Bezugspreis: Für den Monat Juli 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 66 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). —— 3 Neues in Kürze 1 8 20: Der Oberpräſident der Provinz Sachſen, der Reichs⸗ d 45 bannerführer Hörſing, iſt von ſeinem Poſten als Ober⸗ präſident zurückgetreten. 8 26: Der Abgeordnete Pieck befindet ſich in Wien noch immer in Haft. Die Unterſuchung wird geführt wegen Verdacht der Beteiligung au einem Aufſtand. N* 26: In ganz Polen wurden unter dem Berdacht, der 5 communiſtiſchen Partei anzugehören, zahlreiche Perſonen boerrhaſtet. „ 2: Marineminiſter Brivbgeman und Lord C. kehren mit neuen Jnſtruktionen nach Genf zurück. 8 z: Die Janking⸗Regierung hat ohre Ancabe von Bründen eine Anzahl deutſcher Dampfer beſc(onahmt, Franzöſiſche Hetze ohne Ende. e Eine neue Rede Poincarees. Paris, 25. Juli. 3 1 Poincaree hielt geſtern in Orchies anläßlich der Feierlichkeiten für den Wiederaufbaa der Stadt eine bedeutſame politiſche Rede, in der er u. a. auch auf die deutſch⸗belgiſchen diplomatiſchen Ausein⸗ anderſetzungen der letzten Zeit Bezug nahm und nichts mehr und nichts weniger verlangte, als daß die Deutſchen im Intereſſe der Annäherungs politik die Kriegs⸗ ſchuldlüge auf ſich ruhen laſſen ſollten. Die Rede leitete „ Poincaree mit der bekannten Anſpielung auf die Ver⸗ letzung der belgiſchen Neutralität durch „ Deutſchland ein. Er ſprach ſodann bon der Ermordung t von Ziviliſten und Frauen und von der Brandſchatzung f der Stadt Orchies durch deutſches Militär, um ſchließlich eine Wolff⸗Meldung aus der Kriegszeit über die belgi⸗ 1ſchen und franzöſiſchen Freiſchärlerakte als Lüge hinzu⸗ „ fſeellen.„Jedesmal wenn die kaiſerlichen Heere die Men⸗ ſchenrechte verletzt haben“, ſo ſagte Poincaree wörtlich, haben ſie mit Vorliebe das Märchen von den Frei⸗ ſchärlern aufgetiſcht. Dieſes abſurden Vorwandes be⸗ dient ſich auch derzeit die Unterſuchungskommiſ⸗ lion des deutſchen Reichstages, um eine Ent⸗ ſchuldigung für die verächtlichen Gewaltakte zu finden, die die deutſchen Armeen anfangs des Krieges in Bel⸗ gien verübt haben. Wenn wir dieſe Behauptungen ohne Erwiderung laſſen, ſo werden ſie Wahrheit Nach dieſen Poincaree kennzeichnenden Redensarten * C dc der franzöſiſche Miniſterpräſident einen etwas anfteren Ton an. Niemand unter uns wünſcht den Haß dzwiſchen den beiden Nachbarnationen zu ſchüren, deren Ver⸗ ferm gene für den Frieden und die Menſchheit uner⸗ äß lich iſt. Wir alle wünſchen die Zeit, in der es uns die von 1914 bis 1918 erlittenen Leiden als der Ver⸗ gangenheit angehörend zu betrachten. Frankreich hat nicht aufgehört, ſeinen Verſöhnungswillen zu bekunden. Es wird ſeine Anſtrengungen für den Frieden loval und ohne Hintergedanken fortſetzen. Frankreich hat durch ſeinen Sieg ſeine natürlichen Grenzen wiedergefunden. Es wäre ein unverzeihlicher Akt, wenn es ſich in ſeinen Wiederaufbauarbeiten durch Pläne abenteuerlicher Natur beeinträchtigen laſſen würde. Poincaree ſchloß ſodann ſeine Rede mit einer Ermahnung an die Parteien, das Ka⸗ binett der nationalen Einheit im Intereſſe der wi.irtſchaftlichen und finanziellen Wiederaufrichtung Frank⸗ 1 teichs weilerarbeilen zu laſſen. Eilftauſend Gachlieferungsverträge. mieꝛe Deutſchland den Dawesplan erfüllt. ö 5 Berlin, 25. Juli. Aus einer Zuſammenſtellung, die von der Reichs regie⸗ tung über die ſeit der Wirkſamkeit des Dawes⸗ planes vorgenommenen Sachlieferungen angefertigt wor⸗ den it, ergibt ſich daß bisher 11 250 Sach liefe rungs verträge abgeſchloſſen worden ſind. Dieſe Verträge umfaßten Lieferungen im Werte von über 900 Millionen Reichsmark. a An der Spitze der Länder, die auf Grund dieſer Ver⸗ 5 0 ind, ſteht Frankreich. Na fer belieferk worden ſind, 1 von 496 a rankreich wurden Waren im 5 Mark geliefert. Der Hauptteil davon entfiel auf ſunthe⸗ N 1 Si 10 tlichen Stickſtoffdünger, für die 5 Mark eingeſetzt ſind. Außerdem wurden nach Frankreich geliefert Eiſenbahnſchwellen, Te⸗ graphenſtangen, Schnittholz, Zeltſtoff, Papier, Bücher, Nutzbiere, Fahrzeuge, Maſchinen und Zucker. Belgien mit dem 2250 Verträge abgeſchloſſen worden, ſind, erhielt por allem Chemitalien. Italien mit 33 Verträgen ver⸗ — 11 vor allem Maſchinen, während die Sachlieferungen 8 änie d Jugoflawien in Höhe von 90 Millionen Mark e Lcd dn ar etallen ten. riechenland nahm uns für 10 Mone Mark landwirtſchaftliche Nutztiere ab, wäh⸗ dend Portugal vor allem elektrotechniſche Erzeugniſſe durch das Verhalten der Deutſchen möglich ſein wird, Frankreich und Rußland. Vor Abbruch der Verhandlungen? D Riga, 25. Juli. Wie aus Moskau amtlich mitgeteilt wird, hat Poin⸗ caree bei einer Unterredung mit Rakowſdki dieſem erklärt, daß weitere Zugeſtändniſſe jeitens Frankreich an Rußland vollkommen unmöglich ſeien. Für den Fall, daß die Sowietregierung ihre Haltung in der Schuldenfrage nicht ändere, habe eine Weiterführung der Verhandlungen keinen Zweck. Man erwarte daher in Moskau, daß in der nächſten Zeit die ruſſi ch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhandlungen zu einem Abbruch kommen werden. 2 9 * König Ferdinands lehte Jahrt. Die Beiſetzung in Curtea Arges. V Bukareſt, 25. Juli. N Geſtern fand die feierliche Beiſetzung König Fer⸗ dinands in der kleinen rumäniſchen Stadt Curtea Arges ſtatt. Schon vom frühen Morgen an, war der fünf Kilometer lange Weg vom Schloß Cotroecni bis zum Bahnhof dicht gedrängt von einer unüberſehbaren Menſchenmenge umſäumt. Um neun Uhr vormittags schuß ſich der Leichenzug, angekündigt von 101 Kanonen⸗ chüſſen, in Bewegung. Den Zug eröffnete der Polizei- präſident, ihm folgte eine Eskadron königlicher Garde zu Pferde, der Kirchenchor, die Geiſtlichkeit, ſodann die Kriegsinvaliden, Vertreter der Kriegervereine, die Fahnen aller rumäniſchen Regimenter. Ihnen folgte der Gene⸗ ralismus der rumäniſchen Armee während des Krieges. Dann kam die von ſechs Pferden gezogene Lafette mit dem Sarg des Königs. Hinter dem Sarge ſchrit⸗ ten die Generale, Miniſterpräſident Bratianu, die Parlamentspräſidenten und ſodann der König von Jugoſlawien, Prinz Nikolaus und eine Reihe anderer naher Verwandter. Ihnen folgten alle früheren Miniſter⸗ und Parlamentspräſidenten, das diplomatiſche 5* * 1 e kt Cervo N fHS RSR Korps, die Abgeordneten und Sengtoren. Vom Bahn⸗ hof aus brachten vier Sonderzüge die Leiche und Trauer⸗ gemeinde nach Curtea Arges. Von dort aus bewegte ſich der Leichenzug zum Kloſter, der königlichen Gruft. Hier fand ein Gottesdienſt ſtatt. Als der Sarg in die Gruft geſetzt wurde, wurden in allen rumäniſchen Garniſonen je 101 Kanonenſchüſſe abgefeuert. Der neue Thronfolger. Im Miniſterrat wurde auch die Frage der Thronfolge beraten. Nachdem der Thronfolger Michael zum König proklamiert wurde, iſt heute Ru⸗ rekten Nachfolge in Kraft war.„Nunmehr beſchloß der Miniſterrat, den Prinzen Nikolaus als einziges jetzt in Betracht kommendes Mitglied der königlichen Fa⸗ milie zum Thronfolger zu ernennen. Zu dieſem Zweck ſoll in einer gemeinſamen Sitzung des Senats und der Kammer eine Geſetzesvorlage über die Abänderung der Thronfolge erledigt werden, wonach auch die Seiten⸗ linie zur Thronfolge berechtigt iſt. Numäniſche Politiker bei Prinz Carol. Prinz Carol von Rumänien empfing geſtern eine eine Deledalion ruwäniſcher Poi ier. Ueher den Zwed des Beſuches konnte nichts Näheres in Erfahrung ge⸗ bracht werden. Die rumäniſche Geſandtſchaft in Paris keinen Umſtänden nach Rumänien abreiſe. Bei einer Trauerfeier, die zum Gedächtniſſe des rumäniſchen Königs dabei beſonders auf, daß eine Anzahl von Demonſtranten mänien ohne Thronfolger, da bisher das Geſetz der di⸗ iſt damit beauftragt, zu ſorgen, daß Prinz Carol unter in Paris ſtattfand, nahm auch der Prinz teil. Es fiel den Prinzen begeiſtert begrüßten, und in-„Es lebe Erſcheinungszeit: Töglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Seſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Nr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Zur Frage der Auslandsschulden. . Gegenwärtig werden wieder von verſchiedenen Sei⸗ ten Verhandlungen mit amerikaniſchen Banken gepflogen über die Aufnahme langfriſtiger Anleihen. In Amerika ſelbſt finden dieſe Bemühungen lebhafte Anterſtützung, ja, man reißt ſich ſogar darnach, Geld hergeben zu dürfen. Für die Berliner Stadtanleihe haben ſich acht Newyorker Bankhäuſer beworben und nicht mit Unrecht hat ſich das Wort vom„Wettrennen um deutſche Anleihen geprägt. Es war in letzter Zeit mit lanafriſtigen Anleihen nicht viel los, die An⸗ leihe der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt ausgenommen. Trotzdem aber floß auch in dieſem Jahre noch ſehr viel ausländiſches Geld nach Deutſchland in Form von ſoge⸗ nannten kurzfriſtiaen Anleihen. Daneben kaufte das Ausland deutſche Effekten, als die Kurſe ſehr niedrig waren, was natürlich ebenfalls fremdes Geld ins Land brachte. Die kurzfriſtigen Gelder ſelbſt ſind in kurz⸗ friſtigem Umfange als Revortgeld für Börſenzwecke an Börſenfirmen gegangen. Dieſe Geldpolitik hatte aber, da das Geld ſehr raſch wieder zurückgezahlt werden zurückgezahlt werden mußte, ſehr ſchwere Nachteile für die deutſche Bolkswirtſchaft und für den Geldſtand überhaupt Aus dieſem Grunde hat man ſich damals unter dem Drucke der Reichsbank ja entſchloſſen, die Neportkredite einzuſchränken, was bekannt⸗ lich die große Börſenderoute hervorrief. Man wollte ſich pon dieſem kurzfriſtigen Geld etwas los machen. Das iſt denn auch gelungen. Die erfolgte Herauf⸗ ſetzung des Reichshankdiskonts tat ihr übriges dazu durch langfriſtige Anleihen, daß ein Ausgleich geſchaf⸗ fen werden kann. Sie bietet den Anreiz dadurch, daß in den anderen Ländern die Bankraten niedriger liegen, Geld auf längere Sicht zu borgen. a Die Schulden, die Deutſchland im Ausland ge⸗ macht hat, ſind denn auch ganz erzeblich, Bis Ende 1926 waren es ungefähr 3.7 Milliarden Mark, die Deutſchland dem Ausſande ſchuldete. Im Jahre 1925 und 1926 ſind allein in den Vereinigten Staaten für unge⸗ fähr 2,4 Milliarden Mark deutſche Aus⸗ landsanleihen untergebracht worden. Im Jahre 1926 wurden insgeſamt für Deutſchland in anderen Län⸗ dern 1500 Millionen Mark aufgenommen. Von dieſer Summe kam aus Amerika der größte Teil, nämlich unge⸗ fähr drei Viertel. Von England erhielten wir 135 Mil⸗ lionen Mark, von den Niederlanden 169 Millionen Mark, aus der Schweiz 61 Millionen Mark und Schweden gab uns 43 Millionen Mark. Dieſe gewaltige Summe verteilte ſich auf Reich, Länder, öffentliche und halböffent⸗ liche Unternehmungen und zu einem beinahe gleichen Teil auf die Privatwirtſchaft. Das Verhältnis war un⸗ gefähr ſo: daß Reich, Länder Provinzen und Städte un⸗ gefähr 1,8 Milliarden erhielten. während auf die öffent⸗ lichen Unternehmungen 60.4 Millionen und auf die Pri⸗ vatwirtchalt etwas über 13 Mil ionen Mark entfie en. Zur Tilaung dieſer Schulden und zur Verzinſung floſſen im Fahre 1926 wieder 477 Millionen Mark an die fremden Geldgeber. An ſich iſt es ſehr erfreulich, daß eine derartige ſtarte Kapitalverflechtung mit fremden Län⸗ dern zuſtande gekommen iſt. Beſſer als alle guten politi⸗ ſchen Beziehungen wird das Intereſſe am Wohlergehen jenes Volkes, dem man Geld auf lange Sicht geliehen hat, gefördert. Man darf ruhig behaupten, daß, wenn vor dem Kriege dieſer Kitt Deutſchland ſtärker mit dem Auslande zuſammengehalten hätte. die Entwicklung eine ganz andere geworden wäre. Zum mindeſten wäre die Iſolierung Deutſchlands nicht in dem Maße erfolagt, wie es wirklich der Fall geweſen iſt. Man darf aber nicht überſehen. daß dieſe Geldpolitik auch ihre 8 teile hat. Das Bemwußtſein, daß man ohne allzu große Anſtrengungen Geld bekommt. verführt beiſpielsweiſe be⸗ ſonders öffentliche Körverſchaften ſehr leicht dazu, den Ausgabenetat etwas weitherziger zu ge⸗ ſtalten, als wir es uns eigentlich leiſten können. Mmäan vergißt dabei zu leicht. daß die fremden Gelder einmal zurückgezahlt werden müſſen und daß der Zinſen⸗ dienſt auch erhebliche Summen verſchlingt. Nicht über⸗ all bringt man es über ſich, Sparſamkeit zu pflegen wenn die Kaſſen gefüllt ſind. So erfreulich es iſt, daß wir im Auslande e nen ſolchen Kredit haben, ſo bedauerlich müßten wir es finden, wenn von dieſem Kredit nicht der richtige Gebrauch gemacht würde. Es iſt kein Wort darüber zu verlieren, daß die Knappheit auf unſerem eige- nen Geſdmarkte die Zuführung fremder Mittel notwendig macht. Wir müſſen aber immer im Auge behalten, daß Treuhänder und Verwalter fremden Gel⸗ des zu ſein, auch ſchwere Pflichten mit ſich bringt. Die Mahnung zur Sparſamkeit zu geben, iſt daher in einem Augenblick beſonders notwendig, wo man draußen allzu bereitwillig die Schalullen für uns öffnet. 8 2 —— Das neue belgiſche Memorandum. Der Wehrminiſter hält ſeine Bemerkungen aufrecht. O Brüſſel, 25. Juli. Die belgiſche Regierung ließ dem deutſchen Geſandten von Keller ihre Antwort auf die letzte deutſche Note zur Broqueviller Affäre zugehen. Die ſehr Furz geſaßte Antwortnote hält den Standpunkt der bel⸗ ziſchen Regierung weiter aufrecht. Wenn Deutſch⸗ and auf dieſe belgiſche Note nicht mehr antwortet, nimmt die belgiſche Regierung an, daß ſie dann das letzte der König“ zuriefen. 2 5 Work zu dieſer An zelegenheit geſprochen hat. 1 1 fen gefangen genommen wurden. gemeig mung in Tſinatau iſt ſo erbittert, daß den avaniſchen Be⸗ Aus dem In⸗ und Auslanve. Hörſing tritt vom Oberpräſidentenpoſten zurück. Magdeburg, 25. Juli. Auf der Reichstagung des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold erklärte Oberpräſident SGorſing, daß er ſich nach Rücksprache mit Miniſterpräſident Braun und Innenminiſter Greſzinſki entu,loſſen habe, von dem Poſten des Oberpräſidenten der Provinz Sachſen zu⸗ rückzutreten, um ſich in Zukunft allein den Angelegenheiten des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold widmen zu können. Reichskanzler Marx aus dem Reichs banner ausgetreten. Berlin, 25. Juli. Reichskanzler Dr. Marx hat in folgendem Schreiben an den Bundesvorſtand des Reichs⸗ banners ſeinen Austritt aus dem Reichsbanner mitge⸗ teilt:„Mit Rückſicht auf verſchiedene Vorkommniſſe der letzten Zeit, insbeſondere auf die Kundgebung des Vor⸗ ſtandes des Reichsbanners an den republikaniſchen Schutz⸗ bund in Wien, die eine unberechtigte Einmiſchung in die politiſchen Verhältniſſe des befreundeten Oeſterreichs und eine ſchwere Herabſetzung und Beleidigung der Bundes⸗ regierung enthält, erkläre ich meinen Austritt aus dem Reichsbanner.“ Die der Zentrumspartei angehörenden führenden Mitglieder des Reichsbanners ſind zu einer Be⸗ ſprechung im Laufe dieſer Woche nach Berlin berufen worden. a 8 Die Wirtſchafts⸗Verhandlungen mit Frankreich. Paris, 25. Juli. Wie der„Matin über den Stand der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen zu berichten weiß, erſtrecken ſich dieſe gegenwärtig auf ein weite res Gebiet als urſprünglich vorgeſehen war. Die von den Parlamenten der beiden Regierungen erteilten Vollmachten hätten die Erweiterung der zwiſchen den beiden Delegationen ausgetauſchten Warenlrſten er⸗ möglicht, für die franzöſiſcherſeits der Minimal⸗ tarif und deutſcherſeits eine Verminderung des all⸗ 5 gemeinen deutſchen Zolltarifs vorgeſehen ſei. Während die bisherigen proviſoriſchen Abkommen ſich nur auf unge⸗ fähr ein Achtel des Warenverkehrs zwiſchen Deutſchland und Frankreich beſchränken, ſolle das neue Abkommen die geſamten ausländiſchen Waren, abgeſehen von eini⸗ gen Problemen zweiter Ordnung, umfaſſen. Die Ab⸗ machungen würden, wenn ſie zuſtandekämen, ihre Rücck⸗ wirkung auf den franzöſiſchen Zolltarif nicht verfehlen und erkennen laſſen, wieweit eine wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich möglich ſei. Es ſei noch vollkommen unbeſtimmt, ſchließt das Blatt, wann die Verhandlungen abgeſchloſſen würden, man müſſe aber damit rechnen, daß der Abſchluß erſt zum 1. September erfolge. Die beiden Delegationen hüllten ſich in größtes Stillſchweigen. a Vertragsbruch der Regierungskommiſſion des Saargebietes. Saarbrücken, 25. Juli. Die Regierungskommiſſion f des Saargebietes verfügte die Exterritorialität nicht nur für die Bahnſchutztruppen, ſondern für ſämtliche das Saargebiet durchziehenden alliierten Truppen und Einzel⸗ militärs, obgleich der Verſailler Vertrag jeglichen Militär⸗ dienſt im Saargebiet verbietet und ſomit aus logiſcher Fol⸗ gerung auch der Durchzug für Militär irgendwelcher Na⸗ ftlonalität durch das Saargebiet verboten iſt. In einem Artikel klagt die„Saarbrücker Landeszeit eng“ die Regie⸗ rungskommiſſion des Bruches des Verſailler Vertrages an und läßt ſich über die vergebliche Hoffnung der S aar⸗ bevölkerung aus, daß der Völkerbund endlich in dem ihm 3 Gebiete dem Völkerrecht zur Geltung ver⸗ e. N Schwere japaniſch⸗chineſiſche Zuſammenßöſte in Tfingtau. Tae ntſin 25. Juli. In den letzten Tagen haben in Tſingtau wiederholt Zulammenſtöße zwiſchen chineſiſchen und japaniſchen Soldaten ſtattgefunden. Den erſten An⸗ laß boten Rikſchas⸗Kulis, die wegen der Paßgebühren mit japaniſchen Soldaten in Konflikt gekommen waren. Chineſiſche Poliziſten unterſtützten die Forderungen der Kulis, wobei es zur erſten Schießerei fam. Mehrere Po⸗ liziſten wurden verwundet. Einige wurden von den Japa⸗ nern feſtgenommen, wogegen wieder chineſiſche Soldaten eeinſchritten. In den Außenvierteln von Tſingtau kam es zwiſchen Chineſen und Japanern zu regelrechten Kämpfen, in deren Verlauf einige japaniſche Soldaten von Chine⸗ Die allgemeine Stim⸗ hörden die Freilaſſung der gefangengenommenen Soldaten mißlang. Verworrene Wege 10 Noman von H. Sturm (Nachdruck verboten) 19 Ich ging wieder ins Kinderzimmer zurück Aus der Halle unten tönte das Sprechen der Damen, dazwiſchen lautes Männerlachen, eine etwas heiſere, gutmütige Stimme Bald kam Gerda zurück: „Iſt das aber ein luſtiger Onkel! So ein rundes, rotes Geſicht!“ Sie beſchrieb mit ihren Aermchen einen ganz un⸗ glaublichen Kreis in der Luft.„Ja, und er hat auch geſagt, ich darf heute miteſſen und nach dem Eſſen noch eine Weile aufbleiben!“ ſchloß ſie triumphierend i Ich geufzte ein wenig. Nun mußte auch ich an der Tafel teilnehmen Ich hatte gehofft um Gerdas willen. die ſeit ihrer kleinen Erkältung immer noch etwas früh zu Bett ging, hinweg bleiben zu dürfen. 5„Mutter Timm, iſt es nicht zu viel für Gerda?“ fragte ich ſchüchtern Ich wollte doch mein Heil verſuchen. 8 Ich denke nicht— das Kind iſt ja ganz munter!“ meinte ſie ruhig. 3 5 Die alte Frau ſah mich forſchend über die Brille an. Dann ſchüttelte ſie lächelnd den Kopf. f „Aber Kind, wer wird ſich denn ſo feige vor was drücken wollen? Das Leben geht doch nach weichen wir ihm heute aus, erreicht es uns meren deſto ſicherer Rur immer ruhig Blut und ein gut Gewiſſen.“ Sie nickte mir noch zu und verſenkte ſich dann wieder in ihre Arbeit. ſprechen, hinweg ö Die Anterſuchung der Wiener Vorfälle. Wien, 25. Juli. Die große Nonferenz aller ſozial⸗ demokraliſchen Abgeordneten, Bundesräte und Bezirks⸗ obmänner ganz Oeſterreichs iſt hier zuſammengetreten. Sie tagt unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oeffentlichkeit. Der ſozialdemokratiſche Abend mißt ihr eine ganz be⸗ ſondere Bedeutung bei. Nach ihm ſollen die parlamenta⸗ riſchen Belange, die jüngſten Juliereigniſſe, wofür eine parlamentariſche Unterſuchung gefordert werden ſoll, fer⸗ ner die inneren Angelegenheiten der Partei, beſonders Organiſationsfragen zur Vermeidung der Ueberraſchung der Arbeiterpartei durch ähnliche Ereigniſſe wie die letzten ſowie die Möglichkeit von Neuwahlen erörtert werden. Neue Entlaſſungen deutſcher Arbeiter auf polniſchen Gruben. Nybnik, 25. Juli. Trotz entgegenſtehender Nachrich⸗ ten werden die Entlaſſungen deutſcher Arbeiter auf pol⸗ niſchen Gruben fortgeſetzt. Auf der Dubenſkogrube iſt erneut 60 Arbeitern gekündigt worden, die ſchon jahre⸗ lang auf der Grube beſchäftigt ſind und in der Haupt⸗ ſache der deutſchen Minderheit angehören. Aufhebung der ukrainiſchen kommuniſtiſchen Partei in Polen. Warſchau, 25. Juli. In den beiden letzten Tagen 1 U 1 führten die polniſche politiſche Partei eine umfaſſende Anterſuchung gegen das ſogenannte Zentralkomitee der kommuniſtiſchen Partei in der polniſchen Ukraine durch, die die Aufhebung dieſer Organiſation im Gefolge hatte. Es wurden im ganzen 19 Perſonen verhaftet. Die Or⸗ ganiſation hatte ihre Hauptzentralen in Lemberg und in Warſchau, wo große Mengen von Schriften und alle Art techniſcher Proragandamittel geſunden wurden. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt auch die Verhaftung des Mit⸗ arbeiters der Minderheitenzeitſchrift„Natio“ Ario im Zuſammenhang mit der Aufhebung dieſer Organiſation erfolgt. Ario war Ukrainer und hat anſcheinend mit der liquidierten urkrainiſchen Partei in Fühlung geſtanden. Aus dem badiſchen Lande. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim wertet 20 Prozent auf. Mannheim, 25. Juli. Die Städtiſche Sparkaſſe Mannheim erhöht den geſetzlichen Aufwertungsſatz von zwölfeinhalb Pro'ent des Goldmarkbetrages der Spar⸗ guthaben auf 20 Prozent, da die vorhandene Teilungs⸗ maſſe— insbeſondere weil die Ausfälle bei dem aufge⸗ werteten Hyrotheienforderungen der Sparkaſſe geringer waren als urſprünglich erwartet— dieſer Höherauf⸗ wertung geſtattet.. f Mannheim.(Auf der Straße vergiftet.) Auf dem Amtsgericht ſollte gegen den 54 Jahre alten Gipſer Adolf Agler wegen Erregung öffentlichen Aerger⸗ niſſes verhandelt werden. Beim Aufruf meldete ſich der Angeklagte nicht, dagegen meldete ein Schutzmann, daß auf der Bank vor dem Amtsgericht ein älterer Mann ein Fläſchchen ausgetrunken habe, das offenbar Gift enthielt. Der Mann, der mit dem Angeklagten identiſch iſt, wurde ins Krankenhaus gebracht. Mannheim.(Zuchthaus für einen Taſchen⸗ dieb.) Mit 16 Jahren fing der jetzt 25 Jahre alte Gärtner Wilheelm Friedel von hier das Stehlen an und mit 21 Jahren kam er ſchon ins Zuchthaus. Wie er es ſchon früher in Mannheim und auch in Hamburg getan hatte, ging er an und in gut beſuchte Ladengeſchäfte und holte den Damen die Geldbeutel aus der Manteltaſche. In 30 von ihm zugegebenen Fällen übte er vom 15. No⸗ vember ds. Irs. bis 30. April ds. Irs. mit Erfolg ſein Handwerk aus und erbeutete Beträge bis zu 85 Rm., insgeſamt rund 800 Rm. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht beſtritt der Angeklagte, Mitarbeiter ge⸗ habt zu haben. Entſprechend dem Antrage des Staats⸗ anwaltes erkannte das Gericht auf 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Schwetzingen.(Immer wieder das alte Lied.) Die Lo omo joheizerswitwe Frau Paula Müller wollte trotz Warnung auf den ſchon in Gang befindlichen be⸗ ſchleunigten Perſonemug aufſpringen. Sie rutſchte dabei aus und geriet unter den fahrenden Zug, wobei ihr der rechte Fuß bis zum Knöchel abgefahren wurde. Außer⸗ dem erlitt die Frau ſchwere Quetſchungen am linken Fuß. Es war okort äretliche Hilfe zur Stelle. Man verbrachte die Peruns ing Seidelßerger Krankenhaus. Eine ſtrahlende Helle tam mir aus ihrem Zimmer ent⸗ gegen, ſämtliche elektriſche Flammen waren angedreht. Sie ſelbſt ſtand vor dem hohen Spiegel und betrachtete ſich aufmerkſam. Ein frohes, zufriedenes Lächeln lag um ihren. Mund, die Augen blickten ſtrahlend friſch, wie ich die immer ein wenig ſchläfrige Dodo noch nie geſehen. Was für ein Zauber lag doch in der Liebe, wie konnte ſie einen Menſchen verändern in kurzer Zeit! Dodo hatte ſich bereits umgezogen Ein blaßblaues Voilekleid Der Eindruck, den ſie auf mich machte, freute ſie ſichtlich Herzlich nahm ſie meinen Glückwunſch auf, küßte mich und plauderte lebhaft von der Reiſe, von ihrem Schatz, was er da, was er dort geſagt, wie ſie ſich kennen und lieben gelernt. Eine lange, etwas romantiſche Geſchichte. Als wir noch plauderten, ging die Tür vom Nebenzim⸗ mer auf und Lulu kam herein. Mich ſah ſie gar nicht, oder tat wenigſtens ſo. Sie ſtürzte auf die Schweſter los. „Aber nein, auch das noch!“ Ihre Stimme zitterte; ſie weinte faſt.„Schon wieder das gleiche Kleid. Meine Toi⸗ letten nimmt ſie mir auch noch weg! Iſt's nicht genug, daß du mir den Bräutigam fortgeſchnappt haſt!“ „Ich dir?“ Dodo fuhr auf.„Du haſt dir alle Mühe ge⸗ geben, ihn mir abſpenſtig zu machen. So war die Sache. — Ach, was echauffiere ich mich— zum Glück iſt's dir nicht gelungen. Und was du mir borwirfſt, hat keinen Sinn, du weißt es ſelbſt.“ ſchloß ſie ruhig. 5 „Keinen Sinn! Hatte ſich Iwan nicht viel mehr mit mir abgegeben alle die Zeit her? Und dann plötzlich eines Abends verlobt er ſich mit dir. Zum Lachen. Natürlich im Dunkeln— anders konnte es ja nicht paſſieren. Da hat er eben dich für mich gehalten. Das machen dieſe verwünſchten, gleichen Kleider! Aber ich habe mir geſchworen: nie wieder! nie wieder!“ Sie zog und zerrte an ihrem Kleid, das dem Dodos aufs Haar glich Die Einſätze krachten, die Nähte riſſen, bald war es abgeſtreift. Dann ballte ſie den leichten Stoff zu einem Knäuel zuſammen und warf ihn mitten ins Zimmer. Entſetzt wandte ich mich nach der Tür, ich wollte gehen. Sie hielt mich mit feſtem Griff zurück: „Nein, nein, bleiben Sie nur, kleine Heiligel Machen Sie nicht ſo erſchreckte Augen, Ihnen tue ich ja nichts. Aber es ſchadet aar nichts wenn Sie aleich mal reinen Mein ein⸗ f Ladenburg.(Ein widerſpenſtiger Selbſt⸗ f mörder.) Ein lediger junger 8 5 . ann brachte ſich eine Schnittwunde am Halſe bei und wehrte ſich gegen die Hilfe des herbeigerufenen Arztes. Der junge Mann wurde nach Anlegung eines Notverbandes nach Heidelberg ver⸗ bracht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Heidelberg.(1 Jahr 6 Monate Zuchthaus für einen Sittlichkeits verbrecher.) Der 82 Jahre alte, wegen gleichen Delikts ſchon ſchwer vorbe⸗ ſtrafte Bauarbeiter Adam Brödel aus Thaleiſchweiler (Pfalz) wurde wegen zweier Sittlichkeitsverbrechen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Schönau.(Unfall.) Der beim Elektrizitätswerk beſchäftigte Lehrling Alfred Bund ſtürzte bei der Vor⸗ nahme von Inſtallationsarbeiten vom Heuſtock herunter und zog ſich Verletzungen im Rücken zu. Karlsruhe.(Schwere Schlägerei.) Eine Schlägerei entſtand abends in einem Hauſe in der Blücher⸗ ſtraße. Ein 53 Jahre alter verheirateter Maſchinera beiter und ein 35 Jahre alter verheirateter Hafenarbeiter hat⸗ ten Auseinanderſetzungen, die zu einer Schlägerei aus⸗ arteten; hierbei benutzte der Maſchinenarbeiter ein Sei⸗ tengewehr, und brachte ſeinem Gegner mehrere Ver⸗ letzungen an Kopf, Bruſt und Oberſchenkel bei. Der Ma⸗ ſchinenarbeiter ſelbſt wurde ebenfalls verletzt. Beiden wur⸗ den Notverbände im Städtiſchen Krankenhauſe angelegt. Karlsruhe.(Scheuende Pferde.) Durch Scheu⸗ en eines Pferdes vor einem entgegenkommenden Laſt⸗ auto wurde in der Hagsfelderſtraße in Durlach das Fuhr⸗ werk eines Landwirtes umgeworfen. Die 55 Jahre alte 3 Ehefrau des Landwirts, ſowie deren 26jähriger Sohn wurden heruntergeſchleudert, ohne erheblich verletzt zu werden. Das Pferd wurde ſo erheblich verletzt, daß es getötet werden mußte. Durlach. ſtraße ſtieß am Nachmittag eine Taxameterdroſchke in⸗ folge Bruchs einer Feder gegen einen Baum und wurde erheblich beſchädigt. Die Inſaſſen wurden durch Glas⸗ 5 ſplitter im Geſicht leicht verletzt. ̃ Lautenbach, bei Oberkirch.(Schwerer Motor⸗ radunfall.) Als der Mechaniker Adolf Block von Oberkirch mit ſeinem Motorrad eine Kurve beim alten Schulhaus hier nehmen wollte, platzte ein Reifen. Da⸗ durch wurde er vom Rad geſchleudert, und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. f Kelſterbach.(Unfall beim Grasmähen.) Beim Grasmähen wurde ein junger Mann von ſeinem Mitar⸗ beiter durch einen Senſenhieb ſo ſchwer verletzt, daß ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch genommen werden mußte. 5 Bad⸗Dürrheim.(Durch Exploſion ſchwer brannt) Ein ſchwerer Unfall ſtieß dem Dentiſt Kaiſer Spirituslampve von hier zu. Durch die Exploſion einer ſtand er im Nu in hellen Flammen, ſodaß ihm die Klei⸗ der vom Leibe brannten. Seine Frau, diee ihm zur Hilfe eilte, erlitt ebenfalls erhebliche Brandwunden. Der 4 Mann liegt ſehr ſchwer darnieder, dürfte aber mit dem Leben davon kommen. a Plittersdorf.(Vom Kirſchbaum geſtürzt.) Landwirt Viktor Müller ſtürzte ſo unglücklich vom Kirſch⸗ baum, daß er ſich einen Unterſchenkelbruch und andere Knochenbrüche zuzog. Die gebrochenen Knochen durch⸗ drangen das Fleiſch und reichten in Fingerbreite aus dem⸗ ſelben heraus. N Kleinhüningen.(Schiffsunfall.) Der Perſonen⸗ dampfer der Schleppſchiffahrtsgeſellſchaft Baſel,„Vogel Gryf“, auf dem ſich eine größe Anzahl von Paſſagieren befand, fuhr auf einer Bergfahrt mit dem Bug unter die Deckplanken der Schwimmſchule in Baſel. Nach etwa (Verkehrsunfall.) In der Haupt⸗ 4 2 halbſtündiger Arbeit gelang es, den Dampfer wieder freizumachen, ſodaß er, wenn auch in beſchädigtem Zu⸗ ſtande, die Fahrt fortſetzen konnte. Im Augenblick des Anpralls des Dampfers gegen die Planken der Schwimm⸗ ſchule befanden ſich nur wenige Perſonen, darunter der deutſche Generalkonſul Förſter, dort, die mit dem Schrek⸗ ken davonkamen. Wintersdorf.(Zwei Angehörge der Reichs⸗ wehr zur Fremdenlegion übergetreten.) Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, haben ſich in Win⸗ tersdorf zwei Reichswehrſoldaten, der eine in der Ani⸗ form mit der Nr. 16, der andere in Zivil aufgehalten und ſind am Freitag nachmittag 4 Uhr über die Eiſen⸗ bahnbrücke bei Wintersdorf gegangen und haben ſich bei der Gendarmerie in Roppenheim im Elſaß zur Fremden⸗ legion angeme det. Die Männer hatten ſchwere Akten⸗ mappen bei ſich. Da die Bewachung der Brücke unzuläng⸗ lich iſt. war os den Männern möglich, hinüber zu kommen. deinem geliebten Iwan auf der verſchuldeten polnische Klitſche ſitzeſt, die mit deinem Golde für ne Zeit neu auf lackiert iſt Die Frauen dort das ſind denn doch ganz an⸗ dere als mein kühles, blondes Schweſterchen. Na, ich gönn's dir Dann heulſt du und ich lache.“ Gala f 1 uan! Und nicht mal adlig. Dann „Hm— na, na!“ meinte Dodo nachdenklich.„Nun, fü alle Fälle würde ich mich hübſchmachen heute abend deiner Stelle. Da, ſieh man in den Spiegel. Solch albe Aufregung verſchönt nicht gerade, abgeſehen davon, daß ſi auch ſonſt nichts nützt. Und viel Zeit iſt nicht mehr vo dem Souper.— Wie willſt du fertig werden? Vielleicht 8 borgt dir Mama ihre Jungfer—“ „Ach, Mama denkt doch auch nur an ſich! Zum Schluß, da ſchnappt ſie dir den Iwan noch weg— imſtande iſt ſie's. Es dauerte nicht lange, ſo hatte Lulu ein anderes Klei hervorgeſucht. Dodo ſaß, als wäre nichts geſchehen, be ratend neben ihr, und ich durfte ſie friſteren, pudern un ankleiden wie eine approbierte Kammerfrau a „Was Sie für leichte Hände haben, Fräulein!“ meint Lulu ſogar anerkennend.„Wirklich! Und ſogar Geſchm Die Friſur ſteht mir viel beſſer als die alte.“ Aus Nah und Fein. Der Dammbruch der Schwarzen Elſter. Salle, 25. Juli. Der Dammbruch der Schwarzen El⸗ ſter bei Mückenberg iſt trotz aller Bemühungen von Ar⸗ beiterſchaft und Reichswehr noch nicht in Ordnung gebracht worden. Das Waſſer ergießt ſich durch die Bruchſtelle mit unheimlicher Gewalt in das tief liegende Land. An der Unglücksſtelle ſind Reichswehrverſtärkungen eingetroffen. Große Mengen Material, Baumſtämme, Sandsäcke, Ma⸗ ſchinen ſind angefahren worden, doch alles iſt bisher ohne nennenswerten Erfolg in dem Rieſenloch verſchwunden. Die unter Waſſer geſetzte Gegend iſt ganz um ihre Ernte gekommen. Die Bevölkerung zeigt ſich darüber ſehr er⸗ regt und übt ſcharfe Kritik an der mangelhaften Inſtand⸗ haltung der Vorländer und der Verzögerung der im vori⸗ gen Jahre beſchloſſenen Elſterreſtaurierung. Das Ge⸗ ſetz zur Reinhaltung der Schwarzen Elſter, durch das die Fabriken gezwungen werden ſollen, mindeſtens 80 Prozent der Reinigungskoſten zu tragen, weil ſie durch ihre Ab⸗ wäſſer die Verſchlammung und die verhängnisvolle Ver⸗ flachung des Flußbettes verſchuldet hahen, ruht immer noch in den Ausſchüſſen des Landtages. Der Verhand zur Reinhaltung der Schwarzen Elſter war infolge Geldman⸗ gels auch nicht in der Lage, durch Ankauf von Baggern das Elſterbett auszuräumen. Schachtunglück auf Zeche Auguſta⸗Victoria. l Düſſeldorf, 25. Juli. Der neue Schacht 3 der Zeche Auguſta⸗Victoria brach, wahrſcheinlich infolge Bruchs der Tübing⸗Säule, mit der der Schacht in der Schwemmſand⸗ ſchicht eingebaut war. uſammen. Schachtturm und Förder⸗ gerüſt ſind verſackt. Die von Schacht 3 nach den alten Schachtanlagen 1 und 2 ſtrömenden Waſſer und Schlamm⸗ maſſen haben die Hauptverbindungsſtrecke teilweiſe an⸗ gefüllt und ſind dann zum Stillſtand gekommen, ſo daß anzunehmen iſt, daß ſich der Weg nach Schacht 3 von ſelbſt zugeſtopft hat. Es gelang die auf den Schachtanlagen 1 und 2 arbeitenden Leute bis auf fünf Bergleute zutage zu holen. Die Arbeiten zur Befreiung der noch Eingeſchloſ⸗ ſenen ſind im Gange, doch ſind ſie nach einer Mitteilung des Oberbergamts in Dortmund als tot anzuſehen. In der Nacht haben ungefähr 1000 Arbeiter unter Führung ſachverſtändiger Mannſchaften an der Bergung gearbeitet, aber vollkommen erfolglos. Sochſtätten.(Verhütetes Anglü d.) Ein ſchwe⸗ res Unglück wurde durch die Wachſamkeit des Zugperſo⸗ nals eines Güterzuges verhütet. Oberhalb der erſten Al⸗ ſenzbrücke ſpielte die fünf Jahre alte Elſe Dindorf ah⸗ nungslos auf dem Bahngleiſe, als der 6 Uhr fällige Güterzug heranbrauſte und das Kind zu zermalmen drohte. Der Geiſtesgegenwart und raſchen Entſchloſſenheit des Zugperſonals iſt es zu verdanken, daß der Zug zum Hal⸗ ten gebracht werden konnte.. Boördt.(Tödlicher Unfalt beim Heuabla⸗ den.) Ein bedauerlicher Unglücksfall ſtieß dem Landwirt und Heuhändler Auguſt Wolf von hier zu. Wolf war mit ſeinem Sohne beim Heuabladen beſchäftigt und ſtieß durch einen unglücklichen Zufall mit dem Kopf in die Spitzen einer Heugabel. Der Verunglückte, der ſieben un⸗ verſorgte Kinder hinterläßt, erlag ſeiner Verletzung nach eineinhalb Stunden durch Verblutung. Heiligenſtein.(Motorradunfall) Am Ortsaus⸗ gang gegen Lingenfeld. ereignete ſich ein Motorradanfall, der noch gut abgelaufen iſt, Ein Zweiſpätter⸗Fuhrwerk von hier wollte an auf der linken Seite haltenden Fuhr⸗ werken vorbeifahren. In dieſem Moment kam ein Mo⸗ orradfahrer mit Begleiter aus entgegengeſetzter Richtung nd fuhr direkt in den Zweiſpänner, wodarch die Fahrer vom Motorrad geſchleudert wurden und das eine Pferd zu Fall kam. Während das Pferd Verletzungen an den Beinen erlitt und das Motorrad beſchädigt wurde, ka⸗ men die Fahrer mit leichteren Hautabſchürfungen daoon. Nierſtein.(Schweres Unwetter.) In den Nachmittagsſtunden ging über unſere Gegend ein Gewit⸗ er nieder, das von wolkenbruchartigem Regen und Ha⸗ gelſchlag begleitet war. Die Regenmaſſen ſtrömten derart nieder, daß das Obſt von den Bäumen abgeſchlagen wurde. Ein einzigartiger Anblick bot während des Un⸗ etters der Rhein. Man glaubte, es ſei ein dichter Nebel⸗ ſchleier gezogen, vom jenſeitigen Ufer war nichts mehr zu ſehen und der Regen peitſchte derart auf die Fluren, daß man glaubte. am brandenden Meere zu ſein. Kleider mit einer Schere aufgeſchnitten wurden. Viernheim.(Vom Fuhrwerküberfahren und ſchwer verletzt.) Das 2 Jahre alte Söhnchen eines Arbeiters in der Bismarckstraße wurde in der Nähe der elterlichen Wohnung von einem Fuhrwerk überfahren und erlitt dabei derartige innere Verletzungen, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Das Rad eines Wagens ging dem bedauernswerten Kind direkt über den Leib. Neckarſteinach.(Gewitterſchäden.) In unſerer Gemarkung gingen ſchwere Gewitter nieder, die in den Fluren beträchtlichen Schaden anrichteten, beſonders auf den Getreidefeldern. Dabei ſchlug der Blitz in der Vor⸗ derburg in die Wohnung des Oberförſters Farney ein, ohne jedoch goßen Schaden azurrichten. Auch im„Schwal⸗ benneſt“ ſchlug der Blitz in eine ſtarke Eiche und ſchälte ſie von oben bis zur Erde. i Das Bürſtadt.(Tödlicher Anglücksfall.) Ajährige Kind der Familie Adrian ſtürzte in einem unbe⸗ wachten Augenblick in einen Kübel ſiedend heißen Waſ⸗ ſers und erlitt dermaßen ſchwere Brandwunden, daß es wenige Stunden nach der Einlieferung in das Kranken⸗ haus verſtarb. Saarbrücken.(Ein Hochofenarbeiter ver⸗ unglückt.) Im Röchlingwerk zu Völklingen wurde ein 21jähriger Arbeiter durch einen Kran zu Tode gedrückt. Unter gleichen Amſtänden und auf derſelben Stelle ver⸗ 1 vor einigen Jahren der Vater des annes. Saarbrücken.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Die 37jährige, von Oberſtein ſtammende Ehefrau des Schuhmachers Karl Petſchel ſtürzte ſich aus dem Fenſter ihrer im vierten Stock gelegenen Wohnung in den Hof und war ſofort tot. Es ſcheint ſich um einen plötzlichen An⸗ fall von geiſtiger Umnachtung zu handeln. i Köln.(Kleideraufſchlitzer und Tinten⸗ ſpritzer.) In den letzten Monaten iſt es wiederholt vorgekommen, daß in einem Kölner Kaufhaus 8 485 eiter wurden mehreren Frauen in den Hauptverkehrsſtraßen und in größeren Kaufhäuſern von bisher unbekannten Per⸗ ſonen die Kleider mittels Tinte und andern ätzenden 1 0 beſpritzt. Die Täter konnten bisher nicht gefaßt werden. i Leipzig.(Mit dem Motorrad in den Tod.) An der Straßenkreuzung Altenbach.— Wurzen ereignete ſich ein folgenſchweres Motorradunglück. Ein Motorrad mit Beiwagen fuhr in ein Laſtautomobil hinein. Der Mo⸗ toradfahrer und ſeine Frau wurden auf die Straße ge⸗ ſchleudert; ſie waren ſofort tot. Das Motorrad wurde ſchwer beſchädiat. Berlin.(Drei Perſonen beim Paddeln ertrunken.) Auf der Havel wurde zwiſchen der Glie⸗ nicker Brücke und Moorlake ein mit drei Perſonen be⸗ ſetztes Paddelboot durch eine plötzliche Boe zum Kentern gebracht. Zwei der Inſaſſen, ein 23jähriger Kaufmann und ein ſiebenzehnjähriges Mädchen ertranken, während ein 18jähriges Mädchen gerettet werden konnte. Breslau.(Giftgaſe im Brunnenſchacht.) In dem Dorfe Lorankwitz ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem vier Menſchenleben zum Opfer fielen. Ein Brunnen⸗ bauer aus Koberwitz war mit zwei Mann zum Ausbau eines Brunnens in die Tiefe geſtiegen. Dort hatten ſich betäubende Gaſe angeſammelt, wodurch die drei Leute be⸗ ſinnungslos wurden und ins Waſſer ſtürzten. Ein vierter Arbeiter, der nachſtieg, konnte ſich mit Mühe wieder her⸗ ausarbeiten, nachdem er noch verſucht hatte, einen der Verunglückten zu retten. Ein fünfter Arbeiter verſuchte ebenfalls in die Tiefe hinabzuſteigen. Ihn ereilte eber dasſelbe Geſchick wie die erſten. Die Verunglückten konn ⸗ ten nur als Leichen geborgen werden. Breslau.(Ein Reichsbahninſpektor we⸗ gen Betruges verurteilt.) Nach zehntägiger Verhandlung wurde vor dem Großen Schöffengericht in dem Prozeß gegen den Reichsbahninſpektor Jurjans, der die Reichsbahnverwaltung um etwa 60 000 Mark geſchä⸗ digt hat, das Urteil gefällt. Jurjans wurde wegen fort⸗ geſetzten Betruges ſowie einfacher und ſchwerer Urkunden⸗ fälchung zu drei Jahren Gefängnis und drei Jahren Ehr⸗ ſverluſt verurteilt. Die Mitangeklagten, Ingenieur Bar⸗ winſki und Kaufmann Brock, wurden wegen fortgeſetzten Betruges zu einem Jahr bzw. neun Monaten Gefängnis, der Holzkaufmann Meja wegen Beihilfe zum fortgeſetzten Betruge zu neun Monaten Gefängnis verurteilt; der Holzkaufmann Sachs murde freigeſprochen. jungen 5 5 5 f Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 26. Juli. 5 Vorſicht! Die Unſitte, gerade zur Erntezeit auf dem Rad Senſe, Sichel oder ſonſtige ſcharfe Gegenſtände mitzuführen, hat heute früh einen bedauerlichen Unfall hervorgerufen. Die Kapellenſtraße durchfuhr ein Rad⸗ fahrer. Kinder ſpielten auf der Straße, er gab Zeichen, erſchreckt ſpringen ſie auf, eins zieht rüber, das andere hinüber, das Unglück iſt geſchehen. Beim herumreißen des Rades erwiſcht der Radfahrer, der in der rechten Hand die ſcharfe Sichel hält, doch noch das Kind, das am Kopfe eine klaffende Schnittwunde davonträgt. Glücklicherweiſe nicht tief. Darum Vorſicht! Nach 8 21 der Straßenverkehrsordnung vom 6. Juli 1926 für Rad⸗ fahrer iſt das Mitnehmen von Gegenſtänden, ſofern ſie ſeine Bewegungsfreiheit beeinträchtigen und Menſchen oder Sachen gefährden, verboten. N 4 Radſport. Der Arbeiter⸗Radfahrerverein Solidarität beteiligte ſich am letzten Samstag u. Sonntag am Stiftungs⸗ feſt des Arb.⸗Radf.⸗V. Neckarau. Die Damenabteilung der Reigenfahrer errang dort bei ſtarker Konkurrenz die Meiſterſchaft im Bezirk. Ferner errang das Mitglied Johann Schmitz im Jugendrennen für auswärtige Starter den 3. Preis. 5 — Buch⸗ und Betriebsführung. Das Reichs finanz- miniſterium teilt mit: Der Reichsminister der Finanzen hat in einem Erlaß vom 7. Juli 1927 nähere Anord⸗ nungen über den Aufbau des Buch⸗ und Betriebsprüfungs⸗ dienſtes ſowie üher die Rechte und Pflichten der Buch⸗ und Betriebsprüfer gegeben. Hierbei hat er darauf hin⸗ gewieſen, daß dem Buch⸗ und Betriebsprüfungsdienſt die große ethiſche Aufgabe obliegt, an der Wahrung der Ge⸗ rechtigkeit und Gleichmäßigkeit der Steuerveranlagung mitzuwirken. Es wird erneut der leider immer wieder auftauchenden Unterſtellung entgegengetreten, als ob die Buch⸗ und Betriebsprüfer in irgendeiner Weiſe an dem Ergebnis ihrer Arbeit finanziell beteiligt ſeien. Den Buch⸗ und Betriebsprüfern wird ein zu vorkommendes und takt⸗ volles Verhalten gegenüber den Steuerpflichtigen zur Pflicht gemacht, gleichzeitig aber der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die Steuerpflichtigen ihrerſeits alles tun, um den Bu 5 i zu erleichtern. Der Erlaß will der Aufgabe dienen, die der Reichsminiſter der Finanzen in ſeiner Rede im Rei hs⸗ 5 tag vom 16. Februar 1927 mit den Worten umſchriebenn hat:„Wir müſſen ſo weit kommen, daß der Buchprüfer nicht als Feind, ſondern als ſachverſtändiger Berater und Helfer wenigſtens der ehrlichen Steuerpflichtigen ange⸗ ſehen wird.“ 5 a —. Die neue Krankenkaſſenverſicherungspflichtgrenze. Angeſtellte mit einem Monatseinkommen von 225 bis 300 Mark waren bisher nicht verpflichtet, einer Kranken⸗ kaſſe anzugehören. Der Reichstag hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 die Erhöhung der Verſicherungsgrenze auf 300 Mark monatlich(Zuſchläge für Frau und Kin⸗ der nicht mitgerechnet) beſchloſſen. Angeſtellte mit einem Einkommen bis zu 300 Mark müſſen alſo vom Arbeit⸗ geber zu dieſem Zeitpunkt bei der zuſtändigen Orts⸗. oder Betriebskrankenkaſſe angemeldet werden, wenn ſie nicht vorher einer Standeskrankenverſicherung beitreten. Der Arbeitgeber hat den Beitragsanteil in Höhe des Pflichtkrankenkaſſendrittels unmittelbar an den Verſicher⸗ ten bei der Gehaltszahlung abzuführen. 8 — Die Erbſchaftsſteuer der Ehegatten. Ueber die Erb⸗ ſchaftsſteuer, die der über dende Ehegatte eventuell zu zahlen hat, ſind noch vielfache Zweifel vorhanden. Die Frage wird geregelt durch in Paragraph 9 des Erb⸗ ſchaftsſteuergeſetzes. Danach hat der überlebende Ehegatte bei einem Erwerbe von mehr als 10000 bis 20000 Mark 2.5 Prozent Erbſchaftsſteuer zu zahlen. Sind jedoch 5 Zeit des Ablebens des Erblaſſers Kinder vorhanden, o wird die Steuer nicht erhoben 3 Wetterbericht vom 26. Juli.. f Die Aeberflutung des Feſtlandes mit ozeauiſchen Luft⸗ maſſen hat Abkühlung bis über 5 Grad gebracht. Zu⸗ nächſt breitet ſich hoher Druck über Süddeutſchland aus. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Heiter, warm und trocken, nur ſchwache Luft⸗ bewegung.. 35 LN Une OU e ee Das tolle Jahr.— Ein friſcher Sommer.— Brummer⸗Kummer. 8 Lian trag bdie 1 Dornröschen.— Die tanzende Milch⸗ 9 kanne.— Die betenden Eishändler. n Das Jahr 1927— wenn man es doch bloß erſt hinter ſich hätte! Ein Winter ohne Schnee und ein Sommer ohne Sonne. Und Tag für Tag Schrecken und Unheil, Sonnen⸗ inſternis, Komeken, Meteorſteine, Brände, Entgleiſungen, Aeberſchwemmungen, Morde über Morde, Revolutiönchen, Gewitter, Erdbeben.. Die alte Frau mit dem Kater auf der Schulter, die Karten ſchlägt und Kräuter braut, hat recht behalten mit ihrer Behauptung, es ſei übel beſtellt um das Jahr 1927. Leider läßt ſich nicht mehr nachprüfen. wann ſie das geſagt hat, und vor allem: wie ſie heißt und wo ſie wohnt. Denn hinterher kann das jeder behaupten. Aber gleichviel: recht hat ſie doch. Unter ſolchen Auſpßzien die Sommerfriſche zu gehen, grenzt an Tollkühnheit. Bleibe zu Haufe und nähre dich redlich! Denn was hat man draußen? Den Regen kann man auch von ſeinem eigenen Balfon aus genießen. Und rüstet man ſich dennoch t Schneeſchuhen, Rettungsring, Faltboot, Blitzableiter, e, 8,. dioſender und Polarzelt aus, ſo geſchieht das doch nur aus Mitleid mit den bedauernswerfen Hotelbeſitzern und habern der Fremdenpenfionate, die ſonſt Pleite machen nen. Und das Mitleid 1 ehrlich! Mehr als hundert, mal habe ich jetzt den Ausruf:„Ach, die armen Gaſtwirte! ren können. Da ſitzen ſie nun mit ihren Vorräten in Lammer und Keller und warten auf Sommergäſte Ind.. (Verzeihung, aber erſt muß der Brummer erlegt wer⸗ en. Er ſchwirrt mir beim Schreiben unausgeſetzt am ügen und Ohren. Wo biſt du, Halunke? Her mit der enklatſche! Warte, Bieſt!— Weg iſt er. Verkriecht elleicht geht er jetzt ſchlafen.) 3 er ſich ungefährdet und kann brummen. Greife ich Alſo:„auf Sommergäſte— und....“ (Brummer ſind kluge Tiere. Sobald ich ſchreibe, 1995 aber ur Waffe, ſo flitzt er in ſein Verſteck. Es iſt zum Verrückt⸗ 1 dies Geziefer iſt kein Kraut gewachſen. Hunde müſſen an der Leine geführt werden. Aber was ſind Hunde gegen Brummer!) Pferde, Kühe, Schafe kom⸗ men im Unwetter um, verſinken im Moraſt, treiben in den Fluten, fallen durch Blitzſchlag.(Aber Brummer nicht. Die mäſten ſich nur und gedeihen üppiglich.) In Berlin ging eine Fabrik von Gummiſchwimmtieren in Flammen auf. Die Würmer hatten Pech. Eine Ueberſchwemmung hätte ihnen nichts geſchadet. In Rom brach der Sumatra⸗ Clefant„Pluto“ einen Stoßzahn, verlor dabei 50 Liter Blut und ſtarb. Sein Kamerad„Romeo“ folgte ihm aus Herzensgram in den Hades.(Brummer aber können weder einen Stoßzahn brechen noch an gebrochenem Herzen ſterben. Sie ſind viel dickfälliger als die Elefanten.) Es iſt nicht nur ein gefährliches Jahr, ſondern einfach ein unheimliches. Man entſinnt ſich noch der verſchiedent⸗ lichen Spukgeſchichten, die ſelbſt Gelehrte aus dem Häus⸗ chen brachten. In Newyork ſchläft ein junges Mädchen ſchon über hundert Tage. Das iſt zweifellos ein Phänomen. Ein Dornröschen im 20. Jahrhundert. Vielleicht tut ſie gut daran, weiterzuſchlafen, bis dies unheimliche Jahr vor⸗ über iſt. Manch einer unter uns würde was darum geben, wenn er ſich wie die ägyptiſchen Könige einbalſamieren laſſen könnte, wenigſtens für einige Jahrzehnte. Ich würde mir das ſehr reizvoll denken, ſo ums Jahr 2000 wieder die Augen aufzumachen und beſchauliche Vergleiche anzuſtellen. Aber wer weiß, ob man ſich dann nicht händeringend nach der„guten alten Zeit von 1927“ wieder zurückſehnte!— Auch jetzt hat es wieder geſpukt. And zwar in Köpenick. Man könnte an den Geiſt dez ſeligen„Hauptmanns“, des Schuſters Voigt, denken. Jedenfalls manifeſtierte er ſich weder in Uniform. noch in Zivil, ſondern in einer— Milchkanne. In der Kolonie„Waldfrieden“ in Köpenick gab es zu nächtlicher Stunde ein verdächtiges Geräuſch, das die ehrſamſten Bürgersleute zähneklappernd aus den Betten fahren ließ. Man rief die ganze Nachbarſchaft zu Hilfe, wappnete ſich mit Aexten, Senſen, Knütteln, Morgenſternen und Windlichten und drang in den Raum ein, in dem man Einbrecher am Werke wähnte. Aber ſtatt des Einbrechers gewahrte man eine Milchkanne, die mit blechernem Getöſe über die Dielen tanzte. Das Ent⸗ ſetzen lähmte alle, die es mitanſahen. Bis ein beherzter Mann die verrücktgewordene Milchkanne am Henkel er⸗ wiſchte und einer zu Tode erſchrockenen Katze, Milchnaſchen nicht die nötige Vorſicht angewendet hatte, die Freiheit wiederſchenkte. Aber ein Spuk bleibt es trotz dem.— Draußen vor meinem Fenſter bemüht ſich der 5— N 2 — gottesdienſte für einen ſchönen Sommer ab. Aber der liebe Petrus will offenbar mit Geſchäftshubern nichts zu tun haben, auch wenn ſie Italiener ſind, mithin alſo An pruch auf beſondere Berückſichtigung erheben. und doch könnte man's den Eismännern ebenſo gönnen wie den Gaſtwirten. Dieſe vortrefflichen Leute mit den weißblauen oder weiß⸗ roten Wagen haben von früher Jugend auf meine Sym⸗ pathie beſeſſen, ſo weit ſie reichliche Portionen austeilten And von jeher beſchäftigte mich das Rätſel: Was macht d Eismann mit dem Eis am Abend, wenn er nicht alle losgeworden iſt.(„Darf er dann alles allein aufeſſen?“ — Uebrigens: Der Brummer 125 ſich zur Ruhe begeben. Schweigen wir alſo, um ſeinen holden Schlummer nicht zu ſtören, damit der Kummer nicht nochmal beginnt. ch und Betriebsprüfern ihre ſchwere Arbeit die beim Bei jah ich des Morgens, daß man mit den Miſtbeetfenſtern zudeckte und war menzüchter deckt des Morgens ſeine wurde ich eines anderen belehrt. kiko) ſind am Tage brennend heiß heimnis, welches dei der Kakteenkultur zu ſehen, wie ſich dieſes unter den jeweiligen ausführen läßt. garten die Freiland⸗(winte die„Veredelungen“ unſerer im; rten, welche mehr e verdienen. den z. B. 1 e un guf kräftigen Unterla Arten, welche Hahnenkamm bar, und wit alle kennen die Fülle der dieſer Kaktee im Januar. Bei allen Veredelungen müſſen Arten verbunden werden. Größte ſcharf geschnittene Pfropfteil ſicherer ruht, empfiehlt es ſich, einen ſtüd und unter den Topf zu zie eines N muß das Veredelungs n Zeit zum Veredeln iſt von dt eine Veredelung wegen eintretender der Ruhezeit in den Wintermonaten nicht hen. Durch Wundſtelle nicht benetzt wird. ſchwierigen Zeit weniger der 2 22 Nadioſchau. ten; 15,30 Uhr: Die Stunde der der Sage und Geſchichte. er ab); 16,30 Uhr: Konzert der Kinder; Bücherſtunde;: Stunde der lertricks, auf der 8 Kafſel⸗Hanau: Die rau; 18,30 Uhr: Otto des Handwerks zu dem Entwur delete 19,30 r: Die Schachſtunde; 20 ergviertelſtunde: ricek⸗Quartett, Prag. Pfeiffer, Kar täts⸗Profeſſor Dr. Das liebe 30 18,45 Uhr: ſchaltungen: 9,15 Uhr: niſche richten: 20 Uhr: Sinfoniekonzert Rolf ſpiel von Raoul Auergpeimer. ö Obſt⸗ und Gartenbau. 8 Kakteenkultur und Veredelung. Von H. Schmidt, ſtaatl.⸗dipl. Gartenbauinſpektor, Deſſau. 5(Nachdruck verboten.) einem Beſuche einer Spezialfirma für Kakteen die Käſten der Kakteen über dieſe umgekehrte Welt, denn der Gemüſe⸗ und Blu⸗ Käſten auf. Doch Gerade die klimatischen Verhältniſſe aus dem Heimatlande der Kakteen(Mso⸗ (das Fenſter darauf) des Nachts kühl(Fenſter ab). Das iſt das große G. und jeder Kakteenfreund ſollte hierauf ganz, beſonders Neben der beſonderen 9297 70 welche uns im Steig⸗ rharten) Kakteen bereiten, ſind im Zimmer kultivierten langſam wachſende Arten en zu ſtrd erer Entwicklung an Chriſtataformen, d. h. die monſtröſen Arten, werden zu keicherer Blüte in jüngeren Jahren veranlaßt. Beſonders btereſſant 8 5 die C 1 d. h. die monſtröſen l ormen haben und ſich auf ſäuliger Unterlage eigenartig ausnehmen. Das von Epiphyllum auf Peireskia iſt 158 leicht dur u emander paſſende auberkeit ite Veredeln Grundbedingung. Um zu erreichen. daß der 3 Faden über das Pfropf⸗ der Druck des Fadens auf tüd möglichſt gemildert werden. Die beſte Zum bis 1 0 dagegen äuln Anwachſen beziehungsweiſe die Verwachſung gelingt im Sommer bei vielen Arten ſchon nach einigen Tagen. Was die Pflege ſolcher Veredelungen anbetrifft, ſo muß beim Gießen beſonders darauf geachtet werden, de und die Pflanze in der Sonne ausgeſetzt iſt. Sendeſtelne Frankfurt a. M.(Welte 428.6). Rittwoch, den 27. Juli: 13 Uhr: Neue Schallplat⸗ ugend: Aus dem Buch inder vom 10. Jahre 17,45 125 ie 18,15 Uhr: 8 von Kaf chwerin: Schwind⸗ ie man leicht hereinfällt; 19 ̊— Stunde des Berufsausbi 5 5 8 e 5 art 2 hechiſc Mu⸗ ur rofeſſor Drevermann; 20, r r e e Mu⸗ R. Das Ard 9 Sendeſteſſe Stuttgart(Welle 379. 7). Mittwoch, den 27. Juli: 15 Uhr: Jugendſtunde. Elſa Köſtlin, Rundfunkorcheſter; 18,15 Uhr: Na mittagskonzert des 5 eſters; 18,15 Uhr: Univerſ ohannen Verwehen, Bonn a. Rh.: ormis: inführungskurſus in die ſpa⸗ prache: 19,45 Uhr: Zeitangabe, Wetterbericht, Nach⸗ es Philharmoniſchen Or⸗ cheſters, Stuttgart: 21 Uhr:„Die große Leidenſchaft“. Luſt⸗ ehr erſtaunt wichtig war Bund und e⸗ beobachten iſt rhältniſſen daß den Vereinen, Dadurch wer⸗ örden Einſicht in die Bu ereine zu nehmen. Der en vor, Veredenn] Zuſammenhang mit 1 roten Blüten 92155 Satz angefügt: beim geſchloſſen teſtens am der Unterlage die Unterlage s während möglich. Das daß die el: Die Stellungnahme ungs⸗ Uhr: Sencken⸗ Empfangs- recht ausge ührt wurde. Außerordentlicher Bundestag des D. J. B. Am Samstag und Sonntag waren die Vertreter des Bundesausſchuſſes des D. F. b der einzelnen Landesverbände zu einem außerordentlichen Bundestag in München verſammelt, der diesmal beſonders da er zum Ausdruck bringen ſollte, daß der die Verbände den Amateurgedanken mit allen Mitteln und wenn nötig, ſogar mit Zwang aufrecht er⸗ halten wollen. Nach ausgede ſchließlich grundſätzlich die Einführung des Amateurſchutz⸗ vertrages einſtimmig angenommen. Der Paragraph 1 des Amateurſchutzvertrages beſagt, ze einen Vertrag mit ihren Landes⸗ perbänden abſchließen. die e bekannt ſein müſſen, die die Vereine unbeding Paragraph 2 verpflichtet die Vereine, 8 alle Anhaltspunkte über die Erwerbsverhältniſſe der Spie⸗ ler vorzulegen. Paragraph 3 nter eſtattet den Fußballbe⸗ e zu aragraph 4 endlich ſieht für die Nichteinhaltung der Beſtimmung ſtrengſte Beſtrafun⸗ Verletzung der Amateur⸗ eſtimmungen vorgeſehenen Strafen, verhängt werden. Im der Annahme des Amateur⸗Schn die außer den bei verbandes wurde den Paragraph 69 der Satzungen fo „Vereine ſind zur Teinaßm Zerbands⸗ und Bundesſpielen nur berechtigt, wenn ſie einen Schutzvertrag zwiſchen Verband und ben. Der Amateur⸗Schutzvertrag muß ſpä⸗ 1. September 1927 von den Verbänden mit den Vereinen abgeſchloſſen ſein.“ Hat Dempſey nach den Regeln gefochten? Streit der Kampfrichter. Matheſon, einer der Kampfrichter in dem Kampf Dempſey— Sharkey, wird an die Borkommiſſion berichten, daß Shartey durch einen Tiefſchlag lampſunſähig gemacht wurde. Deshalb müſe Dempſen disqua ii jert werden. Der unparteiſſche O'Sullivan teift hierzu mit, daß der Schlag SZsck Derfps ed kampfgerecht erteilt wurde. Er gibt aber zu, daß Sharkey vor einer Nieder ade mehrmals Tiefſchläge erhalten habe, die aber nicht ablichtlich und nicht regelwidrig geweſen ſeie. Eine olſi iel le Zeitlupenaufnahme des Borkampfes, die ſetzt Vertretern der Preſſe vorge ührt wurde, zeigt, daß den beanſtandete Schlag Dempſeys offenbar ganz regel⸗ B. und die 9 Ausſprache wurde zu erfüllen haben. dem Landesverband elege ett. der einzelnen e an reinen ab⸗ 8. 8.* Aus der Flugwell. Abbruch des Junkersrekordverſuchsfluges. 5 Deſſau, 23. Juli. Der Rekordverſuchsflug der Jun⸗ kers W' 33 mußte kurz vor Mitternacht unterbrochen wer⸗ den. Die beiden Flieger ſaßen ſich infolge Moforſchadens genötigt, zwiſchen Delitzſch und Leipzig eine Notlandung vorzunehmen. Dabei wurde der Apparat leicht beſchä⸗ digt. Die Flieger blieben unverletzt. f Levine baut ein neues Ozeanflugzeug in Frankreich. Paris, 23. Juli. Der amerikaniſche Ozeanflieger Le⸗ vine, der mit dem Franzoſen Drouhin einen Trans- ozeanflug Frankreich— Amerika vorbereitet, erklärte 19581 gegenüber dem Vorſitzenden der Heereskommiſ⸗ ion und der 5 Gruppe für Flugweſen, General Girradt, daß er gegenwärtig in Frankreich ein neues Flugzeug bauen laſſe, das für einen Transozean⸗ flug noch»eigneter ſei und mindeſt-⸗ 2000 Klim. mehr . jönne, als die Columbia. der R lug werde aum vor zwei bis drei Wochen ſtatlſinden können. — 2—— Börſe und Handel. Marktberichte vom 25. Juli. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Penn verlangt und bezahlt: Neue Kartoſſeln, inl. 7 dis 9 Wirsing 15 bis 48! Weißkreut 12 bis 15 Rotkraut 20 bis 25 Grune Erbſen 20 bis 25. Grüne Bohnen 20 bis 35; Blumenkohl, Sta 20 bis 70; Karotten, Büschel 8 bis 8; Gelbe Rüben 7 bis 12; Rete Rüben 8 bis 12 Spinat 30 bis 40; gwiedeln 8 bis 13 Knoblauch, Stüc 5 bis 12;. Stück 10 bis 12: Kopfſalat, Stück 8 bis 18; Endivienſalat, Stück 10 bis 18; alatgurken, Stück 30 bis 60; e Stück 2 bis 4; Kohlraben, Stück 6 bis 12; Mangold 12 bis 15; Rettich, Stück 5 bis 13; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Peterſilie, Büſchel 3 bis 8; Sellerie, Stück 20 bis 25; Tomaten 30 bis 50: Piz 30 bis 40; Steinpilze 40 bis 60; Aepfel bis 50; Birnen 30 bis 35: Kirſchen 40 bis 70; 5 40 bis 50: Johannisbeeren 25 bis 28; Sta⸗ helbeeren 30 bis 35; Pfirſiche 50 bis 65: Aprikoſen 85 bis 100: Himbeeren 50 bis 60; Süßrahmbutter 200 bis 230; Landbutter 160 bis 180; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 8 bis 16 Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 600; Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Web ge⸗ ſchlachtet, Stück 300 bis 650; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 140: Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1400; Rindfleiſch 120: S weinefleiſch 110 Kalbfleiſch 130; Ge⸗ Fa 70 Rehragout 90; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung war ſteti bei guter Nachfrage nach naher Ware. In neuer Ware i das Geſchäft ſowohl in Wintergerſte als auch in neuem Roggen noch vollſtändig unentwickelt. Man nannte: Wei⸗ en, ausländiſcher 30,50 bis 32,50, Roggen, ausländiſcher 6 bis 26,50, Hafer, ausländiſcher 23 bis 24, Futtergerſte 23 bis 24,50, Mais mit Sack 19,25, Weizenmehl, Spezial Null, 40, Brotmehl 32 8 36 bis 37,50, Kleie 12,75, Biertreber mit Sack 5,50 bis 15,75, Raps, neuer 36 bis 37; alles in Reichsmark pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviezmarkt. Für den Schlachtvieh⸗ markt am Montag betrug der Auftrieb: 256 Ochſen, 167 Bullen, 264 2 323 Färſen, 582 Kälber, 58 Schafe, 2979 Schweine. 3 5 wurden pro 50 Kilo e in Reichsmark: Ochſen 61 bis 63, Bullen 52 bis 56, Kühe 50 bis 54, Färſen 62 bis 64, Kälber 76 bis 805 Schafe 40 bis 48, Schweine 60 bis 62.— Marktverlauf: mit Großvieh miltelmäßig, geräumt; mit Kälbern mittel⸗ mäßig, ausve tt mit Schweinen lebhaft, geräumt. — 2— Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. 1 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. bringe hiermit zur öffentlichen Kenntnis, d am eng 2 Ag 192 die 8 Seckenheim begangen wird, ob alle mit Tabak bepflanzten Grundſtücke angemeldet ſind. Zu dieſem Zweck ſind bis zum genannten Tage die Tabakgrundſtücke an den kurzen Seiten mit einem a Peel zu verſehen, auf welchem deutlich lesbar der volle Rame des Pflanzers zu leſen iſt. Seckenheim, den 26. Juli 1927. Der Bürgermeiſter: J. V.: Treiber. i Suldb. Eis- und Verkaufsgenoſſnſchuſ. Einladung zu einer außerordentlichen Generalberſammlung am Saustag, den 6. Auguſt, abends 8 Ahr in der„Noſe“. Tagesordnung: Neubau eines Wohnhauſes. Sonſtige Wünſche und Anträge. Der Vorſtand. Sammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſ chaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. „Die Fäſſer für den beſtellten Apfelwein ſind in gutem Zuſtande bis Freitag nachm. im Lager abzuliefern. Beſtellungen auf dieſe Sendung werden bis Freitag Abend ent⸗ gegengenommen. 5 Im Lager vorrätig: Luzerne, Rotklee, Saatwichen, Senf, Garbenſtricke, ee Wagenſeile, Hafer, Hafermellaſſe, Kübenſchnitzel. Eine gute Milchzentrifuge zu verkaufen. Jurnperein 1898 Feenbein. Die Trommelballabteilung unſeres Vereins (Gau⸗ und Gruppenmeiſter 1927) beteiligt ſich am Sonntag, den 31. Juli an den Kreisſpielen in Pforzheim um die bad. Meiſterſchaft. Ich erſuche deshalb die Spieler der beiden Trommelballmannſchaften, ſich zu einem nochmaligen Generaltraining am Mittwoch Abend 7 Ahr einfinden zu wollen. Sämtliche Geräte und Turnerpäſſe ſind mitzubringen. Der Spielwart. Ein⸗ un Derſiauf landmiriſch. Bedarisartiftel. Empfehle: Mehl, Futtermittel, Sämereien, Wagen⸗ und Lederfett, Speiſe⸗ und Viehſalz. Getreide wird zum höchſten Tagespreis gekauft. Oswald Seitz. , rar l. Daneadet in großer Auswahl D pon Mk. 90.— n mit Garantie, bel bequemer Teilzahlung Wochenrate von Mk. A.- an. Ebenso Nähmaschinen„Junker& Ruh“ Südd. Fahrrad- Versandhaus Wünelmstr. 32 und Hauptstr. 103 Auskunft im Lager. Der Vorſtand. 25 Empfehle: frag. und dereemäher Hack und Häulelahüge. und zur Ernte die bekannten Kaltebach-Schlepprechen sewie Anhaubleche. Ferner Fahrräder u. 70. Fahrradsehläuehe sowie alle sonstigen Ersatzteile. Besichtigung meines großen Lagers, ohne Kaufzwang, erbeten. Ludwig Lochbühler, Hauptstr. 143. Lediger Vorarbeiter l ſucht Feinſte mübl. zimmer Züßraßm⸗ mit Verpflegung. Täglich prima zu verkaufen. Schloßſtr. 45. Garben- Bünder zu verkaufen. ſleorg Nöler. 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