Bezugspreis: Für den Monat April 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg⸗ Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Igges- und Anzeigenb 1 725 Fumalnd. 16. furl 1027 alt fü —— 5 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſpeecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. E III Oſierſtille. N 1 Von Jan Eyck. In einer Zeit, in der kulturelle Differenzen mit Macht zum Austrag drängen, während der eigentliche In⸗ halt des in ihnen vertretenen Kulturwillens immer ver⸗ wäſſerter zu werden droht und nur noch den Wenigſten n ſtändig gegenwärtig iſt, tut es doppelt not, die großen Feſte des Jahres als das zu würdigen, was ſie wirklich find und was ſie gleicherweiſe Gläubigen und Angläu⸗ bigen bedeuten können. Die Verheißung, die Saat und 9 die Segnung der Saat— das wäre, in den realen Ab⸗ lauf des Jahres übertragen, die Deutung der drer gro⸗ ßen Feſte des Jahres: Weihnachten, Oſtern und Pfing⸗ ſten und ihrer Aufeinanderfolge. Die Verheißung wird uns geſchenkt, Geſchenk von oben iſt auch der pfingſtliche Segen, die Saat aber iſt unſere Sache und fordert darum 55 doppeltem Ernſt Einkehr und rechte Bereitſchaft zum Werk. Wie wir nun auch dieſes Werk anzugreifen gedenken, ob aus der Kraft des Glaubens an die Aufferſtehung oder aus ber Kraft des Willens, auf deſſen Macht wir Mo⸗ derne uns ſoviel einzubilden geneigt ſind,— gleicher⸗ weiſe ziemt es ſich, das Oſterfeſt nicht mit lautem Lärm und gedanlenloſem Jubel, ſondern in der Stille zu be⸗ gehen, in einer Stille, die alle inneren Wachstumskräfte zur bevorſtehenden Entfaltung ſammelt. Hier aber liegt das Problem unſerer Bereitſchaft zu jeglichem Werk: die Stille, in der die Energien ſich ſammeln, die innere Spannung, die zu ſolcher Sammlung not tut, iſt ſchon längſt nicht mehr unſere Sache. Vielmehr reden wir uns ein, der Zerſtreuung zu bedürfen und geben uns ihr hin, unbewußt deſſen, daß ſolche Zerſtreuung Zerfließen der Kräfte ins Uferloſe bedeutet, und unfähig. anſtatt dieſer Zerſtreuung von des Tages Arbeit und Mühe den Willen zum Aufſchwung und zur Erhebung aufzubrin⸗ gen. Geſellt ſich dann zu dem ſiebenten Ruhetag ein zweiter Feiertag oder gar eine weitere Kette von Feier⸗ tagen, ſo führt die Zerſtreuung zur Erſchlaffung und an die Stelle des Segens der Feierſtunden kritt der Fluch jener Verkündigung: Im Schweiße deines Angeſichtes doppelt ſchmerzlich. 5 5. Solche Worte wollen ſchlecht gewählt erſcheinen zur Feier des Feſtes, das uns die Auferſtehung verkünden will. Doch ehe ſich der auf⸗ Neue befreite Geiſt zum HAuſfſchwung und zu fruchtbarer Entfaltung rüſtet, muß erſt die dunkle Gruft geſprengt ſein, in der die trägen Menſchenherzen im Winterſchlafe geſäumt haben. Erſt „Oſtermorgen“: Die Lerche ſtieg am Oſtermorgen empor ins klarſte Luftgebiet und ſchmettert', hoch im Blau verborgen, ein freudig Auferſtehungslied. And wie ſie ſchmetterte, da klangen es tauſend Stimmen nach im Feld: Wach auf, das Alte iſt vergangen. wach auf, du froh verjüngte Welt! Dann aber wird ſich erſt noch erweiſen müſſen, ob unſer ſchwaches, von des Gedankens Bläſſe angekränkeltes Ge⸗ ſchlecht ſolch froher Erhebung noch fähig iſt. Noch oder vielleicht ſchon wieder? Gerade jetzt, wo die Er⸗ innerung von Millionen mit verkrampftem Schmerz ſo oft um zehn Jahre zurückſchweift in die Zeit, da das Inferno des Weltkrieges immer grauenvollere Geſchicke ſchuf, ſcheint die Entwicklung abermals das in Genf ſchüch⸗ tern aufkeimende Pflänzchen der Hoffnung auf die allge⸗ meine Hinwendung der Völker zu fruchtbarer Friedens⸗ arbeit zertreten zu wollen. Heftig und verbittert hört man die Skeptiker rufen: Seht ihr, wir haben wieder einmal zu viel Vertrauen gehabt, wir ſind abermale n.] verführt zum Entgegenkommen und zur Opferwilligkeit And ſind abermals enttäuſcht. Schwer ſcheint es zu ſein, krotz allem auch am Beginn dieſes Erntejahres wieder die Hofffnung aufpflanzen zu ſollen und nicht wenige gibt es, die ſolche Hoffnung als verderbliche Sentimalität, aals tränenſelige Schwäche brandmarken. 1 ſchon der dritte Tag.., ſo klagten Jeſu Jünger und 55 Frauen am Auforſtehungsmorgen, da er ſchon wis 5 unter ihnen wandelte, ohne daß ſie es wiſſen. And 1 Tage ſpäter erſcholl die begeisterte Pfingſtbotſchaft. uch wir ſcheinen alle Veranlaſſung zu haben, zu kla⸗ gen: Nun iſt ſchon das zehnte Jahr, und wir hofften. es ſollte Frieden in der Welt werden. Aber wer darf ſich erkühnen, zu beſtreiten, daß der Wille zum Frieden, wauenn er auch noch nicht die Welt beherrſcht, doch ſchon mächtig geworden iſt in dieſen Jahren, mächtiger als je 3 Dieſe Gewißheit iſt kein gedankenloſer, welt⸗ remder und blinder Optimismus, ſondern die nüchterne löſchätzung des Geſchehenen, geleitet durch die Erkennt⸗ nis, daß menſchliche Ungeduld nur zu ſchwer über die Enge ihrer ärmlichen Erfahrungsweisheit hinausgelangt. e Ungeduld zu läutern, an ihre Stelle den ſtillen, ſten Mut zu ſetzen, der ſich auf die uns gewordenen Ver⸗ geißungen ſtützen da — Forderung gipfeln würde: 5 Wir heißen Euch hoffen! N dann iſt es Zeit zu jubeln, wie Emanuel Geibel in ſeinem „Wir hofften, er würde Ijfrael erlöſen, und nun iſt 5 5 1 darf— das wäre der rechte Segen er Oſterſtille, die ſo erſt recht feſtlich werden und in der 8 79 9 Rückblick. 5. Wer annahm, daß es mit der Vertagung der Parlamente in der Innenpolitik oſterlich ruhig werden würde, ſah ſich ſehr ſchnell eines anderen belehrt. Der Wechſel auf zwei leitenden Poſten im Reichsinnenmini⸗ ſterium wurde von der oppoſitionellen Preſſe zum An⸗ laß eines Angriffs gegen die Perſonalpoli⸗ tik der Reichsregierung genommen und in großen Lettern war wieder einmal zu leſen, daß die Reaktion marſchiere. Demgegenüber hat das Zentrumsblatt die „Germania“ durchaus mit Recht darauf verwieſen, daß ein Miniſterium ſelbſtverſtändlich die für die politiſche Arbeit wichtigſten Beamtenpoſten mit eigenen Vertrauens⸗ leuten beſetzen müſſe und dieſe Poſten nicht den Ver⸗ trauensleuten der Oppoſition überlaſſen könne, daß es ſich hier nur um eine politiſche Selbſtverſtändlichkeit handle, um eine Konſequenz, die aus dem parlamentariſchen Sy⸗ ſtem gezogen werden müſſe, und die ja auch in der Tat ſchon von früheren Regierungen gezogen wurde. War ſo die Aufregung über den Wechſel in einigen leitenden Po⸗ ſten des Innenminiſteriums recht überflüſſig, ſo zeigte ſich ſehr bald, daß die Erörterungen über einen Wech⸗ ſel in der Preußenkoalition nicht minder un⸗ nötig waren. Die letzte Rede Stegerwalds im Reichstag wurde nämlich verſchiedentlich als Abſage des Zentrums an die Sozialdemokratie ausgelegt, worauf aber ſehr ſchnell von Zentrul⸗sſeite feſtgeſtellt wurde, daß das preu⸗ ßiſche Zentrum garnicht daran denke, die Koalition in Preußen zu ſprengen. i Wichtiger als dieſe ziemlich überflüſſigen politiſchen Erörterungen ſcheint uns auf innenpolitiſchem Gebiet der ſtarke Rückgang der Arbeitsloſenziffer zu ſein, die zum erſten Male ſeit langer Zeit wieder unler eine Million zurückgegangen iſt, nämlich auf 946000, was gegenüber der Ziffer der erſten Hälfte des Marz eine Abnahme um 21, Prozent bedeutet. Daß der Ge⸗ ſamtrückgang der Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger im Monat März über eine halbe Million beträgt, näm⸗ lich 535 000, iſt ein gewiß erfreuliches Zeichen für die Beſſerung der Lage des Arbeitsmarktes. Dafür, daß es an unerfreulſchen Vorgängen in der Innenpolitik nicht fehlt, iſt freilich auch zur Genüge geſorgt worden, wobei man nur an den Plauener Prozeß zu de iken braucht. Dieſer Prozeß hat mit einer Verurteilung des angeklag⸗ zen Rechtsanwalts Müller geendet, wober in der Arteils⸗ begründung ausdrücklich hervorgehoben wurde, daß alle von dem Angeklagten gegen Dr. Streſemann hervor⸗ gebrachten Beſchuldigungen ſich als unwahr erwieſen hät⸗ zen. Alles in allem bot Plauen ein unerfreuliches Bei⸗ ſpiel dafür, wie heute der politiſche Kampf geführt wird. Ein politiſcher Prozeß war es auch, der in Frankreich die Aufmerkſamkeit auf ſich zog, nämlich der Prozeß des Abbe Haegy, des Wort⸗ und Schriftführers der kirchlich geſinnten elſäſſiſchen Volkspartei, gegen Helſey, den Leiter des„Journal“, der den Abbe des Autonomis⸗ mus, d. h. der Pariſer Auffaſſung nach, des Landesver⸗ rats beſchuldigt halte. Es hat ſich in Colmar gezeigt, daß derartige politiſche Fragen, wie ſie zur Debatte ſtan⸗ den, von einem Gericht nicht entſchieden werden können, und ſo endete der Prozeß mit einer etwas theatraliſchen Verſöhnungsſzene, er erbrachte aber auch den Nachweis, daß alle franzöſiſchen Anſchuldigungen, daß die Autonomiebewegung im El ſaß durch deutſche Gelder unterſtützt werde, der Begründung entbehren. Mehr noch als dieſe franzöſiſchen Prozeßvorgänge zog freilich England die Aufmerkſamkeit auf ſich, nicht al ein durch die Einbringung des von den Liberalen und der Arbeiterpartei bekämpften Antiſtreikgeſetzes, ſondern auch vor allem durch das Churchillſche dritte Budget, das mit einem Defizit von nicht weni⸗ ger als 36 Millionen Pfund ſchließt. Churchill konnte da⸗ bei allerdings darauf hinweisen, daß der General⸗ und Kohlenſtreik einen Ausfall von 17,5 Millionen Pfund an Einkünften zur Folge gehabt hat, während er anderer⸗ ſeits die Ausgaben um 14,5 Millionen erhöhte. Da faſt unmittelbar nach dieſem nicht ſehr erfreulichen Haus⸗ haltbild die Handelsſtatiſtik veröffentlicht wurde, die ein ſtarkes Anſteigen des Exportes zeigte und da ferner der Vierteljahrsbericht über die Beſchäftigung im Schiffsbau alle Vorausfagen übertraf, ſo blieben die Londoner Börſe⸗ und die engliſchen Wirtſchaftskreiſe durchaus zuverſichtlich, wenn auch die Budgetkritiker nicht verkennen, daß die Dinge alles andere als erfreulich ſind und daß Churchill manches nur einmal anwendbare Hilfsmittel benutzte, um das Defizit nicht noch größer werden zu laſſen. Neben dieſen innenpolitiſchen Sorgen blieb dem eng⸗ liſchen Kabinett auch weiter die Sorge um China. Es hat hier zwar den Anſchein, als ob ſich ein Umſchwung vorbereitet, als ob ſich das Kriegsglück wieder an die Fahnen der Nordarmee ITſchangtſolins heftet. Wenn man auch wohl die Nachrichten von einem Zerfall der Kantontruppen mit großer Vorſicht aufnehmen muß, ſo iſt iſt doch ſo viel ſicher, daß der Vormarſch der Kantontruppen gegen Peking zum Stehen gekommen iſt. Die Großmächte operieren China gegen⸗ über ausnahmslos mit Vorſicht und Zurückhaltung. Die Sühnenote für Nanking hat keinen ultimativen Charakter erhalten und in einem amt hen amerikaniſchen Kommen⸗ lar zu dieſer Note iſt noch a drücklich betont worden, daß die Mächte der Würde und der Souveränität des chineſi⸗ ſchen Volles, das ſie gern als ihnen befreundet anſehen möchten, nicht zu nahe getreten ſeien. N Aber auch Moskau hat es vermieden, die letzten Konſequenzen aus den Vorfällen in Peking zu ziehen, es hat ſich mit einer zeitweiligen Zurückziehung ſeines Pekinger Geſandten begnügt, aber wohl⸗ 2 weislich die diplomatiſchen Beziehungen nicht abgebrochen. alli 5 8 venn auch die Nachrichten von ruſſiſchen Truppenkonzen⸗ rationen nicht verſtummen wollen und die Japaner be⸗ reits zu ſehr energiſchen Aeußerungen veranlaßt haben. Im nahen Oſten iſt es Litauen, das die. Aufmerkſamkeit auf ſich lenkt, da das Land nach der Auflöſung des Par⸗ lamentes offenbar der Diktatur der Nationalisten und Mi⸗ litariſten entgegentreibt. Man ſieht, es iſt in der gro⸗ ßen Politik nicht gerade oſterlich und am allerwenigſten will zu einer Oſterſtimmung des Genfer Fiasko paſ⸗ ſen, denn als ſolches muß doch die jetzt erfolgte Ver⸗ tagung des Vorbereitungsausſchuſſes für die Abrüſtungs konferenz beltachtet werden. ö 5 Die Lohnpolitik der Reichsbahn. Mangelndes Verſtändnis in ſozialer Hinſicht. Berlin, 14. April. Trotzdem die Eiſenbahnorganiſationen dem vom Reil, Irbeitsminiſterium gefällten Schiedsspruch auf eine Erhöhung des Stundenlohnes um 4 fg. und eine entsprechende Arbeitszeitverkürzung ihre Zu⸗ ſtimmung gegeben haben, hat, wie bereits berichtet, die Reichsbahnverwaltung dieſem Schiedsspruch nicht zuge⸗ Reichsbahnverwaltung dieſem Schiedsſpruch nicht zuge⸗ ſtimmt. Von Seiten der Eiſenbahnorganiſationen iſt daher beantragt worden, daß das Reichsarbeitsminiſterium den Schiedsſpruch tür verbindlich erkläre Man kann den Standpunkt der Reichs bahn⸗ geſellſchaft durchaus nicht billigen, da die Reichs⸗ bahngeſellſchaft ſich tatſächlich nicht in einer Lage befindet, eine ſo geringe Verbeſſerung der ſozialen La⸗ ge ihrer Angeſtellten nicht erkragen zu können. Es iſt ſehr bedauerlich, daß nunmehr das Reichs⸗ arbeitsminiſterium durch eine Verbindlichkeitserklärung die Reichsbahngeſellſchaft zur Anerkennung des Schiedsſpruches zwingen muß. Wenn dieſe Lohndifferenzen beigelegt ſind, wird in der Oeffentlichkeit aber der Kampf mit der Reichsbahngeſellſchaft um Senkung der Tarife auf⸗ zunehmen ſein. 8 4. Die Genfer Abrüſtungsverhandlungen Vertagung auf 21. April. 25 f S Genf, 14. April. Die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion hat heute vormittag beſchloſſen, die Verhandlungen zu un⸗ terbrechen und die erſte Leſung des Konventions- entwurfes am 21. April fortzuſetzen. In der Zwiſchen⸗ zeit tritt das Nedaktionskomitee für die Vorbe⸗ reitung der privaten Wafſenfabrikationskonferenz zuſam⸗ men. Nach Oſtern wird dann auf Vorſchlag des bel⸗ giſchen Senators de Brouckere das Kapitel des Kon⸗ ventionsentwurfes über die Kontrollfrage im einzelnen durchberaten und im übrigen angeſichts der ablehnenden amerikaniſchen Haltung in der Kontrollfrage ein: Teitung des weiteren Arbeits⸗ programms vorgenommen werden. In Anbetracht die⸗ ſer neuen Regelung der weiteren Behandlung der Ab⸗ rüſtungskonvention nimmt man an, daß die Verhandlun⸗ gen der Kommiſſion 14 Tage in Anſpruch nehmen, zum mindeſten aber bis zum Zuſammentritt der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz am 4. Mai dauern werden, da die Be⸗ ſümmungen über die Kontrollfragen ſowie die Organi⸗ ſationsfragen außerordentlich umfangreich ſind und noch weitgehende Gegenſätze innerhalb der Kom⸗ miſſion vorhanden ſind. i N 4 15 Die Lage in China. Die Nordtruppen erwarten Verſtärkung. O London, 14. April. Nach Meldungen aus Peking ſind die militäri⸗ ſchen Operationen bei Pukow und Tſchin⸗ kiang zum Stillſtand gekommen. Pukow iſt bis jetzt noch nicht von den Nordtruppen beſetzt, obwohl die Stadt von den Südtruppen ſchon geräumt iſt. Die Nordtruppen haben den Fluß noch nicht über⸗ ſchritten. Es heißt, daß ſie Verſtärkung abwarten, um dann einen Angriff auf Nanking zu unternehmen. In Nanking wurden die roten Fahnen niedergelegt. Wie aus Schangha! gemeldet wird, hat General Tſchang⸗ kaiſchek eine Kon ſerenz einberufen, an der alle führen⸗ den Mitglieder der Kuomintang einschließlich der Generale Peit und Schow teilnehmen werden. f Die Antwort der Kanton regierung auf die Proteſtnote der Großmächte wird für die allernächſte Zeit erwartet. General Peit hat die Auflöſung der all⸗ gemeinen Arbeitergewerkſchaft angeordnet. Ein engliſcher Kreuzer iſt von Waihaiwai nach der Schantungküſte ab⸗ gedampft. Wie Reuter aus Peking meldet, hat die dortige 5 diplomatiſche Vertretung Japans militäriſche Ver⸗ ſtärkungen angefordert. ö Der Sanktionsplan der Mächte gegen Kanton. Wie der oiplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, haben die fünf Mächte, die wegen der Nankinger Zwiſchenfälle bei der Kantoneſer Regierung proteſtiert haben, ihre Admirale in Schanghai ange⸗ wieſen, einen Plan zur Durchführung von Sanktionen zu entwerfen für den Fall, daß die Kantonregierung den in den Noten enthaltenen Forderungen nicht nachkommen Aus dem In⸗ und Auslande. Jugoflawiſche Mobilmachungsbefehle? Berlin, 14. April. Nach einer Meldung aus Rom behauptet das„Giornale d'Italia“ im Beſitz von Belgra⸗ der Informationen zu ſein, wonach die jugoſlawiſche Re⸗ gierung Mobilmachungsbefehle gegeben haben ſoll. Da⸗ nach ſollen angeblich in den erſten Apriltagen 8⸗ bis 12000 Mann in Cattaro konzentriert werden. 12⸗ bis 15000 Mann Mitte April in Podgoritza und an der nordalbaniſchen Grenze und 10⸗ bis 15 000 Mann in dem Gebiet Koſſovo Mitrovitza. Ein Kontingent, deſſen Stärke nicht feſtzuſtellen war, ſoll angeblich in die Gegend von Monaſtir verlegt werden. 5 e Das franzöſiſche Flottenbauprogramm. 555 5 Paris, 14. April. Der„Temps“ teilt mit, daß das Flottenbauprogramm für 1927 den Bau eines Kreu⸗ zers von 10 000 Tonnen, drei Torpedobootszerſtörern, vier Torpedobooten, fünf Unterſeebvoten erſter Klaſſe und einem Anterſeeminenleger vorſehe. Das Ausbaupro⸗ gramm für 1928 weiche nur gering von dem vorjährigen Programm ab. Die Anzahl der U⸗Boote bleibe die⸗ ſelbe wie 1927. Es werde wieder ein Kreuzer gebaut, aber anſtelle der drei Torpedobootszerſtörer und der vier Torpedoboote treten wieder Torpedoboote vom gleichen Typ. Außerdem werden auch zwei Aviſoſchiffe bis 1930 beendet ſein. Dieſe werden einen beſonders großen Ak⸗ tionsradius, erzielt durch Dieſelmotoren, beſitzen. Der „Temps“ kündigt an, daß man bald zum Bau von einer Art Torpedobooten von ganz großer, Tonnage und einer ganz außerordentlichen Geſchwindigkeit ſchreiten werde, von ähnlichem Typ, wie er während des Krieges mit ſo viel Erfolg von Italien gegen die öſterreichiſchen Linienſchiffe benutzt wurde. N Aufſtändiſchenzuſammenſtöße in Mexiko. Newyork, 14. April. Mexikaniſche Rebellen griffen den Zug nach San Miguel an und beſchoſſen die Stadt Fresmillo im Staat Saeateeas. In Colima hatte die Polizei einen Zuſammenſtoß mit Aufrührern, von denen 22 getötet und eine größere Zahl verletzt wurden. ö Kriegsſchiffe in China. i London, 14. April. In China iſt zur Zeit die größte internationale Flotte verſammelt, die man je im Fernen Oſten geſehen hat, die Armada, die 171 Kriegsſchiffe um⸗ faßt, wird von acht Admiralen befehligt, nämlich drei britiſchen, drei amerikaniſchen, einem franzöſiſchen und einem japaniſchen Admiral. Sie beſteht aus 76 briti⸗ ſchen Kriegsſchiffen, 48 japaniſchen, 30 amerikaniſchen, 10 franzöſiſchen, vier italieniſchen und je einem ſpaniſchen, portugieſiſchen und holländiſchen Kriegsſchiff. Außerdem ſind noch über 30 Hilfsſchiffe, wie Truppentransport⸗ ſchiffe, Hoſpitalſchiffe. Schleppdampfer, Tankſchiffe uſw. vorhanden. 44 der Kriegsſchiffe ſind in Schanghai kon⸗ zentriert, 46 patrouillieren den Dangtſefluß ab und der Reſt befindet ſich in den Küſtenhäfen. —.—— Der Völkerbundskommiſſar gegen Danzig. Zwei neue Danzig⸗feindliche Entſcheidungen van Hamels. b 5* Danzig, 14. April. . Der Danziger Völkerbundskommiſſar van Hamel, der gegenwärtig in Holland weilt, hat dem Danziger Senat zwei Entſcheidungen zugehen laſſen, die einen außerordentlich unfreundlichen Charakter gegenüber Danzig tragen. Die erſte Entſcheidung betrifft einen Rechtsſtreit zwiſchen dem Danzig⸗ polniſchen Hafenausſchuß und der Stadt⸗ gemeinde Danzig über den Zahlungsanspruch Danzigs für die Anterhaltung der Fahrrinne des ſo⸗ genannten Kaiſerhafens und der Mottlau unter Aufhe⸗ bung der für Danzig günſtigen Vorentſcheidungen der beiden Hafenausſchußpräſidenten, daß der Stadtgemeinde Danzig nur für das Jahr 1924 eine Summe von etwa 520 000 Danzizer Gulden zuerkannt wird. Dagegen ſind für 1925 und 1926 Zahlungen nicht vorgeſehen. Die Frage bleibt daher einem auf Grund von„Billigkeits⸗ gründen abzuſchließenden Abkommen vorbehalten. Die zweite Entſcheidung iſt noch unveröffentlicht, doch betrifft ſie das Klagerecht der polniſchen Eiſenbahn⸗ beamten, Danziger Staatsangehörigkeit, gegenüber der polniſchen Regierung. Es kann ſchon jetzt mit Beſtimmt⸗ heit geſagt werden, daß Danzig gegen dieſe zwei Ent⸗ Aus Baden und Nachbarſtaaten. Schwetzingen.(Selbſtanſch! ß duch it Schwetzingen.) Nach beendetem Umbau des Poſtge⸗ bäudes soll mit dem Aufbau der Selbſtanſchlußeinrich⸗ tung begonnen werden. Als Zeitpunkt wird Anfang Olto⸗ a ber genannt. Das Selbſtanſchlußamt dürfte etwa zu An⸗ fang des Jahres 1928 zugleich mit der Aufnahme des Schnellverkehrs Mannheim— Ludwigshafen— Heidelberg in Betrieb genommen werden. Ka lsruhe.(Wegen Sittlichkeitsverbre⸗ chens verhaftet.) Wie der Polizeibericht mitteilt, wur⸗ den ein verheirateter 30jähriger Schloſſer von hier, ein verwitweter 66jähriger Arbeiter aus Staffelde und ein verwitweter 55jähriger Hilfsarbeiter von hier wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens verhaftet. Emmendingen.(Folgenſchwere Eiferſuchts⸗ ſzene) Vor dem Mädchenheim der hieſigen Ramiefabrik kam es zu einer E 7 erſuchtsſzene zwiſchen einheimiſchen Burſchen und zwei Angehörigen der Freiburger Schupo in Zivil, die letztere zwei Mädchen nach Hauſe begleitet hatten. In roheſter Weiſe wurden die beiden Schupo ver⸗ prügelt und als dieſe ſich ſelbſtverſtändlich zur Wehr ſetzten, zog einer der Angreifer einen Revolber und ſchoß einem Schupo ein: Schrotladung in das Geſicht, ſodaß der Schupo ſchwere Verletzungen davontrug. Emmendingen.(Verunglückt.) Auf der Tennen⸗ bacherſtraße ſtürzte der ledige Kaufmann Julius Drey⸗ fuß von hier mit ſeinem Fahrrad und zög ſich außer Verletzungen im Geſicht und einem Armbruch, auch ſchwere innere Verletzungen zu. 5 Niedereſchach, Amt Villingen.(Diebſtahl.) Der⸗ ſelbe Dieb, welcher in der Nacht im hieſigen katholiſchen Pfarrhaus einbrach, ſtattete, wie die Fußſpuren zeigen, in der gleichen Nacht auch dem Gaſthaus„Zum deutſchen Kaier“ einen Be uch ab. Durch ein eingedrücktes Fenſter ſtieg er in das Erdgeſchoß ein und erbrach im Gaſtzimmer das Buffet, doch fand er in der Tageskaſſe nur einiges Wechſelgeld, während die Haupteinnahmen am Tage zu⸗ vor in Sicherheit gebracht waren. Ueber die Perſon des Täters hat man noch keine Sicherheit, doch dürfte es derſelbe ſein, der auch die Einbrüche in Dürrheim und Steinach verübte. Singen a. H.(Unfälle.) In den hieſigen Alumi⸗ nium⸗Walzr erken verunglückte ein Ma zer. Mit ſchwe⸗ ren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen mußte er⸗ ins Krankenhaus gebracht werden.— Durch Sturz mit dem Motorrad wurde der hier beſchäftigte Bühler von Rielaſingen erheblich verletzt. 5 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 16. April. Oſtergedanken. ö Der Frühling zieht durch die Lande! Tauſend und abertauſend Lebenskeime drängen ſich hervor ans Licht, die Hülle der Knoſpen ſprengend. Mit zartem Grün be⸗ kleiden ſich die Bäume und Sträucher, und die braune kalte Erde, geküßt vom alten belebenden Strahl der Frühlingsſonne, ſchmückt ſich in Eile mit ihrem jugend⸗ friſchen, blumengeſtickten Feſtgewand. Ein gewaltiges Wehen und Rauſchen geht durch die Schöpfung. Ju⸗ belnd ſteigt die Lerche in die Luft und tausend Stimmen in Wald und Flur antworten auf ihren Ruf, denn es iſt Oſtern, die Natur feiert ihr Auferſtehungsfeſt. Das „Alte iſt vergangen, es iſt alles neu geworden. Der Früh⸗ ling klopft auch an die Menſchenherzen, ſie rufend und 11 lockend und bittend:„Wachet auf, wachet auf!“ 5 a DO, ſei geſegnet, du Bote des Herrn, du Lebens⸗ wecker, du Verkünder der ſeligen Oſterbotſchaft:„Die Liebe iſt vom Tod erſtanden!“ So wollen auch Wir aus langem Winterſchlaf erwachen und Oſtern feiern; denn arm, bedrückt und zaghaft ſind wir alle. Das Fel⸗ 0 zerſprengt! Der Heiland iſt erſtanden! 57 1 S wo iſt dein Stachel? Alles Sterben iſt hinfort ieg des Himmlichen über Irdiſches, iſt Verwechslung der Sklavenketten mit der ewigen Freiheit, iſt Triumpf des Lebens über den Tod! O, du herrliche, köſtliche Oſter botſchaft! Der Frühling zieht mit ihr durch die Lande! Er fegt fröhlich den Staub der Sorge und des Miß⸗ mutes aus den erwachenden Herzen, glättet mit leiser Hand die finſtere Stirn, erhellt den trübſten Blick, wiſcht ſcheidungen van Hamels beim Völkerbund Pro⸗ teſt und Berufung einlegen wird. 72 N . 8 and ſtand, mitzunehmen. ebener Erde liegenden Gartenſaal. 5 Vor der Tür blieb Hilde ſtehen. i geduldig. das Lied zu Ende iſt.“ lich ſangſt— hat Marianne—“ Son. machte Hilde, und Alli ſchwieg. Alli ſtellte Betrachtungen und drängte ſich trotzdem ſtets in den Vordergrund. ihre Gedanken waren nicht bei den T aſt, das Lied nähme kein Ende. Als e 5 5 Ton, wie ſtets, effektvoll ſchloß, 17 por. wont die aufgedrückt und ſie hineingeſchoben hätte, hinter Rücken gedeckt. ſich ſelbſt unbemerkt hineinſchmuggelnd. freundlichem Lächeln. lte den heißen, 5 n gurliichen Blick, der den ihren ſuchte. 5 ö und ſtreut auch über die Gräber R 2 Soman von Globelſ Zorchart.—— 1 5. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Darfſt du denn?“ fragte Hilde zweifelnd und nicht bereit, das Kind, das ſo gut zu beobachten ver⸗ a Alli, die in Hildes Frage ein Zugeſtändnis ſah, ging ganz ſeelenvergnügt an ihrer Seite hinunter nach dem zu „Worauf warten wir denn noch?“ fragte Ulli un⸗ „Du hörſt, Marianne ſingt— wir wollen warten, bis „Gott, wie rückſichtsvoll du immer biſt— als du neu⸗ drinnen her klang Mariannes heller, etwas ſprö⸗ der 5 den ſie aber geſchickt zu behandeln wußte 1 Zetrach! ergleiche an: Hilde hatte doch eine viel ſchönere, weichere Stimme und Marianne Hilde ſtand an den Türpfoſten gelehnt und lauſchte. aber f g önen des Liedes, ſon⸗ dern bei denen ihres bang klopfenden Herzens. Sie wünſchte 955 auf 1 2 12 ſte erſchr em⸗ Vielleicht würde ſie noch eine Weile unſchlüſſg 95 aben, wenn die naſeweiſe Ulli nicht das Schloß ihrem Einen Augenblick wurde es Hilde dunkel vor den Augen, dann raffte ſie ſich zuſammen und begrüßte die Gäſte mit Und nun ſtand ſie ihrem Verlobten gegenüber. Sie i brennenden Kuß auf ihrer Hand und Sie hielt ihre ſanft die Tränen des Kummers von den blaſſen Wangen ſeinen e er Oſtern! Von allen Türmen läuten die Glocken Mu⸗ ſik. Oſtern! In den weißen Alabaſtervaſen ſchimmern friſchgrüne Birken⸗ und Kirſchzweige, in den Kriſtallſchalen leuchten in freudigen Farben Oſtereier gleich flammenden Tulpenblüten. In den Gärten frohlockt ſilberhelles Kinder⸗ lachen; denn das Oſterhäschen hat für ſie unter Jo⸗ 1 hannis⸗ und Stachelbeerbüſchen ſüße Gaben verſteckt. 5 Oſtern! Allüberall iſt Freude und Leben, Troſt und di Frieden, Erwachen und Auferſtehen, denn: ei Die Liebe kam auf Erden, g Um zu leiden, um zu ſterben, e Ew'ges Heil uns zu erwerben, 1 Um uns dieſen Troſt zu geben: in Weil ich lebe, ſollt ihr leben! ü f 0 2 Dr. Richard Landfried T. Am Gründonnerstag w ſtarb nach einer ſchweren Operation im Städt. Kranken⸗ K hauſe in Mannheim Dr. Richard Landfried. Ueber 9 30 Jahre hat er hier die ärztliche Praxis ausgeübt, 00 darunter war er 15 Jahre zugleich der Arzt der Nachbar⸗ · gemeinde Ilvesheim. Einer alten Heidelberger Familie d entſtammend ſtudierte er in ſeiner Vaterſtadt und in tr Berlin. Faſt den ganzen Weltkrieg über ſtand er alis A Oberſtabs⸗ und Regimentsarzt des R. J. R. 237 an der K Front. Wo ſeine Vorfahren ruhen, auf dem Friedhof 8 in Heidelberg, wird er nach ſeinem Willen ſeine letzte 80 Ruheſtätte finden. In der Stunde ſeiner Beiſetzung fi wird heute Nachmittag hier auf Wunſch ſeiner Familie se Trauergeläute ſeiner gedenken. Der Schaffensfreudige, a Unermüdliche ruhe in Frieden. Ehre ſeinem Gedächtnis. it Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern heute die 9 Eheleute Philipp Volk und Anna geb. Wolf. 2 — Deutſcher Saatenſtand Anfang April. Der milde 8 und trockene Witterungsverlauf des vergangenen Winters 4 2 hat auf die Saaten im allgemeinen günſtig eingewirfrt. Vereinzelte ſtärlere Niederſchiäge in den Wintermonaten 8 haben nennenswerte Schädigungen nicht verurſacht. Durch Fröſte und Schnee ſind nur in höheren Lagen ſtellen⸗ i weiſe Auswinterungsſchäden entſtanden. Die Getreideſga⸗ g ten ſind zumeiſt gut durch den Winter gekommen. Die 9 beſte Beurteilung ergibt ſich für Weizen. Auch Gerſte und 0 Spelz ſtehen im allgemeinen gut. Weniger, günſtig lauten d die Begutachtungen für Roggen, der infolge vielfacher Verwendung von ungebeiztem Saatgut häufig von Fu⸗ ſarium(Schneeſchimmel) befallen iſt und einen dünnen und lüligen Stand aufweiſt. Auch Schäden durch Mäuſe⸗ und Schneckenfraß werden mancherorts verzeichnet. Die b Frühjahrsbeſtellung iſt in dieſem Jahre früher als ſonſt L in Angriff genommen worden und iſt bereits gut fort⸗ a geſchrikten. Vereizelt beginnen die Sommergetreideſgaten 1 bereits aufzulaufen. Vielfach wurden auch ſchon Früh⸗ i kartoffeln gepflanzt. Unter Zugrundlegung der Zahlen⸗ note 2 gleich gut, 3 mittel, 4 gering ergibt ſich folgende 2 Begutachtung des Saatenſtandes im Reichsdurchſchnitt: ſt Winterweizen 2,5(2,8 im April 1926), Winterſpelß 2,6 2 (2,6), Winterroggen 2,8(2,8), Wintergerſte 26 8 Filmſchau. d Die Eden⸗Lichtſpiele zeigen über die Oſterfeiertage ein—— überaus reichhaltiges Programm: Der Humor kommt in den beiden 2 Aktern„Monty hat einen Affen“ und„Das verrückte Hotel“ voll zur Geltung. Außerdem bietet Raturfreunden ein wunderſchöner Kulturfilm„Von Meißen bis Dresden“ ſehr viel angenehmes und herrliche Landſchaftsbilder. Der 6 atztige Hauptfilm„Ueber alles das Vaterland“ zeigt äußerſt ſpannende und erſchütternde Scenen aus dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg, welcher bekanntlich durch einen Seekampf zu Gunſten Japans entſchieden wurde. Dieſer Film iſt eine Glanz⸗ leiſtung in Vezug auf Darbietung und Darſtellung; er endet nicht mit der Vereinigung zweier Liebenden, ſondern findet einen anderen tragi chen Abſchluß. Ein zahlreicher Beſuch kann beſtens empfohlen und erwartet werden. g Die Brückeneinweihung im Film. Ueber die Oſter eiertage zeigt das Palaſt⸗Theater den eigens hergeſtellten Film von den Feier⸗ lichkeiten der Brückeneinweihung. Es war ein hiſtoriſches Ereignis, und es wäre ſchade geweſen, hätte man dies im Filme nicht feſt⸗ gehalten. Wer dieſer Feierlichtzeit vor 8 Tagen nicht beiwohnen, oder aber kein Plätzchen ergattern konnte, hat jetzt die Möglichkeit, auf der Leinwand alle Einzelheiten genaueſtens zu ſehen. Einige Seenen: Der Miniſter Dr. Remmele im Geſpräch mit den Gemeindevertretern. Direktor Dr. Völker, von der Firma Grün& Bilfinger, übergibt die Brücke der ſtaatl. Bauverwaltung, Oberbaurat Freiherr v. Sensburg übergibt dieſelbe der Gemeinde Ilvesheim. Die feierliche Uebernahme durch den Bürgermeiſter Jakob Kleinhans. Die Denhſchrift wird ein⸗ gemauert uſw. Das Feuerwerk vom Abend iſt ein techniſches Wunder. Der Aufnahme⸗Operateur hat dieſe Scenen in Raturfarben feſtgehalten. 15 ein Abbild vom himmliſchen, ewigen Frühlmg, geliebten Toten. Augen zu Boden geſenkt. Eine gewiſſe Befangenheit. ein peinliches Gefühl verwirrte ſie. Sie hörte kaum, was er ſie ihr ſprach, und gab nur mechaniſch Antwort. Dann ſah ie ſich nach der kleinen Schweſter um, die hinter ihr in den Salon getreten war. Doch die war nicht mehr da. Es war ihr entgangen, was ſich in den letzten kurzen Minuten abgeſpielt hatte. Ulli, die mit weit geöffneten Augen die Begrüßung Hildes mit Egon Redwitz verfolgt hatte, fühlte ſich plötzlich von hinten bei beiden Schultern gefaßt und dem Ausgange zugeſchoben Sie ſträubte ſich wie ein verzogenes Kind, das glaubt, ſich etwas herausnehmen zu dürfen, denn ſie wähnte Marianne hinter ſich. Sie erſchrak aber heftig, als ſie an der tiefen Stimme, die ihr ein leiſes ſtrenges„Marſch“ zurief, den Vater erkannte Dieſer Au⸗ torität wagte ſie doch nicht zu trotzen; darum hielt ſie es für gebotener, ſich ſchleunigſt. wenn auch innerlich grollend, zurückzuziehen. Von dieſem kurzen Vorgang hatte Hilde nichts bemerkt. ſie ſah nur, daß der einzige Schutz ihr fehlte Marianne, die ihr bei ihrem Eintritt nur einen kurzen ſpöttiſchen Blick, der ihrer dunklen, einfachen Kleidung gelten mochte, zugeworfen hatte, war wieder in ein Gespräch mit ihrem Bräutigam. dem Grafen Kirchbach vertieft. die Eltern hat⸗ ten ſich mit Onkel Brunneck etwas abſeits an einen Tiſch geſetzt. Es war klar. man wollte ſie nit ihrem Verlobten allein laſſen Dieſe zarte Rückſichtnahme bedrückte ſie heute. Deſſenungeachtet ließ ſie ſich von ihm in den lauſchigen Erker, deſſen Fenſter nach dem Park gingen führen und nahm auf dem Seſſel den er ihr zurechtrückte Platz. Er flüſterte ihr mit leidenſchaftlichem Ton allerhand tolles, verliebtes Zeug zu. verhaßte Zwang des Geheimhaltens nicht mehr zwiſchen uns ſtehen wird, ſagte er,„dieſen kurzen Augenblick des Ungeſtörtſeins gönne mir wenigstens. Nicht die geringſte Vergünſtigung haſt du mir in der ganzen Zeit, da wir ver⸗ lage ich dir.“ zog ſeinen Stuhl dicht an den ihren, nahm ihre Hand und „Hilde— ich kann die Zeit kaum erwarten, wo der Ein volles Haus wäre zu wünſchen, da die Selbſtherſtellung von 1 Filmen außerordentlich hohe Koſten verurſacht. i N * N „Das lag nicht in meiner „Verzeih!“ ſagte ſie erſchreckt. Abſicht“ „Was lag nicht darin?“ fragte er jetzt, leiſe lachend, und rückte wieder näher.„Du einzig lieber, ſüßer Schatz — beabſichtigt oder nicht— toll machſt du mich doch.— Gönne mir doch wenigſtens einen Blick— ſo— kleiner Eis⸗ zapfen du.“ 0 ö Ein kleiner, kaum merklicher Seufzer ſtahl ſich aus ihrer Bruſt. Wenn er wüßte, wie zuwider ihr dieſes Liebes⸗ getändel war. das faſt ſtets den einzigen 5 Unterhaltung bildete! Für ihre innerſten. und Gedanken hatte er noch nie ein tieferes Intereſſe bekundet. Was liebte er eigentlich an ihr? Waren nur ſeine Sinne gefangen genommen? Wie viele Männer ſuchen über⸗ haupt die Seele in der Frau? Zu einem befriedigenden Reſultat war ſie nicht gekommen. Sie fühlte, daß ſein Aeußeres ſeine ritterliche Art, ſie oft beſtach, wenn er in ihrer Nähe war, und erſt hinterher empfand ſie die Leere, die er in ihr zurückgelaſſen hatte. Da war keine Saite ſei⸗ ner Seele, die mit der ihren zuſammenklang, kein einziges höheres Intereſſe. das ſie teilten. Oder halte ſie nur noch 1100 das rechte Mittel und den rechten Weg zu ihm ge⸗ unden? ä i „Blitzſchnell gingen 00 ſolche Gedanken durch den Kopf. während er ſich damit beſchäftigte, ihre Hände abwechſelnd zu küſſen. Jetzt entzog ſie ſie im. f „Aber Egon, was ſollen die anderen davon denken?“ fragte ſie mit leichtem Vorwurf. „Laß ſie denken, was ſie wollen— was kümmert es uns!“ erwiderte er, ſie verliebt anſehend. „„Ich, meine. wir können unſere Zeit mit Beſſerem aus⸗ füllen; e a „Mit Beſſerem? Freilich, freilich— aber dieſer ver⸗ haßte Zwang—“ N 4 8 7 e f 19 89 0 errötete heiß, aber ſie bezwang ihren Anwille lobt find, gewährt, kaum daß du mir geſtatteſt. daß wir„Ich faſſe das Leben ern ter au„ ſag dann. allein ſind. Heute gar wieder ſteckſt du eine unnahbare] wäre zu ſchal und leer. 8 man Ar e 8 lüge h e auf. Damit machſt du mich rein toll,] halt gäbe.“ 1„ Das Seckenheimer Pferde⸗Rennen 2 Trabfahren, 8 Galoppreiten, 1 Hürdenrennen.— Totaliſator. Sonne, grüner Raſen, leuchtende Farben gehören zum Pferdeſport. Wenn uns der Himmel nach wochen⸗ langen Regenſchauern ſeine wärmenden Sonnenſtrahlen herniederſendet, werden die Vorbedingungen erfüllt ſein, die das Pferderennen zu dem machen was es ſein ſoll, ein Bild von ſiegender Kraft und Schönheit. Behörden das Pferderennen hier zum Gemeingut der geſamten Einwohnerſchaft geworden. 8. Das Programm weiſt dieſes Jahr 8 Läufe auf und zwar 5 Galoppreiten, 2 Trabfahren und 1 Hürdenrennen. Seit voriges Jahr iſt auch ein Totaliſator in Be⸗ e e 5 Sport und Spiel. Die freie Sportgemeinde Sekenheim⸗ Ilvesheim empfängt am Oſterſonntag die Städte⸗Mannſchaft Remſcheid⸗Weſtfalen. Die Mann⸗ ſchaft konnte bei ihren letzten Propagandaſpielen in Eberfeld, Köln und Barmen immer als Sieger hervorgehen und damit den Beweis erbringen, daß ſie auf einer beachtungswerten Stufe im Können und Technik des Fußballſpiels ſtehen. Die kombinierte Mannſchaft Seckenheim⸗Ilvesheim hat eine gute Stütze in ihrer Hintermannſchaft. Die letzten Spiele zeigten, daß der ſchußfreudige Sturm Ilvesheim immer ausſchlaggebend war. Die Aufſtellung erfolgte nach den letzten Ergebniſſen. Die Hinterm annſchaft Seckenheim, der Sturm v. Ilvesheim Die Aufſtellung iſt nun folgende: 8. trieb, der für Wettluſtige das Intereſſe an den Rennen Renmſcheid: i Walt falt die Sitz 1 in fei alten 10 noch begreiflicherweiſe erhöhen wird. Wir geben an⸗„ ſeuen Welt ſtatt. Dieſe Sitte beruht auf eine uralten ſchließend durch unſeren Sportberichterſtatter einige 1 4 3 ·ĩ ⁊x%ſdw% ff w war ſchon im Altertum der Rennplatz in Konſtantinopel, ſollen nach ſeiner Wahl zu tippen. Müller i K. 5 l 5 Feuerſtein der 9586 von 5 e 518 8(Pierdentaz) 9 Anſere Vorausſagen: 5 Fuchs 1 a wird. Er wurde von Kaiſer Severus angelegt und von a 15 Kanſtantin dem Großen herrlich ausgeſchmückt.(Von hier Preis von Seckenheim: Gazelle— Stall Obert. Klumb aus treten übrigens jedes Jahr die frommen Pilger ihre Wallfahrt zum heiligen Grabe nach Mekka an.) Anſchätz⸗ bare Kunſtwerke birgt dieſe uralte Kulturſtätte des Renn⸗ Ella Preis vom Schwabenh. Hof: Aron— Pirat— Gräfin. Preis von der Pfalz: Belladonna— Eisbär— Stall Seckenheim⸗Ilvesheim. Das Spiel findet in Ilvesheim auf der neuen Sportplatzanlage bei der Reckarbrücke ſtatt. Ein Beſuch dieſes Treffens kann beſten⸗ empfohlen werden.— Abends 8 Uhr findet im Vereinshaus eine ſportes. Beſonders eine ſchlangengleich gewundene Säule, Hauck n, und 8 ee 92 Jide bee e ſowie di N im T ö 1 if 1 2 5085 5 urn⸗ un portvereine Secken ⸗Ilvesheims ſtatt. n aus⸗ 1 Eriechen 5 5 e e e en Preis vom Wörtel: Stall Obert(Siglinde)— Fuhn II erleſenes Programm bietet für jeden Beſucher einige genußreiche Stunden. Apollo reichten, erregt immer wieder das Entzücken aller l 6— Fulmina 5 Kenner heldeniſcher Kunſt. Auf dem Turm über den Preis von der Hardt: Silberkugel— Olga(nachgenannt) Follosdionſt-Orunung In for Huth ol. Hirche: Schranken, worin die Pferde ſtanden, waren die berühmten— Aron vier bronzenen Roſſe aufgeſtellt, die nach der Eroberung Konſtantinopels durch die Lateiner 1204 nach Venedig ge⸗ führt wurden. um nun das Haupttor der St. Markus zu ſchmücken. Im alten Rom ſtanden die Pferderennen wie heutzutage im Vordergrunde der öffentlichen Anteilnahme. Die vor⸗ nehmſten Familien, ja ſogar der Kaiſer ſelbſt, gehörten den Rennklubs an, die ſich durch die Gewandfarben ihrer Mit⸗ glieder unterſchieden. Urſprünglich kannte man vier ſolcher Klubs, die Blauen, die Weißen, die Grünen und die Roten. Von dieſen blieben ſpäterhin lediglich die Blauen und die Grünen übrig. Die Kaiſer gehörten regelmäßig der Partei der Grünen an und wehe dem Gegner, der es wagte, über Caligula oder Nero zu triumphieren. 5 Ver Rennſport iſt alſo beinahe ebenſo alt wie die Ge⸗ ſchichte der Kulturvölker. Sein politiſcher Charakter iſt allmählich verſchwunden. Im Mittelalter wichen die ferderennen vorübergehend den Ritterturnieren, die zu hoher ſportlicher und politiſcher Bedeutung gelangten. Erſt die Neuzeit hat die Pferderennen wieder zu Ehren gebracht. Man unterſcheidet die Vollblutzucht und die Halb⸗ blutzucht. Und wenn heute der Pferdeſport auch in 1 Kreiſen ſich eingebürgert, ſo ſoll das nicht allein im Sportlichen liegen, ſondern man will gewiſſer⸗ maßen ein Endergebnis der Züchtung ſehen, und das iſt es was auch unſere Seckenheimer Rennväter anſtreben. Preis vom Roſenhof: Nero— Roſamunde— Gretel Preis vom Neckar: Perkeo— Carmen— Stall Obert(Meta) Preis von der Waldſpitze: Stall Hauck(Morgenſtern) — Sternblüte— Le Guſte. Da die Ställe ihre Dispoſitionen noch ändern können, wenn ſie ſehen, welche Konkurenten in den einzelnen Rennen an den Start gehen, laſſen ſich unſere Voraus⸗ ſagen nur unter Vorbehalt geben. Wünſchen wir nun zum Schluß, daß die Wetter⸗ macher recht behalten, die uns ſchönes Oſterrennwetter vorausſagen, dann wird ſich das zeigen, was wir zu Eingang ſagten:„Ein Bild ſiegender Kraft, Schönheit und Farben!“ biefef die gendſin fü ein Haschmjſlel ohne Schdiclſiche Substanzen das die Hdsche duch. Hochyeiliges Oſterfeſt. Samstag: 8 Uhr Auferſtehungsfeier. Sonntag: ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen. 7½10 Uhr Feſtgoltesdienſt(Kirchenchor) 2 Uhr feierliche Oſterveſper. Montag: 8 Uhr Frühmeſſe. ½ 10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Andacht. Jöneödienn-Urünund in Abr pündpl. Aürtpe H. Oſterfeſt.(Sonntag 17. April 1927). 9 Uhr Haupkgottesdienſt(Kirchenchor). Kollekte für die Diaſpora⸗ gemeinde Todtnau(Kirchbau). Hl. Abendmahl. Vikar Dr. Schütz. ½8 Uhr Abendgortesdienſt. Hl. Abendmahl. Vikar Kammerer. Oſtermonkag, 18. April 1927. ½10 Uhr Hauptgottéedienſt Vikar Kammerer. Geſchäftliche Mitteilungen. Eine Neiſe durch die ganze Welt für täglich nur 20 Pfg. Reiſen bildet! Die Bedeutung dieſes Satzes wird immer mehr erkannt. Immer größer wird die Zahl derer, die die deutſche Heimat und fremde Länder durchwandern, um die Ratur des Landes, die Sitten und Lebensgewohnheiten der Völker, die Werke ihrer Kunſt und Kultur kennenzulernen. Welthkenntnis iſt Welterkenntnis! Eine Reiſe durch die ganze Welt können Sie heute in Ihrem Heim ohne Keiſebeſchwerden, teuere Ausrüſtungen und Reiſegelder unternehmen.„Oſtergaards Handatlas, Karte und Bild“ iſt es, der Ihnen wie kein anderes Werk jedes Land der Erde, und wie die Menſchen dort leben, zeigt. Die eiserſtarrte Pracht des Südpolarlandes, die menſchenſeere Tundra Rordſibiriens, die unabſehbare Sandwüſte der Sahara, das reiche Tierleben der oſtafrikaniſchen Savanne, alles das findet in den mit den a f inſt Mittel d R i denn in der Heranzüchtung von Gehrauchspferden tet, aus Schoni und schnee über eine arſchanlichett Daſtelung. als orte ſte zu geben ſtaatlich anerkannt, Seckenheim mit an erſter Stelle. Weiß machi. vermöchten. Das beigegebene reichhaltige vielfarbige Kartenmaterial Das Pferderennen ſoll alſo die Qualitätsprüfung ſein. 5„ e 1 der gegn ehen Verhältniſſe der ganzen Welt. 5 Funden Fa engre. 1 5, L Tompson JJJJTVVVVVVTVTTCTT natürlichen, zu Rennen geradezu herausfordernden Bahn 99 ö einzig daſtehenden Werkes liegen in unſerer Expediti 9 0 1 die beſte Gewähr und iſt ſo mit Unterſtützung der örtl.. Seifenpul el. jederzeit eingeſehen werden. Probeheft 1 05 Einsendung von 1.30 Mk Benanntmachungen Pferdezudit-Merein e Turnborein 1898 Fechenheim. 5. eckenheim⸗Ilves heim.; 5 1 1 n der Gemeinde Seckenheim. a Seckenheim. Oper p angg, 17. App Ach tte 1 e für Schüler fällt 8 Fes! S Woeizweg zur Der Kartenverkauf ½4 Ahr auf dem Sportplatz bei der Neckar⸗ ee e e daun aus. 1 Waloſpitze für jeden Vernehr geſperrt. 1 bei. 1255 brücke in Ilvesheim 5 Der Leiter. erer e n ee. dect Abe ere e e Propaganda⸗piel dprrischalt„zum Kalorhor⸗ n 8. 8 8. 0 A 9 5 bei Herrn Fritz Bühler, Bäckerei, Friedrich- l 8 Oſtermontag Abend ab 7 „ e 21. ee ee straſle bis heute Samstag Abend 7 Uhr;; Städte⸗Mannſchaft Remſcheid ſt 9 6 Ahr 2 wirtſchaft, e 8 a bei 1 Selkirch bis Ostersonntag Abend Seckenheim Ilvesheim tomb gut eſetzte t ca. er Brennholz 7 Uhr; 5 · 1 9 er N bei der Kasse des Ländl. Creditvereins Vorher Jugendſpiel Kaiſerslautern⸗Ilvesh. Tanz⸗Mu ik uf ca. 26 Feſtmeter Stammholz.. 1 0 8. 4 : Seckenheim, den 16. April 1927. am Ostersonntag von 12 bis 1 Uhr. Abends 5 Uhr: a i ö 1. Der Bürgermeiſter; Bei letzterer Verkaufsstelle können die Unterhaltung im Pereinshaus Geckenheim Es ladet hierzu freundl. ein ie 1 Flachs. Mitglieder des Vereins ihre Karten gegen lrei Geſuche ladet kene n Adam Gropp, Wirt. 5 Irole 1 1 6 0 dolkenbelm Nachzahlung von je Mk. I.— für einen Zum zahlreichen 5 8 85 10 5 5 n⸗ Urneriaba b nummerierten Platz umtauschen. 2. Sum Deutſchen Hof“ „ ogermö nag, 18. April, nachmittags epnefodremme Ein⸗ Und Horfauf 1 ̃ 25 ing bel ellen Verkaufsstellen erhsulleh ignfmipiich. Bodarfsartiftel. Am Oſtermontag, nachm. ab 3 Ahr 7 5 8. f 2 gutbeſetzte Preundſchafistreſſen Freiwillige Canitätskolonne Gechenhein. Empfehle: gegen Ladenburg auf hieſigem Platze. Vorher die unteren Mannſchaften. „Das ſportliebende Publikum ladet freund⸗ lichſt ein Der Vorſtand. Fußball Bereinigung 98 Sechenheim E. B. Morgen Oſterſonntag nachm. 2 Ahr ſpielt die Zugendmannſchaft in Wallſtadt. Am Oſtermontag ſpielt die 2. Mann⸗ ſchaft in Waldhof⸗Gartenſtadt. Der Vorſtand. Tanz-Uluſik. Es ladet höflichſt ein Adam Reinhard. Am Oſtermontag findet das Pferderennen des hieſigen Rennvereins ſtatt, wobei ſich die Kolonne aktiv beteiligt unter Leitung des Kolonnenarztes Herrn Dr Schultz. Zuſammenkunft um ½2 Ahr im Schulhaus. Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Der Kolonnenführer. Wirtſchaft, zum chloß“. Tanz⸗Muſik (Beſtbekannte Jazzbandhkapelle). Hierzu ladet freundlichſt ein Math. Frey. Saatkartoffeln(gar nordd. anerk. Saatgut.) Indup rie, Wollmann, parnaſta garantiert neuer echter Virginia Saatmais, bad. Gaatwelſchkorn, Saatwicken, SGaaterbſen, Kleeſamen, Futtermittel, Düngermittel aller Art, Mehl. Zur Aufzucht: Leinſamen(ganz u. gemahlen) Haferflocken, Schweizer Cactina, Kochſalz, Viehſalz, Leder⸗ und Wagenfett. Heute Samstag Nachm. ab 4 Uhr Fühwelnoflelſlſo. Pfand 90 Pfg. Hüuän. Wurf.. fund 1.10 wt Gehr, Neckarauerſtraße 21. CTanz⸗Muſik. Hierzu ladet freundlichſt ein Valt. Kunzelmann. Vereinshaus. Hm Ostermontag von 7 Uhr ab öffentliche 1 Oſtermontag Abend ab 6 Ahr Beſtellungen auf Amonfak und Harnſtoff 1 1 Mailieferung) werden noch entgegen⸗ 1 Wirtſ ch aft„Zur Lind e“. gutbeſetzte ae 5 billigſt 1 Preiſen. Ja H 2 N U 81 K Oſtermontag, nachm. 3 Ahr gutbeſetzte Oswald Seitz. Hierzu ladet freundlicht ein Die Geschäftsführung. Frachthriefte ere des flscter ots Für Frühjahr und Sommer zeigt den Eingang der Neuheiten ergebenst an: Kleider-, Mantel: und Anzugstoffe Seidenstoffe und Samte Abl. Nonfeplion: Damenmäntel, Gummimäntel Baumwollwaren u. Wäschestoffe Damen-, Herren- u. Kinderwäsche Herren- und Knaben-Anzüge Waschkleider Kaufhaus W. Wieser-JIlli, Seckenheim. Statt besonderer Anzeige. prakt. Arzt in In Mein lieber Mann, unser guter Vater Herr Dr. med. Richard Landfried ist heute Mittag nach kurzer Krankheit sanft entschlafen. Elisabeth Landfried geb. Schumm und Kinder. Seckenheim, den 14. April 1927. Die Beerdigung findet auf Wunsch des Entschlafenen in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bittet man abzusehen. Seckenheim tiefer Trauer: Turnverein 1898 Seckenheim. Todes-Anzeige. am Donnerstag verschieden ist. Ueber ein viertel Jahrhundert Unseren Mitgliedern die tieftraurige Nachricht, das eines unserer ältesten und treuesten Mitglieder Herr Dr. Landiried hat Die f 8 OSTER- Kurse für Schulent- lassene beginnen am 25. April. Privat-Handelsschule Schüritz Mannheim, N 4, 17 er unsere Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, Großvater, Gg. Kaspar Marzenell im Alter von 68 Jahren nach langer schwerer Krankheit sanft entschlafen ist. Seckenheim, den 16. April 1927. Die Beerdigung findet am Montag, den 18. April 1927, nachmittags 2 Uhr vom Trauerhause, Neckarauerstraße 4 aus statt. Todes-Anzeige. daß mein lieber Mann, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Die trauernden Hinterbliebenen. Evang. Männerverein. F engerbund eegepem Herrliche Coen gegründet 1865 erzeugt Lockenwasser ist verschieden. 5 wird ersucht. Todes- Anzeige. Unser treues Mitglied Georg Marzenell Neckarauerstr. 4 5 1 Beerdigung Ostermontag nachm. 2 Uhr. 9 Zusammenkunft ½2 Uhr im„Löwen“. 5 Om zahlreiche Beteiligung bei der Beerdigung „IS MA“ 5 Eine Ueberraschung für jede Dame. Germanla-Drog erle Fr. Wagner Nachf. Heute Abend 8 Ahr Pyobe. Der Vorſtand le Der Pelvat-Handalsschul Turnsache in vorbildlicher Weise im Stillen jederzeit und Bie St E unterstützt. Wir werden seiner und seiner Verdienste 3 5 25 3 5* SSF KuSe f j— tür schul- e 8 in unserer Sache stets in Treue gedenken. Dudlina Llerfarbepapier 1 0 1 Knaben und Mädeben Der Turnrat. empfiehlt beginnen am 25. Hpril. Mäßige Preise. 3 0 2 Man verlange Prospekte. 2 Germania⸗ Drogerie. N — inc. Stock Inh. und Leiter: Wilhelm Krauß 0 Mannheim I 4 1 Fernsprecher 21792 ö 9 gegründet 182. Seit Gründung von weit über 10 000 Schülern besucht. 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Erlöſers, gefeiert in der Zeit der werdenden Natur, iſt immer ein Zeitpunkt und Anlaß zu beſonderer Beſinnung . geweſen. Die durch die Feſte gekennzeichnete Einteilung 5 des Jahres in beſtimmte Abſchnitte iſt eine uralte Ein⸗ richtung der Menſchheit. Jedes Volk, das wir aus dem Dunkel der Urzeit in den Kreis der Geſchichte treten ſehen, bringt dieſen Rhythmus des Jahreserlebens ſchon mit. Alle Verſuche, in künſtlicher, öder Gleichmacherei dieſen Rhythmus zu überwinden und einen mechaniſchen Ablauf, wie er zur Technik und zur modernen Ziviliſation zu paſſen d 1 an die Stelle des natürlichen Rhythmus zu ſetzen, ind kläglich geſcheitert. Sie mußten mißlingen, weil die natürlichſten und ſeeliſchen Bedürfniſſe des Menſchen, jene fü Irrationalen, denen die Wiſſenſchaft bisher vergeblich bei⸗ 115 0 8 5 ſuchte, zu tief im menſchlichen Gemüt begründet . ind. In alten Zeiten, als das menſchliche Geſchlecht enger 1 mit der Natur verbunden war als heute, war das impul⸗ 1 ſive Bedürfnis, ſich in den Rhythmus des Jahres ein⸗ zugliedern, bedeutend ſtärker. Das Chriſtentum aber hat dem unbegreiflich hohen Gefühl des Viedergeborenwerdens in der Natur eine geiſtige Weihe gegeben. Die alten Begriffe wurden veredelt in ein Sinnbild der ſeeliſchen Läuterung und der Erlöſung. Wie das Weihnachtsfeſt, ſo zeigt auch Oſtern jene Vereinigung natürlicher und eiſtiger Erlebniſſe, ohne die es keine Kultur gibt. Das eſt des Opfertodes des Erlöſers hat für alle Menſchen eine Erlebniskraft, die aus den verborgenſten Tiefen der Seele ſchöpferiſche Kräfte auslöſt. Das Bild deſſen, der um ſeiner ſittlichen und geiſtigen Kraft willen von der irdiſchen Macht gekreuzigt wurde, das Bild der Auf⸗ „ eerſtehung des Geiſtes aus den Banden der phyſiſchen Macht 5 und der Ungerechtigkeit, iſt und bleibt ein Gedanke, der einer leidenden Menſchheit den Glauben an die Macht des e Geiſtes und an die ſchließlich immer wieder erwieſene 1 Ohnmacht der bloßen phyſiſchen Kraft zurückgibt. Ein ben Glaube, der auch für das Leben in der ſogenannten Wirk⸗ eise. lichkeit, wo Erfolg und Mißerfolg mechaniſch und oft unge⸗ recht verteilt ſind, aufrichtend wirkt und uns ermuntert, den Mut nicht ſinken zu laſſen. Immer aufs neue ruft uns die öſterliche Zeit die Mahnung zu, daß es kein größeres und ſchöneres Opfer gibt, als ſich ſelbſt mit ſeinem ganzen Sein und Wollen Liner hohen Aufgabe zu widmen. Wer von dieſer Opfer⸗ freudigkeit beſeelt iſt, dem bietet der Lebenskampf keine Schwierigkeiten mehr. Ihm eröffnet ſich eine Kraftquelle, die ſich in geheimnisvoller Weiſe immer wieder erneuert, die nie vert„ſolange der Wunſch und Wille rege iſt, den Kampf mit den Schickſalsgewalten mutig und mit Ent⸗ ſchtedenheit durchzufechten. Gerade für unſere Zeit iſt dieſe Mahnung von hoher Bedeutung und wert, daß ſie tief in die Herzen dringe. Eine Flut von Not und Ver⸗ zweiflung geht über das Land hinweg. Wohl haben die vergangenen Jahre manche Linderung in unſerem Schickſal gebracht. Aber immer wieder ſieht und hört man es. daß dieſer und jener unter der Wucht ſeiner Sorge, Laſt und Qual zuſammenbrach und mutlos den Kampf um ſich ſelbſt und die Seinen aufgab. Ein Fieber der Mutloſigkeit hat unſere Generation ergriffen, das berall Schrecken und Anheil verbreitet. Viele ſind es, die nur darauf warten, bis ihnen eine Hilfe von außen kommt. Den perſönlichen Mut, den eigenen Lebenswillen haben ſie in den ſchweren Kämpfen der letzten Jahre verloren. An ſie beſonders richten ſich die Wahrheiten der chriſtlichen Oſtergeſchichte. Enthält ſo der Oſtergedanke eine Mahnung zu Kampf und Ringen, ſo bedeutet er dennoch nicht das brutale Auf⸗ einanderprallen geharniſchter Mächte. zum Ziele endlicher Bemü Bereitſein allein . zeigt uns die Oſter⸗ Entfaltung führen kann. ebenſo Wie die Natur lehrt, daß nur zuverſichtliche Beharrlichkeit. ſtrebendes ,, 25 V.. —. geſchichte, daß nicht die Gewalt allein zum Skege zu ver⸗ helfen vermag. Die Kraft muß von Güte und Verſtändnis begleitet ſein. Aber gerade darin macht ſich in der Welt ein empfindlicher Mangel bemerkbar. Wohl begann im letzten Jahre ſich einmal der politiſche Horizont aufzuhellen, jedoch in den letzten Wochen ſcheint eine neue Verfinſte⸗ rung des Himmels in der Politik der Völker eingetreten zu ſein. Zwiſchen den Völkern hat eine Spannung ſich bemerkbar gemacht, die nur mit Sorge in die Zukunft blicken läßt. Wir Deutſche fordern noch immer mit allem Recht, aber bisher ohne Erfolg, daß das beſetzte Rheinland endlich freigegeben werde. Die Dawesgeſetze beginnen allmählich mehr und mehr unſere Schultern in unerträg⸗ licher Weiſe zu belaſten. Und immer wieder ſtützen ſich unſere früheren Gegner auf den uns abgezwungenen, friedenzerſtörenden Vertrag von Verſailles und machen daraus ihre menſchlich, ſachlich und rechtlich ungerechtfer⸗ tigten Anſprüche an Deutſchland geltend. Als Folge dieſes Vertrages kann man es auch bezeichnen, daß ſich in ganz Europa die Völker innerhalb ihrer willkürlich gezogenen Grenzen nicht wohlfühlen und aus dieſem Drang beraus ſich in oftmals offen zugegebenen kriegerischen Abſichten aneinanderſchließen und dadurch eine gefährliche Spannung hervorrufen. Wetterwolken ſtehen auch über den Be⸗ ziehungen zwiſchen Sowjetrußland und England, die, mögen ſie auch dann und wann mit irgendwelchen Mitteln verſchleiert werden, deutlich zum Austrag alter Gegenſätze drängen. des Krieges verwüſtend und mordend umher. Man ver⸗ mag noch nicht abzuſehen, welche Folgen dieſer Kampf einer erwachenden Raſſe gegen die europäiſche Gewaltherr⸗ ſchaft nach ſich ziehen wird. In Mittelamerika, jener unruhvollen Weltgegend, brodelt und gärt es. Aeberall iſt ein Kampf der Gewalt gegen die Gewalt. Verſtändnis und Güte, die heute ſo oft von den Lippen der Staats⸗ männer zitiert werden, bleiben nur Worte, die man miß⸗ achtet, ſobald man es für ſeinen Vorteil hält. Noch iſt die Oſterbotſchaft und das Symbol der Auferſtehung nicht Wahrheit geworden. Aber an uns allen liegt es, die Hoffnung wach und rege zu halten, daß einmal doch die Oſterglocken über einem freien und befriedeten Deutſchland und einer befreiten Welt läuten. Osler lied. 5 N Von Emanuel Schwabe. Die dunklen Tage sind verrauscht, Neu hob sich Licht aus vielen Fernen. Aus den verloschnen Morgensternen Hat Wind den Himmel blau gebauscht. Wit Wolken eifern weiß und schnell Die frohen Züge junger Tauben. Im ersten Grün der Gartenlauben Begrüßt sich Mensch mit Menschen hell. Die Kinder suchen Nest um Nest In Busch und Strauch nach Ostereiern, Und mit den Kindern mitzufeiern, Macht uns noch festlicher das Fest. Vorm Wunder eines blüh'nden Baums Versteh'n wir ganz: Christ ist erstanden! Rein glüht, das wir so wiederfanden, Vas Licht des tiefsten Menschentraums. Arnd wieder iſt Oſtern! „das iſt ja mal ſchnell gegangen!“ denkt man im Zurückblicken.„Eben war Weihnachten, und nun iſt ſchon wieder Oſtern! Die Zeit fliegt doch nur ſo!“ Eine Selbſt⸗ SQäuſchung! Jahrmillionen, aber unſer Lebenstempo iſt ein ſchnelleres geworden. Um einen Ausgleich dafür zu ſchaffen, ſuchen wir unſer Leben zu verlängern und mindeſtens hundert⸗ fünfzig Jahre alt zu werden. Die Natur verjüngt ſich wieder, warum ſoll es nicht auch der Menſch können? Vor 5 allen Dingen muß er geſund bleiben, und um das zu ne dbleiben, darf er auch nicht zu viele Oſtereier eſſen. Das bie Oſterei iſt zwar ein beſonderes Ei, es iſt ein Symbol, aber n.[ Aungleich Materie, die uns ſchwer im Magen liegen kann. * as„ganz gewöhnliche“ Hühnerei färben wir zu Oſtern bunt. Weiß iſt das Kleid des Winters, der Lenz trägt 1 bunte Farben. Und weil das Oſterei ein beſonderes Et it, zögern wir, ſeine Schale zu zerklopfen, uns den Inhalt ſchmecken zu laſſen. Wir nehmen es in die Hand, ſtreicheln es liebevoll. Sinnbild des neuerwachenden Lebens! Nicht das Ei wollen wir gerührt haben, wir ſelbſt ſind es und verſtehen nicht, daß wir es einmal ebenſo gemacht haben ollen wie die naſchhaften Kinder, die ohne naturphiloſo⸗ phiſche Betrachtungen an den Zucker⸗ und Schokoladeneiern herumlutſchen und herumknabbern. Ihnen genügt es, zu wiſſen, daß der Oſterhaſe die Eier gebracht hat. Er hat ſie im Walde gelegt, ſorglich in ſeine Kiepe gepackt und iſt damit bis in die Stadt hinein gehüpft und geſprungen. Nur zu Oſtern tut der Haſe das, ſonſt überläßt er das Geſchäft des Eierlegens den zünftigen Hühnern. Zum Spaß verſteckt er die Eier auch oft noch, damit die Kinder e erſt ſuchen müſſen, aber daran haben ſie ja gerade die größte Freude, und auch wenn ſie in der Schule ſchon 5 haben, daß zwiſchen dem braven Haſen und dem Oſterei nicht ſo enge Beziehungen beſtehen, wie man ihnen erzählt hat, freuen ſie ſich in jedem Jahre wieder darauf, Grüne oder weiße Oſtern—? Das ſcheint ja diesmal keine Frage mehr zu ſein, wo der Lenz ſchon ſo viele grüne Banner wehen läßt. Er“ hat einen leichten Sieg über den Winter erfochten. der faſt nur dem Namen nach. einer. war en Die Zeit hat es heute nicht eiliger als vor Einen feſten Oſtertermin würde ſich die überwiegende und ſich hoffentlich nicht noch zu allerletzt zur Weyr ſetzen wird. Die Beweglichkeit des Oſterfeſtes bringt es auch mit ſich, daß die Frage:„Grün oder weiß?“ immer ver⸗ ſchieden beantwortet werden muß. Die Kirchenväter, die im kleinaſiatiſchen Nikäa 325 nach Chriſti beſchloſſen, daß das Feſt der Auferſtehung Chriſti an dem auf den Früh⸗ lingsvollmond folgenden Sonntag gefeiert werde und, falls dieſer Vollmond auf einen Sonntag fiele, am nächſten Sonntag, alſo nicht vor dem 22. März und nicht nach dem 25. April, haben unter ihren ſüdlichen Breitengraden nicht an die klimatiſchen Verhältniſſe des Nordens gedacht. Aber es ſind noch andere Gründe, weswegen man die Beweglich⸗ keit beſeitigen und den Oſtertermin feſtlegen möchte, womit auch das Pfingſtfeſt ſeinen feſten Platz im Kalender er⸗ halten würde. Darüber hinaus möchte man ja den ganzen Kalender reformieren, um den Februar, der bei der Ein⸗ teilung ſchlecht weggekommen iſt, ſeinen Monatsbrüdern gleichzuſtellen. Bei einer etwaigen Abſtimmung über heit bei uns wohl für ein ſpäteres Datum entſcheiden, ſchon um möglichſt immer grüne Oſtern zu haben Weise Oſtern empfinden wir als eine Programmwidrigkeit, als einen Schabernack, den uns der Winter ſpielt. And man wirft ſich Oſtern gern in ſein neues Frühfahrsgewand, um es der Natur gleichzutun. Bald nach Weihnachten fängt die Bekleidungsinduſtrie an, ſich auf den Lenz umzuſtellen, und arbeitet Frühlingskleider auf Vorrat für Oſtern. Ein Oſterſpaziergang in der alten, dicken Winterkluft iſt nur ein halbes Vergnügen.„Selbſt von des Berges fernen Pfaden blinken uns farbige Kleider an“ Nichts für un⸗ gut, Herr Doktor Fauſt, aber die große todſchicke Früh⸗ jahrsmode iſt grau. And die heutigen Gretchen richten ſich danach. 4 Auch dem Oſterhaſen wäre zu empfehlen, etwas mehr Rückſicht auf die Mode zu nehmen. Sein Schnauzbart iſt ſeit langem unzeitgemäß. Wer trägt noch ſolchen Vacht⸗ meiſterbart? Wir ſind entmilitariſiert, und die Haare, die wir laſſen müſſen, ſind keine Schnurrbarthaare. Und warum macht er immer„Männchen“? Soll das bedeuten: „Jbitt' ſchön!“? Aber, lieber Meiſter Lampe auch daran erkennt man, daß Sie bedenklich hinter Ihrer Zeit zurück⸗ Im fernen Oſten geht bereits die Brandfackel Mehr⸗ Zur Geſchichte des Oſterfeſtes. Von J. Hanſen. N „Das Oſterfeſt iſt unter allen Feſten in der chriſtlichen Kirche das älteſte und immer als das vornehmſte und größte begangen worden. Seiner Wichtigkeit und ebenſo der vielen Vorbereitungen wegen hat man in einzelnen Teilen Deutſchlands früher ſchon während der ganzen Woche vor Oſtern Oſtern gefeiert. Namentlich der Freitag, der Karfreitag, iſt bis auf den heutigen Tag in vielen Ländern ein Feſttag geblieben. Von der Vorbereitung auf Oſtern, die früher allgemein üblich war, hat ſich im Sprach⸗ gebrauch die„Karwoche“ mit dem„Karfreitag“ und dem „Gründonnerstag“ bis heute erhalten. Chriſtus ſtarb am Rüſttage, das iſt an dem Zubereitungstage zum Oſterfeſt. Auch die erſten Chriſten brauchten dieſe griechiſche Be⸗ nennung. In der Folgezeit wurde ſie aber gegen das alte deutſche Wort„Gara“, oder, nach einer härteren Ausſprache, „Kara“, vertauſcht, das ebenfalls auch„Zubereitung“ be⸗ deutet und woran jetzt noch die Ausdrücke: etwas gar⸗ machen, garkochen uſw. erinnern. 7 In dieſer Vorbereitungswoche hielten die erſten Chriſten alle Tage öffentlichen Gottesdienſt, laſen dabei die Leidensgeſchichte Jeſu in gewiſſen Abſchnitten vor und predigten darüber. In ſpäteren Zeiten begann man, in dieſen Tagen Dinge vorzunehmen, welche die Andacht mehr ſtörten als förderten, namentlich die oft wenig ſchicklichen theatraliſchen Vorſtellungen der Leidens⸗ und Sterbens⸗ geſchichte des Heilandes. Sehr bald zeichneten die alten Chriſten den Karfreitag beſonders aus und feierten ihn als eins der wichtigſten Chriſtenfeſte mit der größten Ehr⸗ furcht und Andacht. Sie beſchäftigten ſich den ganzen Tag über mit ernſthaftem Nachdenken über ſich ſelbſt, wozu jedem Chriſten das Andenken an den Kreuzigungstod Jeſu Anlaß gab. Als den Gebächtnistag des Todes Jeſu feierten ihn viele Chriſten ſchon im zweiten Jahrhundert. Aber als einen allgemeinen Feiertag ordnete ihn erſt im vierten Jahrhundert Kaiſer Konſtantin der Große an. Im Jahre 692 wurde vom Papſt Leo II. der Donnerstag in der Kar⸗ Abendmahls verordnet. An dieſem Donnerstag wurden ebenfalls auch Büßende losgeſprochen, beſonders aber den Katechumänen ihr Glaubensbekenntnis abgenommen und das Abendmahl gehalten. Die Zeremonie des Fuß⸗ waſchens am Gründonnerstag iſt wohl neueren Ar⸗ ſprungs. Oſtern ſelbſt galt ſchon zur Zeit der alten Apoſtel als der größte Feiertag, der denn auch Jahrhunderte hindurch heilig gehalten worden iſt. Die Nacht vor Oſtern wurde früher gewöhnlich durchwacht und mit Beten und Singen zugebracht. Kirchen und Häuſer wurden mit Wachskerzen erleuchtet. Während der Oſterwoche wurde früher viel Gutes getan. An die Armen wurden Gaben ausgeteilt, Sklaven und Leibeigene wurden freundlicher behandelt, und vielen wurde die Freiheit geſchenkt. Man kannte auch bereits im Altertum die Amneſtie; denn leichtere Ver⸗ brecher wurden in der Oſterwoche in Freiheit geſetzt. Urſprünglich dauerte die Feier des Oſterfeſtes volle acht Tage. Erſt mit dem folgenden Sonntage, an dem die Katechumänen ihre weißen Kleider ablegten, endete das Feſt. Jedoch hat es lange gedauert, ehe ſich der urſprüng⸗ liche Brauch und ſpäter die jetzige Art des Feſtes durch⸗ ſetzte. Namentlich iſt der Auferſtehungstag Jeſu als Mittel⸗ punkt des Feſtes erſt nach langen Auseinanderſetzungen in der jetzigen Weiſe feſtgeſtellt worden. — Warum iſt Oſtern ein bewegliches Feſt? Alle Jahre am 25. Dezember feiern wir Weihnachten. Schon oft hat man ſich die Frage vorgelegt, warum nicht auch für das Oſterfeſt und das von ihm abhängige Pfingſtfeſt ein feſtes Datum beſteht. Bekanntlich beſtimmt man den Oſterſonntag nach dem Lauf des Mondes und ſetzt Oſtern für den erſten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond an. Dieſer wieder iſt der erſte Vollmond nach der Früh⸗ lings⸗Tag⸗ und Nachtgleiche, er tritt früheſtens am 21. März und ſpäteſtens am 18. April ein. Warum man ſo rechnet, iſt nicht genau bekannt. Viel Wahrſcheinlichkeit hat die Erklärung für ſich, daß man anfangs das chriſt⸗ liche Oſterfeſt, nicht mit dem jüdiſchen Paſſahfeſt auf den gleichen Tag fallen laſſen wollte, doch iſt das nicht immer ganz erreicht worden, ſo z. B. in den Jahren 1805, 1825 und 1903. Unſer Oſterfeſt kann nie vor dem 22 März und nie nach dem 25. April fallen. Es iſt ein ſogenanntes wechſelndes Feſt. Seit langem beſtehen des⸗ 1975 e Oſtern auf ein beſtimmtes Datum eſtzulegen. 5 geblieben ſind. Heute bittet man nicht, man fordert, und wer am kräftigſten mit der Pfote auf den Tiſch ſchlagen kann, kriegt am meiſten. Aber Sie ſind am Ende noch nicht mal organiſiert? Ja, dann allerdings——! Oder wollen Sie mit Ihrem Männchenmachen ausdrücken, daß Sie ſich auf die Hinterbeine ſetzen und wie ein Bär oder Känguruh Ihre Gegner angreifen wollen? Man kann es Ihnen nicht recht zutrauen. Sie ſind als„furchtſamer Haſe“ bekannt und haben zu geringe Aehnlichkeit mit einem Bären oder Känguruh. Das bunte Schleiſchen, mit dem Sie ſich bei Ihren Oſterbeſuchen ſchmücken. wirkt auch nicht heldenhaft. Bleiben Sie bei Ihrem Hakenſchlagen auf der Flucht, aber laſſen Sie ſich nicht in einen modernen Boxkampf ein, bei dem die Kinn⸗ und Leberhaken ent⸗ ſcheidend ſind— Zu einem ſo alten Bekannten, wie es der Oſterhaſe iſt, darf man ſchon mal ein offenes Wort reden, der Krumme wird es nicht krumm nehmen Man könnte la auch über die Oſterpräſente kritiſche Bemerkungen machen, insbeſondere über die Geſchenke in Geſtalt von neuen Steuern und Abgaben aber würde es etwas helfen? Bewahre, man würde ſich damit nur die öſterliche Stim⸗ mung vermieſen Und die Oſterſonne würde einem nicht ie ſo hell ſcheinen, verſcheuchte man die Sorgenwolken Da können manche Leute nicht warten, bis es bei uns Frühling wird, ſie wollen ihn eher haben und reiſen nach dem„ſonnigen Süden“, wo es in dieſer Jahreszeit auch noch recht kühl ſein kann. And ſuchen zu Oſtern in Monte Carlo und Biarritz die Henne die ihnen goldene Eier legt, greifen aber immer nur in Pechſträhnen. Und erwiſchen ſie wirklich ein goldenes Ei, wir beneiden ſie nicht, wir feiern deutſche Oſtern in der deutſchen Heimat. Wandeln 1 8 wir auch nicht unter Palmen. ſo wandelt es ſich, weiß Gott, nicht ſchlechter unter den grünenden Zweigen unſerer Bäume, und nirgends ſingen die Vögel ein ſolch ſchönes Frühlingslied als bei uns, und auch das Oſterglockengeläut will uns nirgends feierlicher klingen. Feierlicher und herz⸗ erhebender! Es iſt eine frohe Botſchaft, die es verkündet. Wir wollen uns ihrer freuen, wollen abſchütteln, was uns bedrückt und niederdrückt, neuen Lebensmut faſſen, uns innerlich verjüngen. 28 5 a Moſaik. — Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Oſtern⸗Wochenend.— Die„Neue Zeit“ in pfychologiſcher Betrachtung.— Bei Muttern!— Das Völkerbundo⸗Haus. — Lawinengefahr.— Zweifelhafte Oſtereier.— Aber 1 nichtsdeſtoweniger—— Oſtern bringt ein„Wochenend“, das die Wünſche der Wochenend⸗Freunde vielfach noch übertrifft, es wird ja teilweiſe von Donnerstag abend bis Dienstag früh gefeiert, und das iſt, wie man zugeben wird, eine hübſche Zeit, in der man ſich genügend ausruhen kann. Ob es immer Ruhe ſein wird, hängt freilich von den Umſtänden ab, iſt individuell. Man wird Oſtern nicht bloß im Frieden der Häuslichkeit, ſondern auch auf Reifen feiern, und manche benutzen dieſes Feſt zum Quartiermachen für die Sommerferien. Und andere ſtrengen ſich gerade in den Feiertagen ganz beſonders an, radeln mehrere hun⸗ dert Kilometer oder marſchieren bis zur Erſchöpfung durch die Felder, durch die Auen oder huldigen ſonſt einem Vergnügen eigener Art, wozu auch das Einregnen zu rechnen iſt, falls den unzuverläſſigen Wettergott grämliche Aprillaune anwandelt. Aber hoffen wir, daß auch er als himmliſcher Schleuſenwärter Oſtern⸗Weekend feiern, die Schleuſen geſch'oſſen halten und den Frühjahrsſtaat unserer jungen Damen verſchonen wird. Die Wochenend⸗Frage im allgemeinen harrt noch ihrer Löſung, die Gegner einer verlängerten Sonntagsruhe haben ihren Widerſtand noch nicht aufgegeben und weiſen darauf hin, daß die Ver⸗ fechter der Idee ſich ſchon nicht mehr mit dem halben freien Sonnabend begnügen wollen, ſondern den ganzen fordern. And wenn ſie den hätten, würden ſie auch den Montag frei haben wollen, an dem ja bereits genug blau gemacht wird, und es würde die bekannte Ge ſchichte von dem kleinen Finger und der großen Hand werden, von dem Anfang, vor dem man ſich hüten soll. Aber die Angſt teile ich nun mit. Mit der Arbeit iſt es doch ſo, daß die meiſten Menſchen ſie nicht zu lieben ſcheinen, daß ſie darüber ſeufzen und ſtöhnen, es aber nicht ver⸗ tragen, ohne Arbeit zu ſein. Arbeit macht das Leben ſüß, und Faulheit ſtärkt die Glieder— gewöhnlich nicht, ſondern verweichlicht ſie. Und wir haben noch ſo ar⸗ beitsfrohe Leute, daß ſie kaum einen Tag in der Woche untätig ſein mögen und ungenießbar werden, wenn ſie es längere Zeit ſein ſollen. Sie ſind rar geworden—? Man läßt heute die ſchönſte Arbeit liegen—? Das Heute iſt wohl ſchon eher das Geſtern. Ich finde, daß die Ar⸗ beitsluſt wieder erfreulich zugenommen hat und ſchätze, daß noch mehr gearbeitet werden würde, wäre nur mehr Ar⸗ beit da! Durch die 24⸗Stundenzählung, mit der die Eiſenbahn bahnbrechend vorangehen will— die Poſt wird nur langſam und nicht poſtwendend nachfol en—, wird der Tag weder um eine Minute länger noch kürzer, die höhere Zahl kann jedoch Täuſchangen wie Selbſttäuſchungen her⸗ vorrufen. Man kann zu ſpät zur Abfahrt und zur An⸗ kunft eines Zuges auf den Bahnhof kommen. Das letztere iſt fatal, wenn man eine reizende Baſe erwartet und noch fataler, will man eine alte reiche Tante in Empfang nehmen. Und die Reichseiſenbahnverwaltung leiſtet kei⸗ nen Schadenerſatz, in keinem dieſer Fälle, die ſie doch durch ihre Uhrreform verſchuldet hat. Eine der Selbſttäuſchun⸗ gen wird darin beſtehen, daß fleißige Perſonen ſich ein⸗ bilden, der Tag ſei länger und ſie könnten mehr darin be⸗ ſchicken, und die weniger fleißigen, ihre Arbeitszeit habe ſich ungebührlich ausgedehnt, weil ſie ſtatt um fünf um ſiebzehn Ahr oder ſtatt um ſechs um achtzehn Uhr endet — eine Suggeſtivwirkung, wie ſie ähnlich ſchon bei der einſtündigen Veränderung durch die„Sommerzeit“ feſtzu⸗ ſtellen war. Das Täuſchungs⸗ und Selbſttäuſchungsmo⸗ ment wurde auch gegen die Beibehaltung der Sommerzeit ins Trefſen geführt, und man täuſchte ſich nicht, es ſchlug durch. Abergläubiſche Menſchen werden das Vorurteil, das ſie gegen die Zahl 13 haben, auch auf die dreizehnte Stunde übertragen, in der man nichts wird beſchließen und unternehmen wollen. Glücklicherweiſe fällt ſie nicht mit der Hauptbörſenzeit zuſammen, da ſie ja der ſegensreichen Spekulation, die wieder ihr fröhliches Spiel mit den Kurſen treiht, ſchaden könnte! Die Standesämter ſollten die neue Stundenzählung keinesfalls bei ſich einführen, und auch wegen der ominöſen Dreizehn. Reißt mit dem Gürtel, mit dem Schleier der ſchöne Wahn entzwei, wer⸗ den die in dieſer Stunde Getrauten nicht bei ſich, ſon⸗ dern bei der Anglückszahl die Schuld ſuchen. Auch die 21 als dreifache Siebenzahl dürfte ſich keiner Beliebtheit er⸗ freuen. Der brave Mann, der in der Stunde geruhſam beim Abendſchoppen ſitzt, hat ja oft ſchon mit einer böſen Sieben ſeine liehe Not. Unſeke Völlsbektkerer zd, nachdem ſie wieder Ge⸗ ſetz über Geſetz„verabſchiedet“ haben, ebenfalls in die Oſterferien gegangen, um Muttern beim Kuchenbacken zu helfen. Dabei erzählen ſie ihr, was ſie alles für den Staat getan haben, und Mutter muß aufpaſſen, daß nicht die großen Roſinen verſchwinden und die kleinen Ko⸗ rinthen übrig bleiben, wie es in den Parlamenten bei mancher umſtändlichen Kuchenbäckerei das Ergebnis zu ſein pflegt. Sie erzählen auch wohl Neues aus Genf, das ja die Zentrale der hohen Politik geworden iſt oder ſich den Anſchein gibt, es zu ſein. And um dieſen Anſchein zu verſtärken, will man dort dem Völkerbund ein eigenes großes Haus bauen. Die Bauherren müſſen ein Heiden⸗ geld haben, ſie wollen ſich das Eigenheim rund 14 Mil⸗ lionen koſten laſſen. Bei ſolcher Spendabilität begreift man, daß die Baumeiſter ſich dazu drängen, den Auf⸗ rag zu erhalten, und es ſind ſchon annähernd vierhun⸗ dert Entwürfe eingereicht worden. Anwillkürlich kommt einem die Erinnerung an den Friedenspalaſt im Haag, zu dem der Ruſſenzar die Anregung gegeben hatte. Das iſt auch ein pomphaftes Gebäude und ſollte auch ein Wahr⸗ zeichen des Völferfriedens werden, aber kaum ſtand es. va ging es mir dem Frieden ſchnell abwärts und auf einmal war die allgemeine Prügelei im Gange. Und Haag in ſanfter holländischer Landſchaft iſt ſelbſt ein Sym⸗ bol des Friedens, während die ſchneegekrönten Berg⸗ häupter um Genf bedrohlich ausſehen und die Gedanken auf die Lawinengefahr hinlenken, vor der den Welt⸗ frieden nicht das größte, feſteſte und glänzendſte Haus ſchützen kann. Die politiſchen Oſtereier zu begutachten, iſt aber nicht meines Amtes, es macht auch keinen Spaß. In China haben ſie Kugelform und zum Teil eine Füllung, die als Granatfüllung bei den damit Beſchenkten keine freudige Ueberraſchung auslöſt. And in anderen Ländern verfertigt man derartige Eier erſt recht maſſenweiſe, um ſie erfor⸗ derlichenfalls auch nach Oſtern noch zu Geſchenkzwecken verwenden zu können. Es iſt ein Zweig der blühenden In⸗ duſtrie des Wettrüſtens, der zu allen Jahreszeiten blühen⸗ den! Uebrigens zeigt uns jetzt auch die Natur ihre Schieß⸗ lünſte: die Blätter ſchießen aus den Zweigen von Buſch und Baum, das Gras und die Blumen aus der Erde. Doch das iſt ein gefahrloſes und vergnügliches Schau⸗ ſpiel, und den Menſchen ſchießen darüber die Freudenträ⸗ nen in die Augen. Das Leben hat ſeine Schattenſeiten, wir haben unſere großen und kleinen Sorgen, unſere gro⸗ ßen und kleinen Schmerzen, aber nichtsdeſtoweniger— b ſich leben. Und nun iſt Frühling, iſt Oſter⸗ zeit! N Du ſollſt, frag nur den Oſterhaſen, Zu Oſtern, Menſch, nicht Trübſal blaſen. Wer ſich mit Sorgen plagt und kränkt, Dem ſei kein Oſterei geſchenkt. Cross Naciſſ Inli. Nellar. &. A. b. Narieſvlala Del 20 784 Damen leleidlervlſſe. Holle Seide- Baunurolle. Herrensloſe. Sli S o⁰¹ Cesellochqhl. Jelnen u. Baummulliarem: Harscesl e- Hbendenaetre-Helldgmnarcte Noch u. KuchenmctscheE 1 Actimazenst fe-Inlelis alcfclechen 6 wird unser Osterprograrmrm! (14. Dis 18. Aprih) Die Fneihungsfeierchkeiten der Jvesbelm-Seckenheimer Neckarbrücke Dieser Film, der bei prächtigstem Wetter gedreht werden konnte, ist glänzend ausgefallen. Kommt alle und seht Euch selbst im Film. 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Der Gräfin war es nicht entgangen. 7 a „Es könnte mich mit Befriedigung erfüllen, daß Sie ſo denken gelernt haben,“ erklärte ſie,„aber damit bin ich nicht entſchuldigt. Ich kann mich im beſten Falle auf meinen kindiſchen Uebermut berufen.“ a „Sie find ſtreng gegen ſich geworden!“ Nur gerecht, und das muß man doch endlich einmal werden, ſelbſt wenn man eine ſo zu allen guten und ſchlech⸗ ten Streichen aufgelegte Komteß war. Sie haben an dieſe Komteß natürlich immer nur mit finſterem Groll gedacht, Sie haben ja auch mein damaliges Entſchuldigungsſchreiben keiner Antwort gewürdigt, trotzdem ich ſo inſtändig dar⸗ um bat. Und heute ſind Sie noch ebenſo unverſöhnlich.“ „Ich verſicherte bereits das Gegenteil. Damals, als Sie mir ſchrieben, litt ich freilich noch ſchwer unter der Demütigung, die ich mir zugezogen hatte, ich hielt auch Ihren Brief nur für den Ausfluß einer Laune und ich mochte Ihnen und Ihrem Kreiſe nicht noch mehr Stoff zur Heiterkeit bieten. Man hatte an jenem Geſellſchaftsabend reichlich genug davon bekommen.“ „Ich bitte Sie—“ „Nun, konnte es eine komiſchere Figur geben, als den von ungewohntem Sektgenuß betäubten kümmerlichen Kan⸗ didaten des höheren Schulamtes, der vor der in ſieghafter Schönheit ſtrahlenden Tochter des gräflichen Hauſes, in dem er als Bibliothekar ſein Brot erwarb, auf den Knien lag? Es war ungemein wirkungsvoll inszeniert. Denn kaum hatte der arme Schelm einige ſinnloſe Worte geſtammelt, als ſich wie auf Zauberſchlag die Flügeltüren öffneten und die ganze illuſtre Geſellſchaft, die im Salon verſammelt war, den Höhepunkt der Komödie mit ſchallendem Gelächter begrüßte.“ ö „Und Sie haben das wirklich für mein Arrangement gehalten? Es war es nicht. Die Neigung, die Sie für mich hegten und die Sie bis zu jenem Abend ſo gut zu hüten wußten, hatte ich wohl bemerkt. Oberflächlich, wie ich da⸗ nals war, beluſtigte ich mich im Stillen über die ſtolze Zurückhaltung, mit der Sie mich täuſchen wollten.“ „Ich beobachtete dieſe Haltung,“ ſchaltete er ein,„weil ich mir der Schranken, die zwiſchen uns ſtanden, gewärtig war und weil ich mich nicht wohlfeilem Spott ausſetzen wollte. Und deswegen erſchien ich Ihnen lächerlich?“ „Nur Ihr erzwungenes Benehmen amüſierte mich. Als Sie nun an dem Feſtabende Ihre Blicke eine andere Sprache reden ließen, als Sie ſogar Ihre Worte nicht mehr ſo ängſt⸗ lich abwogen—“. „Der Champagner verleitete mich!“ ſtöhnte der Pro⸗ feſſor. 15 „Da ließ ich zu einer meiner Freudinnen, der ausge⸗ laſſenen Frieda von Plaſſen, die unbeſonnene Bemerkung fallen:„Ich wette, unſer würdiger Herr Kandidat macht mir noch heute eine Liebeserklärung!“ Die Plaſſen behielt dieſe Aeußerung nicht für ſich, ſondern teilte ſie einigen anderen jungen Mädchen mit, und nun wurde ein regel⸗ rechter Spionagedienſt eingerichtet, um Zeuge des Schäfer⸗ ſpiels zu ſein. Für den letzten Effekt lehnte nachher aber ſelbſt die Plaſſen die Verantwortung ab. Sie hat es kaum weniger als ich bedauert, daß aus einem törichten Mädchen⸗ ſcherz bitterer Ernſt wurde, Ihretwegen und weil auch ich etwas kompromittiert wurde. Ich führe das letztere nur an, um Ihr Arteil zu mildern. Auch die Menſchen jener Tage waren leichter geneigt, das Schlechte als das Gute von ihrem Nächſten zu glauben, und daß ich ganz unbeteiligt an der Sache ſein ſollte, wollte vielen nicht in den Sinn. Mindeſtens hatte ich Sie nach der Auffaf ung dieſer Leute begünſtigt. Eine Huldigung auf den Knien iſt in unſerem proſaiſchen Zeitalter denn doch zu ungewöhnlich. Oh, mir erwuchſen mancherlei Unannehmlichkeiten, aber ich über⸗ wand ſie. Und auch Sie haben überwunden.“ „Ich verließ noch am ſelben Abend Ihr Haus, die Stadt—— bis ans Ende der Welt wollte ich rennen— du lieber Gott! Ganz ſo weit kam ich nicht. Es iſt ja auch einerlei, wo man mit ſich Abrechnung hält. Ich ſtürzte mich auf die Arbeit, und ſie, die ſchon ſo manchem Verzagten 5 hat, half auch mir, ſie brachte mir die Ruhe wieder. „Der Direktor hatte die Augen mit der Hand beſchattet, während er ſo ſprach und die Blicke der Gräfin ruhten mit innigem Mitgefühl auf ihm. Run blickte er wieder frei und ſagte raſch: „Ich danke Ihnen, daß Sie, wenn auch ſpät, gekommen ſind, um mich über einen Irrtum aufzuklären. Sie haben mir gezeigt, wie einſeitig ich über jenes Vorkommnis bis heute geurteilt habe. Ihr ane den Sie mir damals ſchrieben, wurde mir nachgeſchickt, aber ſein Inhalt be⸗ friedigte mich nicht, er erſchien mir wie die Beſchönigung eines begangenen Unrechts, das man nachträglich ein wenig 4 er war auch in ganz allgemeinen Wendungen abgefaßt—“ „Weil ich den Tatbeſtand ſelbſt erſt ſpäter erfuhr.“ „And Sie haben durch meine unverzeihliche Torheit Kränkungen ertragen müſſen? Daran habe ich um ſo weniger gedacht, als ich nach etwa einem halben Jahre von Ihrer Verlobung hörte.“ „Die Verbindung mit Graf Seefeld rehabilitierte mich zur Genüge. Nach unſerer Vermählung gingen wir ins Ausland, von einem diplomatiſchen Poſten auf den an⸗ dern, bis mein Gatte vor etwa zehn Jahren ſtarb. Aber auch dann kehrte ich nicht auf die Dauer in die Heimat zurück. Gleich nach der Beiſetzung ging ich wieder nach meinem mir lieb gewordenen Süden und erſt vor wenigen Jahren nahm ich meinen Wohnſitz in unſerer Hauptſtadt. Hier ſollte ich wieder an Sie erinnert werden. Ein Zufall nachte mich mit Ihrem Neffen bekannt.“ „Mit meinem Neffen? So wären Sie ſeine Protektorin? Und er nannte niemals Ihren Namen!“ „Auf meinen Wunſch unterließ er es. Ich wollte mich erſt mit Ihnen ausſprechen, und als ich vor kurzem ver⸗ nahm, daß Ihr Neffe und mein Schützling in einer Perſon hier ein Konzert geben wollte, da benutzte ich dieſen Anlaß, hierher zu kommen; es lag eigentlich ſchon in meiner Abſicht, als Ihre Neffe nach Rohrburg reiſte, um bei Ihnen ſeine Ferien zu verbringen.“ „Im—“ des Profeſſors Stirn hatte ſich wieder ge⸗ furcht—„es tut mir leid, ſagen zu müſſen, daß es beſſer geweſen wäre, er hätte für dieſen Zweck nicht mein Haus gewählt.“ 5 „Was höre ich?“ „Kurz vor Ihrem Erſcheinen, Frau Gräfin, hatte ich mit ihm eine Auseinanderſetzung, die mit einem Bruch endigte. Wir ſind fertig miteinander.“ „Das glaube ich nicht. Nein, mein verehrter Herr Pro⸗ feſſor, ſo raſch löſt man kein verwandtſchaftliches Band.“ „Oh, er dünkt ſich viel zu ſehr Uebermenſch, um auf Verwandtſchaft Wert zu legen.“ a „Und haben Sie es ſich ſchon jemals angelegen ſein laſſen, ihm in verwandtſchaftlicher Beziehung einiges zu ſein? Ein Vater? Sie wären doch der nächſte dazu? Oder nur ein guter, wohlmeinender Freund?“ „Gewiß— das heißt— früher, ſo weit er mir ent⸗ gegenkam. Aber hier bin ich ihm entgegengekommen, und habe vorurteilslos eine Annäherung verſucht. Wie hat ers gedankt?“ 5 Und der Direktor berichtete kurz, was ſich zugetragen hatte, wie Dr. Mendel ihm ſein Herz ausgeſchüttet und wie Hugo, anſtatt den verdienten Vorwurf zu entkräften oder auch nur Reue zu zeigen, aufbegehrt und mit der Drohung davongeſtürmt ſei, heimreiſen zu wollen.——— Hugo war inzwiſchen mit ſeinen Reiſevorbereitungen eifrig beſchäftigt. Garderobenſtücke, Notenbündel, alles warf er wirr durch⸗ einander in ſeinen Koffer. Er war wütend, ohne recht zu wiſſen, warum und auf wen; die zuſammenhangloſen Worte, die dem Gehege ſeiner Zähne entſchlüpften, waren dementſprechend allgemeiner Natur und würden ſicher nicht in das goldene Buch der Stadt Rohrburg eingetragen wor⸗ den ſein, wenn ein ſolches vorhanden geweſen wäre. Da ſchob ſich Frau Schmidt in das Zimmer. „Herr König!“ „Laſſen Sie mich in Ruhe!“. Frau Schmidt hatte heute ſchon ſoviel Grobheiten ein⸗ ſtecken müſſen, daß ſie die unwirſche Entgegnung nicht mehr kränkte. „Beſuch iſt da, Herr König!“ „Meinetwegen.“ „Eine Dame.“ 5 ugo packte ununterbrochen weiter. i „Mit Ihnen iſt heute auch kein Wort zu reden“, zürnte Frau Schmidt. N(Fortſetzung folgt.) 428 Auferſtehung des Geiſtes. Eine Oſterandacht non 8 Johann Schlaf. Nach langen, trüben Regenwochen endlich mal wieder blauer Himmel und Sonne, die Welt glitzert in ſilbrigem Glaſt, es verſpricht ein gut Oſtern zu werden. Wir haben Frühlings⸗Tagundnachtgleiche gehabt, des Jahres Tag iſt angebrochen, Herz und Sinn erwachen, wir wollen einen Gang ins Freie tun. Dias iſt vielleicht des Jahres allerſchönſte Zeit. Gerade weil alles noch im Werden, noch nicht in ſeiner ganzen Fülle hervorgebrochen iſt. Es iſt vielleicht die Schwelle, an der ſich der Zuſammenhang von Geiſt und Erſcheinung am beſten offenbart, damit du nicht das neue überm an⸗ deren verachteſt. Wir ſind, ſo heißt's, heute wieder in eine neue Zeit eingetreten, wo wir anfingen, nach dem Geiſt zu ſtreben, und geneigt zu ſein, Erſcheinung und„Fleiſch“ ihm gegenüber geringzuſchätzen; in eine neue, mit Ent⸗ ſchiedenheit religics gerichtete Periode, heißt's, ſind wir eingetreten. Das iſt ſo recht ein Umſchwung, ein Auftrieb aus unſerer deutſchen Seele, und wir dürfen uns ganz gewiß ſeiner freuen, inmitten der Nöte dieſer ſchlimmen Zeiten eine gute Zuverſicht darauf ſetzen. Aber was iſt Geiſt und was iſt Erſcheinung und„Fleiſch“!? Komm, wir wollen einen Gang ins Freie tun. * Da iſt über dir gebreitet die endlich einmal wieder wolkenlos klare und deutlich blaue Fläche des Firmamen⸗ tes. Du könnteſt ihre Schwunglinie wohl als die einer Hyperbel anſprechen, und das iſt etwas Mathematiſches, etwas ſehr Abſtraktes und Geiſtiges.„rein geiſtiges“, Und ſieh' am fernen Horizont, von lang hingeſtreckten, ſchwarz⸗ blauen Bergwaldlinien geſäumt, die weiten, leis gewellten Flächen und Linien des Feldgeländes. Obwohl hier und da mit einem grünen Schimmer getönt, ſind ſie meiſt noch braun und bieten ſich noch durchaus flächig. Du haſt ſozu⸗ ſagen noch das Gefühl der reinen Fläche und Linie; und das iſt etwas Mathematiſches, Abſtraktes, noch ein„rein geiſtiges“ Gefühlserlebnis. Und ſieh' die Blumen an, die an beiden Seiten deinen Gang durch Sonneglitzer hin von einem leichten Wind erregt ſo köſtlich herbfriſch wit⸗ ternde Lenzluft begleiten. Ihre Zweige und Reiſer zeigen nur erſt ihr allererſtes, leiſes, nur erſt ganz winzig hervor⸗ brechendes Grün, nach iſt weder ihre Blüten⸗ noch Laub⸗ fülle da. Deinem Blick begegnet noch die reine Linie der Stämme, und zwar von der lieben, fröhlichen Sonne mit einem flunkernden Silbernetz überwebt, das über die er⸗ friſchten und in ihrer Farbe belebte ſaftſtrotzende Prallheit iſer hin ſpielt, der letzteren ſo großen und feinen iandergehendes Gewirr. Und das Mat as Mathematiſches, Abſtraktes und„rein 8“ und ein ebenſolches Gefühlserlebnis. Und heb' auf, halt' es vor dich hin und betrachte es: ſo haſt du, in ſeinem köſtlich altſilbergrauen, ſauber feinen Filigran, wieder etwas durchaus Mathematiſches, Ab⸗ ſtraktes und„rein Geiſtiges“ und ein ſolches Gefühlserleb⸗ nis. Und es ſagt dir vielleicht: Sieh', ich war ein grünes Blatt, aber mein Grün, die Zellchen, Moleküle, Atome, aus denen ich beſtand, der Saft, der in ihnen pulſte, waren wohl nur ein Zufälliges, Vergängliches, denn es iſt dahin; ich aber, das feine, geiſtige, mathematiſche Geripp, bin ge⸗ blieben, bin noch, bin wohl das Eigentliche, Unvergäng⸗ liche, Beſtimmende. Und fromm könnte ſich dein Sinn zu die⸗ ſem letzten überbegrifflich, abſtrakten, rein geiſtigen Sein, zu dieſer letzten Bedingung von allem, al, zu dem ei lichſten, wahren, weil nicht zufälligen und unvergängl Weſen erheben, und du könnteſt gedenkend dem Leid, das mit dem, was du die Zufälligkeit und Vergänglichkeit des Lebens und der Erſcheinung nennſt, verbunden iſt, wieder einmal auf die Sehnſucht kommen, dich aller Erſcheinung zu entledigen und ganz nur aufzugehen in dieſem reinen Sein als ſolchen. 5* Das iſt wohl gut, und gut iſt, daß wir heute unſeren Sinn fromm und mit ſich erneuernder Religioſität auf dieſen letzten Grund aller Erſcheinung hinwenden: doch vergiß eins nicht über dem anderen, über die Auferſtehung des Geiſtes nicht die des„Fleiſches“. f Wohl, es iſt das Schöne und Tiefe, der erhebende Sinn dieſer Zeit, des Frühjahrs und der Tagundnachtgleiche, die⸗ ſer öſterlichen Auferſtehungszeit, daß wir des Geiſtes Aufer⸗ ſtehung feiern: Aber wenn wir uns fragen, was uns bei ſolch einem Gang durch die erwachende Natur erfreut, ſo iſt es das erfriſchte Blau des Himmels mit ſeinen freund⸗ lichen weißen Wolken drin, es ſind die Spitzen der Winter⸗ ſaat, die ſich mit ihrem jungen Grün ſo munter zu Licht und Sonne recken, die Büſchel des jungen, ihr herzhaftes Chlorophyll ausſtrömenden Graſes, die erſten weißen Gänſeblümchen mit ihrer goldigen gelben Mitte, die blauen Leberblümchen, Anemonen, erſten gelben Primeln im Wald, im Garten Schneeglöckchen, Krokus, Tulpen, Hya⸗ zinthen, Aurikeln, es ſind die dicken, mit einem glänzen⸗ den Lack überzogenen, in der Sonne weiß blitzenden Knoſpen der Kaſtanien, das hervorbrechende erſte Laub an Buſch und Baum, Kätzchen, in Wind und Sonne baumeln⸗ den gelbgrünen Schäfchen: alles was treibt und quillt, ſprießt, hervor will, ſeinen freudigen Schleier über das abſtrakte Geripp des Weſens und Grund⸗Seins wirft. Glaube nicht, daß du jemals das Weſen gar für immer „rein“ und ohne die Erſcheinung haben könnteſt oder möch⸗ teſt. Du haſt das Weſen nur mit der Erſcheinung, die ewig, in tauſend Offenbarungen, aus ihm quillt, ſprießt, tönt und ſich regt, und anders ſchwiege es und wäre nicht. Nicht der Erſcheinung, und nicht einmal dem Leid entkommen wollteſt du, ſondern einzig dich zu ihrer Würde und gött⸗ lichen Geiſtigkeit erheben, ſie wieder in Geiſt und Gott verklären. Wenn ſich der Geiſt erhebt, blüht das„Fleiſch“. Nichts anderes als das iſt die Oſterbotſchaft. Oſterbräuche.. Oſtern iſt das Feſt der Freude. Nach dem Volksglauben hüpft ſogar die Sonne am Oſtermorgen dreimal vor Freude auf. Dieſe Oſterfreude kommt beſonders für die Kinder in poeſievoller Weiſe in dem Oſterhaſen, der die Oſtereier legt, ſinnig zum Ausdruck. Das Feſt der neuer⸗ ſtandenen Sonne wurde ehemals mit Tänzen, Aufzügen und Freuden⸗ und Jubelfeiern begangen, wobei man bild⸗ lich den Sieg der Sonne über den Winter durch den Kampf gegen eine Puppe darſtellte, deren Steinigung, Erſäufung oder Verbrennung die Krönung der Feier bildete. Unter den erſten chriſtlichen Kaiſern begann die Freu⸗ denfeier mit der Oſtervigilie. Dabei wurden die Straßen mit Fackeln und rieſigen Wachskerzen erleuchtet. 5 Sinnſpruch. Sie machen ſich viel Plack und Plag Und kommen nie zur Ruh; 5 Das macht, ſie fragen Tag für Tag: Was ſagt die Welt dazu? Nätſel⸗Ecke. Rätſel. Is hat die Erſte der Poet, Die Zwei und Drei auf Stelzen geht. Die Vier und Fünf kannſt du erſchau'n Bei Männern ganz und halb bei Frau'n. Die Letzte naht bei nächt'gem Dunkel, Bei Mondſchein auch und Sterngefunkel. Und endlich froh im Frühlingsglanze Begrüßet euch das ſchöne Ganze. 5 Ergänzungsrätſel. ß: 5 FF „„ i e ö F g