar de gebracht werden, wo das Strafverfahren ſein ſoll. Die me meiſten der a haben bisher keine Strafanzeige Ie erſtattet, ſo daß nicht allzu viel bei dem ganzen Verfa. da ren herauskommen wird. Wie berichtet wird, haben be. ſch reits einige Filmunternehmungen den ſenſationellen Stoff w aufgegriffen. een Geſpenſt? Bekomme ich denn wirklich keinen Gruß zum. Willfommen?“ ſagte er endlich. 0 „Willkommen!“ ſagte ſie leiſe.„Und wie gut Sie an ausſehen! 3 a 1 „„Das macht nur die Wiederſehensfreude! Niemand 1 N weiß noch, daß ich zurück bin— mein erſter Weg war. hierher und die drei Tage Reiſe von England her hatte 1 ich gar keinen anderen Gedanken als den: Was wird 1 28 die kleine Modeſta ſagen, wenn ich nun ſo unerwartet 3 angerückt komme?“ 5 D Es log etwas in ſeinem leuchtenden Blick, das ſie nu verwirrt bie Augen niederſchlagen ließ. an „Sie kommen von— England?“ fei „Ja. Von der Inſel„Wight eigentlich, wo ich un⸗ ſeren Freund Wolkern ablieferte.“ 5 St „Ablieferte—?“ 5 ge Er lachte. 3 5 u ..„Nun ja— ſo ähnlich. Ich hatte im letzten Halb⸗ jahr ſo das Gefühl, als ſchleppte ich eigentlich ein hm anpertrautes Gut mit mir herum! Nun wird er wohl S bald in aller Form von meiner Couſine Beate annek⸗ lo, tiert werden. Sie ſehen mich ſo verwundert an? Ja 1 ſo— Sie verſtehen noch nicht! Nun, der gute Harald die hat vor Antritt unſerer Reiſe in Beate die ſchöne Seele br entdeckt, die ihn verſteht wie keine zweite— wir mußten 1 deshalb ſchon vier Wochen länger, als beabſichtigt in Ab⸗ in bazſa ſitzen bleiben. Dann ſchrieben ſie ſich und ich mußte bli endloſe Auseinanderſetzungen über Beatens„Weisheit 1 9 Cedankentiefe“ etc., mitanhören. Na, und fetzt wird die ſie Sache wohl bald zu gedeihlichem Endziel und Schönau zu nne einer jungen Herrin kommen!“ 1 4 Er hoh Modeſtas Köpfchen ein wenig und ſah ihr tief in die Augen. n 155 a g 85 0 „Geht Ihnen das etwa nahe, kleine Moe ta?“ 1 ,„Ich bin ſo glücklich darüber!“ ſtammelte ſie, un⸗ 5 fähig, ihre Freude zu verbergen. 9 Magnus fuhr fort:„Ja— er holt ſich nun die Braut. best guter Sterngucker! Und ich—“ 158 Modeſta blickte erſchreckt auf. FF 2 ö 1 5 von Griechenland und dem früheren deutſchen Kron⸗ * 08 2 mark.) Die Biſamratte tritt in Thüringen in * ann Mengen auf und wirkt ſich bald zu einer ge⸗ flährlichen Landplage aus. Infolgedeſſen ſetzen die Po⸗ I zei⸗ und Kreisämter bereits Prämien für die Erlegung Leines Tieres aus. Für jede abgelieferte Ratte wird eine Reichsmark bezahlt. Vauier Fiſche * Uberraſcht und mußten umkehren. Kaum 20 Meter vom * Vulegton verſchleppt worden war. Mit melt. 5 1* hren eingeleitet. 0. die blick ſich ſie noch nes“.) Außer dem„Sohn des ehemaligen Kron⸗ nen“ hat hier auch ein ehemaliges Dienſtmädchen ihr nweſen als preußiſche Prinzeſſin getrieben. Sie ſitzt ſeit igen Wochen im hieſigen Unterſuchungsgefängnis, weil ie als Nichte des Kaiſers,„Prinzeſſin Margarethe von Preußen“, eine größere Anzahl Erfurter Geſchäftsleute ge⸗ prellt hat. Die Betrügerin war im Berliner Heim eines Sohnes des vormaligen Kaiſers in der Küche tätig. Als zen ſo r geſchickt, ſich als Prinzeſſin von Preußen feiern zu en. Die gute Geſellſchaft Erfurts riß ſich um ihre Gunſt und ſchätzte ſich glücklich, ſie in ihrem Heim begrüßen zu önnen. Was die Betrügerin ihren Freunden zu bieten wagte, zeigt ihre Erzählung, daß ſie eine Tochter des Kö⸗ ö 10 wieder nach Erfurt zurückgekehrt war, verſtand ſie es 0 1 gal rinzen auf einer Alm heimlich zur linken Hand angetraut „Sie ſchmückte ſich mit falſchen Edelſteinen und zahlte nit falſchen Wechſeln, bis die Erfurter Kriminalpolizei ie„Prinzeſſin“ mit rauher Hand in die Wirklichkeit zu⸗ rückführte. „Elberfeſd.(Die Negerrevue Black Peeple in Elberfeld verboten.) Der Oberbürgermeiſter von Elberfeld hat im Hinblick auf die Schwarze Schmach, unter der die Bevölkerung des Rheinlandes ſechs Jahre lang zu 5 leiden hatte, die Aufführung der Negerrevue Black Peeple in Elberfeld verboten. Eiſenach.(Eine Biſamratte— eine Reichs⸗ immer Puck(Pommerellen).(Vrei Fiſcher ertrunken.) iſcher aus Großendorf wurden von einem Sturm Ufer kenterte das Boot. Einer der Fiſcher wurde geret⸗ tet, die anderen drei ertranken. 1 „Euskirchen.(Räuber im Pfarrhaus.) Ein fre⸗ cher Raub wurde in Röwenich im dortigen Pfarrhauſe agusgeführt. Während der Pfarrer in der Kirche die Meſſe las, drang ein Mann in das Pfarrhaus ein und zwang die Schweſter des Geiſtlichen mit vorgehaltenem Re⸗ olver, ihm das im Hauſe befindliche Geld herauszugeben. em Kerl fielen etwa 500 Mark in die Hände. Er ent⸗ m unerkannt. Duisburg.(Aus der Fremdenlegion ent⸗ flohen.) Hier traf ein Mann namens Tebernum ein, der vor zweieinhalb Jahren in die franzöſiſche Frem⸗ einem zweiten Jeutſchen, der unterwegs verſtarb, hatte er in Syrien einen Fluchtverſuch unternommen. Es gelang Tebernum, uf engliſches Gebiet zu entkommen, von wo aus er den ganzen Weg bis nach Deutſchland zu Fuß zurücklegte. Stettin. Ein guter Fang der Kriminalpo⸗ 5 lizet) Der hieſigen Kriminalpolizei gelang es, den we⸗ gen Raubmordverſuches geſuchten E. Melian feſtzunehmen, der im Verdacht ſteht, am 4. Dezember 1926 die Land⸗ * wirtsfrau Mauriſcha in Seefeld⸗Zühldorf bei Wandlitz ermordet und beraubt zu haben. Münſter.(Zwei Eiſenbahnarbeiter ge⸗ tötet.) Auf der Eiſenbahnſtrecke Münſter— Hamm wur⸗ en in den frühen Morgenſtunden die Leichen zweier Ar⸗ beiter gefunden, die offenbar einer Baukolonne der Eiſen⸗ n angehörten. Die Leichen waren vollſtändig verſtüm⸗ 25 Eine Kollegin des„Kronprin⸗ er Kopf des einen Toten konnte bisher noch nicht efunden werden. Ebenſo konnten die Namen noch nicht eſtgeſtellt werden. Offenbar hsandelt es ſich um einen durch den Nebel hervorgerufenen Unglücksfall. „„ Haltern i. W.(Eine unglaubliche Herenge⸗ che. Im Oktober 1926 brach unter dem Viehbe⸗ and eines Landwirtes im Amtsbezirk Haltern eine Krank⸗ it aus, die ein Tier nach dem andern hinwegraffte. Eines ges kam eine Wahrſagerin aus Gelſenkirchen in das 5 Gebet und behauptete, die junge Frau des Hauſes trage ie Schuld an dem Abſterben der Tiere, denn ſie ſei be⸗ t. Dies führte zu unerhörten Mißhandlungen der jungen Frau durch die Schwiegereltern und ſogar durch ihren eigenen Mann. Als die Krankheit immer noch unter m Viehbeſtand wütete, erſchien die Wahrſagerin noch⸗ AVWuaals und beſtärkte die Beſitzer in ihrem Aberglauben. t verendete ein Schwein, und die Wahrſagerin gab Dann die Parole aus, wenn die junge Frau nicht ver⸗ ſchwände, ginge das ganze Gehöft zugrunde. Daraufhin wurde die arme Frau gewaltſam in einen dunklen Raum kingeſperrt und kärglich ernährt. Wenn nicht Angehörige des bemitleidenswerten Opfers die Sache aufgedeckt hätten, Würde es elend geſtorben ſein. Jetzt liegt die Frau unter Tebensgefahr im Krankenhaus. Der ärztliche Befund gibt an, daß die Frau kürzlich vor dem Hungertode geſtanden be. Gegen die Wahrſagerin wurde ein gerichtliches Ver⸗ e„ e 7 55 192 1 — „Sind Sie traurig darüber? fragte ſie beklommen. geſchah etwas, das ſie nicht erwartet hatte: Mag⸗ in ſeine Bruſt— ſo feſt, daß ſie das ſtürmiſche Klopfen ſeines Herzens bort 1 5 g„ Sti„Nein“, raunte er mit vor Erregung tonloſer Seiommen. ich 5 mir ja 5 5 5 1 1. 1— wenn du mich ni Fortſchickſt, liebe kleine ſuße Modeſtall?“ 0 3 5* 8. 2 2 Stunde ſpäter kam Mama Löſenſtein heim. ihren eigenen Schlüſſel und ſchloß ahnungs⸗ Eine Sie hatte E auf. Im „Tür öffnete, fiel von der Stiegenbeleuchtung ein breiter Lichtſtrom in den kleinen Raum. ö ö rme umſchlangen ſie plötzlich und drückten ſie feſt Vorzimmer war es kat finſter, aber als ſie Da ſah ſie zu ihrem Schrecken zwei Menſchen Arm um auf der Kohlenkiſte ſitzen, die bei ihrem An⸗ mit leiſem glückeligem Lachen erhoben. ie lachten, weil ſie eben erſt bemerkt hatten, daß im Vorzimmer waren und ganz vergeſſen hatten, Ammer einzutreten— vor lauter Glück! odeſta fier ihrer Mutter ſtürmiſch um den Hals. ſie jub ch gehe doch nach Rettenegg mit, Mama!“ rief Hatz eilnd und Magnus, der noch den Reiſemantel um⸗ 55 1 während ſein Hut irgendwo in der Ecke lag, De ſtrahlend hinzu:„And für immer, liebſte Mama! Denn ich laſſe ſie nie, nie mehr von mir!“ Misdroy entſtand in der 1 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Fremden verkehr.) Im Jahre 1926 übernachteten in Heidelberg 171.791 Fremde, d. ſ. gegen 1925 faſt 40 000 Perſonen mehr. Ausländer waren es 22 618, d. i. ein Mehr von 9000 Perſonen gegen das Vorjahr. Das Hauptkontingent mit 10 694 Beſuchern ſtellten die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Friedrichsfeld(bei Mannheim).(Unfall.) der 59 Jahre alte Kohlenhändler Franz Probſt mit ſeinem ſchwerbeladenen Zweiſpännerfuhrwerk durch die enge Ja⸗ kobsgaſſe fuhr, wurden plötzlich die Pferde unruhig und liefen mit dem Fuhrwerk hart gegen die Häuſer. Dabei geriet Probſt, der neben dem Fubrwerk einherging, unter die Räder. Nach ſeiner Verbringung nach Heidelberg mußte ihm der linke Fuß amputiert werden. Das Schien⸗ bein iſt zerſplittert. Der Unfall iſt um ſo bedauerlicher, als der Verunglückte erſt kürzlich ſeine Frau durch den Tod verloren hat.. Baden⸗Baden.(Notwehr?) Zu der Gil Chan des Milchhändlers Lauther aus Winden durch die Chauf⸗ feurs⸗Ehefrau Hehn iſt noch folgendes zu berichten: Die Angelegenheit iſt noch immer nicht völlig geklärt. Zu⸗ gegeben hat Frau Hehn, daß ſie die tödlichen Schüſſe ab⸗ gegeben hat und zwar habe ſie, da ſie angegriffen worden ſei, in Notwehr gehandelt. Als unzutreffend wird die Angabe bezeichnet, Lauther ſei von Frau Hehn in die Wohnung hineingelaſſen worden. Merkwürdig bleibt dabei immer noch, daß er ſich im Hausgang bis auf die Anter⸗ kleidung auszog, alſo mindeſtens wie ein ſehr guter Be⸗ kannter im Hauſe verkehrte. Weiter heißt es jetzt, gegen Frau Hehn ſei aus Gründen, die noch unbekannt find, ein Prozeß anhängig, in dem Lauther gegen die Frau als Zeuge auftreten ſollte. Darüber ſei Frau Hehn außer⸗ ordentlich erregt geweſen. f Baden⸗Baden.(Der größte Imker Badens.) Der größte Imker Badens iſt Oberzollinſpektor a. D. Fr. Kall in Baden⸗Baden. Auf einem kleinen, 12 badiſche Morgen umfaſſenden Landgut bewirtſchaftet er in ge⸗ räumigen, hellen, auf zwei Terraſſen aufgeſtellten Bienen⸗ ſtänden, die etwa 25 Meter lang ſind, 300 Völker. Für die Arbeiten wie Honigſchleudern, Wachsauslaſſen, Fut⸗ terrichten uſw. iſt ein beſonderer Wirtſchaftsbau vorhanden. Ein Bühnenmeiſter unterſtützt den Beſitzer bei den um⸗ ſangreichen Arbeiten, die ihm der Betrieb dieſer groß⸗ zügig angelegten Bienenwirtſchaft nötig macht. Um die Wechſelbeziehungen zwiſchen Bienen und Obſtblüten für ſich fruchtbringend zu machen, hat er das ganze Gelände durch Anpflanzung von etwa 2000 Obſtbäumen zu einem reiche Früchte tragenden Obſtgut umgewandelt. Freiburg i. Br.(Schwindler im Prieſter⸗ kleid.) Das Erzbiſchöfliche Ordinariat warnt vor dem Almoſenſammeln von angeblichen orientaliſchen Prieſtern. die mit teilweiſe hochklingenden Titeln perſönlich und brief⸗ lich das Mitleid von Prieſtern für bedrängte christliche Mitbrüder im Orient anrufen. Es handelt ſich hierbei vielfach um Schwindler, die in allen europäiſchen Ländern ihr Unweſen treiben. Die Polizei verfolgt zur Zeit nicht Prieſter als zehn ſolcher, teilweiſe vorbeſtrafter falſcher rieſter. der vorigen Woche die Schulen in Bernau⸗Außertal we⸗ gen den Maſern geſchloſſen werden mußten, haben nun auch die Schulen in Bernau⸗Innental den Unterricht bis auf weiteres eingeſtellt. 5 Villingen.(Ueberfälle auf Schutzleute.) In den letzten Nächten wurden hier mehrfach dienſttuende Schutzleute überfallen. Die Perſonalien mehrerer Täter konnten dank dem Eingreifen anderer Perſonen feſtgeſtellt werden. 5 Villingen.(Falſche Einmarkſtücke.) In hie⸗ ſigen Geſchäften wurden falſche Einmarkſtücke aus ſegeben. Sie tragen die Jahreszahl 1924 und ſind ſehr leicht. Aeberlingen.(Ein Standesbuch ohne Lin⸗ trag für 1926.) In der benachbarten Gemeinde Ober⸗ Radrach wurden die Standesbücher ohne jeden Eintrag für das abgelaufene Jahr 1926 abgeſchloſſen. Kein Kind⸗ lein wurde dort in dieſem Jahre geboren, niemand iſt ge⸗ ſtorben, niemand hat ſich verheiratet. 555 Kehl.(Leichenfund.) Am Rechen des hieſigen Elektrizitätswerkes wurde eine männliche Leiche gelan⸗ det. Der Ertrunkene iſt etwa 40 Jahre alt, ziemlich groß und gehört allem Anſcheine nach dem Arbeiterſtand an. Die Identität iſt noch nicht feſtgeſtellt. i Donaueſchingen.(Ein Güterzug entgleiſt.) Der um zwei Uhr hier durchfahrende Güterzug entgleiſte ungefähr 300 Meter vor der Einfahrt in die Station mit fünf Wagen. Vier wurden zertrümmert. Der Per⸗ 0 mußte durch Umſteigen aufrecht erhalten werden. f eee eee Kleine Chronik. f 77!§ö[Ä—ð—F I Eine ſechsköpfige Familie ermordet. In einem Dorfe bei Kowno wurde eine aus ſechs Köpfen beſtehende Familie ermordet. Die Eltern ſind mit einem Jagdge⸗ wehr erſchoſſen worden, während den vier Kindern mit Dolchmeſſern die Kehlen durchſchnitten worden ſind. Von den Mördern, die nach der Mordtat noch das Wohnhaus in Brand geſteckt hatten, fehlt jede Spur. a Zwei Kinder an Rauchvergiftung geſtorben. In Wohnung einer Witwe ein Stubenbrand. Als die Mutter vom Ausgang zurückkehrte, fand ſie ihre drei Kinder bewußtlos vor. Zwei ſind an den Folgen der Rauchvergiftung geſtorben, das dritte Kind ſchwebt in Lebensgefahr. a i I Influenza⸗Epidemie in England. In England graſ⸗ ſiert zurzeit eine Influenza⸗Epidemie von außerordent⸗ licher Heftigkeit. Es handelt ſich diesmal um eine ganz beſonders bösartige Krankheit, die innerhalb weniger Tage den ganzen Süden von England verſeuchte. g a Elf Stunden zwiſchen den Schienen.„Daily Chro⸗ nicle“ zufolge fiel auf der Great Weſtern⸗Linie in Eng⸗ land ein Mann aus einem Wagen eines Nachtzuges und lag elf Stunden bewußtlos zwiſchen den Schienen. Wäh⸗ rend dieſer Zeit fuhren mehr als 70 Perſonen⸗ und Güterzüge über ihn hinweg, ohne ihn zu verletzen. 1 Furchtbare Bluttat in Böhmen. In der kleinen Gemeinde Riehnig bei Böhmiſch⸗Trübau ermordete ein 50jähriger Landwirt ſeine vierte, erſt neunzehnjährige Ehe⸗ frau und erſchlug dann deren kleines Kind. Darauf beging der Mörder Selbſtmord. Da auch die drei erſten Frauen des Landwirts unter verdächtigen Umſtänden geſtorben ſind, glaubt man jetzt mit Beſtimmtheit, daß auch lie von dem Verbrecher ermordet worden ſind. Als Bernau bei St. Blaſien.(Maſern.) Nachdem in Schwerer Wirbelſturm auf Kamtſchatka. Wie aus Kamtſchatka gemeldet wird, iſt die Verbindung der Halbinſel mit dem Feſtland durch einen Wirbelsturm unterbrochen worden. Eine in See befindliche Flotille von 50 Fiſcherbooten und ein Küſtenſchiff mit 70 Arbeitern an Bord werden vermitzt. Ein Kreuzer iſt auf der Suche nach den verſchollenen Schiffen. f . i Auf einem Scheiterhaufen lebendig verbrannt. Wie die Blätter aus Warſchau melden, haben Bauern in einem Dorfe bei Czenſtochau einen Dieb, der auf friſcher Tat 5 wurde, auf einem Scheiterhaufen lebendig ver⸗ rannt. ö dt Schnelligkeit iſt keine Hexerei. Auf Anregung einer Zeitung iſt der kanadiſchen Tertilinduſtrie folgendes Meiſterſtück gelungen: Um 5 Uhr morgens wurden vier Hämmel in der Stadt Brantford geſchoren. In weniger als emer halben Stunde wurde die Wolle gereinigt und gefärbt. Darauf wurde ſie gekämmt, gesponnen und ge⸗ webt. Das Tuch wurde umgehend einem Schneider über⸗ geben, der daraus ebenſo umgehend einen Paletot her⸗ ſtellte. Dieſer wurde per Flugzeug nach der Nationalen Ausſtellung in Quebec gebracht und wurde noch am ſelben Abend um 6,45 Uhr von dem Gouverneur Mr. Perodeau ſpazieren getragen. Die Wolle brauchte alſo nur 13 Stunden 45 Minuten, um von dem Rücken der Hämmel auf denjenigen des Gouverneurs zu gelangen. a Zwei Europäer in Tigerklauen. in bei der indiſchen Eiſenbahn tätiger engliſcher Beamter namens Lewis hörte kürzlich bei der Beſichtigung einer von Kal⸗ kutta abzweigenden Bahnſtrecke von den Eingeborenen, daß ſeit Monaten ein blutgieriger Tiger in der ganzen Gegend Furcht und Schrecken verbreite. Er trat ſofort, von einem Kollegen, dem früheren Fliegeroffizier Bath⸗ gate, begleitet, den Weg nach dem Dſchungel an, um die Beſtie zu ſtellen. Er traf ſie auch wirklich und verwundete ſie mit einem Flintenſchuß. Der gereizte Tiger ſtürzte ſich ſofort auf den Angreifer. Lewis feuerte noch einmal, verfehlte aber diesmal ſein Ziel. Die Beſtie riß ihn zu Boden und zerfleiſchte ihn furchtbar. Bathgate, der nicht bewaffnet war, riß kurzentſchloſſen einem Einge⸗ borenen die Axt aus der Hand und verſetzte der Beſtie einen heftigen Schlag auf den Schädel mit dem Erfolg, daß der Tiger nunmehr von Lewis abließ und ſich auf Bathgate ſtürzte, dem er mit der Pranke den rechten Arm glatt vom Körper trennte. Dann wandte er ſich wieder Lewis zu, um ihn vollends zu töten und wiedem in der Dſchungel zu verſchwinden. a Neue Bti fmeik en in Frankr ich Wie der„Matin“ meldet, iſt die Ausgabe einer Serie von neuen Briefmarken zugunſten der Amortiſationskaſſe in Ausſicht genommen. . Ein Henker geſucht. Vor einem Jahr wurde in Hamilton in Kanada ein gewiſſer Joe Barty zum Tode verurteilt, weil er in brutaler Weiſe eine Frau ermordet hatte. Das Todesurteil konnte jedoch bisher nicht voll⸗ ſtreckt werden, da ſich im ganzen Lande kein Henker fand. Wohl ſtellte ſich in letzter Zeit eine Frau als Henkerin, die aber von dem Sheriff abgelehnt wurde mit der Be⸗ gründung, daß das Henken kein Geſchäft für Frauen ſei. Schließlich wurde num aber doch die Frau zugelaſſen, da ſich niemand anders fand, der dem Verbrecher die Schlinge um den Hals werfen wollte. Alſo kann der Frauenmörder nun endgültig ſein Teſtament machen. N e Ein Kannibale aus Not? Wie aus Los Angeles berichtet wird, iſt dort ein alter Fiſcher, mit Namen Eli Kelley, nach zehntägiger Abweſenheit wieder in ſei⸗ nem Heimathafen gelandet, den er mit einem Kamera⸗ den, Me. Kinley, in einem kleinen offenen Boot verlaſſen hatte. Er befand ſich, durch die Entbehrungen, die er auf der Fahrt ausgeſtanden hatte, in einem bejammerns⸗ werten Zuſtande, während ſein Kamerad nur als Leiche wiederkehrte, an der noch zudem einige Teile fehlten. Dieſe gab Kelley zu, verzehrt zu haben. Die Fahrt ſei eine ganz furchtbare geweſen, und die ganze Jeit über eien ſie von ungeheuer ſtarken Stürmen heimgeſucht wor⸗ en.Die Polizei hat die Angelegenheit aufgenommen und unterſucht, ob Kelleys Ausſagen auf Wahrheit be⸗ ruhen, oder ob er vielleicht Me. Kinley erſchlagen hat. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 12. Januar. Fan Die Steuerzablungen im Monat Januar veröffent⸗ licht das Finanzamt im heutigen Anzeigenteil. tut gut daran ſich die fälligen Daten reſp. Schonfriſten zu merken, umſomehr, da Mahnungen nicht mehr erfolgen. — Poſtkarten nach dem Auslande. Deutſche Verſen⸗ der benützen die nur im innerdeutſchen Verkehr bis Ende September 1927 zugelaſſenen, von der Privatinduſtrie hergeſtellten Poſtkarten in den Abmeſſungen 157: 107 Millimeter auch nach de Auslande. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß Poſtkarten nach dem Auslande(ausge ſom⸗ men nach der Freien Stadt Danzig, Litauen und dem Memelgebiet, Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei) die Höchſtmaße von 150: 105 Millimeter nicht überſchreiten dürſen. Größere Poſtkarten müſſen als Briefe freigemacht ſein. f 0 N — Wohnungsbaudarlehen 1927. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Im Jahre 1927 werden für den Bau von Wohnungen Wohnungsbaudarlehen nach im wefentlichen gleichen Grundſätzen wie im vergangenen Jahre gewährt werden. Der Antrag auf Bewilligung eines Darlehens iſt ſtets an das Bürgermeiſteramt des Bauorts zu richten. Dieſes erteilt auch Auskunft über die geltenden Vorſchrif⸗ ten. Städten über 10 000 Einwohner durch den Bürgermeiſter, im übrigen durch den Wohnungsverband(Bezirksamt). g Das Miniſterium des Innern gibt an einzelne Bauherren keine Darlehen, es überweiſt ſeine Mittel vielmehr den genannten Städten und Woh ungsverbänden. Im Jahre 1927 wird das Land einen höheren Betrag für die Förde⸗ rung des Wohnungsbaues verwenden als 1926.— Das N f Land wird ferner für den Bau von Wohnungen für ſeine wohnungsloſen oder in Notwohnungen untergebrach⸗ ten Beamten, Angeſtellten und Arbeiter wiederum Arbeit⸗ geberdarlehen bereitſtellen; auch hierfür ſollen die bis⸗ herigen Beſtimmungen im weſentlichen beibehalten werden. Bei anhaltend weſtlicher Luftzufuhr iſt die Erwär⸗ mung noch weiter fortgeſchritten. Vorderhand beſtehl 0 keine Ausſicht auf eine Unterbrechung der är mezun Für die nächſten Tage iſt daher mit fortdauernd in und unbeſtändiger Witterung zu rechnen. 5 Vorausſichtliche Witterung bis D. nerstag! Keine weſentliche Aenderung. Man Die Gewährung des Baudarlehens erfolgt in den 1 177 5 Wetterbericht vom 12. Januar. 8 Die Himmelserſcheinungen 1927. Das neue Jahr 1927, das nach dem Gregorianiſchen Kalender ein ſogenanntes Gemeinjahr von 52 Wochen und einem Tag iſt, bringt eine Reihe bemerkenswerter Himmelserſcheinungen, an denen 1926 recht arm geweſen iſt. So hatte es nur zwei Sonnenfinſterniſſe, die geringſte Anzahl von Finſterniſſen, die in einem Kalenderjahr möglich iſt, und überdies waren beide Naturerſcheinungen in Europa unſichtbar. Im Gegenſatz dazu werden ſich 1927 nicht weniger als fünf Finſterniſſe ereignen, und zwar drei Sonnen⸗ und zwei Mondfinſterniſſe, von de⸗ nen unſer Erdteil je eine zu Geſicht bekommen wird. Die größtmöglichſte Zahl von Finſterniſſen innerhalb eines Kalenderjahres, 7. hatten wir zuletzt im Jahre 1917 und ſie wird im Jahre 1935 wieder erreicht werden. Von den drei Sonnenfinſterniſſen hat die erſte, eine Teilfinſternis, ſchon am 3. Januar ſtattgefunden, ring⸗ förmig und nur auf der füdlichen Halbkugel ſichtbar. Die zweite Sonnenfinſternis iſt total, fällt auf den 29. Junt und kann in Europa beobachtet werden, innerhalb deſſen Grenzen auch ein Teil der ſchmalen Totalitäts⸗ zone verläuft. Dieſe beginnt auf dem Atlantiſchen Ozean weſtlich vom Kanal⸗Eingang, überquert einen Teil der britiſchen Inſeln, Skandinavien und das nördliche Eis⸗ meer, den nordöſtlichen Teil Sibiriens und endet im Be⸗ reich der Bering⸗Straße zwiſchen Aſien und Amerika. Für Mitteleuropa iſt die Finſternis nur partiell? die Be⸗ deckung der Sonne durch den Mond erreicht aber immer⸗ hin noch einen beträchtlichen Grad, und zwar in Nord⸗ ſchleswig, wo ſie am größten iſt, von 93 Prozent. In Berlin werden 87, in München 82 Prozent der Sonne verfinſtert; es handelt ſich alſo um ein Naturſchauſpiel von größerer Bedeutung, wie es bei uns ſchon ſeit Jah⸗ ren nicht mehr ſichtbar geweſen iſt. Die letzte partielle Sonnenfinſternis mit ſo beträchtlicher Bedeckung war die vom 21. August 1914, die in die erſten Wochen des Krieges fiel; eine noch bedeutendere war ihr am 17. April 1912, die in einem Teil Norddeutſchlands ſogar für einige Sekunden total war, vorangegangen. Aber eine in Mitteleuropa ſichtbar geweſene totale Sonnenfinſter⸗ nis, von etwas längerer Dauer iſt ſeit dem 19. Augußt 1887 nicht mehr vorgekommen. Dieſe nun rund 40 Jahre zurücßliegende Flaſterns war total auf einem Streifen, der bei Nordhauſen a. Harz begann und ſich, allmählich breiter werdend, über Berlin nach Oſtpreußen und Ruß⸗ land erſtreckt“ Von dem ſeltenen Phänomen, das in die frühen Morgenſtunden fiel, konnte damals leider nichts geſehen werden, weil unglücklicherweiſe außerordent⸗ lich ſchlechtes Wetter herrſchte. Alles, was zu ſehen war, beſtand in dem langſam wieder eintretenden Dunkelwer⸗ den, nachdem zuvor ſchon Tageshelle angebrochen war. Millionen von Menſchen, die an jenem Tage auf einen Teil ihrer Nachtruhe verzichtet hatten, um das groß⸗ artigſte aller Naturſchauſpiele zu ſehen, waren ſchwer enttäuſcht worden. Aehnlich könnte es im Jahre 1927 Derdeſt, well die Sonmenfinſterüfs vom 29. Illſtt Auch in den frühen Morgenſtunden ſtattfindet und der 5 5 punkt der größten Bedeckung ſchon kurz nach 6 Uhr Die dritte Sonnenfinſternis iſt wieder partiell, und früh erreicht wird. nur im ſüdlichen Eismeer ſowie in den angrenzenden Ge⸗ bieten der übrigen Weltmeere zu ſehen. Von den bei⸗ den Mondfmſterniſſen geht die erſte, die total finſter iſt, der totalen Sonnenfinſternis um 14 Tage vorauf. Sie findet am 15. Junt ſtatt, iſt aber bei uns unſicht⸗ bar, da während der Verfinſterung der Mond in der Alten Welt nicht am Himmel ſteht. Wohl aber bekom⸗ men wir die zweite, ebenfalls totale Mondfinſternis zu ſehen, die ſich in den frühen Abendſtunden des 8. De⸗ zember ereignet. Sie beginnt ſchon knapp eine Stunde nach dem Aufgang des. Trabanten kurz vor 5 Uhr nachmittags, iſt total von 6 bis 7,15 Uhr und muß bei klarem Wetter ein ſehr intereſſantes Schauſpiel bieten, da der Dezember⸗Vollmond hoch am Himmel ſteht. Zu⸗ letzt hatten wir in Deutſchland eine vollſtändige Verfin⸗ ſterung des Mondes am 14. Auguft 1924; erſt im Jahre 1931 iſt wieder das gleiche himmliſche Schauſpiel zu er⸗ warten. Denn entgegen der landläufigen Annahme ſind totale Mondfinſterniſſe ſeltener als totale Sonnenfin⸗ ſterniſſe. Nur iſt eine totale Mondfinſternis überall da auf der Erde zu beobachten, wo zur Zeit der Verfinſterung der Mond über dem Horizont ſteht, wogegen die To⸗ talitätszone bei Sonnenfinſterniſſen immer nur einen zwar langen, aber ganz ſchmalen Streifen der Erdoberfläche darſtellt. Nur daher kommt es, daß wir eine totale Mondfinſternis von einem beſtimmten Ort der Erde aus durchſchnittlich alle drei Jahre, eine totale Sonnenfinſter⸗ nis dagegen durchſchnittlich nur einmal in zwei Jahrhun⸗ derten zu ſehen bekommen. So hatte beiſpielsweiſe die Stadt Newyork im Januar 1925 zum erſtenmal ſeit ihrem Beſtehen eine totale Sonnenfinſternis, obwohl ſie ſchon im 17. Jahrhundert gegründet wurde. Ein verhältnismäßig ſeltenes Naturereignis iſt auch der Vorübergang des Planeten Merkur vor der Sonnen⸗ ſcheibe, der am 10. November ſtattfindet. Von dem Phänomen, das ſelbſtverſtändlich nur mit geſchütztem Auge und unter Anwendung emer optiſchen Vergrößerung be⸗ obachtet werden kann, iſt in Mitteleuropa nur der letzte Teil ſichtbar, da bei ſeinem Beginn die Sonne noch nicht aufgegangen iſt. Der Austritt des Planetenſcheib⸗ chens aus dem Sonnenrand erfolgt um 9,28 Uhr vor⸗ mittags. Die Urſache bet einem Merkurdurchgang iſt die gleiche wie bei einer Sonnenfinſternis, ber der Erde, Mond und Sonne eine andere Linie bilden. Nur iſt Merkur dabet, wie ſtets, der Sonne ſo nahe, daß er uns im Verhältnis zu deren gewaltigen Maſſe etwa wie ein Stecknadelkopf erſcheint. Solche Merkurdurchgänge ereig⸗ nen ſich in jedem Jahrhundert etwa 12 bis 13 Mal und kehren in einer Periode von 217 Jahren in der gleichen Reihenfolge wieder. Noch weit ſeltener ſind Venus⸗Durch⸗ gänge, alſo Vorübergänge der Venus vor der Sonnen⸗ ſcheibe. Dieſe kommen in einem Jahrhundert noch nicht zweimal vor und ereignen ſich in ganz beſtimmten Ab⸗ tänden, deren einer nur etwa 8 Jahre groß iſt, worauf ann ſtets eine Pauſe von 122 Jahren eintritt. So waren die letzten Venus⸗Durchgänge 1874 und 1822; der nächſte wird aber erſt am 8. Juni 2004 ſein, ſo daß von der heute lebenden Generation ein ſolches Phänomen niemand mehr ſehen wird. Die Beobachtung der Venus⸗ Durchgänge war noch im vergangenen Jahrhundert außer⸗ ordentlich wichtig für die genaue Berechnung der Son⸗ nenentfernung; heute bedient man ſich zu dieſem Zweck auch ſchon anderer Methoden. Ein Merkurdurchgang wird vorwiegend zu der Feſtſtellung beobachtet, ob die Be⸗ wegung dieſes Himmelkörpers Unregelmäßigkeiten zeigt. Dieſe ergeben ſich, wenn die Zeiten des vorausberechne⸗ en Eintr is und Austritts an den Sonnenrändern mit den beobachteten Zeiten nicht genau übereinſtimmen. Es ö handelt ſich hierbei zwar nur um Sekunden; aus ſolchen Abweichungen laſſen ſich aber unter Amſtänden wichtige b Schlüſſe auf etwaige Störungen der Merkurbahn durch einen intramerkurellen Planeten ziehen, den man bei früheren Merkurdurchgängen zwar ſchon zu errechnen ver⸗ ſucht, den man aber bisher niemals gefunden hat. Dieſer hypothetiſche Planet hat auch ſchon einen Namen; wegen 17 75 unter Umſtänden großen Sonnennähe und der da⸗ durch auf ihm herrſchenden gewaltigen Hitze hat man ihn Vulkan genannt;. 5 f eine andere Frage, die bisher noch nicht gelöſt worden iſt. ten ob er aber überhaupt exiſtiert, iſt keine Schonfriſten mehr beſtehen. . fällig waren, werden bis 30. 11. 1926 noch Verzugs⸗ Vellauntmachungen der Gemeinde Setkenheim. berechtigte, bei denen durch Ableben oder Wegzug die 85 ihre Erben das Holz gegebenen alls nach dem bei der Freitag, 1 iſt bei der Polizeiwache angeſchlagen. v» bigferiafel“ Sectenheim. abends ½8 Ahr im Lokal z. Reichsadler ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder bitten, vollzählig zu erſcheinen. dumiliche Benanntmachungen. beſlenlliche Erinnorung. f Steuerzahlung im Monat Januar 1927. Beſondere Mahnung jedes Pflichtigen erfolgt nicht mehr. Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer, einbehalten in der Zeit vom 21.— 31. XII. 1926, 1.—10. I. 1927 und 11.—20 J. 1927. Fällig am 5., 15. und 25. J. 1927. 2. Einkommenſteuer— ausgenommen die Landwirte⸗ und Körperſchaftsſteuer für Okt. bis Dez. 1926. Steuerpflichtige mit Steuerbeſcheid zahlen nach dem zuletzt erhaltenen Beſcheid. Die übrigen Pflichtigen zahlen auf Grund einer mit abzugebenden Vor⸗ anmeldung. Fällig am 10. I. 1927. Aus der Einkommenſteuer 10 v. H. Landesbirchen⸗ ſteuer mit entrichten. 3. Umſatzſteuer, Monatzahler für Dezember 1926, Vierteljahreszahler für Oktober bis Dezember 1926; fällig am 10. J. 1927. Letztmalig noch Schonfriſt bis 15. I. 1927. a 4. Grund⸗ und Gewerbeſteuer, letzte Rate 1926. Es iſt die volle Rate nach dem zuletzt erhaltenen Steuerbeſcheid zu entrichten. Fällig am 15. I. 1927 10 v. H. Landesgkirchenſteuer ſind mit einzuzahlen. Zu 1, 2, 4 wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden Verzugs⸗ zinſen in Höhe von 10 v. H. jährlich erhoben. Für Steuerrückſtände, die vor dem 1. 12. 1926 zuſchläge von 0,75 v. H. für jeden angefangenen halben Monat erhoben. 5 f Zahle bargeldlos. Angabe der Steuer⸗ bezw. Sollbuchnummer nicht vergeſſen. Bei der Kirchenſteuer iſt das Glaubensbekenntnis anzugeben. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. Poſtſcheckkonto 78845 Karlsruhe. Blirgergap hoh 102g. Der Gemeinderat beſchloß das aus der Durchforſtung und dem Kahlhieb gewonnene Holz teilweiſe als Bürgergabholz für das Jahr 1928 auszugeben. Jeder Bürger erhält einen Ster Holz und 25 Wellen. Genuß⸗ olzzuteilung zu Unrecht erfolgt wäre, verpflichten ſich reiwillig durch Annahme des Loszettels für ſich und letzten Verſteigerung gülligen Höchſtpreis zu vergüten. Die 7 der Loszettel erfolgt am Januar 1927, vorm. 8—12 Ahr bei der Gemeindekaſſe, Schalter 3. f An Aufmacherlohn find 5 Nm. zu zahlen. Bei den Zetteln, die nur eine Rummer tragen, iſt dieſe für Holz und Wellen gleich. Bei denjenigen mit 2 Rummen wird die für Holz mit„II“, und die für Wellen mit„V“ bezeichnet. Das Verzeichnis wo das Holz und die Wellen im Gemeindewald lagert Seckenheim, den 12. Januar 1927. 8 Der Bürgermeiſter: Flachs. AUnſere Jahres⸗Verſammluna ndet am Samstag, den 15. Januar, Heute Abend Mittwoch, ö Luſtſpiel von Julius Berſtl. Mittlere Preiſe.) Donnerstag, 13. Jan., 7,30 Uhr: Jen a4fa. Oper von Leos Inacek.(Miete D Nr. 18. Mittl. Preiſe.) Freitag, 14. Jan., 8 Uhr: Mädel von heute. Luſtſpiel von Guſtav Davis.(Miete F Nr. 18. Kleine Preiſe.) Samstag, 15. Jan., Luſtſpiel von Julius Berſtl. Mittlere Preiſe.) 8 f Sonntag, 16. Jan., 3 Uhr nachm.: Prinzeſſin Huſchewin d. Ein Schelmenmärchen von Buch und Müller⸗Prem. Tosca. Muſikdrama von b Nr. 18. Hohe Preiſe.) 5 5 1 Montag, 17. Jan., 7,30 Uhr: Prinzeſſin Hu⸗ 6 ſchewind. Ein Schelmenmärchen von Buch und Müller⸗Prem. Donnerstag, 13. Jan., 8 Uhr: Kopf od. Srift. Luſtſpiel von Louis Verneuil. gemeinde Freie Volksbühne, Nr. 1— 600, 2301 bis b 2700, 3101 3300, 8001-8050, 10 00010 300.)* Mochennieinlan der mannheimer Ihenlor. Nationaltheater. ö 12. Jan., 8 uhr: Dover—Calats. (Miete E Nr. 17. 8 Uhr: Dover— Calais. (Miete A Nr. 17. (Kleine Preise). 8 1 Puccini. 8 Uhr abends; (Miete B (Miete D Nr. 19. Kleine Preiſe.) Neues Theater: (Für die Theater⸗ Frole Uurnorſchuft. U. Semenbofm. Samstag, den 15. Januar 1927, abends 8 Ahr Haupt-Versammlung. Tagesordnung: 1. Jahres-, Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichte. 2. Neuwahl des Vorſtandes. 3. Neuwahl der Kaſſenprüfer u. Vertreter. 4. Anträge. Anträge hierzu ſind bis 13. Januar 1927 beim Vorſitzenden einzureichen. Der Vorſtand. Aebungsplan: Montag von 6— 8 Uhr Schülerinnen Montag von 8—10 Uhr Turnerinnen Dienstag von 6— ½ä8 Uhr Schüler Dienstag von 8—10 Uhr Turner Donnerstag von 6/8 Uhr Schülerinnen Donnerstag von 8—10 Uhr Turnerinnen Freitag von 6— 8 Uhr Schüler Freitag von 8-10 Uhr Turner. In Anbetracht des am 20. Februar ſtattfindenden Schauturnens iſt es Pflicht jedes einzelnen die Uebungs⸗ ſtunde zu beſuchen. Die Leitung. Am Sonntag, den 16. Januar 1927, 8 0 ½3 Ahr findet im„Kaiſerhof“ unſere Haupt- Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Entgegennahme der Berichte. 2. Wahl des Turnrats. 3. Feſtſetzung der Mitgliederbeiträge. 4. Verſchiedenes. 5 Wir laden hierzu unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder freundl. ein. Der Turnrat. Caeienberein gedkenbeim. Morgen Donnerstag Abend /½9 Ahr Geſamtprobe. Erſcheinen aller erwartet Lurnerbung Jabn Semenbelm 6 U.) Furore 1508 50fHonbolm. Am Samstag, 15. Januar, abends ½9 Ahr findet im Lokal z. Schloß die Ehrung unſerer im Jahre 1926 25 Jahre dem Verein angehörenden Mitglieder ſtatt. Wir laden hierzu unſere verehrl. Witglieder und deren Angehörigen freundl. ein Der Turnrat. Wirtschaft zur K- pelle. Morgen Donnerstag Schlachtfest Vorm. ab 9 Uhr Wellnleisch mit saueikraut. Es ladet freun dl. ein Daniel Kern. SDS Selbstgebranntes Zwetschgenwasser Kirschwasser und Kognal empfiehlt Min. Sponagel, Branntweinbrennerei. SDR Aullmumnaunnunmummmmmmmmamummnnmmnnmge Masken-Artikel empfiehlt zu vorteilhaften Preisen Anita Götz, f Hildastr. 37. Kopfbedeckungen zu sämtlichen Maskenkostümen passend, werden billig angefertigt. Alddüadadadaahantndagnantaanntdaagunmesamnnnunam nun Der Vorſtand. Alladunudadduannnunnataunumnmmamnmuuunm . 2 Geschäfte, wie: 1. Cewährung von Kredit in laufender An- und Verkauf von Wertpapieren. SN= . Der Vorſtand. wird erinnert. a Cin. Erenitperein Semenßoim eingelragene ſlenoſſenſchafl mit unbeſchrünſilor Haflung. Der Kredityerein besorgt alle im Bankfach vorkommenden Rechnung an Mitglieder. 2. Führung laufender Rechnungen obne Kreditgewährung füi jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung. Diskontierung und Einzug von Wechseln. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark-Ceschäfts anteile ö Tanhehddanadnchnhucgaunaaaaanaundauudunuannnannn ß Friſche Landbutter eingetroffen. furl Rauſolder Ecke Hilda⸗Friedrichſtraße. Ein o monate altes Iflufterichwein (als Zuchtſchwein) zu verkaufen. Noſenſtraße 4. 6 5 Der Vorstand. en — Zarte weichkochende Brühbohnen Pfund 40 Pfg. Id. Sauerkraut. wfand 10 Pig. ſſt. elikateß⸗Sauerkraut mit Weingährung Pfund 15 Pfg. eingem. Noterüben wd. 20 fa. große Salzgurken s. 8 u 10 we. gut gewürzte Eſſiggurben Stück 6 Pfg. — Anentbehrlich zur Bereitung eines guten Kartoffelſalates Salat- Nieren- Nartofieln Pfund 18 Pfg. Galatöl 8 Liter 90 Pa. ſſt. Tafelöle vie 1.10 bis 1.40 hochſeines Dlinenül aus direktem Import friſch eingetroffen ½ Flaſche 1.65 eee—