Bezugspreis: Für den Monat Juli 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Anterhaltungsblatt(wöchentlich). Tigres und zn für deckenheim uno Umgeb Neues in Kürze. :: Das Reichskabinett hat ſich gegen die 24 Stunden⸗ zeit erklärt. z: Im Stuttgarter Kemmuniſtenprozeß hat der Reichs⸗ anwalt gegen die Angeklagten Zuchthausſtrafen von zwei⸗ einhalb bis 13 Jahren beantragt. ze: Nach einer Meldung des Mancheſter Guardian be⸗ deutet die Ernenuung Chamberlains zum Stellvertreter Baldwins während deſſen Urlaub in abſehbarer Zeit Cham⸗ lains endgültige Nachfelgeſchaft Balvwins als Premier⸗ miniſter. 5 26: Baldwin iſt nach London zurückgekehrt, um einer außerordentlichen Kabinettsſitzung zu präſidieren, in der die Genſer Delegierten über die Flottenabrüſtungskonſerenz berichten werden. : Prinz Carol von Rumänien hat in Bukareſt tele⸗ graphiſch um die Erlaubnis nachgeſucht, an der Beiſetzung ſeines Vaters teilnehmen zu dürfen. 26: Der letzte aufſtändiſche Führer in der ſpaniſchen Zone, der Scheich El Lil, hat ſich mit 35 Anhängern er⸗ * geben. 1 Wieder paſſive Handelsbilanz 5 Ihre Bedeutung und ihre Arſache. 5 5 b Berlin, 22. Juli. 1 Die Paſſivität der deutſchen Handelsbilanz ift im Monat Juni noch geſtlegen. Der Aeberſchuß der a Einfuhr über die Ausfuhr hat nach din Feſtſtellungen dit 5 Außenhandelsſtatiſtik 449 Millionen Nelchsmark betragen. Im Verhältnis zum Monat Mal beſteht die Verſchlechte⸗ rung darin, daß die Ausfuhr, die im Mai noch 333,7 Millionen Reichsmark erbrachte, im Juni auf 748,1 Mil⸗ lionen Reichsmark zurückgegangen iſt, während die Einfuhr, die ſich im Mai auf 1173,2 Millionen Reichsmarl belief, im Juni auf 1197,3 Millionen Reichsmark er⸗ höht hat. An ſich hat die Paſſivität der Handelsbilanz nach den n die wir gemacht haben, keine allzu große volkswirtſchaftliche Bedeutung, wenigſtens nicht in unmittelbarem Sinne. Nichtsdeſtoweniger iſt aber vor allem der Rückgang des Exportes ſehr bedauerlich, weil dadurch die Baſis, aus dem Auslande verdientes Geld her⸗ einzubekommen und damit die Reparationsver⸗ pflichtungen für uns etwas leichter zu geſtalten, ſtark geſchmälert wird. Das Wachſen der Einfuhrziffer als 4 — rial, das dieſe Ziffer hauptſächlich beſtreitet, vor allem der Ergänzung der Vorräte dient und ſpäter wieder durch eine erhöhte Ausfuhr wettgemacht werden kann. Die Paſſivität der Handelsbilanz paßt eigentlich ſchlecht zu der Konjunktur, in der ſich gegenwärtig unſere Wirtſchaft befindet. Das läßt den Schluß zu, daß die Kon⸗ junktur vor allem eine Inlandskonjunktur iſt, die aber notwendigerweiſe, ſobald der Inlandsbedarf geſtillt it zu einer Kunjunkturkriſis wieder führen muß. Es iſt daher dringend vonnöten, daß alles getan wird, um den Export deutſcher Waren zu fördern, damit für den Mo⸗ ment, in dem im Inland der Abſatz der Waren abebbt, der Markt nach außen offen ſceht. Das Reichswirtſchafts⸗ miniſterium muß unbedingt darauf dringen, daß ſeinen be⸗ rechtigten Forderungen im Kabinett Rechnung getragen wird. Sonſt iſt es unausbleiblich, daß wir wieder einer großen Kriſis entgegenſteuern. Dieſe wird vor allem daun kommen, wenn au chdie Induſtrie nicht alles tut, um ſich remde Abſatzgebiete zu erobern. das ſollte ie Lehre unſerer Handelsbilanz ſein. Der Daily Telegraph für Einſchaltung des Völkerbundes. O London, 22. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Tele⸗ cr beſchäftigt ſich heute mit dem deutſch⸗belgi⸗ chen Notenaustauſch im Zuſammenhang mit dem kürzlich vom belgischen Kriegsminiſter gegen die Reichs wehr erhobenen Anklagen. Der Berichterſtatter ſtellt feſt daß der Ton auf beiden Seiten außerordentlich licher und kaum mit dem Geiſte von Locarno in Einklang zu bringen ſei. Die Anklage, bezw. die die verſuchte Zurückweifung durch Deutſchland konnte aum überzeugen, weil es in derartigen Angelegenheiten häufig ebenſo ſchwierig ſei, eine Beſchuldigung Jurückzzuweifen, wie eine Schuld nachzuweiſen. Die belgiſche Regierung habe ebenſo wie die deutſche die Möglichkeit, das Problem in Genf anzuſchneiden. Die Frage gehe nicht nur Deutſchland und Belgien allein, ſon⸗ dern auch die Alliierten und den Völkerbund an. Den⸗ boch ſei die gegenwärtige Kontroverſe eine ausſchließlich deutſch⸗belgiſche Angelegenheit. Die britiſche und die ita⸗ lieniſche Regierung hätten damit nichts zu kun und rein dußerlich auch die franzöſiſche Regierung mit. Die ganze Angelegenheit werde in London bedauert, da ſie dazu geeignet ſei, erneut einen Zuſtand der Spannung pwiſchen beiden Ländern zu ſchaffen, was nicht zum Vor⸗ leil der beiden Länder und des übrigen Europas ſei. alls derartige Beſchuldigungen berechtigt ſeien, wäre es beſſer, wenn ſie von der belgiſchen Regierung nach an⸗ emeſſener Erwägung amtlich dem Völker bunde un⸗ erbreitet würden. Andererſeits ſollte Deut an d, falls es die Beſchuldigungen für unbegründet lte, ſelbſt die Aufmerkſamkeit des Völker⸗ undes auf die Angelegenheit lenken. 1 ſolches iſt an ſich nicht ſo gefährlich, weil das Rohmate⸗ Der deutſch⸗belgiſche Notenwechſel. und zu vertreten gedenkt. Die Frage der Militärattachees. Keine Entſcheidung vor dem Herbſt. 5 b Berlin, 22. Juli. Das Neichskabinett hat ſich, wi: wir von zuſtändigee Stelle hören, bisher mit der Frage der Eutſendung von Militärattachees nach London und Rom nur inſoweit befaßt, als es die Feſtſtellung traf, daß die deut⸗ ſche Regierung das Recht habe, Militärattachees den Bot⸗ ſchaften zuzuweiſen. Ein Kabinetts beſchluß, ob von die⸗ ſem Recht Gebrauch gemacht werden ſoll, iſt noch nicht gefaßt worden. Die Entſcheidung darüber dürfte erſtim Herbſt fallen. Bisher haben ſich lediglich di: zuſtändigen Reſſorts für die Entſendung von Militäratia⸗ chees ausgeſprochen. 2 ——— Die Oſtafrilafrage. Im Anſchluß an die Unterhausdebatte über die be⸗ kannten Pläne zur Vereinheitlichung des hritiſch⸗ oſtafrikaniſchen Kolonialbeſitzes unter Ein⸗ beziehung des ehemals deutſchen Oſtafrika äußerte ſich der engliſche Kolonialſtaatsſekretär Amery nochmals über dieſes Problem und erklärte, die Quinteſſenz der ganzen oſtafrikaniſchen Frage ſei, daß Oſtafrika nicht in dem Sinne und in dem Maße ein Land für Schwarze bleiben könne, wie Britiſch⸗Weſt⸗Afrika. Zwar werde das Intereſſe der Schwarzen in Oſtafrika vorherr⸗ ſchend bleiben, aber es gebe doch weite Landſtriche, auf der ſich eine weiße Bevölkerung entwickeln könne, groß genug, um ſpäter entſcheidenden Einfluß auf die Entwick⸗ lung eines vereinigten Hſtafrikas und auf ſeine Re⸗ präſenta tion nach außen hin zu nehmen. Welche Richtung Amery von dieſer„Repräſentation nach außen hin“ erhofft, iſt wohl nicht mehr zweifelhaft. Has Leſtament des Königs Ferdinand. Ein politiſches Vermächtnis an Bratianu. O Bukareſt, 22. Juli. In Sinaia hat Juſtizminiſter Pepeſon im Beiſein der königlichen Familie und der Mitglieder der Regierung das Teſtament des verſtorbenen Königs Ferdinand geöffnet. Das Teſtament iſt am 2. Juni 1925 verfaßt worden. Ein Kodizil trägt das Datum des 11. Januar 1926. Der frühere Kronprinz Carol erhält nur ſein Pflicht⸗ teil. Das Kodizil iſt dadurch politiſch bedeutſam, daß der König in ihm von der großen Prüfung ſpricht, die das Land, er und die Königin infolge der Abdan⸗ kung Carols durchzumachen hatten. Dieſe Maßnahme ſei jedoch notwendig geweſen im Intereſſe des Landes und im Intereſſe der Krone. 5 Der verſtorbene König Ferdinand hat am 15. Juli einen Brief an Bratianu gerichtet, der eine Art po⸗ litiſchen Teſtaments darſtellt. In dem Brief ſchreibt der König, ſein ganzes Leben habe er für ſein Land ge⸗ arbeitet, und er wünſche, daß Rumänien auch unter Michael vorwärts komme. Er bitte alle Bürger, Michael dabei behilflich zu ſein und beſonders auch ſei⸗ nem Sone Nikolaus, der als Regent mitberufen ſei, eine heilige Pflicht zu erfüllen. Weiter heißt es in dem Brief, er, der König, könne nicht an die Zukunft denken, ohne 5 ſeines lieken Sohnes Carol zu erinnern, dem er aufrichtig ein glückliches Leben im neuen ſelbſtgewähl⸗ ten Geſchick wünſche. Er ſei ſich bewußt, daß Carol als vaterlandsliebender Rumäne dafür tätig ſein werde, daß Rumänien ſich unter ſeinem Sohne Michael in Ruhe vorwärts entwickele. Er ſelbſt ſei entſchloſſen, um die Ruhe des Landes nicht zu ſtören, ſeinen Sohn nicht wiederzuſehen, und verlange von ihm, och er nicht, ohne Erlaubnis der Regierung nach Rumänken zu⸗ rückkehre. Er mache es ihm zur Pflicht, die durch feinen freiwilligen Thronverzicht eingegangenen Verpflichtungen einzuhalten. i Der Matin berichtet über eine Unterhaltung ſeines Vertreters mit einer näher bezeichneten Perſönlichleit aus der nächſten Umgebung des rumäniſchen Ex⸗Kronprin⸗ zen Carol, die unter anderem erklärt habe, König Carol von Rumänien ſei augenblicklich nicht in der Lage, der Preſſe eine Erklärung e Er fühlt ſich behindert. jetzt beim Tode ſeines Vaters die Erklärung abzugeben, die die neue Lage verlangt. Prinz Carol von Rumänien hat, wie wir erfahren, geſtern bei der Regentſchaft tele⸗ graphiſch um die Erlaubnis nachgeſucht, an den Beiſetzungsfeierlichkeiten ſeines Vaters teilnehmen zu dürfen. In der Umgebung des Prin⸗ zen verlautet, daß Carol das Telegramm auf Drängen von Frau Lupescu abgeſandt habe. Der Matin ſchließl aus dem Text dieſer Erklärung, daß Prinz Carol nach wie vor, jetzt mehr als je, ſeinen Anſpruch auf den Thron von Rumänien aufrechterhalten zeigenblatt Male Innen⸗ und Außenpolitik in ſo ſtarkem Maße überſchat⸗ 1 ratungen gericht zu erſtatten. Erſcheinungszeit:! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Rückblick. 2. Die blutigen Ereigniſſe in Wien haben die tet, daß ſelbſt zeitweilig ſo wichtige Fragen wie das Reichsſchulgeſetz dahinter zurücktraten. Die Kommentare zu der Veröffentlichung des Wortlautes die⸗ ſes Geſetzes en aber doch erkennen laſſen, daß man mit ſehr erheblichen Widerſtänden rechnen muß und daß auch im Regierungslager ſelbſt die Anſichten über dieſe Vorlage vorerſt noch weit auseinandergehen. Nicht unan⸗ genehm mag es dem Reichspoſtminiſter geweſen ſein, daß unter den gegebenen Umſtänden auch die Portogebüh⸗ renerhöhung nicht ſo ſtark beachtet worden iſt, wie es ſonſt wohl der Fall geweſen wäre, wenngleich auch die Wirtſchaftskreiſe mit ſehr großem Nachdruck auf die Ge⸗ ahren hingewieſen haben, die in der neuen Belaſtung fn ie Wirtſchaft liegen und obwohl man auch der Poſt in Kreiſen der Regierungsparteien zu verſtehen gegeben hat, daß es nicht eben einen beſonders günſtigen Eindruck ge⸗ macht hat, daß die Reichspoſt ſich 1 nicht dazu bequemt, ihre Bilanz für das am 31. März beendete Abᷣ⸗ẽ ſchlußjahr vorzulegen, da man aus der Hen daun dieſes Abſchluſſes nicht gerade den Schluß ziehen kann, daß die Gebührenerhöhung unumgänglich notwendig ſei. Die blutigen Ereigniſſe in Oeſterxeich, die alle Dinge in den Hintergrund treten ließen, haben mit einem vollen Sieg der Regierung Seipel geendet, die öſterreichiſche Sozialdemokratie hat ſich Pab dre geſehen, den von ihr proklamierten Verkehrsſtreik abzubrechen, ohne irgendwelche. durchgeſetzt zu haben. Das öſterreichiſche Parlament wird ſich allerdings mit allen dieſen Vorgängen und mit den Kämpfen, die nahezu 100. Todesopfer gefordert haben, und durch die für die Stadt Wien ein Millionenſchaden entſtanden iſt, noch ein⸗ gehender beſchäftigen. Man wird bei dieſer Gelegenheit vermutlich auch Näheres erfahren über die kommuni ti⸗ ſchen Umtriebe und die kommuniſtiſchen Putſchpläne, die möglicherweiſe bei Beginn der Kämpfe noch nicht beſtanden haben mögen, die aber zweifellos ſofort entworfen wur⸗ den, als die erſten Schüſſe gefallen waren. 7240 bis zu einem gewiſſen Grade auch die traurige wirtſchaft⸗ liche Lage Oeſterreichs für die Vorgänge verantwortlich 5 machen iſt, iſt in einem großen Teil der ausländiſchen reſſe erörtert worden, die dadurch die Anſchlußfrage wieder eingehender behandelt hat, ohne daß jedoch dieſe Artikel auf die verantwortlichen Staatsmänner irgend einen Eindruck gemacht hätten. f In ſehr hohem Maße haben die Vorgänge in Nu⸗ mänien, das Ableben des Königs Ferdinand; und die Ausruſung des fünfjährigen Sohnes des Exkron: prinzen, des Prinzen Michael, zum König von Ru⸗ mänien, die Oeffentlichkeit beſchäftigt. Man befürchtete vielfach nach dem Ableben des Königs Ferdinand Unruhen in Rumänien und es iſt charakteriſtiſch, daß an der Lon⸗ doner Börſe auf die Todesnachricht hin rumäniſche Werte und die rumäniſche Valuta zurückgingen. Es ſcheint aber, als ob Bratianu, der nach den Wahlen vom 7. Juli wieder das Heft in der Hand hat, wieder Herr der Lage iſt und als ob ſich alle Parteien vorläufig we⸗ nigſtens mit der durch das Geſetz vom Januar 1926 er⸗ olgten Regelung der Thronfolge abfinden. Das Be⸗ tehen des Be agerungszuſtandes erleichtert dabei Bratiann, em ſogenannten ungekrönten König von Rumänien, die Lage und gibt ihm die Möglichkeit, etwaige Unruhen im Keime zu erſticken. Bratianu wird denn auch bis 5 weiteres der Mann bleiben, der Rumänien beherrſch und neben ihm dürfte der Regentſchaftsrat, dem die ſehr ehrgeizige Königin nicht angehört, nur eine ſehr beſcheidene Rolle ſpielen. Näher als der Thronwechſel in Rumänien berührt uns in Deutſchland naturgemäß der Notenwechſel, der zwiſchen Berlin und Brüſſel ſtattfand und der hervor⸗ gerufen wurde durch die Angriffe des belgiſchen Kriegsmi⸗ niſters dagen die Reichswehr, der zum Vorwurf gemacht wurde, daß ſie gegen die ene ver ſtoße. In der umfangreichen deutſchen Note ſſt der Nach⸗ weis dafür geführt worden, daß dieſe Vorwürfe jeder Begründung entbehren und es zeugt nicht eben für die Stärke der belgiſchen Poſition, daß in einer zweiten belgiſchen Note die Vorwürfe nur wiederholt wurden. ohne irgendwie auf die von Deutſchland beigebrachten Be⸗ weiſe einzugehen. Daß unter dieſen„Umſtänden die Reichs⸗ regierung der belgiſchen Regierung in einer weiteren Note eine ziemlich ſcharfe Abfuhr hat zuteil werden laſſen, er⸗ ſcheint durchaus berechtigt. Es iſt ja wiederholt betont worden, daß der belgiſche Kriegsminiſter wohl nicht ganz auf eigene Fauſt vorgegangen iſt, ſondern daß er mit jenen franzöſiſchen Kreiſen zuſammenarbeitet, die der Rheinlandräumung widerſtreben und die nach der bekannten Methode verfahren, daß man den fremden Militarismus bekämpfen muß, um den heimiſchen Milita⸗ rismus zu fördern. Auch dieſer Notenwechſel charakter ſiert die rückläufige Bewegung in der Außenpolitik, die ſchon bemahe unmittelbar nach Thoiry einſetzte und die auch dadurch nicht ausgeglichen wird, daß Poincaree ſich in einer in Brüſſel gehaltenen Rede über die Locarno: Politik etwas freundlicher geäußert hat, als er es in der bekannten Rede von Luneville tat. Schon die Tatſache, daß die Brüſſeler Rede Poincarees von der nationaliſti⸗ ſchen Preſſe Frankreichs mit Zuſtimmung b wurde, eigt, daß man die kleine Korrktur, die Poincacee an . Luneviller Rede vornahm, nicht überſchätzen darf. In Genf 1 derweilen die Verhandlungen über die Rüſtungsbeſchränkungen zur See eine Anterbre⸗ ung erfahren, da die engliſchen Delegierten ſich nach ondon begeben haben, um der Regierung über die Bez N Aus dem In, und Auslande. Unwettergeſchädigten. Dresden, 22. Juli. Bei der ſächſiſchen Staatsregie⸗ rung iſt ein Telegramm der Newyorker Staatszeitung eingegangen, in dem die Entſendung von 2000 Dollar als bisheriges Ergebnis der Sachſen⸗Hilfe⸗Sammlung des ge⸗ nannten Blattes mitgeteilt wird. 5 Franzöſiſche Schießübun zen in der Eifel. Trier, 22. März. Auf dem franzöſiſchen Artillerie⸗ ſchießübungsplatz bei Sahlem halten die Franzosen auch in dieſem Sommer ihre Schießübungen ab. Durch dieſe Anordnung der Beſatzung iſt das große Tonlager in der Nähe des Uebungsplatzes außerordentlich gefährdet. In dem abgedeckten Teil der Tonlager ſind bereits ſieben Gra⸗ nateneinſchläge feſtgeſtellt. Die Gefahr liegt nahe, daß durch Granatſplitter die Tonmaſſen verſeucht und für die Mühlen unbrauchbar gemacht werden. Bisher iſt dem Beſitzer der Grube ein Schaden von ungefähr 100 000 Mark entſtanden. Zur Anterzeichnung des Handelsvertrags mit Japan. Di Hülfe der Deulſch⸗Amerikaner für die ſächſiſchen Briand wieder amtsfähig. Paris, 22. Juli. An dem heutigen Miniſterrat nahm nach längerer Abweſenheit Außenminiſter Briand wieder teil. Er erſtattete einen Bericht über die auswärtige Lage, während Miniſterpräſident Poincaree über ſeine Brüſſeler Reiſe berichtete. Im Verlaufe des Miniſterrats wurde Marſchall Liauthey zum Generalkommiſſar für die inter⸗ nationale Kolonial⸗Ausſtellung ernannt. Die Regierung erneuerte außerdem für weitere ſieben Monate die Miſſion Varennes als Generalgouverneur von Indochina. Der diplomatiſche Vertreter Rußlands in Wien abberufen. Warſchau 22. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt im Zuſammenhang mit dem Fiasko der Wiener Revolution der Wiener diplomatiſche Vertreter Sowjet⸗ rußlands, Berſine, abberufen worden. Es wird ihm von der ruſſiſchen Regierung vorgeworfen, daß er durch ſeine Aungeſchickte Taktik zu dem Zuſammenbruch der Revolution beigetragen habe, wodurch die ruſſiſche Regieruag vor ganz Europa kompromittiert worden ſei. Zwiſchenfall bei der belgiſchen Unabhängigkeitsfeier. Brüſſel„22. Juli. Anläßlich der Feier der belgiſchen Una vänaigkeitserklärung fand geſtern abend auf dem Grande⸗Platz in Brüſſel eine große Kundgebung ſtatt. Dabei kam es zu einem Zwiſchenfall. Als mehrere Fla⸗ men von den Fenſtern des flämiſchen Hauſes aus die Brabanconne anſtimmten, drang die Polizei, gefolgt von eeiner erregten Menge in das Gebäude ein und räumte es. Einige Verhaftungen wurden vorgenommen. Der Stuttgarter Kommuniſtenprozeß. Stuttgart, 22. Juli. Der unter dem Vorſitz von Senatspräſident Niedner ſeit einigen Wochen in Stuttgart tagende vierte Strafſenat des Reichsgerichtes, der die Straftaten von 13 Kommuniſten verhandelt, hat geſtern durch Reichsanwalt Neumann die Strafanträge geſtellt, die hohe Strafen von zweieinhalb bis 13 Jahren Zucht⸗ haus vorſehen. Im allgemeinen vertrat der Reichsanwalt die Auffaſſung, daß auch dieſe Stuttgarter Straftaten im Rahmen des allgemeinen hochverräteriſchen Treibens der KPD. geſchehen ſind, daß alſo nicht die Angeklagten von ſich aus dieſe Taten verübt haben, ſondern von der KPD. dazu verhetzt worden ſind. Die Kommuniſten kündigen 5 große Demonſtrationen gegen das zu erwartende rteil an. Rücktritt Zaleſkis? Paris, 22. Juli. Wie aus Warſchau gemeldet wird, ſoll ſich der polniſche Außenminiſter Zaleſki mit Rück⸗ trittsgedanken befaſſen. Es heißt, daß er binnen kurzem einen längeren Krankheitsurlaub antreten würde, ohne wieder auf ſeinen Poſten zurückzukehren. ö Bevorſtehende Reviſion des Irak⸗Vertrages. London, 22. Juli. Die engliſche Regierung hat nach einer Beratung mit dem Hohen Kommiſſar von Irak be⸗ ſchloſſen, den zwiſchen England und Irak beſtehenden Vertrag zu revidieren. Zu dieſem Zwecke wird ſich Kö⸗ nig Feiſal in nächſter Zeit nach Europa begeben, um die Einzelheiten zu regeln. Im Falle der Erreichung einer glücklichen Löſung würde die Regierung von Irak im nächſten Jahr nicht auf den Eintritt in den Völkerbund drängen. Maſſenerſchießungen in Rußland. y Riga, 22. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, werden außer in Kiew auch in Zentralrußland weitere zahlreiche Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Im Juni ſeien in Zentralrußland und in der Ukraine über 1600 Bürger verhaftet worden. In Wladiwoſtok, Nkolajewſk und anderen Städten ſollen in den letzten zwei Tagen über 45 Todesurteile gefällt und vollstreckt worden ſein. Die Sowietpreſſe meldet nichts nichts mehr über Erſchießungen und Gerichtsurteile. Fer⸗ ner hat das Sowjelgericht in Charkow fünf Perſonen, darunter auch eine Flau, wegen angeblicher antiſowjeti⸗ ſtiſcher Tätigkeit zum Tode verurteilt. 2 22——— Aus dem badiſchen Lande. Der Kraftfahrzeug beſtand in Baden. Bei der am 1. Juli 1927 ſtattgefundenen Beſtands⸗ aufnahme der Kraftfahrzeuge wurden nach den Feſtſtel⸗ lungen des Statiſtiſchen Landesamts in Baden ohne Ein⸗ rechnung der Kraftfahrzeuge der Wehrmacht und Reichs⸗ poſt 28 792 Kraftfahrzeuge(1926 22 980) ermittelt; die Zunahme beträgt ſomit gegenüber dem Vorjahre 5812 oder 25,3 Prozent. Von dieſen Kraftfahrzeugen entfallen 13835(1926 11276) auf Krafträder, 10 503(1926 7836) auf Perſonenkraftwagen und 3967(1926 3513) auf Laſtkraftwagen. Die Zunahme der Perſonenkraft⸗ wagen war am ſtärkſten; ſie betrug gegenüber dem Vor⸗ jahr 2667 oder 34 Prozent. Während die Zunahme der Krafträder 2559 oder 22,7 Prozent betrug, war die der Laſtkraftwagen am niederſten; ſie betrug nur 454 oder 11,3 Prozent. Eine ſtarke Vermehrung und zwar um 40 Prozent erſuhren auch die Zugmaſchinen ohne Güterlade⸗ raum; ihre Geſamtzahl ſtieg von 285 im Jahre 1926 auf 399 im Berichtsajhr. wagen ſind 119 Kraftomnibuſſe enthalten, die vorwiegend im öffentlichen Fuhrverkehr Verwendung finden; ferner dienten 59 Kraftwagen für Feuerlöſchzwecke und 29 den Zwecken der Straßenreinigung. Von den 3967 Laſtkraft⸗ wagen haben 2540 ein Eigengewicht von mehr als 2000 kg; davon finden vorwiegend Verwendung im Transport⸗ gewerbe 367, für Zwecke öffentlicher Behörden 167, in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betrieben 107 und für an⸗ dere Zwecke 1899. In den beiden größten Städten des Landes, Mannheim und Karlsruhe, wurden an Kraft⸗ fahrzeugen zuſammen 6699, das ſind nahezu ein Viertel de, Geſamtzahl der in Baden vorhandenen Kraftwagen ermittelt. In Mannheim allein wurden 15384 Kraft⸗ räder, 1706 Perſoren⸗ und 677 Laſtfraftwagen gerählt. Unter den 10 503 Perſonenkraft⸗ Mannheim.(Von einem Auto angefahren.) Im Stadtteil Luzenberg lief abends ein 4 Jahre altes Mädchen gegen ein in Fahrt befindlichen Perſonenkraft⸗ wagen. Es trug einen Bluterguß am Hinterkopf und leichte Hautabſchürfungen davon. ö 5 Mannheim.(Ein ſchwerer Junge verhark⸗ tet.) Hier wurde der Tagner Julius Schmitt, geboren 1899 zu Offenbach, dabei erwiſcht, wie er ein Schau⸗ fenſter einſchlug und Lebensmittel aus einem Bäckerei⸗ laden raubte. Schmitt war erſt am 27. Juni ds. Is. nach Verbüßung einer Zuchthausſtrafe wegen fünf ſchwe⸗ ren Diebſtählen aus dem Zuchthauſe Ebrach entlaſſen worden. Seit dieſer Zeit hatte er ſich obdachlos und Einbruchsdiebſtähle verübend herumgetrieben. Pforzheim.(Unfall.) Als ein Kriminalbeamten einen 22jährigen Hilfsarbeiter von hier, den er verhaftet hatte, in das Amtsgefängnis einliefern wollte, verſuchte! dieſer in der Erbprinzenſtraße zu entweichen und ſprangg bei der Brücke über der Anhelmſtraße in dieſe hinab. Da⸗ bei ſtürzte er ſo unglücklich, daß er bewußtlos kurze Zeit 5 liegen blieb. Da der Mann anſcheinend ſchwere innere Verletzungen erlitt, mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. 5 Offenburg.(Freigeſprochen.) Das Schwurge⸗ 5 richt verhandelte wegen Totſchlags gegen den 1863 in Hofſtetten(Amt Wolfach) geborenen und dort wohn⸗ haften verheirateten Landwirt Erhard Broſemer. Er war beſchuldigt, am 7. März abends gegen 9 Uhr in Zofſtet⸗ ten auf dem Schnaithof im Wohnzimmer ſeinen Schwie⸗ gerſohn Albert Fehrenbacher im Verlauf eines Streites mit einem Metzgermeſſer drei Stiche in die Bruſt und den Leib verſetzt zu haben, von denen der eine das Herz traf, 3 ſodaß Fehrenbacher in wenigen Augenblicken tot war. Das Urteil lautete auf Freiſprechung und zwar nahm das Gericht an, daß Broſemer die Folgen nicht abſehen konnte und offenſichtlich in Notwehr gehandelt hat.. Gutach.(Tödlicher UAnfali.) Unterhalb dern Hornisbrücke wollte ein Molorradfahrer ein Händler aus Dunningen eine Herde in langſamem Tempo paſſieren. Durch das Bellen eines Hundes wurde ein Ochſe ſcheu und ſprang links aus der Herde, wobei er den Händler vom Rade warf. Der Mann kam unter ſein Rad zu liegen und mußte ſchwerverletzt nach Hornberg gebracht werden. 2 Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, iſt er ge⸗ ſtorben.— Ein weiterer Unfall ereignete ſich bei der Kin⸗ zigbrücke. Dort fuhr ein Perſonenkraftwagen auf einen Laſtwagen auf, ſodaß der Chaufſeur des Laſtwagens die Herrſchaft über das Steuer verlor und mit ſeinem ſchwe⸗ ren Wagen auf das Brückengeländer auffuhr. Beide Wagen wurden ſchwer beſchädigt, Perſonen wurden nicht verletzt. N gerettet.) In der Brigach ereignete ſich ein Unglücks⸗ fall, dem leicht zwei junge Menſchenleben zum Opfer hät⸗ ten fallen können. Die beiden Mädchen des Maurers Johann Mäder und des Zimmermanns Franz Joſef Mäder fielen beim Spielen in die Brigach. Während das kleinere Kind ſofort aus dem Waſſer gezogen werden konnte, verſchwand das dem Zimmermann Franz Joſef Mäder gehörende Mädchen unter dem Waſſer und wurde E von der Anfallſtelle abgetrieben. Beim Schlachthaus wurde es wieder geſichtet und von dem Konditorgehilfen Wieſener herausgeholt. Die angeſtellten Wiederbele⸗ bungsverſuche hatten Erfolg... Kleinkembs.(Wegen Brandſtiftung ver⸗ haftet.) In der Nacht zum 17. Juni brannten in den elſäſſiſchen Ortſchaften Ober⸗ und Niederſteinbrunn ſechs Anweſen nieder. Man vermutete Brandſtiftung und ver⸗ haftete einen gewiſſen Haßler aus Oberſteinhrunn, der nun ein volles Geſtändnis ablegte. Er erklärte, daß er aus Rache das Haus ſeiner Verwandten angezündet habe, wo⸗ durch dann noch weitere fünf Anweſen dem Feuer zum Opfer ſielen. 1 Waldshut.(Vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet.) Eine junge Dame, die im Strandbad in Walds⸗ hut in den Rhein hinausſchwamm, blieb bei dem Grenz⸗ balken mit einem Fuß zwiſchen dem Drathſeil, das den Balken hielt, und dem Balken hängen. Der Haupt⸗ mann Kurt Beuttel von Dresden, der den Vorfall be⸗ 8 5 kam ihr zu Hilfe und brachte ſie mit Mühe ans and. 292— 82 Verworrene Wege 2 Noman von B. Sturm 18(Machdruck verboten) 2 Schreckliche Angſt bemächtigte ſich meiner. In raſcher 8 olg arbeiteten die Gedanken. Einige Arbeiter waren geulich aus der Fabrik entlaſſen worden, ſie ſollten ſich noch in der Gegend herumtreiben. Wie, wenn es einer von ihnen war? In guter Abſicht würde er ſich mir kaum in dieſer Schnelligkeit nähern! Und doch blieb ich wie angewurzelt a 5 en, bis er heran war. Ich war wie gelähmt von einer chrecklichen, nervenzerreißenden Angſt. „Sehen Sie. das iſt mal nett— endlich allein!“ Dr. Hillers Stimme. Sie klang laut und frisch. Befreit von der atemraubenden Spannung, begrüßte ich ihn herz⸗ licher, als es wohl ſonſt der Fall geweſen wäre. Seine Worte hatte ich kaum gehört, erſt als er nochmals ſcharf betonend wiederholte: 5 WeEndlich allein!“ kam mir ihr Sinn zum Bewußtſein. „Ja, leider iſt Gerda etwas erkältet!“ ſagte ich raſch. »Und ich bin ſo an friſche Luft gewöhnt, ich konnte es drin nicht mehr aushalten.“ 8„Na ja, geſegnet ſei ihr Schnupfen! Geben die Götter, daß er noch eine Weile anhält!“ Unwillig ging ich weiter. wie ſelbſtverſtändlich ſchritt er neben mir her. N „Runzeln Sie nur die Stirn nicht gleich ſo, Gnädigſte. den Ihnen nicht Außerdem gibt's häßliche Falten mit der Zeit. So ein ſüßes, junges Geſichtel ſollte immer nur lachen und froh ausſehen.“ 12 Es war wohl am beſten, ſeine faden Schmeicheleien ganz Bu ignorieren Ich ging nur auf ſeine erſten Worte ein: zEs iſt ſehr häßlich, wie Sie von Gerda sprechen. Ich ſelbſt habe den einzigen Wunſch, die Kleine ſo bald als möglich wiederhergeſtellt zu ſehen. I die Erkältung auch an ſich harmloſer Natur— man kann doch nie wiſſen. Außerdem——“ »Ach tetetä!“ Dr. Hiller wirbelte mit 1 5 Stock in 1 8 Die 12 9 57 3 ielen von den weigen und ſtoben, ein leichter Regen, über mich hin. Er merkte es nicht. Er fuhr fort: 5 9 5 Tun Sie nur nicht ſo! Wir ſind ja unter uns. Ste müſſen doch froh ſein über die ſeltene Freiheit! Wiſſen ja auch, was damit anfangen, bummeln mal hübſch ſolo und warten der Dinge, die da kommen ſollen. Gottlob, ſämt⸗ liche Drachen, alte wie junge, ſind ja außer Schußweite.“ „War es möglich, ſprach er ſo von der Familie, an deren Tiſch er täglich gegeſſen, die ihn mit ausgeſuchter Liebens⸗ würdigkeit behandelte?— Mein Gewiſſen regte ſich etwas: Gewiß, ich hatte ein Gefühl der Erleichterung gehabt, als Frau von Rathen mit ihren Töchtern abfuhr und ich allein lieb— aber doch nicht ſo, ſo! „Schweigen Sie, kein Wort weiter!“ herrſchte ich meinen Begleiter an.„Ich will das nicht hören.“ „Ach ſo!“ Er ſah mich von der Seite an.„Immer hübſch korrekt, immer hübſch vorſichtig. Das kann ja nichts ſchaden. Vorſicht iſt die Mutter der Porzellankiſte. Ich mache Ihnen mein Kompliment, Fräulein. Ihre Ent⸗ rüſtung klang wirklich echt Alſo, reden wir von etwas an⸗ derem. ganz wie Gnädigſte befiehlt“ Mein einziger Wunſch war, er möchte endlich geben und mich allein laſſen. Aber unverdroſſen ſchritt er neben mir weiter, ſchwatzte ſo obenhin von allem möglichen. In einer nachläſſigen, ironiſchen Art, rein äußerlich ohne jede tiefere Anteilnahme. Ich ließ ihn reden, mochte er, wenn es ihm Spaß machte. Indes nach einiger Zeit wurde er auch ſtill. Er ging weiter neben mir her, ganz ſtumm. Ich fühlte nur, wie er ab und zu ſo von unten herauf in mein Geſicht ſah, mich beobachtete mit einem Ausdruck, der mir das Blut in die Wangen trieb.. Von einer inneren nge getrieben, eilte ich wieder ſchneller dahin. Der Weg beſchrieb jetzt einen größeren Bogen, es konnte nicht lange währen kam die Chauſſee in Sicht Wäre ſie doch erſt erreicht! Auf ihr wollte ich zurück⸗ gehen. Dort kamen ab und zu Leute vorbei, Fuhrwerke aus den umliegenden Dörfern fuhren dort, die Frachten zur Station brachten oder von da abholten. N Hatte Dr. Hiller meine Gedanken erraten? Er lachte mit einemmal laut auf. 5 „Ach, rennen Sie doch nicht ſo unſinnig. Das ſieht ja bald aus als hätten Sie Angſt vor mir! Sehr ſchmeichel⸗ e 5 ich verſichere Ihnen, ich tue Ihnen nichts. Ich e nicht. 5 5 Er faßte mich am Arm und zwang mich ſo, langſamer zu gehen. t a „Sooo— Na, ſehen Sie, immer langſam voran! Die Raſerei hat doch gar keinen Zweck. Sie erhitzen ſich bloß und verderben ſich Ihre famoſen Farben.— Wenn Sie wüßten, wie ich Ihnen aufgelauerk habe die ganze Zeit über! Das iſt doch wohl auch eine Belohnung wert, ni Seien Sie doch alſo nicht hartherzig, Kleine! Na. wie iſt's?“ Sachte legte ſich ſein Arm um meine Taille, zog er mich an ſich. Willenlos, ganz gelähmt vor Entſetzen, ließ ich es einen Augenblick geſchehen. Da— wie ich ſein Geſicht dicht an dem meinen fühlte, ſeine Lippen ſchon den meinen nahe waren, gaben mir Ekel und Entſetzen Rieſenkraft. Ich ſtieß ihn von mir, daß er taumelnd zur Seite wich, und rannte in großen Sätzen den Weg hinab, weiter und weiter. An Menſchenleer?— Nein, da war jemand. Ein Herr kam mir entgegen, nur wenige Schritte trennten mich noch von ihm. Zugleich hörte ich Dr. Hiller ganz nahe bei mir keuchen, fühlte ſeinen Atem in mein Ohr dringen: 4 „Verfluchtes Pech! Ach ſo— na warte—“ klang es⸗ Ein Rauſchen im Gehölz, dann nichts mehr Kein Schritt kein Laut. Ich 2 5 mich um! Mein Verfolger war ver- ſchwunden, wie verſchluckt vom Erdboden. Nichts von ihm zu ſehen weit und breit. 4 Der einſame Wanderer war unterdes bis zu mir heran 2 Mit einem Ruf des Staunens blieb er bei mit ehen: 3 r Walden, Sie!“ err von Rathen!“— * Donaueſchingen.(Vom Tode des Ertrinkens 1 3 Samstag, 23. Juli 1927 Neckar ⸗ Bote(2. Blatt) No. 169 Wiriſchaftsumſchau. Die Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt ſchreitet fort.— Unverändertes Bild von Induſtrie, Wirtſchaft und Handel. — Verſchlechterung im Bekleidungsgewerbe.— Stael geſpannter Geldmarkt.— Frage der Auslandsanleihen. f Die Beſſerung der Arbeitsmarktlage machte auch in dieſer Woche weitere Fortſchritte. In der Land⸗ wirkſchaft blieb der Bedarf an jüngeren Kräften zur Heu⸗ ernte und zur Hackfruchtbearbeitung in erheblichem Um⸗ fang unbefriedigt. Auch deutſche Schnitter waren nicht überall genügend zu beſchaffen. Aus den Induſtriebezirken, vor allem Rheinland, Weſtfalen und Südweſtdeutſchland, wird vor allzu optimiſtiſche Auffaſſung der Lage gewarnt. Am guten Beſchäftigungsgrad hatten in erſter Linie die Landwirtſchaft, Textil⸗, Holz⸗, Metall⸗ und chemiſche In⸗ duſtrie ſowie das Baugewerbe teil. Wenn ſich auch die Lage noch nicht völlig überſehen läßt, iſt die fallende Ten⸗ denz im Ruhrkohlenbergbau anſcheinend zum Stillſtand gekommen. 5 8 a Während das Bild von Induſtrie, Wirtſchaft und Handel im allgemeinen unverändert günſtig aus⸗ ſieht, der ſoeben erſchienene Lagenbericht über den deut⸗ ſchen Bergbau im Juni 1927 ſogar längſt nicht die Rück⸗ gänge ſowohl in der Förderung wie im Abſatz zeigt, die man nach den ängſtlichen Rufen verſchiedener Ruhrſtimmen befürchtet hatte, während die Arbeitsloſigkeit im Großen und Ganzen erfreulich abnimmt, und die Einlagen bei den Sparkaſſen wachſen, zeigen ſich auf der anderen Seite auch leider Sturmzeichen: die Verſchlechterung im Be⸗ kleidungsgewerbe beiſpielsweiſe, die im gegenwärti⸗ gen Zeitpunkt in der Hauptſache durch das Auf und Ab der Saiſon bedingt iſt, macht außerordentliche Fort⸗ ſchritte. Sie nimmt derart zu, daß man ſehr wohl das Recht hat, von dem einen Zweig auf viele andere analog zu ſchließen, ſo daß, wenn erſt einmal wieder eine rück⸗ läufige Tendenz angebahnt iſt, mit ſchnellſtem Anwachſen der allgemeinen Verſchlechterung gerechnet werden muß. Die Börſe wiederum zeigt nach wie vor ihr krank⸗ haftes Ausſehen; während man damit gerechnet hatte, daß es zwar ſtille Sommermonate an der Börſe werden, iſt es leider weniger ſtill als nervös, uneinheitlich, ungeklärt und, beſonders was den Geldmarkt anbelangt, ſtark geſpannt. Es iſt nicht ganz zu verſtehen, wie der letzte Reichsbankausweis für Mitte Juli eine derart günſtige In⸗ terpretation finden kann, wo doch die Erleichterungen ſo geringer Natur ſind. Die Sätze für Privatdiskont haben auch wieder die Höhe des Reichsbankdiskontes erreicht, Geld jeglicher Sorke iſt ſtark verteuert trotz des überwun⸗ denen Ultimos, Täglich⸗Geld koſtet zum Beiſpiel für die kleinen und mittleren Firmen, die ja beſonders ſchwer mit der Geldverſorgung zu kämpfen haben, bis 8,5 Pro⸗ zent, Monatsgeld bis 9. Das einzige Re⸗ zept gegen dieſe Wirtſchaftsſchwäche iſt die Hereinnahme ausländiſcher Gelder. a a Es iſt gewiß ein höchſt erfrealiches Zeichen, daß ſich ſowohl die amerikaniſchen wie die englischen Geldgeber um die Inveſtierung ihrer überflüſſigen Mittel in Deutſch⸗ land bemühen. Teils entſpringt dies freilich aus dem mit neuer Kraft entbrannten Kampf um die Hegemonie des Weltkapitalmarktes, teils aber iſt es auch eine direkte Bevorzugung deutſcher Anlagen, denn die kürzlich in London aufgelegte Anleihe Auſtraliens war gegenüber den ſehr günſtigen Zeichnungsergebniſſen neuer deutſcher Anleihen ein ziemlicher Mißerfolg. Auf der anderen Seite aber iſt das Bild der inneren Zuſammenhänge der Welt⸗ gläubigerſchaft ſo bizarr und ſo ungeſund, daß es verworrener gar nicht ſein könnte. Alle Staaten ſchul⸗ den Amerika, d. h. den Vereinigten Staaten, mehr oder minder große Summen; die Vereinigten Staaten halten konſeguent auf Fortführung der Zahlungen, die, wenn ſie auch ſchleppend und nicht in dem vorgeſchriebenen Maße bewerkſtelligt werden, doch immer den großen Goldzu⸗ ſtrom nach dem Goldland vermehren. o ſehr wir dem Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht glauben mögen, daß auf der beendeten Newporker Konferenz der Notenbankvertreter nicht von einer Reviſion des Dawes⸗ Planes geſprochen wurde, ſo ſteht dies doch fest, daß auch die Frage der Goldverſchiffungen noch nicht an den Kern der Sache herangeht, ſondern das einzig und allein eine allgemeine Weltſchuldenkonferenz unter dem Vorſitz und der allerintenſioſten Beteiligung gerade der Vereinigten Staaten von Amerika eine Beſſerung der weltwirtſchaft⸗ lichen Beziehungen bringen kann. Solange dies nicht ſtattfindet,— in dieſem Rahmen würde ſelbſtverſtändlich zuch die deutſche Schuldenlaſt, die, merkwürdig genug, immer noch nicht feſt umgrenzt iſt, eine Erleichterung erfah⸗ ten— werden Erſchütterungen der verſchiedenen großen Märkte, des Goldmarktes, des Silbermarktes, der ge⸗ ſamten wirtſchaſtlichen und finanziellen Beziehungen über das normale Maß hinaus ſtattfinden. Obſt⸗ und Gartenbau. Roſengallen. (Nachdruck verboten.) Derjenige, der Botaniker iſt, verſteht unter Roſengal⸗ len oder auch Roſengalläpfeln die rauh behaarten Gall⸗ äpfel, die an den Wildroſen infolge der Eiablage der Ro⸗ jengallweſpe entſtehen. Teeroſen werden höchſt ſelten in dieſer Weiſe befallen. Der Liebhaber kennt aber eine an⸗ dere Art von Gallen, die nichts weiter ſind, als Gewerbe⸗ wucherungen. Sie bilden ſich boſonders an den Stämmen von Stammroſen und hier wiederum an den Verede⸗ lungsſtellen. Dieſe Art von Wucherungen zeigt unſere eee, 0 Abbildung. Sie ſind verhältnismäßig harmlos. Schaden richten ſie nur dadurch an, daß ſie der Pflanze und vor⸗ nehmlich der Edelkrone Nahrung entziehen, alſo ſich ge⸗ wiſſermaßen auf deren Koſten mäſten und daß die Blüte demgemäß manchmal geringer ausfällt. Das ſoll aber ſo verſtanden ſein, daß die Zahl der Blüten eher zu⸗ wie ab⸗ nimmt, aber die Ausbildung leidet. Alrſache ſolcher Gallenbildung ſind ſtets Stockungen im Saftverkehr der Pflanze. Inſofern wird es auch ver⸗ ſtändlich, daß ſolche Wucherungen gerade an den Verede⸗ lungsſtellen beobachtet werden. Durch das Aufpfropfen der Edelaugen wird der natürliche Verlauf der Säfte⸗ bahnen unterbrochen. Es treten Hemmungen im Säfte⸗ verkehr ein und die Pflanze, die ihre Nährſtoffe weiter⸗ leiten möchte, iſt gezwungen, dieſe Nährſtoffe an der Hem⸗ mungsſtelle abzulagern. Dieſe Hemmungen werden vergrößert in dem Maße, wie die Wuchskraft des Stammes und der Edelſorte ver⸗ ſchieden ſind. Die geſchilderte Erſcheinung tritt beſonders bei der Mareechhall Niel auf, bei welcher ein beſonderes Mißverhältnis zwiſchen Wuchsenergie von Wildlingsroſe und der darauf veredelten Edelroſe beſteht. Die meiſten Roſenfreunde ſehen in dieſer Erſcheinung erwas vejon⸗ deres Bedenkliches. Dabei iſt diefe Erſcheinung unbe⸗ dingt harmlos. Es nützt auch nichts, daß man mit einem mit einem ſcharfen Meſſer von Zeit zu Zeit die ſchwam⸗ migen Wucherungen entfernt. Schaden kann das aller⸗ dings auch nicht. Wenn es ein Mitteel gibt, die un⸗ ſchöne Erſcheinung herabzumindern, ſo beſteht es darin, daß man beim ſommerlichen Rückſchnitt ſo zurückhaltend als möglich vorgeht. Im Intereſſe der Blühwilligkeit un⸗ ſerer Roſen und beſonders im Sinne ſchönſter Ausbildung derſelben iſt es, wenn man die eben ſich verſchließenden Knoſpen ſo zeitig als möglich abſchneidet, um dem Roſen⸗ bäumchen die Kraft zu bewahren. Schneidet man dabei die Blüten nicht ſo lang, wie es für Vaſenſträuße be⸗ liebt iſt, beläßt man alſo der Krone möglichſt viel Laub, ſo dämmt man auch dieſe Wucherungen bis auf ein erträg⸗ liches Maß ein. e b Am letzten Sonntag der offiziellen Fußballruhepauſe hält der Deutſche Fußballbund in München einen außer⸗ ordentlichen Bundestag ab. Es müſſen ſchon außerge⸗ wöhnliche Probleme ſein, die eine Anſetzung knapp drei Monate vor dem eigentlichen Bundestag notwendig mach⸗ ten. Die Sperrbedingungen und vor allem die Amateur⸗ frage ſind die Hauptpunkte der Tagung. Ob man dies⸗ mal endlich den„Stein der Weiſen“ findet? oder ſind die„Amateure“ auch diesmal wieder die noch Schlaue⸗ ren?— Die Zukunft wird es lehren.— Gleich zwei Länderkämpfe im 5 5 g Schwimmen ö ſieht der kommende Sonntag vor. In Stockholm treffen ſich Schweden und Deutſchland, wo Deutſchland leider ohne E. Rademacher antreten muß, während in Nürn⸗ berg Süddeutſchland gegen Oeſterreich antritt. Außerdem ſind noch einige kreisoffene Veranſtaltungen im Reich, ſowie am Samstag das Schwimmen„Quer durch Ber⸗ lin.“— Im 5 N Rudern iſt es bereits recht ruhig geworden. Als letztes großes Ereignis ſteht nur noch die Deutſche Meiſterſchaftsregatta in Schwerin bevor. Dieſen Sonntag iſt vor allem Offen⸗ bach von Intereſſe, wo Frankfurt, Mainz, Heidelberg, Worms u. a. m. am Start ſein werden. Auch Ems hat eine recht gute Beſetzung aufzuweiſen; die übrigen ſind ohne Bedeutung.— In der a Leitathletik f iiſt bei uns nach den Meiſterſchaften große Ruhe ein⸗ getreten. Neben kleineren Veranſtaltungen verdient das 25 Klm. Laufen und Gehen in Berlin bei erſtklaſſiger aus⸗ ländiſcher Beſetzung Erwähnung. In Königsberg gelangt das akademiſche Olympia zur Austragung, bei dem zahl⸗ reiche deutſche Meiſter am Start ſein werden und das neue Hochſchulrekorde bringen wird. Aus der — Flugwelt. 5 Ein Auftakt zum deutſchen Ozeanflug? ö . Deſſau, 22. Juli. Heute früh vier Ahr 45 Minuten ſtieg die Junkersmaſchine W 33 mit einem Junkersmotor und den Piloten Looſe und Riſticz zu einem Fluge auf, der den Zweck hat, den von den Amerikanern gehalte⸗ nen Zeitrekord von 51 Stunden zu brechen. Das Flug⸗ zeug iſt bis an die äußerſte Grenze der Tragfähigkeit mit Betriebsſtoff belaſtet. Es verkehrt regelmäßig zwiſchen Deſſau und Leipzig und umrundet dieſe Strecke mit eimer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 100 Kilometern. Der Flug dürfte bei glücklichem Gelingen erſt in den Vormittags⸗ ſtunden des Sonntags beendet ſein. Bis 1 Uhr mittags hatte die Maſchine bereits 1100 Kilometer zurückgelegt. Man darf wohl annehmen, daß dieſer Flug Probeflug zu einer Ueberquerung des Ozeans ſein dürfte.. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. r e 1 ——. e —— r 2 1 8 an den Planken neben der Hauptpost Al AE Reinwoll. 130 em br. Cabardine, 090 Jacquard und Ripspo regulärer Preis bis 4.90., jetzt Reinwoll. 130 em br. 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D Parteimuſik.— Geiſtige Waffen!— Sitze und Boxen.— Der Kampf ums Recht.— Ein beleidigter Säugling.— Der 5 gute Ton. ö „Nach ihren neuen kaufmänniſchen Verwaltungsgrund⸗ ſätzen betrachtet die Reichseiſenbahn die Fahrgäſte als Kunden, die ſie zuvorkommend behandeln und möglichst zufriedenſtellen muß, um ſie ſich zu erhalten. Wie ein vernünftiger Geſchäftsmann denkt und in welchem Sine er ſein Geſchäft leitet. Man verläßt ſich nicht darauf, daß das Publikum einem ja kommen müſſe, ſondern ſucht es heranzuziehen und wirbt darum. Natürlich kann es auch die Reichseiſenbahnverwaltung nicht jedem recht machen, und manches könnte auch gewiß noch beſſer gemacht werden. So unter anderem die Vergebung der Plätze für die bil⸗ ligeren Ferienſonderzüge. Hier müßte durch geeignete Kontrollmaßnahmen Vorſorge getroffen werden, daß dieſe Züge auch wirklich den weniger Bemittelten vorbehalten bleiben und ſich nicht die Eigennützigen vordrängen, die ſehr wohl in der Lage wären, den Preis für einen regu⸗ lären Zug zu bezahlen. Der Kundſchaft wegen will die Reichsbahn jetzt auch auf ihr Aeußeres größere Sorgfalt verwenden, ſie will ſich ſchön machen, um das Auge des Reiſenden zu erfreuen. Und da ſich heute die älteſten Damen noch jugendlich herausputzen, wovon das Auge freilich nicht immer erfreut iſt, o nein, ſo kann es die gleichfalls ſchon recht angejahrte Dame Eiſenbahn ja ein⸗ mal damit verſuchen. Ein von der Verwaltung ausge⸗ ſchriebener Wettbewerb fordert die Bahnangeſtellten auf, zur gärtneriſchen Verſchönerung der Bahnanlagen beizu⸗ agen, indem man die Fenſter der Dienſtwohnungen und Dienſträume mit Blumen ſchmückt, unſchöne Wandflächen, Aborte, Müllgruben durch wilden Wein oder andere Pflanzen verdeckt. Meinen Beifall! Die Bahnbaulichkeiten machen ziemlich durchweg einen triſten, wenn nicht häß⸗ lichen Eindruck, und gewiſſe Häuschen, deren Notwendig⸗ keit im übrigen nicht beſtritten werden ſoll, würden nicht bloß das Auge, ſondern auch die Naſe erfreuen, würden ſie im Sommer von einer Roſenhecke umzogen ſein. Man ſollte die Verſchönerung auch auf das rollende Material ausdehnen. Lokomotiven und Wagen würden durch einen lebhafteren Farbenanſtrich ein gefälligeres Ausſehen erhalten, und zugleich würde die Unterſcheidung dadurch erleichtert werden. Ich habe auch ſchon manchmal an der nüchternen Sachlichkeit der Billettſchalter Anſtoß ge⸗ nommen, beſonders derjenigen, hinter denen in Halb⸗ dunkel ein hübſches Geſicht auftaucht und wo zarte Finger Fahrkarte und Wechſelgeld verabfolgen. Warum ſieht man ieſe Geſichter nicht deutlicher und warum nicht in der eundlichen Umrahmung von Blumen und Ziergewächſen? ber einerlei— die Reichseiſenbahnverwalkung zeigt mit dem obigen Wettbewerb wenigſtens den Willen, auch auf den Schönheitsſinn ihrer Kundſchaft Rücksicht zu nehmen. Ganz anders als die Reichspost, die nur noch die eine 8 1 zu kennen ſcheint, wie ſie ihre Gebührenerhöhung ur widerſetzt. Kaum hat man ihr die eine Vorlage abgelehnt, präſentiert ſie ſchon die zweitec, die aber im Grunde nur wieder die erſte iſt und darum dieſelbe ungünſtige Auf⸗ nahme gefunde nhat. Anſtatt ihre Kundſchaft noch länger mu verärgern, ſollte die Poſt das, was ſie nach ihrer Mei⸗ nauung mehr verdienen muß, durch größeres Entgegenkom⸗ men und beſſere Bedienung Geſgaſt da bemüht ſein. Auf die Weiſe iſt ſchon manches Geſchäft, das nicht florieren wollte, in die Höhe gebracht worden, wie Preiserhöhungen ſich als ein falſches Mittel hierzu erwieſen haben. . Vor und bei Wahlen wird kräftig die Parteitrommel gerührt, eine lauter als die andere, und die Parteitrom⸗ meln ſchmettern ihre Fanfaren, ſo daß Wähler und Wäh⸗ lerinnen halb betäubt zur Wahlurne wanken oder ſich die Schlafmütze noch feſter über die Ohren ziehen, um nichts hören zu müſſen. Eine der engliſchen Parteien will die Beziehungen zwiſchen Politik und Mufik noch enger müpfen, Geſang, ſoliſtiſche Inſtrumentalvorträge und Or⸗ cheſterkonzerte ſollen die Zuſammengehörigkeit innerhalb der Partei ſtärken und die Werbetätigkeit unterſtützen. Danach wird ſelbſtverſtändlich auch unter den Kompoſi⸗ tionen eine Auswahl getroffen werden müſſen. Was Mili⸗ tariſten bezaubernd klingt, wird Pazifiſten greulich ſein. Von den Beethovenſchen Sinfonien werden die Militariſten die„Eroica“, die e die„Paſtorale“ auf ihr Pro⸗ drückt, der ſich das Publikum in geſchloſſener Front die Komponiſten parkeipolitiſch gruppieren. Bei den Dich⸗ tern ſind wir ja 81 ſchon ſo weit— herrlich weit! Aber Muſik und Dichtkunſt ſind immer noch geiſtige Waffen, die Fäuſte, mit denen man ſich in einigen Parla⸗ menten bearbeitete, bevor man in die Ferien ging, ſind das nicht, und das Buch, das in einem unſerer Landtage ein Abgeordneter einem Kollegen von der feindlichen Par⸗ tei als Gegenargument gegen deſſen Beweisführung an den Kopf warf, war es auch nicht. Bücher ſollen geleſen, aber nicht zu Kopfmaſſagen benutzt werden. g Die Hitze macht die Menſchen ſchlapp und unluſtig. Doch es gibt Ausnahmen. Die Boxer entfalten in dieſen hundstäglichen Wochen eine erſtaunlich rege Tätigteit und ſind im Austeilen von Haken, Schwingern und upper cuts ſo freigebig, als koſte es ſie nicht einen Schweißtropfen. Auch die„Meiſter“ ſteigen in den Ring und beklopfen ſich, bis einer von ihnen am Boden liegt oder bewußtlos in den Seilen hängt. Im Kampf ums Recht dagegen iſt eine Pauſe eingetreten. Die Gerichtsferien! Nur beſonders eilige Sachen werden erledigt, Richter und Anwälte ſom⸗ merfriſcheln und laſſen ſich von der Berg⸗ oder Seeluft den Aktenſtaub aus den Lungen blaſen. Die Zivilklagen verharren im Schwebezuſtande und Frau Müller muß die ehrenrührige Beleidigung, daß Frau Mayer ſie eine alte Klatſchbaſe nannte, über die Hundtage hinaus auf ſich ſitzen laſſen. um ſolche welterſchütternden Begebenheiten wird ja rieſig viel prozeſſiert. Und nicht nur im deutſchen Vaterlande. In Prag hat ein Vater ein Kindermädchen verklagt, weil es den Säugling, der die Flaſche nicht neh⸗ men wollte, grob angefahren hatte:„Sauf, du Luder!“ Das Mädchen erhielt vom Gericht einen ſtrengen Verweis. Ein Säugling hat noch kein Gefühl für wörtliche Beleidi⸗ gung, kennt den Sinn des Wortes„Luder“ nicht und iſt ſich auch noch nicht bewußt, ob er lutſcht, trinkt oder ſäuft. Von ſich aus würde er keinen Ehrenkränkungsprozeß an⸗ geſtrengt haben, wäre dazu wegen abſoluter Minderjährig⸗ keit auch nicht imſtande geweſen. Der Papa hielt aber eine Genugtuung für erforderlich, und das Kindermädchen wird ſich nun wohl im Umgang mit Säuglingen keinen Verſtoß gegen den guten Ton mehr zu ſchulden kommen laſſen. Es hat Pech gehabt. Der gute Ton beſteht heute ja allgemein darin, keinen zu haben, die Flegel und die Rüpel ſind obendrauf, aber etwas muß man ſich ſeine Leute doch noch anſehen, wie dieſe Geſchichte beweiſt. Jobs. 555—— —— Das verflixte Feuerzeug. Wir Menſchen können ohne Aerger nun einmal nicht leben. Uns iſt erſt wohl, wenn wir irgendeine Sache ha⸗ ben, über die wir uns ſo recht ärgern können. Das ſagt man wohl ſo. Dennoch gibt es ärgerliche Dinge, bei denen das Aergern wirklich keinen Spaß mehr macht. Zu dieſen Dingen gehört das Feuerzeug. 5 „Es mag auch gute Feuerzeuge geben. Trotzdem iſt nicht abzuleugnen, daß die Mehrzahl dieſer Inſtrumente eine an Gemeinheit grenzende Heimtücke beſitzen. Wehe dem Unglücklichen, der ſolch ein Exemplar in ſeine arg⸗ loſen Hände bekommt! Freundlich blinkend, elegant und ſolide ausſehend, lag es im Schaufenſter und gaukelte dem Beſchauer vor, es würde ihm ungeheuren Sparge⸗ winn bringen. And er— dieſer Eſel!— tat einen Griff in den Beutel und kaufte. Freudeverklärt wollte ſich der wackere Beſitzer dieſes Feuerzeuges, des neu gekauften Instrumentes, bedienen. Doch vergeblich rieb er ſich den Daumen wund am Räd⸗ chen. Stein und Rad ſaßen zu eng beiſammen. Da grollte er zum erſten Male dem angeblich feuerſpendenden Appa⸗ rat. Das zweite Mal geſchah es, als nach vielen vergeb⸗ lichen Versuchen plötzlich lodernd der Docht ſich entflammte und dem Unglücklichen bald den halben Zeigefinger ver⸗ brannte. Beim nächſten Male löſte ſich ein Schräubchen, und das Benzin lief necliſch auf das Viertelpfund Schwer⸗ zerkäſe, das ſich, in Seidenpapier gehüllt, in der gleichen Taſche befand. So wuchſen die Leiden, die das Feuerzeug ſeinem Be⸗ ſitzer verurſachte, allmählich bis ins Unendliche. Nie funk⸗ tionierte es, wenn es ſollte! Wenn es aber wirklich ein⸗ mal funktionierte, dann richtete es beſtimmt einen Schaden an. Spott und Hohn hagelten faſt täglich auf den Be⸗ ſitzer des herrlichen Feuerzeuges herab. Als ſeine Ver⸗ zweiflung ſchon auf dem Höhepunkt angelangt war, be⸗ gegnete ihm ein alter, weiſer Mann. Der ſchüttelte ſein greiſes Haupt, hob den Zeigefinger und ſprach die ewig wahren Worte:„So du, mein Sohn, ein Feuerzeug be⸗ wieder im herrlichſten Blütenſchmuck. Sie Vermiſchtes. Das Einſammeln von Tee. Mutter Erde ſteht hat ihr Som⸗ merkoſtüm angelegt und ermahnt den Menſchen zum Ein⸗ ſammeln von Kräutern und Blüten zum Zwecke der Tee⸗ bereitung. Zwar iſt in früheren Zeiten die heilkräftige Wirkung der Teekräuter ſehr überſchätzt worden, dennoch iſt es ſicher, daß manche Pflanze, bezüglich ihrer heil⸗ kräftigen Eigenſchaften, noch nicht genügend gewürdigt wird. Mancher Leidende mag ſchon bei einem Spazier⸗ gange durch Wald und Feld ſein„Glück“ mit Füßen getreten haben! Unſer Wiſſen bezüglich der guten Eigen⸗ ſchaften mancher Pflanzen iſt noch ſehr lückenhaft. Doch wir wollen einmal feſtſtellen, welche gute Wirkung den Teekräutern, die wir ſchätzen gelernt haben, eigentümlich iſt. Da haben wir das Lungenkraut, den Huflattich, und und die Eibiſchpflanze. Nimmt man zu gleichen Teilen das Kraut der erſteren beiden und miſcht ſie mit zer⸗ lleinerter Eibiſchwurzel(Alttee genannt) ſo hat man einen Tee, der Bruſtkranken ganz vortreffliche Dienſte leiſtet. Auch zum Gurgeln iſt er gleich dem Malventee gut zu verwenden. Weiter werden Fencheltee und Pimpernellen⸗ tee gegen katarrahiſche Anfälle empfohlen. Kamillentee iſt ohne Zweifel einer der vorzüglichſten Tees gegen die verſchiedenſten Krankheiten. Er lindert Leibſchmerzen, wirkt bei Kolikanfällen, zeigt bei verſchiedenen Frauenkrankhei⸗ ten und Augenleiden ſeinen wohltuenden Einfluß und wird häufig dem Badewaſſer zugeſetzt. Dagegen erweiſt ſich Lindenblütentee gegen Magenbeſchwerden von beſter Wirkung. Salbeitee verringert den Nachtſchweiß, Son⸗ nenblumenblätter wirken gegen Fieber, Spargeltee hilft gegen Nervenkoliken, und Fliedertee wird als ſchweißtrei⸗ bendes Mittel gebraucht. Geſchätzt iſt auch der Baldrian, der krampfſtillend wirkt. Teeabſud vom Schleedorn wird ſehr gegen die Gicht empfohlen. Gegen Kolik und Hals⸗ entzündungen wirkt Pfefferminztee, während Birkenblät⸗ ter die Nieren anregen. „ Gurkenſalat. In der heißen Jahreszeit iſt Gurken⸗ ſalat ein köſtliches und belebendes Erfriſchungsmittel, das nicht häufig genug auf den Tiſch kommen kann. Von einer ſchönen grünen Gurke ſchneide man die Spitzen ab und hobelt dünne Scheiben. Nachdem man ſie mit Salz beſtreut hat, läßt man die Gurkenſcheiben eine Stunde ſtehen. Da⸗ nach gießt man das Gurkenwaſſer ab, drückt die Gurken⸗ ſcheiben aus und richtet den Salat mit Eſſig, Oel Pfef⸗ 10 und Salz an. Man kann auch Sahne ſtatt Oel nehmen. uppen nimmt man am beſten eine Einreibung mit einer Löſung aus dreißig Gramm Spiritusäther und drei Gramm Benzoltinktur vor. Vorſicht vor Sonnenſtich. In der heißen Jahres⸗ zeit ſoll man, 5 um die Mittagsſtunde, ſich nicht unnötig mit unbedecktem Haupte der Sonne ausſetzen. Leicht kann man durch ſolch ein unvorſichtiges Vorgehen 5— Sonnenſtich bekommen oder einen Hitzſchlag er⸗ eiden. ee Vermeidung und Behandlung der Mückenſtiche. Die Vertreibung der läſtigen Mücken aus den Wohnungen iſt verhältnismäßig leicht. Da ſie Zugluft nicht vertragen können, ſo kann man ſie nach mehrfachen Durchlüflen ſchon aus dem Zimmer bringen. Ebenſo hilft ein Stück⸗ chen Kampfer, das man ſtark erhitzt, oder das Halten der Rizinuspflanze, die ein Todfeind der Mücken iſt. Ini Freien werden die Inſekten mit Tabakrauch vertrieben. Waſchungen mit einer Miſchung Kölniſch Waſſer und Nelkenöl, ſowie eine ſtarke Verdünnung von Schwefel⸗ äther mit Spiritus ſind gleichfalls vorzügliche Abwehr⸗ mittel. Hat der Quälgeiſt nicht mehr rechtzeitig vertrie⸗ ben werden können, ſo beuge man dem läſtigen Jucken durch eine feuchte Seifeneinreibung oder durch Salmiak⸗ ſpiritus vor. Naucher verwenden vorteilhaft zum Einrei⸗ ben Ache von Zigaretten oder Zigarren. f Der Gerechte erbarmt ſich ſeines Viehes. Bei der drückend warmen Witterung ſeien die Tierbeſitzer an ihre Pflicht erinnert, den Haustieren wie Pferden, Hunden, Geflügel uſw. öfters friſches Waſſer zu bieten und die Tiere vor direkter Son ſenhitze zu ſchützen. Auf dieſem Gebiete iſt leider noch große Verſtäldnisloſigkeit gegen⸗ über der leidenden Kreatur zu beobachten.. — Zur Pflege der Kopfhaut. Gegen ſtark auftretende gramm ſetzen. Und ſollte das engliſche Beiſpiel Schule ſitkeſt, ſo ſtecke dir zwei Schachteln Streichhölzer in die— machen, wird nan ſich nicht u in deen 1 ſich 1 I Taſche, dann wirſt du ni um Feuer verlegen fein!“ S. 5 0 hei 5 0 Sl. ESenhauer, Spezial- luchhaus, Mannheim E—* 9— 00 Günstige Prelse, Bezirks- Sparkasse Cu Breitestraße„ a Breltestrae K i be ge rene — Empfehle mein reichhaltiges Lager in 5 E Dadenburg 8 Anzug-, Kostüm- und Mantelstoffien.— piliale Seckenheim— in guter Qualität und zu den billigsten Preisen. i— Herrliche Lollon f. a 5 i fes wie Beti-Damaste, wranst Seer anz ore Seen at Neu aufgenommen: Weigwaren glei pen te e e Leisen, flendtücher ete. Ferner Trikotagen für fierren- u. Damen- Unteruasche. O Ene egg Racers ft Scheck- und Giro-Verken— 2— Orot ee eee ee 3 Anzusehen bel meinem Vertreter Karl Kreutzer, Untere Gartenstr. 8. 85 2 nach allen Plätzen Deutschlands S zieht eln auswärtige Schecks übernimmt An- und Verkauf, sowie Aufbe- wahrung v. 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D das hab' ich dir zu verdanken!“ rief ſie erregt.„Lies!“ „Bitte, mäßige dich ein wenig und laſſe endlich deine Plebejermanieren!“ entgegnete er eiskalt. „Ach ſo! Das iſt aber ariſtokratiſch, das ſauer ver⸗ diente Geld der Frau zu verſpielen, ſich zu amüſieren!— Es iſt ja ſo bequem, ſich von der Gattin erhalten zu laſſen!“ fuhr ſie auf. 5 Sie war durch nichts mehr aus der Faſſung zu bringen, als durch den Hinweis auf ihre Herkunft— das war noch immer der wunde Punkt bei ihr. 15 Im Theater 1 ſie ſich ſtets Frau Gräfin anreden, während auf dem Zettel Lou Meunier ſtand.— 5 Er unterbrach ſeine Wanderung im Zimmer und blieb vor ihr ſtehen, ſie herriſch mit ſeinen Blicken mien, „Ich habe das ſchon ſo oft von dir hören mü ſen, daß ich dir jetzt allen Ernſtes erkläre, daß es das letzte Mal geweſen iſt.— Wenn ich dir heute abend ni t die Summe, die du zum Lebensunterhalt beigeſteuert haſt, geben kann, ſiehſt du mich niemals wieder.“. Eigentümlich ruhig und entſchloſſen klang ſeine Stimme bei dieſen Worten. a Sie hatte ihm trotzig den Rücken gewandt und entgeg⸗ nete nichts auf ſeine Worte. Kaum hatte ſie ihren Sinn erfaßt— die Kritik über ihre„Jadwiga“ hatte ſie zu mächtig erregt; ſie empfand ſie beinahe als eine Schmach. Vergebens wartete er auf eine Aeußerung von ihr. Sie verharrte in trotzigem Schweigen. And da ging er hinaus, heftig die Tür hinter ſich zuſchlagend. Am Abend hatte Liſe die Eurydice in„Orpheus in der Unterwelt“ zu ſingen. 5 In der Stimmung und in dem körperlichen Unbehagen, in dem ſie ſich befand, paßte jene übermütige, kecke Rolle ſchlecht zu ihr— aber ſie hatte ja Selbſtbeherrſchung genug gelernt und beſaß außerdem eine zähe Natur— es mußte gehen. Sie nahm alle ihre Kräfte zuſammen, aber es war ihr, als ob ſie alles durch einen Schleier ſah. Fremd klang ihr die eigene Stimme in den Ohren, und heiß ſchoß 5 das Blut durch die Adern. Es hämmerte ihr in den ulſen, und ihr Herz klopfte zum Zerſpringen. Noch niemals wohl hatte ſie ſo ſehnlich das Ende der Vorſtellung herbeigeſehnt wie heute. Halb ohnmächtig lag ſte in der zweiten Pauſe auf dem Diwan in ihrem Garde⸗ robenzimmer, und ſorgend war eine freundliche Kollegin um ſie bemüht. lötzlich brach ſie in Weinkrämpfe aus; faſſungslos ſchluchzte ſte. a „Was iſt Ihnen, Frau Gräfin?— Mein Gott—“ „Laſſen Sie nur, liebſte Hohenau, es geht ſchon vor⸗ über. Ich bin heute ſehr nervös und fühle mich gar nicht wohl— wenn ich nur nachher nicht zu tanzen brauchte— hoffentlich kann ich durchhalten!— Ich glaube, in mir ſteckt eine tüchtige Erkältung, das iſt alles!“ Mit faſt übermenſchlicher Anſtrengung beherrſchte ſie ſich während des letzten Aktes. Sie war gar nicht bei der Sache— es war, als ob ihr etwas die Kehle zuſchnürte, als ob eine ungeheure Geſtalt über ihr ſchwebte, die ſie zu zermalmen drohte. Der Vorhang war gefallen, aber Lou Meunier konnte den Rufen nach ihr keine Folge leiſten. Ohnmächtig war ie niedergeſunken, und man war bemüht. ſie wieder zur eſinnung zu bringen. a N Der Theaterarzt zog ein bedenkliches Geſicht. 26Es ſcheint eine ſchwere Krankheit im Anzuge zu ſein 5 0 90 ſtarkes Fieber; es wird Zeit, daß ſie nach Hauſe ommt.“ f Auf einmal ſteckten da die Künſtler die Köpfe zuſam⸗ men und tuſchelten miteinander, indem ſie mitleidige Blicke auſſchl todblaſſe Frau warfen, die eben wieder die Augen aufſchlug. Denn es war jemand gekommen, der nach der Gräfin Weſterbrück gefragt hatte. „Bald hatte man von ihm erfahren, daß Graf Weſter⸗ brück ſich erſchoſſen habe. Wie ſollte man das aber der kranken Frau beibringen? Sie wurde aufmerkſam auf das Flüſtern. „Was habt ihr nur, Kinder? Aengſtigt euch doch nicht um mich— es iſt ja wieder gut!“ Sie lächelte ſchwach; als ſie aber die verſtörten Geſichter im ſich her ſah, fragte ſie: „Was iſt denn geſchehen? Ihr ſeht mich ja alle ſo urſtarrt an? Sehe ich denn 1 ſchrecklich aus— O, mein Nopf, mein armer Kopf—“ ſie ſtrich ſich über die Stirn. Da erblickte ſie den Pförtner ihres Hauſes, der ihr jene traurige 1 bringen ſollte.. „Ja, was wollen Sie denn hier, Stockmann? Sie ſol⸗ len mich wohl holen?“ N 5 Der Mann drehte ſeine Mütze in der Hand und blickte verlegen auf Liſe, die ihm fremdartig genug in dem grie⸗ chiſchen Gewande mit dem entblößten Hals und dem offe⸗ nen, langen Haar erſchien. 3 1 8 jnädigſte Iräfin, det jrade nich— es is man 0 e. Er brach ab— wie ſollte er der Frau mit den unheim⸗ lich großen Augen, aus denen das Fieber glühte, jenes Furchtbare mitteilen? Teilnehmend legte der Arzt ſeine Hand auf ihren Arm. „Kommen Sie, Frau Gräfin, es wird Zeit, daß Sie ſich zur Ruhe begeben.“ N i „Nein, erſt will ich wiſſen, was Stockmann hier will, ohne Grund iſt er doch nicht gekommen— ſagen Sie, Stock⸗ mann, Graf Weſterbrück ſchickt Sie wohl?“ Der Mann ſchüttelte ſtatt aller Antwort den Kopf. ich gen Gott, ſo reden Sie doch— was iſt denn ge⸗ ehen?“ 5 Sie blickte ſich um, und in den Geſichtern der Kollegen, die ſo viel Teilnahme und Schrecken ausdrückten, las ſie etwas Schreckliches. Sie packte den Nächſtſtehenden am Arm. „Jetzt ſteht mir Rede— was iſt?— Iſt meinem Mann etwas zugeſtoßen?“ Der Arzt zog ſie ſanft zu ſich. „Kommen Sie, Frau Gräfin, wir fahren nach Hauſe ich begleite Sie—“ „Sie riß ſich von ihm los. „Hier wird mir etwas verheimlicht— etwas Schreck⸗ liches— ich leſe es ja in euren Geſichtern— mein Mann iſt— mein Mann iſt tot—“ ſchrie ſie gellend auf— blitz⸗ artig war ihr dieſe Erkenntnis gekommen. 5 Sie wankte und wäre gefallen, wenn nicht der Arzt hinzugeſprungen wäre. „Es iſt nur ein Anglücksfall——“ f „Nein, gebt mir die Wahrheit, mein Mann iſt— tot!“ 8 11 75 Mienen der Umſtehenden las ſie die ſchreckliche ewißheit. Da lachte ſie ſchrill auf, ihre Arme in die Luft werfend — Und ich, ich tanzte, während mein Mann—“ Das übrige erſtarb in einem undeutlichen Gemurmel, und bewußtlos hing ſie im Arm des Arztes. Der Ausbruch eines heftigen Nervenfiebers wurde feſt⸗ geſtellt. Die Gräfin kam nicht wieder zur Beſinnung, und man ſchaffte ſie in ein Krankenhaus.—— „Sie ſah ihren Gatten nicht wieder. Man hatte bei ihm ein verſiegeltes Kuvert gefunden, mit ihrer Adreſſe verſehen, das man dem Rechtsanwalt. der für die todkranke Gattin des aus dem Leben Geſchiedenen alles in die Hand genommen, zur Aufbewahrung übergeben hatte. Es konnte als Wohltat für Liſe gelten, daß ſie von all dem Häßlichen, das nach dem Tode des Grafen auf ſie ein⸗ geſtürmt wäre, verſchont blieb. Wie hätte ihr Stolz gelitten, wie wäre ſie tief ge⸗ demütigt worden bei all den Forderungen und Rechnungen, die nun einliefen, bei den Verhandlungen mit den Gläu⸗ bigern— und bei der endgültigen Erkenntnis, daß ſie nichts mehr beſaß——— Graf Michael Weſterbrück hatte ſeinem verpfuſchten Daſein ein Ende gemacht— das Leben, wie er es jetzt geführt hatte, war ihm zum Ekel geworden— in ſtetem Unfrieden mit der einſt ſo heiß geliebten Frau und im Banne der Spielleidenſchaft, der zu widerſtehen er zu ſchwach war. 5 An jenem Tage hatte er noch einmal ſein Glück ver⸗ ſuchen wollen— es war 155 nicht gelungen, und die Aus⸗ ſicht, eine Spielſchuld auf ſich geladen zu haben, die er nie e konnte, hatte ihm die Piſtole in die Hand gedrückt. N Ruhig war er aus dem Klub nach Hauſe gegangen, hatte ſeine Papiere geordnet, einige Abſchiedsworte an Liſe geſchrieben, und dann— ihr Bild vor ſich— den töd⸗ lichen Schuß auf ſich abgegeben. Erſchreckt durch den Lärm war man herbeigeeilt. Fried⸗ lich ſaß er da— nur eine winzige Wunde in der Schläfe verriet, daß er den Tod geſucht. Und ſein Weib konnte nicht einmal von ihm Abſchied nehmen. In den heftigſten Fieberdelirien lag. im Kranken⸗ hauſe, während Michael zur ewigen Ruhe beſtattet wurde. (Fortſetzung folgt.) 24 Abſeits. Es iſt ſo ſtill; die Heide liegt Im warmen Mittagsſonnenſtrahle, Ein roſenroter Schimmer fliegt Um ihre alten Gräbermale; Die Kräuter blühn; der Heideduft Steigt in die blaue Sommerluft. Laufkäfer haſten durchs Geſträuch In ihren goldnen Panzerröckchen. Die Bienen hängen Zweig um Zweig Sich an der Edelheide Glöckchen; Die Vögel ſchwirren aus dem Kraut— Die Luft iſt voller Lerchenlaut. Ein halbverfallen' niedrig“ Haus Steht einſam hier und ſonnbeſchienen; Der Kätner lehnt zur Tür hinaus, Behaglich blinzelnd nach den Bienen; Sein Junge auf dem Stein davor Schnitzt Pfeifen ſich aus Kälberrohr. Ein Klang der Dorfuhr, der entfernten; Dem Alten fällt die Wimper zu. Er träumt von ſeinen Honigernten. — Kein Klang der aufgeregten Zeit Drang noch in dieſe Einſamkeit. N Theodor Storm. Die Autopanne. Skizze von Bernhard Heller. (Nachdruck verboten.) Wenn Dr. Papius ſeinen Wagen führte, rollte die Erde als ſtaubwirbelnder Spuk unter den Rädern dahin. Bäume und Telegraphenſtangen jagten wie ein blitzſchnell vor⸗ übergezogener Stäbchenſtreifen vorbei, und erſchreckte Kie⸗ ſelſteine würfelten noch im Chauſſeegraben durcheinander, wenn der ſtahlblaue Lackvogel ſchon längſt als zuſammen⸗ ſchrumpfender Wirbel in der Ferne verflatterte. Beſonders heute, an einm goldſchimmernden Herbſt⸗ abend, ſchien der Doktor die Seele der wilden Jagd in ſeinen Motor legen zu wollen. Selbſt der im Nebenſitz lehnende Chauffeur, vor kurzem noch ein verwegener Renn⸗ fahrer, ſchielte wenig zuverſichtlich zum leiszitternden Zei⸗ ger der Kilometeruhr und hielt ſich bereit, im Notfalle mit flinkem Griff ins Steuer beizuſpringen. Nun lag eine kurzabſchüſſige Straße vor dem Wagen. An ihrem Ende ſchien der Weg ſcharf abzubiegen. Eine Borch ſichtbare Warnungstafel leuchtete Gefahr und orſicht. 0 Unwillig droſſelte Dr. Papius den Motor ab und zog die Bremſe an. Nichts war ihm mehr zuwider als der durch Umſtände herbeigeführte Zwang, dem er ſich fügen mußte. Nicht immer war der Doktor ſo eigenſinnig, ſo haſtend, querköpfig, nervös geweſen. Aber dies faſt täg⸗ liche Hinüberjagen zur Stadt rieb ihn auf. Dort wohnte nämlich in einem glänzenden Quartier die Schauſpielerin Leonore Elvir, eine gefeierte, vielumworbene Schönheit. Der Doktor hatte ſie in einer Geſellſchaft kennen gelernt, ſie im Thater bewundert und ihr dann ſtürmiſch den Hof gemacht, mit dem ehrlichen Endpunkt, Leonore von der Bühne zum Altar zu führen. Die Schauſpielerin duldete die Annäherung des Dok⸗ tors. Ja, ſie ſchien ihn vor den vielen anderen Verehrern um ſie auszuzeichnen. Wenn er ſich im Geſpräch mit ihr allerdings den ernſten Abſichten näherte, wich ſie aus, perlte ſie lachend in ein anderes Thema hinein oder legte ſie neckiſch ihre blütenweiße Hand über ſeine Lippen, um ihn am Sprechen zu hindern. Vor einigen Tagen nun hatte der Doktor, ohne ſich im Lauf der Rede aufhalten zu laſſen, plötzlich gefragt, ob ſie ſeine Frau werden wolle. Leonore war ernſt geworden, alle als man es ihrer leichtgeſchürzten Art zugetraut ätte. „Frage einen Vogel,“ hatte ſie geſagt,„ob er ſein blaues Aetherreich mit dem Käfig eintauſchen möchte. Dann haſt du meine Antwort.“ f „Dann iſt deine Liebe zu mir geringer als deine Liebe ur Freiheit?“ N 8 2 8 „Das nicht. Beide ſind vielleicht gleich ſtark und im e um den Sieg wird keine unterliegen.“ 1 „Doch,“ warf der Doktor traurig ein,„deine Liebe zu mir wird unterliegen.“ „Laß es doch ſo, wie es iſt, Liebſter.“ a „Nein, niemals! Meine Werbung will eine beſtimmte Antwort. Nicht mit vielen will ich dich teilen, ſondern ganz allen mir ſollſt du gehören. Willſt du das? Ja oder nein?“ i N Leonore lächelte dem erregten Doktor ein aphroditiſches Lächeln zu, wie ſie es oft auf den Brettern dem jugend⸗ lichen Liebhaber geſchenkt haben mochte. „Antworte, Leonore!“ „Laß mir Zeit, Hitziger. Morgen abend will ich dir antworten.“ Morgen abend! Das war heute abend. Dr. Papius raſte durch die Herbſtpracht ſeinem Schickſal entgegen, das ihm aber nicht von den Lippen der angebeteten Schau⸗ ſpielerin kommen ſollte. Dort unten, dicht hinter der Warnungstafel, lag es auf der Lauer. f Eben hatte ſich der Wagen ſchräg in die Kurve gelegt, als ein heftiger Knall die Luft durchſchütterte. Bockend rollte das Auto auf das Kopfſteinpflaſter der Dorfſtraße. „Verfl——1“ Dr. Papius biß ſich auf die Lippen. „Das iſt der Schlauch, Franz. Haben Sie Erſatz?“ „Jawohl, Herr Doktor. Allerdings——“ „Was heißt allerdings?“ „Ein halbes Stündchen werde ich wohl mit dem Schlauchwechſel zubringen müſſen.“ „Unmöglich! In einer Viertelſtunde muß ich in der Stadt ſein.“ „Geht nicht, Herr Doktor. Eine Panne entſchuldigt.“ „Eſel] ſchimpfte Dr. Papius wütend in ſich hinein. Sie wird mich auslachen, wenn ich ihr von einer Panne ſpreche. Das Straucheln auf dem Schickſalsweg wirkt komiſch, lächerlich. Sie wird ſich göttlich über mich amüſieren. Der Ernſt meiner Lage wird ihr Komödie ſein. Was half's? Dr. Papius mußte ſich gedulden. Einem die Beute umkreiſenden Wolf gleich umwanderte er das 5 5 Eine Viertelſtunde, noch eine dazu, noch zehn Mi⸗ nuten— 8 „Herrgott, Franz, ſind Sie noch nicht fertig?“ Dem Entrüſteten blieb keine Zeit zum Lospoltern. Ein raſſiger Wagen ſauſte aus der entgegengeſetzten Richtung heran. Dr. Papius kannte ihn. Es war das Auto der Frau Dr. Berger. Noch eine jugendliche Schönheit, hatte ſie ihren Mann, den Sanitätsrat aus der Stadt, in der auch Dr. Papius praktizierte, durch den Tod verloren. Die umfangreiche Praxis des geſchätzten Arztes war herrenlos. Dr. Papius hatte ſich mit dem alten Kollegen, vielleicht aus Konkurrenzbedenken, nie gut verſtehen können. Das anfängliche harmoniſche Verhältnis war nach und nach abgeflaut. Das Auto zog ſchnell die Bremſe an. Ein hübſcher e eee ſich heraus. „Eine Panne, Herr Doktor?“ „Allerdings, gnädige Frau, recht peinlich.“ „Ja, die Patienten warten nicht gern.“ Frau Dr. Berger lächelte ſo verſchmitzt, als wiſſe ſte, zu welchem Patienten der Doktor unterwegs war.„Darf ich Ihnen behilflich ſein, Herr Doktor?“ „Sehr liebenswürdig, gnädige Frau. Aber—“ „Kommen Sie.“ Frau Dr. Berger rückte in den weichen Polſtern ihres Wagens hilfsbereit zur Seite.„Ich kann Sie doch nicht in dieſer Oede zurücklaſſen. Ihr Chauffeur wird noch ein Weilchen zu tun haben. Hat er Erſatz nötig, ſo ſchicken wir es ihm ſofort her.“ i Was ſollte Dr. Papius gegen ſo viel Liebenswürdigkeit einwenden? Zwar niedergedrückt, aber gefaßt nahm er den angebotenen Platz im Wagen ein, der ihn mit Blitzes⸗ ſchnelle vom Ziel ſeiner entflatternden Wünſche forttrug. Es war zur gleichen Zeit, als Leonore Elvir mit einem ihrer Anbeter in den Expreßzug zu einem kleinen Abſtecher nach Paris ſtieg. 8 Die Autopanne aber iſt Dr. Papius zum Segen ge⸗ worden. Er keimte in der Rückfahrt mit Frau Dr. Berger, die heute mit dem wieder lebensfrohen Findling von der Dorfſtraße glücklich verheiratet iſt, zu einem neuen Strauß blühender Herzenswünſche auf und wirkte ſich dahin aus, daß Dr. Papius die Praxis des verſtorbenen Sanitätsrats mit einer lieben Frau übernehmen konnte, die in einer gutfundierten Ehe keine Feſſel ihrer Freiheit ſag. Aus Nah und Fern. . Warthe⸗ und Netze⸗Bruch unter Hochwaſſer. Landsberg a. d. W., 22. Juli. Die durch das Hoch. waſſer ſeit zehn Jahren heimgeſuchten Ländereien des Warthe⸗ und Netze⸗Bruchs ſind abermals unter Waſſer geſetzt. Die Ernte iſt zum größten Teil vernichtet. Eine große Futtermittelnot ſteht bevor. Die Lage der Land⸗ wirte iſt verzweifelt. Oggersheim.(Wieder Großfeuer in Og⸗⸗ gersheim.) Zum dritten Male innerhalb kurzer Zeit wurde die Maſchinenfabrik Paul Schütze in Oggersheim von einem Brand heimgeſucht, der in den Holzporräten der Schreinerei reiche Nahrung fand. Zahlreiche Ma⸗ ſchinen wurden zerſtört, ſodaß der Schaden beſonders groß iſt. Nach eineinhalb Stunden konnte das Feuer durch die Fabrikfeuerwehr der Mechaniſchen Weberei gelöſcht wer⸗ den. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Edenkoben.(Empfindlich beſtrafter Drücke⸗ berger.) Das Amtsgericht Edenkoben verhängte gegen einen kleinen Fabrikanten, der ſeit Jahren ſich von dem ſich aus der Sozialverſicherung ergebenden Verpflichtun⸗ gen zu drücken rer uchte, zu drei Mo a en Gefängnis. Der⸗ elbe blieb ſeit dem Jahre 1925 mit ſeinen Verſicherungs⸗ beiträgen in Höhe von 1425 Rm. im Rückſtand. Amön burg.(Tödlicher Unfall bei der Ar⸗ beit.) In einem großen Werke in Amöneburg kam beim Laden eines Waggons ein 60jähriger Arbeiter zwiſchen die Mauer und den rollenden Wagen und erlitt ſchwere Bruſt⸗ und Oberkörperquetſchungen. Man brachte den Ver⸗ lletzten mit einem Auto ſofort ins Städtiſche Krankenhaus Mainz, wo er kurz nach ſeiner Einlieferung an den erlitte⸗ nen Verletzungen, wodurch innere Oraane ſchwer heſchädigt worden waren, von ſeinen aualvollen Leiden erlöſt warde. Wie man hört, war der Tote Junggeſelle und ſoll aus Schleſien ſtammen. Wackernbeim.(Pferdediebſtahl.) Ein volniſcher Knecht, der auf dem Layenkofe bedienſtet und nun ent⸗ laſſen war, ſtahl auf der Weide zwei prächtige Pferde und ſuchte damit das Weite. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. f Wöllſtein.(Selbſtmord aus Lebensüber⸗ druß.) Hier hat dieſer Tage eine alleinſtehende unver⸗ heiratete weibliche Perſon ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Als Grund zu dieſer Tat nimmt man Le⸗ 5 bensüberdruß an. Kreuznach.(Verbrüht.) Einem Korbmacher von hier war ein Keſſel mit heißem Waſſer umgefallen. Das Waſſer ergoß ſich über ein 15 Monate altes Kind, das am ganzen Körper verbrüht wurde, und unter großen Schmerzen ſtarb. i f Kreuznach.(Mutter und Kind bei einem Autounfall getötet.) Bei Theinböllen fuhr das utomobil eines Kreuznacher Kaufmannes in einer Kurve gegen einen Stein. Die Frau und das Kind des Wa⸗ er wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald nach er Einlieſerung ins Krankenhaus ſtarben. Der Kauf⸗ mann wurde nur leicht verlokt. Waldenburg.(Schweres Grubenunglück.) In der Nacht verunglückten in der Melchiargrube zwei Berg⸗ leute durch herabſtürzende Geſteinsmaſſen tödlich. In der 55 Segengottesgrube fiel ein Bergmann in einen 30 Meter tiefen Schacht und ſtarb an den Verletzungen. HBirzbach.(Vom Zug getötet., Im Bahnhof von Hirzhach wollte der Saiährige Chef de Gare Mr. Walter ein Gepäckſtück in den Packwagen eines Zuges werfen, ohne dieſer vollſtändig anhielt. Er glitt dabei aus und fiel unter die Räder, die ihm die Bruſt zermalm⸗ ten, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Angermund.(Acht Perſonen an Para- typhus erkrankt.) In Lintorf bei Angermünd ſind nach einem gemeinſam eingenommenen Abendeſſen acht Perſonen unter Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Sie wurden ſämtlich ins Krankenhaus Ratingen überführt, wo der Krankenhausarzt Paratyphus feſtſtellte. Eine Perſon iſt bereits geſtorben, den anderen Perſonen geht es nun bedeutend beſſer. Die Anterſuchung über die Arſache der Erkrankungen 10 noch nicht abgeſchloſſen. Es beſteht die Möglichkeit, daß es ſich um ſchwere Fleiſch⸗ vergiftungen handelt. Abküßlurg. 25 Wenige denken daran, daß die hohe Körperwärme, die in ern Jahreszeit Au äußere Wärme oder durch körperliche Anſtrengung entſteht, einen allmählichen usgleich verlangt. Hat ſich der Menſch durch Anſtren⸗ — zu ſehr erhitzt, ſo bedarf er nur der Ruhe und Er⸗ olung, ſowie der Vermeidung pon Kälte, Räſſe, Zug⸗ ſuft und kalten Getränken. Da bei großer Körperwärm! jedoch der Durſt ſich häufig geltend mach und die Nerven außerordentlich gereizt ſind, ſo beſitzen Erhitzte eine fege⸗ ngeduld, die häufig ſo ſtark iſt, daß ſie die Vernunft e⸗ täubt und ſelbſt zu den ſchädlichſten Abfüh urg ſantißen greifen läßt. Da zwei erhitzte Körper von mie vill e 5 deutenden Temperaturunterſchieden ihre Wärme viel ſchnel⸗ die Differenz eine große wäre, zur 0 A nd el und zwar mäßige. Nichts kühlt Erhitzte beſſer nel⸗ ler 5 8 di Waſchung mit Waſſer von etwa 30 Grad . oder ein Teller warme 2 7 1 2 2* i 5 5 affee. Alkohol iſt dagegen n 3 1 5 ge gäd⸗ er ausgleichen, als wenn ſo ist das beſte Mittel denn, wenn man dem Leibe be⸗ Erkältung ziem⸗ 1 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 23. Juli. Sonntagsgedanken. Der Schweizer Dichter Gottfried Keller, der, unver⸗ dientermaßen, lange nicht ſo geſchätzt worden iſt und auch heute noch nicht wird, wie es der Fall ſein ſollte und wie er es verdient, hat einmal in einem ſeiner entzückenden Werke den Ausſpruch getan:„An einem offenen Para⸗ diesgärtlein geht der Menſch gleichgültig vorbei und wird erſt traurig, wenn p chloſſen iſt.“ Dieſe Wahr⸗ heit wird wohl jeder Menſch in nem Leben des öfteren machen müſſen und manche bittere'rfahrung würde uns erſpart bleiben, wenn wir von vornherein uns über den Wert mancher Menſchen und mancher Einrichtungen klar würden. a Allzu leichtſinnig ſtoßen wir manches weg, was uns allmählich zur Selbſtverſtändlichkeit und zur Gewohnheit geworden iſt. Wir ſehen ſeinen inneren Wert nicht mehr und, weil das Gefühl für dieſes Wert uns abhanden ge⸗ kommen iſt, erſteht in uns der Glaube an die Wertloſig⸗ keit und erſt, wenn es zu ſpät iſt, müſſen wir erkennen, was wir eigentlich verloren haben. Leider iſt es dann in den meiſten Fällen ſo, daß das Wörtlein„Zu ſpät“ über den verſchloſſenen Garten geſchrieben iſt, und daß un⸗ wiederbringlich verloren iſt, was wir erſt wieder zu ſchätzen verſtanden haben, nachdem es weg war. Das gilt von der Jugend! Wie oft gleitet uns die Jugend dahin, ohne daß wir uns ihrer freuen und einen richtigen Gebrauch davon machen. Und wenn wir ſie nicht mehr beſitzen, dann helfen uns hinterher auch die weh⸗ mütigſten Lieder nichts.„Sie kommt nicht mehr.“ So iſt es manchesmal auch mit einer guten Stellung, in die wir uns ſo hineingelebt haben, daß wir eigentlich nicht mehr wußten, was ſie an Annehmlichkeiten uns bietet. Erſt wenn das, was nachher kommt, ſeine verſchiedene Schwä⸗ chen und Mängel aufzeigt, dann ſtöhnen und ſeufzen wir nach dem was wir gar häufig leichtſinnigerweiſe aufs Spiel geſetzt hatten. So geht es uns auch gar manches Mal mit lieben Menſchen, die uns, was ja heute ſo ſelten iſt, gute Freunde geworden waren, und deren innerem Kern wir manche Freude zu verdanken hatten. Wie ſelten wiſſen wir in ſolchen Fällen das Gute einer wahren und echten Freund al ig zu ſchätzen. Wie grob und un⸗ freundlich ſind wir oft dene begegnet, die es gut mit uns meinten und die ehrliche Freundſchaft hielten, auch wenn ſie uns manchmal etwas derb die Wahrheit ſagten. Eines Tages iſt uns das zuviel geworden und wir zerbrechen 1 ſehr oft ein Gut, das nicht mehr hergeſtellt werden kann. Darum wollen wir uns gerade in einer Zeit, in der der ſymboliſche Ausſpruch Gottfried Kellers beſonders angebracht iſt und in der wir es beſonders gut verſtehen, daß es ſehr leicht möglich iſt, daß uns, durch eigene Schuld, wirklich ein Garten voll duftiger Roſen und an⸗ derer Herrlichkeiten verſch'oſſen wird, zu Gemüte führen, wie notwendig es iſt, immer das Wertvolle zu achten und hoch zu halten, wo es einem entgegen kommt. Wir müſ⸗ ſen darum Treue halten dem, der es wert iſt. Wir brau⸗ chen uns nur zu vergegenwärtigen, wie es ſein würde, wenn manches, was wir heute ſchon ſo betrachten, als ob wir es nicht mehr zu ſchätzen haben, uns plötzlich verloren gegangen wäre. Wir würden dadurch den anderen Men⸗ 192 1 80 bittere Stunde erſparen. Vor allem aber uns ſelber. Oer Stelzenläufer als Verkehrshindernis. Heute früh bewegte ſich durch die hieſigen Ortsſtraßen ein rieſiger Stelzenläufer als Schornſteinfeger verkleidet. Zweck: Reklame für„Nigrin“, der natürlich beſonders bei der Jugend Aufſehen erregte. In der Hildaſtraße ſcheute vor dem ungewohnten Anblick das Pferd an dem Fuhrwerk eines Landwirts, riß den Wagen herum und warf einen gerade vorbeifahrenden Radfahrer um, der glücklicherweiſe mit dem Schrecken davonkam, während das Rad beſchädigt wurde. Ein großes Waldfeſt veranſtaltet die„Liedertafel“ hier am Sonntag, den 31. Juli mit geſanglichen, Ferien vom Alltag. Viele tauſende von Menſchen verleben jetzt ihre freien Tage, in denen ſie ſich erholen wollen von den Mühſalen einer langen, arbeitsreichen Zeit. Leider aher verſtehen es die meiſten Menſchen nicht, ſich dabei wirklich freizu⸗ machen vom Alltag. Sie nehmen ihn mit in ihre Ferien⸗ 97 Dieſelben kleinlichen Sorgen und Gedanken, mit enen ſie ſich das ganze Jahr herumtragen, beherrſchen auch die Tage der Erholung und Ausſpannung. Dabei kann ſelbſtverſtändlich nichts Geſcheites her⸗ auskommen. Morgens ſchon, wenn man aufſteht und draußen die Sonne lacht, iſt man nervös und voller Sorgen. Wird die Arbeit, wird der Poſten, den man bekleidet, auch nicht darunter leiden, daß man nicht za⸗ gegen iſt? Was mag die Poſt nun wieder heute gebracht haben? Ob Müller wohl die große Rechnung geſchickt hat? So grübelt und ſinnt man ſchon am Kaffeetiſch und nichts will einem ſchmecken, nicht der gute, braune Trank, nicht die weichgekochten Eier und nicht die koſt⸗ lichen Semmeln mit der herrlichen, goldgelben Butter. die Natur da draußen reizt einen gar nicht. Man iſt nicht in Stimmung, um ſich für ſie zu begeiſtern. Und ſo geht es weiter. Man richtet ſeine Gedanken nur auf alltägliche Dinge und, wenn man da einen gleich⸗ geſinnten Bekannten findet, dann iſt des Klagens und Jammerns von morgens bis abends nicht genug getan. Jeder Aerger, jede Sorge, die man im vergangenen Jahr erlebt und erlitten hat, wird jetzt noch einmal gründlich durchgehechelt in dieſen müßigen Stunden. Das iſt dann freilich keine Erholung. Ferien haben, bedeutet nicht nur, daß Hand und Kopf müßig gehen müſſen, daß man einmal ausgeſpannt iſt von dem täglichen Leben. Nein, dieſe Aeußerlichkeiten machen es nicht aus. Auch die Gedanken müſſen frei ſein von all dem, was unſeren Alltag bewegt. Nur wirk⸗ lich frohe und optimiſtiſche Gedanken dürfen uns jetzt bewegen. Alles Kleinliche und Alltägliche ſei in den Fe⸗ rientagen aus unſerem Denken verbannt. Nur genießen ſoll man, was dieſe Tage bieten, ohne daran zu denken, daß ſie einmal zu Ende gehen werden. Wanderungen durch die Natur, Spiel und Sport, gute Bücher, Plauderſtun⸗ den mit guten Bekannten und Freunden helfen uns dazu. Beſchaulichkeit ſoll walten. Wer ſo ſeine Urlaubstage verbringt, der erſt kann wirklich ſagen, er habe„Ferien am Aillas“ gehab. hat meiſt ſchwüles Wetter gebracht. muſikaliſchen und turneriſchen Darbietungen. Eine ſtattliche Anzahl mit ihr befreundeter Vereine haben 5 ihre aktive Mitwirkung zugeſagt, ſodaß ſich das Feſt zu einem Waldkonzert großen Stils geſtalten wird. beſonders lobenswert iſt anzuführen, daß der Verein Als! den wirtſchaftlichen Zeitverhältniſſen Rechnung trägt; und bei der Veranſtaltung keinen Eintritt erhebt. Für die Magenfrage, ſowie für Humor und Frohſinn für Alt und Jung wird mit Neuheiten aufgewartet. wollen wünſchen, daß am diesjährigen Waldfeſt der Wir Liedertäfler der Wettergott ſeine Schleuſen geſchloſſen; hält und den frohen Sängern und Feſtbeſuchern die „„ ohne Bewäſſerung für den Nachmittag endet. St. Jakob. Am 25. Juli iſt der Jakobstag. An ihm beginnt nach einer alten Bauernregel offiziell die Ernte. Für alle deutſchen Gaue wird das natürlich nicht zutreffen, da der Anfang der Ernte vom Wetter der vorhergehenden Zeit abhängt.„Kommt endlich Jakobs Tag heran, ſo muß die blanke Senſe dran.“ Oas berühmte Kaſpertheater Hildenbrandt, das lange ſich hier nicht mehr ſehen ließ, iſt eingetroffen und gibt am Sonntag, 24. Juli 2 Vorſtellungen. Hildenbrandt's Kaſpertheater erfreut ſich überall der größten Beliebtheit und ſind die Vorführungen für unſere Kleinen immer ein Hauptſpaß. Dem Unternehmen geht ein ſehr guter Ruf voraus, deshalb können wir den Beſuch beſtens empfehlen. Das Kaſpertheater befindet ſich an der Waaghalle am Lamm. F — Für Kriegsbeſchädigte. Als unmittelbare Folge ihrer Beſchädigung müſſen wohl die meiſten im Erwerbs⸗ leben ſtehenden Kriegsbeſchädigten beſondere Mehrauf⸗ wendungen machen. Von den Finanzſtellen wird in die⸗ ſem Falle der Pauſchſatz für Werbungskoſten meiſt ohne beſondere Einwendungen erhöht und es werden den Be⸗ ſchädigten die Werbungskoſten nach dem Hundertſatz ihrer Erwerbsbeſchränkung gewährt. Nach einem neuen Erlaß des Reichsfinanzminiſterium kann es ſich bei Kriegsbe⸗ ſchädigten, die als Warte⸗ und Ruheſtandsbeamte nicht erwerbstätig ſind, aber trotzdem infolge ihrer Beſchädi⸗ gung Sonderausgaben erwachſen niemals um Werbungs⸗ koſten handeln. Dieſe Ausgaben werden nicht zur Er⸗ werbung, Erhaltung und Sicherung der Einkünfte ge⸗ macht und das Ruhegehalt wird unabhängig von die⸗ ſen Aufwendungen gezahlt. In dieſem Falle kann auf An⸗ trag der ſteuerfreie Lohnbetrag von 60 Mark eine Er⸗ höhung erfahren.. 322— Wetterbericht vom 23. Juli. Subtropiſche warme Luft, die uns auf der Vorder⸗ ſeite des ſüdweſtlichen Luftwirbels zugeführt worden iſt, 2 ö Wenn der Wirbel ſeinen öſtlichen Kurs einhält, erreicht uns ſeine weiter entwickelte Randwelle und veranlaßt bereits wieder Ge⸗ witterregen. Im Rücken des Wirbels drängt ungefähr die nördliche Strömung gegen Weſteuropa vor. Damit ſteht erheblich kühleres und überwiegend wolkiges Wetter bévor. Vorausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Kühler, wolkig, weitere Regenfälle, zum Teil mit Gewitterbegleitung, leichte weſtliche Winde. 8 2 N 0 2 Filmſchau. 0 Deutſche Herzen am Oeutſchen Rhein, ein Großfilm aus Deutſchlands jüngſter Vergangenheit läuft dieſe Woche Die fremde Beſatzung mit ihren ſchweren Einwirkungen auf die Wirtſchaft, bedrückt ſeit in den Eden⸗Lichtſpielen. Jahren die Rheinlande. Troſtlos ſieht es in den Induſtrie⸗ gegenden aus. Während dieſer Zeit ringen zwei junge Menſchenleben um ihr Glück. Kurze Zeit darauf werden die Beſatzungstruppen zurückgezogen und der Tag der Befreiung iſt gekommen. Ein reichhaltiges Bei⸗ programm und eine gutbeſetzte Jazzbandkapelle bürgt für einige genußreiche Stunden. Anzengrubers Meineidsbauer. Wer kennt nicht Anzengruber's dramatiſche Werke, der ſeinen Stoff in der kernigen, bäuerlichen Gebirgswelt holte? Eines von ihnen„Der Meineidbauer“ hat nun auch ſeine Ver⸗ ilmung gefunden und läuft dieſe Woche im Palaſt⸗ heater. Die tiefdramatiſche Handlung ſpielt im bayr. Hochgebirge und zeigt neben kernigen bäuerlichen Figuren Landſchaftsbilder von ſeltenem Reiz.— Jeremias Crainquebille iſt eine ſeltſame Geſchichte aus Paris, die den Beſucher auf eigenartige Weiſe feſſelt. empfehlen. Pollesgienn- Ordnung in ger gpangel, fleche: 6. Sonnkag nach Trinitakis.(24. Juli 1927.) ½ 10 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kunz. 5 5 1 8 Kollette für die Diaſporagemeinden Thiengen und Kleinlaufenburg. ½ 1 Uhr ee Pfarrer Ku hr Chriſtenlehre für die Mädchen. nz. Pfarrer Kunz. Beide Filme ſind anerkannt wertvoll und der Beſuch nur zu Hollosdlenn-Orunung in dor futbol. firche: .(J. Sonnkag nach Pfingſten.) Feſt des ſel. Bernhard, Markgraf von Baden. Samstag: 2—4, 5— 7, 8 Uhr Beichtgelegenheit. 5 Sonntag: Uhr Beichtgelegenheit. / Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Kinder. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Vuchetel. 0 ½)2 Uhr Andacht. Dienstag Abend: 8— ½9 Uhr Bücherei. Aerztl. Sonntagsdienst: Dr. Eggemann, Hauptstr. 98. Beginn: Heute Samstag nachmittag 4 Uhr. Sommerioppen Aussergewöhnliches A Sportstuzen/ Sportgürtel Hüten. fte Webel in Sommer- Konfektion! 4.50, 6.50, 8.50 Lüsterjoppen Herren- Waschanzüge 150, 10.— Knaben-Waschanzüge 05, 6.00 15.—, 18.— Kieler-Waschanzüge 50, 6.50 fosenträger/ Sporthemden Sepp'l-Anzüge lomplett.. 13.50 Kaufhaus W. WIESER-JLLI, Seekenheim Bekanntmachungen ga wen. A fee““Seed, den 24 f der Gemeinde Seckenheim. Die Gemeinde vergibt für die Zeit vom 1. Auguſt 1927 bis 31. März 1928 das Fahren es Gießwagens. 8 Die 8 Bedingungen können auf dem Rat⸗ haus, Zimmer 10 eingeſehen werden, woſelbſt auch die Angebotsformulare abzuholen ſind. Die letzteren ſind ausgefüllt bis längſtens Mittwoch, den 27. Juli 1927, vorm. 11 Uhr, beim Bürgermeiſteramt einzureichen. Seckenheim, den 23. Juli 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Mahnung betr. Das am 1. ds. Mts. verfallene 1. Viertel, ſowie der Nachtrag 1926 der Gemeindeumlagen, das 1. Viertel des Waſſergeldes, die Gebäudeſonderſteuer pro Junt, ſowie die erſte Hälfte des Heugraſes wird demnächſt vollſtreckt werden. Die Einleitung der Zwangsvollſtreckung und die Erhebung der Verſäumnisgebühren unterbleibt, wenn die verfallenen Beträge innerhalb 3 Tage bezahlt werden. Seckenheim, den 23. Juli 1927. Gemeindeverrechnung: Volz.. Frole Uurnerſchaft C. U. Seenbelm. (Inßballabteilung) Morgen Sonntag ſpielt die 1. Mann⸗ ſchaft und Jugendmannſchaft in Wieb⸗ lingen. Spielbeginn: Jugendmannſchaft 215 Uhr; 1. 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