A. Jabrönnd 5 ** en g E „ is 1s is„ ),* , 3 7 1 115 lllmoch. 16. Fobruar 1927 Tages · und Anzeigenblatt e Seckenheim und Umgebung (0. 39 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. l. el ſe Bezugspreis: Für den Monat Februar 1.40 Rmk., frei ins 0 Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg 0 Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. (l Beilagen: Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 1. e,—. 5 r⸗ 0 4 97 1 Neues in Kürze. l. 5: Die polniſche Handelsdelegation in Berlin iſt e! offiziell aufgelöſt worden und hat Berlin bereits ver⸗ 5, laſſen. 5* 22: In amerikaniſchen Finanzkreiſen wird angeſichts 5 der Ueberzeichnung der deutſchen Reichsanleihe der An⸗ „5 ſicht Ausdruck gegeben, daß Amerikaner in Zukunft deut⸗ a ſche Anleihen ſchwerer zur Auflegung erhalten würden. 1 Die deutſch⸗amerikaniſche Entſchädigungskommiſ⸗ 1 ſion hat weitere Anſprüche bewilligt, durch die der Ge⸗ 9 ſamtbetrag der bisherigen Bewilligungen auf 145 Mil⸗ 5 lionen erhöht wird. 89: Wegen Teilnahme an der Revolution iſt der ). g frühere portugieſiſche Krieg m'niſter Olavo in Liſſabon 3. erſchoſſen worden. Seine Frau verübte über ſeiner Leiche . Selbſtmord. 5: Wie aus Peking gemeldet wird, hat Tſchangtſo⸗ 1 lin die aus ſapaniſcher Quelle ſtammende Nachricht, daß er für das Präſidium der Republik kandidleren werde nt⸗ ſchieden dementiert. 9. 2 Die Polenkriſe. e Die Reichsregierung hat, wie bekannt, der Regie⸗ rung in Warſchau eröffnen laſſen, daß die deutſch⸗ polniſchen Handelsvertragsverhand lungen wegen der Behandlung der Ausweiſungs⸗ frage ſeitens Polens unterbrochen werden muß⸗ ten und die polniſche Regierung bereitete darauf ſofort eine Antwort vor. In Deutſchland i die öffentliche Meinung ſich einig darin, daß die Schuld an der Verſchärfung nicht die deutſchen Unterhändler tragen, ſondern daß Polen, um nach den bisherigen deutſchen Zugeſtändniſſen noch größere zu erzwingen, ſich raſch wieder einmal zu der in Warſchau ſehr beliebten Preſſions politik belehrte und mitten in die durch⸗ aus erfolgreich verlaufenden Besprechungen gegen die Deutſchen in führender wirtſchaftlicher Stel⸗ lung beſonders in Oſtoberſchleſien vorging. Jetzt nach⸗ träg lich ſtellt man es polniſcherſeits o dar, als wenn wir nicht den geringſten Grund zur Klage hätten, und als wenn man auf der Gegenſeite äußerſt erſtau nr als wenn man auf der Gegenſeite äußerſt erſtaunt über die Unterbrechung der Verhandlungen ſei. Diejenigen aber, die über den Gang der bisherigen Verhandlungen wie über die Stimmung in den maßgebenden polnischen Kreiſen unterrichtet ſind, hegen gar keinen Zweifel daran, daß dem polniſchen Verfahren ein Syſte m abſicht⸗ licher Schikane zu Grunde liegt. Was ſoll es denn auch zum Beiſpiel bedeuten, wenn man in Warſchau ſagt, der oder der Deutſche ſet gar nicht ausgewieſen worden, man habe ihm nur ſeine Aufenthaltsbewilli⸗ gung nicht verlängert? Das kommt doch auf dasſelbe her⸗ aus, und die Abſicht iſt doch auch ſo oder ſo, die be⸗ treffenden Deutſchen loszuwerden. Und wenn man jetzt nachträglich behauptet, es hätte ſich doch eine Verſtän⸗ digung über die Ausweiſungsfrage ermöglichen laſſen, dann wird wohl die Gegenſrage erlaubt ſein, warum man in dieſer Erwartung den Wojwoden von Katto⸗ 1 Warſchau aus nicht anders und beſſer inſtruiert a Von polniſcher Seite benutzt man nun die Tat⸗ ſache, daß dieſer Schritt gerade von einer Regierung getan wird, an der die Deutſchnationalen betei⸗ ligt ſind, aus, indem behauptet wird, die Unterbrechung der Verhandlungen mit Polen ſei bereits bei der Kabi⸗ nettsbildung eine ausgemachte Sache geweſen. Nur ein oberflächlicher Beobachter kann aber einen ſolchen kau⸗ ſalen Zuſammenhang zwiſchen der deutſchen Regierungs⸗ bildung und der Ausſetzung der Verhandlungen mit Polen konſtruieren. Die Außenpolitit trägt unab⸗ hängig von dem Wechſel der Regierungen eit Jahren den Charakter der Kontinuität, und die Perſon des Reichsaußenminiſters dürfte eine wertere Gewähr dafür bieten, daß von der einmal eingeſchla⸗ genen Linie nicht abgegangen wird. Das Ziel dieſer Politit gegenüber dem polniſchen Nachbarn iſt, die manig⸗ fachen Streitfragen in den beiderſeitigen Beziehungen durch friedliche Verhandlungen zu bereinigen und einen verſtändigen Ausgleich herbeizuführen, der der Bedrückung des Deutſchtums in den entriſſenen Gebieten ein Ende ſetzt. Grundſätzlich hat daneben lede deutſche Regierung mit vollem Freimut betont, daß die durch den Verfſailler Vertrag im Oſten Deutſchlands geſchaffenen Grenzverhälinſſſe nicht als unabänder⸗ kich angeſehen werden könnte, wobei jedoch in Rah⸗ men des Locarno-Paltes die Verpflichtung übernommen wurde, die Anwendung kriegeriſcher Mittel aus⸗ zuſchalten. Trotz dieſer loyalen Deutſchlands hat es Polen in den letzten Jahren nicht 5 195 f 55 15 fertiggebracht, auch nur einmal in die dargereichte e Hand enzuſchlagen. Optantenausweiſungen i ** 8 uidationen deutſchen Beſitzes, rückſichtsloſe Bekämp⸗ * ng der deutſchen Schulen. Mißachtung der for Verpflichtungen der Genfer Konvention, Terror gegen 5 die Deutſchen in Oſt⸗Oberſchleſien ſind die traurigen Ka⸗ 1 5 der polniſchen Politik gegen die Deutſchen, die sol 6 f 5 Schatten nicht zuletzt auf die Wirtſchaftsverhand⸗ Verſtändigungsbereitſchaft i ngen mir Deutſchland warfen. Wieviele Etappen baben die Verhandlungen über den Sandelsvertrag durchmachen müſſen, ehe ſich die polniſche Regierung überhaupt be⸗ reit fand, über die Niederlaſſungsfrage zu verhandeln. Das Niederlaſſungsrecht, deſſen Regelung in einem nor⸗ malen Handelsvertrag eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, hat im Hinblick auf die von den polniſchen Regierungen befolgte Ausweiſungspoliti für Deutſchland ein beſon⸗ deres Intereſſe, umſomehr gegenüber einem Partner, deſſen Unberechenbar ker: eine genaue vertrag⸗ liche Feſtlegung in allen möglichen Konfliktpunkten erforderte. Man hat es auf deutſcher Seite nicht ver⸗ ſchwiegen, daß auf eine gütliche Regelung der Nieder⸗ laſſungsfrage entſche nder Wert gelegt werde, der durch handelspolitiſche Zugeſtändniſſe anderer Art aufge⸗ wogen werden könne. Die deutſche Regierung leitete hier⸗ bei das Streben, das durch die Abwanderung von einer Million Stammesgenoſſen dezimierte Deutſchtum in Po⸗ jen nicht vollends ausrotten zu laſſen. Wie ſchon ein⸗ mal vor einem Jahr bei den Liquidationsverhandlungen mußte man aber auch hier wieder die Erfahrung machen, daß Polen zur ſelben Zeit, wo es über einen Nieder⸗ laſſungsvertrag verhandelte, ſich nicht ſcheute, ſeine Aus⸗ weiſungsprarzis in Oberſchleſien fortzuſetzen. Hierbei zeigte ſich wieder die Zwieſpältigkeit der polniſchen Politik. Auf der einen Seite will man zu einem Wirtſchaftsabkommen mit Deutſchland kommen, das für die eigene Wirtſchaft von Vorteil iſt, auf der anderen Seite verſucht man aber, die Politik der Deut⸗ ſchenverfolgung nach wie vor weiterzuführen. Ver⸗ ſtändigung eben nur ſo weit, als es unumgänglich not⸗ wendig iſt. An dieſer Halbheit, dieſſem Mangel an echter Verſtändigungsbereitſchaft haben die Ver⸗ handlungen mit Polen ſtets gekrankt. Lange genug hat man ſich auf deutſcher Seite der polniſchen Taktik gegenüber mit Geduld gewappnet. Es iſt daher nur zu begrüßen, wenn die deutſche Regierung klärt, bei der jetzigen Sachlage die Verhandlungen nicht mit Ausſicht auf Erfolg fortzuführen zu können. Polen wird ſo Gelegenheit geben, ſich klar darüber zu werden, ehr⸗ lich einen Vertrag mit Deutſchland zu ſchließen, der die 8 Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten regelt. bo ens Antwort an Deutſchland. Abbruch der Verhandlungen. Berlin, 15. Februar. Dr polniſche Verhandlungsleiter Dr. Pra dzynſki hat an den deutſchen Bevollmächtigten der deutſch⸗polni⸗ ſchen Handelsvertragsverhzandlungen Dr. Lewald heute ein Schreiben gerichtet, in dem er unter Be⸗ ſtät' gun des Empfanges der deutſchen Note vom 12. d. M. mitteilt, daß die polniſche Regierung den Ent⸗ ſchluß der Reichsregierung über die Verhandlungsunter⸗ brechung ur Kenntnis genommen habe. Da die von Dr. Lewald angeführten Gründe für den Entſchluß der Reichsregierung über den Rahmen der Han⸗ delsvertragsverhandlunden hinousgehen, erachtet er es ſeinerſeits als unmöglich, in dieſer Frage in eine Dis⸗ kuſſion zu treten. Trotzdem ſähe er ſich gezwungen, feſt⸗ zuſtellen, daß nach Meinung ſeiner Regierung die Anterbrechung der Berliner Verhand ungen nicht nur unangebracht geweſen ſei,, ſondern auch die nach der Ueberzeugung der volniſchen Regierung erwünſchte Wirt⸗ ſchaftsverſtändig ung zwiſchen den beiden Län⸗ dern erſchweren und verzögern könne. Hierbei ſehe er ſich genötigt feſtzuſtellen, daß die polniſche Delega⸗ tion in unangenehmer Weiſe durch die Form der im letzten Augenblick deutſcherſeits erfolgten Abſage der im Gange befindlichen Kommiſſions arbeiten überraſcht geweſen ſei. . Im Hinblick auf den erwähnten Beſchluß der Reichs⸗ regierung teilt der polniſche Verhandlungsleiter mit, daß— entſprechend den von ihrer Regierung erhaltenen Inſtruktionen— die polniſche Delegation Ber⸗ tin verlaſſe, ohne jedoch die Hoffnung aufzugeben, daß die Reichsregierung in Zukunft durch ihr Verhalten die Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen nicht zu vereiteln wünſche. Die Antwort des polniſchen Delagationsführers, welche keineswegs deſſen private Anſicht widerſpiegelt, ſondern durchaus die Auffaſſung der amtlichen Re⸗ gierungskreiſe in Warſchau widergibt, iſt nicht geeignet, in Deutſchtand das V ertrauen auf den angeblich guten Willen Polens zu ſtärken. Denn wenn man an Hand der Ereigniſſe der letzten Jahre die ſyſtematiſche Aus⸗ weifungspolitik Polens beurteilt, ſo muß man unter allen Umſtänden zu dem Schluß kommen, daß der polniſche Nationalismus ohne Rüchiicht auf die ohnehin ſchon geſpannten Beziehungen zu Deutſchland der noch in Polen befindlichen reichsdeulſchen Bevölkerungsſchicht Kampf bis zur Vernichtung angeſagt hat und daß ſich die polniſche Regierung bereit erklärt hat, dieſen Kampf mit allen Mitteln, ſelbſt unter Ver⸗ letzung des Völkerrechts, zu führen. Es iſt daher nur ein Spiel mit Worten wenn beute die pol⸗ niſchen Unterhändler ihre lautere Abſicht betonen und ſich von dem deutſchen Vorgehen überraſcht ſtellen wol⸗ len, während in Wirklichkeit die deutſche Langmut wahr⸗ haftig auf eine ſehr lange Geduldsprobe ge⸗ ſtellt wurde. Denn wenn Deutschland für ſeine Staats⸗ bürger nur ein beſchränktes Aufenthaltsrecht in Polen verlangt hatte und wenn andererſeits Polen kategoriſch die deutſchen B eſchwerden wegen der Deutſchenausweiſungen abgewieſen und ſich außerdem ablehnend gegenüber der deutſchen Anregung nach Regelung des Niederlaſſungsvertragss ßere halten hatte, ſo beweiſt dieſe Haltung mehr wie deutlich, daß Polen nur inſoweit das Zuſtandekommen eines eines Handelsvertrages mit Deutſchland wünſcht, als es ſelbſt Vorteile erhält, während es die für ſeine eige⸗ nen Staatsbürger in Deutſchland geforderten Vergün⸗ ſtigungen nicht auf Gegenſeitigkeit beruhen laſſen möchte. Mt der neuen vo niſchen Stellungnahme entſteht jedoch jetzt kein neuer außer vertraglicher Zu⸗ ſtand, da der Zollkrieg, der jetzt in verſteckter Form erklärt worden iſt, ſchon ſeit längerer Zeit beſteht und nun⸗ mehr auch offiziös in die Erſcheinung tritt. Das Tangerr oblem. Frankreichs Widerſtand gegen Spaniens Forderungen. f Paris, 15. Februar. Für die Stimmung, in der Frankreich in die Ver⸗ handlungen mit Spanien wegen dor Löſung der Tanger⸗ ſtreitfrage hineingehet. ſind die. Auslaſſungen des ſonſt in Fragen der franzöſiſchen Außenpolitik verſtändigungs⸗ freudigen„Oeuvre“, das aber diesmal einen ungewöhn⸗ lich ſcharfen Ton anſchlägt, kennzeichnend.„Es iſt ſeitens Frankreichs,“ ſchreibt das Blatt.„mur eine Liebenswür⸗ digkeit, wenn es den ſpagiſchen Vorſchlag, zu verhandeln, überhaupt angenommen hat, da das heute geltende Tan⸗ gerſtalut, das von Spanien 1923 mitunterzeichnet wurde, vertragsgemäß bis 1935 in Kraft bleiben ſollte.“ Der Grund dieſer„Liebenswürdigkeit“ iſt übrigens nicht ſchwer zu durchſchauen. Spanien war ja immerhin ein Bun⸗ desgenoſſe in dem vor kurzem überſtandenen Ma⸗ rokkokriege; wenngleich gerade der Umſtand, daß Spanien ſo ſtark nach der mühevollen Beendigung dieſes Krieges bereits ſeine Anſprüche in Nordafrika erhebt, in Frankreich offenſichtlich böſes Blut macht. Ja, das Blatt der franzöſiſchen Radikalen nennt es indigniert„eine unverblümte Erpreſſung, wie die ſpaniſche Re⸗ gierung, ſekundiert durch ihre Zeitungen„El Debats“, „Noticiere de Lunes“ und„Na ion“, neuerdings ihre An⸗ ſprüche durch Drohungen, evtl. die ſpaniſchen Truppen aus Marokko heranzuführen, unterſtütze. Man darf frei⸗ lich an dem Ernſt einer ſolchen Drohung billig zwei⸗ feln, deren Verwirklichung doch die Poſition der Spa⸗ nier in Marokko ſtatt der angeſtrebten Stärkung nur ſchwächen würde. Die ſpaniſche Preſſe begnügt ſich übrigens nicht mit der Polemik gegen Frankreich, ſondern verſucht auch, auf England, das ja bekanntlich in der Tangerfrage auf Seiten Frankreichs und auf dem Boden des Statuts von 1923 ſteht, einen Einfluß auszuüben. So ſchrieb neuer⸗ dings der„Noticiere del Lunes“ in Erwiderung auf die „Times“, die das Intereſſe Englands an einer dauernden Neutralität Tangers betonten, eine, permanente Neutra⸗ lität“ könnte„gerade durch das direkte ſpaniſche Protet⸗ torat über das Tangerproblem erzielt werden“()— ein Argument, das das engliſche, wegen der Nähe Gibraltars ſo wachſame Mißtrauen wohl kaum verfangen könnte. Eine plauſiblere Beweisführung bringt die„Nacion“. „Niemals kann,“ ſo ſchreibt das ſpanſſche Blatt,„eine Verwaltung gut ſein, die verſchiedenen Perſonen anvertraut iſt, welche abweichende Anſichten haben. Statt einer unzuſammenhängenden Verwaltung durch Mächte, die an Marokko intereſſiert ſind, lieber ſchon eine gänzlich fremde Verwaltung, aus⸗ geübt etwa durch einen Schweizer oder einen Rumänen“. Franzöſiſcherſeits wird hingegen zugegeben, daß das gegenwärtige Tangerſtatut wohl verbeſſerungs⸗ fähig ſei, und zwar zugunſten Spaniens durch Erweiterung deſſen administrativer Rechte lin der Hafen⸗ 3 „Allein verwaltung) wohl abgeändert werden könnte. weiter zu gehen iſt unmöglich.“ ſagt das„Oeuvre“.„Es iſt unmöglich. Tanger ſpaniſch werden zu laſſen, weil es verhängnisvoll wäre, Spanien zu erlauben, ſeine ungeſchickte Politik, die es am Riff verfolgt hat(durch Hineintragung religibſer Motive in dem Kampf gegen die Einheimiſchen), nun auch auf die Tangerzone auszu, dehnen. Statt Tanger für ſich zu reklamieren, ſollte Spanien lieber aus jener Lehre, die es am Riff hat, lernen und ſagen„mea culpa“ Dann iſt die marokka⸗ niſche Wunde auch noch zu friſch. als daß man darin ſchon wieder wühlen ſollte. Bleiben wir alſo im Rahmen der beſtehenden Verträge.“ Dieſe Auslaſſungen dürften zweifellos den Stand⸗ 2 punkt wiedergeben, den auch die franzöſiſche Regie⸗ rung und insbeſondere Briand in der Tangerfrage ein⸗ nehmen. Was das Blaſt weiter ſagt. iſt auf ſein eigenes Konto zu ſetzen, iſt aber doch für die ſtreitbare Stimmung charakteriſtiſch:„Ein Rumäne oder Schweizer als Ver⸗ trauensmänner des Völlerbundes ſollen fortan Tanger regieren. Desſelben Völkerbundes, aus dem Spa⸗ nien ſeine Delegierten zutüdgezogen bat? Eine ſolche Löſung wäre aber auch gegen 81, Präroga⸗ tiven, die fra nzöſiſcherſeits em Su tan von M rokko ein⸗ geräumt worden ſind.“ i erhalten 5 FVehlegen Hotel in der Nähe des Bahnhofs fahren. Frankreichs Abſage an Coolidge. Eine gewundene Erklärung. O' Paris, 15. Februar. Wie bekannt wird, wurde dem amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter in Paris heute nachmittag die franzöſiſche Antwort auf das Abrüſtungsmemor an dum Coolidges übergeben. Der Inhalt dieſer Antwort wird nach diplomatiſchem Brauch erſt dann veröffentlicht werden, wenn die Note im Beſitz der amerikaniſchen Ne⸗ gierung iſt, doch kurſieren bei der Pariſer Preſſe bereits jetzt ſehr beſtimmt lautende Nachrichten über den Inhalt des überreichten Schriftſtücks. Nach allem, was über die Stimmung am Quai d' Orſay gegenüber den amerikaniſchen Abrüſtungsbeſtrebungen bekannt geworden iſt, iſt daher in keiner Hinſicht mehr daran zu zweifeln, daß die fran⸗ zöſtiſche Antwort ablehnend gehalten iſt und daß dieſe Ablehnung mit der Formel motiviert wurde, daß eine Umgehung der Abrüſtungskonferenz des Völ⸗ kerbundes nicht möglich wäre, da an dieſem Projekt über 50 Nationen intereſſiert wären und dementſprechend eine Vereinbarung einer an Zahl kleineren Mächtegruppe nicht in Frage kommen könne. Des weiteren weigert ſich die franzöſiſche Regierung einem Plan zuzuſtimmen, welcher darauf hinausgeht, die Abrüſtung zur See von der all⸗ gemeinen Abrüſtung zu trennen, da auch die In⸗ angriffnahme eines Teilgebiets der Abrüſtungsbeſtrebungen die Abrüſtungsarbeit des Völkerbundes vernichten müſſe. Insgeſamt wurde daher in der franzöſiſchen Antwort auf die Unvereinbarkeit der amerikaniſchen Beſtrebun⸗ gen mit den Arbeiten des Völkerbundes hin⸗ gewieſen, doch wird man in amerikaniſchen Kreiſen nicht anſtehen, dieſe gewundenen Erklärungen mit dem Willen des offiziöſen und offiziellen Frankreich zu identifizieren, welcher dahingeht, alle ernſten Abrüſtungsbeſtrebungen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu fabotieren. Auch England lehnt ab. Mit gleicher Begründung wie Frankreich. 0 London, 15. Februar. Nachdem ſich die engliſche Regierung bereits kurze Zeit nach Eingang des Coolidge'ſchen Abrüſtungsmemo⸗ randums mit den übrigen Seerüſtungsſtaaten wegen einer gemeinſamen Rückantwort in Verbindung geſetzt hatte, verlautet nach Eintreffen der Nachricht von der Abſend ung der franzöſiſchen Antwort an die Vereinigten Staaten, daß auch England ſich entſchloſſen habe, in ableh⸗ nendem Sinn zu antworten. Wie von Paris, ſo wird jetzt auch von London aus als Begründung an⸗ gegeben, daß die von Coolidge angeregte Abrüſtung be⸗ reits in den Händen der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ konferenz des Völterbundes liege und daß dem⸗ entſprechend die Teilnahme an einer Sonderkonferenz für die Seeabrüſtung für England nicht in Frage kommen könne. N Dieſe für morgen zu erwartende Antwort der eng⸗ liſchen Regierung erweiſt daher die Richtigkeit der zu Beginn der Coolidge'ſchen Anregung geäußerten Ver⸗ mutung, daß auch England unangenehm von dieſem Schritt überraſcht war und es wird wohl angenommen werden müſſen, daß die„wohlwollende“ Behandlung dieſer Teil⸗ frage des Abrüſtungsproblems durch die Lond aner Preſſe zuf höhere Weiſung zurückzuführen iſt. Aus dem In⸗ und Auslande. Ein franzöſiſcher Kolonfalſkandal? Berlin, 15. Febr. Nach einer Meldung aus Paris richtet die„Liberte“ ſchwere Angriffe gegen den franzö⸗ a ſiſchen Kolonialminiſter und wirft ihm vor, daß er den Gouverneur von Indochina, Vaxrenne, wider beſſeres Wiſ⸗ ſen decke. Varenne habe einem Freunde den ungeſetzlichen Ankauf eines großen Geläpdeſtreifens ermöglicht, zu deſſen Ausbeutung eine Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von über 100 Millionen Franken gebildet worden ſei. Man will offenbar durch dieſe Veröffentlichung eine beſchleu⸗ nigte Deba- in der K- ſorialkommiſſion der Kammer und eine, llungnahme des Kolonialminiſters zu die⸗ ſem Vorwi f erreichen. ——— „ e D t e e Omon von erns/ Heręog urhedenrectaνν durch erm ann gerxen man · lerug gerin Jo. 26. Fortſetzung. ſich Schatten hinter den breiten Glaswänden. Der Fahrſtuhl war außer Betrieb. Vergeblich wartete ſie auf Bediennung. Ich werde die drei Treppen hinaufſteigen. Der Fahr⸗ ſtuhlführer ſcheint ſchon Feierabend gemacht zu haben. 5 10 1175 der Ar 5 85 des Geſchäftslokals. s goldziffriges Firmenſchild zeigte ihr, ie ſi rich geiz* ges F hild zeigte ihr, daß ſie ſich Sie drückte den elektriſchen Knopf, einmal, zweimal, weiter mit Ungeduld. Niemand öffnete. Dann blieb ſie wohl zehn Minuten ratlos am Geländer ſtehen. Was tun? Wo könnte ich mich nach der Adreſſe des 1 erkundigen? Vielleicht in einem anderen Stock⸗ erk? Sofort führte ſie ihren Gedanken aus. Niemand aber konnte ihr näheren Beſcheid geben, Sie möge doch am nächſten Morgen um neun Uhr wiederkommen. Dann würde ſie ſicher jemand antreffen. Niedergeſchlagen entfernte ſich Heddi. Vor dem Portal des Geſchäftshauſes beobachtete ſie noch einmal die Front. Jetzt waren einige Fenſter nicht erleuchtet. Doch die ganze dritte Etage ſchwamm faſt in Licht. Das Büro wird nach dem Hof zu liegen, dachte ſie. Ich werde mein Hotel aufſuchen und morgen früh pünktlich zur Stelle ſein. Da Heddi zum erſten Male in Hamburg war, konnte ſie, obwohl ſie ſich gerade jetzt gern in freier Lutf bewegt hätte, den 15 nicht zu Fuß zurücklegen. Sie rief deshalb einen Wagen heran und ließ ſich zu dem ihr von Le Fuet emp⸗ . Nachdruck verboten. eim Anblick des großen Geſchäftshauſes atmete Heddi befreit auf. Kein Fenſter ſah ſie, das nicht erleuchtet war, und bis ins höchſte Stockwerk hinauf war Leben, bewegten —— Berlin, 15. Febr. Zwiſchen dem Reich und der Deut⸗ ſchen Lufthanſa ſchweben, entſprechend einem Wunſche des Aelteſtenrates des Reichstages, zur Zeit Verhand⸗ lungen über die Gewährung von Freifahrtſcheinen nach dem Vorbild der Eiſenbahnfreikarten an die Reichstags⸗ abgeordneten. Im Reichstag hat ſich ſeit einiger Zeit das Beſtreben geltend gemacht, auch das modernſte Ver⸗ kehrsmittel, das Flugzeug, für die Reiſen der Abgeord⸗ neten dienſtbar zu machen, und das Reich zu veranlaſſen, zu dieſem Zweck eine beſtimmte Pauſchale an die Deutſche Lufthanſa zu zahlen, wie das bei der Eiſenbahn und in gewiſſem Umfange auch bei den Schiffahrtsgeſellſchaften der Fall iſt. In welcher Form dieſe unentgeltliche Be⸗ nutzung der Verkehrsflugzeuge den Reichstagsabgeordneten zugeſtanden werden kann, iſt augenblicklich noch Gegenſtand eingehender Beratungen. Es ſteht keineswegs feſt, wie dies von anderer Seite behauptet wird, daß ein gewiſſer Prozentſatz von Flugzeugplätzen bis zu einer beſtimmten Zeit vor dem Start der Maſchinen für Reichstagsabge⸗ ordnete freigehalten werden ſoll. a Abbruch der engliſch⸗chineſiſchen Verhandlungen? London, 15. Februar. Die Nachricht über eine Ver⸗ zögerung des Abſchluſſes der enzgliſch⸗chineſiſchen Verhand⸗ lungen in Hankau beſtätigt ſich. Einer Reutermeldung zufolge ſollen die Verhandlungen ſogar vollſtändig abge⸗ brochen worden ſein. Die Erklärung Chamberlains hat ſich alſo als zu optimiſtiſch herausgeſtellt, ſodaß die neuer⸗ liche Wendung auch eine perſönliche Schlappe des Außen⸗ miniſters darſtellt. Es iſt anzunehmen, daß auf den Ent⸗ ſchluß der Kantonregierung der Einmarſch der britiſchen Truppen in Schanghai mitbeſtimmend geweſen iſt. Der britiſche Unterhändler O'Malley ſoll eine Erklärung nach London geſandt haben. N Exploſion der Pulverfabrik Schopp. Die dritte Exploſion in demſelben Werk. O Kaiſerslautern, 15. Februar. Im Körn⸗ und Siebwerk der Pulverfabrik Martin, die an der Diſtriktſtraße zwiſchen Steinalben und Schopp in einer Talſenkung liegt, hat ſich eine furchtbare Exploſion ereignet. Mit lautem Krachen flog das Gebäude in die Luft und zerſtörte das hinten angebaute An⸗ triebswerk. Durch die Hitzeentwicklung wurde auch das im angrenzenden Preßwerk untergebrachte Pulver zur Exploſion gebracht und das Gebäude gleichfalls in Trüm⸗ mergelegt. s Von den drei ſchuppenartigen Häuſern ſtehen nur mehr einige kärgliche Mauerreſte. Das übrige iſt völlig zerſtört und durch die Gewalt der Exploſion in alle Winde zerſtreut. Holzblöcke, Eiſen⸗ und Blechteile wurden bis auf die Diſtriktſtraße nach Kaiſers⸗ lautern hinaufgeſchleudert und die hohen Bäume, die den Hang bedecken, ſind geknickt und verkohlt. Durch den ſtarken Luftdruck wurden im ganzen Werk bis hinauf zum Wohnhaus des Direktors ſämtliche Fenſterſcheiben zer⸗ trümmert. Vielfach ſind an den langgeſtreckten Schuppen des Werkes die Dächer eingedrückt und es gibt in der ganzen Fabrik wohl kein einziges Gebäude mehr, das nicht größeren oder kleineren Schaden davongetragen hat. Lei⸗ der ſind beid er Kataſtrophe 5 auch zwei Tote zu beklagen. Der in Schopp verheiratete, aus Geißenberg ſtammende 25 Jahre alte Ludwig Edinger befand ſich mit einem Rollwagen gerade vor dem Körn⸗ und Siebgebäude, als dieſes in die Luft flog. Er wurde durch den Luftdruck etwa 15 Meter den Hang hinaufgeſchleudert und blieb dort als Leiche liegen. Der Körper des Unglücklichen iſt ſtark verkohlt. Der zweite Tote iſt der ledige 20 Jahre alte Jakob Oſter von Geißingen, deſſen Leiche bis jetzt noch nicht geborgen werden konnte. Der 24 Jahre alte Alois Baque von Linden erlitt durch einen weggeſchleuderten Glasſplitter eine erhebliche Verletzung am Oberſchenkel. Die übrigen Angeſtellten, wie auch der Direktor kamen mit dem Schrecken davon, oder trugen leichtere Hautabſchürfungen davon. Ein Ge⸗ bäude, in dem einige hundert Zentner Salpeter und Schwefel lagerten und von dem einige Säcke bereits in Brand geraten waren, wurde durch die Geiſtesgegenwart eines Arbeiters gerettet. Noch am Abend erſchien die Ge⸗ richtskommiſſion am Unglücksplatze. Die Staatsanwaltſchaft hat bereits die erſten Erhe⸗ bungen eingeleflet Die Urſach; der Katalroyhe dürfte Vuaftfreifahrtſcheine für Neichstagsabgeordnete? wohr raum klargeſteut werden können, da die einzigen Augenzeugen tot fd Dies iſt in den letzten vier Jab⸗ ren bereits die dritte Erploſion in der Schopper Pulver⸗ fabrik. Vor vier Jahren explodierte nachts, als alück⸗ licherweiſe keine Arbeiter im Betriebe waren, das Trocken⸗ haus. Der Materialſchaden war damals erheblich. Die erſte Exploſion erfolgte 1906. Sie war in ihrer Wirkung der geſtrigen ähnlich und forderte gleichfalls zwei Todes⸗ opfer. Wie aus den umliegenden Ortſchaften gemeldet wird, ſind die Erſchütterungen der Exploſion auch dort zu verſpüren geweſen. Die Fenſterſcheiben ſind zum Teil geſprungen und die Wände haben, wie man beiſpiels⸗ weiſe aus Geißenberg berichtet, ſtark geſchwankt. — 2— 3 2 „ Die Erdbebenkataſtrophe in Zugoſlawien 600 Todesopfer. 3 S Wien, 15. Februckez f Die über das jugoſlaviſche Erdbeben einlaufenden Meldungen bringen traurige Einzelheiten. Die Zahl der in Bosnien, Dalmatien und der Herzegowina durch das Erdbeben zerſtörten Häuſer wird auf einige tauſend be⸗ ziffert. Dementſprechend iſt der Sachſchaden ſehr groß. Es liegen noch keine zuverläſſigen Ziffern über die Men⸗ ſchenopfer vor. Die vorläufigen Erhebungen geben die Zahl der Todesopfer mit 600 an. In Raguſa iſt u. a. das Hotel de la Ville zerſtört worden. Dabei haben einige Perſonen den Tod gefunden. Mit den vom Erdbeben betroffenen Gebieten iſt vor⸗ läufig kein Eiſenbahnverkehr möglich, weil die Strecken ſtark beſchädigt ſind. Bei Moſtar wurde ein großes Feldlager errichtet, in dem Tauſende Obdachloſer Unter⸗ kunft finden. In Belgrad iſt ſofort nach Eintreffen der Meldungen ein Miniſterrat zuſammengetreten und hat vorläufig 100 Millionen Dinar für das Rettungswerk bewilligt. Die Panikſtimmung ſoll fortdauern. f Oer ODüſſeldorfer Negieſchiebeprozeß. b Die franzöſiſchen„Anterſuchungsmethoden“. N O Düſſeldorf, 15. Februar. Der ſeiner Natur nach ſchon an und für ſich an Sen⸗ dationen nicht arme Prozeß gegen die Schieber, welcher zur Zeit des Ruhrkampfes unter dem Protektorat fran⸗ zöſiſcher Offiziere und Regieangeſtellter ihr lichtſcheues Gewerbe trieben, brachte geſtern eine geradezu ſenſa⸗ tionelle Enthüllung über die Art und Weiſe, wie nach Aufdeckung dieſer wirklich großzügigen Schiebun⸗ gen von der von den Beſatzungstruppen eingeſetzten fran⸗ zöſiſchen Unterſuchungskommiſſion den unter Anklage ſtehenden und verhafteten Perſonen Vorſchub gelei⸗ ſtet wurde. Bekannt war es früher ſchon, daß die von deutſcher Seite beauftragten Beamten ſich ſeinerzeit ge⸗ weigert hatten, mit dem franzöſiſchen Chef der Sicher⸗ heitspolizei und der Gendarmerie, Berenger, zuſam⸗ menzuarbeiten, weil dieſer in die Schiehungen ſelbſt ver⸗ wickelt war und daß auch die franzöſiſche Unterſuchungs⸗ methode plötzlich ihren ganzen, urſprünglich an den Tag gelegten Eifer wieder verlor, als ſich nach dem Verhör eines franzöſiſchen Sergeanten herausgeſtellt hatte, daß auch Offiziere in die Angelegenheit verwickelt ſeien. Nun machte geſtern ein deutſcher Beamter, welcher damals bei der Unterſuchung angeſtellt worden war, die aufſehenerregende Ausſage, daß nach dem angeführten Verhör des franzöſiſchen Sergeanten von franzöſiſcher Seite die Unterſuchung nur noch zum Schein weitergeführt wurde und daß die Franzoſen im Hanſa⸗Hotel berieten, mit welcher Begründung man die verhafteten Perſonen wieder freilaſſen könne. Eigens zu dem Zweck, ein Verfahren zu vermei⸗ den, das zu weite Kreiſe ziehe, kam dann ein Beamter des franzöſiſchen Hauptquartiers von Mainz nach Düſſeldorf, der den heutigen Hauptangeklagten Koch aus der Haft abholte und mit ſich in ein Kaffee nahm. Dort ließ er ihn dann allein und kam erſt nach mehreren Stunden wieder zurück in der Hoffnung, daß nun Koch das Weite geſucht habe. Als der Beamte dann Koch noch vorfand, war er ſehr überraſcht und enttäuſcht und ſtellte ſogar an ihn die Frage, warum er immer noch da ſei. Dieſe Ent⸗ hüllung über die„Unterſuchungsmethoden“ der franzö⸗ ſiſchen Kommiſſion gewinnt nun inſofern ſehr an Bedeu⸗ tung, als Koch im Mittelpunkt des ganzen Kom⸗ plexes ener Straftaten aus der Regiezeit ſtand und durch deſſe: Fluch“ ein Hauptverfahren gegen die ande⸗ * 8 1 1— 11 0. e»rgefnet worden fön en. Obwohl es ſich um kein gewöhnliches Haus handelte, ſeine Bauart elegant und weit, die Zimmer geräumig und hoch waren, glaubte doch Heddi in einen engen Gang hin⸗ einzugehen, deſſen Lichtloſigkeit und Schwüle ſie ſchier zum Erſticken brachten. 5 Was beängſtigt mich nur hier? dachte ſie. Es iſt wie in einer Höhle ohne Ausgang. Sie ſchloß die Tür ihres Zimmers ab. Nur zwei Stühle waren in dem Raum. Der eine ſtand am Kopfende des ſauber bezogenen, aufgeſchlagenen Bettes. Die dicht ver⸗ hangenen Fenſter gingen wohl nach der Straße. Dumpf 2 6 von irgendwo die monotone Muſik des Abend⸗ verkehrs herauf. Heddi rührte ihre Sachen nicht an. Lange ſaß ſie, den 5 10 in die Hand geſtützt, unfähig, ihre Gedanken zu ordnen. 5 f Sie zog ihr Taſchentuch. Da fiel die Karte mit der Adreſſe der Hamburger Firma auf den Boden. Richtig! Le Fuet mußte benachrichtigt werden. War das denn nötig? Auskunft konnte ſie ihm nicht geben. Wozu ein unnützes Telephongeſpräch? Morgen früh um neun Uhr würde ſie Gewißheit haben und dann mit dem füße Zug zurückfahren. Das Ferngeſpräch war über⸗ üſſig. Aber nein. Le Fuet hatte ausdrücklich geſagt: wenn irgendetwas nicht klar ſein ſollte, geben Sie mir ſofort Nachricht. War denn etwas unklar? Eigentlich nicht. Sie hatte ja auch mit einem früheren Büroſchluß rechnen kön⸗ nen. Immerhin— ihre innere Unruhe, ihre Furcht vor der Umgebung ſagten ihr, daß von irgendwo eine Gefahr drohe. Beſſer iſt beſſer. überlegte Heddi. Ich werde mit ihm ſprechen. Sie ging ins Hotelbüro hinunter und meldete ein Fern⸗ geſpräch an. In auffallend kurzer Zeit war ſie verbunden. Le Fuets Stimme e deutlich, als ſpräche er in einem kleinen, geſchloſſenen Raum ganz in ihrer Nähe. „Nun, haben Sie etwas ausgerichtet?“ „Nichts. Das Büro war geſchloſſen.“ „Das habe ich mir gedacht. Sie werden morgen früh noch einmal vorſprechen müſſen.“ 5 „* „Ju Ich werde pünktlich um neun Uhr da ſein.“ „Tun Sie das, und viel Glück.“. „Hoffentlich wird alles gut.“ „Glauben Sie denn, es könnte anders ſein?“ Ich weiß nicht, es iſt mir ganz ſonderbar zumute—“ Einen Moment ſchwiegen beide. Dann hörte Heddi: „Offen geſagt, auch mir kommt die Geſchichte nicht ge⸗ 1 Vergeſſen Sie nicht, mir umgehenden Beſcheid zu geben.“ ic waren ſeine letzten Worte. Und Heddi vergaß es nicht. Als ſie nach einer unruhigen, aſt ſchlafloſen Nacht in der ungewohnten Umgebung die Tür des Geſchäftslokals offen gekunden und ſofort Auskunft über den Grund des Schweigens erhalten hatte, ließ ſie 9 ſofort wieder in beböter Haſt mit Le Fuet verbinden. Diesmal dauerte es edeutend länger. Heddi verging faſt vor Angſt. Endlich war ſie an der Reihe. 8 5 5 erklang auch ſchon die wohlbekannte Stimme Le uets. „Die Firma iſt in Konkurs, Herr Le Fuet.“ Ruhe. Mit abgeriſſenen Sätzen berichtete Heddi weiter: „Eben war der Konkursverwalter dabei, uns 1 ˖ zukommen zu laſſen. Er meinte, viel werde bei der 5 nicht herauskommen. Es handele ſich um ein reines Han⸗ delsgeſchäft ohne eigene Läger.“ „Und die Pflüge?“ „Schwimmen ſeit acht Tagen auf dem Ozean.“ „Das iſt böſe.“ a „Was ſoll ich tun?“ Wieder trat eine kurze Pauſe ein. Le Fuet ſchien n überlegen. „Ich komme ſofort Ke 1 „Dann kann ich alſo zurückfahren?“ 5 warten Sie meine Ankunft ab.“ 2 Da war es nun heraus. Die Firma hatte Konkurs angemeldet, die große Rechnung konnte nicht bezahlt wer⸗ den, denn: viel wird bei der ache nicht herauskommen, hatte der Konkursverwalter geſagt. 5 Gortſetzung folgt.) nd e 2 2 2 P Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Vom Stift Neuburg.) Die Er⸗ öffnung der Benediktinerabtei wird nach Oſtern offtziell erfolgen. Vorläufig ſind im Kloſter drei Patres unter⸗ gebracht und einige Laienbrüder. Unter den Patres be⸗ finden ſich ein Maler, ein Goldſchmied und Organiſt und ein in der Geflügelzucht wiſſenſchaftlich gründlich * vorgebildeter Fachmann. Um die Verhältniſſe des Stif⸗ tes zu heben, werden hinter dem Stift auf dem Wie⸗ ſenplan Geflügelſtälle errichtet. Die Benediktiner wollen die Geflügelzucht auf wiſſenſchaftlicher Grundlage in gro⸗ zem Ausmaße betreiben. Weinheim.(Kohlengas⸗ Vergiftungen.) In einem Frauenarbeitsraum erlitten hier einige Perſonen durch Eintatmen von Kohlenorydgas Vergiftungserſchei⸗ 3 Eine Perſon mußte ſich in ärztliche Behandlung egeben. 5 Neckargemünd.(Beſſerung der Bautätigkeit.) Es ſcheint, daß die Bautätigkeit im laufenden Jahr hier beſſer wird. Die Siedlungsgeſellſchaft Badiſche Pfalz hat ſich erboten, Eigenheimbauten hier zu erſtellen, mit einer ganz geringen Anzahlung von 1500 Mark, die ſogar in Raten geleiſtet werden kann. Auch will ſie für Be⸗ ſchaffung der Hypotheken bei billigen Zinsſätzen ſorgen, was bis jetzt immer die größte Schwierigkeit für Bau⸗ liebhaber war. Die Geſellſchaft verspricht, einen akkordier⸗ ten Bau ohne jede Ueberſchreitung des feſtgeſetzten Prei⸗ 5 ſchlüſſelfertig zu erſtellen. Es iſt zu wünſchen, daß ich recht viele Liebhaber melden, damit einerſeits die Wohnungsnot hier bald behoben wird, andererſeits aber Verdienſt unter Handwerker und Arbeiter kommt, wovon wieder alle Geſchäftsleute hier ihren Nutzen haben. Karlsruhe.(200 Eier auf der Straße.) Eine Frau, die einen Korb mit 200 Eier trug, wurde von einem Sjährigen Knaben mit einem Straßenroller ange⸗ fahren, ſodaß die Frau zu Boden fiel, und die Eier alle zerbrachen. Bruchſal.(Ballonlandung.) Ueber dem Walde nördlich von Obergrombach ging ein großer Ballon nie⸗ der. Das am Boden ſchleifende Schleppſeil wurde von Zuſchauern ergriffen. Beim Schloß wurde dann der Bal⸗ lon heruntergezogen. Es handelte ſich um den Ballon „Richthofen“, der in Augsburg aufgeſtiegen war. Der Ballon wurde nach Verpackung mit dem Wagen nach dem Bahnhof Bruchſal gefahren. Die vorzeitige Landung wurde wegen der Nähe des beſetzten Gebietes vorge⸗ nommen. Freiburg.(Ein wuchtiger Schlag.) Der aus der Olele gebürtige Bergmann Adam Zimmermann aus berried war mit ſeinem 15jährigen Sohn in einer Wirt⸗ ſchaft in Kirchzarten eingekehrt. Dort ſaß der 45 Jahre alte Taglöhner Ludwig Bender, der den jungen Zimmer⸗ mann ſcherzweiſe aufforderte, mit ihm auf die Wander⸗ ft zu gehen. Das nahm dieſer ſehr krumm, er bot m Bender Ohrfeigen an und ging auch tätlich gegen ihn vor. Der Vater Jimmermanns nahm ein Bierglas und ſchlug es dem Bender mit aller Wucht auf den Kopf. Sechs Wochen Krankenhausbehandlung waren notwendig, um den Schwerverletzten wieder auf die Beine zu bringen. Nach ärztlicher Anſicht iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſpäter noch ſchlimme Folgen aus der Schädelverletzung entſtehen können. Der Einzelrichter des hieſigen Amts⸗ gerichtes verurteilte Zimmermann ſen. zu zwei Monaten efänanis. 4. Bohlüngen bei Rap Al.(Zum Jagdunglück im Bohlinger Wal Wie erinnerlich ſein dürfte, wurde Ende November v. Is. im Bohlinger Wald der Familienvater Ottmar Klotz von hier durch einen Schuß des Stadtprälidenten Sulger von Stein bei emer Jagd tödlich verletzt. Die Angelegen eit hat jetzt damit ihren Abſchluß gefunden, daß die Unterſuchung gegen den un⸗ glücklichen Schützen eingeſtellt wurde, da ſich keinerlei Anhaltspun te ergaben. die auf eine ſchuldhafte Handlung oder auf Fahrläſſigkeit des Schützen ſchließen ließen. Wie berichtet wird, hat ſich die Verſicherung des Schützen aus freien Stücken bereit erklärt, der Familie des Ge⸗ töteten eine einmalige Abfindung von 7500 Rm. zu zahlen. Malterdingen bei Emmendingen.(U eberſahren.) Der 16 Jahre alte Dienſtinſcht Adolf Lienemann von Wyhlen rutſchte beim Düngen auf der Wieſe aus, kam unter den Wagen zu liegen und wurde überfahren. Ein 5— ging ihm über den Kopf. Er zog ſich ſchwere Ver⸗ err a Aus Nah und Fern. cankfurt a. M.(Feſtnahme des Frankfur⸗ ter Mörders.) Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Weißbinder Stephan, der die Frau Liebler erſtochen hat, in ſeiner Wohnung feſtzunehmen. Limburg a. d. L.(zum Tode perurteilt.) Nach dreitägiger Verhandlung wurde der Arbeiter Robert Krä⸗ mer vom Schwurgericht wegen Mordes zum Tode ver⸗ urteilt. Er hatte ſeine Braut, um ſich ſeinen Alimenta⸗ tionspflichten zu entziehen, in beſtialiſcher Weiſe durch Meſſerſtiche getötet. Während der Verhandlung ſpielte Krämer den wilden Mann; trotzdem wurde ihm Straf⸗ milderung auf Grund des Paragraphen 51 nicht zugeſpro⸗ chen. Die Sachverſtändigen konnten bei ihm keine Spu⸗ ren von Schwachſinn feſtſtellen. 5 Limburg.(Bergmannslos.) Infolge eines fehl⸗ gegangenen Schuſſes entſtand auf der Grube Georg Ha⸗ chenberg eine Exploſion. Durch niederſtürzendes Geſtein wurden drei Bergleute verſchüttet. Zwei von dieſen waren ſofort tot, während der dritte mit leichteren Verletzun⸗ gen davonkam. 5 Holle.(zugunfall in Sachſen.) In Bergwitz bei Wittenberg ſtürzte ein Abraumzug in voller Fahrt einen fünf Meter tiefen Abhang hinunter. Der Lokomotiv⸗ führer und Heizer erlitten ſchwere Verletzungen. Halle.(Zwei Lichtenburger Ausreißer ge⸗ faßt.) Zwel der Ausbrecher aus dem Lichtenburger Zuchthaus, die ſich im Annaburger Wald verborgen hiel⸗ ten, konnten von der Polizei eingefangen werden. Eſchweiler(Rhld.).(Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Zug.) Der Lieferwagen einer Brotfabrik durchfuhr in dem Augenblick die geſchloſſene Schranke, als auf der Strecke Aachen—Jülich— M.⸗Glandbach ein Per⸗ ſonenzug dieſe Stelle paſſierte. Das Auto wurde von der Lokomotive gefaßt und zertrümmert. Ein neben dem Fahrer ſitzender 16jähriger Junge wurde ſofort getötet. Der Fahrer blieb unverletzt, während ſein Mitfahrer ſtarb. Aachen.(Doppelmord.) In dem kleinen Grenz⸗ dorf Hilvarenbeek hat ſich eine grauſige Bluttat abge⸗ ſpielt. Gegen 3 Uhr morgens hörten die Bewohner in dem Hauſe des Landwirts de Kort einen Gewehrſchuß. Die Kugel drang durch ein Fenſter und ſchlug in ein Bett. Durch einen zweiten Schuß wurde die 70 Jahre alte Frau des Landwirts auf der Stelle getötet. Man ver⸗ mutet, daß es ſich um einen Racheakt der Nachbarn han⸗ delt, die mit de Kort in Wegſtreitigkeiten liegen. Neunkirchen. Ein Vermögen verbrannt) Die Frau emes Dudweiler Einwohners warf, jedenfalls in einem Anfall von Geiſtesverwirrung, ihr und ihres Man⸗ nes geſamtes Vermögen in das Feuer. Der großen Summe in Geldſcheinen, die für einen Wohnungsneubau beſtimmt war, warf ſie noch ein kleineres Päckchen in Hun⸗ dertmarkſcheinen nach. Die gare Berſchaft war im Handemdreßen* Kaiſerslautern.(Der ärgerliche Liebhaber.) Das Schwurgericht verhandelte gegen den 24 Jahre alten Maurer Franz Dellmuth von hier wegen Brand⸗ ſtiftung. Er hatte in der Trunkenheit in der Nacht vom 27. auf 28. November 1926 aus Wut darüber, daß er ſeine Geliebte, die 28jährige Erna Jahns nicht in ihrer Wohnung antraf, unter allerlei Drohungen deren Bett in Brand geſetzt, wodurch dieſes und ein Kleiderſchrank zerſtört und auch ſonſtige Beſchädigungen verurſacht wur⸗ den. Ein größerer Brand konnte durch das Eingreifen der Hausbewohner verhindert werden. Das Gericht ver⸗ urteilte nach zweiſtündiger Verhandlung den Angeklag⸗ ten wegen Sachbeſchädigung». 8 Monaten Gefängnis, worauf zwei Monate Unter 4 ngshaft in Anrechnung kommen.. Blieskaſtel.(Entdeckung einer Heilquette in der Saarpfalz.) Durch Zufall wurde die an der Schützenhöhe ſchon ſeit Jahrhunderten ſprudelnde Ma⸗ riannenquelle als Heilquelle entdeckt. Als im Sommer 1926 die Waſſerleitung verſagte, wurde das Waſſer dieſer Quelle zum Kochen verwendet, wober man auf die beſonderen Eigenſchaften aufmerkſam wurde. Die bei der chemiſchen Unterſuchungsanſtalt in Saarbrücken ver⸗ anlaßte Analyſe lieferte das überraschende Ergebnis, daß das Waſſer mit Kohlenſäure abgefüllt, nicht nur ein gu⸗ tes Tafelwaſſer, ſondern auch ein kräftiges Heilwaſſer für innere Krankheiten darſtellt. Schwerer Straßenbahnzuſammenſtoß.— 15 Perſonen a verletzt. i Darmſtadt, 15. Febr. Infolge dichten Nebels ſtießen auf der Griesheimer Chauſſee zwei Straßenbahnwagen zuſammen. 15 Perſonen wurden hierbei leicht verletzt. Weſelberg.(Schaden feuer.) Im benachbarten Harsberg brach in dem landwirtſchaftlichen Anweſen von Hermann Lenhard aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache Feuer aus, dem die landwirtſchaſtlichen Maſchinen ſowie ſämtliche Futtervorréte zum Oyfer fielen. Düſſeldorf.(142 000 Mark unterſchlagen.) Hier wurden zwei Kaufleute und eine Frau verhaftet, die im Jahre 1924 142 000 Mark unterſchlagen hatten unter der Vorſpiegelung, holländiſchen Sprit beſchaffen zu können. Als Haupttäter kommt der Kaufmann Max Uhle in Frage. Berlin.(Schweres Verkehrsunglück.) Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich in der Anßalt⸗ ſtraße. Ein Autobus ſtieß mit einem Straßenbahnwagen zukammen, wobei zwei Perſonen lebensgefährlich ver⸗ letzt wurden. Völklingen.(In die Fremdenlegion ver⸗ ſchleppt.) Seit mehreren Monaten waren zwei junge Leute aus dem nahen Schaffhauſen von einer Vergnü⸗ gungstour nach Metz nicht mehr zurückgekehrt. Dieſer Tage erhielt nun die Frau des einen einen Brief mit der Mit⸗ 111 95 daß ſie beide zur Fremdenlegion angeworben wurden. Leipzig,(Beſtätigung eines Todesurteils.) Der dritte Strafſenat des Reichsgerichts hat die Revi⸗ ſion des Arbeiters Dymbkowſky verworfen, der vom Schwurgericht in Hannover im Dezember v. J. wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war. Hamburg.(Zwei Knaben beim Eislaufen ertrunken.) Bei Hamburg brachen zwei 13⸗ und 15⸗ de Knaben beim Eislaufen ein und ertranken. Die bungsverſuche blieben ohne Erfolg. Lokales und Allgemeines Seckenheim, 16. Februar. Preußiſch Süddeutſche Klaſſenlotterie.(3 hung vom 14. Februar.) 10 000 Mark Nr. 117317, 3000 Mark Nr. 56 428, 57938, 147 384, 166 156, 187 794, 257 804. — 5000 Mark Nr. 4408, 3000 Mark Nr. 88 981, 193 116, 272 444, 325 514.(Ohne Gewähr.) Der Amtauſch der Neubeſitzaneihen in Anleihe⸗ ſchuld. Am 15. Februar begann die Friſt für den Um⸗ tauſch der Neubeſitzanleihen des Reiches in die Anleihe⸗ ablöſungsſchuld. Die Anleihen ſind bei Banken, Spar⸗ kaſſen oder Genoſſenſchaften innerhalb dieſer Friſt abzu⸗ liefern oder anzumelden. Markanleihen des Reichs, die 0 angemeldet werden, ſind nach Ablauf dieſer Friſt wertlos. 3000 Mark Belohnung für die Ermitt ung von Geldfälſchern. Von den Reichsbanknoten über 10 und 20 Reichsmark(Ausgabe vom 11. Oktober 1924) iſt eine größere Anzahl falſcher Scheine im Umlauf. Für die Er⸗ mittlung der Herſteller ſind 3000 Mark Belohnung aus⸗ geſetzt. Sobald Perſonen auftauchen, die Falſchgeld⸗ ſcheine in Zahlung geben, wird gebeten, dieſelben feſtzuhal⸗ ten und der nächſten Polizeiſtelle zu übergeben. Auf das praktiſche Hilfsmittel„Anleitung zur Prüfung der banknoten auf ihre Echtheit“ wird hingewieſen, und be⸗ ſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe Anleitung erfahrungsgemäß den beſten Schutz gegen die Annahme von Falſchgeld bietet. Die Abgabe dieſer Anleitung er⸗ folgt unentgeltlich an Jedermann durch die Kaſſen der Reiche bankanſtalten. 75 Noesheim. Am Sonntaa, den 13. Februar beſuchte eine Abordnung des Gewerbevereins Ladenburg, die Herren Töpfermeiſter Herd Ehrenvorſitzender Herr Buchbindermeiſter Kraus, ſowie als Vertreter des Ge⸗ werbevereins Ilvesheim Herr Gemeinderat Wagner den Glaſermeiſter Michael Heller, der das 102. Lebensjahr bereits überſchritten hat und überreichten ihm einen Korb mit Früchten, Fleiſch, Wurſt und Wein. Heller der zum Teil das Seh⸗ und Hörvermögen verloren hat, war ſehr erfreut und dankte mit bewegten Worten für die Aufmerkſamkeit und das ſchöne Geſchenk Moſaik. — Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.)— Seine Majſeſtät das Kind.— Der Säuglingsfilm.— Intelligenzproben.— Der Talentmeſſer.— Die viel⸗ gerühmten Erfindungen!— Was die Kellner ſagen.— Vierte Klaſſe.— Der Reichspfennig. Ein beliebtes Schlagwort iſt auch das von der„Maje⸗ ſtät des Kindes“ geworden. Wir haben es vom Auslande bezogen, und ſo etwas imponiert bei uns ja immer beſonders. Und Schlagworte werden nachgeplappert, ohne aß man ſich viel dabei denkt. Die Majeſtät des Kindes wurde von einer engliſchen Zeitſchrift einmal in einem Bilde veranſchaulicht, das einen verkehrsreichen Londoner Platz zeigte, auf dem auf den Wink eines Schutzmannes bemthiße Wagen halten mußten, weil ein kleines Kind en Platz überſchritt. Sehr medlich, aber es möchten ſich n Kindsköpfen doch wenig heilſame Anſichten feſtſetzen, wenn ſie daran gewöhn! würden, daß alles ſich nach ihnen richten, alles ihnen zu Willen ſein muß. An ſolchen indern könnten Eltern, die auch nur auf die geringſte utorität Anspruch erheben, keine Freude haben, und mit den großen Leuten, die daraus würden, dürfte wegen ihrer Selbſtherrlichteit und ihres Dünkels auch kaum friedlich umzugehen ſein. Die Erziehungsmethode, die den n jede Freiheit laſſen und Eltern und Erzieher ediglich die Dienerrolle zuweiſen will, wird deshalb wohl — mehr Widerſpruch als Beifall finden.„Seine Male⸗ ät das Kind“ nennt ſich auch em neuer Kulturfilm, aber er meint das anders. Das Kind iſt bei ihm das Baby, 7 eine bekannte Filmſchauſpielerin belehrt uns als äuglingsſchweſter, wie man ſo ein hilfloſes Weſen zu 3 und zu pflegen hat, damit es geſund bleibt und edeiht. Es wird ja hierbei aus Unverſtand und Ober⸗ Be noch in un verantwortlicher Weiſe geſündigt. ie Majeſtät, der Mütter und Säuglingsſchweſtern ihre 97 weihe.! ist die Volkskraft und das Volkswohl. nd ſo kann mn das Schlagwort gelten laſſen.— Auch die Nackedeis überraſchen gelegentlich ſchon durch Intelligenzproben. Den Mitteilungen zärtlicher Eltern 3 darf man freilich nicht gar zu ſehr trauen. Was aus dem Mienenſpiel ibres Lieblings berausleſen aus 3 8 g ſieben Siegeln. Es iſt aber auch ſchon Gegenſtand objek⸗ twer Unterſuchungen geweſen, wann die Sinne der kleinen Erdenbrüder früheſtens wach werden, was ſie zuerſt wahr⸗ nehmen und wie die Anfänge geiſtigen Lebens bei den Säuglingen beſchaffen ſind. In der amerikaniſchen Stadt Philadelphia, die im Lande Bruder Jonathans den Ruf beſonderer Gelehrſamkeit genießt, hat man kürzlich eine Intelligenzprüfung gleich an über hundert Babys im Alter von drei bis ſechs Monaten vorgenommen. Das Er⸗ gebnis war troſtlos. Nur ein einziges kleines Mädchen beſtand leidlich ehrenvoll, die männlichen Prüflinge er⸗ wiefen ſich ohne Ausnahme als ſtockdumm. Oder aber— ſie taten nur ſo! Denn wird ein Mann, und läge er auch noch in den Windeln, im femininen Amerika den Mut haben, klüger zu ſein als eine Vertreterin des weiblichen Geſchlechts? Das gibt es nicht, und ſo können die künftigen Ediſons, Vanderbilts, Fords jede Intelligenzäußerung ge⸗ fliſſentlich unterdrückt haben, um nicht gegen das nationale Grundgeſetz zu verſtoßen. Vor nicht langer Zeit ſollte auch, wie man ſich erinnern wird, ein Apparat erfunden worden ſein, der durch Abtaſtung der Schädeldecken die geiſtigen Fähigkeiten ermittein und untrüglich feſtſtellen wollte, für welchen Beruf man am beſten geeignet ſei. Damit hätte ſich in dieſen Monaten, wo die Frage der Berufswahl wieder bei Tauſenden von Schulentlaſſenen zur Entſcheidung ſteht, manche Sorgenwolle verſcheuchen laſſen, aber ent⸗ weder hat ſich der Apparat doch nicht bewährt, oder dem Erfinder ſind Zweifel aufgeſtiegen, ob er die Menſchheit mit ihm beglücken ſoll oder nicht. Das Unglück könnte größer ſein als das Glück. Jetzt glaubt man noch, daß, wer ein Amt hat, auch den Verſtand dazu hat, oder daß er ihm vom Himmel gegeben wird. Bei einer nachträglichen Schädelmeſſung könnte ſich dieſe Annahme als falſch her⸗ ausſtellen und die Folgen wären nicht abzuſehen. Zu eint⸗ gen Berufen möchte auch ein ungeheurer Andrang ſtatt⸗ finden. So iſt doch faſt jeder Deutſche ein geborener Po⸗ litilus und könnte demnach Abgeordneter oder Muiſter werden wollen, und dafür ſind ſchon unzählige Bewerber vorgemerkt. f Daß wir uns mit dem fortwährenden Erfinden noch ge⸗ hörig hineinrudern werden, hat der engliſche Kanzelredner Inge vor Londoner Aerzlen eindringlich dargelegt. Die Menſchen würden durch das viele Fahren das Geben ver⸗ 63ͤK„—...——————— ðdĩ.²emm²˙mũmꝛa t ̊ß. ˖můãQ r e A ̃ ꝛ w ⁰ů;!v˙uʃ u——— wmwꝛ.—˙i.——— ſeinem Lallen herauspören, bleibt anderen ein Buch mit lernen und ſie würden die Zähne verlieren und mts mehr beißen können und die Sehkraft verlieren— dank der vielgerühm en techn'ſchen Er indungen, der hochgelobten Zwiliſalion vollſtändig entarten. And der Zeitpunkt, wo ſie dahin gelangt ſein werde, ſei nicht mehr fern. Nun, ich will mich mit Herrn Inge nicht herumſtreiten, wir er⸗ leben den beſagten Zeitpunkt ja beide nicht, nur eine Gegen⸗ bemerkung ſei geſtattet: wenn die Menſchen auch das Gehen verlernen ſoll en, das Tanzen werden ſie nicht verlernen und werden dazu immer die Beine gebrauchen, da das Tanzen auf dem Kopf und auf den Händen zu ſchwierig iſt. Der Alkoholkonſum, der an der zunehmenden Ent⸗ artung weſentlich mitſchuldig ſein ſoll, ſcheint ſich von ſelbſt zu verringern, wenigſtens verſichern die Kellner, und die müſjen es doch wiſſen, daß auf den diesjährigen Faſchings⸗ feſten zwar viel gelanzt, aber verhältnismäßig ſchwach ge⸗ trunken würde. Auch der Charleſton beſäße offenbar keine durſtanregende Wirkung. Die alten Tänze hätten die Kehlen mehr ausgetrocknet. Ich möchte behaupten, daß, als die alten, Walzer und Polka, Mode waren, die Geld⸗ flüſſigkeit größer war, während man heute ſparſamer ſein muß. Das iſt ja auch der Grund, weshalb die Eiſenbahn⸗ reiſenden von der zweiten in die dritte und von der dritten in die vierte Klaſſe abgewandert ſind, ſo daß ſchon über achtzig Prozent aller Kunden der Reichseiſenbahn die vierte benutzen. Und ſie ſäßen zweifellos lieber in der dritten und zweiten. Und wie iſt der Pfennig, den keiner mehr kennen wollte, wieder im An ehen und in der Achtung geſtiegen! Sogar der Her Reichsminister der Fmanzen bringt es zum Ausdruck durch ſeine Verordnung, daß die Behörden die Abkürzung„Rpf.“ verwenden ſollen. Der einfache alte Pfennig hat ſich zum Reichspfennig aufge⸗ ſchwungen. Es ſei ihm gegönnt, aber es hätte ſeiner Würde nicht geſchadet. hätte man noch entſchiedener abgekürzt und das„R“ auch geſtrichen. Das„Pf.“ würde genügt haben. Es wäre gleichfalls eine Sparſamkeitsmaßnahme geweſen. Man bedenke doch, daß in den amtlichen Schreib⸗ und Rechenſtuben täglich millionenmal das„Rpf.“ geſchrieben werden muß! Ebenſo das amtlich vorgeſchrieben:„Rmk.“ der Reichsmark! Das nichtamtliche Deutſchland wird zur Zeit⸗ und damit Gelderſparnis wohl nur die Abkürzungen „Pf.“ und„Mk.“ verwenden und das Reich wird dadurch nicht benachteiiigt werden. Jobs. 3 Ein deutſcher Volkserzieher. Zur 100. Wiederkehr des Todestages Peſtalozzis am 17. Februar. Wenige Gebiete geben uns ein ſe getreues Spie⸗ gelbild unſerer Zeit, wie das der Erziehung. Da ſchwirrt es von Reformen und vielgeſtaltigen Beſtrebungen, und mit einem faſt an Fanatismus grenzenden Eifer, ver⸗ ſuchen die modernen Pädagogen den Geiſt der Her⸗ anwachſenden dem Zeitgeiſt anzupaſſen, und die An⸗ hänger der verſchiedenſten Weltanſchauungen bemühen ſich unabläſſig, die Jugend hineinzuzwängen in die engen Grenzen ihres eigenen Horizonts. Und da Materialismus und Egoismus mehr als je die Menſchen beherrſcht, ſo tra⸗ gen auch dieſe neuen Erziehungsſyſteme den Stempel dieſer Geiſtesart, und der Sinn für reinen Idealismus hat geringen Marktwert. f Seine erſte Anſtalt in Meuhoh in der Schweiz war eine Armenſchule, in der er jahrelang in engſter Gemeinſchaft mit fünfzig Bettelkindern ſelbſt wie ein Bettler gelebt hat um, wie er ſagte,„zu lernen, Bettler wie Menſchen leben zu machen.“ Hier ward er zum Re⸗ formator der Volkserztiehüng, der als Ziel der, Bildung auch des niedrigſten Menſchen, die Empor⸗ bildung zu idealiſtiſcher Menſchenwetlsheit anſah. Indem er die Methodik mit neuen Wegen aus⸗ ſtattete, und die Anſchauung in den Mittelpunkt des Unterrichts ſtellte, legte er als erſter Pädagoge den Schwerpunkt der Erziehung in die Familte und ausdrücklich in die Hand der Mutter. Im Gegenſa“ zu den heutigen Schulreformern, die das Kind am lie ſten zu einer gut dreſſierten Staatsbürgermaſchine mae wollen, die es in törichter Kurzſichtigkeit ſo früh möglich aus dem harmoniſchen Band der Familie he ausreißen möchten, zeigt Peſtalozzi wie die Seele des Heranwachſenden vollkommene Lebenswerte nur in einem veredelten Familienverbande erhalten kann. Wenn man ſein Hauptwerk„Lienhard und Ger⸗ trud“ jetzt wieder in die Hand nimmt, zo iſt man er⸗ ſtaunt, welche Aktuellität dieſe ſchlichte Schweizer Dorf⸗ geſchichte gerade in unſerer, von Induſtrie und Technik überwucherten, materialiſtiſch verſeuchten Gegenwart be⸗ ſitzt. Er zeigt darin, wie ein durch Armut, Laſter und Ausbeutung verkommenes Dorf durch den Einfluß einer einfachen Maurersfrau, Gertrud, fittlich gehoben und veredelt wird. Wie die Frau mit ſtarken mütter⸗ lichen Inſtinkten ihre Kinder zur Selbſtloſigkeit, Güte und Nächſtenliebe erzieht, unter ſchwierigſten Verhält⸗ ihrem ſchönſten Berufe der Mütterlichkeit gerecht zu wer⸗ 2 den, zumal zerſetzende Einflüſſe von außen den Schutz⸗ wall des Hauſes zu durchbrechen drohen. Da kann Peſta⸗ lozzis Buch noch heute eine Quelle des Troſtes und der Kraft ſein, in dem eine deutſche Frau, die nichts von modernen Frauenrechten weiß, der Roheit und dem Egois⸗ mus ihrer Umgebung das„ewig Weibliche“ der eigenen Seele entgegenſtellt, und Siegerin bleibt ohne ihre Frauen⸗ würde preiszugeben. Wenn dieſer Gedenktag dazu dienen würde, unſern Müttern wieder mahnend vor die Seele zu halten, daß ſie den Kampf aufzunehmen ha⸗ ben, um die rechte Erziehung ihrer Kinder, dann wird die Lebensarbeit Peſtalozzis nicht ver⸗ gebens geweſen ſein, und ſich zum Segen auswirken auch für unſere Zeit. Michel Georg. Dochenſnielnlan der ſannßoimor Ihealer. Nationaltheater. Donnerstag, 17. Februar, 8 Uhr: Je nuf a. Oper von Leos Janacek.(Miete E Nr. 22. Mittlere Preiſe.) Freitag, 18. Februar, 8 Ahr: Paganini. Operette von Fr. Lehar.(Miete A Nr. 22. Mittlere Preiſe.) Samstag, 19. Februar, 8 Uhr: Geſellſchaft. Schauspiel von John Galsworthy.(Miete O Nr. 22. Mittlere Preiſe.) Sonntag, 20. Februar, nachm. 3 Uhr: Prinzeſſen Huſche wind. Ein Schelmenmärchen von Buch und Müller⸗Prem.(Kleine Preiſe.) Abends 8 Uhr: Je⸗ nufa. Oper von Leos Janacek.(Miete F Nr. 23. Hohe Preiſe.) Montag, 21. Februar, 8 Uhr: Geſellſchaft. Schauspiel von John Galsworthy.(Miete E Nr. 23. Mittlere Preiſe.) ö 2. Neues Theater: Samstag, 19. Februar, 7,30 Uhr: Martha. Oper von Friedrich Flotow.(Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes. Abt. 7—33(Abt. 7 Nr. 326350, Abt. 33 Nr. 16511685), Abt. 92 bis 98, 401409.) We tertericht vom 16. Februar. i Ueber Nacht brachten die über die hohen Kaltluft⸗ niſſen das Heim zur Stätte des Friedens und guter Sitte macht, und ſelbſt den ſchon geſunkenen Mann zu einem liebevollen Hausvater wandelt. 1 ˙ m Heinpich Pestslozz i Zzum 100 ſodesteg am. Februan Da erwacht gerade zur rechten Zeit das Bild eines ſchlichten deutſchen Mannes, deſſen ganzes Lebenswerk darin beſtanden, den Eltern und Erziehern ſichere Wege zu weiſen, ihre Kinder und Zöglinge zu le⸗ bensbejahenden idealiſtiſch denkenden Menſchen zu bilden, und ihrem Leben die harmoniſche Kraft zu geben, die der deutſchen Weſensart zur Entfaltung ihres inneren Reichtums notwendig iſt. Peſtalozzi, der unermüdliche Schweizer Kämpfer für die Segnungen einer Gemüt und Herz in gleicher Weiſe erhebenden Er⸗ ziehungsweiſe, ſchloß am 17. Februar 1827 für immer ſeine Augen, nachdem er zwei Jahre vorher die An⸗ ſtalt, die er lange Jahre unter unſäglichen Entbehrungen und harten Kämpfen gegen Unverſtändnis und Bös⸗ willigkeit, geleitet, verbittert und enttäuſcht, am Erfolg zweifelnd, aufgegeben hatte. Damals ſchon wie heute, ſtreckte der Materialismus die gierigen Finger nach den Seelen der deutſchen Menſchen aus, und die Dogmen verknöcherter Erziehungsſyſteme hielten die pädagogiſche Welt in Bann. Es war das große Mitleid mit der durch die Zeitereigniſſe in Vertommenheit und Oberflächlich⸗ keit geratenen Volksjugend, die dieſen Mann mit dem goldenen Kinderherzen trieb, ſeine reichen geiſtigen Kräfte 2 ———. 5 Das Schuſttus mit Pestelozis Geb(unter dem Strauch vor dem ttause] in Birr bei Brνάν Wohl trennt uns mehr als ein Jahrhundert von jener Zeit, da Peſtalozzi ſein Buch ſchrieb: aber die Zuſtände ſind, im Grunde genommen, heute nicht an⸗ ders wie damals. Erſchweren doch Wohnungsnot und wirtſchaftliche Sorgen es unzähligen Frauen, den Ihren wirklich ein Heim zu ſchaffen. Pietätloſigkeit und Zucht⸗ loſigkeit der Jugend, und die Sucht nach außerhäus⸗ maſſen des kontinentalen Hochdruckgebietes ausgleitenden Warmluftmaſſen der atlantiſchen Zyklone verſchiedentlich Niederſchläge. Hoher Druck liegt noch immer über dem Feſtlande und verhindert das Uebergreifen der warmen zyklonaren Südweſtſtrömung auf unſer Gebiet. Der. Feuchtigkeitsgehalt der Luftmaſſen des Hochs hat jedoch erheblich zugenommen, ſo daß bei uns nunmehr mit wol⸗ kigem Wetter zu rechnen iſt. Nennenswerte Niederſchläge ſtehen jedoch nicht bevor. N Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Wolkig, im Gebirge leichter Froſt, in der 5 65 einige Grad Wärme, keine nennenswerten Nieder⸗ * ge. Druck und Verlag: in den Dienſt der guten Sache zu ſtellen. lichen Freuden. macht es den Müttern immer ſchwerer. G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Bauleitung der Reckarbrücke führt darüber Beſchwerde, daß zahlreiche Fußgänger in letzter Zeit die Brücke paſſieren, wodurch nicht unerheblicher Schaden an den vorgenommenen Betonierungsarbeiten entſteht. Das Begehen der Brücke iſt nach wie vor verboten. Die Polizei wurde angewieſen, jede wahr⸗ genommene Uebertretung zwecks Beſtrafung zur Anzeige zu bringen. Seckenheim, den 16. Februar 1927 Der Bürgermeiſter: Flachs. Cbungel. Kirchenchor docenbeim. Morgen Donnerstag mittag 12½ Ühr Hochgzeitsingen. Abends 8 Uhr Probe. Der Vorſtand. Frple urnerſchaft C. D. öemenbeim. (Fußballabteilung) Morgen Donnerstag Abend s Uhr Spieler- Versammlung. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten Der Vorſtand 2 2 FKatift am Platze!: 3 Sie warden erstklassig und billig bedient! 4 L 2 Kirschbaum u. Mahagoni polierte u. eichene Schlafzimmer E in verschiedenen Ausführungen u. Preislagen 3 8 2 2 4 2 * * 1 2 5 Damenmasken DLE— LL 8 Nalurlasiepte Hüchen 2 Elektrotechn. 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