r Bezugspreis: Für den Wonat März 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Anterhaltungsblatt(wöchentlich). —— Donnerstag. 10. märz 1927 BO Tages · und Anzeigenblatt für Seckenheim und Umgebung flo. 58 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. 24: Die Vereinigten Staaten haben Großbritannien und Japan endgültig vorgeſchlagen, daß über die Frage der Einſchränkung der Flottenrüſtungen in Genf eine Drei⸗ mächtekonferenz ſtattfinden ſoll. 3 Wie von zuſtändiger franzöſiſcher Seite gemeldet wird, treten die franzöſiſchen und ſpaniſchen Tanger⸗Dele⸗ gierten am Donnerstag zu einer gemeinſamen Beſprechung zuſammen. 8: In Moskau verlautet zur Ratifizierung des Beß⸗ arabiſchen Abkommens durch Italien, daß die Sowjet⸗ regierung auf dieſen Schritt mit einer Note an die italieni⸗ ſche Regierung antworten werde. N 1: Obwohl das türkiſche Regierungsblatt dem Ab⸗ ſchluß des türkiſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrages bereits einen Leitartikel gewidmet hatte, ſind im letzten Augenblick noch neue Schwierigkeiten aufgetaucht. 22: Die Waſhingtoner Regierung beabſichtigt, Frank⸗ reich und Italien zur Entſendung eines Beobachters für die Drei⸗Mächte⸗Abrüſtungskonferenz einzuladen. 1 Die Beratungen des Völkerbundes. Eine belangloſe Sitzung. S Genf, 9. März. Die heutige Vormittagsſitzung des Völkerbundrates war nur von kurzer Dauer. Auf der Tagesordnung ſtand eine Reihe wenig bedeutungsvoller Punkte. Ein⸗ gangs erklärte Chamberlain, daß auf der letzten britiſchen Reichskonferenz darauf hingewieſen worden ſet, daß der Abſchluß von Verträgen unter den Auſpizien des Völkerbundes weſentlich erleichtert würde, wenn eine Aenderung in der Form vorgenommen werde. Er wies darauf hin, daß bis zum Verſailler Vertrag ſämtliche internationalen Staatsverträge in der Form von Abkommen zwiſchen den Staatsober⸗ häuptern abgeſchloſſen worden ſeien. Die Regierungen des engliſchen Weltreiches hätten nun den Wunſch ausge⸗ drückt, daß in Zukunft wieder die früher übliche Form in Anwendung gebracht werde. Die Erklärung wurde 10 05 Völkerbundsrat ohne Diskuſſion zur Kenntnis ge⸗ ommen.. „Sodann wurde ein Bericht des Sachverſtändigen⸗ komitees für den Kampf gegen den Frauenhan⸗ del entgegengenommen. Auf Veranlaſſung Dr. Stre⸗ ſemanns nahm der Leiter der amerikaniſchen Organi⸗ ſation zum Kampfe gegen den Frauenhandel, Snow, an der Sitzung teil. Chamberlain wies in ſeinem Bericht auf die weitgehende Mithilfe der amerikaniſchen Organisation hin und drückte insbeſondere dem amerr⸗ kaniſchen Delegierten Snow, ſowie deſſen Mitarbeitern den Dank des Völkerbundrates für ihre ſegensreiche Tä⸗ tigkeit aus. Dr. Streſemann ſchloß ſich im Namen des Rates dieſer Erklärung an. Entſprechend dem Antrage des Tranſit⸗Komitees wurde dann die Einberufung der dritten in⸗ ternationalen Verkehrs⸗ und Tranſitkon⸗ ferenz zum 23. Auguſt nach Genf beſchloſſen. Zum Schluß erſtattete der Londoner rumäniſche Bot⸗ ſchafter Titulascu Bericht über die rechtliche Lage der⸗ jenigen Staaten, die ihre Beiträge zum Völker⸗ bund nicht entrichtet haben. Es handelt ſich hierbei in erſter Linie um China. Titulescu erklärte, daß der Verpflichtung zur Beitragszahlung keine ſo weittragende Bedeutung beigemeſſen werden könne, als daß im Falle der Nichtzahlung ein Ausſchluß des betreffenden Mitgliedſtaates automatiſch in Betracht kommen könnte. Nur wenn auf die Abſicht geſchloſſen werden könne, die übernommenen Verpflichtungen gegenüber dem Völkerbund zu verletzen, könne ein Ausſchluß auf Grund des Ar⸗ tikels 16 in Erwägung gezogen werden. Die Angelegen⸗ heit wird den Völkerbund in der Septembertagung be⸗ chäftigen. des Lauſanner Vertrages ernannt. 55 Die Saartruppenfrage. Neue Fühlungnahme Streſemanns mit Briand. 15 Genf, 9. März. Heute nachmittag fand zwiſchen Dr. Streſemann und Briand eine längere Anterredung ſtatt, welche in erſter Linie der Löſung der Saarfrage galt, die immer noch große Schwierigkeiten bereitet und deshalb bis jetzt noch nicht auf der Tagesordnung der Natsbe⸗ ſprechungen erſcheinen konnte. Hatte es bisher geſchienen, als ob ſowohl auf deutſcher, als auch auf franzöſiſcher Seite der Wille zum Kompromiß vorhanden wäre, ſo iſt jetzt feſtzuſtellen, daß die franzöfiſche Nevio matie mit größter Zähigkeit an dem Beſchluß der Regierungskommiſſion des Saargebiets, der dem Völ⸗ kerbund die Errichtung eines„internationalen ahn⸗ ſchutzes“ vorſchlägt, feſthält und nicht bereit i von der angeforderten Zahl von 800 Mann abzugehen. In⸗ folgedeſſen iſt der weitere Verlauf der privaten deutſch⸗ franzöſiſchen Beſprechungen äußerſt ungewiß, nach⸗ dem man deutſcherſeits allenfalls ſich mit einer Bemeſſung des Bahnſchutzes auf 200 Mann einverſtan⸗ den erklären könnte, während die von Frankreich gefor⸗ derte Stärke von 800 Mann unter keinen Umſtänden die Zuſtimmung Dr Streſemanns finden werden. Unter dieſen Amſtänden mußte naturgemäß die Anterredung Streſemann⸗Briand erfolglos verlaufen, nach⸗ dem auch ein Vermittlungsanſuchen Dr. Streſe⸗ manns an den belgiſchen Außenminiſter Vanbervelde keinen Erfolg gezeitigt hatte. Die deutſche Abordnung hat nun ihren Standpunkt in der Saartruppenfrage in einem Memorandum präziſiert und dieſes den einzelnen Mitgliedern des Völkerbundrates zur Kenntnis gebracht. Man erwartet nun, daß die zwiſchen Streſemann und Briand begonnenen Verhandlungen durch Hinzutreten der übrigen Ratsdelegierten erweitert und fortgeführt werden, doch dürfte die Erledigung der Saarfrage durch den Rat kaum vor Freitag erfolgen. , eee., e. ö 9*, 2. ö ee,. * 2 5 It Kuh, 0 Harpingen o 2 Herzig e gh. 8 duenne ches lælocm mueller o 2 1. S A N R GRE Ser 2 2. r kungen. i 2 aa R 5 B* Suebecn. 1 7* e. e eben 4 , 8 deen, el orürlen , See W e e e nber, 0 ee. Tondo Aunteim e. e , ,. 8 8 925 1 ,.„ Harfe des Sgargebjels.— 5 ö Das deutſch⸗polniſche Problem. Auf der Suche nach dem Kompromiß. S Genf, 9. März. Sowohl in dem Programm der Ratstagung wie in den poliliſchen Beſprechungen der führenden Staatsmän⸗ ner nehmen die deutſch⸗polniſchen Fragen i Genf den erſten Platz ein. Dieſe Tatſache wird auch nicht verwiſcht dadurch, daz Chamberlain in einer Be⸗ ſprechung mit Preſſevertretern den rumäniſch⸗ungariſchen Konflizt als den einzigen ernſten Punkt der Tagesord⸗ nung bezeichnet ha. Mit der Ankunft des deutſchen Ge⸗ ſandten in Warſchau, Ulrich Rauſcher, dem die des Leiters der Abteilung für die Fragen der Wander⸗ arbeiter im preußeſchen Miniſterium des Innern, Mir⸗ niſterialrat Rathenau, vorangegangen war, und mit der erſten Behandlung der oberſchleſiſchen Schulſrage in deer Ratsſitzung war nun der Auftakt für die Erörterung dieſer Angelegenheiten gegeben, zumal auch ſeit einigen Tagen Bemühungen beſtanden, die deut⸗ ſchen und polniſchen Vertreter an einen ſeparaten Ver⸗ handlungstiſch zu bringen. Die erſte Unterredung zwiſchen Reichs außenminiſter Dr. Streſemann und dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki fand nun heute nachmittag ſtatt. Hierbei lag es in der Natur der Sache, daß ein abſchließendes Ergebnis nicht erzielt werden konnte, wenn auch zwi⸗ ſchen den beiden Außenminiſtern der geſamte Fragen⸗ komplex der deutſch⸗polniſchen Beziehungen, insbeſon⸗ dere die Frage der Wiederaufnahme der Handels⸗ vertragsverhandlungen und das Problem des Nieder⸗ laſſungsrechtes eingehend erörtert wurden. Die jetzt angebahnte perſönliche Fühlungnahme der gegenſeitigen Delegationen wird nun in den nächſten Tagen fort⸗ geſetzt werden, doch ſteht es bei der bisher beobachteten Intranſigenz Polens keineswegs feſt, ob die Genfer Ta⸗ gung auch ein ſachliches Ergebnis zeitigen wird. Auf alle Fälle darf jedoch infolge der Vielheit und der Kom⸗ pliziertheit des deutſch⸗polniſchen Problems nichts Ab⸗ ſchließendes erwartet werden, ſo daß man höchſtens mit der Wiederaufnahme der unterbrochenen Verhand⸗ lungen und vielleicht auch mit gewiſſen Richtlinien hierfür rechnen kann. Hierzu wäre nun noch zu bemerken, daß in der Angelegenheit des Handelsvertrags und des Niederlaſſungsrechtes, welche beide Fragen nicht als politiſch angeſprochen werden können, eine gewiſſe Ver⸗ ſtändigung bei einſichtigem Verhalten Polens denkbar iſt, dagegen iſt in der Schulfrage ein reiner Rechtsfall zu entſcheiden, deſſen Regelung auch dann dem Nat obliegt, wenn die übrigen deutſch⸗polniſchen Angelegenheiten aus dem Genfer Intereſſenkreis, dem ſie übrigens auch offiziell nicht angehören, wieder auf 3 Gebiet der direkten Verhandlungen getragen werden ollten. N 2 —.— „ 7 Italien in der Antirußlandfront. e Aus Genf kam geſtern eine recht bedeutſame Nach⸗ richt, die freilich nicht die Verhandlungen des Rates betrifft, die aber von größerer Bedeutung und größerer weltpolitiſcher Auswirkung ſein dürfte, als die Beſchlüſſe, die der Völkerbundsrat in ſeiner gegenwärtigen Tagung gefaßt hat und noch faſſen wird. Italien hat nämlich das Abkommen vom Oktober 1920 über Beß⸗ arabien ratifiziert. Zu dieſem ziemlich überra⸗ ſchend kommenden Schritt muß man ſich erinnern, daß am 28. Oktober 1920 zu Paris zwiſchen Rumänien und den vier Großmächten England, Frankreich, Italien und Japan ein Abkommen unterzeichnet wurde, durch welches Beßarabien Rumänien zu⸗ geſprochen wurde. Inkrafttreten ſollte dies Abkom⸗ men in dem Augenblick, in dem von den vier Haupt⸗ mächten es drei ratifizieren. Nun hat England das Abkommen im Mai 1922, Frankreich im März 1924 ratifiziert, während bisher die Ratifikation von Japan und Italien ausſtand, ſodaß das Abkommen bis heute nicht rechtskräftig war. Selbſt in dem ita⸗ lieniſch⸗rumäniſchen Vertrag, der ſoviel Staub aufge⸗ wirbelt hat, konnte ſich Italien nicht entſchließen, das Abkommen über Beßarabien zu ratiftzieren, weil Rom ſeine guten Beziehungen zu Moskau nicht in Frage ſtellen wollte. Es iſt deshalb auch gelegentlich der Unterzeich⸗ nung des franzöſiſch⸗rumäniſchen Vertrages von der fran⸗ zöſiſchen Preſſe darauf hingewieſen worden, daß dieſer franzöſiſch⸗rumäniſche Vertrag für Rumänien bedeutungs⸗ voller ſei, als der Vertrag mit Italien, da er durch die franzöſiſche Unterzeichnung des Beßarabien⸗Protokolls und durch die ausgeſprochenen Grenzgarantien Rumäntens Nordgrenze ſichere, während dem italieniſch⸗rumä⸗ niſchen Vertrag die Ratifizierung des Beßarabien⸗Pro⸗ tokolls fehle. Wenn Italien ſich jetzt dazu entſchließt, die feh⸗ lende Ra ifikat on des Beßarabien⸗Protokolls vom Jahre 1920 nachzuholen, ſo vollzieht ſich damit ein völliger Kurswechſel in der italieniſchen Ruhland⸗ politik. Zwar wird von Italien betont, daß dieſe Ratifikation nicht als feindſelige Tendenz gegenüber Ruß⸗ land betrachtet werden dürfte, doch vermag ſolch offi⸗ zieller Kommentar die Bedeutung des Schrittes nicht herabzumindern. Auch kann darüber gar kein Zweifel beſtehen., daß man in Moskau Schritt Italiens eine unfreundliche Handlung er⸗ blicken muß, hat doch 1920 bei dem Abſchluß des Beß⸗ arabien Vertrages Tſchitſcherin für die ruſſiſche Sow⸗ jet⸗Republik und Rakowſky für die Sowjet⸗Ukraine Einſpruch gegen den Vertrag erhoben und hat in dem [doch im Oktober 1926 das ruſſiſche Außenkommiſſariat erneut Rußlands Anſprüche auf Beßara⸗ bien angemeldet. In dieſer ruſſiſchen Note vom 6. Oktober 1926 heißt es u. a., daß die ruſſiſche Regierung weder jetzt noch künftig einen Akt anerkennen werde, der Beßarabien wieder den Willen ſeiner Bevölkerung an Rumänien ſeſſeln würde. In dem Schluß der Note wird auch die Aufmerkſamkeit der ita⸗ lieniſchen Regierung darauf gelenkt,„daß die Verwirk⸗ lichung der Möglichkeit der Ratifizierung eine Ber⸗ letzung ſouveräner Rechte und Intereſſen der Sowjetunion ſein würde, was mit denfreund⸗ ſchaftlichen Beziehungen beider Länder unverein⸗ bar wäre.“ Wenn man ſich dieſe Worte vor Augen hält, ſo wird man leicht erkennen, welche Bedeu⸗ tung die Behauplung der italieniſchen Delegierten hat, daß die Ra i zierung des Beßarabien⸗Abkommens„keine feindſelige Tendenz gegen Rußland“ zeige. 8 Feſtzuſtellen iſt alſo, daß die eine zeitlang ſehr gu⸗ ten Beziehungen zwiſchen Rom und Moskau einem lehr kühlen Verhältnis Platz gemacht haben. Der Wan⸗ del iſt nicht etwa darauf zurückzuführen, daß, worüber ſich vor einiger Zeit italieniſche Blätter beklagten, Mos⸗ kau der italieniſchen Ausfuhr nicht die genügenden Ab⸗ ſatzmöglichkeiten verſchaffe, Rußland nach Italien von Jahr zu Jahr ſteige, ſondern der Kurswechſel in der italieniſchen Politik geht, worüber wohl kein Zweifel beſtehen kann, zurück auf Einwirkungen von London. Chamberlains Be⸗ mühungen um die Schaffung einer einheitli⸗ chen europäiſchen Front gegenüber Ruß⸗ land ſind alſo erfolgreich geweſen und da ſich ſeit längerer Zeit eine ſtarke Annäherung zwiſchen England und Italien feſtſtellen ließ, ſo war es naheliegend, daß Italien London in ſeiner Antirußland⸗ politik unterſtützt, wofür Italien ſich die Unterſtütz⸗ 5 ung ſeiner Balkanpolttik durch England ge⸗ ſichert hat, wurde doch ſchon bald nach Abschluß des italieniſch⸗albaniſchen Vertrages bekannt, daß 5 8 Vertrag die Zuſtimmung Londons erhalten ho Natürlich iſt die Entſcheidung nicht erſt in Genf ge⸗ fallen, vielmehr liegt der italieniſche Schritt ganz auf der Linie, die durch Rapallo und Livorno gekennzeichnet wird, er bedeutet aber für Rußland eine nicht zu un⸗ terſchätzende Schlappe, die die rulſiſche Politit ver⸗ anlaſſen dürfte, mit umſo größerem Nachdruck an der Loslöſung der baltiſchen Staaten aus der engliſchen Antirußlandfront zu arbeiten. So dürfte das Ereignis, das am Dienstag die Senſation von Genf bildete, noch weitere Kreiſe ziehen und man wird auch in Deutſchland guttun, die Dinge recht auf⸗ merkſam zu verfolgen, wenn man nicht eines Tages eine unangenehme Ueberraſchung erleben will. während die Ausfuhr aus — Der Etat des Reichsarbeitsminiſteriums. 2. Leſung im Reichstag. Berlin, 9. März. . Vizepräſident Gr äf⸗Thüringen eröffnete die Sitzung mit herzlichen Worten des Glückwunſches für den Präſi⸗ denten Loebe, in deſſen Geſundheitszuſtand eine ent⸗ ſcheidende Wendung zum beſſeren eingetreten ſei. Er bit⸗ tet um die Ermächtigung, dem Geneſenden die Glück⸗ fall) des ganzen Hauſes übermitteln zu dürfen.(Bei⸗ all. Die 2. Leſung des Haushalts des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums wurde dann fortgeſetzt. Abg. Lambach(Du.) hält das Arbeitsminiſterium mit ſei⸗ nen ſozialen Aufgaben für ſo wichtig, daß es nicht ab⸗ gebaut werden könne. Alle ſozialpolitiſche Arbeit werde überſchattet von der Erwerbsloſigkeit. Man könne dem Problem nur zu Leibe gehen, wenn man ſich vergegen⸗ wärtige, daß etwa ein Drittel unſeres Volkes nur davon lebe, daß es die nötigen Nahrungsmittel vom Ausland pumpe, obwohl unſer eigener Acker doch noch viel mehr Nahrung hergeben könnte. Die Arbeitsloſenverſicherung ſei unter den heutigen Verhältniſſen ein hoffnungsloſes Unternehmen, doch ſolle man Selbſthilfe, wo ſie ſchon beſtehe, durch die obligatoriſche Arbeitsloſenverſicherung nicht erdroſſeln. Abg. Erkelenz(D.) führte eine 7 5 5 von Ein⸗ zelheiten über die Steigerung der Produktibität als Folge der Betriebsrationaliſierung an und betonte, daß die Ra⸗ tionaliſierung in den anderthalb Jahren ſeit der Stinnes⸗ kriſe gut vorwärts gekommen ſei. Die Rationaliſierung der Betriebe und der Abſatz der rationaliſierten Pro⸗ dukte erfordere bei Unternehmern, Arbeitern und Ver⸗ brauchern eine gewiſſe geiſtige Umſtellung, für die plan⸗ mäßige propagandiſtiſche Arbeit geleiſtet werden müßte. Der gute Wille der Arbeiter ſei bei der Moderniſierung der Betriebe von großer Wichtigkeit und könne auf die Dauer nur hergeſtellt werden, wenn die Vorteile der Ra⸗ tionaliſierung auch den Arheitnehmern zugute käme. In der Praxis ſei eine nachhaltige Wirkung von der Silver⸗ berg'ſchen Rede nicht zu ſpüren. Es ſei nicht einmal ge⸗ lungen, beim Arheitszeit⸗Notgeſetz zwiſchen Anternehmern und Arbeitern Besprechungen und Verſtändigungen her⸗ beizuführen. Wenn hier nicht ſchleunigſt eine Umkehr er⸗ folge, ſo werde Deutſchland bald von ſchweren ſozialen Kämpfen, Streiks und Ausſperrungen erſchüttert werden. Abg. Schwarzer(B. Pp.) verſicherte, daß mit der neuen Regierungsbildung die Sozialpolitik nicht zum Stillſtand kommen werde. Die Arheitsloſenverſicherung und die jetzt bald zur Beratung ſtehende Erhöhung der Invalidenrenten ſeien übrigens alte Forderungen nicht einer, ſondern sämtlicher Parteien. Die Arbeitslosigkeit könne man nur durch Hebung der Kaufkraft, durch Mo⸗ derniſierung der Betriebe bekämpfen. Die Schablone des Achtſtundentages könne für die Regierungsparteien nicht in Frage kommen. Uebermäßige Ueberarbeit müſſe aber verhindert werden. Die 48⸗Stundenwoche ſei erſt diskuta⸗ bel, wenn ſie auch in den anderen Induſtrieländern durch⸗ geführt werde. Die Kriegs- und Kleinrentner verlangen, das Reich ſolle die Fürſorge für ſie übernehmen, weil die Gemeinden zu kleinlich ſeien. Das ſei unmöglich, weil es das Reich von neuem mit etwa einer Milliarde belaſten würde. Der Redner fordert eine Lockerung der Woh⸗ nungszwangswirtſchaft. Die Mietpreiſe müßten allmäh⸗ lich der Lage des Wohnungsmarktes angepaßt werden. Damit ſchloß die allgemeine Ausſprache. a Ein demokratiſcher und ein kommuniſtiſcher Antrag zur Aenderung der Mietgeſetzgebung gingen an den Woh⸗ nuungsausſchuß. 8 Das Kapitel„Arbeitsminiſterium“ ſelbſt wurde an⸗ genommen. f 8 Die Beratung über den Reſt dieſes Haushaltes wurde auf morgen nachmittag 2 Uhr vertagt. Der Kampf um das Arbeitszeitnotgeſeß. 955 Schleppende Verhandlungen. n Derlin, 9. März. 1 Noch ehe das Arbeitszeitnotgeſetz an den Reichstag gelangt iſt, iſt der Kampf um dieſen Geſetzentwurf auf der ganzen Linie entbrannt. Zufrieden iſt man mit dem Entwurf, wie er augenblicklich dem Reichsrat vorliegt, nir⸗ gends und ſchon tauchen Meldungen auf, daß die Regie⸗ rung beabſichtige, den Entwurf zurückzuziehen, was jedoch von amtlicher Stelle als nicht zutreffend bezeichnet wird. Den Arbeitgebern geht der Geſetzentwurf zu weit, wobei noch befſerkt ſein mag, daß das Zeitungsgewerde in den Großſtädten exiſtenzbedrohende Schwierigkeiten für die Sonntagsausgaben erwartet. Auf der anderen Seite ſind die Arbeitnehmer nicht minder unzufrieden mit dem Geſetzentwurf. Die freien Gewerkſchaften wollen den ſchematiſchen Achtſtundentag, ſie bekämpfen den Entwurf des Reichsarbeitsminiſters auf das ſchärfſte, aber auch die christlichen Gewerkſchaften ſind ebenfalls un⸗ zufrieden, was ſehr deutlich Stegerwald auf einer Rede in Fulda zum Ausdruck gebracht hat, indem er zwar betonte, daß man nicht mit einem Schlage plötz⸗ lich den Achtſtundentag für die ganze deutſche Wirt. ſchaft vorſchreiben könne, daß aber für alle Arbeit über 48 Stunden ein angemeſſener Zuſchlag bezahlt und daß die freiwillige Mehrarbeit über 10 Stunden käglich entweder geſetzlich verboten oder mindeſtens ſo eingeengt werden muß, daß ſie nur in vereinzelten Ausnahmefällen zuläſſig iſt. Mit dieſen Forderungen iſt wieder der„Vorwärts keineswegs einverſtanden, dem ſolche Wünſche nicht weit genug gehen, und der in der ihm eigenen Form gegen die chriſtlichen Gewerkſchaften und Stegerwald zu Felde zieht, da das Ziel nach ſeiner Anſicht die Herſtellung des reinen Achtſtundentages ſein muß. Die Anſichten gehen alſo weit auseinander und um die Bedeutung dieſer Frage richtig zu erkennen, ſei nur darauf verwieſen, daß Stegerwald die Frage als„Kraftprobe für jede Koalition“ bezeichnete. Damit iſt gekennzeichnet, vor wie ſchwere Entſcheidungen ſich die Regierung geſtellt ſieht, ſo daß man wohl damit wird rechnen müſſen, daß die Verhandlhingen über die not“ geſetzliche Regelung der Arbeitszeit ſich noch länger hinziehen werden. Die Danziger Sanierungsanleihe. Die endliche Regelung in Sicht. [ Genf, 9. März. Nachdem das Finanzkomitee des Völkerbundes in einer Nachtſitzung einen Kompromißvorſchlag in den Dan⸗ zig⸗polniſchen Zollverhandlungen ausgearbeitet hat, wird ſich jetzt der Völkerbund morgen mit der Danziger Sanierungsanleihe befaſſen. Die Empfehlung des Völkerbundes für die Anleihe kann jedoch nur dann er⸗ Frage wenn zwiſchen Danzig und Polen 1 0 in der rage des Zoll⸗ als auch des Tabakmonopol⸗Abkommens eine Einfgung erzielt, der Beamtenabbau in Danzig durchgeführt und ein Uebereinkommen zwiſchen der Bol⸗ ſchafterkonferenz und dem Danziger Senat über die Repa⸗ rationsverpflichtungen Danzigs erfolgt iſt. Von Danziger Seite wird nun erklärt, daß die Stadt zur Annahme der Vorſchläge des Unterausſchuſſes bereit iſt vorausgeſetzt, daß auch von polniſcher Seite die Bedingungen des Finanzkomitees erfüllt werden. Sollte dies der Fall ſein, ſo dürfte die Anleihe für Danzig v orausſich tlich eine Höhe von 45 Millionen Gulden erreichen, von welchen insgeſamt 15 Millionen für die Repara⸗ tionskommiſſion und den Botſchafterrat beſtimmt ſind. Von der Danziger Delegation iſt übrigens bereits ein Ge⸗ ſetzentwurf für die Anleihe ausgearbeitet worden. der am 15. März dem Senat vorgelegt werden wird. Voraus⸗ ſichtlich wird, nachdem der Kompromißvorſchlag des Fi⸗ nanzkomitees die Zuſtimmung der beiden Parteien geſun⸗ den haben wird, vom Völkerbundsrat ein Treuhänder eingeſetzt werden, der dann die Durchführung der für die Empfehlung der Danziger Anleihe geſtellten Bedingungen zu überwachen hat. a Aus dem In⸗ und Auslande. Ein weiterer Vizepräſident des Reichstages? Berlin, 9. März. Da Reichstagspräſident Loebe vermutlich vor Oſtern ſeine Amtsgeſchäfte nicht aufnehmen wird und gerade in den nächſten Wochen die Beratung des Reichshaushaltsplanes Sitzungen am Vormittag und am Nachmittag abgehalten werden ſollen, wird in Parla⸗ mentskreiſen erwogen, neben den drei Vizepräſidenten der Reichstages einen weiteren Vizepräſidenten für dieſe Zeit zur Seite zu ſtellen. Der Aelteſtenrat wird in ſeiner näch⸗ ſten Sitzung darüber entſcheiden. Gefängnisſtrafe für den Verwalter des deutſchen Eigentums in Amerika. Newyork, 9. März. Der frühere Sekretär des Ver⸗ walters für das fremde Eigentum, Miller, der in dem gegen ihn und Daugherty eingeleiteten Verfahren am 4. März von den Geſchworenen als ſchuldig befunden wurde, iſt nunmehr zu eineinhalb Jahren Gefängnis und 5000 Dollar Geldſtrafe verurteilt worden. Miller hat 0 ſofort Reviſion gegen das Urteil eingelegt. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Vom Elternhaus verſtoßen.) Das Berufungsgericht(Große Strafkammer) beſchäftigte ſich mit der zur vollendeten Hochſtaplerin gewordenen Wilhelmine Karoline Pühl aus Iſerlohn, die trotz ihrer 28 Jahre ſchon 6 Jahre Gefängnis hinter ſich hat. Vom Elternhaus wegen einer geringen Verfehlung verſtoßen, entgleiſte ſie ohne Schutz völlig. Logie⸗ und Darlehens⸗ ſchwindeleien wechſelten bei ihr mit Autofahrten mit wildfremden Kavalieren ab, die ſie unterwegs ansprach, mit ihnen unterwegs abſtieg und gehörig rupfte. So kam ſie auch aus dem Norden hierher. In Heidelberg hat ſie ein Jahr zwei Monate Gefängnis erhalten, das Große Schöffengericht Mannheim hatte drei Jahre Ge⸗ fängnis ausgesprochen, die aber mit Einſchluß der Heidel⸗ 18 Strafe auf zwei Jahre ſechs Monate ermäßigt wurden. g. Weinheim.(Vereinsmeierei) Die neueſte Blüte der hieſigen Vereinsmeierei iſt ein„Klab der Glatzköpfe.“ Notwendig wäre aber ein Tierſchutzverein geweſen, der hier immer noch nicht beſteht. Baden⸗Baden.(Eine Schlägerei und Folgen.) Gegen fünf Perſonen wurden wegen erſchwer⸗ ter Körperverletzung, Sachbeſchädigung, Widerſtandes ge⸗ gen die Staatsgewalt, verſuchter Gefangenenbefrerang und Ruheſtörung ein Verfahren eingeleitet. Dieſer Maßnahme liegt nach dem Polizeibericht eine Schlägerei in einem Gaſthauſe zugrunde, wobei Biergläser und Türſcheiben zertrümmert wurden. Einſchreitenden Polizeibeamten wurde Widerſtand geleiſtet und ſchließlich der Verſuch gemacht, die gefangen genommenen Haupttäter zu befreien. Kronau(Amt Bruchſal).(Ueberfall.) Auf der Landſtraße Mingolsheim— Wiesloch wurde der Fuhrmann A. Zimmermann von hier von Rowdies angefallen und ihm drei Meſſerſtiche verſetzt, die glücklicherweiſe nicht e ee ſind. Von den Meſſerhelden iſt einer erkannt. Löhningen(Amt Waldshut.)(Brandſtifter ermittelt.) Als Brandſtifter, der das Anweſen der Geſchwiſter Lüber am Sonntag einäſcherte, wurde ein Schmied, der in einem der Steinbrüche im Steintal be⸗ ſchäftigt iſt, verhaftet. Dieſer wohnte bei den Geſchwiſtern in Logis. Schon längere Zeit hatte er ſein Koſtgeld nicht mehr bezahlt. Deshalb wurde ihm gekündigt. Einem Kameraden hatte er die Aeußerung getan:„Ehe ich ausziehe, zünde ich das Haus an.“ Söllingen(Amt Durlach.)(Lebensrettung.) Das vierjährige Söhnchen des Sägewerksbeſitzers Auguſt Dörfler fiel in die Pfinz und wurde von Regierungs⸗ Baumeiſter Schönig oom Kulturbauamt Karlsruhe unter Einſetzung eigener Lebensgefahr gerettet. Eſpaſingen(Amt Stockach.)(Noch fen.) In der hieſigen Mühle half die 17jährige Tochter der Witwe Auer dem Müllerburſchen bein Anbringen eines Lederriemens. Dabei wurde ſie von der Trans⸗ miſſion erfaßt und herumgeſchleudert. Glücklicherweiſe rij⸗ ſen die Kleider des Mädchens, mit denen es an der Trans⸗ miſſion hing, ſodaß das Mädchen zu Boden geworfen wurde und zwar verſchiedene aber nicht lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Norſingen.(Vom Auto überfahren.) Auf der Landſtraße wurde von einem bis jetzt noch nicht er⸗ mittelten Auto ein auswärtiger Korbmacher überfahren. Heimkehrende junge Leute fanden den Verunglückten, der in die Klinik nach Freiburg gebracht wurde. Hofſtetten bei Wolfach. Den Schwiegerſohn erſtochen.) Als der junge Schneidhofbauer Albrecht Fehrenbacher vom Haslacher Markt nach Hauſe kam, geriet er mit ſeinem Schwiegervater Ehrhardt Broſemer, mit dem er des Leibgedings wegen ſchon längere Zeit auf geſpanntem Fuße lebte, in Streit, in deſſen Ver⸗ lauf er mit einer Axt auf Broſemer zuging. Dieſer kam ihm aber zuvor und erſtach ihn mit einem Meſſer. Feh⸗ renbacher war als brutaler Menſch bekannt, der ſeinen Schwiegervater ſchon des öfteren mißhandelt hatte und auch wegen Körperverletzung ſchon vorbeſtraft war. Eine Gerichtskommiſſion befindet ſich zurzeit am Tatort zur Aufnahme des Tatbeſtandes. Huttenheim A. Bruchſal.(Schwerer Unglücks⸗ fall bei einer Abſchiedsfeier.) verein„Eintracht“ brachte ihrem nach Amerika auswan⸗ dernden Mitglied Ludwig Wittmann zum Abſchied ein Ständchen dar. Einige junge Burſchen benutzten die Ge⸗ legenheit, aus zwei Granatausläufern, die mit Spreng⸗ ſtoff gefüllt waren, einige Abſchiedsſchüſſe abzugeben. Einer der Ausläufer explodierte und riß dem 45 Jahre alten Fräulein Ling Jungkind und der 24 Jahre alten Hilda Gänsmantel ein Bein ab. Die Täter wurden feſt⸗ N ö e 0 5 5 . Oman von urdederrechtochννν durch llermanm Geer doman-lerug deri 30. f trns 7 H. EV. 809 45. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Er ſteckte das Telegramm in die Taſche und überließ ſich weiter den Tafelfreuden. 5 a Frau Schrattenholz hatte ſich im Moorbad glänzend erholt. Was noch nie geweſen war: die Nachwirkung der Kur hielt an, die Füße ſchmerzten weniger, bequem konnte ſie ſich an einem Stock fortbewegen. „Jetzt haben wir das Kind nur noch Minuten bei uns,“ leben ihrem Manne.„Ich muß mich von ihr verab⸗ Sie humpelte um die Tafel auf Heddi zu. Auch Schweſter Marie kam im gleichen Augenblick heran. Le Fuet ſah nach der Uhr. Es iſt Zeit, wandte er ſich an Heddi.„Wollen wir den Zug nicht verſäumen, ſo müſſen wir jetzt aufbrechen.“ en paar Worte mit Heddi wirſt du uns doch noch atten. Heddi war aufgeſtanden. Marie faßte ihre Hände. Die Feſtteilnehmer hatten dieſen Zeitpunkt des Ab⸗ ſchiedes erwartet. Neugierig reckten ſich die Köpfe empor. Das Stimmengewirr ebbte ſchnell ab. Es war Ruhe im al. Irgend jemand gab zum Mufikpodium hinauf das verab⸗ redete Zeichen. „Nun zu guter 75 geben wir dir jetzt auf die Wan⸗ derung das Geleite,“ klang es vom Ende des Saales her⸗ über. f „Was iſt dir, Heddi?“ fragte Marie in großer Angſt. 5„Laß mich, es geht ſofort vorüber.“ 3 Heddis Hände ſuchten am Tiſch, am Stuhl einen Halt. Aus dem Gewirr der ſteifen Bilder 9 55 ihr nur Erd⸗ 5 e manns Geſicht entgegen, das alte, tiefgefurchte und doch ſo underſam leuchtende ſelb mal übermächtig aufſtrahlt, flutete ihr aus dem entſchwin⸗ denden Jugendland ein zauberſchöner Lichtbrunnen auf. Auch der öde Felſen ihrer Verbannung, auf den ſie den erſten Schritt getan hatte, lag im ſatten Strahlenmeer der magiſchen Beleuchtung vor ihr. Mit grauſiger Klarheit zeigte ſich ihr die Zukunft in farbloſer Troſtloſigkeit. Die Unglückliche wollte ſich aufraffen, mutig den müden Körper unter das Kreuz ſtemmen. Doch umſonſt. Die ſchwarzes Tuch breitete ſich über Augen und Verſtehen. Von allen Seiten reckten ſich helfende Arme herzu. Le Fuet ſah zu, wie ſich andere um ſeine Frau bemühten. Die Muſik hatte die Weiſe mit einem ſchluchzenden Akkord abgebrochen. Bewegung, leiſe Unruhe, Schwüle lag äber den Hochzeitsgäſten. „Ich hab's kommen ſehen,“ flüſterte ein Herr ſeiner Dame zu.„Dahinter ſteckt ein Geheimnis. Die ganze Zeit hat ſie dareingeſchaut, als ſollte ſie zum Opferplatz geführt werden.“ „Mit der Reiſe wird's nichts werden.“ „Haben Sie die Totenbläſſe auf ihrem Geſicht geſehen? Das Herz ſcheint nicht in Ordnung zu ſein.“ „ek ja, das Herz.“ ö N „Sehen Sie nur, wie der alte Erdmann ſich müht. Er wird ſie nicht tragen können.“ 5 Hilfsbereitſchaft, Mitleid, Neugierde tuſchelnd durcheinander. N Le Fuet wandte ſich an Felix. „Hilf mir, Felix, ſie im Auto nach der Bahn ſchaffen. Die Aufregung der letzten Stunden hat ſie überwältigt. Auf der Fahrt wird ſie ſich beruhigen.“„ Das geht nicht.“ drängten ſich „So willſt du mir ihr fortfahren? „Gewiß geht es, und es iſt auch das beſte.“ 15 Le Fuet beugte ſich über ſeine Frau. Er berührte i re Schulter. ö i Die Berührung, das Wort ſchienen in ihre Ohnmacht Geſicht ihres Ju ern u ihre e der zertrümmerte Stern kurz vor dem hineinzuklingen und den Schleier für einen Augenblick von ihrem Verſtande zu lüften. Verſinken in das unendliche Nichts des Weltalls noch ein⸗ ſuchende Hand verfehlte den Halt, Heddi wankte, ein Schwiegerſohn. Wie in Angſt und Abſchen wandte ſie ſich von ihm. Ihr weißer Arm hob ſich Erdmann entgegen. Das war Wut, was jetzt Le Fuet aus den Augen flim⸗ N merte. „Meine Herrſchaften“, wandte er ſich an die Um⸗ ſtehenden,„eine vorübergehende Schwäche— die Aufre⸗ gung— ich bitte Sie, mir zu helfen. In einer Viertel⸗ ſtunde fährt der Zug.“ Marie ſprach angſtvoll auf ihren Mann ein. Einige Arme griffen zu, um Le Fuets Bitte zu erfüllen. „Nichts da,“ ging Felix dazwiſchen.„Sehen Sie nicht, daß eine Kranke vor Ihnen liegt? Aus der Reiſe kann aichts werden. Wir müſſen einen Arzt rufen.“ „Was haſt du hier zu beſtimmen?“ Hinter der Gruppe ſtand ratlos der alte Schrattenholz. Felix wandte ſich an ihn. a „Wirſt du zugeben, daß deine Tochter in dieſem Zu⸗ ſtande in die Eiſenbahn geſchleppt wird?“ Schrattenholz räuſperte ſich. Verlegen ſah er auf ſeinen „Du haſt recht, Felix. So geht es nicht.“ „Ja, was ſoll denn aber werden?“ Le Fuet hielt die Lehne ſeines Stuhles in verbiſſenem Grimm umklammert. „Was werden ſoll? Das iſt ziemlich einfach, ſantwor⸗ tete Felix.„Heddi muß zunächſt geſund werden. Dann iſt's immer noch Zeit, nach Italien zu fahren.“ „Mein Haus iſt noch nicht eingerichtet.“ ö „Dann wirſt du ſie wieder aufnehmen, Schwiegervater, oder, noch beſſer—“ Felix wandte ſich an Marie—„in unſerm Hauſe iſt genug Platz. Sie kommt zu uns.“ Durch die Stadt ſchwirrten am andern Tage alle mög⸗ lichen Lesarten über den ſonderbaren Vorfall auf der Schrattenholzſchen Hochzeit. den Kopf, raunte ſich geheim tesbdlhe Andeutungen zu, war über Heddis Verhalten vor und während der Hochzeit ver⸗ ſchiedener Meinung, ſtimmte aber darin überein, daß die Braut, falls ſie ſich wirklich aus dem Werber nichts gemacht ober gar, wie vermutet wurde, Abneigung gegen ihn empfunden habe, es nicht bis zur Done d kommen laſſen dürfen. Nun ſei es zu ſpät, die Suppe. die man ſich 0 ein brocke, müſſe man auch auslöffeln. ihre gut abgelau⸗ f Der Geſang⸗ genommen. 4 Man ſchüttelte verwundert ä CCC. ————— ⏑ Schriesheim, 9. März.(Autounglück) Geſtern vormittag gegen 11 Uhr ereignete ſich auf der Land⸗ ſtraße zwiſchen Schriesheim und Leutershauſen ein Auto⸗ unglück. Das mit 4 Perſonen beſetzte Auto eines Eberbacher Hoteliers wollte einem entgegenkommenden Fuhrwerk ausweichen und geriet dabei in die Schienen der Nebenbahn. Bei der ſehr ſchnellen Fahrt überſchlug ſiich das Auto infolge des Anpralls zweimal. Ein Ehe⸗ paar wurde durch das Herausſchleudern verletzt und mit dem herbeigeholten Weinheimer Sanitätsauto nach * Heidelberg gebracht Der Chauffeur kam mit leichteren Verletzungen, der vierte Fahrgaſt mit dem Schrecken davon. Das Auto ſtark beſchädigt wurde. Badiſche Politik. Der Arbeitsplan des Landtags. Karlsruhe, 9. März. 4 tach einem Beſchluß des Vertrauensmänneraus⸗ . ſchuſſes beginnt der Verfaſſungsausſchuß des Landtages am Montag, den 14. ds. Mts., mit der Beratung des KAairchenvermögensgeſetzes. Man hofft, die Beratung des Heſetzes im Ausſchuß in der nächſten Woche zum Ab⸗ N ſchluß bringen zu können. Erſt in der übernächſten Woche ſollen dann wieder Vollſitzungen des Landtags ſtatt⸗ finden. Ein neues Hagelverſicherungsgeſetz. —̃ Dem Landtag iſt ſoeben ein Geſetzentwurf über die Forderung der Hagelv ſicherung zugegangen. Danach wird „ für die Zahlung der Zuſchüſſe, die nach der Ueberein⸗ KAunft der Regierung nit der Norddeutſchen Hagelver⸗ ſccherungsgeſellſchaft ar Gegenſeitigkeit in Berlin zu lei⸗ ſten ſind, eine Hagelv herungsrücklage gebildet. Dieſer Rücklage fließen zunä 280000 Mark zu, die im Vor⸗ anſchlag 1926⸗27 für as Jahr 1927 als Zuſchuß zur bisherigen ſtaatlichen Hagelverſicherung genehmigt ſind, ſodann die alljährlich im Voranſchlag anzufordernden weiter erforderlichen Beträge. Aus der Rücklage hat auf Anweiſung des Finanzminiſters die, Staatsſchulden⸗ verwaltung die Zuſchußleiſtungen zu beſtreiten. Die Zu⸗ ſchüſſe ſind ſo zu bemeſſen, daß die den badiſchen Ver⸗ ſicherten zur Laſt fallende Rückverſicherungsprämie für die Nachſchußgefahr 66 Prozent seiner Nettovorprämie nicht überſteigt. Das bisherige Geſetz wird aufgehoben, . Geſetz tritt am 1. Januar 1927 rückwirkend 8 2 8 3 0 5 8 rere Aus Nah und Fern. Das Erdbeben in Japan. Tokio, 9. März. Nach den infolge der S! ungen 5 im Telephan⸗ und Telegraphenbetrieb nur lang am ein⸗ 3 treffenden Meldungen wird angenommen, daß ſich die Zahl der Opfer des Erdbebens auf 5000 beläuft. Da⸗ 5 Miniſterium des Innern erklärt indeſſen, daß es bisher nur Kenntnis von 40 Toten und. Verletzten erhalten habe. Ein Flieger, der die Provinz Tamgo über⸗ 3 5 1955 ſchätzt die Zahl der Opfer in dieſer Provinz au g Frankfurt a. M.(Tötlicher Autounfall.) In der Mainzer Landſtraßſe wurde der Kaufmann Hans Zöl⸗ ler, der mit ſeinem Motorrad nach Griesheim fahren wollte, von einem Laſtauto, das gerade aus der dortigen Niederlaſſung der Opelwerke herausfahren wollte, aus bisher noch unbekannter Urſache überfahren und mußte mit ſchweren Verletzungen ins Städtiſche Krankenhaus eingelie⸗ 205. Kurz nach ſeiner Einlieferung verſtarb er ledoch. Nürnberg.(Verurteilung von Münzfäl⸗ ſchern.) Das erweiterte Schöffengericht verurteilte die Kaufleute Oskar Groß und Karl Lehmann von hier wegen Münzfälſchung zu je zwei Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jah⸗ ren und Stellung unter Polizeiaufſicht nach verbüßter Strafe. Die 10 hatten von Januar bis Auguſt 1925 etwa 600 Stück falſche 50⸗Mark⸗Scheine angefer⸗ tigt und davon rund 250 in Nürnberg und Umgebung, weiter in München, Augsburg uſw. verausgabt. Koburg.(Verunglückte jugendliche Che⸗ miker.) In der Abſicht, chemiſche Verſuche zu machen, hatten ſich zwei Schüler einer höheren Lehranſtalt hier Chemikalien verſchafft, die ſie in einem Käſtchen aufbe⸗ wahrten. Als beide gegen 7 Uhr abends unterwegs wa⸗ ren, expiodierten die Stoffe unter furchtbarem Knall. Dem Träger des Käſtchens, den Schüler Bräutigam aus Ko⸗ burg, wurde eine Hand ganz und die andere faſt ganz fortgeriſſen. Ferner zog er ſich eine ſo ſchwere Kopfver⸗ letzung zu, daß ein Auge ausgelaufen iſt. Der Schüler ſchwebt in Lebensgefahr. Der andere blieb unverletzt. Pirmafens.(Ein Kurioſum.) Ein Steuerkurio⸗ hum beſendeer Art paſſterte einem Lihrer aus Waldiiſc⸗ ach. Er bekam als verſpätetes Weihnachtsgeſchenk von lite Brndern in Ameriia fünf Pfald, Tabak geſgic, ie er zu einer Einlöſungsgebühr von 30 Mark vom Zoll⸗ amt abholte. Nun wird dem Lehrer vom hieſigen Joll⸗ amt zur Aufgabe gemacht, ſofort als Zoll für das Pakat 234 Mark und als Tabalſteuer 178,3) Mark zu bezahlen, 180—. 9 5 Mark. Dem Lehrer ie Annahme oder Ablehnung des Paketes freige⸗ ſtellt. Kommentar überflüſſig.. Ludwigshafen.(Tödlicher Sturz.) Hier ſtürzte eine 10 Jahre alte Schülerin von dem Treppenhausfen⸗ ſter der elterlichen Wohnung in den Hof und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Mit dem Rettungswagen nach dem Städtiſchen Krankenhaus verbracht, iſt das Mäd⸗ chen dort nach einigen Stunden geſtorben. 8 Nuhrort⸗ Homberg.(Ein franzöſeſcher Fracht⸗ dampfer auf dem Rhein gefunken.) Auf dem Rhein wurde ein Schleppzug durch vorzätiges Abwerfen der Schlepptroſſe auseinandergeriſſen. Ein Schleppkahn trieb den Rhein hinunter. Der Kahn ſtieß mit mehreren Schiffen zuſammen und warf ſchließlich einen franzöſiſchen Frachtdampfer mit ſolcher Wucht gegen die Pfeiler der Rheinbrücke, daß der Dampfer durchbrach und ſofort ſank. Menſchenleben ſind bei dem Unglücke, das einen erheblichen Sachſchaden angerichtet hat, nicht zu beklagen. Die Störung der Schiffahrt durch das Unglück iſt nicht erheblich. Durch den treibenden Kohlenkahn wurden weiterhin vier andere Schiffe mitgeriſſen, die in der ſtar⸗ 19 5 Strömung ſich gegenſeirig anbohrten. Dabei trugen rei Kähne ſo ſchwere Beſchädigungen davon, daß ſie 558 nnn 5 N dem hieſigen Schwurgericht begann die Verhandlung ge⸗ Mainz.(Des Totſchlags angeklagt.) Vor gen den in Worms wohnenden Arbeiter Karl Biegt wegen Totſchlags. Es ſind hierzu zwei Sachverſtändige ſowie 22 Zeugen geladen und zwei Tage vorgeſehen. Der Angeklagte hakte im September v. Is. bei einem Wohnungsſtreit mit ſeinem Bruder Georg Biegt, der in Ténlichkeiten ausartete, den Arbeiter Ludwig Grehs mit einem Armeerevolver durch einen Schuß in den Kopf getötet. Fünf weitere Arbeiter, die an der Tät⸗ 1 beteiligt waren, ſtehen wegen Beihilfe unter An⸗ age. Worms.(In der Trunkenheit ums Leben gekommen.) Der 43 Jahre alte Fuhrmann Rudolf Dirigo von hier, ein dem Trunke ſtark ergebener Mann, kam in der Nacht im betrunkenen Zuſtande nach Haus und geriet mit ſeiner Frau in Streit. Die Frau flüch⸗ tete ſich vor den Beläſtigungen ihres Mannes, der ſich in die Küche begab und ſich dort auf das Chaiſelongue legte. Als man eine Stunde ſpäter durch Gasgeruch auf⸗ merkſam gemacht, nachſah, fand man Dirigo tot auf dem Chaiſelongue liegend vor. Er muß in ſeiner Trun⸗ kenheit gegen den Gasherd gerannt ſein und dabei den Leitungsſchlauch abgeriſſen haben, ſo daß ungehindert das todbringende Gas ausſtrömen konnte. Ober⸗Hilbersheim.(Schönes Beiſpiel konfe)⸗ ſioneller Eintracht.) Ein proteſtantiſcher Bürger hat der proteſtantiſchen und der katholiſchen Kirche ein hochherziges Angebot gemacht. Er erklärt ſich bereit, bei⸗ den Kirchen, denen heute noch ihr im Kriege geopfertes Geläut nicht erſetzt iſt, neue Glocken zu ſtiften. An die Stiftung knüpft er die Bitte, daß vor hohen Feiertagen die Glocken beider Kirchen gemeinſam läuten, damit ſie zur Einigkeit mahnen. Der Stifter hat ſeine Söhne durch den Krieg und durch Krankheit verloren und jetzt ihnen 0 dieſe Weiſe ein ehrendes und wirkungsvolles Denk⸗ mal. Bamberg.(Aufhebung eines Volksge⸗ richtsurteils.) In dreitägiger Verhandlung be⸗ ſchäftigte ſich das Bamberger Schwurgericht mit einem wiederaufgenommenen Verfahren. Durch Volksgerichts⸗ urteil vom 12. Oktober 1923 war der Maurer Pfeufer von Forchheim wegen Ermordung ſeiner Geliebten, der Arbeiterin Garaus, zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Das Oberlandesgericht München hatte nun⸗ mehr dem Antrag Pfeufers auf Wiederaufnahme des Verfahrens ſtattgeg ben. In der neuen Verhandlung ſtellte Pfeufer die Sache ſo dar, als ob er ſeinerzeit an der Garaus einen Abtreibungsverſuch gemacht habe, an deſſen Folgen die Garaus auf offenem Felde geſtorben ſei. Die Verhandlung war zum Schluß der Schauplatz eines Strei⸗ tes der Sachverſtändigen über die Todesurſache. Das Ur⸗ teil lautete auf Aufhebung des Volksgerichtsurteils und Verurteilung Pfeufers wegen verſuchter Abtreibung und wegen fahrläſſiger Tötung zu vier Jahren Gefängnis. welche jedoch durch die⸗Zuchthausſtrafe als verbüßt gelten 1 5 Koſten des Wiederaufnahmeverfahrens trägt er Staat. 5 6 Kleine Chronik. Schwerer Einbruch in Warſchau. Einbrecher ſind in der Nacht in das Gebäude der Firma Elektrolux in Warſchau eingedrungen, haben die Panzerkaſſe erbrochen und etwa 10000 Zloty und einige Tauſend Schweden⸗ kronen geraubt. 5 . Bergwerksunglück. Wie Havas aus Mühlhausen i. Elſ. meldet, ſtürzte in einem Augenblick, als die Berg⸗ leute zutage fuhren, eine Decke des Kaliſchachtes ein. Vier Bergarbeiter wurden getötet, zwei andere ſchwer verletzt. a Klemms Neviſion verworfen. Nach einer Agen⸗ turmeldung aus Rabat hat das dortige Reviſionsgericht die Berufung verworfen, die der wegen Deſertation und Einvernehmen mit dem Feinde zum Tode verurteilte frü⸗ here Fremdenlegionär, der Deutſche Klemms, mit der Be⸗ gründung, daß ein Formfehler vorliege, eingereicht hatte. Klemms hat nun Berufung wegen Inkompetenz vor dem Pariſer Appellationsgericht eingereicht. * Großer Fabrikbrand in Lodz. Nach Meldungen aus Lodz iſt in der Nacht dort wieder ein großer Fabrik⸗ brand ausgebrochen. Dabei wurden fünf Arbeiter ge⸗ tötet und ſieben ſchwer verletzt. 2 zb Falſche engliſche Banknoten. An verſchiedenen Banken ſind falſche engliſche Banknoten zum Umwechſeln eingereicht worden. Die Noten ſind ſehr gut, nachge⸗ macht und tragen das Datum vom 8. April 1925. a Das Schicksal der urnguayſchen Weltflieger. Vom Waſſerflugzeug„Uruguay“ ſind nunmehr Nachrichten ein⸗ getroffen, die beſtätigen, daß die Beſatzung gerettet iſt. Die Direktion für Luftſchiffahrt hat eine Radiomeldung aus Caſablanca erhalten, nach der die beiden franzöſiſchen Flieger Riguello und Guillenat neben den Trümmern der„Uruguay“ gelandet ſind. Nach ihren Angaben iſt die Mannſchaft nach Cap Puby unterwegs. i Schweres Autounglück bei Nizza. In Lingoſtiere bei Nizza überſchlug ſich ein mit acht Perſonen beſetzter Kraftwagen. Zwei Inſaſſen wurden getötet und vier andere verletzt. 4. Die Erſtaufführung des Metropolis⸗Films in New⸗ nork. Die Erſtaufführung des Metropolis⸗Films in Rialto⸗ Theater geſtaltete ſich zu einem Rieſenerfolg. Der Film fand beim Publikum eine ſehr warme Aufnahme. Auch die Preſſe ſpricht ſich mit größter Anerkennung über Me⸗ tropolis aus. f 1 Naubüberfall bekommen. Um ſich um Geld für Verlobungsringe zu ſid Geld für die Verlobungsringe zu beſchaffen, überfiel in einem Erholungsheim in der Nähe von Kopenhagen ein zwanzigjähriger Lehrling einen Gärt⸗ ner und beraubte ihn. Die Mutter, der der Täter den Ueberfall eingeſtand, benachrichtigte die Polizei, die ihn verhaftete. 5. a. 4 80 Opfer eines Dampferzuſammenſtoßes in Ching. Nach einer Meldung aus Schanghai ſtießen auf dem Dangtſee zwei Paſſagierdampfer zuſammen. Der eine Dampfer mit 80 Paſſagieren an Bord ſank in wenigen Minuten. Niemand konnte gerettet werden. h Ein Rieſen⸗Kinoteuſt in Amerika. Nach einer Mel⸗ dung aus Newyork ſteht der Zuſammenſchluß dreier be⸗ deutender Lichtſpielgeſellſchaften, deren Geſamtkapifal ſich auf 100 Millionen Dollar beläuft und denen 350 Kinos angeſchloſſen ſind, unmittelbar bevor. a Schiffsuntergang im Atlantik. Das ſpaniſche Frachtſchiff„Cabo Hatteras“ iſt 130 Meilen vor New⸗ hork infolge Feuers gesunden. Herbeieilende Schiffe, darunter der„Präſident“ Rooſevelt“, konnten 35 Mann abgeſchleppt werden mußten. Einer konnte nur mit Mühe am Sinken verhindert werden. der Beſatzung retten. Lokales und Allgemeines Seckenheim, 10. März. Abſchlußprüfung. In der Landwirtſchaftsſchule in Ladenburg fand geſtern die Schlußprüfung der Schüler des diesjährigen Winterkurſes ſtatt, der ſich auch einige junge Landwirte von hier unterzogen haben. Vertreter des Kreiſes, des Landrats, der Schule und der um⸗ liegenden Gemeinden(für hier Herr Bürgerm. Flachs) wohnten bei. Nach Vornahme einiger Realfächer wurde in Naturlehre und Landwirtſchaft, vornehmlich über Saatzucht, Getreidebau, Getreidekrankheiten und ihre Bekämpfung geprüft Es zeigte ſich aus den kurzen Auszügen aus den verſchiedenen Lehrgebieten, daß wieder eine Fülle von praktiſchen und für die Landwirtſchaft nützlichem Wiſſen den jungen Landwirten vermittelt wurde. Eine öffentliche Erinnerung erläßt das Finanzamt im heutigen Anzeigenteil für die Steuerzahlungen im Monat März. Beſondere Mahnungen erfolgen nicht mehr. Kleinkaliber⸗Schützenverein. Wie aus dem Anzeigen⸗ teil erſichtlich, ſol morgen Freitag Abend die Gründung einer Ortsgruppe unter dem Namen Kleinkaliber⸗Schützen⸗ verein„Republik“ ſtattfinden. Der neue Verein wird ſich dem„Reichskartell Republik e. V.“, Sitz Magdeburg angliedern, dem ein Reichsausſchuß zur Seite ſteht, dem ſportfreudige republikaniſche Perſönlichkeiten aus allen Bevölkerungskreiſen angehören. N — Neuregelung bei der Steuerzahlung. Auf die wie⸗ derholten Anträge des Hanſa⸗Bundes für Gewerbe, Han. del und Induſtrie hat der Reichsfinanzminiſter beſtimmt daß mit Wirkung von dem mit dem 1. April 1927 be⸗ ginnenden Kalendervierteljſahr ab von monatlichen Vor⸗ Vorauszahlungen auf dil Umſatzſteuer abgeſehen wird. Daher haben die Monats⸗ zhler noch am 10. März(durch beſondere Anweisung ver⸗ kängert bis zum 15.) und 10. April 1927 monatliche Vor⸗ auszahlungen zu leiſten und zu dem gleichen Zeitpunkt Voranmeldungen abzugeben. Späterhin haben alle Am, ſatzſteuerpflichtigen vierteljährlich— erſtmalig zum 10. Juli 1927— Voranmeldungen für das jeweils vorange⸗ gangene Vierteljahr abzugeben und entſprechend Voraus⸗ zahlungen zu leiſten. Verzugszinſen werden nich“ erhoben. wenn Voranmeldungen und Vorauszahlungen bis ein⸗ ſchließlich zum 15. des Fälligkeitsmonats, alſo bis ein. ſchließlich 15. Januar, 15. April, 15. Juli und 15. Oktober eingehen. Die vom Arbeitslohn einbehaltenen Steusr⸗ abzugsbeträge ſind für Lohnzahlungen, die nach dem 31. März 1927 bewirkt werden, durch eine Verordnung des Reichsfinanzminiſters nur noch zweimal monatlich abzu⸗ führen, und zwar für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. eines Kalendermonats bis zum 20. und für Lohn⸗ zahlungen in der Zeit vom 16. bis zum Schluſſe eines Kalendermonats bis zum 5. des folgenden Kalendermo⸗ nats. Entsprechendes gilt für die Arbeitgeber, die 0 Steuerabzug durch Einkleben und Entwertung von Steuer⸗ marken vornehmen. — Das Grezoriusfeſt. Eine Art Frühlingsfeſt und zu⸗ gleich das älteſte Schulfeſt war das vom Papſt Gregor IV. für den 12. März, dem Gedenktag des großen Lehrers und Jugendfreundes Papſt Gregor J. des Großen. 5 ſtimmte Gregoriusfeſt, das den feſtlichen Beginn des Schul⸗ jahres bildete. In feſtlichem Zug holten Schüler und Lehrer nach dem Hochamt die Schulneulinge unter Abſin⸗ g gen von Liedern aus den Elternhäuſern ab, um ſie der Schule zuzuführen, wo ihnen Bretzein und anderes Back. werk gereicht wurde. Mit den bei dieſer Gelegenheit von den Eltern der Schüler geſtifteten Geſchenken(Brot. Eier, Würſte, Geld uſw.) wurde ein gemeinſamer Schmaus veranſtaltet. Aus der Mitte der Kinder wurde vielfach ein ſogenannter Schulbiſchof gewählt, vor dem zwei Kin⸗ der hergingen beim Umzug durch die Stadt. Dieſes beliebte Kinderfeſt, auch Bretzeltag genannt, erhielt ſich bis ins 19. Jahrhundert hinein. 8 — Achtung, falſche Rentenbankſcheine zu 50 Mark! Im Verkehr ſind falſche Rentenbankſcheine zu 50 mark aufgetaucht. Die Fälſchung iſt ſehr geſchickt ge⸗ macht. Die Herſtellung findet in Berlin, vermutlich mit Steindruck, ſtatt. Von den Merkmalen der faſſchen Scheine ſeien genannt: Das Aehrenbündel iſt verſchwom⸗ men, Waſſerzeichen durch Schaben hergeſtellt, der Stoff: auflauf iſt leicht aufgerauht, roſa übertüncht und zeigt gelbe Flecken. Die auffälligen blauen und roten Pflan⸗ zenfaſern der echten Scheine fehlen. Auf der Vorderſeſte fehlt in dem Wort März der Mittelbalken im M“. Während im Kopfbildnis der echten Scheine die RNaſen⸗ linie faſt gerade verläuft, iſt ſie bei der Fälschung merklich bewegt: die Naſe wirkt ſpißer. Die echten Scheine tragen die Nummern 0000 001 bis 1000 000, mit den Serien⸗ buchſtaben A bis Q, ferner R Nr. 0000 001 bis 0412 440 und S Nr. 0000 001 bis 0 413 760, die bis⸗ her aufgetauchten Falſchſchene haben höhere Nummern, nämlich C 4380 521 und D 1266 543. — Die Tage werden länger. Ein Aufatmen 11 durch Viele: denn dadurch werden die Lichtrechnungen ühl⸗ bar kürzer, die gierigen Kohlenfreſſer, die Oefen, werden auf halbe Ration geſetzt und die mageren Portemon, naies blähen ſich vor Vergnügen zudem der Faſching auch vorüber iſt. Man ſieht, die wärmere Jahreszeit nimmt emen ſchmeren Druck von vielen Haushaltungen, die Rechenkünſte der Hausfrau werden nicht mehr ſo ſtark in Anſpruch genommen und der Hausherr, der Zahlende, macht auch ein befriedigenderes Geſicht. Es geht vollends 1088 bis man überhaupt kein Licht und keinen Ofen mehr braucht. 2 Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. pom 8. März.) 25 000 Mark Nr. 50 656, 10 000 Nr. 44 399, 5000 Mark Nr. 51 606, 3000 Mark Nr. 100 212, 104 199, 129 801, 166 517, 208 890, 238 300, 259 024, 339 479.— 5000 Mark Nr. 65 670, 84 677, 3000 Mark Nr. 109 251, 219 531.(Ohne Gewähr.) 75 2 anmeldungen und monatlichen Wetterbericht vom 10. März. Die Witterung unſeres Landes wird weiterhin von dem nördlichen Tiefdruckgebiet beherrſcht und bleibt daher unbeſtändig. 1 Vorausſichtliche Witterung bis Frei ⸗ tag: Unbeſtändig, mit einzelnen Strichregen, Tempera- tur wenig verändert. 15 Druck und Verlag: G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. 5 Renten- denen die Federwolken oder der Cirrus als Schönwetter⸗ leicht wolke gilt. in Frankreich, Italien, Spanien, nicht weniger ö als in Deutſchland und England, aber faſt überall fin⸗ det ſich daneben auch eine oder die andere Regel, die uns warnt, dem flockigen Himmel nicht lange zu trauen. So 2 ſcheint eine Wetterregel der anderen zu widerſprechen, aber in Wirklichkeit ſind es feine, nur dem kundigen Auge bemerkbare Unterſchiede im Ausſehen der Wolken ſelbſt, welche ihnen bald dieſe, bald jene Bedeutung verleihen. Es iſt nicht allzu ſchwer ſich durch einige Uebung einen einigermaßen ſicheren Blick in der Anterſcheidung der einzelnen Wolkentypen anzueignen. Könnte man einfach ſagen, die eine Wolke bedeutet dies, und jene das, ſo wäre nichts leichter, als die Wetterprophezeihung aus den Wolken. Haufenwolke, Schichtwolke, Federwolke, oder Kumolus, Stratus und Cirrus, das ſind, allen fer⸗ neren Differenzierungen zum Trotz, noch immer die drei großen und wichtigen Grundklaſſen im Naturreiche der Wolken. Kugellich, ballich, feſt und körperhaft ſteht der Kumolus am blauen Himmel als ſichtbarer, geronnener Gipfel eines feuchten, aufſteigenden Luftſtromes. Wo immer eine ſolche Luftſäule durch das Aufprallen der Sonnenſtrahlen auf den Boden ſich erhebt, und hoch genug dringt, um in kalte Schichten der Atmoſphäre einzu⸗ tauchen, da krönt ſie ſich am Gipfel mit dieſen feſten und ſchönen Gebilden, die bald klein und phantaſtiſch unter dem Druck des Windes über den Himmel ſegeln, bald unverrückbar ſtehen bleiben, zu ungeheueren hunderten von Kubikkilometern umſpannenden Wolkengebirgen an⸗ wachſend, in welche endlich, wenn die Umſtände günſtig ſind, die Elektrizität ihren zündenden Funken wirft und unter Donner und Blitz die ganze Erſcheinung zur Auf⸗ löſung bringt. Wetterpropheten am Himmel. Die Kenntnis von dem Weſen und der Bedeutung des Wolkenmeeres iſt noch immer unendlich wenig verbreitet, und doch legt von dem Zuſtand der Atmoſphäre, von ihrer Ruhe oder Bewegung, ihrem Feuchtigkeitsgehalt und allen anderen Elementen, aus denen ſich das wärtige und kommende Wetter zuſammenſetzt, für das bloße Auge nichts deutlicher und unverkennbarer Zeug⸗ nis ab, als der Zuſtand der Bewölkung. Es gibt eine Anzahl populärer Wetterregeln, in das gegen⸗ tes Wetter bedeuten. tungen nicht erleichtert. Anders nach Entſtehen und Ausſehen iſt die Schicht⸗ wolke oder der Stratus. Nebel oder feuchte Dünſte, über große Strecken ſich hebend, können in kurzer Zeit, zum Beiſpiel frühmorgens, den ganzen Himmel bedecken. Die Sonne verhüllend und nichts von den maleriſchen präch⸗ tigen Erſcheinungen der Haufenwolke zeigend, erfreut ſich der langweilige, eintönige Stratus minderer Beliebtheit wie andere Wolkenformen und wird daher nur zu häufig mit der Regenwolke oder dem Nimbus verwechselt. Er kann, wie der Kumolus und Cirrus, gutes und ſchlech⸗ 5 Wichriger als dre remen oben veſchrievenen Wolten⸗ g pe n. Die wichtigſte Wolke für die Wetterbeſtimmung iſt und bleibt trotz ſeiner Unzuverläſſigkeit der Cirrus, nicht nur, weil er am höchſten ſteht, am weiteſten ſichtbar iſt, ſondern auch weil ſeine Formen ſich mit der ver⸗ ſchiedenen Bedeutung weſentlich verändern. Die reine Form haarartiger, zerzauſter einzelnen Cirruslöckchen, die am vorher blauen Himmel in unendlichen Höhen auf⸗ tauchen oder die gegen Abend verſchwinden, deuten al⸗ lenthalben auf gutes Wetter und verkünden uns, daß der kommende Tag ebenſo ſchön wie der vergangene ſein Der Cirrus oder die Schäfchen, wer kennt nicht das ichte weiße Federgewölk, das getheriſch in unendlichen Himmelshöhen ſchwebt und meiſt mit viel mehr gefallen betrachtet wird, als es ſeiner Witterun bedeutung nach eigentlich verdient. Wohl verheißen die Schäfchen in vielen Fällen einen guten Tag, aber dieſe ihre Vorbedeutung reicht meiſtens nicht weit. häufig erweiſt ſich der Cirrus wenigſtens für den, der ſeine feinen Geſtaltungsunterſchiede nicht genau zu ken⸗ nen und zu deuten weiß, als ein treuloſer Geſelle, der Gutes verſpricht und das Gegenteil hält. In der Praxis iſt natürlich mit dieſen drei Wolkentypen nicht auszu⸗ kommen, und man iſt in dem Beſtreben, jede Wolken⸗ tus art genau zu präziſieren, dahin geraten, mehr als ein⸗ 0 einhalb Dutzend Wolkenbezeichnungen einzuführen. Da⸗ durch wird natürlich die Uebereinſtimmung der Beobach⸗ Dann iſt man übereingekommen, für die praktiſche Wetterbeobachtung nicht mehr als etwa acht Wolken⸗ namen anzuwenden und dieſe möglichſt genau zu beſchrei⸗ ben, damit ſie auch von weniger geübten Freunden der Wetterkunde leicht unterſchieden werden können. Zu⸗ nächſt kommt zu dem Obengenannten noch der Nimdus oder die Regenwolke hinzu, die eigentlich keine beſondere Wolkenklaſſe bildet, da man als Nimbus ſchlechthin jedes Wolkengebilde, ſei es Haufen⸗, Schicht-, Gewitterwolke ufw., bezeichnet, indem ſich die Temperatur ſo weit er⸗ niedrigt, oder der Feuchtigkeitsgehalt ſo weit vermehrt, daß ſich das Waſſer auch in Geſtalt von Nebelbläschen nicht mehr halten kann und der tropfbare Niederſchlag beignnt. Aber auch ſonſt gibt es noch einzelne ausge⸗ prägte Zwiſchenformen zwiſchen den Wolken und dieſe Wohl⸗ gsvor⸗ Recht wird. Am beſten ſind die Cirren zur Wetterbeſtimmung zu gebrauchen, wenn man nicht ihre Form allein, ſon⸗ dern auch die Richtung und Schnelligkeit ihrer Bewe⸗ gung und gleichzeitig die abweichende Richtung des Un⸗ terwindes beobachtet. Wenn die Cirren aus Südweſt oder Weſt ziehen, kann man im Winter mit drei gegen eins wetten, daß er regnen wird. Wenn man bet der⸗ ſelben Windrichtung ihren Zug ſofort auf den erſten Blick erkennt, das heißt, wenn ſie ſchnell ziehen, ſo folgt binnen 24 Stunden mit Beſtimmtheit Regen. Den verſchiedenſten Deutungen unterliegt auch die Schichtwolke, der aus gehobenem Nebel beſtehende Stra⸗ deſſen gewöhnlichſte K an den Rändern zerfaſerte Schichtwolke, bet hohem Ba⸗ rometerſtand auftritt und als Anzeichen von andauernd gutem Wetter gilt. Aber auch mit dem Stratus iſt das eine eigene Sache, denn man kann ihn leicht mit anderen Wolkenformen verwechſeln. Wenn ſich an der Vorderſeite einer herannahenden Depreſſion ſchöne weiße Cirrusfaſern ſenken, ihre Haarſtruktur und ihre blendende Farbe verlieren, und ſchließlich als verwaſchenes graues Gewölk den Himmel bedecken, ſo iſt das auch eine Art Stratus, aber nichts weniger als gehobener Nebel, wie ihn die Erde am Ende einer ſternenklaren Nacht als An⸗ zeichen eines kommenden ſchönen Tages ausſtrahlt, ſon⸗ dern eher ein herabgelaſſener feuchter Vorhang, der uns den Himmel verdeckt und Sonne und Mond als blaſſe Scheiben durch eine wäſſerige Schicht erblicken läßt. Tritt dieſe Erſcheinung ein, ſo iſt mit Beſtimmtheit Regen zu erwarten. Form, eine große weiße, ——.—— Oeffentliche Erinnerung. Steuerzahlung im Monat März 1927. Beſondere Mahnung jedes Pflichtigen erfolgt nicht mehr. Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer, einbehalten in der Zeit vom 21.— 28. I., 1—10 III. und 11.—20. II. 1927. Fällig. am 5., 15. und 25. III. 1927. 2. Umſatzſteuer der Monatszahler für Februar 1927 Fällig am nebſt Einreichung der Voranmeldung. 10. III. 1927. Schonfriſt bis 15. III. 1927. Bei nicht rechtzeitiger Jahlung werden Verzugs⸗ zinſen von 10 v. H. jährlich erhoben. Rückſtände werden durch Poſtnachnahme erhoben. 5 Zahle bargeldlos. Angabe der Steuer⸗ bezw. Sollbuchnummer nicht vergeſſen. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. Poſtſcheckkonto 78845 Karlsruhe. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Ich mache die Beſitzer von Grundſtücken wiederholt darauf aufmerkſam, daß alle Ortsſtraßen, öffentliche] Plätze ſowie die gegen die Straße offenen Hofräume wöchentlich zweimal und zwar Mittwochs und Samstags gekehrt und gereinigt werden müſſen. Fällt der Kehrtag auf einen Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktag vorzunehmen. Die Grundſtücksbeſitzer haben die Pflicht, bis zur Straßenmitte zu reinigen. Die Polizei wurde beauftragt, eine ſtrenge Kontrolle auszuüben und jede Uebertretung zur Anzeige zu 750 bringen. a 5 Zuwiderhandlungen gegen obige Beſtimmungen werden aufgrund der§§S 87a des Polizeiſtrafgeſetz⸗ buches oder 36610 des Reichsſtrafgeſetzbuches beſtraft. Seckenheim, den 9. März 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Zahlungs⸗ Aufforderung. Wir fordern nochmals auf zur Zahlung derrückſtändigen Kirchenſteuer binnen d Tagen Andernfalls ſind wir gezwungen gerichtlich vorzugehen. Ev. Kirchenſteuerhebeſtelle. Cbang. Rlrchenchor domonbein. Heute Abend 8 Ahr Prube. Der Vorſtand. Fußball⸗Bereinigung 98 etzenheim C. N. Heute Abend ½9 Ahr Spieler- Versammlung. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sterbekaſſenverein Einigkeit, Geckenheim. Einladung. Am Sonntag, den 13. März, nachm. ½3 Ahr findet im Vereinshaus unſere diesjährige General-Versammlung ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung, die in der Verſammlung bekanntgegeben wird, iſt es Pflicht aller Mitglieder, der Verſammlung beizuwohnen. Anträge ſind ſchriftlich bis zum 12. März beim Vorſtand einzureichen. Der Vorſtand. NB. Die Stelle eines Einkaſſierers für das Unterdorf iſt neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber wollen ſich beim Kaſſier melden Der große Film behandelt keine Phantaſie, ſondern wirkliche Geſchehniſſe zweier Kameraden aus den deutſchen Schutzgebieten. Das Protektorat über dieſen Film, der von Freitag bis Montag in den Eden⸗Lichtſpielen zur Vorführung kommt, haben folgende Herren über⸗ nommen: Wirklicher Geh.⸗Rat Gouverneur a. D. Dr. Seitz von hier, Gouverneur a. D. Dr. Mayer, Waldeck, Geh.⸗Rat ſind für die Vorherbeſtimmung des Wetters größten⸗ g otra billigen Preisen. ur Finsegnung!— Schi u h in einer unüberseh- baren Auswahl 2 Häuchon: Labkschche, G25 Ff Hnaben. Sehr schöne Güdel u. 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