Bezugspreis: Für den Monat Januar 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Nabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). N Dienstag. 25. Januar 1927 für Sectenheim ang Umgebung Bote Tages · und Anzeigenblatt 5 b. 20 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 3 7 4. EI i 5 ö 5 2 4 7 Die Regierungsber handlungen Das Negierungs programm. e 1 e Berlin, 24. Jaffaär- Die bisherigen Beſprechungen des geſchäftsführendef Reichskanzlers Dr. Marx mit den Führern der verſchie⸗ denen Fraktionen wurden heute vormittag offiziell wieder aufgenommen. Die Verhandlungen mit den Deutſchna⸗ tionalen haben um 10 Uhr ihren Anfang genommen, es ſind hierfür die Abgeordneten Graf Weſtarp, Exz. Wallraf, Rippel, von Goldacker und der po⸗ litiſche Beauftragte Treviranus beſtimmt worden. An der Anterredung nahmen auch die Miniſter Streſe⸗ mann und Brauns teil. 1 5 den Verhandlungen lag en Regierufgspro⸗ gramm zugrunde, das geſtern reſſortmäßig aus⸗ —— Locarno und die loyale Mitarbeit im Völker⸗ bund vor, ſerner die Beibehaltung der außen⸗ politiſchen Methoden, die bisher von der Reichs⸗ regierung verfolgt worden ſind. Bezüglich der Neichs⸗ wehr lehnt ſich das Programm an die bekannte Re⸗ gierungserklärung vom 17. Dezember 1926 an. ſoweit ſie ſich vor allem auf die Entvolitiſierung der Reichswehr beziehen. der Republik vor Verleumdungen und Angriffen, die Anerkennung der republikaniſchen Symbole, ſowie geeignete Maßnahmen gegen Organiſa⸗ tionen, die auf eine gewaltſame Weiſe einen u m⸗ ſturz herbeiführen wollen, verlangt. 9 Die Verhandlungen mit den Deutſchnatiofalen dauer⸗ ten bis gegen 1 Uhr nachmittags und wurden dann auf morgen vormittag 10 Uhr vertagt. Wie nun verlautet, beabſichtigt die Deutſchnationale Volkspartei bet den mor⸗ gigen Verhandlungen eine parteiofftzröſe Erklä⸗ enn g, abzugeben, welche auf die einzelnen Punkte des Mark chen Regierungsprogramms eingeht und das als Ergänzung dieſes Programms gedacht iſt. Allgemein nimmt man an, daß die Forderungen der Deutſchnationa⸗ len ſich auf einer Linie bewegen werden, welche eine Erni⸗ gung mit dem Zentrum als ſehr wahrſcheinlach er⸗ ſcheinen läßt. e Fühlungnahme mit den übrigen Parteien. „Nach der Beſprechung mit den Deutſchnationalen 905 Dr. Marx auf Grund eines Beſchluſſes des demokra⸗ tiſchen Parteivorſtandes, der den Inhalt des Zentrums⸗ manifeſtes als Mindeſt⸗Programm bezeichnet, das pon allen Regierungsparteien angenommen werden müſſe, omohl mit den Demokraten als auch den Sozial⸗ 1 emokraten verhandelt. In parlamentariſchen Krei⸗ f ſieht man jedoch keine Möglichkeit, dieſe politiſch ich widerſtrebende Pole zuſammenzuführen. Anzuneh⸗ men iſt, daß Dr. Marx jetzt die Richtlinien für das eu zu bildende Kabinett vorlegen wird, zumal der Zeichskanzler mit Anterſtützung einzelner Politiker in der eichskanzlei bereits die Grundlagen des Regie⸗ rungsprogramms ausgearbeitet hat. An der Aus⸗ Abs ung, des Regierungsprogramms haben neben dem rbeitsminiſter Brauns die Abgeordnete Wirth und tegerwald mitgewirkt. Für einzelne Teile des Pro⸗ Aer ſind Miniſter des bisherigen Kabinetts konſul⸗ — 8 worden, vor allem der Reichsaußenminiſter Dr. treſemann. Sollten die Demokraten die Nichtbeteiligung dendiezen, ſo bleibt die Frage offen, wie die jetzt von den Demokraten eingenommenen Miniſterſefſer neu be⸗ ſetzt werden ſollen. e e Hoffnungsvoller Optimismus. N 5 3 8 . In parlamentariſchen Kreiſen i man der Anſicht, daß 1 an einem Zuſtandekommen der Regierung nicht mehr zu zy eifeln ſt. Alle Nachrichten, die über eine etwaige Verteilung der Miniſterſeſ⸗ ſel ſprechen, ſind verfrüht. Dr. Wiarx hat zwar die Ab⸗ cht, ſeine Verhandlungen derart zu beſchleunigen, daß er ſein Kabinett ſchon in dieſer Woche dem Reichstag vorſtellen kann; o) dies ihm aber gelinat, bleibt frag⸗ lich, zumal das Plenum des Reichstages wegen der Thü⸗ ringer Wahlen nur bis Mittwoch tagt. Vom Aelteſten⸗ rat des Reichstages ſollen Mittel und Wege gefunden 2 in der kurzen parlamentariſchen Pauſe bis zum „Februar die Neichstagsfraktionen verhandlungs⸗ hig in Berlin zu halten Deutſcher Reichstag. Berlin, 24. Januar. Innenpolitiſch werden vor allem der Sch uz f Abg. Frau Dr. Lüders(D.) tritt für unentgelt⸗ 15 5 Behandlung des mittellos gewordenen Mittelſtan⸗ es ein. Abg. v. Ramin(V.) proteſtiert gegen das in der Vorlage enthaltene Aerztemonopol. Nach Paragraph 5 iſt die Behandlung von Geſchlechtskrankheiten und an⸗ ſteckenden Krankheiten nur den approbierten deutſchen Aerzten geſtattet. Verboten iſt bei ſolchen Krankheiten Fernbehandlung und Erteilung von Ratſchlägen für die Selbſtbehandlung. Abg. Frau Dr. Steg mann(S.) beantragt Be⸗ ſeitigung des Aerztemonopols. 5 Abg. Dr. Bayersdörfer(B. By.) erkennt die Verdienſte ma her Laien, z. B. durch den Hinweis auf die Heilkraft von Luft und Waſſer, an. Hilfe bei Ge⸗ ſchlechtskrankheiten ſei aber nur möglich mit den Metho⸗ den der alten Schulmedizin, nicht aber mit denen der Naturheilkunde. a Abg. Dr. Hilferding(S.) tritt für einen Teil der ſozialdemokratiſchen Fraktion für das ärztliche Be⸗ handlungsmonopol ein. ö Angenommen wird ein Antrag Bickes(D. Vp.), der anonyme und nicht genügend begründete Anzeigen über Geſchlechtskrankheiten anderer nicht berückſichtigen will. Bei Paragraph 7, dem ſogenannten Kurpfuſcherparagraphen, wird durch Antrag Bickes(D. Vp.) die erſte Vorlage wieder hergeſtellt, ſo daß das ärztliche Behandlungs⸗ monopol nicht nur auf die anſteckenden, ſondern auf alle Geſchlechtskrankheiten ausgedehnt wird. Die Pargraphen 1 bis 6, ſowie 8, 9 und 10 wurden 0 unverändert angenommen. Paragraph 11 erhielt eine kleine unweſentliche Aenderung, ebenſo Paragraph 14. Die Paragraphen 12 und 13 ſowie der Reſt des Geſetzes wurden ſodann unverändert angenommen. Das Geſetz ſoll am 1. Oktober in Kraft treten. Schließlich vertagte ſich das Haus auf morgen nachmittag 3 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die dritte Leſung des Ge⸗ bebentwurfs zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten. dann Kriegsgeratefrage. —— e Berin, 24. Januar. In Berlin ſind die Verhandlungen zwiſchen den deut⸗ ſchen Vertretern und denen den Interalliierten Militär⸗ kontrollkommiſſion über die Frage der Ausfuhr von Halbfabrikaten der Rüſtungsinduſtrie zu Ende ge⸗ führt worden und das Neichskabinett hat ſich be⸗ reits in einer Sitzung mit dieſen Vereinbarungen be⸗ ſchäftigt und ſie genehmigt. Ein entſprechender Ge⸗ ſetzentwurf über das Verbot der Ausfuhr beſtimmten Materials wird jetzt wahrſcheinlich ſchon umgehend den parlamentariſchen Inſtanzen, dem Reichsrat und dem Reichstag, vorgelegt werden, doch bedürfen die Verein⸗ barungen noch der Zustimmung der Botſchafterkonferenz. Man nimmt nun an, daß auch die Botſchafterkon⸗ ferenz die Vereinbarungen ohne weitere Veränderung 5 0 wird, worauf dann die Abmachungen in Kraft reten. 5 f Bei den jetzt getroffenen Vereinbarungen handelt es ſich in erſter Linie um die Frage der Ausfuhr von Halbfabrikaten, die von der Gegenſeite als Rüſtungsmaterial bezeichnet wurden. Die Verhandlun⸗ gen geſtalteten ſich teilweiſe ſehr ſchwierig. Auf der einen Seite ſtand die Militärkontrollkom⸗ miſſion mit zum Teil ſehr ſcharfen Forderungen, auf der anderen Seite die deutſche Induſtrie, die ihre Intereſſen zu wahren hatte. Das Ergebnis be⸗ deutet zweifellos für die beteilgten deutſchen Induſtrien ein ſchweres Opfer, wenn es auch gelungen iſt, in manchen Punkten ihren Münſchen Rechnung zu tragen. Eines endgültigen Urteils wird man ſich ſolange enthalten müſſen, als nicht genaue Einzelheiten über das Ergebnis der Verhandlungen vorliegen. And die Oſtfeſtungen? Wenn die Verhandlungen über das Kriegsmaterial trotz allem ſo verhältnismäßig ſchnell und im großen und ganzen 9 abgeſchloſſen wer⸗ den konnten, ſo hat das nicht zuletzt darin ſeinen Grund, daß die Verhandlungen doch im allgemeinen in einem Geiſte geführt worden ſind, der den beiderſei⸗ gen Willen erkennen ließ, zu einer für beide Teile annehmbaren Löſung zu kommen. Man kann nur wünſchen, daß auch in der Frage der Oſtfeſtungen, die jetzt noch allein offen ſteht, der Wille zur Verſtän⸗ digung die Verhandlungen beherrſchen möge. Wie von uns bereits angedeutet wurde, iſt man in Pariſer diplomatiſchen Kreiſen verhältnismäßig optimiſtiſch und glaubt, einen günſtigen Stand der Verhandlungen feſtſtellen zu können. Es iſt aber kein Zweifel, daß man ſich beſonders von polniſcher Seite außerordentlich bemüht hat, die Verhandlungen zu erſchweren. Be⸗ ſonders unangenemh hat man in Berlin die Demarche des polniſchen Außen miniſters in Paris em⸗ pfunden. Es iſt ja kein Geheimnis mehr, daß gewiſſen polniſchen Kreiſen die deutſchen Oſtfeſtungsanla⸗ gen nur deshalb unbequem ſind, weil ſie etwaigen Aggreſſipbeſtrebungen gegen Oſtpreußen hinderlich ſein könnten. Die ſchon wiederholt feſtgeſtellte Verſtärkung der polniſchen Grenz⸗ wachen die Amorganiſalion der aufſtändiſchen Organiſa lionen in Polen, die Expanſſonsbeſtre⸗ bungen des polniſchen Weſtmarkenvereins und noch viele andere Dinge, erfordern unſere ſchärf ſte Aufmerkſamkeit. Polen will offenbar ſeine Nolle Die Einigung in der möglich, auch die nach ihrer Meinung voreilig aufgegebene 44955444— als St 5 kes fried f Euto vas immer noch nicht i- — 7 7 Va banque in China. e Wenn der Kartenſchlitten über das grüſſe Tuch sat 1 Und der Spielleiter das:„Va banque!“ ankündigt, ſo iſt im allgemeinen wenig mehr zu machen— es geht ums Ganze und man muß die Karten nehmen, wie ſie fallen. Das ungefähr iſt gegenwärtig auch der Afpett in China. Noch einmal kurz vor Toresſchluß hat Eng⸗ fand, das ſich immer noch für die Vormacht der Ver⸗ tragsſtaaten hält. den Kurs gewechſelt und ſich aus der vertraulicheren Atmoſphäre vom grünen Tiſch in Han⸗ kau hinter die Drahtverhaue und auf die Panzerſchiffe von Schanghai zurückgezogen, um von dort aus, wenn Konzeſſion in Hankau wieder zurückzuerobern. Nuchts— könnte 1 die Bedrohlichkeit der Lage und dre Anſicher⸗ 1 heit Englands kennzeichnen, als dieſes Schwanken in ent⸗ ſcheidendem Stadium, dieſe Polit ik der wieder⸗ 5 rufenen Konzeſſionen, mit der England die Tat⸗ 5 ſache des Zerbrechens der Einheitsfront der Vertragsmaͤchte gegenüber China quittiert. Dieſe Unſi her⸗ 3 heit wird greifbar klar, wenn man ſich die Nachrichten, 9 die in den letzten vier Wochen über London den Weg 9 5 nach dem Kontinent gefunden haben, vergegenwärtigt, Nachrichten, die teilweiſe in ihrer unverkennbaren Ab⸗ ſichtlichkeit und in ihrem fabelhaften Vertrauen auf die europäiſche Unkenntnis der Dinge in China geradezu komiſch wirken. 1 Von der vor vier Wochen von England als bereits im Gang befindlich gemeldeten„Aufmarſch Mukdens ge⸗ gen Kanton“ hat man inzwiſchen nichts weiter erfay zen, aber die Korreſpondenten der engliſchen Diehard⸗Peeſe haben zum Erſatz dafür jetzt plötzlich entdeckt, daß Vie Macht der Kantonregierung im Grunde ſehr gering iſt und daß man infolgedeſſen begründete Hoffnungen hegen darf, durch genügend energiſches Auftreten das Verlorene wieder zu gewinnen. Vorerſt allerdings beſchränkt man ſich auf die Sicherung Schanghais, denn man weiß, daß die Kantonregierung nur im allerletzten Not“ falle ſich zu Gewaltmaßregeln gegen die Stadt entſchließen würde, in der Jehntauſende von Europäern leben und die zu beſchießen oder mit ſtürmender Hand zu neh nen, den Bruch zwiſchen China und ſämtlichen Vertragsmäch⸗ ten irreparabel machen würde. 7 5 8. Kanton kann ſich damit begnügen, zunächſt ein* den mächtigſten Partner der Fremdſtaaten, Eng⸗ land zu iſolieren und abzudrängen. Es hat bereits mit dieſer Taktik begonnen und auch ſchon die er⸗ ſten Erfolge zu verzeichnen: unzweideutig und ohne Rück⸗ ſicht auf die Intereſſen ihres engliſchen Partners haben Japan und die A. S. A ſich auf den Boden der neu⸗ geſchaffenen Situation geſtellt, und auch Belgien, das erſte Opfer der neuen Handelspolitik des jungen China hat bereits den erſten Groll über die Handelsvertrags⸗ kündigung ſeitens Peking überwunden und verſucht, ſich unter Reſpektierung der handelspolitiſchen Souveränität der neuen Herren mit der veränderten Läge möglichſt gün⸗ ſtig abzufinden. a g So ſtehen im Effekt Nor d⸗ und Südchina auf der gleichen politiſchen Baſis und was angeſichts der ſüdchineſiſchen Erfolge nicht ausbleiben konnte, ſcheint im Begriff zu ſein, ſich zu vollziehen: die Gemeinſam⸗ keit des Vorgehens des Nordens und des Südens ge⸗ gen die Fremdmächte. Dabei iſt der Unterſchied zu ma⸗ chen, daß der Wortführer des Nordens, Marſchall Tſchangſolin bei all ſeinen bisherigen Kämpfen die Parole von der Wahrung der nationalen Rechte Chinas eben nur als Parole im Munde führte, während der gleiche Geſichtspunkt eit mehr als emem Jahrzehnt für die Anſtrengungen der Kantonregierung die wirkliche Triebkraft bedeutete, ſodaß kein einſichtiger Chi⸗ neſe ſich im Unklaren darüber ſein kann, daß Tſchang⸗ ſolins Einſchwenken in die Kantonfront— falls es ſich in vollem Maße verwirklichen ſollte— auch nur wieder eine Opportunitätsmaßregel darſtellen wird, von deren Ehrlichkeit und Dauer man nicht allzu viel erwarten darf. Der Schwerpunkt des chineſiſchen Befrefungs⸗ kampfes wird alſo ſolange die Kanton⸗Regierung ſich auf das Gebiet ſüd ich des Yangtſe beſchränkt auch im Süden liegen, und zwar nicht nur aus dem eben angedeuteten Geſichtswunkte, ſondern auch weil die letzte und entſcher⸗ dende Phaſe des Kampfes ſich um Schangha abrollen muß, das ausgeſproch⸗ner als je zuvor der Brenn⸗ und Angelpunkt der Intereſſen der Großmächte iſt. Die großmächtige Flotte, die die Vertragsmächte vor Schanghai verſammelt haben, wird letzten Endes doch wohl nur als eine Verſammlung von Transportdampfern für den äußerſten Notfall anzuſehen ein, denn ſelbſt die verzweifelte Entſchloſſenheit england Schanghar bis zum Aeußerſten zu verteidigen, wird die drigen Mächte nicht vor der Einſicht bewahren, daß es ein Pyrrhusſieg in der ſchlimmſten Bedeutung des Wortes wäre, wenn man dank der Schiffsgeſchütze eines Tages„ſiegreich“ au den Trümmern der gegen die(artilleriſtiſch zweifellos un⸗ terlegenen) Kanton Armeen verteidigten Stadt ſitzen würde. Ihre Größe und Bedeutung verdankt Schanghai ja ſchließlich dem ungeheueren Zuſtrom von Werten aus d rieſigen Hinterland des Pangtſe⸗Beckens und die Stadt wäre zum Abſterben verurteilt, wenn die„weißen Herren“ die Chineſen dazu bringen würden, den belebenden Mi ſchaftsſtrom etwa über die Eiſenbahnſtrecke Hankau— ton oder auf anderen Wegen von Schanghai abzud Va banque!— es geht ums Ganze: entweder wer die Mächte 1 ſehr bald entſchließen müſſen, den neſen die volle und uneingeſchränkte Souveränit in ihrem Lande und alſo auch in Schanghar zu konze oder ſie riskieren das Entbrennen eines Entſcheidungslampfes 8 5 Die Mentalität der franzöſiſchen„Sicherheit“. 5 8 Paris, 24. Jannuar. i Im Rahmen der vom„Echo de Paris“ angeſtellten Unterſuchung über die Frage der vorzeitigen Rhemland⸗ räumung äußert ſich heute der ehemalige Kriegsmmiſter Maginot, einer der intimſten Freunde Poincarees Maginot behauptet, keine Sicherheitsgarantie ſet ſo viel wert wie die Beibehaltung der Beſetzung des Rhein landes. Es gebe überhaupt keine wirtſchaftlichen und fi⸗ nänziellen Vorteile, die eine Sicherheitsgarantie, eine Aus⸗ icht, den Krieg zu vermeiden, kompenſieren könnten. Der ückzug der franzöſiſchen Truppen gegen die Einrichtung einer interalliierten Kontrollkommiſſion im beſetzten Ge⸗ biet werde nur ein Geſchäft ſein, bei dem die Franzosen düpiert würden. Schließlich erklärt Maginot, er ſei kein Gegner einer deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungspolitik. Er ſehe in ihr im Gegenteil die ſolide und unerläßliche Grund⸗ lage für den europäiſchen Frieden. Die Vergangenheit dürfe aber nicht vergeſſen werden. Denn ſie lehre, daß Deutſchland niemals Rückſicht auf die Schwachen nehme und jedesmal, wenn Frankreich ihm gegenüber die In⸗ tereſſen ſeiner Sicherheit vernachläſſigt habe, hätten es die Ereigniſſe dafür grauſam beſtraft! e Die Sozialiſten bedingt für Näumung. In dem ſozialiſtiſchen„Populaire“ beſchäftigt ſich Leon Blum mit der Frage, ob die Franzoſen die Be⸗ ſetzung des Rheinlandes vorzeitigen Zahlungen Deutſch⸗ lands, wie z. B. der Mobiliſierung eines Teiles der Da⸗ wesobligationen, opfern ſollen. Das republikaniſche Frank⸗ reich wolle das nicht. Es wolle die Räumung weder verſchachern noch in Geld umſetzen. Allerdings befürchte man, daß, wenn man umſonſt geräumt habe, man über⸗ tölpelt werde. Blum fordert eine interalliierte Konfe⸗ renz, denn Frankreich, Deutſchland und Belgien hätten ſich immer bereit erklärt, ſich eine wirkliche dauernde Si⸗ cherheit gegenſeitig zu garankieren. Die Rheinlandbe⸗ letzung habe in Frankreich die Illuſion einer Si⸗ cherheit geſchaffen, einer falſchen Sicherheit, denn ſie habe bisher den franzöſiſchen Generakſtab abgehalten, ſeine Aufmerkſamikeit auf Frankreichs würk⸗ liche Grenzen zu richten. Die Illuſion ſei vollendet. Denn die Räumung müſſe auf unüberwindliche Schwie⸗ rigkeiten ſtoßen, wenn die öffentliche Meinung in Frank⸗ reich der Anſicht ſein würde, daß eine neue Barriere ſich erhebe. Locarno habe eine wirkliche Garantie chimärer Sicherheit geſchaffen. Jetzt bleibe nichts anderes übrig, als alles in Kraft zu ſetzen, als dieſe interalliierte Kon⸗ . 94 25 5 1 8 7 Aus dem In⸗ und Auslande. Frankreichs Stabiliſierungbemühungen in Amerika. Newnork, 24. Jan. Wie der Newyorker Wallstreet ſind von neuem 20 Millionen Dollar in Gold aus Paris zur Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken an der Newyorker Börſe eingetroffen. Dieſe neuartigen Stabi⸗ liſierungsbemühungen der franzöſiſchen Regierung wer⸗ den mit der letzten Pariſer Reiſe des amerikar nn Bankiers Strong in Zuſammenhang gebracht. i Englands Rüſtungen gegen China. London, 24. Jan. Nach Meldungen aus Malta haben das vierte Bataillon des Bedford⸗Regiments und das zweite Bataillon des Bordex⸗Regiments Befehl er⸗ halten, ſich für den Abtransport nach China bereit zu halten. Die indiſche Regierung hat, einem Berichte aus aus Kalkutta zufolge, zwei Dampfer der britiſch⸗indiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft für Truppentransporte nach China gekapert. Ein Detachement iſt bereits an Bord des Dampfers„Glenogle“ nach Schanghai abgegangen. Wie aus Hankau gemeldet wird, ſind dort Nachrich⸗ ten über eine am 16. Januar in Siang in der Provinz Honan abgehaltene große antibritiſche Kundgebung ein⸗ gegangen, in deren Verlauf die Anlagen der aſiatiſchen Petroleumkompagnie in Brand geſteckt wurden. Nach einer Meldung aus Peking berichten die japaniſchen Agen⸗ turen über eine Verſtärkung der ruſſiſchen Streitkräfte an der mandſchuriſchen Grenze. Eine zweite Botſchaft Coolidges über Mittelamerika. Neewyork, 24. Januar. Man rechnet in unterrichte⸗ ten Waſhingtoner Kreiſen mit einer zweiten Kongreßbot⸗ ſchaft Coolidges über Mittelamerika. Coolidge iſt trotz der Entſchließung des Senatsausſchuſſes für Auswärtige Angelegenheiten feſt entſchloſſen, nicht nachzugeben. 103 Profeſſoren der bedeulendſten amerikaniſchen Unwerſ'täten kenhaus eingeliefert werden. und der Präſident der American Federation of Labour verlangten in einer Kundgebung an Coolidge ein Schieds⸗ gericht.— In Mexiko fanden 1515 Demonſtrationen ſtatt, in denen die Washingtoner Politik heftig angegriffen wurde. In einer von den Demokraten gefaßten Ent⸗ ſchließung wird den Vereinigten Staaten u. a vorgehalten, Merjko habe Wilſons Scheinheiligkeit nicht vergeſſen. Präſident Calles wurde aufgefordert, feſtzubleiben. Oer Naubmord in Frankfurt a. M. Zu dem Raubmord werden noch folgende Einzelhei⸗ ten mitgeteilt: Der Ermordete war noch am Sonntag vormittag um 9 Uhr in einem Caſe an der Hauptwache eingekehrt und begab ſich dann nach ſeinem Ladenlokal, wo ihn die Frau des Hausmeisters kurz vor 10 Uhr im Hof ſah. Als kurz vor 11 Uhr einer ſemer Angeſtellten durch den hinteren Eingang das Lokal betrat, fand er ſei⸗ nen Prinzipal mit dem Geſicht auf der Erde inmitten einer großen Blutlache tot vor. Im kieinen Hausflur wa⸗ ren Fußboden, Waſchtoilette und Wände mit ſchweren Blutflecken beſpritzt. Ein Zwiſchenraum, der nach dem Laden führt, wies ebenfalls viele Blutflecken auf. In der Tür zwiſchen dem kleinen als Kontor benutzten Raum und dem Laden lag die furchtbar zugerichtete Leiche. Ge⸗ richtsarzt Dr. Roth, der kurz nachher an dem Tatort eintraf, ſtellte im Hinterkopf eine tieſe Einſchußſtelle und außerdem auf dem Kopf und an der Stirn fünf ſurcht⸗ bare, klaffende Wunden ſeſt. Die Schläge waren mit einem ſchweren Gegenſtand, und zwar offenkundig mit dem großen Vorhängeſchloß der hinteren Ladentüre, geführt worden und hatten die Schädeldecke vollſtändig zertrüm⸗ mert. Den aufgefundenen Blutſpuren zufolge hat zwiſchen dem Ermordeten und dem Täter in Flur ein kurzer. Kampf ſtattgefunden. Grävenau ſchleppte ſich dann nach dem Laden und iſt hier in der Verbindungstür zuſammen⸗ gebrochen, nachdem ihm der Täter mehrere Hiebe mit einem ſchweren Gegenſtand verſetzt und auf ihn noch einen Revolverſchuß in den Hinterkopf abgefeuert hatte. An dieſen Verwundungen, die den Kopf entſetzlich entſtellten, iſt Grävenau nach wenigen Augenblicken verſchleden. Eine im Hauſe wohnende Frau will gegen 10,30 Uhr einen Schrei gehört haben. In dem Mordzimmer ſtanden zwei Kaſſenſchränke, von denen der eine geöffnet, aber nicht beraubt war, dagegen fehlte in dem anderen ein Tablet mit wertvollen Schmuckſtücken im Geſamtwert von 60 000 Mark. Außerdem hat der Mörder aus der Brieftaſche ſeines Opfers 300 Mark entnommen. Im Laden wird nichts vermißt. An den Schränken, Türen und anderen Gegenſtänden fanden ſich zahlreiche Fingerabdrücke. Im Flur wurde der zerbrochene Kneifer aufgeſunden. Um⸗ faſſende Streifen der Kriminal- und Schutzpoltzei blieben bis jetzt ohne Erfolg. e 3000 2 Aus deim badiſchen Lande. Mannheim.(Gefährliche Kinderfreun⸗ din.) In der letzten Zeit wurde in verſchiedenen Ge⸗ genden der Stadt in mehreren Fällen Kindern, die zum Wareneinkauf weggeſchickt worden waren, unter irgend einem Vorwand das Geld abgenommen. In einigen Fäl⸗ len wurden die Kinder in das obere Stockwerk irgend eines Hauſes geſchickt, um dort bei einer beſtimmten Familte ein Paket oder Geld zu holen. Gewiſſermaßen als Si⸗ cherheit wurde den Kindern vorher das Geld abgenom⸗ men. Bis ſie zurückkamen war die Auftraggeberin ver⸗ ſchwunden. Sie iſt etwa 14 bis 16 Jahre alt. Anzhurſt⸗Oberwaſſer bei Bühl.(Zu der nächt⸗ lichen Schießerei.) Zu der bereits gemeldeten nächt⸗ lichen Schießeren wird noch berichtet: In einem Oberwaſſer Hauſe waren ſogenannte Lichtenehren. Das„3'˙Lichtgehen“ iſt ein alter Brauch und rührt noch aus der Zeit her, wo man in den Bauernhäuſern tüchtig ſpann und Volks⸗ lieder dazu ſang. Leider arten ſolche Lichtengänge nicht ſelten in Unfug und Roheit aus. So war es auch hier. Als einige Burſchen nach alter Sitte nach 10 Uhr„ſen⸗ ſterlten“, kamen noch andere, anſcheinend jüngere hinzu, und ohne nennenswerten Wortwechſel, ſchoß der erſt 17⸗ jährige Schell den 23 jährigen Braun in den Rücken. Braun brach zuſammen und wurde auf einem Wägel⸗ chen bewußtſos nach Hauſe gefahren.* Pförzheim.(Beſſere Aufſicht für Kinder.) In Dillweißenſtein lief ein fünfjähriges Kind in ein von Weißenſtein kommendes Perſonenguto hinein und erlitt einen Schenkel⸗ und einen Armbruch und mußte ins Kran⸗ Seſddelberg.(Herausforderung zum J kampf.) In den Verhandlungen des erweiterten 9 fengerichts kamen zwei Fälle zum Austrag, die beſon⸗ ders auf die Studentenſchaft Anziehungskraft nämlich Herausforderung zum Zweikampf. kampf mit tödlichen Waffen. Angeklagt waren die Stu⸗ denten Emil Borho aus Schriesheim und Karl Metzger aus Klein⸗Plittersdorf. Beide waren geſtändig. Borho fühlte ſich durch eine ihm von einem Bundesbruder mit⸗ geteilte Bemerkung des Majors a. D. V. beleidigt und ſtellte dieſen zur Rede. Es kam zu Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf Borho ſeinem Gegner drohte, eine Forderung auf verſchärfte Säbel überbringen zu laſſen. Die endgültige Entſcheidung ſollte dem Ehrengericht von⸗ behalten bleiben. Major B., der kriegsbeſchädigt iſt, machte Anzeige. Das Gericht verurteilte beide Ange⸗ klagte wegen Herausforderung zum Zweikampf mit töd⸗ lichen Waffen zu je 50 Geldstrafe.— Wegen Zwei⸗ kampfes mit ſchweren Säbeln in der Hirſchgaſſe hatten ſich die Studenten Guſtav Jonas Mühlhaupt aus Walds. hut und Julius Hagenauer aus Weingarten zu verant. worten. Beide ſind geſtändig. Hagenauer wurde bei dem Duell erheblich verwundet. Das Urteil gegen beide Anageklaate lautete auf ie vier Monate Feſtungsbaft. Sand. Schwarzbrennerei in der Rauch⸗ kammer.) Nachdem dem hieſigen Landwirt Johann Ur- ban die Schnapsbrennerei geſchloſſen worden war, erhielt der Zollfahndungsdienſt dieſer Tage davon Mitteilung, daß Urban trotzdem brennte. Eine Unterſuchung beſtä tigte den Verdacht. In der Rauchkammer auf dem Speicher wurde die Brennerei entdeckt. Wie man von zuſtändiger Steelle erfährt, ſoll Urban ziemliche Mengen„ſchwarz gebrannt“ haben. Urban ging zunächſt flüchtig. Der Knecht wurde von der Gendarmerie in Haft genommen. Am ſeatneſ Nachmittag konnte die Gendarmerie auch Ur⸗ ban feſtnehmen. 5 Villingen.(Ein Jahr Zuchthaus für einen Brunnenvergifter.) Der im Jahre 1870 in Kiech⸗ dorf geborene, in Martinsweiler bei Buchenberg wohn⸗ hafte Landwirt Franz Wiehl hat die in einen Sack ge⸗ ſteckte Nachgeburt einer Kuh in den neu gegrabenen Brun⸗ nen eines Nachbarn geworfen und dadurch das Waſſer vergiftet. Nur dem Umſtand, daß eine Kuh ſich weigerte, das vergiftete Waſſer anzunehmen, hatte der Nachbar es zu danken, daß nicht noch größerer Schaden entſtand. Wiehl wurde vom Großen Schöffengericht Konſtanz. trotz ſeines hartnäckigen Leugnens zu einem Jahre Zuchthaus und zu den Koſten verurteilt. a Hachenburg.(Eine Einbrecher bande.) In den größeren Waldorten treibt augenblicklich eine Einbrecher⸗ bande ihr Unweſen und ſucht vor allem die Bahnhofs⸗ wirtſchaften und Geſchäftslokale, die nachts unbeaufſichtigt ſind, heim. ö Oeflingen.(Unfall beim Böllerſchießen.) Hier vergnügte ſich eine Anzahl junger Leute, anläß⸗ lich einer Hochzeit, mit Böllerſchießen. Einer der Teil⸗ nehmer wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er nach Frei⸗ burg in die Klinik gebracht werden mußte. — Frauenäberſchuß in Baden. Wie das badiſche Sta tiſtiſche Landesamt neuerdings feſtgeſtellt hat, iſt da⸗ Bild des Frau nüberſchuſſes in Baden durch den Welt, krieg erheblich geändert worden. Nach dem Ergebnis dei 1925er Volkszählung beträgt heute der Frauenüberſchuf 81 500, iſt alſo beinahe 3,5 Mal höher als im Jahre 1910 Im Gegenſatz zur Vorkriegszählung entfällt aber dieſe: Frauenüberſchuß nicht auf die höheren Altersklaſſen, ſon? dern auf die für die Eheſchließung m erſter Linie in Ba. tracht lommenden Altersgruppen von 20 bis 25 Jahren, in dieſer Gruppe wurden 403 325 Perſonen männlichen und 466 899 weiblichen Geſchlechts gezählt. Den günſtig⸗ ſten Fall angenommen, daß ſämtliche Männer in dieſer Gruppe heiraten würden, blieben immer noch 63 573 Frauen übrig, die deshalb nicht zum Heiraten kommen können, weil es an Männern fehlt. Die Zahl der in Ba⸗ den lebenden unverheirateten(ledigen, verwitweten und geſchiedenen) Frauen im Alter von über 20 Jahren be⸗ trägt weit über eine Vierte! Million. In der größten Stadt des Landes, Mannheim, zeigt ſich das gleiche Bild. Danach beträgt der Ueberſchuß der weiblichen Perſonen gegenüber den männlichen insgeſamt 9664, davon 8840 allein auf die Altersgruppen von 20 bis 45 Jahren. Die Zahl der Witwen in Mannheim beträgt 8810, die der geſchiedenen Frauen 1019, die der ledigen 66 273; davon 22739 im Alter von über 20 Jahren. Demnach befinden ſich in Mannheim 32 568 unverheiratete Frauen im he⸗ ralsfähigen Alter, denen 22 760 unverheiratete Männer orhüberſteben. Die md ane uhederretochotæ dure Hermans derer domon- leb herin go erns/ Hergog 7. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Ach, der Gute! Heddi war gerührt von der Schlichtheit des Kleides, in das der Alte ſeine Neugierde gehüllt hatte. Ja, er hatte es ihr angeſehen, daß ſie ein Glück bei ſich trug, hatte dem Glanz ihrer Augen abgelauſcht, wie es um ihr Herz beſtellt war. Und nun wollte er, der treue Ge⸗ ſpiele ihrer Jugendtage, teilnehmen an dem Glück, ließ er durch dieſe einfachen Worte erkennen, wie gern er Mitwiſſer ihres Geheimniſſes werden ſollte. Gewiß, er ſollte nicht umſonſt gebeten haben. Wie hatte ſie bis jetzt gerade an ihn nicht denken können? Ihn, den olten Erdmann, wollte ſie zu ihrem Vertrauten machen, er ſollte alles wiſſen Aber— hatte er denn überhaupt geliebt? Würde er ſie denn verſtehen können? g „Da war der Bahnhof! Beinahe hätte Heddi im Kreiſen ihrer Gedanken das heißerſehnte Ziel verabſäumt. „Da ſtand auch ſchon Wolf! Er ließ die Augen eifrig in die Runde gehen reckte ſich faſt den Hals nach ihr aus. Einem ſturmfliehenden Blütenblatt gleich wirbelte ſie ihm entgegen. a „Guten Tag, mein liebes Mädchen.“ „Wolf, guter Wolf, wie lange können wir noch zu⸗ ſammenbleiben?“ „Genau eine halbe Stunde, Engel.“ Heddis Blick umwölkte ſich Doch kämpfte ſie das, was des Kummers feuchte Boten in die Augen ſchicken wollte, mutig nieder.. 5 „Wie ſchön wäre es, wenn ich nun mit dir fahren könnte?“ i 5 „Tu's doch“, ſcherzte Wolf, indem er ſeine Hand in Heddis Arm legte und ſie in die wenig belebte Allee hinein⸗ delt„Mit dir würde ich gern ein ganzes Leben da drüben eiben.“ AUAlſo zwei lange Jahre, Wolf? Muß es wirklich ſo 5 lange ſein?“ 2 „Zwei Jahre, Schatz. einmal auf Beſuch zurück. Und dann ſoll dein Geſicht das erſte ſein, das ich hier ſehen will, wie es jetzt das letzte bei meinem Abſchied iſt.“ „Wirſt du auch dein Verſprechen halten, mir alle Woche einen Brief zu ſchreiben?“ i „Ganz gewiß, liebes Mädchen. Und werde ich auch pünktlich Antwort erhalten?“. 5 „Wie kannſt du nur ſo fragen! Ich werde dir ſicher noch öfter als wöchentlich einmal ſchreiben. Ach Gott, ich wollte dich doch noch ſoviel fragen, und nun wirbelt's mir im Kopf, daß ſich kein Gedanke herausfiſchen läßt.“ „Was wollen wir uns jetzt noch mit Fragen aufhalten! Erzähle mir liebet, was du ohne mich während der langen Zeit beginnen willſt?“ 5 „Ach ja, das war's auch. Du haſt mich auf den rechten Weg gebracht. Alſo höre, lieber Wolf. Ich möchte verſuchen, in dem Geſchäft meines Schwagers mitzuarbeiten.“ „Du, Heddi?“ fragte Wolf gedehnt. „Ja, ich. Hältſt du mich nicht für fähig dazu?“ „Fähig biſt du wohl dazu. Aber ich weiß nicht— er hat doch genügend Perſonal.“ 5 „Das hat er ſchon, aber alles Menſchen, die ihm gleich⸗ gültig gegenüberſtehen und ihre Arbeit ſicher auch nur von dieſem Geſichtspunkt aus verrichten“— „Und an welche Tätigkeit haſt du gedacht?“ „Ja, das wollte ich dich eben fragen! Was glaubſt du wohl, welchen Poſten ich in einem kaufmänniſchen Geſchäft ausfüllen könnte?“ f f f n „Du bringſt mich da in eine ſchwierige Lage, Heddi. Erſtens kenne ich das Geſchäft deines Schwagers nicht und dann— vimms mir nicht übel— habe ich auch dich noch nicht von einer Seite kennen gelernt, die mir den gewünſch⸗ ten Natſchlag ermöglichte Im übrigen weiß ich nicht. was es für einen Zweck haben ſollte.“ 2 Heddi wäre gern auf ihr Ziel losgeſteuert. nämlich zu erfahren, welche Bewandtnis es mit dem neuen Vertrag ihres Schwagers hatte. Immerhin kam ihr jetzt das Empfinden, ſie könnte durch ein Aufdecken der ungünſtigen Lage ihrer Verwandten dieſe bloßſtellen. Deshalb umging ſie die direkte Frage: 5 5 Aber inzwiſchen komme ich ſicher eine Beſchäftigung überbrücken und für mich leichter tragbar 8„Sieh Wolf, ich bin nun zwei Jahre lang ganz allein, möchte mich gern nützlich machen und, was die Hauptſache iſt, die ſchwere Zeit der Trennung von dir durch irgend f machen. Verſtehſt du das nicht?“ „Das verſtehe ich wohl. Aber könnteſt du dich nicht in irgend eine Wiſenſchaft vertiefen? Wie iſt's zum Beiſpiel mit deiner Muſik?“ f „Ich fürchte, Wolf, an meinem Klavier würde ich mir vor Sehnſucht die Augen ausweinen. Denn die lebendigen Töne ſchneiden ſich noch tiefer ins Herz als Gedanken, die man durch rege Arbeit abſchwächen kann.“ N „So lieb haſt du mich alſo. Mädchen?“ „Ach Gott“— Heddi hatte bis jetzt ihren Gefühlsregun⸗ gen tapfer ſtandgehalten. Dieſe Frage nahm ihr die letzte Widerſtandskraft. Sie preßte das Tuch vor ihre Augen und 1 begann zu ſchluchzen 1 „Weißt du, was ich jetzt tue, Heddi?“ 40 Gern wollte ſie fragen, doch die Stimme verſagte ihr. „Jetzt laſſe ich Zug und Dampfer nach Amerika fahren 1 und bleibe bei dir.“ 8 „Um Gotteswillen, Wolf. das tuſt du nicht. Ich will ja auch ganz vernünftig ſein. Nein, nein, wenn du fort biſt, 14 wird dieſer dumme Zuſtand ſchon vorübergehen.“* Sie hob den Kopf ganz hoch und ſchüttelte zur Bekräf⸗ 9 tigung ihrer Angabe das Taſchentuch von ſich. Da fiel ein zerknitterter Zettel zu Boden. Wolf hob ihn auf. entwirrte die Falten und las. „Ach, daß deine Augen Zungen Und dein Schauen Lieder hätten! 1 4 WMüßt ich wohl, was ſie mir ſprächen, 1 Hört ich doch, ich möchte wetten, 6 1 Lebensklänge, 135 Liebesſänge,. 7 Töne, die zum Himmel ſteigen, 9 Lieder, die den Weg mir lahr 1 dem Herzen, das hf. zebt, 5 as dir Glück und Frohſinn gibt.“ ö —SFJortſetzung folg). 1 Aus Nah und Fern. 4 Neuftadt a. H.(Zurn Projekt einer Auto⸗ 5 ſtraße Kaiſerslauktern— Mannheim.) Das Bür⸗ 1 germeiſteramt Neubabt a. H. hat an die pfälziſche Kreis⸗ 4 regierung eine Eingabe gerichtet, in der gegen eine Auto⸗ * ſtraße von Kaiſerslautern nach Mannheim über Bad * Dürkheim proteſtiert und um Einbeziehung von Neuſtadt 4 an die geplante Autoſtraße erſucht wird. Der Bezirkstag d Neuſtadt beſchloß, in der Angelegenheit ebenfalls der den d. zuſtändigen Behörden vorſtellig zu werden. 1 1 Bad Dürkheim.(Der Deckeneinſturz auf dem . Bismarckturm.) In der letzten Sitzung des Drachen⸗ * ſelsklubs wurde u. a mitgeteilt, daß die Angelegenheit t. wegen des Deckeneinſturzes auf dem Bismarckturm immer noch nicht abgeſchloſſen ſei, da zurzeit noch ein Zivilprozeß . ſchwebe, deſſen Ausgang noch nicht abzuſehen iſt. a 1 Landau.( Aufwertung.) Das Landgericht Lan⸗ 3 dau verurteilte die Gemeinde Bellheim, die im Auguſt 2 von einem Bellheimer Einwohner ein Haus für ei 90 000 Papiermark gekauft und dieſen Kaufpreis in e wdwei Raten zu 50⸗ bzw. 40000 Papiermark im Noveni⸗ ber 1921 und Juni 1922 bezahlt hatte, zu einer Auf⸗ „ wertung von 9000 Reichsmark nebſt Zinſen vom Tage der Klageerhebung an an den Kläger. 11 Germersheim.(Seine Geliebte ermordet?) g, Die zam Freitag hier angeſchwemmte Leiche der Hilde te Sbnig wurde im Beiſein des Staatsanwalts von Offen⸗ er burg geöffnet. Der Befund wird noch geheim gehalten. u— Soviel ſteht feſt, daß die Hönig ſchwanger war. Der des z Mordes verdächtige Liebhaber der Hönig, der 19 Jahre aalte Arbeiter Wendelin Friedmann aus Weitelung bei n. Bühl wurde der Leiche gegenübergeſtellt. Er gab auf alle Fragen leine Antwort. Friedmann wurde am 5. Dezem⸗ ber mit der Hönig auf ihrem letzten Weg nach Scherz⸗ n im geſehen, wo ſie ihre Schweſter beſuchen wollte. „aber nicht eintraf. Ihr Verſchwinden fiel erſt am 25. De⸗ . bember auf, als ihre Mutter ſie in Scherzheim holen e⸗ 9 1 .. Haßloch.(Geſuchte Ausreißer.) Aus dem hie⸗ r ſigen evangeliſchen Rettungshaus ſind die 1 e, linge Siegfried Hermann aus Datteln, Johann Schlem⸗ s ter aus Kaiſerslautern, und Mar 8 Karl Büchler aus Ludwigshafen erner aus Zweibrücken entwichen. Die Bur⸗ 6 ſchen hatten geplant, nach dem Elſaß oder Saar ebiet 1s zu entfliehen. Anterwegs vertauſchten ſie vernlüllich ihre 1 Hunſtaltskleider mit Reſervekleidern, die ſie beim Ver⸗ W aſſen der Anſtalt mit noch verſchiedenen Handwerkszeu⸗ rgen mitgenommen haben. i 35 Offenbach a. M.(In die Welt gelaufen.) 91 Am 23. Dezember hat der Oberprimaner Ph. Arnold von 1 hier die elterliche Wohnung verlaſſen und auf einem hin⸗ .) derlaſſenen Schreiben angegeben, er käme nicht wieder. 3 Nan nahm zunächſt an, er habe ſich wegen der Prüfung ill. ein Leid angetan, doch es ſtellte ſich jetzt anders heraus. „ Arnold ging nach Mainz, wurde, weil noch zu jung, für 1 für die Fremdenlegion nicht angenommen, ging dann a nach Baſel und kam ohne Paß über die Grenze und 4 wanderte nach Frankreich. Dort veranlaßte ihn ein Offi⸗ lt. zier der Heilsarmee, einen Brief an ſeine Eltern zu 3 ſchreiben. Es ſteht zu erwarten, daß die Eltern den ent⸗ laufenen Sohn wieder heim bekommen. Eichsfeld.(Bluttat.) In der Wirtſchaft Mecke du Weſterrode ſtieß ein Melker dem Wirt, als dieſer Don ihm Zahlung für eine reichliche Zeche verlangte, einen 94 Dolch in den Leib und verletzte ihn damit tödlich. Bei 7 ſeiner Verhaftung verwundete der Verbrecher einen Po⸗ Izeibeamten durch einen Stich in die Hand. 5 Arolſen.(zum Vatermord in Walde.) Der bvon ſeinen eigenen Kindern ermordete Maurer Johann Schmalz iſt unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in ſeinem Heimatort Böhne beerdigt worden. Im 1 ahre 1924 trat er mit einem Gnadengeſuch an die 0 Juſtizbehörden heran und erreichte damit die vorzeitige wegen eines im Jahre 1919 an einem Geiſtlichen verübten Raubmordes zu ſieben Jahren Zuchthaus ver⸗ N urteilt worden war, von denen er fünf verbüßt hatte. „ um Dank für dieſen Liebesdienſt wurde nun der Vater Don ſeinem Sohn in ſcheußlicher Weiſe umgebracht. e. Nierſtein.(Von Erdmaſſen verſchüttet.) . Ein hieſiger Winzer war in einer Kiesgrube beſchäftigt, als plötzlich ein Erdrutſch eintrat. Es gelang ihm, ſich von der Erdmaſſen zu befreien und heimzuſchleppen. Der Altzt ſtellte neben Geſichts und Beinverletzungen meh⸗ dere Rippenbrüche feſt. Der Verunglückte wurde mit 4 em Oppenheimer Krankenwagen nach dem Mainzer Städ⸗ Aſchen Krankenhaus befördert. * AAN SAF A NSF ARA AFA SS=ARE Dias Auto— ſchlimmer als wilde Tiere 12 In Europa kommt es faſt nicht mehr vor, daß Men⸗ 3 ſchen von wilden Tieren getötet werden, denn die fort⸗ * ſchreitende Ziviliſation hat die wilden Tiere immer mehr 1 urückgedrängt; nur vereinzelt trifft man in den Wäldern ft umäniens oder des Balkans noch Bären an und Wölfe indet man in größerer Zahl nur in Nußland. In Britiſch⸗ 1 fade dagegen ereignen ſich jährlich noch viele Todes⸗ 1 alle, die durch wilde Tiere verurſacht werden. In den D ccchungeln wimmelt es von Tigern, man begegnet häu⸗ 7 105 Bären ſowie Wölfen und e brenne fälle enge. Die Zahl der durch Beſtien bewirkten Unglücks⸗ . 58 nimmt aber auch dort ſtändig ab. Die Tatſache des 1 tlich erkennbare allmähliche Verringerung der Ver⸗ an Menſchenleben, die reißenden Beſtien zum Op⸗ 9 fallen, veranlaßt nun das„Journal of the American . dedical Aſſociation“, einen Vergleich zwiſchen den durch * al Tiere und den durch Automobile verurſachten An⸗ glücksfällen anzustellen, der intereſſante Daten vermittelt. Im, Jahre 1925 betrug die Zahl der Todesfälle ritiſch⸗Indien, die auf wilde Tiere zurückzuführen 974 gegen 2587 im Jahre 1924 und 3605 im ‚ 928. Unter den Tieren, die für dieſe Verluſte an enſchenleben verantwortlich find, ſteht der Tiger an 5 Stelle. Dann folgt der Leopard, hierauf der Wolf, aufg Bär, der Elefant und zum Schluß die Hane. Nicht Sienommen in die Liſte ſind die Todesfälle durch a Herlangenbſſſe die ſehr häufig zu verzeichnen ſind und eiten„Zahl im Verlauf eines Jahrhunderts fast gar bnahme aufweſſt: iin Jahre 1925 29,308 und 2524 19 867 Fälle. In Brftiſch-Indien wird noch ſtets ein heftiger Kampf gegen die wilden Tiere geführt und a für das Erlegen von Tigern, Leoparden, Bären, Wöl⸗ 2 und Schlangen werden Preise ausgeſetzt. 3 8 J 1 * tlaſſung ſeines Sohnes Theodor aus dem Zuchthauſe, died häufigen Vorkommens ſolcher Unfälle in Indien und nicht das ganze Elend offenbart. Kleine Chronik. 1 Wieder ein Kinobrand. Wie aus Mailand gemel⸗ det wird, iſt in einem Kinotheater in Coſenza waͤhrend einer Vorſtellung im Vorführungsraum ein Brand ausge⸗ brochen, der raſch großen Umfang annahm. Es entſtand eine ſchreckliche Panik. Viele Perſonen ſprangen aus den Logen in den Saal hinunter. Andere ſuchten durch Rauch und Feuer den Ausgang und erlitten Brandwunden. Das Feuer konnte erſt nach vereinten Bemühungen von Po⸗ lizei, Feuerwehr und Miliz gelöſcht werden. Es wurden 15 Verletzte gezählt. „ Feuersbranſt auf Luzan. Ein Rieſenbrand verwü⸗ ſtete ein großes Gebiet der Inſel Luzan. Tauſend Wohn⸗ häuſer wurden ein Opfer der Flammen. Viele tauſend Perſonen ſind obdachlos. Der Sachſchaden wird auf 70 000 Dollar geſchätzt. 5 5 * Banditenkämpfe in Amerika. Die Banditenüber⸗ fälle in Amerika haben derart zugenommen, daß die Be⸗ hörden ſich gezwungen ſehen, Ende dieſes Monats in Chi⸗ cago eine Konferenz der Polizeichefs und der Staatsan⸗ wälte aller Städte des mittleren Weſtens abzuhalten, in der über wirkſame Maßnahmen zur Unterdrückung und den e der zahlreichen Räuberbanden beraten wer⸗ en ſoll. . Zwei Todesopfer bei einem Großfeuer. In Toulon brach in einem Wohnhaus ein Brand aus, durch den faſt das ganze Gebäude zerſtört wurde. Ein Blinder ſtürzte ſich aus dem Fenſter auf die Straße, wo er zerſchmettert liegen blieb. Ein Artilleriequartiermeiſter, der den Be⸗ wohnern Hilfe leiſtete, wurde lebensgefährlich verletzt. Bei den Aufräumungsarbeiten fand man die verkohlte Leiche emnes Unbekannten unter den Trümmern. a Raubüberfall auf eine Bank. In Tulſa im Stagte klahama überfielen ſechs Banditen die Staatsbank. Sie Joſſen den Bankpräſidenten und den Kaſſierer nieder u d raubten 50 000 Dollar. Von einer Lawine verſchüttet. In der Nähe von Meran im Fintſchgau wurden durch eine herabkommende Lawine drei einheimiſche Bergſteiger vollſtändig ver⸗ ſchüttet. Bisher waren Rettungsverſuche vergeblich. . Die Geheimniſſe einer Bettlerſchule. Die Newyorker Polizei iſt merkwürdigen Dingen auf die Spur gekom⸗ men. In Newyork ergründete man das Beſtehen einer „Fabrik“, in der künſtliche Krüppel hergeſtellt werden. Hier kann ein kerngeſunder und kerzengerade gewachſener Menſch in einen Krüppel verwandelt werden, der keine Hände oder keine Füße beſitzt. Große Buckel werden mit Hilfe von Baumwolle verfertigt, und die furchtbarſten Wunden oder Schwären werden durch Säuren erzielt. Aber mit der Erlangung einer ſolchen Mißgeſtalt allein iſt es noch nicht getan. Man muß dieſe Zeichen des An⸗ glücks auch zu tragen verſtehen, und der Bettler, der eine verſtümmelte Hand aufweiſt, hat ein anderes Benehmen zur Schau zu tragen, als derjenige, der durch- eine Läh⸗ mung die Blicke der Vorübergehenden auf ſich ziehen will. Alle dieſe Künſte werden in der Bettlerſchule ge⸗ lehrt, die ſich eines großen Zuſpruchs erfreut. Todesopfer des Borſportes. In einem Zeitraum von 20 Tagen iſt nunmehr der vierte Borer an den Folgen eines erhaltenen Hiebes geſtorben. Es handelt ſich um den amerikaniſchen Boxer Bobby Kerwood, der den Folgen eines Hiebes, den er von ſeinem Landsmann Michel Speiger im Match erhielt, erlegen iſt. Die Po⸗ 58 hat Speiger, ſowie die fünf Veranſtalter des Matches verba t. * Ein Kindermord nach acht Jahren aufgeklärt. Im Tſchauſch bei Karlsbad wurde ein Arbeiter verhaftet, der vor acht Jahren. ſeine beiden minderjährigen Kinder ermordet hat, weil ſie ihm angeblich bet der Schließung einer neuen Ehe im Wege waren. Der Mörder hatte die Kinder von einer Wanderfahrt nicht wieder zurückge⸗ bracht. Dies erklärte er damit, daß er ſie in fremde Pflege gegeben habe. Einige Tage vor Weihnachten waren die Skelette der beiden Kinder im Walde gefunden und dadurch die behördliche Nachforſchung ins Rollen gebracht worden. 5 5 25 a 30 Hinrichtungen in Albanien. Aus Skutari wird gemeldet, daß das albaniſche Standgericht von den 1200 verhafteten Aufſtändiſchen bisher 30 öffentlich gehängt hat. Viele ſind zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt wor⸗ den. Die Gerichtsprozedur dauert noch monatelang. i Große Trockenheit in Südafrika. Nach einer Meldung aus Johannesburg hat Südafrika zur Zeit unter großer Trockenheit zu leiden. Der dadurch ange⸗ richtete Schaden wird auf 500 000 Pfund geſchätzt. Die Landſchaft Umata in der Kapkolonie wurde von einem Zyklon heimgeſucht, der großen Schaden anrichtete. .—— In den ziviliſterten Ländern bat aber, ſo ſchreibt das amerikaniſche Fachblatt, in den letzten Jahren eine andere wilde Tiergattung, die Nolle der Löwen, Tiger usw. übernommen, nämlich das Automobil. Die Verwüſtungen, die durch die wilden Tiere in Britiſch⸗Indien verurſacht weit bedeutender, als die der übrigen Beſtien. Beziffert man die Bevölkerung von Britiſch⸗Indien mit 320 Mil⸗ lionen Seelen, dann beläuft ſich dee Sterblichkeit, ſoweit ſie durch wilde Tiere, die Schlangen inbegriffen, bewirkt wurde, im Jahre 1925 auf 21282 oder auf 66 für die Million Einwohner für ein Jahr. Für einen Teil Nord⸗ amerikas, der 32 Millionen Emwoßner zählt, wurden in der Zeit vom 3. Januar bis 11. September 1926 4162 Todesfälle durch Automobilunfälle gemeldet, was 130 auf die Million ausmacht. Auf ein Jahr berechnet, dürfte man die Verhältniszahl mit 189 angeben können, das heißt alſo dreimal ſo viel als die Zahl der Todesfälle, die durch die wilden Tiere in Britiſch⸗Indie verurſecht werden. Die meiſten Opfer des Automobils ſind Kin⸗ der, und man erhält noch einen beſſeren Vergleich, wenn man die Sterblichkeit, veranlaßt durch Automobilunfälle (189), jener gegenüberſtellt, die auf Diphtheritis(164, Keuchhuſten(104), Maſern(90) oder Scharlach(83) zu⸗ rückzuführen iſt. Außerdem verurſacht das Automobil zahl⸗ reiche Verletzungen, ſo daß die Sterblichkeitsziffer noch So arg, wie in Nordamerika iſt die Automobilplage in Europa noch nicht. Man wird gut tun, wenn man hier ebenfalls an die Aufſtellung einer genauen ſtatiſtiſchen Ueborſicht ſchreitet, um nach den Urſachen der Automobil⸗ unfälle zu forſchen und ſie gesondert zu verzeichnen. Dann wird ſich zeigen, daß nicht immer das Automobil als ſolches verantwortlich iſt. Man wird wahrnehmen, wie häufig der ſchlechte Zuſtand der Straßen, wie oft die Ver⸗ kehrsfehler der getöteten Perſonen. wie ſtark der Ein⸗ fluß von Alkohol uſw. maßgebend iſt und dann ein beſſe⸗ res Verſtändnis dafür erhalten, in welcher Richtung die Löſung des Problems geſucht werden müßte. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 25. Januar. Generalbersammlung des Evang. männetpereins. Am Sonntag, 23. Januar, hielt der hieſige Evang. Männerverein im„Löwen“ ſeine diesjährige General⸗ verſammlung ab. Dieſe war ſehr gut beſucht und nahm einen recht anregenden Verlauf. Rach der Begrüßung, Gedenken der verſtorbenen Mitglieder und Erſtattung des Tätigkeitsberichts durch den Vorſitzenden, Herrn Hauptl. Roſer, ſowie nach Verleſung der ſchön ausgearbeiteten Protokolle durch den Schriftführer Herrn Endres, gab Herr Pfarrer Kunz ſeiner beſonderen Freude Ausdruck über die ſehr beachtenswerte Entwicklung des Vereins und deſſen fürſorgliche Tätigkeit. Die gewiſſenhafte Rechnungs⸗ führung durch Herrn Sponagel gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß, ſodaß der Vorſtandſchaft und dem Rechner Entlaſtung erteilt werden konnte. Die geſamte Vorſtand⸗ ſchaft wurde durch Zuruf auf 2 weitere Jahre einſtimmig wiedergewählt. In der folgenden Ausſprache zu„Wünſche und Anträge“ wurden ſehr gute Anregungen gegeben, insbeſondere auch in hirchlich-baulichen Angelegenheiten. Die Abhaltung des Familienabends am 20. Februar im „Badiſchen Hof“, verbunden mit Gabenverloſung, wozu die evang. Gemeindemitglieder reichlich Gaben ſtiften mögen, wurde gutgeheißen. Mit einem kurzen Schlußwort ſchloß der Vorſitzende die allſeitig befriedigende General⸗ verſammlung. „Hänsel und Gretel.“ Die Aufführung des Märchen⸗ ſpiels„Hänſel und Gretel“ am vergangenen Sonntag Nachmittag vom Mannheimer Jugendtheater durch die Theatergemeinde, fand bei den hunderten von Kindern die erſchienen waren freudigſte Aufnahme. Ja, ſie leben noch die Märchen, das merkte man an den Kindern. Sie freuten ſich mit dem Prinzen, waren traurig mit den Zwergen und ein lautes„Ah“ ging durch die Reihen, als dann „Hänſel und Gretel“ dran kamen. Da wanderten Alle in ihrer Phantaſie mit hinaus in den geheimnisvollen Wald mit ſeinen verſchlungenen Pfaden. Es iſt der Märchenwald ſelbſt. Stand da aber ein ſchönes Häus⸗ lein! Kein Wunder, daß ſich Hänſel und Gretel gleich an das Lebkuchendach und an die Zuckerfenſter machten. So alſo ſah die böſe Hexe aus? Daß ſie aber das arme Hänslein einſperrte und gar verzehren wollte, das tat den Kinderherzen ſo weh, und manches kleine Stumpfnäslein hat vor ſich hin geſchluchzt. Wie jedoch die ſchlaue Gretel (die Mädchen ſind auch im Märchen immmer ſchlauer als die Buben) die Hexe in den Backofen ſchob, da freuten ſich alle ganz laut, und noch mehr, als Hänſel und Gretel wieder zu ihren Eltern kamen. Die Leiterin Frl. Grete Kerſebaum inſcenierte mit viel Geſchich und auch dass Spiel von allen Beteiligten, beſonders von Hänſel und Gretel war gut. Es muß als ein Verdienſt der Theater⸗ gemeinde bezeichnet werden, daß ſie den Kindern auf ſo bequeme tragbare Weiſe gute Märchenſpiele bietet, die durchaus künſtleriſch und geeignet ſind, veredelnd auf Geſchmack und Phantaſie der Kinder einzuwirken. Der Wunſch, daß dieſe Märchenaufführungen zur ſtändigen Einrichtung wird, iſt nicht nur begreiflich, ſondern auch wert, daß er erfüllt wird. Als nächſte Kinderaufführung iſt„Rotkäppchen“ in Ausſicht genommen. 8 — Barabfindung für Reichsnotopfer. Auf eine bevor⸗ ſtehende Bekanntmachung über Gewährung von Bar⸗ ab ndungen an bedürftige Perſonen, die ihr Reichsnot⸗ om er in Kriegsanleihe entrichtet und hierfür eine Er⸗ ſtattung in Kriegsanleihe oder Anleiheablöſungsſchuld nicht oder nur zu einem Teil erhalten haben, wird hinge⸗ wieſen. Solche bedürftige, d. h. erwerbsunfähige oder am 31. Dezember 1926 mindeſtens 60 Jahre alte Per⸗ ſonen, deren Vermögen nach der letzten Veranlagung nicht mehr als 10000 Reichsmark und deren Einkom⸗ men nicht mehr als 3000 Reichsmark betrug, werden zur Stellung eines Antrags aufgefordert, der ſpäteſtens bis zum 31. März bei dem zuſtändigen Finanzamt einzurei⸗ chen iſt; Antragsvordrucke ſind beim Finanzamt erhältlich. — Einziehung alter Rentenbankſcheine. Durch Be⸗ kanntmachung vom 20. Dezember ruft die Deutſche Ren⸗ kerbank die Rentenbankſcheine zu fünf Rentenmark— ohne Kopfbildnis, mit Ausfertigungsdatum vom 1. No⸗ oember 1923— zur Einziehung auf. Die aufgerufenen Scheine können bei den öffentlichen Kaſſen noch bis zum 31. Januar 1927 in Zahlung gegeben werden, bei den Kafe der Reichsbank aber bis zum 14. April 1927 gegen andere Rentenbankſcheine oder geſetzliche Zahlungsmittel umgetauſcht werden. Mit Ablauf des 14. April 1927 werden die aufgerufenen Rentenbankſcheine kraftlos. Es erliſcht damit auch die Umtauſch⸗ und Einlöſungspflicht der Deutſchen Rentenbank. Anſtelle der durch dieſe Be⸗ kanntmachung aufgerufenen Rentenbankſcheine gelangen neue Scheine zu fünf Rentenmark vom 2. Januar 1927 nit dem Kopfbildnis eines Landmädchens mit einem Aehrenbündel, wie ſolche ſich bereits ſeit dem 15. Juni 1926 im Verkehr befinden, zur Ausgabe. — Herabſetzung der Aufſchub⸗ a zinſen für Reichsſteuern. Der Reichsminiſter der Finanzen hat eine Verordnung erlaſſen, durch die auf dem Gebiet der Reichsſteuern der Satz der Aufſchubzinſen(bei Zöl len und Tabakmaterialſteuer) ſowie der Höchſtſatz den Stundungszinſen von 6 v. H. auf 5 v. H. jährlich her⸗ abgeſetzt wird. Für die Verzugszinſen dagegen(d. h für diejenigen Zinſen die zu entrichten ſind, wenn jemand unbefugter Weiſe— ohne daß das Finanzamt Stundunn bewilligt hat— Steuern aller Art nicht zur Zeit der Fäl⸗ ligkeit bezahlt) bleibt es bei dem bisher geltenden Zins, ſatz von 10 v. H. jährlich. g — Die Abgabe der Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuererklärungen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Präſidenten der Landesfinanzämter ermächtigt, für die diesjährige Veranlagung als Friſt für die allge- meine Abgabe der Steuererklärungen zur Einkommen-, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuer einen 14tägigen Zeit⸗ raum feſtzuſetzen, der zwiſchen dem 15. Februar und 15. März 1927 liegen muß. In den einzelnen Landesfinanz⸗ und Stundungszinſen amtsbeeirken wird die genaue Friſt demnächſt bekannt e gens“ werden. Vorausſichtliche weilige nordöſtliche Luftzufuhr, in der Ebene Tempera⸗ turen um Null Grad, örtliche Morgen nebel. Witterung bis Mitt. 5 woch: Aufhellungen und leichte Strah ungsfröſte, zeit- FVV Fan mene ee. loge N aſching! Karneval! Vergnügungen voll überſchäu⸗ mender Lebenslust ſtohen vor der Tür. Seht ihr nicht ſchon, in den Schgufenſtern die mit groteskorientaliſchem 50 ak Rede W ei Raben Puppen? Wie ver⸗ 5 Lengsvbll ſie eüch anſchauen. Ein verführeriſches Lä⸗ cheln liegt in ihren roſigen Mundwinkeln und die brau⸗ nen gund blauen gläſernen Augen blicken euch vielver⸗ prochend an. als ſähen ſie in euch den Prinzen Karneval in eigener Perſon. Pocht da euer Herz nicht raſcher? Die ausgeſtellten Masken zaubern Vorfreude herbei. Schon ſeht ihr euch als ruſſiſcher Prinz, indiſcher Maharadſcha, Clown oder Bajazzo im hellerleuchteten Saale unter ge⸗ heimnisvollen Töchtern des Südens mit ſchwarzer ſeidener Halbmaske, unter ägyptiſchen Jungfrauen aus der Zeit Ramſes l. Aegyptiſche Masken. ägyptiſche mumienhafte Ko⸗ ſtüme ſind auf die bevorſtehenden Karnevalsfeſten tonan⸗ gebend.„Näh' nicht liebes Mütterlein am roten Sara⸗ fan!“ deine Tochter wünſcht ein Iſis⸗ oder Oſirisgewand. Annahbar und hochaufgerichtet wird ſie ernſt und feier⸗ lich unter jubelnden und lachenden Tänzerpaaren durch muſizierende Säle ſchreiten!? O, ich möchte ſie ſehen, die aus dem Reich der Vergeſſenheit emporgeſtiegenen Töch⸗ ter afrikaniſcher Erde! Die ernſte feierliche Würde wer⸗ den ſie nicht lange bewahren. Gleich den anderen werden ſie im Fox⸗ und Charleſton die Beine verrenken und ein grotesk⸗lächerliches Bild abgeben. „Grotesk! lächerlich!“ Sind das nicht Prinz Karne⸗ vals Schlagworte? Fürwahr, der hohe Gebieter der Luſt und Fröhlichkeit hat mit ſeinen ägyptiſchen Trachten etwas höchſt Sonderbares erdacht. Seine luſtigen Jün⸗ ger werden in dieſem Jahre voll und ganz auf ihre Koſten kommen. Nicht umſonſt winken ſchon jetzt die ſeltſamen Koſtüme aus den Schaufenſtern. Die Fantaſie mancher holden Maid und manchen feſchen Jünglings wird durch den bunten Flitterkram angeregt ſelbſt zu der Nadel oder Schere zu greifen um ein Koſtüm zu ſchaffen, das an Originalität die ausgeſtellten Masken weit übertreffen ſoll. Ganz heimlich in der Stille ſetzen ſie ſich in ihr ver⸗ ſchwiegenes Kämmerlein, ſchneiden bunte Mützen aus Pa⸗ vier oder ſezen mit Nadel und Schere bunte Stoffe zu einem grotesken Koſtüm zuſammen. das ſie nicht nur in der Karnevalsnacht dem geliebten Freunde oder der an⸗ gebeteten Maid unkenntlich machen ſoll, ſondern ſich ſelbſt als das fühlen wollen, was ſie ihrer Tracht darſtellen: eine mit koſtbaren Perlen geſchmückte Aegypterin oder Orientalin, eine ruſſiſche Prinzeſſin oder japaniſche Für⸗ ſtin; ein indiſcher Maharadſcha, ein Märchenprinz oder ein zu neuem Leben erwachter Ramſes. In ſeiner überſchwenglichen Luſtigkeit zeitigt der Kar⸗ neval als Grundmotiv jedoch auch alle verſagten Lebens⸗ wünſche. Hier, im rauſchenden Saale trägt jeder den Wunſch ſeines Herzens im ſichtbaren prunkenden Koſtüm. Man zeigt, was man gern ſein möchte und nicht iſt; den Wunſch, ein Leben zu führen, das der graue Alltag verſagt und die Faſchingsnacht nur einmal im Rohre gleich einem gaukelnden Traum gewährt. N Marktberichte vom 24. Januar.. Mannheimer Produktenbörſe. Bei ſtetiger Tendenz wandte ſich das Hauptintereſſe wieder La Plata⸗Weizen zu. Man verlangte für die 100 Kilogramm ohne Sack, waggonfrei Mannheim, in Reichsmark: Weizen, inl. 29,75, ausländiſcher 30,50 bis 32,50, Roggen, inl., 26 bis 26,25, auslän iſcher 27 bis 27,25, Braugerſte 27 bis 30, Futtergerſte 21,50 bis 22, Hafer, inl., 20 bis 21, Mais mit Sack 19, Weizenmehl, Svezial 0, 39,75 bis 40,50, Weizenbrotmehl 28,25 bis 30,50, Roggenmehl 37,25 bis 38,75, Kleie 12,50 bis 12,75. Mannheimer Viehmarkt. Dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden je nach Klaſſe die 50 Kilo⸗ gramm Lebendgewicht gehandelt: 198 Ochſen 30 bis 59 Mark, 118 Bullen 30 bis 50, 351 Kühe 14 bis 50, 281 Färſen 38 bis 60, 569 Kälber 50 bis 82, 55 Schafe, nicht notiert, 2587 Schweine 58 bis 73, 216 Ar⸗ beitspferde pro Stück 500 bis 1400, 48 Schlachtpferde pro Stück 60 bis 140 Mark. Marktverlauf: Großvieh ruhig, langſam geräumt, Kälber mittelmäßig, ausver⸗ kauft, Schweine ruhig, Ueberſtand, Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft. ö Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreide⸗ börſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 29,50 bis 29,75, Roggen 28 bis 26,50, Sommergerſte 26,50 bis 27, Hafer 21 bis 21,75, Mais 18,25 bis 18,50, Weizenmehl 40 bis 40,50, Roggenmehl 37.50 bis 38, Weizenkleie 13 bis 13,25, Roggenkleie 13,25 bis 13,50. Erbſen 35 bis 65, Linſen 80 bis 90, Heu 9 bis 10,25, Stroh 4,25 bis 5, Biertreber 16,50, alles in Gold⸗ mark je 100 Kilogramm. n Das fangengehls der deutstken Sefer, Im ſereten Geschaffsjahr bekrug das fangergebnis(in hopper): Im Rordseegebiet- Im Ostseegebiet: In den Hoffen: f fische fische B 1.460152 6 204975 205590 Scholkiere— kaeugrisse ven Seefieren 317805 g Turnen Gport Spiel. Fuß ball⸗Ergebniſſe aus Süddeutſchland. Meiſterſchaftsſpiele. Bezirk Bayern: München 1860— Bayern München 5:2; A. S. V. Nürnberg— Wacker München O: 2; V. f. R. Fürth— F. C. Fürth 0: 2. Rheinbezirk. V. f. R. Mannheim— F. C. Speyer 4: 2; V. f. L. Neckarau— Phönix Ludwigshafen 7: 1: 03 Ludwigshafen— Sp. V. Mannheim⸗Waldhof 6:2; F. C. Pirmaſens— Sp. Vg. Mannheim⸗Sand⸗ hofen 6: 0. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: Eintracht Trier — 1. F. C. Idar 2:1; F. V. Saarbrücken— Wormatia Worms 6: 1; Alemannia Worms— Mainz 05 O: 3; Boruſſia Neunkirchen— S. V. Wiesbaden O0: 0. Bezirk Württemberg⸗Baden: 1. F. C. Frei⸗ burg— S. C. Freiburg 4: 3; S. C. Stuttgart— B.. B. Stuttgart 1:3; Union Böckingen— V. f. N. Heilbronn 6:0; Karlsruher F. V.— Phönix Karlsruhe 9: 2. Deutſcher Borſieg in England. f f Der junge deutſche Schwergewichtler Teddy Sand⸗ wina, der ſchon bei ſeinen beiden erſten Kämpfen in Deutſchland gute Fähigkeiten zeigte, konnte bei ſeinem Debut in England einen ſehr ſchönen Erfolg erzielen. Er trat im ausverkauften Premierlandring zu einem 15⸗Rundenlampf gegen den Engländer Fred Moung an, der vor einiger Zeit von Hans Breietnſträter in der dritten Runde k. o. geſchlagen wurde. Fred Voung war auch Sandwinas großer Schlagkraft nicht gewachſen. Nach zahlreichen ſchweren Treffern mußte er in der 10. Runde e für die Zeit zu Boden. Der Erfolg des jungen Dutſchen läßt ihn als eine unſerer beſten Hoffnungen erſcheinen. Ein Nachklang zum Länderſpiel Deutſchlant Holland. Aus der Einnahme vom Fußball⸗Länder piel Deutſch⸗ land— Holland in Amſterdam iſt der Betrag von 1318,32 Gulden dem holländiſchen Olymplaſonds überwieſen wor⸗ 3 den. f Breitenſträter— Röſemann unentſchieden. 7 chile In der Dortmunder Weſtfalenhalle wurden vor etwa 5 12 000 Zuſchauer die Zwiſchenrunden um die deutſche 3 Schwergewichtsmeiſterſchaft ausgetragen. Im erſten Haupt⸗ kampf ſtanden ſich der Hannoveraner Röſemann und Ex⸗ meiſter Breitenſträter gegenüber. Röſemann, der 25 Pfund mehr wog, kämpfte recht offen und legte alles auf etnen Sieg durch Niederſchlag an. In der 4. Runde warf er auch durch einen Kinnhaken Breitenſträter in die Selle, doch erholte ſich dieſer wieder, griff ſeinerſeits an und ſammelte fleißig Punkte. Mehrere Runden waren dann ſtark für Breitenſträter. In der 9. und 10. Runde gin zen beide Kämpfer voll aus ſich heraus, ohne aber entſcheidend 19 95 zu können. So gab das Schiedsgericht ein Anent⸗ dete e 5 —— Druck und Verlag: G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. 4 nn Dem. An den Hlonker. Weben der Hauptpos g 1 A Horgen Mittwoch und soweit die Vorräte teichen Am Donnerstag 44551 zuweiſen, daß die Anmeldungen zur Kranken⸗ und Erwerbsloſenverſicherung binnen drei Tagen nach dem 5 9 Eintritt in die Beſchäftigung bei der Meldeſtelle (Allg. Ortskrankenkaſſe, Mittelſtraße 9) ſchriftlich an⸗ 1 0 le 4 4 mm Un zueigen ſind. Ebenſo ſind die Abmeldungen binnen drei Tagen zu erſtatten, andernfalls der Arbeitgeber die Beiträge gemäߧ 397 R. V. O. bis zu dem Tage der vorſchriftsmäßigen Abmeldung weiter zu bezahlen hat. die Meldebeſtimmungen vorgekommen. wird in jedem Falle dieſe Arbeitgeber dem Bezirksamt in Mannheim zur gerichtlichen Beſtrafung anzeigen, die ihre Arbeitnehmer nicht rechtzeitig anmelden. Beiträge kann der Vorſtand gemäߧ 531 R. V. O. als Strafe gegen den Arbeitgeber den ein⸗ bis fünf⸗ Algemene rkrunkerbaſe Secknbeln Befunnimachung. Wir haben Veranlaſſung, wiederholt darauf hin⸗ ſtatt. Es ſind in letzter Zeit vielfach Verſtöße gegen Der Vorſtand Deutsche Volkspartei Ortsgruppe Seckenheim. Morgen Mittwoch Abend 8 Ahr findet im Gaſthaus„Zum Löwen“ eine 6 Zu zahlreichem Beſuche ladet freundl. ein Der ſtellvertr. Vorſtand. von Wollstoffen, Mantelstoffen, Seidenstolfen ete. Zur Hälffe und zwei Drittel des regulären Preises. feste von Baumwollwaren aller Urt, mit hohem Freisnachlall. 7 0 . Damenfranz„Böen“ Morgen Mittiooeh Abend 0 „ Susammen kunft 3 Enorm Außer der Beſtrafung und Nacherhebung der fachen Betrag der Beiträge erheben. 3 Der Vorſtand. Am 2. Januar war das letzte Orittel Landes hirchenſteuer fällig und bitten auch zugleich um Zahlung der rückſtändigen Orts⸗ kirchenſteuer binnen 8 Tagen, andernfalls ſind wir genötigt, das Eintreibungsverfahren einzuleiten. Jaßlungsauſſorderung. Raulfahrer verein„All heil“. Heute Dienstag Abend 8 Ahr billlg 1! Evang. Kirchenſteuerhebeſtelle. ſt unſere weſen und der bevorſtehenden Serie wird 5 ähliges Erſcheinen erwartet. Fioſd Turnerschaft C. D. demmenbeln. 5(Fußballabteilung) Am Donners tag Abend 8 Ahr findet Tagesordnung: Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. 2. Neuwahlen. 3. Vortrag:„Die Vorausſetzungen für den Wohnungsbau 1927 Erfahrungen der vergangenen Jahre“. Jahres-Uersammlung 1 r H g ere Mitglieder werden zur Teilnahme ſtatt. f an der Verſammlung freundlichſt eingeladen. fllelerbereimgung öeenhe n..„ Mittwoch, den 26. Januar, abends! 8 Ahr findet im Sitzungszimmer Vereins hauſes unſere 5 Jabrea-Hauntooriammlung. E(Wirbeline) Gute Mandolinen „ Violinen. Guitarren „ Zithern. des nach den Alle Ersatztèeile! Der Vorſtand. 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht 2. Neuwahlen 3. Spiele mit Ilvesheim i 4. Allgemeines. Wegen Umgeſtaltung im Organiſations⸗ on den Mitgliedern der Abteilung voll⸗ Die Leitung ſſtatt. Badischer Bauernbund. Ortsgruppe Seekenheim. Junglandbundes Der Vorſtand. Volkskirchenbund der relig. Gozialiſten Ortsgruppe Seckenheim. Morgen mittwoch Abend s Ahr findet im Vereinshaus eine öffentliche Versammlung V 11,39 Ar Jugendpfleger Genoſſe Roeſinger,(Gewann Altwaſſer) Neckarau ſpricht über das Thema:„Die 13,84 ar Aufgaben der relig. Sozialiſten in der Gemeinde“. Alle evang. Männer und Frauen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. . Nee 2 Musik! Einige herausgegriffene Preise: von 7.— an . von 8.— an von 12.— an von 24.— an Hohner's Mundharmonikas, [Grammophons u. Platten in groler Auswahl Musikinstrumente und Grammophons von 3.— Mk. Wochenraten an. Besichtigung ohne jeden Kaufzwang. Fachmänniscne Reparaturen Conrad Glüßer, öchloßſtr.* (alte Zigarrenfabrik Reuther). Fnorm] Heute Dienstag u. morgen Mittwoch: billig!! g 8: ganzer Satz fst. Mandolinsaiten. 0.25 Mitglieder- Versammlung 3„„ Guitarresaiten 0.50 zwecks wichtiger Beſprechung.„„ e 2.50 1 Vollzähliges Erſcheinen Per Barf 1 Violin G(Meister-Elite) 0.50 Ein phantastisches Drama in 5 Akten. 1 — 1 0 1 0 0.40 In der Hauptrolle der stärkste Mann der 0.35 0.10 2. 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