Bezugspreis! Für den Monat Juli 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Ages und huzeigenblatt für declenheimund Umgebung Monlaa. 11. Jull 1927 Die Zollvorlage angenommen Die erforderliche Zweidrittel⸗Mehrheit erreicht. ö Kehraus im Reichstag. Berlin, 9. Juli. Der Reichstag trat zu Beginn ſeiner heutigen Schluß⸗ ſitzung in die dritte Beratung der Zollvorlage ein, in welcher, nachdem ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf vorläufige Ausſetzung vom Hauſe abgelehnt worden war, die Debatte von a Abg. Dr. Hertz(Soz.) f eröffnet wurde. In ſeinen Ausführungen bedauerte hier⸗ bei der Redner, daß die Regierungsparteien es nicht für nötig befunden hätten, ſich an der 2. Leſung ſachlich zu beteiligen, um dann den autonomen Zolltarif dahin zu kritiſieren, daß derſelbe die wirtſchaftliche Lage Deutſch⸗ lands weſentlich verſchlechtere. Insgeſamt habe die deurſche Zollpolitik ſeit 1925 die Wirtſchaftskriſe verlängert und verſchlimmert, wobei die Zuckerzollpolitik als typiſches Beiſpiel für eine antinationale Wirtſchaftsweiſe ange⸗ ſehen werden müſſe. Weiterhin ſtelle die Kartoffelzoll⸗ politik eine ausgeſprochene Junkerpolitik dar, während man gegenüber dem Reichsrat, der dieſe Zölle abgelehnt habe, eine direkte Erpreſſerpolitik betreibe. Hierauf gab Abg. Thoma(Dn.) eine ö Erklärung der Regierungsparteien ab, in welcher dieſe die Erwartung ausſprachen, daß jetzt baldigſt die Vorarbeiten zur Schaffung eines neuen Zoll⸗ tarifs aufgenommen würden und in der weiterhin dara if hingewieſen wurde, daß die Erhaltung des Kartoffelbales die wirtſchaftliche Grundlage der kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe ſei. Die Erklärung verwies dann weiterhin auf die ſchwierige Lage des Obſt⸗ und Ge⸗ müſebaus, ſowie des geſamten Kulturbaus, ferner auf Uebelſtände bei der Verteilung des Gefrierfleiſchkontin⸗ gents und empfahl die entſprechenden Entſchließungen des Ausſchuſſes zur Annahme durch das Haus. Reichsernährungsminiſter Schiele erwiderte ſodann auf die Bemerkungen des Abgeordneten Hertz, daß die. nicht im Widerſpruch ſtände zu den 9 der Weltwirtſchaftskonferenz und be⸗ merkte, daß es ſich bei den Zollerhöhungen lediglich um eine Angleichung an das allgemeine Zollniveau andle. Zur Frage der Gefrierfleiſcheinfuhr bemerkte der Miniſter, daß hier zur Kontingentierung die Zahlen des erſten Viertelſahrs 1927 zu Grunde gelegt und der Handel mit zollfreiem Gefrierfleiſch von Großiſt zu Großiſt ein⸗ geſchränkt werden ſolle. Auf dieſe Weiſe ſolle dann eine Verteuerung durch den Zwiſchenhandel ausgeſchaltet wer⸗ den. Der Miniſter beſprach ſodann noch die Frage der Milchwirtſchaft und kündigte Verhandlungen mit den Län⸗ dern und den landwirtſchaftlichen Organiſationen an, in welchen beraten werden ſolle, was zur Hebung der deut⸗ ſchen Milchwirtſchaft getan werden könne. Schließlich ſetzte er ſich noch für weitgehende Zuſammenſchlüſſe der Pro⸗ duzenten zur Regelung des Verkaufs ihrer Produkte ein und bemerkte, daß in der Tariffrage gleichfalls Ver⸗ handlungen im Gange ſeien. Nach dem Abgeordnelen Koenen(Kom.), der dem Miniſter vorwarf, er ſei ein Miniſter für Unterernährung, ergri 8 Abg. Dietrich⸗Baden(Dem.) das Wort, um zur Frage des Kartoffelzolls zu bemerken, daß dieſe auch außenpolitiſche Folgen haben könne, indem unſere Wirtſchaft ſolange nicht in Ordnung kommen könne, als wir mit unſeren Nachbarländern Polen und Frank⸗ reich trotz guter politiſcher Beziehungen wirtſchaftlich im Kriegszuſtand lebten. Es müſſe auch erwogen werden, ob wir mit Oeſterreich zu einer Zollunion kommen können. An dieſer Stelle wurde dann der Redner vom Reichstagspräſidenten Löbe unterbrochen, der dem Hauſe Mitteilung machte von der an anderer Stelle berichteten furchtbaren Unwetterkataſtrophe im Elbtal, bei welcher nach den letzten Meldungen 70 bis 80 Tote u beklagen ſeien. Während ſich das Haus von den Sitzen erhob, ſprach der Präſident den Angehörigen und den Opfern dieſes Naturereigniſſes das herzlichſte Beileid des Reichstags aus und knüpfte hieran die Erwartung, daß 17555 5 5 e 0 Behörden hier helfend eingreifen un rſuchen m it 90 weit 2 möglich ſei, die Wunden zu heilen, die das Unwetter geſchlagen hat. a Nach dieſer Unterbrechung wurde dann in der Be⸗ ratung der Zollvorlage fortgefahren, da jedoch nur noch die Vertreter der kleineren Parteien das Wort ergriffen nahm die Debatte keinen größeren Raum mehr ein, und das Haus ſchritt zur a. Schlußabſtimmung. Unter Ablehnung aller eingebrachten Abänderungs⸗ apträge wurde hierbei die Zollvorlage in nament⸗ licher Abſtimmung mit 278 gegen 134 Stim⸗ men bei einer Enthaltung angenommen. Da⸗ gegen ſtimmten die Kommuniſten, Sozialdemo⸗ kraten, Demokraten und der Abgeordnete Dr. Wirth. Auch die Erhöhung des Zuckerzolls und die Ermäßigung der Zuckerſteuer wurden in 3. Leſung und in der Schlußabſtimmung angenommen.. Angenommen wurde dann ein Antrag auf Weiter⸗ zahlung der Freifahrt für Saar⸗ un d Elſaß⸗ gänger bis Ende des Jahres. Ferner ein Antrag des bolkswirtſchaſt ichen Ausſchuſſes zugunſten der Roggen⸗ pfandbriefſchuldner. Es folgte die dritte Beratung des Entwurfs zur Bäckereiverordnung. a Sierbei wurde ein Antrag der Regierungsparteien angenommen, wonach die Arbeitszeit einſchließlich der Arbeitsgemeinſchaft insgeſamt 54 Stunden wöchentlich nicht überſchreiten ſoll. Für darüber hinausgehende Ar⸗ beitsſtunden iſt eine angemeſſene Vergütung zu zahlen. Die Beſtimmung der Vorlage über die Sonntags⸗ arbeit wurde dagegen in namentlicher Abſtimmung mit 190 gegen 210 Stimmen bei einer Enthaltung abge⸗ lehnt und die Vorlage wurde dann in der ſo veränder⸗ ten Faſſung mit 237 gegen 142 Stimmen in dritter Le⸗ ſung angenommen und das Haus vertagte ſich auf 29. September, um in dieſer Herbſtſitzung einige wichtige Vorlagen zu erledigen. 5 „ 2 —— f Die Anſchlußfrage. Frankreich und Oeſterreich. 5= Wien, 9. Juli. Die Anſchlußfrage ſteht gegenwärtig wieder einmal im Mittelpunkt der öffentlichen Erörterungen, Wie bereits berichtet, geht die Diskuſſion diesmal von Frankreich aus und zwar verſucht man in Paris, das nach wie vor der ſtärkſte Gegner eine Anſchluſſes Oeſter⸗ reichs an Deutſchland iſt, mit Hilfe der Tſchecho⸗ [lowakei einen Schachzug zu tun, der die Anſchluß⸗ bewegung etwas dämpfen ſoll. Es iſt beabſichtigt, daß im Herbst die Tſchechoſlowakei Oeſterreich ein Zoll⸗ bündnis vorſchlägt, und daß damit eine ſtärkere Annäherung zwiſchen den beiden Staaten erfolgt. Man darf annehmen, daß die ſer Schritt, wenn er wirklich getan wird, nur der Auftakt für eine Reihe weiterer politiſcher Aktionen ſein wird, die darauf hin⸗ zielen, die Donaufrage ſo zu löſen, wie man ſie in Frankreich ſchon einmal gelöſt haben wollte. Da mals gelang es nicht, von Paris aus das durchzuſetzen, was man geplant hatte. Nunmehr wird über die Tſchecho⸗ ſlowakei der Verſuch, erneuert. Herr Dr. Be⸗ neſch, der tſche hoflowakiſche Außenminiſter, iſt von je⸗ Furchtbares Anwetter im Elbtal. 130 bis 200 Opfer der Kataſtrophe. Zahlreiche Leichen abgeſchwemmt. Von Freitag auf Samstag Nacht ging über der Elb⸗ niederung eine Anwetterkataſtrophe nieder, die beſonders die Täler der Müglitz und Cottleuda ſchwer heimſuchten. In furchtbaren, in dieſem Ausmaß noch nicht gekannten Wolkenbrüchen ergoſſen ſich unend⸗ liche Waſſermaſſen zur Erde, wodurch die Müg⸗ litz im Augenblick überſchwemmt wurde, ſo daß bereits nach eineinhalb Stunden die Gefahrenmarche er⸗ reicht war. Mit jeder Minute ſchwoll dann der Fluß weiter an und als dann nach weiteren eineinhalb Stun⸗ den die Müglitz gewaltige Holzmaſſen mit ſich zu Tal riß, folgte dieſen auch ſchon eine über zwei Meter hohe Welle nach, die alles mit ſich riß, was ihr im Wege ſtand. Nach dem Abflauen dieſer Flut, die glücklicherweiſe nicht ſehr lange anhielt, hatte die Kataſtrophe ihr Ende erreicht, doch ſind ihre Wir⸗ kungen gleichwohl furchtbarer Art. Von der Ge⸗ walt des Waſſers ſind Telephon⸗ und Telegraphenſtangen wie Streichhölzchen umgeknickt und Bahnwärterhäus⸗ chen ſpielend mitgeriſſen worden. Eiſenbahnbu⸗ den ſind teilweiſe 50, 100 und ſogar 300 Meter a bge⸗ trie be n, ganz zu ſchweigen von den Zerſtörungen auf dem Felde. Unabſehbares Unglück wurde dadurch ver⸗ hütet, daß der letzte Zug Geiſing— Altenburg in Glashütte noch rechtzeitig aufgehalten wurde, wodurch hunderte von Paſſagiere vor dem ſichern Tod bewahrt wurden. Gleichwohl ſind die Aus⸗ wirkungen des Unwetters furchtbar, indem in Glashütte bis jetzt allein 10 Tote geborgen wur⸗ den, während in Nottwernsdorf 15 Leichen an⸗ geſchwemmt wurden, während weitere 31 Tote an den Ufern angeſchwemmt wurden. Leider muß aber mit einer noch größeren Zahl von Todesopfern gerechnet werden, da das Sochwaſſer noch zahl⸗ reiche Le ichen mit ſich führt und in die Elbe ge⸗ tragen hat. „Am furchtbarſten hat das kleine Städchen Berggieß⸗ hübel im Gottleubatal gelitten, das 1300 Einwohner zählt. Die Staatsſtraße. die durch das Gottleubatal und das Städtchen Berggießhübel führt, iſt ſchon auf eine weite Strecke vor dem Städtchen unpaſſierbar. Ein wüſtes übermannshohes Trümmerfeld von Mauerſtücken, Bäumen, Hausgeräten, Betten, Balken und Stücken von Dächern verſperren vollſtändig die Straße. Berggießhübel bietet einen furchtbaren Anblick. Inmitten der Stadt iſt faſt kein Haus unverſehrt. Etwa 20 Häuſer ſind ſpurlos vom Erdboden verſchwunden. Die Zahl der Todesopfer läßt ſich noch nicht genau feſtſtellen, da die Bergungs⸗ und Räumungsarbeiten noch lange Zeit in Anſpruch Etrſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 2 nen. Die Gegenaktion, die man jetzt von Paris aus den Anſchluß durchzuſetzen. Schließlich mußten für die Toten die Turnhalle und Dresden und die Nachbarorte hereingebrochen iſt. Er kung, joweit es möglich ſei, alles tun werde, geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle f Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. her ein getreuer Vollzieher der Beſchlüſſe des Qua d'Orſay geweſen. Er hat auch einmal diesmal wieder ſich in ſeinen Dienſt geſtellt, indem er jetzt den Verſuch macht, einen ZJuſammenſchluß der Donauſtaa⸗-⸗ ten zu erzielen und doch noch ſſie Donaukonföderation zu ſchaffen. 5 Es dürfte aber immerhin zweifelhaft ſein, ob Oeſterreich durch ſolche Mittel dazu bewogen werden kann, ſeinen Anſchlußwillen aufzugeben und ſich in eine Donaukonföderation eingliedern zu laſſen. Die große Mehrheit des öſterreichichſchen Volkes— det nicht ſehr anſchlußfreudige Bundeskanzler Dr. Seipel hat dieſe Mehrheit einmal auf fünfund neunzig Prozent beziffert— will zum deutſchen Mut⸗ terlande. Sie weiß, daß nur darin das Heil füt Oeſterreich liegt und daß alle andern Löſungen Oeſterreich nicht aus ſeiner letzten Kriſis erretten kön eingeleitet hat, kann— und darüber ſollte man ſich auch in Paris klar ſein— auch eine entgegenge⸗ ſetzte Wirkung haben, indem ſie der Anſchluß bew gung einen neuen Antrieb gibt und dafür ſorgt, daß endlich auch ein zoſitiver Verſuch gemacht wird, —— Die Oſtkontrolle beendet. Keine Beanſtandungen ſeitens der Alliierten. 5 B Berlin, 9. Juli. Die Beſichtigungsreiſe des Generalleutnants vo Pawelſz an der auch der franzöſiſche Kommandan Durand und der belgiſche Major Pulinz teilnal men, hat jetzt ihr Ende gefunden. Durch ein Protokoll wird feſtgeſtellt, daß die Vereinbarungen zwiſche Generalleutnant von Pawelſz und dem alliierten Mil tärausſchuß von Verſailles vom 31. Januar 1927 über die Zerſtörungen von Anterſtänden an der deutſchen Oſts Grenze voll ſtändig durchgeführt ſind.. 8 nehmen. In Berggießhübel wurden bis jetzt 109 Tote geborgen. Die Toten wurden in der Leichenhalle unter⸗ gebracht, die jedoch bald nicht mehr die Toten faßte. das Rathaus herangezogen werden. Man vermutet noch mehr Leichen unter den Trümmern. Aus Pirna werden 21 Tote gemeldet, die Zahl der Toten aus anderen Gebirgsorten ſchwankt zwiſchen 30 und 40. Man wird wohl mit 200 Opfern der Kataſtrophe rechnen müſſen. Ein Bild grauenvollſter Tragödie. Zu der Gewitterkataſtrophe werden noch folgende Einzelheiten berichtet: 5 8 Die Müglitz iſt aus ihrem Bett getreten und die Ufer bieten ein Bild grauenvollſter Tragödie. Um 20 Ahr erhielt das Bürgermeiſteramt in Glashütte von Lauenſtein aus die Mitteilung, daß Len g gefahr im Anzug ſei. Die Feuerwehren waren ſofo zur Stelle. Die Müglitz ſchwoll mit jeder Minute un in eineinhalben Stunden war die Gefahrenmarche er⸗ reicht. Um 23,15 Uhr wurden durch die Müglitz ge waltige Holzmaſſen angetrieben und kurz dar⸗ auf kam eine zwei Meter hohe Welle in d Tal geſauſt, die rechts und links und vor ſich alles mit ſich fortriß. Kurz vor 24 Uhr war die Verwüſtung 5„ ſchehen. Die Kataſtrophe hatte ihr Ende erreicht. Vor dem Bahnhof Glashütte ſteht noch der letzte Zug nach Geiſing— Altenburg, den man glüclicherweiſe zurückge⸗ halten hatte. In einer Breite von 40 Meter bedeckt jetz fußhoher Schlamm die Straßen und Gärten und eit hundert Jahre beſtehende Kurfürſt⸗Moritz⸗Brücke geräte und Holzmaſſen. Dampfſchiffahrtsverkehr unterbrochen. i Das Beileld des Neichtages. In der heutigen Reichstagsſitzung unterbrach Pr ſident Loebe die Tagung mit der Mitteilung über die Kataſtrophe, die in der vergangenen Nacht über die Stadt knüpfte daran den Ausdruck der Hoffnung, daß die letzten taſtrophe das herzliche Beileid des Reich ges aus und zweifle nicht daran, daß die Reichsregie-⸗ die ſchweren Schäden zu li nder n. N —:.—— Ihre ſoziale Bedeutung und finanzpolitiſche Seite. Berlin, 9. Juli. Nachdem der Reichstag das Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsgeſetz mit einer ſelten großen Mehrheit angenommen hat, marſchiert das Deutſche Reich in dieſer ſozialen Frage wohl an der Spitze ſämtlicher Kul⸗ turnatione n, ſo daß wieder einmal der Satz als zu Recht erwieſen iſt, daß Deutſchland gerade was die Für⸗ betrifft von keiner anderen Nation ſelbſt nicht von der kapitalkräftigſten, übertroffen wird. Viel bedeutungsvoller als die Einführung der Arbeitsloſenverſicherung iſt daher die Tatſache, daß Deutſchland, das immer noch aus tau⸗ ſend Wunden blutet, und das bis heute noch nicht einmal weiß, was es noch alles an Reparationen an die Alliierten zu zahlen hat, trotz ſeiner ungeheuren Bela⸗ tung mit dieſer ſozialen Pionierarbeit ſich den Vortritt vor den anderen Nationen errungen hat, ſo daß demgemäß das Geſetzeswerk in doppelker Hinſicht bedeutungsvoll iſt. Naturgemäß ſteht hierbei die ſoztal⸗ politiſche Bedeutung in erſter Line im Vordergrund, indem durch die Annahme des Geſetzes die größte Gefahr aus dem Leben der Arbeitnehmerſchaft, näm⸗ lich die Stockung des Einkommens bei eintretender Ar⸗ beitsloſigkeit, wenn auch nicht direkt beſeitigt, ſo aber doch erheblich herabgemindert wurde. i Sehr erfreulich bei dem neuen Geſetz iſt nun, daß das⸗ ſelbe zu einer Zeit in Kraft tritt, in welcher die Erwerbsloſigkeit rückläufige Tendenz aufzu⸗ weiſen hat und damit iſt dann auch die Möglichkeit gege⸗ ben, daß die Arbeitsloſenverſicherung nicht von vorn⸗ 5 ahr zum Mißlingen verurteilt iſt. Allerdings iſt dieſe Ge⸗ ahr noch nicht ohne weiteres beſeitigt und es muß ſich in der Zukunft erſt noch erweiſen, ob auf die Dauer die beſchäftigten Arbeitnehmer und die An⸗ ternehmerſchaft bei nur geringen Reichszuſchüſſen in der Lage ſind, die Arbeitsloſen zu unterhalten und da⸗ neben auch noch Rücklagen anzuſammeln, die für Zei⸗ ten ſtärkerer Inanſpruchnahme der Verſicherung beſtimmt ſein ollen. Immerhin aber ſtellt das Geſetz als ſolches eine ſoziale Tat in einem bisher ungekannten Ausmaß dar und es iſt dann in der Folge eine Auf⸗ gabe der ausführenden Stellen, zu verhüten, daß die Zahl der gewiſſenloſen Nutznießer der Arbeitsloſenverſicherung in engen Grenzen bleibt und die eingehenden Gelder nicht gewiſſermaßen als Prämie für Arbeitsſcheue Verwendung finden. Neben dieſer ſozialen Bedeutung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung hat das neue Geſetz aber auch noch eine finanz⸗ politiſche Seite, indem aus der Möglichkeit des Wie⸗ dereintretens ſteigender Arbeitsloligkeit in Deutſchland die Frage aufgeworfen werden muß, ob die zur Zeit noch e Erwerbsloſenfürſorge, die zum großen Teil vom Reich beſtritten wird, auch voll und ganz von der Arbeitsloſenverſicherung abgelöſt werden kann, d. h. daß die Mittel, die bisher im Reichshaus⸗ 5 fan as für die Unterſtützung der Erwerbsloſen vorge⸗ ehen waren, in Zukunft auch wegfallen und an⸗ deren Zwecken zugeführt werden können. Dieſe Fra ze ſteht naturgemäß heute noch vollſtändig im Dunkeln und es muß daher betonk werden, daß das neue Geſetz imme: noch ein ſehr erhebliches finanzpolitiſches Riſiko in ſich ſchließt, das nicht ohne weiteres beſeiligt werden kann. Vorerſt hat nun der Reichshaushaltsplan für die eventuelle Notwendigkeit ſinkenden Beſchäftiguns⸗ grades in der deutſchen Volfswirkſchaft keine neuen Mit⸗ tel für die Anterſtützung der Erwerbsloſen vorgeſehen, wenn ſich aber der Zwang des Eingreifens von Seiten des Reiches ergeben ſollte, dann wird die Frage akut werden, woher die hierzu notwendigen Mittel ge⸗ nommen werden ſollen, was bei der Angeſpanntheit der Reichsfinanzen ein ſehr ſchwieriges Problem darſtellt. SGleptizismus des RNeparationsagenten. Von beſonderem Intereſſe dürfte es weiterhin ſein, daß der Neparationsagent die Wirkſamkeit dieſes Geſetzes ſehr ſteytiſch beurteilt. Er teilt offen⸗ bar die Anſcha uung. daß das Geſetz den Haushalt von Verworrene Wege Noman von HH. Sturm 8 Nachdruck verboten.) 2 7 Ich war ganz in Schauen verſunken, entzückt über das Neue, das ſich meinen Augen bot Die kleinen, bunt an⸗ geſtrichenen Häuschen mit dem ſchmalen W vor, die Hühner und Enten und Hänſe die ich über die niederen Zäune 5 in den Höfen und an den offenen Tüten ſah, die Tauben auf den Dachfirſten, die kleinen Kinder, die über den Weg liefen. Neue lebendige und un⸗ bekannte Töne überall her aus den Häuſern, Ställen und Höfen. Ich ſperrte Augen und Ohren auf vor lauter Ent⸗ zücken, all das, was ich nur aus Büchern und Bildern kannte nun endlich in der Wirklichkeit zu ſehen An einem etwas größeren, weinumrankten Hauſe blieb Tante Bell ſtehen und zog die Glocke. Sie klingelte, trotz⸗ dem die Tür weit offen ſtand. Ein kleiner, krausköpfiger Funge war ſchreiend vor uns davongelaufen in das Haus hinein. Nun riß er dort eine Tür auf und rief: „Vati, Vati! Fräulein von!— Fräulein von!“ Dei Pfarrer, ein noch funger Mann mit feinen durch⸗ 3—. ügen, kam uns entgegen und bat uns in ſein Zimmer. Ich muſterte ihn ebenſo ungeniert wie all das andere Neue, das mir heute vorgekommen war. Wem glich er nur? Er kam mir ſo bekannt vor! Ach ja, nun wußte ich es: dem Apoſtel Johannes auf Dürers Bekenntnistafeln. Nun ich die geſuchte Aehnlichkeit gefunden hatte, war ich ganz beruhigt, und gab mich dem vollen melodiöſen Stimme hin, gegen die Tante Bells ſprö⸗ des Organ doppelt unvorteilhaft abſtach. Tante Bell bat den Pfarrer, mich für die im Frühjahr ſtattfindende Konfirmation vorzubereiten. — ein e Schlag. wer 8— a Der Pfarrer ſtockte, Tante hatte wohl meinen Namen Die Arbeitsloſenverſicherung. ſorge für den ſoziallen Belaſtungskoeffizient eines Volkes einem Segen fürs Leben.“ auber ſeiner klang⸗ ber Belaſtung der bisher für die Erwerbsloſenfürſorge benötigten Aufwendungen nicht befreien wird. In dem letzten Bericht des Reparationsagenten heißt es nämlich zu dieſer Frage:„Die Arbeitsloſigkeit maß erheblich unter ihren gegenwärtigen Stand fallen, be⸗ vor der neue Plan der Arbeitsloſenverſicherung ſich ſelbſt unterhalten kann; es hat daher den Anſchein, daß ſelbſt im Hinblick auf das neue Geſetz die Frage der Er⸗ werbsloſenfürſorge auch fernerhin für längere Zeit ein wichtiges Haushaltsproblem darſtellen wird.“ Prüfung der Reichspoſtbetriebe. 5 Unterſuchung der Wirtſchaftlichkeit durch den Sparkommiſſar. b Berlin, 9. Juli. Wie wir im Anſchluß an die Ausſchußbeſprechungen im Reichstag hören, wird die Prüfung der Wirt⸗ ſchaftlichkeit des Reichspoſtbetriebes durch den Reichsſparkommiſſar Sämiſch nach Abſchluß der Vor⸗ beſprechungen in wenigen Wochen beginnen. Die Durch⸗ führung der Prüfung ſoll in ähnlicher Weiſe wie vor drei Jahren erfolgen. Nach der damaligen Anterſuchung wurden bekanntlich eine Reihe größerer Reformen durch⸗ geführt. Für die Frage der Tarifer höhungen, die nach Anſicht des Reichspoſtminiſters noch in Pini m Monat gelöſt werden ſoll, wird allerdings die Prüfung des Sparkommiſſars zu ſpät kommen. Es iſt aber zu erwarten, daß die Notwendigkeit der in Ausſicht genommenen Anleihen ſehr genau unter⸗ ſucht und eventuell neu e Betriebsvereinfachan⸗ gen zur Verbilligung des Poſtbetriebes vor⸗ geſchlagen werden. Das Liquidationsſchädengeſetz. Kundgebung gegen die beabfichtigte Geſetzesgeſtaltung. Berlin, 11. Juli. Das Reichskabinett wird ſich in dieſen Tagen mit dem Liquidationsſchädengeſetz befaſſen. Soweit bisher bekannt geworden iſt, bringt die Vorlage anſtelle der bisherigen Entſchädigungsſätze neue Hundertſätze, die ſich von Hundert zu Hundert bis zu 5 vom Hundert ſteigern. Die zur Durchführung des Geſetzes erforderlichen Mittel ſollen dadurch gewonnen werden, daß ſich das Reich gewiſſer Vermögensgegenſtände nach Maßgabe ihrer Ver⸗ wertbarkeit entäußert. Daher iſt auch eine allgemeine Barzahlung der Schlußentſchädigung nicht möglich. Es iſt vielmehr eine Barzahlung nur für Schäden mit einem Grundbetrag von 20000 Mk. vor⸗ geſehen. Entſchädigung für Schäden mit höheren Grund⸗ beträgen ſollen als Schuldbuchforderung in das Reichs⸗ ſchuldbuch eingetragen werden, wobei die ſchnellmöglichſte Tilgung nach Maßgabe der Verwertbarkeit der Vermö⸗ gensgegenſtände beabſichtigt iſt. Die Arbeitsgemeinſchaft für den Erſatz von Kriegs⸗ und Verdrängungsſchäden hatte geſtern eine große öffent⸗ liche Kundgebung der Geſchädigten im Zirkus Buſch in Berlin einberufen. Dieſe proteſtierte gegen die Geſtaltung des Geſetzes und wandte ſich dagegen, daß die geſamten Liquidationsſchäden mit einer Geſamtaufwen⸗ dung des Reiches in Höhe von wenig mehr als 900 Mil⸗ lionen abgegolten werden ſollen. Ob allerdings dieſe Kundgebung das Neichskabinett in ſeinen Beſchlüſſen be⸗ einfluſſen wird, iſt ſehr fraglich, da die jetzige Finanzlage durchaus nicht ſo iſt, daß jetzt ſchon eine reſtloſe Ent⸗ ſchädigung der Betroffenen berbeigeführt werden könnte. Die Pariſer Verhandlungen. Vor Abſchluß eines langfriſtigen Proviſoriums? Berlin, 9. Juli. Wie jetzt beſtimmt aus Paris gemeldet wird, ſte hen die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen unmittelbar vor dem Ab⸗ ſchluß Sowohl die deutſche wie auch die franzöſiſche Delegation arbeitet mit Hochdruck, um noch vor dem 14. Juli eine Eini ang zu erzielen. An dieſem Tage geht nämlich die franzöſiſche Kammer in die Ferien, ſodaß der vorläufige Handelsvertrag ihr ſpäteſtens am Miftt⸗ woch vorliegen muß, wenn er noch ſeine parlamentariſche Verabſck iedung finden ſoll. „Fräulein Charlotte,“ ſprach er weiter.„Nun gebe Gott, daß mein Unterricht zum Segen für Sie werde— zu . Er blickte mir ernſt und for⸗ ſchend in die Augen, dann ließ er meine Hand los und wandte ſich in mehr geſchäftlichem Tone wieder zu Tante Bell: „Die nötigen Papiere haben gnädiges Fräulein wohl 5 en e, Taufzeugnis,— Heiratsurkunde der tern?“ f Tante Bell ſtand raſch auf. Wieder preßte ſie wie in plötzlichem Aerger die Lippen zuſammen. Dann ſagte ſie langſam jedes Wort betonend: 2 Ich dächte, es genügte, wenn ich Ihnen meine Nichte perſönlich anmelde Die nötigen Papiere werden Ihnen ſeinerzeit ſchon zugehen. Im evangeliſchen Glauben getauft und erzogen iſt ſie ſelbſtverſtändlich. Tragen Sie immerhin Anna Charlotte von Ebelingen in Ihre Liſten ein.“ „Anna Charlotte von—“ „von Ebelingen!“ wiederholte Tante Bell ſcharf. Eine leiſe Röte ſtieg ihr ins Geſicht, ihre Augen blitzten.„Wün⸗ ſchen Sie ſonſt noch etwas?“ Solch ſcharfen Ton hatte ſogar ich noch nicht von ihr gehört g „Nein, danke— zunächſt nicht!“ Pfarrer Martens machte der Tante eine Verbeugung die ſie mit einem kaum 3 Kopfnicken erwiderte. Mir gab er nochmals ie Hand: „Adieu, Fräulein Charlotte! Auf Wiederſehen!“ ch nickte ihm zu:„Auf Wiederſehen!“— Zweimal wöchentlich durfte ich von da an in des Pfar⸗ rers gemütlichem Studierzimmer neben ſeinem Schreibtiſch ſitzen, während er mir gegenüber Platz nahm oder, im klei⸗ nen Raum 10 und ab ſchreitend, mit ſeiner innigen, war⸗ men Stimme die Bilder des alten und neuen Teſtaments vort mir aufrollte. In ungeahnter Größe und Schöne er⸗ ſtanden vor meinem geiſtigen Auge alle jene Helden des Wortes und der Tat. Und über ihnen allen thronte die Geſtalt des Heilandes Sie wuchs förmlich aus ihnen her⸗ aus, licht und hehr Troſt und Segen ſpendend. Ein Herr der Liebe und des Friedens, der auch meinem heißen, trotzi⸗ gen Herzen die Ruhe brachte. Es war eine wunderbare Zeit für mich, deren Segen ich in das ganze fernere Leben mitnahm Neu und wunder⸗ bar ſchien mir alles, was ich hörte ſchien mir das Chriſten⸗ tum ſelbſt. Alle die alten wohlbekannten Worte hatten einen anderen Klang, als aus Tante Bells Munde Weit auf tat 17 meine hungernde, dürſtende Seele und ſog den Segen in ſich. a 8— auf hinaus, die in den bisherigen vorläufigen Han⸗ I neben mir herſchritt auch durch jene goldenen Stunden. Die deütſchen Bemühungen laufen nun dar⸗ delsverträgen noch nicht einbezogenen deutſchen Waren in den neuen Vertrag mit aufzunehmen und die Bedenken der deutſchen Landwirtſchaft, die gegen die bisherigen Verträge beſtanden, nach Möglich⸗ keit auszuräumen. Ihr ideales Ziel iſt, das Pro⸗ viſorium ſo zu geſtalten, daß es den endgültigen Han⸗ꝛ— delsvertrag erleichtert und nach Möglichkeit inhaltlich deckt. Von beſonderer Wichtigkeit wird es ſein, wenn es den deutſchen Anterhändlern gelingt, den vorläufigen Handelsvertrag auf möglichſt lange Dauer hin abzuschließen. Es iſt beabſichtigt, ihm keinerlei Kün⸗ digungsfriſten beizugeben und ihn bis zum Inkraft⸗ treten des neuen franzöſiſchen Zolltarifs laufen zu laſ⸗ ſen. Erſt dann ſoll eine einjährige Kündigungs⸗ freiſt in Kraft treten. Gelänge es, dieſes Ziel zu er⸗ reichen, dann wäre ein großer Fortſchritt erzielt. Es iſt nämlich nicht zu verkennen, daß der franzöſiſche Tar öf vor den nächſten Maiwahlen kaum mehr par⸗ lamentariſch verabſchiedet werden dürfte. Vielmehr ſteht heute ſchon ſo gut wie ſicher feſt, daß erſt die neue franzöſiſche Kammer, die im Mai des nä ch⸗ ſten Jahres gewählt wird, ſich mit dem neuen Zoll⸗ tat f zu befaſſen haben wird. 1 Aus dem In⸗ und Auslande. Italiens Furcht vor einem jugoſlawiſch⸗türkiſchen* Bündnis. 13 Rom, 9. Juli. In politiſchen Kreiſen wird ſeit meh⸗ reren Tagen davon geſprochen, daß mit dem Abſchluß i eines neuen ſugoſlawiſch⸗türkiſchen Bündniſſes zu rechnen ſei. Nach eingelaufenen Meldungen weilen zur Zeit drei jugoſlawiſche Offiziere in Angora, um die militäriſchen Punkte des neuen politiſchen Abkommens feſtzulegen. Die Unterzeichnung des Vertrages ſoll angeblich auf der Durchreiſe Kemal Paſchas in Belgrad erfolgen. Die ita⸗ lieniſche Preſſe ſieht in den Bemühungen Jugoſlawiens neue Freunde zu gewinnen, eine Bedrohung des Frie⸗ dens und kündigt an, daß die Großmächte über das ge⸗ plante Bündnis im Intereſſe der Erhaltung des Gleich⸗ gewichtes auf dem Balkan Stellung nehmen werden. Japaniſche Truppenſendungen nach China.— Am⸗ ſchwung für die Schantungfront? London, 9. Juli. Nach hier eingegangenen Meldungen teilt das japaniſche Kriegsminiſterium die Entſendung von etwa 2000 Mann Truppen mit einer kleinen Abtei⸗ lung Artillerie von Bairen nach Tſingtau mit. Bis jetzt ſind in Tſinafu 1500 Mann japaniſcher Truppen einge⸗ troffen. Ein Bataillon iſt in Tſingtau verblieben und durch Landung von 500 Matroſen verſtärkt worden. n der Schantungfront machen ſich Anzeichen für einen Wech⸗ ſel bemerkbar. Die Streitkräfte des mit Tſchangſolin verbündeten Generals Tſchangtchuſchang ſind etwas vorge⸗ rückt, während ſich die Nationaliſten zurückziehen. In Peking glaubt man, daß Tſchangkaiſhek einen allgemeinen Vormarſch gegen die Hankauer Extremiſten beabſichtige, deren Streitkräfte ſich in Erwartung eines Angriffes ab⸗ wärts bewegen ſollen. General Feng ſoll durch Schwierig⸗ keiten mit Fühlern in Honan darch die rote Bauernarmee feſtgehalten werden und unfähig zu einer Offenſive gegen den Norden ſein. 6 Die engliſchen Eiſenbahner fordern Wiederaufnahme der Beziehungen zu Rußland. London, 9. Juli. In einer Sitzung der nationalen Vereinigung der Eisenbahner, in der auch der Abgeordnete Thomas das Wort ergriff, wurde einſtimmig eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der die baldige Wiederau nahme der Beziehungen zu Rußland verlangt wird. Im Zuſammenhang damit wird auf die ſteigende Arbeits⸗ lo igkeit und die weitere Verſchlechterung der Lebensbedin⸗ gungen hingewieſen. Der Abbruch der Beziehungen zun Rußland wird als eine ernſte Gefahr für den Welt:? frieden bezeichnet. Thomas ſtellte in ſeiner Rede ſeſt, daß die engliſche Regierung einen närriſchen Fehler be⸗ ganden dabe als e die Beziehungen zu Rußland abbrach. Nach dem untere gangen win genüber ins Wohn⸗ zimmer wo die Frau Pfarrerin mit den beiden Kleinen uns am Kaffeetiſch erwartete Alles hier hatte ein feſt⸗ liches Ausſehen: der blumengeſchmückte Tiſch, die beiden roſigen Kinder, die Hausfrau ſelbſt, deren Geſicht förmlich ſtrahlte vor Luſt und Glück, und die ſo jung und friſch lachte mit den Kindern und mir. 2 Eines Tages konnte ich nicht an mich halten— ich riß ſte ſtürmiſch an mich drückte und küßte ſie. Ganz verlegen wehrte ſie mich ab, faſt ängſtlic ht J „Aber nicht doch, nicht doch— Fräulein von Ebelingen!“ Ich erſchrak über mein Ungeſtum. Tränen kamen mir in die Augen. Die ungewohnte Anrede richtete ſich wie eine Schranke zwischen uns auf. Es war doch Tante Bells Name. Mon dieu, Charlotte! würde ſie ſagen, und Erörterungen über mein ungeſchicktes Benehmen würden folgen. Tante Bells Name mir! Nein— nein! Es kam mir vor wie ein fremdes Kleid, das nicht paſſen wollte. „Nennen Sie mich nicht ſo, nennen Sie mich beim Vor⸗ namen!“ bat ich.„Und du!“* Die Pfarrerin zögerte mit der Antwort. Da drängte ich weiter:„Ach bitte, bitte, dann finden Sie es auch nicht 3 ſo unpaſſend, was ich getan. Es war 1 nicht böſe gemeint!“ verſicherte ich.„Aber außer Tante Ann habe ich niemanden zum Liebhaben!“ a 3 Meine Stimme zitterte von zurückgehaltenen Tränen. Hier in dieſer ſonnigen Häuslichkeit kam mir alles das, was mir fehlte, wonach ich mich ſehnte mein Leben lang, ſo recht 175 Bewußtſein. And ich meinte, ich müßte verzweifeln, o ſcharf packte mich die Sehnſucht und der Schmerz. 1 Da ſchloß mich die Pfarrerin feſt in ihre mütterlichen Arme und erwiderte meine Zärtlichkeit. 1 Von da an dehnte ſich das Kaffeeſtündchen immer längen aue. Oft brach die frühe Dunkelheit herein, eines der Mädchen aus dem Stift kam und holte mich ab. Merwür⸗ digerweiſe tadelte mich Tante Bell nie deswegen. Sie machte ſtets ein böſes Geſicht, kniff die Lippen zuſammen und ſah noch häßlicher aus als ſonſt. Aber ſie 2 25 kein Wort dagegen. Wenn ſie dabei war, erzählte ich auch nichts von den ſchönen Stunden, die ich im Pfarrhauſe verlebte. Davon erfuhr nur Tante Ann.„niemand verſtand die Kunſt des Zuhörens ſo wie Tante Ann! Stundenlang hätte ich ihr zu Füßen hocken können auf dem kleinen ßen ter⸗ tritt und erzählen mögen von all dem, was mein erz bewegte. 6 3 Von allem außer jenem einen, außer jener nie ſchlafen? den Sehnſucht, die wie ein grauer mächtiger Wande 8 Aus dem badiſchen Lande. 5 Mannheim.(Beim Baden erſtickt.) Ein 16 J. altes Lehrmädchen aus Ludwigshafen hat bei ſeiner hier in der Oſtſtadt wohnhaften Schweſter ein Bad genom⸗ men. Infolge mangelhaften Abzug des Gasbadeofens wurde das Mädchen vermutlich ohnmächtig und in die⸗ em Zuſtande völlig im Waſſer liegend vorgefunden wor⸗ en. Die Verunglückte iſt am nächſten Vormittag im All⸗ gememen Krankenhaus geſtorben. f Mannheim.(Im Neckarkanal ertrunken.) Hier it ein 27 Jahre alter lediger Taglöhner aus Viernheim im Neclarkanal oberhalb der Einmündung beim Baden ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. Neckarkatzenbach.(meſſer ſtecherei.) Einen blu⸗ tigen Ausgang nahm ein Streit der ſich vor einigen Tagen bier zwiſchen einigen Burſchen abſpielte. Ein 19jähriger Brurſche verletzte durch zwei Meſſerſtiche einen 25jährigen Burſchen. Die Verletzungen ſind glücklicherweiſe nicht allzu ernſter Natur. 0 Offenburg.(Verurteilter Wüſtling.) Wegen Sittlichkeitsverbrechen wurde der 51 Jahre alte Stein⸗ hauer Matthäus Lehmann aus Lautenbach zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 9 Monaten, abzüglich 5 Wochen An⸗ terſuchungshaft verurteilt. Der 19 jährige Maurer Franz Anton Huber von Ebersweier wurde wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens zu einer Mindeſtſtrafe von 6 Monaten 7 GSefängnis verurteilt. 5 Schapbach bei Gutach. Vom Pferd geſchla⸗ gen.) Die 13 Jahre alte Tochter des Metzgermeiſters A. Herzog wurde, als ſie ſich auf dem Heimweg be⸗ fand, von einem ſcheuenden Pferde auf den Kopf und ins Geſicht geſchlagen. Blutüberſtrömt brach das Kind Fx!ͤuſammen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden, St. Georgen.(Feuer durch Blitzſchlag.) Bei dem ſchweren Gewitter, das in der Nacht über unſere Landwirts Koch in St. Georgen. Die Vorräte, Holz, Stroh und Heu verbrannten. Die nebenanliegende Scheuer konnte gerettet werden. — 9 Forſt bei Bruchſal.(An der. r geblieben.) Bei einem Umbau iſt der Maurer Wilhelm Hartmann an der elektriſchen Leitung hängen geblieben. Er hatte auf dem Dache zu arbeiten 5 und glitt aus; er hielt ſich an einem Leitungsdraht feſt. a Durch den Schreck hat er noch die andere Leitung erfaßt und ſo wurde durch ſeinen Körper Kurzſchluß hergeſtellt. 150 hat glücklicherweiſe keine ſchweren Verletzungen er⸗ itten. 8 Kehl.(Auslieferung.) Hier wurde ein von der Tſchechoflowakei an Frankreich auszuliefernder Schwer⸗ verbrecher von der deutſchen Gendarmerie in Appen⸗ weier übernommen und hier der franzöſiſchen Spezial⸗ olizei übergeben. Zu ſeinem Transport waren beſondere orſichtsmaßnahmen getroffen, da er Komplizen gegen⸗ über geäußert hatte, daß er unterwegs verſuchen würde, zu flüchten. 8 5 Anwetter im Schwarzwald. Villingen, 9. Juli. Ein fürchterliches Unwetter ging über die ganze Gegend von Villingen nieder. Das Gewit⸗ ter entlud ſich hauptſächlich über den Ortſchaften Unterkir⸗ na, Peterszell, Niedereſchach und Fiſchbach bis nach Rott⸗ weil. Die Waſſermaſſen hatten im Nu Straßen und Fel⸗ der überſchwemmt. In Peterszell kam ſehr ſtarker Hagel⸗ ſchlag dazu, ſo daß der H an manchen Stellen 10 bis 12 Zentimeter hoch lag. Felder und Gärten ſind verwüstet. Auf der Straße Villingen— St. Georgen ſchoß das Waſſer ſo hoch daher, daß kleinere Autos nicht mehr weiterfahren konnten. Bei Niedereſchach wurden einem Landwirt von 52 Heuſchochen nicht weniger als 49 fortgeriſſen. In Fiſchbach mußte in zahlreichen Fällen das Vieh aus den Ställen getrieben werden. Durch das Hoch⸗ waſſer der Brigach wurde das Brigachtal zwiſchen Vil⸗ lingen und Klengen in einen See verwandelt. Die Straße Marbach—Riedheim war unpaſſierbar. Die Keller zahl⸗ reicher Häuſer ſind überſchwemmt. Die Bauern fiſchten das Heu aus dem Waſſer, ſoweit es noch zu erreichen war. In einer Villinger Gartenwirtſchaft wurden Tiſche und Stühle weggeſchwemmt und eine neue Betonmauer durch die Gewalt der Fluten zerſtört. s ããããããũã Addcſcf/c//// Die Dame auf Reiſen. Gute Natſchläge für allein reiſende Frauen. Von Liſa Müller. Viele alleinſtehende Frauen reiſen jetzt zur ſchönen Ferienzeit zur langerſehnten Erholung fort. Längſt hat man zwar das Vorurteil überwunden, daß Frauen nicht allein reiſen dürfen, aber immerhin gibt es für eine Dame, die ohne irgend welche Begleitung verreiſen will, doch allerlei zu bedenken und zu beachten. Will ſie ſich die Reiſe leicht machen, ſo achte ſie vor allen Dingen darauf, daß alles dazu genügend vorbereitet iſt. Zunächſt muß der Reiſeplan genau feſtliegen. Das Zimmer muß im zulünf⸗ gen Aufenthaltsort ſchon beſtellt ſein. Die Fahrkarte uß man ſich vorher beſorgt haben, das Gepäck muß chtzeitig aufgegeben ſein. Das ſcheinen ganz allgemeine eiſeregeln zu ſein, aber ſehr viele unſerer Damen ſind in ieſer Beziehung etwas unpraktiſch. Sie vergeſſen häufig, 155 ſie ſich auf dieſe Weiſe die Reiſe weſentlich erleichtern können. Die meiſten allein reiſende Frauen nehmen auch viel zu viel Gepäck mit. Sie glauben den Inhalt ihrer ſämt⸗ lichen Kleiderſchränke in der Sommerfriſche nicht entbehren können. Das iſt aber verkehrt. Wenn man nicht gerad? ein hochmondaines Luxusbad fährt, kommt man mit n paar farbigen Bluſen oder ein paar leichten Sommer⸗ eidern vollkommen aus. 5 Wenn man auch ohne Begleitung fährt, ſo reiſt man doch nicht im wahrſten Sinne des Wortes allein. Die ommerzeit iſt ja berüchtigt für eine gewiſſe Ueberfüllung der Züge. Man wird daher nicht immer in ein Frauen⸗ abteil ſteigen können, ſondern wird ſich ſchon freuen wenn man in einem gemiſchten Abteil einen Sitzplatz bekommt, Beim Einſteigen in das Abteil grüßt auch die Dame zuerſt alle Anweſenden, ausgenommen wenn das Abteil von lauter Herren beſetzt iſt. Man wird nicht nur in dieſem Falle eine gewiſſe Zurückhaltung gegenüber den Mitteiſen⸗ den beweisen müſſen. Mit Reiſebekanntſchaften iſt das ch eine Sache, beſonders für alleinreiſende Damen. Mit erren darf man ſelbſtverſtändlich nie von ſelbſt ein Ge⸗ präch beginnen. Andererſejts ſoll man es auch nicht un⸗ flich zurückweiſen, wenn jemand einen in angemeſſenem one anredet. Hat man zum Plaudern keine Luſt, ſo e man kurze aber höfliche Antworten. die den anderen 1 J 5 Gegend niederging, ſchlug der Blitz in den Schopf des 7 a Schlußſitzungen des Landtages. Karlsruhe, 11. Juli. Der Badiſche Landtag wird morgen vormittag 9 Uhr zuſammentreten. Es iſt beab⸗ ſichtigt, im Laufe der Woche das geſamte noch unerledigte Arbeitspenſum zu verabſchieden, um ſodann die Ferien zu beginnen, die ſich vorausſichtlich bis November erſtrecken werden. Zu den zu erledigenden Arbeiten gehört u. a. der Nachtrag zum Staatsvoranſchlag, die Beamtengeſetze bezüglich der Gehaltserhöhung und das Polizeibeamten⸗ gesch ſowie die Aenderung des Grund- und Gewerbeſteuer⸗ geſetzes. Aus Nah und Fern. Metz.(Von einem Wilderer ermordet.) In einem Walde in der Nähe der alten Grenze bei Werne⸗ ville wurde ein als Jagdaufſeher beſchäftigter penſionier⸗ ter Zollbeamter ermordet aufgefunden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß der 62 Jahre alte Mann mit einem Wilderer zuſammengeſtoßen war, der ihn durch einen Schuß in die Bruſt ſchwer verletzte und dann erwürgte, Frankfurt a. M.(Auf der Straße erſtochen.) In der Fahrgaſſe gerieten zwei Arbeiter, die in einer Wirt⸗ ſchaft der Altſtadt gezecht hatten, in Streit, der in eine ge⸗ fährliche Schlägerei ausartete. Im Verlauf der Tätlich⸗ keiten verſetzte der jüngere von ihnen ſeinem Kollegen mi dem Meſſer mehrere Stiche in den Unterleib. Schwer; verletzt brach der Arbeiter in einer Blutlache zuſammen und ſtarb kurze Zeit darauf auf dem Transport ins Kranken⸗ haus. Der Täter, ein junger, krüppelhafter Menſch, der an zwei Stöcken gebt. wurde in Haft genommen. Haßloch.(Ein ſonderbarer Heiliger.) Ein ſonderbarer Heiliger ſcheint der Bildhauer Hermann Loch⸗ ner aus Mannheim zu ſein. Derſelbe hatte mit einem hieſigen Mädchen ein auf Heirat abzielendes Verhältnis, welches aber von der Braut wieder gelöſt wurde. Lochner war darüber ſo verärgert, daß er ſich ſpäterhin herbei⸗ ließ, Flugblätter beleidigenden Inhalts in Haßloch gegen ſchri ehemalige Braut öffentlich zu verteilen. Außerdem chrieb er an den Vater des Mädchens verſchiedene Briefe gemeinen Inhalts. Seine Gehäßigkeit ging ſogar ſoweit, daß er in einer Lokalzeitung durch eine Anzeige die Ein⸗ wohnerſchaft von Haßloch öffentlich einlud, zu der gegen ihn angeſtrengten Pripatklage, welche vor dem Neuſtad⸗ ter Amtsgericht zum Austrag kam, auf dem Gericht za erſcheinen, um den Verhandlungen beizuwohnen. Das Gebahren des Lochner ging dahin, ſeine ehemalige Braut in Haßloch unmöglich zu machen. Der Vater ſtrengte eine Privatklage gegen Lochner an, welche jetzt unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ausgetragen wurde. Lochner wurde zu vier Monaten verurteilt. Sießen.(Späte Heimkehr.) Nach zwölfjäh⸗ riger Abweſenheit zu ſeiner Frau und zu ſeinem Kinde zu⸗ rückgekehrt iſt der Kriegsgefangene Adam Beil, der im Jahre 1915 in Galizien in ruſſiſche Gefangenſchaft geriet. Bis zum Jahre 1917 erhielt ſeine Frau Nachricht, von da ab hörte jede Kunde auf, ſo daß er für tot erklärt wurde. Erſt 1925 gelangte ein Brief an Frau Beil. Beil war 1 auf einem großen Bauerngut als Arbeiter ätig. Gießen.(Eine Familientragödie.) Vor etwa acht Tagen erſchoß ſich der 27 Jahre alte Otto Werner in einem Ausflugsort bei Wieſeck in einem Anfalle geiſtiger Umnachtung in Gegenwart ſeiner jungen Frau. Das ſchreckliche Ende ihres Mannes vor ihren Augen hatte die junge Frau, die mit ihrem Mann ein glüclichſter Ehe lebte, nicht verwinden können. Jetzt griff auch ſie zur Schuß⸗ waffe und brachte ſich einen Schuß in die Schläfe bei. Schwerverletzt wurde ſie in die Gießener Klinik eingeliefert, wo ſie nach einig en Stunden verſchied. Gießen.(Der Kopf vom Dreſchwagen zer: malmt.) Einen ſchrecklichen Tod erlitt ein auf dem Hof Gill, Kreis Gießen, beſchäftigter Knecht. Der Mann kam beim Transport eines Dreſchwagens von der Maſch nen⸗ fabrik in Gambach nach dem Hof Gill kurz hinter Eberſtadt beim Verſuch, den Dreſchwagen zu bremſen, zu Fall und geriet mit dem Kopf unter das Hinterrad des Dreſchwa⸗ gens, wobei ihm der Schädel zermalmt wurde. Der Tod traf auf der Stelle ein. Der Unglückliche hinterläßt eine Frau und drei unmündige Kinder. Er.... PwPwww.fw..w.c.ccccc c c c Teil leicht erkennen laſſen, daß man nicht zu einer Unter⸗ haltung geneigt iſt. All zu ſchnelle Vertraulichkeit mit Mit⸗ reiſenden iſt immer von Uebel. Auch mitreiſende Damen ſind hier eingeſchloſſen. Ganz davon abgeſehen, daß ſich Zügen herumtreiben, kann auch ſonſt, das Anvertrauen unſerer perſönlichen Verhältniſſe an Fremde ſchwere Nach⸗ teile für uns haben. Oft kommt die üble erſt lange Zeit ſpäter zur Geltung. Bei längerem Verweilen in einem Kurort oder einer Sommerfriſche wird die alleinſtehende Dame ſicher auch bald einen netten Anſchluß an eine gleich ihr einſame Frau, noch beſſer aber vielleicht an eine Familie, finden. Daß hierbei auch Vorſicht walten muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Andererſeits ſoll man ſich nicht aufdrängen. Es iſt ſchon beſſer, man iſt für ſich allein, als daß man in einem Kreis verkehrt, in dem man ſich nur geduldet fühlen muß. Merkwürdig iſt oft das Verhalten von Hotelwirten und Penſionsinhaberinnen gegenüber alleinſtehenden Da⸗ men in der Sommerfriſche. Sie glauben mitunter ſich etwas zu dürfen, weil die Betreffende ohne männlichen Schutz iſt. Manche Frauen laſſen ſich dann einſchüchtern und nehmen die Nachläſſigkeiten und Ungezogenheiten ihrer Wirte hin, ohne zu mückſen. Sie vergeſſen, daß ſie genau ſo wie jeder andere Gaſt für ihr gutes Geld verlangen können, gut und anſtändig bedient zu werden. Geſchieht das gutwillig nicht, dann mache man, ohne ſich viel zu vergeben, dem betreffenden Wirt energiſch den Standpunkt klar. Geht es dann noch nicht nach Wunſch, dann ziehe man aus. Es gibt genug Penſionen und Hotels, in denen alleinſtehende Damen gern geſehen und gut bedient werden. unauffällig und gemeſſen ſoll das Benehmen der alleinſtehenden Frau ſowohl auf der Reiſe als auch in der Sommerfriſche ſein. Deswegen iſt es aber nicht nötig, daß ſie inmitten einer fröhlichen Reiſegeſellſchaft oder in Ge⸗ meinſchaft luſtiger Badegäſte daſitzt wie der ſteinerne Gaſt und höchſtens wie ein Pagode mit dem Kopfe nickt wenn man ſie anredet. Nein, auch ſie ſoll ihre Erholungszeit in der Sommerfriſche lachend genießen, auch ſie ſoll ſich freuen, wenn der Zug in dem ſie ihrem Ziele entgegen⸗ brauſt durch eine romantiſche Gegend fährt, auch ſie ſoll einmal ganz Menſch ſein können, fern von den Sorgen des Alltags. Darum aber gerade ſoll ſie gewiſſe Reiſeregeln beobachten. Dies ſchützt ſie nur vor Mißſtimmungen und üblen Zwiſchenfällen, die ihr die Freude an der Reiſe ver⸗ gällen könnten 3 55 ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Zwei andere Arbeiten Wirkung Landſtuhl.(Zuſammenſtoß.) Frau Einnehmer Keisling von Wallhalben fuhr mit ihrem Auto durch die Weiherſtraße und zwar auf der echten Fahrbahn, als ein Motorradfahrer aus der Ludwigſtraße mit einer ſcharfen Kurve eingebogen kam und gerade auf das Auto zu⸗ ſteuerte. Angeſichts der großen Gefahr ſprang der Mo⸗ torfahrer von ſeinem Fahrzeug, das alsdann unter das Auto zu liegen kam. Beide Fahrzeuge wurden beſchä⸗ digt. Perſonen wurden nicht verletzt. Kleinſteinhauſen. Schwerer Unglücksfakl.) Hier wurde das 2jährige Mädchen des Philipp Oberer von einem Wagen, der ſich plötzlich in Bewegung ſetzte, über⸗ fahren und getötet. F Mörlenbach.(Folgenſchwerer Sturz vom Kirſchbaum.) Einen beklagenswerten Unglücksfall traf den Fabrikarbeiter Martin Kappes im Filialort Groß⸗ Breitenbach. Der 13 Jahre alte Sohn war auf einen Kirſchbaum geſtiegen um Kirſchen zu pflücken. Da brach der Aſt und der Junge ſtürzte aus beträchtlicher Höhe herab. Der herbeigerufene Arzt ſtellte mehrere Arm⸗ und Beinbrüche feſt; auch innere Verletzungen ſoll der bedauernswerte Junge davongetragen haben. Er kam ins Krankenhaus nach Weinheim, wo er hoffnungslos darniederliegt. Dienheim.(Vom eigenen Hund angefallen.) Hier ging eine Frau in ihren Hof und wurde von ihrem eigenen Hund angefallen. Das wütende und nicht zu bän⸗ digende Tier biß der Frau in die Arme und Beine und verletzte ſie ſo ſchwer, daß ärztliche Hilfe ſofort in An⸗ ſpruch genommen werden mußte. Der benachrichtigte Mann eilte ſofort nach Hauſe, wo er das wütende Tier erſchlug. Köln.(Unglück in einer Kohlengruhe.) Im Abraumbetrieb der Braunolengrube Louiſe bei Brüggen. Erft ſchlug ein Kippwagen um. Ein 3“jähriger Arbe ter aus der Pfalz trug eine ſehr ſchwere Verletzung an dei Wirbelſäule, ſowie Bein⸗ und Armbrüche davon. An erlitten ſchwere Verletzungen am Kopfe und Beinbrüche, ein vierter Arbeiter Beinquetſchungen. Buſchborn(Rheinprovinz).(Schweres Autoun⸗ glück.) Ein ſchwerer Automobilunfall ereignete ſich hier Zwei Elektrizitätsarbeiter aus Kreuzwald befanden ſich auf dem Heimweg als beide hintere Reifen plötzlich platz ⸗ ten. Der Wagen überſchlug ſich und die beiden Leute ka⸗ men unter den Wagen zu liegen. Der eine Monteur erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſofort ſtarb? auch der andere wurde ſchwer verletzt. a „ Elmſtein.(mutwillige Zerſtörungen.) Mui⸗ willige Hände haben auf der Erfenſteiner Burgrume Schil⸗ der und Bänke abgeriſſen und über die Felſen hinabge⸗ worfen. Ebenſo wurden auch an der Breitenſtein'r Ruine Zerſtörungen angerichtet. 5 Bielefeld.(Zuſammenſtoß am Bahnüber⸗ gang.) In der Nacht wurde ein Perſonenauto an der Bahnüberführung in Steinhagen von einem Güterzug er⸗ faßt und mit fortgeriſſen. Der Führer des Wagens wurde ſehr ſchwer verletzt, während ſein Schwiegervater ſeinen Verletzungen bereits erlegen iſt. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 11. Juli. Das Waldfeſt des hieſigen Verein„Hundeſport“ am geſtrigen Sonntag auf dem Waldſportplatz geſtaltete ſich zu einem großzügigen Volksfeſt. Nachdem es am Vormittag ununterbrochen regnete, und die Veranſtalter gar bedenkliche Geſichter machten, hat es der launiſche Wettergott doch noch gut gemeint und ſpendete am Nachmittag ſogar noch Sonnenſchein. Kurz nach ½3 Uhr bewegte ſich der Feſtzug unter den Klängen der ſchneidigen Muſikkapelle Peter⸗Neckarau nach dem Feſtplatz. In origineller Weiſe beteiligte ſich der Radfahrerverein „All Heil“ beim Feſtzug. Auf dem Waldſportplatze entwickelte ſich nun ein richtiges Volksfeſttreiben. Für jeden war etwas geboten und deshalb war auch ein außergewöhnlich ſtarker Beſuch zu verzeichnen. Zunächſt fanden die Pferderennen ſtatt, die alle muſtergültig und ohne Zwiſchenfälle verliefen. Eine weitere Anziehungs⸗ kraft war das Preistontaubenſchießen, ſowie die Polizei⸗ hunde⸗Vorführungen. Den geſanglichen Teil hatte der Geſangverein„Sängerbund“ übernommen und erfreute mit einigen Chören. Aber auch an Volks⸗ und Kinder⸗ beluſtigungen fehlte es nicht. Bei der ulkigen Wurſt⸗ rollmaſchine hat ſich die Jugend beſonders wacker ge⸗ halten. Für unſere Buben war der Kletterbaum und das Wurſtſchnappen die Hauptanziehungskraft. Ueberall war eine frohe und heitere Stimmung zu verzeichnen. Beſonderen Dank gebührt allen Vereinen, die ſich in liebenswürdiger Weiſe zur Verſchönerung dieſes Volks⸗ feſtes zur Verfügung geſtellt haben, das einen allerſeits befriedigenden Verlauf nahm. Die Preisverteilung brachte am Abend folgende Ergebniſſe: Pferderennen. 1. Rennen(Abſtammung Mannheimer Hengſte. 800 Meter): 1. Oskar Frey(Lieſel), 2. Hermann Treiber (Gretel), 3. Albert Treiber(Rero). 2. Rennen(Galoppreiten offen für alle Pferde. 1000 Meter): 1. Hermann Karl(Dornröschen), 2. Hermann Treiber(Pirat), 3. Theodor Seitz(Hans). 3. Rennen eh, 2000 Meter): 1. Hermann Karl(Ella), 2. Oskar Frey Lieſel), 3. Hermann Treiber(Gretel). 3 Fußballweitſtoß. 1. Fritz Kunzelmann, 53,40 Mete 2. Georg Treiber, 52 Meter; 3. Philipp Reuthinger, 44,80 Mete Hundejockei⸗Rennen. 1. Karl Eder, 2. Georg Jakoby, 3. Georg Schreck. Hundewettrennen. 1. Gg. Adam Tranſier, 2. Ludwig Volz, 3. Georg Jakoby. Tontaubenſchießen. 1. Max Söllner, 2. Karl Schmitt, Laudenbach, 3. Jakob Fiedler. Ilvesheim. Der Reichsarbeiter⸗Sporttag des Arbeiter⸗ Turn⸗ und Sportverein litt in dieſem Jahre unter der Ungunſt der Witterung. Die Hauptveranſtaltung am Sonntag mußte deshalb ganz ausfallen. Am Sams tag Abend bewegte ſich vom„Pflug“ aus ein Lampionzug durch die Schloß⸗, Renn⸗, Ring⸗ und Schulſtraße nach dem Turn⸗ und Sportplatz. Hier fand bei dem Schei brennender Fackeln eine kleine Feſtfeier ſtatt, die die vereinigten Arbeitergeſangvereine mit dem Chor„Der Völkerfrühlung“ eröffneten. Auf Zweck und Bedeutung des Reichsarbeiterſporttages wies in einer Anſprache Herr Volz⸗Seckenheim hin. Mit einem kleinen Schau 0 ſchloß der ſchön verlaufene und eind 0 bend. a 5 — Vermeidung und Behandlung der Mückenſtiche. Die der läſtig den Wohnungen iſt verhältnismäßig leicht. Da ſie Zugluft nicht vertra⸗ gen können, ſo kann man ſie ſchon nach mehrfachem Durchlüften ſchon aus dem Zimmer bringen. Ebenſo hilft ein Stückchen Kampfer, das man ſtark erhitzt, oder das Halten der Rizinuspflanze, die ein Todfeind der Mücken iſt. Im Freien werden die Inſekten mit Tabakrauch ver⸗ Vertreibung der läſtigen Mücken aus trieben. Waschungen mit einer Miſchung und Nelkenöl, ſowie eine ſtarke Verdünnung von Schwe⸗ feläther mit Spiritur ſind gleichfalls vorzügliche Abwehr⸗ mittel. Hat der Quälgeiſt nicht mehr rechtzeitig ver⸗ trieben werden können, ſo beuge man dem läſtigen Jucken durch eine ſtarke feuchte Seifeneinreibung tupfen mit Salmiakſpiritus vor. Raucher verwenden vor⸗ il 5 Aſche von Zigarren oder Ziga⸗ retten. Auch Zwiebelſaft oder Arnikatinktur können zur teilhaft zum Einreiben Anwendung kommen. — Die Gefährlichkeit des Tintenſtiftes. Die Gefährlich⸗ keit des Tintenſtiftes iſt nicht zu unterſchätzen. Bekanntlich beſteht der Tintenſtift aus indifferenten erde und einem Farbſtoff, der ſich beim Spitze ſchnell in der Körperflüſſigkeit auflöſt. Der be. fallene Bezirk bleibt im allgemeinen keimfrei, da auch vorhandene Keime durch den Farbſtoff zu Grunde gehen. Der Vorgang iſt alſo ſehr merkwürdig: der Fremdkörper heilt weder ein noch wird er, da er meiſtens ſehr tief eindringt, ausgeſtoßen. Erſt in erheblicher Entfernung vom Herde tritt Entzündung auf, die Abſonderung iſt ge⸗ ring, aus der ſtets vorhandenen Fiſtelöffnung entleeren ſich nur wenige Tropfen intenſiv gefärbten Dagegen pflegt das fen ſich allerorts wieder die Klagen darüber, daß unbe⸗ ſtellte Warenſendungen Privatperſonen zugeſchickt werden. Der Empfänger ſolcher Sendungen iſt nicht verpflichtet, llgemeinbefinden empfindlich zu lei⸗ den. Fieber, Kopfſchmerz, Appetitloſigkeit und ſchwere Krankheitsgefühle treten auf, der Patient macht einen „bergifteten“ Eindruck. Später werden auch die örtlichen Erſcheinungen ſchwerer, zuweilen tritt auch Lymphgefäß⸗ entzündung ein. Die Behandlung muß rückſichtslos auf die Entfernung des giftigen Fremdkörpers gerichtet wer⸗ den. Die Umſchneidung muß weit über den gefärbten Be⸗ zirk hinausgehen. Infolge der wohl wenig bekannten Ge⸗ fährlichkeit des Tintenſtiftes iſt derſelbe grundſätzlich in der Schule zu verbieten, da er nicht in Kinderhände ge⸗ hört, Der Erwachſene muß ſich klar darüber ſein, daß er mit dem Tintenſtift ſich und andere ſchwer ſchädigen kann, er muß ihn daher ſtets mit einer Hülſe ſich en. Kölniſch Waſſer oder durch Be⸗ Graphit, Ton⸗ Abbrechen der Wundenſekrets. falls er nicht ſonſt in geſchäftlichen Beziehungen mit dem Abſender ſteht, dieſe Waren abzunehmen oder zu be⸗ zahlen. Er wird gut daran tun, ſie lediglich kurze Zeit aufzubewahren, ſelbſtverſtändlich darf er ſie nicht irgend⸗ wie in Benutzung nehmen. Die zuſtändigen Induſtrien⸗ und Handelskammern bitten, ihnen die Namen der Ab⸗ ſender ſolcher unbeſtellter Sendungen anzugeben, damit gegen dieſen Unfug energiſch eingeſchritten werden kann. Es kommt Beſuch! „Anverhofft kommt oft!“ Dieſes Sprichwort hat zur Reiſezeit ſo ſeine ganz beſondere Bedeutung, inſofern man es auf den plötzlichen und unerwarteten Beſuch lieber Freunde und Verwandter bezieht. Nichtsahnend ſitzt man am Frühſtückstiſch und beſtreicht ſich gerade die ſchönen braungebackenen Semmeln mit dicker, goldgelber Butter, da klingelt es an der Flurtür. Nanu, denkt man, der Briefträger iſt doch ſchon vorbei. Wer kann das ſein? Doch ehe man noch Zeit hat, in das Brötchen zu beißen, hat ſchon irgend ein Hausgenoſſe die Tür geöffnet, und ins Zimmer ſtürmen der Onkel und die Tante aus X⸗Hauſen, bepackt mit zahlreichen Koffern und Schachteln und ſtrah⸗ lend vor Begeiſterung und Freude. „Hurra“, rufen ſie,„die Ueberraſchung iſt geglückt!“ Gezwungen lächelnd reicht man ihnen die 5 kommen iſt euch das geglückt“, ſagt man doppeldeutig, und denkt dabei an die mangelnde Schlafgelegenheit für die Gäſte, an all die Dinge, die man ſich heute zu erledigen vorgenommen hat und daran, daß es zu Mittag gerade Erbſenſuppe mit Speck gibt, ein Gericht, das die Tante durchaus nicht vertragen kann. 3 Aber was bleibt einem übrig? Die beiden Leutchen ſind ſo nett und liebenswürdig und ſo ehrlich davon über⸗ zeugt, daß ſie uns eine freudige Ueberraſchung gemacht haben, daß man ihnen faſt gar nicht böſe ſein kann. Na, ſchließlich freut man ſich ja auch, nachdem man den erſten Schreck überwunden hat. Es wird ſich ſchon alles einrich⸗ ten laſſen. Mit Eifer macht man ſich daran, die Umſtel⸗ lung zu vollziehen. Während die Gäſte im Wohnzimmer unterhalten werden, wird in den anderen Räumen unheim⸗ lich aufgeräumt. Proviſoriſche Lagerſtätten werden errich⸗ tet. Die geſchäftlichen und beruflichen Angelegenheiten wer⸗ den ſo ſchnell wie möglich umdisponiert, um nur Zeit für die lieben Gäſte zu gewinnen, und ſchließlich ſetzt man auch die Erbſenſuppe mit Speck ab, um dafür einen an⸗ ...I ſtändigen Braten mit Zubehör auf der Mittagstafel er⸗ — Unbeſtellte Warenſendungen. In letzter Zeit häu⸗ 5 zu laſſen. Wenn dieſer Braten gegeſſen wird, iſt chon alles wieder in beſter Ordnung und freudeſtrahlend ſagt man zu ſeinem Beſuch:„Es iſt doch wirklich nett von euch. daß ihr zu uns gekommen ſeid!“ N Hand.„Voll⸗ ten, den und für Alter mit hinein nehmen, iſt die des Nägelkauens eine“ häßlichſten. Und nicht nur das, es iſt auch eine höch gefährliche Angewohnheit; denn alle Bazillen, die dem im Sande buddelnden Kinderhändchen ſitzen, wa dern auf direkteſtem Wege in den Körper und wirk mitunter tödlich. Die abgebiſſenen Nägelteilchen ſetzen ff 8 aber auch überaus leicht feſt, da der Magenſaft auf d 5 5 ohne Wirkung bleibt. So entſtehen läſtige Dan törungen. Die Fingerſpitzen vereinigen die ſeinſten ven, die der Nagel ſchützt. Wird dieſer nun abgebiſſe ſo vermindert ſich nach und nach das feine Taſtgefill chu und die Betreffenden ſind unfähig zu allen ſogen. Pu ziſionsarbeiten, zu denen neben peinlicher Sauberkeit hochentwickeltes Taſtgefühl und Sicherheit in den Fing ſpitzen gehört. Das iſt eine Beobachtung, die in vie Fachſchulen gemacht worden iſt. Jede Frau, jedes iu Mädchen verliert durch die häßliche Eigenſchaft des gelkauens ſofort jeden Reiz für den Mann. Die lichſte Hand wirkt unſchön ohne Nägel von hübſcher F Man muß ſchon von früh an beſtrebt ſein, das N kauen, das verhängnisvoll werden kann, zu bekämpfe Vermiſchtes. 2. Die Zubereitung von weißem Käſe. Weißer K Man läßt ſich dicke ſaure 9 Das Abbeißen der Nägel. Unter den vielen die viele von den Kindern ſelbſt ins erwa damit behafteten Kindern die Hemdsärmeln— natürlich die genügende Länge beſitzen müſſen— 8 nähen und vor allem durch eine unermüdliche Geiſt Körperpflege, durch eine naturgemäße Abhärt Kräftigung des geſamten Nervenſyſtems ſorgen; oft genug iſt das Nägelkauen ein Ausfluß unbeachte Nervoſität, die in den Anfängen ſo gering iſt, daß man kaum ſpürt. n f 1 Ne bildet im Sommer ein erfriſchendes und kühlendes N rungsmittel. Es kommt dabei aber auf ſorgfältige bereitung beſonders an. in der Nähe des Feuers ſtehen, bis ſie gerinnt. Di Geronnene darf aber dabei nicht hart werden. Dal gießt man die Milch durch ein Sieb, läßt die Flüſſiglh ablaufen und rührt den Käſe. Nun vermiſcht man mit etwas ſüßer Sahne, Zucker und Zimt und 9 ihn entweder ſo oder mit dick geſchlagener und mit Zul und Zimt vermiſchter ſüßer oder ſaurer Sahne auf de Tiſch des Hauſes. 7 0 fl Do 1 2 Au Druck und Verlag: Uurnerbund Jahn seenbeim C. b. Turnplan. Montags und Donnerstags: ½7— 08 Uhr Schülerinnen. Montags und Donnerstags: 8 ½10 Uhr Turnerinnen. Dienstags und Freitags: 7—8 Uhr Schüler. 8—9 Uhr Volksturner. 910 Uhr Turner und Zöglinge. Lt. Beſchluß der letzten Mitgliederver⸗ ſammlung ſind ſämtliche ſich aktiv betätigende Mitglieder(auch Spieler) verpflichtet, am Vereinsturnen in Leimen teilzunehmen. Wer ohne triftigen Grund nicht mitwirkt, kann vom Verein für Einzelwettkämpfe und Spiele nicht mehr gemeldet werden. Der Vorſtand. *** * 7 7 Geschäftssröffnung u.-Empfeblung. Der verehrl. Einwohnerschaft von Secken- heim und Umgebung zur gefl. Kenntnis, daß ich in meinem Hause Neckarstraße 22 ein Zimmergeschäit eröffnet habe. Um geneigten Zuspruch bittet Peter Wolf. Telegramm! PF. Maier, Jlpesheim, Hauptſtraße 49 bei Müller. Der bekannte Telepat u. Charakter Beurteiler hält Montag, 11. und Dienstag, 12. Juli 1927, mittags von 4—9 Ahr nochmals auf vielſeitigen Wunſch Sprechſtunde ab. Deutung der Charakter⸗Eigenſchaften ete. aus Stirn⸗ und Handlinien. —— —— Verſchiedenen Wünſchen nachkommend, geht heute Abend 9 Uhr nochmals folgendes Programm über die weiße Wand: HRHRRT PIEI ler Schwarze Pierrot 8 Akte aus dem Schweizer Hochgebirge. Ferner: pat 3 Patachun im Schnee 5 Akte voll köſtlichem Humor. Spielt ebenfalls im Schweizer Gebirge. ö W in großer Auswahl von Mk. 90.— n mit Garantie, bei bequemer Teilzahlung Wochenrate von Mk. A.- an. Ebenso N Nähmaschinen„Junker s Ruh“ Südd. Fahrrad-Versandhaus Wilhelmstr. 32 und Hauptstr. 103. Fertige Thalselongues U. Diwan sowie Matratzen. Besichtigung ohne Kaufzwang. Bequeme Teilzahlung. Emil Sößer Tapezler- u. 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