— 2. = r — 2 1 2 2 — D A — — 2 2. Zübrüung N Bezugspreis: Für den Monat April 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Dag es. und Anzeigenblatt für Seckenheimund umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſpeecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. — 2— Bierſleuerkrieg im Reichstag. Oer Kampf um den Finanzausgleich. 5 Berlin, 1. April. Vizepräſident Graf⸗Thüringen eröffnete die Sitzung um 10 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtand die zweite Leſung des vorläufigen Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Ferner die Vor⸗ lage zur Aenderung des Geſetzes über den Eintritt der drei Staaten Würktemberg, Bayern und Baden in die Bierſteuergemeinſchaft. Abg. Graf Weſtarp(DN.) erklärte im Namen der Regierungsparteien, dieſe begrüßten den entſchloſſenen Willen des Finanzmini⸗ ſters, bei der zukünftigen Geſtaltung des Reichshaushalts eine größere Klarheit und Einfachheit herbei⸗ zuführen. Auch die Kaſſenführung ſoll vereinfacht werden. Die Reparationslaſten machten ſich in immer ſtei⸗ gendem Maße fühlbar. Das Volk habe noch nicht den vollen Ernſt der finanziellen Lage erkannt. Die Regie⸗ rungsparteien hielten es für ihre Pflicht, nachdrücklich auf die Tragweite dieſer finanzpolitiſchen Situation aufmerkſam zumachen und darauf hinzuweiſen, daß auf die Dauer das deutſche Volk die gegenwärtigen hohen Steuerlaſten angeſichts der Kriegs⸗ und Inflationsver⸗ luſte nicht tragen könne. Die Gemeindegeträn⸗ keſteuer iſt für Wein und Branntibbein beſeitigt, für Bier ſei die Getränkeſteuer aufrecht erhalten, um eine ſtärkere Anſpannung der Realſteuern zu erſparen. Die Erhöhung der Bierſteueranteile für die ſüddeutſchen Länder halten die Regierungsparteien für innerpolitiſch und finan⸗ ziell begründet. Sie glauben, daß ſie mit einfacher Mehrheit beſchloſſen werden kann. Die Parteien hof⸗ fen, daß es möglich ſein wird, die große Verwaltungs⸗ reform in Reich, Ländern und Gemeinden nach ein⸗ heitlichen Geſichtspunkten recht bald durch⸗ zuführen.(Beifall bei der Mehrheit.) f Preußiſcher Miniſterpräſident Braun erinnerte an die Beſtimmungen des Bierſteuergeſetzes, daß Aenderungen dieſes Geſetzes nur mit der für Verfaſ⸗ ſungsänderungen vorgeſchriebenen qualifizier⸗ ten Mehrheit erfolgen ſollen. Hiernach ſtehe feſt, daß bei der Verabſchiedung dieſes Geſetzes eine Zwei⸗ drittelmehrheit ſowohl im Reichstag wie im Reichs⸗ rat erforderlich ſei. Hinzu kämen noch allgemeine Be⸗ denken der preußiſchen Regierung, gegen den Sonderaus⸗ gleich für einzelne Länder. Zu dieſem Zwecke olle der Reichshaushalt für Bayern mit rund 40 Millionen mehr belaſtet werden zugunſten von Ländern, deren Fi⸗ nanzlage nicht weſentlich ungünſtiger ſei, als die der ande⸗ ren Länder. Dagegen wolle man die Hilfe für die durch den Kriegsausgang beſonders betroffenen Grenzgebie⸗ te ganz fortfallen laſſen.(Lebhaft Hört, Hört links.) Da⸗ durch werde gegen den Grundſatz der gleichmäßigen Be⸗ handlung aller Teile des Reiches verſtoßen. Ein ſolches Vorgehen müſſe in den durch den unglücklichen Kriegsaus⸗ gang ſchwer betroffenen Gebieten berechtigte Erbitterung auslöſen. Die preußiſche Regierung erhebt deshalb ent⸗ ſchiedenen Widerſpruch gegen dieſen Finanzausgleich. Sächſiſcher Geſandter Dr. Gradnauer erklärte, durch dieſen Finanzausgleich ſolle einzelnen Län⸗ dern, darunter Sachſen, ein Teil der Einkommen und Körperſchaftsſteuer weggenommen und anderen Ländern dern zugeteilt werden. Sachſen habe infolge ſeiner ſtarken Bevöllerung und ſeiner Industrie höhere Aufgaben ſo⸗ zialer Art und ſolle jedoch an Preußen und Bayern Unter⸗ ſtützungen abführen. Die ſächſiſche Regierung ſpreche in letzter Stunde die Erwartung aus, daß der Reichstag ſeine Hand zu Maßnahmen ſolcher Art nicht biete. Abg. Hertz(Soz.) beantragte, auf Grund dieſer Erklärungen das Gefetz über die Erhöhung der ſüddeut⸗ chen Bierſteueranteile an den Ausſchuß zurückzuverweiſen. Für den Antrag werben 117, gegen den Antrag 128 Stimmen der Regeriungsparteien abgegeben. Das Haus iſt alſo beſchlußfähig. Der Vizepräſident beruft eine neue Sitzung auf eine Viertelſtunde ſpäter ein. f In der wiedereröffneten Sitzung beantragt Abg. Bredt(Wirtſchaftl. Bgg.) die Beratung der Vorlage über die Bierſteueranteile zu vertagen, bis der Staats⸗ e entſchieden habe, mit welcher Mehrheit dieſe orlage angenommen werden müſſe Der Antrag wird abgelehnt. Bayeriſcher Staatsrat von Wolf weiſt darauf hin, daß die Frage des verfaſſungsmäßigen Zuſtandelommen des Geſetzes nach ſeiner Verabſchiedung geprüft werden könne. Namhafte Juriſten hätten bereits eein Gutachten dahin abgegeben, daß icht jede Aenderung des Bierſteuergeſetzes eine Verfaſſungsänderung ſei. Der Redner verweiſt auf die Fehlbeträge im bayeriſchen Haus⸗ halt, die von Jahr zu Jahr geſtiegen ſeien. Bayern kämpfe um ſeine Exiſtenz und verlange ſein Recht. E⸗ habe das Zutrauen zum Reichstage, daß er Bayern dieſes Recht nicht verweigern werde. N Die Abſtimmung über den ſozialdemokratiſchen An⸗ trag auf Rückverweiſung der Vorlage über die Bier⸗ ſteueranteile wird dann wiederholt. 8 Der Antrag wird mit 189 gegen 163 abgelehnt. N a Es werden dann die zurückgeſtellten Abſtimmungen Abſtimmungen zum Reichsfinanzminiſterium vorgenommen und die Ausſchußbeichlüſſe beſtätiat. energiſch dagegen, Stimmen Abg. Junke(Soz.) ſtellt feſt, daß für den Finanz⸗ ausgleich rein politiſche Erwägungen maßgebend waren. Die Intereſſen des Reiches ſind gegenüber denen ein⸗ zelner Länder ſtark in den Hintergrund gedrängt. Die un⸗ berechtigte Vormachtsſtellung Bayerns als Staat hat ſich wieder wirkſam gezeigt. Im Auslande muß der Ein⸗ druck erweckt werden, als ob das Reich im Gelde ſchwimmt. Die Sozialdemokratie lehnt dieſen Finanzausgleich ab. Abg. Koenen(Kom) ſieht in dem Finanzausgleich den Ausdruck der inneren Widerſprüche in denen ſich die kapitaliſtiſche Wirtſchaft befinde. Abg. Fiſcher(Dem.) ſtellt feſt, daß das Finanz⸗ ausgleichspropiſorium wie es die Regierung beabſichtigt, durchgreifende Reichsſteuerſenkungen unmöglich macht. Der Redner verlangt völlige Beſeitigung der Gemeindegeträn⸗ keſteuer. Beſchränkung des vorläufigen Finanzausgleich guf ein Jahr und Steuerſenkungen beim Einkommen⸗ ſteuertarif. Mit ernſterer Beſorgnis ſieht er, nachdem der Etat jetzt auf acht Milliarden angewachſen iſt, der Ent⸗ wicklung des Jahres 1927 entgegen, er fürchtet daß die Wirtſchaft aus ſich ſelbſt nicht die Kraft zu größerer Kapazität gewinnen wird, daß ſich vielmehr durch die ſteuerlichen Ueberſpannungen die finanzielle Notlage ver⸗ ſchärft. Die Demokraten lehnten jedenfalls die Verant⸗ wortung für die Folgen ab, die ſich aus dem vorliegenden Kompromiſſen ergäben.(Beifall bei den Demokraten.) Wir ſehen in den bevorſtehenden Geſetzgebungsakten der jetzigen Regierungskoalition eine ſchwere Benachteiligung des wirtſchaftlichen Wiederaufbaues und der Reichseinheit. 8 Abg. von Guerard(3.) erklärte, die Ausführungen des preußiſchen Mimiſterprä⸗ ſidenten ſeien durchweg abwegig geweſen. Dem Zen⸗ trum ſei es unverſtändlich, wie der preußiſche Miniſter⸗ präſident ſolche falſchen Behauptungen über die Grenz⸗ gebiete aufſtellen konnte.(Lebhafte Zuſtimmung beim Zentrum.) Der Grenzfond von 15 Millionen ſei auf Antrag des Zentrums mit Unterſtützung aller Regie⸗ rungsparteien und unter Zuſtimmung der Regierung auf 25 Millionen erhöht worden.(Hört, hört bei der Mehr⸗ heit.) Außerdem habe man für die Ruhr 30 Millionen neu bewilligt. Hingegen ſeien keine Ausgaben für die bedürftigen Gebiete gekürzt worden. Die Regierungspar⸗ teien hätten nur die Hoffnung, daß dieſes Vorgehen des Reiches in Preußen Nachahmung findet.(Beifall bei der Mehrheit.) Abg. Drewitz(Wirtſch. Vg.) erklärte, das finanzielle Entgegenkommen gegenüber den Ländern und Gemeinden mache es der Wirtſchaftspartei unmöglich, noch länger der Regierung wohlwollend neu⸗ tral gegenüberzuſtehen. Die Realſteuerſenkung werde unter dieſen Umſtänden ein ſchöner Traum bleiben Ich hege keinen anderen Weg der Verſchwendung der Länder und Gemeinden zu ſteuern, als ſie auf ſich ſelbſt anzuweiſen, ihnen das Zuſchlagsrecht zur Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer zu geben. 15 Reichsfisenzminiſter Or. Köhler betonte, daß der Haushalt nur unter ſchwerſten An⸗ ſtrengungen ins Gleichgewicht gebracht werden konnte. Es iſt alles eingetroffen, was ich bezüglich der Ausgaben früher geſagt habe. Ich habe mich nur inſofern geirrt, als ich die Uebernahme der Erwerbsloſenfür⸗ ſorge mit etwa 120 Millionen vorſehen zu können glaubte, während es ſich einige Wochen ſpäter heraus⸗ ſtellte, daß mit mindeſtens 250 Millionen Ausgaben für die Erwerbsloſen und Kriſenfürſorge zu rechnen ſei. Wir haben dann weiterhin in den Etat Ausgaben eingeſtellt, die ſozialen Charakter tragen, die Er⸗ werbsloſen⸗, Kleinrentner⸗ und Invaltiden⸗ fürſorge. Das ſind neu aufgetauchte Ausgaben, für die Deckung geſucht werden mußte. Wir haben dann weiter Abzweigungen vom Etat durch Abſtriche vorge⸗ nommen, jedoch nur um ſoziale Aufgaben, die erſt neuer⸗ dings in dieſem Umfange hervorgetreten ſind, finanzieren zu können. So die Erhöhung der Erwerbsloſenfürſorge⸗ ſätze, der Einkommen, der Invalidenrentner uſw. Endlich haben wir den Betriebsfonds bis zum höchſtmög⸗ lichen Grade herangezogen. Ich habe weder im Aus⸗ ſchuß noch hier irgend ein Wort darüber geäußert, daß jemand den Betriebsfond aufgezehrt hätte. Wir müſſen prüfen, ob unſer Steuerſpſtem den ſozial anders gearteten Verhältniſſen heute noch entſpricht. Das Geſetz uber die Realſteuern wird nicht erſt im Oktober vorgelegt werden, ſondern alsbald. Unſere Steuergeſetze ſollen nicht die Kapitalbildung unterbinden. Der Miniſter bittet das Haus dringend, das Ge⸗ ſetz über die Arbeitsloſenverſicherung ſo raſch wie möglich zu erledigen. Ueber den 1. Oktober hinaus können wir die Erwerbslosen aſten nicht tragen. Das Real⸗ und Hauszinsſteuergeſetz wird in aller nächſter Zeit dem Reichstag zugehen. Ich hoffe im Laufe dieſes Jahres auch die Verwaltungsreform in Angriff nehmen zu können. Daß die Regierung hinter den Vorſchlägen der Koalitionsparteien ſteht, iſt doch kein Geheimnis mehr. Es handelt ſich übrigens nur um einen vorläufigen Finanzausgleich. Auf zwei⸗ felnde Zurufe der Linken verwahrt ſich der Miniſter daß man Zweifel an die Wahrhaf⸗ tigkeit ſeiner Erklärungen ſetze. Eine Einſchränkung der Finanzhoheit des Reiches liege in dieſem Geſetz nicht. Partikulariſtiſche Tendenzen liegen mir, ſo erklärt der Mi⸗ niſter, völlig fern. Ich halte es mit dem Wort Bis⸗ marcks:„Partifularismus iſt eine Baſis der Schwäche.“ Von einem Milliardengeſchenk an die Länder ſer keine Rede. Die höhere Garantie gelte nur der Realſteuer⸗ ſenkung. Beginn der Verhandlungen über den Hauptvertrag Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag. N Montag. 1 555 Berlin, 2. April Wie amtlich berichtet wird, wird die deutſche Dele⸗ gation für die Handelsvertragsverhandlungen mit Frank⸗ reich unter der Leitung von Miniſterialdirektor Dr. Poſſe morgen wieder nach Paris reiſen, wo die Ver⸗ handlungen über den Hauptvertrag am Montag begin⸗ nen. In politiſchen Kreiſen Berlins wird die ernſte Abſicht unterſtrichen, zu einer endgültigen Nege⸗ lung der deutſch⸗franzöſiſchen Handels beziehungen zu ge⸗ langen. 7 1 Ueber das Zuſatzabkommen zu den beiden Provi⸗ ſorien, das ſoeben unterzeichnet worden iſt, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In der Frage des fran⸗ zöſiſchen Weinkontingents, die für die deutſche De⸗ legation die ſchwierigſte der ganzen Verhandlungen war, iſt es gelungen, die franzöſiſchen Ansprüche von über 150 000 Doppelzentner auf 70000 Doppelzentner oder 58 000 Hektoliter herabzudrücken. Eine grundſätzliche Ab⸗ lehnung der franzöſiſchen Weinfo derungen hätte zur Kün⸗ digung der beiden Proviſorien geführt und Deutſchland einen Monat vor Beginn der Weltwirtſchaftskonferenz wirtſchaftspolitiſch wie außenpolitiſch überhaupt in eine taktiſch und moraliſch ungünſtige Situation gebracht. N Die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe, die einen Wert von etwas über 59 Millionen Papierfran⸗ ken, oder 13 bis 14 Millionen Reichsmark darſtellen, verteilen ſich im weſentlichen auf die Maſchinenbau⸗ 1 mit 23 Millionen, die Elektrotechnik mit 17 bis 18 Millionen, die Chemie mit 13, die Holzinduſtrie mit 3,5 und das Brauereige⸗ werbe mit 0,5 Millionen Papierfranken. 23 Da das Abkommen ſich auf 3 Monate erſtreckt, alſo einen Monat mehr umfaßt, als ursprünglich von franzöſiſcher Seite in Ausſicht genommen war, rechnen die beteiligten Induſtrien damit, ihre Kontmgente zum größten Teil ausnützen zu können. 85 Auf deutſcher Seite iſt man der Auffaſſung, daß die Uebergangsregelung im ganzen genommen an ſich wirtſchaftlich tragbar iſt, daß ſie aber nicht 5 Grundlage für den endgültigen Vertrag bilden ann. ö 00 Amerika und die chineſiſche Frage. Kellogg nur für einen formalen Proteſt. 5 O Waſhington, 1. April. Präſident Coolidge hatte mit Staats ſekretät Kellogg und dem Marineſekretär Wilbur eine lange Beratung über den Wunſch des diplomatiſchen Korps in Peking, gemeinſame Schritte zu unternehmen, um Genugtuung für die Ueberfälle auf Ausländer und für die Plünderungen im Pangtſetal zu erlangen. Bisher ift ein Beſchiuß noch nicht gefaßt worden. 1 8 Im Staatsdepartement wird darauf hingewieſen, daß ſowohl der General der Kantontruppen in Schanghai, wie der Miniſter des Aeußeren Tſchen in Hankau ihr Bedauern ausgeſprochen haben und Schadenerſatzlei⸗ ſtung zugeſagt haben, falls eine Anterſuchung die Schuld kantoneſiſcher Truppen an dieſen Vorfällen ergebe. Die Regierung der Vereinigten Staaten ſei offenbar bemüht, jeden Anſchein eines Altimatums zu ver⸗ meiden. Es wird vermutet, daß Staatsſekretär Ke l logg ſich auf einen formalen Proteſt beſchränken werde. Zu den Nankinger Zwiſchenfällen. Schanghai, 1. April. Der Befehlshaber des ameri⸗ kaniſchen Kricgsſchiffes„Noah“, der mit den britiſchen Kriegsſchiffen am 27. März das Sperrfeuer in Zuſam⸗ menhang mit der Räumung von Nankmg durch die Ausländer abgab, erklärte, Reuter zufolge, die Engländer hätten die Amerikaner nicht veranlaßt, das Feuer zu er⸗ öffnen; im Gegenteil habe die„Noah“ das erſte Feuer abgegeben. 8 Altimatum Englands an die Kantoner Regierung? London, 1. April. Daily Mail zufolge wurde ge⸗ ſtern abend in einer dringenden Sitzung des Kabinetts im Anterhaus zur Prüfung der Lage in China, be⸗ ſonders der Au ſchreilungen gegen Engländer in Nan⸗ king beſch oſſen, der kanton⸗iſden Regierung eine Art Altimatum zuzuſtellen, in dim Genugtuung für die Ermordung britiſcher Staal angehör' ger durch kanto⸗ neſiſche Negierungstruppen verlangt wird. Times meldet: Die Frage der Genugtuung für die in Nanking durch kantoneſiſche Truppen begangenen Ver⸗ brechen wird gegenwär ig zwichen Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Japan erörtert und es wird eine baldige Entſcheidung erwartet. Die Geſandten der genannten Mächte in Peking haben ſich über die endgültigen Anempfehlungen an ihre Regie⸗ rungen geeinigt und in London wird eine deutliche Mit⸗ teilung über die Haltung Waſhingtons und Tokios er- wartek. Die Notwendigkeit auf energiſche Maßnahmen gegenüber den Urhebern der Verbrechern zu beſtehen, wird durchaus anerkannt. 5 5 72 3 F 825 3 — Die Neviſionsbedürftigkeit der Reparations. i zahlungen.„„ Berlin, 1. Arlt 0 „Der Reichstag hat in zweiter Leſung den ſogenannten Kriegslaſtenhaushalt verabſchiedet, einen Haus⸗ halt, der zu den unerfreulichſten gehört, finden ſich doch in ihm die ungeheuren Summen, die Deutſchland für den verlorenen Krieg bezahlen muß. Nicht weniger als 1750 Millionen beträgt die Daweslaſt in dieſem Jahr, wäh⸗ rend ſie im nächſten Jahr auf 2500 Millionen ſich be⸗ laufen wird. Wiederholt iſt denn auch die Frage erörtert worden, ob ſo ungeheure Summen, wie ſie uns durch . wesplan als Kriegsentſchädigung und Reparation aufgezwungen ſind, auf die Dauer überhaupt getragen werden können. Dieſe Frage iſt nicht nur in Deutſchland immer wieder angeſchnitten worden, ſie iſt nicht minder von Politikern und Wirtſchaftlern anderer Länder ein⸗ gehend erörtert worden und es iſt ja bekannt, daß Churchill ſich anläßlich der franzöſiſch ⸗ engliſchen Schuldenverhandlungen einmal dahin geäußert hat, er glaube, daß die deutſche Leiſtungsfähigkeit auf die Dauer nicht größer wäre, als be Drittel der, im Dawesplan vorgeſehenen. Dazu ließen ſich mancherlei Aeußerungen führender Perſönlichkeiten, auch ſolcher, die an dem Zuſtandekommen des Dawesplanes ſelbſt mit⸗ gearbeitet haben, anführen, und bekanntlich hat ja auch im Vorjahr die amerikaniſche Sektion der inter⸗ nationalen Handelskammer in ihrem Bericht ehr ſtarke Zweifel geäußert, ob Deutſchland auf die Dauer die Leiſtungen zu tragen vermag. im Reichstag die Frage der Durchführbarkeit des Dawes⸗ planes daher ebenfalls eine hervorragende Nolle geſpielt hat, ſo iſt das nur begreiflich und berechtigt. Und hier muß feſtgeſtellt werden, daß eine weitgehende Aeber⸗ eeeinſtimmung von der äußerſten Linken bis zur äußer⸗ ſten Rechte darüber herrſchte, daß der Dawesplan einer Reviſion unterzogen werden mug. Dieſe Forderung muß mit umſo mehr Nachdruck erhoben wer⸗ den, als bei der Erreichung der vollen Höhe der Deutſch den, als bei der Erreichung der vollen Höhe der Deutſch⸗ land auferlegten Laſten nicht weniger als vier Milli⸗ wie der geſamte Vorkriegshaushalt des deut⸗ ſchen Reiches betragen hat. Ganz mit Recht haben daher die Redner aller Parteien darauf verwieſen, daß aus dem bisherigen glatten Funktionjeren des Dawes⸗ mechanismus für die Zukunft leine Schlußfol⸗ getungen gezogen werden können, da einmal die An⸗ fangsjahre der deutſchen Wirtſchaft eine gewiſſe Schonzeit gelaſſen hätten, und da andererſeits in dieſen Jahren durch die erſte Dawes anleihe und durch ſpätere private ebenſoviel Kapital zugefloſſen iſt, wie abge⸗ führt werden mußte. Das kann ſelbſtverſtändlich kein Dauerzuſtand ſein, aber ſchon hieraus ergibt ſich, wie ſehr eine Reviſion des Dawesplanes ange⸗ ſtrebt werden muß. f ö Starker Eindruck der Reichstags debatte über 0 den Dawes⸗Plan in Amerika. „ Newyork, 1. April. Die amerikaniſchen Blättern ſchenken der Reichstagsdebatte über den Dawesplan roße Beachtung. Die Zeitungen ſtellen ausnahme⸗ los die Einmütigkeit der deutſchen Parteien feſt, daß die Daweszahlungen eine untragbare Laſt dar⸗ ſtellen. Die„Newyork Times“ unterſtreicht, daß, wäh⸗ rend Regierungsvertreter nicht prachen, alle Koalitions⸗ redner um ſo ſchärfer die obige Feſtſtellung zum Aus⸗ druck brachten. Das deutſche Volk ſehe in den Repara⸗ tionen keine moraliſche Verpflichtung, ſondern ein„Muß“, das der verlorene Krieg mit ſich ge⸗ bracht habe. Aus dem In⸗ und Aus ande. Vor neuen Unruhen in Albanien. . Paris, 1. April. Nach einer Meldung aus Belgrad haben zahlr iche albaniſche Emigranten an verſchiedenen Punkten die Grenze überſchritten. Unter ihnen befinden 15 mehrere politiſche Perſönlichkeiten, die ſämtlich be⸗ ſtätigen, daß die Stellung der albaniſchen Regierung sehr chwierig ſei und daß Unruhen in Albanien und zwar aller Kürze ausbrechen würden. Wenn bei der Behandlung des Kriegslaſtenhaushalts arden aufzubringen ſind, mit anderen Worten ſo viel, Anleihen der deutſchen Wirtſchaft aus Amerika faſt Tragiſcher Vorfall am Bismarckdenkmal. General v. Wrisberg einem Herzſchlag erlegen. Berlin, 1. April. Heute nachmittag 12 Uhr fand ſich am Bismarck⸗ denkmal vor dem Reichstagsgebäude anläßlich des Ge⸗ burtstags des Altreichskanzlers eine Abordnung unter Führung des Generals a. D. v. Wris berg ein, wobei der General verſuchte, eine Anſprache zu halten. Hierbei wurde er von der Polizei darauf aufmerkſam gemacht, daß dies den Beſtimmungen des Bannmei⸗ lengeſetzes widerſpreche. Als der Redner jedoch trotz⸗ dem weiterſprach, berührte ihn ein Schutzmann mit der Hand und forderte ihn auf, mit zur Wache zu kom ⸗ men. General v. Wrisberg folgte dieſer Aufforderung. brach aber 20 Meter entfernt davon zuſammen. Ein Herz⸗ ſchlag, hervorgerufen durch die Aufregung infolge de⸗ Vorgehens des Schutzmannes, hatte ſeinem Leben ein Ende geſetzt. N Infolge des Vorgehens der Berliner Schutzmann⸗ ſchaft gegenüber der vor dem Bismarckdenkmal verſammel⸗ ten Abordnung hat die deutſchnationale Land⸗ tagsfraktion an den preußiſchen Miniſter die An⸗ frage gerichtet, ob er 1. mit dem rigoroſen Vorgehen der Polizei einverſtanden ſei und ob 2. die Schupo beſondere Anweiſungen erhalten hat, um am Bismarckdenkmal auch ſtille Kundgebungen zu verhindern, welche keine Maſſen⸗ verſammlungen ſind und auch nicht als Verſtöße gegen das Bannmeilengeſetz aufgefaßt werden könnten, nachdem man internationalen Kundgebungen weiteſten Spielraum laſſe. Der außerordentlich bedauerliche Zwiſchenfall wird infolgedeſſen die politiſche Welt in den nächſten Tagen ein⸗ gehend beſchäftigen. 5 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Die Umlageerhöhung von Hei⸗ delberg beſtätigt.) Der amtliche Bericht des Stadt⸗ rates beſtätigt die Erhöhung der Umlage um 47 Pfg., je 100 Mark Steuerwert auf 110 Pfg., zur Deckung des Fehlbetrages des ordentlichen Haushaltes im Rech⸗ nungsjahr 1926 mit etwa 1,5 Millionen Reichsmark. Weinheim.(Opiumdiebſtahl.) In der Nacht drangen unbekannte Täter in die hieſige Sonnenapotheke ein und ſtahlen Opium und Morphium im Werte von ungefähr 2000 Mark. f Karlsruhe.(Ein Betrugsprozeß.) Das Schöf⸗ fengericht verurteilte den früheren Direktor der Allianz⸗ Verſicherungsaktiengeſellſchaft, Schifferer, wegen fortgeſetz⸗ ter Untreue aus Gewinnſucht und Unterſchlagung ſowie Betruges in zwei Fällen zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Gefängnis, auf die ſechs Monate der Unterſu⸗ chungshaft angerechnet werden. Schifferer hatte als leiten⸗ der Direktor der Zweigſtelle Stuttgart und ſpäter Karls⸗ treut. Mosbach.(Aus dem Gerichts ſaal.) Vor dem Landgericht Mosbach begann die dritte Tagung des betraf die Anklage gegen den Arbeiter Petrowitſch aus Dobiane und die ledige Anna Reinegger aus Steinheim (Württemberg) wegen Meineids. Pedrowitſch wurde zu 1 Jahr Gefängnis, die Reinegger zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt.— Unter einem großen Aufwand von Zeu⸗ 5 etc. begann die Verhandlung gegen den praktiſchen rzt Dr. Schmeltzerin Stümpfelbrunn wegen Verhrechens egen das keimende Leben. Dr. Schmeltzer befindet ſich chon ſeit längerer Zeit in Haft. Die Verhandlung wird unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit geführt. .. Bofsheim(Amt Mosbach.)(Bluttat) Der 23⸗ jährige ledige Auguſt Reinhardt aus Eberſtadt feierte in einer hieſigen Wirtſchaft anläßlich ſeiner Ausreiſe nach Amerika, Abſchied, wobei auch eine Magd, Käthe Wolf aus Waldwimmersbach, die mit ihm bekannt war, zugegen war. Das Mädchen ging um 12 Uhr nachts nach Hauſe. Später ſuchte Reinhardt das Zimmer des Mädchens auf und fand auch Einlaß. Am Morgen wur⸗ den beide in einer großen Blutlache im Zimmer auf⸗ tot, während der junge Mann ſchwer verletzt darmeder⸗ liche Unterſuchung hat ergeben, daß ein ſchwerer Kamp vorangegangen ſein muß. 8 —.———.———.———————ͤ———————ę—e—bͤäöſ— 5 ruhe neben anderen Betrügereien 39 000 Mark verun⸗ Schwurgerichts im laufenden Jahre. Den erſten Fall gefunden. Beide hatten Kopfwunden. Das Mädchen war liegt. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Aerzt⸗ . ö Baden⸗Baden.(Schwerer Aunglücks fal.) Vom Gerüſt des im Umbau befindlichen Palais Hamilton ſtürzte der Arbeiter Blaſius Hühnert aus Kappelwindeck ab. Der Verunglückte wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, wo er in hoffnungsloſem Zuſtande mit einem ſchweren Schädelbruch darniederliegt. Villingen.(Zurückgewieſene Berufung.) Das Schöffengericht Konſtanz, das Mitte Januar in Villin⸗ gen tagte, hatte, wie ſemerzeit berichtet, den 56 Jahre alten verheirateten Landwirt Frank Karl Wiehl von Kirchdorf, wohnhaft zu Martinsweiher(Amt Villingen) wegen Brunnenvergiftung zu einem Jahr Zuchthaus und Tragung der Koſten verurteilt. Die von dem Angeklag⸗ ten gegen dieſes Urteil eingelegte Berufung wurde als unbegründet koſtenfällig zurückgewieſen. Badiſcher Landtag. Der Fall Rudy und das Badenwerk. W Karlsruhe, 1. April. Im weiteren Verlauf ſeiner Sitzung beſchäftigte ſich der Landtag mit einem volksparteilichen Antrag auf Aen⸗ derung der Wahlordnungen für die Gemeinde-, Bezirks⸗ rats⸗ und Kreiswahlen im Sinne einer Vereinfachung. Dem Antrag wurde nach kurzer Debatte einmütig zuge⸗ 1 Sodann wandte ſich das Haus den Geſuchen es Verwaltungsinſpektors a. D. K. Rudy⸗Karlsruhe um Rechtshilfe bezw. die Verhältniſſe beim Badenwerk zu. Der Abg. Dees(Dem.) gab ein erſchöpfendes Bild der Vorgeſchichte dieſes Falles und stellte den Antrag, über die Eingaben Rudys um Wiedereinſtellung im „ und Entſchädigung zur Tagesordnung über⸗ zugehen. Abg. Dr. Mayer(Bg. Vg.) betonte heute vormit⸗ tag bei Fortſetzung der Debatte, daß die Sache mit der Politik überhaupt nichts zu tun habe. Das Disziplinar⸗ erkenntnis ſei ein Fehlurteil, es ſei hart und unbillig. Er glaube, daß Rudy keine böſen Abſichten mit ſeiner Denk⸗ ſchrift verfolgt habe, denn in dieſer Denkſchrift habe nichts anderes geſtanden, als was ſchon lange in der Oeffentlich⸗ keit bekannt geweſen ſei. Der Redner iſt der Meinung. daß man ſich in dieſem Falle auf den Boden der Ver⸗ ſtändigung und Vereinbarung hätte ſtellen müſſen, mit der Bereitwilligkeit, die Härte des Urteiles zu mildern. Der Redner brachte für ſeine Fraktion einen Gegenantrag ein, das Geſuch Rudys der Regierung zur Kenntnis zu bringen.— Finanzminiſter Dr. Schmidt trat in ſchar⸗ fen Worten für die Ehrenrettung des Beamtengerichtes ein, das im Disziplinarverfahren gegen Rudy zu dem Entlaſſungsurteil kam. Der ſchwere Vorwurf eines Fehl⸗ urteils treffe nicht den Miniſter, ſondern die Beamten des Miniſteriums. Der Fall Rudy könne nicht mehr als un⸗ volitiſch angeſehen werden. Für die Entſcheidung in dem Disziplinarverfahren iſt nicht die Stimme des Miniſters ausſchlaggebend, ſondern das Miniſterium; Der Beamte Rudy habe geſchnüffelt und ſpioniert, Material gegen das Badenwerk und ſeine Beamten geſammelt, doch habe er mit der Herausgabe des Materials ſo lange gewartet, bis ihm der Zeitpunkt hierfür günſtig erſchien Kritik am Badenwerk möge nicht der Kritik ſondern der Sachlichkeit wegen geübt werden. Wir ſtehen vor der Frage der Elek⸗ trifizierung der badiſchen Bahnen. Wenn durch das Miß⸗ trauen eine falſche Kritik am Badenwerk geübt wird, ſo wird der Abſicht geſchadet, mit Hilfe des Badenwerkes die Elektrifizierung der Bahn in Baden durchzuführen. Abg. Weißmann(Soz.) bemerkt, daß dieſer Fall ſich nicht hätte ſo auswachſen brauchen, wenn nicht die Bür⸗ gerliche Vereinigung ſich hinter Rudy geſtellt hätte. Rudys Vorgehen verdiene ſchärfſte Verurteilung. f Abg. Schneider(3tr.) trat ebenfalls für die Ehrenrettung der Beamten des Badenwerkes ein und er⸗ klärte, daß ſeine Fraktion dem Ausſchuß⸗Antrag zuſtim⸗ men werde. a Abg. Oberkircher(DVP.) gab der Anſicht Aus⸗ druck, daß dem Fall Rudy nicht die Bedeutung zukomme, daß er einen ſolchen Umfang hätte annehmen brauchen. Das Verhalten und das Vorgehen Rudys ſei von An⸗ fang an fehlerhaft geweſen und bedürfe einer Sühne. Doch erſcheint dem Redner die ausgeſprochene Strafe, die für den Beamten wie eine Todesſtrafe iſt, zu hart. Der Redner bat zu erwägen, ob nicht auf dem Gnadenwege, Rudy ſeine Panſionsanſprüche oder ein Teil davon zuzu: billigen ſeien. Aus dieſen Erwägungen heraus werde ſeire And dem Gegenantrag der Bürgerlichen Vereinigung zuſtimmen. i Die Brennerjagd Novelle von Wilhelm Herbert. 11. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Es war wahrhaftig und wirklich ſo. Sie ging ver⸗ 9 7 an ſeiner Seite, und als ſie dann unten an den Reſtaurationstiſchen Platz nahmen, wußte er es— das erkannten die geſchärften Blicke oben ganz genau— mit 5 Schlauheit ſo einzurichten, daß er neben rna zu ſitzen kam. v„Hielte es ein Menſch für möglich!“ wandte ſich die Oberregierungsrätin an ihre Tochter, die grünbleich vor Aerger geworden war.„Es gibt einen Mann— und er linde 99 55 reputierlich aus!— der bei ihr Unterhaltung . eſchichte eingefädelt und den Dummrian geködert für 1 8 „Ah, dieſe Erna!“ rief ſie dann, ſtampfe mit dem Fuß auf und zerriß ihren Schleier, den ſie eben um⸗ nehmen wollte„So ſchlecht, ſo ſchlecht! Kaum daß man ſie aus den Augen läßt, wirft die alte Jungfer noch ihre Angel nach Männern aus! Sie wäre erbärmlich genug, womöglich vor mir heiraten zu wollen.“ „Komm!“ ſagte ihre Mutter mit zitternden Händen. omm! der Sache müſſen wir auf den Grund gehen! daß wir uns aufregen Aber er intereſſierte ſich wirklich für„dieſe Erna“ und blieb gegenüber den heißeſten Bemühungen Giſpys, iͤhre reizloſe Schweſter in den Schatten zu ſtellen, kühl. Für Erna indeſſen war mit dem Erſcheinen ihrer An⸗ gehöriaen der Zauber gebrochen. Sie ſchien wie aus einem ſchönen Traum zur kalten Wirklichkeit erwacht zu ſein. Ihr Lachen war verſtummt, ihre lephafte An⸗ teilnahme hatte dem wortloſen, gedrückten Weſen g 70 8. 170. 1 1 odes kommt nichts Gutes! Jedenfalls haben ſie die Wenn er dich ſieht. wird er ja... Ach es iſt zu lächerlich, Platz! gemacht, das man an ihr kannte— die Sklavin fühlte ihre Feſſeln wieder. a Aber die Anteilnahme, welche beide Menſchen nun einmal für einander empfanden, erſtickte auch unter dem eiſigen Anhauch dieſer abſchreckenden Verhältniſſe nicht. Aſſeſſor Cornelius blieb in den nächſten Tagen ein treuer Beſucher der Abendgeſellſchaft, und wohin man auch tags⸗ über ging, wo man ſich zeigte, plötzlich war er da, und wenn es gleich oft nur wenige karge Worte waren, die er und Erna wechſelten, ſo fühlte doch jeder ſchär⸗ fere Beobachter— und wer ſieht beſſer als die Eifer⸗ ſucht?— das geheime Einverſtändnis dieſer beiden See⸗ len heraus, das ſie immer beſſer aneinander band. Frau v. Treuchtlen und Giſy bebten jeden Morgen bei dem Gedanken, daß er am Ende heute vor ſie hin⸗ treten und die„große Narrheit“ begehen, und um Er⸗ nas Hand anhalten würde. Der aber ſah mans ſchon an dem ſtillen, ſeligen Lächeln, das hier und da leiſe über ihr blaſſes Geſicht huſchte, an, daß ſie„erbärmlich“ genug geweſen wäre, ihm mit hellem Jauchzen an den Hals zu fliegen. f d Das war der zweite Grund für die beſchleunigte Abreiſe Der dritle hioß: Müller. Seitdem Aſſeſſor Müller hinter Radmers hergereiſt war und auch als Regierungsratskandidat erſchien, war er in den Augen von Mutter und Tochter um das Drei⸗ fache ſchöner geworden. Seine kleine, unſcheinbare Ge⸗ ſtalt hatte ſich ſtattlich aufgereckt, ſein farbloſes, miß⸗ günſtiges Geſicht gewann einen gewiſſen roſigen Schein und ſeine linkiſchen Manieren waren plötzlich wie von einem Pariſer Tanzmeiſter geſchliffen. i Das alles, ſeitdem er Ausſicht hatte, Regierungs⸗ rat zu werden. Denn Radmers wurde es nicht, das ſtand feſt! Er, der Irene Bode ſich erkor, der Schwach⸗ kopf, ex hatte gar keine F. gkeiten dazu! a. Müller dich nähme,“ ſagte Frau v. Treucht⸗ en im her. Wer weiß, zu was er's noch bringt und du mit ihm. Die Barone und Grafen, die Mill one: und Gals⸗ beſitzen werden ja immer dünner vertrauten Geſpräch,„er iſt ein rieſiger Stre⸗ und wo pier! 8 lich einer wäre, hat er keinen Geſchmack. Auf Herzens⸗ 9 romane aber muß man in dieſer nüchternen Zeit rer⸗ zichten.., ich habe mit deinem Vater auch keinen durch⸗ 1 lebt!“ ſetzte ſie ſeufzend bei.„Du weißt es, wie er mein 7 zartes Gemüt noch jetzt täglich mißhandelt.“ 1 1 Er dachte nämlich ſehr ſtreng und wollte nichts von 8 Schuldenmachen und Klatſch wiſſen. „Ich bin ganz mit dir einverſtanden,“ gab Gi ruhig zurück.„Ich mag ihn zwar nicht leiden, er iſt nicht hübſch, nicht reich, hat keinen Namen; aber ich ö will verheiratet ſein, und Regierungsrätin iſt etwas! ß m übrigen ziehe ich mir ihn ſchon!“ i In ihren Augen ſchillerte es Mutter nickte wohlwollend. f 4* „Biſt ja mein kluges, einziges Kind!“ i mi So fuhren ſie am nächſten Morgen ab. Mit Scha. denfreude bemerkten ſie, daß Ernas Augenlider leiſe rote Ränder trugen— aber ihr Atem ſtockte vor Aergern 17 als plötzlich die Abteiltür ſich öffnete und— Cornelius f N einſtieg. f. „Wir hätten ins Damenabteil ſteigen ſollen,“ mur⸗ 8 melte Frau v. Treuchtlen. 1 „Sie? Sie?“ Giſy hatte die Gewohnheit, einen Mann, der noch nicht endgültig verloren war, immer ſo— ein bißchen in der Kur zu behalten.„Wollten Ste denn nicht noch bleiben?“ „Geſtern wollte ich noch“ antwortete Cornelius ruhig. „Heute habe ich mich plötzlich anders beſonnen.“ 5 Es war ſo plötzlich geſchehen— das verriet er allerdings nicht, daß er nicht einmal ſeine Hotelrechnung bezahlt, ſeine Sachen gepackt, von ſeinen Bekannten Ab⸗ ſchied genommen hatte, ſondern ſich alles hinterher zu beſorgen vornahm.— Erna einſteigen ſehen, Fahrkarte löſen, auch ſofort einſteigen: das waren die dret Gründe. welche ſeinen Aufbruch beſtimmten. f eidechſengrün auf. Die 3 M 2 1* ee eee eee Gorigebung fold.) 2 2 Mun S rr n nd n rr * M 5 Samstag, 2. April 1927 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Nr. 78 Rückblick. Die politiſchen Ereigniſſe der letzten Woche waren vor allem durch das„Werkzeug der Politik mit anderen Mitteln“, das Militär, beeinflußt. Es iſt an ſich merk⸗ würdig, daß ſich in einer Zeit, wo Locarno und die Pro⸗ paganda der Idee des allgemeinen Völkerfriedens in der öffentlichen Diskuſſion einen ſo breiten Rahmen ein⸗ nehmen, eine politiſche Betrachtung ſich faſt ausſchließlich über militäriſche, ja ſogar kriegeriſche Dinge erſtrecken muß. Vor allem iſt es der Konflikt, der in China zwi⸗ ſchen den neuen Machthabern und verſchiedenen Großmäch⸗ ten entbrannt iſt und der die Aufmerkſamkeit auf ſich lenkt und immer noch keine Ausſicht auf eine gütliche Rege⸗ lung bietet. Im Gegenteil, die Gegenſätze verſchärfen ſich hat Japan, das in den letzten Tagen noch zu einer friedlichen Intervention geneigt war, nunmehr auch die Abſicht kund werden laſſen, in den Konflikt aktiv einzugreifen. Im Inter⸗ eſſe der Befriedung der Welt wäre es nur zu wünſchen, daß von Tag zu Tag mehr. So möglichſt bald eine Einigung zwiſchen den Zwingherren Chinas und der Mehrheit des chineſiſchen Volkes zuſtande käme, damit auch dieſer Zankapfel einmal verſchwindet. Auch die Dinge in Albanien ſind leider durch die Bereiterklärung der beiden beteiligten Staaten, eine Un⸗ terſuchung durch eine Kontrollkommiſſion vornehmen zu laſſen, noch nicht zu einem glücklichen Ende zu führen ge⸗ weſen. Während urſprünglich Jugoſlawien als der ſchul⸗ dige Teil dazuſtehen ſchien, iſt es jetzt, nach neuerlichen Meldungen, Albanien, das fieberhaft rüſtet, um gegen einen angeblichen Ueberfall Jugoſlawiens gerüſtet zu ſein. Es iſt ein tragiſches Schickſal, daß das kleine Land, das ungefähr eine Million Einwohner zählt, ſeit einigen Jah⸗ ren in den Mittelpunkt europäiſcher Politik treibt. Nicht die Albanier ſelbſt ſind daran ſchuld, ſondern die Mächte, die hinter ihnen ſtehen und die das kleine Land, meiſten⸗ teils ſogar unter Berufung auf das insbeſondere am Ende des Krieges gepredigte„Recht auf Selbſtbeſtim⸗ mung der einzelnen Völker“ als Sphäre für eigenſüchtige Intereſſen auszunützen verſuchten. Man darf geſpannt ſein, ob Herr Muſſolini ſich wirklich ſchon ſo weit dünkt, daß er unter„Vorſpiegelung falſcher Tatſachen“ wirklich einen Konflikt zwiſchen Jugoflawien und Albanien zu provozieren wagt, um Albanien, das ihm doch ſchon von der ehemaligen Entente als Intereſſengebiet zuge⸗ ſprochen worden iſt, ganz in ſeine Hände zu bekommen. Weniger weltbewegend, aber immerhin doch ganz intereſſant für die allgemeine Pſyche, die heute die Regie⸗ renden Europas dewegt, iſt die Tatſache daß die Botſchaf⸗ terkonferenz in Paris, die anſcheinend unverwüſtlich iſt, beſchloſſen hat, in Ungarn am 31. März die Tätig⸗ keit der militäriſchen Kontrollkommiſſion einzuſtellen. Es iſt typiſch für die Tätigkeit der Botſchafter⸗ konſerenz, daß man e der einen Seite in dem betreffen⸗ den Kommunique feſtſtellt, daß Angarn alle ſei mi⸗ litäriſchen Verpflichtungen noch nicht erfüllt habe und daß man auf der andern Seite trotzdem die Kon⸗ trolle aufhebt. In dieſem Beſchluß offenbar ſich der ganze Bankerott dieſer famoſen Ueberwachungspolitik, ie einen eigentlichen Sinn erſt erhalten könnte, wenn die Abrüſtungsfrage allgemein geregelt wäre. Leider aber hat es mit der Durchführung der all⸗ gemeinen Abrüſtung in Europa anſcheinend noch lange Zeit. Die Verhandlungen, die die gegenwärtig in Genf tagende Kommiſſion des Völkerbundes zur Ab⸗ rüſtung führt, ſind wieder einmal ins Stocken ge⸗ raten. Sie werden auch ſolange keinen befriedigenden Erfolg haben, als nicht auf allen Seiten der feſte unbeirr⸗ bare Wille vorhanden iſt, im Sinne des allgemeinen Völkerfriedens eine Regelung zu finden.. Man ſollte darum auch vermeiden, die Frage des deutſchen Heeres ſo zu behandeln, wie es in dieſer Woche im Reichstag der Fall geweſen iſt. Gewiß iſt an unſerer kleinen Reichswehr verſchiedenes auszuſetzen und ſehr vieles zu verbeſſern. Aber ſolange wir dieſe Reichswehr brauchen und die Reichswehr den Schutz des deutſchen Reiches in einer waffenſtarrenden Welt gewähr⸗ leiſten ſoll, ſollte man ſich auch in der Kritik üher die Zuſtände in der Reichswehr eine entſprechende Mäßigung auferlegen. Man täte wohl gut daran, die Frage der endgültigen Reform der Reichswehr ſo lange zurückzuſtellen, bis die allgemeine Situation ſo weit ge⸗ klärt iſt, daß auch bei uns die Frage von anderen Geſichts⸗ punkten behandelt werden kann als heute. Wichtig iſt vor allem, daß die große Mehrheit des deutſchen Volkes verſucht, ein inniges Verhältnis zu der Reichs⸗ wehr zu gewinnen und daß nicht unüberbrückbare Gegen⸗ ſätze zwiſchen großen Volksteilen und unſerer Reichswehr ſich herausbilden. Die Reichswehr hat in ſchwierigeren Lagen, als wir ſie heute haben, zum Staate, wie er jetzt iſt, gehalten. Sie wird das auch weiter tun. Man ſollte alſo an ihr nicht rütteln, bis die Abrüſtungskonferenz in Genf ihren Zweck erfüllt hat. Darauf warten wir Wirtſchaftliche Wochenſchau. Entlaſtung auf dem Arbeitsmarkt.— Verſchlechterung auf dem Kohlenmarkt.— Der deutſch⸗franzöſiſche Han⸗ delsvertrag.— Das Verhältnis zu Polen. Die wirtſchaftlichen Lage in Deutſchland hat in der abgelaufenen Woche im großen und ganzen weitere Fort⸗ ſchritte aufzuweiſen. In erſter Linie iſt die Beſſerung ſaiſonmäßig zu werten, da das Frühjahr die Wieder⸗ aufnahme der Tätigkeit in den Außenberufen verurſacht. Die Landwirtſchaft nimmt mfolge der Felderbeſtellungen Arbeitskräfte in größerem Maße auf. Beſonders ſtark tritt die Entlaſtung des Arbeitsmarktes im Baugewerbe und der damit zuſammenhängenden Induſtrie hervor. Die Zahl der arbeitſuchenden Bauhandwerker iſt um rund 60 000 herabgegangen und befindet ſich in weiterem ſtetigem Sinken. Andererſeits hat die Steininduſtrie, das Ziegeleigewerbe auch eine ſteigende Beſchäftigung 5 weiſen. Es ſcheint, daß in dieſem Jahr die erwartete Baukonjunktur endlich eintritt, während die vorigen Jahre letzten Endes immer eine ſchwere Enttäuſchung gebracht haben. Die Verhältniſſe auf dem Baumarkt haben ſich gegen früher doch grundſätzlich geändert, beſonders des⸗ halb, weil die Zinssätze für die von der Bauinduſtrie be⸗ nötigten Gelder ſich gegen früher weſentlich ermäßigt haben. Auch in anderen grotzen deutſchen Induſtrien iſt der Beſchäftigungsgrad zufriedenſtellend. Trotzdem bleibt das Problem der Arbeitsloſigkeit noch immer ein äußerſt dringendes für die deutſche Wirtſchaft. Trotz allgemeiner Belebung kann man kaum annehmen, daß die immer noch 1,75 Millionen betragende Zahl der Arbeitsloſen ſehr weſentlich reduziert wird.* Entgegen der fortſchreitenden günſtigen Konjunktur in großen Gebieten der deutſchen Wirtſchaft zeigt die Koh⸗ leninduſtrie bereits eine langſame Verſchlechterung. Wenn auch noch weiterhin ein Rückgang an arbeitſuchenden Berg⸗ leuten zu beobachten ſei, ſo hak ſich doch die Lage durch den ſtarken Wettbewerb der engliſchen Kohle bereits fühl⸗ bar verſchlechtert. Auch Generaldirektor Vögler hat in ſeinen Ausführungen in der Generalverſammlung der Vereinigten Stahlwerke auf dieſe Verſchlechterung der Situation im Kohlengeſchäft hingewieſen. Eine akute Ge⸗ fahr für den deutſchen Kohlenbergbau ſcheint zurzeit noch nicht zu beſtehen, immerhin muß abgewartet werden, wel⸗ chen Einfluß die Löſung der Lohn⸗ und Arbeitszeitfrage auf den Bergbau ausüben wird. 5 Die Verhandlungen üher den deulſch ⸗ franzöſiſchen Handelsvertrag nehmen indeſſen ihren Fortgang. Was bisher über die Reſultate der Verhandlungen bekannt ge⸗ morden iſt, hat eine lebhafte Diskuſſion in der deutſchen Oeffentlichkeit hervorgerufen. In einer kürzlichen Erklärung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie iſt ziemlich ſcharfe Kritik an den bisherigen Verhandlungen geübt worden. Man hält die Zugeſtändniſſe, die von franzöſiſcher Seite gemacht worden ſind, für wenig ausreichend und wendet ſich vor allem gegen die Zugeſtändniſſe auf dem Gebiete des Weinbaus. a Die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen ſind inzwiſchen wieder zu einem Stillſtand gekommen. Es ſcheint, doch in immer weiteren Kreiſen der deutſchen Wirtſchaf; ſich die Meinung durchſetzt, als ob der zwiſchen Deutſch⸗ land und Polen entfeſſelte Wirtſchaſtskampf ein großer Fehler für die Intereſſen der deutſchen Wirtſchaft geweſen iſt. Bisher hat nämlich der Wirtſchaftskampf Deutſchland nur ſehr geringe Vorteile, dafür aber große Nachteile ge⸗ bracht. Der immerhin recht wertvolle polniſche Abſatzmarkt geht, je länger der deutſch⸗polniſche Streit dauert, in die Hände anderer Länder über, die in immer ſtärkerem Maße im polniſchen Wirtſchaftsgebiet Fuß fa ſen und durchaus die lachenden Dritten bei dem deutſch⸗ Iniſchen Streit ſind. Auch Kreiſe, die anfangs eine ſcharfe Politil gegen Polen gutgeheißen haben, ſehen heute ihren Fehler ein, es zeigt ſich aber dabei, daß die Liquidierung dieſes Wirtſchaftskampfes ſehr viel ſchwerer iſt, als ſeine Ent⸗ feſſelung. Ueberhaupt gewinnt man den Eindruck, als ob der deutſch⸗polniſche Wirtſchaftskampf viel mehr durch politiſche Scharfmacherei als durch wirtſchaftliche Ueber⸗ legungen hervorgerufen iſt. Es wäre ſehr zu wünſchen, wenn man ſich möglichſt bemühte, durch entſprechendes Entgegenkommen dieſen unheilvollen Konflikt aus der Welt zu ſchaffen. Je mehr Zeit wir verſtreichen laſſen, deſto mehr faßt das Ausland in Polen Fuß und ſetzt die polniſche Wirtſchaft in die Lage, die Handelsbeziehungen mit Deutſchland auf ein recht geringes Maß zu beſchrän⸗ ken und die ſpäter Anknüpfung der zerriſſenen Wirtſchafts⸗ beziehungen aufs Aeußerſte zu erſchweren. f Mlacſſen oe es sici doc niciſi so Schluc/ Lum Enindirien des Nussers. um&jnisichen i. 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Man ſagt der heutigen Menſchheit nach, ſie nivelliere ſich und zeige eine Abneigung gegen überragende Perſön⸗ lichkeiten. Aber das bleiben doch ewig Wünſche der großen Maſſe; einzelne ragen zu allen Zeiten, und auch in Zu⸗ kunft über das Gros empor. Viele von uns hatten in der Jugend mal den Traum, auch etwas Bedeutendes zu werden— aber wie wir ſehen, ſind wir nichts geworden und auch warum wir nichts geworden ſind, können wir oft ſehen. Um ſo mehr beneiden oder jauchzen wir denen zu, die durch ihren Verſtand oder ſonſtige Eigenheiten ihrem Namen Klang zu geben vermochten. Ein ſolcher iſt auch der Europäer Bernard Shaw. Er nennt ſich Ceropäer, nicht Engländer, weil große g Kosmopoliten ſind. Er wird für einen großen Dichter ehalten, denn er ſchreibt ungemein viele Sachen. Der ann iſt jetzt derart berühmt, daß ihm nachgerade zum Ekel wird, wie ihn auf allen Wegen und Stegen ſeine was 0 Verehrer bedrängen. Aber noch am wenigſten leiden kann zoſen eingeſtellt; dort gibt es keine Verbote von„An er jene, die ſich ein Pläſier daraus machen, in Anekdoten f ihn zu bewitzeln und Shaw hat ſich das nun offiziell entſchieden verbeten. Da erzählte zum Beiſpiel einer in allen Zeitungen, wie ihm Sahw in ſeiner Jugend viel von ſeinem Gallenſteinleiden erzählte, welchen Wink ſich ſodann ſofort die Lebensverſicherungsgeſellſchaft machte, deren Mitglied unſer Held iſt. Sie wi vor, er hätte bei ſeiner Aufnahme dieſes Leiden ver⸗ ſchwiegen und hätte nun——. Ob er nun Gallenſteine hat oder nicht, das mußte ihm allmählich zu dumm werden. Ein jeder Stand hat zwar leine Mühen und Laſten, das wiſſen wir alle. Und aſt und Entbehrung iſt es auch, wenn nicht alle von uns in Theatern gerade dieſen genannten Mann und ſeine Werke kennen lernen können. Schiller hat zwar auch eine Jungfrau von Orleans gedichtet. Aber die Heilige Johanna von Shaw iſt neuzeitlicher. Wer wünſcht heute klaſſiſche Sachen zu ſehen? Alles muß Tendenz haben und irgendwie ſenſatiynell geſtaltet ſein. Wenn der moderne Menſch des Abends ſein Tagewerk beſchließt, ſo will er nicht mehr, wie etwa noch zu Beethovens Zei⸗ uldigen, die Anforderung an die Konzentra⸗ erſtandes ſtellen. Zerſtreuung, Entſpannung, unter dieſer Deviſe ſind alle heutigen Werke geſchrieben. Sowas geht nun freilich firer vonſtatten als ehedem, und Shaw bietet dafür mit ſeinen zweihundert Bühnenwerken und den beſten Beweis. Was nützt uns daher die Kenntnis Schillers, von dem wir ja glücklicherweiſe ſchon in der Schule gehört haben? Man kann nicht in jedem Dorf eine Großſtadtbühne haben, auf daß wir die beſagten 0 Kreuz und Quer. Männer gern iittenrein tößigem“. unutze ihm ſein, i Im Gegenteil. Wer an irgend etwas Aergernis nimmt und dies nach außen hin zeigt, fliegt ins Kitt⸗ chen. Da fand ſich in Paris ſo ein Apoſtel ein und wagte, von allen Litfaßſäulen die Bilder abzureißen, die ihm nicht genehm geweſen. Aber als er einige geplündert halte — ganz geplündert, denn die Franzoſen haben keine Hei⸗ ligenbildchen an ihren Säulen— da wurde er am Kragen gepackt und eingeſteckt. Seine Strafe verbüßt er nun Das Fazit aus den Geſchichten wird ſein, daß wir in Deutſchland nun bald alle Anſtößigkeiten ausgerottet ſehen und gewiß auch die meiſten Revuen. Dann müſſen wir uns eben an harmloſerer Kunſt ergötzen, deren es bei näherem Zuſehen auch genug gibt. Es wird auch viel aufs Ballett geſcholten, aber zu Anrecht. Zum mindeſten gibt es rühmliche Ausnahmen; hauptſächlich dann, wenn das„ſchöne Geſchlecht“ ausgeſchaltet iſt. Bis vor wenigen Wochen war es unumgänglich notwendig, daß ien Ballet be i ſeinen Darbietungen von Muſik be⸗ gleitet wird. So iſt es zwar auch heute noch, aber nicht zuletzt zufolge des modernen Schreies nach Nationaliſierung hat nun ein Künſtler ein Syſtem ausgedacht, mit ſeinen Tanzbewegungen zugleich automatiſch die Muſik auszu⸗ löſen. Er hat ſich ein klavierähnliches Monſtrum gebaut, deſſen Taſten zu ebener Erde liegen. Seine Kunſt beſteht nun darin, auf dieſen Taſten herumzuhopfen, ſo daß Tanz „Muſik Eins ſind. Eine innigere Verſchmelzung von Muſik und Tanz kann man ſich gewliß nicht denken. Soll⸗ te er mal einen Fehltritt tun, was bei jedem Menſchen zuweilen vorkommt, ſo wird eine Disharmonie nicht aus⸗ gelöſt. Und wenn hinterber ein Narr auf den Taſten her⸗ Künſte genießen und uns daran erholen können. Allerdings kommt uns das Radio entgegen, das uns ganz ſchöne Sachen vermitteln kann. Aber das Auge geht da nun einmal leer aus, und es gibt auch jeder zu, kompliziert ſind dieſe Apparate doch. Wie leicht iſt da etwas gemacht und zwiſchen der Reparatur eines Radiogeſchirrs und eines Dreſchflegels iſt ein Anterſchied. Da loben wir uns denn doch den verwandten Kunſtgenuß, den nun auch ſchon bald unſere Voreltern gekannt haben: das Gram⸗ mophon. Freilich laſſen ſich nicht ganze Schauſpieltexte auf die Platten ſchreiben, aber doch einige Auszüge aus Singſpielen oder Operetten, die unſerer Gunſt gewiß ſein können. Aber wer hätte gedacht, daß dieſe ſo volkstüm⸗ liche Kunſt Gefahren für Moral birgt? ßiſchen Landtag iſt ein Geſetz im Werden, das alles irgend⸗ wie nicht Sitten eine, und es ſoll ſehr viel davon nicht vom weiteren 9 Das Verbot iſt zweifellos eine Tochter des Schund⸗ und Schmutzgeſetzes, und wir dürfen neugierig ſein, in welch gewaltigem Maße dieſe Verordnung läuternd wirkt Etwas weniger zimperlich ſind denn doch die Fran⸗ Vertriebe Im Preu⸗ ausſchließt. kaput zwar umſöringt, kann ihn das Publikum ebenſo für einen genialen Improviſator halten. An Beifall wird es die⸗ ſer neuen Klaſſe von Künſtlern gewiß nicht fehlen, und er wird ſie anſpornen, allmählich jeglichen Tanz einwand⸗ frei wiederzugeben. Auch diejenigen der Wilden, wobei am wenigſten Fehltritte auffallen. Wenn er bei dieſer letzteren Sorte zu ſchwitzen— man nennt das auch tranſpi⸗ rieren— anfängt, ſo iſt ihm das nachzuſehen. Aber das würde ſeine Kunſt nur noch fördern können, denn es verſteht ſich, daß er an Behendigkeit und Grazie zunimmt, je ſchlanker er iſt. And Tranſpiration verhilft ſtets dazu. Allerdings iſt das noch die alte Methode, die zur Schlank⸗ heit verhelfen kann. In der neueren Zeit ſchwitzt man das läſtige Hitzegefühl: man ſteckt ſich in Schaum. Nicht in Bierſchaum, ſondern in einen eigens dazu bereiteten. Wie haben wir's doch ſo herrlich weit gebracht. Wir kommen noch ſo weit, daß zum Beiſpiel die Nahrung uns in ſolch verfeinerter Form, auf der Apothekerwage getreulich nach Kalorien abgewogen, zugeführt wird, daß unſer Körper ſie reſtlos aufbraucht und uns den Gang zu einem ſtillen Oertchen entbehrlich macht, ſo daß wir in hundert Jahren dieſes Häuschen im Muſeum ſehen. Vermiſchtes. Treibiagden auf Wölfe. Die Wolfsplage nimmt in Rußland immer bedenklichere Formen an. In den letzten Jahren hat dieſes Uebel ſolche Dimenſionen erlangt, daf nun im Intereſſe der Viehwirtſchaft umfaſſende Maß⸗ nahmen zur Ausrottung der Wölfe ergriffen werden müh⸗ ſen. Beſonders dieſes Jahr zeigt ſich eine ſtarke Ver⸗ mehrung der Raubtiere. In der großruſſiſchen Republil der Sowjetunion allein wird die Zahl der Wölfe nun⸗ mehr auf ungefähr hunderttauſend Stück geſchätzt. Die reißenden Beſtien reduzieren jährlich den Viehſtand um ungefähr eine Million Stück, was für die Bauern einen Schaden von mehr als zwanzig Millionen Goldrubel im Jahre bedeutet. Aus der Art der Sache iſt aber dabei nicht der Schaden berücksichtigt, den der Jagdbe⸗ trieb durch die großen Rudel von Wölfen erleidet. Die Bauern verlangen nun immer energiſcher von der Re⸗ gierung in Moskau ausreichende Schutzmaßnahmen gegen die vierbeinigen Viehräuber. Bisher ging der Kampf gegen die Beſtien in der Weiſe vor ſich, daß man Prä⸗ mien für erlegte Wölfe ausſetzte und ab und zu Treib⸗ lagden inſzemerte, die ſich aber zumeiſt auf einen kleinen Kreis erſtreckten und daher auch nur geringen Erfolg hatten. Dieſe Art der Bekämpfung der Wolfsplage wird als vollkommen unzureichend erklärt. Deshalb iſt jetzt beſchloſſen worden, während der nächſten Jahre regel⸗ mäßig zu beſtimmlen Zeiten Treibjagden in großem Um⸗ fange zu organiſieren und dabet jvſtematiſch zu Werke zu gehen. 155 8 Die biligen Ostef-Angebote! Imprägnierter Mantel in gemusterten und einfarbigen Stoffen 13˙19˙ Burberry- Mantel mode, grau, sport 22.7 20 Moderner Nips-Mantel marine und schwarz, Wolle und Seide W. K. Eleganter Mantel in Herrenware und lichtfarb. 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Der junge Mann lachte höhniſch. „Ein eigentümlicher Zufall. Ich muß mir ſolche Zu⸗ fälle verbitten.“ „Damit wirſt du kaum Eindruck machen. Aber wohl hat er ein Recht, es ſich zu verbitten, daß man ſeiner Gattin ohne ſein und ihr Wiſſen Kompoſitionen widmet.“ „Das iſt ausſchließlich meine Angelegenheit. Ich widme meine Kompoſitionen, wem ich will, und wer ſich dadurch beleidigt fühlt, iſt ein Schwachkopf, ein—— Aber ich halte es für überflüſſig, darüber noch ein Wort zu verlieren.“ Hugo begleitete den letzten Satz mit einer großartigen Geſte und wollte das Zimmer verlaſſen. „Halt!“ rief da der Gymnaſialdirektor mit gebieteriſcher Stimme.„So obenhin wollen wir den Fall doch nicht behandeln. Dir mag es ja einerlei ſein, wie man über dich urteilt, du willſt dir von deinen Anſichten kein Jota rauben laſſen und ich zweifle keinen Augenblick daran, daß du in deinen Kreiſen damit beſtehſt. Was hier geſchehen iſt, geht aber auch mich an. Du biſt mein Neffe, du weilſt ſchte meinem Dache, und ſo ſchulden wir uns beide Rück⸗ en.“ „Die ich nicht verletzt habe.“ „Darüber wollen wir gerade ſprechen. Du wirſt dich erinnern, daß ich dich bei deinem Eintritt in dieſes Haus auf die beſonderen Verhältniſſe aufmerkſam machte, die man in einer Stadt wie Rohrburg bei ſeinem Tun und Laſſen im Auge behalten müſſe. Ich verkenne nicht, daß du dir einige Mühe gegeben haſt, dich damit abzufinden, ſo gut es dir möglich war.“ „Ein eigenartiges Lob!“ ſpottete der Neffe. „Nimm es, wie du willſt. Ich würde dieſen Hinweis damals unterlaſſen haben, wenn ich die Ueberzeugung ge⸗ abt hätte, daß deine moraliſchen Anſchauungen, dein ſitt⸗ icher Wandel die Gefahr peinlicher Zwiſchenfälle aus⸗ ſchlöſſen.“ Hugo hatte die letzten Bemerkungen mit offenem Munde angehört. „Nun wird's mir aber zu toll!“ brauſte er auf.„Meinſt du, daß ich willens ſei, vor dir den armen Sünder zu ſpie⸗ len und mir dieſe moraliſche Kopfwäſche noch länger ge⸗ fallen zu laſſen? Meine Moral iſt nicht ſchlechter wie die irgendeines Rohrburger Muſtermenſchen, ſie iſt nur nicht in einen Schraubſtock eingeklemmt. Der Himmel ſei davor, daß ich dir und anderen weiter läſtig falle! Ich packe meinen Koffer und dampfe mit dem nächſten Zuge in das hauptſtädtiſche Babel zurück, wo die Leute beſſeres zu tun wiſſen, als fortwährend über ihre Nächſten die Augen zu verdrehen. Gott befohlen!“ Der Direktor war allein. Er vernahm, wie die Tür des Fremdenzimmers wuchtig ins Schloß fiel. Der alte Herr mußte einer Szene gedenken, die er vor langen Jahren mit dem leichtlebigen Bruder gehabt, und die mit einem ähnlichen Schlußeffekt geendet hatte. „Er iſt wie ſein Vater“, grollte er,„leichtſinnig, jäh⸗ ornig. Und ſo wird auch er in ſein Verderben rennen.— as wollen Sie denn?“ Die letzten Worte waren 1 Schmidt gerichtet, die mit verſtörtem Geſichtsausdruck ins Zimmer trat. Das eftige Geſpräch zwiſchen Onkel und Neffe war bis an ihr hr gedrungen und der Knall, mit dem Hugo die Tür 0 bub ewgrſen, hatte ſie Schlimmes ahnen laſſen. 558 ot. „Was Sie wollen?“. Ber Direktor ſchrie es nur ſo. Daß die Frau auch bei dieſer Gelegenheit ihre Neugierde offenbarten, ſteigerte ſeine gereizte Stimmung zur Wut. „Ich wollte bloß—“ ſie konnte nicht weiterſprechen. „Sehen was hier vorging. Was? Schämen Sie ſich enn gar nicht, immer die Lauſcherin zu ſpielen und ſich um Dinge zu kümmern, die Sie nichts angehen?“ „Man darf doch—“ „Nichts darf man. Zum——l Hier haben Sie durchaus nichts verloren!“ i „Solche Behandlung—“ „Sie wollen ſich noch beſchweren?“ Der alte Herr bebte am ganzen Körper. Wenn Ihnen dieſe Behandlung nicht gefällt, ſo ſteht es in Ihrem Belieben, ſich nach einer beſſeren umzuſehen. Ha—“ Frau Schmidt war ſchon draußen. Der Direktor hatte nicht nötig, ihr erſt die Tür zu öffnen. auf einen Stuhl. Es war, um den Schlag zu bekommen! So hatte er ſich lange nicht geärgert. 5 Aber er hatte das ja befürchtet, als der Herr Neffe ſich ſelbſt zu Gaſte lud. Und der richtige Eklat würde erſt eintreten, wenn das Konzert unterblieb und man den Gründen nachforſchte, wenn Hugo fluchtartig von der Rohrburger Bildfläche ver⸗ ſchwand und Dr. Mendel Genugtuung verlangte. Der junge Herr wollte ſich ja nicht zu dem geringſten Zugeſtändnis bequemen, er wollte keine Vermittlung, weil ein falſcher Stolz ihm nicht erlaubte, auch nur ein hartes, aber gerechtes Wort anzuhören. Der Direktor war gleichfalls bereits ſoweit, daß er die Dinge durch ein Vergrößerungsglas ſah. Herr Direktor!“. Schon wieder dieſe Frau Schmidt. Kam ſie um Abbitte zu leiſten? s „Was gibts?“ 5 Statt aller Antwort überreichte ihm die Haushälterin eine ſchmale Viſttenkarte. Als er dieſelbe aber nicht mit einem Blick ſtreifte, ſondern achtlos auf den Tiſch warf, mußte ſie das Wort nehmen. „Draußen ſteht ein Diener, der Beſcheid haben will, ob der 17705 zu ſprechen find.“ „Nein.“ J „Gut.“ Sie wollte die Antwort dem Harrenden über⸗ bringen, aber ihr trotz des Vorgefallenen reges Pflicht⸗ gefühl ſagte ihr, daß ſie verſuchen müſſe, den Hausherrn zu einem anderen Entſchluß zu beſtimmen. „Es iſt aber eine Gräfin!“ „Einerlei. Ich habe jetzt keine Beſuchszeit.“ Dabei griff der Direktor aber bereits nach der Karte und las den Namen. Er erhob ſich mit einem Ruck. 8 „Seefeld, Seefeld!“ ſagte er.„Dieſe Dame will mich ſprechen? Es wird mir eine Ehre ſein— ſo eilen Sie— worauf warten Sie noch?“ 5 „Man weiß 5 gar nicht mehr, woran man hier iſt“, verteidigte ſich Frau Schmidt.„Erſt überhaupt nicht zu ſprechen, nun iſts mit einem Male ſo eilig— ſolche Wirt⸗ ſchaft! Da kann man ſich ja freuen, daß man bald nichts mehr damit zu tun hat.“ 5 f Und brummend entfernte ſich die Wackere, um den Diener zu benachrichtigen. Sie ließ den Profeſſor in keiner beneidenswerten Ver⸗ faſſung zurück. Er legte die Hand an die Stirn, als ſuche er in nebel⸗ grauer Ferne einen beſtimmten Punkt, der ſeinem Auge ent⸗ ſchwunden war. Dann trat er vor den Spiegel, ſtrich das Haar zurecht und zupfte mit nervöſen Fingern an der Krawatt Zu weiteren n blieb ihm keine Zeit, denn ſchon rauſchte draußen ein Kleid. Er ging dem Beſuch entgegen. XIII. Dr. Mendel ſah ſo bleich und ernſt aus, als er zu Haufe anlangte, daß ſogar die oberflächliche Emma erſchrak. „Sind der Herr Doktor krank?“ Ein müdes Kopfſchütteln war die Antwort. Da— ein helles Lachen! Er täuſchte ſich nicht. Es war Käthes Lachen, das aus dem Wohnzimmer hörbar wurde. Sie konnte lachen? Nein, ſie hatte kein Herz! Jetzt wußte er es beſtimmt. Sie würde lachen, wenn ihn im Duell des Gegners Kugel auf den Raſen ſtreckte. Bah— er wollte auch kein Mitleid und keine Trauer, wo die Liebe fehlte. Er machte Miene, in ſein Arbeitszimmer zu gehen. „Aber wollen der Herr Doktor nicht näher treten? Ach Gott, Sie wiſſen ja noch gar nicht——“ Und ſchon wurde die Tür des Wohnzimmers von innen aufgemacht. 8 „Guten Tag, Schwager!“ „Senta! Wo kommſt du denn her?“ Ex drückte die Schwägerin mit großer Zärtlichkeit an ſich. Es tat ihm wohl, einmal ein Weſen herzen zu können, an- dem nichts Arges und Falſches war. Wie biſt du liebenswürdig geworden!“ Mendel hatte für dieſe neckiſche Bemerkung nur einen langen Seufzer. „War ich nicht immer liebenswürdig? Aber du ſteckſt ja noch im Reiſemantel— übrigens flehſt du wohl aus, rieſig wohl!“ i(Fortſetzung folgt.) Gemper idem. (Nachdruck verboten.) Heute oder morgen, Morgen oder heut', Immer neue Sorgen, mmer neues Leid! Haſt den Haß bezwungen, Willſt gemach nach Haus— Kommt herbei geſprungen Liebe, bunt und kraus Immer neue Sorgen, mmer neues Leid, Heute oder morgen, Morgen oder heut'! Znarf Neppae. * FEE Das Teſtament. Von Wilhelm Renner. Das Folgende iſt keine Erfindung, ſondern nur der ganz nüchterne, durch ein klein wenig pſychologiſche Wahrſchein⸗ lichkeitsrechnung in inneren Zuſammenhang gebrachte Be⸗ richt eines Lebenslaufes, der ſoeben in Wien ſein Ende gefunden hat. Das war alſo die Pauline Förſter, Tochter des Oeko⸗ nomen Moritz Förſter, ein zartes und durch den lauten, rauhen Betrieb des väterlichen Pachtunternehmens reichlich ſcheu und ſenſibel gewordenes Ding, dem nicht nur die Mutter früh geſtorben war, die— ſchlimmex noch— die Mutter auf unglückliche Weiſe in Blindheit und damit in Melancholie hatte verſinken ſehen müſſen. Nicht mit tiefer Freudigkeit, aber doch mit großen Erwartungen unterwarf ſie, die kaum die Zwanzig hinter ſich hatte, ſich dem Diktat des Vaters, der für die gehorſame Tochter— vor fünfzig Jahren war Gehorſam auch in dieſen Dingen normaler⸗ weiſe noch eine Selbſtverſtändlichkeit— eine ausſichtsvolle N mit einem tüchtigen Kaufmann auskalkuliert atte. Der Gatte, während der kurzen Verlobungszeit durchaus der galante und zuvorkommende Bräutigam der„guten alten Zeit“, nahm von ſeiner jungen Gattin mit der ganzen verſtändnis⸗ und rückſichtsloſen Brutalität des routinierten Lebemannes Beſitz, der eine zeitlang aus Gründen der bürgerlichen Wohlanſtändigkeit ſeine Gelüſte hatte im Zaume halten müſſen. Die zarte Seele der ſo jäh aus der bangen Ahnung des Mädchentraumes in den Schlamm der unverhüllten Brutalität Herabgeriſſenen fand keinen anderen Weg aus dem Ekel, als ſofortige Flucht, ein Entſchluß, der ſie alsbald erbarmungslos außerhalb ihrer bisherigen Geſellſchaftsklaſſe ſtellte, die das Abnorme — gleichgültig aus welchen Quellen es kam— kaltherzig und unbedingt als ſchändlich und ſchändend empfand. Ein wenig Schmuck und raſch zuſammengeraffte Barmittel er⸗ möglichten es ihr, in der ſelbſtgewählten Einſamkeit die Zeit zu überdauern, die ſie brauchte, um wieder zu ſich ſelbſt zu kommen. 5 Dann kam eines Tages die große Frage: Was ſoll werden? Vor fünfzig Jahren gab es noch keine berufs⸗ tätigen Frauen— außer etwa der einen anrüchigen Ka⸗ tegorie, von deren Exiſtenz die junge Frau noch kaum etwas wußte. Außerdem war es ihr nicht darum zu tun, zu exiſtieren, ſondern ſie wollte ihr Leben irgend einem großen Zweck hingeben. Sie gedachte der Mutter, der er⸗ blindeten— und gedachte der Vielen gleicherweiſe Unglück⸗ lichen. So grub ſich der Gedanke in das gemarterte Hirn, dieſen ihr Daſein zu opfern. Was nun kam. war ein Leben, das ſich unerbittlich jeglichen Wunſches nach bürgerlicher Geltung entſchlug und in dem engen Kreis, der dem armen Weſen 5 die ſozio⸗ logiſchen Bedingungen der Zeit gezogen war, mit ver⸗ zweifelter Konſequenz um das eine Ziel kreiſte Sie ſtellte ſich an die Straßenecken und bettelte, ſtellte ſich vor die Ausgänge der Praterlokale und hielt den Genießern des lichten und leichten Lebens die ſchmale Hand entgegen, ſie ſchlich durch die Kaffeehäuſer und blieb, indes die müden Augen ihre ſtumme Bitte ſprachen, an den Tiſchen reihum ſtehen. Jahrzehnte hindurch ging ſie ſo ſtumm die Leidens⸗ ſtraße der Bettlerin, wurde eine ſtadtbekannte Erſcheinung, Wind und Wetter verkrümmten rheumatiſch die zarten Glieder, für deren Pflege kein Pfennig vertan werden durfte. Der Krieg kam, die Inflationszeit kam— ſie ſpürte von allem nichts, ſie zog ihre Dornenſtraße, ſie blieb der einmal ſich erkorenen Pflicht getreu, wußte kaum mehr, was man ihr in die Hand drückte, wieviel ſie— ängſtlich in ein Tuch gefaltet— zur Sparkaſſe brachte, wußte nur, daß ſie fortfuhr, ihre Pflicht bis zum Aeußerſten zu tun. Bis endlich in den böſen Januartagen des letzten Winters Kälte und Schneeſturm an irgend einer Straßen⸗ ecke ſie bezwangen. Die Polizei ſchaffte ſie ins Kranken⸗ haus und man ließ ihr, deren jahrelange Unterernährung man alsbald zweifelsfrei feſtſtellte, die Wohltaten der Armenpflege angedeihen. Dem mißhandelten Körper war nicht mehr zu helfen, langſam verſickerten die Lebenskräfte und eines Tages bemerkte ſie ſelbſt an der zarteren Auf⸗ merkſamkeit, die man der Scheidenden widmete, wie es um ſie ſtand. „Sie forderte einen Notar. Aerzte und Schweſtern zuckten die Achſeln und hielten den mit fieberhafter Eindringlich⸗ keit geäußerten und wiederholten Wunſch für ein Symptom der beginnenden Agonie. Die Kranke riß mit aller Kraft die letzten Lebensgeiſter zuſammen und beſtand mit be⸗ fremdender Beſtimmtheit darauf, daß ſie ein Teſtament er⸗ richten müſſe. Man erfüllte der Sterbenden den Wunſch. Der Notar erſchien und nahm das Teſtament auf: das ge⸗ ſamte Barvermögen der alten Bettlerin, ihr Haus, ihr Schmuck, ihr Bankdepot bei der Kreditbank fällt der Stadt Wien zu, die es zu wohltätigen Zwecken und zwar in erſter Linie für Blinde zu verwenden hat. Grundbuchauszug, Schmuck, Bankdepotſchein ſollen in dem Kellerloch, in dem ſie gehauſt habe, in die Strohmatratze eingenäht, zu finden ſein. Man iſt immer noch weit entfernt davon, zu glauben. Man hält Alles für Todesphantaſien einer Sterbenden, deren kümmerliches Leben denn auch bald nach errichtetem Teſtament erloſch. Aber das Teſtament iſt nun einmal notariell aufge⸗ nommen und will vollſtreckt ſein. Die Amtshandlung, zu der keine verwandte Menſchenſeele ſich einfindet, geht vor ſich. Man findet in dem naſſen, dunklen Kellerloch, in der errotteten Strohmatratze den Schmuck, den Grundbuchaus⸗ zug, den Bankdepotſchein— Werte von insgeſamt 4 Mil⸗ liarden Kronen, eine Viertel Million Mark.. Das Ziel eines nicht auszudenkenden Leidensweges iſt erreicht, das mit erſterbenden Lebenskräften errichtete Teſtament ſichert vielen Hunderten der unglücklichen Lei⸗ densgefährten der vor mehr als zwei Menſchenaltern ver⸗ ſtorbenen Mutter Troſt und Linderung— ſo ſcheint es. Aber das Leben will keine erfüllten Ideale. Schon liegt bei dem Wiener Verlaſſenſchaftsgericht die Anfechtung der Gültigkeit des Teſtamentes, die Angehörigen haben iich plötzlich der Verwandtſchaft mit der Bettlerin erinnert. 925** 8 Böſe grauen im Sprichwort der alten Oeutſchen. Das Port Kantippe iſt griechiſchen Urſprungs; die böſe Frau des weißen Sokrates ſoll ſo geheißen haben; aber auch die alten Deutſchen wußten von böſen, zänkiſchen, kei⸗ fenden Frauen mancherlei zu ſagen. Der mittelalterliche Dichter Markolf ſagt zum Beiſpiel: 5 Einem böſen Weibe mag nichts gleichen An Posheit in allen Reichen. Stirb ſie, ſo brich ihr die Bein Und lege ſie auf einen großen Stein; Dennoch magſt du Sorge han, Sie möchte wieder auferſtahn. Oder: Wenn ſich zwei alte Weiber ſchelten, Alle ihre Untat ſie dann vermelden. Oder: Ein Dach, das rinnt, ein Weib, das zankt: Mancher gute Mann ſein Leben dran krankt. Frauen: f Wer ein Lieb hat, der wird ſelten frei Von Sorgen, daß es treulos ſei. Die Schwatzhaftigkeit der Frauen geißelt Markolf⸗ Mo viel Kühe ſind, da iſt Käſe viel. Gleicherweiſe ich ſprechen will, Daß die Weiber ſchwatzen außer Maſſer, Wo ſie gehen auf der Straßen Aus Nah und Fern. Dillenburg.(Familiendrama.) In Rittrshau⸗ ſen(Dilltreis) ſchoß der über 70 Jahre alte Chloſſer Wilhelm Karle, der bei ſeinem Sohn, dem Bürgemeiſter von Rittershauſen, wohnte, auf ſeine Schwiegetochter und deren Schweſter. Die Schwiegertochter wurde ſchwer, die Schweſter leicht verletzt. Der lungenkranke Soh ſtürzte aus dem Fenſter und rief um Hilfe. Es wird ange⸗ nommen, daß Karle auch ſeinen Sohn erſchießen wollte. Hieran wurde er jedoch durch Nachbarn gehindert. Er flüchtete in ſein Zimmer und erſchoß ſich. Die Vrletzten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Regensburg.(Ein Jahr Zuchthaus fr einen Poſtmarder.) Der ehemalige Poſtſekretä Otto Stemmler in Regensburg, der als Beamter eie Reihe von Unterſchlagungen im Geſamtbetrage von ber 500 Mark machte und, um nicht entdeckt zu werden, mehrere Urkunden beiſeite ſchaffte, wurde vom Schöfengericht Regensburg zu einem Jahr Zuchthaus verurtelt. Elbing.(Vier Fiſcher in der Oſtpe er⸗ trunken.) Ein Fiſcherboot mit 4 Inſaſſen ats Kahl⸗ berg bei Elbing ſchlug in ſtarkem Sturme im. Drei Inſaſſen wurden in die See hinausgetrieben. zhre Lei⸗ chen ſind bisher noch nicht geborgen worden. Ter vierte hatte ſich am Boot feſtgebunden. Das umgdſchlagene aufgefunden. * Boot mit der feſtgebundenen Leiche wurde vor Fiſchern“ Ein ſeltenes Familienfeſt begehen morgen die Ehe⸗ leute Gg. Seitz II., Jakob Sohn, Friedrichſtr. 115 die neben ihrer Silber⸗Hochzeit, die grüne ihre Tochter feiern, während altes die jüngſte Tochter als Konfirmantin vor den ar tritt. Die Standeschronik der Gemeinde Seckenheim weiſt im Monat Peärz 15 Geburten, 3 Eheſchließungen und 8 Todesfälle auf. a — Der Sternenhimmel im April. Wenn die Nacht die Gegend in Dunkel zu hüllen beginnt, ſo erblickt das zum Himmel gewendete Auge zuerſt im Südweſten einen hellen Stern: es iſt der Planet Venus, der bis zu drei Stunden nach der Sonne am Himmel leuchtet. Bald finden wir im Süd wpeſten auch den hellſten Firſtern des Himmels: Si⸗ rius. Weſtlich vom Sirius tauchen dann die ſieben hellen Sterne des Orion aus der Dämmerung auf, über dieſen findet man den Stier mit dem Siebengeſtirn. Nördlich vom Stier ſteht der Fuhrmann, öſtlich von dieſem die Zwillinge mit dem Bruderſtern Caſtor und Pollux, dar⸗ Hund von Erocyon. Weiter öſtlich findet s und der Löwe mit Regulus, dann erhe⸗ dotes, Jungfrau, Krone und Herkules über den ont. Wähle. die Milchſtr ße, die von Süden her E die Sternbilder Zwillinge und Fuhrmann zieht, eſtlich vom Himmelspol durch das W⸗förmige Stern⸗ bild der Caſſiopeia hindurch zum Nordhorizont hinab⸗ ſinkt, ſteht öſtlich vom Polarſtern das altbekannte Stern⸗ bild des Wagens oder großen Bären. Von den Planeten Danzig.(Ein Opfer der Spielleideiſchaft.) II der Toilet— ich tag eine Station auf ihrem Lebenswege, die bis in das ſpäte Alter hinein feſt in ihrem Gedächtnis haftet. Die ganze Feierlichkeit der Stunde bringt tiefe Einkehr und in manch einem Konfirmanden regt ſich ein Ahnen von kommenden Kämpfen. Blitzartig zieht die Vergangenheit an ihnen vorüber und dankbar müſſen ſie die Sorge der Eltern um ihr Wohl anerkennen, wenn die mahnenden Worte des Geiſtlichen ihnen letzte Richtlinien geben für das fernere Leben. Denn jetzt heißt es zeigen, ob ſie fähig ſind, ein nutzbringendes Glied der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft zu werden. 5 Die Konfirmation hat heute neben ihrem rein kirchlichen Charakter auch den einer Familienfeier. Sie bedeutet ja auch, ganz abgeſehen von ihrem religiöſen Inhalt, einen Wendepunkt im Leben des jungen Menſchen, den Ab⸗ lone, der Kindheit und erſten Jugendzeit. Als Fami⸗ ienfeier wird ſie äußerlich gekennzeichnet durch die Teil⸗ nahme aller Familienmitglieder, von Freunden und Ver⸗ e durch das Aeberreichen von Geſchenken an den Satman de, die häufig ſchon auf das Jevorſtehende stadium des reiferen Jugendalters durch Art und Zweck hinweisen. Die Kirche geleitet den jungen Menſchen hinaus 95 den neuen Weg durch den Segen des Seiſtlichen ee 1 5 5 1 und Verwandte zeuge nteilnahme durch ihre herzlichen Glück⸗ f wünſch er den ferneren Lebensweg. e für die meiſten iſt der Konfitmations-⸗ iſt folgendes zu berichten: Merkur iſt unſichtbar. Mars tritt itte des Monats in da; Sternbild der Zwillinge und windet bald nach Mitternacht. Jupiter kommt Mitte Monats aus der Morgend zmerung hervor, wo⸗ n Saturn Mitte des Monats chon etwa um 10 Uhr ids aufgeht.— Der Mond iſt am zweiten unſichtbar Neumond am neunten tritt das erſte Viertel ein, 17. iſt Vollmond und der 24. bringt das letzte tel.— Die Tageslänge(mit Eintritt der Morgen⸗ Abenddämmerung) nimmt dem immer höher wer⸗ den Sonnenſtand entſprechend von 14 Stunden am zuf ca. 16 Stunden am 30. zu. Baudarlehen bedacht werden, aber alle Bauluſtige haben ſtänden. i Stimmen aus unſerem Leſerkreis. Für Artikel unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Aprilſcherze gibt es, aber daß der Gemeinderat hier (laut Neckar⸗Bote vom 1. 4., unter Mitteilung aus der Gemeinderatsſitzung) ſich Aprilſcherze erlaubt, glaubt wohl niemand, auch der Artikelſchreiber nicht. Der Ge⸗ meinderat hat beſchloſſen, rund um Seckenheim Bau⸗ gebiete zu erſchließen; man bedenke, an 4 Stellen ſollen jetzt die Wohnhäuſer ſozuſagen aus dem Boden wachſen. N 1. Waſſerturm, 2. Sommerdamm, 3. Schloß⸗ u. Wilhelm⸗ 57 ſtraße und 4. am Stock.(Ja, man ſollte den Stock 1 holen, aber man hat keinen und ohne Stock kann man bekanntlich nichts machen). Es konnten in dieſem Bau ⸗ jahr nur 7 Bauluſtige, außer der Baugenoſſenſchaft, mit 1 ohne der Gemeinde ihr Zutun Bauplätze. Es kann ſich jetzt nur noch um die Baugenoſſenſchaft handeln, um derſelben, wie ſeither, Baugelände, faſt geſchenkt, zur Verfügung zu ſtellen. Mit dieſer aus der Nachkriegszeit üblichen Bauplatzbeſchaffung muß aufgehört werden. Wenn ſich auch der Gemeinderat in ſeiner Mehrheit und die ſog. Bodenreformer auf den Standpunkt ſtellen, in Seckenheim würden Wucherpreiſe für Baugelände verlangt, ſo ſei denſelben geſagt, daß die Bauplaßpreiſe durch die Verhältniſſe beſtimmt werden und nicht durch Gemeinde⸗ rat und Bodenreformer. Eine Einmiſchung von dieſer Seite her werden die Grundſtückseigentümer entſchieden ablehnen. Der Zeilen kurzer Sinn iſt der: Die Gemeinde bringt kaum für 10 Neubauten Baudarlehen auf und 5 will in Seckenheim an allen Ecken und Enden Baugelände 1 erſchließen, als ob eine Million Baugelder zur Verfügung ö civis. 5 bünenblen Ong In der wüde flirte: Judika.(Sonntag, den 3. April 1927). Filmſchau. Wie leicht iſt der Menſch vallenden Zorn einem Verdacht nachzlgeben und damit nenloſes Elend auf ſeine Mitmelſſchen zu häufen, wie durch den Bankdirektor Cartier geſchieht. Durch Zucht⸗ 8, leidvolles Elend bis hin zur Guillotine drängt der zrechte Verdacht im Verein mit unbezähmter Leiden⸗ t den unſchuldig Gerichteten und ſeine Familie. Die re Reue kann nicht mehr alles gut machen, denn unerbittliche Tod hatte bereits ein Opfer gefordert. yhnend rütteln die wechſelnden Bilder an die Herzen Beſchauer:„Prüfe, ehe du urteilſt“,„Sei gerecht!“ den⸗Lichtſpiele. Den guten Darbietungen der letzten „Hen reiht ſich der erſtgezeigte Vierakter„Das un⸗ heimliche Haus“ an, der mit dem Senſationsfilm„Der Rekord“ verglichen werden kann. Im Anſchluß folgt der erſt kürzlich im Alhambra⸗Theater Mannheim mit größtem Erfolg gezeigte neue deutſche Großfilm„Ballett⸗ mädels“, welcher ſich im ſchönen Wienerland abſpielt und ſehr dem früher gezeigten ſchönen Film„Walzer⸗ traum“ ähnelt. treten vor den Beſchauer und halten ihn bis zum Schluſſe im Bann Die Muſikbegleitung iſt recht gut zu nennen und verhilft dem Ganzen zu einem durchſchlagenden Erfolg. l ö Sport und Spiel. Handball. Lokale Treffen üben immer eine beſondere Anziehungskraft auf das ſportliebende Publikum aus. So iſt es nicht zu verwundern, daß man den auf morgen Sonntag angeſetzten Werbeſpielen im Handball zwiſchen dem hieſigen Turnerbund Jahn und Turnverein 98 allſeits das größte Intereſſe entgegenbringt. Beide Vereine ver⸗ fügen über vorzügliches Spielermaterial und beſonders die beiden 1. Mannſchaften dieſer Vereine werden ſich einen ſcharfen Kampf um den Sieg liefern. Leider fehlt dem Tb. Jahn ſein unerſetzlicher Torwart, während der To. 98 ohne ſeinen vorzüglichen Mittelſtürmer antreten muß. Trotzdem dürften die Spiele einen intereſſanten nnd ſpannenden Verlauf nehmen. 5 Sehr intereſſante und amüſante Szenen ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Konfirmation). Pfarrer Kunz. Landeskollekte für die bad. Bibelgeſellſchaft. — 7/3 Uhr Bücherei offen. ½8 Ühr Abendgottesdienſt(Kirche) Vikar Kammerer. Mittwoch, 6. April: ½8 Uhr Paſſionsandacht. Pfarrer Kunz. . Jugendvereinigungen.. Donnerstag: Bundesabend des Jugendoundes.(Paſſionsandacht). Freitag: Bundesabend des Mädchenbundes. filrche: Hollosdiennt-Oranung in der Aalbol. Judica.— 5. Faſtenſonnkag. Samstag: 2—4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6 Uhr Beicht. ½8 Uhr Frühmeſſe mit Oſterkommunion der Fr Jungfrauen und Mädchen. 5 75 ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Chriſtenlehre für Jünglinge. 3 en, ½2 Uhr Andacht. 2 Uhr Mütterverein. ½8 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht und Segen. Mittwoch: 7 Uhr Schülergottesdienſt. f Hinweis. Wir verweiſen auf die der heutigen Ausgabe angeſchloſſene Beilage der Firma Hermann Fuchs, Mannheim, an den Planken neben der Hauptpoſt. Druck und Verlag: W Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Teo Hach it I, K. 4. G. Marbeſvlatz Hel. 20 Damenleſeicleruloſße: 5 Holle- Seide Baummollę 8 Herrensſtaßés⸗- HArœe Spo GesellSchhl. Jelnen u. Baumnolluaren: Hacches te- Hence nzefire-Helldlmmaste Nec u. Auch enuctscheè-Haſßeedeclen Au ον,Hj⁊e-lelts- Schlcdecen i 1 Hüngerbu Kücheneinrichtungen nnn i.(Gegt. eute Abend 8 Ahr N der Gemeinde heim. Unſerem lieben u tyeuen Sangesbruder Adolf 5 P-obe l ichg 95, Dipl e Am Montag, den 4. kibril 1927, vorm. 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