N. Jubraano Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 2 woch, 10. Mürz 1927 Lages- und Anzeigenblatt für Seckenheimund Umgebung 0 lb. 63 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. a Fernſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe 9 9 Neues in Kürze. : Reichstagspräſident Loebe konnte jetzt die Klinik verlaſſen und in ſeine Wohnung zurückkehren. Das Befin⸗ den iſt nach wie vor gut, doch wird er einen längeren Er⸗ holungsurlaub nehmen müſſen. 28: In einer Entſchließung der Generalverſamm lung der belgiſchen liberalen Partei wurde die Regierung er⸗ ſucht, die Befeſtigung der Oſtfront vorzunehmen. 2: Wie aus Mexiko gemeldet wird, ſoll ſich Geſand⸗ ter Tellez auf der Rückreiſe nach Waſhington befin⸗ ö den. Das würde dahin zu deuten ſein, daß Mexiko zu 5 gewiſſen Zugeſtändniſſen bereit iſt. a f 16: Nach Schanghajer Meldungen hat General Tſchangtſuntſchang alle ſeine Anterführer wegen des Ern⸗ ſtes der Lage zuſammengerufen. Wie verlautet, trifft er Vorbereitungen, Schanghai aufenzeben und ſeine Truppen nordwärts zuſammenzuziehen. Die Wirtſchaſtsdebatte im Reichstag Für weitere Herabſetzung der Induſtriezölle. Berlin, 15. März. Vizepräſident Eſſer eröffnete die Sitzung um 2,15 Uhr. Gegen den kommuniſtiſchen Antrag, ſofort die Frage der Erhöhung der Bezüge der Invalidenverſicheurng zu behandeln, wurde Widerſpruch erhoben, da erſt die Vor⸗ ſchläge der Regierung abgewartet werden ſollen. Die zweite Leſung des Haushalts des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums wurde dann fortgeſetzt. Abg. Biener(Du.) wies auf die ſtarke Vermeh⸗ rung der Eigenbetriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden hin. Ihre ſtändig wachſende Ausdehnung auf weitere Gewerbszweige ſei zu einer großen Gefahr für die Privatwirtſchaft, in erſter Linie für Handwerk und Einzelhandel geworden. Der Konkurrenz dieſer hehörd⸗ lichen Betriebe ſei das freie Gewerbe naturgemäß nicht ge⸗ wachſen, weil ſie die öffentlichen Laſten zu tragen haben, wie die Privatwirtſchaft von Steuern aller Art b ſich nehmen muß. Sie führten daher zu einer wirtſchaftlichen Schwächung und letzten Endes zur Aufſaugung des Gewer⸗ bes. Dieſer unheilvollen Entwicklung müßte entgegen⸗ getreten werden. Der Redner forderte Anterſtützung der Kreditgenoſſenſchaften und Beibehaltung der Meiſterleh⸗ rer im Berufsſchulgeſetz. Notwendig ſei ein Staats⸗ ſekretär für das Handwerk, mindeſtens aber müſſe dem Handwerk ein Miniſterialdirektor gewährt werden. Abg. Beythien(D. Vp.) dankte dem Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter für die von ihm veranlaßte Aufhebung der Preistreibereigeſetzgebung und für die Zurückziehung des von ſeinem Vorgänger übernommenen Geſetzes über den Preisabbau. Die Aufhebung dieſer Ausnahmegeſetze be⸗ deute die vom Mittelſtand lange erſehnte ſelbſt verant⸗ wortliche Freiheit. Der Redner bezeichnete die mittel⸗ ſtändiſche Geſamtlage als ſchwierig. Anſachliche Kritik, wie ſie die Wirtſchaftspartei übe, werde ſich gegen ſie ſelbſt wenden, wenn ſie einſt die Verantwortung mitüber⸗ nähme. Dringend nötig ſei eine Laſtenverminderung für Handel, Handwerk und Gewerbe. Manche neue Wettbe⸗ werbsarten ſeien bedenklich, ſo die Konſumkreditfinanzie⸗ rung. Bei Aenderung der Gewerbeordnung müſſe per⸗ boten werden, das Hauſieren mittels Kraftwagens, fer⸗ piche der hauſiermäßige Vertrieb von orientaliſchen Tep⸗ en. ö 5 Abg. Sommer(3.) erklärte, das Handwerk habe eutſchland viele wertvolle Kräfte beſchert. Im Hand⸗ werk herrſche jetzt drückende Arbeitsloſigkeit. Der Red⸗ ner verwies beſonders auf die Konkurrenz der Reichs⸗ druckerei für das Buchdruckgewerbe. Solche Eingriffe in ie Privatwirtſchaft müßten verboten werden. Er trat weiter für Maßnahmen zur Einſchränkung des wirtſchaft⸗ lichen Wettbewerbs der Strafanſtalten ein. Abg. Büll(D.) war der Meinung, daß das Kar⸗ tellweſen vom Miniſterium in übertriebener Weiſe geför⸗ ert werde. Man ſolle Handel und Handwerk darüber belehren, wie die Kartelle auf die geſamte Wirtſchaft wir⸗ ken. Die ſchrankenloſe Freiheit müſſe durch eine gewiſſe Gebundenheit beſchränkt werden. In der Bekämpfung des der Reichsbahn, habe das Miniſterium völlig verſagt. Abg. Lemmer(D.) proteſtierte dagegen, niſchen Zündholztruſt geradezu ſanktioniere. Durch ein deutſches Geſetz ſolle hier einer ausländiſchen Kapital gruppe die Ausbeutung des deutſchen Marktes geſichert Die Bildung des Truſtes habe bereits eine werden. Preisſteigerung von 30 Prozent zur Folge gehabt. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius beſchwerte ſich hierguf darüber, daß die Oppoſitionsredner men. roße Unruhe links). Nur in wenigen einleitenden oder emerkungen ſeien die Redner auf die Regierungs⸗ eingegangen. Der Miniſter erklärte, die Planwirt⸗ mit vorbereiteten Manuſkripten auf die Tribüne kü Schlußb politik ſchaft ſei kein Allheilmittel. Ein Widerſpruch ſei es nicht, 50 man gleichzeitig Arbeitslohnerhöhung und Ar⸗ eitszeitperkürzung, aber auch Produktionsſteigerung ver⸗ ange.(Abg. Frau Sender(S.): Alſo ſind Sie gegen jede Lohnerhöhung). Davon, ſo erklärt der Minister, abe ich nichts geſagt. Das Miniſterium macht ſeine Pe 1 auch nicht abhängig von der Stellungnahme In Kerreſſenorganiſationen. Den Demokraten muß ich 5 u, daß die Reichsregierung in ihrem Entwurf den ſchwäbiſch⸗amerika⸗ übertriebenen Warenhandels nach Schluß, beſonders bei lich — erwidern: Die Handelsvertragspolftik haven wir mit nen 12 Monate lang gemeinſam betrieben. Erſt ſeit zwei Monaten haben wir uns von der demokratiſchen Par⸗ tei leider trennen müſſen und in dieſer Zeit iſt das Wirt⸗ ſchaftsminiſterium ebenſo aktiv geweſen wie vorher. Der Miniſter verſprach die Verwendung eines nam⸗ haften Betrages zur Ausbildung von Ingenieuren in den Vereinigten Staaten. Ein beſonderes Qualitäts⸗ marken ⸗Schutzgeſetz hält der Redner nicht für nötig, Auch die kartellierte Induſtrie habe die Preiſe geſenkt z. B. für Stickſtoff und Aluminium. Kohlen⸗ und Eiſenpreiſe ſeien allerdings ſtationär geblieben. Das Ziel der Rationaliſierung und Techniſierung und Erhöhung der Kaufkraft ſei noch nicht erreicht. Den Kartellbeirat wieder einzuberufen hält der Miniſter nicht für richtig. Eine Aenderung der Quotenentſchädigung für Stillegun⸗ gen ſei aus techniſchen Gründen unmöglich. N Unſere Handelspolitik wird auch weiterhm auf Herabſetzung der Induſtriezölle gerichtet ſein. Wir haben die Abſicht, das Inkrafttreten des endgültigen Zolltarifes einen ſo großen Zeitraum zu legen, daß in⸗ zwiſchen Zollverträge nach dem neuen Entwurf abge⸗ ſchloſſen werden können. Darum müſſen wir zunächſt eine gewiſſe Konſolidierung in den anderen Ländern und den Abſchluß der Weltwirtſchaftskonferenz abwarten. Zur Frage der Subventionen erklärte der Miniſter: Die Geſamtſumme der Darlehen beträgt 38.5, die der Ga⸗ rantien 119, der Reichswirtſchaften 369 Millionen em⸗ ſchließlich der Riſſengarantie.(Hört, hört!) Alſo ver⸗ hältnismäßig wenig gegenüber den Leiſtungen anderer Länder. Für das Zündholzgeſetz hätten die Demokraten ſelbſt den Stein ins Rollen gebracht. Die Handwerks⸗ ordnung ſei den Ländern zur Stellungnahme zugegan⸗ gen. Sie werde im Laufe des Jahres Geſetzeskraft er⸗ langen. In das Arbeitsgeſetz gehöre die Frage der Verkaufsſtände. Die Regierung müſſe von einem Son⸗ dergeſetz abſehen. Den Ländern ſet nahe gelegt, gegen jeden unzuläſſigen Warenverkauf einzuſchreiten. Der Mi⸗ niſter ſtellte feſt, daß die kleinen und mutleren Betriebe durch die großen Zuſammenſchlüſſe durchaus nicht er⸗ drückt worden ſeien. Es habe ſich gezeigt, daß neben dieſen Zuſammenſchlüſſen auch das Handwerk unentbehrlich iſt und lebensfähig bleiben kann. Unſer Beſtreben müſſe immer dahin gelen, das ganze Volk mit dem Gedanken zu durchdringen, daß Wirtſchaft nicht Selbſtzweck iſt, ſon⸗ dern daß es darauf ankommt, durch unſere Wirtſchaft zu einer höheren Kultur im ganzen deutſchen Volke zu kommen.(Beifall bei den Regierungsparteien.) Nach den Ausführungen des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters nahmen dann noch Redner verſchiedener Parteien das Wort, um zu einzelnen Poſitionen Stellung zu nehmen, doch ergaben dieſe Erörterungen keine neuen Geſichts⸗ punkte mehr. Da auch das Intereſſe des Hauſes mit der vorgeſchrittenen Stunde ſichtlich abnahm, wurden ſchließlich die Beratungen abgebrochen und auf morgen nachmittag vertagt. Kabinetisberalungen über Genf. Berichterſtattung im Reichskabinett. Berlin, 15. März. Unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten v. Hinden⸗ burg trat heute nachmittag 5 Uhr das Reichskabinett zu einer Sitzung zuſammen, um das Geſamtpro⸗ blem der Außenpolitik zu beraten. Naturgemäß ſtand im Mittelpunkt dieſer Erörterung die Berichter⸗ ſtattung des Reichsaußenminiſters über ſeine Verhandlungen in Genf und hier wieder ſeine Fühlung⸗ nahme mit Briand, Chamberlain, Vander⸗ velde und Zaleſki, über welche bisher nur ungenaue Kommuniques ausgegeben worden waren. Da dieſe pri⸗ vaten Beſprechungen der Staatsmänner in Genf ver⸗ traulichen Charakter trugen und insbeſondere die er⸗ örteten Probleme bis zu ihrer eigentlichen Inangriff⸗ nahme noch einer gründlichen Vorarbeit, ſowie eine nochmalige Fühlungnahme der Außen⸗ miniſter bedürfen, beſchloß das Neichskabinett auch für die nächſte Zeit noch keine ausführlichen Einzelheiten bekanntzugeben, ſo daß die großen Zuſammenhänge der letzten Entſcheidungen des Völkerbundrates über die ober⸗ ſchleſiſche Schulfrage, ſowie über den Bahn⸗ ſchutz im Saargebiet immer noch undeutlich ſind. Wenn ſomit über die Erörterung der Frage der Rhein⸗ landräumung durch das Reichskabinett keine Ein⸗ zelheiten über die mit Briand und Chamberlain beſpro⸗ chene deutſche Rechtsauffaſſung bekanntgegeben wurden, ſo dürfte die Vermutung doch richtig ſein, daß die Reichs⸗ regierung ſich in ihrer Geſamtheit der Streſemann⸗ ſchen Auffaſſung angeſchloſſen hat, nach der der Zeitpunkt für die in Ausſicht genommene, auf Räu⸗ mung der beſetzten Gebiete hinzielende deutſche Aktion noch nicht feſtgelegt werden kann, daß es viel⸗ mehr von der geſamtpolitiſchen Lage abhän⸗ gen wird, wann das Kabinett ſich zu einem ſolchen Schritt entſchließen wird, für welchen nach der Durch⸗ führung der letzten Entwaffnungsforderungen die Ne ö g⸗ lichkeit durchaus gegeben iſt. Schließlich hat ſich das Kabinett auch noch mit den Vereinbarungen zu befaſſen gehabt, die Dr. Streſemann mit dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki getroffen hat, während weiterhin auch die verſchiedentlichen Ver⸗ lautbarungen, nach welchen Chamberlain 1 haben ſoll, den Reichsaußenminiſter durch irgendwelch Verſprechungen in eine rußland feindliche Linie zu drängen, behandelt wurden. Da Dr. Streſemann dieſe Nachrichten als vollſtändig irreführend bezei net hat, iſt wohl anzunehmen, daß jetzt über dieſe Frage zur Tagesordnung übergegangen werden kann, zumal auch anläßlich der Erörterung dieſes dem britiſchen Außen⸗ Europas Schickſal in der Statiſtik. * Es iſt eines der wichtigſten Verdienſte des Vol⸗ kerbundes, die infolge der durch den Krieg bedingten AUn⸗ terbrechung gänzlich unbrauchbar gewordenen ſtatiſtiſchen Materialien wieder erneuert zu haben, wobei durch dieſe Zentraliſierung der europäiſchen Statiſtik viel weitter⸗ gehende Perſpektiven ſich eröffnen und Schlüſſe auf die Zukunft Europas möglich werden, als früher. Wenn hierbei in erſter Linie die europäiſchen Verhältniſſe er⸗ faßt und verwertet werden, ſo liegt das natürlich da⸗ ran, daß—, außer etwa in Nordamerika— nur hier die notwendigen Vorausſetzungen zuverläſſiger ſtatiſti⸗ ſcher Erhebungen gegeben ſind.. Bei voller Würdigung der Gefahren, die aus allzu willkürlichem Spiel mit den arithmetiſchen Ergebniſſen der Statiſtik reſultieren können, ſind doch drei Faktoren des Werdens und der Zukunft der Bevölkerung Eu⸗ ropas wieder klar zu erkennen. Einmal die unnatürlich raſche Zunahme der Bevölkerungsdichte in Europa, zweitens das unverhältnismäßig ſtarke Wach⸗ ſen der Städte zu Ungunſten der Landbevölkerung in den letzten Jahrzehnten und endlich eine außerordent⸗ lich ſtarke Raſſenverſchiebung, die ſich vorausſicht⸗ . in naher Zukunft erſt voll bemerkbar machen wird. Die unnatürliche Bevölkerungszunahme Europas er⸗ hellt am klarſten aus der Tatſache, daß aller Wahr⸗ inlichkeit nach vor zweieinhalb Jahrtauſen⸗ en Europas Geſamtbevölkerung höchſtens 25 Millio⸗ nen Seelen betrug. Zur Zeit Chriſti wurde von den rö⸗ ſchen Statiſtikern die Bevölkerungszahl Europas auf bis 40 Millionen geſchätzt. Jetzt beträgt ſeine Be⸗ 5 völkerungszahl— bei einer Dichte von 45,5 Einwoh⸗ nern pro Quadratkilometer— etwa 452 Millionen, alſo nahezu das Zwanzigfache der Zahl von vor zwei⸗ einhalb Jahrkauſenden. Hierbei iſt noch zu bedenken, daß bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts irgendwelche Seu⸗ ume nahmen kaum bekannt waren und daß Peſt Kriege und Hungersnöte nur zu häufig die Bevölkerung Europas um Jahrhunderte zurückgeworfen haben. End⸗ lich iſt nicht zu vergeſſen, daß im Laufe des 19. Jahr⸗ hunderts etwa 50 Millionen Auswanderer Europa ver⸗ aſſen haben. Wenn jetzt Geburtenrückgang und vorſätz⸗ liche Geburtenminderung das Tempo der Zunahme brem⸗ ſen, ſo können dieſe Faktoren doch nicht hindern, daß die Bevölkerung Europas im ganzen weiter zunimmt und es Tages vor der Anmöglichkeit ſtehen wird, dem alten Kontinent ibr Genüge zu finden. 2 Verſchärft wird dieſes Problem durch die einſchnei⸗ dende Bevölkerungsverſchiebung, die ſich un⸗ ter unſeren Augen immer mehr verſchärft: die Verän⸗ derung der Verteilung der Bevölkerung auf Stadt und Land. 1800 kannte Europa noch keine Weltſtadt im eigentlichen Sinne und beſaß insgeſamt nur 108„Groß⸗ ſtädte“— jetzt weiſt es 7 Weltſtädte und mehr als 200 Großſtädte auf. Die Zahl der Dörfer bleibt beſtehen oder geht— in Frankreich in kataſtrophaler Weise— zurück. Die verhängnisvollſte und wichtigſte Bevölkerungsum⸗ ſchichtung in Europa iſt jedoch die der Raſſen. Die ſta⸗ tiſtiſchen Nachweiſungen der letzten Jahrzehnte ergeben, daß die ſlawiſche Raſſe die höchſte, die germani⸗ ſche die mittlere und die ro maniſche die geringſte Vermehrungspotenz zeigt. Die durchſchnittliche jährliche Vermehrung der europäiſchen Geſamtbevölkerung betrug im Laufe des 19. Jahrhunderts 0,77 Prozent. Im ro⸗ maniſchen Weſteuropa(Italien, Spanien, Frankreich und Belgien) betrug dieſer Zuwachs jedoch nur 0,50 Pro⸗ zent, im germaniſchen Mitteleuropa(Skandinavien, Eng⸗ land, Holland, Oeſterreich, Schweiz) 0,80 Prozent und im ſlawiſchen Oſteuropa(Rußland mit Randſtaaten, Balkan⸗ ſtaaten) 1 Prozent— alſo das Doppelte des weſteuro⸗ päiſchen Prozentſatzes. um 1800 überwogen die roma⸗ niſchen Völker die flawiſchen noch um etwa 10 Millionen; im Jahre 1900 blieben ſie ſchon um etwa 30 Mil⸗ lionen hinter ihnen zurück. Insgeſamt ſetzte ſich die euro⸗ päiſche Bevölkerung um 1900 zuſammen aus etwa drei wölfteln Romanen, fünf Zwölfteln Germanen und vier wölfteln Slawen. In den 40 Jahren von 1870 bis 1910 ſtellten von 150 Millionen geſamteuropäiſchen Be⸗ völkerungszuwachſes die Romanen 2 Prozent, die Ger⸗ manen 24 Prozent, die Slawen 74 Prozent. Dieſe Zahlen zeigen deutlicher als irgendwelche Vor⸗ gänge, welchen Weg in Zukunft auch die politi⸗ che Entwicklung gehen muß. Wenn man auch be⸗ rückſichtigen muß, daß im Oſten große Gebietsſtrecken och vollſtändig brachliegen, und der eingehenden Bear⸗ beitung harren, ſo muß man doch damit rechnen, daß über kurz oder lang eine Wanderung der lawiſchen Bewohner des öſtlichen und ſüdöſtlichen Europas in bedeutend ſtärkerem Maße ſich fühlbar machen wird, As dies heute der Fall iſt. Es gilt daher, ſich rechtzeitig nit einer ſolchen Entwicklung vertraut zu machen und ſich uf ſie einzuſtellen. 8 8 minmter unterſchobenen Vorſtoßes die geſamte öffenkliche Meinung in Deutſchland ſich gegen einen Kurs⸗ wechſel ausgeſprochen hat und damit erwie en iſt, daß eine antiruſſiſche Orientierung der deutſchen Außenpolitik nicht ohne weiteres vorgenommen werden könnte. Außenpolitiſche Debatte am Montag. Berlin, 15. März. Nach einem Beſchluß des Aelteſtenrates des Reichs⸗ tages wird ſich der Auswärtige Ausſchuß am Donnerstag mit den Ergebniſſen von Genf beſchäf⸗ tigen. Im Plenum des Reichstages wird dieſe Frage bei der Beratung des Etats des Aus⸗ wärtigen Amtes beſprochen werden, die für Mon⸗ tag nächſter Woche angeſetzt iſt. Auch Briand berichtet. Paris, 15. März. Im heutigen Miniſterrat, ber unter dem Vorſitz des Präſidenten Doumergue ſtatt⸗ fand, erſtattete Außenminiſter Briand einen Bericht über die Ergebniſſe der letzten Genfer Ratstagung. Be⸗ ſonders ausführlich ging Briand auf die perſönlichen Unterhaltungen ein, die er mit den in Genf ver⸗ ſammelten Staatsmännern hatte, darunter auch auf die Unterhaltungen mit Dr. Streſemann, Chamber⸗ lain und Zaleſki. Handelsminiſter Bokanowftt berichtete ſodann über den Stand der gegenwärtig in Paris ſtattfindenden deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen, worauf der Miniſter für öffentliche Arbei⸗ ten Thardieu den Miniſterrat von der Regelung der eee im Bergbau des Saargebietes in Kenntnis etzte. Die deulſch⸗polniſchen Verhandlungen Neue Inſtruktionen für den deutſchen Botſchafter in Warſchau. de Berlin, 15. März. Mit der Genfer Delegation zuſammen iſt der deutſche Botſchafter in Warſchau, Rauſcher, nach Berlin zu⸗ rückgekehrt, um dort vor ſeiner Weiterreiſe nach Warſchau neue Inſtruktionen des Reichskabinettes ent⸗ gegenzunehmen. Botſchafter Rauſcher wird ſich voraus⸗ ſichtlich mehrere Tage in Berlin aufhalten und von unter⸗ richteter Seite verlautet, daß die Regierung den Beſuch des polniſchen Außenminiſters Zaleſit für wahrſcheinlich hält. Da künftig die Handelsbeztehun⸗ gen zwichen Deutſchtand und Polen auf diplomati⸗ ſchem Wege geregelt werden ſollen, iſt eine enge Zu⸗ jſammenarbeit zwiſchen den beiden Regierungen und ihren Vertretern notwendig. f Die Volks abſtimmung im Saargebiet Ein freiwilliger Verzicht Frankreichs? Paris, 15. März. Angeſichts der ſtändig wachſenden Erbitte⸗ rung der Einwohnerſchaft des Saargebietes gegenüber der franzöſiſchen Bevormundung in wirtſchaftlicher, kul⸗ tureller und nationaler Hinſicht, war bereits vor länge⸗ 8 rer Zeit ſowohl in England als auch in neutralen Ländern die Forderung aufgeſtellt worden, Frank⸗ reich möge im Hinblick auf die Ausſichtsloſigkeit der für das Jahr 1935 vorgeſehenen Volksabſtimmung auf dieſes Plebiſzit verzichten, da das Ergeb⸗ nis desſelben bereits heute feſtſtünde und nur als eine ſchwere moraliſche Niederlage für Frank⸗ reich gewertet werden könne. Dieſer Vorausſage des Auslandes gegenüber Stellung zu nehmen, konnte ſich bis jetzt Frankreich nicht entſchließen, doch ſcheint es, als ob auch in Paris im Augenblick die Bedenken gegen⸗ über der Durchführung der Volksabſtimmung im Wachſen ſeien und verſchiedentlich wird ſogar bereits berichtet, daß man ſich am Quai d' Orſay ernſtlich mit der Frage beſchäftigt, gleichzeitig mit der für die nächſte Zeit zu erwartenden Diskuſſion über die Rhein⸗ landräumung auch den Verzicht auf das Ple⸗ biſzit im Saargebiet zu behandeln. Maßgebend für die franzöſiſchen Erwägungen ſind dieſelben Gründe, welche auch in England und Holland den Wegfall der Volksabſtimmung im Jahre 1935 befürworteten, doch glaubt man allem Anſchein nach in franzöſiſchen diploma⸗ N Denne erns/ Hereog Nachdruck verboten. 1 Stüben hatte ihn tatſächlich nſt wäre die Antwort anders aus⸗ üneberrepfe cus deren lemeno When vmas- ey ben a5 50. Fortſetzung. Nun wußte es nicht mehr nötig. gefallen. Was war hier zu beginnen? Auf Anordnung des Arztes durfte niemand außer der Schweſter zu Heddi ins Zimmer. Und auch ihre Gegen⸗ wart mußte für längere Zeit ausgeſchaltet werden. Irgend⸗ eine Erinnerung ſchien die Kranfe zu beunruhigen, ihren Geiſt zu zermürben. Da kam der alte Erdmann ins Haus. „Darf 1 Heddi ſehen?“, fragte er Marie leiſe. „„Es geht nicht, Vater Erdmann. Der Arzt hat den Zu⸗ tritt jedes Fremden verboten.“ 3 5 Ich bin kein Fremder.“ i 5 Der traurige Blick des Alten, das bittende Schwanken ſeiner Stimme ſchnitten Marie ins Herz. W warten Sie einen Augenblick, Vater Erdmann.“ Behutſam öffnete ſie die Tür zu Heddis Zimmer. Gehen Sie hinein. aber ganz still. Sie ſchläft.“ Den breitrandigen Hut in der Hand, den weißen Kopf in liebender Neugier vorgebeugt, schlich ſich Erdmann durch die Tür, als gelte es, die Ruhe eines ſchlummernden Kin⸗ des nicht zu ſtören. 0 Da ſaß er nun an ihrem Lager. Seine Augen ſuchten das ſchmale blaſſe Geſicht Heddis. Wie gern hätte er ihre durch⸗ ſichtige Hand geſtreichelt. Er durfte es nicht tun. Es konnte ſie aus dem ſchönen Vergeſſen reißen. Ein bleicher Sonnenblick ſtreifte dur üb den Kopf der Kranken. f 1 ä Erdmann bewegte leis die Lippen. Seine Hände waren zefaltet, ſein ſilberleuchtender Kopf leicht gebeugt, als ſäße E vor den Kerzen des Altars und betete Inbrünſtig 1 5 die ſtörte Von früh bis ſpät wanderte ſie, Stämmen. Das einzige tiſchen Kreiſen, dieſen Verzicht, welcher lediglich infolge der Preſtigefrage ins Auge gefaßt werden ſoll, gleich⸗ wohl zum Gegenſtand politiſcher Gegenfor⸗ derungen gegenüber Deutſchland machen zu können. Ob jedoch dieſe Abſicht tatsächlich beſteht, läßt ſich im Augenblick noch nicht mit Beſtimmtheit beurteilen, da dieſe Verſion ſehr gut als ein Verſuchsmanöver gedeutet werden kann, deſſen Zweck darin zu ſuchen ſein dürfte, daß man eben einen offenen und vor be⸗ haltloſen Verzicht nicht gerne eingeſtehen möchte, nachdem eine derartige Preisgabe des im Ver⸗ ſailler Vertrage feſtgelegten Rechtes auf Durchführung der Volksabſtimmung auch nicht anders gedeutet werden kann, denn als ſchwere moraliſche Nie⸗ derlage Frankreichs. — 2— Cbondges Seeabrüſtungsvorſchlag. Eine neue Einladung an Frankreich und Italien. N O Waſfhington, 15. März. Nachdem Frankreich und Italien die letzte Einladung des Präfdenten Coolidge zur Teilnahme an einer Seeabrüſtungskonferenz ablehnend be⸗ antwortet hatten, hat die Regierung der Vereinigten Staa⸗ en dieſen Mächten eine neue Note zugehen laſſen, in welcher die Aufforderung enthalten iſt, zu der jetzt ins Auge gefaßten Dreimächtekonferenz zwiſchen Amerika, England und Japan je einen Beobachter zu entſenden. Weiterhin enthält das neue ameri⸗ kaniſche Memorandum eine höfliche, aber ſehr beſtimmte Kritik der franzöſiſchen und italieniſchen Antwort auf die Coolidge'ſchen Abrüſtungsvorſchläge, indem ſich die amerikaniſche Regierung ernſtlich da⸗ gegen verwahrt, daß ſie durch ihr Sondervorgehen die Abrüſtungsarbeiten des Völkerbundes auch nur im ent⸗ fernteſten zu ſtören vermöge. Im übrigen wird im Zu⸗ ſammenhang mit der Aeberſendung der Einladung zur Dreimächtekonferenz, deren Wortlaut noch nicht veröf⸗ fentlicht worden iſt, beſtimmt verſichert, daß die Ver⸗ einigten Staaten nicht beabſichtigen, unbedingt auf dem für die großen Schlachtſchiffe auf der Waſhingtoner Kon⸗ ferenz feſtgeſetzten Verteilungsſchlüſſel von 5: 5: 3: 1,75: 1,75 für die Flotten von Amerika, England, Japan, Frankreich und Italien zu beſtehen, vielmehr er⸗ wägt man, ob nicht für die leichteren Marineſtreitkräfte ein Verhältnis von 5: 5:5:4 für Amerika, England, Japan und Frankreich bei Zuſtimmung von Frankreich in Betraßt gezogen werden könnte. Ablehnende Aufnahme in Frankreich. Paris, 15. März. Die neuerliche Aufforderung der Vereinigten Staaten an Frankreich zur Entſendung eines Beobachters zur Dreimächtekonferenz für die Seeabrü⸗ ſtung zwiſchen Amerika, England und Japan wird zum Teil ſchon heute von der Pariſer Preſſe ſehr lebhaft beſprochen, während amtlich noch in keiner Weiſe irgend⸗ wie Stellung hierzu genommen wird. Während Ech o de Paris“ erklärt, daß alles von der Geſchicklichkeit des franzöſiſchen Beobachters auf der Konferenz abhän⸗ gen werde, verhält ſich der Außenpolitiker des„Jour⸗ nal“ eher ablehnend. Er ſchreibt: Die Gefahren, die Frankreich bisher beunruhigt hätten, ſeien nicht aus⸗ geſchaltet. Ein Beobachter werde von vertraulichen Be⸗ ratungen nicht unterrichtet ſein, deren bedenkliche Folgen man von der Waſhingtoner Konferenz kenne. Der Nach⸗ teil würde ſein, daß der Beobachter in geheime Machen⸗ ſchaften hineingezogen werde. Am klügſten wäre es, den Dingen ihren Lauf zu laſſen. Scheitere die Konferenz, ſo wäre die Teilnahme unnütz. Habe ſie Er⸗ gebniſſe, ſo ſei es immer noch Zeit, zu prüfen, ob Frank⸗ reich ſich ihnen anſchließen könne. Der Gaulois“ ſchreibt: Frankreich würde ſeine überſeeiſchen Beſitzungen kompromittieren durch Aufhebung ſeiner Haupttheſe von der Verbundenheit der Bewaffnung zu Waſſer, zu Lande und in der Luft und von den„Potentiels de Guerre.“ Das„Oeuvre“ nennt das Problem der Entwaffnung ein unteilbares Ganzes, das in ſeiner Geſamtheit allen Ländern gemeinſam ſei. Das Blatt lehnt die Beteiligung Frankreichs an der Konferenz ab. g Aus dem In⸗ und Auslande. Abgeordnete. Berlin, 15. März. das Geſetz über die Entſchädigung der Mitglieder und des Präſidenten des preußiſchen Landtages dahin abge⸗ ändert werden ſoll, daß von der Teilnahme an den tages das Necht zur freien Fahrt und den Anſpruch auf Aufwändentſchädigung nebſt dem Ausgleichszuſchlag und Aufwandsentſchädigung gewährt werden, ſollen für den Präſidenten und die ſtellvertretenden Präſidenten ſtändigen Ausſchuſſes auch nach Ablauf der Wahlperiode oder nach der Auflöſung des Landtages bis zum Ab⸗ auf des Tages gelten, an dem der neue Landtag zu⸗ ammentritt. a Neue polniſche Paktvorſchläge an die Sowjetunion? Riga, 15. März. wird der dortige polniſche Geſandte Patek ſich demnächſt nach Warſchau begeben, um mit Pilſudſki neue Vor⸗ rung des lettländiſch⸗ruſſiſchen Vertrages zu werten. Enthüllungen über antiruſſiſche Pläne Churchills. veröffentlicht die„Prawda“ Enthüllungen über angeb⸗ liche Pläne Churchills auf Errichtung eines Finanzblocks gegen die Sowjetunion. Dieſem Block ſollen engliſche, ken angehören. Aus dem badiſchen Lande. Segen aus Fortunas Füllhorn. Freiburg i. Br., 15. März. Wie die Gewinner Hercher, bei dem das Glückslos Nr. 305 558 geſpielt wurde, folgende hübſche Schilderung: treffenden Loſes bei mir ſpielte. Steuern erhält er 100 000 Mark ausbezahlt. Ich traf nur die Frau zu Hauſe. Um ſie nicht zu ſehr zu erregen zuerſt nur von einem Gewinn von 10000 Mark. Schon dieſe Nachricht verwirrte die Dame ſo, daß ſie i an allen Gliedern zitterte. konnte ſie ſich nur mit Mühe aufrechterhalten. in größter pekuniärer Not befindet. fallen. Inzwiſchen hat ſich ſeine Geldlage derart ver⸗ ſchlechtert, daß ſeine Möbel dieſer Tage den fentlichen Verſteigerung nehmen ſollten. krank im Bette an. nb kte au den Mann wie eine wunderbare Medizin. Er freut ſich wie ein Kind über das unverhoffte Glück. Seine hübſche, junge Frau, durch den Lärm im Krankenzimmer herbei⸗ gelockt, glaubte ſich in einem Trancezuſtand verſetzt, Ich traf ihn Schickſals. Ein in bar ausbezahlter Vorſchuß von 10 000 Augenblicks hinweghelfen. Hier hat das Glück beſtimmt nicht wahllos zugegriffen. meine Nachricht ſcheinbar ohne jede innere Teilnahme auf. Mark kaum überſehen zu können. Immerhin wird auch ganzer Geflügelſtand verendet iſt. 2 n „Müdes Herz, was weineſt du? Armes Herz, was jammerſt du? 75 Drücken dich die Erdentage: Halte ſtill mit deiner Klage! 5 Auch zu dir kommt frohe Zeit, Wo die tiefſten Erdenwunden Deiner Pilgerfahrt geſunden, Heilen in der Ewigkeit.“ N Vater Erdmann hielt alſo das Kapitel des u und Hofßen Erlebens für abgeſchloſſen. Der Reſt war Harren und Hoffen auf das Glück einer ewigen Freude. n Doch die Wege des Lebens ſind wunderbar, ſo rätſel⸗ haft verſchlungen, daß ſelbſt der abgeklärte Blick des Alters das von einer höheren Hand geſteckte Ziel erſt ſtaunend er⸗ „ der Sturm des Geſchehens den letzten Nebel zerreiſt. f 9 54 Noch einmal ſollte Vater Erdmann die Kranke ſehen. Zwar lebte ſie jetzt gut dreißig Kilometer von hier ent⸗ fernt, einſam, zurückgezogen in einem Hauſe der Stübenſchen Bekanntſchaft. 1 Fahren? Warum? Der Weg über die Chauſſee, durch den Vald würde ſeinen ſuchenden Geiſt mit neuen Bil 1 füllen. Die Füße würden ihn ſchon tragen, der knorrige Wanderſtab ſtützte ihn über Stein und Wurzel. Ja, er mußte zu Heddi Jedes neue Gedicht hatte er ihr vorgetragen. Auch dieſes Sonett mußte ſie hören. Leben und Zuverſicht ſprudelte aus ihm, Hoffen und glückliches Gelingen. Mit hoher Freude wanderte Erdmann in den jungen Tag hinein. And hätte ſich auch der fahle Sonnenball hinter dicken Wolken verſteckt: in ſeinem Herzen wäre doch eitel Glanz geweſen. ö i a ** 1 Einige Stunden ſpäter, als Erdmann ſeine Wanderung begonnen hatte, trat auch Heddi ins Freie. In den paar Wochen ihres 1 0 Aufenthaltes hatte ſie jeden Weg und Steg des Paldes kennengelernt. Niemand war hier, der ſcheibe, Auge über ihr die matte Sonnen⸗ die einzige Sprache um ſie das Raſcheln des welken Laubes zu ihren Füßen. 0 Ein einziges Bild verließ ſie nicht. Irgendwo in einem verſchloſſenen Zimmer hatte ſie gelegen, die Augen 5 ſchloſſen, die Schleier einer angſtvollen Ruhe über ſich. Da wurde die Tür leiſe geöffnet und Vater Erdmann trat herein. Wie ein erquickender Hauch goß es ſich über ſie, denn in ihm war die Liebe, in ihm die Wahrheit. Wort für Wort hatte ſie 1715 Gebet verſtanden, einem Siegesruf gleich drang es en ſie: „Auch zu dir kommt frohe Zeit, 1 Wo die tiefſten Erdenwunden Deiner Pilgerfahrt geſunden, Heilen in der Ewigkeit.“. Ja, in der Ewigkeit! Nicht mehr hier in dieſem Schmer⸗ enstal, ſondern da oben in der ewigen Ruhe. Was tat ſie dann noch hier? War es nicht ein herrlicher erlöſender Ge⸗ danke, dieſes elende Daſein abzukürzen und einzugehen in 3 heilende Ewigkeit? Durfte ſie das? Ein unnützes Näd chen war ſie geworden in dem großen ſchaffenden Welt⸗ 1. Zweckloſes Leben iſt läſtiges Leben für ſich und für andere. Warum machte ihr die Erinnerung an Marie und deren wirtſchaftliche Zukunft keine Sorgen mehr? Sie wußte es nicht, es lag hinter ihr wie ein in Eis erſtarrter See, in dem ſelbſt der größte Sturm keine Welle des Unheils zu rühren vermochte. Keine Diäten und Freifahrt mehr für ausgeſchloſſene Sämtliche Fraktionen des preu⸗ ziſchen Landtages mit Ausnahme der Völkiſchen und Kom muniſten haben einen Geſetzentwurf eingebracht, wonach Sitzungen des Landtages ausgeſchloſſene Mitglieder für die geſamte Zeit ſich bis Ablauf des letzten Ausſchluß⸗ berwirken. Die Beſtimmungen, nach denen freie Fahrt des Landkages ſowie für die ſtändigen Mitglieder des Wie aus Moskau gemeldet wird, ſchläge an die Sowjetregierung über einen ruſſiſch⸗polni⸗ ſchen Garantievertrag zu beſprechen. Wenn dieſe Nachricht ſich beſtätigt, ſo geht man wohl nicht fehl, die Reiſe Pataks nach Warſchau als eine Folge der Paragraphie⸗ 1 Riga, 15. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, deutſche, franzöſiſche, amerikaniſche und italieniſche Ban⸗ der 1 500 000-Mark⸗Prämie der Preußiſch⸗Süddeutſchen Lot⸗ terje die Mitteilung von dem unerwarteten Glück entgegen⸗ nahmen, davon gibt der Freiburger Lotteriekollekteur Ich nahm mir ein Auto und fuhr zur Wohnung des 5 früheren aktiven Oberleutnants, der em Viertel des be⸗ Nach Abzug aller — die Leute leben in ärmlichen Verhältniſſen— ſprach ich Als ich ihr dann die ganze Höhe des Betrages nannte, Der Hauptanteil, ein halbes Los, alſo 200 000 Mark nach Abzug der Steuern, fiel auf einen Arzt, der ſich . Nur dadurch, daß ich ihm den Betrag für ſein Los bis zum äußerſten Ter⸗ min ſtundete, iſt dieſer Gewinn nicht in andere Hände ge⸗ Weg zur öf⸗ 1 Meine Freudenbotſchaft wirkte auf 1 10 unglaublich ſchien ihr die plötzliche Wendung ihres Mark wird die Familie über die ſchlimmſte Not des 1 Der dritte Gewinner, ein Geflügelhalter, nahm 1 Er ſchien den Wert der ihm zufallenden 100 000 er das Geld gut gebrauchen können, da ihm kürzlich ſein Die langen Nächte hatten Heddis Gedanken allmählich in dieſe weltabgekehrte Erkenntnis gleiten laſſen. Der ſtill durch die Baumkronen klagende Wind rief ihr zu: dein Leben f zwecklos. Aus dem Raſcheln eines gegen ihr Fenſter flatternden Blattes glaubte ſie zu vernehmen: was harrſt du noch? Nur in der Ewigkeit können die Wunden deiner Pilgerfahrt heilen. Und dann kam das, was ar 75 r Nacht für Nacht zur gleichen Zeit wiederholte, was ſcha wie das Streichen einer klopfte: das gleichmäßige Schienenſtoßen eines nicht fern vorüberrollenden Eiſen bahnzuges. enſe herüberwetzte, aus ſtarrem a Takt Furcht und Befriedigung zugleich in ihre Stille 9 8 * 1 2.— E. 2 U 25 * — — und buchſtäblich zermalmt. 25 N Pforzheim.(Eine Falſchmünzerwerkſtätte ausgehoben.) Hier wurde eine Falſchmünzerwerk⸗ ſtätte ausgehoben. Dabei wurde ein Mann feſtgenom⸗ men, der ſich in der letzten Zeit mit der Herſtellung von Zwei⸗ und vermutlich auch von Dreimarkſtücken be⸗ ſchäftigt hat. Lörrach.(Gut abgelaufen.) Durch die Geiſtes⸗ gegenwart eines Radfahrers iſt ein ſchwerer Unfall ver⸗ hütet worden. Bei der Bahnunterführung unterhalb des Stadtteils Stetten verſagte an einem von der Grenze her⸗ kommenden, mit Sand beladenen Laſtwagen plötzlich die Steuerung und der Wagen fuhr mit ziemlicher Ge⸗ ſchwindigkeit von der rechten Straßenſeite über das Bahn⸗ gleis gegen die linke Seite und den dort befindlichen Bahn⸗ damm. Im ſelben Augenblick kam ein Radfahrer auf dieſer Seite entgegengefahren, der die Gefahr erkannte und die Geiſtesgegenwart hatte, nach der Böſchung zu abzu⸗ ſpringen. Das Rad ſelbſt wurde vom Laſtwagen erfaßt Der Laſtwagen machte erſt vor einem Leitungsmaſt der Straßenbahn halt. Der Straßenbahnbetrieb wurde durch den Unfall eine zeit⸗ lang geſtört, da das defekte Laſtauto erſt abgeſchleppt werden mußte. Huttenheim(Bruchſal),(Ihren Verletzungen erlegen.) Lina Jungkind, die, wie bereits berichtet, in der Nacht zum 8. März durch den Splitter einer ge⸗ füllten Granate eine ſchwere Zerreißung des linken Unter⸗ ſchenkels erlitten hatte, iſt im Hoſpital ihren Verletzun⸗ gen erlegen. Zu der ſchweren Verletzung trat Gas⸗ brand hinzu, jene gefürchtete bakterielle Vergiftung, die im Kriege ſo viele Opfer gefordert hat. Wie verlautet, hat auch die Verletzung des zweiten, vom Granatſplit⸗ ter getroffenen Mädchens einen ſchlimmeren Charakter angenommen. d Krozingen.(Fünf Schafe vom Schnellzug überfahren.) Am Abend wollte ein Schäfer mit ſei⸗ ner Herde am Eiſenbahnübergang am Rebberg die Gleiſe überſchreiten. Einige Schafe blieben auf dem Gleiſe ſtehen, der Schäfer wollte ſie zurückholen, was ihm jedoch nicht gelang: vielmehr liefen ihm die übrigen Schafe nach. Ehe er ſeine Herde in Sicherheit bringen konnte, brauſte 5 Schnellzug von Baſel heran und zermalmte fünf der Tiere. Oftersheim(Bez. Schwetzingen).(Ueberfall.) In der Nacht wurde auf der Straße zwiſchen Oftersheim und Plankſtadt der der Kommuniſtiſchen Partei angehörende Gemeinderat Nickler überfallen und durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Er wurde ins Schwetzinger Krankenhaus eingeliefert. Sulzburg.(Ein Geheimfach entdeckt.) Bei Umbauarbeiten im Gaſthaus„Zum Hirſchen“ wurde bei Herausnahme eines ſogenannten Wandſchrankes ein Ge⸗ heimſach entdeckt, das Silber⸗ und Kupfermünzen ent⸗ hielt. Die Münzen ſtammen aus dem 17. und 18. Jahr⸗ hundert und tragen zum Teil Bildniſſe franzöſiſcher, öſter⸗ reichiſcher und bayeriſcher Herrſcher. Donaueſchingen. Dans wandernde Glück.) Der erſte Preis der Donaueſchinger Pferdelotterie war auf ein Los gefallen, das der eigentliche Käufer an die Stadt⸗ verwaltung zurückgeſchickt hatte und das von dieſer an den ehemaligen Wachtmeiſter Rudolf in Donaueſchingen wei⸗ ter verkauft worden war. Rudolf hatte das Los nun ſeinerſeits an den Landwirt und Schweinehändler J. Retzbach aus Sundhauſen verkauft, der ſomit als der jetzige Beſitzer des Loſes in den Beſitz der beiden Pferde gelangte. Retzbach, Vater einer kinderreichen Familie (neun Kinder) kommt der Glücksumſtand ſehr zu ſtatten. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(12 Jahre Zuchthaus für einen Gatten mörder.) Nach mehrtägiger Verhandlung ver⸗ urteilte das Schwurgericht den unter der Anklage des Gattenmordes ſtehenden Werkmeiſter Paul Bockius, der im November v. J. ſeine Frau mit einem Revolver er⸗ ſchoſſen hatte, wegen Totſchlags zu 12 Jahren Zucht⸗ haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre. Landau.(Von der Rheinlandkommiſſton wieder zum Polizeidienſt zugelaſſen.) Wie berichtet wird, ſind Polizeioberinſpektor Schreiber und Kriminalkommiſſar Krauß von hier nach etwa vierjäh⸗ riger Dienſtenthebung von der Rheinlandkommiſſion wie⸗ der zur Ausübung ihres Dienſtes zugelaſſen worden. 1 TTTTW[T[[T[T[V[T[[T[TVTVTVT[T[T[T[VTV[[T[TV[[T[TV[TV[V[T[T[TDVT[TVTVTVTVTVTVTXV'TTUVT!T'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.!'!'!'.!'.'.!.'.'.!.'.'.'.'.'.'.!'.'.'.'.'.'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.!'!!'!'!!!!!!!!'!!.!'!'!'!'!''.... ꝓd(ſ. ĩ ĩ ů ä p 1 Bad Ems.(Feſtgenommene Einbrecher.) Die Einbrecher, die im Herbſt vorigen Jahres in die ſeit Kriegsbeginn unbenutzte ruſſiſche Kirche eing ſtiegen waren und die wenigen vorhandenen Kleinigkeiten mitgenommen hatten, wurden jetzt in Mecklenburg feſtgenommen. Boppard.(Ein Opferſtockmarder gefa ß t.) Auf friſcher Tat ertappte der Küſter der hieſigen katho⸗ ſchen Pfarrkirche einen Opferſtockmarder, dem eine An⸗ zahl anderer Kircheneinbrüche in der Umgegend zur Laſt gelegt werden. Zuerſt legte er eine Reihe falſcher Aus⸗ weispapiere vor, bis zeſtellt wurde, daß es ſich um einen aus der Fürſo e⸗Anſtalt Homburg ⸗Saar entwiche⸗ nen Fürſorgezögling handelt, der ſich bereits ſeit einem Jahr als„Artiſt“ in Zirkuſſen betätigt. Koblenz.(Wiederergreifung eines Schwor⸗ verbrechers.) Jetzt, nach faſt fünf Jahren, iſt ein Schwerverbrecher, der aus der Wittlicher Strafanſtalt ent⸗ wichene Leo Effertz, in der Münchener Gegend feſtgenom⸗ men worden.— Effertz ſtand damals an der Spitze einer gefährlichen Bande, die u. a. in Hermühlheim bei Köln einen Poſtwagen und nach einem Feuergefecht mit der Aachener Polizei dort einen Straßenbahnwagen anhielt, die Schaffner beraubte und entkommen konnte. dae cena Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 16. März. — Die Droſſel ſchlägt. Selige Frühlingsſtimmung hat ihren Einzug im deutſchen Walde gehalten. Die Buchen⸗ knoſpen fangen an zu ſchwellen, und am Haſelnußſtrauch ſind die Kätzchen aus ihrem ſtarren Winterſchlaf erwacht und hängen nun als ſchwankende Troddelchen herab. Da hat die Liebe zur Heimat die unermüdliche Sängerin Singdroſſel zur Freude der Naturmenſchen aus fernem Süden in dieſem Jahre früher als ſonſt zurückgeführt. Seit Tagen bereits wurde der markige, jubelnde und ſchmetternde Gruß dieſes gottbegnadeten Sängers und Frühlingsboten gehört. Die edle Sängerin hat nicht den volltönenden Geſang ihrer Baſe, der Amſel; aber im Erfinden immer neuer Tongruppen iſt die Droſſel Mei⸗ ſterin. In würdiger Haltung auf der höchſten Spitze eines hohen Baumes ſitzend, ſprudelt die Droſſel ihre reinen und volltönenden Weiſen ſtets der Sonne entgegen, und aus ihnen ſpricht die Freude ihrer Wiederkehr in den ge⸗ liebten deutſchen Wald und die erwachte Frühlingsſtim⸗ mung. Bald wird nun der herausfordernde Sängerkrieg zweier Droſſelmännchen um die Herzallerliebſte zu hören ſein; die Droſſelin beglückt mit ihrer Liebe den fleißigſten und beſten Sänger. ö — Verſuchsballone. Vom 15. bis 19. März und vom 19. bis 23. April d. J. ſteigen an vielen Orten Europas (auch in Deutſchland) zu wiſſenſchaftlichen Zwecken unbe⸗ mannte Verſuchsballone auf. Der Finder eines ſolchen wird gebeten, ihn ſamt dem daran befindlichen Selbſt⸗ ſchreibgerät ſorgfältig zu behandeln und nach der am Bal⸗ lon oder am Gerät befindlichen Anleitung zu verfahren. Es wird betont, daß mit Rückſicht auf die Gegenſeitig⸗ keit auch ausländiſche Ballone gerade ſo behandelt werden müſſen, wie die deutſchen. In der Regel zahlt die den Ballon abſendende meteorologiſche Anſtalt dem Finder eine angemeſſene Belohnung. Die Ballone ſind mit dem leicht brennbaren Waſſerſtoff gefüllt, daher iſt Vorſicht geboten. In Zweifelsfällen wende man ſich an die nächſte Ortspolizeibehörde. —. Wann iſt der Landwirt von der Vermögensſteuer befreit? Unter dieſer Rubrik hatten wir vor kurzem eine Darſtellung gegeben, welche die Rechtslage unrichtig wie⸗ dergegeben hatte. Es iſt nämlich die Beziehung ſämt⸗ licher Vergünſtigungen auf den 1. Januar 1925 unterlaſ⸗ ſen worden, ſo daß der Eindruck hervorgerufen wurde, als ob auch die Steuerpflichtigen, die erſt im Jahre 1926 60 Jahre alt geworden ſeien und deren Einkommen und Ver⸗ mögen 115 erſt die angegehene Höhe von 10000 Mark er⸗ reicht 5 ten, beſeitigt ſeien, die Vergünſtigungen des Paragraphen 8 V. St. G. zu beantragen. Dies entſpricht den geſetzlichen Beſtimmungen nicht, die auch hierfür den Stichtag, nämlich den 1. Januar 1925, maßgebend ſein laſſen. War alſo ein Steuerpflichtiger am 1. Januar 1925 noch nicht 60 Jahre alt, war ſein Einkommen und Ver⸗ mögen höher als jetzt angegeben, ſo kann er ſich nicht auf den Paragraphen 8 V. St. G. berufen, auch wenn gegen⸗ wärtig die Vorausſetzungen gegeben ſein würden. — — Sonntagsfahrkarten. Die Reichs baundirektion gibt bekannt: Um Zweifeln zu begegnen, ſei darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß bei Sonnkagsrücfahrkarten der Uebergang 15 eine höhere Wagenklaſſe geſtattet iſt. Hier⸗ bei wird jedoch der Uebergangspreis einer gewöhnlichen Fahrkarte zugrundegelegt. Die Ermäßigung von einem Drittel tritt mithin bei Uebergangskarten nicht ein. Ein Reiſender kann mit einer Sonntag ⸗fahr'arte vierter Klaſſe in die dritte Klaſſe gegen Zahlung des Preiſes einer hal⸗ ben Fahrkarte vierter Klaſſe und mit einer Sonntags⸗ rückfahrkarte dritter Klaſſe in die zweite Klaſſe überſtei⸗ gen gegen Löſung einer halben Fahrkarte zweiter Klaſſe. * 1 Der neue Fernſprechtarif. Bekanntlich ſoll am 1. Mai dieſes Jahres en usguer Fern ſprech tarif in Kraft treten, der we entliche Erleichte⸗ rungen für die Teilnehmer bringen ſoll. Die weſentlich⸗ ſten Merkmale des neuen Tarifs ſind: Wedereinführung der Grundgebühr für die Hauptanſchlüſſe, Feſtſetzung einer einheitlichen Ortsgeſprächsgebühren für alle Te mehmer, Ermäßigung der Fernſprechsgebühren und andere Erleichte⸗ rungen. Die Grundgebühr beträgt künftig in Ortsnetzen mit 1—50 Anſchlüſſen monatlich 3 Mark, bei 51 bis 100 4 Mark, bei 101—200 5 Mark, 201—500 6 Mark, 5011000 6,50 Mark, bei 1001—5000 7 Mark, 5001 bis 10 000 7,50 Mark und bei 10 000 300 000 An⸗ ſchlüſſe monatlich 8 Mark. Die Ortsgeſprächsgebühr be⸗ trägt einmeitlich 10 Pfennige für alle Teilnehmer. Die Zahl der Pflichtgeſpräche iſt feſtgeſetzt in Ortsnetzen mit 1—50 Teilnehmer auf 20, mit 51—1000 Teilneh⸗ mern auf 30, darüber hinaus 40 Geſpräche. Auch die Ferngeſprächsgebühren werden eine Herabſetzung erfah⸗ ren. Ein gewöhnliches Dreiminutengeſpräch wird dar⸗ nach koſten: auf Entfernungen von 5—15 Klm. 30 fg. 15—25 Klm. 40 Pfg.(bisher 45), 25—50 Klm. 70 Pfg. (bisher 90), 50—75 Klim. 90 Pfg.(bisher 1,20 Mark), 75—100 Klm. 1,20 Mark, jede weiteren 100 Klm. 30 Pfennige mehr. Geſpräche von längerer Dauer als drei Minuten werden jetzt allgemein nach einzelnen Mi⸗ nuten berechnet. Für Ferngespräche, die zwiſchen 7 Uhr abends und 8 Uhr morgens ausgeführt werden, ermäßi⸗ gen ſich die Gebühren um zwei Drittel. Dringende Ge⸗ ſpräche koſten wie bisher das Dreifache der gewöhnlichen Geſpräche, Blitzgeſpräche das Zehnfache(bisher das Dreißigfache). Für Ortsnetze mit mehr als 10 000 Haupt⸗ anſchlüſſen tritt eine Verbilligung der Ferngespräche mit Orten der näheren Umgebung dadurch ein daß für ſie die Ortszone von 5 Klm. und die erſten beiden Fern⸗ zonen(15 und 25 Klm.) erweitert worden. Die Zonen 1 ſich z. B. für Mannheim aut 3. 18 und m. Sport und Spiel. 75 Fußball. Die hieſige Fußballvereinigung weilte am ver⸗ gangenen Sonntag beim Sportklub Gartenſtadt, Mannheim⸗Waldhof mit einer kombinierten Mannſchaft zu einem Privatſpiel. Der Schieds⸗ richter gab um 3 Uhr den Ball frei. Rach einigen Minuten Fühnung konnte Seckenheim durch eine Flanke des Halblinken in Führun gehen. Gartenſtadt ließ ſich dadu ch nicht entmutigen und glich durch plazierten Schuß aus. Durch den Wind begünſtigt konnte Seckenheim, obwohl das Spiel nie einſeitig war, das Reſultat bis zur Halbzeit auf 4:1 erhöhen. Nach Wiederanſpiel fühlte ſich Seckenheim zu ſehrr 8 in Sicherheit, ſodaß Gartenſtadt innerhalb 15 Minuten den Ausgleich herſtellte. Vom Anſtoß weg erzielte Seckenheim nach prächtigem Zuſammenſpiel das fünfte Tor. Gartenſtadt ließ aber nicht locker und erkämpfte zum drittenmal den Ausgleich. Seckenheim ging dannn zum Endſpurt über und ſtellte durch zwei weitere Tore den Sieg ſicher. Das Spiel wurde ſchnell und fair durchgeführt und war eine angenehme Abwechslung im Gegenſatz zu den ſchweren Verbands⸗ ſpielen. Der Gaſtgeber ſtellte eine flinke und techniſch gut durch⸗ gebildete Mannſchaft ins Feld. Seckenheim lieferte trotz des ungewohnten Sandbodens ein gutes Spiel. Ganz beſonders fiel die eifrige Arbeit des Sturmes auf, die man in den Verbandsſpielen vergebens ſuchte. Zu erwähnen ſei noch die Kameradſchaftlichkeit der beiden Mann⸗ ſchaften und die freundliche Aufnahme der Gäſte. 3 5 Die Jugendmannſchaft trat auf hieſigem Platze gegen Alemannia Ilvesheim zum erſten Verbandsſpiel an. Da der Verbandsſpielrichter ausblieb, wurde ein Privatſpiel vereinbart aal a findet l alsbald zuſammen, kann aber nicht ſehr gefährlich werden. Auch Seckenheim findet ſich allmählich und erzielt nach nerteiltem Feldſpiel ein Tor. In der zweiten Halbzeit wird Ilvesheim etwas gefährlich und erzielt auch den Ausgleich. Beide Parteien verſuchen nun den Sieg zu erringen, was jedoch nicht gelang Der Verlauf des Spieles dürfte den zahlreich erſchienenen, insbeſondere jüngeren Zuſchauern gezeigt haben, daß die gegen den Fußballſport gehabten Vorurteile nicht angebracht ſind. Mit Genugtuung konnte feſtgeſtellt werden, daß die Jugendſpieler mit Luſt und Liebe bei der Sache waren, das im Intereſſe der Jugendſache nur zu begrüßen iſt. R. Frühjahr und Geſundͤheit. Kaum 1 N die Märzſonne am blauen Himmel und läßt Menſch und Tier ſich wohlig ſtrecken in ihrem warmen Schein, ſo machen ſich bei uns auch ſchon die erſten Anzeichen der Frühjahrskrankheiten bemerkbar. Müde und matt ſchleichen die Menſchen durch die Straßen, ſtöhnen die Treppe herauf und atmen ſchwer unter der Laſt der Winterkleidung. Dabei iſt es gerade die jüngere Generation, die dieſer Wirkung des kommenden Lenzes am meiſten unterworfen iſt. Man fühlt ſich wie zerſchlagen. Die Luſt zur Arbeit, die bei manchen ſowieſo nicht allzu ſehr ausgeprägt Riſt, verringert ſich bedeutend und nur ein energiſches Zuſammenreißen kann uns durch die Arbeitsſtunden zweckerfüllend bringen. Das Erwachen der Natur geht an uns nicht unbemerkt vorüber. Die Zeit des Ueber⸗ ganges aus der Winterruhe zu prachtvollem Blüten übt einen großen Einfluß auf die Funktionen des menſchlichen Körpers aus. Bei gewiſſenhafter Selbſtbeobachtung wird jeder an ſich bemerkt haben, daß er in den Frühlings⸗ tagen von einer gewiſſen Unruhe, von einer Nervoſität befallen wird, die ſich ſogar bis zu Reizbarkeit ſteigert. Kopfſchmerzen treten hinzu und zeitweiſe lähmende Benommenheit hindern uns, einen ſchnellen Entſchluß zu faſſen. Schlafen, nur ſchlafen iſt der einzige Wunſch, Es iſt, als ob auch im Körper die Säfte ſteigen, als ob auch bei uns ſich neues Leben entfalten ſoll auf altem Stamm. Irgend welche geſundheitliche Nachteile haben dieſe Erſcheinungen nicht. Aber die plötzliche Umſtellung in der Witterung richtet hohe Anforderungen an den menſchlichen Körper. Die Wärme der Sonne verlockt uns dazu, die dicke Winterkleidung mit einer leichteren zu vertauſchen. Dabei ändert ſich Sprunghaft die Außentemperatur und der Körper muß ſich zu ſchnell den kraſſen Witterungsabfällen anpaſſen. Wir ſind durch die warme Räume verwöhnt und dürfen uns nicht durch läſtigen Winterhüllen abzuwerfen. Geſchieht es doch, ſo ſind die Folgen davon Erkäl⸗ tungen, Frühjahrskatarrhe und bald hat ſich die Influenza eingeſtellt. Ein kleiner harmloſer Schnupfen, der un⸗ beachtet gelaſſen wird, iſt oft das Anzeichen zum plötz⸗ lichen Einſetzen der Grippe. Dann heißt es ins Bett, gefeſſelt ſein an die vier Wände, während andere draußen im lachenden Sonnenſchein ſpazieren gehen, die nicht ſo übereilt waren und nicht dem Wetter trotzen wollten. Ein altes Sprichwort heißt:„Himmelfahrt wird der Pelz verwahrt“, aber nicht im März. Deswegen brauchen wir noch lange nicht jeden kühleren Luftzug ängſtlich vermeiden. Wenn wir uns ſachgemäß kleiden, werden wir auch über die Frühjahrsgefahren, die unſerer Ge⸗ ſundheit drohen, ganz unbeſchadet hinweg kommen und uns ungehindert freuen an der erwachenden atur. — Was der Schnuller erzählt. „Wenn doch all die vielen Menſchen, die mich kaufen, von der Unwichtigkeit meiner Perſon ebenſo überzeugt wären wie ich ſelber“— ſagte der Schnuller, als er eines abends nachdem das Schaufenſter ſchon dunkel geworden war, ſich mit der Milchflaſche und der Zahnbürſte unter⸗ hielt. Dieſe ſahen ihn erſtaunt an, denn ſie waren ganz gewiß, daß ſie ſelber ſehr wichtige Perſönlichtkeiten ſeien. „Erzähle uns doch einmal, warum Du Dich denn ſo überflüſſig findeſt“ meinten ſie zu dem Schnuller gewandt. „Ja, ſeht doch“ ſagte dieſer„ich werde mit einem großen Aufwand an Arbeit und Mühe und Geld her⸗ geſtellt, ich bekomme einen Kopf ſo rund wie ein Ning, der ganz weiß iſt und einen ſehr breiten runden Hals, der auch ganz weiß iſt und darunter habe ich dann einen langen gelben Leib, aber ich bekomme keine Füße! So muß ich, wenn ich umfalle und man mich nicht feſthält, im Staub herumrollen und das iſt mein Unglück. Alle Mütter kaufen mich und geben viel Geld für mich aus, den erſten warmen Sonnenſtrahl verleiten laſſen, die eld weil ich ihnen oft verloren gehe und ſie mich dann von neuem kaufen müſſen, denn ich bin ihnen ihr„Mädchen für alles“. Wenn die kleinen Kinder ſchreien muß ich ſie beruhigen, wenn ſie eben ihre kleinen Räschen in die Welt geſtreckt haben, werde ich gerufen und ihnen in den Mund geſteckt. Damit ſind die kleinen Kinder garnicht zufrieden und ſtoßen mich weg, denn ſie wollen viel lieben auch mal etwas ſchreien und erzählen, daß ſie nun da ſind und auch mitreden wollen. Aber das Schlimmſte iſt, daß mich die Mütter immer ſelber noch ſchnell mal in de Mund ſtecken——— mir wird immer ganz ſchlecht dabei und ich würde ſo gerne wegrollen, denn ich weiß ſo gut, daß ich nun alle Krankheiten von der Mama zu dem kleinen Kinde bringe. Roch viel ſchlimmer aber iſt es, wenn ich vor dem Lutſchen noch ſchnell in einen Topf mit Zucker oder Honig oder Tee geſteckt werde, mir bleibt ganz der Atem weg! Aber die Mütter könne mich nicht entbehren und trotzdem denken ſie nie daran, daß ich auch gerne einmal gewaſchen würde, beſonders wenn ich hingefallen bin und einen großen Haufen Bazille ſchlucken mußte. Ich bin auch garnicht damit getröſtet, daß man mich ſchön putzt mit einem roten oder blauen Band, ich wäre viel froher, wenn ich ſauber wäre!“! Der Schnuller ſeufzte noch einmal tief auf und ein Träne rollte ihm über ſeinen weißen Hals. Die Zahn⸗ bürſte und die Milchflaſche ſahen ihn ganz mitleidig a und ſahen nach, wie man ihm helfen könnte, als plötzlich ein heller Lichtſtrahl in das dunkle Fenſter kam. ö ſahen ſie im Schein der Straßenlaterne ein großes Schil mit der Ankündigung„Ausſtellung für Mutter und Kind! Schwetzingen vom 2.— 10. April und ſie tröſteten de kleinen traurigen Schnuller:„ſiehſt Du wohl das groß Schild da draußen? Da werden jetzt alle Mütter hingehen und lernen, wie man Dir helfen kann und damit auch ihren kleinen Kindern“. 1 f Der kleine Schnuller blickte ganz vergnügt auf und 8 legte ſich zum Schlafen hin mit dem Gedanken, daß doch vielleicht noch alles gut werden könne. a 9 — 2 Wird die Zenſur gut oder ſchlecht? Die Angſt vor dem Zeugnis. Von Clara Gellin. (Nachdruckeverboten.) Sobald die Zeit der Zenſurverkeilung herannaht, beginnt in vielen Familien ein permanenter Kriegszu⸗ ſtand zwischen Eltern und Kindern.„Wehe, wenn du eine ſchlechte Zenſur bringſt!“ droht der Vater.„Mach mir keine Schande“, fleht die Mutter. Der Junge beugt den Kopf, Er weiß nicht, was er antworten ſoll. Er ſel⸗ ber kann ſich ja kein Bild darüber machen, ob die Zenſur gut oder ſchlecht wird. Sicher hat er ſich alle Mühe ge⸗ geben, aber andererſeits hat er auch wirklich hier und da einmal gebummelt, war unaufmerkſam, hatte ſeine Auf⸗ gaben nicht richtig erledigt. Allerdings hat ihn der Lehrer auch mehrmals gelobt. Im Aufſatz hatte er kürzlich eine gute Note. Aber die Erwachſenen ſind eben komiſch, wer weiß, wie ſie die Sachen beurteilen. So ſchwankt der Junge zwiſchen Hoffnung und Furcht. Sein Weſen wird immer kopfhängeriſcher. Nie iſt er recht bei der Sache, weder bei der Arbeit noch beim Spiel. Die Drohungen des Vaters, die Ermahnungen der Mutter klingen ihm dauernd im Ohr. Dazu quält ihn eine Plage, die ſelbſt imſtande iſt, einen Erwachſenen zur Verzweiflung zu treiben: Die Angewißheit! Kein Wun⸗ der, daß ſeine Leiſtungen nicht beſonders gut ſind. Das erhöht aber nur ſeine Furcht. Erhöht auch die Strenge des Vaters, treibt die Mutter zu immer neuen flehent⸗ lichen Bitten an. Der Aufenthalt im Heim iſt dem Jun⸗ gen eine Qual. Er möchte hinaus ins Freie, ſich mit gleichaltrigen Knaben einmal erholen von den geiſtigen und ſeeliſchen Strapazen. Aber er darf nicht. Jetzt gerade, einige Tage vor der Zenſur, darf er nicht. Das iſt nur ein Grund mehr zu neuer Verzweiflung. Er muß jede freie Stunde lernen und wieder lernen, damit die Zenſur nur gut ausfällt. „Man derf bei alledem die Macht der kindlichen Ein⸗ bildungskraft nicht vergeſſen, die noch wenig vom kritiſchen Verſtand reguliert wird und daher im Peſſimismus wie im Optimismus gleich extrem iſt. In unſerem Falle malt ſich das Kind die Folgen einer ſchlechten Zenſur gewöhnlich ſo furchtbar aus, daß es am Leben verzweifeln möchte. Es weiß ja noch nicht, wie viele Möglichkeiten und Wege das Leben bietet, wie häufig im Leben der Kompromiß der extremen Entſcheidung weichen muß. Und aus dieſer ſchwarzen Verzweiflung heraus kommt dann gewöhnlich die große Dummheit. Ein geringes Uebel iſt es noch, wenn ſich der Junge aus Furcht vor der Zenſur weigert, zur Schule zu gehen oder an den entſcheidenden Tagen einfach von zuhauſe ausreißt. Aber auch dieſer Zwiſchen⸗ fall iſt ſchließlich noch wieder gutzumachen. Niemals aber wieder gutzumachen iſt es, wenn das Kind aus Furcht vor der Zenſur, aus Furcht vor den elterlichen Strafen freiwillig aus dem Leben ſcheidet. Dieſer Fall kommt leider häufig genug vor. Ein außer⸗ ordentlich hoher Prozentſatz der Schülerſelbſtmorde, man kann ſchon ſagen, die meiſten, reſultieren aus Angſt vor der Zenſur. Und dabei war häufig in Wirklichkeit noch nicht einmal ein Grund dazu vorhanden. Man hat Bei⸗ ſpiele dafür, daß Schüler, die verhältnismäßig gute Noten zu erwarten hatten, gedrängt von den Drohungen der Eltern, gequält von der Ungewißheit, zu Selbſtmördern wurden. Das iſt wohl die grauſamſte Ironie des Schick⸗ ſals, die man ſich vorſtellen kann. Es ſoll hier nicht über den pädagogiſchen Wert oder Unwert der Einrichtungen der Schulzenſuren polemiſiert werden. Darüber mag man denken, wie man will. Feſt ſteht jedenfalls, daß es in ſehr vielen Fällen größtenteils an den Eltern liegt, ob ihr Kind von der Angſt vor der Zenſur befallen wird oder nicht. Alle Drohungen und Mahnungen kurz vor der Erteilung der Zenſur ändert an dem Reſultat doch nichts mehr. Sie können es, wie wir geſehen haben, höchſtens noch verſchlechtern. Ein ver⸗ nünſtiges Anhalten zur Arbeitſamteit tut viel mehr. Man ſoll dem Kinde nicht den Glauben nehmen, daß die Zenſur etwas wichtiges ſei. Es ſoll aber auch wiſſen, daß Schul⸗ zenſuren nicht das wichtigſte im Leben ſind. Das Kind muß das Bewußtſein haben, daß es auch mit einer ſchlechten Zenſur ruhig vor das Angeſicht der Eltern treten kann, daß es ſich nicht lohnt, darum Dumm⸗ heiten zu machen. Ernſte Ermahnungen, ja eine gewiſſe Maßregelung durch die Entziehung kleiner Freiheiten, ſol⸗ len ſelbſtverſtändlich beim Bringen einer ſchlechten Zensur nicht fehlen. Gleichzeitig aber ſollen die Eltern auch die richtigen Worte finden, die ihr Kind für die nächſte Schul⸗ periode anſpornen, ſeine Kräfte anzuſtrengen, ehrgeizig zu ſein, Mut zu haben, vorwärtszukommen. Das wirkt mehr als alle Schimpfworte und alle Schläge, denn es gibt den Kindern die Ueberzeugung, daß man mit tieferem Verſtändnis ihr Leben und Wirken verfolgt. Dadurch gewinnt es Vertrauen zu den Eltern und befolgt williger und ſchneller deren Anordnungen. 3 Wetterbericht vom 16. März. Der hohe Druck hat ſich nach Südweſten ausgebreitet, 8898 5 2 1 5 Laufe 55 4 0 1 5 mit rung der Wolkendecke zu rechnen iſt. Für die Nacht beſteht daher Froſtgefahr in der Ebene. 0 Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Ziemlich heiter, meiſt trocken mit Froſtge⸗ fahr in der Ebene, im Gebirge heiter und Froſtwetter. Druck und Verlag: G. Zimmermann Wwe., Inh. Gg. Härdle, Seckenheim. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Baumbeſitzer werden aufgefordert, bei Straf⸗ vermeiden ihre Bäume, Sträucher uſw. von Naupen⸗ neſter zu reinigen und ſolche ſofort zu vernichten. Die Erwerbsloſen, welche keine Erwerbs ⸗ loſenunterſtützung erhalten können, werden darauf aufmerkſam gemacht, daß es in ihrem Intereſſe liegt, wenn ſie ſich, ſolange ſie erwerbslos ſind, regelmäßig zur Kontrolle melden. Wenn Arbeitskräfte benötigt werden, ſo 5 werden ſie gleichfalls nach Möglichkeit berüchkſichtigt. Auch können die Beſcheinigungen für die Lohnſteuer⸗ rückvergütung nur 125 die Zeit ausgeſtellt werden, f der ſich die Erwerbsloſen gemeldet haben. Seckenheim, den 14 März 1927. Der Bürgermeiſter: Flach s. Turnverein 1898 Heckenbeim. Am Sonntag, den 20. März, abends 8 Ahr beginnend, findet im Lokal„Zum Schloß! unſer diesjähriges Hallenschaulurnen ſtatt, wobei ſich ſämtliche aktiven Abteilungen des Vereins beteiligen Nach dem Vor⸗ arbeiten iſt ein ſehr reichhaltiges Programm zu erwarten. Wir laden hierzu unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner unſerer Sache freundlichſt ein. Eintritt 50 Pfg. Der Turnrat. Heute Abend ½9 Ahr lurnſtunde der münnerabloilung. Anſchließend Turnratsitzund Um vollzähliges Erſcheinen bittet D. O. ſltielerbereiniaung deckenbeim. Heute Mittwoch, 16. März, abends ½ 9 Ahr findet im kl. Saal(Beratungszimmer) des Vereinshauſes eine uußerordentl. Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung: i 1. Die Lage der Mieterſchaft in Seckenheim 2. Vorſtandswahl 3. 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