. abu Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). —— Tag Dolneralad. 3. fürs 1927 es · und Anzeigenblatt für Seckenheim uns Umgebung o. 52 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. i 4 9 Neues in Kürze. 8: Das allgemeine Befinden des Neichstagspräſi⸗ denten Loebe iſt weiterhin befriedigend. Der Patient wird jedoch noch längere Zeit in der Klinik verweilen müſſen. N 28: Nach Meldungen aus Bukareſt hat die Regierung beſchloſſen, in den Häfen des Schwarzen Meeres Frei⸗ zonen zu errichten. 18: Nach einer Meldung aus Hongkong iſt dort ein weiteres engliſches Truppentransportſchiff mit dem erſten Devonſhire⸗Bataillon an Bord eingetroffen.. 28: Wie Reuter aus Schanghai berichtet, haben die Kantonleute einen geuen Sieg über die Truppen Sunt⸗ ſchuanfangs in der Nähe von Sunkiang erfochten. Die Genfer Haupifragen. ü Das Saarproblem. 10 Staatsſekretär v. Schubert, der während des Ur⸗ aubs des Reichsaußenminiſters die Leitung des Aus⸗ wärtigen Amtes in Händen hatte, iſt heute, nachdem 95 geſtern abend noch eine längere Unterredung mit em Reichskanzler hatte, in San Nemo eingetrof⸗ fen, um am Sonntag gemeinſam mit Dr. Streſe⸗ mann die Reiſe nach Genf anzutreten. Sind die wenigen Tage welche dem Außenminister in San Remo noch 91 Verfügung ſtehen, in erſter Linie einer eingehenden rientierung über die geſamtpolittiſche Lage durch den Staatssekretär und den damit zuſammen⸗ hängenden Vorbereitungen für Genf gewidmet, ſo beginnt in Geng ſelbſt für Dr. Streſemann eine Arbeit, die zahlreiche Schwierigkeiten in ſich birgt. Schon die Leitung der Verhandlungen— bekanntlich führt diesmal Deutſchland auf der Ratsta⸗ gung den Vorſitz— wird bet der vorliegenden Tages⸗ ordnung außerordentlich viel Takt und Geſchick er⸗ 5 Von den zahlreichen Fragen, die zu erledigen 5„ist Deutſchland in erſter Linie an der Saarfrage, em oberſchleſiſchen Problem und ſchließlich auch an den Fragen intereſſiert, die Danzin betreffen. In der Saar⸗ a handelt es ſich nicht nur darum, den Präſtden⸗ 97981 in der Regierungskommiſſion, der durch den „ des Kanadiers Stephens frei geworden iſt, wie⸗ 055 zu beſetzen, ſondern auch um die wiederholt ver⸗ aut Frage der franzöſiſchen Truppen im Saar⸗ and. Bekanntlich haben die Franzoſen einen Ausweg erſonnen, um ſich die wiederholt erhobenen Forderung 955 Zurückziehung ihrer Truppen zu entziehen, und ha⸗ 9 in Vorſchlag gebracht, einen militäriſchen Bahn⸗ utz in Höhe von 800 Mann im Saargebiet zu be⸗ 1* 800 Mann aber iſt eine für das kleine Saarge⸗ 10 bei weitem zu hoch gegriffene Zahl und wird ſich der Widerſtand einmal gegen eine derartige meſſung zu richten haben und man wird ferner dafür ſe 9 tragen müſſen, daß durch die Einquartierung die⸗ bi ahnſchutzes nicht eine neue Belaſtung für das Saar⸗ gebiet entſteht. Auch die oberſchleſiſchen Fra⸗ 10 a ſich nicht ganz einfach regeln laſſen, da das N18 der in Polniſch⸗Oberſchleſien lebenden Eltern, ihre 5 chi er nach freier Wahl in die deutſche Schule zu ſchicken, von den Polen bekanntlich angefochten wird. Das politiſche Verſteckſpiel. 5 Wichtiger aber als die Fragen, die auf der Tages⸗ 5 nung ſtehen, werden auch bei der diesmaligen Genfer . wieder die Verhandlungen hinter den f uliſſen ſein. Das gilt nicht nur hinſichtlich der Be⸗ . die Dr. Streſemann mit dem polniſchen ußenminiſter Zaleſki haben wird und durch die für Frage der polniſchen Ausweiſungsprazis eine Regelung erzielt werden ſoll, die auch eine Wieder⸗ lufee der deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen ermöglicht, ſondern es gilt nicht minder auch für ie Beſprechungen mit Briand und Streſe⸗ 5 Aber, wenn Dr. Streſemann an der Riviera 55 an einen trüben Himmel gewöhnt hat, ſo dürfte ieſe trübe Wolkenverhangenheit auch leider das Cha⸗ Sers des politiſchen Himmels in Genf ſein. In rankreich machen ſich immer wieder außerordentlich ſtarke . iderſtände gegen eine vorzeitige Rhein⸗ een bränmung bemerkbar, Widerſtände, die Briand rſt unlängſt veranlaßten, ſeine Politik gegenüber allen unt ern zu verteidigen und den Nachweis zu führen, as Frankreich alles erreicht hat, während auf 10 Rue Seite England durch die chineſiſche Frage f urch den Konflikt mit Rußland voll in An⸗ 5 genommen iſt. Gerade der Gegenſatz zu Rußland Nhe England nicht geneigt machen, die Frage der 8 einlandrä mung irgendwie zu fördetn und da auch 8 ang ſichts der politiſchen Lage in Frankreich ke i⸗ 5 ei Gelüſte zeigen dürfte, in dieſer Frage Deutſch⸗ entgegenzukommen, ſo wird man von den Verhand⸗ lungen hinter den Kuliſſen nicht allgu viel er⸗ 5. 70 9 55 dürfen. Es iſt nun einmal nicht zu leugnen, ſich die weltpolitiſche Lage verſchlech tert hat und 0 dem ſo viel zitierten Silberſtreifen wird man dies⸗ deer a am Genfer Horizont kaum etwas erblicken kön⸗ Die deutſch⸗polniſchen Schwierigkeiten. Die politiſche Seite. Berlin, 2. März. Die Reichsregierung hat ſich mit der Frage der Wie⸗ deraufnahme der Handelsvertragsverhandlungen mit Polen neuerdings nicht beſchäftigt, dagegen ſcheinen em⸗ zelne Reichsreſſorts, die an der Frage beſonders in⸗ tereſſiert ſind, nach wie vor bemüht zu ſein, einen Weg zu ſuchen, der es ermöglicht, die Handelsvertrags⸗ verhand lungen den deutſchen Wünſchen entſprechend wieder aufzunehmen. Von polniſcher Seite wird das allerdings ſehr ſchwer gemacht und man kann bis jetzt noch kein größeres Entgegenkommen der Warſchauer Regierung feſtſtellen. Den deutſchen Wün⸗ ſchen gegenüber wird von Seiten der Polen meiſt ent⸗ gegengehalten, daß Polen in der Ausweiſungsfrage auf keinen Fall neue vertragliche Bindungen mit Deutſchland eingehen kann, weil das einſeitig eine Be⸗ einträchtigung der polniſchen Souveränität bedeu⸗ ten würde, andererſeits aber anderen Staaten, die mit Polen in einem Handelsvertrag⸗ oder Meiſtbegünſtigungs⸗ verhältnis ſtehen, den Anlaß geben könnte, die Aus⸗ weiſungsfrage für ihre Staatsangehörigen in Polen in derſelben vertraglichen Weiſe zu regeln, wie Deutſch⸗ land es von Polen verlangt hat. Es dürfte in dieſem Zuſammenhang jedenfalls nicht unintereſſant ſein, zu er⸗ fahren, daß die Angehörigen anderer Nationen ebenfalls von der polniſchen Ausweiſungspraxis betroffen werden. in erſter Linie Ruſſen, dann Ungarn und dann vor allem Tſchechen. Auch Ausweiſungen einiger eng⸗ liſcher Staatsangehöriger ſind erfolgt. Infolgedeſſen wird von Warſchau aus die deutſche Forderung ſtets mit der Begründung abgelehnt, daß Polen dem deutſchen Geſandten unmöglich das Recht zugeſtehen kann, Ver⸗ waltungsmaßnahmen der polniſchen Regierung, als welche ſich das Ausweiſungsrecht darſtelle, zu kritiſieren. Die Hoffnungen auf Genf. Diejenigen deutſchen Reſſorts und Perſönlichkeiten, die nun in erſter Linie mit der polniſchen Regierung zu tun haben, erkennen bis zu einem gewiſſen Punkte die ſchwierige Lage der polniſchen Regierung an. Ihr Be⸗ mühen geht infolgedeſſen dahin, eine Form für die Ausweiſungsfrage zu ſuchen, welche einerſeits den polniſchen Souveränitätsbedenken Rechnung trägt, andererſeits aber doch mit der polniſchen Ausweiſungs⸗ praxis aufräumt. Dabei ſind ſich die deutſchen maß⸗ gebenden Stellen darüber klar, daß ſie ſich damit eine Aufgabe geſtellt haben, die äußerſt schwierig iſt. Zunächſt wird nun die ſicher zu erwartende Zuſam⸗ menkunft zwiſchen den deutſchen und dem polniſchen Außenminiſter gelegentlich der bevor⸗ ſtehenden Ratstagung in Genf dazu dienen, die Verhand⸗ lungen überhaupt wieder in Gang zu bringen, wo⸗ bei natürlich feſtgeſtellt werden muß, daß es ſich im gegenwärtigen Stadium nicht um die Wiederauf⸗ nahme der Handelsvertragsverhandlungen handeln kann, ſondern lediglich ihm die Frage des Aufenthalts⸗ und Niederlaſſungsrechts. Von dem Verlauf der zu erwartenden Beſprechung zwiſchen Dr. Streſemann und Zaleſki dürfte es abhängen, ob die Beſprechungen in Warſchau dann weiter geführt werden. Es ſcheint im⸗ merhin möglich zu ſein, daß man trotz der großen Schwie⸗ rigkeiten auf dem Gebiet der Niederlaſſungs⸗ und Aus⸗ weiſungsfrage ſchließlich zu einer gewiſſen Einigung ge⸗ langt und im Anſchluß daran dann auch wieder die eigentlichen Handels vertrag verhandlun⸗ gen wieder aufnehmen kann. ö b 2 3—— Die Abänderungsanträge zum Arbeitszeitgeſetz Neue Beſprechungen der Regierungsparteien. 55 es Berlin, 3. März. Aus parlamentariſchen Kreiſen wird mitgeteilt, daß die Regierungsparteien untereinander Fühlung genommen haben, um gemeinſam über die Abänderungsan⸗ träge für das von der Regierung in Vorſchlag ge⸗ brachte Arbeitszeitgeſetz zu beraten. Die Initiatwe geht hierbei von der Deutſchen Volkspartei aus, deren Arbeitgebervertreter ſich mit aller Schärfe gegen die neuen Beſtimmungen des Geſetzes ausgesprochen ha⸗ ben. Die Ausnahmeparagraphen, die in den Ab⸗ änderuͤngsanträgen gefordert werden ſollen, werden auf Wunſch des Zentrums und der Deutſchnationa⸗ len auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden. Man hofft in Regierungskreiſen, daß eine Uebereinſtimmung zwiſchen den eigenen Grundſätzen und denen der Regie⸗ rungsparteien trotz der ablehnenden Haltung der Deut⸗ ſchen Volkspartei zu erreichen ſein wird, und daß die Verabſchiedung des Geſetzes nach Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen gegen Mitte des Monats erfolgen kann. Das Zentrum wird durch den Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr Brauns der Volkspartei die An⸗ nahme des Geſetzes als beſonders dringlich dar⸗ ſtellen, da man ſonſt nicht in der Lage ſei, den oz ra- demokratiſchen Initiativantrag über das Ar⸗ beitszeitnotgeſetz länger unbeantwortet zu laſſen. Frankreichs„schimmernde Wehr“. 2 Es iſt nicht ohne beſonderen Reiz, daß am Vor⸗ abend der neuen Tagung des Völkerbundes, mitten hin⸗ ein in die ungeſchwächt weitergehende Debatte über die allgemeine Abrüſtung, in Paris die Beratung der großen franzöſiſchen Heeresreformvor⸗ lage beginnt. And es iſt noch weit bezeichnender, daß ſowohl der ſozialiſtiſche Abgeordnete Paul Boucour, der— als Sozialiſt— dem„Oberſten nationalen Ver⸗ teidigungsrat“ in führender Stellung angehört, wie auch der Kriegsminiſter Painleve es für nötig halten, die neuen, ungemein weitgehenden und bedeutſamen Geſetz⸗ entwürfe vor der Oeffentlichkeit der Welt zu vertei⸗ digen. Es handelt ſich um eine Vorlage über die Neu⸗ organifation des Heeres und um einen zweiten Entwurf über die Organiſation der Nation in einem künftigen Krieg. Schon Briand hat in ſeinem jüngſten, in der Preſſe aller Länder eingehend beſpro⸗ chenen Interview im„Petit Pariſien“ der Sicherheit Frankreichs einen beſonderen Raum gewährt, was nun aber tatſächlich 1 5 5 iſt, vernimmt man erſt jetzt, wenn man hört und lieſt, wogegen Boncour un Painleve ſich verwahren. Beide verſichern mit äußerſtem Nachdruck, daß die geplanten„Verbeſſerungen“ der mili⸗ täriſchen Organisation des Landes ſich nicht gegen Genf und den Weltfrieden richten, aber eine Kühnheit be⸗ ſonderer Art ſſt es, wenn Paul Boncour behauptet, Europa habe allzu lange unter der Tyrannei des Wettrüſtens gelebt und das jetzt beginnende Reform⸗ werk in Frankreich diene allein dem Gedanken, aus dem Zeitalter der Kaſernen herauszukommen! Allerdings, ſo fügt er verſchämt hinzu, ſei auf der anderen Seite die Or⸗ ganiſation des Friedens noch keineswegs ſoweit gelangt, daß man auf alle Rüſtungen verzichten könnte. Und nun kommt es: Kriegsminiſter Painleve ſpricht von dem großzügigen Plane, an der ganzen franzöſiſchen Grenze von Dünkirchen bis Belfort ſtarke Feſtungszentren zu bauen und damit einen be⸗ tonierten Schützengraben vom Meere bis zur Schweiz herunter zu verbinden. Die Arbeiten ſollen bereits im Monat Juli beginnen und werden viele Jahre dauern. Wem das noch nicht genügt, dem erklärt gleichzeitig der Vorſitzende der Heereskommiſſion der Kam⸗ mer, General Girod, die neuen Geſetzentwürfe ſtellten die Organiſation des Volkes in Waffen dar, denn das Leitmotiv ſei, daß alle Franzoſeſn ohne Unterſchied von Alter und Geſchlecht im Krieg zur Verteidigung des Landes herangezogen werden. Wie weitgehend der Gedanke eines Krieges in den Vorlagen durchgeführt wird, geht denn auch daraus her⸗ gor, daß Maßnahmen vorgeſehen werden, welche das Requiſationsrecht in größtem Umfange feſtſetzen und Sicherung dagegen ſchaffen ſollen, daß künftig etwa wieder einmal ſich Kriegsgewinnler auf Koſten der Ge⸗ ſamtheit bereichern. Beſonders intereſſant iſt ſchließlich der Umſtand, daß das Parlament zwar die Aufſicht über die verwaltungstechniſche Seite haben und auch ſonſt ſein Kon⸗ trollrecht ausüben ſoll, daß aber den Abgeordneten frei⸗ geſtellt“ wird, ihren Platz an der Front einzunehmen. Es gibt Leute, die trotz ſolcher Dinge feſt daran glauben, daß der Entwaffnungsgedanke ſich durchſetzen werde, aber ſelbſt wenn man die Erfüllung ihrer off⸗ nungen einmal als Gewißheit nähme, wird man doch ſagen müſſen, daß die Herren Boncour und Painleve ſich vergebens anſtrengen, um der übrigen Welt klarzu⸗ machen, daß dieſe eigenartige und an Umfang kaum zu übertreffende Heeresreform der Idee überſtaaklicher Zu⸗ ſammenarbeit und nichts anderem diene. Sehr hübſch iſt es auch, daß Herr Painleve erklärt, die unglückliche geo⸗ graphiſche Lage Frankreichs bedinge eine derartige Mili⸗ tärpolitik! Auch wenn der jetzige franzöſiſche Kriegs⸗ miniſter ſelbſt in dieſem Augenblicke von den„ehrlichen Abrüſtungsverſuchen Frankreichs und ſeinem Friedenswil⸗ len“ ſpricht, wird man ſich jenſeits der franzöſiſchen Gren⸗ zen überall nur um ſo deutlicher jener zähen Politik ſtändiger Hinderniſſe entſinnen, deren ſich Frank⸗ reich in der Bekämpfung aller bisherigen Abrüſtungsvorſchläge befleißigt hat. And wie hat man gerade jenſeits der Vogeſen in der Ver⸗ gangenheit über Deutſchlands„ſchimmernde Wehr“ geur⸗ keilt! Wie eigenartig vaſſen dieſe Geſetzesvorlagen auch zu dem bereits erwähnten Interview Briands, in wel⸗ chem dieſer der Wahrheit entſprechend und mit größe⸗ rem Nachdruck als je zuvor den unbeſtreitbaren Friedenswillen Deutſchlands erwieſen hat. desſelben Deulſchlands. gegen das ſich doch die von Paul Boncour und Painleve gleichzeitig als harmlos und unüberbietbar gekennzeichnete Heeresreform in erſter Linie richfet. Wie geſagt, das alles geſchieht am Vorabend einer neuen Völkerbundstagung. Was würde Frankreich ſagen, wenn man in Deutſchland erklärte, alle angeführten Argumente paßten weit beſ⸗ ſer noch auf Deutſchland? In Berlin hat ſoeben bei Eröffnung des ſogenannten Carnegie⸗Lehrſtuhles an der Deutſchen Hochſchule für Politik der amerikaniſche Profeſſor Shotwell eine Rede darüber gehalten, da der Friedenswille der Maſſen immer ſtärker werde un daß die Forderung der Religion nach Völkerfrieden ich allem der Erfüllung entgegengehe. In Frankreich jedoch ſcheint man von dieſem Friedenswillen der Maſſe noch nichts bemerken zu können, ſonſt würden derar⸗ tige Rüſtungserſtreckungen nicht möglich ſein. N * Ne pariser Wirtſchaſtsverhandlungen. 5 Der Kampf um die Weinzollfrage. O NParis, 2. März. Nachdem geſtern nachmittag die Verhandlungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich über den Abſchluß eines Handelsverkrages wieder aufgenommen wurden, ſteht jetzt im Mittelpunkt der Erörterungen die Weinzollfrage, die auch ſchon gelegentlich der Ver⸗ handlungen über das Handelsproviſorium Gegenſtand gro⸗ ßer Debatten geweſen iſt, indem ſich die franzöſiſchen Ver⸗ treter bemüht hatten, die Wünſche der franzöſiſchen Wein⸗ intereſſenten noch vor dem Abſchluß des endgültigen Han⸗ delsvertrags ſicherzuſtellen. Dieſe Wünſche gehen nun, wie damals, ſo auch heute, dahin, daß der Ausfuhr fran⸗ zöſiſcher Weine nach Deutſchland dieſelben Vergün⸗ ſtigungen eingeräumt werden, welche Deutſchland bisher in ſeinen Handelsverträgen mit Spanien und Ita⸗ lien dieſen Ländern zugeſtanden hatte. doch haben ſich bisher die deutſchen Vertreter auf den Standpunkt ge⸗ ſtellt, daß dieſe Frage nur im Rahmen des end⸗ 9 ültig en Hand elsvertrags geregelt werden könne. Nach äußerſt langwierigen Verhandlungen, in deren Ver⸗ lauf es mehrmals den Anſchein hatte, als ob nach Ablauf des bis 1. März befriſtet geweſenen Handelsproviſoriums ein vertragsloſer Zuſtand zwiſchen Deutſchland und Frankreich eintreten würde, haben die franzöſiſchen Dele⸗ gierten ſchließlich doch die Berechtigung der deut⸗ ſchen Zurückhaltung eingeſehen, und unter dem Vorbehalt des einſeitig en franzöſiſchen Kün⸗ digungsrechtes zum 31. März einer Verlänge⸗ rung des Handelsproviſoriums ohne Löſung der Wein⸗ zollfrage zugeſtimmt. Wie ſchon bemerkt, waren jetzt die erſten neuen Ver⸗ handlungen, die dem Abſchluß des endgültigen Handels⸗ vertrages gewidmet ſind, mit Erörterungen über die Wein⸗ zollfrage voll ausgefüllt. Hierbei iſt nun feſtzuſtellen, daß die franzöſiſchen Vertreter immer noch bemüht ſind, mit den deutſchen Bevollmächtigten zu einer grund⸗ lätzlichen Uebereinkunft hinſichtlich dieſes Punktes ſchon innerhalb der Laufzeit des Proviſoriums zu kommen, doch geht die deutſche Auffaſſung unver⸗ ändert dahin, daß dies eine Frage iſt, welche nur im endgültigen Handelsvertrag geregelt werden kann. Es liegt daher an Frankreich, die Verhandlungen ſo zu beſchleunigen, daß der endgültige Ver⸗ trag, in dem Deutſchland den franzöſiſchen Weinintereſ⸗ ſenten vorbehaltlos die Meiſtbegünſtigung für ine einzuräuemn geſonnen iſt, bald zuſtande kommt. Allerdings handelt es ſich bei dieſem Handelsvertrag, der auf der Grundlage des inzwiſchen in Paris fertiggeſtellten neuen Zolltarifs zuſtande kommen ſoll, um ein ſo ſchwieriges Werk, daß man in deutſchen Kreiſen unter allen Umſtänden mit einer längeren Dauer der Verhandlungen rechnet. Aus dem In: und Auslande. Sofortige Einziehung der Winzerkredite in der Rheinprovinz. Volksbegehren für Aufwertung? 15 Berlin, 2. März. Die Reichsarbeitsgemeinſchaft der Aufwertungsgeſchädigten und Mieterorganiſationen hat i dem Reichsinnenminiſter den Entwurf eines„Geſetzes zur Wiederherſtellung des Volksvermögens“ eingereicht und den Antrag geſtellt, ihn zum Gegenſtand eines Volksbe⸗ den Antrag, die bekanntlich im November v. J. begonnen hat, hat weit mehr Unterſchriften als die erforderliche Zahl ergeben. Die amerikaniſche Vorlage über das fremde Eigentum. Waſhington, 2. März. Die Vorlage über das fremde Eigentum ſcheint in dieſer Seſſion des Parlaments nun doch nicht mehr erledigt werden zu ſollen. Reed ver⸗ ſuchte in der vergangenen Nacht die Freigabeangelegen⸗ heit zur Sprache zu bringen, jedoch vergeblich. Die Ar⸗ beit des Senats wird durch die Vo age der Oppoſition erſchwert, die eine Unterſuchung der politiſchen Kampf⸗ fonds fordert. Dieſes Verlangen wird als Verquickungs⸗ manöver aufgefaßt. 1 Vor einem neuen Aufſtand in Südſerbien? Belgrad, 2. März. Die„Politika“ bringt aus Ues⸗ küb einen ausführlichen Bericht über angebliche Vorberei⸗ tungen des mazedoniſchen Komitees für einen Aufſtand in Südſerbien. Danach ſoll General Protogerow kürzlich in Albanien zehn modern ausgerüſtete Kompagnien Ma⸗ zedomer. Arnauten und ſonſtige unzufriedene Elemente zuſammengeſtellt haben, die gegebenenfalls gleichzeitig mit 1 85 mazedoniſchen Organiſationen in Aktion treten ollen. Die Abrüſtungspläne der Vereinigten Staaten. Waſhington, 2. März. Der Senat nahm die Vorlage über die Moderniſierung der Schlachtſchiffe an. das Re⸗ vräſentantenhaus über die Bereitſtellung von Mitteln für die Beteiligung der Vereinigten Staaten an den Genfer Rüſtu naseinſchrznkunas⸗ und Wirtſchaftskonferenzen. Die Entſchleßungen wurden auh vom Senat gebi ligt und an den Präſidenten weitergeleitet. Die vom Parlament ange⸗ nommenen Vorlagen gehen auf Anregungen des Präſi⸗ 75 denten Coolidge zurück. Coolidges ändert ſeinen Seeabrüſtungsvorſchlag? i Paris, 2. März. Wie aus Newyork gemeldet wird, hat Präſident Coolidge den Plan einer Flottenabrüſtungs⸗ konferenz keineswegs aufgegeben. Coolidge hofft immer noch die fünf Großmächte für dieſen Vorſchlag zu ge⸗ winnen, der nach den letzten Ausführungen des Präſi⸗ denten nicht in einer Beſchränkung der gegenwärtigen Flottenſtärke beſtehe, ſondern nur die Abſicht verfolgen oll, dem zukünftigen Flottenabbau eine Grenze zu ſetzen. Die Lage in China. Schanghai, 2. März. Angeſichts des Abfalls des Generals Meng Tſchao Pueh von Sun ſoll, wie der Ver⸗ teidigungskommiſſar von Schanghai, General Li Pao Tſchang, bekanntgibt, die ganze Armee Sun Thehuan Fangs in Stärke von ungefähr 24000 Mann von Sung⸗ kiang zurückgezogen und durch Schantungtruppen erſetzt werden. General Tſchang Tſchung Tſchang iſt nunmehr Oberbefehlshaber über alle Streitkräfte, die den Weg nach Schanghai verteidigen. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Gas vergiftung.) Bei der Arbeit an einem Trockenofen einer hieſigen Gießerei erlitt ein Arbeiter eine Gasvergiftung. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. f Heidelberg.(Die Heidelberger Imker⸗ ſchule.) Eine wertvolle Stütze erhält die badiſche Bie⸗ nenzucht in der Heidelberger Imkerſchule, die dank dem Entgegenkommen des Geheimrates Prof. Dr. Goldſchmitt⸗ Heidelberg, zur Zeit auf dem Gelände der von Portheim⸗ Stiftung errichtet wird. Im Gegenſatz zu dem dem tier⸗ hygienischen Inſtitut der Univerſität Freiburg angeglie⸗ derten, bienenwiſſenſchaftlichen Inſtitut ſoll die Heidel⸗ berger Anſtalt ein ausgeſprochenes Lehrinſtitut werden. Es beſteht aus einem Schulſaal von etwa 40 Quadrat⸗ meter Größe, an den rechts und links je ein Verſuchs⸗ bienenſtand angebaut iſt. Auf dieſen Ständen ſollen ne⸗ ben der badiſchen Beute alle andern Syſteme ausprobiert werden, um ſo die Imker vor unreellen Anpreiſungen zu ſchützen. Im Mai ſoll eine Gau⸗Imkerverſammlung nach Heidelberg einberufen werden. Oberweier bei Lahr.(Brand.) In der Nacht brach im Wohnhaus des Landwirts Johann Hegen⸗ müller ein Brand aus. Die Feuerwehr konnte das Oeko⸗ nomiegebäude, wie auch die benachbarten Anweſen ret⸗ gehrens zu machen. Die Anterſchriftenſammlung für 5 ten, auch ein Teil der Fahrniſſe konnte aus den Flammen geholt werden. Das Wohnhaus iſt niedergebrannt. „ Plankſtadt.(Schwere Folgen eines ehe⸗ lichen Streites.) Ein hier wohnhafter Schneider, mit Namen Paul Müller, geriet mit ſeiner Frau in Streit. Er zog den Revolver und ſchoß auf die Frau, ohne jedoch zu treffen. Auf die Hilferufe eilten zwei Männer herbei, auf die Müller ebenfalls Schüſſe abgab. Der eine der beiden Männer wurde ins Knie, der andere am Kopf getroffen. Beide Verletzungen ſollen jedoch nicht lebensgefährlich ſein. Als die herbeigerufene Polizei Müller verhaften wollte, ſprang dieſer, nur mit Hemd und Hoſe bekleidet, aus dem Fenſter und verſchwand im Dunkel der Nacht. Er konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Bretten.(Eiſenbahnwagen als Wohnun⸗ gen.) Auf Grund erneuter Beſprechungen wird der Ge⸗ meinderat nun doch 4 Eiſenbahnwagen als Wohnungen aufſtellen, deren Mieter ausdrücklich vom Gemeinderat beſtimmt oder zugelaſſen werden. Als Aufſtellungsplatz wurde das ſtädtiſche Eigentum weſtlich der Straße zum Oſtbahnhof beſtimmt.. a Karlsruhe.(Schwerer Sturz.) Ein verheirateter Buchhalter bekam in der Nacht beim Nachhauſegehen auf der Treppe nach ſeiner Wohnung das Uebergewicht und fiel vom dritten in den erſten Stock. In bewußt⸗ loſem Zuſtande wurde der Verletzte mit dem Kranken⸗ auto in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, woſelbſt der Arzt eine Gehirnerſchütterung und Kopfquetſchung feſtſtellte. 0 5 Müllheim.(Ertrunken.) Der 68jährige Schreiner⸗ meiſter Fridolin Schmid aus Liel hatte m Müllheim geſchäftlich zu tun und wollte abends mit dem Zuge nach Schlingen zurückfahren. Er kam aber zu ſpät an den Bahnhof und machte ſich nach kurzem Aufenthalt zu Fuß auf den Weg. In der Dunkelheit muß Schmid vom Wege abgekommen und in den zurzeit hochgehenden Klemmbach geraten ſein. Man fand ihn am nächſten Morgen tot im Bache auf. Buchen.(Faſtnachtsſcherz.) Faſſadenkletterer ha⸗ ben in der Nacht unseren altehrwürdigen Stadtturm be⸗ ſtiegen und das Zifferblatt der Uhr mit einem Tuch verhängt, das die Aufſchrift trägt:„Dem Glücklichen ſchlägt keine Stunde.“ 5 i Höpfingen(Amt Buchen).(Eine gefährliche Unſitte.) Ein 11jähriger Knabe von hier hing ſich hin⸗ ten an ein Perſonenauto, das langſam die Landſtraße herauffuhr. Als es ein ſchnelles Tempo anſchlug, ſprang der Junge ab, kam auf der beſchotterten Landſtraße zu Fall und erlitt ſo ſchwere Verletzungen am Kopf, daß er in das Krankenhaus überführt werden mußte. Leutesdorf.(Tödlicher Unfall.) Auf einer ab⸗ ſchüſſigen Straße wollte ein junger Mann ſein Pferde⸗ fuhrwerk, das ins Rollen gekommen war, aufhalten. Er wurde jedoch niedergeriſſen und die Räder des Wagens gingen ihm über die Bruſt. Der junge Mann war auf der Stelle tot. Der Wagen zerſchellte an einer Wand. Das Pferd blieb unverletzt. Anterbach.(Hauseinſturz.) Am Hauſe des Schweizerhofbauers Friedrich Strittmatter erfolgte ein Em⸗ ſturz. Ein Teil des Dachſtuhls brach zuſammen. Die Em⸗ wohner des Hauſes, die ernſtlich bedroht waren, kamen Schaden. Lörrach.(Ein vielbegehrter Poſten.) Für den von der Stadtverwaltung ausgeſchriebenen Poſten eines Direktors der Lörracher Sparkaſſe haben ſich nicht weniger als 160 Bewerber gemeldet. Ebringen.(Erd beb Küßt Hier wurde ein 5511 5 verſpürt, der ſich durch kräftiges unterirdiſches Rollen, leichtere Erſchütterung und das bekannte Kniſtern in den Wänden der Wohnungen bemerkbar machte. Kandern.(Ein hartnäckiger Selbſtmörder.) Bei der alten Kramer'ſchen Säge ſtürzte ſich ein Melker aus Lörrach⸗Stetten in die Kander, die zur Zeit viel Schneewaſſer mit ſich führt. Einige junge Leute, die den Vorfall beobachtet hatten, retteten den Unglücklichen. Dieſer aber ſchien von der Rettung nicht ſehr erbaut zu ſein, er ſtürzte ſich vielmehr zum zweitenmal in das Waſſer und wurde mit fortgeriſſen. Dem Maurer Karl Eichin gelang es, den Lebensmüden aus dem Waſſer zu holen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. e Allmannsweier(Amt Lahr).(Wilderer.) Eine Gefängnisſtrafe von einem Monat erhielt ein hieſiger Landwirt wegen Forſtwiderſtandes. Des Wilderns ver⸗ dächtig wurde er auf dem Felde vom Jagdhüter geſtellt, widerſetzte ſich aher mit einer Miſtgabel ſeiner Durch⸗ ſuchung. Schließlich wurde doch ein Flobert bei ihm vor⸗ gefunden.— ee 5 Dee 55 Romon von deere eee care fernen beer domon. lbb berin ao. 5 erns/ Hergog. 39. Fortſetzung. Nachdruck verboten. AAuch das iſt mir verſagt!“ 8 Der Schmerz übermannte ſie. Sie drückte ſich die Hände n Schläfen und ſchaute wie eine Irre in den jungen ö naus. i ae war das? Eine ungewohnte Bewegung ſchien unte Rief man ſie? Wahrhaftig! Schnell die Tränen getrocknet, die Augen gekühlt, das Haar geordnet! Niemand durfte ihrem Aeußeren anſehen, was in ihrem en vorging. f 5 a näherten 15 auch ſchon eilige Schritte der Tür. s war das Mädchen. „Gnädiges Fräulein möchten einen Augenblick nach unten kommen, Herr Stüben iſt da.“ i Sofort komme ich.“ 5 eddi lief planlos im Zimmer hin und her. Mit Fiternden Händen ordnete ſie, wo es nichts zu ordnen gab. mer wieder ſtrich ſie ſich die Haare glatt, immer wieder 5 das Tuch gegen die Augen. Fieberſchauer durch⸗ öſtelten ſie. Nun ſchritt ſie über die Treppe. Sie mußte ſich an dem Geländer halten, um nicht umzuſinken. Leiſe ging jemand über den Flur. Es war Vater 2 mann. Er nickte Heddi einen leiſen Gruß zu, ohne jedoch, wie er das ſonſt nie verſäumte, ihre Hand zu faſſen. Heddi betrat das Zimmer. Stüben und 55 Vater unter⸗ 055 ſich leiſe. Sie ſtanden am Fenſter mit leeren ugen, wie Leute, die ſich die Einzelheiten einer Unglücks⸗ nachricht zuraunen.. Heddi fühlte, wie ihr Blut langſamer lief. Der Schlag g rzens ſchien zu ſtocken. Eine Ahnung kroch in ſie aß das, was vorgefallen, mit ihrem Glück und ück eng verbunden war. Sollte ſie im nächſten Augen⸗ me des Schicksals vernehmen? Felix trat auf ſie zu. Er ſprach haſtig, die innere Er⸗ ſchütterung ließ ihn die begonnenen Sätze nicht vollenden. Ein Unglück, Heddi— es trifft uns beide ſchwer genug — Le Fuet hat mit ſeinem Auto Pech gehabt— er mußte ausweichen— das Tempo ſoll ſehr groß geweſen ſein 5 etwas fünfzehn Kilometer von hier liegt der Wagen zer⸗ trümmert auf der Chauſſee— mit voller Wucht iſt er gegen einen Baum gefahren—“ „Und Le Fuet?“, fragte Heddi wie abweſend. g „Ja, wie ſoll's anders ſein? Ein Auto, das die Un⸗ glücksſtelle paſſierte, hat mir die Nach richt ſoeben gebracht. Ein Bekannter— die Wagenfahrt ließ ihn ſofort den Zuſammenhang erraten— von Le Fuet wiſſen wir noch nichts— aber, was ſoll anders ſein?— Der Wagen zer⸗ trümmert— bei der Geſchwindigkeit 7 5 N Wirre Gedanken durchjagten Heddis Kopf. So hatte alſo der Zufall die Bürde des Entſchluſſes von ihr genom⸗ men, ſo hatte das Schickſal ſelbſt geſprochen. Sollte ſie ver⸗ zweifeln, da doch nun die Rettung ihrer Schweſter un⸗ möglich geworden war? Sollte ſie aufjubeln, da ſie eine höhere Hand aus der Vernichtung ihres Lebens zurück⸗ geriſſen hatte? Der alte Schrattenholz wandte ſich vom Fenſter herzu. In ſeinem Geſicht flackerte es auf, als habe er wieder eine ſeiner Hoffnungen begraben. Er ſagte ſtumpf:. 5 colin Fuet iſt tot. Wie kann es anders ſein? Es iſt imm.“ Im gleichen Augenblick en die Tür geöffnet. Der Eintretende mußte die letzten Wopte vernommen haben. „Er iſt nicht tot, er lebt.“ 5 Es war Le Fuet ſelbſt. 9 1 9 auf den Totzzeglaubten zu und umarmte ihn ſtürmiſch. „Auch Schrattenholz trat in freudiger Ueberraſchung 10 105 ſchüttelte dem zukünftigen Schwiegerſohn herzlich ie Hand. Kurz berichtete Le Fuet den Hergang ſeiner wunder⸗ baren 7 Bei dem wuchtigen Nuptall— das Aus⸗ weichen zweier. Automobile hatte das Hinterteil ſeines Wagens ins Schleudern gebracht— war 8„ 5 1 1 er im großen Bogen vom Sitz auf den weichen Acker ge⸗ als ſei ſie eine flogen. Einige unbedeutende Abſchürfungen an den Hän⸗ i den— das war alles. 5 0 „Nun ging Le Fuet auf Heddi zu. Mit weiten Augen ſah ſie ihm entgegen. Der Anblick eines vom Tode Auf⸗ erſtandenen hätte ſie nicht mehr erſchauern laſſen, als das Bild dieſes Mannes, den das Schickſal für ihr Unglück auf⸗ bewahrt hatte. 5 2 280 iſt Gott ſei Dank alles noch gut abgelaufen“, ſagte Le Fuet, indem er Heddi die Hand reichte. Sie legte ihre kraftloſen Finger in 55 Rechte. „Ich wünſche 11 8 Glück, Herr Le Fuet. 5 Der Zufall hat das Unglück von uns ferngehalten. Fa, dachte Heddi, es iſt ſo. Sein Tod hätte auch die Ver⸗ bindungen mit Felix zerſchnitten, und die Schweſter wäre mit ihren Kindern ins Verderben geſunken. Eine höhere Fügung hat ſie beſchützt und mich an meine Pflicht gemahnt Es iſt die Stimme des Schickſals. XVII. 5 Vater Erdmanns Schweigen.. 5 Die Nachrichten aus Amerika überſtürzten ſich. Briefe, Karten, längere und kurze e von Wolf trafen faſt einen Tag um den andern ein. Nick i terlick Hauſe. Heddi hatte ſeinerzeit in einem Briefe die Bitte ausgeſprochen, ihr die Nachrichten doch poſtlagernd zukommen zu laſſen. Wenn ſie auch Ueberraſchungen nicht fürchte o ſei es ihr doch angenehmer, bei ihrer langen Abweſenheit im Büro des Schwagers die Zeichen der Liebe täglich an 3 beſtimmten neutralen Stelle in Empfang nehmen zu önnen. icht mehr im väterlicher Jetzt war Heddi nicht mehr im Geſchäft tätig. Als zu⸗ künftige Frau des Chefs ſollte ſie ſich von der aufreibenden Arbeit 2 8 Ein Kaſſterer war eingeſtellt worden. Täglich machte Heddi ihren Spaziergang. Eigentlich war es für ſie keine Erholung. Einem Automaten gleich durch⸗ chritt ſie die 1 Was 10 in ihren Augen wieder⸗ piegelte, vermochte ſie nicht in ſich aufzunehmen. Ihr war, 0 Gortſetzung * mit dem Schrecken davon. Auch das Vieh erlitt keinen ote unter Lebenden, als läge ihr 3 7 in einem Grabe und nur ihr Geiſt wandele noch über die Erde. 1 0 —————ę- 02— 2— 2—— F — 2——y—„—ᷣ-—uL— 12 — 228— 2 . b.... d. ·¹]m.;.—ͤ 1 Ä — A1. Kr 3 * 989 7 5 Su * n R e 4 es d wig⸗Holſtein“ anlegte Frengen verſuchte. Der Anklagevertreter beantragte 10 6 Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein Auto zwiſchen zwei Straßenbahnen.) In der Eſchersheimer Landſtraße geriet eine Autotaxe aus noch nicht ganz aufgeklärten Gründen zwiſchen zwei aus entgegengeſetzter Richtung kom⸗ mende Straßenbahnwagen. Das Auto wurde reſtlos zer⸗ trümmert. Die beiden Fahrgäſte, eine ältere und eine jüngere Dame erlitten leichte Verletzungen, der Chauf⸗ feur blieb unverletzt. Berlin.(Durch Faſtnachtskrapfen vergif⸗ tet?) Einen tragiſchen Abſchluß nahm eine Faſtnachts⸗ feier, die die Angeſtellten einer Weingroßhandlung in Berlin⸗Schöneberg in den Kellerräumen der Firma ver⸗ anſtaltet hatten. Vier Perſonen ſind nach dem Genuß von friſchen Pfannkuchen unter Vergiftungserſcheinungen lebensgefährlich erkrankt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei hat die Pfannkuchenreſte beſchlagnahmt und ſie zur bakteriologiſchen Unterſuchung an das Polizeipräſidium weitergegeben. Es beſteht aller⸗ dings auch die Möglichkeit, daß die Erkrankungen auf den Genuß von ſchlechtem Alkohol zurückzuführen ſind oder aber, daß Kohlenorydgasvergiftung vorliegt. Dortmund.(Lohngeldraub auf einer Zeche. Ein Bergmann getötet.) Auf der Zeche Dorſte⸗ feld erfolgte ein ſchwerer Lohngeldraub. Der auf der Schachtanlage beſchäftigte Arbeiter Becker trat morgens gegen 6 Uhr im Lohnbüro, in das er ſich abends hatte einſchließen laſſen, zwei Büroangeſtellten gegenüber und entriß ihnen unter Vorhaltung der Schußwaffe eine Kaſſe mit 22 000 Mark. Bei der Verfolgung des flüchtenden Täters wurde ein Wächter durch einen Piſtolenſchuß ver⸗ letzt und der Schachthauer Dieſelmann getötet. Der Räuber konnte ſchließlich verhaftet werden, nachdem ihm — ſeine Munition ausgegangen war. Hamm.(Zum Grubenunglück auf Zeche de Wendel.) Die Verletzungen, die die auf Zeche de Wen⸗ del verunglückten Bergleute erlitten haben, haben ſich durchweg als ſchwerer herausgeſtellt, als urſprünglich an⸗ genommen wurde. Wenn auch bet keinem der Verletzten Lebensgefahr beſteht, ſo haben ſie doch durchweg recht ſchwere Brandwunden und zum Teil Knochenbrüche da⸗ vongetragen. Der ausgebrochene Grubenbrand konnte auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Aus den bedrohten Nach⸗ bargebieten iſt die Belegſchaft herausgezogen worden. die übrigen Belegſchaften fahren nach wie vor ordnangs⸗ gemäß ein. Frankenthal.(Wieder ein Preſſebeleidt⸗ gungsprzeß.) Vor dem Schwurgericht Frankenthal be⸗ gann der auf zwei Tage angeſetzte Prozeß gegen den 28⸗ jährigen Schloſſer und früheren Schriftleiter Laub wegen Beleidigung durch die Preſſe. Laub war in der Zeit vom September bis Dezember 1925 pertretungsweiſe Re⸗ dakteur an der in Mannheim erſcheinenden„Arbeiter⸗ Zeitung“. Während dieſer Zeit erſchienen in zwei Num⸗ mern Artikel, die ſich mit angeblichen Mißſtänden beim Ludwigshafener Wohnungsamt beſchäftigten, wobei der 5 Leiter dieſes Amtes, Bauamtmann Schneider, ſowie die Polizeioberwachtmeiſter Schoof und Klink beleidigt wur⸗ den. Die Stadtverwaltung Ludwigshafen hatte wegen dieſe Artikel Strafantrag gegen Laub geſtellt, der zu einer Verhandlung führte. Gegen dieſe Verurteilung hatte der Verteidiger des Laub Reviſion eingelegt, weshalb ſich das Schwurgericht nochmals mit dem Fall zu befaſſen hat. Als erſter Zeuge wurde der Polizeioberwachtmeiſter Schoof vernommen, der ſämtliche ihm gemachten Vor⸗ würfe entkräftete und als ficht den Tatſachen entſprechend bezeichnete. Der nächſte Zeuge Eichhöfer, Ingenieur in Ludwigshafen, hat den Feldzug gegen Schoof inszeniert, um de einer Wohnung zu Tommen. Er hatte ſich damals an den kommuniſtiſchen Stadtrat Frenzel gewandt mit einem Schreiben, das lediglich für den Stadtrat be⸗ 5 war. Auf keinen Fall hätte er geglaubt, daß renze. die Angelegenheit in die Preſſe bringe. Ver⸗ ſchiedene Tatſachen ſeien außerdem verbreht wiederge⸗ geben worden. Er gab ſchließlich zu. daß er in der Auf⸗ regung etwas mehr geſagt habe, als er verantworten önne. Mainz.(Ein Opfer der Inflatton.) Ein 71 Jahre alter Viehhändler aus Bretzenheim wurde plötzlich geiſtesgeſtört. Er ſchloß ſich in ſeine Wohnung ein und verſuchte ſich zu erhängen. Das Vorhaben wurde recht⸗ zeitig bemerkt und der Mann in das Krankenhaus über⸗ führt. Die U ache der Geist törung iſt im Berluſt des Vermögens des Mannes während der Inflation zu ſuchen. Gießen.(Ein Fememordprozeß.) Vor dem hieſigen Schwurgericht wird am 22. März der Prozeß gegen den Kraftfahrer Ernſt Kaſimir Schwing aus Bad auheim, den früheren Leutnant Ernſt von Salomon aus Frankfurt a. M. und den Redakteur der Zeitſchrift Stahlhelm“, Heinz aus Naumburg beginnen. Die An⸗ klage lautet auf verſuchten Mord bezw. Anſtiftung dazu. s handelt ſich um die bekannte Fememordaffäre in ad Nauheim, begangen an dem dort zur Kur weilenden früheren Oberleutnant Wagner. Zu der Verhandlung ſind etwa 70 Zeugen und mehrere Sachvecſtändige ge⸗ aden. Es wird damit gerechnet, daß auch Wagner zu der Verhandlang erſcheint. f 3 Darmſtadt.(Geſtörter Faſchingsſcherz.) Ein Karuſſellbeſitzer, dem mit ſeinem Wagen am Schwimm⸗ adeplatz hält, machte ſich eine Freude daraus, auf einem mit einem Pony beſpannten Wagen maskiert durch die Stadt zu fahren. Auf dem Wagen war die Karuſſellorgel aufgeſtellt und in luſtigem Gedudel ging es durch die Straßen. Natürlich erregte das in der an öffentlicher Faſt⸗ nacht ſo armen Stadt Darmſtadt großes Aufſehen und 0 auerte nicht lange, bis die Straßen durch Menſchen icht beſetzt waren. Die Freude ſollte von kurzer Dauer ſein. In der Kirchſtraße wurde das Gefährt von der olizei angehalten, weil öffentliches Maskentreiben(ſo 5 ißt es in der Verordnung), verboten iſt und unſer Ka⸗ daſſellheſizer mußte mit ſeinem Gehilfen die Orgel auf em Polizeirevier abliefern und mit dem leeren Wagen ſtea Heimweg antreten. Der Vorfall hatte in der Kirch⸗ 9 55 eine nach hunderte zählende Menſchenmenge an⸗ Kiel. Ein Freiſpruch.) Vor dem Krie sgericht 5 Seestreitkräfte der Nordſee hatte ſich der G er Koeh⸗ Sur werantworten, der im September vorigen Jahres weuler in der Munitionskammer des LinienſchiffesSchles⸗ und das Schiff in die Luft zu uhu Zuchthaue. Das Gericht folgte dem ärzte Faebeder dea gaanh e dem Attentat in 0 breſprecung e eee d e und erkannte g f. unte auf] der und Wälder dem Srüßling entgegen. Kleine Chronik. A Bombenattentat im Warſchauer Juſtizpalaſt. Im PMarſchauer Gerichtsgebäude wurde ein Bombenattentat verübt. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Sach⸗ ſchaden iſt beteudend. * Grubenunglück in Frankreich. In der Kohlengrube von Labouble bei Clermont-Ferrand iſt ein Förderkorb aus unbekannter Urſache abgeſtürzt. Ein Arbeiter wurde ge⸗ tötet und 16 verletzt. Schlägerei im Kongreßausſchuß. Im Kongreßaus⸗ ſchuß des Diſtrikts Columbia kam es bei der Beratung der ſogenannten„Blauen“ Geſetze, die die Schließung aller Theater und Kinos an Sonn⸗ und Feiertagen vor⸗ ſehen, zu einer allgemeinen Schlägerei. Ein Abgeordneter fiel über ſeinen Widerſacher her, zog ihn über den Ver⸗ handlungstiſch und bearbeitete ihn mit den Fäuſten. Es folgte eine regelrechte„Schlacht“, an der ſich ſämtliche Abgeordnete ausgiebig beteiligten. i Zuſammenſtoß zwiſchen Expreßzug und Laftkraft⸗ wagen. Bei Tottenham in England fuhr ein Expreßzug an einer Bahnüberführung gegen einen Laſtkraftwagen. Der Wagen würde völlig zertrümmert. Der Chauffeur war auf der Stelle tot. Die Vorderräder der Lokomo⸗ tive ſprangen infolge des heftigen Anpralls aus den Schienen. Dem Lokomotivführer gelang es, im letzten Augenblick den Zug zum Halten zu bringen, ſo daß ein unüberſehbares Unglück vermieden werden konnte. Im Zuſammenhang mit dem Unfall iſt im Oberhaus an die Regierung die Frage gerichtet worden, welche Schritte ſie zu unternehmen gedenke, um die Sicherheit im engliſchen Bahndienſt zu gewährleiſten. Der Unfall iſt der dritte innerhalb elf Tagen. 5 . Sturmlataſtrophe in den türkiſchen Gewäſſern. Nach Konſtantinopeler Meldungen ſind in türkiſchen Ge⸗ wäſſer infolge des dort herrſchenden Orkans zahlreiche kleinere Schiffe untergegangen. Unter anderem iſt ein Paſ⸗ ſagierdampfer mit 450 Paſſagieren an der anatoliſchen Küſte geſtrandet. Die Paſſagiere konnten durch türkiſche Kriegsſchiffe gerettet werden, doch wird eine Rettung des Dampfers bezweifelt. 5 Schweres Unwetter an der pazifiſchen Küſte. Bei einem verheerenden Regen⸗ und Schneeſturm, der über die an der pazifiſchen Küſte liegenden Städte hinwegging, ſind, wie aus San Franzisko berichtet wird, 16 Perſonen getötet und 20 verletzt worden. Bei einem Erdrutſch bei Big Greek in Kalifornien wurden fünf Perſonen getötet und fünf weitere werden vermißt. 2 0 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 3. März. Noch gut abgelaufen. Ein junger Mann, der dem Alkohol beim Karneval am Dienstag Abend anſcheinend zu ſehr zugeſprochen, taumelte vor den anfahrenden Reben⸗ bahnzug bei der Halteſtelle Deutſcher Hof und wurde von der Maſchine einige Meter geſchleift. Dem ſchnellen Bremſen des Führers iſt es zu verdanken, daß der Angetrunkene, ein Auswärtiger, mit einigen leichteren Verletzungen davonkam. a — Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie.(Ziehung vom 1. März.) 5000 Mark Nr. 51727, 148 985, 3000 Mark Nr. 10 354, 17803, 49 690, 69 065, 78 656, 137 132, 309 332, 346 470.— 3000 Mark Nr. 148 143, 164 580, 197034, 292 294, 312 173, 323 475, 326 086. (Ohne Gewähr.) a f — Lohnſteuererſtattung. Arbeitnehmer, die wegen Ver⸗ dienſtausſalls oder wegen beſonderer wirtſchaftlicher Ver⸗ hältniſſe einen Antrag auf Erſtattung von Lohnſteuer ſtellen können, müſſen dies bis zum 31. März d. J. bei dem Finanzamt, in deſſen Bezirk ſie am 31. Dezem⸗ ber 1926 ihren Wohnſitz gehabt haben, tun. Friſtver⸗ ſäumnis hat Ablehnung des Erſtattungsantrages zur Folge. Die Einzelheiten ergeben ſich aus einem Merkblatt, das ebenſo wie Vordrucke zu Erſtattungsanträgen, die auf Verdienſtausfall geſtützt werden, bei den Finanzämtern unentgeltlich erhältlich ſind. März. Der Frühlingsmonat März hat ſeinen Einzug gehal⸗ ten. Im verborgenen blüht das erſte Veilchen und weckt mit ſeinem Duft die ſchlummernden Bienen. Luſtig zwitſchert im Fliederbuſch das kleine Volk der Meiſen Hoch oben im Apfelbaum ſingt die Amſel den Einzugs⸗ marſch des Frühlings. Mit einem langen gelben Stroh⸗ halm im Schnabel ſchlüpft Freund Starmatz in ſeine kleine Baumkronen⸗-⸗Villa. Ueberall, wohin man blickt, herrſcht wahres Le⸗ bensglück. Am Berghang teilen die Haſen Elternfreuden. Im Dachsbau erfreut die junge Nachkommenſchaft den alten Grimmbart mit unbeholfenem Spiel. In den Waſs⸗ ſertümpeln tummeln ſich Libellenlarven, und die Waſſer⸗ läufer, die der Volksmund„Weberknechte“ nennt, haſten durch die grünen Lanzen junger Schilfblätter. Mit lautem Flügelſchlag und ängſtlichem„Kiwilt! Kitt!“ verſcheucht der Kibitz die Menſchen, die ihm die braunweißgeſprenkelten Eier rauben wollen. Der Monat März bringt aber nicht nur den Früh⸗ lingsanfang mit ſeinen Freunden, ſondern auch eine Fülle von Arbeit. Die Landarbeit beginnt; denn:„Im März faßt der Bauer den Pflug beim Sterz!“ Mit frohem Mut und heiterem Sinn ſtolpert der Bauer über den Acker. Nur wenn ein verirrter kalter Schneeſchauer die Fluren in ein weißes Leichentuch hüllt, verdüſtern ſich feine Mienen. „Märzenſchnee tut den Saaten weh.“ Aber auch der Kleingärtner muß im Monat Wiärz bereits den Spaten zur Hand nehmen und mit den Saatvorbereitungen beginnen. Iſt die Witterung lind und lau, kann er bereits die Roſen von der ſchützenden Hülle befreien. Zwiebelgewächſe und Dahlien⸗Knollen kön⸗ nen zu Ende des Monats dem dunklen Schoß der heiligen Erde anvertraut werden. Aber auch ohne des Klein⸗ gärtners Dazutun, beginnt es im Garten zu grünen und zu blühen. Im Verborgenen blüht das Märzveilchen, auf dem grünen Raſenteppich leuchten die Crocen in weiß und gelb und blau und der Löwenzahn, den der Volksmund„Kuhblume“ nennt, entfaltet ſeine großen gelben Teller. Seit langer, langer Zeit, ertönt im März wieder frohes Kinderlachen draußen in der zu neuem Leben erwachten Natur. Der Wanderburſch ſchnallt ſich ſein Ränzel auf den Rücken, wandert durch Wieſen, Fel⸗ * Schloßwirtſchaftsſaal oder richtiger Gemeindeſaal? Die in Rr. 49 des Reckarboten, zur Ausbauung des Schloßwirtſchaftsſaales gemachten Ausführungen ſind ſo⸗ einſeitig und oberflächlich, daß ſie zu einer Klarſtellung herausfordern. Abſichtlich wird mit keiner Silbe auf die von uns aufgeworfenen Probleme eingegangen, ſondern einfach Behauptungen aufgeſtellt, für die jeder Rachweis fehlt. Zunächſt gibt der Einſender dem Wirtshausſaal im Schloß die Bezeichnung„Gemeindeſaal“. Was iſt denn unter dem Begriff eines Gemeindeſaales zu verſtehen? Doch nur ein Saal, wie wir ihn hergeſtellt wiſſen wollen, der mit keinem Wirtshaus zuſammenhängt, und aus⸗ ſchließlich der Gemeinde zur Erfüllung ihrer geſundheit⸗ lichen, erzieheriſchen und kulturellen Aufgaben dient. Ein Saal der vor allem auch den Volksſchulkindern in Secken⸗ heim, wie in vielen kleineren Gemeinden eine lehrplan⸗ mäßige, methodiſche körperliche Ausbildung ermöglicht, den jugendpflege- und leibesübungtreibenden Vereinen unter beſtimmten Vorausſetzungen zur Verfügung geſtellt wird und Veranſtaltungen von Schule und Gemeinde dient. Alle Gemeinden, die keine einſeitigen Intereſſen verfolgen — wie z. B. Ladenburg, Weinheim, Schwetzingen, um nur einige in unmittelbarer Rähe zu nennen— ſondern das Gemeinwohl ihrer Bevölkerung pflegen, haben ſich ſolche Säle durch entſprechende Ausgeſtaltung ihrer Schulturn⸗ hallen gebaut(dabei wollen wir nur ſo nebenbei darauf hinweiſen, daß man in einer ſolchen Schulturnhalle in Wein⸗ heim ſogar erſtklaſſige Muſikfeſte abhält). Das Schloß iſt heute eine Wirtſchaft im allgemeinen Sinne und als ſolche verpachtet gegen eine jährliche Pauſchalſumme. Der Saal iſt Beſtandteil der Wirtſchaft und ſonſt nichts. Man laſſe daher bitte das einſeitige Schlagwort von „Gemeindeſaal“ aus dem Spiel und ſage offen und frei ſeine wirklichen Abſichten. Entſcheidend für den Begriff eines Gemeindeſaales iſt ſeine Einrichtung und der ſich in ihm abwickelnde Geſchäftsbetrieb. Wer grundbuchmäßiger Eigentümer iſt, das ſpielt hierbei keine Rolle. So müßte man im Gegenteil zum Schloßwirtſchaftsſaal, einen Saal, den die Gemeinde von einem dritten mieten und für die oben genannten Zwecke benützen würde, einen Gemeinde⸗ ſaal nennen, weil er Gemeinde- und keinen Wirtshaus⸗ intereſſen dienen würde. und warum kämpft der Ein⸗ ſender, der ſich ſo ſehr für den Schloßſaal begeiſtert, nicht mit offenem Viſier unter Ramensnennung, wenn er doch politiſch und wirtſchaftlich ganz unintereſſiert iſt? Be⸗ wundernswert iſt die Oberflächlichkeit, mit der er ausſpricht, daß die Zinſen und Tilgung für die 150000 RM. auf⸗ gebracht werden können, ohne zu ſagen wie. Wenn eine Gemeinde heute 150000 RM. ausgibt bei dieſer ge⸗ ſpannten Finanzlage der Gemeinden, dann muß entweder dieſer Aufwand in irgend einer Form ſich rentieren, d. h. die Zinſen und Tilgung müſſen durch entſprechende Ein⸗ nahmen geſichert ſein, oder aber der Aufwand muß für lebensnotwendige Aufgaben der Gemeinde nötig ſein. Jede andere Ausgabe iſt eine verantwortungsloſe Ver⸗ wendung der Gemeindegelder. Betrachten wir mal den erſten Fall bezügl. Zins und Tilgung. Der Pächter der Schloßwirtſchaft kann auch beim Bau des Saales für 150000 RM. noch keine 500 RM. mehr Pacht zahlen. Allein die Unterhaltungskoſten eines ſolchen Saales ſind höher. Alſo müßten die 150000 RM. von der Allgemeinheit der Steuerzahler verzinſt und getilgt werden mit jährlich rund 10 Umlagepfennigen. der Einwohnerſchaft bedanken, zumal dieſe Ausgaben gemacht werden müßten für vielleicht 1 oder 2 Gemeinde⸗ veranſtaltungen und 1—2 Vereinsveranſtaltungen, denn zu Zwecken der Förderung des Alkoholumſatzes kann und darf eine Gemeinde die Hand nicht bieten. Und dann iſt weiter die Frage aufzuwerfen: Liegt überhaupt für einen Wirts⸗ und Vereinsſaal heute ein ſo dringendes Bedürfnis vor? Dieſe Frage muß ganz entſchieden verneint werden. Die hier vorhandenen Säle genügen für Vereinsveran⸗ ſtaltungen vollſtändig, ſowohl nach ihrer Zahl wie Größe. Die Behauptung, der Vereinshausſaal ſei für die hieſigen Verhältniſſe zu klein, iſt wohl nicht ernſt zu nehmen. Einer objektiven Gemeindeverwaltung muß es auch gleich⸗ gültig ſein, wer Eigentümer dieſer Säle iſt, ſie darf nicht beſtimmten Launen Rechnung tragen und zu dem häßlichen Mittel des Boyhkotts ſich hergeben; doch das nebenbei. Alſo es liegt weder ein Bedürfnis für einen Vereinsſaal hier vor, noch ſtehen die Mittel hierzu zur Verfügung. Es ſei denn, daß man andere wichtige Aufgaben der Gemeinde in ungeſunder, nicht vertretbarer Weiſe einſchränkt. Sollte es aber tatſächlich möglich ſein, Mittel in der genannten Höhe flüſſig zu machen, dann verwende man ſie bitte für die wirklichen Bedürfniſſe unſerer Gemeinde mit einer ſo großen Arbeiterbevölkerung, in der von uns angegebenen Weiſe, denn vor einem Schloßwirtſchafts⸗ ſaal muß ein Turnſaal für die Schule und eine Leichen⸗ halle kommen. Man ſtelle ſich vor, daß ein nach unſeren Vorſchlägen ausgebauter Turnſaal regelmäßig täglich für den Schulunterricht und abends für kulturelle Zwecke der Gemeinde und ernſthaft an der Jugend⸗ erziehung und der körperlichen Ertüchtigung arbeitenden Vereinen benützt würde. Von welch dauernder, ſegensreichen Einrichtung müßte ſolch ein Saal ſein! Wir wenden uns daher an das geſunde und gerechte Empfinden aller nicht einſeitig eingeſtellten Einwohner, damit ſie gegen ſolches Beginnen, wie Ton⸗ u ſ. w. ⸗Hallen Front machen und verhüten, daß die Umlage⸗ zahler in nutzloſer Weiſe belaſtet werden, oder daß, wenn die Gemeinde Geld hat, es für das ausſchließliche Wohl der Geſamtgemeinde zweckmäßig und nutzbringend aus⸗ gegeben wird. Die Stadt Mannheim wird, wenn die Eingemeindung zu Stande kommt, tun, was im In⸗ tereſſe der Seckenheimer Einwohnerſchaft nötig iſt. 25 Die ſozialdemokr. Rathausfraktion. ö—. 5 0 3 Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Fortdauernd mild bei weſtlicher Luftzufuhr, Auf: heiterung und meiſt trocken. ö — f Druck und Verlag:: G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. Dafür wird ſich die Mehrheit E mmliche Befanntmachungen. i Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe der Steuererklärung für die Einkommenſteuer, Körperſchaftſteuer und Amſatzſteuer für 1926 und 1925%26 und der Erklärung über den Gewerbeertrag zur badiſchen Gewerbeertragſteuer für 1927. Die Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer, Umſatzſteuer, und die Erklärungen über den Gewerbeertrag zur badiſchen Gewer beertrag⸗ ſteuer ſind in der Zeit vom 1. März 15. März 1927 unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke wie folgt abzugeben: 1 Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Ein⸗ kommenſteuer ſind verpflichtet:. 1. Steuerpflichtige, deren Einkommen im Kalenderjahr 1926 den Betrag von 8000 RM. überſtiegen hat; Steuerpflichtige, die lediglich ſteuerabzugspflichtige Einkünfte(Arbeitslohn oder Kapitalerträge) von nicht mehr als 9200 RM. bezogen haben, brauchen eine Erklärung nicht abzugeben; 2. ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens Steuerpflichtige, bei denen der Gewinn auf Grund⸗ lage des Abſchluſſes ihrer Bücher zu ermitteln iſt. II 5 Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körper⸗ ſchaftsſteuer ſind verpflichtet. 1. ſteuerpflichtige Erwerbsgeſellſchaften; 2. alle übrigen ſteuerpflichtigen Körperſchaften und Vermögensmaſſen des bürgerlichen Rechts; 3. ſteuerpflichtige Betriebe und Verwaltungen von Körperſchaften des öffentlichen Rechts und öffentliche Betriebe und Verwaltungen mit eigener Rechts⸗ perſönlichkeit. 1 Ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens haben abzugeben eine Einkommenserklärung bei Be⸗ teiligung mehrerer an den Einkünften aus a) Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft, Gartenbau und ſonſtiger nicht gewerblicher Bodenbewirtſchaftung; b) einem Gewerbebetrieb, z. B. einer offenen Handels⸗ eſellſchaft oder Kommanditgeſellſchaft; o) ſonſtiger ſelbſtändiger Berufstätigkeit; d) Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermögen; die zur Geſchäftsführung oder Vertretung befugten Perſonen. IV Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Umſatz⸗ ſteuer ſind alle Umſatzſteuerpflichtigen verpflichtet, mit Ausnahme a) der nichtbuchführenden Amſatzſteuerpflichtigen, deren Geſamtumſatz einſchließlich der etwa ſteuerfreien Umſätze im Kalenderjahr 1926 den Betrag von 10000 RM. nicht überſtiegen hat(ogl. jedoch Ziff. VII, 2. Halbſatz); b) die Straßenhändler, Wandergewerbetreibenden und die anderen Umſatzſteuerpflichtigen, die nach 8 57 U. St. DB. zu Anzahlungen und zur Führung des Umſatzſteuerheftes verpflächtet ſind. V 1. Die Erklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftſteuer und Umſatzſteuer ſind. a) von den Pflichtigen, für die das Kalenderjahr maßgebend iſt, für das Kalenderjahr 1926; b) von buchführenden Pflichtigen, die regelmäßig Ab⸗ ſchlüſſe machen und ihr Wirtſchaftsjahr in der zweiten Hälfte des Kalenderjahres(1. Juli 1926 bis einſchließlich 31. Dezember 1926) abgeſchloſſen haben, für das Wirtſchaftsjahr 1925/26 oder 1926 abzugeben. 2. Pflichtige(insbeſondere Landwirte), deren Steuer⸗ abſchnitt in der erſten Hälfte des Kalenderjahres 1926 eendet hat und die deshalb ſchon veranlangt ſind, haber eine Steuererklürung nicht abzugeben. 3. Die Steuererklürungen ſind bei dem Finanzamt abzugeben, in deſſen Bezirk die zu J und IV be⸗ zeichneten Steuerpflichtigen ihren Wohnſitz oder ewöhnlichen Aufenthalt, die zu II und III bezeichneten flichtigen den Ort der Leitung haben. Iſt im nlande weder ein Wohnſitz, noch ein gewöhnlicher Aufenthalt, noch ein Ort der Leitung vorhanden, ſo iſt die e bei dem Finanzamt ab⸗ zugeben, in deſſen Bezirk das Unternehmen betrieben oder ſtändig vertreten wird, oder die Tätigkeit vor⸗ wiegend ausgeübt wird, oder Vermögensgegenſtände ſich befinden. VI Die bad. Gewerbeertragſteuer für das Rechnungsjahr 1927 ſchließt ſich unmittelbar an die Einkommenſteuer und die Körperſchaftsſteuer für 1926 und 1925/26 an. Die Erklärungen über den Gewerbeertag für 1927 beſtehen in der Beantwortung eines Fragebogens. Die Beantwortung des Fragebogens gilt als Steuer⸗ erklärung im Sinne des§ 168 der Reichsabgabenordnung. Zur Abgabe einer ſolchen Erklärung ſind verpflichtet: Ohne Nüchſicht auf Staatsangehörigkeit, Wohnſitz, Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung, die natürlichen Perſonen, die juriſtiſchen Perſonen des öffentlichen und des bürgerlichen Rechts, die nichtrechtsfähigen Vereine, Geſellſchaften des bürgerlichen Rechts, offene Handelsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften ſowie die Zweckvermögen ohne eigene Rechtsperſönlichkeit, die am 1. Januar 1927(Stichtag) ein ſteuerpflichtiges Gewerbe im Sinne des Grund⸗ und Gewerbeſteuer⸗ eſetzes mit Ausnahme der Land⸗ und Forſtwirtſchaft n Baden ausgeübt haben, wenn der ſteuerbare Ge⸗ werbeertrag mindeſtens 100 RM. beträgt. Steuerpflichtig iſt danach der Betrieb des Berg⸗ baus und des ſtehenden Gewerbes. Die Ausübun einer künſtleriſchen, wiſſenſchaftlichen, ſchriftſtelleriſchen, unterrichtenden, erziehenden oder ſonſtigen freien Berufstätigkeit gilt als Gewerbebetrieb nur inſoweit, als damit ein mit beſonderen Einrichtungen oder Anlagen verbundener Geſchäftsbetrieb verknüpft iſt. N VII Die zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen ben haben eine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie hierzu vom Finanzamte beſonders aufge⸗ fordert werden. VIII Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinter⸗ iehung der Einkommenſteuer, Körperſchaftſteuer, Um⸗ —.— oder Gewerbeerttagſteuer ſowie fahrläſſige Vergehen gegen die Steuergeſetze(Steuergefährdung) werden beſtraft. Mannheim, den 3. März 1927. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. tiefgefühlten Dank. heim für die Kranzniederlegung. Seckenheim, den 3. März 1927. Elisabetha Raufelder Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, sowie für die vielen Blumenspenden sagen wir allen unsern Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte, den Krankenschwestern für ihre liebevolle Pflege und dem Kriegerbund Secken- nebst Hngehörigen. Fußball⸗Vereinigung 98 Seczenheim E. P. Heute Abend ½9 Wegen Beſprechung angelegenheiten wird ſcheinen erſucht. Iilglieder⸗Derlummlung. Die Jugendſpieler wollen die Lichtbilder für die Spielerpäſſe mitbringen. Ahr Lua eee wichtiger Verbands⸗ um zahlreiches Er⸗ Uu in Aua eee Deshalb Der Vorſtand. ffllelerberelniaung demenbeim. heute Donnerstag Abend ½— ½9 Uhr im Schulhaus Zimmer 1 Sprechſtunde. Auskunft und Beratung in allen Miet⸗ und Wohnungsangelegenheiten. ene. 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Morgen Freitag abend nach der Turnſtunde findet unſere diesjährige brlleniliche önteler-Derſammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Neuwahl. 2. Verſchiedenes. Vollzähliges Erſcheinen der Spieler iſt unbedingt erforderlich. Der Spielwart. Frole Cüknerſchafl 6. U. deenbein. (Fußballabteilung) Heute Abend ½½8 Ahr Polſtands⸗ und Gpielausſchußſtzung. Anſchließend Spieler⸗Verſammlung. Wegen wichtiger Tagesordnung wird voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Heute Abend Coang. Kirchenchor doenbeim. Probe. Der Vorſtand. Wa Orangen blonde 10 Stück 38, 83, 1.— Blutorangen 10 Stück 75, 1.— 1.20 ſchöne ſüße Früchte Fabrikneuesu ſchönes Horronrad zu 80 Mk. und Damenraa zu 85 Mk. zu verkaufen. Mannheim, Schimperſtr. 24, 1. Tr. Aerzte, Behörden, e Kaufleute ete., jeder einzelne benötigt den neuen hygien. Drehblei⸗ ſtift mit„Inhalator“ als ſicheren Schutz vor Grippe, Katarrhe, Aſthma u. Anſteckung! Vertreter geſucht! Eilſen⸗ dung per Rachnahme nur Mk. 1.20 durch Firma K. 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