—.— 27. Jabrnang Bezugspreis: Für den Monat Februar 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). — Reichstag und Reichsregierung Mißſtimmung im Koalitionslager. Nachdem ſich die neue Regierung Marx— Streſe⸗ mann—Hergt dem Reichstag vorgeſtellt und der Reichskanzler das Reglerungsprogramm entwickelt hat, iſt zunächſt feſtzuſtellen, daß die Erklärungen, welche Dr. Marx im Namen ſeines Kabinetts dem Reichstag gab, von den Volksvertretern eigentlich nicht mi besonders großem Intereſſe verfolgt wurden. Dies iſt inſofern be⸗ greiflich, als ja der Inhalt in seien Grundzügen be⸗ reits vorher bekannt war und Aeberraſchungen weder erwartet wurden, noch eingetreten ſind. Auch hätte im Grunde genommen die Kanzlerrede das Programm einer Regierung der Großen Koalition ſein können und der Sprecher der größten Oppoſitionspartet im Reichstag, der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Müller⸗Franken hatte deshalb auch in ſachlicher Hinſicht nichts an den Aus⸗ führungen des Kanzlers auszusetzen, woraus die Zu⸗ ſtimmung dieſer Partei zu dem vorgetragenen Regie⸗ rungsprogramm eigentlich abgeleitet werden könnte. Dieſe Schlußfolgerung darf jedoch nicht ohne weiteres gezogen werden, denn wenn auch eine jlachliche Oppoſition der Sozialdemokratie zu dem Arbeitsplan der Reichsregie⸗ rung nicht beſteht, ſo ſind doch andere Gegenſätze vorhanden, die wohl unter keinen Umſtänden überbrückt werden können. Aus dieſem Grunde beſchränkte ſich der ſozialdemokratiſche Redner darauf. den Geſmnungswech⸗ ſel, der Deutſchnationalen, welcher nach dem vorgetragenen Programm feſtzuſtellen ſei, zu unterſtreichen und es iſt dann weiter feſtzuſtellen, daß in demſelben Augenblick, in welchem die Debatte über die Regierungserklärung ein⸗ ſetzte, das Intereſſe des Hauſes viel größer wurde, wie bei der Rede des Reichskanzlers. Ohne Zweifel ſtellten jedoch den Höhepunkt der erſten Reichstagsdebatte die Ausführungen dar. welche der deutſchnationale Redner, Graf Weſtarp, zu dem Regierungsprogramm machte, denn hier überraschten Aus⸗ legungen zu den emzelnen Programmpunkten der Re⸗ gierung nicht nur die Oppoſitionsparteten, ſon⸗ dern auch die Parteien der neuen Koalition. Ins⸗ beſondere iſt hier die Behauptung des Grafen Weſtarp zu erwähnen, daß das Abkommen über die Oſt⸗ feſtungen, das ſoeben un Paris abgeſchloſſen wurde, nicht unter Mitwirkung der damals ſchon er⸗ nannten und vom Reichspräſidenten beſtätigten deutſch⸗ nationalen Reichsminiſter Schiele und Koch zu⸗ i ſtande gekommen ſei, doch wenn es auch zutrifft, daß an der erſten Sitzung des Rumpffabinetts am 16. Februar, welches ſch mit dieſer Frage zu befaſ⸗ ſen hatte, deſe beiden Miniſter nicht teilnahmen, ſo war ihnen doch die Tagesordnung dieſer Beratung bekannt, ſo daß ſie, Wenn ſie gegenteiliger Anſicht ge⸗ weſen wären. unter allen Amſtänden hätten er⸗ ſcheinen müſſen, um dann irren Proteſt in Mini⸗ ſterrat niederzulegen. Durch ihr Fernbleiben hatten ſie aber eine ſtilſchweigende Zuſtimmung ge⸗ geben und es iſt daher durchaus verſtändlich. daß man jetzt auf Seiten er Deutſchen Volkspartei und des Zentrums ſehr ungehalten iſt über dieſe Auslegung der gnettsbe chlub alf. oer die Pa⸗ riſer Abma 5 Auch die ausdrückliche Betonung, daß die deutſch⸗ nationale Reichstagsfraktion ihre Auffaſſung über die Stellung zum Reich und insbeſondere zur Staatsform nicht aufgegeben habe, ſondern ihre Ziele nur auf verfaſſungsmäßigem Wege zu verfolgen beabſichtige, löſte verſchiedentlich innerhalb der übrigen Koalitionsparteien ſo großes Miß⸗ behagen aus, daß im Anſchluß an die Reichstagsſitzung ein Kabinettsrat einberufen wurde, in welchem die 5 Tage getretenen Differenzen eingehend besprochen wur⸗ en. Wie weit nun hier eine Verſöhnung der Geiſter zu⸗ ſtande gekommen iſt, läßt ſich im Augenblick natürlich noch nicht ſagen, doch ſei der Vollſtändigkeit halber an⸗ geführt, daß von oppoſitioneller Seite behauptet wird, es ſei zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem eichsfinanzminiſter Dr. Köhler und den deutſchnatio⸗ nalen Miniſtern gekommen, während andererseits von deutſchnationaler Seite behauptet wird, daß der⸗ artige Berichte ſtark übertrieben ſeien. Doch wie dem auch ſei, ſo viel ſteht auf jeden Fall feſt, daß eine eungehende Ausſprache über die Rede des Grafen Weſtarp im Reichskabinett ſtattgefunden har, daß 5 hierbei zu Feſtſtellungen über keineswegs unbedeuten⸗ die Unſtimmigkeiten gekommen iſt und daß ſich G1 Notwendigkeit ergab. die Ausführungen des . Weſtarp durch neue Interpretierungen ie deutſchnationale Stellung vor dem Reichstag klar⸗ zu ſtellen. Inwieweit dann hier die Einigung wieder her⸗ 1 werden konnte, das zeigt die nachſtehende Debatte über die Reg'erungserklärung. Zentrumskritik gegen rechts und links. g Der Reichstag ſetzte heute kurz nach 12 Uhr die große ö Debatte über die Regierungserklärung fort. ſitzende der Zentrumsfraktion, Abo. von Guerard, 10 5 Wort. Von lebhaftem Beifall des Zentrums be⸗ 1 ſprach er die Hoffnung aus, daß die Sozial⸗ demokratie trotz ihrer jetzigen Oppoſition gegen die neue Regierung ihrer Aufgabe treu bleibe, Hüter der jun⸗ en deutſchen Republik zu ſein. Auch in ſeinen wefteren usführungen leate der Redner Gewicht darauf, zu er⸗ 5 a g 5 5. 0 1 95 15 arker Aufmerkſamkeit des Hauſes nahm der Vor⸗ anal. 5. Sebrüar 1827 1 Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. naren. daß die Brücken zwiſchen Zentrum und der Lin⸗ ken noch nicht abgebrochen ſind. In der Regierungs⸗ erklärung ſei manches enthalten, was auch den Sozial⸗ demokraten annehmbar erſcheinen müſſe. Andererſeits habe die geſtrige Rede des Sozialdemokraten Hermann Müller viele ſtaatspolitiſche Geſichtspunkte enthalten, für die auch das Zentrum Verſtändnis habe. Der Redner wies auf die erfolgreiche Arbeit hin, die die Sozialdemokratie gemeinſam mit der Zentrumsfrak⸗ tion in ſchwerſten Zeiten zur Rettung des Vaterlandes ge⸗ leiſtet habe. Wenn auch die politiſchen Notwendigkeiten jetzt das Zentrum andere Wege gehen ließen. ſo ſei zu hoffen, daß die Trennung von links nicht dauernd ſein werde.„Uns trennt ja nur eine ganz kleine Linie.“ Die Jentrumsfraktion habe keine Schwenkung gemacht. Auch die Reagierungserklärung zeige nichts von einer ſol⸗ chen Schwenkung. Das Zentrum halte nach wie vor die Große Koalition für die gegebene Löſung. Die Haltung der Sozialdemokratie habe dieſe Löſung in den letzten Jahren erſchmwert. Das ſozialdemokſratiſche Mißtrauens⸗ votum habe die letzte Kriſe heraufbeſchworen. Auch die Rede des Aba. Scheidemann habe das Zentrum in eine ſchwie rae Lage gebracht. Der Redner kam dann auf das bekannte Schreiben des Reichspräſidenten an den Reichs⸗ kanzler Marx zu ſprechen, deſſen Faſſung dem Zentrum nicht als glücklich erſchienen ſei. Jedoch wolle er, der Redner, ſich einer weiteren Kritik an der hochachtungs⸗ vollen Perſönlichkeit des Herrn Reichspräſidenten ent⸗ halten. Das Zentrum werde, ſo betonte v. Guerard wei⸗ ter, an dem bekannten Manifeſt unverbrüchlich eſthaſten, in dem die außen⸗ und innervolitiſchen Grune inien der Partei klar herousgeſtellt ſeien. Die in dem Manifeſt in gedrun gener Form hervorgehobenen Richtlinien ſeien von den Negierungsp arte en angenommen worden. Auch die rat der Nusführung der bisherigen Außenpol tik ſei in allen Regierungsparteien bei den Beſpre⸗ n en anerkannt worden. Der Vertrag von Lo⸗ arno wurde für rechtskräftig erklärt. nicht nur u ve errechtlicher Bezjehur, ſondern auch das ver faſ⸗ ungs mäßige iſtande ommen werde nicht mehr in weifel gezogen. So ſei zum erſten Male in dieſem zuſe, abge in von den Sr(terpere die end⸗ „ für die Locarnopoli⸗ eich t. Abg. von Guerard wandte ſich dann der geſtrigen Rede des Grafen Weſtarp zu und erbat ſich ge⸗ nauere Erläuterungen zu einigen Stellen, die zu ſchäd⸗ lichen M'ßverſtändniſſen Veranlaſſung geben könnten. Zu den mißdeutungsfähigen Aeußerungen des Grafen Weſtarp gehörten die Worte über die Ver⸗ ſtändigungspolitik, die gegenſe tig ſein müſſe, über die Oſtfeſtungen und über die Beſetzung. r, Guerard, glaube nicht, daß Graf Weſtarp damit geſagt habe, auch Verſtändigungsverhandlungen müßten unter⸗ bleiben, ſolange noch deutſches Gebiet beſetzt ſei. Die Aufhebung der Beſetzung ſei natürlich auch die dringende Forderung des Zentrums, denn die Fortdauer der Be⸗ ſetzung ſei unvereinbar mit der Thoiry⸗Po⸗ litik. Das Zentrum habe von den Deutſchnationalen keine Aenderung ihrer Aeberzeugung über die Staatsform verlan et, wohl aber die Anerkennung der Rechtsgültigkeit der republkaniſchen Staats verfaſſung. Darützer wolle er aber nicht ſtreiten, ob das nicht auch eine Aenderung der politiſchen Ueberzeugung der Deutſchnat onalen ſei. Der Redner ſprach die Hoffnung aus, daß die Deutſchnationalen in lovaler Weiſe gegen die bisherigen Verunglimpfun⸗ gen der Symbole der Republik in rechtsgerichteten Ver⸗ ſammlungen einſchreiten werden. Eine andere Ein⸗ ſtellung würde den Zuſammenhalt der gegenwärtigen Regierung gefährden. Der Redner begrüßte die Er⸗ klärung der Reichsregierung über die Reichswehr, ferner den kulturpolitiſchen Teil des Regierungs⸗ programms. Zum Schluß betonte er nochmals, daß das Zentrum nich! die Abſicht habe, die Sozialdemokratie von der poſitiven Mitarbeit auszuſchalten. In dieſer Beziehung billige das Zentrum auch nicht die Ausführun⸗ gen des Grafen Weſtarp, der für ſeine Partei in An⸗ ſpruch nehme, das Zentrum von der Sozialdemokratiſchen Partei losgeriſſen zu haben. Mit erhobener Stimme erklärte von Guerard: Das Zentrum beſtimmt ſelbſt ſein Verhältnis zu den anderen Parteien. Das Zentrum denkt auch garnicht daran, in den Länderregierun⸗ gen die Koalition mi den Sozialdemokraten zu löſen, die z. B. in Preußen und Baden ganz allsgezeichnet gearbei⸗ tet habe. Es bedauert daher die Ausführungen des deutſchnationalen Redners, die geeignet ſind, die Gegen⸗ ſätze nur zu vertiefen. Demokratiſches Beharren in der Oppoſition. Inzwischen war ein pölkiſcher Müßtrauens an⸗ trag eingegangen, der ſich gegen den Reichskanzler Dr. Marr, Außenminiſter Dr. Streſemann und Finanz⸗ miniſter Dr. Köhler richtet. 2 Nach der Verleſung dieſes Mißtrauensantrages be⸗ trat der Vorſitzende der demokratiſchen Fraktion, Abg. Dr. Koch, die Rednertribüne. Er wandte ſich zunächſt gegen die geſtrige Rede des Grafen Weſtarp, die er eine Maskerade nannte. Solche Reden ſeien typiſch für die Art der alten kaiserlichen Diplomatie, die ihr den Ruf der Doppelzüngigkeit eingebracht habe. Die Deutſchna⸗ nonalen hätten keine Ahnung davon, daß man in einem Volksſtaat nur Politik im Lichte der Oeffentlichkeit trei⸗ ben könne. Keine Erklärungen und Gegenerklärungen wür⸗ den den Schaden wieder gutmachen können, den dieſe Koalition. die nicht zuſammengeböre. ſchon am heutigen f de. Man könne heute ſchon ſagen, daß die Deutſchnationalen keine eigene Außenpolitik ma⸗ chen werden, aber ſie würden durch ihre Reden die Ar⸗ beiten des Außenminiſters erſchweren. Die Feſtigung der Republik würden die Deutſchnationalen allerdings nicht aufhalten können. Redner kam dann auf die Frage der Tage angerichtet habe. Reichswehr zu sprechen, die nur dann ein brauchbares Inſtrument ſein könne, wenn ſie mit allen Schichten des Voltes Fühlung halte. Redner gang auch über zu finan⸗ ziellen Fragen und erklärte dabei u. a., daß eine wik⸗ liche Nationaliſierung des Finanzweſens nur möglich ſei, auf den Bahnen des Unitarksmus. Der Schulpolitik der neuen Negierung ſtehe die Demokratie nicht ohne Be⸗ ſorgnis gegenüber. Sehr entſchieden wandte ſich, Dr. Koch gegen die geſtern von dem volksparteilichen Redner vorgeſchlagene Ausdehnung der Rechte des RNeichspräſi⸗ denten nach amer kaniſchem Muſter. Die Deutſche Volks⸗ partei ſei für ein Zweiparteienjyſtem noch nicht reif. Fruchtbar werde au) in Deutſchland nur eine Regierung des Ausgleiches un) der Verſöhnung arbeiten können, bei der die Mitte führe. Zum Schluß kündigte Abg. Dr. Koch eine ſachliche und ſelbſtändige Oppo tion ſeiner Fraktion an und betonte nochmals ſein Mißtrauen gegen die deutſchnationalen Negierungsmitgliedet. Eine deutſchnationale Erklärung Unter großer Spannung des Hauſes gab dann Graf Weſtarp ö folgende kurze Erklärung ab: g „Auf einige D 1 des Abg. v. Gerard müßte ich g. viſſen Mindeutannen m: ner Rede entgegentreten. T Politik ber Revanche, die kein deutſcher Be⸗ griff iſt, und den Gedan en einer loſigkeit, als ausgeſchloſſen erklärt. Deshalb haben wir uns eine Außenpolitik mit dem Ziele gegenſeitiger Verſtändigung im Einklang mit der Regierungserklärung zueigen gemacht. Die ein⸗ fache Feſtſtellung der Tatſache, daß die deutſchnatio⸗ nalen Miniſter an dem letzten Kabinettsrat über die Oſtfeſtungen nicht teilnahmen, weil ſie teilweiſe noch nicht ernannt waren und teilweise noch nicht ihr Amt über⸗ nommen hatten, hat eine mir unverſtändliche Erregung hervorgerufen. Diele Feſtſtellung entſpricht umſo mehr den Tatſachen, wie der Amſtand, daß uns und dem hohen Hauſe der Inhalt jenes Beſchluſſes noch nicht bekannt iſt. Selbſtverſtändlich iſt, daß die deutſchnationalen Miniſter, nachdem ſe Neiniſter geworden ſind, bereit ſind, die Beſchtüſſe durch⸗ zuführen. Die Ueberzeugung, daß das gegenſeitigen Verſtändigung ſeine Verwirklichung noch nicht gefunden hat, ſolange deutſches Land von ſremden Truppen beſetzt iſt, iſt Allgemeingut. Gerade aber aus ihr folgt die Notwendigkeit, in weiteren 3 Verhandlungen den Anſpruch Dentſchlands auf endgültige Räumung zur Durchführung zu bringen. 1 Für die Bayeriſche Volkspartei gab ſodann Abg. Leicht eine nur wenige Minuten beanſpruchende kurze Er⸗ klärung ab, wonach die Bayerische Vo. ksparlei die Regierungserklärung billigt und die Regierung loyal in der Durchführung ihrer Politik unterſtützen will. Der Redner wandte ſich dann noch kurz gegen die Links⸗ preſſe, die ſich eifrig bemüht habe, Stein um Stein auf den Weg zu werfen, damit der Kurs der neuen Regie⸗ rung nicht nach rechts gehe. 8 Es folgte hierauf f g Abg. Henning(Völk.) 5 der die Regierungserklärung als unbefriedigend ablehnte und den Deutſchnationalen den Vorwurf der Geſinnungs⸗ jumperei ma hte. So ange in Preußen nicht Wandel ge⸗ 1 ſei, könne von einem Kurswechſel nicht die Rede ein. 0 Hterauf wurde die Sitzung um eine Stunde ausgeſetzt. Inzwiſchen trat der Aelteſtenrat zuſammen, um darüber zu beraten, ob die groze politiſche Debatte e noch heute zu Ende gerührt werden ſoll. Die zweite Neönerreihe. Die Sitzung wurde kurz nach 4,30 Uhr wieder aufge⸗ a Inzwiſchen ha te der Aelteſtenausſchus be⸗ nommen. ſchloſſen, daß die Abſtimmung über die vorliegenden Ver⸗ trauens⸗ oder Mißtrauensanträge erſt morgen vorgenom⸗ men werden ſollen. Heute ſollen noch zwei oder drei Red⸗ ner zu Wort kommen und die Debatte gleichfalls am Samstag beendet werden. Nach Wiedereröffnung der Sitzung beantragten zu⸗ 5 nächſt die Kommunisten die ſofortige Beratung einer Interpellation, in der ſie die Regierung fragen, ob es ihr bekannt ſei, daß der neue Reichsinnenminiſter von 1 Keudell auf ſeinem Gute einmal eine Abteilung der ver⸗ botenen Olympia⸗Organiſation beherbergt und durch einen beſonderen Offizier militäriſch habe ausbilden laſſen. Prä⸗ ſident Loe be erklärte, daß die Interpellation erſt in der geſchäftsordnungsmäßigen Form auf die Tagesordnung geſetzt werden könne. 22 5. Das Haus begann dann mit der zweiten Rednerreihe der großen politiſchen Ausſprache. 2—2— 9 Woltit der Gewalt habe ie) gelern, a h wegen Deutſchlands Wehre Werk der 5 a 9 nn Neues in Kürze. 15: Der polniſche Außenminiſter hat der franzöſi⸗ ſchen Regierung ſeine Genugtuung über die deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Einigung in der Entwaffnungsfrage zum Ausdruck bringen laſſen. 12: Die belgiſche Kammer nahm den Geſetzentwurf an, der die Herausgabe der beſchlagnahmten deutſchen Titel vorſieht, gegen die bis zum 31. März 1927 kein Einſpruch erhoben wird. 12: Nach einer Meldung aus Liſſabon haben ſich etwa tauſend Infanteriſten und Artilleriſten gegen die portugieſiſche Regierung erhoben. 12: Wie aus Schanghai gemeldet wird, haben die britiſchen Trupppen auf den Proteſt des ausländiſchen Konſularkorps die internatjonale Niederlaſſung in Schang⸗ hai wieder geräumt. —. Ein Mordanſchlag und ſeine Sühne. * Landau, 4. Februar. Am 12. Auguſt vorigen Jahres gingen zwei Mäd⸗ chen aus den beſten Kreuznacher Familien, die 18 Jahre alte Paula Schäfer und die 22 Jahre alte Milli Lenke abends nach 10 Uhr von einem Kinotheater nach Hauſe, als ihnen in der Schloß⸗Straße ein franzöſiſcher Soldat begegnete, der an ihnen vorbeiging und dann, ohne ein Vort zu ſagen, von hinten der völ⸗ lig ahnungsloſen Paula Schäfer das Ta⸗ [Jchenmefſer bis ans Heft in den Rücken ſtie ß. Die Klinge drang unterhalb des linken Schulterblattes in den Rücken und durchbohrte die Lunge; einige Milli⸗ meter tiefer hätte das Meſſer ben Herzbeutel verletzt. Der Täter, der 22 Jahre alte Soldat Pierre Bourte, hatte ſich jetzt wegen dieſer Tat vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht zu verantworten. Er machte den Eindruck eines Halbidioten und gibt überhaupt keine Auskunft. Auf Fragen des Vorſitzenden gibt er ausdrücklich an, die Mädchen nicht gekannt zu haben und findet es auch nicht der Mühe wert, irgend etwas zu ſeiner Verteidi⸗ gung zu ſagen. Staatsanwalt Hauptmann Lallanne ſchildert die Tat des Angeklagten als einen Ait größter Feigheit, als den„Akt eines Lumpen, aber nicht eines franzöſiſchen Soldaten.“ Er ſchilderte den Angeklagten als einen Meſ⸗ ſerhelden auf Grund ſeiner Vorſtrafen und führt den Nachweis, daß er in vollem Bewußtſein gehandelt habe. Nach dieſen großſpurigen Ausführungen beantragte Lal⸗ lanne die lächerliche Strafe von ein Jahr Gefäng⸗ nis und 200 Franken Geldſtrafe. Das Gericht ging bei der Strafbemeſſung weit über den Antrag des Staatsanwaltes hin⸗ aus, ſprach den Angeklagten einſtimmig ſchuldig und verurteilte ihn wegen Körperverletzung unter erſchweren⸗ den Umſtänden zu zwei Jahren Gefängnis und 10 Jahren Ehrverluſt. Franzöſiſche Offiziere als Schieber. a N Düſſeldorf, 4. Februar. Am vierten Verhandlungs⸗ tag des Regie⸗Schieber⸗Prozeſſes brachten die Ausſagen der Angeklagten weitere Enthüllungen. So ergab ſich, daß ein Zug mit 82 beladenen Güterwagen, der dem Leutnant Dumay zum Transport nach Duisburg übergeben worden war, niemals in Duisburg angekom⸗ men iſt. In einem anderen Fall verſchwand ein Waggon Kupfer, der ebenfalls verſchoben wurde. Nach der Aus⸗ ſage eines Angeklagten hat Leutnant Payol' 75 Ernemann⸗Obiektwe zum Verkauf mit nach Paris ge⸗ nommen. i Ein Vorſtoß Amerikas in der Abrüftungs frage? Für umgehende Beſprechungen im Völkerbund. N E Newyork, 4. Februar. Nach aus Waſhington vorliegenden Meldunden beob⸗ ſichtigt die Regierung der Vereinigten Staaten im Zu⸗ ſammenhang mit der Tagung der Anterkommiſſion der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion auf Beſprechun⸗ ch un gen über das Abrüſtungsprogramm hin⸗ zu arbeiten, die am 21. März beginnen und für alle Nationen bindend ſein ſollen. Nach günſtigem Ver⸗ lauf der Verhandlungen beabſichtigt Amerika, dann eine Aktion für Rüſtunasbeſchränkung einzuleiten. Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Eine nette Submiſſtonsblute.) Bei der Vergebung der großen Erd⸗, Sprengungs⸗ und Hauerarbeiten zur Stauſtufe Heidelberg(Hirſchgaſſe) des Neckarkanals lautete das teuerſte Angebot auf 3,97 Mil⸗ lionen Mark, während das niedrigſte Angebot nur 1,89 Millionen Mark nannte. Der Unterſchied beträgt alſo mehr als zwei Millionen Mark. Schriesheim(Wieder Mathaiſemark in Schriesheim.) Am Sonntag, den 20. und Diens⸗ tag, den 22. Februar findet auch in dieſem Jahre wie⸗ der der Mathaiſemarkt ſtatt. Die Vorbereitungen dazu ſind bereits in vollem Gange. Mit der Veranſtaltung iſt wieder eine landwirtſchaſtliche Ausſtellung verbunden, die in reicher Fülle die Erzeugniſſe des heimiſchen Bodens nebſt belehrendem Material bieten ſoll. Am Dienstag, den 22. Februar als dem Haupttag wird der Peerde⸗ markt abgehalten. Nachmittags iſt Ziehung der Mathaiſe⸗ markt⸗Lotterie. Wiesloch.(Die Konkurrenz macht's.) Um der Konkurrenz eines hieſigen Händlers die Spitze zu bieten, der Fleiſch und Wurſt billiger als die Metzger verkaufte, haben die hieſigen Metzgermsſter einen Preisabſchlag ein⸗ treten laſſen, wonach das Schweinefleiſch 1,10 Mark, die Wurſt 60 Pfennig das Pfund koſtet. Nun macht der Händler bekannt, daß er das Pfund Schweinefleiſch zu N und die beſte Wurſt für 95 Pfennig das Pfund abgibt. Waghäuſel.(Autounfall.) Em nach Mannheim fahrendes Auto kam auf der Landſtraße ins Schleudern und überſchlug ſich, wodurch der Inſaſſe neben einem Armbruch erheblich Kopfverletzungen erlitt. Das Fahr⸗ zeug wurde ſtark beſchädigt. Pforzheim(Ein Brandſtifter.) Am 3. Januar ſchlich ſich der Mechaniker Albert Ruck aus Niefern in die Wohnung des Holdſchmieds Ernſt Bott in Eutingen ein und ſteckte ein Bett in Brand, wodurch ein Schaden von etwa 50 Mark entſtand. Die 13jährige Tochter des Bott, die ihn beim Anzünden überraſchte, packte er am Halſe, würgte ſie und hielt ihr den Mund zu. Lediglich durch das Hinzukommen der Ehefrau Bott wurde ein größerer Brand verhindert. In der Gerichtsverhandlung bezeich⸗ nete der Sachverſtändige den Angeklagten, der mehr⸗ mals von zu Hauſe durchgebrannt und längere Zeit in der Fremdenlegion war, als einen erblich belaſteten Pſy⸗ chopathen. Das Gericht erkannte wegen Hausfriedens⸗ bruchs und Sachbeſchädigung und Nötigung auf eine Ge⸗ ſamtgefängnisſtrafe von ſechs Monaten und eine Woche, 1. 5 Tage der erlittenen Unterſuchungshaft abgerech⸗ net werden. Raſtatt.(Schwerer Unfall.) Zwei Monteure wa⸗ ren auf dem Ludwig⸗Wilhelm⸗Platz mit dem Abmon⸗ tieren einer alten, außer Betrieb geſetzten Starkſtrom⸗ leitung beſchäftigt. Kaum hatte jeder der beiden Mon⸗ teure einen Leitungsmaſt beſtiegen, als auch ſchon einer davon, der abgefault war, abbrach und durch den Sturz und die ſchwere Laſt der Drähte noch den anderen und in Verbindung damit auch noch einen dritten Maſt umriß. Der eine der beiden Monteure, Alfred Bauer, 19 Jahre alt, erlitt durch den Sturz einen komplizierten Oberarm⸗ bruch und einde Kopfverletzungen und mußte nach dem Krankenhaus verbracht werden. Sein Zuſtand iſt zufrieden⸗ ſtellend. Der andere fam mit dem Schrecken davon. Ueber die Schuldfrage iſt noch nichts bekannt. Lörrach.(Nachklänge zum 1923er Okto⸗ berputſch.) Die Kommuniſtiſche Partei Lörrach und ein großer Teil der Arbeiterſchaft bereiteten den nach über drei Jahren Haft aus dem Zuchthaus entlaſſenen Arbei⸗ kommuniſtiſchem Sinne und Abſingen der„Internationale“ tern Roth und Herbſter eine Ovation mit Anſprachen in dar. Später geleiteten die Teilnehmer der Demonſtration die beiden Arbeiter in einem Fackelzug nach ihren Wohnun⸗ gen. Roth und Herbſter waren an den kommuniſtiſchen Anruhen im Oktober 1923 in Lörrach beteiligt und be⸗ kanntlich ſeinerzeit vom Freiburger Gericht zu je drei 08 Zuchthaus verurteilt worden, die nun abgebüßt ind. Heiligenberg b. Konſtanz. Unterſchlagung von Poſtgeldern.) Eine unüberlegte Tat beging der beim hieſigen Poſtamt beſchäftigt geweſene 20 Jahre alte Hilfs⸗ poſtſchaffner Franz Rimmele von der Steige. Er be⸗ hielt in einigen Fällen Gelder zurück, die er auf ſeinen Be⸗ ſtellgängen; Zahlkarten erhalten hatte. Er wurde des⸗ halb wege interſchlagung von etwa 500 Mark in das Amtsgefän z Pfullendorf eingeliefert. —U— „ Badiſcher Landtag. Erhöhung des Aufwandes für die Erwerbsloſenfürſorge. a Karlsruhe, 4. Februar. Der badiſche Landtag hielt heute vormittag nur eine kurze Sitzung ab, in der zunächſt eine ſtaatsminiſterielle Vorlage über Beihilfen zum Aufwand für die Erwerbsloſenfürſorge zur Beratung ſtand. Der Haushaltsausſchuß beantragte hierzu, der Landtag wolle die Zustimmung erteilen zur vorſchriftlichen Veraus⸗ gabung von weiteren zwei Millionen Reichsmark zur Be⸗ ſtreitung des Aufwandes zur Erwerbsloſenfürforge für die Monate Februar und März 1927 vorbehaltlich der Anforderung in einem Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für 1927. Dieſer Antrag fand ohne Ausſprache einſtim⸗ mige Annahme. Eine förmliche Anfrage der Bür⸗ gerlichen Vereinigung über die Zunahme der Er⸗ werbsloſigkeit auf dem Lande und ein Antrag derſelben Fraktion über die Löſung des Siedlungs⸗ problems ſollen mit einer von der Regierung in Aus⸗ ſicht geſtellten Denkſchrift über dieſes Problem zu ammen im Haushalt beraten werden. Zum Schluß wurden noch einige Geſuche erledigt und der Landtag auf unbeſtimmte Zeit vertagt. us Nah und Fern. Frarkfurt a. d. O.(uufklärung des Som⸗ merfelder Mordes.) Den Berlinee Krün ina kom⸗ miſſaren Müller und Braſchwitz iſt es in en gſter Zuſam⸗ menarbeit mit der Ortskriminalpolizei gelungen, das furchtbare Verbrechen an dem Ehepaar Tſchenke in Som⸗ merfeld aufzuklären. Die beiden Täter ſind bekannt. Es handelt ſich um die Fürſorgezöglinae Kurt Sommer, geboren am 1. Januar 1909 in Kürten, Kreis Sorau, und Friedrich Biebrecht, geboren am 20. Februar 1908 in Hamburg, die am 29. Januar nachmittags aus der Für⸗ ſorgeanſtalt Berendorf bei Muskau entflohen ſind. Die Verbrecher ſind noch in der Mordnacht nach Guben und von dort mit einer Autodroſchke nach Frankfurt a. d. O. geflüchtet, wo bisher ihre Spur verloren gegangen iſt. Darmitadt(Der Mörlenbacher Mord vor der Aufklärung.) Der Kriminalpolizei iſt es gelun⸗ gen, in der Mörlenbacher Mordaffäre eine neue Spur zu finden. In Hannover wurde vor einiger Zeit ein mehfracher Mörder der Spengler W. Bettray feſtgenom⸗ men, der wegen Mädchenmordes in Leipzig zu zehn Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt worden war, dann aber aus dem Zuchthaus ausgebrochen und ſpurlos verſchwunden geweſen N iſt. Seit dieſer Zeit ſind eine ganze Reihe von Morde in den verſchiedenſten Teilen des Reiches vorgekommen. Man glaubt, daß Bettray auch den Mörlenbacher Mord 1 8 Gewiſſen hat. Bettray leugnet bis jetzt noch artnäckig. Durch die hieſige Polizei wurde ein zugereiſter Hand⸗ Alzey. Der Flomborner Mörder gefaßt?) werksburſche feſtgenommen, da er ſich in bezug auf den im Vorjahre bei Flomborn an einem jungen, bislang noch immer unbekannten Manne verübten Raubmord ver⸗ dächtig gemacht hat. Er wurde dem hieſigen Amtsgericht zugeführt. Die weiteren Ermittlungen ſind im Gange. Ludwigshaſen.(Verurteilung eines ehe⸗ maligen Regiebeamten.) Der ehemalige Hilfsbe⸗ amte der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie in Ludwigs⸗ 1 hafen Julius Steinberger iſt vom Kriegsgericht in Mar⸗ ſeille wegen Veruntreuung von Geldern zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der jetzt Verurteilſe war bereits vom Landauer franzöſiſchen Kriegsgericht in Ab⸗ weſenheit zu 3000 Franken Geldſtrafe verurteilt worden. Er war geflüchtet, wurde aber in einem Marſeiller Ge⸗ fängnis entdeckt, wohin er wegen verſchiedener Diebſtähle 5 eingeliefert worden war. Oppau.(Um die Nachfolge pon Bürger- meiſter Süß.) Nachdem der frühere eite Bürgermeiſter von teilt iſt und ſeine Strafe verbüßt, beſchloß der Gemeinde⸗ rat, die erledigte Stelle neuerdings auszuſchreiben. Die 5 Anwärter müſſen rechtskundig und nicht über 45 Jahre alt ſein. Die Anſtellung erfolgt auf zehn Jahre, die Be⸗ ſoldung nach Gruppe 7 mit Anwartſchaft auf Gruppe 8 1 mit Anrechnung der auswärtigen Dienſtjahre. Außer der Beſoldung werden 13 Prozent örtliche Sonderzuſchläge und 20 Prozen“ gom Grundgehalt als Dienſtaufwandsent⸗ ſchädigung geweort. a 3 5 135 n„. D 5 1 535 9 721 5 5 55 Die 1 I. 2 I Hell I Greber tem- dureh ſlermons becher Son- berlin 50. rns, Her. 09 17. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Es war ſonderbar! Die Tage nach Wolfs Abfahrt waren ſchneckenlangſam dahingekrochen. Zwei lange Jahre! Wie 8 ſollte ſie das nur überſtehen! Und nun, im Takte des Ge⸗ ſchäftsganges, im klug durchdachten Weben eines feinmaſchi⸗ 905 Betriebes, flog die Zeit wie der Sonnenball am Himmel hin. Heddi hatte ſich vorgenommen, Wolfs Brief während der Mittagspauſe zu leſen, denn ſie wollte von ihrer Zeit dem Geſchäft das zukommen laſſen, was ihm füglich ge⸗ bührte.„Dennoch— es war doch der erſte lange Brief von Wolf, die erſte Aufklärung über das, wie er es dort drüben angetroffen, wie er ſich eingerichtet hatte— ſie konnte es 45 nicht übers Herz bringen, den Brief ungeleſen zu laſſen. Während eines ruhigen Augenblickes neſtelte ſie ihn aus ihrem Kleide hervor und breitete ihn vor ſich aus, um mit frohleuchtenden Augen und glühendem Geſicht den Wor⸗ ten ihres Wolf zu folgen. Während die Welt um ſie her in nichts verſank und ſie nuur noch den Klängen ihrer Liebe lebte, hatte ſie plötzlich den Eindruck, als würde ſie beobachtet. Ein leichter Schat⸗ ten lag auf dem Papier. i g 2 1 55 kehrte ſie das Geſicht zurück— hinter ihr ſtand e Fuet. N 1„Ich bitte vielmals um Verzeihung, gnädiges Fräulein, aber-“ Heddi fühlte eine brennende Nöte in ihrem Geſicht. Sie wandte die Augen zur Seite, ſtrich mit der Hand nervös über die Stirn und faltete den Brief ſchnell in den Um⸗ ſchlag hinein. un den Brief auch nachher leſen.“ „Laſſen Sie ſich meinetwegen nicht ſtören—“ „Nein, nein, ich leſe ihn nachher.“ „Bitte“, ſagte ſie mit etwas unſicherer Stimme,„ich »Ich wollte mich nur erkundigen, ob Sie heute abend ein Stündchen länger Zeit als gewöhnlich haben. Es iſt mir da eine unangenehme Arbeit übriggeblieben, die ich gern erledigt haben möchte, das Vergleichen des Memorials mit den Zahlen im Kontokorrent. Für einen einzelnen Menſchen iſt das eine mühſame Arbeit, gemeinſam macht es ſich ganz flott. Würden Sie mir wohl helfen wollen?“ „Aber herzlich gerne. Wenn es viel iſt, können wir ja die Arbeit über verſchiedene Abende verteilen.“ „Daran habe ich auch gedacht. Nun, wir werden ſehen, wie weit wir kommen.“ Damit ging Le Fuet aus dem Kaſſenraum. Durch die Scheiben der Tür blickte er noch einmal aufmerkſam auf Heddi zurück. Die hatte u über die Arbeiten gemacht und ſchrieb eifrig im Kaſſenbuch. f Hm, dachte Le Mur ſo ſteht es alſo um ſie. Was ich da in den kurzen Augenblicken erhaſcht habe, läßt auf ein ſehr zartes Verhältnis ſchließen. Es iſt doch ein allerliebſtes Mädchen. Er ging ins Hauptbüro hinüber. Dort ſaß Schratten⸗ holz, der den blitzenden Kopf eines neuen Maſchinenölers intereſſiert und mit ſachverſtändigen Augen betrachtete. „Es bleibt alſo dabei, Felix.“ ſeſſel Buck legte ſich läſſig in einen breitlehnigen Leder⸗ eſſel zurück. „Wobei soll's bleiben?“, fragte Felix, deſſen Gedanken weder bei dem Oeler noch bei den Worten ſeines Sozius zu ſein ſchienen. „Nun, mit deiner Reiſe nach Mecklenburg.“ „I. das notwendig?“ „Wenn du nicht willſt, werde ich fahren. Ich halte es für ſehr nützlich. die Kundſchaft ab und zu aufzuſuchen Zunächſt lernt man ſich kennen und bereitet ſpätere Ge⸗ ſchäfte vor, dann aber kann man den Herren gleichzeitig zart auf den Geldbeutel tippen Wir haben gewaltige Außen⸗ ſtände, die möglichſt ſchnell hereingebracht werden müſſen.“ Das leuchtete Felix alles ein Er ſah ſinnend durchs Fenſter. Eigentlich hatte er recht, ging es ihm durch den Sinn. Eine ſolche Reiſe macht ſich ſicher bezahlt, und ich komme dabei aus dem Bau. Ich fühle mich hier ſowieſo nn recht Überflüſſig, beſonders, ſeitdem mir dieſer ſcharfäugige Unterrock an der Kaſſe ſitzt. Das Mädel ſcheint mit Le Fuet unter einer Decke zu ſtecken Sie wollen mir die Flügel 8 eſchneiden, ihre Schere iſt ſcharf, es tut weh.. „Wie iſt es denn mit den Speſen?“, fragte er leichthin. „Vertrauensſpeſen, das iſt klar, mein lieber Felix. Du als Fabritkbeſitzer mußt dich doch bewegen können.“ Eine kleine Weile blieb es ruhig zwiſchen den beiden. Dann ſagte Felix mit ſichtbar aufheikernder Miene: „Om, weißt du. ich mach's, ich fahre“ „Siehſt du vernünftigen Gedanken kannſt du dich nicht verschließen. Man muß dir nur ein wenig zureden. Wenn Oppau, Süß, wegen der bekannten Vorgänge verur⸗ 1 1 * ich dir raten darf, ſetzt du dich ſchon heute Mittag auf die Eiſenbahn und gondelſt in die weite Welt hinaus Brauchſt du Geld, ſo telegraphierſt du In vier bis ſechs Stunden haſt du deine Brieftaſche wieder gefüllt“ Dieſe Ausſicht lockte 0 ſo, daß er noch am gleichen Tage mit einem großen Pack Quittungen davonfuhr. Heddi fand ſich an dieſem Abend pünktlich zur ver⸗ abredeten Zeit im Geſchäft ein. Eine feierliche Ruhe lag über den Werkſtätten Dort. wo die Schmiedefeuer ſonſt luſtig flackerten, lag es jetzt in verſchwelender Glut. Das Summen der Motore, der luſtige Geſang der Hämmer war verſtummt. Neben dem großen, leicht rauchenden Schorn⸗ ſtein lag das ſatte Rot des ſinkenden Tages Als Heddi das Büro betrat wedelte ihr der Wachhund, ein ſchöner deutſcher Schäferhund. zu Sonſt war er ihr ſtets lebhaft und mit freudigem Gewinſel entgegengeſprun⸗ gen. Heute ſenkte er den Kopf, ſeine Augen ſchienen traurig. „Ja“, trat der alte Wächter aus dem Hintergrunde des Büroganges hervor. Schrattenholz Er hat meine ſämtlichen Stullen verzehrt, und da habe ich ihm dann eine tüchtige Tracht Prügel als Belag geben müſſen“ ö Heddi zog den ſpi entnahm ihr einige Schnitten, die ſie ſich für den Abend hatte zurecht machen laſſen und reichte ſie dem Wächter. »Hier nehmen Sie, Knörrchen Ich kann eſſen, wenn ich wieder heimkomme. Sie müſſen die ganze Nacht aushalten.“ ö.(Fortſetzung folgt.) „Ihm iſt ungemütlich, Fräulein ö 55 Hundekopf liebkoſend gegen ſich und ſtreichelte das rauhe Fell. Dann öffnete ſie ihre Taſche, dem lothringiſchen Ort Stiringen⸗Wendel hatte der Gru⸗ benarbeiter Adt einen heftigen Streit mit ſemer Frau, in deſſen Verlauf er ihr einen ſo heftigen Schlag auf den Kopf verſetzte, daß ſie ohnmächtig zuſammenbrach. Dar⸗ auf erhängte er ſie mit einem Strick und begab ſich m aller Seelenruhe nach dem Schlafzimmer. Er hatte vor, lle die Sache ſo hinzuſtellen, als habe ihn ſeine Frau im 8 Schlafzimmer eingeſchloſſen, um darauf Selbſtmord zu er f begehen. Auf das Röcheln der mit dem Tode ringenden lle Frau habe er dann die Tür aufgebrochen und ſie er⸗ 5 hängt vorgefunden. In der Meinung. daß ſie tot ſei, ze: befreite er ſie von dem Strick und alarmierte die Nach⸗ Ur barn, denen er obigen Sachverhalt erzählte. Durch die er von den Nachbarn angeſtellten Wiederbelebungsverſuche ag kam die Frau wieder zu ſich und ſchleuderte ihrem Mann mn⸗ die ſchwere Anklage ins Geſicht. Er wurde dem Unter⸗ ir- ſuchungsrichter vorgeführt, vor dem er seinen Mordver⸗ «„ ſuch eingeſtand. aa Coblenz.(Verurteilung von Eiſenbahnat⸗ 5( tentätern.) Das Coblenzer Schwurgericht verurteilte 5. den früheren Eiſenbahnarbeiter Cornelt wegen Gefähr⸗ en dung eines Eiſenbahntransportes in Verbindung mit ch Mordverſuch zu 5 Jahren und den Winzer Matthias te Göbel aus Glotten an der Moſel wegen des gleichen BVeerbrechens zu 3 Jahren Zuchthaus. Beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre aberkannt. * Köln.(Die Schweſter erſchoſſen.) Schon wie⸗ der hat unvorſichtiges Hantieren mit einer Schußwaffe eeine Beamtenfamilie in große Trauer verſetzt. Während „ Mutter und Vater an Grwpe erkrankt im Bette lagen, 5 ſaßen ihre beiden Kinder, ein 17jähriger Junge und n deſſen etwas ältere Schweſter, am Kaffeetiſch. Bei der u Anterhaltung zeigte der Sohn dem Mädchen eine Mauſer⸗ 9 piſtole und erklärte den Mechanismus, nicht ahnend. daß 15 1 die Waffe geladen war. Plötzlich löſte ſich ein Schuß — und traf das Mädchen in die Bruſt. Trotz ſofortiger r. ärztlicher Hilfe ſtarb die Bedauernswerte wenige Stun⸗ u. den pater. Der unglückliche junge Mann kam in Haft. * Leipzig.(Zweit Todesurteile beſtättgt.) „Der Arbeiter Schröter, der wegen einer im November 15* 1926 begangenen Mordtat in Deſſau zum Tode ver⸗ 0 g urteilt worden war, und der Flicker Splinter, der im Jahre 1924 ſeine Geliebte umbrachte, und deshalb zum Tode verurteilt worden war, hatten beim Reichsgericht 50 eingelegt, die jetzt in beiden Fällen verworfen Dresden.(Raubmord in der Laufitz.) In Neu⸗ kich(Oberlauſitz) wurde der 73 Jahre alte Händler Auguſt Jäger ermordet aufgefunden. Als mutmaßlicher Täter wurde ein Töpfergeſelle feſtgenommen. Chemnitz.(Zwei Kinder im Eiſe einge⸗ brochen.) Im Chemnitzer Stadtpark brachen zwetr fünf⸗ jährige Kinder auf dem zugefrorenen Parkteich ein. Wäh⸗ rend das eme Kind von einem Paſſanten gerettet werden konnte, konnte das andere nur als Leiche geborgen werden. Stargard.(Wegen Straßenraub und Not⸗ zucht verurteilt.) Die hieſige Strafkammer verur⸗ teilte den Arbeiter Lange, der auf der Landſtraße zweit radelnde Damen mit dem Revolver bedrohte und zur Duldung der Notzucht gezwungen, ſowie eine Baaske geraubt hatte, zu fünf Jahren Gefänanis. Kanten.(maubüberfall.) In der Nacht wurde auf dem Hohlweg zum Fürſtenberg ein Landwirt über⸗ fallen und niedergeſchlagen. Der Täter raubte ihm 480 M. aus der Taſche und entkam unerkannt. Die aufgenomme⸗ nen Ermittelungen ſind bisher ohne Erfolg geblieben. 5 1 Hamburg.(Ein deutſcher Dampfer unter⸗ „ gegangen.) Der Hamburger Schoner„Helene“ wurde ü auf der Höhe von Friedrichsort von einem engliſchen Dam⸗ 3 pfer gerammt und ging ſofort unter. Der Kapitän des 5 Schoners iſt ertrunken. Hamburg.(Selbſtmord auf dem Bahnſteig.) Auf dem Hamburger Hauptbahnhof warf ſich eine in mitt⸗ leren Jahren ſtehende Frau vor dem einfahrenden Mün⸗ chener D⸗Zug. Die Lebensmüde wurde total zerſtümmelt. Saarbrüden. ⸗(Mordverſuch an der Frau.) In Lokales und Allgemeines Secken heim, 5 Februar. Die Freiwillige Feuerwehr hat ſich entſchloſſen, nach⸗ dem an die Verwaltung in den letzten Wochen vielſeits mit dieſem Wunſch herangetreten wurde, das anläßlich des 20 jähr. Stiftungsfeſtes aufgeführte Volksſtück mit Geſang„Im Krug zum grünen Kranze“ in 4 Aufzügen nochmals zur Aufführung zu bringen und zwar morgen Sonntag, den 6. Februar, nachmittags 3 Uhr für Kinder und abends 8 Uhr für Erwachſene im Saale, Zum Schloß“. Außerdem wird auch das Luſtſtück„Brennende Herzen“ nochmals wiederholt. Der hieſige Muſikverein wird die Pauſen durch geeignete Muſikvorträge ausfüllen, ſodaß ſehr ſchöne Stunden in Ausſicht ſtehen. In Anbetracht der heutigen Verhältniſſe ſind die Eintrittspreiſe äußerſt niedrig gehalten(20 Pfg. für Kinder und 60 Pfg. für Erwachſene). Es darf erwartet werden, daß das Stück, welches von einem Großteil der hieſigen Bevölkerung bereits geſehen wurde, auch dieſesmal ſeine Zugkraft nicht verfehlt, und dadurch die ſelbſtloſen Beſtrebungen der Freiw. Feuerwehr unterſtützt werden. Ratnevallsusches. Der Faſchingsgeiſt beginnt ſich wieder zu regen und traditionsgemäß auch in den „Liedertäflern“, deren Faſchings-Veranſtaltungen beſon⸗ deren Ruf genießen. So ſammeln ſich auch dieſes Jahr am Faſtnachtsſonntag, den 27. Febr. wieder die Freunde des Gott Jokus in ſämtlichen Räumen des „Reichsadler“ zu einem Koſtümfeſt und Maskenredoute unter der Deviſe„Münchner Oktoberfeſt“. Motto: „Woans Boariſch Bier regnet und Weißwürſteln ſchneit, ſo bitten wir unſern Herrgott, daß's Wetter ſo bleibt! Gambrinus hat bereits einen Waggon Voariſch Bier aus dem Münch'ner Hofbräuhaus abrollen laſſen, damit mal wieder die Münchner Krügeln vom Turnfeſt in München ausgeſchwenkt werden, die als Andenken mit⸗ genommen wurden. Für die Tanzbeine und den nötigen Humor ſorgt eine erſtklaſſige Schrammel⸗Künſtlerkapelle Am Faſtnacht⸗Dienstag wird ein Lumpenball im Hippo⸗ drom von Pat und Patachon abgehalten, wozu alle Narren des Jahrhunderts aufgerufen werden. Filmſchau. Palast-Theater. Ein Großfilm, der vor kurzem erſt in Mannheim gegeben wurde, iſt jetzt ſchon als Zweit⸗ aufführung am hieſigen Platze zu ſehen:„Das Geheim⸗ nis von St. Pauli“. Wer hat nicht ſchon gehört von den berüchtigten Vierteln der Hafenſtädte und dem Kampf der Polizei mit den Verbrechereſementen, die ſich da verborgen halten. Im„Geheimnis von St. Pauli“ wird uns ein Einblick gewährt, wie die Polizei dort arbeitet und mit den modernſten Hilfsmitteln die Ver⸗ folgung der Spuren aufnimmt. Die bedeutendſten Darſteller ſind in dieſem Film beſchäftigt. Als Bei⸗ programm kommt: Lotti treibt Sport“, Groteske in 2 Akten,„Die franzöſiſche Riviera“, Reiſefilm und die „Deulig⸗Woche“. 5 Eden-Lichtsplele. In die Zeit der ſtürmiſchſten Tage Frankreichs werden die Beſucher der Eden Lichtſpiele in dieſer Spielperiode geführt. Welthiſtoriſche Ereigniſſe rollen hier vor dem Beſchauer ab.„Die Bluthochzeit“ eine Begebenheit aus der Zeit der Hungenottenver⸗ folgungen, in die zwei liebende Menſchen verwickelt ſind. Dazu kommt„Monty in der Winterfriſche“, eine Groteske zum Totlachen, ferner„Mellum, das Vogel⸗ paradies in der Nordſee' und„Die Wunderlampe“. ½8 Uhr Abendgottesdienſt. Die w iße Woche. Kaum ſind die bunten Reklameſchilder aus der Zeit der Inventurausverkäuke verſchwunden, ſo flattern in den Geſchäftsſtraßen ſchon wieder verheißungsvolle Wimpel, wehen Fahnen und prangen rieſige Tafeln mit der Auf⸗ ſchrift:„Weiße Woche“. Für wen iſt ſie beſtimmt? Zum größten Teil für die Hausfrau. für das junge Mädchen und die Braut, die über kurz oder lang in den Stand der heiligen Ehe treten wird. Mancher wird ſagen, daß das weiße Linnen zu jeder Jahreszeit erhältlich lei, ſodaß die weiße Woche überflüſſig wäre. Mit nichten. Der Geſchäſtsinhaber hat unter ſeinen Beſtänden Waren, die er infolge kleiner Schäden ſtark im Preis herabſetzen muß. um ſie an den Mann zu bringen. Es ſind Waren, die als Schaufenſterauslagen dienten und zum Teil etwas vergilbt ſind. Oder aber ſolche, die mm ihrem Gewebe nicht ganz einwandfrei ſind, das heißt, kleine Mängel aufweiſen. die dem Fachmann bekannt ſind, dem Laien jedoch verborgen bleiben. Zu dieſem Zweck iſt die weiße Woche eingeführt worden. Dem Käufer wird die Ge⸗ legenheit geboten, für billiges Geld die Waren zu er⸗ ſtehen, an denen er Mangel leidet. Es gibt viele Haus⸗ frauen. die aus Sparſamkeitsgründen nur in der wei⸗ ßen Woche das weiße Linnen kaufen, ſeien es nun Ta⸗ ſchentücher, Tichdecken. Gardinen. Unterwäſche, Bettbe⸗ züge etc. Die junge Braut. die wie ſo viele ihrer Mit⸗ ſchweſtern am Hochzeitstage auf keine allzureichliche Mit⸗ gift zu rechnen hat und vielleicht ſogar gezwungen iſt, durch ihrer eigenen Hände Arbeit die erforderlichen Mit⸗ tel zur Ausſteuer zu verdienen, hat jetzt die Gelegenheit, ihre Erſparniſſe nutzbringend anzuwenden. 5 Jedoch nicht nur die Frauenwelt findet in der Zeit der weißen Woche in den einſchlägigen Geſchäften das, was ihr Herz begehrt, was ihr ganzes Denken, Fühlen und Wollen in Anspruch nimmt— denn wie zu Groß⸗ mutters Zeiten bildet auch heute noch das gefüllte Wäſche⸗ umd den Stolz jeder Hausfrau— ſondern auch der Herr der Schöpfung. Vom feinſten weißſeidenen Ober⸗ bemd bis zum einfachſten Leinenkragen kann er unter den ausgelegten Waren das herausfinden, was er für anſcha l fungsbedürftig hält. Jedem will die weiße Woche etwas bringen. ſelbſt den kleinſten Erdenbürgern, die kaum das Licht der Welt erblickt haben und noch ſchreiend in der Wiege die lachende Welt begrüßen. Windeln. zarte winzige Hemdchen, weiche weiße Wolljäckchen, duftige Spitzen.. alles liegt auf dem Ladentiſch und 5 einem Frühlingsgedicht. Darum läßt ſich auf die weiße Woche die Lebensweisheit anwenden: „Wer vieles bringt, 3 Wird wanchem etwas bringen“ 0 fanleagieng-Oranung in der eoangel ftrche: 7. Sonntag nach Weihnachten.(6 Februar 1927.) ½10 Uhr Hauptgott sdienſt Vikar Kammerer. ½1 Uh Jugendgottesdienſt. Vikar Kammerer. 1 Uh Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Kunz. 2—½8 Uhr Bücherei offen. Pfarrer Kunz. Jugend vereinigungen. Mittwoch. Bundesabend d. Jugendb.(Gem indehaus Hlildaſtr.)! Freitag: Bundesabend des Mädchenbundes im Konfirmandenſaal. Dollosdlenſt-Oranung in der fatont firche: 5. Sonnkag nach der Erſcheinung des Herrn. Samstag: 2 4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: ½7 Uor Blicht. ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Frauen. ½10 Uhr Hauptgott sdienſt mit Kerzenweihe. Anſchließend Chriſtenlehre für die Jünglinge. 12—1 Uhr Mücherei. ½2 Uhr Erteilung des Blaſiusſegens. 2 Uhr Feierl. Aufnahme des Müttervereins. Mittwoch: 7 Uhr Schälergottesd'enſt. Freitag: 7 Uhr Schälergottesdienſt. G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. Vekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Es wurde in letzter Zeit wiederholt beobachtet, daß zahlreiche Radfahrer ſtatt 5 der Straße auf dem Oe weg fahren. Das Befahren der Gehwege iſt erboten. Gemäß Beſchluß des Gemeinderats wurde ie Polizei beauftragt, jede Uebertretung zur Anzeige f 12 bringen. Als Gehweg iſt der Teil von Ninnenmitte is zum Anweſen zu betrachten. Seckenheim, den 5. Februar 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. g Die Verſicherung der Rindvieh⸗ f beſtände betr. Ich bringe hiermit zur Kenntnis der Rindvieh 8 zer, daß die von den Oltsſchätzern im Monat Detuar ds. Is. ermittelten Werte der Rindvieh⸗ * ſiaſande in das Verſicherungsverzeichnis eingetragen Gemäß Art. 15 des Verſicherungsgeſetz s wird 1 das Vz ichni⸗ während 8 Tagen von Montag, den 7. Februar ds. Zs. ab auf dem Rathaus 7 8 Zimmer Nr. 3 zur Ei ſicht der Beteiligten die dem Anfügen aufgelegt, daß Beſchwerden gegen e Abſchätzung der Tiere während der Auflagefriſt 0 des während dreier Tage nachher von den Vieh- beſtzern ſchriftlich oder mündlich bei dem Anſtalts⸗ Vorſtand geltend zu machen ſind. Seckenh im, dy 5 Februar 197 Orts viehverſich rungsanſtalt: Di Voruad Fachs Jufpall⸗Vereinigung 98 Gecenheim 6 N. Frltpigg Feuerwehr de che nbelm. N Auf vielſeitigen Wunſch der Einwohner Seckenheims ge⸗ langen am Sonntag, o Febr. im„Schloß“ nachmittags 3 Uhr für Kinder und abend; 8 Uhr für Exwachzene, unter gütigen Veitwirkung der Lerein taten musik⸗ Rapeile Seckenheim die beiden Theaterſtücke: Im Krug zum grünen Kranze ſowie Brennende Herzen nochmals zur Aufführung. Eintrittspreiſe: Kinder 20 Pfg., Erwachſene 60 Pfg. Hiirzu ladet freundlichſt ein Der Verwaltungsrat: Neubauer. i Krieger rund Seckenheim 5 Morgen Sonntag, 6. Febr. 1927, 5 eſucht der Verein ehemaliger Bad. Leib- den goner u. ſonſtige Kavalleriſten Mannheim n hieſigen Kriegerbund zur Pflege der ameradſchaſtlichen Beziehungen. reffpunkt zwiſchen 2 3 Uhr im Lokal um Deutſchen Hof“. Unſere Mitalieder, ouders die ehemaligen Kavalleriſten werden ucht, recht zahlreich im„Deutſchen Hof! Der Vorſiand 0 erf Acheinen zu wollen uad. Kirchenchor dewenvolm. l Morgen Sonntag Abend ½8 Ahr im Löwen 5 N Fumilien⸗Abenſ wozu paſſive Mitalieder u deren Angehörige eundlichſt eingeladen ſind. . 1 8 0 Der Vorſtand. . Morgen Sonntaso finden auf bieſigem Platze gegen F. E 1% Manheim folgende 1 Uhr: 2. Mannſchaft ½3 Uhr: 1. 5 a 1 8 che ladet freundlichſt u zahlreichem Beſuche ladet freundli 55 Ae Der Vorſtand Morgen Sonntag, den 6. Februar, ab 5 Uhr im Lokal„Zum Reichsadler“ großer Faſchings⸗Tanz. Kein Mashenzwang. ſtatt: „Sänger bund“ Seckenheim (gegr. 1863) Einladung.. Heute Abend 8 Ahr Morgen Sonntag, nachmittags 3 Ahr Probe. findet im Saale„Zur Linde“ unſere im Neckartal. General versammlung Der Vorſtand. ſtatt. Jonlrumaparlel deenbeim. „Bipfleriafel“ Jechenheim. Morgen Sonntag nachm. ½1 Ahr Probe. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet. vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Wir laden hierzu unſere verehrl Partei⸗ freunde freundlichſt ein und bitten um Der Vorſtand. frog Turners U F emenbeim. Einladung. Heute Samstag Abend 8 Ahr Dereingpall. Hierzu laden wir unſere Mitglieder u Anhänger freundlichſt ein Der Turnrat rl Raufelder Zimmerſchützen⸗Geſellſchaft u. Motorsportclub. Heute Samstag Abend ½ 9 Uhr goemeinſame Bolprechung im Lokal„Zum Bad. Hof Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. Ii berflaufen⸗ Hpparat komplett zu verk. Morgen Sonntag ab 6 Ahr abends Tanz-Unterhahung Im S ern. Es ladet freundlichſt ein leichtes Schloßſtr. a Bordwägelchen 1 kininünner⸗ Borufiaſten faſt neuer Pflugfarren.] scuossage 23. RNegcharſtr. 16. Paßgblldler Aerzte, Behörden, schnellstens. 5 . Kauſteute 1 Maskenaufnabmen 1 7 8 billigst. Die Leitung. neuen hygien Dre J 5 ſtift 233 1 5 5 15 ſiheren e Elegante Heute Nachmittag 5 Uhr Hierzu ſind Freunde und Gönner höfl. eingeladen. b J Blas⸗ und Streichorcheſter Mannheim⸗Waldhof. dchmeinelleiſch Pfand I.— wer Hausm. Durſt. Pfund 1. 20 M. uaiob Büchtel, Molkteſtr. 27. Grippe, Katarrhe, Aſthma u. Anſteckung! Vertreter geſucht! Eilſen⸗ dung per Rachnahme nur Mk. 1.20 durch Firma K. Fiſcher, Nüenberg, Heugaſſe 2. zu verleihen. masken (für Damen u. Herren 1 Männer⸗Geſangverein* Der Vorſtand. Heute Abend 8 Ahr Bananen Probe. aus frischer Sendung De, 3 empfiehlt f Abgebrühte Juſiob ſDürthmein Galzbohnen Neckarauerstraße 27. P vom Faß„ empfiehlt Radio- kin⸗ und Dorfauf landmiriſch. Benlarfsarliſtel. 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