Tages. und Anzeigenblatt ung für geckenheimund Umgeb Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. r. f Bezugspreis: Für den Monat März 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. n. ö Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. t⸗ Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). er. 5 2 1 n 5 F b Berlin, 22. März. ö Bei gut heſetztem Hauſe trat der Reichstag heute N nachmittag 1 Uhr in die Beratung des Etats des 5 Auswärtigen Amtes ein, u welcher nach dem ; Beſchluß des Aelteſtenrates die( p ße außenpoli⸗ 5 tiſche Ausſprach verbunden worden iſt. Infolgedeſ⸗ t. ſen erregte die Diskuſſion nicht nur bei den Parlamen⸗ , tariern allergrößtes Intereſſe, wofür die gute Beſetzung ,. der Tribünen Zeugnis ablegten, ſondern auch die Diplo⸗ matenloge bekundete durch guten Beſuch der ausländiſchen Vertreter eine 6 Auge Spannung, mit der man den Aus⸗ führungen des Außenminiſters über Genf entgegenſah. Die heutigen Beratungen wurden eingeleitet durch eine . kurze Berichterſtattung des Abg. Hoetzſch(Dn.), der — über die Ausſchußverhandlungen referierte. Sodann ergriff Reichsaußenminiſter Dr. Gtreſemann das Wort, um ſich zunächſt kurz mit dem Haushalt des Auswärtigen Amtes zu beſchäftigen. Sodann ging der Redner auf die eigentlichen außenpolitiſchen Pro⸗ bleme ein, welche vor allen Dingen intereſſierten und führte u. a. wie folgt aus: Deutſchlands Stellung in der Weltpolitik. In den vergangenen Jahren habe ich in einer Er⸗ f örterung der außenpolitiſchen Fragen die Aufgaben f unſerer Außenpolitit im Rahmen der Beziehun⸗ gen Deutſchlands zu den einzelnen fremden Staaten er⸗ örtert. Die großen Fragen, um die es ſich für uns ſpeziell handelte, ſei es die Reparationsfrage, die Rheinlandfrage, die Sicherheitsfrage oder die Völkerbundsfrage, waren ſo gelagert, daß un⸗ ſere Stellungnahme zu ihnen ſich aus den Fragen ſelbſt und unſerem Verhältnis zu denjenigen Ländern er⸗ gaben, die uns dabei gegenüberſtanden. Laſſen Sie mich heute in meiner Rede einen anderen Weg gehen. Wir ſehen in der geſamten Weltlage Entwick⸗ lungen, die uns zwingen, bet unſeren außenpolitiſchen Erwägungen mehr und mehr auch die Faktoren zu be⸗ rüdſichtigen, die außerhalb unſerer eignen auswärtigen Beziehungen liegen. Dieſe Entwicklungen gehen nicht von den Problemen aus, die uns unmitfel bar intereſſteren, ſie ſtehen mit ihnen in keinem unmittelbaren Zuſammen⸗ hang, aber es wird zu berückſichtigen ſein, daß ſie eme mehr oder weniger ſtarke Rückwirkung auch auf dieſe Probleme ausüben können. Dabei denke ich an drei große internationale Fragenkomplexe. Wir ſehen einmal höchſt bedeutſame Vorgänge, die ſich in fernen Oſten abspielen. Wir ſind ferner Zeuge von ernſten Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen zwei großen Ländern, deren Po⸗ litik für Deutſchland von unmittelbarer Bedeutung iſt. Dazu kommen in den letzten Tagen überraſchende Nach⸗ richten, die darauf hindeuten, daß auch die mit der Lage auf dem Balkan zuſammenhängenden inter⸗ nationalen Betiehungen Elemente der Unſicherheit aufweiſen. Man wird gut tun, von den alarmierenden Meldungen, mit denen zunächſt über die letzteren Vor⸗ . gänge berichtet wurde, viel abzuſtreichen. Sobald ſſich die Dinge in der von Deutſchland aus übersehen . laſſen, glaube ich nicht, daß irgend welche akute Ge⸗ 5 kahr beſteht. Ich glaube, das insbeſondere aus den 5 itteilungen ſchltießen zu können, die die ttalieniſche egierung uns in dieſen Tagen zugehen ließ. Der 1 ille, Europa vor jeder Kriegsgefahr zu bewahren, * hat in allen Ländern ſo ſtark Wurzel geſchlagen, daß * * — 5 ein Friedensbruch der Weltverurteilung verfallen 1 würde. Von einer endgültigen Konſolidierung der allgemeinen internationalen Lage ſind wir allerdings noch 5 weit entfernt. Wir müſſen deshalb auch diejenigen cke Vorgänge mit ernſteſter Aufmerkſamkeit verfolgen, die en.* unſere eigenen Aufgaben zunächſt nicht zu berühren ſchemen. M. Die außenpolitiſche Lage Deutſchlands hat ſich in den letzten Jahren weitgehend geklärt. Wir haben nur daß die Entwicklung nicht O08. das eine große Intereſſe, 1 unterbrochen, damit die Bemühungen um die Herbei⸗ führung einer internationalen Zuſammenarbeit nicht ge⸗ ſtört werden. Für Deutſchland kommt eine Politik der Sonderbündniſſe nicht in Betracht, ſondern nur eine Po⸗ litit, die dem Gedanken der Verſtändigung und des Ausgleiches widerſtreitender Intereſſen fördert. Darum werden die beſprochenen Ereigniſſe an der grundſätzlichen Einſtellung unſerer Außenpolitik nichts ändern. Un: ſer Weg iſt gekennzeichnet durch die Verträge von Lo⸗ dar no, den Eintritt in den Völkerbund und den Berliner Vertrag. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß wir uns in dieſer Stugtion von jeder unnötigen Ein⸗ miſchung fernhalten haben. Soweit Deutſchland aber zu einer Mitwirkung berufen ſein ſollte, kann ſein Be⸗ mühen nur darauf gerichtet ſein, zur Beſertigung der van nungen beizutragen. Der Miniſter erklärte, daß er lich angeſichts der gegenwartigen Lage auf viele alt⸗ gemeinen Bemerkungen beſchränken wolle. Zu ſeiner Ueber⸗ rſaſchung hätten einige ruſſiſche Zeitungen kürzlich wieder die Frage aufgerollt, ob Deutſchland bei Verwicklungen in öſtlichen Ländern den Truppen von weſtlichen Mäch⸗ ten den Durchmarſch zu geſtatten habe. Für die Frage s Durchmarſchrechts komme ausſchließlich Artikel 16 der Völkerbundsſatzung nach Maßgabe der Locarno⸗Ver⸗ einbarungen in Betracht. Weitere Abmachungen über dieſe . Frage beſtänden nicht. Auch der Sowietregierung ſer . 1 hiermit zuſammenhängende Fragenkomplex be⸗ kannk. Es ſei desbalb erſtaunlich. daß ruf Blätter 25 Oer Reichstag zum Genfer Ergebnis. a es für angebracht halten, die Wahrheit und Vollſtändig⸗ keit der offiziellen deutſchen Erklärungen in Zweifel zu ziehen. Zu neuen Erklärungen liege kein Anlaß vor. Keine Näumung der Rheinlande. Seitdem ich von dieſer Stelle aus das letzte Mal über die uns unmittelbar intereſſierenden Probleme der Außenpolitik geſprochen habe, hat Deutſchland an zwer Tagungen des Völkerbundrats teilgenommen. Die Ergebniſſe dieſer Tagungen umfaſſen die Fragen der Regelung des Inveſtigationsprotokolis, ins⸗ beſondere die Beſeitigung der oft diskutierten„Elements ſtables“ im Rheinland, die Aufhebung der Mi⸗ litärkontrolle über Deutſchland, die inzwiſchen Tat⸗ ſache geworden iſt, den für päteſtens Junt vorgeſehenen Abzug der franzöſiſchen Truppen aus dem Saargebiet und die Errichtung des dortigen Bahn⸗ ſcheu tz es, ferner Fragen der Behandlung deutſcher Min⸗ derheitsſchulen im Auslande. Die beiden Tagungen des Völkerbundrats haben einen neuen Beweis dafür erbracht, wie richtig der Entſchluß war, Deutſchland durch den Eintritt in den Völkerbund die Möglichkeit dieſer aktiven Mitar⸗ beit zu geben. Wir ſehen unſere Mitgliedſchaft im Völ⸗ kerbund keineswegs nur als ein aus oppotuniſtiſchen Grün⸗ den gewährtes Mittel an, um unſere Sonderintereſſen zu fördern. Die Deutſchland berührenden Fragen ſtehen aber auch im Völkerbund, beſonders in der vorderſten Reihe, weil der Völkerbund neben ſei⸗ nen großen allgemeinen Aufgaben auch zum Voll⸗ ſtrecker einer Reihe von Beſtimmungen des Verſpailler Vertrages gemacht worden iſt und wir ſelbſtverſtändlich in dieſen Fragen als Sachwalter unſerer eige⸗ nen Angelegenheiten auftreten. Das haben wir im Dezember und am Anfang dieſes Monats getan und das werden und müſſen wir weiterhin tun. Gewiß iſt es uns nicht in allen bezeichneten Fragen gelungen, den deutſchen Standpunkt reſtlos zur Geltung zu bringen. Wir haben bei Aufrechterhaltung un⸗ ſeres Rechtsſtandpunktes in einigen wichtigen Punkten uns zu Kompromiſſen für die Gegen⸗ wart verſtanden. Wir haben dabei auch nicht geſcheut, in offener und ausführlicher Diskuſſion unſeren deut⸗ ſchen Standpunkt und die Kritit der Tätigkeit des Völkerbundes in früheren Zeiten beſtimmt zum Ausdruck zu bringen. Es zeugt von Stabilität des Völ⸗ kerbundes, daß der Völkerbundsrat ſich durchaus trag⸗ fähig erwieſen hat für die offene Diskuſſion, wie ſie letzthin dort ſtattgefunden hat. Gerade dieſe offene Dis⸗ kuſſion im Völkerbund und die im Anſchluß an jede Völkerbundstagung gegebene Möglichkeit zu offener ver⸗ trauensvoller Aussprache mit den leitenden Staatsmänner anderer Staaten berechtigen uns zu der Erwartung, daß der loyale Verſtändigungswille, den wir bei Erörterung dieſer Fragen gezeigt haben, auch von der Gegenſeite in den großen Fragen bewieſen werden wird, deren Lö⸗ ſung noch vor uns liegt. N f Wir waren zu der Hoffnung berechtigt, daß man auch in denjenigen Ländern, welche noch Truppen im Rheinland ſtehen haben, zu der Erkenntnis gekommen wäre, daß eine baldige Näumung des Rhein⸗ landes und die Rückgabe des Saargebietes an Deutſchland eine Notwendigkeit wäre. Wir ſtehen heute vor der Tatſache, daß wir uns in den letz⸗ ten Monaten von der Erfüllung dieſes Wunſches eher entfernt haben, als daß wir ihr nähergekom⸗ men wären. Ich will an dieſer Stelle und zu dieſer Stunde auf die Arſachen, die hierzu geführt haben, nicht ein⸗ gehen. Sie liegen außerhalb und nicht innerhalb Deutſch⸗ lands. Wenn ich als Außenminiſter angeſichts des augen⸗ blicklichen Standes der Dinge dazu rate, die weitere Entwicklung der Dinge ohne Ausdrücke der Ungeduld abzuwarten, ſo weiß ich, wie leicht ein derartiger Stand⸗ punkt ſich kritiſieren läßt. Ich bitte Sie aber, das Wort e ee nicht gleichzuſetzen mit dem Gedanken„paf⸗ iver Reſignation“ ſeitens der Regierung. Auch in Ab⸗ warten kann ein Moment enthalten ſein, daß die weitere Entwicklung in unſerem Sinne fördert. Der Vertragsbruch der Alliierten. Sie wiſſen, daß die Regierung, wenn ſie die Räu⸗ mung des Rheinlandes fordert, ſich ſtützen kann auf die im Verſailler Vertrag ſelbſt gegebenen völker⸗ rechtlichen Grundlagen, ſich ſtützen kann auf die moraliſche Auswirkung der Locarnover⸗ träge, ſich ſtützen kann auf jene, von den führenden Großmächten Europas gewünſchten eines guten Einvernehmens mit Deutſch⸗ land, die mit der Aufrechterhaltung der Be⸗ ſetzung des Rheinlandes ſchlechterdings nicht verein⸗ bar iſt. Wir wiſſen ebenſogut, daß die als baldige Räumung des Rheinlandes ohne den guten Wil⸗ len der anderen beteiligten Mächte ſchwer erreicht werden kann. Ich glaube jedoch nicht, daß wir es deshalb nötig haben oder es auch nur richtig wäre, zu verſuchen, dieſen guten Willen durch Wieder⸗ holung gemachter Angebote oder durch neue Aner⸗ bietungen irgendwelcher Art hervorzurufen. Es wird und a . Entwicklung kerbund eingehalten wird. Die Aufrechterhaltung lungen ſein (Beifall bei den Deutſchnationalen.) muß auch im Auslande die Erkenntnis reifen, daß das, was wir erſtreben, nicht eine bloße Vergünſti⸗ gung für Deutſchland iſt. Es handelt ſich daben vielmehr um die natürliche Folgerung der bisherigen politiſchen Entwicklung, um eine Konſequenz, die im In⸗ tereſſe aller beteiligten Länder liegt. Man kann dieſe Konſequenz nicht lange hinausſchieben, wenn jene Ent⸗ wicklung nicht geſtört werden ſoll. Es gibt in dieſer Forderung keine Differenzierung unter den deutſchen Par⸗ teien. Sie iſt eine Forderung des geſamten deutſchen Volkes. Was wir von der Volksver⸗ tretung und der öffentlichen Meinung erbitten, iſt ledig⸗ lich das Vertrauen, der Regierung die Entſchei⸗ dung darüber zu überlaſſen, welche Schritte nach dem weiteren Verlauf der Dinge zu tun ſind. Die Rede Streſemanns wurde von den Regierungs⸗ parteien mit Beifall aufgenommen. Die Ausſprache. In der an die Ausführungen des Reichsaußen 5 ſich anſchließenden Debatte ergrift als erſter edner a 9 Abg. Dr. Breitſcheid(Soz.) das Wort, der ſeiner Sorge wegen der drohenden Wol⸗ ken am politiſchen Hortzont Ausdruck gab. Immerhin habe der Eintritt Deutſchlands iq den Völkerbund und die Beſeitigung der Militärkontrolle die Ausſichten einer Verſtändigung mit Frankreich verſtärkt. Aus der deut⸗ ſchen Abrüſtung müſſen die Folgerungen auch vom Ausland gezogen werden. Anſinnig ſei die Behauptung, der engliſche Außenminiſter habe verſucht, Deutſchland in eine kriegeriſche Koalition ge⸗ gen Sowjetrußland hineinzuziehen. Wenn aber ſolche Abſichten vorhanden wären, ſo müßten wir ſagen: Kein Preis, den England zahlen könnte oder zahlen wollte, kann hoch genug ſein, daß wir uns an eimer ſolchen Koalition beteiligten. Wir denken aber auch nicht daran, uns zum Vorpoſten Rußlands in Europa zu machen, oder den Ausdehnungsdrang der Sowjets anders gegen⸗ über zu ſtehen, als dem engliſchen Kapitalismus. Der Redner empfahl eine Verſtändigung mit Polen. Der italieniſch⸗jugoſlawiſche Konflikt ſei entſtanden durch frie⸗ densſtörende Reden Muſſotinis. Deutſchland müſſe ſich dabei natürlich völlig neutral verhalten. Der Redner erblickte in dem Genfer Ergebnis einen Miß⸗ erfolg Deutſchlands. Die Deutſchnationalen hätten eine zwieſpältige Politik getrieben. Sie erweckten das Miß⸗ trauen des Auslandes und 1 0 eine vernünftige deutſche Außenpolitik. Zu Streſemann hätten die So⸗ zialdemokraten früher Vertrauen gehabt. Dieſes Ver⸗ trauen müſſe jetzt ſuspendiert werden. Streſemann werde wohl ſeine Politik fortsetzen wollen, aber ſeinen deutſchna⸗ tionalen Mitarbeitern müſſe man mißtrauen.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) 3 Reichs außenminiſter Or. Streſemann bedauerte hierauf die Aeußerungen Breit⸗ ſcheids, in denen Muſſolint als Friedens⸗ ſtörer bezeichnet wurde. Er verwies auf die letzten Erklärungen der italieniſchen Regierung und erklärte, wir hätten alle Veranlaſſung, dieſe Erklärungen, die ſich für eine Friedenspolitik ausſprechen, nicht in Zweifel zu ziehen, ſolange nicht beſtimmte Tatſachen dagegen ſprechen. Abg. Dr. Spahn(On.) 1 gab hierauf für ſeine Fraktion eme Erklärung ab, in der zu dem letzten Ergebnis der letzten Verhandlun⸗ gen des Völkerbundrates Stellung genommen wird. Weiteſte Kreiſe des Volkes hätten von den letzten Verhandlungen eine wirkſame Förderung des deutſchen Anspruches auf baldige Räumung von Rhein⸗ und Saar⸗ gebiet erwartet. Bedauerlicherweiſe ſeien dieſe Erwartun⸗ gen enttäuſcht worden. Auch die für Deutſchland be⸗ ſonders weſentlichen Beſchlüſſe des Völkerbundrates über die Verhältniſſe im Saargebiet und in Oberſchleſien ſeien für Deutſchland unbefriedigend. Es ſer eine Aufgabe der deutſchen Politik, im Völkerbundsrat das deutſche Recht ſelbſt dann zu wahren, wenn im ge⸗ gebenen Augenblick dafür die Mehrheit noch nicht zu erreichen ſei. Die ſtatt deſſen geſchloſſenen Kompromiſſe ſeien auch praktiſch unbefriedigend. Der ſogenannte Bahn⸗ ſchutz ſei nur eine andere Form militäriſcher Beſetzung. Ebenſo bedeute die Entſcheidung über die oberſchle⸗ ſiſchen Schulkinder eine Nichtachtung des völker⸗ rechtlich geſicherten Anſpruches der Eltern und eine Ver⸗ e Fühlung miteinander dafür ſorgen, daß der deutſche Rechtsſtandpunkt bei den weiteren Verhandlungen im Völ⸗ der Beſatzung hat nach den von Deutſchland gege⸗ gegebenen Sicherheiten jeden Sinn verloren, die ſtets mit dem neuen Geiſte, der das Ergebnis der Verhand⸗ ſollte, in unlösbarem Widerſpruch ſteht 8 5 Kompromiſſes gehen. man uns dama Vorſpiegelung falſcher Tatſachen.(Zuſtimmung rechts.) l 2. Fortſetzung. 70 die Achſeln zuckte und eine Ffaſch aus der Weſtentaſche genommen hatte, in ausge⸗ 8 Hand e%,, 1 Abg. Naas(.) N enüber der ſtarken Aktivität der k in den vergangenen 2 Jahren, be⸗ ſteht heute das Gefühl einer bedenklichen Ver⸗ ſteifung. In dieſer an ſich wenig vorteilhaften Ent⸗ wicklung bildete die Regierungsbildung ein er⸗ ſchwerendes Moment. Wir werden uns aber auch erklärte ſodann: deutſchen Außenpe in Zukunft von dem Beſtreben leiten laſſen, den Gang der deutſchen Außenpolitik in den Bahnen der Vergangen⸗ heit und uns durch keine Rückſicht auch nicht durch die Erhaltung einer beſtimmten Form der Regierungs⸗ koalition davon abhalten laſſen, von allen Parteien der jetzigen Regierung die lückenloſe Einlöſung der Abmachungen zu verlangen, die vor dem Zuſtande⸗ kommen der heutigen Koalition vereinbart wurden. Zu dem Abbruch der Handelsvertragsverhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Polen er⸗ klärte der Redner, daß ſeine politiſchen Freunde bei aller Verurteilung der polniſchen Intranſigents den Abbruch er Handelsvertragsverhandlungen aufs tiefſte bedauert. So wenig wir daran denken, an den grenzpolitiſchen Rechts⸗ anſprüchen Deutſchlands gegenüber Polen irgendwie rüt⸗ teln zu laſſen, ſo müſſen wir doch die Schaffung friedlicher Wirtſchaftsbeziehungen mit Polen fordern. In der Frage der oberſchleſiſchen Schulen glauben wir uns mit der Haltung der deutſchen Delegation, wenn auch nur widerſtrſebend abfinden zu können. Zur Saarfrage erklärte Dr. Kaas, daß die Saar⸗ beſtimmungen des Verfailler Vertrages heute ſchon als ein eklatanter Fehlſchlag daſtehen und daß die Volksabſtim⸗ mung für die 8 vollſtändig hoffnungslos iſt. Wir erwarten, daß die Reichsregierung ſich dafür einſetzt, daß das, was die Märztagung den Saarländern verſagt hat, ihnen auf der Juni⸗Tagung nicht vorenthalten wird. Die deutſche Delegation mußte in Genf den Weg des Immerhin ſind weſentliche Dinge erreicht worden. Ob das von Deutſchland in Genf ge⸗ brachte Opfer ſich lohnen wird, läßt ſich zur Zeit nicht beurteilen. Es wäre umſonſt gebacht, wenn nicht in Frank⸗ reich der Geiſt Fortſchritte macht, für den Locarno, Genf und Thoiry Anfänge waren. Die gänzliche Räumung des Rheinlandes ift unbedingte Vorausſetzung für das Zu⸗ 3 einer Annäherung der beiden Nachbar⸗ völker. Redner begrüßte, daß der deutſche Außenminiſter mit dem Leiter der polniſchen Außenpolitik den ernſten Verſuch unternommen hat, die abgeriſſenen Fäden der handelspolitiſchen Verhandlungen wieder anzuknüpfen. Bezüglich des Verhältniſſeſs zu Rußland erwartete der Nedner, daß an der Politik des Vertrages von Rapallo und der Berliner Uebereinkommen feſtgehalten werde. Deutſchlands Verhalten gegenüber dem Balkan⸗Kon⸗ flikt ſei Gebot der Menſchlichkeit und Welterhaltung. Deutſchland will den Frieden für ſich und Europa. Wir erwarten, daß der Völkerbund nicht untätig bleibt, wäh⸗ rend an verſchiedenen Stellen Europas die Feuerfunken aufzufliegen beginnen.(Beifall im Zentrum.) Inzwiſchen iſt ein Mißtrauensantrag der Kommuniſten gegen Dr. Streſemann eingegangen. Abg. Freiherr von Nheinbaben(D. Vp.) bemerkte, das Ergebnis von Genf ſet keineswegs be⸗ friedigend. Hmſichtlich Oberſchleſtens müſſe der deutſche Rechtsſtandpunkt in Zukunft gewahrt werden, wenn nötig vor einem Schiedsgericht. Das Saar⸗ gebiet möge noch kurze Zeit aushalten. Das deutſche Volk habe die gewiſſe Hoffnung, daß die Beſetzung bald ende. Mit innerpolitiſchen Vorgängen habe das Ergebnis von Genf nichts zu tun. Es ſet lediglich zu⸗ rückzuführen auf einen Umſchwung in der außenpolitiſchen Einſtellung Frankreichs. Der Wert der Locarno⸗Ver⸗ träge liege darin, daß die geſchloſſene Front gegen⸗ 85 über Deutſchland durchbrochen ſei. Allerdings hätten die Beſatzungsmächte bezüglich der Auswirkung von Locarno Wort gebrochen. Die„fühlbare Herabſetzung“ der Beſatzungstrunpen. die geltend für das Völkerrecht ſei, ſei lichkeit geworden. Das Verſprechen mit dem zur Unterſchrift veranlaßte, war eine Nach den Auslaſſungen der Regierungsparteien kamen dann auch noch die Vertreter der kleineren Par⸗ teien zu Wort, die ſich je nach ihrer Einſtellung zur Re⸗ gierungskoalition für bzw. gegen die Ausführungen des Reichsgußenmiſters ausſprachen. Neue Geſichtspunkte er⸗ gab die weitere Ausſprache jedoch nicht mehr, wenn auch Dr. Streſemann verſchiedentlich noch in die Debatte ein⸗ griff. Schließlich wurde die Dehatte abgebrochen und die Schlußberatung des Etats des Auswärtigen Amtes auf moren nachmittag vertagt. Her deutſch⸗franzöſſſche Handelsvertrag. Die letzten Verhandlungen. d Berlin, 23. März. Ueber den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen wird mitgeteilt, daß im Augen⸗ blick über die franzöſiſchen Konzeſſionswünſche in der Frage des Weiner ports für April und Ma: verhandelt wird und zwar handelt es ſich um die Höhe des Kontingents, und um die Gegenleiſtungen, die Deutſchland dafür beanſprucht. Dieſe Frage iſt noch nicht abgeſchloſſen. Man kann aber damit rechnen, daß ſie ſich heute entſcheiden muß. Wenn es nicht zu einer Einig: kommt, werden die Franzoſen voraus⸗ ſichtlich von ihrem Vorbehalt der Kündigung Gebrauch machen. i Eine des„Matin“„daß Deutſchland ver⸗ ſuche, die Verhandlungen mit dem Dawesplan in Ver⸗ bindung zu bringen, ſind als vollkommen falſch zi bezeichnen. Die Heri zugrunde, daß richtetes Einfuhr Deutſchland für d lich die Aufhebung dieſer Sonderbeſtimmung und auch für die zwei Monate des Proviſoriums ein Entg in en auf dem Gebiet des Chemikalienhandels 1 England und die Weltabrüſtung. „Wie bereits kurz berichtet, reichte der engliſche De⸗ legierte, Lord Cecil, bei der Eröffnungsſitzung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes einen Entwurf der britiſchen Regierung für eine internationale Abrüſtungskon vention ein, wozu dann Lord Caecil noch in einer mündlichen Erklärung betonte, daß nach Meinung ſeiner Regierung die gegen⸗ wärtige Tagung unter allen Amſtänden zu einem poſitiven Ergebnis gelangen müſſe. Der eingereichte engliſche Entwurf enthält nun allgemeine Richt⸗ linien für die Weltabrüſtung, ohne jedoch ziffern⸗ mäßige Beſtimmungen für die Rüſtungsbeſchränkungen zu geben. Dieſe ſollen auf der Weltabrüſtungskon⸗ ferenz für die einzelnen Staaten feſtgeſetzt werden. Der fünfgliedrige Konventionsentwurf beſtimmt in ſeinem erſten allgemeinen Teil, daß die vertragsſchließen⸗ den Staaten ſich verpflichten, ihre geſamten Rü⸗ ſtungen in dem für jeden einzelnen Staat noch zu be⸗ ſtimmenden Ausmaße zu beſchränken. Den Vertrags⸗ ſtaaten ſoll jedoch das Recht zuſtehen, im Falle eines Krieges, eines Aufſtandes oder anderer unvorher⸗ geſehener Umſtände die Rüſtungen zu vermehren und zwar in Uebereinſtimmung mit dem Völker⸗ bundsrat. Die kriegführenden Staaten müſſen aber über ihre Rüſtungsvermehrung den anderen Vertragsſtaaten Zenntnis geben und nach Wiederher⸗ ſtellung des Friedens ihre Nüſtungen auf den Vor⸗ kriegsſtand zurückzuführen. Ferner ſollen die Staa⸗ ten verpflichtet ſein, jährlich dem Völkerbund ihre Rü⸗ ſtungsausgaben bekannt zu geben. Das zweite Ka⸗ pitel des Konventionsentwurfs, das allgemeine Be⸗ ſtimmungen für die Landrüſtungen enthält, verpflichtet die Vertragsſtaaten zur Herabſetzung ihrer mobilen Truppenbeſtände. Das dritte Kapitel— Seerüſtungen— be⸗ ſchränkt Tonnage der einzelnen Schiffe, die Zahl und Tonnage der ganzen Flotte und die Kaliber der Schiffsgeſchütze. Danach ſollen die Vertragsſtaaten die Artikel 13 bis 18 des Waſhingtoner Abkommens an⸗ nehmen. Das vierte Kapitel beſchränkt die Zahl der mobilen Militärflugzeuge. f Nach dem fünften Kapitel müſſen die Vertragsſtaaten die Vertragsbeſtimmungen ſofort in Kraft ſetzen. Jede Vertragsverletzung muß als Angelegenheit al⸗ ler Vertragsſtaaten behandelt werden. Das Inkraft⸗ treten der Konvention bleibt aber abhängig von der Niederlegung der Ratifikationsurkunden in Genf ſeitens der Staatsoberhäupter Deutſchlands, der Vereinigten Staaten, Englands, Frankreichs, Italiens und Japans. Die Seeabrüſtungen ſollen eine Gel⸗ tungsdauer von zehn Jahren, die Land⸗ und Luftabrüſtungen eine ſolche von fünf Jahren haben. Für die Vertragskündig ung iſt ein Zeit⸗ raum von zwei Jahren vorgeſehen. Nach Verleſung dieſer Konvention kündigte der franzöſiſche Delegierte Paul Boncour die in den nächſten Tagen erfolgende Einreichung eines franzöſiſchen Abrüſtungspro⸗ jektes an. ee n e N Die Brennerjagd. Novelle von Wilhelm Herbert. (Nachdruck verboten. Mit raſchen Schritten ging er den Näherkommen⸗ den entgegen. „Na, ihr Arreſtanten! Was iſt denn los?“ „Ach,“ entgegneten die beiden erregt wie aus einem Munde,„nur eine Zitrone.“ „„Ich,“ nahm dann Itene das Wort,„kam auf den törichten Gedanken, eine junge Zitrone, die ſo verfüh⸗ reriſch aus dem Gitter einer Pflanzung heraushing, be⸗ ſitzen zu wollen als.. Er nnerung, und kaum hatte der Herr Aſſeſſor ſie gepflückt, da ſtnad plötzlich, wie aus dem Boden gewachſen, der Gendarm da und ließ uns auch nicht mehr los.“— Der Profeſſor hatte bereits begonnen, in fließendem Italieniſch auf den Gendarm einzureden, der indeſſen höfliche, aber eine beſtimmte Entgegnung gab. 5 8 „Dieſe Leutchen ſtehlen doch nicht,“ rief der Pro⸗ feſſor.„Iſt denn,“ ſprach er in die angeſammelte Menge hinein,„der Beſitzer der Pflanzung nicht da?“ Ein langer, dürrer Mann mit gebräunter Bruſt trat hervor.. N „Ah, mein Freund“— der Profeſſor nahm ihn unter den Arm—„ſagt mal, wollt ihr denn alle eure Limonen ſelber eſſen?“ Der Angeredete machte eine lebhafte Gebärde und die andern lachten.. „Na, alſo! Dann könnt ihr die eine ſicher ent⸗ behren, die ſich dieſer junge Mann hier von eurem Baum herunter gekauft hat! Gekauft, verſteht ihr? Fünf Lire, verſteht ihr?“ N f Dabei hielt er eine der kleinen Banknoten die er Der Zitronenpflanzer griff ſofort danach und hatt ſie auch ſchon weg. „Ich danke Ihnen für Ihr gütiges Geleite,“ er⸗ klärte der Profeſſor dem Gendarmen.„Sie ſehen, die Sache iſt erledigt.“ a Der Gendarm nickte, grüßte lächelnd und ſchritt ſeines Weges. Aus der Menge aber ſprangen gleich ihrer ſechſe auf einmal vor und beteuerten mit großem Aufwand von Beredſamkeit, daß den Herrſchaften ſofort ganze Berge der unreifſten Zitronen zur Verfügung ſtänden, wenn ſie ſich nur eine Minute gedulden und einſtweilen die entſprechenden Lireſcheine in Bereitſchaft ſetzen wollten. f Der komiſche Eifer der guten Leute, welche durch die fürſtliche Bezahlung der verhängn svollen Frucht ganz aufgeregt worden waren, verwiſchte in den Gefährten Bodes raſch den peinlichen Eindruck des Vorfalls. Er ſelhſt aber, den ſein Humor keinen Augenblick ver⸗ laſſen hatte, rief lachend aus:„Nun aber in den Gaſt⸗ hofgarten hinüber, Kinder! Sonſt werden wir in zehn Minuten unter einer Sturmflut von Zitronen unſer armes Leben aushauchen müſſen!“ l Er opferte dem jüngeren Teil der angeſammelten Bevölkerung eine Handvoll Kupfermünzen, um deren Beſitz ſich ſofort ein lebhafter Kampf entspann, deſſen Ausgang auch die Teilnahme der Aelteren erregte. So kamen die Ausflügler auf gute Weiſe davon. 0 Als ſie unter einem ſchattigen Feigenbaum ſaßen, füllte Bode die Gläſer. g „Nun? Jetzt bekennt! Was hat's mit dieſer Er⸗ innerungszitrone für eine nähere ſüßſaure Bewandnis?“ Da ſprang Radmers auf.„Herr Profeſſor!“ rief er, und„verehrteſte gnädige Frau! Ich liebe Ihre Toch⸗ ter! Sie liebt mich.. ich. ich „Ah“— der Profeſſor ſchmunzelte—„dazu ſoll das erſte Glas beſtimmt ſein? Na, meinetwegen; es lebe arm vor Aus dem In⸗ und Auslande. Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. f Warſchau, 22. März. Der deutſche Geſandte Rau⸗ ſcher, der ſich von ſeiner Erkrankung wieder erholt hat, iſt von Außenminiſter Zaleſkt zu einer Besprechung über die Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen empfangen worden. Zaleſki erklärte, daß die polniſche Regierung die zwiſchen Streſemann und Zaleſti in Genf getroffenen Vereinbarungen gebilligt hat, ſodaß der Wie⸗ deraufnahme der Verhandlungen über den deutſch⸗pol⸗ niſchen Handelsvertrag nichts mehr im Wege ſtehe. Rau⸗ ſcher erwiderte, daß auch ſeine Regierung die Genfer Vereinbarungen beſtätigt habe. Die diplomatiſchen Ver⸗ handlungen werden wahrſcheinlich noch im Laufe dieſer Woche aufgenommen werden. Es beſteht die Abſicht, die einzelnen Punkte des abzuſchließenden Vertrages auf dt⸗ plomatiſchem Wege ſoweit zu bringen, daß die spätere Handelsvertragskonferenz den in ſeinen Grundzügen ſeſt⸗ An Vertrag ohne große Schwierigkeiten abſchließen ann. Guter Fortgang der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Tanger⸗ Verhandlungen. London, 22. März. In einem in Tanger veröffent⸗ lichten Kommunique aus Madrid wird erklärt, daß, ob⸗ gleich ſtrengſtes Stillſchweigen in Bezug auf die Tanger⸗ verhandlungen gewahrt werde, die Beſprechungen im Geiſte völliger Loyalität fortgeführt werden und daß man es in Madrid für ſicher hält, daß die franzöſiſche Regierung die gerechten ſpaniſchen Forderungen würdigt und eine friedliche Löſung zu erreichen ſein werde. Die Verteidigung der internationalen Zone in Schanghai O Paris, 22. März. Nordtrunpen, deren Zahl auf mehrere Hundert ge⸗ ſchützt wird, hatten heute die Drahtverhaue des nörd⸗ lichen Teiles der internationalen Niederlaſſung Zeitweilig durchbrochen. Sie waren durch ſeitliche Gaſſen, die nur ſchwach von eingedrungen. Doch wurde der größte Teil dieſer chineſi⸗ ſchen Truppen entwaffnet und zum Verlaſſen der Nieder⸗ laſſung gezwan gen.. Nach Meldungen aus Schanghai haben die bri⸗ tiſchen Truppen die ſüdlichen Vorſtädte des Bezirks Hung⸗ ſchab innerhalb der Konzeſſion beſetzt und die britiſche Flagge auf allen engliſchen Häuſern gehißt. Desgleichen haben Japaner die nördlichen Vorſtädte von Schanghai beſetzt. An der engliſchen Verteidigungslinie beteiligen ſich auch italieniſche, ſpaniſche, holländiſche und portugi⸗ ſiſche Truppen. Die Franzoſen bewachen die Grenzlinie innerhalb ihrer Konzeſſion. Im europäiſchen Stadtteil ſind geſtern 1500 Mann amerikaniſche Marinetruppen gelandet worden. Eine weitere Meldung aus Schanghai beſagt, daß etwa 10000 Mann der Nordarmee zur Süd⸗ armee übergelaufen ſind. 5 Aus dem badiſchen Lande. Die Städte⸗ und Gebäudeverſicherung in Baden. In der Preſſe wurde ſchon wiederholt darauf hin⸗ gewieſen, daß in Baden die maſſwen Wohn⸗ und Miet⸗ häuſer in den großen Städten durch die ſtaatliche Ge⸗ bäudeverſicherung, deren Umlageſuß für Stadt und Land gleich iſt, viel zu ſtark belaſtet ſmd. Nach den Feſtellun⸗ gen der Badiſchen Gebäudeverſicherungsanſtalt haben in den Städten Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Pforz⸗ heim, Konſtanz und Baden⸗Baden die von den Gebäude⸗ eigentümern von 1913 bis 1925 geleiſteten Beiträge die Brandentſchädigungen um mehr als das Dreifache übertroffen, während in anderen Ländern mit Gefahren⸗ klaſſen, wie in Preußen, Sachſen, Thüringen, Bayern, Württemberg und Heſſen die Gebäudeverſicherungsbei⸗ träge für ſtädtiſche Gebäude ohne Gefahren erhöhende Gewerbebetriebe erheblich niedriger ſind als in Baden. In badiſchen Städ ien werden von 1000 Mark Verſi⸗ cherungswert durchſchnittlich 1,80 Mark erhoben, in Heſ⸗ ſen und Württemberg 0,80, in Bayern 0,50, in Preußen 0,30—0,40 Mark. Der Badiſche Städteverband hat da⸗ her neuerdings bei der Regierung die Einführung von Gefahrenklaſſen beantragt, dagegen hat ſich der Verband Badischer Gem inden ausgeſprochen mit der Begründung, daß der Verwaltungsaufwand dann grſößer ſein würde. Dem gegenüber wird aber darauf hingewieſen, daß dies doch wohl nicht zutreffen kann, wie ja die Beiſpiele aus anderen Ländern zeigten, in denen ſich das Gefah⸗ renklaſſenſyſtem durchaus bewährt hat. 1 2 N ſſeſ 5 N ſtammelte der „Sie. Sie. 2“ A Glück. 7 „Ja, komm her, Junge, mir iſt's recht, ſollſt mein Sohn ſein!“ Bode faßte ihn an den Schultern, küßte ihn und führte ihn daan ſeiner Frau zu::„Erneſtine, gib deinen Segen: du kannſt nicht mehr aus!“ Die Mutter reichte dem jungen Manne beide Hände hin und ſagte gerührt, mit einem tiefen Blick in ſeine Augen:„Machen Sie mein Kind glücklich! Um mehr will ich Sie heute nicht bitten und niemals, aber dazu gebe Gott ſeinen ö Segen!“ Er zog ihre Hände an die Lippen. „O Mama, du Gute!“ rief da Irene, die den Wor⸗ ten mit verklärten Augen gelauſcht hatte. Nun flog ſie an den Hals der Mutter, in des Vaters Arme und erwachte froh beſtürzt erſt unter dem Verlobungsluß des Geliebten aus dem jähen Freuden⸗ taumel. i „Das ſagtet ihr euch alſo an der Orte, wo die Zitrone wuchs?“ ſchmunzelte der Profeſſor, wie die Glä⸗ ſer zuſammenklangen. N Ja,“ beſtätigte Radmers und nickte dem Mädchen mit leuchtenden Augen zu.„Ich frug Irene, ob ſie mir wohl ein wenig gut ſein könne und ſie meinte.“ „Na, natürlich meinte ſie das!“ Bode lachte. „Und in einem ſolchen glücklichen Augenblicke muß man ſich doch etwas ſchenken!“ rief das Mädchen pur⸗ purrot.„Aber wir ſahen nichts anderes wie dieſe himm⸗ liſche, unſelige Zitrone. Er nahm das Zwueigchen, ich die Frucht...“ „Und euch Beide der Gendarm!“ ſchloß der Künſt⸗ ler vergnügt.„Alſo gewiſſermaßen jetzt ſchon durch das Geſetz verbunden! Na, hoffen wir, daß Gendarmen und ſaure Zitronen auf f geſät ſeien.“ „Es war auch ganz entſetzlich!“ Radmers atmete tief auf.„Wenn ein Bekannter...!“ eurem ferneren Lebensweg dünner den britiſchen Streitkräften beſetzt waren, 1 Mannheim.(Flucht vor drei Rowdies.) Als ein höherer Beamter einen jungen Burſchen zurechtgewieſen hatte, da dieſer ein Mädchen angegangen hatte, wurde er von dieſom und ſeinen beiden Begleitern verfolgt. Der Beamte ſuchte zunächſt in einem Hofe Schutz, aber bald hatte einer der Burſchen die Mauer überſtiegen, ſodaß der Beamte in ein Haus flüchten mußte. Als er hier im erſten Stock anlangte, erſchien bald darauf der Kopf des Burſchen in Fenſterhöhe, ſodaß es ihm beinahe ge⸗ lungen wäre, ſeines Opfers doch noch habhaft zu wer⸗ den, wenn nicht der Hausbewohner das Fenſter ge⸗ ſchloſſen hätte. Die Polizei mußte dann herbeigerufen werden, da die drei Burſchen das Haus regelrecht be⸗ wachten; zwei derſelben konnten feſtgenommen werden. Mannheim.(Den Verletzungen erlegen.) Der bei der Exploſion eines Eiſenſaſſes in der Fettſäure⸗ und Glpzerinfabrik hier am 12. d. M. verletzte Arbeiter Mi⸗ chael Hofmann aus Viernheim iſt im ſtädtiſchen Kran⸗ kenhaus hier geſtorben. Mannheim.(Einführung von Sonntags⸗ zügen.) Am erſten Sonntag der Monate Juni, Juli, Auguſt und September ſoll ein Sonntagszug als Ver⸗ ſuchszug geführt werden, um deſſen Rentabilität zu prü⸗ fen. Der Zug verlaßt Mannheim um 4.18 Uhr mor⸗ gens, hält in Heidelberg, Bruchſal, Durlach, Karlsruhe, Raſtatt, Baden⸗Oos, Bühl, Achern, Appenweier, Offen⸗ burg, Lahr und erreicht Freiburg bereits um 8.35 Uhr vormittags. Hier hat man ſofort Anſchluß an die Höl⸗ lentalbahn. Der Gegenzug verläßt Freiburg 8.15 Uhr abends und iſt in Mannheim um Mitternacht. Der Zug führt zweite und vierte Klaſſe und kann auch mit Sonn⸗ tagsfahrkarten benützt werden. Karlsruhe.(Wieder ein ſchweres Autoun⸗ glück.) Auf der Durmersheimer Landſtraße oberhalb der Lackfabrik Höfle ereignete ſich ein ſchweres Autounglück, bei dem es drei Verletzte gab. Das Auto des Zigarren⸗ fabrikanten Hermann Knäbel von hier wollte einen Per⸗ ſonenkraftwagen überholen. In dieſem Augenblick platzte der Reifen des hinteren rechten Rades, das Auto kam ins Schleudern und überſchlug ſich. Fabrikant Knäbel und ein weiterer Inſaſſe kamen mit leichteren Verletzungen da⸗ von, während der 57 Jahre alte Portier Johann Schwimm ſchwere Rippenbrüche und Schulterquetſchungen erlitt. Ein Krankenauto brachte die drei Verletzten nach dem Städti⸗ ſchen Krankenhaus hier, doch konnten die beiden Leicht⸗ verletzten wieder nach ihrer Wohnung gebracht werden. Karlsruhe.(Feſtgenommene Taſchendie⸗ bin.— Jugendlicher Ausreißer.) Eine wegen Taſchendiebſtahl vorbeſtrafte Sattlersehefrau von hier wurde auf dem Wochenmarkt beim alten Bahnhof dabei ertappt, wie ſie einen Geldbeutel mit einem Geldbetrag entwendete. Es konnte ihr nachgewieſen werden, daß ſie in letzter Zeit hauptſächlich an Straßenbahnhalteſtellen, Fahrgäſten beim Einſteigen die Geldtaſche entwendete. Sie wurde feſtgenommen.— In der Nacht wurden hier ein 15 und ein 16 Jahre alter Lehrling aus Frankfurt g. M. aufgegriffen und in Schutzhaft genommen. Einer der Burſchen hatte ſeinen Eltern einen größeren Geldbetrag entwendet, mit dem ſie ſich nach der Schweiz begeben wollten. Weinheim.(Streit mit dem Hausbefitzer.) Im Hofe eines Hauſes der nördlichen Hauptſtraße geriet ein Mieter mit ſeinem Hauseigentümer in Streitigkei⸗ ten, die zu Tätlichkeiten ausarteten und in deren Verlauf der Hauseigentümer ſchwere Verletzungen davontrug. Stockſtadt.(Plötzlich erblindet.) An den Folgen einer Nierenentzündung iſt hier ein 18 Jahre alter Mann plötzlich an beiden Augen völlig erblindet. Pforzheim.(Tödlicher Unfall.) Hier wurde ein ſiebenjähriger Schüler auf dem Weg von der Schule 5 Wohnung von einem Laſtauto überfahren und etötet. a Singen a. H.(Unterſchlagung.) In einem hieſigen Konfektionsgeſchäft hatte ein junger kaufmänni⸗ ſcher Angeſtellter nach und nach eine größere Zahl Klei⸗ dungsſtücke entwendet und durch Hehler verkauft. In 2 Angelegenheit wurden drei Verhaftungen vorge⸗ ommen. Das Geheimnis des Vogelzuges. Allmählich kehren unſere gefiederten Lieblinge wie⸗ wieder in ihre deutſche Heimat zurück. Schon von Mitte Februar ab konnte man die erſten von ihnen beobachten. Der Star, der Verkünder des Frühlings, di lerche und Gabelweihe ſind ſeit einiger Zeit wieder da Ahnen folgten die Ringeltaube und der Kiebitz. Zu den Inkömmlingen im März gehört die kleine Bekaſſie, die Waldſchnepfe, das Hausrotſchwänzchen, der Turm⸗ falke, der graue Steinſchmätzer und die Singdroſſel. Im April zieht der Wiederhopf, die Nauchſchwalbe, die große Rohrdommel und die Bachſtelze wieder in ihre Quar⸗ tiere. Dann folgen Grasmücke, Dorneingrasmücke, Gar⸗ tenrotſchwanz, Wachtelkönig, Nachtigall, Holdammer und Wendehals. Das Ende des Monats April ſieht dann bei uns den Plattmönch, den Sproſſer, den Kuckuck, die Hausſchwalbe, die kleine Rohrdommel, den Schilfrohr⸗ ſänger, und den Teichrohrſänger. Der Mai bringt die letzten unſerer Zugvögel, zuerſt den Droſſelrohrſänger, dann die Nachtſchwalbe, die Mandelkrähe, die Turm⸗ ſchwalbe, den Neuntöter, die Gartengrasmücke, den Prrol, den grauen Fliegenfänger und zuletzt die Wachtel. g Rund ein viertel Jahr dauert allo der Anmarſch unſerer Zugvögel. Schon von alters her iſt der Zug unſerer Vögel zu den wechſelnden Jahreszeiten eine Frage geweſen, die das lebhafteſte Intereſſe bei Alt und Jung, bei Laien und Fachkreiſen gefunden hat. Es war nicht möglich, gänzlich einwandfreie Beobachtungen und letzt⸗ lich richtige Begründungen über das wie, warum und woher bezw. wohin zu erbringen. Erſt als man vor we⸗ nigen Jahren dazu ſchritt, verſchiedenen eingefangenen Zugvögeln aller Sorten Erkennungsringe aus Allumi⸗ nium um den Fuß zu legen, wurde es möglich, ſichere Beobachtungsergebniſſe über den Zug unſerer Zugvögel zu erlangen. Dieſe Beringung der Zugvögel hat endlich Klarheit über zwei Streitfragen gebracht, die unter den Vogelkennern jahrelang geherrſcht haben. Die emen ver⸗ traten nämlich die Anſicht, daß die Vögel immer auf be⸗ ſtimmten Zugſtraßen wandern. Andere hingegen meinten, aß es keine Zugſtraßen gäbe, ſondern die Vögel ſächer⸗ örmig aus ihren Brutrevieren den Winterquartieren zu⸗ ſtrebten, in dem ſie ſich regellos über das ganze Feſtland verbreiteten. Dieſe Art der Wanderung wurde im Ge⸗ genſatz zur„Zugſtraße“ als„Zug in breiter Front“ be⸗ zeichnet. Wir wiſſen nun, daß beide Arten von Vogel⸗ flügen vorkommen. Es gibt Vogelarten, die auf geſetz⸗ 2 mäßig feſtliegenden Zugwegen ziehen und andere Arten, ie in hreiter Front wandern. 3 2 die Feld⸗ Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Vier Stockwerke tief ab⸗ geſtürzt.) In einem Hauſe in der Günthersburgallee vergnügte ſich ein etwa ſieben Jahre alter Knabe da nt, daß er nach Kinderart ſich im vierten Stock auf das Treppengeländer ſetzte und hinunterrutſchte. Unterwegs bekam er anſcheinend einen Schwindelanfall, ſtürzte vom Treppengeländer ab und kugelte durch das ganze Treppen⸗ haus bis zur Kellertür ab, wo er bewußtlos liegen blieb. Mit einer ſchweren Schädelverletzung mußte der Knabe 155 e eingeliefert werden. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Ludwigshafen.(Exploſion in der J. G. Far⸗ ben⸗Induſtrie.) In dem Kohlenverflüſſigungsbetrieb der J. G. Farben⸗Induſtrie entſtand infolge Defekt⸗ werdens einer Leitung eine Exploſion, bet der 12 Ar⸗ gen erheblicher Natur ſind, wurden in das Krankenhaus Frankenthal verbracht. Die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen davon. „Hambach.(Geiſteskrank oder nicht?) Im Mai 1925 hat der hier anſäſſige Ludwig Schwarz, nach⸗ dem ihm eine verlangte Anterſtützung von der Gemeinde verweigert worden war, aus Aerger hierüber ſein kran⸗ kes Kind in Decken eingehüllt vor das Haus des Bür⸗ germeiſters niedergelegt. Er wurde daraufhin verhaftet und in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingenmünſter einge⸗ liefert. Im Dezember gelang es Schwarz, aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt zu entfliehen. Anter einem falſchen Namen ſtand er ſeitdem an verſchiedenen Orten in Ar⸗ beit und verſchaffte ſich auch ein ärztliches Zeugnis, wo⸗ nach er nicht nervenkrank ſein ſoll. Schwarz veranlaßte auch Eingaben an den bayeriſchen Landtag, und der Pe⸗ titionsausſchuß hat ſich nunmehr mit der Angelegenheit befaßt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß Schwarz als ge⸗ meingefährlicher Kranker in der Anſtalt war und ſpäter auch als ſolcher geſucht worden iſt. Die Aufſichtsbehörde unterſucht die Angelegenheit zurzeit. Es ſoll dem Schwarz anheimgeſtellt werden, ſich von einem beliebigen Irren⸗ arzt auf ſeinen Geſundheitszuſtand unterſuchen zu laſſen. Desgleichen iſt der Antrag geſtellt, die poltzeiliche Ver⸗ folgung gegen ihn einzuſtellen. ö Dirmſtein.(Ein koſtbarer Fund.) Bei der Re⸗ paratur der öſtlichen Mauer der hieſigen katholiſchen Kirche wurden in einem Mauerloch 2 Flaſchen, von denen die eine mit Wem gefüllt war und laut Auf⸗ ſchrift aus dem 18. Jahrhundert ſtammte, ſowie einige Münzen und ein Stoß Pergamentpapier mit Aufzeich⸗ nungen aus dem 18. Jahrhundert gefunden. Nachdem die Urkunde mit einem entſprechenden Vermerk verſehen worden war, wurden die Gegenſtände wieder an der Fundſtelle eingemauert. Bellheim.(Aufgeklärter Raubüberfall.) In der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober vorigen Jahres wurde der Landwirt Ottinger aus Knittelsheim das Opfer eines Raubüberfalls. Unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft wurde nun der 20 Jahre alte Tagner Karl Benz von hier in das Landauer Landge⸗ richtsgefängnis eingeliefert. Als Mittäter kommt der erſt 17 Jahre alte Joſef Schardt von hier in Frage, gegen den bereits wegen eines Raubüberfalls auf einen Taub⸗ ſtummen ein Anterſuchungsverfahren ſchwebt. Guntersblum.(Aus Furcht vor Strafe er⸗ hängt.) Hier hat ein 65jähriger Arbeiter, der an einem 10jährigen Mädchen ein Sittlichkeitsverbrechen verübt hatte, aus Furcht vor Strafe Selbſtmord begangen. Heppenheim a. d. B.(Frühlingsanfang an der Bergſtraße.— Die Mandeln blühen.) Der Frühlingsanfang hat ſich an der Bergſtraße in echter Frühlingsweiſe ausgewirkt. Nachdem ſchon ſeit einigen Tagen Bäume und Sträucher ein lichtes Grüntragen, zei⸗ gen ſich jetzt auch ſchon die erſten Frühobſtblüten. Den Beginn machen die Mandelbäume, die faſt an der gan⸗ zen Bergſtraße, von Zwingenberg über Bensheim und Heppenheim bis nach Weinheim, in voller Blüte ſtehen und ein wunderbares Bild bieten. Hoffentlich gibt es während der Blütezeit keinen Kälterückfall. me ü Auch über die Höhe, in der die Vögel ihren Weg nehmen, und über die Schgelligkeit, haben Vorſtellungen geherrſcht, die erſt in den letzten Jahren als nicht richtig erwieſen werden konnten. Man glaubte immer, die Vö⸗ gel flögen mit ungeheurer Schnelligkeit ihrem Ziele zu. Genaue Kenner und Beobachter ſind aber zu dem Ergeb⸗ nis gekommen, daß die Schnelligkeit der Zugvögel durch⸗ ſchnittlich mehr als 66 bis 70 Kilometer in der Stunde beträgt. Auch die Tagesleiſtungen ollen im allgemeinen licht ſo ſehr groß ſein, wie man bisher angenommen hat. Beim weißen Storch zum Beiſpiel war einwandfrei feſt⸗ zuſtellen, daß die Tagesleiſtung etwa 120 bis 200 Kilo⸗ meter beträgt, allerdings erhöht ſich bei dem Zug im Frühling dieſe Tagesleiſtung etwas, wobei offenbar der Bruttrieb und ein gewiſſes Heimatsverlangen die Ver⸗ anlaſſung ſein mögen. Der bekannte Ornithologe, Frie⸗ drich von Lucanus, hat einmal auf der Vogelwarte Roſſitten ein Rotkelchen beringt, das nach 22 Tagen durch einen Zufall in Lüttich gefangen genommen worden iſt. Die Strecke bis dahin beträgt etwa 1135 Kilometer, was eine durchſchnittliche Tagesleiſtung von nur 51 Kilo⸗ metern bedeutet. Eine gewiſſe Ausnahme machen jedoch die Arten von Zugvögeln, die weite Strecken über das Meer wegfliegen müſſen. Dabei handelt es ſich in ver⸗ ſchiedenen Fällen, wo man über die Flugſtraße, die über die Ozeane führen, genau unterrichtet war, um Strecken oon 3000 Kilometern, die ununterbrochen überflogen wer⸗ den müſſen. Amerikaniſche Beobachter haben nun bei einem der ſchnellſten Vögel, dem Goldregenpfeifer, feſt⸗ geſtellt, daß dieſe Strecke in 33 Stunden überflogen worden iſt, das bedeutet etwa eine Geſchwindigkeit von 90 Kilometern in der Stunde. Ueber die Höhe, in der die Zugvögel zu ziehen pflegen, haben uns Luftfahrer ziemlich einwandfreie Aufſchlüſſe geben können. Danach trifft man Zugvögel im allgemeinen in nicht ſehr großer Höhe, da ſie alle offenbar das Beſtreben zeigten, die Erdoberfläche nicht aus den Augen zu verlieren. Auch über den Zuſammenhang zwiſchen dem Kom⸗ men und Wegziehen unſerer Zugvögel und der Wit⸗ terung iſt ſehr viel gefabelt worden, was einer gründ⸗ lichen Ueberprüfung nicht ſtandhält. Genaue Beobachtun⸗ gen haben bewieſen, daß der Zug der Vögel nur ganz wenig, und zwar nur bei denen, die über das Meer flie⸗ gen müſſen und dort gelegentlich auf beſtimmte Winde warten, von der Witterung beeinflußt wird. Es iſt ein⸗ fach der in den Vögeln liegende Zugtrieb, der ſie auf⸗ brechen läßt ohne Rückſicht auf Wetter⸗ und Windlage Daraus geht auch hervor, daß aus dem früheren oder Hbündigen Schlüſſe auf den Charakter der kommenden Jab⸗ 1 beiter verletzt wurden. Zwei Arbeiter, deren Verletzun⸗ im Dienſte der Partei und Bewegung ſteht. (ſpäteren Kommen und Wegfliegen der Zugvögel keine Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 23. März. f Das Kriſtallſpiegelglas und ſeine Herſtellung im Film. Das Kriſtallſpiegelgas benutzt man wie ſo manche andere Dinge, ohne ſich beſondere Gedanken über ſeine Her⸗ ſtellung zu machen. Und doch iſt gerade das Kriſtall⸗ ſpiegelglas ein Beweis dafür, wie aus dem unſcheinbaren Sand ein Erzeugnis entſtehen kann, das für unſere Kultur unentbehrlich geworden iſt. Denn wohin wir ſehen in unſerer täglichen Umgebung, überall begegnen wir den Erzeugniſſen aus Kriſtallſpiegelglas. Die bitzenden Fenſter in den Schauläden und Häuſern, Autos, Straßen⸗ und Eiſenbahnwagen, ſind faſt alle aus Kriſtallſpiegelglas. In Möbeln jeglicher Art vereint es Schönheit mit Nützlichkeit, aber merkwürdig, faſt Alle wiſſen wir über deſſen Herſtellung nicht viel mehr als die Dame, die ihren Handſpiegel als unentbehrliches Requiſit betrachtet. Es iſt daher zu begrüßen, daß durch den Gewerbeverein hier einmal Gelegenheit gegeben wird, durch den Film ſich die ganze Ent⸗ ſtehung des Spiegelglaſes von der Verarbeitung der Rohſtoffe bis zum Fertigfabrikate anſehen zu können. Der Film läuft Donnerstag Abend 8 Uhr an Hand eines erläuternden Vortrages und hat außer den Mitgliedern des Gewerbevereins Jedermann gegen ein ganz geringes Entgelt zur Deckung der Unkoſten Zutritt. Ein Beifilm wird außerdem noch gratis gezeigt und ſo der Reiz dieſer Filmvorführung noch erhöht. Der Gewerbeverein hat die Abſicht, des öfteren derartige Filme aus der modernen Technik zur Vorführung bringen zu laſſen und es iſt zu hoffen, daß dieſe anerkennenswerte Einrichtung durch regen Beſuch gewürdigt wird. Nachzutragen iſt zum geſtrigen Bericht über das Jubiläum der Soz. Partei noch, daß auch Wenz Hermann hier ſchon im Jahre 1875 für die ſozialiſtiſche Bewegung ſich einſetzte und heute noch, im Ganzen alſo 52 Jahre Im Zu⸗ ſammenhang damit ſoll auch rühmend erwähnt werden, daß der Vater des Wenz Hermann, Bernhard Hermann im Jahre 1848 für die Freiheit des Volkes und die Republik unter der Flagge Schwarz⸗Rot⸗Gold aktiv mitgekämpft hat. Proteſtkundgebung. Man ſchreibt uns: Eine Welle der Empörung und Entrüſtung über den Beſchluß der Reichsregierung ab 1. April die Friedens:miete auf 110 Prozent zu erhöhen, trotz der Rotlage weiteſter Volks⸗ kreiſe, geht durch die Mieterſchaft in Stadt und Land. Um weitere Mietpreisſteigerungen ſowie vor allem die geplante Aufhebung der Mieterſchutzgeſetze zum 1. Juli zu verhindern, ruft die Mietervereinigung die Mieterſchaft von Seckenheim und Umgegend am kommenden Sonntag zur einmütigen Proteſtkundgebung auf(1. Inſerat) und bittet dem Aufruf in größter Zahl Folge zu leiſten. Durchgebrannt iſt geſtern Nachmittag das Pferd des Leonhard Seitz, nachdem er es beim Eggen einen Moment allein ſtehen ließ. Das Pferd rannte mit dem an⸗ hängenden Zugſcheit bis zur Mannheimer Chauſſe, wo es bedauerlicherweiſe einen Feſſelbruch erlitt und ab⸗ geſchlachtet werden mußte Dem Beſitzer dürfte, da er das ſchöne Pferd auch für Rennzwecke benützte, ein empfindlicher Schaden entſtanden ſein. — Nachtrag zum grünen Kursbuch und badiſchen Taſchenfahrplan. Die Fahrplanänderungen, die zum 1. März im Bereiche der Reichsbahndirektion Karlsruhe P e. eingetreten ſind, ſind in einem Berichtigungsblatt zum grünen Kursbuch und badiſchen Taſchenfahrplan zuſam⸗ mengeſtellt worden, das von den Fahrkartenſchaltern, den Bahnhofsbuchhandlungen und den Buchhandlungen, welche die Kursbücher regelmäßig verkaufen, unentgeltlich abgegeben wird. a — Verhütung von Waldbränden. Erfahrungsgemäß kommen zu Beginn des Frühjahres durch Unachtſamkeit immer wieder Waldbrände vor. In einer amtlichen Be⸗ kanntmachung wird darauf hingewieſen, daß das An⸗ zünden von Feuer im Wald oder in der Nähe desſelben (in 50 Schritt Abſtand) ohne Erlaubnis des zuſtändigen Forſtamtes bei Vermeidung von Geld⸗ und Haftſtrafen verboten iſt. Wer durch Wegwerfen von brennenden oder glühenden Streichhölzern oder Tabakreſten einen Wald⸗ brand verurſacht, macht ſich der fahrläſſigen Brandſtif⸗ tung ſchuldig und kann bis zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Außerdem iſt der Täter ſchadenerſatz⸗ pflichtig. Schadenerſatzpflichtig und ſtraffällig werden auch diejenigen Eltern, Pflegeeltern, Vormünder und ſonſtige Aufſichtsperſonen, welche es unterlaſſen, die unter ihrer Aufficht ſtehenden Kinder oder Pflegebefohlenen von den oben genannten ſtrafbaren Handlungen abzuhalten. g Wetterbericht vom 23. März. Infolge Anhaltens der heiteren Witterung hat die Temperatur bei uns jetzt beträchtliche Höhewerte erreicht. Das Tagesmittel der Rheinebene lag geſtern mit 11 Grad, nahezu 6 Grad über dem Normalwerte. Als Höchſttemperaturen wurden 17 bis 18 Grad beobachtet. Hoher Druck beherrſcht weiterhin unſere Wetterlage. Wir haben daher auch morgen noch, mit ziemlich heiterer Witterung zu rechnen. Vorausſichtliche nerstag: Fortdauernd warm, trocken. Witterung bis Don⸗ ziemlich heiter, meiſt Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. für klare Beobachtungen unzugänglich iſt. . 75„— 3 5 5 5 7 . 27 1 Geschäfts-Eröffnung u.- Empfehlung. Einer verehrl. Einwohnerschaft von Seckenheim und Umgebung machen wir bekannt, dal wir im Hause Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Ich bringe hiermit wiederholt zur öffentlichen Kenntnis, daß das Betreten von Grundſtücken verboten iſt. Hierunter fällt insb. auch das Leſen von Tabahſtengeln. Das Feldhutperſonal iſt angewieſen, jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Der Kaminfeger hat heute mit dem Reinigen der Kamine begonnen. Seckenheim, den 22. März 1927. Der Bürgermeiſter: Flach s. Zur Zahlung der am 5. ds. Mts. verfallenen Gebäudeſonderſteuer pro Monat Februar wird hiermit öffentlich erinnert. Nach Ablauf der Schonfriſt, d. i. am 31. ds. Mts. müſſen für die Rückſtände die geſetzlichen Verſäumnisgebühren entrichtet werden. Seckenheim, den 21. März 1927. Gemeindekaſſe: Volz. Doworbeverein deckonb eln. Morgen Donnerstag, 24. März, abends 8 Ahr, laſſen wir im hieſigen Palaſtkino am Rat⸗ haus einen techniſchen Film, benannt 2 2 5 Hrislallegizgelg ins 4 33* auf Koſtenzdes Gewerbebereins laufen. Dieſer 1700 m lange Film, welcher die Herſtellung und Verwendung des Glaſes von ſeinem Urſprung bis zum kunſtvollen Gegenſtande der Jetztzeit darſtellt, dürfte in allen Kreiſen das regſte Intereſſe erwecken. Zur Deckung der Koſten für Vorführung und Stromverbrauch wird ein Eintritt für Loge 30 Pfg. für alle andere Plätze 20 Pfg. erhoben. Als Beigabe läßt die Direktion einen humoriſtiſchen Film unent⸗ geltlich laufen. Wir laden zu dieſem intereſſanten techn. Filmwerk Jedermann freundlichſt einn. 5 Unſere Mitglieder bitten wir dringend für ſich und ihre Angehörigen die Eintrittskarten bei unſerem Kaſſier Herrn Ph. Johann im Vorverkauf abzuholen. Alles andere an der Abendbaſſe. Der Vorſtand. 1.— 00 Einer geehrten Einwohnerschaft von Seckenheim zur Kenntnis, dal ich im Hause Neckarauerstraße 7 eine Limonade- Und Sodawasser-Fabrikation eröffnet habe. Gleichzeitig führe ich aus der Brauerei Pfisterer Flasehenbier. Um geneigten Zuspruch bittet HNdam Schmich Neckarauerstraße 7. Geschäits- Eröffnung. f Kolb. Junom.-Lerein gechenbeim. Deulſche Jugend⸗Kraft. Morgen Donnerstag Abend 8 Ahr im Lokal„Zum Hirſch“ außecordentl. Mitgliederverſammlung. Der Vorſtand. Zur bevorstehenden Konfirmation empfehle: fſämll. Baciarliel in bester Qualität, sowie Ust., Gemusehonserven gute Marken, in großer Auswahl Jakob Würthwein Neckarauerstraße 27. SD Dee Empfehle: Konfirmandenhüte zu. 2.50 b 3.— Herrenhüte 5.— 5 6.— Mützen„2.— b 3.50 Damen-Seidenhüte, 6.— b 8.50 Emil Jung, Wibelmstr. 53. SSS dende Eſhlon niolerbauriſchen Peidelgdeorwein lug, ner bier 80 Pig. empfiehlt zu den bevorstehenden Familien-Festlichkeiten Jakob Wooli, necarſir. g. 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ASBHCN alt und uralt Erhältlich bei Georg Röser, Hauptstr. Dickr üben zu verkaufen Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. e Personen: v. Jungblutn Adelheid, seine Frau Werner, beider Sohn. Frau Schubert. Emil Heyse Frieda Richard Walter Slezak Paula Eberty Maria, ihre Tochter. Hanni Reinwald Der Weinbauer Wilhelm Diegelmann Hannes, sein Sohn. Fritz Kampers Ein Sonntagsfahrer. Henry Bender Aedertafel Seckenheim.] o— 7 . N heute magen Abena Hausrat r G innütz. Empiehle: Probe. Möbeltersorgang che Lendbutker Selen be f Feinſte holl. Güßrahmbutter Poßnung geſacht 1 Allgäuer Süßrahmbutter 5 9 Neue inäbel N v. älterem kinderloſen eee Stangenkäſe 5 Ehepaar(wohnberech⸗„ie Küchen. Schlaf- J Pfund 18 Pfg. und 24 Pfg. tigt) für ſofort oder] zimmer, Speise- und la. echten Schweizerkäſe ſpäter. Zu erfragen in Herrenzimmer Einzel- % Pfund 38 Pfg. Gchweizerkäſe(ohne Rinde) Edamerkugelkäſe Schöne Handkäſe Delikateßkäſe in großer Auswahl Feinſte Holſt. 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