Ak. nen Ak. nen em ank Hk. . 5— Bezugspreis: Für den Monat Mai 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). —— a Lag Bei Wiederholung Rabatt. fü 88. und Nuzeigenblatt 1deckenheimund llingebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchüftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. ö Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Neues in Kürze. 18: Das Luftverkehrsabkommen zwiſchen dem Dent⸗ ſchen Reich und Italien iſt von dem Außenminiſter Dr. Streſemann und dem italieniſchen Botſchafter Graf Ai⸗ drovandi unterzeichnet worden. 28: Wie aus Genf berichtet wird, hat ſich der fran⸗ zöſiſche Hauptdelegierte bei der Weltwirtſchaftskonſerenz dahin ausgeſprochen daß damit gerechnet werden kann, daß die deutſch⸗franz ichen Wirtſchaftsverhandlungen dem⸗ nächſt in Berlin wieder aufgenommen werden. Der amerikaniſche Flieger Lindbergh iſt nach einem Flug von 33½ Stunden von New⸗Hork in Paris ge⸗ landet und wurde dort begeiſtert empfangen. 12: Der engliſche Kriegsminiſter teilie auf ein: An⸗ frage im Unterhaus mit, es liege nicht im öffentlichen Intereſſe, die beſonderen Amſtände bekannt zu geben, die zu der Durchfuchung der Arcos nach den verſchwunde⸗ nen amtlichen Dokumenten Anlaß gegeben hätten. — 2——— 7 2 Von Dr. Ferdinand Fritz. (Nachdruck verboten.) Der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hat ſich auf dem Feſtbankett, daß der Hanſabund für Handel, Induſtrie und Gewerbe dieſer Tage anläßlich ſeiner Haupt⸗ verſammlung gab, über verſchiedene Fragen der Wirt⸗ ſchaft ausgelaſſen und dabei die Mitteilung gemacht, daß das Kabinett nunmehr den Entwurf über die Kon⸗ ſtituierung des endgültigen Reichswirt⸗ ſchaftsrates fertiggeſtellt habe. Es wird nun vorausſichtlich bald ſoweit ſein, daß der vorläufige Reichswirtſchaftsrat ſeinem endgültigen Nachfolger weichen muß. Der Gedanke des Reichswirtſchaftsrates iſt ein Pro⸗ dukt der Revolution von 1918. Die Forderung auf Ein⸗ führung des Räteſyſtems, die in Anlehnung an das ruſſiſche Vorbild in den bewegten Tagen jener Zeit erhoben worden iſt, wurde durch die Schaffung eines Reichswirtſchaftsrates abgebogen. Der neuen Inſtitution lag aber ein ganz anderes Prinzip zugrunde als dasjenige war, auf dem ſich das bolſchewi⸗ ſtiſche Räteſyſtem aufbaute. Dieſes beruhte auf der einſeitigen Gliederung der Maſſen und umfaßte alle Rechte der Legislative und Exekutive, während der Reichswirtſchaftsrat lediglich eine Vertretung von Berufsintereſſen darſtellen ſollte, die ſich mit der Beratung und Begutachtung von allgemeinen und beſonderen wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen zu befaſſen hatte. Man hatte ſeinerzeit noch bei der Beratung der Verfaſſung als weitere Konzeſſion an den Rätegedanken auch noch vorgeſehen, dieſem nicht aus allgemeinen Wah⸗ len hervorgegangenen Wirtſchaftsparlament einen Unter⸗ bau in Bezirkswirtſchaftsräten zu geben. unterblieben und auch in dem neuen Geſetze, durch das die Inſtitution endlich einmal aus dem Zuſtande des Proviſoriums herausgeführt wird, nicht vorgeſehen. In ſeiner neuen Faſſung wird das deutſche Wirt⸗ ſchaftsparlament, wie man den Reichswirtſchafts⸗ rat heißen kann, vor allem weniger Mitglieder zählen als bisher. Die Regierung will die Mitglieder⸗ zahl auf höchſtens 150 begrenzen, daneben aber ie Beziehung von ſogenannten„nichtſtändigen Mit⸗ gliedern“ pflegen. Die Aufgaben des Reichswirt⸗ ſchaftsrates ſind im Artikel 165 der Reichsverfaſſung ſcharf umſchrieben. Danach ſollen„ſozialpolitiſche und wirtſchaftspolitiſche Geſetzentwürfe von grund⸗ legender Bedeutung von der Reichsregierung vor ihrer Einbringung dem Reichswirtſchaftsrat zur Begutach⸗ ung vorgelegt“ werden. Außerdem hat der Reichs⸗ wirtſchaftsrat„das Recht, ſelbſt ſolche Geſetze zu be⸗ antragen. Stimmt ihnen die Reichsregierung nicht zu. ſo hat ſie trotzdem die Vorlage unter Darlegung ihres Standpunktes beim Reichstage einzubringen. Der eichswirtſchaftsrat kann die Vorlage durch eines ſeiner itglieder vor dem Reichstage vertreten laſſen.“ Dieſes Necht wird im neuen Geſetzentwurf noch weiter ausgebaut. Es ſollen zum Beiſpiel auch in Zukunft die Initiativ⸗ anträge des Reichstages, was die in das Gut⸗ achtergebiet des Reichswirtſchaftsrates fallende Geſetzge⸗ bung betrifft, dem Reichswirtſchaftsrat zuge⸗ eitet werden, wie es überhaupt in der Abſicht der Ent⸗ würfe liegt, engere Beziehungen zwiſchen Parlament und Reichswirtſchaftsrat zu ſchaffen. Sehr weſentlich iſt, daß u der Vorlage der Charakter der Inſtitution als achverſtändigenkammer noch ſtärker herausge⸗ arbeitet worden iſt. Das iſt gerade in einer Zeit, in der ie Parlamente mehr oder minder in die Gefahr ge⸗ ommen ſind, unter berufsſtändiſche Abhängigkeit zu kom⸗ men und ſo etwas wie ein Kliſchee des Reichswirtſchafts⸗ rates zu werden, von beſonderer Bedeutung. Die Tätigkeit des Reichswirtſchaftsrates iſt ſtark von der Oeffentlichkeit kritiſtert worden. In man⸗ gen Dingen ſicher nicht zu Unrecht. Doch darf man aber . nicht vergeſſen, daß bisher vorläufig auch ſchon der vor⸗ äufige Reichswirtſchaftsrat ſehr vieles geleiſtet hat und in ſchwi rigen Situationen das Bindeglied zun⸗ born ſchier unüberbrückbaren Gegenſätzen geweſen iſt. Er 5 Der neue Reichswirtſchaftsrat hat gerade in der auf die Revolution folgenden Kriſenzeit gar häufig neben ſeiner Aufgabe als zentrales Gutachter⸗ Dies iſt aber organ des Parlamentes den Ausgleich der Inte⸗ reſſen der wirtſchaftlichen Gruppen unter⸗ einander, vor allem aber zwiſchen Kapital und Arbeit, erfolgreich gefördert. Wenn er nicht immer allen Anforde⸗ rungen, die man an ihn ſtellte, gerecht geworden iſt, ſo hatte des ſeinen Grund darin, daß ſeine Organiſation et⸗ was zu ſchwerfällig war und daß er nicht allein allzuſelten von den Behörden gewiſſermaßen in eine Aſchenbrödelrolle hineingedrängt wurde. 9 Wenn jetzt ſeine Gliederung etwas ſtraffer wird, wenn ſeine Rechte ſtärker betont werden, und vor allem, wenn die Auswahl der Mitglieder mehr nach wirtſchaftlichen als nach politiſchen Ge⸗ ſichtspunkten— die Mentalität jener Zeit, in der die Konſtituierung des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates vor⸗ genommen wurde, rechtfertigte in dieſer Richtung Zuge⸗ ſtänd niſſe— erfolgt, wird die neue Inſtitution ſicher Erfolgreiches leiſten und zur Milderung der Gegenſätze beitragen können. Vorausſetzung da⸗ für aber iſt, daß der Reichsrat ſich des neugeſchaffenen Inſtrumentes wirklich bedient und nicht noch einmal ein Gutachter für di: Gutachten ſeiner Sachverſtändigenkammer ſein will. Nur dann wird der Reſchswirtſchaftsrat Er⸗ ſprießliches vollbringen können und den Auseinander⸗ ſetzungen im Reichstage, manche Bitterkeit zu nehmen vermögen. Aufrollung der Kolonialfrage. Deutſchlands Mandatsſchritt. Berlin, 21. Mat. Auch die ausländiſche Preſſe beſchäftigt ſich ein⸗ gehender mit dem in verſchiedenen Hauptſtädten zur Geltung gebrachten Wunſche Deutſchlands, Mitglied der Mandatskommiſſion des Völkerbundes zu werden. abgelehnt, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen, da der Völkerbundsrat die Angelegenheit unbehindert debattie⸗ ren müſſe. Es handelt ſich bei dieſem Mandatsſchritt Deutſchlands lediglich darum, daß auch Deutſchland einen Sitz in dem ſtändigen Mandatsausſchuß be⸗ antragt. Dieſer Ausſchuß, der auf Grund des Abſatzes 9 des Artikels 22 des Völkerbundsſatzes eingeſetzt wurde, empfängt und prüft die Jahresberichte der Mandatsmächte und gibt dem Rat Gutachten 125 jede auf die Anwendung der Mandate bezugnehmende rage. Dieſer ſogenannte Mandatsſchritt Deutſchlands hat alſo mit den deutſchen Forderungen auf Rückerſtat⸗ tung von Kolonien nichts zu tun, ſondern be⸗ ſchärnkt ſich auf den Wunſch, neben den neuen, jetzt im Mandatsausſchuß vertretenen Mächten ebenfalls durch einen Sachverſtändigen vertreten zu ſein, wenn er auch inſofern mit Deutſchlands Intereſſe an ſeinen früheren Kolonien zuſammenhängt, als der Reichs⸗ regierung dadurch Gelegenheit geboten werden kenn. ſich eingehender mit der Art der Verwaltung der den Mandatsmächten übertragenen Gebiete zu befaſ'en, als dies bisher möalich geweſen iſt. Ins beſondere dürfte hierbei für die Reichsregierung der Gedanke maßoeherd geweſen ſein. daß den verſchiedentlichen unwehren Be⸗ richten. welche in letzter Zeit aus den ehemaligen deut⸗ ſchen Schutzgebieten in der Abſicht nerbreitet werden, das Märchen von der kolonialen Unfähigkeit Deutſchl nds wider aufzu wärmen, um dadurch gegen die Zuteilung eines Mandats an Deutſchland Stimmung zu machen. nue dann entſchieden entgegen setr⸗ten werden kann. wenn dem deutſchen Vertreter in der Mandatskommiſſion Ge legenheit gegeben iſt, auf Grund des dentſchen Materials aus der Vorkriegszeit die Joh⸗ res berichte der Mandatsländer auf die muſterhafte deutſche Koloniglarbeit zu verweiſen und damit den eigentlichen Grund der jetzieen wirt⸗ ſchaftlichen Entwicklung der deulſchen Schutzgebiete kler⸗ zuſt⸗llen. Naturgemäß iſt das deutſche Erſuchen. Mitauied der Mandatskommiſſion eu werden, auch non darauf n rückenfübren, daß Deutechland hier ſeinen Anſpruch cf Zuteilung eines Mandats biſeer vertreten ken, doch ſpielt dieſe Aeberleaung nicht die Heuptrolle, n ch⸗ dem die Entſche duns hierüber nicht in der Mandats fom⸗ miſſion, ſondern im Völkerbundsrat fällt. Erledigung der Mietsgeſetznovellen. Baldige Weiterleitung an den Reichstag. 8 des Berlin, 23. Mai. Die Novelle zum Reichsmietengeſetz, das ebenſo wie das Mieterſchutzgeſetz am 1. Juli ab⸗ läuft, iſt fertiggeſtellt und 15 in den nächſten Tagen mit der Novelle zum Mieterſchutzgeſetz an das Kabinett gehen. Die Beratung der neuen Entwürfe, die ſich nur in unweſentlichen Punkten von den bisher geltenden Beſtimmungen unterſcheiden, wird ſo zeitig er⸗ folgen, daß der Reichstag ſich mit den Vorlagen gleich nach ſeinem Wiederzuſammentritt befaſſen kann. f f 1 den Verſuch wagen wollten, zu vorgekommen. ſagen, daß damit gewiſſermaßen eine Aera Chamberlain hat es im Unterhaus Den Ozean im Flugzeug überquert. Paris, 22. Mai. Der amerihaniſche Atlantik⸗ flieger Lindbergh, der am Freitag mittag um 12.51 Ahr in Newyork aufgeſtiegen war, iſt am Sams⸗ tag um 10.22 Ahr abends auf dem Flugplatz Le Bourget bei Paris gelandet. Er hat alſo die etwa 3600 Kilo⸗ meter lange Strecke Rewyork— Paris in der außer⸗ ordentlich kurzen Zeit von 33 Stunden 27 Minuten zurückgelegt. Er flog über Halifax, St. Johns(Neu⸗ fundland), die Südſpitzen von Irland nach Wales nach dem Flugplatz Le Bourget bei Paris. Das Wettrennen über den Ozean. Das tragiſche Geſchick der franzöſiſchen Ozeanflieger Nungeſſer und Coli, die man jetzt wohl als endgültig ver⸗ ſchollen anſehen muß, hat den Willen begeiſterter Flieger doch nicht brechen können, den großen Flug über den Ozean zu unternehmen. Umgekehrt wie die beiden zu Tode ge⸗ kommenen Franzoſen hat am Freitag 12,35 Uhr mittel⸗ europäiſcher Zeit der amerikaniſche Captain Lind⸗ bergh mit ſeiner Maſchine von Amerikas Küſte den Flug angetreten, mit dem Ziel Paris, das er ohne Zwr⸗ ſchenlandung, den Beſtimmungen des Wettbewerbs ent⸗ ſprechend erreichte. Kapitän Lindbergh iſt damit einer Reihe von Konkurrenten, die ebenfalls nach Nungeſſer Man kann n des Wettfliegens über den Ozean begonnen hat. In dieſem Zuſammenhng iſt es intereſſant, daß bei⸗ nahe zu der gleichen Zeit zu der Lindbergh in Amerika ge⸗ ſtartet iſt, zwei engliſche Fliegeroffiziere, Carr und Gill⸗ mann, geſtartet ſind, um ebenfalls ohne Zwiſchenlan⸗ dung die Strecke England⸗Indien zu bewältigen, eine Strecke, die 4000 engliſche Meilen beträgt und die zu durchmeſſen etwa 40 Stunden in Anſpruch nehmen wird. Die Amerikaner und Franzoſen intereſſierte natürlich der Ozeanflug zur Zeit mehr, zumal für dieſe Strecke ein Preis von 25 000 Dollar ausgeſetzt iſt. Daß die⸗ ſer Preis geſtiftet wurde, hat ſeine Urſache darin, daß es trotz jahrelanger Verſuche immer noch nicht hat glük⸗ ken wollen, den Ozean mittels Flugzeug zu überwinden. Nungeſſer und Coli und auch Lindbergh haben viele Vor⸗ gänger gehabt, die den Verſuch gewagt haben. So u. a. 1919 der Flieger Read, der Newyork— Liſſabon 4. überflogen hat, auch die beiden Spanier Franco und Ald a, die 1926 von Spanien bis Buenos Aires geflogen ſind und ferner 1927 u. a. den Italiener de Pinedo, der als Route die afrikaniſche Küſte bis Südamerika ge⸗ wählt hat. Der Anterſchied bei dieſen iſt nur der, daß nicht als Bedingung galt, den Flug ohne Zwiſchen⸗ landung und die Strecke Paris— Newyork zu bewältigen. 22 eee e eee Das Bombardement auf Hanau erb net f Das Geſchäftsleben völlig lahmgelegt. N O Loncon, 21. Mai. Nach Meldungen eus Schanghai legt ſeit geſtern die Stadt Hankau unter ſchwerem Artille⸗ rieſeuer. Tſchar kaiſhek het weitere Truppen verbände nach Hankau in Marſch geſetzt. Nach einer„Times ⸗Meldung iſt das Ge⸗ ſchäftsleben in der Stadt völlig lahmgelegt. Die Banken ſind ge hloen. Man erwartet in kurzer Zeit den Angriff der Truphen Tſchang'eiſheks auf die Stadt. Ruſſiſcher Sieg in Genf. Das ſopwijetruſſiſche Wirtſchaftsſyſtem anerkannt. f i Genf, 21. Mai. e Die Einigung über den ſowjetruſſiſchen Antrag iſt in der heutigen Vormittagsſitzung des Koordinations⸗ komitees der Weltwir'ſchaftsko ferenz zuſt ande gekommen. Die Kommiſſion nahm einſtimmig folgenden, von 2. vertreten war, vorgelegten Beſchluß an: „Die Weltwirtſchaftskonferenz anerkennt die Wichtigkeit der Wiederaufnahme des Wel han⸗ dels, enthällt ſich der Einmiſchung in politi⸗ ſchen Fragen und ſieht in der Teilnahme aller anweſenden Länder, welches auch ihre wirtſchaftlichen Syſteme ſein mögen, ein glückliches Anzeichen für eine friedliche Ent⸗ wicklungen der Handelsbeziehungen aller Länder. Die ſowietruſſiſche Delegation ſtellt feſt, daß ſie vier Reſolutionen angenommen hat. Der Reſt der Reſolutionen bezieht ſich nicht auf die Anion der Sow⸗ jet⸗Republiken.“ Nach der einſtimmigen Annahme dieſes Beſchluſſes gratulierten ſich der engliſche Delegierte Bal⸗ four und der Leiter der ſowietruſſiſchen Dele⸗ gation Oſſinſki gegenſeitig zu der zuſtandegekomme⸗ nen Einigung. 55 einem Redaktionskomitee, in dem auch Deutſchland Die Entfeſtigung des deutſchen oſtens. Frankreich beſteht auf einer Nachprüfung der Zerſtörungs arbeiten. Paris, 21. Mai. „Nach dem offiziöſen„Petit Pariſien“ iſt man in alliierten dißlomatiſchen Kreiſen der Auffaſſung, daß die Botſchafterkonferenz die Zerſtörung der Anterſtände der deutſchen Oſtbefeſtigun⸗ gen f e ſt z uſtellen habe. Die Botſchafterkonferenz könne dieſe Feſtſtellung jedoch nur nach einer Aeber⸗ prüfung der deutſchen Angaben treffen. Die A rt dieſer Ueberprüfung ſei gleichgültig. Sie dürfte aller⸗ dings nur von alliierten militäriſchen Sach⸗ pverſtändigen durchgeführt werden, die nach der Abberufung der J. M. K. K. zur Ueberwachung der Ausführung der Entwaffnung ſpeziell ernannt worden ſeien. Obwohl der Völkerbundsrat am 15. Juni, dem letzten Termin für die Durchführung der Zerſtörun⸗ gen an den Oſtbefeſtigungen, noch tagen werde und ge⸗ gebenenfalls eingreifen könnte, ſo ſei doch nicht anzunehmen, daß es Deutſchland auf eine Völ⸗ kerbundskontrolle ankommen laſſen werde. Nach der Auffaſſung des„Matin“ hätten Cham⸗ berlain und Briand in London keinerlei Ver⸗ einbarungen über die Verminderung der Be⸗ ſatzungstruppen und die Räumung des Rhein⸗ landes getroffen. Die Verminderung der Beiſatzungs⸗ truppen hänge von der Durchführung der Schlei⸗ fungsbeſtimmungen an den deutſchen Oſtbefeſti⸗ gungen ab. Weder Chamberlain noch Briand hätten aber perſönlich die Möglichkeit, feſtzuſtellen, ob dieſe letzte Phaſe der deutſchen Abrüſtung vollzogen ſei. Die Vor⸗ nahme dieſer Feſtſtellung liege dem Sachverſtän⸗ digen des Völkerbundes ob. f Verſchärſte engliſch⸗ruſſiſche Spannung. Vor dem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen. London, 21. Mai. Während es noch geſtern den Anſchein hatte, daß die Möglichkeit eines vollſtändigen Bruches mit Rußland nur von einem verhältnismäßig kleinen Teil der polttiſchen Kreiſe Englands erwogen werde, ſind die heutigen Mel⸗ dungen faſt durchweg auf den Ton geſtimmt, daß ſo⸗ wohl im Kabinett wie innerhalb der Kon⸗ ſervativen Partei die Auffaſſung immer mehr an Boden gewinne, daß ein Bruch mit Mos kau zwe ck⸗ mäßig erſcheine. In dieſem Sinne äußert ſich heute auch die„Daily Mail“, die betont, daß der vollſtän⸗ ten ſein. 5 Die verſchiedenen diplomatiſchen und militäri⸗ ſchen Juſtanzen beraten fortgeſetzt über die mit einem Abbruch der Beziehungen zuſammenhängenden Fragen. Das Reichsverteidigungskomitee hat geſtern im Zimmer des Miniſterpräſidenten im Unterhaus konfe⸗ riert. Bereits am Montag wird eine Sonderſitzung des Kabinetts zu dem ganzen Fragenkompler Stel⸗ lung nehmen. Es verfautet, daß das Auswärtige Amt im Beſitz von Anterlagen ſei, wonach die Sow⸗ jet⸗Delegation in London eine vollſtändige bol⸗ ſchewiſtiſche Organiſation unterhalte. Der Zuſamentritt des Völkerbundes. Vorbereitungen für die Juni⸗Tagung.. D Genf, 21. Mai. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, hat ſich heute, wie vor jeder Rats⸗ tagung üblich, nach London begeben und ſpäter nach Pa⸗ ris, um mit den dortigen Kabinetten über die Juni⸗ tagung des Völkerbundrates Fühlung zu neh⸗ men. Der deutſche Untergeneralſekretär Dufour⸗Fe⸗ ronce wird im Laufe der Woche gleichfalls Genf verlaſ⸗ ſen und ſich nach Berlin begeben, um mit den dortigen maßgebenden Stellen über die auf der Tagesordnung der nächſten Natstagung ſtehenden Fragen zu beraten. 22 dige Abbruch der Beziehungen zu erwar⸗ 1 Aus dem In⸗ und Auslande. Die Aufwertung der Fernſprechzwangsanleihe. Berlin, 21. Mai. Die Zwangsanleihe, die vor eini⸗ gen Jahren von den Fernſprechteilnehmern erhoben wor⸗ den iſt, ſolll nunmehr auch aufgewertet werden. Wie die Regierung im Rechtsausſchuß des Reichstages mittei⸗ len ließ, wird demnächſt eine einheitliche Regelung in der Frage getroffen werden. Der deutſch⸗tſchechiſche Handelsvertrag. Berlin, 21. Mai. Gegenwärtig finden zur Vorbe⸗ ratung des deutſch⸗tſchechiſchen Handelsvertrages und zur Klärung verſchiedener Poſitionen zwiſchen den Fachgruppen der Induſtrie beider Länder und Regierungsvertretern Beſprechungen ſtatl. Bereits in den nächſten Tagen wird dann in Berlin im Zuſammenhang mit den Handels⸗ vertragsverhandlungen eine Konferenz über die Abſchaf⸗ fung der Paßviſa ſtattfinden. Die eigentlichen Handels⸗ vertragsverhandlungen ſelbſt werden erſt nach Pfingſten aufgenommen. Abbruch der Tangerverhandlungen. Berlin, 21. Mai. Wie aus Madrid aus durchaus zu⸗ verläſſiger Seite verlautet, haben ſich zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen und der ſpaniſchen Regierung derartige Mei⸗ nungsverſchiedenheiten in der Tangerfrage ergeben, daß die Fortſetzung der in Paris ſtattfindenden Verhandlun⸗ gen als aus ſichtslos erſcheinen muß. Die Beſprechun⸗ gen werden daher abgebrochen werden. Die Fortſetzung der rumäniſchen Anleiheverhandlungen. Berlin, 21. Mai. Nachdem der rumäniſche Anter⸗ händler für die Anleiheverhandlungen, die gegenwärtig zwiſchen einem rumäniſchen und einem deutſchen Konſor⸗ tium geführt werden, der frühere rumäniſche Finanzmi⸗ niſter Lapedatu, ſeine öfters angekündigte Reiſe nach Ber⸗ lin zum Abſchluß der Verhandlungen immer wieder ver⸗ ſchoben hat, wird er jetzt doch nach Berlin kommen. Er hofft, die noch beſtehenden Schwierigkeiten aus der Welt ſchaffen und die Verhandlungen bald abſchließen zu können. 5 5 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Wiederſehensfeier der Lan⸗ dauer Feld⸗Artilleriſten.) Am 11. und 12. Junt veranſtaltet die Vereinigung der ehemaligen Landauer Feldartilleriſten im hieſigen Rennwieſen⸗Reſtaurant eine Wiederſehensfeier mit Feldgottesdienſt und Gefallenen⸗ ehrung. 1 5 Mannheim. S chwerer Unfall.) Auf der Wald⸗ allee die von der Waldpforte in der Gartenſtadt nach dem Karlſtern führt, ſtieß in der Dunkelheit ein 23 Jahre alter Taglöhner mit ſeinem Fahrrad, da er auf der linken Seite fuhr, mit einem Motorradfahrer zuſammen, wodurch er auf den Boden geſchleudert wurde und bewußtlos liegen lieb. Das herbeigerufenen Sanitätsauto verbrachte den Schwerverletzten in das allgemeine Krankenhaus, woſelbſt ein Schädelbruch feſtgeſtellt wurden Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Der Motorradfahrer wurde durch ſtarkes Brem⸗ ſen ebenfalls vom Rad geſchleudert und erlitt ſtarke Haut⸗ abſchürfungen. Er konnte ſich nach Hauſe begeben. Der Radfahrer ſoll ſtark betrunken geweſen ſein, auch hatte er ſein Fahrrad nicht beleuchtet. f Wiesloch.(Unfall.) Der Sohn des hieſigen Mö⸗ belſpediteurs Karl Oswald fuhr auf einem Laſtauto mit Anhänger von Mingolsheim nach Wiesloch. Da bemerkte er, daß der Anhängewagen nicht funktionierte, rief dem Führer zu anzuhalten und ſprang ſelbſt ſofort vom Wa⸗ en ab. Hierbei ſtürzte er heſtig auf den Kopf und wurde noch eine Strecke weit geſchleift, ſodaß er ſchwere Abſchür⸗ fungswunden am Kopfe erlitt. Villingen.(Vom Flugver kehr.) Nachdem es nunmehr gelungen iſt, die Zuſage einer finanziellen Be⸗ teiligung der württembergiſchen Negierung an der Flug⸗ linie Villingen— Stuttgart zu erhalten, dürfte die neue Linie vorausſichtlich am 1. Juli eröffnet werden. Karlsruhe.(Im Gefängnis erhängt.) Im hieſigen Bezirksgefängnis hat ſich ein wegen Betrugs und Anterſchlagung verhafteter 53 Jahre aller Rechts agent aus Neckargemünd erhängt. Lahr.(Ueberfahren.) In der Werderſtraße wurde ein gierjähriges Kind von einem Kraftwagen aus Etten⸗ heim, der von einer Dame geſteuert wurde, angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß es ins Bezirkskrankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. 8 5 Baden-Baden.(Ein Heiratsſchwindler und Darlehensbetrüger.) Hier befindet ſich ein ſchwer vorbeſtrafter gefährlicher, aus Straßburg gebürtiger Hei⸗ ratsſchwindler in Haft. Er gab den Geſchädigten an, er ſei ledig und Holzhändler, ſein Beruf bringe viel Geld 8 f ein. Den Mädchen, meiſtens Hotelangeſtellten, Servier⸗ N fräulein uſw., täuſchte er unter Heiratsverſprechen augen⸗ a blickliche Geldverlegenheiten vor und ließ ſich von ihnen f Darlehen bis zu 800 Mart geben, um die die Mädchen dann betrogen wurden. Den Darlehensgeberinnen versprach f er 50 bis 100 Prozent Zins. Auch auf Heiratsanzeigen ö in Zeitungen hat er ſich gemeldet. Er hielt ſich haupt⸗ N ſächlich in Baden⸗Baden, Mannheim, Kehl und Straß⸗ N burg auf. Es beſteht der Verdacht, daß der Schwindler weitere derartige Betrügereien verübt hat, die bis jetzt ö noch nicht zur Anzeige gekommen ſind. Das badiſche Lan⸗ despolizeiamt Karlsruhe bittet etwa Geſchädigte, ihm Mitteilung(ſchriftlich) zu machen, damit der Betrüger 5 ſeiner verdienten Strafe zugeführt werden kann. 1 Mingolsheim.(Ein ſchweres Motorradun⸗ glück.— Ein Toter.) Zwiſchen Mingolsheim und Rot⸗Malſch ſtieß ein Motorradfahrer auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe auf ein Auto auf. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er tot vom Platze getragen wer⸗ den mußte. Die Gerichtsbehörden von Wiesloch waren bald zur Stelle und brachten die Leiche nach Rot⸗Malſch. Walldürn.(Beginn der Wallfahrtszeit.) Am Montag, den 12. Juni beginnt die Wallfahrtszeit und es werden auch in dieſem Jahre wieder Tausende von Pilgern aus der engeren Heimat und auch aus weiter Ferne unſere Wallfahrtskirche beſuchen. Vom badiſchen Oberland wird ein größerer Pilgerzug erwartet. 4 Tauberbiſchofsheim.(Feſtnahme eines Opfer⸗ñ. ſtockdiebes.) In den Mitktagsſtunden bemerkten Kinder in der katholiſchen Stadtkirche einen fremden, älteren Mann, der ſich an einem Opferſtock zu ſchaffen machte. Sie machten Nachbarsleute aufmerkſam, denen es gelang, den Verdächtigen, bis ein Gendarmerie⸗Wachtmeiſter her⸗ beigeholt war, feſtzuhalten, der den Mann dann ins Ge⸗ fängnis abführte. Da es in letzter Zeit mehrmals vor⸗ gekommen iſt, daß Opferſtöcke erbrochen wurden, dürf⸗ ten jetzt vielleicht die Vorfälle eine Klärung finden. Sennfeld.(Anglücksfall.) Der bei Iſaak Leyy bedienſtete 55jährige Heinrich Graßeck erhielt von einem Pferde einen ſo ſchweren Schlag auf die Stirn, daß er eine lebensgefährliche Gehirnerſchütterung erlitt und ins Kran⸗ kenhaus nach Adelsheim verbracht werden mußte. Böckels.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ein ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich hier. Der Säge⸗ 3 werksbeſitzer Leopold Feuerſtein aus Dipperz ſtürzte hier und wurde mit ſolcher Wucht auf die Straße geſchle⸗ dert, daß er beſinnungslos liegen blieb. Der Arzt ſtellte einen ſchweren Schädelbruch feſt. Der Zuſtand iſt ſeht ö ernſt.* 15 Bruchſal.(Vergiftung sverſuch.) Ein 18jäh⸗⸗-“ riges Dienſtmädchen verſuchte ſich durch Vergiftung das Leben zu nehmen. Es konnte aber rechtzeitig entdeckt und durch Magenauspumpen gerettet werden. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Kehl.(Schwerer Anfall.) Der Ankerwirt Karl Merkel erlitt in Lahr beim Beſichtigen eines Lichtſpiel⸗ theaters einen ſchweren Anfall. Beim Verlaſſen des Ope⸗ rateurraumes verfehlte er die Türe und ſtürzte eine ſteile Treppe hinunter, an deren Fuß er bewußtlos liegen blieb. Durch den Sturz war ihm die Hauptſehne des rechten Beines über dem Knie geriſſen. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus nach Of⸗ fenburg gebracht und dort operiert. 1 Kehl.(Gauturnfeſt.) Am 11. bis 13. Juni findet hier das 11. Gauturnfeſt des Ortenauer Turn⸗ gaues ſtatt. Seit 1913 iſt das wieder das erſte Mal, daß ein Gauturnfeſt in Kehl ſtattfindet. Die Stadtverwaltung im Vereine mit der Turngemeinde unternimmt alles, um das Feſt zu einer würdigen Veranſtaltung der deut⸗ ſchen Turnerſchaft zu geſtalten. g f Aebergangsheime für entlaſſene Strafgefangene.. 0 Karlsruhe, 21. Mai. Im Ausſchuß für Geſuche und Beſchwerden des Landtages teilte ein Vertreter des Juſtizminiſteriums mit, daß der Plan beſtehe, neben dem Uebergangsheim für entlaſſene Stra gefangene in Frei⸗ burg, mit welchem ſehr gute Erfahrungen gemacht wor⸗ den ſind, ſolche in Karlsruhe und Mannheim einzurich⸗ ten. Die Heime ſind dazu beſtimmt, entlaſſene Strafge⸗ fangene vorübergehend aufzunehmen, bis ſie wieder im bürgerlichen Leben unterkommen können. Nachdruck verbot wenigſtens hier wäreſt!“ JN 2 doman von Globelh Zorchart 4 4 35. Fortſetzung. Ach, Hilde, wenn du do ſchrieb ſie weiter. zu arbeiten. Ich verſtehe nicht, was du zu arbeiten haben kannſt. Aber für Juli und Auguſt wirſt du dich doch frei⸗ machen können. Papa meinte neulich auch, es wäre ihm lieb, wenn du wenigſtens zwei Monate in Helgendorf ver⸗ leben wollteſt 1 5 5 Nun zum Schluß noch ein Geheimnis: Als ich neulich allein durch den Wald ritt, begegnete mir— ich hatte mich wohl etwas weit gewagt— Baron Redwitz, auch zu Pferde. Du kannſt dir meinen Schreck und meine Verlegeaheit denken. Er aber begrüßte mich freundlich, als wäre nichts vorgefallen. Wir ritten ein Stück zuſammen und plau⸗ derten allerlei. begreifen. Zu Hauſe habe ich von dieſer Begegnung nichts erzählt, ich dachte mir, es würde allen peinlich ein. Ich doch ſehr gut, wenn alles wieder eingerenkt würde, er iſt ja unſer nächſter Gutsnachbar Leider will er auf Reiſen 35 Alen und wohl erſt im nächſten Frühjahr wiederkommen. Alſo, Hilde, wenn du im Juli kommſt, iſt er längſt kort.“ inken. Was alles hatte ſie aus dieſen Zeilen geleſen! Ihr Herz füllte ſich mit Kümmernis und zugleich mit Sehn⸗ ſüucht nach ihrem Helgendorf. Gerade 7 zur Frühjahrs⸗ 5 15 mußte es ſo ſchön dort ſein, wo Park und Wald im blühten und dufteten und das friſche Erdreich ſo kräftig 8 809 Es zog ſie gewaltſam hin, aber ſie drängte ihre Se ſie mitten im Kampf und mußte die Entſcheidung abwarten. Eine vage Hoffnung beſeelte ſie. Votortsvilla gezogen. herr che a . . en. „Du ſchreibſt immer, du hätteſt ſo viel vernichtet. Er ſchwankte ſomit unabläſſig e ee Ach, Hilde, ich kann dich noch immer nicht habe nichts von Pein empfunden im Gegenteil. Es wäre weiteres aufmachte, Mit einem ſchweren Seufzer ließ Hilde dieſen Brief aienſchmuck prangten, wo Veilchen und Maiglöckchen nſucht zurück. Noch durfte ſie nicht heim, noch ſtand Spangenheims waren diesmal früher als ſonſt in ihre 5 5 ogen. D Wetter hatte ſie dazu verlockt. Hans Werner war deshalb längere Zeit nicht mit der Familie in Berührung gekommen. Von Tag zu Tag hoffte er auf eine Einladung, aber vergeblich. Endlich hielt er es vor Sehnſucht nicht mehr länger aus. Der Winter hatte die zarten Bande. die ſich um ſein Herz geſchlungen hatten, feſter geknüpft. Immer liebreizender und begehrenswerter erſchien ihm Edith Spangenheim, und welche Kämpfe er auch gegen ſich ſelbſt und ſeine Wün⸗ ſche ausgefochten hatte, er war darin unterlegen. Er ſah in ihr das Weib, das ihm beſtimmt war, und an dieſem Weibe hing er mit Treue und Hingabe Doch noch immer hatte er das entſcheidende Wort nicht ſprechen können Ihre wechſelnde Laune machte ihn unſicher Machte ſie ihm in einem Augenblick die weitgehendſten Hoffnungen, ſo wur⸗ den ſie im nächſten durch ihre abweiſende Kühle wieder und Zweifeln, und dadurch kam das Unruhige in ſein Weſen, das ſeiner Schweſter aufgefallen war, und das ſte doch richtig zu deuten gewußt hatte Für ſein Werk, daran er arbeitete, war dieſe Stim⸗ mung ebenfalls nicht von Nutzen. und er fühlte, daß dieſer haltloſe Zuſtand ein Ende nehmen mußte, damit er wieder zu der gewohnten Tat⸗ und Spannkraft kommen konnte. Es war ein herrlicher Frühlingstag, als er ſich ohne um zu Spangenheims zu fahren, Dort wollte er Ediths habhaft zu werden ſuchen und mit Energie das Entweder— Oder verlangen. Vom Bahnhof aus ging er bis zum Walde, an deſſen Rand die Villa lag. Vorſichtig lugte er durch den Zaun in den Garten, ob er nicht ihr helles Kleid erſpähen könne. Sein Kommen galt diesmal ihr allein, und er mußte ſie ohne Zeugen ſprechen. 50. Plötzlich vernahm er ein leiſes Lachen hinter ſich. Wie elektriſtert wandte er den Kopf und gewahrte Edith am Rande des Waldes zwiſchen den Bäumen ſtehen. „Edith!“ rief er voll freudigſter Ueberraſchung, und war mit wenigen Schritten an ihrer Seite Nun ſtanden ſie beide allein im einſamen Walde. Kein Laut ließ ſich in den Wald hinein. Er folgte ihr beklommenen Herzens. weit und breit vernehmen, eine friedliche Stille herrſchte 5 ron“ ſoeben abgefaßt ha Fringsumher ͤͤ]é§?Äͥ e 1 Da ergriff er ihre Hände, küßte ſie, preßte ſie an ſein hochklopfendes Herz, und nannte ihren Namen in den ärtlichſten Tönen. Sie wehrte ihm nicht, ſie ließ es ge⸗ ehen Vielleicht war ſie zu überraſcht von ſeinem ſtür⸗ miſchen Weſen, vielleicht auch wollte ſie dieſe Stunde, die ihre junge Bruſt mit wonnigen Gefühlen erfüllte. aus⸗ koſten N 5 edith— heute kein Spiel, ſondern die Wahrheit! Ich ertrage die Angewißheit nicht länger.“ ſagte er mit gedämpfter und von Leidenſchaft bebender Stimme. Sie erblaßte jäh und warf einen ſchnellen Blick nach der Villa hinüber. Dann trat ſie einige Schritte tiefer „Edith— ein— Wort nur—— Da wandte ſie ſich blitzſchnell. In ihren Augen lag ein zärtlicher Ausdruck. 4 „Tor— lieber einziger Tor!“ ſagte ſie leiſe, ohne den Blick von ihm zu wenden. 5 Edith— Geliebte!“. Im nächſten Augenblick lag ſie an ſeiner Bruſt, und ſeine Lippen preßten ſich feſt auf die ihren. Ein Rauſch hielt ſie beide umfangen, ein wonnetrunkener Rauſch. Plötzlich ein Ruf von der Villa her. Erſchreckt uhren ſie auseinander. Angſt und Verwirrung prägte ſich in Ediths Zügen aus. f. „Papa rief mich— gehen Sie ſchnell fort— er darf nichts merken.“ 8 1 i Befremdet ſah Hans Werner ſie an. i „Nichts merken? Edith, ich will ihn doch gerade bitten——“ i „Am Gotteswillen— nur 90 nicht— ich bitte, beſchwöre Sie—aber ſo gehen Sie doch!— Mein Himmel, nun iſt es zu ſpät— er 19 Sie bereits erkannt. Sagen Sie ihm. wir hätten uns ſoeben erſt getroffen.“ N Ehe Hans Werner noch Zeit fand, nach einer Erklärung für dieſe ſonderbare Angſt und Aufregung zu ſuchen. war der alte Spangenheim ihnen auf Hörweite entgegengekom⸗ men. Edith rief ihm 4 5 zu, daß ſie den„Herrn Ba⸗ (ädortſezung folg e Aus Nah und Fern. Die Kaſſeler Kataſtrophe ein techniſcher Anfall 2 Kaſſel, 21. Mai. Geſtern iſt hier der Vorſitzen d de des Aufſichtsrates der großen Kaſſeler Straßen⸗ r. bahn, Bankier Otto von Mendelſohn⸗Bartholdy⸗Berlin, n eingetroffen, um zu der Schuldfrage des Straßenbahn⸗ en unglücks ſelbſt Stellung zu nehmen. Eine eingehende Be⸗ en ſprechung mit der Direktion, den beteiligten Behörden ich und der Preſſe hat ergeben, daß nach Anſicht der Stra⸗ en ßenbahnverwaltung den beiden Straßenbahnbeamten keine t⸗ Schuld an dem Unglück beigemeſſen werden kann. Es N ſteht zweifellos feſt, daß die Bremſe ſich von ſelbſt ge⸗ 4 lockert hat und daß wahrſcheinlich ein techniſcher Unfall 1 f woa, für den niemand verantwortlich gemacht werden * ann. er 0 t⸗ 1d ch 5 ſo 1 r⸗ 5 I— 2 3 2 it 2 11 5 er— n 5— e 0 5 die NRssseler Straßenbehn-Hstestrophæ. 1 N Landau.(Die Anwetterſchäden in der Süd⸗ e. pfalz.) Die Unwetterſchäden find nunmehr in den ein⸗ g. zelnen Orten der Südpfalz amtlich feſtgeſtellt worden. r. So beträgt in Ilbesheim der Geſamtſchaden 45 500 M. e⸗ deer ſich auf 1200 Gebäudeſchaden und 3800 Möbelſchaden, r 57500 Flurſchaden, 800 Viehverluſt, 11400 ſonſtiger Scha⸗ öâ³ den und 5000 M. Gemeindeſchaden zuſammenſetzt. In Leieinsheim beläuft ſich der Schaden auf insgeſamt 13 000 9 Mk., darunter 6000 Gemeindeſchaden. Von 7000 Mk. Ge⸗ m ſamtſchaden in Eſchbach entfallen auf die Gemeinde 3000 e Mk. In allen Orten ſind die Aufräumungsarbeiten ziem⸗ lich beendet. Mit der Ausbeſſerung der ſchadhaften Häuſer iſt man noch beſchäftigt. Ueber die gewaltige Verhee⸗ rungskraft der Waſſermaſſen, die durch die Wolkenbrüche ö N 5 niedergingen, kann man ſich erſt ein Bild machen, wenn r man die am meiſten betroffenen Häuſer anſieht. Vor⸗ „ geſtern ſtürzte in Ranſchbach eine im Jahre 1902 erbaute 1 Stallung und Scheune der Geſchwiſter Lauth infolge Rr Unterſpülung der Fundamente unter lautem Krach zu⸗ 11 ſammen, ſodaß zahlreiches Vieh unter den Trümmern I begraben wurde. Nur durch ein Zufall konnten 4 Kühe, I Kalb und 1 Schwein gerettet werden, der dadurch ent⸗ 5 ſttandene Schaden beträgt 2000 Mk. 9( Veinsweiler.(Jagdunfall.) Der Landwirt und r Jaagdteilhaber Adolf Erlenwein von hier begab ſich in Begleitung eines jungen Mannes auf die Wildſchweinjagd. Kaum hatten ſich beide am Waldrand niedergelaſſen, als das Gewehr, das Erlenwein neben ſich gelegt hatte, uunperſehens losging und die Ladung, die aus ſchweren Wildſchweinrollern beſtand, dem Erlenwein den linken 6 zerſchmetterte. Durch Leute, die von dem jungen Begleiter herbeigerufen worden waren, wurde Erlenwein ins Dorf zurückgebracht. E Gefährliche Töpfe. Schlecht gebrannte irdene Töpſe geben oft, wenn auch nicht immer, Blei ab, wenn ſie mit Sauren in Berührung kommen. Sie ſind daher der Ge⸗ ſundheit gefährlich. Um einen Topf in dieſer Hinſicht zu prüfen, fülle man ihn 2 Zentimeter hoch mit Eſſig, den man 12 bis 24 Stunden bet gewöhnlicher Zimmer⸗ wärme ſtehen läßt. Dann gießt man den Eſſig ab. Einen Teil dieſes Eſſigs prüft man, indem man ihn mit Schwefelwaſſerſtofflöſung vermiſcht, Eine braune oder 5 ſchwarze Färbung weiſt den Bleigehalt nach. 0 Magdeburg.(Ein ſchweres Automobilun⸗ dgdlüc.) Auf der Chauſſee von Colbitz nach Tolle ſtie⸗ hen in der Nacht zwei Automobile zuſammen. Das eine ſtürzte in den Chauſſeegraben, dabei wurde eine Perſon getötet, zwei andere wurden ſchwer verletzt. Das andere Automobil, in dem ſich eine angeheiterte Geſellſchaft 8 befand, fuhr eiligſt davon, ohne ſich um die Verunglück⸗ ten zu kümmern. Vorſicht mit Hausmitteln. In jeder Familie, namentlich auf dem Lande, ſollte eine Hausapotheke vorhanden ſein, deren Inhalt zwar nicht n Arzt erſetzen, aber in gewiſſen dringenden Fällen gute Dienſte leiſten kann. Jedoch ſoll eine ſolche Haus⸗ apotheke nicht dazu anreizen, nun ſelber mit Hausmitteln herumzudoktern und herumzukurieren. Das gilt beſonders von einer Gruppe von Arzneimitteln, die in den letzten — · Nenn . und die man als Fiebermittel bezeichnen kann. 5 Es würde zu weit führen, wollte man ſie hier nam⸗ haft machen. Die meiſten von ihnen finden in der Hand des Arztes gewiß eine höchſt nützliche und wohltätige Verwendung. Die Eigenſchaft dieſer Arzneimittel, das Fie⸗ er zu beſeitigen, die geſteigerte Körpertemperatur zur Norm zurückzuführen, hat auch für den Laien ganz ent⸗ ſchieden etwas Verlockendes. Wer das Unbehagen kennt, das den Menſchen bei jeder Temperaturſteigerung ergreift, der verſteht, wie ſehr man geneigt iſt, dieſes durch ein Fiebermittel zu beſeitigen. Jedoch muß man immer be⸗ denken, daß man zwar das Fieber auf eine gewiſſe Zeit beſeitigt, aber damit nicht in allen Fällen die Urſache. Nun dtommt es nicht ſelten vor, daß der Arzt zu einem Kranken gerufen wird, bei dem die Erkennung der Krankheit nicht ohne weiteres leicht iſt, und wo die Feſtſtellung einer erhöhten Körperwärme einen Fingerzeig für die wahre atur der Erkrankung gegeben hätte. Der Kranke hat ſich aber ſchon, bevor der Arzk kam, ein Mittel gegen das Fie⸗ er verordnet. Infolgedeſſen kann eine Temperatur⸗ ſteigerung nicht feſtgeſtellt und die Krankheit vielleicht nicht erkannt werden. Durch eine ſolche ſelbſtändige Handlung Wafer man alſo dem Arzt die Aufgabe in beſonderer ſchlir Doch ein derartiger Mißbrauch wäre noch nicht ſo chlimm. Viel bedenklicher iſt es, wenn der Laie ſich den äuſigen Gebrauch von Fiebermitteln ber jeder Gelegen⸗ geit angewöhnt. Wäre dieſe ganz harmlos, dann wäre la nichts dagegen zu ſagen, aber teilweiſe ſind die Mit⸗ 1 eſonders für das Herz nicht immer ohne unangenehme tebenwirkungen. Allerdings 8 auch lagung eine große Rolle. De 93555 Jahrzehnten immer mehr in Aufnahme gekommen ſind hier die Ver⸗ Solingen.(Eine 80 jährige mit Bubikopf.) Bei einem hieſigen Friſeur erſchien dieſer Tage ein nahe⸗ zu 80jähriges Mütterchen in Begleitung ihres etwa gleich⸗ altrigen Mannes, um ſich einen Bubikopf ſchneiden zu laſſen. Als ſich der Friſeurgehilfe danach erkundigte, in welcher Form die Friſur erfolgen ſollte, erfolgte die Ant⸗ wort:„Modern, genau wie die Mannslütt, mit'nem Spleet“(mit einem Scheitel). Der Friſeur machte ſich alſo an die Arbeit, die von dem anweſenden Gatten in⸗ tereſſiert verfolgt wurde. And als die Achtzigjährige fröhlich fragte:„Na, Männeken, wie jefall eck dir?“ kam als Urteil prompt:„Good, Moder!“ Und am nächſten Tage erſchien bei dem gleichen Friſeur die etwa 55 Jahre alte Tochter und ließ ſich gleichfalls einen Bubikopf ſchnei⸗ den mit der Begründung:„Weil et Vattern und Modern ſo good jefallen hätt!“ Limmersdorf(Bayern).(Tödlicher Anfall bei einem Fußballſpiel.) Der 16jährige Sägewerks⸗ arbeiter Moreth von Brücklein benutzte die Mittagspause mit mehreren Kollegen zu einem Fußballſpiel. Wäh⸗ rend Moreth den Ball mit dem Kopfe auffing und zu⸗ rückgeben wollte, fiel er, vermutlich infolge einer Hals⸗ verrenkung plötzlich um und ſtarb unmittelbar darauf. Angermünde.(Vom Blitz erſchlagen.) In Frauenhagen im Kreiſe Angermünde wurden drei Pferde⸗ knechte und ein Statthalter auf dem Felde vom Gewitter überraſcht. Sie ſuchten unter einer Weide Schutz, in die der Blitz einſchlug. Der Statthalter und ein Arbeiter 1 getötet, die beiden anderen erlitten ſchwere Brand⸗ wunden. Erlangen.(Tödlich verunglückt.) Beim Rei⸗ nigen des Revolvers ging dem Gaſtwirt Schem ein Schuß los, der ihn in die Leber traf. Schem mußte le⸗ bensgefährlich verletzt in die Anwerſitätsklinik eingelie⸗ fert werden, wo er alsbald ſtarb. Hannover.(Die„amtlich nicht eriſtierende“ Braut.) Eine Hochz it mit Hinderniſſen ging in dieſen Tagen in einem Dorfe bei Buxtehude vor ſich. Alle Vorbereitungen waren getroffen, die Einladungen ver⸗ ſchickt und nichts ſtand dem Eheglück mehr im Wege,— als der Bräutigam zu ſeinem Leidweſen erfuhr, ſeine Braut exiſtiere für das Standesamt gar nicht, da keine amt⸗ nicht eher erfolgen, als zunächſt einmal die Geburt der Braut aktenkundig und damit auch nachweisbar feſtſtehe! — Die zeitraubenden Formalitäten härten eine Hochzeit natürlich ſtark hinausgeſchoben. So erging eine Pe⸗ tition für dieſen beſonderen Fall an die Regierung in Stade und von dort zum Oberpräſidenten in Hanaoder, wo die Angelegenheit ſo beſchleunigt wurde, daß der an⸗ geſetzte Termin noch eingeholt werden konnte. Offenbach.(Ein Millionendieb feſtge⸗ nommen.) Am 14. April ging die Mitteilung durch die Preſſe, daß bei der polniſchen Poſt in Kattowitz von zwei Beamten ein Rieſendiebſtahl von etwa 1.5 Millio⸗ nen Zloty verübt worden iſt. Im Zuſammenhang damit wurden beim Poſtamt Königshütte der Poſtdirektor und vier Beamte verhaftet, da der Verdacht beſtand, daß ſie mit den Tätern, die flüchtig gegangen waren, unter einer Decke ſteckten. Von den Tätern ſelbſt war keine Spur zu finden. Nun hat ſich herausgeſtellt, daß der in Königs⸗ hütte geborene Poſtaſſiſtent Paul Keßler zuſammen mit ſeinem Freund Gottfried Zislik, den Kaſſenſchrank er⸗ brochen hatte. Zislik fuhr nach Offenbach, wo er ſchon 1914 wohnte Hier verſuchte er von dem geſtohlenen Geld eine halbe Million Zloty bei der Diskontogeſellſchaft in Frankfurt a. M. umzuwechſeln. Dort wurde ihm jedoch erklärt, daß die Summe nicht klüſſig ſei. Man gab ihm darauf eine Anzahlung von 1500 Mark und benachrichtigte die Polizei. Zislik konnte nunmehr in Offenbach, wo er in der Mozartſtraße eine möblierte Wohnung inne hatte, mit einer Frau verhaftet werden. Auch ſein Freund wurde aus⸗ wärts feſtgenommen. 5 Berlin.(Tragik eines Einbrechers.) Der ſchon vielmals vorbeſtrafte Einbrecher Bartkowskt wurde wegen eines Einbruches neuerlich zu vier Jahren Zucht⸗ haus verurteilt. Bevor die von ihm eingelegte Berufung zur Verhandlung gelangte, erlitt der Mann in ſeiner Zelle einen Nervenzuſammenbruch Er ergriff einen Kopier⸗ ſtift und ſtach ſich in beide Augäpfel. Aller Vorausſicht nach iſt das Augenlicht für immer verloren. Die Be⸗ rufungsverhandlung endete, trotzdem der Verteidiger im Hinblick auf die entſetzliche Verſtümme ung Herabſetzung der Strafe beantragt hatte, mit der Verwerfung der Berufung. 8 ſtarke Mittel vertragen, der andere nicht. Deshalb ſollte der Laie auch dieſe ſcheinbar ganz harmloſen Mittel nur auf Verordnung des Arztes gebrauchen und niemals nach eigenem Ermeſſen und Gutdünken ſich und andern Kör⸗ per einverleiben, deren Nebenwirkungen er naturgemäß nicht zur Genüge beurteilen kann. Der Montag. Der erſte Tag der Woche iſt ein Tag, an dem alles verkehrt geht. So iſt es ſchon ſeit Olims Zeiten. Das macht: All den Leuten ſteckt noch der Sonntag im Kopf. Das Alltagsleben, das mit ſeinen Rechten und Pflichten jetzt wieder an den Menſchen herantritt, muß erſt ange⸗ worfen werden wie ein Motor. Die Erinnerung an den Glanz des Sonntags will uns noch nicht ganz verlaſſen. Die Arbeit geht gar nicht vorwärts. Die widerſpenſtigen Gedanken ſchweifen immer wieder zurück nach dem ver⸗ gangenen ſchönen Ruhetag. Und dann kommen die kler⸗ nen Zwischenfälle mit Chefs, Untergebenen, mit Angehöri⸗ gen, mit Kunden und Gläubigern und allen möglichen anderen Menſchen. 5 Es iſt, als ob die Widerwärtigkeiten nur darauf gewartet hätten, um ſich ausgerechnet am Montag auf uns zu ſtürzen. Das fängt an beim Morgenkaffee, der kalt und lieblos ſchmeckt, bis zu dem Augenblick, wo ui: abgeſpann und abgeärgelt nach Hauſe gelen um da n zu guter Letzt feſtzuſtellen, daß man doch noch irgend etwas ſehr Wichtiges zu tun vergeſſen hat. Am all dieſen Widerwärtigkeiten aus dem Wege zu gehen, haben kluge Leute den blauen Montag erfunden. Das heißt, ſie gehen einfach erſt gar nicht zu ihrer Ar⸗ beit hin, ſondern ſchwänzen ſie unter irgend einem Vor⸗ ſo gar nichts. Dann wird für ſie eben der Dienstag der Tag der Widerwärtigkeiten. Deswegen iſt es ſchon das beſte, man nimmt den Montag ſo wie er iſt und behan⸗ delt alle Widerwärtigkeiten mit Humor und Gelaſſen⸗ heit. Alles hat ein Ende. Selbſt der ſchlechteſte Montag. er eine kann ſolche, auch Die Woche iſt ſchnell herum, dann lacht wieder der Son⸗ nenſchein und draußen iſt Sonntag. 54 0. „ 5 Hirſchberg.(Wegen Mordes verurteilt) Nach liche Geburtseintragung vorhanden ſei! Die Hochzeit tönne geſtochen werden, denn ſie ſind die Sammelplätze für das machungen anzuzeigen. Insbeſondere ſollte das auch am wande wie Schulbuben den Unterricht. Und es hilft doch zweitägiger Verhandlung wurde vom Schwurgericht Hirſch⸗ berg der Gärtner Radler aus Hirſchberg wegen Tot⸗ ſchlags zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Er hatte in der Weihnachtsnacht des ver⸗ gangenen Jahres ſeine frühere Braut, die Witwe Roſe erdroſſelt. Der Staatsanwalt hatte wegen Mordes die Todesſtrafe beantragt. Bautzen.(Verurteilter Maſſenbrandſtif⸗ ter.) Das Schwurgericht verurteilte den Hausſchlächter Thomaſchek aus Ma ſchwitz der die Maſſenbrandſtiftungen eingeſtanden hat. zu drei Jahren ſechs Monaten Zucht⸗ haus, 300 Mark Geldſtrafe und fünf Jahren Ehrverluſt. Lokales und Allgemeines Seckenheim, 23. Mai. Der geſtrige Sonntag ließ ſich nicht gut an und hatte alles andere, nur keinen Maiencharakter. Ein warmer Maienregen wäre noch willkommen geweſen, ſo aber pfiff einem von früh bis ſpät ein ſcharfer Nordweſtwind um die Ohren, der einem den Aufenthalt im Freien ver⸗ leitete; die für dieſe Zeit angeſetzten Veranſtaltungen, die man für's Freie eingeſtellt hat, hatten natürlich ſehr darunter zu leiden. Nun geht es mit Rieſenſchritten Pfingſten zu und da wünſchen wir von Herzen, daß der Satz zur Wirklichkeit werde, der alſo lautet:„Pfingſten, das liebliche Feſt“. Das Stiftungsfeſt des hieſigen Arbeiterradfahrer⸗ vereins Solidarität am geſtrigen Sonntag wurde nicht gerade vom beſten Wetter begünſtigt, trotzdem verlief es in würdiger Weiſe. Eingeleitet wurde die Feier am Samstag Abend durch eine Lampionfahrt durch die hieſigen Ortsſtraßen. Int Anſchluß fand im Vereins⸗ haus das Feſtbankett ſtatt. In liebenswürdiger Weiſe hatten ſich der Arbeitergeſangverein Vorwärts und die Freie Turnerſchaft zur Verſchönerung der Feier durch geſangliche und turneriſche Darbietungen zur Verfügung geſtellt Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Ehrung von 5 Mitgliedern für 20 jährige treue Mitgliedſchaft und zwar den Herren Ludwig Heckmann, Leonhard Laborgne, Adam Urich, Jakob Neubauer und Adam Gärtner. Nicht zuletzt ſeien die Darbietungen, welche auf radſportlichem Gebiet geleiſtet wurden, erwähnt, es waren Spitzenleiſtungen auf dem Gebi te der Rad⸗ fahrkunſt. Der Sountag brachte in der Frühe auf den Wörtelwieſen auf einer neuangelegten Rennbahn das Radrennen. Leider wurde dieſe Veranſtaltung durch die ungünſtige Witterung etwas beeinträchtigt. Am Nach⸗ mittag bewegte ſich ein Feſtzug durch die hieſigen Orts⸗ ſtraßen zum Feſtplatz im Wörtel Beſonders ſeien hier die alten hiſtoriſchen Räder erwähnt, die man unter anderen beim Feſtzug ſah. Mit einem Feſtball ſchloß am Abend das in allen Teilen ſchön verlaufene Feſt. Heute Nachmittag findet für unſere Jugend ein Volksfeſt ſtatt. Möge wenigſtens der Wettergott für heute Abend Einſicht haben. — Die Anfälfe an Bahnübergängen päufen ſich m er⸗ ſchreckender Weiſe, wobei hauptſächlich Kraftfahrzeuge zu Schaden kommen. Es iſt beobachtet worden, daß die Fahrzeuglenker faſt jede Vorſicht außer Acht laſſen. Ge⸗ chloſſene oder im Niedergehen begriffene Schranken wer⸗ den oft nicht beachtet, was nicht nur zu Unglücksfällen und ſtarken Beſchädigungen der Wagen, ſondern auch zu erheb⸗ lichen Schrankenbeſchädigungen führt. Die in ſolchen Fäl⸗ len verhängten Bahnpolizeiſtrafen ſind zufolge den ge⸗ machten Beobachtungen als genügende Sühne nicht mehr anzuſehen, ſo daß nunmehr in jedem geeigneten Falle Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft zur Verfolgung wegen Transportgefährdung veranlaßt werden wird. 1 —,. Stört die Vögel beim Brüten nicht. Der Vogel⸗ freund wird jetzt und in den kommenden Wochen beſon⸗ ders behutſam ſein, weil er weiß, daß die heimiſche Vogelwelt brütet. Bei den ſonntäglichen Ausflügen im Walde wird häufig nicht nur das Wild geſtört, ſon⸗ dern auch die Vogelwelt beunruhigt, ja ſogar ver⸗ ſcheucht. Wir könnten eine viel reichere Besetzung der Gehölze, Anlagen und Wälder mit Vögeln haben, wenn in wenig Rückſicht während dieſer Zeit und überhaupt genommen würde. Auf wildernde Katzen muß beſon⸗ ders geachtet werden. Was bedeutet praktiſch Natur⸗ ſchutz, wenn man nicht das Leben in der Natur ſchützt? — Vorſicht mit Kartoffeln! Jetzt werden wieder neue Kartoffeln angeboten. Leider ſind ſie nicht immer tatſäch⸗ lich neu. Mitunter werden alte Kartoffeln genommen, zwei bis drei Tage in Waſſer eingeweicht und dann ſo lange gequirlt, bis ſich ihre dicke Winterſchale abgerieben hat. Dann folgt ein oberflächliches Abtrocknen, worauf die Kartoffeln in Erde umgewälzt werden, damit ſie aus⸗ ſehen, als ſeien ſie direkt aus dem Erdboden gekommen. Dieſen nachgemachten Kartoffeln fehlt aber immer die bei den echten meiſt leicht abzunehmende dünne Schale. Im übrigen ſei man bei der Verwendung alter Kartoffeln jetzt ſehr ſorgſam. Die Keimſtellen müſſen gut aus⸗ — nicht ungefährliche Kartoffelgift Solanin. — Achtung, biſſige Hunde! Wer zum Schutze ſeines Hauſes im Hofraum einen biſſigen Hund frei umherlaufen läßt, itt verpflichtet, dieſe Tatſache jedem, der ſich ſeinem Grundſtück nähert, durch deutliche und ſichtbare Bekannt⸗ Eingang der Einfriedigung der Fall ſein. Auch eine öſſentliche Bekanntmachung kann nicht 2 Aude 8 lalls kann man für die Taten des biſſigen Tieres auch auf ſemem eigenen Grund und Boden veraniwortlich ge⸗ macht werden falls der Hund einen fremden Boten oder Beſuch anfällt. 3 , I Der Heuſchnupfen. Forond im Mai der erſte Vlüten⸗ ſtaub der Wieſenpflanzen und des Cetreides in Maſſen durch die Luft zieht, werden Ihlreiche Menschen wieder von dem berüchtigten Heuſchnu fen befallen. Der Blüten⸗ ſtaub übt einen entzündlichen Reiz auf die Schleimhäute der Naſe und Luftröhre aus. Heuaſthma und Heufieber ſind die weiteren Folgen dieſer eigenartigen Krankheit, die nur beſonders dazu veranlagte Menſchen befällt. Früher mußten dieſe Unglücklichen, wenn ſie es ſich leiſten konnten, gewiſſe Nordſeeinſeln aufſuchen, die als einzige Orte fret von jeglichem Bütenſtaub ſind, oder ſie mußten zu Hause bleihen. In unſerer Zeit hat man allerdings ſchon einige mediziniſche Mittel gefunden, die auch den an Heuſchnu⸗ pfen Erkrankten gründlich helfen. 258 1 Anartige Kinder. Eine pädagogiſche Plauderei von Herta Kißling. (Nachdruck verboten.) Wie oft hört man eine Mutter klagen: Der Junge ift aber auch zu unartig. Es iſt gar nichts mit ihm anzu⸗ fangen. Immer miderſpricht er. Nie will er folgen. Wenn man ſolche Klagen„.. denn kann man ſich aber leider häufig nicht des Eindrucks erwehren, als ob die Elteen ſelber an dieſem Zuſtand ſchuld ſind. Nur gar zu oft ſchwankt die angewandte Erziehungsmethode zwiſchen den Extremen weicher Nachgiebigkeit und übergroßer Strenge. Eltern dürfen nicht launenhaft ſein. Sie müſſen vor allen Dingen gerecht ſein in Strafe und Belohnung. Kinder ſind ſehr empfindlich in dieſer Beziehung. Sie am allerwenigsten verſtehen es, wenn ihre guten und ſchlechten Taten je nach der Stimmung der Eltern ganz verſchiedene Behandlung erfahren. Vor allen Dingen ſol⸗ len die Eltern immer ihre Verſprechungen, aber auch ihre Drohungen halten, wenn man auch mit dem letzteren im allgemeinen ſparſam umgehen ſoll. Der Junge kommt aus der Schule, er hat wirklich diesmal eine gute Note im Aufſatz gebracht. Es iſt ihm dafür etwas versprochen worden. Er glaubt daran und freut ſich darauf. Wie er aber zur Mutter kommt, weigert ſie ſich, ihr Verſpre⸗ chen einzulöſen, weil ſie ſich gerade über eine andere häus⸗ liche Angelegenheit geärgert hat. Sie weiſt die Bitte des Knaben ſchroff zurück. So etwas kann aber auf ein Kind nur ſchlecht wirken. Es wird immer dazu angehalten, die Autorität der Eltern anzuerkennen. Sein natürliches Gefühl leitet ihn dazu in den Eltern Vorbilder zu ſehen. Und nun bricht ihm die Mutter das Verſprechen. Kann es Wunder nehmen, daß er ſich das nächſte Mal nicht mehr ſo anſtrengen wird, wenn man ihm eine Belohnung verſpricht, kann man es ihm im Grunde übel nehmen, wenn er ſelber einmal ein Verſprechen nicht hält, kann man es verſtehen, daß es unartig wird? Die Mutter hält ja auch ihm das Verſprechen nicht. Sie aber, die es viel⸗ leicht wirklich gut meint mit ihrem Kinde, grämt ſich, daß der ſonſt ſo leitſame Knabe ein unartiger Flegel Wurde. Amgekehrt ſoll auch der Drohung die Tat folgen. Es iſt zwar kein hervorragend pädagogiſches Mittel, einem Kinde zu ſagen: Wenn du das und das noch einmal tuſt, wird dir am Sonntag der Kuchen entzogen, aber immer⸗ hin iſt es als Hausmiltel oft nützlich. Vorausſetzung iſt nur, daß es dann wirklich zur Anwendung kommt. Es iſt verſtändlich, wenn es einer liebenden Mutter nachher leid tut, den armen Sünder mit betrübtem Geſicht am Tiſch ſitzen zu ſehen. Während die anderen vergnügt den Kuchen genießen, muß der Unglückswurm auf den leeren Teller ſtarren. Da erweicht ſich dann oft das Mutterherz und eine doppelt große Portion wird als Begnadigung dem kleinen Uebeltäter vor die Naſe geſetzt. Das iſt leider nicht immer angebracht. Unſere Kinder ſind große Lo⸗ giker. Verſucht die Mutter es dann noch einmal mit einer ähnlichen Drohung, ſo denkt ſich der kleine Wicht: Ei was, ſie gibt mir nachher meinen Kuchen doch, und führt ſeinen Streich einfach aus. Die Mutter iſt dann gewöhnlich furchtbar entſetzt über dieſe Anart und hat auch ſelber daran die größte Schuld. Kindern muß man Wort hal⸗ ten im Guten wie im Böſen. Dann werden ſie nie darauf kommen, ſelber Versprechen zu brechen, an das Wort der Eltern nicht mehr zu glauben und ſich unartig zu zeigen. Insbeſondere Nachgiebigteit iſt ſchoun immer der Anfang dazu, daß ein Kind verzogen wird. Die elterliche Auto⸗ rität muß unter allen Umſtänden aufrecht erhalten werden, ſelbſt wenn dem Kinde dabei nicht immer ganz wohl iſt. Trotzigkeit darf in ſolchen Fällen ebenſowenig zur un⸗ angebrachten Nachgiebigkeit verleiten, wie Jammern und Klagen. Es iſt nun einmal ſo. 3 Iſt ſo etwas einmal eingeriſſen, dann iſt es ſchwer, es wieder auszumerzen. Jede Anart muß bei ihrem erſten Auftreten gleich radikal beſeitigt werden. Welche Methode man allerdings hierbei anwendet, das müſſen; ſein: ſtren;z und gerecht. Gerade aber an dem Gerechtſein mangelt es oft. Kleine Vergehen werden oft unangemeſſen ſtreng beſtraft, größere Untaten werden verhältnismäßig milde geahndet, weil die Eltern gerade nicht die Zeit oder Laune dazu haben, ſich näher damit zu beſchäftigen. Solche Ungerechtigkeit empört aber das empfindſame Kind. Es wird unartig aus Prinzip, es weiß nicht mehr woran es iſt. Der Glaube daran, daß die Eltern in allem Vor⸗ bilder ſeien, ſchwindet immer mehr und mehr. Andere Einflüſſe machen ſich geltend, kurz und gut, der Typ des durch und durch unartigen Kindes iſt erteich!. Die Eltern aber ſchütteln verwundert den Kopf: woher mag es nur kommen, fragen ſie ſich immer und immer wieder. Und doch ſind ſie nur ſelber ſchuld. Preußiſch⸗Güdoͤeutſche Klaſſenlotterie. 2. Tag der 2. Klaſſe vom 19. Mai. Nachmittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 39 387. 2 Gewinne zu 3000 Rm. 291 969. 6 Gewinne zu 1000 Rm. 63 131 79 928 274 873. 14 Gewinne zu 800 Rm. 55 096 87212 89 573 96 933 119 318 347 280 349 746. 26 Gewinne zu 500 Rm. 42 619 79 627 135 454 142 623 159 891 170 679 201 641 221921 235771 254912 288 240 317 749 348 521. 104 Gewinne zu 300 Rm. 483 13 086 21 892 38 412 42 469 54521 62 670 74 282 76 884 82 978 86 208 888 448 90 545 95472 97736 100587 115 452 118 162 129 683 130 341 131319 134 156 150 096 164 70 fis 17658 191933 208774 210177 213 997 214838 223 724 224080 224 972 237 088 245377 260536 262 543 265 254 267 398 268 499 271 696 275069 298 616 300970 302 938 304 947 331152 337062 338 144 340 688. Ferner 296 Gewinne zu 180 Rm. Die Ziehung der 3. Klaſſe findet am 15. und 16. die Eltern am beſten wiſſen. Ihr Hauptarundſatz muß Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet morgen Dienstag, den 24. Mai 1927, nachm. von 2—3 Ahr im Rathaus ſtatt. Die Vornahme der Beitrags kontrolle in der Invalidenverſicherung betr. Am Montag, den 30. Mai 1927 und den folgenden Tagen, wird in hieſiger Gemeinde durch das Kontrollamt Mannheim eine Haus kontrolle hin⸗ ſichtlich der Invalidenverſicherung vorgenommen. Dies wird mit dem Anfügen zur Kenntnis der Arbeitgeber gebracht, daß den Kontrollbeamten Einſicht in die zu klebenden Invalidenkarten, ſowie auch jede Auskunft, die ſich auf die Invalidenverſicherung bezieht, zu geben iſt. f Zur Erfüllung ſeiner Pflicht kann jeder Arbeit⸗ geber gemäߧ 1466 R. V. O. durch Geldſtrafe angehalten werden. Am Donnerstag, den 2. Juni 1927, vorm. von 10—11 Ahr findet die Kontrolle der freiwillig Verſicherten ſtatt, wozu dieſelben unter Vorlage ihrer Invalidenkarten auf dem Rathaus Zimmer Nr. 4 zu erſcheinen haben. Die freiwillig Verſicherten werden beſonders darauf hingewieſen, daß ihr Erſcheinen beſonders wichtig iſt, weil eventl. zu nieder geklebte Marken nicht angerechnet werden können und ſie dadurch Gefahr laufen, die Rentenanwartſchaft zu verlieren. Seckenheim, den 23. Mai 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Die Fäſſer für den beſtellten Apfelwein ſind bis Freitag mittag im Lager abzugeben. Auch Nichtbeſteller können berückſichtigt werden. Eine Hachke und ein leinener Kittel gefunden Auskunft im Lager. a Im Laufe dieſer Woche trifft ein Waggon Nußkohlen ein. Beſtellungen hierauf werden entgegengenommen. Der Vorſtand. Turnverein 1898 Sehengeim. An Chriſti⸗ Himmelfahrt Pumilien-Husfiug nach Oilsberg. Abfahrt 826 Uhr Nebenbahn(Sonntagskarte) nach Heidelberg, von da 3—45ſtündige Wanderung. Eintreffend in Dilsberg um 1 Uhr. Von 2 Uhr ab gemütliches Beiſammenſein mit Tanz im Gaſthaus „Zur Sonne“. Nachzügler fahren 122 Uhr mit der Neben⸗ bahn bis Heidelberg, von da mit der Straßen⸗ bahn bis Neckargemünd oder von Heidelberg (Hauptbahnhof) 24 Uhr bis Neckarſteinach Wir laden hierzu nochmals unſere Mit⸗ glieder und deren Angehörigen freundl. ein. Der Turnrat. Drahimatratzen jeder Art und Größe, sowie das Umändern und Reparieren derselben, wird gut und billig ausgeführt bei 5 Sohmitthäuser au- und Möbelschreinerei, Drahtmatratzenfabrikation i Rosenstraſle 25. Hrbeilspergobpung. Für das Beamtenwohnhaus der Bezirksſparkaſſe Ladenburg ſollen die Erd⸗, Zement⸗ und Maurerarbeiten Dachdeckerarbeiten Steinhauerarbeiten Zimmerarbeiten Eiſenlieferung Schmiedearbeiten vergeben werden. Angebotsformulare ſind, ſoweit Vorrat reicht, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten am Dienstag. 24. Mai, nachm. 2— 5 Ahr, Mittwoch, 25. Mai, vorm. 8—12 Ahr im Büro des Stadtbaumeiſters in Laden⸗ burg erhältlich, woſelbſt auch die Zeichnungen und ſonſtigen Unterlagen einzuſehen ſind. Einreichungsfriſt Mittwoch, 1. 11 Ahr bei der Bezirksſparkaſſe. um dieſelbe Zeit. Zuſchlagsfriſt 14 Tage. Bezirksſparkaſſe Ladenburg Koch. uni, vorm. Günstige Gelegenheit für Landwirte auf bequeme Art Las- Und Gelrendemaner zu erhalten. Zahlbar bis Ende Juli 1927. Bei Barzahlung entsprechenden Rabatt. Besichtigung meines großen Lagers, ohne Kaufzwang, erbeten. Ferner empfehle der geehrten Einwohner- schaft mein reichhaltiges Lager in Fahrrädern beste Marken wie„Presto“(Othello) und„Opel“(Hassia) Fahrradsehläuehe sowie alle sonstigen Ersatzteile. Ludwig Lochbühler, Hauptstr. 143. 2 Uehſfspiele Wa erte Heute Montag letzte Vorstellung: Wien-Berlin und Unter westlichem Himmel. Eintrittspreis 30 Pfg. Achtung! Ab — N l 8 Beneunsae Ein Film, der sich zum Teil in Sibirien unter den Tataren abspielt. , Fulperſtaollonſen mit Garantie empfiehlt ſieorg Nöſer. Eröffnung daſelbſt 8 zurealatzel Eine guterhaltene Fuller ſchnoldomaschine zu verkaufen. Hauptſtr. 113. 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