11 gere Deb Bezugspreis! Für den Monat Juni 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt —— Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78430 Karlsruhe. Neues in Kürze. 18: Die Reichsregierung hat dem Reichsrat den Ent⸗ wurf einer Verordnung vorgelegt, durch den die Geltungs⸗ dauer des Geſetzes über eine Kriſenfürſorge für Erwerbs⸗ loſe bis zum 30. September 1927 verlängert wird. 2: Wie verlautet, hat bis jetzt der amerikaniſche Votſchafter beim Quai d'Orſay noch keine Demarche un⸗ ternommen, die ſich mit dem Abſchluß eines Friedens⸗ 7 zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten efaßt. 88: Wie aus Moskau gemeldet wird, haben einige Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei ſich an das Zen⸗ tralkomitee gewandt mit dem Erſuchen, eine außerordent⸗ liche Konferenz der Partei einzuberufen. Auf der Kon⸗ ferenz ſoll vor allem die innen⸗ und außenpolitiſche Lage beſprochen werden. 28: Die weißruſſiſche kommuniſtiſche Partei hat den Beſchluß des Zentralkomitees der kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion der Ausſchließung Trotzkis und Sinow⸗ jews aus dem Zentralkomitee der Partei beſtätigt. F Reichstag und Portoerhöhung Die Vorlage mit 128 gegen 173 Stimmen abgelehnt. Berlin, 15. Juni. Auf der Tagesordnung der heutigen Reichstagsſitzung ſtand zunächſt ein Antrag v. Graefe(V.) und Schultz (n.), der Einſtellung des Strafverfahrens gegen den Abg. Henning wegen Steuerſabotage forderte. Nach kur⸗ zer Debatte wurde die Ausſchußüberweiſung ſieoen die eſchlale der Sozialdemokraten und einiger Volksparteiler eſchloſſen. Ohne Ausſprache werden in allen drei Leſungen an⸗ genommen: das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen über die Einrichtung der Grenzbahnhöfe, der Geſetzentwurf über die Wiederinkraftſetzung des Freundſchafts⸗ und Handels⸗ vertrages zwiſchen Deutſchland und Bolivien und das deutſch⸗lettiſche Sanitätsabkommen. Es folgte die Beratung der kommuniſtiſchen, ſozialde⸗ mokratiſchen und demokratiſchen Anträge und Interpella⸗ tionen, die ſich gegen die geplante Erhöhung der Poſt gebühren wenden. Mit der Beratung wurde ein kommuniſtiſches Mißtrauensvotum gegen den Reichspoſt⸗ miniſter Schätzel verbunden, über das von den Regie⸗ rungsparteien namentliche Abſtimmung beantragt wurde. „ Abg. Torgler(Komm.) begründete den kommu⸗ a Antrag, der Zurückziehung der Portovorlage ert. Ein Antrag Dr. Frick(Nationalſozialiſt) wird gegen die Antragſteller und die Kommuniſten abgelehnt. Abg. Dr. Raſchig(D.) betonte, das engliſche Porto lei nicht höher als das deutſche. Ein Brief koſte nur 8,4 fennig in den Vereinigten Staaten, obwohl dort die Lohne und Preiſe viel höher ſeien als in Deutſchland. Gört, hört.) Es ſei unverſtändlich, daß der Miniſter eine Auslandsanleihe nicht aufnehmen wolle. Im gegen⸗ wärtigen Moment ſei jedenfalls eine Portoerhöhung nicht erforderlich. Abg., Taubadel(S.) erklärte, der Verwaltungs⸗ rat der Reichspoſt ſollte ſich hüten, gegen den Willen gro⸗ ßer Reichstagsparteien die neue Belaſtung vorzunehmen. Eine Notwendigkeit für die ſtarke Erhöhung dei nicht zu erkennen. Auch die Erhöhung der Beamtengehälter dürfe gicht auf dem Wege über eine ſolche Verteuerung der Ge⸗ bühren erfolgen. Der weſentliche Grund für die Gebüh⸗ tenerhöhung ſei zweifellos, daß man das Loch im Reichs⸗ ſäckel ſtopfen wolle. Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel ſtellte ſodann feſt, daß er im Haushaltsausſchuß ſeinerzeit delagt habe, die finanzielle Lage der Reichspoſt am Ende es Geſchäftsjahres 1926 ſei geſpannt aber geſund. Gleich⸗ zeitig habe er auf das unbefriedigende finanzielle Ergeb⸗ dis hingewieſen und betont, daß nur durch eine Erhöhung er Einnahmen hier eine Beſſerung zu erzielen ſei und daß man auf die Dauer mit den heutigen Gebührenfätzen nicht daskommen könne. Auch im RNeichstagsplenum habe er es geſagt, daß der 10⸗Pfennig⸗Tarif durchaus nicht ehr dem Wert der dafür gebotenen Leistungen enthpreche. lt Miniſter erklärte, daß ſich die Finanzlage der Reichs⸗ Jul inzwiſchen noch weſentlich verſchlechtert habe. Eine 5 andsanleihe habe das Reichsbankdirektorium für un⸗ e lich erklärt. Eine Auslandsanleihe für Reichszwek⸗ kon be wegen U i rmögens für national bedenklich. eberkragung des Rechsnermdg f Re Nach der Rede des Reichspoſtminiſters gaben die fonkeſrungsparteien eine Erklärung ab, in welcher ſie be⸗ ür eln, daß ſie im Verwaltungsrat der Reichspoſt nur 3 ſolche Erhöhung der Poſtgebühren eintreten wür⸗ ſte 8 ie unbedingt notwendig wäre und daß auch wenn ſte auc odeagene rng 555 billigen e ſie. ie Beweggründe des Rei iniſteri iu würdigen wüßten. ggründe eichspoſtminiſteriums An dieſer Erklärung ſchloß ſich dann noch eine län⸗ 8 atte an, an welcher ſich Redner aller Parteien 80 filigten und wobei auch der Reichspoſtmimiſter noch⸗ als das Wort ergriff. Sodann wurde die Ausſprache geſchloſſen und das Haus tritt zur 5 Im Hammelſprung lehnte das Haus mit 175 Stim⸗ men gegen 163 Stimmen die Vorlage ab. Von den Oppoſitionsparteien wurd das Ergebnis mit leb⸗ haften Beifallskundgebungen begrüßt, während ſich der Reichspoſtminiſter erregt nach den Bänken der Regie⸗ rungsparteien begab und mit den Parteiführern unter⸗ handelte. Der kommuniſtiſche Mißtrauens antrag gegen Dr. Schätzel wurde hierauf in namentlicher Abſtimmung mit 327 gegen 35 Stimmen bei drei Enthaltungen abge⸗ lehnt. 5 5 Die Poſteinnahmen und der Dawesplan. d Berlin. 15. Junk. Vor einiger Zeit gingen Nachrichten durch die deutſche Preſſe, wonach ein Projekt aufgetaucht ſei, die Reichspoſt ähnlich wie die Reichsbahn in den Dawesplan einzu⸗ beziehen. Als Träger dieſes Projektes wurde damals der amerikaniſche Bankier Otto H. Kahn genannt. Trotz⸗ dem Dementi auf Dementi erfolgte, wurde es aber mit den Gerüchten nicht ſtill. Auf der einen Seite hat die Tatſache, daß der Reichspoſtminiſter in einem Interview ſich ausführlich mit dieſer Frage beſchäftigt hat, zu der Vermutung Anlaß gegeben, daß doch etwas daran ſein müſſe. Zum andern mußte es, nachdem der Reparations⸗ agent, der auch mit in die Erörterung der Angelegenheit hineingezogen worden war, von ſich aus kein Dementi erlaſſen hat, ſcheinen, daß doch der Plan nicht ganz aus der Luft gegriffen war. 0 8 Völkerbund und Abrüſtung. Eine vernichtende Kritik Or. Streſemanns. O Genf, 15. Juni. In der heutigen Sitzung des Völkerbundrates erſtat⸗ tete der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch einen Bericht über die Arbeiten der vorberei⸗ tenden Abrüſtungskonferenz. Er wies auf die Notwendigkeit der Vertagung der zweiten Leſung des Kon⸗ ventionsentwurfs auf den Herbſt dieſes Jahres hin, da⸗ mit die Regierungen die bisher erzielten Ergebniſſe der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion eingehend prüfen könnten. Hierdurch würde dann die Lage für die Aus⸗ arbeitung eines Konventionsentwurfes während der zwei⸗ ten Leſung möglich werden. Der Völkerbundsrat ſollte keinen formellen Beſchluß faſſen, ſondern die Arbeiten der zweiten Leſung des Konventionsentwurfs abwarten. Anſtelle von Briand erklärte Paul Boncour, daß nach Anſicht ſeiner Delegation die erſte Leſung des Abrüſtungskonventionsentwurfes als ein„weſentlicher Fortſchritt“ angeſehen werden könne. Regierung und öf⸗ fentliche Meinung eines jeden Landes könnten jetzt klar ſehen, wo noch Ungeklärtheiten in der Abrüſtungsfrage beſtehen würden. Neichsaußenminiſter Or. Gtreſemann ergriff hierauf das Wort zu einer Erklärung, die folgen⸗ den Wortlaut hat: „Wir alle haben mit größtem Intereſſe, aber auch mit gewiſſen Bedenken die Arbeiten verfolgt, die die vor⸗ bereitende Abrüſtungskommiſſion bisher vollbracht hat. Ohne dieſe bis jetzt geleiſtete Arbeit zu unterſchätzen, müſ⸗ ſen wir ſagen, daß die vorbereitende Abrüſtunas⸗ kommiſſion nicht imſtande geweſen iſt, die Lö⸗ ſung des Problems ſehr weit zu fördern. Ich alaube, es iſt notwendig, daß eine grundlegende Aenderung durchgeführt werden muß, foll die zweite Leſung nicht mit einem Fehlſchlag enden, der dem Anſehen des Völkerbundes abträglich wäre. Das Abrüſtungsproblem iſt eine der wichtigſten Aufgaben des Völkerbundes und auf feiner Löſung be⸗ ruht in weitgehendſtem Maße die ganze Wirkjam⸗ keit des Völkerbundes. Die Löſung, die noch vor we⸗ nigen Jahren einfach ausſah, ſcheint dem Bericht zufolge auf einen fernliegenden Zeitraum vertagt. Nach dem Pakt haben alle Pölkerbunds mitalieder die Verpflichtung, ihre Rüſtungen zu vermindern und damit eine Aufaabe durchzuführen, die ſofort auf⸗ genommen werden müſſe, auch wenn ſie nicht in der Völ⸗ kerbundsverfaſſung feſtgelegt wäre, weil ſowohl das Be⸗ ſtehen wie die Tätigkeit des Völkerbundes von der allgemeinen Abrüſtung abhänat. Ich will hier nicht die Gründe wiederholen, die die Abrüſtung zu einer dringenden Aufgabe machen; ſie wurden im vergangenen März und April zur Genüge dargelegt. Aber ich möchte die Aufmerkſamkeit aller Völkerhundsmitalieder auf die Wichtigkeit der Aufgaben lenken und ich möch'e die Hoffnung ausſprechen, daß die Erörterungen der Völter⸗ bundsperſammlung im September dem Abrüſtungs⸗ problem einen neuen Anſtoß geben, damit hier⸗ durch der ehrliche Wille zur Abrüſtung und zur Durchführung von Artikel 8 des Völlerbundspaktes ge⸗ ſtärkt werde.“ Der belgiſche Außenminiſter Vandervelde ſchloß ſich Dr. Streſemanns Ausführungen an, worauf der An⸗ trag des Berichterſtatters Dr. Beneſch vom Völkerbundsrat angenommen wurde. Zum Schluß der Sitzung teilte dann der. Präſident des Rates, Chamberlain, mit, daß der litauiſche Miniſterpräſident den Wunſch ausgeſprochen habe, noch eine formelle Erklärung über die mit der deutſchen Regierung getroffenen Vereinbarungen über die Regelung der Memelfroge abzugeben. Miniſterpräſident Woldemaras gab darauf folgende Erklärung ab: „Die litauiſche Regierung legt Wert darauf, ſchon jetzt zu erklären, daß es keinesfalls in ihcer Abſicht liegt, das Memelgebiet ohne Volksvertretung zu laſſen. Sie iſt ſich ihrer Pflicht und Verantwor⸗ tung vollauf bewußt. Die Regierung wird daher die erforderlichen Maßnahmen treffen, damit die Wahlen für den Landtag ſpäteſtens im Dezember ſtattfinden. Die litauiſche Regierung kann zu ihrer Freude feſtſtellen, daß die Hauptſchwierigkeiten, die die Wahlen verzögert haben, glücklich überwunden ſind. Mein ungs⸗ verſchiedenheiten beſonders bezüglich des Umfangs der Wählerſchaft hatten ſich herausgeſchält. Jetzt iſt die Frage geklärt. Die Wählerſchaft für die bevorſtehende Wahl ſetzt ſich aus den litauiſchen Staatsangehö⸗ rigen zuſammen, die ſich im Sinne der Beſtimmungen des Artikels 7 des Bürgerlichen Geſetzbuches im Gebiet von Memel niedergelaſſen haben. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die Wählerſchaft für die ſpäteren Wahlen durch ein Geſetz, wie es im Artikel 8 des Memelſtatuts vorge⸗ ſehen, geändert werden kann. Hinſichtlich der Autonomie des Memelge⸗ bietes, die im Statut feſtgeſetzt iſt, iſt die litaulſche Re⸗ gierung feſt entſchloſſen, alles was an ihr liegt, zu tun, damit die Autonomie wirkſam wird und ſieht den bal⸗ digen Zuſammentritt des Landtages ſowie die Bildung des Direktoriums auf demokra⸗ tiſcher Grundlage vor. Ich habe nicht die Abſicht, bei dieſer Gelegenheit alle für das Memelaibiet wichtigen Fragen zu erörtern, aber im Namen der litauiſchen Re⸗ gierung, der ich vorſtehe, kann ich das eine erklären, die polftiſchen und ſonſtigen Rechte des Memelgebie⸗ tes und die Rechte der juriſtiſchen und natür⸗ lichen Perſonen werden in vollem Maße ge⸗ währleiſtet werden.“ i Reichsaußenminiſter Or. Streſemann gab hierauf anſchließend folgende Erklärung ab: „Auf die einleitenden Worte, die der Herr Miniſter⸗ präſident von Litauen über die frühere Behandlung von Memelfragen geſprochen hat, möchte ich nicht näher eingehen. Ich darf meinerſeits auf die Erklärung ver⸗ weiſen, die ich darüber in der Tagung des Völkerbundrats vom September vorigen Jahres abgegeben habe. Angeſichts der von dem Herrn Miniſterpräſidenten Woldemaras im Namen ſeiner Regierung abgegebenen Er⸗ klärung glaube ich meinerſeits auch auf der ſetzigen Ratstagung darauf verzichten zu können, daß die Angelegenheit weiter behandelt wird. Ich hoffe, daß durch die in Ausſicht geſtellten Maßnahmen der litaui⸗ ſchen Regierung mit größter Beſchleunigung im Memelgebiet wird, der dem Statut entſpricht.“ derjenige Zuſtand ſichergeſtellt Chamberlain erklärte zum Schluß, er hoffe drin⸗ 3 0 daß nunmehr normale Zuſtände im Me⸗ melgebiet eintreten werden. Die Sechsmächtekonferenz in Genf. Heute nachmittag 5 Uhr trafen in gleicher Weiſe wie geſtern, die 5 Mächte der Botſchafterkonferenz mit den Vertretern Deutſchlands zu einer Beſprechung zu⸗ ſammen, in welcher in erſter Linie die Deutſchland und die Botſchafterkonferenz direkt berührenden Fragen, näm⸗ lich die Kontrolle der Zerſtörungsarbeiten an den Oſtfeſtungen und die Herabſetzung der Zahl der Rheinlandtruppen zur Erörterung ge⸗ langten. Obwohl nun heute die Gerüchte über ein bevor⸗ 1 575 Kompromiß in der Kontrollfrage ſehr be⸗ timmt lauten, ſind dieſe gleichwohl noch zum mindeſten als verfrüht anzuſehen, da dieſes Problem in engſtem Zuſam⸗ menhang mit der Truppenzahl in den beſetzten Rheinlan⸗ den ſteht und hier überhaupt noch kein Fort⸗ ſchritt feſtzuſtellen iſt, Immerhin ſind jedoch die Ausſichten auf eine baldige Einigung im Augenblick günſtiger, als es zu Beginn der Ratstagung den An⸗ ſchein hatte, ſodaß allgemein die Möglichkeit betont wird, eine Uebereinſtimmung der Locarnomächte ſowohl hinſichtlich der Kontrollfrage, als auch bezüglich der Be⸗ ſatzungsminderung herbeizuführen. In der heutigen Sitzung der Mächte der Botſchafterkonferenz mit Deutſch⸗ land wurde dann auch eine Erklärung erörtert, in wel⸗ cher insbeſondere die gegenwärtigen Konfliktsmomente in der Welt und vor allem in Europa behandelt werden. Eine ſozialdemokratiſche Intetpellation uver Wen. ö d Berlin, 16. Juni. Man nimmt an, daß der Reichsaußenminiſter Ipäte⸗ ſtens am Sonntag wieder in Berlin anweſend ſein wird. Dr. Streſemann wird dann zunächſt dem— 8 nett Bericht erſtatten über ſeine Genfer Verhand⸗ lungen und anſchließend daran dem Auswärtigen usſchuß des Reichstages. Wie wir hören, wünſcht die Mehrzahl der Fraktion des Reichstages, eine gußenpolitiſche Debatte im Plenum e- beizuführen. —— Aus dem In⸗ und Auslande. Verlängerung des Sperrgeſetzes über die Fürſtenabſindung. Berlin, 15. Juni. Da am 30. Juni das Sperrge⸗ ſetz über die Fürſtenabfindung abläuft, hat die demo⸗ kratiſche Partei beſchloſſen ſofort einen Antrag auf Ver⸗ längerung einzureichen. Würde das Geſetz ablaufen, ſo könnten die ſtillgelegten Fürſtenabfindungsprozeſſe ſofort wieder aufgenommen werden und manche Länder, wie Thüringen, würden bei den vorausſichtlichen Rechtsur⸗ teilen große Laſten auferlegt bekommen. Weiterhin be⸗ hält ſich die Partei vor, den Antrag zu ſtellen, daß in Ländern, in denen noch kein poſitiver Entſcheid in der Frage der Fürſtenabfindung vorliegt, dieſen der Reichs⸗ tag fällen wird. Vor dem Wahlkampf in Numänien. 85 „Bukareſt, 15. Juni. Die Verhandlungen zwiſchen der nationalen Bauernpartei und den Liberalen über die Bildung einer Einheitsliſte ſind abgebrochen worden. Beide Parteien werden den Wahlkampf getrennt aufnehmen. Die nationale Bauernpartei erließ ein Manifeſt an das Land, worin ſie die Dezentraliſierung der Verwaltung, eine unparteiiſche Juſtiz, das friedliche Zuſammenleben aller Bürger ohne Unterſchied der Naſſe und der Religion und die Stabiliſierung der Währung als ihr Programm bekannte. Die Volkspartei hat über ihre Beteiligung am Wahlkampf noch keinen Beſchluß gefaßt. Ein Teil der Partei mit dem früheren Innenminiſter Goga an der Spitze, möchte zu Gunsten des Kronprinzen Carol agi⸗ tieren. Doch ſind die Meinungen innerhalb der Partei in dieſem Punkte geteilt. Es perlautet, daß die neue Regierung am 27. Juni zurücktreten wird. Eine Eingabe der Beamtenorganiſationen an die f Reichsregierung. 5 Berlin, 16. Juni. Da von Seiten der Reichsregierang noch immer keine Hare Stellungnahme erfolgt iſt zu der Frage der Erhö⸗ hung der Beamtengehältet, haben die großen Beamterorganifationen den Wiederzuſammen⸗ tritt des Reichstages zu einem Vorſtoß benutzt. Sämt⸗ lichen Reichstagsfraktionen ſind Ein ga ben unter brei⸗ tet worden, in der auf die Notlage der Beamtenſchaft hingewieſen und verlangt wird, daß der Reichstag noch vor den Sommerferien zu dieſer Frage Stellung nehmen müſſe. Wie wir hören, iſt die N hsregier ung ent⸗ ſchloſſen, dieſe Angelegenheit bald g ſt zu klären, al⸗ lerdings ſind noch Verhandlungen des Neichsfinanz⸗ miniſters mit den Regierungen der Länder über die Auf⸗ bringung der Mittel notwendig. Schon jetzt kann geſagt werden, daß eine Heraufſetzung der Beamtenbezüge früheſtens am 1. Oktober in Erſcheinung treten wird. N Die Beiſetzung Dr. Krausnecks. 8 München, 15. Juni. Die Beiſetzung des bayeri⸗ ſchen Finanzminiſters Dr. Krausneck geſtaltete ſich zu einer großen Trauerkundgebung. Unter den zahlloſen Trauergäſten ſah man das bayerische Geſamtkabinett, das Präſidium und viele Abgeordnete des Landtages, Kar⸗ dinal Faulhaber, den Reichsgeſandten von Haniel, Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel und die Vertreter der Länderregierungen. Miniſterpräſident Dr. Held würdigte in ſeiner Anſprache die Verdienſte Dr. Krausnecks, wäh⸗ rend im Namen des Reichspräſidenten und Reichsregie⸗ rung Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel Dank und Nachruf dem Verſtorbenen widmete. Auch der preußiſche Finanz⸗ miniſter Dr. Höpker⸗Aſchoff hielt neben vielen an⸗ deren im Namen des Reichsrates und der preußiſchen Staatsminiſter einen warmen Nachruf. Die Ozeanflieger in Karlsruhe. Der Empfang auf dem Flugplatz. 5 Karlsruhe, 15. Jani. Die beiden Ozeanflieger Chamberlin und Le⸗ vine trafen heute Morgen gegen 8 Uhr von Baden⸗ Baden kommend mit dem Auto auf dem Karlsruher Flugplatz ein. Dortſelbſt hatten ſich auf Einladung der Stadt Karlsruhe Mitglieder des Stadtrates, Vertreter der Regierung und der Preſſe eingefunden. Bei ihrer Ankunft waren die beiden Flieger, wie überall, Gegenſtand lebhafter Ovationen. Frau Staats⸗ präſident Trunk und Frau Oberbürgermeiſter Dr. Fin⸗ ter überreichten Chamberlin und Levine Roſenbuketts. . Homan von Ce GO& 1 i S 2 54. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „And— warum ſoll der Aufſtieg— gerade hier ſtatt⸗ finden?“ fragte ſie endlich mit gepreßter Stimme.„Warum nicht an einem anderen Ort— in Berlin etwa—?“ „Berlin— dahin kommen wir auch noch. Aber der erſte Aufftieg sol hier ſtattfinden, denn— ich will das Werk 5 mit meinen eigenen Augen entſtehen ſehen.“ . Und darum ſpielen Sie mit einem Menſchenſchickſal!“ . Hilde rufen, aber das Wort erſtarb ihr auf der ans Werner hat eingewilligt?“ t zögernd. 4 8 8 W Natürlich.— Glauben Sie, ein Mann, der ſolche Pläne und Ideen mit ſich herumträgt—— ein Anerbieten, das allein ihm die Möglichkeit zur Verwirklichung gibt, von der Hand. weiſen? Dazu iſt der junge Mann viel zu klug und praktiſch. und— warum ſollte er denn auch nicht ein⸗ 2 3 f a ö n lauernder Blick ſtreifte Hilde; ſie ſenkte ſchnell die Augen in ihren Schoß, wo ſie krampfhaft mit den Handen an— 3 zerttez f ö 3 wird er kommen?“ fragte ſie kurz. „Im Frühjahr— Ende April etwa Dann war er ge⸗ rade zwei Jahre fort.— Aber—, was ich Ihnen ſagte, bleibt vorläufig noch unter uns—, ſelbſt Kurt und Edith ſollen noch nichts erfahren.— Geben Sie mir Ihr Wort und 3. darauf. 8— 8 5 gebe es,“ antwortete Hilde mechaniſch legte, ihren Widerwillen bekämpfend. ihre Fingerſpigan mit 585 lüchtiger 1 in die ausgeſtreckte fleiſchige Rechte . 5 tand— „Sie wollen gehen?“ fragte er enttäuſcht.„ der J 5* 2 f ben 3 3 abe es nicht begehrt,“ entgegnete ſie mit eiſigem Ton, und ſchritt in ſtolzer Haltung dem Ausgang zu.—— ſie nur geſchmüct mit den badiſchen Landesſarben. Im Anſchluß an die Begrüßung nahmen die beiden Ozeanflieger in den Räumen der Flugleitung einen kleinen Imbiß ein und begaben ſich darauf zum ſtartbereiten Dornier⸗Merkur⸗ Flugzeug. Während Levine im Innern des Flugzeuges Platz nahm erſtieg Chamberlin den Sitz neben dem Pi⸗ loten. Als die Kapelle die amerikaniſche Nationalhymne pielte, erhob ſich unter lebhaften Zurufen der begeiſterten enge das Flugzeug in die Lüfte, kreiſte nochmals über dem Flugplatz und verſchwand in der Richtung Friedrichs⸗ afen. Beſuch der Zeppelin⸗Werft in Friedrichshafen. Friedrichshafen, 15. Juni. Die Ozeanflieger trafen heute vormittag 9,35 Uhr auf dem Flugplatz Lilien⸗ thal ein, wo ſie ven Vertretern der Behörden und der In⸗ duſtrie empfangen wurden. Dr. Eckener begrüßte die Gäste im Namen des Luftſchiffbaues. Die Flieger begaben ſich dann nach den Dornier Metallbauten und von dort nach dem Luftſchiffbau. Um 11,30 Uhr wurde die Weiterfahrt nach Böblingen— Stuttgart— Frankfurt a. M. angetreten. Ein Wellflug des neuen Zeppelänlufſſchiſſes Friedrichshafen, 15. Juni. Dr. Eckener erklärte ge⸗ genüber der Preſſe, daß er mit ſeinem im Bau befind⸗ lichen Luftſchiff Z. 127 im nächſten Jahre in 300 Standen alſo in zwölfein halb Tagen die Welt um⸗ fliegen wolle. Als Stützpunkte für dieſen Flug ſollen allein ein Stützpunkt an der ruſſiſchen und ein Stützpunkt an der amerikaniſchen Pacific⸗ küſte dienen, allenfalls noch der Flughafen von Lake⸗ hurſt, der bereits von der amerikaniſchen Regierung zu dieſem Zweck zur Verfügung geſtellt worden iſt. Da das neue Luftſchiff mit dem amerikaniſchen Heliumgas, das nicht exploſiv iſt, gefüllt werden ſoll, wird das neue Luftſchiff nach Dr. Eckeners Meinung die höchſte Be⸗ triebsſicherheit erreichen. Zur Errichtung einer Luftſchiff⸗ linie nach Südamerika wird Dr. Eckener demnächſt nach Argentinjen reiſen, um dort für die Errichtung eines Luftſchiffſtützbunktes Sorge zu tragen. ———— Aus dem badiſchen Lande. Anſiedlung badiſcher Landwirte in Preußen. Karlsruhe, 15. Juni. Zwiſchen dem preußiſchen Landwirtſchaftsminiſter Dr. Steiger und dem badiſchen Miniſter Dr. Remmele fanden in Berlin Beſprechungen über die Möglichkeit einer Anſiedlung von badiſchen Land⸗ wirten in Oſtpreußen ſtatt mit dem Ergebnis, daß ſchon in allernächſter Zeit mit der Durchführung des Sied⸗ lungsplanes begonnen werden kann. über ein Eigenkapital von 10 000 Mk. verfügen. In einem demnächſt dem Landtag zugehenden Nachtrag zum Staatsvoranſchlag wird das Zinserfordernis für den vom badiſchen Staat zu gebenden Kapitalzuſchuß angefordert. Jede Siedlungsfamilie ſoll aus dieſem Kapital eine zu⸗ nächſt nur zu 1:100 verzinsliche Beihilfe von Mk. 6000 erhalten, während vom Reich ein Koſtenbeitrag von M. 1500 für eine Siedlungsfamilie übernommen wird, der nicht zurückzuzahlen iſt. Das badiſche Miniſterium des Innern hat beim Reiche beantragt, dieſen Koſtenbei⸗ trag zu erhöhen. N Mannheim.(Zwei Kinder vom Tode des Ertrinkens gerettet.) Beim Spielen aaf einer Bootsanlagepritſche auf der Frieſenheimer Inſel fielen zwei Kinder in den A trhein. Ein Mann rettete unter eige⸗ ner Lebensgefahr die beiden Kinder, einen Knaben und ein Mädchen. „Durlach.(Tödlicher unfall.) Ein 3 Jahre al⸗ tes Kind wurde auf der Ortsſtraße Söllingen von einem Motorradfahrer aus Kleinſteinbach, der in einem ſehr ſchnellen Tempo fuhr, angefahren und zur Seite geſchleu⸗ dert. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es ſtarb.. Bruchſal.( Blutvergiftung.) Die 39äbrige Frau Epp er itt vor acht Tagen an einem Feunger ein un⸗ ſcheinbare Verletzung, die jedoch eine Blutvergiftung mit ſich brachte, der die Frau jetzt erbegen iſt. Aeberlingen.(Ueberfahren.) Vor dem Kraft⸗ wagen einer Ravensburger Brauerei ſcheuten die Pferde des Landauer vom Homburger Hof. Der Knecht wurde dabei zu Boden geriſſen und überfahren. Er erlitt ſchwere Kopfwunden und mußte nach Ueberlingen gebracht wer⸗ 79 5 735 Wagen ſelbſt wurde gleichfalls ſchwer be⸗ ädiat. „ genheim ſprang wie beſeſſen auf und wollte ihr nachgehen, doch er taumelte und mußte ſich feſthalten:„Verwünſcht, daß man ſo wenig vertragen konnte—!“ Er ſank in einen Stuhl, murmelte etwas von„prüdem, hochnäſigem Frauen⸗ zimmer“ und ſchlief ſchließlich ſanft und elig ein. Hilde eilte unterdes wie gehetzt in ihr Zimmer. Sie vergaß Ulli und die Geſellſchaft, ſie wollte nur endlich mit ſich allein ſein. In ihrer Bruſt wogte und ſtürmte es. Sie riß das Fenſter auf und beugte ſich hinaus. Dann ſchloß ſie es wieder und kleidete ſich aus. Aber ſie konnte nicht einſchlafen. Was Spangenheim ihr mit⸗ geteilt hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn. Wollte Hans Werner denn wirklich kommen? Hatte er ſoweit über⸗ wunden, daß er die Geliebte als ſeines Bruders Frau wiederſehen. ja eine ee in ihrer Nähe leben, das Glück der beiden mit anſehen konnte? Oder brachte er nur ein Opfer für ſein Werk— überſchätzte er ſich ſelbſt? O, Gott, welchen neuen Aufregungen und Wirrniſſen ſah ſie entgegen! Was war dagegen die Freude, den ge⸗ liebten Bruder ſo bald wiederſehen zu dürfen? Sie ging unter in der Sorge und im Bangen um ihn. Wenn ſie ihm doch ſchreiben könnte: Komm nicht— bleibe! Ach, und ſie erſehnte doch ſein Kommen ſo heiß! XVIEI. „Das alte Jahr war vergangen, das neue rauſchte mit mächtigen Flügelſchlägen heran. Die Tage wurden länger, der Schnee ſchmolz von den Dächern, und laue Winde brachten den Frühling mit. In Pflanzen und Sträuchern regte es ſich, Gräſer ſchoſſen aus der Erde hervor, und ein erquickender, würziger Duft entſtrömte ihnen. Hilde ging durch den Park und zog tief atmend dieſen Hauch, den Hauch der heimatlichen Scholle, ein. Das Herz ſchlug ihr hoch. Nur wenige Tage noch, und Hans Werner kam. Die Freude überwog nun doch jedes andere Gefühl, ja, ſie vergaß darüber die Beobachtungen, die ſie in den letzten Tagen an Edith gemacht hatte Dieſe ſchien ſeltſam nervös und aufgeregt, quälte ihre Umgebung mit Launen und fand Unruhe. Selbſt'llli, die ſich am 1 beſten mit ihr verſtand, wurde ungeduldig.„Was haſt du Bewerber müſſen . Wollmatingen.(Schwerer Motorradunfall) Einem Motorradfahrer aus Frankfurt a. M. brach vor der Einfahrt nach Wollmatingen die Lenkſtange. Wäh⸗ rend er ſelbſt mit Hautabſchürfungen davon kam, mußte ſein Begleiter mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung ins Konſtanzer Krankenhaus gebracht werden. Mühlenbach(Amt Wolfach).(Großfeuer.) In dem Doppelwohnhaus der Eheleute Alois Moſer und Auguſtin Müller brach aus noch unbekannter Urſache Feuer aus, das in kurzer Zeit das ganze Gebäude ſamt den Fahrniſſen in Aſche legte. Das Vieh konnte gerettet wer⸗ den. Der Gebäudeſchaden beträgt bei Müller 7400 Mark, bei Moſer 12 600 Mark, der Fahrnisſchaden je 5⸗ bis 6000 Marl. Als Frau Müller, um ſich zu retten, von der Veranda ſprang, zog ſie ſich ſchwere Verletzungen an Hand und Rücken zu. Murg.(Sittlichkeits verbrechen.) Auf der Straße von Oberſäckingen nach Murg wurde in der Nacht ein Sittlichkeitsverbrechen verübt. Ein Fabrikarbeiter von Säckingen iſt im Zuſammenhang mit dieſer Angelegenheit verhaftet worden. Freiburg.(Verurteilung der Geldſchrank⸗ Einbrecher in Steinen.) Das Große Schöffenge⸗ richt in Freiburg i. Br. verhandelte gegen die beiden Geld⸗ ſchrankeinbrecher, die aus den Räumen der Spinnerei und Weberei Steinen im Wieſental ſeinerzeit annähernd 30000 Reichsmark geraubt hatten. Das Gericht ver⸗ urteilte Wilhelm Griesbaum wegen erſchwerten Dieb⸗ ſtahls im wiederholten Rückfall bei Verſagung mildernder Umſtände zu drei Jahren Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und Stellung un⸗ ter Polizeiaufſicht, ſeinen Bruder Leo Griesbhaum unter Zubilligung mildernder Umſtände, da er unter dem Ein⸗ fluß ſeines Bruders geſtanden hat, zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis. Zwei Monate der Unterſuchungshaft werden den beiden Angeklagten angerechnet. Außerdem haben ſie die Koſten des Verfahrens zu tragen. Die be⸗ nutzten Werkzeuge werden eingezogen. 5 Freiburg.(Von einem Bierwagen tot⸗ gefahren.) An der Ecke der Klaraſtraße⸗Egonſtraße kam ein Radfahrer, der 58jährige Penſionsinhaber Karl Schönberger, einem Bierfuhrwerk zu nahe, wurde von dieſem erfaßt und überfahren. Der Verunglückte ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung in die Klinik. Die Räder des Wagens, die mit vollem Ladegewicht über ihn hin⸗ weggingen, hatten ihm tötliche innere e zuge⸗ fügt. Der Lenker des Wagens, dem urvorſchriftsmäßiges Fahren zur Laſt gelegt wird, wurde in Haft genommen. Forſt(Amt Bruchſal).(Folgen jugendlichen Uebermutes.) Ein hier zu Beſuch weilender 12jähriger Knabe kletterte an einem Neubau bis zum 2. Stock. Plötz⸗ lich ſtürzte er auf die Kellertreppe hinunter, wo er mit ſchwerer Gehirnerſchütterung und dreifachem Bruch des rechten Armes liegen blieb. Der Zuſtand des Knaben iſt bedenklich. Kenzingen.(Flucht aus dem Gefängnis.) Der wegen Diebſtahls in Unterſuchungshaft ſich befindliche Johann Georg Tratwein iſt aus dem Bezirksgefängnis flüchtig gegangen. Er konnte bisher noch nicht wieder er⸗ griffen werden. i Gaggenau.(Verſchüttet.) Bei der Bauſtelle Stößer verunglückte der etwa 20 jährige Arbeiter Braun dadurch, daß er durch hereinſtürzende Erdmaſſen zum Teil verſchüttet wurde. Der Verunglückte erlitt erheb⸗ liche Verletzungen, ſedoch ſind ſie nicht lebensgefährlich. Kenzingen.(Guter Fang.) In der Perſon eines in das hieſige Amtsgefängnis eingelieferten angeblichen Schauſtellers wurde ein ſeit langer Zeit von verſchiedenen Behörden wegen Betrugs und ſonſtiger Straftaten ge⸗ ſuchter, ſchwer vorbeſtrafter Verbrecher feſtgeſtellt, der ſich längere Zeit unter fünf verſchiedenen Namen verborgen ge⸗ halten hatte. Der richtige Namen iſt Wilhelm Wagner aus Maſſenbachhauſen(Amt Heilbronn). Badiſcher Landtag. Die Mitwirkung der Gemeinden bei der Geſetzgebung. Karlsruhe, 15. Juni. Die nächſte Plenarſitzung iſt auf Denstag, den 21. Juni, vormittags 9 Uhr, anberaumt. Auf der Tages⸗ ordnung ſtehen das Landtagswahlgeſetz ſowie die Ein⸗ gaben betr. Mitwirkung der Gemeinden bei der Geſetz⸗ 1 und Errichtung eines badiſchen Landeswirtſchafts⸗ rates. teilichen Antrag zum Reichsſchulgeſetz ſtattfinden. — . ĩ— 1 2 ̃71˙1˙i——— eigentlich ſeit einiger Zeit, Edith?“ fragte ſie,„mit dir iſt ja nicht auszukommen.“ Die junge Baronin tat ſehr verwundert:„Ich weiß nicht, was du von mir willſt, ich bin doch nicht anders als ſonſt.“ Und dann fing ſie an, wie toll übermütig zu lachen und heckte mit Ulli zuſammen allerhand Pläne und Ueber⸗ raſchungen zu Hans Werners Ankunft aus. Der bedeutſame Tag rückte heran. Kurt ließ es ſich nicht nehmen, den Bruder vom Bahnhof abzuholen. Hilde begleitete ihn. Als der Zug einfuhr, winkte den Geſchwiſtern ein liebes, bekanntes, etwas gebräuntes 1 aus dem Fenſter eines Abteils enge und noch hal Werner ſchon die Tür und ſprang heraus, friſch und elaſtiſch wie einſt. Hilde eilte ihm entgegen und ruhte ſekunden⸗ lang an ſeiner Bruſt. Sie konnte vor Bewegung keine der lieben 8 finden, die ſie doch alle im Herzen trug. Darauf ſchüttelten ſich die Brüder die Hände; es ſchien kein Schatten zwiſchen ihnen zu ſtehen. Kurt ahnte ihn freilich nicht einmal, und Hans Werner mochte dem Rechnung tragen. Alle Bangigkeit fiel von Hilde ab. Sie hängte ſich in Hans Werners Arm und ſtreichelte ihn. Er lächelte ihr zu. Es war das alte, liebe Lächeln. Und wie friſch und munter er ausſah, wie ſtolz ſein Blick und ſeine Haltung waren! Um den konnte ſie ruhig dein, der ließ. ſich vom Schicksal nicht beugen, der hielt es mit feſter Hand. Das Gefühl des Glückes verſtärkte ſich in Hilde, als ſte neben dem Bruder im Wagen ſaß. Kurt ſaß auf dem Bock Werner erzählte i und lenkte das Ge 8 So konnten ſie plaudern. Hans r einiges von ſeiner Ueberfahrt und erwähnte auch wie beiläufig, daß er ſich einige Tage in ühlte l ber ſie fragte ihn nichts, ſondern ging ſchnell auf ein anderes Berlin aufgehalten hätte. Hilde wußte das, und do ſie, wie ihr alles Blut zum Herzen drängte. Thema über. 8 a Das Schloß war erreicht. Die Geſchwiſter führten den heimgekehrten Bruder in den Gartenſaal, wo die Eltern ſchon bereit ſtanden und den Sohn herzlich bewillkomm⸗ 9 neten. Ulli umarmte ihn ſtürmiſch. a 5(Fortſetzung folgt.) 2—— 2.— 2— Auch ſoll die Abſtimmung über den volkspar⸗ im Fahren öffnete Hans 5 ee 90 2e — ————— 11——— e h R rr e a 2 ta S nn een kn eee ee e eee eee = u n n n ee eee 8 ö* weiter und hielten kurz hinter der Brückenbauſtelle an der Mörfelder Landſtraße. Nach zehn Minuten Pauſe und wieder in Richtung Hauptbahnhof in Bewegung. ren.) In Mehring an der Moſel legte ſich ein ermüdeter Während des Schlafens geriet er mit dem K 4 1 Einbrecher, auf deſſen Konto in letzter Zeit allein zwölf * 17jährige Metzgerlehrling Georg Prögel, der flüchlig iſt. ing, pang wulzig duftende Trodenfutter ſeine Scheunen und Speicher wohnenden Kraft als Futtermittel ablegt. 8 es von d 8 0 AUcchen, pl ad dc. 0 Lippen. audern und haben ein fröhliches Lied auf den erfaßt. Ihm wurde der Kopf buchſtäblich abgedrückt. mit ſtarken Seilen umwunden. Der Lehrer hing an der Kleidung entledigt und war nur mit einem Lenden⸗ ſchurz umhüllt. ſtet war, tot aufgefunden. Ihm war der Hals durchſchnitten worden, und zwar allem Anſchein nach mit einem großen Hörnern, daß der zeitig in Sicherheit bringen, daß es zu beiden Seiten der g Gut Heu! Angenehmes zu ertragen. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Ein D⸗Zug in voller Fahrt auseinandergeriſſen.) Der von Darniſtadt ein⸗ laufende D⸗Zug mit zwei Maſchinen riß kurz hinter der Station Louiſa in voller Fahrt auseinander. Die beiden Maſchinen mit einigen Wagen fuhren, froh der Exleich⸗ terung durch die letzten zehn Wagen, noch 300 Meter Rückkehr zu den Verlaſſenen ſetzte ſich der vollbeſetzte Zug Tier Im lafe vom Zuge überfah⸗ Radfahrer in der Nacht an der Bahnbböſchung nieder. l opf auf die chienen und wurde von dem Frühzug der Moſeltalbahn Berlin.(Selbſtmord aus religiöbſem Fana⸗ tismus.) In Karlshorſt hat ſich ein Junglehrer auf einem Laubengeländer erhängt. Hände und Füße waren ückwand einer Laube in Kreuzform. Die polizeiliche Un⸗ terſuchung hat ergeben, daß der Lehrer, der bereits früher gelegentlich den Wunſch geäußert hatte, einmal ſo zu ſterben wie Chriſtus geſtorben ſei, die Tat in religiöſem Fanatismus begangen hat. Er hatte ſich ſeiner Berlin.(Ein langgeſuchter Einbrecher ver⸗ haftet.) Die Kriminalpolizei hat einen langgeſuchten Einbrüche im Berliner Oſten fallen, in der Perſon eines ſtellungsloſen Kochs, Rudolf Jiegler, verhaften können. „Nürnberg.(Mord.) In Röthenbach an der Preg⸗ nitz wurde in ſeinem Zimmer der Metzgergehilfe Georg Gleiß aus Nürnberg, der dort bei ſeinem Onkel bedien⸗ Schlachtmeſſer, das noch blutig neben der Leiche lag. Der Tat verdächtig iſt der bei Gleiß bedienſtet geweſene Leipzig.(Von einem Bullen getötet.) In Seyda bei Leipzig wurde ein Einwohner, als er ſeinen Bullen aus dem Stall holen wollte, von dem Tier umgeriſſen. Der Bulle bearbeitete ihn derartig mit den 8 Mann mit ſchweren Verletzungen lie⸗ gen blieb und bald darauf ſtarb. . Siefen.(Ein Bagger in die Lahn gerollt.) Ein Unglücksfall ereignete ſich auf der Lahn unmitlelbar vor der Gießener Stadtgrenze. Dort war auf Beſtellung einer Gießener Baufirma ein Greifbagger vom Nhein eingetroffen, der auf zwei Boote gebracht werden ſollte. 9 dem Transport des Baggers rollte diefer auf den Fechienen über das äußere Boot hinaus und ſtürzte in 5 Lahn, die an der Anfallſtelle etwa vier Meter tief iſt. as Arbeitsperſonal konnte ſich nur dadurch noch recht⸗ aſchine in die Lahn ſprang und ſchwimmend ans Ufer zurückkehrte. Die Arbeiten zur Hebung des Baggers, die unter Leitung eines Tauchers vor ſich gehen, ſind zur Zeit noch im Gange und werden vorausſichtlich auch noch mehrere Tage in Anſpruch nehmen. 5 Herbſtein.(Der Silberfuchs im Vogels⸗ bat y Die Silberfuchsfarm des Jagdpächters Kübel 15 bedeutenden Familienzuwachs erhalten, ſodaß die 0 arm für Beſucher geſperrt iſt. Die ſechs Paar Füchſe haben— ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt— 20 junge Füchſe zur Welt gebracht. Dies iſt ein Zeichen, daß ſich die aus Alask iere i alklimatſfiert. Tiere im Vogelsberg gut Die Schnitter dengeln ihre Senſen im Abenddämmer⸗ lein.„ping, pang ping, vang el duflig klingt das Lied der Hämmer die Dorfſtraße entlang. * Morgen in aller Herrgotts⸗ be. wenn die Tauverlen im erſten Sonnenſtrabl alitzern und gleiten, irgendwo in den Lüften ein Lerchenlied ju⸗ 5 und ſich Freund„Flinkpfot“, der Haſe, den Schlaf aus en Augen wäſcht, geht es hinaus mit rüſtigem Scheitt zum erſten Ernten.„Sſſ,— ſſſ, ſſſ———“ ſingen die enſen und alle Gräſer und Blumen im lichtgrünen Hag fallen unter dem ſcharfen Stahl. Jetzt wetzt er das Meſ⸗ ere raunen die im Morgenwind zitternden Halme,„es geht ſchon viel beſſer,“ ſagt der Senſenmann und weiter geht es: ſſſ,— ſſſ,— ff....“ bis alles Gras gemäht iſt. 0 In langen Schwaden, ausgerichtet wie beim Appell, 5 die Gräſer auf harten Stoppeln. Dies iſt die große 5 58 die der Wieſentod im Junius hält. Doch der damn iſt darob nicht traurig. Er freut ſich, daß in ieſem Jahre die Heuernte ſo reichlich ausfällt, daß das füllen wird. Die diesjährige Heuernte bereitet jedem andmann im Mai große Sorgen: denn der langanhalten⸗ 8 fliegen, gab zu Befürchtungen Anlaß, daß das gemähte r wie im vorigen Jahre nicht unter Dach und Fach gebracht werden könne wodurch ſeinerzeit der Landwirt⸗ Helft ein ungeheurer Schaden zugefügt wurde. In dieſem inn ſcheint der Wettergott dem Landmanne gnädig geſinnt zu ſein. Der Juni brachte gleich mit ſeinem Ein⸗ — 90 echte Hochſommerkemperaturen, die das Heu ſchnell man gründlich dörren, daß es kniſtert und knaſtert, wenn 155 es mit dem Rechen bearbeitet und den bläulichen arbton erhält, der Zeugnis von der dem Heu inne⸗ Kniſtern muß das Heu, zunderdürr ſoll es ſein, wenn en Kühen mit Wohlbehagen gefreſſen werden belr Ja dann macht die Heuernte Vergnügen. Das Ga⸗ de n iſt ſo leicht, als hätte man ein loſes Luftgeſpinſt in n ſtählernen Zinken. Da geht die Arbeit noch einmal chnell und Bauer, Knechte und Mägde ſind immer froh, Trotz all dieſer Erntefreuden, gibt es aber auch Un⸗ e bd 1 Der ſogenannte Heuſchnupfen Pati in dieſer Zeit beſonders auf und raubt dem armen atienten den guten Erntehumor. b a 8 Gefährlich kann das friſche Heu demjenigen werden, Ge es als Ruheſtätte in der Nacht aufſucht. Der würzige 5 iſt ſo betäubend, daß ſich eine ſchwere Ohnmacht ge 1 8 1 0 wieder 5 a en zur Warnung dienen, die au ſolche Weiſe zu übernachten eme 2 8 a Dem Landmann aber rufen wir zu: 5 3533 Heiligenſtein.(Glücklich abgelaufener Blitz⸗ lag.) Ein ſchweres Gewitter ging über die Gemeinde, bei welchem der Blitz in mehrere elektriſche Ständer und in den Stall von Karl Schultz einſchlug. Das Vieh blieb dabei verſchont, während ein an der Kette liegen⸗ der wertvoller Hofhund auf der Stelle getötet warde. Das Gewitter war von einem wolkenbruchartigen Regen begleitet. Mörzheim.(Gefährliche Spielerei.) Ein junger Mann von hier wollte einem Bekannten ſeinen neuen Revolver zeigen und hantierte an dem Drücker herum. Plötzlich entlud ſich die Piſtole und die Kugel drang dem Freund in den rechten Oberſchenkel. Der Ver⸗ letzte wurde in das Landauer Krankenhaus gebracht. Fulda.(Vom Auto ge tötet.) Auf der Land⸗ ſtraße nach Fulda bei Motten ereignete ſich ein ſchwerer Anfall, der ein blühendes Menſchenleben forderte. Ein Fuldaer Geſchäftsmann wollte mit ſeinem Kraftwagen eine Gruppe von drei Radfahrern, die auf der rechlen Seite fuhren, überholen. Der 14jährige Sohn des Mot⸗ tener Bürgermeiſters wollte vor dem Auto noch ſchnell die Straße nach links überqueren; das Rad wurde von dem Auto erfaßt und der Junge ſo heftig mit dem Kopf Dei geſchleudert, daß er nach wenigen Minuten verſchied. Schwerin.(Großfeuer in Stargard.) In der Nacht wütete in Stargard ein Großfeuer, das ſehr ſchnell um ſich griff. Vier Scheunen wurden ein Raub der Flammen. Zahlreiche landwirtſchaftliche Maſchinen und große Erntevorräte ſind mit vernichtet. Der Schaden ſoll nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt ſein. eee 5 dees een Kleine Chronik. i Eine kolumbiſche Stadt eingeäſchert. Nach einer Meldung aus Newyork iſt die Stadt Fresno in Columbia durch eine Feuersbrunſt vollſtändig zerſtört worden. Die Zahl der Toten iſt noch nicht bekannt. 55 Orkan in Südamerika. Rio Grande do Sul wur⸗ de von einem ſchweren Orkan heimgeſucht. Das Aus⸗ maß der angerichteten Verwüſtung läßt ſich noch nicht überblicken, doch rechnet man mit einem Verluſt von vielen Menſchenleben und ſchwerem Sachſchaden. A Ein Deutſcher in Nicaragua gefangen genommen. In Nicaragua iſt der Leiter einer deutſchen Firma in Tel⸗ paneca von liberalen Freiſchärlern gefangen genommen worden, die ihn nur bei einem Löſegeld von 1000 Dollar freilaſſen wollten. 3. Norwegen im Schnee. Die Kälte droht die Ernte vieler Gegenden Norwegens zu zerſtören. Nachts friert es mehrere Grad. In vielen Orten iſt in den letz⸗ ten Tagen Schnee gefallen. s Meuterei im Gefängnis von Grodziſkl. Im Ge⸗ fängnis von Grodziſk brach gelegentlich der Einlieferung eines mehrfach vorbeſtraften Verbrechers eine Meute ei aus. Einzelne Gefängnisinſaſſen lärmten und demolierten die Zelleneinrichtungen. Gleichzeitig rotteten ſich vor dem Gefängnis verdächtige Elemente zuſammen. Die Po⸗ lizei ſtellte die Ruhe im Gefängnis wieder her. Acht Perſonen wurden verhaftet. . Feuerkampf mit einem Verbrecher. Auf dem Warſchauer Hauptbahnhof wurde ein Polizeiagent in dem Augenblick als er in Begleitung zweier Polizeifunktionäre einen berufsmäßigen Eiſenbahndieb verhaften wollte, von letzterem niedergeſchoſſen. Der Verbrecher richtete dann den Revolver gegen ſich ſelbſt und gab zwei Schüſſe auf ſich ab. Der Juſtand der beiden Schwerverletzten iſt hoff⸗ nungslos. f J!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!...õõõõ·öĩõcã. „ 5 J Muſik. „„Muſik erfreut das Herz des Menſchen.“ Dieſe volks⸗ tümlichſte aller Redensarten bedarf aber einer gewiſſen Einſchränkung. Man muß hinzufügen: dem, der ſie aus⸗ übt. Für alle nicht unmittelbar Beteiligten iſt die Muſik nicht immer eine edle Spenderin harmonieerfüllter Freu⸗ den. Im Gegenteil. f 5 Man denke an den Anglücllichen, der das zweifelhafte Vergnügen hat, in nächſter Nähe einer Klavierlehrenin zu wohnen. Sein Unglück wird noch geſteigert, wenn er ſelbſt Muſikverſtändnis beſitzt. Nicht nur, daß ihm ewig die monotonen Klänge einfacher Muſikſtücke von der Ton⸗ leiter bis zum„Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen“ in den Ohren klingen, er muß auch immer wieder dieſelben Feh⸗ ler, dieſelben Diſſonanzen, die die mehr oder minder begabten Schüler und Schülerinnen der Klavierlehrerin verüben, über ſich ergehen laſſen. Für ihn gibt es nur eine Rettung: die Flucht ins Freie, die Flucht an den Buſen N wo er ſicher ſein kann, daß keine Klaviere her⸗ umſtehen. a Aber auch dort iſt er vor muſikaliſchen Geräuſchen nicht ſicher. Es kann geſchehen, daß er in der köſtlichen Stille eines Waldes plötzlich durch die katharrhaliſche Stimme eines Grammophons aufgeſchreckt wird, den liebe Menſchen als unentbehrliches Inſtrument der moder⸗ nen Kultur zur Erheiterung ihres Gemütes in die Wald⸗ einſamleit mitſchleppen. Der Menſchheit ganzer Jam⸗ mer faßt ihn an, wenn„Für dich, für dich, hab ich was mitgebracht“ oder„Was macht der Mayer am Himalaja“ ertönt, und der„Genuß“ noch dadurch erhöht wird, daß eine der Platten einen Sprung hat, was ſich durch ein Fus des Krrrr zwiſchen den einzelnen Textworten kund ut. 3 a Von ſolch lieblichen Geräuſchen wendet ſich der Gaſt mit Grauſen. Er kommt gewöhnlich aber nur dom Regen in die Traufe. Er gerät an eine Schar Wandervögel, die auf ihren Klampfen allerlei unnötige Geräuſche verüben. Oder es kann ſogar paſſieren, daß ihm plötzlich aus einem Gebüſch ein dort ſinnreich angebrachter Lautſpre⸗ cher den Singſang irgendeines original⸗amerikaniſchen Nig⸗ gerchors entgegenſchreit. Müde von all der Qual ſucht der von der holden Frau Muſika Verfolgte ein Gartenreſtau⸗ rant auf, um ſich bei einem guten Glaſe Bier von den ausgeſtandenen Schrecken zu erholen. Doch ach, kaum be⸗ tritt er das Lokal, da tönt ihm in greulich verſtimmten Klängen aus ſchauderhaft ächzenden Blechinſtrumenten entgegen:„Hoch ſoll er leben, hoch ſoll er leben, dreimal hoch.“ Schier bleibt dem Geplagten nur übrig, ſich mit⸗ tels eines ſoliden Strickes an den nächſten paſſenden Aſt aufzuhängen. Aber auch dadurch dürfte er kaum ver⸗ hindern können, daß ihm zu ſeinem Leichenbegängnis noch eine Kapelle von ehrwürdigen und ſchwarzgekleideten Män⸗ nern mit melancholiſchen Zylinderhüten einen entſetzlich tönenden Trauermarſch verabreicht. Worauf ihm nur als allerletzter Proteſt geſtattet iſt, ſich im Grabe umzudrehen. 1 Lokales und Allgemeines. . Seckenheim, 17. Juni. Der Fronleichnamstag, der Ehrentag der kath. Kirche, liegt hinter uns. Böllerſchüſſe und feierliches Glocken⸗ eläute kündeten in früher Morgenſtunde den Feſttag an. In der Frühe ſammelten ſich die kath. Vereine im „Hirſch“, von wo es dann geſchloſſen zum Feſtgottes⸗ dienſt ging. Den Höhepunkt des Tages bildete die Fronleichnamsprozeſſion, die ſich zu einer mächtigen Glaubenskundgebung geſtaltete. Reichen Flaggen⸗ und Blumenſchmuck zierten die von der Prozeſſion paſſierten Straßen. Beſondere Anerkennung gebührt dem hieſigen Wachkommando für den Ordnungsdienſt, der ſich in muſtergültiger Weiſe vollzog. Am Nachmittag fand im Lindengarten eine Feſtfeier ſtatt. Der Cäcilienverein gab einige Chöre zum Beſten. In der Feſtrede legte H H. Pfarrer Spinner den Feſtgedanken dar und gab zum Ausdruck, daß dieſes herrliche Feſt ſich noch mehr ausbreiten möge. Somit war der geſtrige Fronleich⸗ namstag, ſelbſt die Natur brachte die Feſtfreude zum Ausdruck, ein Tag der inneren Erbauung und Freude. 2. Ev. Kirchengemeinde. Die badiſche ev. Landeskirche begeht am kommenden Sonntag den„Jugendſonntag“. Gemeinde und ihre Jugend ſoll an dieſem Tag mit Freude und Dank, mit ihrem Glauben und Hoffen vor Gott treten. Dem feierlichen Feſtgottesdienſt wird die vom Ausſchuß für ev. Jugendpflege in Baden ausge⸗ gebene Loſung zu Grunde gelegt:„Unſer Weſen iſt: zu leuchten. Unſer Segen iſt: zu blühen“. Als ein Tag, auf den ſich Jugend und Alter freut, hat ſich in unſerer Gemeinde dieſer Sonntag eingebürgert; überaus große Teilnahme unſerer Gemeindeglieder am Feſtgottesdienſt wie als Zuſchauer am frohen Spiel unſerer Jugend- vereinigungen gaben Zeugnis davon; gewiß wird es auch dieſes Jahr ſo ſein. Unſere größte Freude iſt unſere heranwachſende Jugend, unſer höchſtes Gut, das uns zum Dank gegen Gott mahnt, wie an die Verantwortung vor Gott uns erinnert. Möge dem Tag im Hinblick auf das Jugendfeſt am Nachmittag auch fröhlicher Sonnenſchein beſchieden ſein. e Sonnenwendfeier. Kommenden Sonntag, 19. Juni, abends mit einbrechender Dunkelheit wird die hieſigs Arbeiterjugend auf dem ſchön gelegenen Sportplatz unmittelbar bei der neuen Neckarbrücke auf der Ilves⸗ heimer Seite des Neckars, eine Sonnenwendfeier ver⸗ anſtalten. Ein dem Sinn der Feier entſprechendes Spiel der Jugend gibt in Wort und Handlung dem Ringen der Menſchheit nach Freiheit, Reinheit und vollendeterer Lebensgeſtaltung Ausdruck. Sicher wird Intereſſe finden. i Fahnenweihe. Der Geſangverein Frohſinn⸗Kolonie hält, wie bekannt, am Sonntag, den 19. ds. Mts. auf dem Sportplatz des Turnverein Seckenheim, gelegen an der Kolonie, das Feſt ſeiner Fahnenweihe ab. Der Verein wurde im Jahre 1914 in der„Waldſchenke“ gegründet und wurde auch von dem ſeinerzeitigen Wirt Gg. Weirich dirigiert. Der Verein hat ſich nach dem Kriege wieder gut entwickelt und durch das tatkräftige Zuſammenhalten ſeiner Mitglieder iſt es ihm nunmehr vergönnt, das Wahrzeichen, die Vereinsfahne der Weihe zu übergeben. Das Feſt verſpricht einen ſchönen und harmoniſchen Verlauf zu nehmen, zumal eine große Anzahl auswärtiger Geſangvereine ihr Erſcheinen zu⸗ geſagt haben. Da dem kleinen aufſtrebenden Verein zum Gelingen ſeines Feſtes keine Arbeit zu viel war, wünſchen wir auch demſelben, daß unſer Wettergott keinen Strich durch die Veranſtaltung macht. Am Montag werden auf dem Feſtplatze ab 3 Uhr nachmittags Volks⸗ beluſtigungen ſtattfinden. 8 Aus der Haft entlaſſen und außer Anklage geſtellt wurde auf Verfügung des General⸗ Staatsanwalts der vor einiger Zeit verhaftete Kaufmann Fr. Strubel. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die ſ. Zt. erfolgten gehäſſigen Anſchuldigungen vollſtändig aus der Luft gegriffen waren. — Strafrechtliche Verfolgung unrechtmäßiger Inan⸗ ſpruchnahme der Erwerbsloſenfürſorge. Nach einer Mit⸗ teilung des Reichsarbeitsminiſters häufen ſich die Fälle von Mißbräuchen bei der Inanſpruchnahme der Erwerhs⸗ loſenfürſorge. Wiederholt iſt feſtgeſtellt worden, daß Er⸗ werbsloſe ſich in dauernden Arbeitsſtellen befanden oder daß ſie Gelegenheitsarbeiten verrichteten, ohne den Ver⸗ dienſt aus dieſer Zeit dem öffentlichen Arheitsnachweis anzuzeigen. Nicht ſelten haben ſich ferner Perſonen da⸗ durch zu Unrecht in den Genuß der Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung geſetzt, daß ſie im Unterſtützungsgeſuch falſche An⸗ gaben machten oder durch eigenmächtige Stempelnach⸗ ahmung oder auf andere Weiſe die Kontrollvorſchriften verletzten. In einer allgemeinen Verfügung werden die Strafverfolgungsbehörden erſucht, gegen ſolche Mißbräuche ſoweit ſie den Tatbeſtand einer ſtrafbaren Handlung, ins⸗ beſondere etwa des Betruges oder der Urkundenfälſchung erfüllen, nachdrücklichſt vorzugehen und dabei dem Ge⸗ ſichtspunkt Rechnung zu tragen, daß die Erwerbsloſen⸗ fürſorge eine öffentliche Einrichtung von großer ſozial⸗ politiſcher und finanzieller Tragweite und die Gefahr von Mißbräuchen hier beſonders groß iſt. Es ſoll alſo auf eine der Bedeutung der Tat entſprechende Beſtrafung hin⸗ gewirkt werden. 85 e Wetterbericht vom 16. Juni. Während das von Südweſten vorgedrungene Teil⸗ tief, das erhebliche Mengen warme feuchte Luft nach Mitteleuropa geführt hat, über uns hinwegzog, iſt von Island her kalte Polarluft über England bis zum Aermel⸗ kanal und der Nordſee eingebrochen. Mit der Kaltluft hat liegt jetzt über England und der Nordſee. Da nun mit dem weiteren Vordringen der Kaltluftmaſſen in Richtung auf das Feſtland zu rechnen iſt, ſteht bei uns ſtarke Abkühlung bevor, die von Regenfällen begleitet wird. 5 Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: Kühler, zeitweiſe wolkig und Regen. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. die Feier, wie auch in früheren Jahren, wieder allſeitiges 5 ein Teil des großen Groönland⸗Hochs ſich abgelöſt und 1 Oeffentliche Erinnerung. Steuerzahlüng im Monat Juni 1927. Beſondere Mahnung eines jeden Pflichtigen erfolgt nicht mehr. Es wird erinnert an die Zahlung der: Lohnſteuer, einbehalten in der Zeit vom 16. bis 31. 5. 1927 und vom 1. bis 15. 6. 1927. Fällig am 15. und 20. 6. 1927. a Bleibt der in der Zeit vom 1. bis 15. 6. 1927 ein⸗ behaltene Lohnſteuerbetrag unter 200.— RM., dann braucht er erſt am 5. 7. 1927 zuſammen mit dem in der Zeit vom 16. bis 30. 6. 1927 einbehaltenen Betrag abgeführt zu werden. g 1. Umſatz⸗, Vermögens⸗ und Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuerbeſcheiden. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen jährlich erhoben. Rückſtände werden durch Poſtnachnahme eingezogen. Zahle bargeldlos. Für Kraftfahrzeugſteuer und Grunderwerbſteuer werden nur beſtätigte Schecks angenommen. Angabe der Steuernummer nicht vergeſſen. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. Poſtſcheckkonto 78845 Karlsruhe. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Der Kaminfeger hat heute mit dem Reinigen der Kamine begonnen. Seckenheim, den 17. Juni 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Bezirksverein Geckenheim des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen. Heute Freitag Abend ½9 Ahr im Lokal zum„Reichsadler“ Monats- Versammlung Hierzu ladet ein und erwartet vollzähliges Erſcheinen. Der Obmann. Jußball⸗ Vereinigung 98 Geckenheim C. V. Heute Abend 9 Ahr Spieler- Versammlung Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. umpaßoach senppu aslun Inv av unc ahn 6 fuplufs Bunggcasslaach aulag usbvjsnyz noah zd gun sunubiboig usgoab 80 90 un en bndeönze wog len pn 00 qe? noebnze ub nunuesponnd ue sun 16182 1 neut u oon III . a 8 50 noc uobuvg pon aue id neue uoa 58 nee ene enen ene unnd ein due u bog ue ee med ene i obe Spee eee eee eee bee mee ene eee eee eee wee eg eee e een e aeg gun znuiluvg ad sjoquing'uegnbz ogg r eee, 6 55 977412 1 114 e 55 sans 3721 II muunulnv usboß uefigaigples mscqnn u 25019 f dus np pen unbjol reg 510 bp ee une ae e obunf zb aue uu ee mee een en e e ine sed ub, S un- e nend dig Juuen 159 eee eee ee nenen ud AIs WMO A1 — e Abſchlußzahlungen nach den zugeſtellten Einkommen⸗„ 17 1 Volkstage 2 Einheitspreisen Freitag morgen beginnt diese Veranstaltungl Unsere bekannt volkstũmliche Billigkeit wird Sie wieder in Erstaunen setzen. werden sich nach vorgenommenem Einkauf g einen Ieil lhres Geldes als gespart in die f Hand zählen können. Hannheim Sonnfag, den 19. Junl, sind unsere Ver- kaufsräume von 11—2 Uhr geöffnet. dp —— * Auch Sie Frole Lurnokſchafl C. U. dogenbeim. Einladung. Morgen Samstag, den 18. Juni, abends ½ 9 Ahr Miiglioder⸗erlammlung. Erſcheinen aller Mitglieder wird erwartet. Um ½8 Uhr Turnrat⸗Sitzung. Der Vorſtand. (Jußballabteilung) Heute Freitag Abend ½ 9 Ahr Hblonlungs-Borlammlung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Seekenheim an der neuen Neckar-Brücke. Gutes Oel eignet ſich nicht nur für Salat und Majonaiſe ſondern auch zum Kochen, Braten und Bachen. Ich empfehle: Ia. Taielöle Liter 0.90, 1.10, 1.28, 1.40 Fst. Tafelöl J Flaſche 1.40 7 Flaſche 0.85 Dlinenül!„Fach 1.75 —— V l Ein Sorgenbrecher von unerreichter Güte in 6 Akten. Rach perſönlichen Ausſagen der beiden unverwüſtlichen Darſteller, ilm, den ſie bis zur Stunde gemacht haben. iſt dies ihr 2 75 iſt ein hoher Genuß; geſund und lebenswahr! Als 2. Schlager zeigen wir ein tiefergreifendes Drama, ebenfalls in 6 Akten Die Mühe der Verzweiflung. Dieſes Drama ſpielt in Locarno, in der italieniſchen Schweiz, dem Ort, wovon heute alles ſpricht.— Dieſer geheimnisvollen Titel iſt ſpeziell der Damenwelt die erſchütternde Tragödie einer armen Menſchenſeele. Ende 11½ Ahr. Sonntag nachmittags 3 Ahr Kinder- Vorstellung nit Pat& Patachon. Anfang 9 Ahr. aun Aube Junge Ferkel zu verkaufen Ziegelſtraße 6. Für Neiße und Ausfuck ff. Hartvurst Pfund Mk. 1.90 Emmenlßaler ohne Rinde geteilt Mk. 1.20 Dollardinen Dose 30, 30, 70, 1.10 Himbeorſaſl Fl. Mk. 1.10 u lose Jall. Würibwein Neckarauerstr. 27. Ab morgen früh 8 Ahr ſchöne Kirschen zu verkaufen. Frau Beilkirch Verkaufsbude. 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Herr Parker Gilbert äußert ſich darin in ſehr nüchterner und eingehender Weiſe darüber, wie er die Dinge anſieht. Im allgemeinen übt er bis auf einige wenige Stellen ſo gut wie gar keine ausgeſprochene Kritik, doch iſt, ganz im Gegenſatz zu den bisherigen Berichten, zwiſchen den Zeilen eine ſehr ſtarke und manchmal ſo gar herbe wirkenden Kritik herauszuleſen. Das iſt umſo bedeutſamer, als die Stel⸗ lung, die Herr Parker Gilbert zu den Dingen einnimmt, für Deutſchland leider nicht gleichgültig ſein kann, iſt er doch der Vertreter aller jener Staaten, die an Deutſchland Anſprüche zu erheben haben. Es iſt zwar bitter, von ſolcher Stelle aus eine Kritik entgegennehmen zu müſſen, die nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als eine Einmiſchung in Sachen, die uns eigentlich per⸗ ſönlich angehen ſollten; nichtsdeſtoweniger aber müſſen wir ſie wohl oder übel ernſt nehm en, denn wie der Reparationsagent die Dinge anſieht, ſo ſieht ſie auch das Ausland, deſſen Repräſentant er iſt.. Igntereſſant iſt die Feſtſtellung, daß„der Fort⸗ ſchritt der deutſchen Wirtſchaft ſtändig, wenn auch nicht allgemein und nicht frei von Schwier ig⸗ keiten aufwärtsgegangen“ ſei. Im Zuſammep hang wird auf die geſteigerten Produftions⸗ und Verbrauchsver⸗ 8 hältniſſe und auf eine. Verheſſerung“ des Le⸗ bensſtandards hingewieſen. Ein k i iſcher Unterton macht ſich fühlbar, wenn im Zuſammenhange mit dem Pro⸗ blem der Einfuhr, die„einen großen Umfang ohne eine entſprechende Ausfuhrſteigerung angenommen habe,“ die Frage aufgeworfen wird,„ob ſich Deutſchland neuer⸗ dings im Innern nicht überentwickelt hat, ohne ſeine Fähigkeit zu ſteigern, in wirkſamen Wettbe⸗ werb auf den Weltmärkten zu treten, was ſo nötig für die Entwicklung ſeines auswärtigen Handels wäre.“ Auch mit der Geldpolitik der deutſchen Reichs⸗ bank ſcheint der Reparationsagent nicht ganz einverſtanden zu ſein, wenngleich in dieſem Punkte ſein Arteil weni⸗ ger durchſichtig iſt. So hätte nach der Anſicht Parker Gilberts der Diskontſatz ſchon früher heraafgeſetzt werden müſſen. Auch hält er die Auflegung der Reichs⸗ anleihe dafür verantwortlich,„daß ſich im öffentlichen deutſchen Finanzleben jetzt eine Phaſe wiederhole, die be⸗ reits vor ein und zwei Jahren der natürlichen Entwick⸗ lung am Geldmarkte entgegengewirkt hat.“ Er bedauert dieſes Ergebnis ſehr und glaubt, daß man„den gewünſch⸗ ten Effekt viel beſſer hätte erreichen können, wenn man einige Serien von Schatzwechſeln aufgelegt und ſie erſt ſpäter vielleicht in Anleihen konvertiert hätte.“ Stärker zwiſchen den Zeilen lesbar, ohne mit einem Worte hervorzutreten, iſt die Kritik, die an der Finanz⸗ wirtſchaft des Reiches, insbeſondere am Finanz. gus gleich geübt wird. Dabei wird vor allem darauf hingewieſen, daß„das Reich ſich an Hand der Löſung des Finanzausgleichs ſelbſt. eines bedeutenden An⸗ teils an ſeinen Steuern begeben habe und daß man nicht von einer für das Reich günſtigen Vereinbarang ſpre⸗ chen könne.“ Es bedarf, ſo wird dann ausgeführt, drin⸗ gend einer Neuordnung der Vereinbarungen, die dem Rei⸗ che die geſamte Kontrolle ſeiner wichtiaſten Einnahmen garantiert. Wie das gemeint iſt, ergibt ſich dann aus der Feſtſtellung, daß„zwar das Reich in erſter Linie für die Reparationszahlungen verantwortlich iſt, daß aber die Länder laut Artikel 248 des Friedensvertrages nächſt dem Reich die volle Verantwortung für dieſe Zahlun⸗ gen tragen.“ 8 Es hat wenig Zweck, gegen die Darſtellung, die Herr Parker Gilbert von der deutſchen Wirtſchaftslage gibt und gegen die Schlußfolgerungen, die er daraus zieht, zu po⸗ lemiſieren, da dadurch nicht das geringſte geändert würde. Wichtiger erſcheint uns die Feſtſtellung, daß der ganze Zwiſchenbericht nichts anderes iſt, als eine Häu⸗ ung von Argumenten, die gegen eine Revi⸗ ſion des Dawesplanes angeführt werden. Es iſt ſomit damit zu rechnen, daß innerhalb einer abſehbaren Zeit uns Erleichterung der Daweslaſten nicht zu⸗ teil wird. Da aber trotz der optimiſtiſchen Auffaſſung des Reparationsagenten doch der Zeitpunkt näher kommt, an dem die Durchführung des Dawesplanes ſo wie er it, unmöglich ſein wird, wäre es Zeit, daß die zu⸗ ſtändigen Stellen auch in ihrer Politik auf die Argumente etwas achteten, die eine Reviſion zu verhindern ſcheinen. — 0 Publikum und Bahnpolizei. Was jeder Reiſende unbedingt wiſſen müßte. i gemäft it Beginn der Reiſezeit erhöhen ſich erfahrungs⸗ N f die Uebertretungen gegen die bahnpolizeilichen 27 N en,„Jeder, der eine Reiſe tut, ſollte ſich da⸗ das Gepe dieſer Beziehung ergangenen Vorſchriften in Buhngeh 5 1 Wdaenneen 15 0 8 5 in den Eiſenbahnwagen aushängenden ele mngen genau beachten. 8 28 or allen Dingen iſt den Anweiſungen der in Uni⸗ 5— befindlichen, oder mit einem Dienſtabzeichen, oder derſeh ſonſtigen Ausweis über ihre amtliche Eigenſchaft een en Bahnpolizeibeamten unbedingt Folge zu Manche neugierigen Reiſenden oder ſonſtige Perſt 81 ge Perſo⸗ zen aus dem Publikum nehmen im Vahngelande auch 8 Pabnſteim! ihren Weg außerhalb der Räume, Gänge, kum 3 7 und Zugangswege, die allgemein dem Publi⸗ Das it den Reisenden mit Fahrkarten zugänglich ſind. der Baß verboten. Insbeſondere iſt auch das Betreten nicht geſtatteln den der freien Strecke ohne Erlaubnisfarte iſen el einem ſo ſtreng geregelten Betrieb, wie ihn die fen darſ zeln, find Felede and ae wait be ches.„Coch 2 deli aedet lie aten cd 5 een 10 eſtimmt ausdrü klich Paragraph 80 zes Bahnanſagen, die Belriebseinrichtungen oder die Fahr⸗ ar ober gen Jagenſende eu de Vahrbaßen o ihmen oder andere betriebsſtörende§ 3 Zur Sicherung des Bahnbetriebes und zur perſön⸗ lichen Sicherheit der Reiſenden ſind dann noch 1 Vor- ſchriften über das allgemeine Verhalten der Paſſagiere er⸗ laſſen worden. Die Reiſenden dürfen nur an den dazu beſtimmten Stellen und nur an der dazu beſtimmten Seite der Züge ein⸗ und ausſteigen. Iſt ein Zug in Bewegung, ſo iſt das Oeffnen der Wagentüren, das Ein⸗ und Ausſtei⸗ gen, der Verſuch oder die Hilfeleiſtung dazu, das Betreten der Trittbretter und Plattformen verboten, ferner iſt es unterſagt. Gegenſtände aus dem Wagen zu werfen, durch 5 7 5 Menſch verletzt oder eine Sache beſchädigt werden Gerade gegen dieſe Vorſchriften wird am meiſten ge⸗ fehlt, Zahlreiche Unglücksfälle ſind ſchon durch iht, Nichtbeachtung entſtanden. Eigentlich ſollte ihre Inne⸗ haltung ſelbſtverſtändlich ſein. Leider iſt das nicht der Fall. Auch mit dem Mißbrauch der Notbremſe wird noch viel Unfug getrieben. Ebenſo wird häufig gegen die Reinlichkeit verſtoßen. Die Anſauberkeit in den Zü⸗ 90 Bultandes 89 1 de e„ ſol⸗ e andes werden nach den geltenden Beſtimmu mit e Strafen bedroht. 255 5 er den Beſtimmungen der Eiſenbahn⸗Bau⸗ und Be⸗ triebsordnung zuwiderhandelt wird mit Geldſtrafe 1 100 Mark beſtraft, ſelbſtverſtändlich ſchließt das nicht aus, daß er ſich außerdem noch nach den Beſtimmungen des Strafgeſetzbuches ſtrafbar machen kann, die dann beſonders zur Anwendung kommen. „„ Wie behandelt man empfindliche Kinder? Abhärtung oder Es gibt Kinder, die nicht nur körperlich ſehr ver⸗ weichlicht ſind, ſondern die auch an einer nervöſen Ueber⸗ empfindlichkeit leiden. In ſolch einer Veranlagung liegt aber eine große Gefahr für den zukünftigen Lebensweg des Kindes. Unſere Zeit braucht Menſchen, die, ob Mann oder Frau, eine ganze Perſönlichkeit für den Lebenskampf einſetzen können. Mehr noch wie die körperliche Ab⸗ härtung iſt alſo eine gewiſſe ſeeliſche Abhärtung not⸗ wendig, Ueberempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, unbe⸗ gründete Angſt müſſen bei einem Kinde unbedingt be⸗ ſeitigt werden, wenn Anlagen dafür vorhanden ſind. Müt⸗ ter werden es in ihrer häufig verzärtelnden und ver⸗ weichlichenden Liebe nicht gern ſehen, wenn das zarte Kind ſcheinbar zu hart angefaßt wird. Aber es muß ſein. ihre * 18 Die Heifung eines Kindes von der ueverempfmonch⸗ keit ſoll allerdings auch nicht mit Gewalt geſchehen. Rohe und brutale Methoden dürfen hier nicht Platz greifen. Sie würden nur das Gegenteil von dem beabſichtigten Zweck erreichen. Energie gepaart mit tiefem Verſtänd⸗ nis der Kindesſeele dagegen tut hier viel. „Nehmen wir an, ein Kind hat durch Dienſtmädchen⸗ klatſch und Ammonmärchen eine unüberwindliche Farcht vor dem langen Gang der Wohnung bekommen, in dem es dem ſchwarzen Mann zu begegnen glaubt. Reine Ver⸗ nunftsgründe helfen hier nicht. Es wird nicht genügen ihm zu ſagen: Es gibt ja gar keinen ſchwarzen Mann, das iſt eine Erfindung! Es wird doch daran glauben, zumal es ja die Erſcheinung des Schattens kennt, der vielleicht zu dieſem Märchen von dem ſchwarzen Manne den An⸗ laß gegeben hat. Verkehrt iſt es auch, ſolch ein veräng⸗ ſtigtes Kind nun mit Gewalt auf den Flur hinauszu⸗ ſchubſen, mit dem ſtrengen Befehl, durch den Gang in eine andere Stube zu gehen. Wahrſcheinlich wird es nur ein großes Angſtgeſchret und einen heftigen Kampf ge⸗ ben. Wenn man aber das Kind feſt an die Hand nimmt und mit ihm zu gelegener Stunde einige Male mit ihm auf dem Gang auf und ab geht, wenn man ihm ins⸗ beſondere zeigt, daß die Dinge, vor denen es ſich fürch⸗ tet, nur der eigene Schatten, ein wehender Vorhang, oder ein alter Mülleimer ſind, dann wird das Kind bald die Furcht verlieren und auch nicht mehr an das Mär⸗ chen vom ſchwarzen Mann glauben. Hänschen darf dieſes nicht und darf jenes nicht. s darf nicht allein die Treppe hinuntergehen, denn da könnte es fallen, es darf auch nicht am Bach ßppielen, deſſen Waſſer ihm nur bis an die Knie geht. So be⸗ ſtimmt die Mutter. Hänschen wird dadurch ein über⸗ empfindlicher Stubenhocker und Hans, dereinſt ein Mann, der ſich aus Angſt vor dem Leben verkriecht, wo er nur kann. Treppen ſind dazu da, um beſtiegen zu wer⸗ den. Bäche muß man überſpringen. Das iſt nun einmal ſo. Eltern, die ihre Kinder vor Treppen und Bächen bewahren, machen ſie überempfindlich und lebensuntüchtig. Es ſchadet nichts, wenn man mal drei Stufen der Treppe herunterkollert, und ſich eine Schramme am Bein holt, und in einen ſeichten Bach zu fallen, iſt ſchließlich auch keine Kataſtrophe. Im Leben gibt es ganz andere Hin⸗ derniſſe zu überwinden, ſteile, hohe Mauern, und breite, reißende Ströme mit Strudeln und Tiefen. Darum härtet die Seelen eurer Kinder ab. damit ſie nicht der⸗inſt Schihruch erleiden* Betriebsordnung: Es iſt verboten, Fahrthinderniſſe anzubringen. Wei⸗ 2 ſchen Alarm zu erregen, Signale nach. EDER KUF ER EAEHIT EM GES cIEM NI ülnnnununmlunmnmmummnmmnmmmgmmnm m unnanmnmnmnmu' Alduuumunumuauummmmmamununungunmammm mu Amunmmmannunnnnnnaaaaaunaggganannmnnanannnunmnnn Du wirst in jedem Falle Dauerkunde— wie sie Alle! 1 altes telle Tatters al Eröffnung Am Samstag, den 18. Juni 1927 Alt und jung— ein jeder Stand— Frau und Mann aus Stadt und Land jedermann ist eingeladen, Auf Kredit— in kleinen Raten— Ohne weit herum zu laufen— Gut und preiswert einzukaufen. 45 NMomm! 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Die hohen wirtſchaftlichen Schäden, welche jährlich dem deutſchen Volksvermögen durch die Maul⸗ und Klauenſeuche erwachſen, machen eine energiſche Bekämpfung mit allen zu Gebote ſtehenden Hilfsmitteln erforderlich. Strengſte Befolgung des Viehſeuchengeſetzes ſowie Auf⸗ klärung der Bevölkerung über Weſen und Ausbreitungs⸗ möglichkeit ſind Maßnahmen, die am beſten geeignet ſind, ein weiteres Umſichgreifen der Seuche zu verhüten. Daß die Maul⸗ und Klauenſeuche eine anſteckende Krankheit iſt, die unter Bildung von Blaſen im Maul und an den Klauen einhergeht, iſt eine allgemein bekannte Tat⸗ ſache: ebenſo die Empfänglichkeit der Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine ſowie auch des Menſchen für dieſe Krankheit. Worauf aber gewöhnlich wenig geachtet wird, iſt der Umſtand, daß die Maul⸗ und Klauenſeuche gußer⸗ gewöhnlich leicht verſchleppt werden kann. Daß eine Ueber⸗ tragung von einem kranken Tier auf ein geſundes durch direkte Berührung ohne weiteres möglich iſt, wird vom Laien nicht beſtritten. Daß die Anſteckung aber aich durch Zwiſchenträger der verſchiedenſten Art vermittelt werden kann, wird vielfach nicht beachtet. Als ſoſche Zwiſchen⸗ träger kommen in Frage: rohe Milch und Milchrückſtände, Häute, Hörner, Klauen, Wolle und ſonſtige tieriſche Roh⸗ ſtoffe, Bünger, Jauche; ferner Perſonen, Pferde, Hunde, Katzen, Geflügel; dann Futter. Streu. Stall⸗ und Schlacht⸗ geräte, Futterſäcke, Beſpannungsgeſchirre, Fahrzeuge, Transportvorrichtungen für Tiere, Milchtransportgefäße, Brunnentröge, Straßen, Wege, Ladeſtellen und vieles andere. Die leichte Verſchleppharkeit der Krankheit wird erklärt durch die Beobachtung, daß ſchon ganz winzige Mengen des Blaſeninhaltes ausreichen, um ein Tier krank zu machen. So z. B. genügt beim Rinde bereits der 100 000. Teil eines Kubikzentimeters, um mit Erfolg ein Tier zu infizieren. Ebenſo wird der Tatſache wenig Beach⸗ tung geſchenkt, daß Tiere, welche die Seuche überſtanden haben, noch mehrere Wochen hindurch den Anſteckungsſtoff übertragen können. Es dürfen daher auch die veterinär⸗ polizeilichen Maßregeln nicht ſofort nach dem Eclöſchen der Seuche, ſondern erſt nach einer beſtimmten Schutzfriſt aufgehoben werden, eine Maßnahme, die ſehr häufig kein Verſtändnis findet. Nimmt die Krankheit einen gut⸗ artigen Verlauf, was glücklicherweiſe die Regel iſt, ſo heilt Wochen ab. Sie kann aber auch bösartig auftreten und während ihrer Entwicklung oder während der Abheilung plötzlich zum Tode führen. Be⸗ ſonders lachte ger ſind die ſchweren Folgekrankheiten, die ſich im Anſchluß an die Seuche entwickeln können und das Leben der Tiere in hohem Maße gefährden, ſo z. B. heftige Euterentzündungen und ſchwere Klauenkrankheiten. Der Verlauf kann durch geeignete Fütterung(Vermeidung harten, ſtenglichen Futters), durch reichliche Einſtreu ſowie durch Behandlung der Klauen und Euter nach tierärzt⸗ licher Anordnung günſtig beeinflußt werden.. Vor der Anwendung von Geheim nitteln, wie ſie faſt täglich angeboten werden, kann nur auf das ein⸗ dringlichſte gewarnt werden. Um eine Einſchleppung in den eigenen Beſtand zu verhüten, empfiehlt es ſich, in Zeiten der Seuchengefahr, wenn irgend möhlich, kauf von Klauenvieh zu vermeiden. Läßt ſich ein ſolcher Ankauf nicht umgehen, dann ſind die friſch angekauften Tiere für die Dauer von zwei bis drei Wochen in be⸗ ſonderen Ställen unterzubringen. Allen fremden Perſonen iſt das Betreten des Stalles zu verbieten. Beſondere Vor⸗ ſicht iſt auch beim Wechſel des Dienſtperſonals geboten. Dr. med. vet. Schroeder. Schleimige oder fadenziehende Milch. (Nachdruck verboten.) Während die normale, friſche Milch dünnflüſſig iſt, haben wir es bei der ſchleimigen oder fadenziehenden Milch mit einem anorma en Zuſtande der Milch zu tun, der durch Bakterien herbeigeführt wird. Fadenziehende Milch hat dieſelbe Färbung wie die geſunde Milch, nur rahmt ſie bedeutend weniger als letztere, ſo daß bei der Aufhören den An⸗ ind. Bei euterkranlen Kühen iſt eine ſchlechtere Milch die Regel; ſchon die erſten aus dem Euter gelangenden Milchtroufen zeigen die anormale Beſchaffenheit der Milch an, Die kranken Kühe ſind ſelbſtverſtändlich von den ge⸗ ſunden zu trennen. Die Verarbeitung der ſchleimigen Milch iſt zu unterlaſſen. Die kranken Tiere laſſe man durch einen Tierarzt behandeln. Scheimige Milch darf man nicht längere Zeit ſtehen laſſen, weil ſie ſonſt in Fäulnis über⸗ geht. Erhitzt man ſie auf 65 Grad Celſius, ſo werden die Krankheitserreger abgetötet. Es liegt nahe, daß die Bakterien beim Naßmelken durch Melkeimer, durch die Hände des Melkers, durch Milchgefäße und dergl. leicht verſchleppt und verbreitet werden. Daher iſt äußerſte Sauberkeit und Reinlich eit notwendig. Gewöhnliches Rei⸗ nigen der Melkeimer und Milchkannen genügt nicht; man gebrauche dazu eine heiße Sodalöſung und ſpüle nachher reichlich mit Waſſer nach. Der Melker reinige ſeine Hände jedes Mal gründlich, wenn er eine andere Kuh melkt. Sodann ſoll er die erſten Striche eines ſeden Gemelkes ſtatt in die Streu in ein beſonderes Befäß melken, wo⸗ durch gegebenenfalls ein weiteres Umſichgreifen der Krank⸗ heit verhütet wird. Dieſe erhöhte Sorgfalt iſt ſolange ſort⸗ zusetzen, bis der Milchfehler völlig verſchwunden It. Auch Verdauungsſtörungen bei Kühen können die Arſache der ſchleimigen Milch ſein; denn bet einer Gabe von 6 bis 7 Gramm Salzſäure pro Tag und Kuh, die man dem Leinſamenſchleim zutetzt, erzielt man verſchiedentlich ein es Uebels. Hps. Vom Gartenbau im Juni. Der Gemüſegarten erfordert im Jun verſchiedener⸗ lei Arbeiten, da das im Frühjahr angepflanzte Garten⸗ materlal zum größten Teil in dieſem Monat der Reife entgegengeht, die durch Hacken, Jäten, Gießen gefördert werden muß. Zur Ausſaat gelangt nur Winterrettich⸗ ſamen im Juni; auch kann man noch Buſchbohnen zu einer zweiten Tracht beſtellen. Der Spargel kann bis Johanni geſtochen werden, aber nicht länger, damit die Wurzelſtöcke ſich erholen und zur Ruhe kommen können. — Tomaten werden jetzt in warme, ſonnige Lage an Mauern verſetzt und um frühzeitig reife Früchte zu erzielen, kneift man die Spitze aus und hält ſie bis auf 3 bis 4 Zweige im Schnitt.— Am Blumenkohl, an welchem ſich die weißen Scheiben oder Käſe, wie der Gärtner das nennt, entwickelt haben, knickt man die Blätter wie zu einem Dolche über die Scheibe einwärts und bindet die Blätter loſe mit Baſt zuſammen.— Junge Obſtbäumchen werden auf das treibende Auge oluliert. Von jungen Bäumchen, wenn ſie noch ſchwach im Saft ſind, kneift man die Spitzen ab, damit die Nebenreißer treiben.— Im Blumengarten entfernt man die abgeblühten Riſpen des Flieders, um die Kraft des Baumes in den Knoſpenanſatz des nächſten Jahres zu treiben. Blumenzwiebeln werden aus der Erde genom⸗ men und an einem trockenen Ort aufbewahrt. Chryſan⸗ themen und Palmen werden ins Freie gebracht, womög⸗ lich in halbſchattige Lage. Auch Fuchſien, Pelargonien, Kalla, Azaleen, Myrthen und Kakteen kann man ins Freie ſtellen, wobei man ſie am beſten mit drei Viertel des Kopfes in der Erde läßt. Auch iſt es jetzt noch Zeit, Sommerblumen auszupflanzen. Man wähle dabei haupt⸗ ſächlich Sorten, welche einen längeren Flor verſprechen, z. B. Petunien, Lobelien, Kapuzinerkreſſe, Verbenen, Helianthus uſw.— Wichtig für den Gartenbau iſt auch richtiges Gießen. Zu welcher Zeit wird denn nun gegoſſen? Im Frühjahr vormittags, damit die Beete vor Eintritt der noch kühlen Nächke wieder abgetrocknet ſind; im Sommer abends, bei großer Hitze morgens und abe ds. Aber in brennender Sonne darf nicht gegoſſen werden. WDie Düngung des Obſtbaumes. Mit Ausnahme des Auguſt und des September ſowie der Monate, die ſtarken Froſt bringen, kann die Düngung der Obſt⸗ bäume jederzeit vorgenommen werden. Man lockert zu dieſem Zweck die Erde um den Baum herum und düngt mit Jauche und Holzaſche. 1 Von der Anzucht wurzelechter Noſen. ö (Nachdruck verboten.) Da niedrige Roſen, die am Wurzelhals veredelt ſind, eine weniger ſchöne Geſtalt haben und auch größere Töpfe gebrauchen, als die aus Stecklingen gezogenen, ferner auch, um dem Ausſterben ſeltener Arten vorzu⸗ beugen, zieht man dieſe mit Vorteil aus Stecklingen heran. Der Juni iſt hierfür die geeignetſte Zeit, weil dann ſchon ausgereiftes Holz an den Roſen vorhanden iſt. Ein Frühbeetkaſten wird mit ſeinem Torf mit darüber ge⸗ breiteter Schicht von gut gewaſchenem feinen Flußſande gefüllt. Den Steckling ſchneidet man von einem Triebe, der 3 Blätter beſitzt und ſtutzt ihn über dem dritten Blatte; ob daran nun noch weitere Blätter, abgeblühte Roſen oder Knoſpen ſitzen, iſt gleich. Von dem zu oberſt ſitzenden Blatte entfernt man das äußerſte Blättchen, ebenſo von dem unterſten Blatt, unter welchem der ſchräg zugeſchnittene Stengel noch einige Zentimeter lang jein muß, damit er tief genug eingeſenkt werden kann. Die Bodenerde drückt man gut an, damit die Stecklinge feſt im Erdreich ſitzen. Um ein beſſeres ſpäteres Herausholen mit gutem Ballen zu ermöglichen, ſetzt man die Stecklinge nicht zu dicht. Der Boden iſt ſtets gleichmäßig feucht zu halten. Das Ueberbrauſen hat ſehr vorſichtig zu geſchehen, am beſten mit einer kleinen feinen Brauſe und ſtets mit überſchlagenem Waſſer. Das Fenſter bedeckt man loſe mit Reiſig oder lockerem Unkraut. Ein völliges Abſperren des Sonnenlichtes ſoll nicht geſchehen. Es muß im Ka⸗ ſten eine möglichſt gleichmäßige Wärme herrſchen. Nur an recht ſonnigen Tagen iſt etwas zu lüften. Nachts deckt man mit Strohmatten ab.— Die Stecklinge dürfen erſt verſetzt werden, wenn ſie ein Stückchen emporgewachſen ſind, nicht gleich nach dem erſten Antreiben der Augen. Man ſetzt ſpäter die Stecklinge in Töpfe, die mit Miſt⸗ beeterde oder guter Gartenerde gefüllt ſind, bringt die Töpfe dann aber noch vorerſt wieder in den Kaſten, wo man die Pflänzlinge dann langſam an Luft und Sonne gewöhnt. 1h. Ver miſchtes. Woher kommen die„Krokodilsträuen“? Die Trä⸗ nen des Heuchlers nennt man ſeit langen Zeiten„Kroko⸗ dilstränen“. Dieſer Ausdruck ſtammt aus einer alten, afrikaniſchen Reiſebeſchreibung, wo es heißt:„Wenn ſie (die Krokodile) die Menſchen aus Furcht vor ihnen aufen ſehen, ſo gehen ihnen die Augen über, als ob ſie einten. Kommen ſie ihnen aber ein wenig zu nahe, ſo freſſen ſie ſie auf, daher ſaget man von denen, die als falſchen Herzen weinen, ſie veraßen Kroktonſnesgen.“ Wie hoch fliegt die Lerche? Die Lerche, die im Aetherblau ihr Lied erſchallen läßt, iſt uns einer der liebſten Vögel unſerer Heimat. Trotzdem wiſſen viele Leute nichts genaues von ihr. Man frage beiſpielsweiſe einmal jemanden, wie hoch die Lerche ſteigen könne. Da wird man die unglaublichſten Antworten hören. Meiſten⸗ teilts wird die Flughöhe der Lerche ſehr überſchätzt. Sie beträgt bloß 600 Meter. Bei 300 Metern iſt die Lerche ſchon für unſere Augen unſichtbar, während wir ihren Geſang aber hören. Flecke in weißer Wäſche. Zur Entfernung von Flecken aus weißer Wäſche zerſtößt man Sauerampfer in einem Mörſer, drückt den Saft durch ein Tuch, ſchüttet ihn auf einen zinnernen Teller und taucht das befleckte Tuch hinein. Darauf läßt man den Saft über einer Kohlenflamme oder einer warmen Platle abrauchen. — Milch zum Tee? Tee ich auch in der heißen Jahres⸗ zeit ein vorzügliches, durſtſtillendes Getränk. Viele Leute lieben es nun, zum Tee Milch zu nehmen. Das iſt aber wenig empfehlenswert. Der Käſeſtoff der Milch gerinnt häufig durch den Gerbſtoff des Tees und wird dann im Magen ſchwer oder gar nicht wieder aufgelöſt. Tee mit Milch bekommt daher vielen deuten nicht. Außerden ver⸗ zögert er die Verdauung. Man ſollte ihn alſo meiden. beſonders dann, wenn man ſchon an einer gewiſſen Träg⸗ heit der Verdauung leidet. Butterge innung recht erheblich; Verluſte zu verzeichnen Muffler, Kufeke, Sephahp Neſtle, Radolf und A ttel! S Kindermehl, a Soxhlet Nährzucker, Milchzucker, Eiweißmilch, Ramogen, Buco, kondenſ. „Milch, Malzſuppen⸗Extrakt Mondamin, Maizena, Reismehl, Kinderhaferflocken, Hafermehl, Sorhlel⸗Apparale, TMK öHaN d Das Riesenlager D. moderner Anzüge muß kleiner werden Platz zu schaffen 2 i 8 EN 105 Durch Zufall hatte ich Gelegenheit mehrere Hundert ganz moderner Anzüge billig zu erstehen und verkaufe solche um , een Günstige Gelegenheit für Landwirte Hobel dchlußimmer, kiche und noliorl dneisezimmer, herremimmor, lichen somie Einzelmöbel alles in großer Auswahl, kaufen Sie gut und billig und zu sehr günstigen Zahlungsbedingungen im ade MM. Weissberger 1 Maunbeim— C I 12 1 Frachtbriefe ſind ſtets vorrätig in der Drumterei des„lemiaur-Bolen“. Freie Lieferung nurart) Auplsur- 8 7 775 g 2: Milchflaſchen— Sophletflaſchen. Kolossal billig. Flaſchenſauger— Beißringſauger 5 Wunderbare Gabardine, modefarbige Kammgarne und die Sliſtirjpritzen, Fieherthermometer, Schmümme— 1 kar. 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Herrentücher„eib und mil farbigem Rand 90 3 3 Sick. Herreniüdier Schwelzer Bollst, eingewebie Kanie 90 3 Parfümerien Kopf/ asser grobe Flesdte... 90 3 Fl. Kölnisch Wosser. 90 3 3 St. Lowendelseiſe a 150 cf. 90 f 2St. weiße Kernseife a 5009. 90 3 CGummibürste 2. Kopfmsssage 90 8 Sonntag. den 19. Iuni sind unsere Verkaufsrãume von 11-2 Llhr geöffnet! cerca 1 Stehspiegel 5.. 903 2 Kleiderbügel m. besp. Hosenhalfer Zohnbürste, Ständer u. Seiſendose. zus. 90 3 Ae Maniküre, 4 eilig if Haushalfwaren Weinkrüge 1½ Lner, dekoriert 903 Aaaaadunananaumaunn Porxellan · . Ceded: 1 Benssteler. 903 Porzellan- Soucière r 8 903 Porzellan- Schũsseln mit buntem Rand 1 90 Besteckkasten eu ͤimi 90 Gorderobe- Leisten mA Heen 902 Wellholz-Oarnitur steg. 903 S fſlaschenmesser Nlenage, Nudelgestel. 3 fen 904 20 1 l 8 meter en und Longo g Kleider-, Wichs- Auftrog- Schmutz- u. 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