„Abraang Bezugspreis: Für den Monat Juni 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg⸗ Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). f Dages · und N 1 Fümslag. 15 Jun 1927 K Anzeigenblatt, für deckenheimund Umgebung Neues in Kürze. i 1: Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat einen Geſetzentwurf eingebracht, der die Erklärung des 3 zum Nationalfeiertag des deutſchen Volles vor⸗ 28: Die Neuregelung der Beamtengehälter ſoll am 1. DOttober d. J. erfolgen. Man rechnet mit einer Erhöhung, 4 9 die zwiſchen 10 und 15 Prozent liegt. 5 Nach Meldungen aus Ala⸗habad zam es bei einem Feſt der Moslems in Bingapoar, zu Zuſammen⸗ ſtöße zwiſchen der Polizei und der Menge. Zwei Per⸗ ſonen wurden getötet, und mehrere andere verletzt. s: Tſchangtſolin hat mit Einverſtändnis der ande⸗ ven Befehlshaber der chineſiſchen Nordtruppen den Ober⸗ befehl über ſämtliche Truppen des Nordens übernommen. „ 2 Genfer Abgeſang. Ein mageres Ergebnis. g D Genf, 17. Juni. „ Etwas plötzlich ſind die Beratungen in Genf zum Aͤlbcchluß gebracht worden. Man erfuhr das eigenklich nur dadurch, daß man vernahm, Briand ſei krank und müſſe nach Paris zurück. So iſt der Eindruck entſtandeg, als wenn man die eben noch ſehr lebhaften Verhand⸗ lungen vorzeitig abgebrochen habe. ohne daß ſie zu ir⸗ gend einem Ergebnis geführt worden wären. Knapp daß durch das gemeinſame Kommunique, in wel⸗ chem ſich die Außenminiſter noch einmal zur Locarno⸗Poli⸗ tik bekannten, überhaupt ſo etwas wie eine Bi⸗ lanz aufgeſtellt worden war, und zudem eine Bilanz, in der die wichtigſten Poſten, wie z. B. die doch be⸗ ſonders erörterte ruſſiſche Frage, nicht einmal zu finden ſind. i 8 Die Folge all dieſer Dinge iſt. daß man Verlauf und Ergebnis der mehrtägigen Verhandlungen in der ganzen Welt als noch magerer empfinden wird, als das ſchon aus der Sache heraus geſchehen wäre. Das bezieht ſich im beſonderen gerade auch auf die Fragen, an denen Deutſchland intereſſiert war. Da ſcheint ſich nämlich auf Grund der Mitteilungen der Auslandspreſſe zu ergeben, daß der deutſche Pro⸗ te ſt gegen die von Frankreich geforderte Nachprüfung der Zerſtörungsarbeiten an der Oſtgrenze fruchtlos geblieben iſt, und daß ferner die Be⸗ mühungen um eine Herabſetzung der fremden Truppenzahl in den beſetzten Gebieten, wenn über⸗ haupt, ſo erſt in der nächſten Zeit zu einer Entſchei⸗ dung führen werden, wobei vollſtändig offen bleibt, in welchem Sinne dieſe Entſcheidung fällt. Ganz ähnlich unzulänglich ſteht es drittens mit dem Problem der Räumung, ja hier muß ſogar feſtgeſtellt werden, daß die Dinge ſich in Genf in gewiſſer Beziehung noch ver⸗ ſchlechtert haben, weil über das Thema Räumung bekanntlich überhaupt nicht geſprochen werden f durfte. Nimmt man noch hinzu, daß man das Gefühl von 2 5 einer im deutſchen Sinne ebenfalls durchaus nicht befri“di⸗ * genden Zwiſchenlöſung der Memelfrage nicht bes wird, ſo ſieht man demnach. daß es durchaus richtig 1 ſein dürfte, wenn man von einer völligen Eraeb⸗ . nisloſigkeit der Genfer Verhandlungen geſprochen hat. Will men aber mit Gewalt überhaupt ewas Positives und Günſt' res hervorheben, darn wird menhech⸗ ſtens feſtſtellen dürfen. daß es Streſemann gelungen 1 iſt, um die Option für oder gegen Rußland, d. h. eine „ vraktiſche Stellungnahme zu den englischen Nußland⸗ bplänen berumzulommen. Auch die Weſterplattenfrage vertagt. 3 Zum Schluß ſeiner heutigen öffentlichen Sitzung vir⸗ tagte der Völkerbundstat nach faſt zweiſtündlicher, hauvt⸗ ſächlich geſchäftsordnungsmäßiger Debatte den Antrag des Danziger Senates über den Transport und die La⸗ gerung von Munition und Kriegs materia! 8 der Weſterplatte auf die Dezembertagung des Völkerbundsrates. Der Berichterſtatter Chiles begrüg⸗ 5 dete den Vertagungsantrag damit, daß die Friſt zur Mrü⸗ fung dieſes Problems zu kurz geweſen ſei. Ein Antrag des Miniſterpräſidenten Sahm, die Hauptregelung für die Durchführung von Munition und Kriegsmaterial auf der Weſterplatte wieder in Kraft zu ſetzen, da die in der propiſoriſchen Entſcheidung des Völkerbundskom⸗ miſſars getroffene Regelung ſich noch nicht bewährt 5 und bisher tatſächlich ohne Mitwirkung Danzias urchgeführt worden ſei, wurde vom Rat abge⸗ 8 ebenſo ein Antrag Dr. Streſemanns. ben 5 gegenwärtigen Regelung eine Einbeziehung 50 r Danziger Behörden zu beichließen. Auſchlie⸗ 55 an die öffentliche Sitzung fand eine Geheimſitzung att. worauf die Junitagung des Nates für geſchloſſen er⸗ klärt wurde. 5 f Abreiſe der Deiegationen. i Nach Erledigung der letzten Programmpunkte heutigen Völkerbundsratsſitzung haben die meiſten Delega⸗ tionen bereits heute abend Genf verlaſſen. So dürfte hamberlain noch heute abend abreiſen, während Dr. Streſemann nach den bisherigen Dispoſifionen morgen der Völkerbund und Balkankonflikt. Keine Intervention der Natsmächte. O Genf, 17. Juni. Wie jetzt bekannt wird, iſt in den Beſprechungen der ſechs Staatsmänner auch die Regelung der iugoſla⸗ wiſch⸗albaniſchen Streitfalles eingehend be⸗ handelt worden. Es iſt eine Einigung dahin erzielt worden, daß eine Völterbunds⸗In vention in dieſem Konflikt nicht als zweckmäßig angeſehen wird. Ferner wurde beſchloſ⸗ ſen, bei den beiden beteiligten Regierungen auf möglichſt baldige Regelung der Streitfrage hinzuwir⸗ ken. Mie verlautet, üt der Vertrag von Tirana in den Verhandlungen nicht berührt worden. ——.— 2„ Der Reichstag und Genf. Nächſte Woche außenpolitiſche Debatte. b Berlin, 18. Juni. Der Aelteſtenausſchuß des Reichstages hat heute nach⸗ mittag beſchloſſen, für Donnerstag kommender Woche die außen politiſche Ausſprache auf die Tages⸗ ordnung der Plenarſitzung des Reichstages zu ſetzen, wozu die Sozoaldemokratie eine Interpellation einbringen wird. Angeſichts der ergebnisloſen Genfer Beratungen wird der Reichsaußenminiſter dem Reichstage keine ſenſati⸗ nellen Mitteilungen machen können. Wie wir von parlamentariſcher Seite erfahren, erwägen die Regie⸗ rungsparteien die Abgabe einer formulier⸗ ten Erklärung, in der die lebhafte Enttäu⸗ ſchung über die Genfer Verhandlungen und namentlich darüber zum Ausdruck kommen ſoll, daß eine erhebliche Verminderung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen ſchon für die allernächſte Zeit nicht in Erſcheinung treten wird. Der Reichs außen m in iſter dürfte im übrigen, bevor er im Plenum das Wort ergreift, liche Mitteilungen über ſeine Genfer Beſprechun⸗ gen abgeben. 1 f Interfraktionelle Beſprechungen beim Reichskanzler 15 5 Dr. Marx. a des Berlin. 17. Juni. SGeſtern nachmittag hatte der Reichskanzler den inter⸗ fraktionellen Ausſchuß der Koalitionsparteien im Reichs⸗ tage zu einer Beſprechung über die Poſtgebührener⸗ höhung und die Erhöhung der Kartoffelzölle eingeladen. Zunächſt wurde in Gegenwart des Miniſters Schätzel die Poſt ebührenerhöhung erörtert. Daran ſchloß ſich eine mehrſtündige Sitzung, an der Reichsernäh⸗ rungsminiſter Schiele und Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler teilnahmen, und in der über die Frage beraten wurde, ob das Zollproviſorium lediglich ver⸗ längert oder ob entſprechend dem Wunſche der Deutſch⸗ nationalen gleichzeitig eine Erhöhung der land⸗ wirtſchafklichen Zölle, namentlich für Kartof⸗ feln, vorgenommen werden ſoll. Wie verlautet, ban⸗ delte es ſich bisher nur um eine allgemeine Ausſprache. Ein Ergebnis wurde nicht feſtgeſtellt. Zweifel an der ehrlichen Darchführung. b Berlin, 17. Juni. In gut unterrichteten und mit den Vorgängen im Me⸗ melland genau vertrauten Kreiſen werden die Ausſichten für die Durchführung des in Genf zwiſchen der deutſch n Delegation und dem litauiſchen Miniſterpräſidenten Wol⸗ demaras abgeſchloſſenen Memelkompromiß ſehr ſkeptiſch beurteilt. Ganz abgeſehen davon, daß man im Memellande bisher mit Verſprechungen und Zuſicherun⸗ gen der litauiſchen Regierung die denkbar ichlechteſten Erfahrungen gemacht hat, wird auch darauf Yerwie⸗ ſen, daß keinesweas feſtſteht, nach welchen Be⸗ ſtimmungen die Wahlen im memeſſändiſchen Land⸗ tag durchgeführt werden ſollen, weng die litauiſche Regierung wirklich ihr Verſprechen einlöſt und dieſe Wah⸗ len bis ſpäteſtens September anberaumt. Nach dem Ar⸗ tikel 11 des Memelſtatuts iſt der memelländiſche Landtag „gemäß dem litauiſchen Wahlgeſetz“ zu wählen. Nun hat bekanntlich die litauiſche Reaferung den litauiſchen Seim aufgelöſt und ſie hat keinen Zweifel dar⸗ über gelaſſen, daß eine Neuwahl nach dem bisherigen Mohlgeſetz nicht in Frage kommen kzane. In verſchie⸗ denen Erklärungen iſt von der litauiſchen Regieruna be⸗ tant worden, daß dies Wahlaeſetz den Minderhei⸗ ten eine entſcheidende Rolle ermöglicht habe und es iſt mithin mit Sicherheit damit zu rechnen, daß das neue Wahlgeſetz, das dem Lande ebenſo wie die Verfaſſungsänderung aufgezwungen werden ſoll, Be⸗ ſtimmungen enthalten wird, die ſich echarf gegen die Minderheiten richten. Anter ſolchen Umitänden iſt es nicht weiter verwunderlich, wenn man der Anſicht zu⸗ neigt, daß die Zuſicherungen Woldemaras auf zunächſe im Auswärtigen Ausſchuß vertrau⸗ dem Papier ſtehen bleiben werden and daß die iu. 130 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. 5 g Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Statt des Kriegsgeräte en tzes nur die Brotchen⸗ verordnung. Berlin, 17. Juni. Trotz des übergroßen Arbeitsſtoffes, den der Reichs⸗ tag in dieſet Sitzungsperiode noch zu bewältigen hat und trotzdem der Aelteſtenrat erſt heute Nachmittag den 15. Juli als Schlußtermin der Sommertagung feſtſetzte, hielt das Plenum heute nur eine kurze, zweistündige Sitzung ab. In dieſer wurde die Novelle zur Rechtsanwaltsord⸗ nung, welche nur geſchäftsordnungsmäßigen Charakter hat, verabſchiedet. Sodann wandte ſich das Haus einem An⸗ trag der Regierungsparteien auf Abänderung der Bäcke⸗ reiverordnung vom 23. November 1918 zu. Der Ta et dieſer Verordnung bezieht ſich auf die Herſtellung der frie⸗ densmäßigen Frühbrötchen, welche wieder erlaubt wer⸗ den ſollen. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten ſpra⸗ chen ſich gegen den Antrag aus, während ein Vertreter der Wirtſchaftlichen Vereinigung eine längere a e wünſchte. Schließlich wurde der Antrag dem Sozialpolkti⸗ ſchen Ausſchuß des Reichstages überwieſen und das Haus, welches allem Anſchein nach ſehr ſtark unter der ſommer⸗ lichen Hitze litt, vertagte ſich auf morgen nachmittag, ohne auch nur mit einem Wort das äußerſt wichtige Kriegs⸗ gerätegeſetz geſtreift zu haben. U Wachſende Nervoſität in Rußland Wieder Deutſche in Moskau verhaftet? Berlin, 17. Juni. Nach einem Telegramm aus Moskau ſind im Savoy⸗Hbtel in Moskau von der tuſſiſchen volitiſchen Polizei vier Deutſche verhaftet worden. Nach einer anderen Verſion ſoll es ſich um Kommuniſten handeln. An Berliner zuſtändiger Stelle war von einer Verhaftung von Deutſchen in Moskau noch nichts zu erfahren. N 5 i Die ſowjetruſſiſche Regierung hat ihr rückſichtsöſss Vorgehen gegen monarchiſtiſche Geheimorganiſationen mit der Erſchießung einer Anzahl zariſtiſcher Offiziere in Odeſſa fortgeſetzt. Die Gegenrevolutionäre wurden ſchuldigt, auf Betreiben des Generals Leontowitſch(Bu⸗ kareſt) monarchiſtiſche Literatur von Odeſſa aus verbreitet 0 zu haben. Auch in Moskau ſollen weitere 28 Hinrichtun 0 3 Anſchlicht, Chef der politiſchen Polizei. gen und zahlloſe Verhaftungen vorgenommen worn i ſein. Die Moskauer Gefängniſſe ſind bereits überfüllt. ö Der frühere Kriegskommiſſar, Tſcheka⸗Führer und jetzige Leiter der politiſchen Polizei(G. P. U.) Anſchlicht, zählt daher zu den am meiſten gefürchteten Männern in Ruß⸗ land. Es hat den Anſchein, als ob die Sowietunion an der Schwelle einer außerordentlich ernſten Kriſis angelangt ift 5 Kowerda lebenslänglich verurteilt. Gnadengeſuch an den Staatspräſidenten. 3 worden richt beſchloß aber, dengeſuch einzureichen, 0 zehn Jahre Zucht 79 b 1— 5 5 1 0 1 5 da. 2 4 8 g Während der Verhandlung erklärte der 19 jährige An⸗ geklagte noch, daß er ſeinerzeit als Gymnaſiaſt in Samara Zeuge des Umſturzes geweſen ſei und daß er in kommu⸗ niſtiſcher Umgebung in Rußland die negakive Seite des Bolſchewismas kennen gelernt und dann beſchloſſen habe, dieſen zu be impfen. Er 9 Demo' it. Weil man ihm einen legalen Paß nach Ruß⸗ abend oder Sonntag früh Genf verzaſſen wird. ganze Angelegenheit wahrſcheinlich ſchon im September wieder erneut in Genf zur Debatte ſtehen wird. land verweigert habe, ſei in ihm der. Entſchluß aufgetaucht, Woilow zu ermorden. 3 f„ 856 * 8 ſei nicht Mongcchiſt, ſondern N Rückblick. eie vergangene Woche war in politiſcher Hinſicht noch nicht abzuſehen, ob nicht Komplikationen ernſterer Art ſchon direkt folgen oder ob die Kriſen dieſer Woche erſt Vorläufer gewaltigerer Dinge ſind. Es iſt kein Wort darüber zu verlieren, daß die politiſche Lage ſehr ernſt iſt und augenblicklich zu einer optimiſtiſchen Auffaſſung durch⸗ aus keine Veranlaſſung gibt. Schwere Sorge um den Frieden bedrückt die Gemüter, und auch ſonſt gibt es noch allerhand Dinge, die wenig Freude bereiten.. „Vor allem iſt es die Entwicklung des polniſch⸗ ruſſiſchen Konfliktes, die die Welt in Atem hält. Wenn der polniſche Außenminiſter Zaleſki mit dem glei⸗ chen Temperament und der gleichen Robuſtheit auf die Noten ſeines ruſſiſchen Kollegen geantwortet hätte. ſo wäre vermutlich ſchon der Brand im Oſten ausge⸗ brochen. In Moskau hat man die Nerven verloren. Daher dürfte wohl auch die Gereiztheit ſtammen, mit der man im Kreml die Sühne für den Warſchauer Ge⸗ ſandtenmord dekretieren zu können glaubte. Polen hat dagegen ſeine Ruhe nicht verloren und iſt unbeirrt um den ſcharfen Ton, der aus den Moskauer Briefen ſpricht, ſeinen Weg gegangen. Der Mörder, der all dieſe Unruhe in die Welt brachte, iſt unterdes bereits abgeurteilt und dem Strafvollzug überwieſen. Das Arteil ſelbſt, das ihn le⸗ benslänglich in den Kerker wirft, wenn nicht die vom Gericht ſelbſt angeregte Umwandlung der Strafe in eine fünfzehnjährige Zuchthausſtrafe durch den polniſchen Staatspräſidenten eintritt, hat mit Rückſicht auf die Ju⸗ gend des Attentäters und darauf, daß er lediglich das Werkzeug von Hintermännern war, die leider nicht 1 4 werden konnten, nicht auf den Tod gelautet. Es iſt flür den jungen Menſchen ſchwer genug. Wie zu erwarten war, hat dies Urteil in Moskau eine große Erregung heraufbeſchworen. Die Zeitungen fordern ungeſtüm, daß Rußland in Warſchau auf der Erſchießung des Geſandten⸗ mörders beſtehe. Ob daraus ein kriegeriſcher Konflikt ent⸗ ſteht, kann allerdings immer noch bezweifelt werden. Völkerbundsratsſitzung in Genf e dic u men ſind, haben ſich daher denn auch mit faſt nichts an⸗ derem beſchäftigt, als mit dieſem Konflikt und in ſogenann⸗ ten Sechsmächtekonferenzen eingehend darüber beraten, was ſie am beſten zur Aufrechterhaltung des Friedens tun könnten. All die Beſprechungen ſcheinen aber keinen poſi⸗ tiven Weg gezeigt zu haben, der eingeſchlagen werden könnte. So viel aber ſteht feſt, daß von Seiten der Groß⸗ mächte, die noch in Beziehungen zu Sowjetrußland ſtehen, auf Moskau gewirkt wird, um es zur Mäßigung zu bringen. Auf dieſen Ton mag auch der Abſchiedsbeſuch Tſchitſcherins bei Dr. Marx abgeſtimmt geweſen ſein. Ernſt und kompliziert war auch die Behandlung des Konflikts zwiſchen Albanien und Südſla⸗ wien, durch die Staatsmänner in Genf. 5 Man hatte angenommen, daß unter dem Gewicht dieſer beiden Fragen die Wünſche der deutſchen Regieru ig und die Differenzpunkte zwiſchen Deut ſch⸗ land und der Entente verhältnismäßig ſchnell er⸗ ledigt werden könnten. Aber der tatſächliche Verlauf der Tagung hat gezeigt, daß dieſe Hoffnung trügeriſch war. Brigand hat, angeblich wegen ſeines Augenleidens, Genf verlaſſen. Seine Abreiſe bedingt, daß man jetzt kaum mehr mit wichtigen Beſchlüſſen über die Frage der O ſt feſtun⸗ gen und auh über die F age der Beſa ungsvermin⸗ derungen rechnen kann. Es hat den Anſchein, als hät⸗ ten ſich die Miniſter nicht getraut, weitgehende Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen, weil ſie dafür bei ihren Kabinetten nicht die erforderliche Rückendeckung gefunden hätten. Wenn man den bisher vorliegenden Meldungen glauben darf, ſo will man ſich nunmehr auf dem diplomatiſchen Wege verſtändigen. Ob damit aber die beiden für Dieutſchland ſo wichtigen Punkte gefördert werden kön⸗ nen, muß bezweifelt werden.„ a In Deutſchland 8 hat der Zwiſchenbericht, den der Reparationsagent der Reparationskom⸗ miſſion über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage Deutſchlands erſtattet hat und der nicht mehr und nicht weniger als ein Plädoyer gegen die Reviſion des Dawes⸗ planes iſt, lebhaftes Aufſehen und ſtarke Beunruhigung verurſacht. Auch die Tatſache, daß die Reichspoſtverwal⸗ tung nicht von ihren Plänen auf Verteuerung des Portos abgehen will, iſt in dieſer Woche wieder Gegen⸗ ſtand ſchwerer Auseinanderſetzungen geweſen. Obwohl die Angelegenheit eigentlich der Zuſtändigkeit des Reichstages entzogen iſt, hat der Reichstag doch mit Stimmenmehrheit die Zur ickziehung der Vorlage gefordert. Hoffentlich findet eine Kriſenwoche erſten Ranges. Es iſt durchaus Die Staatsmänner der Großmächte, die anläßlich der Aus dem In⸗ und Auslande. Moskau und die Genfer Verhandlungen. Riga, 17. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, gibt die Sowjetpreſſe ihrer Befriedigung ſber den ergeb⸗ nisloſen Verlauf der Genfer Tagung Ausdruck. Die ge⸗ genwärtige Tagung habe die politiſche Spannung in Europa nur verſchlimmert und bewieſen, daß der Völker⸗ bund machtlos ſei. Der Geiſt von Thoiry ſei endgültig erledigt. Der Antiſowjettruſt könne trotz der Bemühun⸗ gen Englands nicht zuſtandekommen. Die Skuptſchinga aufgelöſt. Belgrad. 17. Juni. Der jugoſlawiſche König hat geſtern das Dekret über die Auflöſung der Skuptſchina unterzeichnet. Die Neuwahlen ſind für den 11. Septem⸗ „ber anberaumt. Die neue Skuptſchina wird zu einer außerordentlichen Sitzung am 5. Oktober einberufen. Aus ſogenannten radikalen Zentrum angehört, iſt zu ſchlie⸗ ßen, daß dieſe von dem früheren Miniſterpräſidenten Uzu⸗ novic geführte Gruype im Wahlkampf der Regierung ent⸗ gegentreten wird. Dieſe in Altſerhbien nicht ſehr verbrei⸗ tete Gruppe unterſcheidet ſich von dem jetzt regierenden radikalen Flügel durch ihre ablehnende Haltung gegan⸗ über einem Zuſammengehen mit den Demokraten. Die radikale Regierungsvartei und die ebenfalls in der Regie⸗ rung befindlichen Demokraten werden bei den Wahlen vorausſichtlich eng zuſammenarbeiten. Waſhington gegen japaniſche Abrüſtungsvorſchläge. London, 17. Juni. In Waſhingtoner offiziöſen Krei⸗ ſen iſt ein Bericht, daß Japan auf der vevorſtehenden Seeabrüſtungskonferenz die Forderung zu ſtellen beabſich⸗ tige, eine Einheitsquote für Hilfsſchiffe für alle drei Mächte feſtzufetzen, auf ſtarke Ablehnung geſtoßen. Offiziell wird es zwar abgelehnt, ein Programm bekanntzugeben, das die Vereinigten Staaten der Abrüſtungskonferenz zu unter⸗ breiten gedenken. Aber die allgemeine Exwarkung geht dahin, daß die Vereinigten Staaten auch für Hilfsſchiffe wie für alle anderen Einheiten an einer Quote bon 5:5:3 feſthalten. f Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Beim Baden ertrunken.) Im Altrhein an der Sandhofener Straße iſt ein zehn Jahre alter Schüler aus Waldhof beim Baden ertrunken. Die Leiche konnte bald nachher geländet und auf den Fried⸗ hof in Käfertal überführt werden. Mannheim.(Selbſttötungsverſuch.) Im Binnenhafen wollte ſich ein 82 Jahre alter Mann durch Ertränken das Leben nehmen. Durch inen Matcoſen wurde er daran gehindert. Lebensüberdruß ſcheint der Grund zur Tat zu ſein. Karlsruhe.(Schöffengericht.) Vor oem Karls⸗ ruher Schöffengericht wurde der verheiratete Schmied Os⸗ mald Schell von hier wegen Notzuchtverbrechens zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der verheiratete Kauf⸗ mann Egmond Muſialowſki von hier echielt wegen Ur⸗ kundenfälſchung pier Monate Gefängnis und die Zgzäh⸗ rige Kellnerin Mina Jung wegen des gleichen Vergehens einen Monat Gefängnis. Pforzheim.(Eine gerichtsbekannte Betrü⸗ gerin.) Vor dem Amtsgericht hatte ſich die ledige 47 Jahre alte Kellnerin Hoyer, wohnhaft in Karlsruhe, wegen verſchiedener Betrügereien zu verantworten. Seit ihrem 20. Lebensjahre ſteht ſie mit den Strafgeſetzen in Konflikt und hat bereits 23 Vorſtrafen verbüßt. Wegen ihrer neuerlichen Betrügereien wurde ſie zu 5 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. e Pforzheim.(Das Wilferdinger Eiſenbahn⸗ unglück vor Gericht.) Das Schöffengericht Pforz⸗ heim verurteilte den 8 Jahre alten Schrankenwörter Chriſtian Faßler von Wilferdingen, der in der Nacht oom 2. Mai die Schranken nicht geſchloſſen hatte, odaß ein Eiſenbahnzug mit einem Möbeltransportauto zuſammen⸗ ſtieß, wobei der Angeſtellte Hinger getötet, und drei wei⸗ tere Perſonen verletzt wurden, wegen fahrläſſiaer Kör⸗ perperletzung und Transportgefährdung zu 5 Monaten Gefängnis. Außerdem wurde der Angeklagte für un⸗ fähig zum Schrankenwärterdienſt erklärt. Oeſtrich.(2 Zehen abgeguetſcht.) Einem Ar⸗ beiter der Bahnmeſſterei Oeſtrich⸗Wikel ging eine Rolle, die mit 60 Zentner beladen war, teilweiſe über den Fuß. Dem ſich auch im Reichsrat eine entſprechende Stimmenmehrheit. Manne wurden dabei zwei Zehen glatt abgequetſcht. dem Rücktritt des Juſtizminiſters Srkitſch, welcher dem unfall.) Auf der Straße nach Schaffhauſen ereignete ſich ein ſchwerer Motorradunfall. Ein von Schaffhauſen gebürtiger Reiſender namens Walter wollte mit ſeinem Motorrad einem ihm entgegenkommenden SHöhenwagen ausweichen. Dabei verlor er die Herrſchaft über ſein Mo⸗ torrad, wurde gegen einen Baum geſchleudert, wobei er einen doppelten Schädelbruch erlitt, ſodaß er tot auf dem Platze liegen blieb. Glashütten(Werratal).(Gewaltiger Fels⸗ ſtur z.) Hier ereignete ſich an der Mühlbachhalde des ſtei⸗ len Nordabhanges von Glashütten ein ſchwerer Fels⸗ ſturz. Etwa 100 Zentner Felsmaſſen löſten ſich plötzlich unter donnerartigem Krachen und ſtürzten unter ſtarker Staubentwicklung über 50 Meter ſenkrecht in die Tiefe. Die 330 m lange Turbinendruckrohrleitung einer Elek⸗ trizitätsanlage wurde an mehreren Stellen getroffen; da⸗ durch wurden mehrere Rohrbrüche verurſacht. Die Auf⸗ räumungsarbeiten ſind ſehr ſchwierig und mit Lebens⸗ gefahr verbunden, da mit dem Abſturz weiterer Fels⸗ maſſen gerechnet werden muß. f Freiburg.(Grauſiger Tod.) Einen grauſigen Tod erlitt der Beſitzer des Gaſthauſes„3am Schiff“, Friedrich Klump. Eine wildgewordene Kuh warf den Mann, der vor ſeinem Hauſe die Straße kehrte, zu Boden. bohrte ihm ein Horn ins Auge, das ihm durch die Schadel⸗ decke drang. Der Tod trat binnen wenigen Minuten ein. Die Kuh warf darauf einen Kinderwagen um. doch konnte die Mutter ihr Kind im letzten Augenblick an ſich reißen. Das wilde Tier wurde ſchließlich von einem Metzger nieder⸗ geſchlagen und notgeſchlachtet. Grünmettersbach.(Eine ſchwer geprüfte Fa⸗ milie.) Schwer vom Anglück heimgeſucht wird die Fa⸗ milie des Wagners Löffler, für die das Jahr 1927 ein wahres Anglücksjahr iſt. Zu Anfang des Jahres geriet der Vater mit der Hand in die Futterſchneidemaſchine und wurde ſchwer verletzt. An Oſtern ſtarb das zweitälteſte Kind der Familie. Bald darauf kam der gjährige Sohn Hermann unter einen ſchwerbeladenen Wagen, deſſen Rä⸗ der ihm über den Kopf hinweggingen. Dieſer Tage rutſchte die älteſte Tochter auf dem Zimmerboden aus und erlitt einen komplizierten Beinbruch. Obermünſtertal bei Staufen.(Vom Holzſchlit⸗ ten erdrückt.) Der 27 Jahre alte Karl Gutmann ver⸗ unglückte im Ehrenſtetter Wald beim Holzabführen. Der Holzſchlitten ging über ihn hinweg. Gutmann blieb tot auf dem Platze. 8 5 —— Aus Nah und Fern. „Weimar.(Eiferſuchtsdrama in einer Reichswehrkaſerne.) Ein beurlaußter Soldat hatte nach ſeiner Rückkehr vom Urlaub erfahren, daß ſeine Ge⸗ liebte Beziehungen zu einem Kameraden angeknäpft hatte. Er ſtellte dieſen zur Rede und wurde zuletzt auch hand⸗ areiflich. Im Laufe des Streits wurde er von ſeinem Gegner mit einem Seitengewehr in den Unterleib ge⸗ ſtochen und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kuczer Zeit 5 Der Täter wurde der Staatsanwaltſchaft über⸗ geben. N Gelſenkirchen.(Drei Opfer eines Motor⸗ tadunfalles.) Auf der Chauſſee zwiſchen Rhade und Buer fuhren drei junge Leute mit einem Motorrad bei 80 Kilometer Geſchwindigkeit in einer ſcharfen Kurve gegen einen Baum. Alle drei erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß zwei vpn ihnen bald darauf ſtarben, während der dritte mit dem Tode ringt. Ludwigshafen.(Seine eigene Mutter ſchwer mißhandelt.) In nichtöffentlicher Sitzung verhandelte das Amtsgericht gegen den Schiffer Karl Türk wegen tät⸗ licher Beleidigung und weiter wegen Körpperverletzung und Sachbeſchädigung. T. hat ſeine eigene 64jährige Mut⸗ ter unſittlich angegriffen und als er ſeinen Zweck nicht er⸗ reichte. die alte Frau mehrfach mißhandelt. In der Un⸗ terſuchungshaft hat er den Wachtmeiſter E. überfallen und mit einem Kloſetteimer niedergeſchlagen. Der Ange⸗ llagte, der von dem ärztlichen Sachverſtändigen als für ſeine Taten verantwortlich bezeichnet wird, erhält eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Haßloch.(Schönheitskonkurrenz in Haß⸗ loch.) Anläßlich der am 26. und 27. Juni ſtattfindenden Roſenſchau wird unter den vorderpfälziſchen Mädchen zwi⸗ ſchen 17 und 25 Jahren eine Roſenkönigin erwählt, für die eine Mannheimer Firma ein wertvolles Kleid ge⸗ ſtiftet Pal. ö ö f n N 1 0 7 . 2 2 2* S 55. Fortſetzung. ö Nachdruck verboten. Kurt ſah ſich jetzt nach ſeiner jungen Frau um. Wo 5 denn Edith? Da öffnete ſich die Portiere zum Nebenzimmer, und die junge Frau trat herein. Sie trug ein kostbares blaues Kleid, das zu ihrem Tizianhaar be⸗ ſonders gut paßte. Ihr Geſicht war merkwürdig blaß, und as Lächeln. das auf ihren Lippen lag, ſah erzwungen aus. Hans Werner fuhr einen Augenblick zuſammen und sah e wie verſteinert an. Als Kurt ſie ihm e und e zuſammen. A s Verlegenheit an. Nur ihre Wangen, des Flugſchiffes auch nur unter der Bedingung gegeben, ginge, ebenſo wie das Geheimnis des Verfahrens und der er kannten, aber ſich Gbit geblieben waren. ſprachen uch ˖ fortan auf dieſen Punkt und da kam ihm auch die alte Am anderen Morgen ritt Hans Werner nach Tannen⸗ burg zu Spangenheim. a a Daß dieſer bei der erſten Begrüßung im Elternhauſe nicht zugegen geweſen war, hatte ihn wohltuend berührt, wenn er auch wußte, daß Spangenheim kein feines Takt⸗ gefühl zu dieſer Zurückhaltung gezwungen hatte. Er durch⸗ ſchaute dieſen Mann ganz klar. Seit jenem Tage, wo er die Nachricht von des Bruders Verlobung mit Edith empfangen hatte, wußte er, warum man ihn date los ſein wollen, warum man dieſe Intrige gegen ihn geſpielt hatte. Er hätte dieſe Verbindung vielleicht verhindern können, wenn er dem Bruder den Sachverhalt mitgeteilt hätte, den Spangenheim nebſt Tochter ihm ſicher ver⸗ ſchwiegen hatten, doch er tat es nicht. Der zuerſt wahn⸗ ſinnig wütende Schmerz in ihm war allmäblich unterge⸗ gangen in einer tiefen grenzenloſen Verachtung. Am lieb⸗ ſten hätte er dieſem Manne den ganzen„Krempel“ vor die Füße geworfen, aber er hatte ſchon zu viel empfangen und konnte nicht mehr zurück. Spangenheim tat nichts ahne perſönliche Vorteile; ſo hatte er ſeine Beihilfe zu dem Bau daß es gegen eine hohe Summe in ſein Eigentum über⸗ Konſtruktion und deren Ausbeutung, und Hans Werner hatte ſich bereits damit einverſtanden erklärt, 0 Denn was für einen Wert hatte das Leben noch für ihn, wenn er kurz vor dem Ziele abbrach? Er war kein Feigling, der das Leben mit den zertrümmerten Hoff⸗ nungen nicht weiter wagen oder gar ihm ſelbſt ein Ende hätte bereiten ſollen. Er wollte vielmehr den großen Kampf weiter kämpfen, aber er wollte auch wiſſen, wofür er kämpfte. Sein Leben für das große Ziel einzuſetzen, an dem Gelingen zu arbeiten, das war den Kampf wohl wert. Ein Mann muß höhere Intereſſen kennen, als die Liebe. So rang er ſich durch Nur wenn der große Wurf gelungen war, konnte er ſeine Verpflichtungen gegen Spangenheim löſen Erſt das Gelingen machte ihn frei von ihm, und er wollte frei werden. Sein ganzes Augenmerk richtete er Freudigkeit und Schaffensluſt wieder. Nut al noch erhielt ſie einen ſein großes Flugſchiff in Helgendorf bauen und aufſteigen 9 75 ſollte. f geſträubt— aber einmal wollte er doch not wiederſehen, und da war es beſſer, auch mit den letzten Er⸗ innerungen zu brechen. ſteuerte nun ſogleich auf ſein Ziel los. er ärgerte ſich über den hochmütigen jungen Menſchen und hatte doch etwas wie Schuldgefühl ihm gegenüber. Aus dieſem wenn auch nicht ganz eingeſtandenen Grunde er⸗ klärte er ſich mit jedem Vorſchlag Hans Werners einver⸗ ſtanden, au neben der Fabrik Wohnung nehmen wollte, weil er, wie er ſagte, ſeiner Arbeit näher zu ſein wünſchte und der Weg bis zum Schloß eine halbe Stunde weit war und ihm zu⸗ viel Zeitverluſt bringen würde. 0 N Tannenburg, nicht ohne wehmütige Erinnerung an Onkel Brunneck mitzunehmen. ein wenig Zeit für mich?“ Stoß, als Spangenheim forverte, daß er Anfänglich hatte ſich alles in ihm dagegen die Heimat So war er hergekommen und Spangenheim empfing ihn mit einer Herzlichkeit und Wärme, die Hans Werner durch ſeine kühle, ſtolze Zr rück⸗ haltung und die durchaus geſchäftlichen Zwecke ſeines Be⸗ ſuchs zu dämpfen ſuchte. Jeder Anſpielung auf die fetzt verwandtſchaftlichen Beziehungen wußte er geſchickt aus⸗ zuweichen. Ex wollte nichts anderes ſein als bisher, als der in gewiſſer Beziehung abhängige Untergebene des Mannes, mit deſſen Beihilfe er ſein Werk ins Licht bringen wollte, und deſſen Anordnungen er ſich einſtweilen, wenn auch mit Vorbehalt, zu fügen hatte. Dieſer Ton ſchien Spangenheim jedoch nicht zu paſſen; ch damit, daß er in dem Direktionsgebäude Als dieſe Angelegenheiten erörtert waren, verließ er Langſam und nachdenklich ritt er heim. Noch ehe er den Schloßhof erreicht hatte, trat ihm Hilde entgegen: „Ich habe auf dich gewartet, Hans Werner. Haſt du Hans Werner ſprang ab und reichte ihr die Hand: „Du kommſt meinem Wunſche entgegen, Hilde. n den Park Gortſetzung vor?“ 19 a Sch, wollte dich bei meiner Rückkehr in deinem Zimmer auf⸗ ſuchen. Ziehſt du einen Spaziergang i Jeſtette! bei Walds ut.(Tödlicher Motorrad⸗ 4 6 Samstag, 18. Zuni 1927 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Ro. 139 Wirtſchaſtliche Wochenſchau. Die Diskontpolitik der Reichsbank.— Neſignation an der Börſe.— Reparationsagent und deutſche Volkswirt⸗ ſchaft.— Vor den Wirtſchafts⸗ und Zolldebatten im g Reichstag. ö Die Diskontpolitik der Reichsbank iſt noch mmer Ge⸗ genſtand lebhafter Erörterung und kritiſcher Betrachtung. Wenn die Börſe gehofft hatte, daß unmittelbar nach die⸗ ſer Maßnahme ein ſtärkerer Zufluß kurzfriſtiger Aus⸗ luandsgelder nach Deutſchland einſetzen würde, ſo hat ſie doch offenſichtlich ihre Hoffnungen zu weit geſpannt. Die Lage des internationalen Geldmarktes iſt, wie beſonders * die Berichte aus London zeigen, doch eine ziemlich ange⸗ ppannte, ſo daß ſogar die Bank von England dich ſehr ihrer Haut wehren muß, Frankreich hat in den letzten Wochen ganz erhebliche Mengen Gold an ſich gezogen, die größten⸗ teils dem Londoner Markte entnommen wurden. Die Dis⸗ konterhöhung der deutſchen Reichsbank hat naturgemäß auch ſtarke Rückwirkungen für den engliſchen Geldmarkt ehabt. Für den geſamten internationalen Geldverkehr edeutet aber vor allem die politiſche Hochſpannung einen ſehr ernſten Faktor der Beunruhigung. Die Vorgänge im Oſten bedeuten vielleicht keine unmittelbare Kriegsgefahr, haben aber doch eine beſorgniserregende Aehnlichkeit mit der Lage im Südoſten Europas im Juni 1914. i Dieſe politiſchen Beſorgniſſe üben naturgemäß auch einen ſtarken Druck auf die Anternehmungsluſt und Stimmung der Geldbörſe aus. Die deutſchen Börſen, die in der vorigen Woche beſcheidene Anſätze einer Erholung zeigten, ſind wieder ganz in ihre Stagnation zurückge⸗ fallen. Selbſt die Tatſache, daß bei einer ganzen Reihe guter Börſenpapiere die Kursſenkungen ſo ſtark waren, daß ſich nunmehr eine angemeſſene Verzinſung des Anlagekapi⸗ tals ergibt, vermag die Spekulation nicht anzuregen. Mit Recht fürchtet man, daß die politiſche Gewitterſchwüle auch auf den Verkehr an den internationalen Warenmärkten ungünſtig zurückwirken könnte. Zumindeſt bedeutet der Abbruch der Beziehungen zwiſchen England und Rußland eine neue unerwartete Erklärung der Geſchäfte der Sow⸗ letrepuplik mit dem Auslande, denn letzten Endes wurden dieſe Geſchäfte doch zu einem erheblichen Teile unter indi⸗ 5 Inanſpruchnahme engliſcher Wechſelkredite finan⸗ Sehr ernſte Beachtung widmet man in maßgebenden deutſchen Wirtſchaftskreiſen dem ſoeben veröffentlichten Zwiſchenbericht des Generalagenten für Reparationszah⸗ ungen, der ſich ſehr eingehend mit unſeren Mirtſchafts⸗ verhältniſſen und unſerer Finanzpolitik befaßt. Wenn der Reparationsagent und ſeine verſchiedenen Kommiſſare zu dem Schluß kommen, daß Deutſchland auch weiterhin im⸗ ſtande ſei, ſeine Reparationsverpflichtungen zu erfüllen, ſo iſt das wohl rein rechneriſch gemeint. Gewiß iſt nicht daran zu zweifeln, daß die Reparationsleiſtungen von der deutſchen Wirtſchaft aufgebracht werden, es fragt ſich unterliegt doch keinem Zweifel, daß nicht nur unſere Han⸗ delsbilanz, ſondern in weit ſtärkerem Maße auch unſere Zahlungsbilanz dem Auslande gegenüber paſſiv iſt. Wie müſſen die Deviſen aufbringen, um ein Handelsdefizit von 300 Millionen Mark monatlich zu decken und gleich⸗ deitig die vorgeſehenen Reparationszahlungen und den Zinſendienſt für unſere Schulden an das Ausland zu lei⸗ ſten. Dieſes Deviſenproblem ſchiebt ſich immer mehr in den Vordergrund. Solange die Ungunſt unſerer Han⸗ lsbilanz andauert, kann der Deviſenmarkt nur durch neue Zuführung ausländiſcher Kredite im Gleichgewicht erhalten werden. Mit großem Intereſſe ſieht man in Wirtſchaftskreiſen den bevorſtehenden Wirtſchafts⸗ und Zolldebatten des Reichstages entgegen. Das Reichsernährungsminiſterium beabſichtigt zur Klärung verſchiedener wichtiger Fragen von für Oele und Fette die Ueberfremdung der deutſchen Mar⸗ Bie kind tree durch die Auslandskonzerne gefördert hat. Wir ſind zweifellos ſchon auf dem Wege zu einem Marga⸗ dinemonopol ausländiſcher Großkapitaliſten am deutſchen Markte. Die freien Margarinefahriken führen einen ver⸗ dweifelten Kampf um ihre Unabhängigkeit. Man war in den letzten Wochen ſchon ſo weit, daß man daran dachte, die deutſche Margarineproduftion zu kontingentieren. Das wäre natürlich ein wichtiger Schritt in der Richtung eines großkapitaliſtiſchen Privatmonopols am Margarinemarkte geweſen. Offenbar hat man jetzt auch an den amtlichen Stellen die in diefer Richtung liegenden Gefahren erkannt und deshalb ſucht man durch Veranſtaltung einer Enquete noch in letzter Stunde Klarheit zu ſchaffen. eee N fee, 8 Vermiſchtes. 5 Die Eibe. Wie viele Bäume und Sträucher unſeres eutſchen Waldes, ſpielte auch die Eibe in den abergläu⸗ biſchen Vorſtellungen unſerer Vorfahren eine bedeutende 5 Sie galt einerſeits als ein Baum deſſen Zweige, 0 lätter und Früchte von den Hexen als Jaubecmiktel ge⸗ raucht wurden. Andererſeits aber glaubte man, daß ſie 5 chutz gegen die Unholdinnen gewähre. Im Speſſart ga⸗ en die Mütter früher beiſpielsweiſe ihren in den Krieg pder auf die Wanderſchaft ziehenden Söhnen einen Eiben⸗ 2 mit, der ſtändig auf dem bloßen Leibe getragen Kidden mußte. Der Spruch dazu lautete:„Vor den iben kann kein böſer Zauber bleiben.“ der O. Sprichwörter von der Hand. Die Hand als Organ Al werktätigen Arbeit ſteht im Volksmunde in hoher lichtung.„Herzhafte Hand nährt Leut und Land!“ ſagt 5 La Oprichwork. Ein anderes:„Gemeine Hand baut das 25 Fand! In bezug auf die Hand als Führerin der Waffe eißt es:„Wehrende Hand ſchuf Gottſ“ Auch für Charak⸗ netdeukungen hält das Volksſprichwort die Hand geeig⸗ 5 So ſagt man:„Kalte Hände, warme Liebe“ oder 3 n Hand gibt ungern“. Eine beſondere Bedeutung at noch die linke Hand, denn„ſie kommt vom Herzen“. Schlaf Vom Schlafen. Neben der Ernährung iſt der 1 af das wichtigſte Mittel zur Erholung der körper⸗ 8 Oben und ſeeliſchen Kräft edes Menſchen. Wer ſich ſeinen Schlaf verkürzt, verkürzt ſich das Leben. Acht Stunden 5 laf genügen für einen erwachſenen Menſchen. Dabei Nate man, daß der Schlaf vor Mitternacht der geſün⸗ Hi e iſt. Das Schlafzimmer muß möglichſt luftig ſein. ier muß abſolute Ruhe herrſchen. Alle Sinnenreize müſ⸗ ben von dem Schlafenden ferngehalten werden. Friſche 5 die Hauptſache. Darum: 1 2 1. N aber nur, wie die Wirtſchaft ſelbſt dabei beſtehen ſoll. Es ſchnell noch Erhebungen anzuſtellen. Das gilt vor allem der Frage, inwieweit die bisherige Schutzzollpolitik Die Kaffeemaſchine. Eines der beliebteſten und verbreitetſten hauswirtſchaftlichen Geräte iſt die Kaffee⸗ maſchine. Sie ermöglicht es unſeren Hausfrauen, den braunen Trank ſchnell und ſparſam zu bereiten. Dieſer wunderbare Apparat wurde 1783 in Weſtindien von einem Studenten namens Albinos Demerary erfunden. Er beſtand ursprünglich aus zwei Blechzylindern, deren oberer, kleinerer auf den unteren geſtülpt wurde. ſechs Verletzte. In der Nähe von Tournai in Belgien ſtürzte ein Automobil mit ſieben Inſaſſen in einen Graben. bee 8 Inſaſſen wurde getötet, die anderen ſechs ſchwer verletzt. 8 dDie Schon eitsve. ſicherung. Schönheitsverſicherun⸗ gen ſind nicht etwa eine Erfindung unſerer Tage. Eine ameritaniſche Verſicherungsgeſellſchaft machte ſon 1866 ihren Kunden folgenden Vorſchlag: Eine Dame kann ihre Schönheit zu jedem beliebigen Preis ver chern, muß aber eine dieſer Tarierung entſprechende Summe bezahlen. Die Geſellſchaft verſichett Damen von 15 bis 30 Jahren und verpflichtet ſich, der Verſicherten eine beſtimmte Sum⸗ me zu zahlen für den Fall, daß ſie ihre Schönheit durch einen Zufall oder durch Krankheit verliert, oder daß ſie ſich ſelbſt häßlich finden ſollte. ———— 0 Hitzſchlag. Wir leben in dem ſchönen Roſenmond, wo die Na⸗ tur voll ihr prächtiges Gewand angelegt hat. Ahec ſchon ein altes Volkswort ſagt:„Keine Roſe ohne Dornen!“ Die ſchöne Jahreszeit birgt auch ihre Beſchwerden und Gefahren in ſich. Zu den Beſchwerden des Sommers zählen die läſtigen Plagegeiſter wie Mücken. Schnaken, Fliegen uſw. Nähme man Flügel der Morgencöte und fiche ans äußerſte Meer, ſo wäre man vor ihnen nicht licher. So angenehm wir auch die Wärme empfinden, ſo ſehr beeinträchtigt doch übermäßige Hitze und Schwüle unſer Wohlbefinden. Wenn die Sonne mit ihrer ganzen ſengenden Glut über die Erde brütet, ſo empfinden wir dies nicht nur als läſtig, ſondern es ſchließt auch eine große Gefahr für unſere Geſundheit und unſer Leben in ſich. Bei großer Hitze ſpeichert ſich in unſerem Körper zu viel Wärme auf, die noch erhöht wird, wenn wir angeſtrengt arbeiten oder die Wärmeaufſtauung durch unzweckmäßige Kleidung und Nahrung erhöhen. Das führt zunächſt zu Erſcheinungen wie ſtarke Rötung des Geſichtes, Kopf⸗ ſchmerz, Augenflimmern, Beklemmung, Herzklopfen uſw. Beachtet man dieſe Warnungszeichen nicht rechtzeitig, ſo brechen wir plötzlich, wie vom Schlage getroffen, bewußt⸗ los zuſammen. Wir ſind vom Hitzſchlag betroffen worden. Die gleiche Wirkung zeigt ſich beim Sonnenſtich. Wäh⸗ rend der Hitzſchlag durch allzu ſtarke Aufſtauung von Wärme im Körper verurſacht wird, iſt der Sonnenſtich eine Folge der unmittelbaren Einwirkung der ſengend en Son⸗ nenglut. In unſeren Tagen iſt es Mode geworden, daß viele barhäuptig gehen. Die Kopfbedeckung hat in erſter Linie den Zweck, gegen die Unbilden der Witterung zu ſchützen. Wie man im Winter durch Pelzmützen des guten zu viel tun kann, ſo gefährlich iſt es, im Sommer den Kopf ohne Bedeckung zu laſſen, namentlich wenn die Sonnenſtrahlen zur Mifktagszeit faſt ſenkrecht auf die Kopfhaut fallen. Bei längerer ſtarker Einwirkung tritt dann leicht eine Reizung der Hirnhaut ein, die leider faſt immer eine tödliche Folge haben. Um dieſen Gefahren zu entgehen, iſt ein zweckmäßiges Verhalten ſehr am Platze. Um ſich gegen den Sonnenſtich zu ſchützen, ſollte man eine möglichſt leichte, helle Kopf⸗ bedeckung tragen, wenigſtens ſolange der Kopf den Son⸗ fach nur getragen wird, weil es Mode iſt oder nicht, ſollte richt nur von den Damen, ſondern auch von den Herren ge⸗ tragen werden. Dem Hitzſchlag begegnet man am leichteſten und be⸗ ſten, wenn man rechtzeitig für Abkühlung des Körpers ſorgt; das geſchieht durch leichte Kleidung, die möglichſt hellfarbig ſein muß, leicht verdauliche Nahrung und Abkühlung des Körpers, äußerlich durch kalte Waſchun⸗ gen, Duſchen, Bäder und innerlich durch kühle Getränke. 4 Automobilunfall bei Tournai.— Ein Toter und nenſtrahlen ausgeſetzt iſt. Auch der Sonnenſchirm, der viel⸗ Fußball. Die beiden letzten Sonntage vor der Sommerpauſe bringen nochmals einige intereſſante Begegnungen, ſo wer⸗ den ſich anläßlich der Einweihung des Mannheimer Sta⸗ dions dort Mannheim und Frankfurt im Städtekampf e Guen 05. In Ludwigshafen ſind auf dem Phönixplatz zwei Spiele vorgeſehen. Zunächſt trifft 1903 auf die Offen⸗ bacher Kickers, während die alten Lokalrivalen Phönix und Pfalz das zweite Treffen beſtreiten. Bereits am Gee abend hat Phönik Marnheim⸗Sandhofen zu aſt. Neben den Uebungsſpielen in Oberhauſen(Rhein⸗ land) intereſſieren vor allem das Städteſpiel München — Berlin, zu dem die Reichs hauptſtädter ohne die Leute ihres Meiſters antreten müſſen und ſomit nur ſehr ge⸗ ringe Chancen haben, ſowie ein Freundſchaftsſpiel um den Pokal des Frankfurter Stadions, das Süd⸗ und Norddeutſchland im Frankfurter Stadion beſtreiten. Während der Norden die geſamte Elf des Hamburger SV. als Vertretung nominiert hat, ſtellt der Süden folgende Mannſchaft, die im Stande ſein ſollte, die Norddeutſchen ſicher zu ſchlagen: Krieger, Furch(beide FSV. Frankfurt), Kraus, Hagen, Leinberger, Knöpfle(alle Sp. Vgg. Fürth), Auer, Franz (beide Sp. Vgg. Fürth), Zeilfelder(Bf. Neckarau), Frank, Kißling(beide Sp. Vgg. Fürth.) 5 Schwimmen. Eine ganz hervorragende Beſetzung haben die inter⸗ nationalen Einladungs⸗Wettkämpfe des SV. Wicking⸗ Chemnitz erfahren zu denen für Samstag und Sonntag insgeſamt 224 Meldungen abgegeben wurden. Gleichzeitig treffen ſich in der Zwiſchenrunde um die deutſche Waſſer⸗ ballmeiſterſchaft Poſeidon⸗Leipzig und Spandau 04, wäh⸗ rend am 25. Juni in Köln die beiden Lokalrivalen Sparta und Poſeidon das Endſpiel um die weſtdeutſche Waſſer⸗ ballmeiſterſchaft beſtreiten. Leichtathletik. 5 Eine ganz große Veranſtaltung verſprechen die in⸗ ternationalen Europawetekämpfe des Berl ner Sportklubs zu werden. Neben der geſamten deutſchen Elite haben Frankreich, Holland, Schweden, Ungarn, Südafrika, Dä⸗ nemark Finnland und Italien einige ihrer Landesmeiſter gemeldet, ſodaß man mit ausgezeichneten Ergebniſſen und vielleicht auch neuen Rekorden rechnen muß. Am Samstag und Sonntag kommen im neuen Stadion zu Landau(Pfalz) die Meiſterſchaften des Rhein⸗ Main⸗Saar Verbandes zur Durchführung, zu denen 116 Teilnehmer gemeldet ſind Es iſt faſt alles am Start. was im Verband einen Namen und Ausſicht auf Sieg hat, ſodaß mit recht gute Ergebniſſe und überaus ſpannen⸗ den Kämpfen 0 rechnen iſt, ſind doch ſämtliche Konkur⸗ renzen äußerſt ſtark beſetzt. Radſport. In Erfurt und Stettin kommen die Vorläufe zur 5 deutſchen ber ie B zur Durchführung, während in Hannover die Bahnmeiſterſchaft der Flieger über kürze und lange Strecken ſowie im Mannſchaftsfahren über 100 Kilometer zur Durchführung gelangen, zu denen auch Schuler und Helmling, beide Mannheim, die zu⸗ ſammen Mannſchaftsfahren beſtreiten, gemeldet haben. In Hamburg wird der Große Dürkopp⸗Preis von Schles⸗ wig⸗Holſtein als Meiſterſchaftslauf der DRU. ausgetra⸗ gen. Rund um Wiesbaden vereinigt Amateure des BDR., während in Nordhauſen Flieger⸗ und Steherrennen für Berufsfahrer ſind. e Deutſche Turnerſchaft. 1 Vf. und Tg. Hannover veranſtalten am Sonntag reichsoffene leichtathletiſche Wettkämpfe, die eine ganz vorzügliche Beſetzung erhalten haben. Beſonderem In⸗ tereſſe wird wiederum die Begegnung zwiſchen Lammers und Löſer, TFC. Ludwigshafen in den kurzen Treffen begegnen. 5 8 Empfehle: UNTER PREIS! kinfardige reinwoll. Ripspo u. Jacquard wolls rok 180 em breit.. jetzt Mtr. G. 35 kintarhige reinwoll. Eüelrinse 180 em breit, in modernen Farben Wert bis 8.90... jetzt Mir. 6.90, Reinwollene Kasha in allen neuen Farben, statt 3.10 Mtr. 2.25 Ros tüm- und Mantelstonie feine teinw. Qualit. besten Fabrikats Wert bis 10.50. jetzt Mtr. 6.90, Reinwollene Karo 130 em breit, moderne Stellungen statt 5.50 jetzt Mtr. ͤj 9—97* 5533333 3.90 kEintarhige Crene-Faconne in schönen Farben, statt 6.90 Mtr. 15 5 Ai. . 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In dieſem, der ſchönen Göttin Juno geweihten, aber noch nicht durch allzuviel Schönheit ausgezeichneten, Mo⸗ nat Juni hat bereits eine ſolche Reihe von„Tagungen“ ſtattgefunden, daß man ſie aus Naumgründen kaum auf⸗ zählen, geſchweige denn näher darauf eingehen kann. Die Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, die Philologen, die Inge⸗ nieure, die Anwälte, die Mieter, die Geflügelzüchter haben getagt, um nur einige zu nennen, und hatten die Verhand⸗ lungsgegenſtände wie die gefaßten Beſchlüſſe im weſent⸗ lichen auch nur Bedeutung für die„Leute vom Bau“, das find die betreffenden Berufsangehörigen, Verbands⸗ und Vereinsmitglieder, ſo konnte einzelnes doch auch Fern⸗ ſtehende intereſſieren. Ich perſönlich habe mit beſonderer Genugtuung zu Akten genommen, daß auf einer dieſer Tagungen wieder nachdrücklich eine Regelung der Titel⸗ ſrage und auf einer anderen die Gründung einer neuen Partei gefordert wurde. Denn das iſt ja immer meig Standpunkr geweſen: von allen unſeren Gebrechen iſt die Titelfrage eines der ſchmerzhafteſten, und es ſollte eud⸗ lich etwas Durchgreifendes dagegen getan werden. Ein Menſch ohne Titel iſt eine peinliche Erſcheinung für ſich und für ſeine betitelten Mitbürger. Für die hohen Steuern, die ſo ein einfacher„Herr“ und nichts weiter bezahlen muß, könnte man ihm doch wenigſtens einen klei⸗ nen Titel anhängen. Es muß dahin kommen, daß es eine kleine Ehrenkränkung iſt, jemanden bei ſeinem Fa⸗ miliennamen zu nennen. Und nicht anders iſt es mit der Gründung neuer Parteien. Daß wir an einem emp⸗ findlichen Parteimangel leiden, kann wohl kein Einſichts⸗ voller beſtreiten. Die neuen, die wir uns zulegen wurden, würden es auch beſtimmt beſſer machen als die alten. die ſich immer in den nämlichen ausgefahrenen Gleiſen bewegen. Alſo nur friſch ans Werk! Sehr bemerkenswert war mir bei den unterſchiedlichen Tagungen auch, daß die Anwälte die kleinſte Tagesordnung hatten und die geringſte Redeluſt zeigten. Aber es ſind Berufsredner und die ſreuten ſich, wenn ſie einmal ſchweigen können. Ohne Gebühren zu reden, gebührt ſich auch nicht, und hier war n 80 man in eigener Sache, nicht„in Sachen gegen——“ ätig. An keiner der vielen Tagungen hätte ich ſo gern teilgenommen wie an dem Skatkongreß in Altenburg. Sämtliche Skatbrüder und Skatſchweſtern, die nicht dort waren, werden den gleichen Wunſch gehabt haben. Man hätte im Turnier ſeinen Mann oder ſeine Frau ſtehen und ſich einen der Siegespreiſe holen können. Seit acht⸗ zehn Jahren war es wieder der erſte Skatkongreß und zum allererſten Male ſpielte man mit halb deutſch, halb fran⸗ zöliſch bebilderten Karten, weil teils deutſche, teils fran⸗ zöſiſche Karten in Deutſchland benutzt werden. Vielleicht wird dies nunmehr die Einheitskarte und vielleicht kommt man auch noch einmal zu einheitlichen Spielregeln, da⸗ mit es aufhört, daß, wenn ſich drei Männer zum Skat niederſetzen, zunächſt eine lange Debatte über die Re⸗ geln gepflogen werden muß. Allgemein verpönt iſt nur das Mogeln, das Zeichengeben, das übermäßige Mauern, das Schneiden auf den Mann,„dagegen muß man es verſtehen, aufs Spiel des„Aiden“ einzugehen und ihm die Farbe nachzubringen, die er gezeigt, ſoll's wohlgelin⸗ gen“! Auch das„Reizen“ iſt äußerſt wichtig, und wer ſich überreizt, wird, falls ihn nicht der„Schneider“ rettet, den ſchwerſten Aerger davon haben. Das Skatſpiel iſt noch keine hundert Jahre alt, aber es iſt das deutſche Kartenſpiel geworden, das die vom Auslande übernom⸗ menen Spiele Whiſt, L'hombre, Ecarte uſw. verdrängt hat, und es iſt ein Spiel, bei dem nicht bloß der blinde Glückszufall, ſondern auch der Verſtand über Gewinn und Verluſt entſcheidet. Der Verluſt wird ſich übrigens immer in beſcheidenen Grenzen halten, wenn man es bei den „Vierteln“ bewenden läßt und nicht unvernünftig darauf losdriſcht. Und kein Spiel iſt auch ſo ahwechſlungsreich. Man kann es ununterbrochen ſein ganzes Leben lana a 5 ſpielen und wird die Zahl der möglichen Zuſammenſetzun⸗ gen nicht erſchöpft haben, ſie geht in die Billionen. „Drum, ſchilt die Gattin dich, die teure, erzähle ihr dies ungeheure, wenn nach den letzten zwanzig Runden zu ſpät du wieder heimgefunden.“ 5 „Wie das Schachſpiel für die Militärs, iſt das Skat⸗ ſpiel für die Diplomaten eine gute Schulung. Man muß aus den Karten erſehen, ob es richtiger iſt, Solo zu ſpielen oder zu tournieren, man muß auch ſchon nach den erſten Stichen ungefähr im Bilde ſein, wie die Karten der Mitſpieler beſchaffen ſind. Bor allem kann man ſich in der ſchon erwähnten Kunſt des Reizens ausbilden und lernen, vorſichtig damit zu ſein. Und ſelbſt wenn man über ſtarke Trümpfe verfügt, ſoll man beim Ausſpielen nicht zu hart aufklopfen, das fällt den anderen auf die Nerven. Deswegen möchte ich glauben, daß Herr Muſſo⸗ lini kein Skatſpieler iſt. Der klopft ja fortwährend auf und tut ſo laut, als hätte er alle Atoutsin der Hand. Er liebt die„ſtramme Haltung“ nach außen hin wie nach innen und hakt jetzt den berüchtigten Geheimbünden ſeines Landes, der Mafia und Camorra, Fehde angeſagt. Er will Italien von dieſem Uebel befreien und beweiſt damit abermals einen nicht zu verachtenden Mut, da die Ma⸗ fioten und Camorriſten ihre Feinde auch nicht ſchonen und vor keinem Verbrechen zurückſchrecken, ſie aus dem Weg zu räumen. Der Duce wird ſich über die Gefährlichkeit dieſes im Dunkeln ſchleichenden Gegners auch keiner Täu⸗ ſchung hingeben. Es wird dabei nicht um die Viertel, ſon⸗ dern um die Ganzen geſpielt, aber einſtweilen hat es den Anſchein, als würde er die Partie gewinnen. Bei dem neueſten Diplomatenſpiel am Genfer See wird aber wohl blitzwenig wieder herauskommen und es dürfte kaum ſehr aufregend verlaufen. Mehrere der Konferenzteilnehmer waren vorher auf der Internationalen Muſikausſtellung in Frankfurt a. M., wo ſie dem Wunſche nach Welt⸗ verſtändigung und Weltbrüderſchaft Ausdruck gaben. Mu⸗ ſik ſtimmt verſöhnlich, ſie iſt die einzige wirkliche Welt⸗ ſprache, die von allen Völkern verſtanden wird. Aber ſind die harmoniſchen Klänge verhallt, ſtellen ſich leicht wieder die kälteren Empfindungen und die Disharmonien realer Intereſſengegenſätze ein. Darum ſollte man die Genfer Verhandlungen dauernd mit Muſik verbinden, mit einſchmeichelnder, gemütvoller. Das könnte der Eintracht ſehr förderlich ſein. Die internationale Ausſtellung der Frau Muſika in Frankfurt a. M., ihre Beſchickung ducch das Ausland und ihre Begrüßung durch amtliche Aus⸗ landsvertreter geben uns ja hoffentlich in den Augen der Welt unſeren Kulturplatz zurück, den uns die vereinten 7 die ſich dafür als befugt anſahen, aberkannt atten. f Man ſpielt auch im Sommer Theater und mit Vorliebe komiſche Stücke. Der Sommer iſt die heitere Jahreszeit und heiter ſoll auch der Menſch ſein. Aber es will diesmal gar nicht recht luſtig werden. Schuld daran iſt das Wetter, ſind die unruhigen Zeiten, ſind die Men⸗ ſchen ſelbſt. Was man ſieht, ſind allenfalls Tragikomö⸗ dien, bei denen man nicht weiß, ob man darüber lachen oder weinen ſoll. Den größten Beifall hat das Flieger⸗ ſtück„Newyork— Berlin“ gefunden, dargeſtellt von den beiden Fliegern Chamberlin und Levine. Es ſpielte zu Waſſer und zu Lande und war ungemein ſpannend. Geht es nach den amerikaniſchen Temperenzlern und Frauenrecht⸗ lerinnen, wird es aber noch ein Nachſpiel haben. Die Tem⸗ perenzler ſind entrüſtet, daß Chamberlin in Deutſchland Bier getrunken hat, und die Frauenrechtlerinnen toben, weil Levine den Flug mitgemacht hat, ohne ſich von ſein er Frau zu verabſchieden, ſie möchten ihn zur Strafe dafür nach ſeiner Rückkehr vor dem Newyorker Rathauſe an den Pranger ſtellen. Der„Verband der unterdrückten Ehe⸗ frauen“ will ihn mit Ziſchen empfangen. Da dem Herrn Levine ſeine Ehefrau zuſammen mit derjenigen Chamber⸗ lins vergnügt nach Europa nachgereiſt iſt, ſcheint zwiſchen den Eheleuten ja alles in ſchönſter Ordnung zu ſein und das Wutgeſchrei der„unterdrückten Ehefrauen“ iſt auch nur Theater. Und die Temperenzler, die Chamberlin ein Glas Bier verargen, würden nach einer Fahrt oder einem Flug über das Salzmeer auch Durſt haben., und daß ſie ihn in Deutſchland mit Süßwaſſer löſchen würden, darf man nach der unheimlichen Heimlichkeitstrinkerei in ihtem trockengelegten Lande füalich bezweifeln. Jobs. haben bis heute die Kriminalität der Zigeuner nicht herab⸗ allerheftigſten Widerſtand. Feuergefechte zwiſchen Land⸗ Verbrecheriſche Zigeuner. Von Hermann Steinmann. „ Die Feſtnahme des Zigeuners Herzberg, der jetzt end⸗ lich nach achtjähriger Verfolgung unter den ſchwierigſten Umſtänden gefaßt werden konnte, hat die Aufmerkſam⸗ keit der Oeffentlichkeit wieder einmal auf die Kriminalität der Zigeuner überhaupt gelenkt. „Dieſe durch alle Lande ziehenden braunen Geſellen mit ihrem weiblichen Anhang ſpielen in der Kriminalge⸗ ſchichte aller Länder eine bedeutende Rolle. Die männ⸗ lichen Zigeuner neigen ſtark zu Gewallttätigkeiten. Morde, Raubüberfälle, Körperverletzungen werden häufig von ihnen ausgeübt. Die Zigennerweiber befaſſen ſich häufig mit den Delikten des Bettelns, des Betruges und des Diebſtahls. Strenge beſondere Behandlung durch Polizei und Gendarmerie, Ausweiſungen und Ueberwachungen mindern können. a Die Verfolgung verbrecheriſcher Zigeuner iſt unge⸗ ö heuer ſchwierig, wie ſchon der Fall Herzberg zeigte. Der 1 ſtändige Wechſel des Aufenthaltsortes, den die Zigeuner 3 vornehmen, iſt eine der Haupturſachen dafür. Dazu. kommt, daß die Zigeuner gegen jeden, der nicht ihres Stammes iſt, unbedingt zuſammenhalten. Ein verfolg⸗ zer Zigeuner findet bei den Seinen immer Hilfe und Unterkunft. Und wie ſie den Ort wechſeln, ſo wechſeln A Zigeuner ihren Namen mit ungeheurer Leich⸗ igkeit. Hat man aber einen verfolgten Zigeuner wirklich einmal geſtellt, ſo bietet er im Verein mit ſeinen anwe⸗ ſenden Standesgenoſſen den Vertretern der Staatsgewalt gern und Zigeunern kommen ſelbſt in Deutſchland vor. In anderen Ländern, beſonders auf dem Balkan, ſind ſie noch häufiger. Das geht oft bis zur letzten Kugel. Und nicht immer iſt die Polizei der ſiegreiche Teil. Das Lieblingsdelikt der Zigeuner aber iſt der Betrug. Er wird von den braunen Weibern dieſer fahrenden Ge⸗ ſellen mit Vorliebe beim Wahrſagen geübt. Dieſe Aus⸗ nutzung derjenigen, die nie alle werden, bietet die groß⸗ artigſten Einnahmen. Immer wieder wird mit demſelben alten Tricks gearbeitet. Es iſt bezeichnend, daß es faſt aus⸗ ſchließlich Frauen ſind, die darauf hineinfallen. Die braune Hexe weisſagt beiſpielsweiſe, daß ein großes Un⸗ N glück durch böſe Geiſter bevorſtände. Aber in Wirklich⸗ 1 keit ſeien dieſe Geiſter gar nicht ſo ſchlecht, ſie ließen auch* mit ſich reden. Man müſſe ihnen nur etwas Geld zeigen,* oder ihnen einen neuen Mantel ſtiften. Dazu gehören ſelbſtverſtändlich noch beſondere Verſchwörungen, die nur gerade ſie, die Wahrſagerin, ausführen kann. Das Geld wird mit Mühe herbeigeſchafft, auch was ſonſt noch von der Prophetin gefordert wurde, Kleider, ein halbes Dut⸗ zend Hühner und ähnliches. Das alles wird zu einem ge⸗ heimnisvollen Gebilde aufgebaut und mit einem Tuche überdeckt. Mitunter ſteckt man auch das Geld in einen Umſchlag oder näht es in ein Kleid ein. Dann murmelt die MWahrſagerin myſtiſche Verſchwörungsformeln und em⸗ pfiehlt ihrer Klientin, ſich jetzt 24 Stunden ins Bett zu legen und ſich um nichts zu kümmern. Nachher ſind die Hühner, die Jleider und das Geld ſelbſtverſtändlich ver⸗ ſchwunden. Die böſen Geiſter haben dieſe Dinge entführt. Die Zigeunerin aher iſt auch perſchwunden und nur der uralten Tricks gearbeitet. Es iſt bezeichnend, daß es faſt aus⸗ herbeizuzaubern. Das Zigeunerweſen iſt eine Gefahr, die nicht zu un⸗ terſchätzen iſt. Die Sicherheit auf dem flachen Lande iſt ſchwer bedroht, durch das Treiben der fremden braunen Geſellen und ihres Anhanges. Man muß verlangen, daß gegen die verbrecheriſchen Zigeuner noch ſchärfer wie bisher vorgegangen wird. Rückichtsloſe Ausweiſung al⸗ ler derjenigen, die ſich kriminell betätigen, muß unbedingt gefordert werden. Mir haben nichts gegen diejenigen Zi⸗ 1 Deuner, die ſich ehrlich arbeitend ernähren. Das verbre⸗ 1 Staat⸗anwo't vermag ſie vielleicht mit Mühe wieder. gemeinheit unnachſichtig bekämpft werden. 1 „ N* Spezial. Tuchhaus Empfehle mein relehbanzes Lager in 5 Anzug: Kostùurm- und Maritelstoffen in guter Qualität und zu den billigsten Preisen. Vertreter: Karl Kreutzer, Seckenheim, Untere Gartenstraße 8. ene eee esse ee eee e ee 8 M unhelm, a Kepplerstr. 19 1 Santa zimmer 1. a 32 Min. v. Hauptbahnhof mi Spiegelschrank, beste. i Breitestraße K 15 4 1 auf Grund jahr- Qualität, mit Garantie. .— zehnt Hande 2 8 5 2 S uate rents. und Bücher.] Goldbirke poliert, komplett 825.- Mk.. — Revisionstätigkeit i— Im Tage N 3 2 8 gründlichen Unterricht in 7 7 625.—„ 8 Soca. Wecbselenre Kaukasisch. u franz. Nußbaum poliert — Beccen 8 a ⁊u dlelchen 5 i 0 I Keseineneceſte, Spülsg- U. 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Sie waren ihm gleichgültig geworden— vielleicht, weil man ihm ſeine Siege zu leicht gemacht hatte— bis ihm zum erſten Mal ſeit langer Zeit in Lou Meunier ein Weib in den Weg getreten war, das ihn mächtig anzog; ihre be⸗ rauſchende Schönheit hatte ihn entflammt. And da mußte er wie bisher ſeine Taktik verfolgen— durch Kälte und anſcheinende Gleichgültigkeit zu reizen, was ihm ſeine größten Erfolge gebracht hatte. Er war erſt vor kurzem aus Aegypten zurückgekehrt und ſtürzte ſich jetzt in den Strudel der Geſelligkeit. Da blieb es nicht aus, daß er oft mit Lou Meunier zuſammen⸗ traf. Auch fehlte er ſelten im Theater, wenn ſie auftrat. Jedoch war er ſehr zurückhaltend in ſeinen Huldigun⸗ gen, und kaum der aufmerkſamſte Beobachter würde ge⸗ merkt haben, wie ſehr ihn das ſchöne, rothaarige Mädchen mit den dunklen Samtaugen intereſſierte und entzückte. Aber Liſe hatte es doch gefühlt— und darum ſchlug ſie eine andere Taktik gegen ihn ein. Sie war ihm anfangs entgegengekommen und hatte verſucht, mit ihm zu koket⸗ tieren. Aber jetzt kam es vor, daß ſie ihn manchmal freund⸗ lich überſah und ihre Liebenswürdigkeit nur für ihn nicht da war, während ſie alle Welt damit beglückte. Und ſie erreichte ihren Zweck. Umſonſt war ſie ja nicht die vollendete Schauſpielerin! Der Graf wurde un⸗ ruhig, zerſtreut und ſuchte ſie mehr als je. Eines Tages machte er ihr ſeine Aufwartung. Sie empfing ihn in einem verführeriſchen Hausgewand. In weichen Falten rieſelte der ſchmiegſame weiße Stoff an ihrer ſchönen Geſtalt nieder, nur loſe in der Taille 501 einem ſilbernen Gürtel in Geſtalt einer Schlange ge⸗ alten. Das wunderbare, üppige Haar hatte ſie nur leicht auf⸗ geſteckt, und kaum vermochte der feine Kopf deſſen Laſt zu tragen. In ruhiger Anmut trat ſie ihm entgegen. „Wie liebenswürdig, Herr Graf, mich aufzuſuchen!“ Er führte die dargereichte Hand an ſeine Lippen. „Ich ſtöre doch nicht?“. „O, durchaus nicht! Ich bin ſeit kurzer Zeit von der ziemlich anſtrengenden Probe zurück— und tat eben nichts. Da iſt mir ein Plauderſtündchen mit Ihnen eine ſehr liebe Erholung— bitte!“ Sie deutete auf einen Seſſel, ſelbſt Platz nehmend, und er ſetzte ſich ihr gegenüber. Sie ſprach ruhig und mit liebenswürdiger Gleichgültig⸗ keit— ganz wie eine Dame der großen Welt. Man merkte ihr in nichts die fieberhafte Erregung an, in der ſie ſich befunden, als ihr die Zofe des Grafen Karte gebracht hatte. Schnell war ſie vor den Spiegel getreten und war befriedigt von ihrem Ausſehen geweſen. Michael Weſterbrück ſah ſich in dem gemütlichen Raum um, der mit vielem künſtleriſchen Geſchmack ausgeſtattet war— nichts Ueberladenes, Geſuchtes— die Vorhänge waren von pfaublauem Samt bee Goldſtickerei. Die mit Perlmutter eingelegten Mahagonimöbel waren ſehr koſtbar und von gewählter Form. Alles war mit größter Harmonie zuſammengeſtellt und hob in raffinierter Weiſe die Schönheit der Beſitzerin. „Darf ich fragen, mit welcher Partie Sie ſich jetzt be⸗ ſchäftigen?“ fragte er auf ihre Bemerkung hin. „In ungefähr vierzehn Tagen ſoll„Die ſchöne Helena“ in gänzlich neuer Ausſtattung herauskommen; ich ſinge die Titelpartie,“ entgegnete ſie. f „And ſingen Sie die ebenſo gern wie die Mimoſa?“ Eigentlich noch lieber Herr Graf.“ Mit bezauberndem Lächeln ſah ſie ihn dabei an.„Ich muß es ja ſogar! Es wäre ſonſt undankbar— habe ich doch dieſer Rolle mein Engagement hier zu verdanken.“ „Ich werde mich freuen, Sie darin bewundern zu kön⸗ nen,“ entgegnete er etwas zeremoniell. „Bleiben Sie noch länger in Berlin? Oder— hörte ich nicht, Sie wollten wieder reiſen?“ „Nein, gnädiges Fräulein, vorläufig bleibe ich hier.— Man hat da ſo viele Beziehungen Wicher angeknüpft. Ich hatte ſchon ganz das Heimatsgefühl verloren; aber wenn man älter wird, wird man auch ſeßhafter.“ Ar. y,. „O, wie können Sie von älter werden reden, Herr Graf!“ And ſie lachte, als ob ihr dieſer Gedanke ſehr ſonderbar vorkäme. 8 „Wenn man nicht mehr ſehr weit entfernt von vierzig Jahren iſt, muß man ſich ſchon einigermaßen mit dem Gedanken vertraut machen, meine Gnädigſte.“ „Ah, ich— ich mag nicht daran denken, alt zu werden— mir graut davor.“ „Aber warum? Es iſt doch naturgemäß und unab⸗ änderlich— man muß das Alter nicht als Feind, ſondern als Freund begrüßen, dem man weit die Tür öffnet.“ „Ich will es aber nicht— ich mag nicht alt werden, Herr Graf! Ich darf nicht daran denken, wenn ich meine gute Laune behalten ſoll. Mir iſt der Gedanke unerträglich, einſt Falten zu bekommen, mein Haar ergrauen zu ſehen — häßlich zu werden.“ „Vorläufig haben Sie ja die Befürchtung nicht zu hegen— wer noch ſo jung iſt wie Sie.“ „Ja, und ich freue mich darüber! Ach, es iſt doch ein wonniges Gefühl, jung zu ſein! Vielleicht halten Sie mich für naiv, daß ich das alles ſo frei ausſpreche— aber ich fühle nun einmal ſo— ich bin eben noch nicht modern, noch nicht blaſiert genug! Ja, ſchauen Sie mich nicht ſo verwundert an, Herr Graf— Sie ſehen Lou Meunier ein⸗ mal im Hausgewand— wie ſie iſt und denkt.“ Sie plauderten von dieſem und jenem; ihre— wie es ihm ſchien— große Natürlichkeit zog ihn mächtig an; er freute ſich darüber, und wie ein warmer Strom wirkte die 9 0 ihrer jugendfriſchen, lebensfrohen Perſönlichkeit auf ihn. ö 5 f Da fragte er ſie nach ihrer Heimat. Sie ſtockte— dieſe Frage kam ihr ſehr unvermittelt— ihm am allerwenigſten konnte ſie doch ſagen, daß ſie aus einem ganz kleinen Städtchen nicht weit von Magdeburg ſei, in welchem ihre Eltern ein Schuhmachergeſchäft hatten. Ihm konnte ſie das nicht ſagen, der ihr als verkörperte Vornehmheit erſchien, bei dem die Menſchen überhaupt erſt beim Baron anfingen. Und da ſchämte ſie ſich ihrer Herkunft in ihrem falſchem Stolz und verleugnete ihre Eltern. „Ich bin aus dem Elſaß, Herr Graf— meine Eltern ſind tot— ich ſtehe ganz allein.“ 5 Aber ſie wagte ihn bei dieſen Worten nicht anzuſehen; ſie fürchtete den hellen, ſcharfen Blick ſeiner Augen. Er merkte die Verwirrung, in der ſie ſich befand—, aus dem Elſaß war ſie— wohl weil ſie ſich Meunier nannte— das konnte aber ebenſogut Müller heißen! Wenn er nur wollte, konnte er gar leicht die Wahrheit erfahren! Schließlich aber— was tat das— was küm⸗ merten ihn ihre Angehörigen! Vielleicht war es ſogar beſſer, er wußte von nichts— denn er liebte Lou Meunier; ſie dünkte ihm das reizendſte Weib, das er je geſehen. And wenn er ſie zu ſeiner Gattin erwählte, die Operettenſänge⸗ rin mit der kleinen Herkunft— wen ging das wohl etwas an— niemand hatte ihm dreinzureden— und er ſehnte ſich nach einem eigenen Heim, und das„ſchönſte Weib Berlins“— wie Lou genannt wurde— als ſeine Gattin in dieſem Heim zu wiſſen— der Gedanke war verlockend genug, ihn auch auszuführen. „Ich wundere mich, Fräulein Meunier, daß Sie noch nicht verheiratet ſind,“ begann er da. „Und warum, Herr Graf? Sind wir Frauen nur dazu da, geheiratet zu werden? Ich hab es nicht nötig, mich verſorgen zu laſſen— ich vermag das ſelbſt glänzender als mancher Mann es mir zu bieten vermag. O, und ich bin verwöhnt und anſpruchsvoll— und launenhaft.“ Er lächelte zu ihren Worten; ſie ſchien ihn ganz außer Wettbewerb zu halten, wenn ſie ſich ihm gegenüber ſo unbefangen gerade die Eigenſchaften zuſprach, die am mei⸗ ſten geeignet waren, einen Mann zurückzuſchrecken. „Und hätte Ihr Herz noch gar nicht geſprochen? Eigent⸗ lich ſollte man das für ganz unmöglich halten!“ Anſcheinend gleichgültig fragte er das, aber doch lag eine gewiſſe Spannung auf ſeinen Zügen, als er ihre Ant⸗ wort erwartete, was ihr nicht entging. Silberhell lachte ſie da auf. Ihr entzückendes, perlen⸗ des Lachen, das ſo unwiderſtehlich wirkte, das berühmt war— keine vermochte ſo zu lachen— ſie beſaß eine förm⸗ liche Virtuoſität darin. 5 8 50 CFortſetzung folgt. Ich hatt' ein Blümlein wunderhold. Ich hatt“ ein Blümlein wunderhold Gepflanzt in meinem Garten; Und da ich in die Fremde ging, Wer ſollt' nun ſeiner warten? Lieber Regen und goldner Sonnenſchein, Beregnet's und beſcheint es! Als ich ihm hab' ade! geſagt, Da klagt' es und da weint' es. Lieber Regen und goldner Sonnenſchein, Was macht es, ſagt, was macht es? Es ſpricht, es dächte deiner nicht, Und wenn's ſo ſpricht, dann lacht es. Gtil. Skizze von Ernſt Herzog. 2(Nachdruck verboten.) Aus dem Gewühl der Menſchen tauchte mir ſein Ge⸗ ſicht herauf. Ach Gott, wieviel Menſchenantlitze ſchwimmen einem täglich auf dem Strom des Geſchehens vorüber! Man ſchaut hin und mit dem Schwinden des Bildes von der Netzhaut iſt auch der letzte Erinnerungsſchleier verflo⸗ gen. Bis auf die paar Ausnahmen, bei denen uns irgend ein charakteriſtiſcher Geſichtszug, das Aufflammen eines Blickes oder gar die beſondere Note des Zuſammentreffens mit einem Zufallsgeſicht einen Merkbuchſtaben auf die Erinnerungstafel meißelt. N Offenbar mußte ich den Menſchen, deſſen eckiger Kop mit dem unverkennbaren Monokelauge Raſſe und Eigenart ausdrückte, irgendwo geſehen haben. Wo denn nur? Rich⸗ tig. Einige Jahre mochte es her ſein, als ich Zeuge einer geringen Havarie zwiſchen zwei Automobile war und mich der Beſitzer des beſchädigten Wagens um meine Adreſſe bat. In der folgenden Gerichtsverhandlung ſah ich zwar nur ſeinen Rechtsanwalt, doch ſetzte ſich die Erinnerung an das Geſicht des eleganten Automobiliſten lange Zeit ſo tief in mein Gehirn hinein, daß bei jedem Straßenunfall, mochte ich ihn ſelbſt miterleben oder nur aus Berichten er⸗ fahren, ein eckiger Kopf mit einer monokelgewölbten Augenbraue vor mir auftauchte. Da war er nun plötzlich. Doch wie hatte ſich der Mann ſelbſt verändert! Zwar— es ſoll zugegeben werden— mir kam auch jetzt bei ſeinem Anblick zweifellos das Emp⸗ fell dies muß ein Menſch der ſogenangen beſſeren Ge⸗ ellſchaftsſchichten ſein. Frei, leichtbeweglich ſaß der eckige Kopf auf einem ſtolzen Körper. Der Blick war gebieteriſch, die Augen ſtrahlend. Doch machte die Eleganz der Klei⸗ dung einen unverkennbar ſchäbigen Eindruck. Der Anzug ſchien gewendet, denn die äußere Bruſttaſche ſaß ihm rechts. Der leidlich ſaubere Kragen zeigte an den Rändern Nei⸗ gung zur Auflöſung, und die Stiefel ſchauten mit vielen Runzeln aus einem trüben Glanz. Dennoch war die Per⸗ ſönlichkeit von einer eigenen Note umfloſſen, nicht deshalb, weil über der fadenſcheinigen Weſte ein blitzendes Mo⸗ nokel bammelte. Die Art, wie er ſchaute, den Kopf drehte, die Füße ſetzte, die Hand zum Munde führte und nun mich verbindlich grüßend anlächelte, deutete an: zwar iſt mein Aeußeres nur eine Reminiſzenz vergangener Herrlichkeit, 5 3 125 bewahre ich mir trotz aller Tücken des Schickſals. en Stil. „Verzeihung—“ Zwei Reihen blendend weißer Zähne ſtrahlten mir aus einer glanzloſen Pergamenthaut entgegen. „Irgendwann und irgendwo muß ich das Vergnügen gehabt haben.“ 5 „Baron N“ ſtellte er 0 vor.„Ich entſinne mich wohl. Es war bei einer Kolliſion meines Wagens mit einem anderen Auto. Sie hatten die Liebenswürdigkeit, mir Ihre Beobachtungen zur Verfügung zu ſtellen.“ „Ganz recht. Ich wurde einigemale deswegen zum Ge⸗ richt zitiert.“ g „Meinen nachträglichen Dank 05 Ihre Bemühungen. Ich hätte ihn gern ſchon damals abgetragen, doch war mir zufällig Ihre Adreſſe abhanden gekommen.“ Das war nun offenbar eine kleine Verlegenheitslüge. Denn ich möchte wetten: noch heute liegt meine volle Adreſſe unter dem Aktenſtück ſeines Anwaltes Aber die Ausrede berührt nicht unangenehm. Es war eine gewiſſe Ueberzeu⸗ gungswärme in ihr, die wohltat. Und, was die Hauptſache iſt: es hatte alles Stil. M 1 Wir kamen ins Geſpräch. Meine Einladung, eine Taſſe Kaffee gemeinſam zu trinken, nahm er an. Als es ane Bezahlen ging und ich den Kellner um die Abrechnung bat, kam mir mein Gaſt mit entſchiedenem Ton dazwiſchen: Ich bitte ergebenſt darum, mir die Begleichung der Kleinigkeit zu überlaſſen. a g Er zog eine verſchabte Saffiantaſche hervor und hielt ſie ſo, daß ich hineinſchauen konnte. Ich ließ mich durch die geſchickt gefalteten Inflationsſcheine nicht täuſchen, ge⸗ wahrte vielmehr, daß der einzige echte Schein in der Taſche knapp reichte, die Rechnung für einen von uns a 1 bezahlen. Ich rechnete kurzerhand mit dem Ober ab. meinem größten Erſtaunen entnahm der Baron ſeiner Taſche dennoch den letzten gültigen Geldſchein; er reichte ihn dem Ober mit einer ſehr leutſeligen Kopfneigung als Trinkgeld dar. l Stil! Stil! f Es ſollte nicht das letzte Zuſammentreffen zwiſchen uns geweſen ſein. Oft noch krafen wir uns. Jedesmal mußte ich den Stil des Barons, die Würde des Weltmannes be⸗ wundern. Ich lud ihn zu mir ein. Er kam und bat mich vorſchriftsmäßig um Gegenviſite. 8 Und auch ich ging zu ihm. Bei ſeiner Einladung merkte g ich wohl, daß ihm die Notwendigkeit meines Gegenbeſuches ſellſchaftliche Inkorrektheit zu begehen. 5 Zunächſt konnte ich den Grund zu ſeiner offenſichtlichen Verlegenheit nicht erkennen. Die Straße, in der er wohnte, war eine der vornehmſten der Stadt. Die mir überreichte Beſuchskarte war in Druck und Papier beſte Empfehlung. Die 8 veranlaßte mich, beſonders eigen Toilette zu machen. f a Der Baron wohnte im Hochparterre eines hochherrſchaft⸗ lichen Hauſes. Als ich den Portier nach näheren Angaben fragte, kam die erſte Ueberraſchung. Es war ein einziges, niedriges Zimmer und lag als Entreſol über dem ſäulen⸗ getragenen Hauseingang. Einen Ofen hatte der kahle Raum nicht. Im Winter mußte es hier ſehr kalt ſein. Im Widerſpruch zu dieſer ärmlichen Umrahmung ſtand anſcheinend das Innere. Einige vornehme Einrichtungs⸗ gegenſtände ſuchten gemütliche Behaglichkeit und Wohl⸗ ſtand vorzutäuſchen. Doch zeigten ſie ſich bei näherer Muſterung verbraucht, lahm, verſchliſſen. Stilvoll führte mich mein Gaſtgeber zu einem Stuhl, der ohne Gefahr beſetzt werden konnte. 5 Der Tiſch war gedeckt. Ein offenbar längere Zeit ver⸗ wendetes Leinentuch, im Stoff koſtbar, hüllte das ein, was man unter ihm an Schäden vermutete. Auf der Platte war eine gewählte, ſtilvolle Anordnung getroffen. Eine ver⸗ ſchabte Vaſe enthielt einige langſtielige, wenn auch künſt⸗ liche, Blumen. Drei Weinflaſchen ſtanden umher, eine maſ⸗ ſive Zedernholzkiſte deutete höchſte Rauchgenüſſe an. Selbſt eine Auſterndoſe verriet, daß hier ein verwöhnter Ge⸗ ſchmack herrſchen mußte. 5 Mein Gaſtgeber verbarg ſeine Verwirrung hinter einem höflichen Lächeln. Er lud mich zwar zu einem kleinen Im⸗ biß ein. Doch gab es weder Wein noch Auſtern, ſondern Würſtchen, abgezählt für jeden ein Paar, und Gebäck, das heißt, ein Weißbrötchen. Die verlockende Zigarrenkiſte war im Gegenſatz zu den andern Requiſiten nur teilweiſe Atrappe. „Eine Neuigkeit“, ſagte mein Gaſtgeber.„Morgen ver⸗ reiſe ich.“ a „Darf man fragen?“ „Landwirtſchaftliche Arbeiten rufen mich.“ Später erfuhr ich, daß der Baron auf einem Gut mit kleineren ſchriftlichen Arbeiten beſchäftigt wurde. Sein Hinweis auf den Zweck der Abreiſe hakte alſo ebenfalls Stil gehabt. Da beging ich eine kleine Dummheit. Zwar in de⸗ zenteſter Form bot ich dem Baron eine Unterſtützung an. Seine Antwort trennte uns für immer. Sie war nicht grob oder verletzend, doch auf duftendem Büttenpapier ſo ab⸗ gefaßt, daß eine Viederholung meines Antrages oder auch nur eine freundſchaftliche Fortſetzung des Briefwechſels an dem Stolz der Abweiſung zerſchellte. g Ich habe es dem Baron nicht übelgenommen, auch nicht, daß er mich ſeiner Zeit über die Lage ſeiner zerrütteten Verhältniſſe hinters Licht führen wollte. In ne Art lag nicht Unwahrheit im landläufigen Sinne, ſondern eine Tragik, die 1 1 8 5 f Und— Sti 4 1 Derheim.(Schwere Qué'tſchung.) Ein junger Landwirt aus Derheim kam beim Grundabladen zwiſchen en Wagen und die Wand. Er mußte ſich wegen der zu⸗ nehmenden Schmerzen ins Krankenhaus Mainz begeben, Wo eine Operation vorgenommen wurde. Schöllenbach.(Vom Auto angefahren.) In der Nähe des Bahnhofes, am Fuße des Krähberges, fuhr ein Auto aus Mannheim ein 16jähriges Mädchen an, das ein Kinderwägelchen ſchob. Das 3 Jahre alte Kind fiel aus dem Wägelchen, ohne ernſtlich beſchädigt zu werden, während das Mädchen geſchleift wurde, wobei es einen Beinbruch und Quetſchungen am Körper davontrug. Bei „Vilbel.(Schwerer Sturz vom Rad.) einer Fahrt des hieſigen Radfahrervereins nach Alzenau ſtürzte ein hieſiger Friſeur auf einer abſchüſſigen Straße ab. Er fiel ſo unglücklich, daß ihn ein vorbeifahrendes Auto ſofort ins Krankenhaus bringen mußte. Dort wur⸗ den ein Schlüſſelbeinbruch, ein leichter Schädelbrach und Geb irner'chüt“erung feſtoeſteelt. f Bremerhaven.(Stapellauf des Schulſchiffes Deutſchland“.) Auf der reichgeſchmückten Tecklenburg⸗ erft in Bremerhaven wurde das neue Schulſchiff des Deutſchen Schulſchiffvereins in Beiſein zahlreicher Ehren⸗ gäſte vom Stapel gelaſſen. In ſeiner Taufrede wies Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch auf die hohe Beſtimmung des neuen Schiffes 19 Den jungen Seeleuten ſolle es als beſte Berufsſchulung dienen. Dem deutſchen Schul⸗ ſchiffverein ſtelle er das Zeugnis aus, daß er, trotzdem ihm der Zuſammenbruch der deutſchen Seemacht zwei Schulſchiffe geraubt habe, unbeirrt am Wiederaufbau Deutſchlands mitarbeite. Frau Prifident Heineken kaufte darauf das Schiff auf den Namen„Deu ſch'and“. Unter den brau'enden Hurra u'en einer dahl.echen Zuſchauer⸗ menge ging darauf die„Deutſchland“ in das Waſſer. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 18. Juni. Sonntagsgedanken. Jetzt, um dieſe Zeit, den Sonntagsmorgen benftzen. um ſich draußen zu ergehen und all das Herrliche zu genießen, das die aufgeſchloſſene Na'ur bietet. iſt eine Quelle ungetrübter Freuden. Beſonders denn. wenn man ſo ganz allein und ohne den Wunſch, ein Rekordwanderer zu ſein, ein ſtilles Plätzchen an einer Waldlifiere oder eine zichtung inmitten wogender Getreidefelder auffucht und ſich frei dem Erlebnis hingibt, das eine ſol e Sonn⸗ tagsmorgenſtunde dem ſchenkt, der dafür empfen nich iſt. Die Einſamkeit und Stille, die uns umgibt. das Ferneſehen der Menſchen regen zum Selbſtbeſinne! an und daraus können wir mehr an Freude, mehr an Hoch⸗ gefühl, mehr an innerer Erbauung ſchöpfen, als der⸗ jenige glaubt, der ſich noch nicht dieſem Zauber hinge⸗ geben hat. Sehr richtig hat Friedrich Nietzſche, der große Philoſoph, einmal geſagt:„Die größten Ereigniſſe, das ſind nicht unſere lauteſten, ſondern unſere ſtillſten Stun⸗ den.“ Solche ſtillen Stunden bedeutet das Alleinſein an einem Sonntagmorgen in Gottes freier Natur, ge⸗ rade jetzt. Der heilige Friede und das trotzdem fühl⸗ bare Geheimnis der Schöpfung, die der Natur ent⸗ ſtrömen, wecken ein wundervolles Echo in unſerem Innern. Es klingen Saiten in uns an, von deren Exiſtenz wir ſonſt keine Ahnung haben oder di ir lä 1 det duc den Aung Wir laſſen uns über die nüchterne Landſtraße, auf die wir ſonſt im Leben dahinpilgern, hinaustragen in die Weite des Firmaments und das Jubilieren der Vö⸗ gel, die frei und ſtolz im Aether, fernab aller Erdenſorge, ihr Danklied dem Schöpfer ſingen, erhebt auch uns in lichtere Höhen wo wir der Sonne näher ſind. Manch Häßliches das aus dem Leben geboren, in uns ſich feſt⸗ geſetzt hat, fällt ab und verblaßt, beſſeren Regungen Platz machend 51 Stille Stunden, ſie 15 für den Menſchen nicht oß nach dem Worte Nietzſches große Ereignis, ſie ſind 7 70 Gottesdienst. Beſinnen auf das„Woher“ und das 8 ohin“ und wenn wir, beglückt, den Weg zurück ins fiaben gehen, um dann Gott die Ehre zu geben und wirk⸗ ichen Gottesdienſt zu feiern, ſo wiſſen wir, daß die beſte Vorhereitung uns die ſtille Stunde geweſen iſt, die wir raußen in dem„verlorenen Winkel“ gefeiert. Glücklich ie die dieſes Myſter um zu verſtehen wiſſen. Auch hier gehört der Friede denen, die guten Willens ſind Beſchleunigte Elektrifizierung der Rebenbahn. Eine in Mannheim abgehaltene Aufſichtsratsſitzung der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft beſchloß, die Elektrifizie⸗ rung der Bahn Mannheim— Heidelberg ſofort in An⸗ griff zu nehmen. Die Elektrifizierung der Strecke Mann⸗ heim—Seckenheim ſoll bis ſpäteſtens November d. J. beendet ſein. Die Reſtſtrecke bis Heidelberg ſoll bis Mitte nächſten Jahres elektrifiziert werden. Tagung des bad. Landbundes. Die Landesver⸗ ſammlung des bad. Landbundes findet am Sonntag, den 26. Juni in Seckenheim im„Schloß“ ſtatt. Damit wird verbunden die Bannerweihe des Junglandbundes Seckenheim. Die Ortsgruppe Seckenheim wird beſtrebt ſein, den Gäſten im gaſtfreundlichen Seckenheim außer den Sitzungen einige angenehme Stunden zu bereiten und wird das Programm noch näher bekanntgegeben werden. Aus der ſoz. Partei. In einer gut beſuchten Partei⸗ mitgliederverſammlung am Donnerstag Abend wurde der Gemeindevoranſchlag behandelt und beſchloſſen, ent⸗ ſprechend den vom Gemeinderat getroffenen Ueberein⸗ kommen die Zuſtimmung zu geben Dabei wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Partei das Vertrauen in den Gemeinderat ſetzt, daß er in einer noch um⸗ ſtrittenen Frage auf dem Gebiete der Pflege für Kunſt und Wiſſenſchaft eine Entſcheidung trifft, die den berechtigten Wünſchen der Arbeiterſchaft, auch im Hinblick auf die demnächſt beginnenden Eingemeindungsver⸗ handlungen, entgegenkommt. Auch den Bedingungen zur Vereinigung mit Mannheim wurde zugeſtimmt. Sollte von irgend einer Seite Veranlaſſung genommen werden, an den Uebereinkommen zu rütteln oder zu bekunden, daß das ausgeſprochene Vertrauen trügeriſch wäre, dann müßte von der Partei der ganze Komplex von Problemen aufgerollt und grundſätzlich behandelt werden Milchpreis⸗Herabſetzung. Wie aus einer Veröffent⸗ lichung erſichtlich, hat der Landbund hier den Milchpreis auf die durch die freie Gewerkſchaftskommiſſion gepflogenen Beſprechungen herabgeſetzt und zwar für Händler auf 25 Pfg. und direkt an Verbraucher auf 30 Pfg. Die Bad. Jugendherbergen halten heute Samstag und morgen Sonntag ihre Hauptverſammlung in Bruchſal ab. Aus dem Jahresbericht iſt zu entnehmen, daß im Laufe des Geſchäftsjahres 1926 trotz großen Schwierigkeiten die 3 erſten badiſchen Eigenheime der wandernden Jugend übergeben werden konnten Es ſind dies Eigenheim Reiſenbach i. Odenw., Eigenheim Sohlberghaus und Eigenheim Ueberlingen a Bodenſee. Im übrigen Jugendherbergsnetz wurden neu errichtet: J.⸗H. Mummelſee, Schönau i. W., Titiſee, Boxberg. An Verbandshäuſern wurden als J.⸗H. zur Verfügung geſtellt: Feldberg(Natfr.), Häuſern(Natfr.), Nordrach Ernsbach(Natfr.), Jugendheim Feldberg(Karitas verband) Gutachheim bei Hornberg(Ibd. f. entſch. Chriſtentum) Die übrigen Jugendherbergen wurden wohnlicher ge⸗ macht und die Schlafeinrichtung verbeſſert. Eingegangen ſind folgende J. H. Löffingen, Lörräch, Mundelfingen, Schopfheim und Iſtein, weil di Räume anderweilig benötigt wurden. Ende 1926 beſtanden 3 Eigenheime und 120 Jugendherbergen. Die Uebernachtungszahl in ſämtlichen Jugenherbergen des Landes Baden iſt im Jahre 1926 von 99000 auf 137522 geſtiegen. Die Zahl der Mitglieder betrug 3376. Filmſchau. Die Edenlichtſpiele bringen dieſe Woche wieder einen beliebten Wildweſt⸗Jilm„Das Teufelsmädel“. Durch ihren Mut wird Barbara Hampton Cheriff und weiß ſich auch trotz allen Ränkeſpielen durchzuſetzen. Weiße Tauben— Schwarze Stadt“ iſt ein Komödien⸗ ſpiel, in dem die nichtsahnende Elſe ihrem heimlichen reichen Verehrer Tasnady doch zu eigen wird. Aktuell iſt jedenfalls„Der Großflugtag in Mannheim Allen denjenigen, die dem Schauſpiele nicht beiwohnen konnten, iſt hier Gelegenheit gegeben im Film die mannigfaltigen Darbietungen in der Luft zu ſehen. Den Schluß dieſes reichhaltigen Programms bildet ein Vorſpannfilm„Der Seekadett“. Die Könige des Humors„Pat& Patachon“ haben ſich für kurze Zeit mal wieder im Palaſt⸗Theater etabliert. Ihre Gaſtrolle„auf hoher See“ iſt ſo vielſeitig und köſtlich und ſo reich von witzigen Erfindungen und Ueberraſchungen, daß man immer wieder ſeine Lach⸗ muskeln in Bewegung ſetzen muß. Als Gegenſtück bringt ein Film„Die Brücke der Verzweiflung“. Die Tragik und Geſchichte der Liebe und des Lebens iſt manchmal recht bitter. Auch hier führt das Schickſal 2 Menſchen an die Brücke und beinahe wären ſie als Opfer auf dem„Friedhof der Namenloſen“ beigeſellt, wenn nicht in letzter Stunde ſich alles noch zum Guten gewandt hätte Der Film ſpielt in Lacarno und übt durch die Landſchaftsbilder einen bezaubernden Reiz aus. Geſchäftliche Mitteilungen. Die bekannte Firma Kaufhaus zum Tatterſall, H.& F. Vetter, Schwetzingerſtraßze 22/24, Mannheim hat unter dem Namen Kaufhaus Tatterſall in M 7, 19 einen vierſtöckigen Er⸗ weiterungsbau eröffnet. Das Haus, welches lange Jahre einem Schuh⸗Engroßgeſchäft als Lager gedient hatte, iſt einer durch⸗ greifenden Umgeſtaltung unterworfen worden. Das Innere des Hauſes ſetzt in Erſtaunen. Jedes der 4 Stockwerke beſitzt eine Tiefe von 35 m. Die hellen und luftigen Räume mit der formſchönen in lichten Farben gehaltenen Einrichtung frappieren doch ihre Einfachheit. Jeder Prunk iſt vermieden, alles iſt ſachlich und aufs praktiſche geſtellt. Das neue Kaufhaus M 7, 19 beweiſt, daß auch mit beſcheidenen Mitteln hervorragendes geleiſtet werden kann. Der Grundſatz mit verhältnismäßig wenig Mitteln gutes zu leiſten, liegt auch der Reklame des Hauſes zu Grunde. Als Motto des Hauſes iſt zu leſen:„Alles was dich kleidet“ und „alles für den Heim“. bollesdlen-öranagg in Jer kön. fre: avſonntag. Samstag: 2—4, 5-7, 8 Uhr Beicht. ½8 Uhr Oktavandacht. Sonntag: ½7 Uhr Beicht. ½8 Uhr Frühmeſſe mit G. K. des Konſultorenvereins u Monatskommunion der Jungfrauen ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Ausſetzung. 12—1 Uhr Bücherei. ö 1 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen und Corporis⸗Chriſt⸗ Bruderſchaft. 2 Uhr Jungfrauenkongregation. Sonntag bis Mittwoch: ½8 Uhr ab Oktavandacht. Montag bis Donnerstag: ½7 Uhr ab Oklavamt. Freitag: 5—7 Uhr Beicht. Serz⸗Jeſu⸗Feſt. Samstag: ½7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt Hoesdleng Manung I Her epongel. Rirche: ugendſonnkag,(19. Juni 1927.) ½10 Uhr Feſtgottesdienſt. Prarrer Kunz. Nachm Jugendfeſt im Wald(Näheres wird durch kirchliche Verkündigung bekanntgegeben.) Aerztl. Sonntagsdienst: Dr. Spitzmüller, Luisenstr. 28. Beginn: Heute Samstag nachmittag 4 Uhr. Nenner Anke. 8 Mittwoch, ſtatt. Die ind! Benanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Am Montag, 20. guni 1927, vorm. 11 Ahr wird das Graserträgni ö meiſtbietend verſteigert. 1 975 e e daunntmachung Und Einladung. den 22. Juni 1927, nachm. 8 Ahr findet im Rathausſaale eine 7 85 ölzung des Bürgerausſahuſſos verehrl. Mitglieder werden mit dem Erſuchen iches und vollzähliges Erſcheinen eingeladen. Tagesordnung: „Einrichtung einer Dampfheizung im Rathaus. Errichtung einer Wandererherberge in der Waghalle. „Erſchließung von Baugelände. Herſtellung der Ortsſtraßen. „ des Weges beim Staatsbahnhof. * des Hallenweges. 5 eines Ge dem Staatsbahnhof ae e „ der Kanalanlage in der Kapellenſtraße. Verlängerung des Kanals nach der Bismarkſtraße. Herſtellung eines Kanals am Staatsbahnhof. Verlä daaplgg ng der Waſſerleitung nach dem Wald⸗ . Aatlungerung der Waſſerleitung nach der Bismarkſtr. uſchluß d. Gemeindewohnungen an die Gasleitung. Einbau von W'᷑ 0 der Schloßwirtſcafl. gen iu dem Seitenbau . en eines Wohnhauſes in der Leopoldſtr. mbau des Saales der Schloßwirtſchaft. Exlaſſung einer Vergnü ü ie Gemeinde See e e 5 5 Errichtung einer weiteren Schutzmannſtelle. um pünktl % A S e ———— 22 S E S ——— 8 1 19. Erſtellung eines Schulhausanbaues mit Turnhalle. 20. 0 einer Leichenhalle. 21. Erlaß einer Gemeindebeamtenſatzung. 22. Bewilligung eines weiteren Kredits zur Gewährung von Baudarlehen. 5 23. Bewilligung eines Kredits zur Erwerbung von Baugelände. 24. Feſtſetzung der Kiesgrubengebühren. 25. Beitritt der Gemeinde zum Bad. Sparkaſſen⸗ und Giro⸗Verband. ö 26. Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1927/28. Seckenheim, den 15. Juni 1927. Der Bürgermeiſter: lachs. Cband. Iftännerverein Socfenbeim. Unſer Verein beteiligt ſich morgen Sonntag, 19. Juni am Jugendsonntag der evang. Jugend. Sammlung: ½3 Uhr nachm an den Planken Abmarſch: 3 Uhr Zahlreiche Beteiligung wird erwartet Der Vorſtand. bewerbeberein decenbelm. Montag, den 20. Juni, abends 8 Ahr iflilglioder⸗erſammlung im„Neckartal“. Tagesordnung: Geſchäftliches. Steuerangelegenheiten. Beſuch des Planetariums. Verſchiedenes. f In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung bittet um zahlreiche Beteiligung Der Vorſtand. Erbsen zu verkaufen Pfund 20 Pfg. Luiſenſtraße 9. Herrliche Lochen erzeugt Lockenwasser „SMA“ Eine Ueberraschung für jede Dame. Germanla-Drog srle Fr. Wagner Nachf. Haudöinöbüchlein zu haben in der Papierhandlung Zimmermann Ww. Todes-Anzeige. Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater u. Großvater Georg Wagner im Alter von 81 Jahren sanft entschlafen ist. Nvesheim, den 18. Juni 1927. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nachmittaęs ½4 Uhr vom Trauerhause Alte Schulstraße 184 aus statt. Sattler „Sängerbund“ Seckenheim gegründet 1865. Heute Abend ½9 Ahr Mitglieder- Versammlung. Die Herren Vorſtandsmitglieder werden gebeten, eine halbe Stunde früher zu er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Lurnerbung Jaon decenbeim 6. b. Unſere 1. Handballmannſchaft beteiligt ſich morgen Sonntag an den Pokalspielen des Turn⸗ und Fechtklub Nußloch. Treffpunkt der Radfahrer um ½6 Uhr am Lokal. 6˙⁰ Uhr. Der Spielwart. Zug ab Station Seckenheim Badischer Landbund Ortsgruppe Seckenheim. Oer Milchpreis⸗ beträgt nach Vereinbarung ab morgen: ab Stall an den Händler 25 Pfg. ab Haus im Kleinverkauf 30 Pfg. f Der Vorſtand. Tupl's Hostansulz allbekannt ist zuch für Sie der einzig richtige Trank Machen Sie eine Probe zu 100 Etr. für 4 Mk. mit Heidelbeerzusatz 100 Ltr. für 5 Mk. und Sie sind erstaunt über Güte und Bekömmlichkeit des Trunkes Verlangen Sie Werbeschrift von Ihrem Kaufmann oder vom Hersteller der Mährmittelfabrik A. Zapf, Zell a. H. Bad.) 0 1 Ses. gesch. ſflänner-Hoſangverein öehenbein. (gegr. 1861) Unſer Verein beteiligt ſich morgen an der Fahnenweihe des Geſangvereins Frohſinn(Station). Die Sänger ſammeln ſich um ½1 Uhr im Lokal. Abmarſch punkt 1 Uhr. Ich bitte um rege Beteiligung. Der Vorſtand NB. Heute Abend Probe. D. O. faul. Jungmt.-berein delendelm. Morgen Sonntag, 19. Juni begeht unſer Nachbarverein Ilvesheim ſein 13 jähriges Stiftungsfeſt. Abmarſch der Einzelturner vom Lokal „Zum Hirſch! um ½8 Uhr zum Feſt⸗ gottesdienſt in Ilvesheim mit anſchließendem Einzelturnen. Nachmittags 1 Uhr Abmarſch vom Lokal „Zum Hirſch“ zum Feſtzug mit Trominler⸗ und Pfeiferkorps. 5 Alle Mitglieder des Vereins(in Sport), ſowie die Mitglieder des Arbeiter⸗Vereins ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. —— tele Tumerſhaft eckenheim E. V. Einladung. Zur Feier des 20jährigen Beſtehens findet am Samstag, den 25. Juni 1927, abends ½9 Ahr im Vereinshaus ein Feſt⸗Bankett mit auserleſenem Programm ſtatt. ö Sonntag, den 26. Juni, vorm. 11 Uhr Stafettenläufe durch Seckenheim. Um 2 Uhr Feſtzug nach dem Waldſpielplatz, dort ab 3 Uhr allgemeine Freiübungen und ſportliche Kämpfe. Hierzu ladet die freundlichſt ein Einwohnerſchaft Der Turnrat. Morgen Sonntag Abend ab ½7 Ahr Lam⸗Anierganlung im„Stern“ wozu wir freundlichſt einladen. Der Iilcpreis an die Konſumenten beträgt vom 19. Juni ab b durch den Händler 30 Pfg. pro Liter, an die Produzenten durch den Händler 24 Pfg. pro Liter. Nee vereinigten Milchhändler. finſehbranniwein empfiehlt Wilh. Sponagel Branntweinbrennerei. Die Bezirks- Spurkusse hadenburg Filiale Seckenheim Spar-Einlagen mit 6% u. höher Scheck- und Glro- Einlagen mit 4½ Prozent garantiert die Wertbeständigkeit hat Scheck- und Giro-Verkehr verzinst besorgt Ueberweisungen spesenfrei, 0 nach allen Plätzen Deutschlands zieht eln auswärtige Schecks übernimmt An- und Verkauf, sowie Aufbe- wahrung v Wertpapieren aller Art vermittelt Devisenaufträge gibt wertbeständige Darlehen ver- schiedener Art eröffnet laufende Rechnungen ö ohne Kreditgewährung gewährt wertbeständige Kredite in laufen- der Rechnung gegen Sicherheit diskontiert Wechsel erledigt sonstige zur Vermögens verwaltung erforderliche Geschäfte 11 die Oeffentliche Lebensver- vertritt sicherungs- Anstalt Saden in Mannheim. erteilt Auskunft in Aufwertungsan- gelegenheiten. Kassenstunden: Samstag von 8—12 Uhr, an den übrigen Werk- tagen von 8—12 Uhr und von 2—4 Uhr. 3 cle liesangverein„Frohsin* Seckenheim-Holonie. Unser Verein begeht am 19. Juni auf dem Sportplatz des Turnvereins Seckenheim bei der Kolonie das Fest der Fahnerweihe 0 LLL und erlauben wir uns, die Einwohnerschaft Seckenheims zur Teilnahme freundlichst einzuladen. Am Montag, den 20. Juni werden ab nachm. 3 Uhr Volksbelustigungen stattfinden. Für Speise und Getränke ist bestens gesorgt. Der Vorstand. Ab 1 11 . ke E Fußball Vereinigung 98 Cechenheim E. VB. Morgen Sonntag ſpielt die N 1. 2. und Jugendmannschaft in Wiesloch. Abfahrt am Staatsbahnhof: 2. Mannſchaft 1125 Uhr 1. Mannſchaft und Jugend 12286 Uhr Zahlreiche Beteiligung erwünſcht Der Vorſtand. Frele Purnerſchaft. U. denenbeim. (Fußballabteilung) Morgen Sonntag nachm. 35 Uhr 5 1 Fteundſchaftstreffen gegen Wiebli ngen auf hieſigem Platze. Vorher Jugendſpiel Seckenh.—Wieblingen. Zum Beſuche ladet ein Der Vorſtand. NB. Die zweite Mannſchaft ſpielt gegen Rohrhof J in Rohrhof. Abmarſch um 1 Uhr ab Waſſerturm. D. O. 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