. 7 27. gutt die Reichsregierung erſucht, dem Reichstag eine Bezugspreis: Für den Monat April 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). ages. und Anzeigenblatt Frollab, 1. Rur 1027 für Seckenheimund Umgebung Deutſchlands Reparationslaſten. Annahme des Kriegslaſtengeſetzes im Reichstag 5 Berlin, 31. März. Eerſtmalig in dieſer Periode eröffnete der Reichs⸗ tag ſeine heutige Sitzung bereits um 10 Uhr vormit⸗ tags, wobei die zweite Leſung des Reichsetats beim Haushalt für die Kriegslaſten fortgeſetzt wur⸗ de. Hierbei berichtete Abg. Borrmann(Wirtſchaftl. Vergg.) über die Verhandlungen des l der uſam⸗ menſtellung aller für das Reich ſich aus dem verlorenen Krieg ergebenden Ausgaben außerhalb der aus dem 8 Dawesabkommen ſich ergebenden, vorzulegen. Abg. Dr. Deſſauer(Zentr.) wies darauf hin, daß der Reparationsagent die loyale Erfüllung der Verpflic ungen Deutſchlands feſtgeſtellt hat. Die Geſam iſt der Reparationen wurde bei Er⸗ Erreichung rer vollen Höhe 4 Milliarden jähr⸗ lich betragen, das ſei ſoviel, wie der geſamte Vor kriegshaushalt des Deutſchen Reiches. 1750 Mil⸗ lionen betrage die Daweslaſt in dieſem Jahre, im nächſten werde ſie 2500 Millionen betragen. Daß die Reparationslaſten im letzten Jahre verhältnismäßig rei⸗ bungslos aufgebracht worden ſeien, ſei kein Beweis dafür, daß das auch in Zukunft ſo ſein werde. Im Vorjahre ſeien über 2 300 Millionen Auslandsgeld nach Deutſchland gefloſſen. Die jährliche Daweslaſt be⸗ trage ein Drittel der geſamten Abgaben des Deutſchen Reiches. Die Endſumme der deutſchen Zahlungen müſſe ſobald wie möglich feſtgelegt werden. Abgeordneter Dietrich⸗Baden(Dem.) erklärte, es wäre ein Irrtum zu glauben, daß der Etat alles enthalte, was an Kriegslaſten vorhanden ſei. Das Transferprob⸗ lem ſei noch ganz ungeklärt. Der einzige Troſt ſei daß wirtſchaftliche Unmöglichkeiten auf die Dauer nicht lebensfähig ſeien. Der Redner betonte, daß wir nicht als Kriegsſchuldige zahlen, ſondern weil wir den Krieg verloren haben. Vielleicht werde ſich bald der deutſche Finanzminiſter den Kopf zer⸗ brechen müſſen, wo er das Geld hernehmen ſolle, und gleichzeitig der Reparationsagent, wie er das viele Geld transferieren ſolle. Dann ſei der Zeit⸗ punkt gekommen, wo man ſich zuſammenſetzen werde, um eine endgültige Regelung zu finden. N Abg. Dr. Quaatz(Dtnl.) warnte vor einer weiteren Anſpannung der Steuerlaſten in Deutſchland. Je mehr wir die Kräfte anſpannen, umſo mehr müſſen wir an das Ausland bezahlen. Die Regierungsparteien ſind der Anſicht, daß die Reviſion der Entſchädigungen für die Liguidationsſchäden noch in dieſem Jahre erfolgen müſſen. Die Elaſtizitäts⸗Grenze der deutſchen Leiſtungsfähgikeit iſt erreicht und doch ſtehen uns hun⸗ derte von neuen Millionen, vielleicht Milliarden Leiſtungen an das Ausland bevor. Wir werden nicht müde werden, das Recht Deutſchlands auch in der Reparationsfrage zu vertreten.(Beifall rechts). Abg. Keil(Soz.) ſtimmte den Grundzügen des Zentrumsredners zu. Hervorzuheben ſei aber, daß ſchon ein großer Teil des deutſchen Volkes unter der Wirkung der Reparationslaſten verelendet iſt. Der Dawes⸗ plan müſſe unbedingt revidiert werden. Abg. Dr. Schneider⸗Dresden(DVP.) betonte b daß der Kriegnslaſtenetat möglichſt bald ver⸗ chwinden möge. b Abg. Dr. Roſenberg(Komm) betonte. Die Reparationsidee ſei heute die Formel der amerikaniſchen Oberherrſchaft. Abg. Buchwitz(Soz.) verlangte zur Aufbringung a der Laſten Einziehung der Steuerrücktände und Verſchär⸗ fung der Vermögens⸗ und Erwerbsſteuer. Der Haushalt für die Kriegslaſten wurde darauf bewilligt. 8 s Gegen 1 Uhr wurde die Sitzung bis 3 Uhr unter⸗ brochen. Es ſteht dann der Haushalt des Finanzminiſte⸗ riums auf der Tagesordnung. Der Finanzetat. ü i Bei Eröffnung der Nachmittagsſitzung war das Haus nahezu leer. Auf der Tagesordnung ſtand die zweite Leſung des Haushalts des Reichsfinanzminiſteriums und des Haushaltsgeſetzes. Abg. Simon⸗Schwaben(Soz.) erhob Proteſt da⸗ gegen, daß die Regierungsparteien um das Defizit von rei Viertel Milliarden zu decken, eine Reihe wichtiger ſozial⸗politiſcher Aufgaben geſtrichen haben. Die Maſſen⸗ teuern ſeien geſtiegen und belasteten beſonders die kinder⸗ reichen Familien ſehr ſtark. Das Mißverhältnis in der Beſteuerung von Stadt und Land ſei nachgerade ein öl⸗ ſentlicher Skandal. Die Steuerſabotage vollziehe ſich unter Führung der landwirtſchaftlichen Organiſationen, ſogar ſolcher mit Behördencharakter, wie der bayer. Bauern⸗ kammern.(Hört, hört) Mit der Arbeitskraft der durch bbau verringerten Beamten werde Raubbau getrieben. Die Rückgtände an Reichsſteuern, die auf 700 Millionen angewachſen ſeien, müßten endlich eingetrieben, die Veran⸗ lagung ſchleunigſt durchgeführt werden. Zum Schluß wen⸗ Antaſtung und Aus⸗ 0 det ſich der Redner gegen eine Namen der Steuerhoheit des Reiches zu Gunſten der Länder. 505.. Abg. Dr. Gereke(Du.) erklärte, unter der Ueber⸗ laſtung der Finanzämter leiden die Steuerpflichtigen ſelbſt. Der Rner bat um baldige Vorlegung des Rahmen⸗ geſetzes für die Realſteuern. Der Vorwurf der Steuer⸗ ſabotage in der Landwirtſchaft ſei ganz unbegründet. Einzelne Fälle von Hinterziehungen dürften nicht ver⸗ allgemeinert werden. Wir wollen eine gerechte Steuer⸗ veranlagung. 5 i Abg. Schepper(3.) erklärte, die Reichsfinanz⸗ verwaltung müſſe ſo organiſiert ſein, daß ſie die Steuern gerecht verteilen könne. Der Steuerzahler ſeinerſeits könne verlangen, daß er nicht durch die Steuern ruiniert, oder unnütz belaſtet werde. Die uneinbringlichen Steuerrück⸗ ſchlag aus früheren Jahren bis 1924 ſollten miederge⸗ chlagen werden. Abg. Dr. Cremer(Dn.) bedauerte, daß die Ge⸗ danken einer großzügigen Zuſammenfaſſung der in den verſchiedenen Reſſorts verſteuerten Stellen der Bauver⸗ waltung ſich einſtweilen als nicht realiſierbar erwieſen hätten. Es ſei nicht richtig, die unteren Inſtanzen der Reichsbauverwaltung den Ländern zu überlaſſen. Der Ab⸗ bau der Beamten der Reichsfinanzverwaltung ſei etwas übereilt vorgenommen. Erfreulicherweiſe ſeien inzwischen manche Beamten wieder eingeſtellt worden. Grundſätzlich aber müſſe man mit einer möglichſt geringen Anzahl auskommen. Bei der notwendigen Vermehrung der Be⸗ amtenſtellen handele es ſich u. a. auch um eine Auf⸗ friſchung des Nachwuchſes. i ö Abg. Hölle in(Kom.) erklärte, der Maſſenbetrug ſei die einzige Staatsmarxime der demokratiſchen Repu⸗ blik. Auf je 900 Einwohner komme ein Steuerbeamter, weil der Reichstag ſo komplizierte Steuergeſetze mache. Abg. Dietrich⸗Baden(Dem) verlangte energiſche Eintreibung der Steuerrücktände. Dem früheren Finanz⸗ miniſter könne man keine Vorwürfe machen, weil es ihm nicht gelungen iſt, eine einheitliche Baſis für die Steuer⸗ veranlagung zu ſchaffen. Denn das ſei die gewaltigſte Aufgabe nach der Inflationszeit überhaupt. Am beſten ſei es, zunächſt einmal keine neuen Geſetze zu machen. Der Redner empfahl den Antrag ſeiner Fraktion, die Landwirtſchaft nach vereinfachtem einheitlichen Syſtem zu beſteuern. Der Redner beantragte ferner die Einführung des dreijährigen Durchſchnitts für die Einkommenſteuer veranlagung.(Beifall bei den Demokraten.) f Abg. Mollath(Wirt. Part.) gab dab dem Pro⸗ f teſt des gewerblichen Mittelſtandes gegen die ſteuerliche Ueberlaſtung Ausdruck, die ſogar zur Freiheitsberaubung ausgeartet ſei. Die Einbringung des Neichsſchulgeſetzes. Beſchleunigte Verabſchiedung durch den Reichstag. n Berlin, 31. März. In parlamentariſchen Kreiſen will man wiſſen, daß der Reichsinnenminiſter von Keudell das Reichs⸗ ſchulgeſetz, das zur Zeit noch im Innenminiſterium bearbeitet wird, bereits unmittelbar nach den Oſter⸗ ferien vorlegen wird. Es verlautet ſogar, daß beabſichtigt ſei, das Geſetz noch vor den Sommerferien zu erledigen. Es mag dabei dazu erinnert werden, daß der Miniſter ſeinerzeit ankündigte, daß er einen neuen Entwurf dem Parlament unterbreiten würde. Wird das Republikſchuhgeſet verlängert: eee, des Neichskabinetts. ee Berlin, 31. März Die Frage, ob das Geſetz zum Schutze der Re⸗ publik auch über den Juli hinaus noch Geltung haben ſoll, iſt erſt dieſer Tage wieder Gegenſtand der öffent⸗ lichen Diskuſſion geworden, durch einen Brief des preußiſchen Miniſterpräſidenten an den Reichskanzler. In dieſem Brief hat der preußiſche Miniſterpräſident bei der Reichsregierung angefragt, wie ſie ſich zur Verlängerung des deutſchen Republikſchutz⸗ geſetzes ſtellen würde, da ſonſt die Preußiſche Regierung Maßnahmen erwägen müßte, um eine Rückkehr des Kaiſers unmöglich zu machen. Wie lange das Schutzgeſetz nach dem Juli noch in Kraft bleiben ſoll, iſt vorläufig noch nicht feſtzuſtellen. Wie es heißt, ſoll das Reichskabinett in ſeiner Geſamtheit ſich mit der Verlängerung einverſtanden erklärt haben. Fortfall der Gemeindegetraͤnkeſteuer. 5 Nur die Bierſteuer bleibt. 525 oe Berlin, 31. März. 2 1 —.— ö 7 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. ——— Die Verhandlungen mit Polen. Nauſchers Berliner Beſprechungen. 8 d Berlin, 31. März. Die Beſprechungen, die der deutſche Geſandte in Warſchau, Ulrich Rauſcher, zur Zeit mit den zuſtän⸗ digen Berliner Stellen hat, ſind, wie bereits berichtet, ausſchließlich der Niederlaſſungsfrage gewidmet. Rauſcher hat eingehend über ſeine Verhandlungen mit der polniſchen Regierung Bericht erſtattet, und er nimmt nach Warſchau, wohin er in den nächſten Tagen zurück⸗ kehren wird, neue Inſtruktionen für die Fort⸗ führung dieſer Verhandlungen mit. Die Ver⸗ handlungen über den eigentlichen Handelsver⸗ trag werden dagegen erſt beginnen, wenn feſtſteht. daß in der Niederlaſſungsfrage eine Aebereinſtim⸗ mung erzielt werden kann. Dieſe Verhandlungen werden naturgemäß wie früher durch entsprechende Delegationen geführt werden, während die Niederlaſſungsfrage durch diplomatiſche Verhandlungen ihrer Löſung ent⸗ gegengeführt werden ſoll. Die Kontrolle der Entwaffnung Angarns Nichtſtändige Aeberwachung durch den Völkerbund. Paris, 31. März. Nachdem anfangs Januar die Regierungen von Ber⸗ grad, Bukareſt und Prag die Botſchafterkonferenz er⸗ ſucht haben, die Entwaffnung Ungarns einer ſtän⸗ digen Kontrolle zu unterwerfen, hat jetzt die Botſchafter⸗ konferenz beſchloſſen, dieſe Ueberwachung nicht ſtän⸗ dig durchzuführen, ſondern nur bis zum 15. We an aufrechtzuerhalten. Von da ab wird die Ueberwachung auf den Völkerbund übergehen. Es wird erklärt, daz die Junitagung des Völkerbundrates zu beſtimmen haben werde, ob die verlangte Ueberwachung vorüber⸗ gehend oder dauernd bleiben ſoll. Fälſchlicherweiſe wird in dieſem Zuſammenhang von der Pariſer Preſſe ausgeführt, daß der Völkerbundsrat auch hinſichtlich Deutſchlands die Entſcheidung zu tref⸗ fen haben werde, ob die Ueberwachung zeitlich oder dauernd ſein ſolle. Bekanntlich iſt jedoch dieſe Frage be⸗ reits durch den. Völkerbundsrat im Monat Dezember . der Erledigung der Entwaffnungsfrage geregelt worden. Verſchärfung der Lage in Marokko. Neue Erfolge der Einheimiſchen. Paris, 31. März. Nach einer offiziöſen Depeſche aus Tanger iſt die Lage in Spaniſch⸗ Marokko ſehr kritiſch. In die Gegend der Ktama mußten eiligſt Verſtärkungen ent⸗ andt werden. Bei dem Ben Gubil in der Ben Ider leiſteten die Einheimiſchen hartnäckigen Widerſtand. Die Verluſte der Spanier ſollen ganz bedeutend ſein. Im Gebiete von Djebel Hadid wurde ein Militärpoſten an⸗ gegriffen, wobei 15 Mann getötet und die Munitions⸗ borräte von den Marokkanern mitgenommen wurden. Im Gebiete der Ghomaras ſind von den Eingeborenen dret ſpaniſche Militärpoſten eingenommen worden. Die Genfer Abrüſtungsbeſprechungen Einbeziehung der militäriſch⸗organiſterten Formationen in die Abrüſtung.— f D Genf, 31. März. Deer vorbereitende Ausſchuß der Abrüſtungskonferenz des Völkerbundes hat die im franzöſiſchen Geſetzentwur vorgeſehene Regelung angenommen, nach welcher die all⸗ gemeine Begrenzung der Truppenbeſtände ſich auch auf die militäriſch⸗organiſterten Formationen beziehen ſoll. Hierunter werden alle Polizeiorganf⸗ ſationen, die Gendarmerie, die Forſt⸗ und Zoll- beamten ſowie ſämtliche Organiſationen verſtan⸗ den, welche auf Grund ihrer Ausbildung im Falle eines Krieges mobiliſiert werden können. 51 5 Zu dieſer Annahme wird nun von Seiten der den ſchen Abordnung beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß der gegenwärtig behandelte Konventionsent⸗ wurf lediglich diejenigen Kategorien der militäriſch⸗ organiſierten Formationen, ſowie der Polizei, Gendar⸗ merie uſw. umfaßt, die eine volle milttäriſche Aus⸗ bildung beſitzen. Damit fallen die in Deutſchland be⸗ findlichen militäriſch⸗organiſierten Formationen ſowie die deutſche Polizei, Gendarmerie, Zoll⸗ und Forſtwa⸗ chen nach Auffaſſung der deutſchen Delegation nicht un⸗ ter die Abrüſtung, da ſie bekanntlich keinerlei mili⸗ täriſche Ausbildung beſitzen. Deutſchland würde da⸗ her in der in Ausſicht genommenen Aufſtellung in dem Konventionsentwurf lediglich mit dem nach dem Ver⸗ ſailler Vertrag vorgeſehenen Heere von 100 000 Wann erſcheinen. a 5 In den Beratungen wurde ferner noch die Defini⸗ tion des Begriffes Mobiliſation ſowie die Frage der Herſtellung des Verhältniſſes zwiſchen der Zahn der Offiziere und der der Mannſchaften behandelt. In der Frage der Einbeziehung der Kolonial⸗ truppen iſt die engliſche Theſe inſofern durchge⸗ drungen, als bei den Luft⸗ und Seeſtreitkräften eine Un⸗ 5 N terſcheidung zwiſchen den Streitkräften des Mutterlandes und denjenigen der Kolonien nicht vorgeſehen wird. 5 1 1 5 5*„ 22 Aus dem In⸗ und Auslan Inkrafttreten des Hohenzollernvertrages. 5 Berlin, 31. März. Mit dem 1. April wird der am 6. Oktober 1926 geſchloſſene Vertrag über die Vermögens⸗ auseinanderſetzung zwiſchen dem preußiſchen Staate und dem Hauſe Hohenzollern wirkſam. Damit erfolgt am gleichen Tage auch die Uebergabe der nach dieſem Ver⸗ trage dem Hauſe Hohenzollern verbleibenden Gebäude uſw. Zugleich wird die preußiſche Krongutsverwaltung, die ſeit dem 1. April 1923 die beſchlagnahmten Schlöſſer, 5 Gärten, Wohngrundſtücke und Kapitalten verwaltet hat, aufgelöſt. Die Bearbeitung der Angelegenheiten der dem Staate verbleibenden Schlöſſer und Gärten übernimmt vom 1. April ab die dem Volksbildungsminiſterium un⸗ terſtellte Verwaltung der ſtaatlichen Schlöſſer und Gär⸗ ten in Berlin. Zahlbar iſt noch eine Rate von 5 Mil⸗ lionen an das Haus Hohenzollern und zwar am 3. Mat, während bei Genehmigung des Vertrages bereits 5 Mil⸗ —— und weitere 5 Millionen am 1. Februar gezahlt wurden. Das Arteil im Gießener Fememordprozeß. Gießen, 31. März. Im Fememordprozeß verkündete der Vorſitzende heute folgendes Urteil: Schwing wird wegen Beihilfe zum verſuchten Totſchlags mit einem Jahr ſechs Monate Gefängnis beſtraft. Acht Monate der Un⸗ terſuchungshaft werden angerechnet. von Salomon er⸗ hält wegen Körperverletzung unter Einbeziehung der ver⸗ büßten fünfjährigen Zuchthausſtrafe ſechs Jahre, drei Monate. Die beiden Angeklagten haben die koſten des ſie betreffenden Verfahrens zu tragen. Heinz wird frei⸗ Aale. der. Die Koſten trägt in dieſem Falle die Staats⸗ aſſe. f e Der norwegiſche Kronprinz vermißt. Oslo, 30. März. Kronprinz Olaf unternahm in die⸗ ſen Tagen mit zehn Offizieren und einer Anzahl Sol⸗ daten eine Skiübungsfahrt. Geſtern früh verließen die Skifahrer Gulsvik an der Bergensbahn, um in ſüdweſt⸗ licher Richtung über das Nareffeld zu fahren Der Kron⸗ prinz und ſeine Begleiter wurden gegen Mitternacht in Eggedal vergebens erwartet. Auch bis heute Mittag iſt noch niemand von den Erwarteten nach Eggedal gelangt. Zaurückziehung der britiſchen Beamten in Aegypten. Laondon, 31. März. Wie aus Kairo gemeldet wird, finden zur Zeit zwiſchen der britiſchen und der ägyptiſchen Regierung Verhandlungen ſtatt über die Frage, ob die britiſchen Beamten aus dem ägyptiſchen Verwaltungs⸗ dienſt zurückgezogen werden ſollen oder nicht. Die Ver⸗ träge dieſer Beamten, die vor einigen Jahren erneuert wurden, laufen in nächſter Zeit ab. Die britiſche Re⸗ gierung vertritt den Standpunkt, daß die Dienſte der ausländiſchen Beamten innerhalb des ägyptiſchen Ver⸗ waltungsdienſtes im Intereſſe Aegyptens noch nicht ent⸗ behrt werden könnten. l . Autoattentat auf Heury Ford. Ein geheimnisvoller Anfall. 8 . S Newyork, 31. März. Soenty Ford erlitt einen Autounfall und be⸗ findet ſich jetzt im Fordhoſpital, wo er ſich einer leich⸗ ten Operation unterziehen mußte. Ford, der ſich in ſei⸗ nem lleinen Auto befand, wurde von einem hinter ihm fahrenden größeren Kraftwagen gegen den Straßenrand gedrückt, wobei der Wagen eine fünf Meter hohe Böſchung hinunterſtürzte. Er weiſt energiſch die Vermutung von ſich ab, daß der Unfall eine bösartige Abhſicht ſei, doch werden entgegen dieſer Behauptung verſchiedene Dinge bekannt, die die Vermutung aufkommen ließen, daß Ford das Opfer eines Attentates geworden ſei. Die meiſten Zeitungen halten einen Anſchlag als ſehr wahrſcheinlich. 5 Den Blättern zufolge hat ſich der Vorfall folgender⸗ maßen abgeſpielt: Henry Ford verließ wie gewöhnlich allein in ſeinem Ford⸗Wagen die Fabrikanlagen, um ſich nach Hauſe zu begeben. Zwei Leute in einem Studebaker verfolgten, wie Ford unterwegs bemerkte, ſeinen Wagen. Als er ſich einer ſchmalen Brücke näherte, beſchleunigte er das Tempo, worauf die beiden Verfolger höchſte Ge⸗ ſchwindigkeit einſchalteten, ſodaß ſie Ford an der Brücke erreichten. Der geſchickten Steuerung Fords gelang es, den Verſuchen ſeiner Verfolger, ihn in die Tiefe zu ſtürzen, du entgehen. Wieder auf freier Landſtraße angelangt, unte Ford ſich jedoch nicht mehr retten und wurde an die Böſchung herangedrückt und ſtürzte mit ſeinem Auto 15 Fuß tief ab, wohei ſich der Wagen überſchlug und ſeinen Lenker unter ſich begrub, während die Verfolger verſchwanden. Ford lag dann wahrſcheinlich eine Weile bewußtlos, machte ſich ſpäter frei und ſchleppte ſich zu einem nahegelegenen Gutshauſe, deſſen Hauswart ihn auf⸗ nahm und ſokort die Gattin des Verunglü kten und einen Arzt benachrichtigte. Ford wurde ſpäter auf einer Bahre ins Krankenhaus gebracht und dort einer leichten Opera⸗ tion unterzogen Angeblich ſoll Ford ſchon in zwei Wochen wieder⸗ hergeſtellt ſein. Die Zeitungen glauben das jedoch nicht. Sie weiſen auf das Alter des Patienten hin und ſtellen feſt, daß Ford ſchwere Quetſchungen, einen Rippenbruch und außerdem auch innere Verletzungen davongetragen habe. Die Polizei verſucht, mit allen Mitteln das Ge⸗ heimnis zu lüften. Die Anwälte Fords erklärten bereits, beide Verfolger zu kennen. Man nimmt vielfach an, daß der Vorfall mit dem Fordprozeß in direktem Zu⸗ ſammenhang ſteht. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ein gewerbsmäßiger Fahrrad⸗ dieb vor Gericht.) Vor dem Großen Schöffengericht hatte ſich der 26 Jahre alte ledige Fuhrmann Paul Karkowska, wohnhaft in Mannheim, zu verantworten, der auch von der Danziger Staatsanwaltſchaft gesucht wird. Der Angeklagte gab bei ſeiner erſten Vernehmung an, daß die von ihm in Neuſtadt, Speyer, Worms, Darmſtadt, Heidelberg und Mannheim geſtohlenen Fahr⸗ räder wohl den ganzen Gefängnishof füllen würden. Bei der Weiterbringung der Räder waren ihm der 20 Jahre alte Fuhrmann Jakob Herzog aus See in der Schweiz, der 25 Jahre alte verheiratete Heizer Johann Friedrich Denninger aus Ludwigshafen, der 52 Jahre alte verheiratete Hilfsarbeiter Friedrich Hermann Schulz aus Alexanderdorf und deſſen 38 Jahre alte Frau be⸗ hilflich. Der Angeklagte Karkowska zahlte für die Hilfe der Hehler dieſen Proviſionen von 5 bis 6 Mark. Es wurden ſolche niedrigen Preiſe für die Räder erzielt, daß eine Anzahl von Zeugen als der Hehlerei verdächtig nicht vereidigt wurden. Das Urteil lautete gegen den Haupttäter Karkowska auf 3 Jahre, gegen Herzog auf eineinhalb Jahre Gefängnis, wobei beiden außerdem die Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt wurden. Der Angeklagte Denninger erhielt 5 Monate und die übrigen Angeklagten wurden wegen Mangels an Beweisen von der Anklage der Hehlerei freigeſprochen. Mannheim.(Verhaftet.) Der 58 Jahre alte Ge⸗ ſchäftsleiter der Gaſtwirtevereinigung Mannheim, Kauf⸗ mann Wilhelm Krüger, wurde wegen dringenden Ver⸗ dachtes der Unterſchlagung zum Nachteil der Gaſtwirte⸗ vereinigung in Haft genommen. Die unterſchlagene Sum⸗ me ſoll ſich über 5000 Mark belaufen. Krüger bezog ein Monatsgehalt von etwa 800 Mark, ſeine perſön⸗ lichen Bedürfniſſe ſtanden aber mit dieſem gut bemeſ⸗ ſenen Gehalte nicht in Einklang. Denzlingen.(Verbrüht.) Das dreijährige Söhn⸗ chen des Landwirts Alfred Nübling fiel in einen in der Küche ſtehenden Kübel mit heißem Waſſer und zog ſich ſchwere Brandwunden zu. Grafenhauſen.(Verunglückt.) In der Rothaus⸗ Brauerei ſpritzte beim Ablöſchen von Kalk die Maſſe hoch auf und dem dabei beſchäftigten Arbeiter ins Ge⸗ ſicht. Der Arbeiter erlitt dadurch erhebliche Verbrennun⸗ gen, die ſeine Ueberführung in die Augenklinik nach Freiburg notwendig machten. f Lauf(Amt Brühl.)(Das Ende einer Blut⸗ tat.) Das Schwurgericht Offenburg verhandelte gegen die Taglöhner Adolf Ams, Valentin Ams und Emil Ernſt von hier wegen Totſchlags. Die Angeklagten hatten in der Nacht zum 21. November v. Is. den Polizeidiener Feuerer durch Stiche und Schläge ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Adolf Ams wurde wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode, gemeinſchaft⸗ lich begangen mit Valentin Ams zu fünf Jahren Zucht⸗ haus, abzüglich drei Monate Anterſuchungshaft, Valen⸗ tin Ams zu vier Jahren Zuchthaus, ebenfalls abzüg⸗ lich drei Monate Unterſuchungshaft verurteilt. Beiden verurteilten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre aberkannt. Die Koſten des Verfahrens haben ſie zu tragen. Der Angeklagte Emil Ernſt wurde mangels Beweiſes freigesprochen. ö Bernau.(Es will ſich keiner finden.) Die Ge⸗ meinde Bernau hat dreimal im Verordnungsblatt die Stelle eines Oberlehrers ausgeſchrieben, ohne daß bis jetzt eine Bewerbung erfolgt iſt. Die Breunei jagd . Novelle von Wilhelm Herbert. 10. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 5 In der großen, neu hergerichteten Ritterhalle wurde Raſt gemacht. Man gab ſich mit Behagen dem Gefühle hin, in dem berühmten alten Bau zu weilen und ver⸗ gegenwärtigte ſich lebhaft das farbenbunte, prunkreiche Leben und Treiben, das hier vor hundert Jahren ge⸗ waltet haben mochte. „Mir iſt es,“ ſagte Erna v. Treuchtlen,„als müßte ich zu dieſer alten Rüſtung ſprechen: Ei, du edler Hau⸗ degen, rühr' dich, reg“ dich! Steh auf nach hundertjäh⸗ rigem Dornröschenſchlaf, ſteig herunter und reit hinaus zur Fehde ins weite Land!“ Im gleichen Augenblick ſtieß ſie einen leichten Schrei aus, und mit ihr ſprangen Irene und Ev⸗Marei einen Schritt zurück. 1 5 Denn die Arme der Rüſtung bewegten ſich, und hin⸗ ter dem Eiſenpanzer trat mit einem Mal ein Mann hervor. e ö Ich gehorche!“ Er zog lächelnd den Hut.„Den Haudegen kann ich allerdings nicht machen, denn ich bin nur ein deutſches Aſſeſſorlein, Cornelius benamſet, was aber ſonſt den Herrſchaften zu Dienſten iſt, deſſen will ſictch mich gern vermeſſen!“ 1085„Eil Ei!“ Bode lachte nach der allgemeinen Vor⸗ 5 stellung.„Hier dienen alſo die alten Rüſtungen zur Som⸗ mervilleggiatur für deutſche Juriſten!“ b „Ich wollte nur nicht ſtören,“ ſagte Cornelius.„Des⸗ verbarg ich mich dort. Bei den eindringlichen Wor⸗ ten des gnädigen Fräuleins vermochte ich aber nicht län⸗ halb ordentlicher Botſchafter hier: ein arger Verbrecher hat mir dies Schriftſtück behändigt, daß ich es mit herzlichſten Grüßen an ſeine holde Adreſſe bestelle!“ „Ah, von Karl!“ rief Irene mit freudigem Er⸗ en und ſuchte ſich ein ſtilles Plätzchen, um ungeſtört den des Geliebten leſen zu 8 ger hinter dem Eiſen zu halten! Ich bin zudem als außer⸗ Schlußſatz ihres letzten Briefes:„Ich brauche Geld!“ e Rat auszufechten! Wie verſtehe ich as 7“ 9 0 5 J 3323ch ſtrebe ehen nicht!“ gab Cornelius gemütvoll zur Antwort.„Triffts mich einmal, ſo nehme ich meine Ernennung mit gehorſamſter Verbeugung dankbar ent⸗ gegen. Doch ich bin nicht Aſſeſſor allein, ich bin auch Menſch! Der Urlaub, den mir Gott und ein Miniſter gegeben, iſt mein und bleibt mein; da ringt mir kein Titel eine Sekunde davon ab!“ f 5 Ein Idealmenſch!“ Bode ſchüttelte dem Rieſen warm die Hand. ‚ „Wenn alle ſo dächten!“ bemerkte Frau Erneſtine. Erna v. Treuchtlen prach nichts, aber ihre Blücke hingen freudig an dem Aſſeſſor, und wie ſein Auge nun in das ihre traf, leuchtete ihm warme Anerkennung daraus entgegen.. f f Die beiden ſchlichten, weder durch Schönheit, noch durch andere blendende äußere Eigenſchaften ausgezei⸗ neten Menſchen fühlten ſich zu einander hingezogen und fanden ſich. als man nun wieder von der Höhe nieder⸗ ſtieg, zwanglos zu munterem Plaudern zuſammen. Irene aber war ſelig von den herzlichen Zeilen und tollte wie ein Kind unter übermütigen Scherzen mit Ev⸗ Marei voraus. a 8 i „Du biſt wohl a luſtigs Dirndl,“ lachte dieſe.„A Bub wenn i wär, mußteſt mein Schatz ſein und wenn t mit Sechſe um dich raufen ſollt!“ b i 0 N 4. 5 Die Oberregierungsrätin v. Treuchtlen fand mit einem Male die vorzügliche Luft in Bozen nicht mehr ſo recht geeignet für ihre Nerven. In der Tat aber waren es andere Dinge, welche ihren Aufenthalt auf 26 dem köſtlichen Fleckchen Erde verleideten. Zunächſt hatte ihr der Oberregierungsrat auf de Badiſcher Landtag. Das Kirchenvermögensgeſetz mit 58 gegen 3 Stimmen angenommen. W Karlsruhe, 31. März. Nachdem ſich der Landtag bereits geſtern mit dem Kirchenvermögensgeſetzentwurf befaßt hatte, wurde die Dehatte hierüber heute vormittag fortgeſetzt. wozu Kultusminiſter Leers zu längeren Ausführungen das Wort ergriff. Der Miniſter betonte, daß er auf dem Standpunkt ſtehe, daß das Geſetz rechtlich nötig ſei, da dasſelbe lediglich der Durchführung des Artikels 137 der Reichsverfaſſung dienen ſoll. Auch nach Annahme des Geſetzes würde eine gewiſſe Aufſicht des Staates noch weiterbeſtehen, die ſich jedoch im Rahmen der Reichs⸗ verfaſſung zu halten babe. Der Miniſter lehnte es ab, die Einwirkung des Staates gegenüber den Religionsge⸗ meinſchaften als unzureichend zu kennzeichnen und bemerkte, daß die von der Deutſchen Volkspartei gewünſchten Zu⸗ ſatzanträge mit der Reichsverfaſſung nicht zu vereinbaren ſeien. Eine Anwirkſamkeitserklärung ſei nicht nötig, denn es komme darauf an, wie ſich die Kirche zum Staat und wie ſich umgekehrt der Staat zur Kirche ſtelle. Wenn hierbei keine Verſtändigung zuſtande kommen könne, ſo nütze auch eine Unwirkſamkeitserklärung nichts. Beide Par⸗ teien würden am beſten fahren, wenn ſie ſich von Fall zu Fall verſtändigen würden. Nach der Rede des Kultus⸗ mniiſters ergriff Abg. Oberkircher das Wort, um nochmals in einem Schlußwort zu betonen, daß das Ge⸗ ſetz verfaſſungsändernden Charakter habe. Weiterhin gab er bekannt, daß ſeine Fraktion das Geſetz ablehnen werde, weil ſie keinen Kulturkampf wünſche. Nachdem ſich noch dei Abgeordneten Bock(K.), Marum(S.), Dr. Glock⸗ ner(D.) und Mayer Karlsruhe(B. Vg.) kurz geäuſ⸗ ſert hatten, wurde zur Abſtimmung geſchritten und das Geſetz bei Anweſenheit von 66 Abgeordneten mit 58 gegen 8 Stimmen angenommen. Die zweite Leſung des Geſetzes wird jetzt am 7. April folgen. Hierauf folgten die Beratungen über den Geſetzent⸗ wurf betreffend eine Bürgſchaft des Landes Ba⸗ den für Darlehen an die Zentrale der landwirtſch f tlichen Lagerhäuſer A.⸗G. in Tauberbiſchofsheim. über den ſich eine nur kurze Debatte entwickelte. Nach emer Richtig⸗ ſtellung des Miniſters Remmele gegenüber verſchie⸗ denen Behauptungen des Abg Bock(K.) wurde zur Abſtimmung geſchritten und der Entwurf mit 45 gegen 3 Stimmen bei 12 Stimmenthaltungen angenommen. Hierauf wurden die Beratungen abgebrochen. 16 Aus Nah und Fern. 1 Tier.(Beim Spielen verſchüttet.) Drei Kinder aus dem Dorfe Etrotbueſch wurden beim Spie⸗ len in einer Sandgrube von ſich löſenden Sandmaſſen ver⸗ N 0 Als man ſie abends fand, waren ſie alle dren tot. 1 Düren.(Von einem franzöſiſchen Sani⸗ tätsauto überfahren.) Ein 66 Jahre alter Land⸗ wirt wurde auf der Straße nach Züſſenick von einem franzöſiſchen Sanitätsauto überfahren. Der Verunglückte wurde von dem Sanitätsperſonal in das franzöſiſche Militärlazarett nach Düren gebracht, wo er kurz darauf ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. 1 Aſchaffenburg.(Eine Kirche durch Blitzſchlag zerſtört.) Bei einem ſchweren Gewitter, das nachmit⸗ mittags über den Kahlgrund zog, ſchlug der Blitz in die Kirche in Königshofen ein, wodurch furchtbarer Scha den angerichtet wurde. Der Turm ſtürzte vollſtändig ein und demolierte dabei sowohl eine hiſtoriſche wie die nach dem Kriege neu angeſchafften Kirchenglocken. Außer⸗ dem wurden das Dach, die Orgel und die koſtbaren 15 Altäre ſtark beſchädigt. Sämtliche Fenſter ſind zerbro⸗ chen. Die Feuerwehr war ſofort zur Stelle, brauchte aber nicht in Tätigkeit zu treten, da der Blitz glücklicherweiſe nicht gezünder hatte. 1 Offenbach.(Meſſerſtecherei.) In der Nacht 5 wurde der Arbeiter Joſeph Schnürle durch einen Meſſer⸗ en für ſie verſtändli Etat für die Familien wollen. 0 . Es war ganz langſam ſo gekommen, aber deshalb nicht minder ſchrecklich. Den Anfang hatte jener Aus⸗ flug nach Schloß Tirol gemacht. Man ließ ſie ſonſt ſo gern mit anderen Bekannten gehen. Sie genferte dann nicht, ſie war nicht da, wenn man ſie nicht brauchen konnte, und beim Repräſentieren konnte man ſie nie ge⸗ brauchen. 5 And nun plötzlich, wie ſie abends mit Bodes zu⸗ rückkam, war ſie nicht allein, ſie kam in Geſellſchaft eines . Niesen oder doch noch jüngeren Mannes, eines wahren 2 Das war doch...“ rief aufſpringend Giſy, die Borbet 20 1 190 und 507 ihrer Mutter den Sarbeſtand überrechnete.„Ja, wahrhaftig, das war Erna! Sie hatte gelacht!“ 15 N 1 5 5 5 „Wirklich, ſie hat ganz laut gelacht!“ bekräftigte die Mutter. a 7 Sie ſahen ſich mit Blicken an, noch gleich die Welt zuſammenſtürzen. f „Sie iſt nicht allein!“ flüſterte Giſy hinter dem Vor⸗ hang. Sie geht mit einem Manne!“ 85 „Mit einem Manne?“ Die Mutter ſtreckte den langen, mageren Hals Wo?“ 8 Wee als ſollte letzt nur 0 — 55 Gehe lt en 2 2 7 3 der Firma Benz in Mannheim wurden drei neue Autos ————————— an Philipp Frey; Heu⸗ und Strohfuhren an Jakob Volz: Kies und 0 Schotter an Jakob Kettner; i eßwagen an Sprendlingen.(Zwei Autos verbrannt.) Bei abgeholt, um nach Dortmund gebracht zu werden. Zwi⸗ ſchen Langen und Sprendlingen geriet der vorderſte Wa⸗ gen aus noch unbekannter Urſache in Brand, der auch den hinter ihm fahrenden Wagen in Mitleidenſchaft zog, während der dritte Wagen nur geringe Beſchädigungen erlitt und nach Mannheim zurückgeſchafft werden konnte. Der Lenker eines der Wagen trug erhebliche Brandwun⸗ den davon und mußte ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den. Unterſuchung über die Arſache des Brandunglücks iſt eingelcitet. Steyer.(Die 14jährige Tochter ver kup⸗ pelt.) Vor dem hieſigen Schöffengericht hatten ſich die Frau Emilie Laubenſtein und Hermann Blau zu ver⸗ antworten, denen Verführung und Kupppelei vorgeworfen wird. Frau Laubenſtein wurde, weil ſie ihre erſt 14 J. alte Tochter bei unſiltlichen Handlungen Vorſchub leiſtete, zu einem Monat Gefängnis verurteilt, während Blau von der Anſchuldigung der Verführung freigeſprochen wurde, weil er glaubte, daß das Mädchen tatſächlich ſchon 16 Jahre alt war, wie es angab. N Mainz.(Zwei deutſche Redakteure vor einem franzöſiſchen Kriegsgericht.) Der Haupt⸗ ſchriftleiter des Landauer Anzeigers Ciupka, der bekannt⸗ lich vom Militärpolizeigericht Landau wegen Veröffent⸗ lichung einer Meldung über einen angeblichen durch fran⸗ zöſiſche Soldaten verübten Eiſenbahnanſchlag verurteilt worden war, hatte gegen dieſes Arteil Berufung 5 legt. Das Kriegsgericht beſtätigte jedoch das Urteil der erſten Inſtanz, das auf 50 Mark Geldſtrafe lautet.— Als zweiter Fall kam die Berufung des Redakteurs Dr. Rohr von der Pfälziſchen Volkszeitung 5 Verhandlung. Dieſer war wegen Veröffentlichung der Ankündigung der Ankündigung eines Regimentstages in Mannheim vom Landauer Militärpolizeigericht zu 35 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Führ, machte geltend, daß es ſich in dieſem Falle um eine im unbeſetzten Gebiet nicht verbotene Zuſammenkunft han⸗ dele, weshalb er Freiſprechung beantrage. Dieſer Auffaſe ſung ſchloß ſich das Kriegsgericht an und erkannte auf Freiſprechung. 5 Berlin.(Selbſtmord eier Oreizehnjährti⸗ gen.) Am Lindenufer wurde die Leiche der ſeit einem Monat vermißten dreizehn Jahre alten Schülerin Radtke geländet. Man nimmt an, daß das Mädchen, das we⸗ gen eines ſchwachen Rückgrates ein orthopädiſches Korſett trug, aus Furcht zu verkrüppeln, Selbſtmord verübt hat. Breslau.(Drei Fiſcher ertrunken.) In der Nacht war ein Fiſchmeiſter mit ſeinen beiden Gehilfen zum Fiſchen nach Ranſern ausgefahren. In der Nähe des Wehrs wurden die beiden Fiſcherkähne von der rei⸗ zenden Strömung erfaßt und über das Wehr getrieben. Die drei Fiſcher ertranken. Die Leichen wurden unterhalb des Wehrs gefunden. Berlin.(Bluttat eines Geiſteskranken.) In einem Hauſe in Charlottenburg hat der 52 Jahre alte Buchhändler Wilhelm Gröl in einem Anfall von Geiſteskrankheit ſeine im Bett liegende Ehefrau durch einen Repolverſchuß ſchwer verletzt. Gröl richtete darauf die Waffe gegen ſich ſelbſt und verletzte ſich durch zwei Schüſſe in den Kopf ſchwer. 4 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 1. April. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom. und 29. 3. 1921. Zu dem Projekt der Elektrifizierung der Rebenbahn Mannheim ⸗Heidelberg wird vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes folgendes beſchloſſen: 1. Dem Wegfall der ſog. 2. Schließe wird unter der Bedingung zugeſtimmt, daß die O. E. G. entlang dem neuen Bahnkörper einen fahrbaren Weg herſtellt. 2. Das zur Aglage des neuen Bahnhofes und des neuen Bahnkörpers notwendige Ge⸗ meindegelände wird gegen Gelände der O. E. G bezw. gegen ent⸗ ſprechende Bezahlung abgetreten. 3. Das zur Ausfüllung notwendige Material wird unentgeltlich abgegeben.— Die Schweineweide wird demnächſt aufgehoben. Die Tierbeſitzer haben ihre Mutterſchweine ſelbſt zum Eber zu verbringen. Hierzu werden von der Gemeinde 3 Handwagen zur Verfügung geſtellt.— Von der Amtsniederlegung des Herrn Gemeinderat Seeger der nach Mannheim verzieht, wird Kenntnis genommen. Als Nächſtfolgender der Wahlvorſchlagsliſte der Soz. Partei rückt Albert Erny in den Gemeinderat ein, für letzteren Ludwig Schleicher als Rächſtfolgender der Soz. Vorſchlags⸗ liſte in den Bürgerausſchuß. Sand werden 2 cbm ſeher ce— Verſchiedene Geſuche um Stundung und Beſchäftigung bei der Gemeinde werden verbeſchieden.— Zum angeborenen Bürgerrecht werden zugelaſſen: Lehrer Eduard Volz, Landwirt Joſef Ruf.— Die Gemeindeſuhren für das Jahr 19 57 werden wie folgt vergeben: Krankenwagen an Jakob Volz; Pfarr⸗ chaiſe an Adam Huber; Leichenwagen an Adam Volz; Taglohnfuhren Tagfuhren auswärts u. Ueberſtunden an Gg. u. Leonh. Seitz Ww.; Holzfahren an Jak Kettner; Frachtgüter an ak. Kettner; Frachtgüter unter 20 Ztr. an Gg. u. Leonh Seitz Ww; l— Ein Geſuch um Leichenumbettung wird genehmigt— Als Höchſtladegewicht für eine Zweiſpännerfuhre 2— — Diejenigen Familienväter, die aus Selbſtverſchulden aus einer Arbeitsſtelle entlaſſen werden, bezw. die Aufnahme einer Arbeit ver⸗ weigern und alsdann die öffentliche Fürſorge in Anſpruch nehmen, ſollen dem Bezirksamt zwecks Beſtrafung angezeigt werden.— Der Rachtragsvertrag mit den Herren Schulärzten über die Unterſuchung der Fortbildungsſchüler wird genehmigt.— Desgl. dasſelbe mit der Reichsbahn über die Entwäſſerung am Staatsbahnhof.— Infolge Ableben des ſeitherigen Pächters wird der Jagdbezirk!! der Gemeinde⸗ jagd am Dienstag, den 5. April 19 7 für die Reſtpachtzeit neu ver⸗ pachtet.— Ein Straßendurchbruch bei Haus Riedſtraße 10 ſoll nicht erfolgen.— Dem Verein Hundeſport wird am 10. Juli der Wald⸗ ſportplatz überlaſſen— Es wird die Planlegung folgender Baugebiete beſchloſſen: 1. Waſſerturm bis Mittelweg, 2. Sommerdamm bis Kiesweg und Kappesſtücke bis 2. Schließe, 3. Verlängerung der Schloß⸗ und Wilhelmſtraße, 4 Gelände beim Stock bis 1. Feldweg. — Die Kinderſpeiſung ſoll im Rahmen der ſeither bewilligten Mittel weitergeführt werden.— Die vorgeſehenen und noch nicht verwendeten Mittel für die Veteranen ſollen an Oſtern zur Verteilung kommen. — Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden in der Fürſorgekommiſſion wird Gemeinderat Erny beſtimmt. Die Leiche am Schwabenheimerhof iſt nicht mit der ſeit einigen Tagen als vermißt gemeldeten Haus⸗ angeſtellten eines Heidelberger Arztes identisch, ſondern hat, wie der ärztliche Befund ergibt, ſchon etwa 14 Tage im Waſſer gelegen. Die Tote iſt im Alter zwiſchen 25—30 Jahren, 1.60 Meter groß, dunkelblond(Bubikopf), trug grüne Wolljacke und grünes Kleid. Am rechten Ring⸗ ſinger hatte die Tote einen Ehering mit der Inſchrift: „17. 11. 20 Georg“ und den Stempel 585. Außerdem hatte ſie in der Taſche ihrer Jacke einen großen Haus⸗ ſchlüſſel und ein Fahrſcheinheftchen der Heidelberger Straßenbahn. ** ö April, April! Naturgeſchichtliches vom Aprilſcherz. Der erſte Tag im Monat April iſt ein gar ſcherz⸗ hafter Geſelle. Alle Leute, die ſich gern hahen, beſonders aber die, die ſich nicht gern haben, ſpielen ſich gegenſeitig manchen Schabernack, mit falſchen Aufträgen und den luſtigſten Myſtifikationen Das iſt ein uralter Brauch, ſo alt, daß man ſchon gar nicht mehr ſo recht weiß, wo er herkommt. Ueber die Entſtehung der Aprilſcherze ſind unzählige Lesarten im Gange. Einige wollen wiſſen, daß dieſer Brauch in Anlehnung an das Aprilwetter entſtand, das mit ſeinem plötzlichen Wechſel von Sonnenſchein und Regen ja die Menſchen zum Narren hält. Dieſe Erklä⸗ rung hat wenig Wahrſcheinlichkeit für ſich. Auch die oft gebrauchte„chriſtliche“ Erklärung dürfte kaum weniger wahrſcheinlich fein. Danach ſoll das Umherſchicken Jeſu in der„stillen Woche“ von Annas zu Kaiphas und zu Pontius Pilatus den Anlaß zur Einführung der April⸗ ſcherze gegeben haben. Höchſtwahrſcheinlich aber iſt die Sitte des in den Aprilſchickens ein Ueberbleibſel aus der Seit der heidniſchen Frühlingsfeſte, bei denen die Teilneh⸗ 15 in übermütiger Laune gern dergleichen Späſſe aus⸗ übten. f 5 Sei dem auch, wie es ſei. Der Brauch der April⸗ ſcherze iſt heute überall nach wie vor ſehr beliebt. England feiert ihn bezeichnenderweiſe als„all fools day“— aller Narren Tag— Einer der Hauptwitze dabei beſteht darin, daß man ſich gegenſeitig hinterrücks große Papierſchleifen mit der Aufſchrift„Aprilnarren“ anſteckt. Die Italiener kennen genau wie wir wörtlich ein„In den April⸗ ſchicken“. Vorzugsweiſe geſchieht das dadurch, daß man jemand beauftragt einen Hallelujaſchlüſſel zu beſorgen, ein Inſtrument, das man wohl vergeblich auf dem ganzen Erdball ſuchen dürfte. In Deutſchland ſchickt man Leute, die einfältig ge⸗ nug erscheinen, um darauf hereinzufallen, in die Apotheke. Die ſonderbarſten Dinge ſoll der Gefoppte dort holen: Mückenfett und Gänſemilch, Krebsblut und Verſtandes⸗ ſamen, geſtoßene Propiſorchen, Puckelbau, roſagrüne Tinte, oder gar den Wunderſamentee Owiedumm. Und es gibt ſo viele, ſo viele, die immer wieder darauf her⸗ einfallen. 5 Wer aber meint, die Sitte der Aprilſcherze wäre nur etwas für die große Allgemeinheit und nichts für die vornehmen Leute, der iſt im Irrtum. Manch Gewaltiger dieſer Erde hat ſich mit dergleichen Dingen gern beſchäf⸗ tigt. Selbſt Friedrich der Große hat ſeinen Berlinern einmal einen kräftigen Aprilſcherz vorgezaubert. Allerdings geſchah das aus politiſcher Berechnung; denn der König wollte damals Ende März 1767 ſeine Untertanen davon abhallen, ſich mit ſeinen Rüstungen zu beſchäftigen. So ließ er denn am 1. April die hauptſtädtiſchen Gazetten von einem fabelhaften Unwetter bei Potsdam erzählen, wobei Hagelkörner in der Größe von Kürbiſſen vom Himmel gefallen ſein ſollten. Darob erſtaunten die Berliner ſehr und hatten wochenlang einen großartigen Geſprächsſtoff. Friedrich hatte ſomit ſeinen Zweck vollkommen erreicht. Ein großer Freund von Aprilſcherzen war auch Ruß⸗ lands Reformator, Peter der Große. Einmal ließ er vor Heinrich Stamm; Kanalreinigen an Philipp Seitz. den Toren der Hauptſtadt am 1. April einen rieſigen Frau Baumer, Hebamme Lurnerbund John deldenbenm C b. Jof uf Wö des Werbe- Handballſpielen. Das ſportliebende Publikum iſt zum Beſuche Meine Wohnung befindet sich jetzt Luisenstrage 41. (Hand ball⸗Abteilung). Unſerm lieben treuen Turn⸗ und Spiel; enoſſen Guſtav Eder zu ſeinem heutigen chied von Seckenheim ein herzliches bewohl. Die Spieler der 1. Mannſchaft. ſtatt. Turnverein 1898 gockonbenm. Am Samstag Abend 8 ½ Ahr findet im Nebenzimmer unſeres Lokals ein Turneriſcher Anterhaltungs⸗Abend für Turnerinnen, Turner, Volksturner (unter Mitwirkung unſerer Muſikriege) ſtatt. Turneriſche Liederbücher ſind mitzubringen. Anſchließend findet die Aufſtellung ſämtl. am Sonntag ſpielenden 4 Mannſchaften Der Spieler, der nicht erſcheint, kann nicht aufgeſtellt werden. Frieftaubenverein Lufthote ecken heim. Morgen Samstag Abend 9 Uhr N außerordentliche Mitalieder⸗-Verſammlung im Gaſthaus„Zum Engel“. i Der Vorſtand Holzſroß anzünden und Feuerlärm ſchragen. Als alles enr⸗ ſetzt aus der Stadt lief, um das rieſige Unglück zu ſehen, empfing Peter an der Brandſtätte die Ankommenden mit dem lachenden Ruf:„April, April!“ Ein anderes Mal lud er den ganzen Hof und die Vornehmen der Hauptſtadt ins Theater ein, um ihnen die Leſſ ingen eines deutſchen Athleten zu zeigen. Wieder ſtrömte alles zuſam men, wieder hatte man vergeſſen, daß der erſte April war. Eine ha be Stunde lang ſaß man voller Spannung vor dem geſchloſſenen Vorl ang, da öffnete er ſich und vom Bühnenhi mel herab kam ein Plakat mit der Aufſchrift:„April, April!“ In früheren Jahrhunderten benutzten die Fürſten ihre Hofnarren zu Objekten ihrer Aprilſcherze. Berühmt iſt der Aprilſcherz, den ſich Philipp der Gütige von Burgund 1466 mit ſeinem Hofnarren Kölling leiſtete. Am Vortage wettete der Fürſt mit dem Narren, daß Kölling nicht imſtande ſei, ihn morgen in den 0 ſchicken. Sollte ihm das aber dennoch gelingen, ſo ſo der Narr ſeine Kappe geſtrichen voll Dukaten be ommen, andernfalls müſſe er auf das Blutgerüſt. Nach Abſchluß der Wette veranſtaltete der Herzog ſein Gelage, das ſo lange dauerte, bis der Narr total betrunken vom Stu fiel und in das Bett gebracht werden mußte. Am nä ſten Morgen ließ Philipp den Narren gefeſſelt in ein Verließ führen, wo ein Henker bereit ſtand. Der Narr ſollte wegen der verlorenen Wette geköpft werden. Er mußte mit verbundenen Augen niederknien und erhielt mit einer bis dahin verborgen gehaltenen Blutwurſt einen Schlag ins Genick. Kölling fiel leblos um. Als man den Herzog herbeirief und ihm berichtete, daß der Narr durch den unvermuteten Schreck e ſei, brach er 1 i der 1 ab 5 1759 Da 8 ich Kölling vom Boden, nahm ſeine Kappe ab, reichte ſie dem Herzog dar und ſagte:„Zahle!“ 5 N 1 Wetterbericht vom 1. Aprfl. Vor der irriſchen Weſtküſte liegt eine neue Störung die für die nächſte Zeit noch kei ä den Wetters bringt. N N. Voraus ichtliche Witterung dis Sams⸗ tag: Fortdauernd veränderliches Wetter, im Gebirge zeitweiſe Regen und Schnee, in der Ebene meiſt trocken. —— 21 Börſe und Handel. Marktberichte vom 31. März. 5 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 14 bis 17; Salatkar⸗ toffeln 14 bis 17; Wirſing 25 bis 30; Weißkraut 15 bis 16; Rotkraut 15 bis 18; Rosenkohl 35 bis 42 Schwarzwurzeln 35 bis 50; Blumen oh! 20 bis Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12: Spi⸗ nat 12 bis 15; Zwiebeln 12 bis 15; Grünkohl 12: Lauch 5 bis 12; Kopfſalat, Stück 20 bis 45; Feldſalat 80 bis 100; Kreſſe 40 bis 80; Lattich 80 bis 120: Rettich, Büſchel 30 bis 50; Meerrettich, Stück 15 bis 60; Sellerie, Stück 5 bis 50; Tomaten 100 bis 120: Aepfel 35 bis 70; Birnen 30 bis 55: Nüſſe 60 bis 0; Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 45 bis 55, Honig mit Glas 150 bis 250 Eier, Stück 9 bis 15; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 750; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 1000; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 200; Gänſe, lebend, Stück 700; Rind⸗ fleiſch 110; Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 120 bis 13: Schweinefleiſch 100 bis 110; Gefrierfleiſch 70; Zicklein 90 bis 100. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt waren zugeführt: 123 Kälber, 20 Schafe, 94 Schweine, 947 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Le⸗ bendgewicht in RM.: Kälber 68—85, Schafe 35—46, Schweine 61—63, Ferkel und Läufer 13—35 RM. pro Stück. Marktverlauf: mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern ruhig. 5 Mannheimer Produktenbörſe Bei ziemlich unver⸗ änderten Preiſen verkehrte der Markt in ruhiger Haltung. Man nannte in nichtoffiziellen Verkehr. Weizen inl. 29,00 bis 29,50, Weizen ausl. 30,75 bis 32,50, Roggen inl. 27,25 bis 27.50, Roggen ausl. 27.25 bis 27.50, Hafer inl. 21.75 bis 22.75, Hafer ausl. 21,25 bis 21,50, Brau⸗ gerſte 26.50 bis 30.00, Futtergerſte 20,75 bis 21.75, Mais mit Sack 18,50, Weizenmehl Spez. 0 39,75, Wei⸗ zenbrotmehl 31.75 bis 32,00, Roggenmehl 36.50 bis 38,75, Me zen leie 13,50 bis 13,75 und Biertreber 15,75 5 16,75 RM., alles per 100 Kilo, waggonfrei Mann⸗ Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. g Empfehle: 1 Sülrſten. Boson. pinſeln. golſen HFioſlſonpuder. Pußüchern. Wufchieinen. fllammern. filoiderbügeln. Backnänfen. und Spieler . zu erhalten. Die Leitung Am Sonntag, den 3. April treffen ſich uf dem Platze der Fußballvereinigung im rtel die beiden 1 und 2. Mannſchaften hieſigen Turnerb. Jahn und Ty. 98 zu Spielbeginn der 2. Mannſchaften um 2 Uhr Vorrätig: ieſer Spiele freundl. eingeladen. i 5 Die Leitung. g Beſtellun werden ent kin⸗ und Perfauf lundwiriſch. Bedarfsarlifiel. gürantlert norddeutsche Eaatkartoffeln Induſtrie, Preußen, Odenw. Blaue, Kaiſerkrone. 5 Futtermittel, Düngemittel, Sämereien, Mehl, Heu, Stroh, Häckſel, Wagen⸗ und Lederfett. g gen auf Amoniak und Kali Empfehle: Günstige Gelegenheit für Landwirte auf bequeme Axt I ds- Und üetreidemäber D Zahlbar bis Ende Juli 1927. Bei Barzahlung entsprechenden Rabatt. Besichtigung meines großen Lagers, ohne Kaufzwang, erbeten. 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Doch das kaum Glaubliche, hier wirds Wirklichkeit: Max Glaß, der Verfaſſer des Manuſkriptes, hat aus dem vielgequälten Stoff einen ganz vortrefflichen Anterhaltungsfilm geſchaffen. In dem Regiſſeur Hans Steinhoff hat die Terra dann noch den Mann gefunden, der aus dem guten Manuſkript einen flotten und wirkungsvollen Film drehte, und dem bei ſeiner dankbaren Arbeit die guten Einfälle nur ſo zu⸗ flogen. Er bringt die Handlung ſchwungvoll und mit mitreißender Stimmung auf die Leinwand. In der weiblichen Hauptrolle zeigt ſich Anita Doris als ein feſches, llebreizendes Ballettmädel, in Glück und Leid von großer Geſtaltungskraft. Der Geliebte ihres Herzens, der junge Graf Heini, hat in Egon von Jordan einen Darſteller gefunden, dem man die Wahrheit ſeiner raſch entflammten Liebe gerne glaubt. Eine prächtige Leiſtung iſt auch Marie Griebls ſchnell⸗ züngige Marktfrau. Die übrigen Darſteller finden ſich gut in Stimmung und Tempo des Spiels zurecht. Als Beiprogramm ein neuer amerikaniſcher Senſationsſchlager Das unheimliche Haus mit Richard Talmadge als Hauptdarſteller. Gute Jazzband⸗Muſikbegleitung. Anfang an Wochentagen 8 Ahr. Sonntags 85 Uhr.