Fümelag, 9. Jull 1927 Bezugspreis! Für den Monat quli 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg.⸗ Bei Wiederholung Rabatt. Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages. und Anzeigenblatt ür deckenheim und Umgebung Reklamen! 60 R.⸗Pfg. fla. 157 0 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchüftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Der Streit um den Nationalfeiertag. Ein Beleg für Deutſchlands innerpolitiſche Zerklüftung. Berlin, 8. Juli. Die beiden wichtigſten politiſchen Stellen, der Reichs⸗ rat und der Reichstag haben ſich ſoehen in P lelberatungen mit der Frage be Auguſt zum Nationalfeiert oder nicht. Hierzu lagen zwei An das Zentrum verlangt dieſer ein Sonntag i dem 11. Auguſt als Nation werden ſolle, während von deu beantragt worden war, daß diejenigen am 11. Aug uſt 1919 in den Ländern g waren, auch vom Reiche geſchützt werden ſollen. rend nun der Rechtsaussſchu des Reichstages, dieſe beiden Anträge zur Debatte ſtanden, ſchließung kommen konnte, hatte ſich der q Stimmen dahin ent 11. Aug uſt als Nationalfeier en ſei. Damit iſt alſo der Reichsrat dem Reichstag in der Entſcheidung zuvorgekommen, herein bezweifelt wer dieſe Tagungsperio deutung erlangen wir morgen in Ferien geh tiſche Lage bei weitem noch nicht ſo g ſcheint, wie es angeſichts dieſer Frage, die des deutſchen Volkes zerklüftet, zu wünſ wegen hat ſich denn auch der Rech mittag nur in einer eingehenden des Verfaſſungstages befaß dazu entſchließen, dieſelbe au ſitzung zu ſetzen, ſondern zog es vieln ehen, ohne eine Entſcheidung getrof⸗ raktiſch bleibt es daher auch in die⸗ daß nur in Baden und Sachſen er Feiertag betrach⸗ Bundesſtaaten ſich icht anſchließen. Daß dieſe inner⸗ keineswegs erfreulich iſt, bo⸗ onderen Betonung mehr, ſo daß Seite der dringende Wunſch dürfte, die ſchon ſeit Jahren beſtehende lich nach der einen oder anderen Seite zu 5 ſtens dieſes Bild der inneren Zer⸗ riffenheit des deutſchen Volkes für immer ver⸗ ſch windet. N Die Frage der Militär atlachees. Die Reichsregierung wartet zunächſt ab. d Berlin, 8. Juli. deutſcher Mi⸗ und ausländiſchen denen gegenüber von zu⸗ die Rechtslage hinge⸗ er Auffaſſung nach Araikel ertrages vollkommen geklärt iſt. b Germain enthält eine d die öſterreichiſche Regie eung Jahre 1921 an die Botſchafterkonferenz unter Interpretation des ent⸗ Das Generalſekretariat der Bot⸗ e dann unter dem 28. Februar 921 Ausdruck Militärmiſſion nicht auf die uwenden ſei. Somit iſt die Entſendung Ziaolldebatte im Reichstag. Die Vorlage in der Ausſchußfaſſung angenommen Berlin, 8. Juli. stagsſitzung eröffnete Präſident unächſt wurde die Verlängerung Meiſtbegünſtigungsvertrages mit owie die Vereinbarungen mit Frankr den Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland u beckengebiet in allen drei Leſungen angenommen. Verabſchiedet wurde ſodann ein die vorläufige Anwendung von Wirtſcha die Reichsregierung Reichsrates und eines Reichskagsaueſ abkommen mit ausländiſchen Staate dringenden Wirtſchaftsbedürfni Reichstag nicht verſammelt iſt, Dauer von drei Monaten anzunehme Das Haus nahm weiter in zwei ratung einen Geſetzentwurf an, der ermächtigt, zur Förderung d ſchüſſe des Reiches bis höchſten Die heutige Rei Loebe um 1 Ahr. der Geltungsdauer des Paraguay, chäftigt, ob der 11. eſtimmt werden ſoll träge vor, indem einmal e, daß der 11. Auguſt, wenn ſt, ſonſt der erſte Sonntag nach eiertag angeſehen nationaler Seite eiertage, die nd dem Saar⸗ Geſetzentwurf über tsabkommen, der uſtimmung des chuſſes Wirtſchafts⸗ n im Falle eines ſſes und im Fall, daß der jedoch längſtens für die Reichsrat mit ter und dritter Be⸗ ez daß der die Reichsregierung lichen Siedlung 3 s 70 Millionen Mark zu 40 gegen 25 doch mußte von vorn⸗ ſer Entſchluß noch für de des Reichstags praktiſche Be⸗ d, nachdem der Reichstag bereits t und außerdem die innerpoli⸗ es Geſetzes den, daß die des Zuckerzol⸗ er. Entſprechend eſtenrates fand he tt, während die allgemeine bei der dritten Beratung er⸗ Nun folgte die zweite Beratung d über Zolländerungen. Erhöhung les und über Ermäßigung der Zuckerſten einer Vereinbarung des Aelt die Einzelberatung darüb Ausſprache erſt morgen eklärt zu ſein einen Großteil chuß heute nach⸗ Debatte mit der Frage t, doch konnte er ſich die morgige letzte Plenar⸗ elmehr vor, ausein⸗ te den Mehlzoll als Mühleninduſtrie. Ringes für ein privates ſiſcher Kapitali⸗ g ig(Soz.) bezeichne ein glattes Geſ enk an die kartellierte Es ermögliche die Schließung des Mehlmonopol unter der ſten. Die rechtsſtehen Getreidekonkurrenz ver erhöhen. Das Volk ſoll hu Kartoffelzolls komme grundbeſitz zugut hohe Beiträge za Abg. Heddermeyer(Kom) nannte die Reichs⸗ regierung eine Regierung der Volksaushungerung, wes⸗ wegen der Redner zur Ordnung gerufen wurde. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf§ Reichskanzlers und des Reichsfinanzminis en(D.) die Ver⸗ chland müſſe ſich Die Erhöhung keine Vorteile teuernd wirken. kämpfte die Schutzzölle f dem Ernährungsmi⸗ Frechheit vor und wurde dafür zur Ord⸗ Führung franzö ˖ Parteien wollen die ausländische hindern, um die Inlandspreiſe zu ngern. Die Erhöhung d dem oſtpreußiſchen Groß⸗ t er den Deutſchnationalen recht fen zu haben. P em Jahre dabei, er 11. Auguſt als geſetzlich geſchützt tet wird während dieſem Vorgehen n politiſche Spaltung darf wohl keinetlei bes wohl von jeder ſprochen werde Streitfrage end regeln, damit wenig die übrigen Herbeirufung des ters wurde ab⸗ Nun forderte Abg. Dietrich⸗Bad billigung der Schweineproduktion. Deutſ dabei vom Auslande unabhängig machen. der Kartoffelzölle werde den Produ bringen, für die Verbraucher aber ver Abg. Obe ndiek(Kom.) be im allgemeinen. Der Redner war niſter bodenloſe nung gerufen. Sodann beantragte gung der Sitzung, bis parteien zum Wort meldet. Dazu erwiderte Landwirte könnten ihre k den opfern, denn ſie war Ernte gehen zu können. Der kommuniſtiſche Antrag wurde abgelehnt. Wurm(Soz.) erklärte, es ſtehe eine (Widerſpruch rechts), d t die Preiſe hochh hebung der F ange es in Deut Hundefleiſch nähren, hrungsmittel ſtattfinden. die Begrundung, die e, wäre voller Wid (Soz.) den Zuckerzoll reis verteure und ein An der Frage der Entſendung litärattachees haben ſi Preſſe Erörterungen geknüpft, ſtändiger Stelle erneut auf wieſen wird, die nach erſailler V riedensvertrag von St. Abg. Stöcker(Kom.) Verta⸗ ich ein Redner der Regierungs- Abg. Weiden höfer(B oſtbare Zeit hier nicht. ten ſehnſüchtig darauf, hat ſich ſchon im gewandt, mit der rechenden Artikels. chafterkonferenz eſtgeſtellt, daß der Militärattachees an deutſcher Militärat politiſchen aber für Deutſchl ſich für deutſche heit gegeben hat und noch gi de zu debattieren. hängt davon ab, wann Deutſchland hier⸗ unkt für gegeben anſieht. ü t dem Erſuchen, Abg. Frau gute Ernte bevor mit Hilfe der Zölle jetz Rednerin beantragte Au erhöhten Schweinezolls. Sol Menſchen gebe, die ſich mit keine Zollerhöhung auf Na Abg. Putz(Kom.) erklärte, die Regierung der Zollvorlage geb während Abg. Henke da er den Zuckerp Konſumrückgang zur Folge haben werde. 8 Zum Schluſſe der Ausſprach „Diüſſeldorf(Kom.), daß die blü nen Zollſchutz brauche. proletariſches Standgeri f Der ſozialdemokratiſche Antr Jauttermittelzölle wurde in name 442 gegen 192 Stimmen kraten, Kommuniſten und gelehnt, ebenſo auch alle a wolle man ütterzölle, ſtatt eutſchland noch ßigkeit. Die Entſendung iſt d. Augenblick kaum akut, da Militärſachverſtändige ohnehin Gelegen⸗ bt, die ſie intereſſierenden Die Ent'endung deutſ her and auch im gen im Auslande Militärattachees für den Zeitpus 5 rung verhält ſich zunächf befindet ſich im Stadium noch nicht gefaßt worden. Standpunkt der italieniſchen Negierung. In der Frage der Zulaſſu tach ees an den de niſche Regierung nicht im Gegenſatz ſches Recht, das Deut allem nach dem Eintritt? a der mit der völligen Gleichſtellung mit den anderen M gliedern de; Bundes verbunden ſei. Die Reichsregie⸗ t abwartend; die Angelegenheit der Erwägungen, Beſchlüſſe ſind ſinnlos nannte, e betonte Abg. Weber ⸗ derinduſtrie kei Die Regierung müßte vor ein cht geſtellt werden. ag auf Herabſetzung der tlicher Abſtimmung mit emolraten, Sozialdemo⸗ Bayeriſchen Bauernbundes ab⸗ übrigen Aenderungsanträge. Die Vorlagen wurden in der Ausſchußfaſſung angenom⸗ 22 ͤ Es folgte die zweite Lefung der Vorla Steuermilderun ſionen zum Zwecke September 1 ng von Militärat⸗ en vertritt die italie⸗ den Standpunkt, daß dieſe Zala Deutſchland auferlegten eine vielmehr als ein diplomati⸗ and ohne weiteres zuſtehe, vor eutſchlands in den utſchen Botſcha ſtehe, zu der ge zur Ver⸗ sgeſetzes, er Rationa⸗ 8. ölle in(K.) lehnten 5 länge rung des dur Erleichterung von Fu Uſierung bis zum 30. di Die Abgg. Hertz(S.) und bed Vorlage ab, weil ſie ein Geſchenk für die Kapitaliſten . g. Dr. Brüning(8.) beſtritt dieſe Tendenz der Vorlage, die dann in zweiter in dritter Leſung ange⸗ nommen wurde. d Sodann wurden noch einige weitere kleinere Anträge, n 5 jedoch kein großes Intereſſe mehr erregen konnten, eraten, worauf ſich das Haus auf morgen v t Oſtfeſtungen und Beſatzungsverminderung. England erhebt leinen Einſpruch gegen die Herab⸗ ſetzung der Truppenzahl. London, 8. Juli. In maßgebenden Kreiſen Londons betont nach der vorgeſehenen Beſichtig n durch die franzöſ ung der zerſtörten öſtlichen iſchen und belgiſchen Mili⸗ Berlin eigentlich einer Herabſetzung n nichts mehr im W. habe Deutſchland durch ſeine Feſtunganlage tärattaches in der Beſatzungstruppe te ben. würde. Leider aber anfänglich widerſpenſtige Haltung in der Königsberger Frage England die Möglichkeit genommen, in Paris in der Beſatzungsfrage vo tſtellig zu werden. Ein ſpontaner Akt Deutſchlands läge zurzeit leider nicht vor, aus welchem Grunde England in dieſer Frage zurzelk kaum etwas unternehmen könne. Ein ſolcher ſpon⸗ taner Akt ſei aber nötig, um die Franzoſen von der Un⸗ richtigleitihter eigenen Haltung zu überzeugen. England habe von ſich aus nichts gegen eine Ne d u⸗ zie tung der Beſatzungstruppen einzuwenden. 5 —:— Rückblick. 5 2 In der Politit merkt man vorläufig die San 5 gurkenzeit nur inſoweit, als eine Sta ation in den Beziehungen zwischen den verſchiedenen taaten eingetre⸗ 77 95 Es hat ſich in der vergangenen Woche gar nicht abge politik betrifft, lebhafte Tage vorhanden, und die Schwule, die gegenwärtig die Sonne über die Erde verbreſtet, ben herrſcht auch unſer neff Leben. deulſchen Jollſchugebier beirihft. zum Abe. 8 entſchließen kann, Recht Recht ſein zu laſſen und nicht neue Vorwände zu ſuchen, durch die man ſich ſeinen Be ö fungen entziehen könnte. Hoffentlich iſt bis zum der ganzen Entwaffnungsangelegenheit der deutſch⸗ Bot⸗ ſchafker in Paris, Dr. v. Hoeſch, ſo weit hergeſtellt, daß er die Verhandlungen, die da notwendig werden, felbſt führen kann. müter ſtark erregt. Insbeſondere der Bechuß des Reichs rates, die Zollvorlage nicht ſo hinzunehmen, wie ſie dis Regierung unterbreitet hat, hat die Situation weſentlich hafter zu. Vor allem hat die Zollvorlage die Ge⸗ . eichs⸗ eine Lösung zuſtande kommt. Man darf aber annehmen, daß für den Fall, daß der Reichstag die Vorlage algen. tiert, auch im Reichsrat ein Umſchwung eintreten wird und daß ein Einſpruch des Reichsrates unterbleibt. Im Schoße der Regierung ſelbſt ſind wegen der Ein⸗ bringung des Reichsſchulgeſetzes Differenzen ent⸗ Welt geſchafft werden können. Es dreht Gen vor allem um die Forderung, die Einbringung des Geſe zu beſchleunigen. Inſoweit ſcheunt man zu einem Lom⸗ promiß geneigt zu ſein, als die 3 ſchnell wie möglich dem Kabinett und dann den. parlamen⸗ tariſchen Körperſchaften zugeleitet werden ſoll. Ob es abet auch möglich iſt, die ſachlichen Differenzen, zu denen es nach allem, was man hört, auch im abinett ſchon zu kommen ſcheint, auszugleichen, iſt eine andere Frage. Für zu unterhalten, da bisher der Entwurf noch nich vorliegt und man noch nicht weiß, wie er überhaupt aber wohl oder übel ihre Ferien durch eine Sep tember⸗ tagung unterbrechen müſſen. Die entſcheidenden Fra⸗ ſo handelt es ſich beim Reichsſ ſetz, beim neuen Zoll⸗ bliebenen Geſetzen um Fragen die für die jetzige 2 5 e e nicht unerhebliche Schwierigkeiten in ſich ergen. 8 All dieſe Dinge aber haben im Volke nicht ſo viel Beunruhigung hervorgerufen wie die Meldung, daß die Höhe zu en Seiten der Regierung iſt zwar die Abſicht, eine Mietsſteigerung vorzune men, ener⸗ rücht nicht aus den Fingern geſogen worden ſein. f Ganz gleich, ob an dem Gerücht aber etwas mapa„ iſt oder nicht, muß in dieſem Zuſammenhange denn doch a feſtgeſtellt werden, daß wir uns in einer erſchreckenden daß der Preis aufbau, der ſtatt des angekündigten Preisabbaues ſich durchgeſetzt hat, nicht dazu angetan it, das deutſche Volk mit Befriedigung zu erfüllen. ſollte gerade von ſeiten der Regierung mit aller Macht tion geſchaffen wird, deren letzte Konſequenzen noch nie⸗ in Deutſchland iſt nicht ſo, daß ein Hinaufſchrauben des hingenommen werden kann. Wenn einmal die„Schraube ohne Ende“ in Bewegung geſetzt wird, dann kann es nichtohneſtarke Auswirkungen abgehen. „ — 2.—(D(—' In der inneren Politik ging es dagegen leb⸗ 8 verſchlechtert, und es iſt heute noch nicht abzuſehen, wis 2 3 ſtanden, die wohl erſt in angen Verhandlungen aus den 1 etzentwarfes ſelbſt nunmehr ſo heute iſt es müßiges Gerede, ſich über dieſe Angelegenheit ausſieht. Die Mitglieder des Reichstages werden nun 8 gen ſind bis zum Herbſt vertagt. Sieht man näher zu, 5 chlige tarif nach den Beſchlüſſen der Genfer Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz, beim Nationalfeiertag und anderen unerledigt ge⸗ Reichsregierung beabſichtige, die Mieten gewaltig in die giſch dementiert worden, aber immerhin dürfte das Ge⸗ Aufwärtsbewegung aller Preiſe befinden und 7 darauf hingearbeitet werden, daß hier nicht eine Situa⸗ 8 mand zu überſehen vermag. Die ganze Wirtſchaftslage 8 Preisniveaus ohne weiteres und ohne Erſchütterungen 8 ulſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag. Franzöſiſche Verſchleierungsverſuche. Paris, 8. Juli. 5 Das„Journal“ bemüht ſich darzulegen, daß Deutſch⸗ land den Abſchluß eines Handelsvertrages mit Frank⸗ reich von politiſchen Erwägungen abhängig mache. Ein Beweis hierfür wäre, daß Deutſchland ohne weiteres das Saarabkommen bis zum 31. Juli verlängerte, weil es ſich die Sympathie der ſaarländiſchen Bevölke⸗ rung„für die Volksabſtimmung warm halten“ wolle. Wenn Deutſchland ſich andererſeits einer Einfuhr der elfäßiſchen Tertilwaren nach Deutſchland feind⸗ lich zeige, ſo geſchehe dies nur deswegen, weil es von dieſer Seite von einer Volksabſtimmung nichts zu er⸗ warten hätte. Wenn Deutſchland behaupte, nicht in der Lage zu ſein, einen Handelsvertrag mit Frankreich ab⸗ zuſchließen, da Frankreich noch keinen endgültigen Zoll⸗ tarif beſitzt, ſo müſſe darauf hingewieſen werden, daß ihn auch Deutſchland noch nicht beſitze, da die Debatte ber dieſes Thema ja erſt begonnen habe. f Der de ö N 1 2 0 1 N 8 4 Aus dem In⸗ und Auslande. Kein Stimmrecht für das franzöſiſche Militär. Paris, 8. Juli. Die Kammer 00 in der Diskuſſion über das Rekrutierungsgeſetz einen ſozialiſtiſchen Antrag, der das Stimmrecht für das Militär verlangt, mit 355 gegen 200 Stimmen abgelehnt, nachdem Kriegsminiſter Painleve gegen den Antrag namens der Regierung die Veertrauensfrage ſtellte. i f Neue Zwiſchenfälle an der franzö ſiſch⸗italieniſchen Grenze. a Pars, 8. Juli. An der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze haben ſich neue Zwiſchenfälle ereignet. Der Schnellzug 23, der Ventimiglia um 17.30 Uhr verläßt, wurde von einer italieniſchen Grenzwache gezwungen, nach der Abfahrt⸗ ſtation zurückzukehren. Außerdem ſoll eine italieniſche Ab⸗ teilung von 30 Mann im Tine⸗Tal die Grenze überſchrit⸗ ten haben. f b Ein neuer jugoſlawiſch⸗italieniſcher Zwiſchenfall. „Rom, 8. Juli. Wie exinnerlich, wurde vor einiger Zeit in Belgrad dem italieniſchen Geſand en der Vorwurf der Spionage gemacht, ein Zwiſchenfall, der zu einer ittalieniſchen Demarche und dazu führte, daß die Belgrader Regierung ihr Bedauern ausſprach. Heute iſt derſelbe Vorwurf und zwar von einem franzöſiſchen Offtzier gegen einen Italiener in Belgrad, den Grafen della Staffa, der mit der Belgrader itglieniſchen Geſandtſchaft in loſer Ver⸗ bindung ſtand, erhoben worden, Graf della Staffa, der auf die Vorwürfe hin den Offizier ohrfeigte, hat von der Belgrader Regierung die Weiſung erhalten, wegen dieſes AZwiſchenfalles innerhalb zweier Tage das jugoſlawiſche „Territotium zu verlaſſen. Der italieniſche Geſandte hat bei der Belgrader Regierung Proteſt eingelegt. N Die rumäniſche Regierung verbietet Fußballwett⸗ kämpfe aus politiſchen Gründen. 5 Berlin, 8. Juli. Das rumäniſche Ministerium des Innern hat die ungariſch⸗rumäniſchen Fußballwettkämpfe verboten. Zur Begründung dieſes Verbotes wird ange⸗ führt, daß neulich in Budapeſt die Ungarn im Zeichen „Trianon über die franzöſiſchen Fußballſpieler einen Sieg davongetragen hätten, daß auch das Auftreten ungariſcher Fiußballſpieler in Bukareſt als ein Kampfmittel der un⸗ gairſchen Irredenta bezeichnet werden müßte. Um die engliſche Konzeſſion in Tientſen. London, 8. Juli. Nach Meldungen aus Tientſin iſt das bisher nur pharaphierte Abkommen über den neuen Status der dortigen britiſchen Konzeſſion von den chine⸗ ſiſchen Behörden angenommen worden. Es fehlt lediglich noch die Zuſtimmung des Auswärtigen Amtes in London. Falls die britiſche Regierung dem Abkommen zuſtimmt, wird die engliſche Konzeſſion in Tientſin den Chireſen über⸗ geben werden. Der Vorſitzende des Komitees, das die In⸗ tereſſen der britiſchen Kolonie bei den Verhandlungen ver⸗ treten hat hat ſich nach Peking begeben, um mit dem britiſchen Geſandten Sir Lampſon wegen des Abkommens ziu verhandeln. 1 45 Aus. Das Harzer Eiſenbahnunglück. 0 Die Zahl der Toten. E Berlin, 8. Juli. Nach den amtlichen Berichten kann nunmehr als feſtſtehend angeſehen werden, daß das Eiſenbahnunglück im Thumkulental nicht, wie urſprünglich gemeldet, neun, ſondern nur ſechs Opfer gefordert hat. Es ſind dies außer den vier Angehörigen des Unternehmens Frau Hilde NVsenburg D E R Hermagor 5 HOciten nen HSSS 4 55 Hſinenbung Hue 5 5 N e J Fyoingerode 9 HA R 2 o fHsSelteſd Srbughege 5 Mengeclensten 5 Zum Zzugabsfurz auf der Harz quer bahn. Zehms⸗Berlin und Frau Emma Biermann⸗Bre⸗ men. Der Reichsverkehrsminiſter hat heute den Geheimen Oberbaurat Zirkler entſandt. Ferner weilen hier Eiſen⸗ bahndirektionspräſident Frieſe und im Auftrage der Re⸗ gierung Magdeburg Vizepräſident Freyſin g. Die Her⸗ ren ſprachen im Auftrage ihrer Behörden dem Anterneh⸗ men, den Verletzten und den Hinterbliebenen das Beileid 22 6 Schweres Eiſenbahnunglück in Argentinien 30 Tote und 80 Verwundete? * Newyork, 8. Juli. Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, ſtießen in der Nähe von Mendoza zwei Züge zuſammen, bei dem angeblich 30 Perſonen tödlich verun⸗ glückten und weitere 830 Reiſende verletzt wur⸗ den. Nach einem anderen Bericht dagegen ſollen 24 Tote und 41 Verletzte zu verzeichnen ſein, während Reuter die Zahl der Toten mit 10 und die der Verwundeten mit 40 angibt. Das Unglück ſoll auf dichten Nebel zurückzuführen ſein, der jede Sicht unmöglich machte. Ergänzend wird berichtet, daß bei dem Zuſammenſtoß die Keſſel der Lokomotiven explodierten, wo⸗ durch Feuer ausbrach. Dem Anglück ſind hauptſächlich chileniſche Militärkadetten zum Opfer gefal⸗ len und auch der Direktor der chileniſchen Militärakademie ſoll ſich unter den Toten befinden. Nach der Anglücks⸗ ſtätte, die ſich 620 Meilen von Buenos Aires entfernt befindet, iſt ſofort ein Hilfszug abgeſandt worden. Aus dem badiſchen Lande. Befinden des ehemaligen badiſchen Großherzogs. Freiburg, 8. Juli. Im Befinden des ehemaligen Großherzogs von Baden iſt eine Verſchlechterung einge⸗ treten. Der Bronchitis hat ſich ausgebreitet und fieber⸗ hafte Steigerungen der Temperatur ſind damit verbunden. Morgen begeht er ſeinen 10. Geburtstag. Mannheim.(Wegen Kindstötung vor den Geſchworenen.) Wegen Kindstötung ſtand die 34 J. alte Elifabeth Eitenmüller aus Bolzenbach vor den Ge⸗ ſchworenen. Die Angeklagte hatte bereits drei uneheliche Kinder. Da ging ſie einmal auf eine Nachkirchweihe und das Unglück war wiederum geſchehen. Als am 27. Mai abends das Kind zur Welt kam, zog ſie die Decke über den Kopf des Kindes und es erſtickte. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 8 Monaten unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. Mannheim.(Selbſtmordverſuch imp Gerichks ſaal.) Das Schwurgericht verurteilte die 1 Hau⸗ 5 80 Maria W., geb. Sobansky, die aus Not und Mit⸗ eid zu dem Mittel der gewerbsmäßigen Abtreibung griff, unter Zubilligung mildernder Umſtände, zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Bei der Arteilsbegründung ſteckte die W. etwas in den Mund. Nach einem Schluck Waſſer brach ſie zuſammen. B 8 Karlsruhe.(Ein Liebespärchen angeſchoſ⸗ ſen.) Bei den Schießſtänden im Scheibenhardter Wild gab ein Jagdaufſeher von hier, der einen Fuchs erlegen wollte, aus ſeiner Jagdflinte einen Schrotſchuß ab. Er traf dabei ein Liebespärchen, das in der Nähe des Fuchsbaues derart im Dickicht am Boden lag, daß er es angeblich nicht ſehen konnte. Die Frau erlitt ſchwere Verletzungen am Kopf, Geſicht und Schulter, der Mann ein Metzgerburſche von hier, wurde ebenfalls am Kopf und im Geſicht verletzt. Das Pärchen mußte mit dim Krankenauto nach dem Städtiſchen Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Der Jagdaufſeher, der ſich ſelbſt dern Polizei ſtellte, wurde vorläufig feſtgenommen. 1 Welſchſteinach.(V́neeinem Ochſen tödlich ge⸗ troffen.) Der 58 Jahre alte Hofbauer Schwende⸗ mann von hier, wurde von einem ausſchlagenden Ochſen ſo ſchwer getroffen, daß er ſtarb. g Rheinfelden.(Bis auf den Grund einge⸗ äſchert.) In der Nacht brannte in Schweizeriſch⸗Rhein⸗ felden das Haus des Maurers Häuſel bis auf. den Grund nieder. Es gelang der Feuerwehr, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Man nimmt an, daß er durch Blitzſchlag verurſacht worden iſt, da während der Nacht ein heftiges Gewitter niedergegangen iſt. 1 Karlsruhe.(Diebiſche Elſter.) Das Karlsruher Schöffengericht verurteilte die vierzehn Mal vorbeſtrafte 27 Jahre alte Marie Lenzer aus Straßburg wegen Dieb: ſtahls im Rückfall zu ſieben Monaten Gefängnis. Derr Staatsanwalt hatte drei Jahre Zuchthaus beantragt. Kehl.(Beim Fenſterlnabgeſtürzt.) Ein ingen Mann wollte in der Nacht über das Dach des Bahn⸗ hofes zu ſeinem Liebchen einſteigen. Er wurde aber be⸗ obachtet und in der Annahme, es ſei ein Verbrecher, ver⸗ folgt. Er verſuchte zu flüchten, verlor dabei aber den Halt auf dem Dach und ſtürzte ab. Mit einem gebro⸗ chenen Bein blieb er liegen und mußte ins Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Der Verunglückte iſt Kriegs⸗ invalide und hat bereits ein künſtliches Bein.* Durbach.(Kampfgegen den Heu wurm.) Die Reben haben in den meiſten Lagen verblüht. Das Wet⸗ ter war teilweiſe zu kalt und zu naß, und ſo hat der Heuwurm bereits großen Schaden anrichten können. Die Winzer haben den Kampf gegen die Rebſchädlinge und Krankheiten in einem Maße wie nie zuvor aufgenommen. Ettlingen.(Ein fol genſchwerer Steinwurf.) Zwiſchen Neuroth(Albtal) und Fiſchweiher badeten der 21jährige Karl Dillmann von Spielberg mit zwer Kol⸗ legen aus dem gleichen Orte. Der in der Nähe arbeitende Taglöhner A. Merklinger von Schöllbronn mochte das öffentliche Baden der drei nicht leiden und begab ſich an die Badeſtelle, um ſie wegzuweiſen. Die Badenden be⸗- gaben ſich nun an das andere Ufer der Alb, wohin ihnen Merklinger nicht folgen konnte. Um ſeinem Aerger Luft zu machen, warf er einen Zementbrocken nach dem Baden den, und traf Dillmann ſo heftig in den Rücken, daß er ſofort zuſammenbrach. Er mußte in einem Auto vom Platze geſchafft werden. Wie ſpäter feſtgeſtellt werden konnte, ſind die Verletzungen des Dillmann ſchwer, aber nicht lebensgefährlich.* Lörrach.(Ertrunken.) Im Rhein bei Baſel er⸗ trank unter der Breite-Badeanſtalt ein 13jähriger Knave. Er vergnügte ſich mit einer Gondel, die plötzlich losriß und den Rhein hinabge ragen wurde. Anſtalt in der Gon⸗ del zu bleiben, die bald darauf angehalten wurde, ſprang der Junge in ſeiner Angſt ins Woſier und ertrank. 1 Bretten.(Durch einen herabfallenden Blu⸗ mentopf verletzt.) Der hieſige Blechner Hermann Leonhardt erlitt auf dem Wege zur Arbeit einen bedauer⸗ lichen Unfall dadurch, daß ihm in der Weißhoferſtraße ein Blumentopf auf den Topf fiel. Er zog ſich dadurch Verletzungen am Kopfe zu und wurde bewußtlos. Der Vorfall iſt eine beachtenswerte Mahnung, Fenſterblumen vor dem Abſtürzen zu ſichern. o . 8 Derworrene Mege 8 Noman uon HH. Sturm i(Nachdruck verboten.) 3 6 SBinter dem Hauſe, wo der große, wohlgepflegte Garten mit ſeinen ſchattigen Alleen, den vielen Lauben und blank⸗ geſchmückten Plätzchen ziemlich unvermittelt in eine wahre Wildnis überging, begann mein Reich. Hier war ich ganz Augngeſtört. Es war weit vom Hauſe weg, niemand konnte mich hören oder beobachten, kein alter, müder Schritt ver⸗ irrte ſich hierher. Für Tante Bell waren die Wege zu un⸗ gepflegt, dürre Zweige, vieljähriges Laub deckten ſie. Die Spinnen zogen ihre feinen Netzfäden darüber hin, Unkraut wucherte ungehindert, und allerlei Buſchwerk hatte ſich breit gemacht und wehrte unliebſamen Leuten den Durch⸗ gang. 5 ö Heier nun konnte ich laufen und ſchreien und toben und tollen nach Belieben Niemand hörte mich, niemand tadelte mich. Hier löſte ſich der ungeheure Zwang, den Tante Bells Stunden auf mich ausübten; hier geſundete ich gleichſam jeden Tag wieder, indem ich alle meine Empörung, meine Wut und meinen Haß hinausſchrie. In unartikulierten, halb tieriſchen Lauten tat ich es, indem ich dabei wie ver⸗ rückt herumraſte und mit den Händen um mich ſchlug wie eine Beſeſſene. Sank ich dann endlich todmüde und erſchöpft irgendwo zu Boden, war mein innerliches Gleichgewicht wieder Reofetellt Ich konnte dann ganz ruhig und ver⸗ nünftig ſpielen oder mich irgendwie beſchäftigen. Dieſe 8 glücklichen Stunden ließen mich alles andere vergeſſen. Oft wandelte ich dann mit einem Buche in der Hand in meiner geliebten grünen Wildnis umher, eintönig Ge⸗ ſchichtszahlen oder Vokabeln vor mich hinmurmelnd; oder ich begeiſterte mich an den großen Dichterworten, dekla⸗ mierte den Monolog aus der Iphigenie, aus der Jungfrau von Orleans oder jenen ewig ſchönen Sehnſuchtsſeufzer der unglücklichſten aller ſchottiſchen Königinnen: Eilende Wolken, Segler der Lüfte 5 Wer mit euch wanderte, mit euch ſchifftel N Grüßet mir freundlich mein Heimatland! Mein Heimatland! Ich ſuchte es Tag und Nacht, be⸗ wußt und unbewußt, mit allen Fibern meiner jungen 8 allein, und alles mit mir teilen. 8 der die Ruhe und Einſamkeit, die Einförmigkeit des Lebens, des abſteigenden Lebens, das um ſie war, immer ſchwerer laſtete. Ich liebte Tante Ann nach wie vor leidenſchaftlich. Aber wie hätte ich ihr das alles ſagen können, ohne daß ich an jenen verbotenen Gegenſtand rührte? Je mehr ich her⸗ anwuchs, je zarter, feiner und blaſſer kam ſie mir vor, je ängſtlicher hütete ich mich ſie zu betrüben. Nie hätte ich es über das Herz gebracht, ihr von meiner uferloſen Sehn⸗ ſucht zu ſprechen, die mich hinauszog in die Welt. Die herumtaſtete an den verborgenen Wurzeln meines Seins, die aus Neugier und Verlangen und ungeſtillter Sehnſucht ſich ein eigenes Bild formte von Welt und Leben und Menſch und ihren Schickſalen. Wenigſtens jene zwei Gräber, die Gräber meiner Eltern, wollte ich finden; und wenn ich die ganze Erde durchſuchen müßte, von einem Ende zum andern. a Und dann wollte ich leben, ach leben! Und alles, was groß und ſchön und herrlich war, wollte ich ſehen und fühlen und genießen. Und Tante Ann ſollte bei mir ſein, ſie 5. Sie ſollte lachen lernen und froh und glücklich werden, und ihre ewig fleißigen, un⸗ ruhigen Hände ſollten endlich feiernd ruhen. III. Es fehlten noch zehn Minuten an der vollen Stunde, da ſchlug Tante Bell ein Buch von Lamartine zu. Sie las ge⸗ rade aus ſeinen„Nouvelles meditations“ vor. Ich mußte das Geleſene in fließendem Franzöſiſch wiederholen und mich über den Eindruck äußern, den es mir hinterlaſſen. Ach, ich hatte ſo gar nicht aufgepaßt heute. Ich fand es ſo ſchrecklich langweilig, und meine Blicke und Gedanken irrten immer wieder ab, flogen hinaus in den ſchönen ſonnigen Herbſttag, der ſeine Düfte zum offenen Swis keiße Manu gleich werbenden Boten. Der ab und zu wie leiſe Mahnung ein welkes dürres Blatt vom alten Baume draußen herab⸗ flattern ließ. Müde und weich, einem ſterbenden Falter gleich in ſeiner bunten Schönheit, taumelte es dahin, durch⸗ ſchnitt mit zuckenden Windungen die laue, vom Reſedaduft geſchwängerte Luft. 8 1 fuhr ich zuſammen, wie Tante Bells Stimme ſo plötzlich abbrach. Schuldbewußt ſenkte ich den Blick und erwartete ſogleich das altbekannte:„Mon dieu. Charlotte!“ 0 gerte Weiter, immer weiter ging es, bis mein Blick nicht mehr folgen konnte. a 0 tte, dazu den großen, runden Hut mi warzem Samtband. Handſchuhe beſaß ich nicht, ich war 8 nie über den Garten hinausgekommen. Unwillig kon⸗ tatierte Tante Bell das Fehlen derſelben. Ein Paar vo den ihren, die ich anziehen ſollte, waren ganz ſchrecklich die nach kurzer, ſcharfer Wendung in das Dorf führte, e 5 8 ihre Seite: l „Achte auf den Weg, Charlotte; i äglich 1 ie 15 0 otte; du wirſt ihn letzt täglich Forfſezung folg. * allgemeine Samstag, 9. Juli 1927 Neckar⸗Bote(2. Blatt) SZdwangsverſicherung und Mindeſtlöhne. 5 2. Als Grundlage für die Erörterung des Punktes 1 der Tagesordnung der zehnten Internationalen Arbeits⸗ konferenz: Einführung der Zwangskrankenverſicherung; hatte das Internationale Arbeitsamt einen 294 Seiten ſtarken Bericht veröffentlicht, der die Antwort der Regierungen auf den W des Internationalen Arbeitsmarkts enthielt und eine Ueberſicht über den Stand der Krankenverſicherungen in den verſchiedenen Ländern 5 ab. Die Konferenz hatte ſich vor allem darüber ſchlüſ⸗ ig zu werden, ob ihre Empfehlung den Grundſatz der Zwangsverſicherung enthalten ſollte oder nicht. Von den egierungen, die auf die Fragen des Internationalen Ardeitsamts geantwortet hatten, hatten ſich rund drei Biertel für die Zwangsverſicherung ausge⸗ sprochen. Zu ihren Gunſten wurde ausgeführt, daß der Geſundheitsſchutz der Arbeitnehmer unter modernen Ver⸗ hältniſſen die 90 ſe bei angehe und daß die Erfahrung e habe, daß bei Aufrechterhaltung der freiwilligen Verſicherung nur eine Minderheit der Verſicherungsbe⸗ rechtigten ſich verſichern laſſe, und zwar ſelbſt dann, wenn aus öffentlichen Mitteln Zuſchüſſe geleiſtet würden. 5 Dieſer Stellungnahme der Regierungen hat ſich die ternationale Konferenz angeſchloſſen. Mit 95 Stimmen hat ſie den Entwurf einer Empfehlung angenommen, die in 18 Artikeln die allgemeinen Grundſätze für die Kran⸗ kenverſicherung umfaßt. Vorher hatten in der hierfür angeſetzten Kommiſſion 31 Mitglieder für die obligato⸗ tiſche Verſicherung geſtimmt, wa rend 26 dafür eintraten, 5 den Staaten frei zu ſtellen, ob ſie die Zwangsverſiche⸗ rung einführen wollten oder ein Syſtem der freien Ver⸗ ſicherung. Die Vollkonferenz lehnte einen Ergänzungs⸗ antrag, der den Staaten dieſe Freiheit der Wahl laſſen wollte, mit 74 Stimmen gegen 32 Stimmen ab und nahm den erſten Artikel, der die Zwangsverſicherung vorſieht, mit 73 gegen 15 Stimmen an. 25 Schließlich hatte die Konferenz noch über die Formu⸗ lierung eines Fragebogens an die Regierungen. betref⸗ fend die Feſtſetzung von Mindeſtlöhnen, zu be⸗ rater. Ebenſo wie der erſte Punkt der Tagesordnung, war auch dieſer dritte auf eine im Verſailler Vertrag 8 1 Forderung zurückzuführen. Danach ſoll den Ar⸗ eitern„die Bezahlung eines Lohnes geſſchert werden, der ihnen eine nach der Auffaſſung ihrer Zeit und ihres Landes angemeſſenen Obensführung ermöolicht. Auf Antrag der britiſchen Regierung wurde dieſe Forderung in etwas veränderter Faſſung unter dem Wortlaut:„Di⸗ Feſtſetzung von Mindeſtlöhnen in Gewerbezweigen mit ungenügender Organiſation der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer und mit außerordentlich niedrigen Löhnen, unter beſonderer Berückſichtigung der Heimarbeit“ verhandelt. Ein von dem deutſchen Unternehmervertreter mit Anter⸗ ſtützung eines Regierungsvertreters eingebrachter Antrag,. den Fragebogen auf die Heimarbeit zu beſchränken, wurde mit 61 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Der Wortlaut des Fragebogens lautet nunmehr: 1. Soll eine 8 Konvention angenommen werden? 2. Soll in bezug auf die Heimarbeit eine Empfehlung ange⸗ nommen werden? 3. Soll die ungenügende Organiſation durch Vergleich der Anzahl der unter Kollektivvertrag arbeitenden Arbeiter mit der Anzahl der in der Indu⸗ trie beſchäftigten Arbeiter feſtgeſtellt werden? 4. Muß ener Lohn als außergewöhnlich niedrig betrachtet wer⸗ den, der ſich einen beſtimmten Prozentſatz unter den Durchſchnittskohn eines ungelernten Arbeiters der wich⸗ tigsten Induſtrien ſtellt, in denen die Arbeiter und Unter⸗ nehmer gut organiſiert ind? 5. Sollen die Minimallöhne von Induſtrieräten für jede Induſtrie oder durch zentrale Räte für alle Induſtrien feſtgeſtellt werden? 6. Wie ſollen dieſe Induſtrie⸗ oder Zentralräte zuſammengeſtellt werden. 7. Soll die Inſpektion für die Einführung der Minimallohngeſetze durch einen„eziellen oder durch einen Dienſtzweig der Regierung erfolgen? 8. Soll der Unter⸗ nehmer, der weniger als den Minimallohn bezahlt, ver⸗ pflichtet ſein, dem Benachteiligten die Differenzen zu vec⸗ güten? 9. Soll einem ſolchen Unternehmer eine Buße auferlegt werden? Schließlich hat die Konferenz noch beſchloſſen, den Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts mit der Prüfung der Frage zu betrauen, ob auf die Tagesordnung einer der nächſten Konferenzen die internationale Rege⸗ lung der Arbeitsdauer für die nicht der Schwer⸗ in duftre en s hbzrenden Angeſtellten zu ſetzen ber. Das Jubiläum der Mundharmonika. Im Sommer dieſes Jahres wird ein eigenartiges Jubiläum gefeiert werden können: der hundertſte Geburts⸗ dag der netten kleinen Mundharmonika. In dem kleinen Orte Troſſingen im Schwarzwald, einem Haupt⸗ ſiz der deutschen Harmonitainduſtrie, iſt man ſchon ſeit Monaten mit den Vorbereitungsmaßnahmen beſchäftigt, um der Tatſache, daß die erſte„Mundharmonika vor hundert Jahren verfertigt wurde, in feſtlicher Weiſe ge⸗ denken zu können. 5 Eine Sphäre von Romantik ſchwebt um die Ent⸗ ſtehung diefes Muſikinſtrumentes. Vor hundert Jahren wohnte in Troſſingen der Tuch weber Chriſtian Meßner, ein einfacher, braver Mann; der ſich durch ſeinen Wiſſensdrang hervortat. Mit dieſer Eigenſchaft verband er einen nicht alltäglichen Unternehmungsgeiſt. Der junge Meßner ſtellte es ſich zur Aufgabe, durch die horizontale Anordnung pon Metallſtäbchen ein ul. liges und brauchbares Muſikinſtrument für die breiten Schichten herzustellen. Sein Vater, ein Handwerker vom alten Schlag, betrachtete die Bemühungen ſeines Sohnes nur als Zeitvergeudung und unnütze Tändelei und ver⸗ bot ihm kurz und bündig, ſich mit dem„Unſinn weiter mu befaſſen. Der Sohn ließ ſich aber von ſeiner Idee nicht abbringen. Insgeheim ſetzte er ſeine Verſuche fort. Als Arbeitsſtätte diente ihm der vor neugierigen Blicken ſichere Taubenſchlag im Hauſe ſeines Vaters. Nur eine rſon zog er ins Vertrauen, den Muſiklehrer des Dor⸗ Ls, der ihm mit Rat und Tat behilflich war. Eines ages waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt. Der glückliche Erfinder hielt die erſte Mundhacmonika in Händen. Das Inſtrument beſtand damals bloß aus wei Teilen, einen aus Holz und aus den Stimmplatten, welche die Noten für die Metallſtäbchen gefeilt waren. Ohne Zögern machte ſich der junge Meßner daran, Nutzen aus ſeiner Erfindung zu ziehen. Er erzeugte ſelber 8 Inſtrumente und verkaufte ſie Freunden und Be⸗ kannten. 5. im Laufe der letzten Jahre ſehr gelegt, uten. Dann vergrößerte er die Fabritation und begann eine Ware auf Jahrmärkten und bei ſeſtlichen Gelegen: 2 Wirtſchaftsumſchaun. Günstige Weiterentwicklung des Arbeitsmarktes.— Scharfe Zuſpitzung des Geldmarktes.— Nervoſität an der Börſe.— Zollpolitiſche Fragen im Vordergrund Es zeigt ſich immer deutlicher, daß unſere Wirtſchaft trotz offenſichtlicher Erholung noch immer nicht die Elaſti⸗ zität der Vorkriegszeit wieder erlangt hat. Auf⸗ und Ab⸗ ſtieg der Konjunktur auf den verſchiedenſten Wirtſchafts⸗ gebieten löſen ſich nicht wie früher in einer gewiſſen har⸗ moniſchen Ueberleitung ab, ſondern Rückschläge ebenſo wie Aufſtiege vollziehen ſich mit ruckartiger Plötzlichkeit. Dieſe Tatſache muß man ſich vor Augen halten, um zu einer richtigen Beurteilung der allgemeinen Konjunkturausſich⸗ ten zu kommen. Die günſtige Weiterentwicklung des Arbeitsmark⸗ tes ſetzte ſich auch in der letzten Woche fort. Allerdings hat ſich das Tempo der Verbeſſerung weiter verlangſamt. Erhöhter Bedarf an Arbeitskräften zeigte ſich vor allem in der Landwirtſchaft, wo die beginnende Ernte teilweise eine fühlbare Entlastung gebracht hat; desweiteren in der Metallverarbeitung und im Maſchinenbau, der Tex⸗ tilinduſtrie, dem Baugewerbe und ſeinen Hilfsgewerben. Im Bekleidungsgewerde und Spinnſtoffgewerbe hält der Rückgang infolge der Saiſonbeendigung weiter an. Papier⸗ herſtellung, Papierverarbeitung, Vervielfältigungsgewer⸗ be, chemiſche Induſtrie haben einen weiter günſtigen Be⸗ ſchäftigungsgrad. Dasſelbe gilt von der Lederinduſtrie, wohingegen das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe nur in einigen Bezirken eine leichte Beſſerung zeigt. Bedenklicher ſieht es am Geldmarkte aus, wo der Halbjahrestermin eine außergewöhnlich ſcharfe Zuspitzung der Lage mit einer entſprechend hohen Inanſpruchnahme der Reichsbank brachte. Der Privatdiskont erreichte die volle Höhe des Reichs bankdiskonts, die Situation war faſt genau die gleiche, wie unmittelbar vor der letzten Dis⸗ konterhöhung. Auch in der erſten Woche des Monats Juli hat ſich keine nennenswerte Entſpannung der Geld⸗ marktlage vollzogen. An der Börſe iſt man durch die Geldknappheit ſchon reichlich nervös geworden. Die Umſätze ſind aaf ein Minimum zurückgegangen, da das Publikum ſich vorläufig von Börſengeſchäften nach Möglichkeit fernhält. Die Reiſezeit, die herannahende Ernte, und nicht zuletzt der noch fortdauernde Schmerz über die ſeit 13. Mai 1 Jahres erlittenen Spekulationsverluſte tragen natürlich dazu bei, das Publikum in ſeiner vorſichtigen Zurück⸗ haltung zu beſtärken. Die in den letzten Tagen gelegentlich eingetretenen Kursſteigerungen wollen wenig beſagen, da ſie 15 der Baſis ganz geringfügig kleiner Umſätze erreicht wurden. Sehr ſtark in den Vordergrund getreten ſind in der vergangenen Woche die zollpolitiſchen Fragen. Bei der weiteren Behandlung dieſer Dinge wird vielleicht die Neuregelung des Kartoffel⸗ und Butterzolls noch nicht einmal ſo ſcharf umſtritten ſein, wie die Verlängerung des bisherigen zollfreien Kontingents für Geffrierfleiſch und die Zollermäßigungen für gewiſſe Margarinerohſtoffe. Gerade für dieſe beiden Warengruppen liegen ſehr dring⸗ liche und wichtige Forderungen aus Konſumenten⸗ und Induſtriekreiſen vor, Arbeitgeber und Arbeitnehmer ver⸗ 8 Induſtriebezirke ſetzen ſich für eine Erweiterung s zollfreien Gefrierfleiſchkontingents ein, weil tatſächlich das bisherige Kontingent nicht ausreichte, um alle Groß⸗ ſtädte und Induſtriereviere einigermaßen gleichmäßig mit billigem Gefrierfleiſch zu verſorgen. Die Bedenken der Landwirtſchaft gegen die Gefrierfleiſcheinfuhr haben ſich 9 da man die Er⸗ fahrung gemacht hat, daß die Gefrierfleiſcheinfuhr die Preiſe für friſches Fleiſch und für Schlachtvieh in Deutſch⸗ land eigentlich ſo gut wie garnicht beeinflußt. Hinſichtlich der Zölle auf Oeſe und Fette gehen die Wünſche der freien Margarineninduſtrie und zahlreicher anderer Ge⸗ werbe auf eine weitere Erleichterung der Einfuhr durch Herabſetzung der Zölle. Die inländische freie Margarinen⸗ induſtrie ſteht bekanntlich in einem ſchweren Abwehrkampf gegen die großen ausländiſchen Konzerne, die unter dem Schutze hoher Zölle in Deutſchland fußfaſſen und bereits einen erheblichen Teil unſerer Oelmühlen und Margarine⸗ fabriken überfremden konnten. g —. geiten feilzubieten. Hierauf unternahm er zahlreiche Rei⸗ ſen durch Süddeutſchland, Oeſterreich und die Schweiz, um für das neue Muſikinſtrument Propaganda zu machen und bald war die Mundharmonika bekannt und beliebt. Für Troſſingen war es ein Glück, daß der junge Meßner im Taubenſchlag ſeines Vaters eine ungeſtörte Zuflucht fand. Vor hundert Jahren war Troſſingen ein einfaches beſcheidenes Dorf, deſſen Bewohner ſich als Kleinbauern und ſchlichte Handwerker recht und ſchlecht durchs Leben ſchlugen. Heute aber iſt Troſſingen ein großer Induſtrie⸗ ort, eine der blühendſten Induſtrieſtädte des Schwarz⸗ waldes. Das hat der Ort allein der Initiative und Tat⸗ kraft des Tuchwebers Meßner zu verdanken. Die Trol⸗ ſinger Harmonikainduſtrie ernährt heute mehr als dreißig⸗ tauſend Menſchen. Seit einigen Jahrzehnten hat ſie auch die Erzeugung von Akkordeons einbezogen und vermag nun e Arbeiter und Arbeiterinnen unmittel⸗ bar zu beſchäftigen. Die jährliche Produktion erreicht die gewaltige Zahl von durchſchnittlich dreißig Millionen In⸗ ſtrumenten, was 60 Gegenwärtig iſt die Mundharmonika in der gan⸗ zen Welt zu finden. Man begegnet ihr ebenſogut in Newpork, Buenos Aires, Kapſtadt und Sydney, wie in den indiſchen und oſtaſiatiſchen großen Städten und ſogar die Eingeborenen Afrikas haben Bekanntſchaft mit der Mundharmonika gemacht und an ihr ſehr viel Gefallen gefunden. Bezeichnend iſt, daß die Byrd Expedition zur Ueberfliegung des Nordpols als einziges Muſilinſtrument eine Mundharmonika mit hatte und daß einer der Be⸗ gleiter des Nordpolfliegers den Nordpol mit den Tönen der Mundharmonika begrüßte. Am Tage des Jahe⸗ hundertfeſtes wird in Troſſingen der erſte Stein für ein Rathaus gelegt werden, das die Erinnerung an Chriſtian Meßner wach erhalten ſoll. Das neue Haus wird als Sammelort für alle kulturellen Beſtrebungen der Ge⸗ meinde dienen und den ſchönen, zweckentſprechenden Namen „Harmoniehaus“ tragen. Der Aufſchwung Troſſingen⸗ und der gegenwärtige Beſtand einer großen Induſtrie rechtfertigen wieder einmal das Sprichtwork: Kleine Ar⸗ ſachen, große Wirkungen. i Prozent der Weltproduktion an ſolchen Muſikinſtrumenten ausmacht. 1 Der Sport am Wochene Fußball. Im Fußball herrſcht große Ruhe, auch die Leicht⸗ athleten haben eine Woche vor den deutſchen Meiſter⸗ ſchaften keine ganz großen Veranſtaltungen. Neben den Heſſenkampfſpielen in Kaſſel ſind die N IV. Pfälziſchen Kampfſpiele in Frankenthal das bedeutendſte nationale Sportfeſt. Die 3 iſt in dieſem Jahre ganz hervorragend ausge⸗ fallen. Faſt die geſamte ſüddeutſche Elite iſt am Start, dazu die Staffel von Schwarz⸗Weiß Eſſen mit Dreib⸗ holz und Moſt. Aus Berlin kommt Neumann, während Körnig nach ſeiner Verletzung in England wohl keine Starterlaubnis erhalten wird. Am Samstag ſind Ju⸗ gendkämpfe, während die Hauptentſcheidungen am Sonn⸗ e gewiß ganz hervorragenden Sport bringen werden. f 1 Schwimmen. g 3 Gleich Schweden rüſtet auch Deutſchland auf den Länderkampf. In Bielefeld finden große Ausſcheidungs⸗ kämpfe ſtatt, zu denen unſere ganze erſte Klaſſe am Start erſcheinen wird. Eine Reihe kleinerer Veranſtal⸗ tungen iſt von nur untergeordneter Bedeutung. In Nürn⸗ berg findet ein Waſſerballmeiſterſchaftsſpiel der Zwiſchen⸗ runde ſtatt, Bayern 07 Nürnberg empfängt den SV Erfurt. Radſport. Bahnrennen finden in Frankfurt a. M., Leipzig, Breslau und Stettin ſtatt. Weit größer iſt die Zahl der Straßenrennen, deren wichtigſte folgende ſind: Großer Bismarckpreis von Weſtfalen, Goldenes Rad von Ham⸗ burg, Mifaſtraßenpreis von Hannover, Semperſtraßen⸗ preis von Berlin, Großer Sachſenpreis, Großer Diamant⸗ preis von Südbayern, Rund um Forſt. i Deutſche Turnerſchaft. 2 Neben einer großen Zahl kleinerer lokaler Gauſport⸗ feſte verdienen die leichtathletiſchen Meiſterſchaften des Pfälzer Turnerbundes in Pirmaſens, die eine ausgezeich⸗ nete Beſetzung erfahren haben, beſondere Beachtung. * 22—— 1 Vermiſchtes. Mittel zur Haarpflege. Als vorzügliches Mittel 8 zur Haarpflege wird vielfach Eigelb empfohlen, das mit Waſſer zuſammengequirlt und auf die Kopfhaut ein⸗ gerieben wird, wonach mit reinem Waſſer nachgeſpült werden muß. Auch Quilariarinde ſoll ſeer nützlich ſein. Sie wird zerkleinert, durch heißes Waſſer zwölf Stun⸗ den ausgezogen, filtriert, ausgepreßt und mit einem Zu⸗ ſatz von Spiritus oder Eau de Cologne verwendet. Wieviel Menſchen gibt es auf der Erde? Man frage einmal jemanden, wieviel Menſchen es wohl auf der Erde gebe. Da wird man dann oft die drolligſten Antworten hören. Dieſe Antworten haben Zahlen, die zwiſchen einer Milliarde und hundert Millionen ſchwan⸗ ken. Die Statiſtit weiß es genau. Jie hat erſt neuer⸗ dings errechnet, daß es über 1900 Millionen Menſchen auf der Erde gibt. N g„ „Ein Fleckmittel. Ein vorzügliches Mittel gegen die meiſten Flecke in der Kleidung iſt Regenwaſſer. Man muß den Stoff allerdings dabei auch gut durchbürſten. Allzu hartnäckige Flecken werden beſeitigt, wenn man dem Re⸗ genwaſſer eine Zugabe von ſtarkem Qui lajarinden⸗Ex⸗ 5 0 gibt. Fettflecken muß man mit Benzin zu Leibe gehen. 3 „ Serdplatt. n zu reinigen. Verroſtete und vernachläſ⸗ ſigte Herdplatten kann man wieder wie nen herrichten, wenn man ſie, ſolange ſie noch warm ſind, mit heißem So⸗ dawaſſer begießt und dann mit Harzſeife einreibt. Einige Minuten ſpäter putzt man mit feinem Sand oder Puß⸗ ſand kräftig nach und nimmt momßglich nochmals Soda⸗ waſſer und Seife zu Hilfe. Zuletzt bürſtet man die Platte gründlich ab, reibt mit Papier nach um ſchließlich mit 1 5 wollenen Lappen die Fläche endgültig trocken zu reiben. Klatſch. Es flüſtert und wiſpert, über Treppen und Stiegen, auf den Fluren und vor den Haustüren.„Haben Sie das ſchon gehört?“—„Wiſſen Sie ſchon von der Sache mit—?“—„Unglaublich!“—„Man ſollte es nicht für möglich halten!“—„Nein, eine ſoſche Gemeinheit!“ Frau Fama, die Tauſendzüngige die Mutter des Klatſches, iſt wieder einmal am Werke. 5 Oft iſt es nur eine ganz belangloſe Kleinigkeit, die da erzählt wird. Irgend jemandem hat irgend etwas an einem Mitmenſchen mißfallen. Nun erzählt er es wei⸗ ter. Geſchwollen, voll Bosheit und Neid, und alle Klatſch⸗ mäuler, weibliche wie männliche, tragen es von Mund zu Mund. Jeder ſetzt etwas hinzu, jeder weiß das Ereig⸗ nis noch kräftiger auszuſchmücken, immer größer und im⸗ mer furchtbarer wird das Gerücht. Im Kaffeekränzchen, in den Kaufmannsläden und in den Barbierſtuben erzählt man es ſich voll Eifer. Gierig verſchlingen die Zuhörer den Bericht, um ihn gleich brühwarm anderswo wieder Wir alle haben es ſchwer ge ten. Jeder hat ſein Päckchen zu man ſich nicht mehr um ſeine M e ö zur Wahrung der eigenen Intereſſen und im Sinn Gemeinſchaftsgefühls nötig iſt. „.f ã0ß6 ããã77f7f7ffffeeeef Sooo 7 8 3 Kartoffelbau und Landwirtſchaft. Nach den Ergebniſſen der landwirtſchaftlichen Be⸗ triebszählung nimmt die Kartoffelanbaufläche mit 2507 364 ha nach Roggen und Hafer die drittgrößte Fläche von allen Ackerfrüchten ein, nämlich 13,6 gegen⸗ über 12,7 Prozent bei der letzten Betriebszählung von 1907. Es iſt intereſſant feſtzuſtellen, in welchem Umfange ich der Kartoffelbau auf die einzelnen Größenklaſſen der Betriebe verteilt. Die Statiſtik bezeichnet Betriebe unter 2 ha als Zwerg⸗ und F diejenigen von 2 bis 100 ha als bäuerliche Betriebe die darüber als Großbetriebe. Demnach entfallen von der geſamten Kartoffelanbaufläche 62,8 Prozent auf den bäuerlichen Beſitz, 19,8 Prozent auf die Großbetriebe und 17,4 Pro⸗ zent auf Zwerg⸗ und Parzellenwirtſchaften. Faßt man dagegen die bäuerlichen Betriebe mit den Zwerg⸗ und Par⸗ zellenwirtſchaften zuſammen, ſo entfallen auf dieſe bei⸗ den Gruppen zuſammen 80,2 Prozent der geſamten Kar⸗ toffelanbaufläche. Das Schwergewicht des deutſchen Kartoffelbaues lieg! alſo unbedingt in den bäuerlichen Betrieben, hauptfächli aber in den mittelbäuerlichen Betrieben von 5 bis 2 Betrieben. Gerade dieſe Betriebe haben infolge der Sied⸗ lungstätigkeit in den letzten 18 Jahren um mehr als 25 000 zugenommen. Ebenſo haben die Zwergbetriebe und Parzellenwirtſchaften in derſelben Zeit einen Zuwachs von 450 000 zu verzeichnen. Die Zahl der am Kartoffel. Hau vorwiegend intereſſierten landwirtſchaftlichen Betriebe iſt in den letzten beiden Jahrzehnten bedeutend gewachſen. Aus einer genauen Aufſtellung der Anteile jeder Betriebsgrößenklaſſe am Kartoffelbau geht hervor, daß je kleiner die Betriebsgröße, um ſo wichtiger der Kar⸗ toffelbau für den Geſamtbetrieb iſt, und zwar wächſt diefe Bedeutung in beſonders auffälligem Maße, wenn man bei den mittelbäuerlichen Betrieben anfängt und herunter geht bis zu den kleinſten Zwerg⸗ und Parzellenwirtſchaf⸗ ten. Im Rahmen dieſer Betriebe ſind faft ausnahms⸗ los die Neuſiedlungen enthalten und ebenſo das Deputat⸗ land der Landarbeiter. Zuſammenfaſſend kann man feſt. ſtellen, daß der Kartoffelbau eine der Hauptgrundlagen der landwirtſchaftlichen Betriebe bildet und es iſt er⸗ 5 feſtzuſtellen, daß der Anbau von Kartoffeln in en kleineren und mittleren landwirtſchaftlichen Betrieben noch im Zunehmen b G iſt und damit auch die Möglichkeit zur ſtärkeren Schweinehaltung in dieſen Be⸗ trieben wächſt. 8 Obſt⸗ und Gartenbau. Die beſte Reineclaudeſorte. 8 Mit Abb. Nachdruck verboten. Für deutſche Verhältniſſe iſt die große grüne Rei⸗ neclaude zweifellos die beſte Sorte. Sie zeichnet ſich durch hohe Anpaſſungsfähigkeit an den Boden und die ört⸗ lichen Verhältniſſe aus. Was an ihr gefällt, ſind die ſehr großen Früchte. Gut entwickelt haben ſie einen Durch⸗ meſſer von 3 Zentimeter und das Ausmaß der Länge — beträgt meiſt noch etwas mehr. Charakteriſtiſch iſt r gebogene, hellgrüne, roſtfarbig gefleckte, ſchwachbe⸗ haarte Stiel, an dem ſich dieſe Sorte von anderen RNeineclaudeſorten leicht unterſcheiden läßt. Angenehm iſt die dünne Haut und daß ſie ſich leicht abziehen läßt. Letz⸗ teres iſt dann wichtig, wenn die Früchte eingemacht wer⸗ den ſollen; und allgemein ſind die Reineclauden ja be⸗ ſonders zu Einmachzwecken beliebt, weniger zum Roh⸗ genuß. Die Frucht iſt gelblich grün, ſpäter grünlich gelb, hin und wieder rötlich gefleckt. Dabei hat ſie den bläu⸗ lichen Duft, den auch die Zwetſchen und Weintrauben haben. Das Fleisch iſt grünlichgelb. Das Fruchtfleisch löſt ſich willig vom Stein los, bleibt nicht an ihm hängen, wenn man die reife Frucht durchbricht oder auseinander⸗ 75 3 Die Reife fällt Anfang September. Der Baum ſt ſehr reich und regelmäßig fruchtbar. Er hat eine üppige und gegenüber anderen Sorten ſehr große hoch⸗ gewölbte Krone. Das iſt ein weiterer Vorzug dieſer Sorte; denn je größer die Krone, umſo größer die Traafläche und umſo größer die Ausſichten auf Maſſenerträge. Am beſten gedeiht der Baum in ſchwerem Boden und warmer Lage, aber er iſt, wie ſchon geſagt, unter faſt allen an⸗ deren Anbauverhältniſſen, ſoweit ſie ſich überhaupt zum Pflaumenbau eignen, vortrefflich. Die Sorte hat nur einen einzigen Fehler, daß die Früchte bei beginnender Voll⸗ reife leicht abfallen. Man muß alſo den richtigen Zeit⸗ punkt für die Ernte abwarten, auch kann ohne Bedenken um 2 bis 3 Tage früher geerntet werden, weil die Früchte dieſer Sorte leicht nachreifen. Man legt dann einen Korb mit wollenen Tüchern aus, füllt die Früchte hinein, deckt mit einem Kiſſen oder ebenfalls mit wollenen Tüchern ab und ſtellt dann den Korb möglichſt warm, vielleicht an windgeſchützter Stelle an die Sonne. In dieſer Wärme reifen die Früchte ſchnell nach und erreichen ein höheres Aroma, einen feineren Geſchmack, als wenn ſie auf dem Baume vollreif geworden wären. Freilich darf man zu dieſem Zwecke erſt ernten, wenn die Früchte weich za werden beginnen, und die erſten von ihnen den Beging der Reifefärbung zeigen. Die nächſtbeſte unter den Reine⸗ clauden iſt Althanns⸗Reineclaude. Sie iſt aus einem Stein der erſtgenannten Sorte gezogen und iſt dieſer an Größe noch überlegen. Sie unterſcheidet ſich von erſterer darch die braune bis braunrote Schale, die ſich ebenfalls gut abziehen läßt. Der Stiel iſt lang. Der Stiel iſt lang. Die Schale der Frucht iſt 2 gepunktet, das Fleiſch gold⸗ gelb und auch hier löſt ſich das Fruchtfleiſch gut vom Stein. Die Reife beginnt, wie bei jener, Anfang Septem⸗ ber. Gegenüber dieſen Sorten treten eigentlich alle üb⸗ rigen ſtark zurück. Kleintierzucht. Auf dem Geflügelhof im Juli. Von Paul Hohmann⸗Zerbſt. „„ Hühner: Haben die Hennen bei entſprechender Fütterung auch bis jetzt ſtark gelegt, ſo kommen ſie doch nun etwas ins Stocken. Allerdings beſſert ſich die Lege⸗ tätigkeit gewöhnlich nochmal im Auguſt. Auf Befragen, wie das im vorigen Monate erwähnte Vertreiben der Brütluſt bei Hennen vorzunehmen iſt, gebe ich den Nat, eine ſolche gluckende Henne weitab von den anderen Hen⸗ nen in einen Raum zu ſperren, der keine Niſtgelegenheit bietet. Hier wird ſie mit dem beſten Futter reichlich ver⸗ ſorgt. Kann man ihr einen Hahn beigeben, ſo beſchleunigt dies das Verlieren der Brütluſt; unbedingt notwendig 0 es aber nicht. Auf die Trennung der Geſchlechter weiſe ich nochmals hin. Es genügt, wenn die Junghennen mit den alten Zuchthennen und dementsprechend die jungen und alten Hähne zuſammengeſperrt werden. 5 Trut- und Perlhühner: Der Juli iſt der letzte Monat zum Ausnutzen der Brutluſt der Puter. Es ſind vornehmlich Enteneier unterzulegen. Die ſtrafferen Hühnerküken können mit dem ſie führenden Puter mittelſt des Hühnerwagens hinausgeſchafft werden auf die Stopel⸗ felder, die ja in vielen Gegenden von Mitte des Monats an reichlich vorhanden ſind. Truthennen, die zum zweiten Male gebrütet haben, legen jetzt wieder. Achten wir dar⸗ guf, daß ſie nicht verlegen.— Die Perlhühner legen noch fleißig; einige von ihnen wollen auch brüten. Doch dazu wollen wir ſie nicht verwenden. Gänſe: Verſäumen wir nicht, unter den Jungen der erſten Brut die Auswahl der für unſere»igene Zucht be⸗ Fünmten Tiere vorzunehmen. ebe wir davon einlae zum Schlachten öder fur Fortzucht abgeben. Die für uns felbſt ausgewählten Junggänſe, ganz gleich, ob ſie zum Schlach⸗ ten oder zur Fortzucht dienen ſollen, halten wir recht ma⸗ ger. Vorteilhaft iſt es, wenn ſie ebenfalls auf die Stop⸗ pelfelder hinausgetrieben werden können. Allerdings ſollte ihnen auch hier Gelegenheit gegeben werden, Waſſer zu ſich zu nehmen, da nicht alle Aecker ſovi⸗l Unkraut haben, daß die Gänſe dadurch ihrem Körper das notwendige Naß zuführen können. Der ſoeben geſtellten Forderung iſt be⸗ ſonders an glühend heißen Tagen ſeit ens der Gänſe⸗ beſitzer nachzukommen. 8 Enten: Mit der Legetätigkeit der Enten geht es zu Ende, ſofern nicht gerade eine Raſſe gehalten wird, die als außerordentlich viel Eier legend geſchätzt wird. An Futter könnte in dieſem Monat bei weitem mehr ge⸗ ſpart werden, als dies in der Regel der Fall iſt. Auszuneh⸗ men hierpon ſind die Spätjungenten, die mit etwa zwölf Wochen ſchlachtreif ſein ſollen. Entengrieß, auch Waſſer⸗ linſen genannt, ein Futter, das auf ſehr vielen Teichen und in den meiſten Gräben vorkommt, iſt hervorragend für das Gedeihen der Enten. a Tauben: Die Ernte iſt im Gange bzw. ſteht vor der Tür. Da gibt es für die feldernden Tauben reichlich Abfall, kein Wunder alſo, wenn ihre Jungen jetzt ſo volle, fleiſchige Bruſt haben. Wem zudem an Jungen gelegen iſt, die recht weit entwickelt ſind, ehe ſie geſchlachtet werden, wer aber auch verhindern will, daß ſie vom Schlage flie⸗ gen, ehe es ihnen ans Leben geht, dem ſei empfohlen, ihnen beizeiten die Schwungfedern des einen Flügels zu verſtutzen. Wer ſeine Tauhen feldern laſſen kann, der hat auf der einen Seite den Vorteil, daß er an Futter ſpart, andererſeits drohen ihm aber auch durch Wegſchießen Ver⸗ luſte. Solchen Tauben, die fortwährend eingeſperrt ge⸗ halten werden, iſt Gränzeug zu reichen, z. B. zerſchnittene Vogelmiere oder zerkleinerter Salat. g — Zefa. ale lauge hereiſen Dann cle sche Hinein e reinen ofe fin yen leo / egforceniche enge Hensi] 5 Jecen geitereñ Zusctg/ n einem Cimen und geben ese Löse in den mi, Hltæm, ssen gefllſlten ſcæssel. e eee ese ¶Qllę Louqe gelegt es- fes Dressen ist unbecingf zu veuneicen, es bæhindent ino en schureti ce einigung. f 00 i Heis 8 Le ENDE ede Segie: Dos Sp e loschen Bid d. aach n P fundpaketen 8 2 Pfennig 8 erhältlich. Die Bezirks- Sparkasse ladenburg Piliale Seckenheim Spar-Elnlagen mit 6% u. höher verzinst Scheck- und Glro- Elniagen mit 4½ Prozent die Wertbestäàndigkelt Scheck- und Glro-Verkehr Ueberwelsungen spesenfrei, nach allen Platzen Deutschlands garantiert hat besorgt Tannen zieht eln auswärtige Schecks An- und Verkauf, sowie Aufbe- a wahrung v. 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Keinen Augenblick würde ich Ihnen ver⸗ argen, wenn Sie heut am Tage anders denken als geſtern abend, da Sie durch Verſchiedenes beeinflußt waren. „Wollen Sie mich durchaus beleidigen, teures Mädchen? Soll ich Ihnen nochmals wiederholen, wie ſehr ich Sie liehe?“ „Nun denn— ja“, tönte es klar und deutlich von ihren Lippen. 4 5 hielt es ihn nicht länger— mit einem Jubelruf riß er die Geliebte an ſich, und ſein Mund ſuchte den ihren in heißem, durſtigem Kuſſe. Unter ſeinen Liebkoſungen er⸗ ſchauernd, ſchmiegte ſie ſich an ihn, und ſie war das ſeligſte Weib in ſeinem Arm. 4 rig nach Hauſe gereiſt. So gut er konnte, ſprach treue Menſch ihnen Troſt zu; aber er verhallte ungehört. Zu 45 waren ſie gekränkt, und von einem ſolchen Schlag erhol man ſich nicht ſo leicht f Martin ſah das wohl ein, und bewegt nahm er Abſchied, als er ausſteigen mußte. Er verſprach aber, den Meiſter bald einmal zu beſuchen und trug viele Grüße an die Groß⸗ mutter auf. f Wenige Tage darauf kam ein Paket von Liſe. Mit zitternden Händen öffneten ſie es; nur den Brief nahm die Großmutter an ſich, die Geſchenke würdigte ſie keines Blickes, obwohl Frau Müller die goldene Uhr mit Kette für den Vater breit auf den Tiſch legte. And da— was war das—? Noch ein Etui? Und da lag noch eine Uhr darin— eine kleinere, für die Mutter beſtimmt, eben⸗ falls mit langer, goldener Kette. And dann die viele Scho⸗ kolade für die Großmutter und den feinen Likör! Aber die wollte davon nichts wiſſen. l „Tragt das Zeug fort“, ſagte ſie mit harter Stimme, zich mag nichts davon ſehen! Und wenn ihr mir einen Ge⸗ fallen tun wollt, legt die Uhren nie an— es iſt doch nicht mit dem Herzen gegeben und hat darum keinen Wert. An Liſe könnt ihr ſchreiben, daß ich nichts mehr von ihr will— da, hier leſt den Brief!“ Liſe hatte ſehr flüchtig geſchrieben. Da ſie 0 daß es immer ein heimlicher Wunſch der Eltern geweſen ſei, eine goldene Uhr zu beſitzen, erfüllte ſie dieſen als nach⸗ trägliches Silberhochzeitsgeſchenk. Dann eine kurze Ent⸗ er eee wegen jenes Vorkommniſſes, ſowie zum Schluß die Mitteflung, daß ſie ſich mit einem Grafen Weſterbrück verloht habe. g „Wirklich mit einem Grafen— f Frau Müller ſchüttelte den Kopf— das war fa kaum zu glauben— ſolches Glück ſollte ihre Liſe haben? Und un⸗ willkürlich faltete ſie die Hände. Aber die Großmutter ſagte: „Ich ſehe für Liſe nichts Gutes darin!—. Ja, wenn ſie den Martin genommen hätte, der wäre mir lieber geweſen — da hätten wir doch einen Sohn bekommen— aber ſo geht euer Kind 1715 ganz verloren.“ f Frau Müller ſchwieg. Sie war gewöhnt, die Meinung der Großmutter für maßgebend zu halten— was die ſagte, hatte von jeher gegolten, und ſo war es auch wohl gekom⸗ men, daß Frau Müller etwas Anſelbſtändiges, ſich Unter⸗ oabmendes anhaftete. „Was werden die Leute dazu ſagen?“ dachte ſie, als ſie ſchweigend die Uhren und den Brief weglegte——— Große Ueberraſchung hatte die Verlobung des Grafen e Weſterbrück mit der berühmten Lon Meunier erregt. enn man auch die offenſichtlichen Huldigungen des Grafen bemerkt hatte, ſo wäre man doch nie auf den Ge⸗ 4 1 5 gekommen, daß ſie mit einer Verlobung enden würden. So war es alſo jenem berückenden, rothaarigen Geſchö gelungen, den intereſſanten Grafen einzufangen Ob ſie bei der Bühne bleiben würde? Man erging ſich in tauſendfachen Mutmaßungen über das intereſſante Paar, das aber von allem unbeirrt ſeines Weges ging. Liſe wax wie berauſcht von ihrem Glück, die Braut des geliebten Mannes geworden zu ſein! N And in dieſem Glück gedachte ſie nicht der Eltern— war ihr nicht der eigentümliche karge Dank für das reiche Eeſchenk aufgefallen, ebenſowenig wie das Fehlen jedes Glückwunſches zur Verlobung!—— f Es war au acht, daß die Hochzeit im Frühjahr ſeln ſollte und man dann auf Reiſen gehen wollte. Natürlich würde ſie der Bühne entſagen, und es war 5 Stimme 55 Bedquerns, die gefeterte Diva nicht mehr wundern zu können! a Eine große Enttäuschung hatte Liſe aber doch, als Michael ihr vorſchlug, ſich nur trauen zu läſſen und dann abzureiſen. Aud ſie, die die Welt gern von ſich reden machte, hatte ſich eine prunkvolle Hochzeit gewünſcht. Er jedoch war ganz dagegen. 9 85 Liebſter, deine Verwandten—“ Er ſpielte mit ſeinem Monokel. „Sieh einmal, Kind, es muß doch geſagt werden— f ſelbſtverſtändlich find ſie nicht von meiner Heirat erbaut. Mit meinem Bruder, dem Majoratsherrn, bin ich deswegen 22 zerfallen, und meine Schweſter Leontine, die Gräfin 8 iſt womöglich noch entrüſteter!— Mir perſön⸗ lich iſt das gleich, da ich mich nie ſonderlich mit meinen Ee⸗ ſchwiſtern verſtanden habe.— Und ich wollte dir das nie⸗ mals ſagen, um dich nicht be kränken— aber da du auf einer großen Hochzeitsfeier beſtehſt, mußte es ſein! Und ſo, mein Kind, haſt du auch den beſten Grund, deine Verwand⸗ ten nicht einzuladen.“ Liſe ſenkte errötend den Kopf. a N „Mögen deine Verwandten noch ſo ehrenwert ſein bei einer ſolchen Feier in einer ſolchen Geſellſchaft wären ſie durchaus nicht am Platze— alſo keine falſche Pietä: oder Sentimalität!“ „Ich ſagte dir aber doch, daß ich weiter keine Verwand⸗ ten habe, ſagte ſie mit unſicherer Stimme a 5 „Ah, laſſe nur gut ſein, Schatz— jene kleine Notlüge habe ich dir längſt verziehen, wenn nur ſonſt Klarheit zwi⸗ ſchen uns herrſcht!“ bemerkte er, etwas überlegen lächelnd. „Im Gegenteil, ſie war mir ein Beweis, daß du Haltung haſt! Längſt weiß ich ja, daß deine Eltern in W. ein klei⸗ nes—“ er hüſtelte— nun das tut ja weiter nichts zur Sache! Die Hauptſache 925 daß wir uns verſtehen und beide keine Freunde von Lächerlichkeiten find! Man muß ſtets über der Situation ſtehen und ſie beherrſchen und ſich nicht durch falſche Gefühle leiten laſſen!— Nun, daß du ebenſo denkſt, haſt du ja bewieſen, und ich freue mich deiner Hal⸗ tung“. Ritterlich führte er ihre Hand an die Lippen.„Und nicht wahr, das erſparen wir uns, die Rührſzenen mit dei⸗ nen Eltern, das Vorſtellen, Gegensrteilen ufw. Ich bin kein Freund von ſolchen Sachen. Sie können ganz außer Sorge um dich ſein— in der Bitte, mein Weib zu werden, lag zugleich das Gelöbnis, dich zu ſchirmen und zu ſchützen vor allem Ungemach. Dagegen werde ich dir erſparen, daß dir unliebſam von meinen Verwandten begegnet wird— bf ren die Tatſache meiner vollzogenen Vermählung erfahren.“— Von ihr verlangte er, daß ſie ſich von ihren Eltern los⸗ ſagte— und ſie, die Braut, verleugnete er vor ſeinen hoch⸗ geborenen Verwandten!— Und dabei hatte ſie gedacht, er würde ſie im Triumph dort einführen und man würde ſie mit offenen Armen empfangen! Er tat wirklich, als ob ſie allein die Empfangende ſei. Gab ſie denn nichts? Verzichtete ſie denn nicht auf eine n Bühnenlaufbahn, nicht auf Beifall, Ruhm und — Gold? 1 Tief verletzte es ihren Stolz, daß er überhaupt noch nicht einmal den Verſuch gemacht hatte, ſie wenigſtens dem Fa⸗ milienoberhaupt zuzuführen. Sich beliebt zu machen, daß lag dann an ihr, und das würde ihr auch nicht ſchwer fallen! X.. Fünf Jahre trug nun Liſe Müller ſchon den Namen Gräfin. Weſterbrück. Sie war eine in der großen Well ſehr bekannte Dame geworden. Ihre Erſcheinung erregte überall Aufſehen, und nicht wenig trug dazu bei, ihr einen pikanten Neiz mehr zu verleihen, daß ſie früher Operetten diva geweſen war. Sie hatten eine ſehr elegante Wohnung in Berlin. waren aber viel auf Reiſen. Lou hatte ganz das gefunden, was ſie geſucht hatte. Ste war eine glückliche Frau geworden, und dazu eine 1 bewunderte— ihr Gatte war aufmerkſam, ritter⸗ ich— ein echter Kavalist. Nur den einen Wunſ 11 85 er ihr nicht erfüllt— ſie in feine Familie einzuführen. Schließlich hotte ſie ſich aber auch darüber hinweggeſetzt. Cortſetzung folgt.) N RR Nach dem Regen. Die Vögel zwitſchern, die Mücken Sie tanzen im Sonnenſchein, Tiefgrüne, feuchte Reben Gucken ins Fenſter herein. Die Tauben girren und koſen Dort auf dem niederen Dach, m Garten jagen ſpielend Die Buben den Mädeln nach. Es kniſtert in den Büſchen, Es zieht durch die helle Luft Das Klingen fallender Tropfen, Der Sommerregenduft. Die Alternden. Skizze von Paul Klaß. (Nachdruck verboten.) Carlotta Evezzi ſaß auf der Veranda ihrer Villa und ſchaute mit verſonnenem Blick auf die weite Fläche des Gardaſees, der leiſe plätſchernd ſeine Wellen an den Mauern unter ihr bac Hell und warm ſchien die Vormittagsſonne auf das Waſſer, das den blauen Himmel des Südens in tiefen Tönungen wiederſpiegelte. Ein leichter Wind fächelte zuweilen herüber und brachte linde Kühlung mit. Auf den Höhen blitzten die ewigen Eis⸗ gipfel, aber hier unten war Sonne und Wärme, Leben und Duften. Jeden Morgen freute ſich Carlotta Evezzi an der Pracht. Schon ſeit Jahren hatte ſie ihren Sitz nicht verlaſſen. Sie hatte ſich in die Einſamkeit vergraben, ſie, die einſtmals die gefeierte Sängerin zahlreicher Bühnen der Erde war. Hier genoß ſie den Herbſt ihres Lebens, das voller Triumphe hinter ihr lag. Fern von dem Rauſchen der großen Welt verbrachte ſie ihre Tage nun. Den großen klingenden Namen, der auf unzähligen Plakaten geprangt hatte, vertauſchte ſie mit dem ſchlichten Namen ihres Vaters, den ſie einſt aufgegeben hatte. Ihr Abgang von dem Rampenlicht war zur rechten Zeit erfolgt. Damals, als ſie merkte, daß der Zenith ihres Könnens überſchritten war, zog ſie ſich zurück und erntete die reichen Früchte ihrer Lebensarbeit, indem ſie ſich einem geruhſamen Daſein in ihrer Villa hingab. 8 975 von milder Nuhe durchſtrömt lehnte ſie ſich in den Seſſel zurück und ließ ihr Leben vorüberziehen. e Städte und Länder tauchten vor ihrem inneren uge auf, freundliche und unſympathiſche Geſichter. Kleine Erlebniſſe erwachten und verſanken wieder in der Erinne⸗ rung. Doch immer wieder tauchte eine Stadt in ihrem Gedächtnis auf, ein Land, das ſie nun an dieſem Morgen beſonders beſchäftigte. Sie dachte an Deutſchland.— Es war nun tief im Herbſt. Während hier noch freundlich die Sonne ſchien, mußte dort oben in Deutſchland ſchon kaltes, trübes Wetter ſein. Ja, und das war es, ſie dachte an Berlin, an regennaſſe te aß an feuchte Luft, Kälte und Nebel. In ihrem Geiſte ſah ſie das* die Linden mit den kahlen Bäumen, eine trübe Luft rings⸗ umher. Je mehr ſie ſich darin vertiefte, um ſo ſtärker wurde ihr Intereſſe dafür. Wie mochte es dort wohl aus⸗ ſehen? Der Krieg, der die Länder entzweite, war längſt vorüber. Jahre, lange Jahre waren verſtrichen, ſeit ſie Berlin nicht mehr geſehen hatte. Wie mochte ſich die Stadt verändert haben nach all den Jahren? Solche Gedanken wurden immer ſtärker in ihr, bis ſie einen plötzlichen Ent⸗ ſchluß faßte. Sie erhob ſich, reckte ſich auf und nun ſah man, daß ſie noch immer eine recht ſtattliche Frau war. Vom Alter ungebeugt und doch unverkennbar mit den Linien der Alternden gezeichnet. Das ſchneeweiße Haar hatte ſie noch immer in kunſtvoller Friſur; ſelbſt die Brauen waren weiß, aber darunter ſchauten ein paar dunkle, lebendige Augen, die eine ſeltſame Tiefe hatten. Sie klingelte ihrer Kammerjungfer, die ſie ſchon in den 50 ihrer Glanzzeit hatte, und als dieſe dann erſchien, agte ſie: „Suſanna, packen Sie ſofort meine Koffer, beſorgen ſie Billette nach Berlin. Wir reiſen heute abend noch mit dem Schnellzug.“ 0 RP „Das alte Mädchen ſchaute ſie verwundert an, bracht nicht einmal einen Ton hervor, denn in all den Jahren waren ſie nicht von ihrer Villa fortgekommen. 0 „Nun ja,“ meinte die alte Dame lächelnd,„wir reiſen halt wieder einmal.“ g „Aber doch nicht etwa auftreten?“ fragte noch imme betroffen Suſanne. „Nein, nein, meine Liebe, das iſt vorbei. Aber reiſer können wir doch trotzdem, nicht wahr?“ Suſanne nickte und verſchwand dann. f Am folgenden Tage war das Ziel erreicht. In ihrem alten Hotel kannte ſie natürlich niemand mehr, hatte ſie doch auch ihren Künſtlernamen verſchwiegen. Nun ſchlenderte ſie durch wohlbekannte Straßen im Zentrum der Stadt. Es war gerade ſolch grauer, trüber Novemberabend, wie ſie ihn ſich vorgeſtellt hatte. Verändert war das Leben und Treiben. Alles ſchien haſtiger geworden zu ſein, ſchneller, wilder. Dennoch ihr gutes Gedächtnis kannte die Straßen wieder, mochten ſie auch ein anderes Geſicht bekommen haben. Sie betrachtete alles mit großer Anteilnahme, blieb da und dort ſtehen und empfand gleichzeitig eine faſt kind⸗ liche Freude, durch einen ſchnellen Entſchluß plötzlich hier in eine andere Welt verſetzt zu ſein. i Da zog eine Litfaßſäule ihre Aufmerkſamkeit an. Sie wollte den Theaterzettel ſtudieren, ſtatt deſſen ſchaute ſie aber auf ein großes Plakat, in dem ein Varité ſich an⸗ kündigte.“ Schon wollte ſie ſich abwenden, als ihr Blick feſtgeheftet blieb auf einem Namen. „Friedrich Solnar, der Altmeiſter des Geſanges, ſingt heute Partien aus feiner früheren Glanznummer, dem Troubadour.“ Friedrich Solnar, dachte ſie. Kann es denn der ſein, der damals bereits ſang? Iſt es möglich? Er, der gerade, offene Mensch. der Künſtler von ſeltenem Empfinden, ſingt heute noch? Heute, nach Jahren, in einem Varieté? Sie konnte es nicht faſſen. Es regte ſie auf. Friedrich Solnar, flüſterten ihre Lippen. War es denn möglich? Sie rief eine Autodroſchke, nannte die Adreſſe und ſehens hinein. Sie mußte ſich überzeugen. Sie mußte ehen, ob das jener Solnar war, den ſie kannte, der ſie— Wie deutlich ſtand jene Szene nun wieder vor ihren Augen, als er einen Kollegen ohrfeigte, der ihr mit tönenden Worten einen Antrag machte und von dem ſie erſt ſpäter erkannte, daß er ein Lump war. Solnar hatte dann ab⸗ Bien müſſen und nie hatte ſie von ihm gehört, ſelbſt ihre riefe hatte er unbeantwortet gelaſſen. Sollte es dieſer Solnar ſein? Sie vermochte es ſich noch immer nicht aus⸗ zudenken. Bei ihrer Ankunft ſtieg ſie haſtig aus, entlohnte den Fahrer und betrat das Varité. Elegante junge Welt hatte ihr Stelldichein hier. Großſtädtiſch waren die Räume und prächtig ausgeſtattet. Aber ſie 1 die Umgebung nicht. Sie ſetzte ſich an einen leeren Tiſch in einer Ecke, beſtellte bei dem bedienenden Kellner gedankenlos und wartete. Ihre Geduld wurde noch auf eine Probe geſtellt. Verſchiedene Tanz⸗ und Komikernummern rollten erſt ab. Dann teilte ſich der Vorhang— und Friedrich Solnar erſchien. Applaus empfing ihn. Er dankte flüchtig und zerrte etwas an ſeiner Kleidung, die maskeradenhaft an ihm herumhing. Der große Kopf mit wallender weißer Mähne wollte nicht dazu paſſen. Nun ſang er. Man konnte ſehen, wie er ſich mühte, aber ſeine Stimme blieb ſchwach, Ne wirkte ſie. Es war Carlotta, als ſtriche jemand über eine krächzende Geige. Durch Mark und Bein gingen ihr die Töne. Das Bild, das ſich ihr darbot, erſchütterte ſte. Sie ſchloß die Augen und begann zu ſchluchzen. Es war ein großer, über⸗ wältigender Schmerz, der ſie durchwühlte; die Tragödie dieſes Mannes erfüllte ſie mit grenzenloſem Mitleid. Als er geendet. ſchreckte ſie der neue Beifall wie eine Verhöh⸗ nung. Durch den Kellner ließ ſie Solnar zu ſich bitten. Sie ging hinaus und begegnete ihm im Gang. „Fritz Solnar!“ ſagte ſie und ſah ihm dabei in die Augen. Er hatte das Koſtüm bereits abgelegt. Erſtaunt ſah er auf und im ſelben Moment erkannte er ſie. Er trat einen Schritt zurück, hob abwehrend die Hände gegen ſie. Aber die Frau ergriff ihn an den Armen und zog ihn zur Tür hinaus. „Kommen Sie, kommen Sie!“ raunte ſie ihm ins Ohr. Auf der Straße rief ſie ein Auto, drängte den Mann hin⸗ ein, nannte die Adreſſe ihres Hotels und ſetzte ſich zu ihm. ene? e N nn 2 J)) Sigmund Bergmann 7. Berlin, 8. Juli. Kurz nach Vollendung ſeines 76. Lebensjahres ſtarb 5 der geheime Baurat Dr. Ing. h. c. Sigmund Berg⸗ mann, der Begründer und Generaldirektor der welt⸗ bekannten Bergmann⸗Elektrizitäts⸗Geſellſchaft. Man kann ihn und ſeine Bedeutung am beſten mit dem Schlagwort zein Partner Ediſons“ charakteriſieren. Tatſäch⸗ lich hat er, zum großen Teil gemeinſchaftlich mit Ediſon, eine große Zahl der von Ediſon gemachten Erfindungen ausgebaut und in die techniſche Praxis eingeführt. Ins⸗ beſondere hat er hervorragend Anteil an der Vervoll⸗ Fommnung des Fernſprechweſens und leiſtete Ediſon weitere unſchätzbare Verdienſte in der Verwertung ſeiner Erfindung der elektriſchen Glühlampe. Er gründete dann auch ge⸗ meinſchaftlich mit Ediſon unter dem Namen„S. Berg⸗ mann und Co.“(1876) in Newyork eine eigene Fabrik für elektriſche Schwachſtromapparate. 1891— mit 40 Jahren— gründete Bergmann dann in Berlin die Geſell⸗ ſchaft„S. Bergmann und Co., A. G. für Iſolier⸗ und Lei⸗ tungsrohre, Spezialartikel für elektriſche Anlagen“ und zwei Jahre ſpäter die„Bergmann Elektromotoren und Dynamowerke A. G.“, 1990 vereinigte er dann beide Ge⸗ ſellſchaften zu jener Weltfirma, deren Generaldirektor er bis zu ſeine Tode blieb. 22 20 Aus Nah und Fern. Saarbrücken.(Sich ſelbſtdes Mordes bezich⸗ tigt.) Der hieſigen Polizei ſtellte ſich ein junger Mann, der angab, ein junges Mädchen in mörderiſcher Abſicht in die Saar geſtoßen zu haben. Inwieweit die verwor⸗ renen Angaben des jungen Menſchen den Tatſachen ent⸗ ſprechen, muß die ſofort aufgenommene Unterſuchung er⸗ geben. Er wurde auf ſeine Angaben hin ſofort verhaftet und dem Unterſuchungsrichter zugeführt.. 1 Heppenheim.(Irrſinnig geworden wegen eines„Bubikopfes.) Eine 40 jährige Ehefrau von hier ließ ſich einen Bubikopf ſchneiden. ohne dem Mann etwas davon zu ſagen. Als ſie zu dieſem zurückkahrte, geriet der Mann in ſolche Erregung, daß er in Tob⸗ ſucht verfiel und die Wohnungseinrichtung in Trümmer ſchlug. Es mußten 3 Wärter der Heil- und Pflegean⸗ ſtalt herbeigeholt werden, um den Tobſüchtigen unter großer Mühe in die Irrenanſtalt zu verbringen. a Birkenau.(Raſcher Tod.) Hier fand man einen etwa 47 Jahre alten Arbeiter, der in der hieſigen Ziegelei beſchäftigt iſt, tot vor ſeinem Bette liegen. Da der Arzt einen Herzſchlag feſtſtellte, wurde von einer Sektion der Leiche abgeſehen; dieſe wurde nach der Unterſuchung durch Meli Sanitäter in die Leichenhalle gebracht. Der ann iſt verheiratet und ſeine Familie wohnt in Wei⸗ — bei Mainz, wohin auch die Leiche heute übergeführt wurde. Frankenthal.(Unglücklicher Ausgang einer Wette.) Ein hieſiger Schneidermeiſter wettete mit einem hieſigen Bäckermeiſter, daß er trotz ſeiner 63 Jahre noch über den Rhein ſchwimmen würde. Die Ausführung der Wette wurde ſofort vorgenommen. Der Bäckermeiſter holte mit ſeinem Fuhrwerk den Schneidermeiſter und zwei Zeugen ab, um ſie an den Rhein zu bringen. In einer Kurve ſtürzte der Schneidermeiſter vom Wagen und zog ſich einen Schädelbruch zu. Er wurde dem Kran⸗ kenhaus zugeführt, wo er ſchwer darniederliegt. 8 Eſſen.(Selbſtmord eines Liebespaares.) Aus dem Rhein⸗Hernekanal wurden zwei Leichen gelan⸗ det, die mit einem Hoſenträger zuſammen ſebunden waren. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, handelt es ſich um einen von ſeiner Frau getrennt lebenden Händler und ſeine Geliebte, die gemeinſam den Tod geſucht haben. Rheinhauſen.(Durch eine Luftbüchſe gets⸗ tet.) Hier wurde eine 10 jährige Schülerin, die mit meh⸗ reren Knaben ſpielte, durch einen Schuß aus einer Luft⸗ büchſe. die ſich ſelbſt entladen hatte, getötet. ern.(Gefängnisſtrafe far Dampteur Schneider.) Bei der Aufnahme für den Film„Quo vadis?“ im Februar 1924 wurde ein Statiſt von dem Löwen eines Dompteurs getötet. Jetzt wurde die Ge⸗ kichtsverhandlung über dieſe Frage eröffnet. Der Be⸗ ſitzer des Filmes wurde freigeſprochen, während Dompteur Alfred Schneider zu 8 1 88 Gefängnis mit Be⸗ wã sfriſt verurteilt wurde. 5 breit Große Me talldiebſtähle) Das Wernerwerk der Firma Siemens und Halske iſt durch un⸗ getreue Arbeiter und Angeſtellte im Verein mit Dießen und Hehlern durch Metalldiebſtähle um rund 120 000 Mi. eſchädigt worden. Die Diebstähle, die längere Zeit zurüc⸗ 2 ſind jetzt von der Kriminalpolizei aufgedeckt worden. Insgeſamt wurden 24 Perſonen verhaftet. teilt) i Harburg.(Zwei Mal zum Tode verurteilt. Im Straſſer⸗Prozeß wurde das Arteil gefällt. Der An. geklagte David Straſſer wurde wegen Mordes in zwei Fällen und wegen eines vollendeten und verſuchten 5 ſicherungsbetrugs zweimal ben Tode, ferner zu zwei I f ren Zuchthaus und außerdem zu dauerndem N verurkeilt. In der Begründung heißt es: Das 7 h e die Ueberzeugung gewonnen, daß Straſſer den 15 0 ö einer Frau wie an ſeinem Sohn begangen habe. Es if beiden Fällen ein derartiges Material zuſammen gekom⸗ men, daß nur der Ehemann und Vater Straſſer die 1 begangen haben kann. Der Angeklagte hat in beiden Fäl⸗ len falſche Angaben gemacht und Unglücksfälle vorge⸗ täuſcht. 21 Beweismaterial iſt ein derart 55 daß das Gericht zu der Ueberzeugung kam daß 5 1 den Fällen Mord vorlag und auf Todesstrafe erkann werden mußte. 1 Saarbrücken. Unwetter im Saargebiet.) Das Saargebiet wurde von einem ſchweren Unwetter 1 5 — 5 Hagel in* 8 e 8 155 richweiſe die geſamte Ernte. Dabei he orkan⸗ artiger Side der Bäume entwurzelte. Der Blit schlug mehrmals in Häuser und Schuppen ein. Limberg.(Furchtbare Familientragödie.) n der Wohnung des Steigers Kirſchbaum in Beeck fan⸗ deen Hausbewohner die Ehefrau des Steigers, deren fünf⸗ jährigen Sohn und ihre 9 Tochter mit zer⸗ trümmerten Schädeldecken bluküberſtrömt im Bette liegend auf. Der Knabe war ſchon tot, während die Frau und das Mädchen noch Lebenszeichen von ſich gaben. Die polidei⸗ lichen Ermittlungen haben ergeben, daß der Steiger Kirſch⸗ baum, als Täter an dem Mordverſuch an ſeiner Ehe⸗ frau und ſeinen beiden Kindern in Frage kommt. Der 28 Jahre alte Kriſchbaum kam in der Nacht gegen 5 Uhr morgens betrunken nach Hauſe. Um in ſeine Wohnung 7 gelangen, zertrümmerte er ein Fenſter und trat ſeiner nzwiſchen aufgeſtandenen Frau in der Küche Se Dort bat er ihr mit einem Handhammer eingeſchlagen. Darauf eilte der Täter in das Schlafummer ſeiner beiden Kinder und ſchlug auch ihnen den Schädel ein. Der flüchtige Mörder konnte in Duisburg verhaftet werden. Die Frau und das Mädchen ringen noch immer im Krankenhauſe mit dem Tode. Die Urſache der Tat iſt noch nicht aufgeklärt. München.(Falſchmünzer verhaftet.) Hier wurde in einem Keller ein Elektroinſtalateur verhaftet, der mit der Herſtellung von falſchen 50⸗Pfennig⸗Stücken beſchäftigt war. Er gab an, daß er die Fälſchungen ſchon ſeit 1925 betreibe und rund 10000 Stück hergeſtellt habe. Eine Menge Falſch⸗Stücke und die Werkzeuge zur Her⸗ ſtellung konnten beſchlagnahmt werden. München.(Schwere Bluttat.) In einem An⸗ weſen an der Ismaningerſtraße brachte nach vorausge⸗ gangenem Streit ein Hilfsarbeiter ſeinem Gegner, einem Schreiner, einen ſchweren Stich in den Unterleib bei. Der Verletzte ſtarb nach Verbringung in das Kranken⸗ haus. Der Täter, der in Notwehr gehandelt haben will, wurde verhaftet. Paſſau. e ee in Bayern.) Auf der Station Gotteszell der Strecke Eiſenſtein⸗Plattling ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zweier Züge. Der mit zahlreichen ſchwerbeladenen Waggons gefahrene Eiſen⸗ ſteiner Güterzug fuhr mit voller Wucht auf einen in Got⸗ teszell rangierenden Güterzug daß ie Wucht des Zu⸗ ſammenpralles war ſo heftig, daß ſämtliche Wagen des auffahrenden Zuges, ſowie alle drei Lokomotiven der beiden Züge zur Entgleiſung kamen und über die Böſchung hinabfielen. Ein Heizer wurde ſchwer verletzt. Der Ma⸗ terialſchaden iſt ſehr groß. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 9. Juli. Das Autounglück an Chriſti⸗Himmelfahrt vor Gericht. Geſtern fand das furchtbare Unglück, das zwei junge Menſchenleben auf ſo tragiſche Weiſe hinwegraffte, vor dem Schöffengericht ſeine Sühne. Der Angeklagte Kraftwagenführer Friedrich Fiſcher aus Nürnberg wurde wegen fahrläſſiger Tötung zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis abzüglich 6 Wochen Unterſuchungshaft verurteilt. So lautet das Gerichtsurteil. Ob das eine Sühne für die begangene Leichtſinnstat iſt? Schwerer wird für Fiſcher die Strafe ſein, zeitlebens daran denken zu müſſen, durch dieſen ſträflichen Leichtſinn zwei Menſchen getötet und zwei Familien in namenloſe Trauer verſetzt zu haben. Den Vorſitz führte Amtsgerichtsdirektor Kley. Schöffen: Ed. Mündel und A. Jakob. Sachverſtändiger: Dr. Görige. Geladen ſind 10 Zeugen. Staatsanwalt Dr. Nebel. Zunächſt wird der Angeklagte vernommen, der außer dem Fall Seckenheim einer fahrläſſigen Gefähr⸗ dung des Telegr.⸗Betriebes beſchuldigt wird. Friedrich Fiſcher, geb. am 9. März 1897 iſt verheiratet und hat 2 Kinder. Beim Fall Seckenheim ermahnt der Vor⸗ ſitzende den Angeklagten, daß er zum Zeichen des Be⸗ dauerns und Schuld bei der Wahrheit bleiben ſolle. Der Angeklagte ſchildert hierauf den Unglücksfall. Seit dem Jahre 1922 fahre ich als Chauffeur Am Unglückstag bin ich gegen 10 Uhr weggefahren. Der Wagen war in Ordnung. In der Rheinhäuſerſtraße habe ich Benzin gefaßt und beim Wegfahren war die Steuerung nicht ganz einwandfrei.(Warum haben Sie nicht gleich nachgeſehen? Vorſ.) Es war nicht ſo ſchlimm zum nachſehen. Zwiſchen Neckarau und Rheinau war die Straße geſperrt, deshalb fuhr ich über Seckenheim. An der Straßenkreuzung bei Friedrichsfeld habe ich gemerkt, daß der Wagen erneut nicht in Ordnung iſt. An der 2. Kurve auf etwa 100 m Entfernung ſah ich wie 2 junge Leute im Gras liefen und gab Signal. Ich hatte eine Geſchwindigkeit von 40 km und fuhr halblinks rüber, damit ſie rechts weiterlaufen konnten. Plötzlich ſah ich ſie mitten auf der Straße und im letzten Augenblick verſuchte ich den Wagen nach links zu lenken, allein das Unglück geſchah. In der Auf⸗ regung habe ich dann nachträglich aus dem Steuerrad einzelne Teile herausgeſchraubt, um den Unglücksfall vorzutäuſchen. Die Zeugenvernehmung. Marga Dörr, 25 Jahre alt, ledig, hat mit Herrn Brackenheimer eine Autofahrt gemacht und war auf der linken Seite im Auto geſeſſen. Unterwegs hat das Auto zweimal gehalten. Beim Unglücksfall ſtand der Wagen ziemlich rechts am Wege. Die Leichen waren 1 Meter voneinander auf der Landſtraße gelegen.— Fritz Dörr, 15½ Jahre alt, iſt zum erſten Mal Auto gefahren, will nicht beobachtet haben, wie die jungen Leute unter das Auto kamen.— Brackenheimer, 32 Jahre alt, Beſitzer des Autos, ſagt aus, daß der Chauffeur erſt ſeit 8 Tagen den Wagen gefahren. Unterwegs hätten ſie angehalten und beraten, ob ſie über Heidel⸗ berg oder Schwetzingen fahren wollten. Nach dem Unglück hätte er ſich gleich um die Ueberfahrenen an⸗ genommen. Die Leichen ſind nicht unter dem Wagen vorgezogen worden.— Frl. Hallinger hat kurz vor dem Unfall die beiden noch geſprochen und iſt dann, da ſie das Auto kommen hörte, vorgefahren. Kurz vor dem Unglücksfall hat ſie geſehen, daß die beiden im Raſen gelaufen ſind. Auffallend war, daß das Auto gegen den Raſen gefahren iſt.— Wilhelm Probſt, 52 Jahre alt, war gleich nach dem Unfall zur Stelle. War zirka 320 Meter vom Unfallsplatz ab, als das Unglück paſſierte. Den Vorfall ſelbſt konnte er nicht beobachten.— Oberwachtmeiſter Malter machte Ausführungen über die Tatbeſtandsaufnahmen. Nach einigen belangloſen Zeugenausſagen führte der Sachverſtändige aus, daß es Pflicht des Führers geweſen wäre, nachdem die Steuerung vorher ſchon verſagt hätte, langſam zu fahren. Daher hat der Führer des Wagens die nötige Vorſicht fehlen laſſen. Der Vertreter der Anklage, Staatsanwalt Dr. Rebel führt aus, daß der Angeklagte immer noch nicht die Wahrheit ſage. Der Angeklagte iſt ein unvorſichtiger und rückſichtsloſer Fahrer, das beweiſen die füchterlichen Schädelverletzungen. 23 Meter wurden die Leichen noch geſchleift und 6 Meter fuhr er noch über dieſe hinaus, trotz der Handbremſe, ein Beweis, daß er mit aller Rück⸗ ſichtsloſigkeit gefahren iſt. Der Angeklagte iſt der gröbſten Fahrläſſigkeit ſchuldig und er beantrage wegen fahr⸗ läſſiger Tötung eine Gefängnisſtrafe von 1½ Jahren. Verteidiger(Weindel⸗ Mannheim). Wir leben in Deutſchland im Verkehrsweſen in einem Vebergangs⸗ ſtadium. Die angeſetzte Strafe iſt zu hart und könnte den jungen Mann ſeeliſch und moraliſch zugrunde richten. Es iſt für ihn ſchon eine harte Strafe, wenn er ſtändig daran denken muß, daß er ſchuld iſt an dem Tode zweier Menſchen. Er beantragt Freiſpruch. Rach kurzer Beratung kam das Gericht zu obigem Arteil. 0 Vor dem Schwurgericht wurde der Fall Jung⸗ Edingen verhandelt, der wie erinnerlich, den 25 Jahre alten Landwirt Wilhelm Barth durch einen Schuß mitten ins Herz tötete. Der Andrang war groß. Nach einer umfangreichen Zeugenvernehmung verkündete das Gericht nach faſt 2 ſtündiger Beratung folgendes Urteil! Wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode und unter Annahme mildernder Umſtände wird der Angeklagte zu einer Geſängnisſtrafe von 3½ Jahren verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt. Eine Verkehrszählung an der neuen Neckarbrücke, die auf Ilvesheimer Seite am 7. Juli von morgens 5 Uhr bis abends 10 Uhr vorgenommen wurde, ergibt folgende Ziffern: 1441 Fußgänger, 1688 Radfahrer, 91 Motorradfahrer, 138 Krafwagen, 71 Einſpänner Fuhrwerke, 43 Zweiſpänner Fuhrwerke, 1 Stück Großvieh. Ein ſchweres Gewitter tobte heute Racht zwiſchen 1 und 3 Uhr über unſerer Gemarkung. Heftigem Donner, begleitet mit grellen Blitzen folgte ein ſtarker Regenguß. Wie wir heute früh feſtſtellen konnten, hat das Wetter auf den prächtig ſtehenden Fluren und auch ſonſt keinen größeren Schaden angercchtet. Zum Waldfeſt des Hundeſportvereins auf dem Wald⸗ ſportplatze morgen Sonntag erfahren wir, daß die Vor⸗ bereitungen ſo gut gediehen, daß man von einem volks⸗ tümlichen Waldfeſt ſeltener Art rechnen darf. Die Dar⸗ bietungen ſind derart reichhaltig, daß auch jeder Beſucher auf ſeine Rechnung kommen muß. Rach dem Programm wird u. a. folgendes geboten: 2 Galoppreiten, 1 Trab⸗ reiten, Vorführungen der beſten Hunde der Abteilung, Tontaubenſchießen, geſangliche Darbietungen, allerlei Be⸗ luſtigungen wie Ballwerfen, Bockſtechen und nicht zuletzt auch vielſeitige Kinderbeluſtigungen. Den Reichsarbeiter⸗Sporttag begeht heute Samstag und morgen Sonntag der Arbeiter⸗Turn⸗ und Sport⸗ verein Ilvesheim auf dem Sportplatz an der Brücke. Turneriſche und ſportliche Wettkämpfe werden ausgetragen. Preiskegeln. Auch an dieſer Stelle ſei auf das große Preiskegeln des Geſangvereins Sängerbund in der Linde aufmerkſam gemacht. Jedermann iſt heute und morgen Abend herzlich willkommen. Wertvolle Preiſe ſtehen in Ausſicht Wetter bericht vom 9. Jull. 1 Das mit ſeinem Schwerpunkt bisher weſtlich Eng, lands gelegene Tiefdruckgebiet hat ſich jetzt nach ſüdlich verlagert. Kleine Rand arbel verurſachen über dem Feſt⸗ lande noch immer Gewitterregen. Doch iſt bereits eine aus dem nordeuropäiſchen Hochdruckgebiet kommenden Oſt⸗ ſtrömung bis in großen Höhen erkennbar. Nach Auf⸗ löſung der noch beſtehenden Störungen wird daher in der nächſten Zeit mit Uebergang zu heiterem und trol kenem Wetter mit öſtlicher Luftzufuhr zu rechnen ſein. Vorausſichtliche Witterung dis Sonn⸗ tag: Zeitweise heiter und warm, noch einzelne Gewitter⸗ regen. q Filmſchau. Palaſt⸗Theater. Richt jeder Sterbliche hat das 3 Klein eld, um in die Schweizer Hochgebirgswelt zu kommen. Dafür werden jeſe herrlichen Gegenden in neuerer Zeit zum Filmen aufgeſucht. Der Film:„Schwerzer Pierrot“ zeigt die Schweizer gan ple und Gletſcherwelt in herrlichſter Ratürlichkeit. Der ganze Film ſpielt in Schnee und Eis, ſo daß man wirklich einen hochwertigen landwirt⸗ ſchaftlichen Reiz 2 Stunden lang e kann. Harry Piel iſt der Held in dieſem Film und erlebt Abenteuer in Hülle und Fülle. Im Beiprogramm ſehen wir wieder mal Harald Lloyd als„Er“ im Lunapark. 1 der vierbeinige Retter gelangt dieſe Woche in den Eden⸗Lichtſpielen zur Aufführung und wird beſonders ein Anziehungs⸗ unkt für unſere Hundeſportler ſein. Im Beiprogramm wird ein 1 5 Schlager einen jeden Beſucher in große Spannung ringen. a Hollosdleng-oranung in gor evangel. Hirche: 4. Sonntag nach Trinitatis.(10. Juli 1927.) ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. cand. theol. Roth. Landeskollekte für die Proteſtationskirche in Speyer. Die Nachmittagsgottesdienſte fallen aus. Jugendvereinigungen. Mittwoch und Freitag Bundesabende. Jolleadlent-Oranung in der Halbol. Kirche: 125 Sonntag nach Pfingſten.) Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beichtgelegenheit. Sonntag: ½7 Uhr Beichtgelegenheit. ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Männer und Jünglinge. a ½10 Uhr 8 12—1 Uhr Bücherei. Die längſt ausgeliehenen Bücher abgeben. ½2 Uhr Andacht. Dienstag Abend: 8— 9 Uhr Bücherei. Mittwoch und Freitag: ½7 Uhr Schülergottesdienſt. Aerztl. Sonntagsdienst: Dr. Eggemann, Hauptstr. 98. Beginn: Heute Samstag nachmittag 4 Uhr. Danksagung. Für die vielen Beweise herz- ucher Anteilnahme beim Heim- ang meines lieben Mannes, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sage ich meinen innigsten Dank. Frau Maria Deißler. Seckenheim, 9. Juli 1927. e! 1 Verein Hundesport Seckenheim. E. V. Gegr. 1894. erhältlich. Einladung zu dem am Sonntag, den 10. Juli stattfindenden Dronen Waldes! unter gütiger Mitwirkung sämtl. hiesigen Sportvereine. — Nachmittags 2 Uhr bewegt sich der Festzug vom Lokal„Zum Reichsadler“ nach dem Rennplatze. vielseitiges Programm wird sich dort abwickeln. Programme sind am Eingang zum Festplatz Zu recht zahlreichem Besuche ladet freundl. ein Arbeiter- Turn- und Sportverein Ilvesheim veranstaltet obengenannter Verein seinen diesjährigen verbunden mit turner schen und sportlichen Wettkämpfen wozu alle Interessenten höflichst eingeladen sind. Sportplatz an der Neckarbrücke. Der Ausschuß. r Ein Reichs arbeiter-Sporfiag Am Samstag, den 9. und Sonntag, den 10. duli 1927 SRB essa BSE SAA Der Vorstand. II Willst gediegene Konfektion und Wäsche billig Du ersteh'n, Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Der Farrenſtall iſt morgen Sonntag, den 10. Juli, nur von 5— 7 Ahr vorm. geöffnet. Seckenheim, den 9. Juli 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. „Biellerlafel“ Zochenheim. Unſer Verein beteiligt ſich morgen Sonntag am 60 jähr. Jubiläum des Geſang⸗ vereins Liederkranz Mhm.-Neckarau, verbunden mit Mertungssingen im Saale des Gaſthauſes„Zum Eichbaum“. Zuſammenkunft der Sänger punkt 7 Uhr im„Reichsadler“. Abmarſch ½8 Uhr. Unſer Lokal in Neckarau iſt die Wirtſchaft „Zum Prinz Friedrich“. d Nadfahrer⸗Geſellſchaft 1901 Seckenheim Heute Abend ½9 Ahr ſmitgiedernerſammiung im Lokal zum Reichsadler. Das Erſcheinen aller Mitglieder iſt dringend erforderlich. Freiwillige Ganitätskolonne Ceckenheim. Morgen Sonntag, 10. Juli findet das Waldfest des hieſigen Hundeſport ſtatt, wobei ſich die Kolonne aktiv beteiligt. Antreten um ½2 Uhr im„Reichsadler“. Der Kolonnenführer. 7 2 4 b e I . 15 Mußt zu„Rero“, K 1, 3, Breitestraße geh'n! 1 L Lurnerbund Ja In doneubeim Heute Abend ab 7 Ahr Arbeiten am Turnplatz. Hacken und Rechen ſind mitzubringen. Der Vorſtand. Cb. Schulentlaſſener Junge für Landwirtſchaft geſucht gegenüber Gambrinus Männergeſangverein 1861, Geckenheim. Wir beteiligen uns morgen Sonntag am 60jähr. Stiftungsfeſt verbunden mit Wertungssingen des Liederkranz Neckarau. Abmarſch vom Lokal vorm. punkt 8 Uhr. Lokal dort:„Zum Tannhäuſer“. Vollzählige Beteiligung erwartet Der Vorſtand. NB. Heute Abend Probs. Vertreter für Seckenheim und Ilvesheim: Heinrich Seitz Fristen Seer jster Pig ang zum Schloß. Luiſenſtr 25 Konfektlon, Wäsche, Manufaktur-Waren, Einzel- möbel u. kompl. Einrichtungen auf bequeme Teilzahlung. Etagenhaus„Rero Mannheim — liroßes Prelafegeln in fler„Pindle“, Dienslag gumslag Ionnlag 1. Preis Küchenherd(Kohlen- u. Gasbrand) „ Damenfahrrad ganz und ausgelaſſen Hausmacher Wurſt ſowie Sſegensuchl-Verein deltenbeim. 4 ne ſtellung ab. Um 2 Uhr Feſtzug, auſchließend Konzert und Kinderbeluſtigung 25 jahr. Einladung. der ſein „ Sbiftungsfest verbunden mit Prämiierung und Aus⸗ „Linde“, wozu freundl. einladet Der Feſtausſchuß. NB. Der Verein beteiligt ſich morgen am Waldfeſt des Verein Hundeſport. Treffpunkt im Wald. i Am Sonntag, den 17. Juli 1927 hält Ziegenzuchtverein im Garten zur „ Regulator „ elektr. Zuglampe „ Herren⸗Lackſchuhe Pfund 1.— Mk. Y O Ichweinofleiſch Pfund 1.— gehwein cell Pfund 1.— koten und weißen öchwartenmagen Metzgerei Emil Bühler Ml. 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Die Friſt, während der die Gaszuleitungen, das ſind die Leitungen vom Hauptrohr auf der Straße bis zum Hauptabſtellhahn im Keller des betreffenden Grund⸗ ſtücks bezw Anweſens, von der Waſſerwerksgeſellſchaft SDR De Neue engl. Matjes⸗Heringe Stück 15 Pfg. Holl. Vollheringe Stück 12, Rheinau m. b. H vertragsgemäß koſtenlos ausgeführt Norweger Heringe, extra groß St. 10 werden, iſt für die an das Gasfernverſorgungsnetz Tafelſenf angeſchloſſenen Gemeinde Ilvesheim abgelaufen. Als letzte Friſt zur möglich unentgeltlichen Herſtellung der Gaszuleitung wird lr 11e Ge meinde Ilvesheim der 31. Juli 1927 feſtgeſetzt. Alle Grundſtückseigentümer, die bis zu dieſem Zeitpunkt den Gasbezug nicht W e 199 55 der Gaszuleitung. Es liegt alſo im Intereſſe des Grundſtücks⸗ Miſchobſt Pfund 48„ ee 58 Sorge zu tragen, daß f Marmelade(Vierfrucht). Pfund 50„ 1. ſoweit noch nicht geſchehen, ſofort ein Inſtallat 1 mit der Ausführung der Gasſteigleitung 1 eee 4 Ran 99 5 reichung des Koſtenvoranſchlages beauftragt wird, Vanillſtangen Stück 25„ 2. die bereits angeforderten und noch nicht eingezahlte voranſchläglicheu Koſten ſofort 4 ase der Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau abgeführt werden, da vorher ein Auftrag zur Ausführung der Anlage, Setzen der Gasmeſſer ete an de t erteilt werden. eee e aſſermerſisgeſolſſchaft Rheinau m. ö. 5. 1 0 O Hausrat Gemelnndtz. Eier⸗Rudeln N Maccaroni haben keinen Anspruch mehr auf koſtenloſe HerſtellungEier⸗Hartgries⸗Maccaroni Pfund 65 Pralinen Kaiſer's Bohnenkaffe J½ Pfund 0.80, 1.—, 1.20 Mk. heute friſche Röſtung. Narl Raufelder. .. 5 Pfund 40 60 Kirſchen, Tomaten, neue Kartoffeln, 5 Zitronen, Zwiebeln 5 . Pfund 65 Pfg. b Pfund 60„ 1 Pfund 50 Möbelversorgung Mannheim, P 7, 8 (früher Bad. Baubund im Schloss) Neue ößel Kirſchen zu verkaufen. Carl Arnold Dammſtraße 1. 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