* Bezugspreis: Für den Monat Juli 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Aluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Monlag, 25. Wu 1027 ages. und Auzeigenblatt — Neues in Kürze. 5 25: Der Bericht der internationalen Militärſachverſtän⸗ digen über die Entwaffnung der Oſtfeſtungen liegt am Quai d'Drſay vor. Er wird die Votſchafterkou ferenz bei ihrer nächſten Sitzung beſchäftigen. 26: Nach amtlicher Feſtſtellung beträgt der Geſamtwert deutſcher Sachlieſerungen auf Grund der Dawes⸗Geſetze eine Milliarde Reichsmark. 26: Der Verwaltungsrat der Reichspoſt hat das Brief⸗ porto im Ortsverkehr auf acht Pfennig feſtgeſetzt, im übri⸗ gen abe die letzten Vorſchläge des Arbeitsausſchuſſes zur Gebührenordnung angenommen. : Im Wiener Gemeinderat wurde nach der großen Ausſprache zwiſchen der ſozialdemokratiſchen Mehrheit und der chriſtlich⸗nationalen Oppoſition ein Vertrauensvotum für den Bürgermeiſter Seitz angenommen. f z: Der Kongreß der panamerikaniſchen Arbeiter⸗Fö⸗ deration hat einſtimmig beſchloſſen, die ſofortige Zurückzie⸗ n der amerikaniſchen Streitkräfte aus Nicaragua zu ordern. —— * Das Reich und Preußen. d Ein unerquicklicher Konflikt. ö Berlin, 23. Juli. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat in der letzten öffentlichen Vollſitzung des Neichsrates dagegen Stellung genommen, daß der Neichsinnenminiſter in der vorletzten Reichsratsſitzung den preußiſchen Reichsrats⸗ bevollmächtigten Miniſterialdirektonr Dr. Badt wegen Bruches der Vertraulichkeit der Sitzungen der Reichsratsausſchüſſe und Irreführung der Oeffentlichkeit durch Verſchweigen einer Tatſache angegriffen hatte. Wie die Dinge auch liegen mögen, ſo iſt es doch ein unerquicklicher Zuſtand, daß ſolche Differenzen Suchen dem Reich und dem größten der Länder vor der Oeffentlichkeit zum Austrage gebracht werden. Man ann weder das Verhalten des Reichsinnenminiſteriums — das Preußens billigen, wenn man nicht eine Freude dan hat, daß die Autorität beider Inſtanzen gegeneinander ausgeſpielt wird. Es wäre viel beſſer geweſen, wenn man die Angelegenheiten im ſtillen Käm⸗ merlein zum Austrag gebracht hätte und wenn man nicht em In- und Auslande ein ſolches Schauſpiel, an dem ſich 0 Staatsfeinde ergötzen, zugemutet hätte. Daß die ituation zwiſchen Preußen und dem Reich nicht die dil e iſt, weiß man ſchon ſeit langem und die„Flucht in die Oeffentlichkeit“ die der preußiſche Miniſterpräſident vor einiger Zeit antreten zu müſſen glaubte, hat die Auf⸗ merkſamkeit weiteſter Kreiſe auf dieſe unerquickliche Tat⸗ babe hingewieſen. Statt daß man inzwiſchen verſucht ätte, einen Ausgleich zu finden, und dieſe unangenehmen ſä tee aus der Welt zu ſchaffen, ſcheinen ſich die Gegen⸗ teſche noch weiter verſchärft zu haben. Im Inte⸗ eſſe der Autorität, die ſowohl das Reich wie auch Preu⸗ alle notwendig hat, muß man dagegen proteſtieren, daß fille Welt von dieſen Meinungsverſchiedenhei⸗ 8. mögen ſie nun begründet ſein oder nicht— Kennt⸗ As erhält. Man muß ſowohl an das Reich als auch an Preußen appellieren, endlich einmal den Zwiſt zu li⸗ ſtatbieren und ihn in der Wilhelmſtraße auszutragen, Moen die Oeffentlichkeit damit zu beſchäf⸗ 1 Die Schleifung der Oſtfeſtungen. Das Entwaffnungsgutachten vor der Botſchafterkonferenz. 8 fParis, 23. Juli. d Wie verlautet, iſt nunmehr der Bericht der bei⸗ en alliierten Militärſachverſtändigen über 8 Inspektion der zerſtörten Oſtbefeſtigungsanlagen am 5 188 d Orſay eingetroffen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach 8 ird ſich die Botſchafterkonferenz am Mittwoch mit dem Bericht befaſſen und lediglich die Feſtſtellung treffen, 3 das Februar⸗Abkommen als durchführbar betrachtet — kann. Die Botſchafterkonferenz wird dann, wie 8 5 Echo de Paris meint, ohne weiteren Kommentar die * durch un 9 der Entwaffnungsverpflichtung Auch Deutſchland ausſprechen. 1 8 Rußland ſieht Kriegsgeſpenſter. 8 Beginn der Flottenmanöver. * Riga, 23. Juli. ot aus Leningrad gemeldet wird, iſt die baltiſche 5 zu ihren Sommermanövern ausgelaufen. Vor der die— 55 hielten die Regierungsvertreter Anſprachen an d eſatzungen. Der Befehlshaber der Oſtſeeflotte, Vik⸗ 5 5 w, erklärte u. a., der Krieg ſei für die Sowjet⸗ zielle der meicdlich. Leider geſtatte es die finan⸗ . ruft Lage des Landes nicht in dem nötigen Amfange ſten. Kriegskommiſſar Woroſchilow betonte in ſeiner bracht aß die Genfer Exeigniſſe den Beweis er⸗ denke Sie daß kein Land an die Abrüſtung a 5 ronſtadt, der Wachtpoſten der Sowjetunion, müſſe . ſtets auf der Höhe ſeiner Leiſtungsfähigkeit bleiben. 8 Die öſterreichiſche Anſchlußfrage. Wieder neue franzöſiſche Hetze. Paris, 23. Juli. Der„Matin“ macht Stimmung für die Verbrei⸗ tung der Auffaſſung, daß ein Anſchluß Oeſter⸗ reichs an Deutſchland eine europäiſche Kriegsge⸗ fahr erſten Ranges bedeuten würde, und fordert die Einberufung einer Konferenz der intereſ⸗ ſierten Mächte außerhalb von Genf. Der Friede iſt bedroht. die europäiſchen Mächte müſſen ſich vereinigen, um die Gefahr zu verhüten. Die Verträge von Locarno müſſen auf Mitteleuropa und den Balkan ausgedehnt werden. In den Ausführungen kommt wieder der alte e Wunſch, ein ſogenanntes Regional⸗ yſtem von Schiedsgerichlsverträgen über Europa auszubreiten, zum Ausdruck, das, wenn man es näher betrachtet, auffallend der Einkreiſungspolitik ge⸗ gen Deutſchland vor dem Kriege ähnlich ſieht. Man ver⸗ ſucht, um ſeiner Auffaſſung Nachdruck zu berleihen, da⸗ zulegen, wie ſehr die Unſicherheit der Haltung Deutſch⸗ lands im Laufe eines Krieges, der ſich infolge des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland entwickeln könne, gewachſen iſt. Deswegen müſſen die franzöſiſchen Truppen am Rhein bleiben. Von heute auf mor⸗ gen könnte ſich in Europa eine Lage entwickeln, wo das einzige Frankreich zur Verfügung ſtehende. ſionsmittel für den Frieden gerade die Rheinland⸗ beſetzung ſein werde, obwohl, und dies müſſe zugegeben werden, dies mit dem Geiſte von Locarno in Widerſpruch ſtehe. Diejenigen, die in Frankreich die e ene der Beſetzung des Rheinlandes bis zur äußerſten Grenze und vielleicht auch darüber hinaus(!) verlangen, argu⸗ mentieren damit, daß eine Kriegsgefahr ſehr wahr⸗ ſcheinlich infolge von Streitfragen außerhalb der Locarnoverträge zu entſtehen drohe und Frankreich ſich in einer ſehr faden Poſition befinden würde, wenn es nicht bis zur endgültigen Stabiliſierung Europas ein Pfand, das beſetzte Rheinland, behalte. So ſchließt die Ausführung, ſei es im Intereſſe aller, daß die europäiſchen Friedensprobleme noch in dieſem Sommer von den Großmächten beſprochen würden und zwar nach der Art von Locarno, d. h., daß ſich die Ver⸗ treter der intereſſierten Regierungen außerhalb Genf ver⸗ ſammelten. Am Sitze des Völkerbundes ſelbſt ſei der Mechanismus zu ſchwerfällig und Störungen ſeien zu leicht möglich. —2— 25 Die Seeabrüſtung. Rettungsverſuche für die Konferenz. 5 i London, 23. Juli. Das engliſche Kabinett hat in ſeiner geſtrigen Sitz⸗ ung Lord Robert Cecil und Bridgemann In⸗ ſtruktionen erteilt, die das äußerſte Entgegen⸗ kommen der engliſchen Regierung an den amerilani⸗ ſchen und japaniſchen Standpunkt feſtſtellen. Vor ausſicht⸗ lich werden Lord Cecil und Bridgemann am Diens⸗ tag nach Genf zurückreiſen. Um den weiteren Verlauf der Genfer Konferenz nicht von vornherein zu gefährden wird der Standpunkt der engliſchen Regierung vorerſt noch ſtreng geheim gehalten. Selbſtverſtändlich ſind dar⸗ über die verſchiedenſten Gerüchte im Umlauf. Man kann aber mit einiger Sicherheit annehmen, daß die neuen Inſtruktionen eine Verbindung mit Abrüſtungs⸗ und politiſchen Vorſchlägen darſtellt. Mit Wahr⸗ ſcheinlichkeit darf man annehmen, daß England in der Bemeſſung ſeiner Kreuzervorſchläge zurückhaltender ſein wird, wenn ſich Amerika bereit erklärt, gewiſſe eng⸗ liſche Verteidigungsaufgaben im Pazifik bei Kriegsfall zu übernehmen. 5 ——:—— 2 Carols Bitte abgeſchlagen. Furcht vor Komplikationen. „Berlin, 23. Juli. Nach einer Meldung aus Paris hat Eskronprinz Carol von ſeiner Mutter eine ablehnende Ant⸗ wort auf ſein Telegramm erhalten, in dem er um die Er⸗ laubnis gebeten hatte, am Begräbnis ſeines Va⸗ ters teilnehmen zu dürfen. Die Antwort weiſt auf die Komplikationen hin, die das Erſcheinen Carols in Numänien im gegenwärtigen Augenblick auslöſen könnten. Der Wiener Gemeinderat. Vertrauensvotum für Bürgermeiſter Seitz. Wien, 23. Juli. Im Wiener Gemeinderat ſand nun die große Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen der ſozialiſtiſchen Mehr⸗ heit und der bürgerlichen Oppoſition ſtatt. Ein ſoziali⸗ ſtiſcher Antrag verlangte die Einſetzung eines Un⸗ terſuchungsausſchuſſes, während die chritlich⸗ ſoziale Partei die Auflöſung der neuen ſtädtiſchen Schutz⸗ wache verlangte. Schließlich wurde von den Sozialdemo⸗ kraten ein Vertrauensantrag für den Bürger⸗ meiſter Seitz eingebracht. Bei der Abſtimmung wurde der ſozialiſtiſche Antrag auf Einſetzung eines Anterſu⸗ chungsausſchuſſes angenommen, desgleichen der Ver⸗ trauensentrag für den Bürgermeiſter. 8 — Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 1 8 1 1 Soll der Offenbarungseid vetſchüärft werden/ g n Immer 25 haben ſich die Gläubiger Über die Unzulänglichkeit der Maßnahmen beklagt, dle ihnen zur Verfügung ſtehen, um zahlungsunwillige Schuld⸗ ner zu zwingen, ihren Pflichten nachzukommen. ielfach wurde dabei auch den Behörden der Vorwurf gemacht, ſolche Schuldner noch durch zu rd ba Wohlwollen in unterſtützen. Beſonders ſchlimm ſind aber die Dinge in der Nachkriegszeit geworden, in der mit dem Sin⸗ ken der allgemeinen Moral verbunden war. Mit einer immer größer werdenden Lachs eit, Zahlungsverpflichtun⸗ 128 zu erfüllen hat ſich auch die Zahl derer vermehrt, die öswillig das, was ſie ihren Gläubigern ſchulden, nicht zu⸗ rückzahlen wollen. 5 Schon des öfteren haben verſchiedene Handelskam⸗ mern, darunter vor allem die Handelskammer Berlin, ſich veranlaßt ge ehen, für die Beſeitigung dieſer Mißſtände an den zuständigen Stellen Vorſchläge zu unterbreiten, und Paragraphen 0 erwirken, die nach ihrer Anſicht geeignet wären, das Uebel von Grund auf zu be⸗ ſeitigen. So iſt vor einiger Zeit die Berliner Handels⸗ kammer mit poſitiven Vorſchlägen herausgekommen, die darauf hinzielten, gewiſſe 9 die bezüglich der Art der Vollſtreckung, wie ſie bei manchem Vollzie⸗ hungsbeamten Gepflogenheit geworden waren, in Zu⸗ kunft e zu machen. Die Beſchwerden richteten ſich vor allen Dingen dagegen, daß gewiſſe Vollziehungs⸗ beamte den Schuldnern gegenüber eine zu weitgehende Milde hätten walten laſſen. Inwieweit dem Vorgehen ein Erfolg beſchieden war, iſt leider nicht bekannt gewor⸗ den. Nunmehr greift die Berliner Handelskammer ein an⸗ deres Problem auf, ſie fordert nicht mehr und nicht we⸗ niger, daß die Inſtitution des Offenbarungs⸗ eides verſchärft werden ſoll. Zur Begründung der diesbezüglichen, an den Reichsjuſtizminiſter gerichteten Ein⸗ gabe wird darauf hingewieſen, daß„im Jahre mehr als hunderttauſend Offenbarungseide ohne ſa liches Ergebnis geleiſtet werden. Wenn dieſe Zahl ſtimmt, iſt es allerdings ein grotesker Zuſtand, der eine Reform notwendig hat. Ob aber die Mittel, die von der Berliner Handelskammer als geeignet für eine Beſſe⸗ rung der Verhältniſſe angeſehen werden, wirklich dieſe Beſſerung bringen können, dürfte mehr als fraglich ſein. Es wird beiſpielsweiſe in der Eingabe gefordert, daß „im Termin zur Eidesleiſtung“ der Richter befugt und auf mündlichen oder ſchriftlichen Antrag des Gläubigersn verpflichtet ſein foll, dem Schuldner Fragen über Rechts⸗ eſchäfte vorzulegen, die er in der letzten Zeit vor der Ebdesleiſtung vorgenommen 5 insbeſondere ſoweit ſie möglicherweiſe anfechtbar ſind, wie Schenkungen, Ver⸗ äußerungen an Verwandte, Sicherungsübereignungen. Die⸗ ſer Antrag rennt aber offene Türen ein, da es in der Praxis der Vollſtreckungsgerichte heute ſchon üblich iſt, den Schuldner über alle Rechtsgeſchäfte zu befragen, die er in der letzten Zeit vor der Eidesleiſtung vorgenommen Glaͤu Auch die weitere Forderung, die Anweſenheit des Gläubigers beim Offenbarungseid möglich zu machen, iſt an ſich überflüſſig, da auch jetzt der Gläubi⸗ ger, wenn er ſich entſprechend darum bemüht, ſeinem Schuldner bei dem Termin gegenüberſtehen kann. Eben⸗ ſo iſt er in der Lage, einen Termin zuzuziehen und dadurch den Verſuch zu machen, ſeine Rechte zu wahren. Der einzige Antrag, der Sinn at, iſt der, daß der Sant keen por edu für chuldner, die wegen Weigerung, den Eid abzulegen, in Haft genommen worden ſind, nur von Woche zu Woche voraus zu zahlen iſt, während 5 1 die Vorauszahlung auf einen Monat vorgeſchrieben iſt. Zweckmäßiger wäre es geweſen, wenn die Berliner Handelskammer voc al⸗ lem dagegen Stellung genommen hätte, daß ein Schuldner, der den Offenbarungseid geleiſtet hat, zar nochmaligen Leiſtung des Eides auch einem anderen Gläubiger gegen⸗ Über nur verpflichtet iſt, wenn glaubhaft gemacht wird, daß er ſpäter Vermögen erworben habe. Dieſe Beſtim⸗ mung, die ſich über fünf Jahre nach der Eidesleiſtung erſtreckt, bietet einen vielfach benutzten Schutz böswilliger Schuldner. Der Schuldner hal es dadurch in der Hand, nach Ablegung des Offenbarungseides heimlich und in der Stille Vermögenswerte aufzuhäufen und deren Vor⸗ handenſein durch die verſchiedenartigſten Transaktionen zu verſchleiern, ohne daß der Gläubiger die Möglichkeit hat, ſich davon zu überzeugen, daß der Schuldner wirklich nichts beſitzt. Es iſt in den meiſten Fällen unmöglich. dem Vollſtreckungsgerſcht glaubhaft zu machen, daß der Schuldner nach der Eidesleiſtung Vezmögen erworben habe. Dieſer wird ſo vorſichtig ſein, keine Beweismittel dafür zu ſchaffen. In dieſer Beziehung wäre es wün⸗ ſchenswert, wenn Abhilfe geſchaffen würde. a 4 Im Allgemeinen aber muß geſagt werden, daß alle Verſchärfungen der beſtehenden Maßnahmen nicht recht viel nützen können, um die Zahl der Schuldner 105 ver⸗ ringern, wenn nicht die geſchaͤftliche Moral als ſolche ſich beſſert. Es iſt Pflicht jedes anſtändigen Menſchen, dabei mitzuhelfen, daß wieder andere geſchäftliche Methoden, ſo wie es zur guten alten Zeit war,. werden und daß alle, die wider die geſchäftliche Mora verſtoßen, diffamiert werden. Solange das nicht der Fall iſt, hilft nur eins: die Selbſthilfe. Jeder, der Gläubiger wer⸗ den will, muß ſich den, der ſein Schuldner werden ſoll, genau anſehen. Wenn er das tut, wird er vor höswilligen 3 beſſer geſchützt ſein, als durch die beſten Para⸗ graphen. n N 5 ollſtreckungsbeamten zum Die Poſtgebühren. Die Erhöhung beſchloſſen. g d Berlin, 23. Juli. 5 Die Vollſitzung des Verwaltungsrates der Deut⸗ ſchen Reichspoſt hat dem Antrage auf Feſtſetzang des Fernbriefſatzes auf 15 Pfennig ſtattgegeben. Der Satz für den Ortsbrief wurde entgegen dem An⸗ trag des Arbeitsausſchuſſes von 10 auf 8 Pfennig er⸗ mäßigt. Der Poſtkartenferntarif ſoll 8 Pfennig, der Ortstarif für Poſtkarten 5 Pfennig bitra⸗ gen. Für Druckſachen⸗Karten, denen auch Ant⸗ wortkerten angehängt werden können, wurde eine er⸗ mäßzigte Gebühr von 3 Pfennig feſtgeſetzt. Im übrigen bleibt es für das Druckſachenporto bei den Vorſchlägen des Arbeits ausſchuſſes, nämlich 5 Pfennig bis 50 Gr. Päckchen bis 1 Kilo koſten 40 Pfa., Geſchäftspapiere bis 250 Gramm 15 Pfg., bis 500 Gramm 30 Pfg., bis 1 Kilo 50 Pfg. Das gleiche gilt für Warenproben und Miſchſendangen 5 Oer Abſchluß der Reichspoſt für 1926. Nachdem das Reichspoſtminiſterium bereits vot eini⸗ er Zeit die 1999 10 Rechnungsergebniſſe für das echnungsjahr 1926 dekannt gegeben a lind dem Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt auch die Bi⸗ lan für den 31. Mär: 1927 und die Gewinn. und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 vorgelegt worden. Es iſt alſo 5 Bilanz- und Gewinn- und Verluſtrechnung für en Riefenbetrieb der Deutſchen Reichspoſt in dreieinhalb Monaten fertigzuſtellen. Die Aufſtellungen ſind noch ge⸗ rade recht 7 gekommen, daß* bei der Beſpre⸗ chung der Vorlage über die Erhöhung der Poſt⸗ gebühren verwertet werden konnten. Die Ergebniſſe zeigen, mit welchen Schwierig ⸗ keiten die Deutſche Jahre zu kämpfen hatte. Die Betriebseinnahmen ſind um 108 Mill. Mk. hinter dem urſprünglich veranſchlagt ge⸗ weſenen Soll zurückgeblieben. Der Einnahmeaus⸗ al! il durch Einſchränkung der Betriebsausgaben um Mill. durch Unterlaſſung von. 1 8 in Höhe von 55 Mill. Mk. und durch Erhöhung des Vorgriffs um 18 Mill. Mk. eingeholt worden. Statt des erhof ten Gewinns von 208 Mill. iſt nur ein ſolcher von 185 Mill. Mk. erzielt worden. Das Kapital hat ſich alſo nur mit fünfeinhalb v. H. verzinſt. Von dem Ge⸗ winn haben nur 25 Mill. Mk. als Zuweiſung zum Vermögen verrechnet werden können. 70 Mill.— 7 an das Reich abgeführt werden. Dem Zugang von Sach⸗ werten und Forderungen in Höhe von 231 Mill. k. ſteht eine Anleihe von 150 Mill. Mk. und ein Zu 2 an anderen Paſſiven in Höhe von 25 ill. Mk. gegenüber. Bemerkenswert iſt auch, 55 die Borräte der 5 Reichs 25 im abgelaufenen 5 um 75 Mill. abgenommen aben. 5 2 ——:——— Aus dem In⸗ und Auslande. Neſerviſtenunruhen in Frankreich. London, 23. Juli. Die Hummanitee berichtet von Sehrtſamsrerweize ungen und Demo ſt alionen eingezo⸗ 8 Neſerviſten. So hätten im Lager von Siſſone 400 eſerviſten den Nachturlaub eigenmächtig überſchritten und dei Strafandrohung die Internationale angeſtimmt. Um einer allgemeinen Revolte vorzubeugen, hätten die Vor⸗ . auf jede Straßmaßnahme verzichten müſſen. Im Lager von Satory hätten die Reſerviſten des 5. Pionier⸗ regiments ſich als Proteſt gegen ſchlechtes Eſſen gewei⸗ gert zum Exerzieren anzutreten. Darauf hätten ſie Wein und Fiſchlonſerven als Zuſatz erhalten. Wie kürzlich in Cherbourg, demonſtrierten auch jetzt in Toulon die Ma⸗ rinereſerviſten. Die Mannſchaften weigerten ſich an Gas⸗ maslen-Uebungen teilzunehmen. In Cherbourg erreichten die Maniſeſtanten, daß die Reſerveübungen auf 25 Tage beſchränſt wurden. ſind in Kurſk neun frühere 1 darunter ein eichspoſt ſchon im vergangenen Ein neuer Willkürekt der Polen.. Deutſch⸗Brieſen, 23. Juli. Der Eiſenbahnunterhal⸗ tungsarbeiter Emil Bleck wurde von polniſchen Grenz⸗ beamten verhaftet und mit ſeinem Geſpann nach Polen verſchleppt. Bleck hatte in der Nähe der polniſchen Grenze Gras gemäht und wollte mit ſeinem Geſpann nach Hauſe fahren. Beim Wenden iſt er vermutlich der polniſchen Grenze zu nahe gekommen. Bleck iſt bis heute noch nicht wieder freigelaſſen worden. Dieſer Willkürakt der Polen hat in der Grenzmark groze Empörung ausgelöſt. Be⸗ hördliche Schritte zur Befreiung Blecks ſind eingeleitet worden. 9.. Die täglichen Hinrichtungen in Sowfetrußland. Riga, 23. Juli. Wie aus Moskau gemeldet Furt r Schachowſki, zum Tode verurteilt worden. Fürft Scha⸗ owſli ſoll angeblich inoffizieller Vertreter des Zaren yrill in Rußland geweſen ſein, Es ſeien bei ihm verſchie⸗ dene Dokumente gefunden worden, die auf ſeine Verbin⸗ dung mit dem Ausland und den ausländiſchen Emigran⸗ tenorganiſationen e n Charkow ſind wieder „ von ukrainſſchen Separatiſten vorgenommen worden. i Befriedigung in Japan über den Abſchluß des Vertrages. London, 23. Juli. Nach 1 aus Tokio zeigt 5 die japaniſche Preſſe über den Abſchluß des deut apaniſchen Vertrages in hohem Maße befriedigt. Es wird erklärt, daß durch den Abſchluß des Vertrages die durch den Krieg unglücklicherweiſe unterbrochenen Bezie⸗ hungen hergeſtellt würden. 5. Tſchiangkaiſchek will keine Friedensver handlungen.— Be⸗ ſtürzung in Peking. Tientſin, 23. Juli. In Peking herrſcht grobe Be⸗ ürzung angeſichts der Tatſache, daß Tſchiangkaiſchek alle eldungen über Been mit Tſchangtho⸗ lin dementiert hat. 5 in ſoll auf einem in Peking abgehaltenen Kriegsrat, an dem u. a. ſämtliche Mitglieder des Pekinger Kabinetts teilnahmen, die Ab 7 eäußert haben, eine Friedensbotſchaft an das chineſiſche Volk zu richten, in der er die Einſtellung aller e und die Herausgabe eines liberalen Verfaſſungspro⸗ gramms ankündigt. In chineſiſchen Kreiſen glaubt man Wal daß dieſe Maßnahme praktiſche Ergebniſſe zeitigen werdeft. 8 — 12 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Nach zweieinhalb Stunden wieder lebend ausgegraben.) Der Löſchzug der Berufsfeuerwehr wurde 5 dem An veſen der au⸗ ſtrahe 42 gerufen. Dort war, vermutlich infolge ungenn⸗ 5 Verſteifung, ein 5 Meter tiefer Kanalſchacht einge⸗ ret, wobei zwei Arheiter verſchüttet wurden. Während r eine ſofort befreit werden konnte, mußten zur Be⸗ etung des anderen umfangreiche Grabarbeiten oorgenom⸗ men beit konnte der Verſchüttete, der in einem durch die ein ſtärzenden Hölzer gebildeten Hohlraum lag und dadurch wie ein Wunder von größeren Verletzungen verſchont bliab, befreit werden. Karlsruhe.(Ein Betrüger.) ehemaliger Beamter aus Straßbur ier wurde ein feſtgenommen, der in einer Zeitung eine Anzeige erließ, wonach er wegen Abreiſe ins Ausland ein Kind gegen be Abfindung und Pflegegeld in Pflege zu geben 17 85 en ſich Me denden ſchrieb er, ſie mögen zur Einholung von Einkünf⸗ ten ſechs Mark einſenden; auf dieſen Betrag aber hatte es der Betrüger abgeſehen. i ö „Pforzheim. N Der Hausmeſſter Dittus wurde, als er in Begleitung ſeiner beiden no kleinen Kinder einen Handwagen mit Muſterkoffern dur die untere Belfortſtraße führte, von einem aus Bröhin⸗ kommenden Straßenbahnwagen erfaßt. Er geriet mit er 5jährigen Knaben vor die Auffangvotrichtung des gens und wurde eine größere Strecke weit geſchleift. Der Vater trug Schürfungen an der Bruſt und an den Armen davon, während der Sohn erheblich am Kopf! verletzt wurde. werden. Nach zweieinhalbſtündiger, anſtrengender Ar. Stodach.(Entwichener Sträfling.) Aut Sträfling, der zur Einvernahme in das ebäude überführt werden ſollte, gelang es, r entwich durch den Stadtgarten und ſtahl noch das Fahrrad eines Arbeſters von Zizenhauſen, a dem er die Flucht fortſetzte. Trotz e Aufnahm der Verfolgung konnte man den Flüchtling bisher no nicht feſtnehmen. Durlach.(Feſtgenommener Fahrraddied. Der Kriminalpolizei ſſt es gelungen, in Darlach- Aus einen Fahrradhändler dingfeſt zu machen, der ſich mit dem Vertrieb von in Karlsruhe geſtohlenen Fahrrädern 3 75 5 Es konnten bei ihm 12 entwendete Fahrräde⸗ deſchlagnahmt werden. Er gab an, die Fabrräder in Karlsruhe geſteigert zu haben. Konſtenz.(Bootsunglück auf dem Boden ſee.) Auf dent Bodenſee kenterte ein mit Breslaue Aunſtleen de'etz es Boot. Die Gattin des Opernſängers Wörle und die Opernſängerin Volkmer fanden den Tod. Villingen.(Tigenartiger Unfall.) Ein zu a. Ruhr war im wobei der Aſt brach und der Mann abſtürzte. Der Zufall wollte es, daß dieſer gerade in einen ſtark zer⸗ as freilegte. Der Verunglückle mußte fofort operiert werden. Leopoſdshöͤhe. bei einem hieſigen auf den Unterleib geſchlagen. Die im Krankenhaus hinzukam. Er iſt jetzt ſeinen Verletzungen erlegen. Lohnkampf in der hieſigen Bürſteninduſtrie ſind nun au die Arbeiter der Bürſtenfabrik Wißler und Sohn in de Streik getreten. Damit befinden ſich jetzt drei große Todt⸗ nauer Betriebe im Ausſtand. Redargemünd.(Roheit.) Vier Arbeitet aus Mückenloch feierten ihren Zahltag, indem ſie ſich ſtark be⸗ tranken und auf dem Heimweg Unfug verübten. Zwei vorübergehende junge Leute wurden ni⸗dergeſchlagen un mißhandelt. Erſt die herbeigeholte Gendarmerie konnt wieder Ordnung schaffen. f 4 Nedargemünd.(Bom Noterrad an ef ren.) Durch einen Motorradfahrer aus Waldhilsb wurde eme 70 Jahre alte Frau ſo angefahren, daß ue Kehl.(Verboten: Kapitalaus fuhrt.) Ein aus e zugereiſter Bankier Podon woll auf ſeiner Autotour ins Ausland auch 20 belaiſche Ele träzitätsaktien im Geſamtwerte pon 70 000 Franken 4b die Grenze bringen, und angeblich um ſie zu verkaufen und den Erlös wieder ins„Mutterland“ menchubrin⸗ gen. Die Grenzzöllner ließen 15 aber auf dieſe Inte ute nicht nut d m Werie von 10 009 lerwar⸗ der Beru lung vor dem Oberlandgericht erlangte der zwar Strafaufſchub 25 die ice Mae 85 aber das erſtinſtanzliche Artell vol n. b aurgerent(Amt Kehl.)(Tragiſches 6/6 Als Far die Frau des Inſtallateurs J Ernſt einer Beerdigung zurückkam, 5 ſſe, weie ein K in den zur Zeit hochgehenden E Aan cel. ſprang die Frau hinzu, um das Kind zu reiten mußte zu ihrem Schreck erkennen, daß 17 ihr(igt Töchterchen war. Es gelang nicht mehr, das Kind Leben zurückzuruſen. Vaorwor rena Wege 1 Roman von B. Sturm 19( Rachdruck verboten) Es war eigenartig Zugleich mit dem tiefen Gefühl der Sicherheit, das bei ſeinem Anblick über mich kam, verließ mich alle Kraft. Ich taumelte zu einem Steinhaufen dicht am Wege lehnte mich in ihn Ich brauchte einen Halt, wollte ich nicht zuſammenbrechen. Und dann kamen mir die Tränen, unaufhaltſam. Ein Schluchzen schüttelte mich. verzweifeltes, faſſungsloſes Weinen, wie ich ſeit meiner Kindheit nicht geweint hatte „Na, na, nur ruhig Sie ſind ja ganz außer ſich! Sind ja ganz außer Atem! Wer wird denn aber auch ſo laufen! — Es hat Sie wohl was erſchreckt. Kind? Ein fallender Zweig, oder gat ſo ein armer, kleiner Vogel? Der hatte aber ſicher noch mehr Angſt vor dem großen Menſchenkind, das unverſehens an ſeinem Neſte vorbefkam—“ g e er ſo, ruhig und beruhigend, auf mich ein, ließ mir Zeit, mich zu faſſen. Wie dankbar war ich ihm, wie wohltuend berührte ſein ruhiges Reden meine auf⸗ eregten Nerven. Schon brachte ich ein Lächeln zustande, onnte einige Worte auf ſeine Fragen beantworten. „Ach ja, es war ganz dumm von mir— nur—.“ Ich lah mich unwillkürlich ängſtlich um: es war nichts von Hiller zu ſehen, keine N von gele 3 8 5 „„War da jemand? Hat Sie jemand beläſtigt?“ fragte er plötzlich. Seine Stimme klang ſcharf. e „Nein, nein!“ wehrte ich inſtinktiv ab. Mir war, ich könnte den Vorgang nicht über die Lippen bringen ich hätte in Scham vergehen müſſen. Vas follte auch Herr von Rathen von mir denken? Mußte er nicht annehmen ich 55 durch mein Benehmen Dr. Hiller gleichſam Grund zu einem Vorgehen gegeben? Unmöglich konnte ich erzählen, was vorgegangen war.„Alſo es war niemand da?“ Wieder wartete Herr von Nathen auf Antwort. Ich ſchüttelte nur ſtumm den Kopf. Da ſagte er, und es klang wie ein Seufzer der Erleichterung: „Alſo nur ſo ein kleiner Nervenſchock— oder ſo eine Art e 1 And dag 5 9 Ihnen das de 5 zugetraut. e find doch ſon ein tapferes Ge⸗ dabei. Ja, aber freilich die Nerven 8 a Spur. Rathen mochte die Angſt in meinen Augen ſchah es jetzt! Ich warn nan i kuh griehrben aft cchamte ich mich meinet kindiſchen Träuen Und als ſch dann mein Haar geordnet, das, wirt vom haſtigen Lauf mit ins»t⸗ hitzte Geſicht fiel. und die hinabgezogene Kapuze wieder darüber me hatte, war mit meine vorherige Aufregung 115 unbegrei lich. Wie konnte ich gleich ſo alle Faſſung ver⸗ ieren? Das durfte nie wieder vorkommen. Gemeinſam gingen wir nun den Weg hinauf, den ich eben gekommen wat Ach, mit wie anderen Gefühlen ge⸗ 0 Auf Herrn von Rathens Veranlaſſung er⸗ zählte ich ihm von Gerda, von unſerem gemeinſamen Leben und Treiben alle jene ꝛauſenderlei kleinen alltäglichen Er⸗ eigniſſe, die an ſich unwichtig und belanglos ſind, un doch ſolch feſtes, unzerreißdates Bond bildon, das die mit⸗ einander Lebenden oft enger knüpf! und bindet als alle großen Schickſale Herr von Rathen hörte aufmerkſam zu. Er regte mich durch Fragen zy immet näherem Eingehen an. Und geri ließ ich ihn, ſo tief er nur wollte, in unſere kleine! blicken. IX. Gerda war bereits aufgeſtanden und tollte im Zimme herum, als ich zu ihr kam. Sie empfing mich mit Jubel und Necken. Der apa war ſchon dageweſen, hatte ihr 1 8 Kleinigkeiten von der Reiſe mitgebracht, die ſie mir freudeſtrahlend zeigte. Auch über den neuen Onkel, von dem er 1 war ſie 35 glücklich. n Es fiel mir ſchwer aufs Herz. Die günſtige Gelegen⸗ heit, Herrn von Rathen zu ſprechen hatte ich verpaßt. Wer we wann es nun möglich ſein würde! ch ſah ihn an dleſem und den folgenden 1 nur ganz flüchtig im Vorbeigehen. Er hatte augen 5 viel 0 tun. Geſchäftliches, das während ſeiner A iegen geblieben war. rar. großen Haushalts. 5 te Dienerſchaft, die ee zurückgerufen war, kam an, das geſtern noch ſo ſtille Haus füllte ſich wieder mit Leben und Bewegung. Bei der ſich drängenden Arbeit war jede Kraft wertvoll, auch ich bekam alle Hände voll zu tun. Das war e. da traten wenigſtens die mich peinigenden Vorwürfe in den Hintergrund. Nur wenn ich einen Augenblick ruhte, kamen ſie von neuem her⸗ vorgekrochen. ö. „Sag's ihm! Sag's ihm!“ drängte mich W m eine Stimme im Annern. Ach. wie asrn f Zelt weſen⸗ 5 Dazu die Vorbereitungen zut N 0 8 des Brautpaares, das Wiederinſtandſetzen des eine Zimmert Ich hörte Schritte darin. Aber er w nicht da, es war nur ein Mädchen, das die Fenſter putzt „Der 6 iſt eben nach dem Kontor gegangen!“ an wortete ſie 13 meine Frage. Und fügte dann, al⸗ 10 zögernd ſtehen blieb, vertraulich hinzu: „Wenn's was wollen, Fräulein, warten's lieber. Er 19 gar ſo bös aus. Ich gane der Herr Bräutigam iſt nich nach ſeinem Guſto. Gewiß hat er nichts. Leuten ſoll immer noch Geld dazu kommen! Oder a Ende ſollte es der Hiller ſein! Na, der kennt ſich aus de nimmt nicht ſo'ne Dicke Der mag lieber was Schlanke Das zierliche, junge Ding drehte ſich lachend und kichern auf der Fenſterbank herum, ſtrich die gebrannten Löckche aus der Stirn und nickte und winkte nach der Fabrik hi über, wo an einem der geöffneten Fenſter Dr. Hiklet ſtan Ich trat en ein wenig unwillig, wetl ich de Geplauder des Mädchens ſo lange zugehört hatte. Aus mochte ich nicht von Dr. Hiller geſehen werden. Eben dünkte es mir 1 unter ſeinen beobachtenden Auge hinüber in die Fabrik, in das Kontor zu gehen. Dort ſtökt ich ſicher nur!— Wer weiß auch, vielleicht hatte Herr vo 5 die ganze Angelegenheit bereits vergeſſen. a ich ihr nicht zu viel Wichtigkeit bei? mahnendes Gewiſſen. Es gibt ja auch noch ſo viel Arbei Das Wetter hatte ſich aufgeklärt ber Nacht. Ich hol mit Gerda, die kaum mehr im Zimmer 0 halten war letzten Blumen des Gartens. Aſtern und SGeorginen, nenroſen und Malven und e langgeſttelte Somm blumen; dazu Tannengrün und Schilf. Es war ein wu dervolles Durcheinander tiefer, geſättigter Farben, wie nur der Herbſt in Bereitſchaft hat. Als wolle er alle Pra⸗ des verfloſſenen Sommers in einer letzten Abſchiedsga e in einem letzten, glühenden Hauch ſein Leben au atmen.. Wit ſchmückten ſämtliche Räume des 25 damit, aue die große Tafel im Speiſezimmer, die ſchon für ein kes liches Abendeſſen gerichtet war, Es dunkelte dereit⸗ al. der 1 51 der die Heimkehrenden abholte, vor das Haus rollte, Gerda lief froh die Treppe hinad, Blumen in Hand. Sie konnte es nicht erwarten, ſie mußte das Gl wunſchverschen, das ich ſie gelehrt batte. loswerden. Zeit hier weilender 31jähriger Reiſender aus Mülheim* Laiblewald auf einen Baum geklettert, 5s en Baumſtumpf ſiel, der ihm in den Leib drang, Zwerchfell zerriß und einen grozen Teil der Lunge vorgenommene Oxeration konnte das Leben des jungen Mannes nicht mehr retten, zudem eine Lungenentzündung * Unfall mit Todesfolge.) Der 5 andwirt beſchäftigte 24 Jahre alte Ernſt Pfeifer wurde vor einigen Tagen von einem Pferd Todtnau.(Streik.) Im Zusammenhang mit dem am Unterſchenkel eine ſtark blutende Verletzung erlitt. 9 die Wahrheit ſagen! Aber wann? Wo? Es bot ſich ſe ö ar keine e Entſchloſſen klopfte ich Ader de 4 T. r Bek den reichen So juchte ich und fand Gründe und bmi mein Aus Nah und Fern. 28 Die ſchwarze Schmach. S 2 14 2—.— peyer, 23. Juli. Zwei afrikaniſche franzöſiſche Sol⸗ daten der Garniſon Speyer beluſtigten ſich 2 daß lie auf der Maximilianſtraße hin⸗ und hergingen und dabei ihnen begegnende Frauen unter auffallenden Ge⸗ bärden aus nächſter Nähe ins Geſicht grinſten. Später kamen ſie nächſt dem Stadthaus an einer Gruppe junger Mädchen vorüber. Bei dieſer Begegnung wurde der eine der farbigen Soldaten in unſittlicher Weiſe handgreif⸗ lich, bevor das aufs heftigſte erſchrockene 16jährige Mäo⸗ chen ſich dem Angriff entziehen konnte. Hierauf entfern⸗ i die beiden Soldaten. Es iſt durch einwandfreie 3 feſtgeſtellt, daß die jungen Mädchen den Afri⸗ nern keinerlei Anlaß zu der ehrverletzunden Handlung gegeben haben. Der Bevölkerung der Stadt Speyer hat lich eine tiefgehende Entrüſtung über dieſe neuerliche Aus⸗ ſchreitung farbiger Franzoſen bemächtigt. habt haben. Unwetter im Ruhrgebiet. Müllheim, 23. Juli. Ueber Müllheim und Duis⸗ burg ging ein einſtündiges Unwetter nieder. In den tie⸗ fer gelegenen Stadtteilen drangen die Waſſermaſſen in die Kellerräume ein. Mehrere Blitzſchläge richteten er⸗ heblichen Schaden an. Die Duisburger Straßenbahn mußte den geſamten Betrieb auf eine viertel Stunde ein⸗ 5 weil der Blitz die Ueberleitung durchſchlagen hatte. uch in Velbert richtete ein ſchweres Unwetter mit wol⸗ kenbruchartigem Regen auf den Feldern und in den Gär⸗ ten großen Schaden an. Bäume wurden entwurzelt und teils wie Streichhölzer umgeknickt, Dächer abgedeckt und Telefonleitungen zerſtört. In einer Fabrik ſtürzte ein Kamin ein, durchſchlug ein Dach und verletzte einen Ar⸗ beiter ſchwer. Im benachbarten Heiligenhaus wurde ein Arbeiter von einer einſtürzenden Mauer verletzt. Eine Hochwaſſerkataſtrophe in der Altmark. Wittenberg, 23. Juli. Das Mittel⸗Elbe⸗Gebiet iſt durch die heftigen Regenfälle und Wolkenbrüche der letzten Tage und Wochen von einer neuen Hochwaſſerkataſtrophe 1 worden. Die Karthane und Stepnitz haben ereits 17000 Morgen Gelände überſchwemmt und große Verluſte an Heu herbeigeführt. Die Verbindung zu den 1 Dörfern wurde abgeſchnitten, ſodaß die Be⸗ wohner nur auf Kähnen die Verbindung aufrecht erhalten können. In der Altmark hat die Miar⸗Bieſe über 100 000 Morgen überſchwemmt. Die Stadt Oſterburg iſt von einer großen Waſſerflut überſchwemmt. Das Vieh mußte abgeſchlachtet werden, damit es nicht von dem verſeuchten Waſſer trinkt und ſich dann die Lebereckelſeuche zuzieht. Die Kleinbahn Büchow wurde durch Unterſpülung ihres Anterbaues auf einer 30 Meter langen Strecke ſo ſchwer Naben daß Wellen und Schienen frei in der Luft ngen.. Haßloch.(Flug zeugunfall.) Ein franzöſiſches Flugzeug ſtieß etwa 20 Meter nördlich des Glockenſtein⸗ weges gegen die Leitung der Ueberlandzentrale, wodurch f das Kabel auseinandergeriſſen wurde und niederfiel. Glück⸗ licherweiſe wurde von den auf dem Felde um dieſe Zeit zahlreich arbeitenden Landwirten niemand verletzt. Die mit elektriſcher Kraft arbeitenden Betriebe erlitten eine unangenehme Störung durch die Unterbrechung des Stro⸗ mes. Man konnte in der letzten Zeit wiederholt beobach⸗ ten daß Flugzeuge auch unmittelbar über dem Dorfe auffallend niedrig agen. . Mainz.(Ein kräftiges Schlafmittel.) U beſſer ſchlafen zu können, hatte ſich ein Inſaſſe des hie⸗ ſigen Invalidenhauſes aus dem Erlös ſeiner Taſchenuhr eine Flaſche Kognak gekauft und den größten Teil der Flaſche getrunken. Außerdem nahm er noch ein Schlaf⸗ pulver zu ſich. Unter ſchweren Vergiftungserſcheinungen mußte der Mann dem Krankenhaus zugeführt werden. Wiesbaden.(Schwere Einbruchsdiebſtähle.) Hier wurde in einer Villa in der Paulinenſtraße eingebro⸗ chen. Die Diebe nahmen eine Beute von 8000 lettischen Goldrubeln und einen goldenen Ring mit. Einige Stun⸗ en ſpäter wurde wahrſcheinlich von denſelben 5 eine Wohnung in der Bärenſtraße ausgeraubt, Hier fielen den Dieben eine 1 Uhr, eine echte Perlen⸗ ette, ein goldenes Armband und andere Wertſachen in die Hände. Die Art, mit der dieſe Einbrüche 1 führt wurden, läßt darauf ſchließen, daß die in der letzten eit vorgelommenen Wertſachendiebſtähle alle von einer and verübt wurden. a Moderne Gchmuckſachen. Eine zeitgemäße Plauderei. 8 1 8 5 Fra den glitzernden Edelſteinen, dem glänzenden Gold chmücken. Selbſtverſtändlich muß der Schmuck, den man ditlegen will, auch jeweitig zu der Toilette paſſen. So⸗ iel Geſchmack hat aber wohl eine jede Frau, um hier as Richtige herauszufinden.. bez ede Frau hat eine beſondere Vorliebe für einen Ditimmten Schmuck. Darin läßt ſich nichts porſchreiben, ie Hauptſache iſt, daß der Schmucß echt iſt. Das ſſt r auch Modeſache, denn man entſinnt ſich wohl noch, dwa b vor einiger Zeit unechte Perlen geradezu der Schrei len mutet allerdings ſonderbar an, angeſichts der 5 3 8 waren und teilweiſe noch ſind. Dieſe Vorliebe 2 atſache. daß Perlen angeblich Unalück bringen ſollen. mungsurteils.) Infolge eines Kreisamt Oppen Um 5 Bingen.(Auch eine Fölge eines Räu⸗ surt. rteils des Ober⸗ landgerichts in Darmſtadt mußte ein Mieter in Arns⸗ heim ſeine ſeitherige Wohnung räumen. Da ihm der an⸗ gewieſene Notraum zu klein war, nahm ſeine energiſche Ehefrau kurz 1 ihre fünf Kinder, fuhr zum 0 penheim und ſetzte 15 daſelbſt ab, wäh⸗ rend ſie ſchleunigſt zurück nach Arnsheim fuhr. Das Kreis⸗ amt, wenig erbaut, über die plötzliche Einquartierung, nahm kurz entſchloſſen ein Auto und ſchaffte damit die Kinder umgehend an ihren Abgangsort zurück, wo ſie eher eintrafen als die Mutter, die bei ihrer Rückkunft nicht wenig erſtaunt war, ihre Sprößlinge ſchon daheim vorzufinden. Es war ein rechter Schildbürgerſtreich, der im eitalter der Flugzeuge und Autos ſeine Wirkung ver⸗ ehlen mußte. 285„„ f Hirſchhorn.(Bon Auto überfahren.) Als der 12jährige Sohn des Landwirts Joſef Fink von Unter⸗ Hainbrunn in der engen Hauptſtraße an der ſeitlichen Bremsvorrichtung eines beladenen Heuwagens beſchäftigt war, ſtieß ein daherkommendes Auto von hinten an den Wagen. Der Knabe kam durch den Ruck zu Fall und unter das Auto, wodurch er eine Gehirnerſchütterung und innere Verletzungen erlitt und ſofort in das hieſige Krankenhaus verbracht werden mußte. Biblis.(Verhafteter Wüſtling.) Im benach⸗ barten Nordheim ereignete 16 ein Fall roher Beſtialität, der um ſo bezeichnender iſt, als am hellen Tage ein nicht ganz 15jähriges Mädchen von einem Menſchen an⸗ gefallen wurde und nur den Hilferufen des bedrängten Mädchens kam es zugute, daß der Unhold von il Opfer abließ. Trotzdem ſich verſchiedene in der Nähe mit Feldarbeiten beſchäftigte Leute der Sache annahmen, konnte der Uebeltäter unbehelligt entkommen. Dank der energiſchen Nachſtellungen des hier ſtationierten Wacht⸗ meiſters iſt es gelungen, den Böſewicht in der Perſon eines 24 Jahre alten Bürſtädter Burſchen zu ſtellen, und zwar noch am gleichen Tage der verwerflichen Tat. Der Unhold wurde bis zu ſeiner Abführung ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis Lorſch im Rathaus zu Bürſtadt un⸗ tergebracht. Nach vergeblichem Leugnen, trotz Gegenüber⸗ ſtellung des Mädchens, hat nunmehr der Uebeltäter ſich bequemt, die Tat»inzu een en. Paſſau.(Vom Blitz erſchlagen.) Bei einem ſtarken Gewitter im Bayerischen Wald wurde der mit Holzſägen beſchäftigte Hofbeſitzer Walter Kopp von Neg⸗ hof, Vater von vier Kindern, und ein Knecht vom Blitz 8 Ein anderer Tagelöhner wurde erheblich ver⸗ München.(Gaunern zum Opfer gefallen.) Ein japaniſcher Gelehrter, der nach München gekommen war, um Sehenswürdigkeiten zu beſichtigen, iſt das Opfer internationaler Gauner geworden, die ihm unter der Vorſpiegelung einer großen Hilfsaktion für Notleidende in Südafrika und Japan, 500 Pfund Sterling, alſo über 10000 Mk. ablockten. Die Täter ſind ein angeblicher Ire und ein Farmer. Breslau.(Schwere Grubenunfälle in Schle⸗ 255 In den Waldenburger Gruben wurden zwei Berg⸗ eute durch herabbrechendes Geſtein getötet. Ferner ſtürzte ein Schlepper in einen Senkſchacht, wobei er den Tod fand. Berlin.(Raubmord an einer 73jährigen.) In einem Hauſe in der Lemsdorferſtraße wurde eine 73⸗ jährige Lehrerswitwe mit durchſchnittener Kehle und ſchweren Kopfwunden ermordet aufgefunden. Offenbar liegt Raubmord vor, da alles Bargeld und die Schmuck⸗ aßen vermißt werden. Die Poltzei ſcheint dem Täter bereits auf der Spur zu ſein. Berlin.(Um 17000 Mark beraubt.) Eine Schupoſtreife im Tiergarten fand einen Mann bewußtlos auf, der vollſtändig ausgeplündert war. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß es ſich um einen Kaufmann aus Friedenau handelte, der für den Verkauf 125 5 Geſchäftes 17 000 Mark erhalten hatte, die geraubt worden ſind. Berlin.(Millionenbetrug in der Fried⸗ richsſtadt.) Umfangreichen Betrügereien iſt die Ber⸗ liner Kriminalpolizei in der Friedrichsſtadt auf die Spur gekommen. Unter dem dringenden Verdacht fortgeſetzt Kreditſchwindeleien und Betrügereien zuſammen mit Ur⸗ kundenfälſchung verübt zu haben, wurden der 21 Jahre alte„Juwelier“ Erich Straſzewſki, deſſen Geſchäftsführer res Rothſchild, die Mutter fie derb und der Bü⸗ erreviſor Sobotli wegen Beihilfe verhaftet. Nach den bisherigen Ermittlungen ſind zahlreiche Geſchäftsleute zu⸗ Fanden um mehr als einer halben Million Mk. geſchädigt worden. An die Wahrheit des Sprſchwortes:„Perlen bedeuten Tränen“ glauben viele unſere Frauen. Ob wohl wirklich etwas Wahres daran iſt? Auch das iſt Anſichtſache. Soviel iſt gewiß, daß echte Perlen viel zu teuer ſind, um unter den heutigen Verhältniſſen von unſeren Frauen getragen zu werden. Darum kann man die der unechten Perlen wohl entſchuldigen, zumal ſie nicht ſchlechter ausſehen wie echte. Trotzdem bleibt die echte Perle das Ideal einer jeden Frau, die überhaupt Perlen liebt. Dieſe darf man dann aber nicht im Kaſten liegen laſſen, ſonſt ſterben ſie. Die Perlen verlangen die Be⸗ rührung mit dem Menſchen, ſonſt gehen ſie ein. Viel werden in unſeren Tagen auch Monatsſteine getragen, d. h. Edel⸗ und Halbedelſteine, die nach dem Glauben der Okkultiſten, dem Träger Glück bringen. Man wäghlt ſich ſelbſtverſtändlich immer den Stein, der im Geburtsmonat liegt. Wenn man dieſem Glauben hul⸗ digt, dann ſoll man aber auch ſich wenigstens einen Stein ausſuchen, der wirklich ſo ſchön iſt, daß man ihn als ſeltenen Talisman tragen kann. Ob man dabei die beſonderen okkultiſtiſchen Zeremonien ausüben will, das bleibt einem jeden überlaſſen. Abgeſehen von den Perlen aber ſoll man nur echten Schmuck tragen. Was hilft es, wenn man einen protzigen dicken Stein am Finger trägt, der, wenn er echt wäre, durchaus nicht mit den Lebensumſtänden und der wirt⸗ ſchaftlichen Lage der Trägerin in Einklang zu bringen wäre. Jeder Kenner ſieht doch ſofort, daß ſolch ein Schmuchſtück 9091 echt iſt. Man macht ſich alſo dadurch nur lächerlich. Lieber ſoll man nur einen einfachen, aber eſchmackvollen Goldreif tragen, als ſolch ein protziges alisſtück, das niemand täuſcht. chmuck beſitzen bedeutet Lebensfreude. Darum hegt und pflegt euch euren Schmuck. Tragt ihn gern und geſchmackvoll. 8 Gedenkt aber auch, wenn ihr ihn tragt, der Ver⸗ anlaſſung, um deſſentwillen ihr ihn erwarbet. Ueberladet ch nicht mit ihm, damit ihr nicht ausſeht, wie ein paſſierte. Mode 6 Klͤleine Chronik. . M Vatermord im Einvernehmen mit der Mutter. In einem Dorfe in der Nähe von Neudek(Böhmen) wurde ein Beſitzer mit fünf Beilhieben ermordet aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß die 19 jährige Tochter auf Anſtiften der Mutter ihren Vater, der wegen einer früheren Verletzung im Haushalt nich⸗ tig wurde, erſchlagen hat. Die Tochter hat bereits ein 1 abgelegt, verſucht aber, ihre Mutter zu ent⸗ n. ö a f 1 Ein Knabe bei der Zollrepiſion erſchoſſen. Bei der Zollreviſion des Prag— Berliner Schnellzuges kam es in Bodenbach 10 einem bedauerlichen Unfall. Ein 3 hatte in ſeine der Beamte ſo unvorſichtig umging, daß die Waffe los⸗ 27 Ein daneben ſtehender Knabe wurde ſo ſchwer ver⸗ tzt, daß er dald darauf ſtarb. Der unvorſichtige Zollbe⸗ amte wurde verhaftet. a s ö a Abſturz eines Autos. In Budapeſt ſtürzte ein mit ſieben Markthändlern beſetztes Auto in der Nähe der Stadt infolge Bruches der Steuerung von einem 20 m 75 Damm, wobei ſämtliche Inſaſſen lebensgefährliche erletzungen erlitten haben. Ein an der Unfallſtelle vor⸗ beikommender Perſonenzug wurde angehalten, um die Verletzten ins Krankenhaus mitzunehmen. An dem Auf⸗ kommen der Verunglückten wird gezweifelt.. ö a Dokumentendiebſtahl in London. In Londen wurden aus dem Auto eines Marineoffiziers wichtige Ma⸗ rinedokumente geſtohlen. Die engliſche Geheimpoltzei hat 1 aßnahmen zu ihrer Wiedererlangung er⸗ griffen * Bergmannslos. In der Nacht ſind auf der Redengrube im Dombrowaer Gebiet zwei Bergleute ver⸗ ſchüttet worden. Trotz ſoſort aufgenommener Rettungs⸗ arbeiten iſt man erſt anderntags auf die Verſchütteten ge⸗ ſtoßen, von denen der eine nurnoch als Toter geborgen werden konnte. Der andere. wurde in kraft⸗ loſem Zuſtand, aber noch am Leben, aufgefunden. A 400 Bauernhöſe niedergebrannt. Nach Meldungen aus Moskau hat eine Feuersbrunſt in dem am Ufer des Fluſſes Oka gelegenen Dorf Salagi etwa 400 Ballern⸗ höfe eingeäſchert. Drei Erwachſene und acht Kinder ſind verbrannt. Das Feuer ſoll von einem Bauern 1 5 worden ſein, der bei einem Pferdediebſtahl abgefaßt und verprügelt worden war. 8 A Schweres Eiſenbahnunglück in Newyork. Im Vorort Queens fuhr ein Leerzug auf einen vollbeſetzten Hierbei wurden vier Perſonen getötet Perſonenzug auf. und 20 verwundet. 28. 553 5 7——.— 3 3 0 c Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 25, Juli. Die Kanalſtrecke Ladenburg⸗Mannheim dem Verkehr übergeben. Von Samstag auf Sonntag Nacht wurden die Wehrverſchlüſſe des Ladenburger Stauwerkes geſenkt und dadurch dem unteren Teil des Neckarkanals die zur Schleuſung nötigen Waſſermengen zugeführt. Ohne viel Geräuſch wurde nun geſtern früh dieſe Teilſtrecke dem Verkehr übergeben. Kurz nach 10 Uhr machte als Eröffnungsfahrt das Schleppſchiff„Neckar III“ mit zwei Schiffen Anhang die erſte Schleuſenfahrt. Beteiligt hatten ſich ein Vertreter des Neckarbauamtes Heidelberg und einige geladene Herren. Die Fahrt verlief einwand⸗ frei und wurde dieſer Schleppzug von den gerade am Kanal ſich tummelnden Spaziergänger und Waſſerſport⸗ lern lebhaft begrüßt. Bemerkenswert iſt, daß gerade vor 50 Jahren der erſte Schleppdampfer den Neckar Die Schleppkette im alten Neckarbeete bleibt nun noch bis 15. Auguſt liegen und wird dann, wenn im neuen Betrieb keine Störungen eingetreten, aus dieſem Teil des Neckars entnommen. Ein gut Teil Neckarromantik ſind wir wieder ärmer geworden. Ilvesheim. Das Gewerkſchaftsfeſt hatte am geſtrigen Sonntag einen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Aus den benachbarten Orten und beſonders aus Mannheim waren die Gewerkſchaftler herbeigeeilt, die den zum Spazieren⸗ gehen angenehmen Sonntagnachmittag ausnützten. Leider war der Redner für den geſtrigen Nachmittag verhindert er wird heute Montag Abend ſprechen. Doch gab es Abwechslung und Unterhaltung in Fülle. Turneriſche und geſangliche Darbietungen, Kegelbahn, für die Jugend Karuſſels und ſonſtige Beluſtigungen. Das Haupt⸗ intereſſe erweckte das Fußballwettſpiel, das den Sieg mit 4:0 für Ilvesheim brachte. Heute Montag Abend findet Volksfeſt mit Feuerwerk ſtatt. 5 Jakobs tag „ St. Jakob gilt von altersher als einer der dedeuten⸗ ſten Wetterheiligen, der für den Ausfall und das Einbrin⸗ gen der Körnerernte, auch der Obſt⸗ und Weinernte, aus⸗ ſchlaggebend iſt. Se wollen es zahlreiche Bauernregeln, wie:„Iſt's drei Sonntag' vor St. Jakob ſchön, wird gut Korn getragen auf die Böhn(Böden).“—„Vor Jakobi ſchön drei Tag', das Korn gut geraten mag.“—„Der Jakob tut die Aepfel ſalzen,“ was wohl bedeuten ſoll, daß dann ihre eigentliche Reife anfängt und 15 nunmehr ausgewachſen ſind, ein Merkmal, das man ſchon gelten laſſen kann. In ähnlicher Weiſe ſagt eine andere Bauern⸗ regel:„Iſt es hell auf Jakobstag, viel Früchte man le verſprechen mag.“ Auch für die Kartoffelernte iſt der Jakobstag bedeutungsvoll:„Fällt vor Jakobi die Blüte vom Kartoffelkraut, auf keine gute Kartoffel dann baut.“ In dieſem Jahre fällt nach dem zum Teil herbſt⸗ lich kühlen Wetter, im Juni und auch noch Anfang Juli, der Beginn der Ernte im allgemeinen etwas ſpäter ob⸗ leich der April und Mai meiſt ſommerlich warmes Wetter daten, ſo daß Bauernregeln wie die beiden folgenden diesmal kaum Geltung haben können:„So piele Ta vor Maitag(1. Mai) das Buchenlaub eintritt, ſo vi wird vor Jakobi die Ernte kommen.“—„So lange Schlehen vor Maitag blühen, ſo lange wird das Ko vor Jakobus reif.“ Träfe auch die folgende Wettervorher⸗ Jef regelmäßig zu:„Wenn am 1. Mai der Wald 8 8 o iſt am St. Jakobi die Ernte zu hoffen“ ſo häkte in dieſem Jahre die Ernte weit früher ihren Anfang nehmen können, da ſich bereits lange vor dem Maientage der Wald mit ſeinem grünen Kleide geſchmückt hatte. em Gepäck einen Revolver, mit dem — Warnung vor Mißbrauch der Hindenburgſpende. Wie aus der Hindenburg⸗Spende zugegangenen Nachrich⸗ ten hervorgeht, wird dauernd mit dem Namen Hinden⸗ burg⸗Spende inſofern Mißbrauch getrieben, als auf betrü⸗ geriſche Liſten hin Sammlungen angeblich in ihrem Auf⸗ trag veranſtaltet werden. Die Hindenburg⸗Spende hat allerdings auf Wunſch wirtſchaftlicher Körperſchaften für die Beiträge aus deren Mitgliederkreiſen Sammelliſten herſtellen laſſen. Sie tragen an der Spitze einen Ver⸗ merk, aus dem klar hervorgeht, daß ihre Verwendung zu Straßen- und Hausſammlungen Mißbrauch bedeutet. Wenn deshalb von Fremden in Häuſern uſw. mit angeb⸗ lichen Sammelliſten der Hindenburg⸗Spende Beiträge ge⸗ worben 1— ſo iſt Vorſicht geboten. I Töte die Fliegen, ſonſt töten ſie dich! Dies iſt das Motto des illuſtrierten Fliegenmerkblattes, das der Reichsausſchuß für hygieniſche Volksbelehrung zu ſeinem diesjährigen Geſundheitsfeldzug herausgibt. Das Merk⸗ blatt führt mit einer Anſchaulichkeit, die geeignet iſt zu erſchrecken, die Entwicklungsmöglichkeiten der Fliege vor: günſtige Verhältniſſe und ungehinderte Fortpflanzung vorausgeſetzt, kann die Nachkommenſchaft eines einzigen Fliegenpaares vom Ende April auf 20 Tauſend Tiere zu Anfang Juni, 20 Millionen Tiere zu Ende Juni, 200 Millionen zu Mitte Juli und 20 Milliarden zu Anfang Auguſt anwachſen. In knapper und draſtiſcher Form wird der geſundheitliche und materielle Schaden, den die verſchiedenen Fliegenarten(große und kleine Stu⸗ benfliege, Stechfliege, Schmeißfliege, Käſefliege, Eſſig⸗ fliege) anrichten können, illustriert und die einfachſten Mittel zur Bekämpfung der Fliegenbrut und zur Abwehr der Fliegen in Wohnräumen, Küchen, Vorratskammern, Ställen uſw. angegeben. — Trinkt kein Waſſer auf Obſt und Gurkenfalat. Die Warnung, kein Waſſer auf Obſt und Gurkenſalat zu trin⸗ ken, muß jetzt zur Zeit der Obſtretfe erneut ausgeſprochen werden. So gut und erfriſchend das Obſt für den Kör⸗ per iſt, ſo viel Gefahren birgt unvernünftiger Obſtgenuß in ſich. Man erſieht das am beſten aus den vielfachen ruhrartigen Erkrankungsfällen, die während der Obſt⸗ zeit auftreten. Der Genuß unreifen und ohne Brot ver⸗ zehrten Obſtes, welches womöglich no“ mit Waſſer im Magen vermiſcht wird, kann zu den chwerſten Darm⸗ erkrankungen, unter Umſtänden zum Tode führen. Wenn auch alljährlich gewarnt wird, 0 zeigen die vielen Er⸗ krankungen doch, daß es das Publikum mit dieſen Rat⸗ ſchlägen ſehr wenig ernſt nimmt. Teigige Birnen mit Bier Wuſſlen, können einen qualvollen Tod bedeuten; ſchon aſſer auf Steinobſt getrunken, kann den Darm furcht⸗ bar in Mitleidenſchaft ziehen. Harte Schalen(Aepfel, Weintrauben) oder faulige(von Pflaumen) ſollten vor dem Obſtgenuß möglichſt entfernt werden. Aehnlich ſind die Verhältniſſe beim 1 von Gurkenſalat, nach dem das Trinken von Waſſer ſch geführt hat. 22—.— 2 0 Der Sanohaufen. ö Fil uns Erwachſene iſt ein Sandhaufen eine ſehr be⸗ langloſe Angelegenheit, an der man achtlos und gleich⸗ gültig vorübergeht und die einem höchſtens die blankge⸗ putzten Stiefel ſtaubig machen kann. Anders denken die Kinder. Für ſie iſt der Sandhaufen ein 51 voller ungeahnter Möglichkeiten und Freuden. Hier ſpielen ſie am liebſten, mögen die Mütter es auch immerhin nicht erne ſehen weil Kleidchen, Geſicht und Hände nach den berrlgen Sandhaufenſpielen mit tödlicher Sicherheit nicht ſehr ſauber ausſehen. g on häufig zu Todesfällen Mit Spaten, Eimern und Schippen bewaffnet ſtürmen die Kleinen den Sandhaufen. Zukünftige Tiefbauinge⸗ nieure zeigen hier ſchon 7 ſchlummernden Talente. Die herrlichſten Gruben, Stollen und Minen werden gebaut. Mitunter entſtehen auch Hochbauten, Burgen und gewal⸗ tige Häuſer, je nach Bedarf und Belieben. Iſt gar noch Waſſer in der Nähe, na, dann geht es erſt richtig los. Kanäle werden geſchaffen, rieſige Baſſins, Hafenanlagen. Das ganze ägäiſche Meer mit ſeinen zahlloſen Inſeln er⸗ ſteht. And gar häufig patſcht mal ein eifriger Arm bis an den Ellbogen in ein„Meeresbecken“ oder es fetzt ſich gar einer der kleinen Ingenieure mit ſeiner Rückſeite in der Hitze des Gefechts auf die kunſtvoll gebaute 5— Kreta, dabei eine vollkommene Ueberflutung dieſes Ge⸗ bildes ſowie eine nicht minder vollkommene Durchgäſſang des Hoſenbodens hervorrufend. Kann man es anter ſol⸗ chen Umſtänden Müttern übelnehmen, wenn ſie ihre Kin⸗ der nicht gern auf dem Sandhaafen ſpielen ſehen? Und doch ſollte man die Kleinen gewähren laſſen. Allzu große Unfälle wird es ja auf dem weichen Terrain nicht geben. Mag auch ruhig einmal, im kindlichen Streit, ein Häuflein Sand in das Mündchen kommen, das iſt noch keine Kataſtrophe, denn Sand reinigt, wie der Volks⸗ mund ſagt, den Magen. Im übrigen brauchen es Ja gerade nicht die Sonntagskleider zu ſein, die das Kind zum Spie⸗ len auf dem Sandhaufen anzieht. Der Spielanzug fünfter Garnitur genügt auch. Gönnt euren Kindern ruhig den Sandhaufen! Die kindliche Phantaſie macht ſich ein rei⸗ ches, freundliches Land daraus. Schnell genug vergeht die Kindheit und mit ihr die Poeſie des Sandhaufens, und früh genug wird den Kindern die Erkenntnis däm⸗ mern, daß a herrlicher, geliebter Spielplatz, der Ort ihrer Phantaſien und uftſ löſſer, das Paradies zahlloſer verträumter und verſpielter Kindheitstage, nichts weiter iſt als ein einfacher, dreckiger, gleichgültiger und belang⸗ loſer Sandhaufen. Die älteſten deutſchen Gaſthäuſer. Alte Tradition und moderner Komfort. Wer heute in einer fremden Stadt em Hotel aufſucht, will möglichſt in einem neuen Hauſe wohnen, wo er glaubt den Komfort zu finden, der den Anſprüchen eines modernen Menſchen gerecht wird. Daß es aber in Deutſch⸗ land, namentlich in Süddeutſchland, auch Hotels gibt, die dieſen Anſprüchen gerecht werden und daneben noch eine Jahrhunderte alte Tradition haben, dürfte wenig bekannt ſein. Das älteſte der deutſchen Gaſthäuſer iſt in Miltenberg, dem idylliſchen Mainſtädtchen, es führt den Namen„Zum Rieſen.“ Schon Barbaroſſa ſoll dort im Jahre 1185 vor ſeinem zweiten Römerzug abgeſtiegen ſein; viele Fürſten haben nach ihm dort gewohnt, auch Luther gehörte 1518 zu ſeinen Gäſten. Im Jahre 1590 wurde es umgebaut und heute iſt es ein modernes, kom⸗ fortables Hotel. In Adorf im Vogtland, nicht weit von der Induſtrieſtadt Plauen und dem bekannten Bad Elſter, ladet heute noch„Der goldene Löwe“, die Beſucher zum verweilen. Im 14. Jahrhundert wurde es gegründet und iſt auch jetzt noch im Beſitz der gleichen Familie. Ein „Goetheſtübchen“ erinnert daran, daß der große Dichter dort„Hermann und Dorothea“ gedichtet haben ſoll. Aus der gleichen Zeit ſtammt in der Fuggerſtadt Augsburg das Hotel„Drei Mohren“, das heute ein Haus erſten Ranges mit allem Komfort darſtellt. Seit 1344 als kleine Gaſtſtätte bekannt, baute es Anton Fugger in den Jahren 1492— 96 zu einem großen Hotel um. Im Kamin dieſes Hotels ſollen auch die Schuldverſchreibungen Kaiſer Karl V. verbrannt worden ſein. Das Gäſtehuch erhältlicher dieſes alten Hotels verzeichnet 1805 als erſte Eintragung die des amerfkaniſchen Miniſters Livingſtone. Napoleon J. nahm im gleichen Jahre zweimal dort Quartier. Auch die Namen berühmter Dichter finden wir in dieſem Buch. Sir Walt Scott, Goethe und auch Uhland haben ſich als Gäſte dort eingetragen. In Wittenberg, wo Luther die 95 Theſen ans Kir⸗ chentor ſchlug, ſteht der„Goldne Adler“, 1542 gegründet. Oft fand Luther hier gaſtliche Unterkunft. Ein weiteres altes Gaſthaus befindet ſich auch in Heidelberg. Im Her⸗ zen der Stadt ſteht das„Hotel zum Ritter“, ein pracht⸗ voller Bau aus dem Jahre 1592, gleichfalls mit vielen intereſſanten, hiſtoriſchen Erinnerungen. Wie dieſe alten Hotels in früheren Jahrhunderten Kaiſer und Fürſten ſowie andere hohe Gäſte bewirteten. gehören ſie auch heute noch, ihrer Tradition getreu, zu den erſten Häuſern am Platze, deren Komfort— Zea⸗ tralheizung, fließendes Waſſer uſw.— den Anſprüche! der Gegenwart entſpricht. 2. * Winke und Natſchlaͤge. O Gegen den Hundebandwurm. Hunde, die am Band⸗ wurm leiden, geraten leicht in die Gefahr des Eingehens, wenn man nicht ſchleunigſt etwas gegen dieſen läſtigen Paraſiten tut. Sehr gut dagegen iſt ein in der Apotheke arnkrautertrakt, den man dem Hund nach eintägigem Faſten morgens in beſtimmten Doſen ver⸗ abreicht. Der Hund darf erſt wieder gefüttert werden, wenn die Wirkung der Medizin eingetreten iſt. O Ein guter Brotaufſtrich. In der heißen Jahreszeit legen viele Leute keinen beſonderen Wert darauf, immer warm zu ſpeiſen. Die kalte Koſt herrſcht vor. Doch muß man dabei auch eine gewiſſe Abwechſlung walten laſſen. Einen vorzüglichen Belag für Brötchen geben magere Kochſchinkenahfälle, die in ganz dünne Streifen geſchnit⸗ ten werden. Dazu nimmt man einen entſprechenden Teil Eſſiggurken, die ebenkalls zerkleinert werden. Be des miſcht man durcheinander und bindet es mit einer Eieröltunke. Das Ganze gibt einen guten Brotaufſtrich. * Johanniskrautöl gegen Brandwunden. Jetzt fin⸗ det man bei Wanderungen das Johannisbeerkraut, aus dem ſich ein vorzügliches Mittel gegen Brandwunden her⸗ tellen läßt. Man pflücke es ſamt der Blüte und füllt ie Blätter, Blüten und Knoſpen in eine Flaſche. Dann gibt man zur Hälfte Provenzeröl hinzu und läßt das Ganze in der Sonne deſtillieren. Wenige Tage ſpäter nimmt das Oel eine prächtige rote Farbe an. Nach zwei bis drei Wochen kann man es dann als Mittel gegen Brandwunden verwenden. Es läßt den Schmerz in kür⸗ zeſter Zeit rerſchwinden. Die Bildung von Blaſen wird vermieden. O Salz aus Torf. Das Salz iſt eine unentbehrliche Würze unſerer Speiſen geworden. In früheren Zeiten, als man den Salinenbau noch nicht in dem heutigen Maß⸗ ſtabe betrieb, hat man oft die merkwürdigſten Metho⸗ den angewandt, um Salz hervorzubringen. So gewann man früher in Friesland Salz aus Torf. Achthundert Pfund Torfaſche ergaben dabei dreihundert Pfund Salz. X. Kochſalz als Neinigungsmittel. Waſchgeſchirre, die bei der Reinigung vernachläſſigt wurden, zeigen oft häßliche Schmutzränder. Das beſte Mittel kur Beſeiti⸗ gung diefer häßlichen Flecken iſt das Scheuern mit Koch⸗ ſalz. Auch Moſtflecken aus Blechgeſchirren laſſen ſich mit Kochſalz ſch ell beſeitigen. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. ———— Habe meine Prascis Wieder aufgenommen. Dr. Schulz Hlldastraße 6. 1. inneren ————— 3 ͤ—„-⁊—— Jüngerer selbständiger Mann, welcher Zeichnungen versteht, für Montage und Fifndl. Prenllperein Bemtengeim eingelragene lienoſenſchafl mit unbeſchrünmter Haftung. Der Kreditvereln besorgt alle im Bankiach vorkommenden Geschäfte, wie:. 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