. Zübrnang llltwocßh, 25. mal 1927 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Europäiſcher Verfall? e Die Weltwirtſchaftskonferenz iſt beendet, zu der ungeheuren Flut von Denkſchriften, die ihren Mitglie⸗ 5 ik⸗ 5 es⸗ 1 aft 5 2 5 aft Bezugspreis: Für den Monat Mai 1.40 Rmk., frei ins 0 oA bl it ein.. Die 3 5 75 15 R.⸗Pfg. 3 0 ES · un U El en 0 5 rn eklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei iederholung Rabatt. 22 5 7 8 ng 1 Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). für Seckenheimund Umgebung S.. 8 f der— i len„ 4 g 2 2 v 9 9 . Neues in Kürze. England bricht mit Moskau. pff: Im Auswärtigen Amt wurden die Verhandlun⸗ Zurückziehung des diplomatiſchen Perſonals, jedoch ohne die den zwiſchen Deutſchland und Polen über Fragen der Auf⸗ Erklärung des Kriegszuſtands. en wertung und die damit zuſammenhängenden Gebiete er⸗ N öffnet. Die Arbeiten, die ein beteudentes Gebiet umfaſ⸗ ſen, wurden auf einige Anterkommiſſionen verteilt. 3: Gegenüber dem Memorandum, u dem der Den⸗ iger Völkerbundskommiſſar Van Hamel die Danziger Ho⸗ bheitsrechte auf dem Gebiete des polniſchen Munilionsbek⸗ kens auf der Weſternplatte Aluſoriſch macht, hat der Dan⸗ er Senat Berufung beim Völkerbundsrat eingelegt. : Die ruſſiſche Handelsvertretung veröffentlicht eine Erklärung in der die Anweiſung beſtätigt wiro, die An⸗ terbringung von Aufträgen in Groß⸗Britannien bis auf weiteres einzuſtellen. 5: Wie berichtet wird, haben der engliſche und der franzöſiſche Botſchafter in Rom eine Demarche unter⸗ nommen, um Muſſolini zur Aufnahme direkter Verhand⸗ lungen mit Jugoſlawien zu bewegen. f 267 Nach Meldungen aus Schanghai hat General 1 Jengyuſiang bei Tſchenſchu die Nordtruppen geſchlagen. Nach einem Bericht des Oberbefehlshabers der Han⸗ 5. kau⸗Armee dauerte die Schlacht drei Tage. ——— * ä— Marx über die Zentrumspolitik. Bedeutſame Ausführungen des Reichskanzlers über die Garantie der derzeitigen Negierungspolitik. E Bonn, 24. Mai. 5 Reichskanzler Dr. Marx hielt im Bonner Bürger⸗ bDerrein vor der Zentrumspartei eine Rede, der auch große pPaolitiſche Bedeutung zukommt. Für das Zentrum, ſo 1 führte er aus, gibt es kein Links oder Rechts, für uns gibt es nur die Linie des Zentrums. Es iſt nicht un⸗ b ſere Schuld, daß die Sozialdemokraten heute außerhalb der Regierung ſtehen. Ich ſelbſt bin den ſozialdemokratiſchen Wünſchen bezüglich der Heeres⸗ keßform weiter entgegengekommen, als die So⸗ ztaldemokraten es erwarteten. Trotzdem hat dieſe Par⸗ . tei am 16. Dezember vor. Jahres den Mut gehabt, das Kabinett zu ſtürzen. Wir haben dann verſucht, mit der Rechten die Politik zu machen, die wir für richtig diaielten. Manche zweifelten, daß ſie möglich ſein könnte. Seit mehreren Monaten iſt es möglich und niemand wird heute auf einen Punkt hinweiſen kön⸗ nuen, der ein Verlaſſ en unſerer Außenzentrumsgrund⸗ tze bedeuten könnte. Ich habe die feſte Aeberzeu⸗ gung, daß wir in der heutigen Regierungskoalilion ein gutes Stück weitergekommen ſind auf dem a dia blikſchutzgeſetzes iſt der beſte Beweis für die fortſchreitende Einſicht auf Seilen der Rech⸗ den in den großen Fragen des Volksſtaates. Daß die GVeichspolitik ſo fortgeſetzt wird, wie es ſeit der egierungsbildung beabſichtigt war, dafür bürge ich 4 3 Anett etwas geſchieht, was gegen den Volksſtaat beer die kulturellen Grundſätze des Zentrums auüſidenten mit dem Geſuch um Entlaſſung aus meinem Amte. Wir ſetzen auch bei den kommenden 1 ahlen unſere Politik fort, denn ſie hat ſich als die B mensreichſte Volkspolitik und als der einzige Weg zur iederaufrichtung unſeres Vaterlandes erwieſen. Die Frage der Oſtunterſtände. Unverbindliche Beſprechungen.— Kein Kollektiv⸗ ſchritt der Mächte. a be Berlin, 24. Mai. O Die Frage der deutſchen Unterſtande an der i d ſtarenze beſchäftigt die ausländiſche Preſſe nach wie . Vo ſehr ſtark, obwohl eine Mitteilung über die 1 Iillendung der Zerſtörungsarbeiten erſt bis zum 15. 1 i bef der Botſchafterkonferenz vorliegen maß. Es ſich denn auch nicht anzunehmen, daß das Kabinett e bereits in dizſer Woche endgültig in dieſer Frage Fbcheiden wird. Es dürfte vielmehr den Bericht des 15 Fade erals Pawels zunächſt entgegennehmen, eine ö gültige Entſcheldung jedoch noch nicht treſfen. . Inzwiſchen wird in unverbindlichen Beſpre⸗ ngen mit der Gegenſeite verſucht, die Frage zu klä⸗ 5 81 und eine Form zu finden, die de m deulſchen ti zandpunkt gerecht wird, daß irgendwelche mili⸗ 35 70 können und die gleichzeitig eine„Veriftizie⸗ zurn, des Ergebniſſes ermöglicht. Jedoch kann, wie an zuſtänd Nedlleltloſchritt der Mächte in diefer Frage die ede ſein, von d 5 5 e wußte dem die Londoner Preſſe zu berichten ä 2 ——.—— ege unſerer Politik. Die Verlängerung des Re⸗ mit meiner Perſon. An dem Tage, an dem im Ka⸗ gerichtet iſt, erfolgt mein Gang zum Reichs⸗ riſchen Kontrollhandlungen nicht mehr ſtattfin⸗ iger Stelle verſichert wird, nicht von einem O London, 24. Mai. Miniſterpräſident Baldwin gab heute in ſeiner großen Unterhausrede den Beſchluß des britiſchen Kabinetts über den Ab bruch der Beziehungen der engliſchen Regierung zn Rußland bekannt. Danach ſoll das Handelsabkommen mit Sowjetrußland mit ſo⸗ fortiger Wirkung für beendet erklärt und die di⸗ plomatiſchen Beziehungen mit Sowjetrußland abgebrochen werden. Die Enutſcheidung der Regierung iſt nur an den Vorbehalt der Zuſtimmung des Anter⸗ hauſes geknüpft, die jedoch bei den Mehrheitsverhältniſſen kaum zweifelhaft ſein dürfte. Dem ruſſiſchen Ge⸗ ſchäftsträger dürften nächſtens die Päſſe zugeſtellt werden. Das Perſonal der ruſſiſchen Bolſchaft und der Handelsdelegation ſoll bereits abreiſefertig ſein. Ueber den Inhalt der engliſchen die erſt nach Eintreffen in Moskau ver⸗ öffentlicht werden wird, verlautet bereits jetzt aus gut informierter Quelle, daß das Foreign Office eine große Anzahl beträchtlicher Verfehlungen Sowfetruß⸗ lands gegen das im Jahre 1921 abgeſchloſſene Handels⸗ abkommen mit England zuſammengeſtellt und dieſe Verſtöße in der Note einzeln angeführt hat. Wei⸗ terhin wird berichtet, daß von britiſcher Seite bereits Vor⸗ kehrungen für die Zurückziehung des engli⸗ ſchen diplomatiſchen Perſonals in Moskau getroffen worden ſind, nachdem ſich der engliſche Ge⸗ ſchäftsträger in Rußland bereits in London befindet. Schließlich wird in diplomatiſchen Kreiſen noch betont, daß der Abbruch der Beziehungen keineswegsiden⸗ tiſch ſei mit dem Kriegszuſtand zwiſchen London und Moskau, daß vielmehr der Handel britiſcher Staats⸗ angehöriger mit Rußland ſich in derſelben Weiſe vollziehen könne, wie zwiſchen der nordamerikanif Ge⸗ ſchäftswelt und der Sowjetunion, wo das Riſiko durchaus privater Natur ſei und die Reglerungen nicht berühre. ———— Die Auswirkungen des engliſch⸗ruſſ. Bruches. Frankreich befürchtet eine britiſch⸗deutſche Annäherung. O Paris, 24. Mai. Nachdem der Abbruch der diplomatiſchen Bezieh un⸗ gen zwiſchen London und Moskau jetzt Tatſache geworden iſt, gewinnt die engliſche Rußlandpolitik auch in Paris in⸗ ſoſern beſondere Bedeutung, als man jetzt hier mit der Möglichkeit rechnen muß, daß das Foreign Office nunmehr auch ſeine Politik gegenüber Deutſch⸗ land einer weitgehenden Reviſion unterziehen wird. Insbeſondere erwartet man hierbei, daß jetzt die bereits während der letzten Völkerbundstagung beobach⸗ tete Beſtrebung Chamberlains in den Vorder⸗ grund treten wird, welche dahin ging. Deutſchland in den Ring einzubeziehen, welchen England um Rußland zu legen im Begriffe ſteht, ſo daß man in⸗ folgedeſſen am Quai d' Orſay befürchtet, daß ſich Eng⸗ land den deutſchen Forderungen nicht nur hinſichtlich der Verminderung der Beſatzungstruppen, ſon⸗ dern auch hinſichtlich der vorzeitigen Räumung entgegenkommender zeigen wird und daß weiterhin auch die Fragen der Neviſion des Dawesplanes, der Korrektur der deutſchen Oſtgrenzen und des polniſchen Korridors, ſowie all jene ungelöſten Probleme, welche Deutſchland ſchon ſeit Jahren aufzu⸗ rollen beſtrebt iſt, von einem anderen Geſichtspunkt aus betrachtet werden müßten, als bisher. Infolgedeſſen er⸗ blickt man jetzt in franzöſiſchen palitiſchen Kreiſen die Hauptaufgabe der Pariſer Diplomatie in einer möglichſt weitgehenden Beeinfluſſung der engliſchen Politik gegenüber Deutſchland, die möglichſt von dem Beſtreben geleitet werden ſoll, London zu veranlaſſen, daß es die bisher geübte Po⸗ litik der Zurückhaltung in der Frage der Nheinlandräu⸗ mung beibehält und hierzu als Druckmittel die Ankündi⸗ gung einer Beſſerſtellung der franzöſiſchen Beziehungen zu Nußland zu benützen, wozu die derzeitige Anweſenheit Tſchitſcherins in Patris die beſte Handhabe böte. 5 ITſchitſcherin in Paris. Der ruſſiſche Außenminiſter Tſchitſcherin ſtar⸗ tete heute i Begleitung des ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Rakowſ ki, dem franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Poincaree einen Beſuch ab. Die Unterhaltung war von ſehr kurzer Dauer. Hierauf begab ſich Tſchi⸗ tſcherin wiederum in Begleitung Rakowſkis zu Briand, 85 3 er von 11,30 bis 12,30 Uhr weilte. Beim Ruß landnote, Aſien haben ſteigende 3 dern ſchon vor der Eröffnung zugingen, geſellt ſich nun die Flut des bedruckten Papieres, das die Entſchließungen und Reſolutionen bringt und das die mannigfachen auf der Konferenz gehaltenen Reden der Nachwelt überliefert. Inwieweit dieſe Konferenz ſich auswirken wird, wird erſt die Zukunft lehren. Ein Thema iſt auf ihr offenbar kaum geſtreift worden, obwohl in den Denkſchriften, die der Konferenz zugegangen ſind, gerade dieſe Frage ſehr eingehend behandelt worden iſt, nämli chdas Pro⸗ blem, ob Europa ſeine Vormachtſtellung ver⸗ liert oder nicht. Möglich, daß die Amerikaner dieſe Denkſchriften beſonders eingehend ſtudiert haben, und daß ſie aus ihnen ihre Folgerungen ziehen werden. Es iſt bekannt, daß ſchon ſehr zeitig eine Denkſchrift vorlag mit dem Titel„Memorandum über Zahlungs⸗ und Han⸗ delsbilanzen 1910/1924¼. Wer ſich durch den etwos trok⸗ kenen Titel dieſer Denkſchrift nicht abhalten ließ, ſich mit ihren Zahlenreihen zu beſchäftigen, der konnte aus den Statiſtiken erſehen, wie Europa einſt, vor dem Welt⸗ kriege, einen außerordentlich hohen Prozent⸗ ſatz aller wichtigen Rohſtoffe, wie Kohle. Eiſen. ſonſtige Metalle, Chemikalien, Düngemittel, Getreide und andere Nahrungsmittel erzeugte, und die anderen Erdteile mit ſeinen Ueberſchüſſen verſorgte. Europas Anteil an der Rohſtoffproduktion betrug da⸗ mals 43,4 Prozent. Nordamerika kam erſt mit 26,8 Prozent in weitem Abſtande hinter dem alten Kontinent. Weſentlich anders aber ſehen die Zahlen für das Jahr 1925 aus. Zwar haben alle Erdteile ihre Roh⸗ ſtoffproduktion mehr oder weniger geſteigert, nur Eur o⸗ pa produziert heute weniger als vor dem Kriege, ſein Produktionsanteil iſt von 43,4 Prozent auf 38,7 Prozent geſunken. Nordamerikas Anteil iſt von 26,8 Pro⸗ zent auf 28,7 Prozent geſtiegen, Südamerika, Afrika und lſien iffern aufzuweiſen, und nur Ozea⸗ nien iſt mit 1,6 Prozent 1925 auf dem gleichen Stand wie 1913 geblieben. Dabei iſt feſtzuſtellen, daß in Europa ein höherer Prozentſatz der Geſamtproduktion auf die Erzeugung von Getreide und anderen Nah⸗ rungsmitteln im Jahre 1925 entfiel, während 10 im Gegenſatz hierzu Nordamerika angelegen ſein ließ, die Produktion von Induſtrierohſtoffen gegenüber der Erzeugung von Nahrungsmitteln zu ſteigern. Unter diefen Umſtänden zeigen naturgemäß die Zahlen, die ſich auf die Produktion von Rohſtofſen ausſchließlich Le⸗ bensmittel beziehen, ſtarke Verſchiebung. Hier be⸗ hauptete Europa 1913 mit 39,4 Prozent der Geſamt⸗ produktion die Spitze, während es 1925 mit 31,2 Pro⸗ zent hinter Amerika zurückliegt, da Nordamerika ſeinen Anteil von 35,9 auf 38.7 Prozeut ſteigern konnte. Man bat dieſe Zahlen ſehr oft und ni Beginn der Entthronung Europas getenn⸗ zeichnet, und man hat weiterhin darauf verwieſen, daß der Rückgang der europäiſchen Zahlen nicht zuletzt ein Erfolg der verkehrten europfiſchen Wirt⸗ ſchaftspolitik iſt, und hat deshalb nach Abhilfe⸗ maßnahmen gerufen. Aber nicht nur hinſichtlich der Produktion suffern iſt ein Rückgang Europas feſtzuſtellen, auch die Ziffern über die Beyölkerungs bewegung müſſen dem aufmerk⸗ ſamen Beobachter zu denken geben. Nämlich auch hier zeigt ſich, daß Europa unter dem Geburtenrüc⸗ gang zu leiden hat, während alle anderen Erdteile eine ſteigende Geburtenmenge aufzuweiſen haben. Vergleicht man die Vepölkerungsziſfern vor und nach dem Kriege, ſo ergibt ſich für Europa eine Zunahme von nur 1,2 Pronzent, für Nordamerika eine ſolche von 19.4 Prozent, für Süramerika ſogar eine Ziffer von 22 Prozent und Ozeanien, das ſeine Produktionsziffer zwar nicht zu ſteigern vermochte, weiſt eine Bevölkerungszunahme von 15,6 Prozent auf. Der Anteil an der Erdbevölkerung hat ſich infolgedeſſen auch ſehr weſentlich verſchoben. Europa, das 1913 noch 27,8 Prozent der Erdbevölkerung ſtellte, war 1925 zu⸗ rückgegangen auf 26,7 Prozent. Nordamerika, das vor dem Kriege 38 Prozent umfaßte, ſtellte 1925 bereits 6,6 Prozent. Dabei dürfte für Europa noch mit einem weiteren Rückgang der Geburtenziffer zu rechnen ſein, den der Geburtenrückgang, der zunächſt in Frankreich akut wurde, hat faſt alle Völker des weſteuropäiſchen Kultur⸗ kreiſes in Mitleidenſchaft gezogen. Gewiß kommen für Europa die Kriegsverluſte hinzu, die ſich nirgends ſo ſtark wie in unſerem alten Kontinent bemerkbar ge⸗ macht haben, und es ſind weiter zu berückſichtigen die wirtſchaftlichen und ſozialen Folgen des Krieges, die ebenfalls am ſchwerſten auf Europa laſten. Nimmt man die Ziffern über den Rückgang der wirt⸗ ſchafllichen Produktion mit den Ziffern über den Geburten⸗ rückgang zuſammen, ſo gewinnt man ein wenig erfreu⸗ liches Bild von der gegenwärtigen Lage Europas, und es ſcheint durchaus berechtigt, wenn unlängſt ein Fachmann in der Zeitſchrift„Der Heimatdienſt“ auf Grund dieſer Ziffern zu dem Endergebnis kam: Europa iſt gegen⸗ über anderen lebenskräftigen und aufſtre⸗ benden Erdteilen fürs erſte ins Hintertref⸗ feu geraten und wird— eine Aufgabe, die weit in die Zukunft weiſt— alles daranſetzen müſſen, wie⸗ der einzuholen, was es in einem Jahrzehnt des Anheils verloren hat. a mit Unrecht als den 2 Frankteichs Nichler füllungspolit. Die falſche Taktik der deutſchen Preſſe. 1 Berlin, 25. Mai. Die franzöſiſche Preſſe iſt ſeit geraumer Zeit bemüht, Gründe ausfindig zu machen, die für eine Bei⸗ behaltung der jetzigen Truppenzahl im be⸗ ſetzten Gebiet angeführt werden könnten und die ferner auch dazu dienen ſollen, der Welt begreiflich zu machen, daß Frankreich und ſeine Verbündeten das Rheinland nicht vorzeitig räumen können. Man verweift dabet in den franzöſiſchen Blättern immer wieder auf die Beteiligung der Deutſchnationalen an der Regierung, die jedes Entgegenkommen unmöglich ma⸗ che. Da nun verſchiedene deutſche oppoſitionelle Blätter aus rein politiſchen Gründen mit beſonderem Be⸗ hagen auf derartige franzöſiſche Preſſeäußerungen hinwel⸗ ſen, ſo iſt es kein Wunder, wenn in der franzöſiſchen Preſſe dieſe Behauptungen immer wiederkehren, und wenn ſeh neuerdings auch ſchon engliche Blätter eine derartige Beweisführung zu eigen machen. Selbſt der„Obſerver“ glaubt ausführen zu müſſen, daß Frantreich und Eng⸗ land einer ihnen freundlich geſinnten Mehrheit des deut⸗ ſchen Volkes viele Zugeſtändniſſe machen würden. 5 Hierbei ſpekuliert man offenbar ſehr ſtark auf die Vergeßlichkeit der öffentlichen Meinung. Die Note der Botſchafterkonferenz, in der die Her⸗ abminderung der Beſatzungstruppen auf die Normalziffer angekündigt wurde, datiert vom November 1925. Man weiß, daß damals die Deutſchnatronalen aus der Regierung ausſchieden und man weiß, daß die bürgerliche Mittelregierung auf die UAnterſtützung der Sozialdemokratie ange⸗ wieſen war. Man weiß aber auch, daß in der Zwiſchen⸗ zeit von der Gegenseite wenig oder nichts geſchah, um die Zuſicherungen, die man Deutſchland gegeben hatte, zu erfüllen. Es iſt deshalb vollſtändig abwegig, wenn immer wieder in der Preſſe des Auslandes die Teilnahme der Deutſchnationalen an der Negier⸗ ung irgendwie in Zuſammenhang gebracht wird mit der Nichterfüllung der Deutſchland gegebenen Zu⸗ Hier handelt es ſich um weiter nichts als ſicherungen. um einen Vorwand, wie denn ja auch ſchon längſt feſtſtehen dürfte, daß man in Frankreich auch einer deut⸗ ſchen Linksregierung keine weiteren Zuge⸗ ſtändniſſe machen würde. Wer in Deutſchland am Ruder iſt, iſt für dieſe Frage wirklich belanglos. Man ſollte deshalb aber auch aufhören, immer wieder die längſt als unwahr erkannten Phraſen nicht immer wieder derartige franzöſiſche Preſſeſtimmen ausführlich zi⸗ tieren und im Fettdruck wiedergeben. Die Frage der Herabminderung der Truppenzahl im beſetz⸗v ten Gebiete und die Frage der vorzeitigen Näu⸗ mung des Rheinlandes ſind auch gar nicht Ange⸗ legenheiten dieſer oder jener Partei, ſondern Ange⸗ legenheiten des ganzen deutſchen Volkes. Verfaſſungsänderung durch Volksabſtimmung. D Kowno, 24. Mai. Die litauiſche Regierung wendet ſich in einem län⸗ geren von allen Miniſtern unterzeichneten Aufruf an da 5 litauiſche Volk. Der Aufruf legt die Gründe dar, die zur Auflöſung des Sejm geführt haben, und erklärt, daß eine Volksabſtimmung über Vor⸗ ſchläge der Regierung zur Aenderung der Verfaſ⸗ ſung notwendig ſei und zwar: 1. den Staatspräſidenten vom Volt wählen zu laſſen, 2. die Wahlzeit auf ſieben Jahre auszudehnen, 3. dem Staatspräſidenten größere Nechte zu gewähren, 4. die Abgeordnetenzahl mindeſtens auf die Hälfte herabzuſetzen, und den Sejm ſtatt auf drei Jahre auf 5 Jahre zu wählen. Da die Seim⸗ Minderheiten dieſen Vorſchlä⸗ gen der Regierung nicht zugeſtimmt hätlen, und auch ein neuer Seim ſeine Zustimmung hierzu nicht ge⸗ geben haben würde, könne die Regierung die Wahlen zum neuen Sejm nach dem alten Wahlgeſetz nicht geſtatten. Sie hält ſich vielmehr für verpflichtet, das Volk über die grundſätzlichen Zukunftsfragen zu befragen. Die Regierung werde die Volksbeſchlüſſe durcheſſoren. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Sprachprüfungen der oberſchleſiſchen Kinder beginnen Kattowitz, 24. Mai. Der Wojewode konferierte mit dem Präſidenten der gemiſchten Kommiſſion Calonder ſowie mit dem vom Völkerbund delegierten Schweizer Pä⸗ dagogen Maurer über die Form der auf Grund des Völ⸗ kerbundsheſchluſſes vorzunehmenden Sprachprüfungen der für die Minderheitsſchulen angemeldeten 7000 Kinder. In den nächſten zwei Wochen ſollen 400 Kinder geprüft werden. Mit den Prüfungen wurde bereits begonnen. Wieder paſſive polniſche Handelsbilanz. Warſchau, 24. Mai. Die polniſche Handelsbilanz hat ſich bekanntlich ſeit dem September 1925 aftiv geſtaltet, wozu im vergangenen Jahre ſehr weſentlich der eng⸗ liſche Bergarbeiterſtreik mit der ſtarken Ausfuhr pol⸗ niſcher Kohle beigetragen hat. Dieſe guten Zeiten ſchei⸗ nen nunmehr vorbei zu ſein. Wenn auch die Handelsbi⸗ lanzziffern für den Monat März noch nicht vorliegen, ſo wird doch halbamtlich mitgeteilt, daß die Einfuhr um 9 Millionen gewachſen ſei. Da die Einfuhr 128 Mil⸗ lionen betrug, ſo würde mithin eine Einfuhrziffer von 137 Millionen Goldzloty erreicht werden. Gleichzeitig verlautet aber auch, daß die Ausfuhrziffern geſunken ſeien, ſodaß der„Oberſchleſiſche Kurier“ auf Grund die⸗ ſer beiden Tatſachen zu dem Ergebnis kommt, daß mit einem Paſſivum von etwa 10 Millionen gerechnet wer⸗ den muß. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe ungünſtige Geſta! ung der polniſchen Handelsbilanz den Anleihever⸗ dlungen mit den Amerikanern, die noch immer nicht 1 Ergebnis geſahrt haben, nicht gerade ſehr dien⸗ Lich 1. 0 2 Aeberfall auf den Erzbiſchof von Athen. Athen, 24. Mai. Beim Betreten der Kathedrale wurde der Erzbiſchof von Athen durch einen Friſeur aus Kreta überfallen. Er erfaßte den Bart des Kirchenfür⸗ ſten und führte außerdem einen Stich gegen ſein Geſicht. Dabei rief er:„Büße dafür, daß Du den alten Kalender geändert haſt.“ Eine Menge von Anhängern des alten Kalenders, darunter vorwiegend Frauen, umringten den Erzbiſchof, der beſchimpft wurde. Es konnte verhindert werden, daß die Menge Lynchjuſtiz an dem Erzbiſchof übte. Der Kirchenfürſt wurde an der rechten Hand und an der Lippe verletzt. Bratianu gegen Avyerscu. Wien, 24. Mai. Nach Meldungen aus Bukareſt will der rumäniſche Miniſterpräſident Averscu mit der na⸗ tionalen Bauernpartei über die Umbildung ſeines Mini⸗ ſteriums verhandelt, wobei von ſechs freiwerdenden Mini⸗ ſterpoſten drei der nationalen Bauernpartei zufallen ſol⸗ len. Bratianu beruft den Parteitag der Liberalen ein und rüſtet zum Kampf gegen die Regierung, da feſtſteht, daß Averscu die nationale Bauernpartei für ſeine italien⸗ freundliche Politik gewonnen hat und dies auch die Urſache ſeiner neuen Vorbereitungen des Miniſterpräſidenten iſt. Die engliſchen Flieger Carr und Gillmann, welche zum England— Indien⸗Flug geſtartet waren und 565 ihrem Flugzeug an Bord genommen, nachdem ſie bereits als vermißt gemeldet worden waren. i eee ihren Flug infolge Maſchinendefekts über dem perſiſchen Aus dem badiſchen Cande. Der Konflikt an der Ingenieurſchule Mannhelm Die Tageszeitungen der näheren und weiteren Un gebung beſchäftigten ſich in den letzten Tagen mit de Konflikt zwiſchen der Direktion und den Studierenden g der Ingenieurſchule. Es kamen ſowohl Veröffentlich gen der unmittelbar Beteiligten, als auch der intereſſie ten Verbände zur Kenntnis. Durch Eingreifen der Staf Mannheim fanden dann Einigungsverhandlungen unt“ dem Vorſitz des B. eordneten Dr. Zoepfel ſtatt.) Ausſprache führte zu einem befriedigenden Ergebnis; doch behielten ſich die Vertreter des Studentenausſchuſſe die Entſcheidung durch die Vollverſammlung der Studi renden vor. Dem Verhandlungsleiter Dr. Zoepf murde es auf Treu und Glauben überlaſſen, die in da Ausſprache feſtgele 1+ 2 Einigungspunkte zu formuliere und die Niederſchrit den Beteiligten zuzuſtellen.* dem nun übermittel en amtlichen Protokoll war zum grö ten Erſtaunen der Studierenden zu entnehmen, daß d Formulierungen in den grundſätzlichſten Punkten den Fel legungen nicht en“ rechen und zum Teil die Hauptford rungen der Stud! enden garnicht enthalten. Die St dentenſchaft nahm daher hierzu Stellung und lehnte einſtimmig ab, das von Herrn Dr. Zoepfel gefertig Protokoll anzuerkennen. Nach wie vor werden von di Studentenſchaft u. a. folgende Hauptforderungen vertre ten: 1. Schaffung des bereits zugebilligten Senates mn Beratungs⸗ und B. hlußrecht. 2. Errichtung eines Tur! toriums, dem neben der Behandlung allgemeiner Schuß angelegenheiten auch Einfluß auf den Lehrkörver, d. Rechnungsführung der Lehranſtalt und allgemeine Veh waltungsangelegenheiten zuſteht. 3. Bildung einer Pri fungskommiſſion, zuſammengeſetzt aus Vertretern des Kl ratoriums und unter Mitwirkung eines Staatskommiſſar“ Wegen dieſes letzten Punktes ſoll das zu bildende Kurg torium die erforderlichen Verhandlungen einleiten. ö Oeffentlichkeit ſamt den 445 Studierenden haben ein I tereſſe an der baldigen Beilegung des Konfliktes. 9 Mannheim.(Herabſetzung des Erzeuger milchpreiſes.) In einer gemeinſamen Ausſßprache zwe ſchen dem Vorſtand badiſcher Milchbedarfsgemeinden un den Vertretern der badiſchen landwirtſchaftlichen Organi ſationen wurde Uehereinſtimmung dahin erzielt, daß de Erzeugermilchpreis für den Monat Juni mit Rückſich auf die durch die Grünfütterung weſentlich vermehrte A lieferung um 2 Pfennige geſenkt wird. Der Verbrauchel preis wird damit gleichfalls eine entſprechende Ermäßiauf für den Monat Juni erfahren. Für die weiteren Mo nate, ſowie bei Eintritt unvorhergeſehener Amſtände bi reits für den Juni wird anderweitige Preisbeſtimmun vorbehalten.* f Mannheim.(Die Tätigkeit des Gewerb gerichtes.) In der Zeit vom 1. April 1926 bis März 1927 ſind beim Mannheimer Gewerbegericht, ſen örtliche Zuständigkeit ſich auf die Gemeindebezirk Mannheim(mit den eingemeideten Vororten), Seckeſ heim und Ladenburg erſtreckt, 1101 Sachen neu anhän gemacht worden. Damit iſt der Geſchäftsſtand im Vel gleich zum vorigen Berichtjahr etwas zurückgegange Unterm 23. Dezember 1926 iſt das Arbeitsgerichts ergangen. Nach dieſem Geſetze werden auf 1. Juli 192 Arbeitsgerichtsbehörden eingerichtet und auch in Ma heim ein ſtaatliches Arbeitsgericht geſchaffen. Zu 4 5 gleichen Zeitpunkt wird das Gemeindegericht eine tigkeit einſtellen. Schwetzingen.(Tagung des Kreisturnrat Der Kreisturntag des 10. Kreiſes der Deutſchen Tur ſchaft(Baden) hatte ſich hier zu einer Tagung verſ melt. Nach der Beſtandserhebung von 1927 zählt Kreis 566 Vereine. Die Zahl der Knaben unter 14 Jah ren iſt 9572. die der Mädchen 5221, die Zahl der Jungen enr beträgt 14 344, die der Jungkurnerinnen 4320. De Stand der männlichen Mitglieder über 22 Jahren 33 28 Insgeſamt zählt daher der Kreis 74884 Angehörige g gen 73 212 im Vorjahre. An eine Anzahl von Turn, die ſich durch langjährige turneriſche Arbeit ausgezeich haben, wurde der Kreisehren brief verliehen. Einen bre⸗ Raum der Verhandlungen nahmen naturgemäß die ratungen über die Einrichtung von Turnkurſen zur A bildung von Vorturnern und ſonſtigen turneriſchen M nahmen ein. Das am Brandeck⸗Lindle bei Offen but erworbene Kreisheim ſoll am 19. Juni ſeiner Beſtimml übergeben werden. Der im Oktober fällige kleine Kren kurntag wird in Herbolzheim(Breisgau) ſtattfinden 37. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Herr Kommerzienrat,“ wie von einer Tarantel ge⸗ ſtochen, fuhr Hans Werner in die Höhe,„das iſt nicht wahr — das kann nicht wahr ſein.“ „Wieſo nicht?“ fragte Spangenheim lauernd, und maß ihn von oben bis unten. g WWeil— weil ſie—“ ſtotterte Hans Werner, vor Er⸗ 10 90 zitternd!. a „Weil ſie Sie ausgezeichnet hat?“ ergänzte Spangen⸗ heim.„Mein lieber Baron, daraus dürfen Sie auf ein tiefer gehendes Intereſſe nicht ſchließen. Perſönchen, wie Edith, ſpenden ſolche Auszeichnungen oft, ohne ſich das geringſte dabei zu 1 Edith iſt jung, ſchön, und es ſchmeichelt ſie natürlich, ſich viel umworben zu ſehen. Ihre Liebe kann natürlich nur Einem gehören, und zwar dem, den ſie heiraten wird. Daß Sie dieſer Betreffende nicht ſind, tut mir zwar leid, aber ich kann es nicht ändern.“ „Laſſen Sie Edith rufen; nur aus ihrem Munde will ich glauben, was Sie mir ſoeben ſagten.“ „Danke für das Vertrauen, das Sie in meine Worte ſetzen,“ bemerkte Spangenheim troniſch„aber Edith werde ich doch nicht rufen. Ich will ihr und Ihnen dieſe peinliche Szene erſparen.“ ö it ch gönnen Sie mir eine Ausſprache unter vier Augen mit ihr.“ „Auch das muß ich zurückweiſen. Sie ſind heute zu erregt, möchten vielleicht in ſie dringen, ſie ängſtigen, ver⸗ wirren und glauben machen, Sie wäre Ihnen irgend etwas ſchuldig.— Mein lieber Baron, finden Sie ſich doch mit der Tatſache ab. So ſchmeichelhaft mir Ihr Intereſſe für meine Tochter iſt, ſo ſage ich Ihnen doch: es blühen andere Blumen für Sie, Sie brauchen nur die Hand aus zuſt recken. Ziürnen Sie mir alſo nicht, ich kann es nicht ändern.— etzt, da ich Ihr Begehren kenne, möchte ich Ihnen raten: Rehmen Sie mein vorheriges Anerbieten an, gehen Sie eine Zeitlang weit weg, dort werden Sie über anderen Eindrücken und über Ihrer Arbeit ſchneller verwinden und — vergeſſen. Und nun— Hand her— willigen Sie ein.“ „Ich— kann nicht!“ ſtieß Hans Werner rauh hervor. „So bedenken Sie ſich bis morgen oder übermorgen, wie Sie wollen.“ 0 Hans Werner antwortete nichts mehr. Er ſtand auf, verbeugte ſich, überſah die Hand, die ihm entgegengeſtreckt war, und verließ mit kurzem Gruß das Zimmer. Draußen blieb er ſchwer atmend ſtehen und ſah ſich nach Edith um, trotzdem Spangenheim ihm eine Unter⸗ redung mit ihr verweigert hatte. Er konnte ſich mit dem, was Spangenheim ihm geſagt hatte, nicht zufrieden geben, er konnte nicht an die Wahrheit ſeiner Porte glauben, er hätte ſonſt an allem Hohen und Guten zweifeln müf⸗ ſen. Die Stunde vorhin im Walde konnte doch kein Traum und noch viel weniger ein Spiel von ihr geweſen ſein! Er glaubte an Edith wie man eben an dieſenige glaubt, der man mit ganzer Seele zugetan iſt Hingegen meinte er, ihren Vater durchſchauen zu können und zu wiſſen, was ſich hinter deſſen großartigem Anerbieten verbarg. Er wollte ih, eben entfernen, das heißt vielmehr, ſeinen ehrgeizigen Plänen, die eine vorteilhaftere Partie für ſie in Ausſicht hatten, opfern. Daß er das Anerbieten Span⸗ genheims unter dieſen Umſtänden annehmen und nach Amerika gehen konnte, war ausgeſchloſſen. Er mußte ja hier bleiben und um ſein Kleinod kämpfen. Was galten ihm alle anderen Vorteile dagegen? f Aber Hans Werner ſpähte vergebens nach Edith. Der Garten war leer, der Wald wie ausgeſtorben. Nachdem er noch eine Weile darin umhergeſucht hatte, entſchloß er ſich endlich zur Rückkehr nach Berlin Morgen wollte er noch einmal herauskommen. Vielleicht war ihm das Glück dann günſtiger, und er traf ſie wieder, wie heute, allein im Walde.. 1 6 Trotz aller Niedergeſchlagenheit über Spangenheims für ihn ganz überraſchend gekommene Ablehnung beſeelte ihn doch wieder die Hoffnung. Seine Gedanken beſchäftigten 15 unabläſſig mit Grübeln, Zweifeln und Erwägungen, o daß er nichts anderes zu denken imſtande war.— 1 185 5 gung und liebevollem Verzeihen, und dann wieder Hans Werner hatte eine ſchlafloſe Nacht hinter ſich. Als er ſich am anderen Morgen in die Fabrik begeben wollte, wurde er vom Briefträger, der ihm einen Brief einhän⸗ digte, aufgehalten. Er warf einen Blick auf die Adreſſe, und es gab ſeinem Herzen einen jähen Ruck. Mit zittern⸗ den Fingern öffnete er den Umſchlag, entfaltete den Bogen und las. Seine Augen öffneten ſich weit, und ſein Geſicht bekam eine immer fahlere Farbe Zuletzt ſtarrte er au f die Anterſchrift, als könne er die Buchſtaben nicht entzir⸗ fern, und verharrte ſo eine Weile regungslos, die Züge wie aus Stein gemeißelt. Plötzlich fiel der Brief zu Boden, und Hans Werner ſank aufſtöhnend in den Stuhl und vergrub das Geſicht in beide Hände. Nach einer Weile hob er den Brief vom Boden auf und las ihn noch einmal. Er war von Ediths flüchtiger Kinderhand geſchrieben. Sie bat ihn darin, er möge iht verzeihen, ſie habe unbedacht gehandelt und ſich vom Augenblick fortreißen laſſen. Sie könne ſeine Gefühle nicht erwidern und bedauere das Mißverſtändnis Er möge ihrer ohne Zorn und Verachtung gedenken. Sie wür ihn vorerſt nicht wiederſehen, denn ſie reiſe mit ihrer Mut⸗ ter ſchon heute für längere Zeit nach dem Süden. 4 Mit einem zornigen Auflachen ſchleuderte Hans Werner. den Brief von neuem von ſich, und ſeine Hände ballten ſich zu e 8 1 Die bitterſte Enttäuſchung ſeines Lebens wollte durch⸗ gerungen ſein und er koſtete alle Stadien bis zur Neige aus. Von wilden Anklagen bitterharten Ausdrücken und ſtrenger Verurteilung bis zur Beſchönigung mee verzweifelnde Aufbegehren, das Trotzen gegen das Schickſal. (Fortſetzung folgt.) * 8 Sinnſpruch. Es trägt wohl mancher Alt, Des Herz längſt nicht mehr flammt, Im Antlitz eine Falte, Die aus der Kindheit ſtammt. 1 n unt! . 1 nis; sſchuſſa Studis Joevff in de nulierg aß D en Feſ ptfordd je Sti hnte fertig gon di vert tes m Kur Schuß Bruchſal.(Aus der Haft entlaſſen.) Der we⸗ gen Brudermordes feſtgenommene 20jährige Landwirt Anton Burgardt wurde aus der Haft entlaſſen. Es dürfte nur eine Anklage wegen Tötung in Notwehr erfolgen. Freiburg.(Seinen Verletzungen erlegen.) Vor einigen Tagen war in Gundelfingen ein ſunger Mann von einigen jungen Burſchen überfallen und geſchlagen worden. Der Ueberfallene erlitt ſchwere Verletzungen und mußte in die Freiburger Klinik gebracht werden, wo er jetzt ſtarb. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor. Furtwangen. rere. Falkenſteig(Höllental).(Durch Blitzſchlag ein Poſtagenturgebäude abgebrannt.) In der Nacht ſchlug bei einem Gewitter der Blitz in das Poſt⸗ agenturgebäude in der Nähe des Gaſthofes„Zur Traube“. Das Gebäude iſt vollſtändig abgebrannt. Infolge des Brandes wurden die Fernſprechleitungen zerſtört, ſo daß ſämtliche Verbindungen von Freiburg nach dem Höllen⸗ tal geſtört ſind. Aus Nah und Fern. Berlin.(Für 30000 Mark Wurſt und Schin⸗ ken verbrannt.) Auf dem Boden eines Hauſes in der Landsberger Alee, in dem ſich eine Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ warenfabrik befand, entſtand Feuer. In dem brennen⸗ den Dachgeſchoß befanden ſich die Räucherkammer und die Kühlräume, die alle mit Schinken und Würſten an⸗ gefüllt waren. Der Schaden wird auf etwa 30 000 Mark geſchätzt. Germersheim.(Der Maxauer Straßenräu⸗ ber feſtgenommen.) Der Gendarmerie iſt gen, einen der ſchon lange geſuchten beiden Straßenräuber, die einem Kaſſenboten auf der Marauer Landſtraße 21000 Mark entriſſen und durch den nahen Wald ent⸗ kamen, nun feſtzunehmen. Der Feſtgenommene iſt ein gewiſſer Seyfried, der im Begriffe war, bei Lauterburg über die Grenze nach Frankreich zu entwiſchen. Seyfried, der keine Angaben machte, wo ſich ſein Komplize befin⸗ det, hatte in ſeinem Beſitze noch 2500 Mark gehündektes Geld. Zu der Verhaftung wird noch gemeldet: Zollaſſiken'en Eismann ron Borg fiel cuf einem Palrouil⸗ lengang ein Mann auf. Er verfolgt eihn, worauf der Fremde zwei Pakete wegwarf. Es entſpann ſich dann zwiſchen den Beiden ein heftiger Nahkampf. Auf die Hilferufe des Zollaſſiſtenten eilten mehrere Beamte herbei. Dieſen gelang es, den Fremden zu überwältigen, der als der berüchtigte Separatiſt und einſtige Regiehahn⸗ angeſtellte Seyfried aus Knielingen identifiziert wurde. Das eine der weggeworfenen Pakete mit 2000 Mark Inhalt konnte aufgefunden werden, während das andere von dem Verhafteten in die Lauter geworfen worden war. Seyfried, der außerdem im Beſitze von koſtbaren Brillan⸗ ten war, wurde in das Gefängnis in Kandel eingeliefert. 15 Mittäter ſoll ſich angeblich noch in Straßburg be⸗ inden. Waldalgesheim.(In der Trunkenheit.) Als ſich das große Kirſch⸗Purxicelli'ſche Perſonenauto in ſchneller Fahrt oberhalb Weiler nach hier befand, ſchlug ein anſcheinend angetrunkener junger Mann mit dem Stocke nach dem Auto und verletzte eine neben dem Führer ſitzen⸗ de Dame. Der Führer, der ſchnell zur Seite biegen woll⸗ te, ſauſte über den Graben etwa 50 Meter in ein Feld, doch konnte durch ſeine Geiſtesgegenwart ein größeres Anglick verhütet werden. Dem ſofort herbeigerufenen Oberlandjäger gelang es nach kurzer Zeit, den Uebel⸗ täter in der Perſon eines Bergmannes aus Noth zu ſtellen. Oſthofen.(Das alte Lied.) Ein 17jähriges Mädchen von hier wollte auf den fahrenden Zag ſprin⸗ gen. Es ſtürzte vom Trittbrett ab und erlitt nicht uner⸗ hebliche Verletzungen an der Hand und am Bein. es gelun⸗ Dem Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 25. Mai. Chriſti Himmelfahrt. — In eine von der Natur wunderbar beglückte und begnadete Zeit des Blühens und Duftens und Pran⸗ gens fällt der Chriſti Himmelfahrtstag— begangen zum Andenken an den Tag, an dem Chriſtus in Ge⸗ genwart ſeiner Jünger und Apoſtel auf demſelben Oel⸗ berge, an dem ſein Leiden und ſeine Todesqual ange⸗ fangen hatten, zu Glorie und Herrlichkeit in den Himmel aufgefahren iſt. e 155 In den katholiſchen Kirchen wird am Himmelfahrts⸗ tage, ſobald das Evangelium beim Amt gesungen wird, die Oſterkerze ausgelöſcht und weggetragen zur Verſinn⸗ deeden deſſen, daß Chriſtus von ſeinen Jüngern ge⸗ ſchieden iſt. N Zwiſchen dem Oſterfeſt, der Feier der triumphieren⸗ den, todüberwindenden Auferſtehung, dem Himmelfahrts⸗ tage als dem Tage göttlicher Verklärung des Welt⸗ erlöſers, und dem Pfingſtfeſte, dem Feſte der Erleuch⸗ tung und des heiligen Geiſtes„Gehet hin und lehret alle Völker“ beſteht ein inniger Zuſammenhang. Un⸗ lösbar und untrennbar ſind dieſe drei Feſte der Chriſten⸗ heit miteinander verbunden. 5 Die religiöſe Weihe dieſer Tage aber wird noch er⸗ höht und vertieft durch die ſtarken Eindrücke einer lebens⸗ vollen Natur, deren Blumen und Blüten uns wie mit tauſend Wundern umgibt. Die üblichen Himmelfahrtsausflüge. Die Zeit um Pfingſten gehört von jeher zum Ausflugsprogramm vieler Vereine und Geſellſchaften und beſonders der Himmelfahrtstag wird gerne dazu erkoren. So hat auch der hieſige Turnverein für morgen als Ziel den romantiſch gelegenen Dielsberg im Neckartal gewählt, den er nach 3—4 ſtündiger Wanderung durch die jetzt im ſaftigen Grün prangenden Wälder mit ſeinen reizenden Ausſichts⸗ punkten in das ſchöne Neckartal erreichen will.— Der Turnerbund Jahn ladet ſeine Turnerfamilie nach dem ſchön gelegenen Rittenweiher ein, das er von Weinheim aus nach 2—3 ſtündiger Wanderung über prächtige Bergeshöhen erreichen will.— Ebenfalls hat der hieſige Cäcilienverein ſeine Marſchroute nach der Bergſtraße verlegt. Heppenheim wird das Ziel ſein, das mit der Bahn von Ladenburg nach Weinheim und von dort zu Fuß über die Juhöhe nach ebenfalls 3—4 ſtündiger Wanderung erreicht wird. Der Cäcilienverein wird dem dortigen Kirchenchor einen Beſuch abſtatten und gemein⸗ ſam mit ihm im dortigen kath. Vereinshaus verſchiedene Darbietungen geben, u. a. wird er auch mit ſeinen be⸗ kannten Kräften das Singſpiel„Singvögelchen“ zum Beſten geben. Allen Ausflüglern wünſchen wir„Himmel⸗ fahrtswetter“ vor allen Dingen. Die erſte Heidelberger⸗Schloßbeleuchtung in dieſem Jahre findet morgen Donnerstag Abend(Chriſti⸗Himmel⸗ fahrt) ſtatt. Zu Ibſen's Schauſpiel„Rosmersholm“ am nächſten Samstag in der Theatergemeinde ſei folgendes erwähnt: „Rosmersholm“ iſt ein alter Herrenſitz, unweit einer kleinen Fjordſtadt Norwegens, und die ganze Schwere des einſamen düſteren Nordens laſtet auf dieſem Hauſe und dem Geſchlecht der Rosmers. In dieſen Wänden ſollen die Kinder nicht ſchreien, die Erwachſenen nicht lachen, und die Toten kommen als weiße Roſſe wieder und holen die Lebenden zu ſich hinab. So wird auch Johannes Rosmer, der letzte des Geſchlechts, in den Mühlbach gezwungen, und es iſt eine Frau, die ihm zum Schickſal wird und ihn mit in den Abgrund ihres eigenen Weſens reißt: Rebekka Weſt. Sie weiß, daß ſich ihrem dämoniſchen Einfluß niemand entziehen kann, und vom Verlangen zu Johannes Rosmer löſt ſie den Ahnungsloſen aus allen Bindungen, die den weichen und paſſiven Mann halten, um den haltlos Gewordenen dann ganz an ſich zu feſſeln: ſie treibt ſeine Frau in den Tod, ſie macht ihn mit den neuen Ideen der Zeit vertraut, die ſeinen Kinderglauben zerſtören, ſie bringt ihn dazu, ſein Pfarramt niederzulegen, ſie flößt ihm den Glauben ein, er ſei berufen, für eine neue freie Menſchenordnung zu kämpfen Er glaubt ſich von einer neuen Zeit geführt, während es ihre unſichtbare Hand iſt, die ihn vorwärts zieht. Aber, indem ſie ihn umſtrickt, wird ſie ſelbſt von ſeinem reinen und lauteren Weſen ſo gerührt, daß ſie, als ſie äußerlich erreicht hat, was ſie von Anfang wollte, nicht mehr die innere Kraft hat, den ſeeliſchen Betrug fort⸗ zuſetzen. Sie bekennt ihre Schuld und erweiſt ſich wirklich durch Rosmer geläutert: ſie ſühnt ihre Schuld mit dem Tode. Rosmer geht mit ihr, denn ihm bedeutet die gewonnene Freiheit vom Ueberkommenen nicht Anarchie, ſondern nur die erhöhte Verpflichtung zu eigener Verant⸗ wortung:„Es iſt kein Richter über uns. g müſſen wir ſehen, wie wir ſelbſt Juſtiz üben“. Madame 1 Helſeth aber, die einfache Frau aus dem Volk, weiß nichts von dieſen geiſtigen Kämpfen und Entſcheidungen; ſie ſagt:„Die Seelige hat ſie geholt“— und damit ſpricht ſie eine tiefe Wahrheit aus. Das ſind freilich nur die Grundzüge der Handlung; dieſe ſelbſt ſpielt ſich mit ſo viel Wendungen ab und iſt auch durch das überaus wirkſame Eingreifen der markanten Neben⸗ f figuren ſo mit Spannung erfüllt, daß der Zuſchauer bis zum letzten Wort in Atem gehalten wird.— 5 (Kartenausgabe, ſiehe Inſerat). 7 Hundeſportliches. Am kommenden Sonntag, 29. Mai, hält der hieſige Verein„Hundeſport“ eine Schutz⸗ und Polizeihunde⸗Prüfung ab. Da der Waldſportplatz ander⸗ weitig vergeben iſt, war der Verein gezwungen, die Prüfung geteilt abzuhalten und zwar werden die Spuren⸗ arbeiten morgens im Walde(am neuen Weg) und die Gehorſamsübungen und Mannarbeit mittags im Wörtel i auf den Spielplätzen ausgeführt. Den eingegangenen Meldungen nach ſind es zum größten Teil Hunde, die bei größeren Prüfungen ſchon Zeugnis ihres Könnens abgelegt haben.„Blitz v. Neckarſtrand“(Beſ. Erny) wird alles aufbieten müſſen, um ſich als Sieger behaupten zu 5 können. Allen Hundeliebhabern, ſowie Intereſſenten ſei heute ſchon ein Beſuch der Prüfung empfohlen, zumal der Eintritt frei iſt. Morgen(Chriſti Himmelfahrt) findet in Schwetzingen eine Hundeſchau ſtatt. 8 die Schau beſuchen, fahren mit dem Zug 1155 Uhr ab Friedrichsfeld⸗Rord. 7 N Wetterbericht vom 25. Mea. 1 N Die vom Ozean herbeigeführten Warmluftmaſſen, deren Vordergrund jetzt über der Nordſee und über No d⸗ frankreich liegt, ſind nicht weſentlich wärmer, als die bei uns noch liegende Kaltluft. Wir haben daher keme nennenswerte Erwärmung zu erwarten. Infolge Anhal⸗ 1 1 5 Luftzufuhr aus Weſten behalten wir das wolkige er. Vorausſichtliche Witterung bis Don nerstag: Fortdauernd molkig und kühl, keine nennens⸗ 55 werten Niederſchläge. 2 oendengOranung I Jer Pöongel. flehe. Himmelfahrtisfeſt(Donnerstag, den 26. Mai 1927.) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kunz. ezirkskollekte für die evang. Gemeinden in Oeſterreich Hollgäddent- Ordnung in fer fHülbol. fürce: riſti⸗Himmelfahrk. Mittwoch: 2—4, 5—7 und 8 Uhr Beicht Donnerstag: ½¼8 Uhr Frühmeſſe. 8 ½10 Uhr Feſtgottesdienſt mit Bitt⸗ und Flurprozeſſion in der Kirche. 1 ½2 Uhr feierl. Maiandacht. Freitag: 6 Uhr Schülergottesdienſt. Aergtl. Sonntagsdienst: Dr. Schulz, Hudastrage 6. Und darum Mitglieder, die Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Vornahme der Beitragskontrolle in der Invalidenverſicherung betr. Am Montag, den 30. Mai 1927 und den folgenden Tagen, wird in hieſiger Gemeinde durch das Kontrollamt Mannheim eine Haus kontrolle hin⸗ ſichtlich der Invalidenverſicherung vorgenommen. Dies wird mit dem Anfügen zur Kenntnis der Arbeitgeber gebracht, daß den Kontrollbeamten Einſicht in die zu klebenden Invalidenkarten, ſowie auch jede 75 Auskunft, die ſich auf die Invalidenverſicherung bezieht, zu geben iſt. Zur Erfüllung ſeiner Pflicht kann jeder Arbeit⸗ geber gemäß 8 1466 R. V. O. durch Geldſtrafe angehalten werden. Am Donnerstag, den 2. Juni 1927, vorm. von 10—11 Ahr findet die Kontrolle der freiwillig 5 Verſicherten ſtatt, wozu dieſelben unter Vorlage ihrer Invalidenkarten auf dem Rathaus Zimmer Nr. 4 zu erſcheinen haben. Die freiwillig Verſicherten werden beſonders darauf hingewieſen, daß ihr Erſcheinen beſonders wichtig iſt, weil eventl. zu nieder geklebte Marken nicht angerechnet werden können und ſie dadurch Gefahr laufen, die Kentenanwartſchaft zu verlieren. Die hieſige Gemeinde hat 90 Stumpenloſe zu vergeben. Der Preis für 1 Los beträgt 2.— Mk. Anmeldungen werden auf der Ge⸗ meindekaſſe entgegengenommen. Seckenheim, den 25. Mai 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. ecoher Landbund f Ortsgruppe Seckenheim. Die beſtellten Karten für die Dampfer⸗ fahrt nach Rüdesheim müſſen bis Freitag bend bei dem Vorſtand des Jungland⸗ undes abgeholt werden. 5 VVV bang. Hirchenchor Semgenbelm. Heute Mittwoch Abend Probe. Der Vorſtand. Cpang. Ifännerherin Hockonbeint Morgen Donnerstag(Himmelfahrtstag) beſucht der evang. Männerverein Seckenheim ſeine Mitglieder u Freunde auf der Hochſtätt. Ab 3 Ahr gemütliches Beiſammenſein im Lokal„Zum Feldſchlöß'l. Die Mitglieder und Freunde des evang. Männervereins der Hochſtätt, ſowie die Mit⸗ glieder von Seckenheim werden zu dieſer Zuſammenkunft mit der Bitte um recht zahlreiche Beteiligung freundl. eingeladen. Der Vorſtand. Fußball⸗Bereinigung 98 Seckenheim E. V. Heute„Mittwoch Abend ½9 Ahr Ipleler⸗Uerlammlung. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Morgen Donnerstag ſpielt die 1. und 2. Mannſchaft in Sandhauſen. Abfahrt der 1. Mannſchaft 12286 Uhr, der 2. Mannſchaft 1126 Uhr ab Station Seckenheim. Am Sonntag, den 29. Mai, abends 830 Ahr veranſtalten wir einen Theater⸗Abend zu Gunſten unſerer Anfallkaſſe. Hierzu laden wir zu zahlreichem Beſuche freundlichſt ein. Der Vorſtand. Turnverein 1898 Semenbelm. An Chriſti⸗ Himmelfahrt Pumilion-Husſflug nach Dilsberg. Abfahrt 828 Uhr Nebenbahn(Sonntagskarte) nach Heidelberg, von da 3—4⸗ſtündige Wanderung. Eintreffend in Dilsberg um 1 Uhr. Von 2 Uhr ab gemütliches Beiſammenſein mit Tanz im Gaſthaus „Zur Sonne“. ö Nachzügler fahren 1228 Uhr mit der Neben⸗ bahn bis Heidelberg, von da mit der Straßen⸗ bahn bis Neckargemünd oder von Heidelber (Hauptbahnhof) 2 Uhr bis Neckarſteinach. Wir laden hierzu nochmals unſere Mit⸗ glieder und deren Angehörigen freundl. ein. Der Turnrat, Culelllenberein geenbelm. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. 6 Treffpunkt: 5 Uhr an der„Linde“ Abfahrt: 603 Uhr ab Ladenburg Nachzügler ab Ladenburg 955 und 1207 Uhr. Der Vorſtand. Mieftaubenverein Luftbote Gechenheim. Freitag von 4— 7 Ahr Einsetzen der Tauben nach Ingolſtadt(225 km). 5 N Der Vorſtand. N 5 1 9 Grundſtücke auf Gemarkung Mannheim⸗Reckar⸗ Die Gedinge können beim Rotariat eingeſehen buerel des nent Radfahrerverein„All He Morgen Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt) findet unſere diesjährige 5 1 5 Uereins-Husiahrt in das Birkenauertall ſtatt. Abfahrt punkt 12 Uhr vom „Deutſcher Hof 5 i 5 Um vollzählige Beteiligung bitte Der Vorſtand. lirundſtitsnerſteigerung. Auf Antrag der Erben des Johann Peter K ſchmitt in Mannheim⸗Reckarau werden die fol 1. Lgb. Ro. 10665 Hofraite mit Gebäulichkeiten, f Rheingold 2. Lgb. Ro. 12274a Ackerland gar 46 qm Au 5 II. Gem 3. Lgb. Ro. 12340 Ackerland 17 ar 96 72 Aufel II. Tiefgewan 4. Lb. No. 12922 Ackerland 18 ar 18 Um igen 8 Caſterfeld beim Wi 5. Lgb. Ro. 13872 Ackerland 7 ar 77 qm Caſterfeld, Pl 6. Lgb. Ro. 15482 Ackerland 10 ar 95 qm 5 Hermsheimer Bösfeld, Katze am Montag, den 30. Mai 1927, 2 3¹ im Geſchäftszimmer des Rotariats Mannheim V. geſchoß Zimmer Ro. 34 öffentlich verſteigert. Mannheim, den 18. Mai 1927. Bad. Notariat V. 185 Zechnungen e 5 in sauberer Ausführung liefert 0 5 5 — — 2 — 1 8 13 2 2 2 2 5 5 2 Q 2Z2 NIL. g volſendefe seſbsmöiſge Hosehmite! e fe. Sebqueli liefert seſneeweige lidisehe und 16I Voſſtommen unsefdlie. Cin lerslieh Uberæeugt! Alleinige Hersteller: 5 Jobriſten von De Domosons Seitenoulveg Dusseſdorf Alter (gold) Liter Mk. 2. 5 empfiehlt ö Rurl Raufolder. Größte Huswahl und billigste Bezugsquelle in Süd weinen. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Wir empfehlen: Düngermittel: Amoniak, ſchwefelſ. Kali, Harnſtoff, Natronſalpeter. Kraftfuttermittel: Weizenfuttermehl, Kleie, Nachmehl, Erdnußkuchen, Gerſtenſchrot, Biertreber, Malzkeime, Hafer(ganz und gedrückt), Weizen, Gerſte, Mais. Zur Aufzucht: Haferflocken, Emulſion, Fleiſchfuttermehl, Garnelen, Knochen⸗ mehl, Hirſen, phosphorſ. Futterkalk, ſchweiz. Laktina. Ohrenkappen, Bruſtnetze, Fliegennetze, leinene und waſſerdichte Pferdedecken, Wagenfett, Lederfett, Fiſchtran, Maſchinenöl. Die Fäſſer für den beſtellten Apfelwein ſind bis Freitag mittag im Lager abzuliefern. Beſtellungen hierauf werden noch ent⸗ gegengenommen. Der Vorſtand. Auf dem Wege nach der Station 2 Wachstuchſchürzen verloren. Abzugeben im Lager. Sonderangebot in Weizwein Edenkobener 1926 er, ff. Gewächs Liter Mk. 1.20 bei 8 Wochen Ziel. Dalenlin außaß, allſtadi 2. Programm von Donnerstag bis Sonntag: Dieſer Film ſpielt ſich zum größten Teil in Rußland in der eiskalten Zone Sibiriens ad. Er führt uns in ergreifender Weiſe das Schickſal zweier Brüder, die als verſchollen gelten, vor Augen. Bruderliebe, Bruderhaß, Sühne, Elternliebe. Das Leben und Treiben in den Opiumhöhlen. Feurige Meſſertänze der Tataren. Kampf mit Seeleuten u. a. m. Dazu ein großes, ſehr ſchöõnes Beiprogramm Anfang punkt 20½ Ahr. Sämtliche Musik-Instrumonte gute Marken-Grammophons bei Mk. 5.— Anzahlung und Mk. 3.— Wochenraten. Musikunterricht gratis erteilt in Mandolinen, Zithern und Gitarren IIusikhaus Gläher Ecke Friedrich- Ackerstraße. daf mit Garantie, bei bequemer Teilzahlung Wochenrate von Mk. A.- an. Ebenso Nähmaschinen„Junker& Ruh“ Südd. Fahrrad-Versandhaus Wnelmstr. 32 und Hauptstr. 103. edc Theatergemeinde Seckenheim. Alddaaanandaddaaaaaadaunnamüdadag L ed ert fel Geil enh eim Samstag, den 28. Mal 1927, aben Lada Preis Mk. 1.50. von 7—9 Uhr abends und Samstag, den 28. Mai, Aaadddadaddadddo S Lohnert in Ilvesheim. 1 Gastspiel des Frankfurter Künstlertheaters: HRosmersholm. Schauspiel in vier Akten von Ibsen. In Szene gesetzt von Max Werner Lenz. Die Mitglieder sind zum Einlösen der Eintrittskarten verpflichtet. 7 Ausgabe der Karten für Mitglieder Freitag, den 27. Mai, im Geschäftszimmer und in Ilvesheim im Zigarrenhaus Lohnert. Für Nichtmitglieder Karten zu Mk. 2.— und Mk. 1.50 im Vorverkauf S bei Schreibwarenhandlung Behringer und Zimmermann und Zigarrenhaus Heute mittwoch Abend 8 uhr Prohe. Pünktl. Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. ds ½9 Uhr fallalduuldunduntuantnanmt Heute frischgebrannten aus eigener Rösterei Jall. Würibwein von 6-8 Uhr abends Aaecdddadnddn E ald hdhaaddaddadaadadaanagdandaauaadandananannduadasadgdünuanatamumuaugunnnntaauabadadunuuannuunnbauunaunuan Neckarauerstr 27. 9 1 7 * Seckenheim. Am Sonntag, den 29. Mai 1927 Vereine haben uns ihre Mitwirkung zug Eintritt frei 1 Arbeitergesangverein Vorwärts Für Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Volksbelustigungen aller Art werden veranstaltet. Mehrere Zündapp- Hloforrad findet auf dem n Waldsportplatz unser diesjähriges H. gut erhalten abzugeb. Waldfest gideleaze 37. A Es Hildaſtraße 37. II statt, wozu wir die gesamte Einwohnerschaft höflichst II ff einladen. Ii. 4 Komplette Schlafzimmer mit 180 em großem esichert. 2 Der Vorstand. Spiegelſchrank II von RM. 298.— an eeider- Aklr-Ak- Der Kreditverein Geschäfte, wie: 2. 3. 4. 5. Annahme von Spareinlagen mit höchster An- und Verkauf von Wertpapieren. ird erinnert. 10 bund. Trenlneroin Gomenpeim eingetragene lionoſſanſchafl mit unboſchrünſler Haftung. besorgt alle im Bankfach vorkommenden 1. Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglieder Führung laufender Rechnungen ohne Kreditgewährung füt jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Diskontierung und Einzug von Wechseln. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark-Geschäftsanteile ſchrünſio mit Hutbrett u Meſſing⸗ ſtange von RM. 35.— an Wüſche⸗ ſchrünſio zu außergewöhnlich billigem Preiſe von RM. 42.— verkauft I. Lauber Mannheim F 3, 7 Verzinsung. Oer Vorstand. Tran Mauserunterrich. erteilt bei mälligem Preis H. Schäfer, Ilvesheim Schloßstraße 272. Seekenbeim an der neuen Neckar- Brücke. Hus ſiſcher Sendung: Id. Hllg. Hlangenfüſo 20 proz./ reife Ware Pfd. 52 Pfg. 15 Iſt. achmoherſüſe 1/ Pfund 40 Pfg. öcwolzerle 5 Dpeulcher u. Aal Ruhmnabe F münſterzaſe— Camemborl ohne Rinde im Ausſchnitt Noch ohne Aufſchlag: Holl. Butter 5 in ½ Pſd⸗Stücken per Pfd. 1.85 ſlemülo⸗ſeonſornon Dbſt-Ronſernen marmeladen— Conſitüren 5 in großer Auswahl. Günstige Gelegenheit für Landwirte auf bequeme Art Pas- And Gelreemäher zu erhalten. D Zahlbar bis Ende Juli 1927. 0 Bei Barzahlung entsprechenden Rabatt. Besichtigung meines großen Lagers, ohne Kaufzwang, erbeten. Ferner empfehle der geehrten Einwohner- schaft mein reichhaltiges Lager in Fahrrädern beste Marken wie„Presto“(Othello) und„Opel“(Hassia) Fahrradsehläuehe sowie alle sonstigen Ersatzteile. —— 1 Morgen IC Hriſti himmelfaßri] Anfang 880 Uhr. Ein Kulturwerk des N Ein Film schildert in einem weltlichen und Palast- Theater Seckenheim Die entolünorte Roe der heiligen Therese in einer ungemein spannenden Spielhandlung. XX. Jahrhunderts I! für alle I! f einem religiösen Teil die Wunder Trotz größeren Kostenaufwandes keine erhöhten Preise! Rin Tin Als 2. grofser Schlager: Tin unter Wülfen. 7 Akte von Menschen und Hundetreue. In der Hauptrolle: Rin⸗Tin-⸗Tin, der deutsche Schäferhund. Tacim. J Lr Fumftan- und Feinller-⸗Hiorſtellung. Ludwig Lochbühler, Hauptstr. 48.