2. Jübrlang Bezugspreis! Für den Monat Auguſt 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. 5 25: Der Wiener Gemeinderat hat nach einer unge⸗ heuer erregten Sitzung, die faſt 15 Stunden dauerte, morgen gegen 7 Uhr die Vorlage über die Gemeindewache angenommen. Die nach den Unruhen geſchaffene Gemeinde⸗ polizei wird alſo von nun an neben der Bundespolizei bei⸗ behalten werden. zs: Die engliſche Preſſe äußert ſich über die Ausſich⸗ ten der Genfer Flottenkonferenz ſehr peſſimiſtiſch. Die engliſchen Vorſchläge könnten nicht der Ausgangspunkt neuer Verhandlungen ſein, ſondern ſie ſeien Englands letztes unabänderliches Angebot. z: Im Arbeitszimmer des Miniſterpräſidenten Bra⸗ tianu iſt eine Höllenmaſchine entdeckt worden. — „ Die Genfer Kriſe. * Die engliſchen Vorſchläge unannehmbar. 5 O London, 30. Juli. ö Wie aus Waſhington gemeldet wird, konferierte geſtern Staatsſekretär Kellogg den ganzen Tag mit den führenden Männern der amerikaniſchen Marine über die Genfer Seeabrüſtungskonferenz. Die Beſprechungen ſtan⸗ den unter dem Eindruck einer erneuten Erklärung des Präſidenten Collidge, daß auch die letzten engliſchen Vor⸗ ſchläge in Genf für Amerika unannehm bar ſeien. Die japaniſchen Korreſpondentenberichte aus Genf lauten ſehr peſſimiſtiſch. Die japaniſche Re⸗ gierung will für den Fall des Konferenzabbruchs in Genf ihrerſeits eine Erklärung veröffentlichen, die Japans po⸗ ſitive Mitarbeit am Seeabrüſtungswerk beweiſen und ſchließlich klarlegen ſoll, daß Japan für den Konferenz⸗ abbruch nicht verantwortlich zu machen ſei. In Londoner Völkerbundskreiſen verfolgt man mit ernſteſter Spannung die letzte Phaſe der Gen⸗ fer Konferenz. Man betont, daß es ſich wohl nicht um eine Völkerbundskonferenz handelt. Jedoch wird die Welt dieſen Anterſchied überſehen und einen Konferenzabbruch 3 als ein neues Fiasko des Völkerbundes brandmarken. Die Daily Mail bereitet heute ſchon das klägliche Ende der Genfer Konferenz mit dem Hinweis vor, daß die engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen durch Genf nicht ernſtlich beeinträchtigt werden können. Paris rechnet mit einem Fiasko. In Pariſer politiſchen Kreiſen rechnet man all⸗ gemein mit einem Fiasko der Seeabrüſtungskonferenz, das man hier aus wohlbe“annten Gründen mit ſichtbarer Genugtuung begrüßen würde. Der„Temps“ gibt ſeiner Meinung über die neuen engliſchen Vorſchläge dahin Aus⸗ druck, daß ſie ſich nicht merklich von den Bedingungen unterſcheiden, die die enaliſch⸗japaniſche Einigung ermög⸗ lichen. Es wäre überraſchend, ſo ſchreibt der„Temps“, wenn die Vereinigten Staaten ſich dieſen Vorſchlägen anſchließen würden, die im Gegenſatz zu den amerikani⸗ ſchen Intereſſen ſtünden. Ueber die etwaſgen Folgen eines Fiaskos meint das Blatt ſchon jetzt, hätten die gegen die Genfer Verhandlungen eingeleiteten Polemiken eine gewiſſe Mißſtimmung zwiſchen London und Waſhington geſchaffen. Es ſei nicht anzunehmen, daß man in Waſhing⸗ ton einen Fehlſch'ag der Genfer Konferenz leichthin auf⸗ nehmen werde, da die Po'i ik des Präſidenten Coolidge dadurch einen ernſtlichen Schlag erlitt und das Haupt⸗ ziel ſeiner Initiative durch eine ſtändige Verringerung der Seeſtreitkräfte Erſparniſſe zu machen. nicht erreicht worden wäre. Man könne nicht in Zweifel ziehen, daß England mit ſeinem Vorſchlag nur die Wahrung ſeiner Sicherheit im Auge habe und ſeine allgemeine Politil nur friedlichen Zielen diene. Das Journal des Debat⸗ wirft die Frage auf, ob man in Genf eine Abrüſtungs⸗ konferenz zur See oder nicht vielmehr der verzweifel⸗ ten Bemühungen einer alten europäiſchen Marine bei⸗ wohne, den Anſprüchen eines jungen Volkes zu entrinnen. Amerika ſei voller Illuſionen durch ſeinen Reichtum und erſtrebe eine Neuordnung der Dinge, ohne Rückſicht auf die erworbenen Rechte der alten Welt. Es trage nicht den Opfern Rechnung, die eine Nation auf ſich genom⸗ men habe, um ein Kolonialreich zu erwerben, deſſen Erbſchaft verlocke. Die Kriſe in Moskau. Vor Liquidierung der Oppoſition. E Riga, 30. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird. hat die Zentral⸗ kommiſſton dem Zentralkomitee konkrete Maßnahmen zur Liquidierung der Oppoſition innerhalb der Kommuniſtiſchen Partei vorgeſchlagen. Die Zentralkom⸗ miſſion ſoll in ihreer letzten Sitzung beſchloſſen hahen, die Oppoſition mit allen Maßnahmen zu bekämpfen. Welche praktiſche Maßnahmen zur Bekämpfung der Oppoſition angewandt werden ſollen, wird nicht bekannt gegeben. Man nimmt jedoch an, daß das Zen⸗ tralkomitee die Oppoſitionsführer ausſchließen wird. Fer⸗ ner ſollen, ſo verlaufet, ſämtliche Parteiorganiſationen, ie irgendwie der Anhängerſchaft an die Oppoſition ver⸗ dähtig ſind, aufgelöſt werden. Die Beamten, die zur ppoſition in irgendwelchen Beziehungen ſtehen, ſollen verſchickt werden. N 3 — 1 mond 1. Mun iner ür Seckenheimund Umgebung Die Orchies⸗Affäre. Die deutſchen Dokumente veröffentlicht. d Berlin, 30. Juli. Von deutſcher amtlicher Stelle werden heute die 5 Dokumente zur Orchies⸗Affäre veröffent⸗ icht. Bei dem erſten Dokument handelt es ſich um einen Auszug aus dem dienſtlichen Bericht des Frei⸗ herrn von Stolzingen, Führers der bei den Vor⸗ gängen beteiligten Abteilung der Freiwilligen Kranken⸗ pflege vom 26. September 1914. Nach dieſem Bericht erhielt die Kolonne, zu der die Abteilung des Bericht⸗ erſtatters gehörte, am 23. September ungefähr einen Ki⸗ lometer von Orchies entfernt, plötzlich Feuer. Der Füh⸗ rer der Kolonne gab darauf Befehl, umzukehren. Zur Deckung des Rückzuges nahmen die mit Karahiner bewaff⸗ neten militäriſchen Transportmannſchaften und Chaaffeure das Feuer auf. In dem Bericht wird ausdrücklich feſt⸗ geſtellt, daß die Sanitäter nur mit Seitenge⸗ wehren bewaffnet waren. Die Angreifer, teils uni⸗ formierte Franzoſen, teils bewaffnete Franktieurs ſeien zahlreich geweſen. Von den ſieben Krankentransport⸗ autos ſeien vier zurückgekommen; bei der Rückkehr hät⸗ ten ſieben Sanitäter und der Oberarzt Lichtenberger, der zweite Führer der Kolonne, gefehlt. Die am 24. September nach Orchies entſandte Kompagnie des 35. Landwehrregiments habe nichts ermitteln können, da ſie an der Unfallſtelle auf ſtarke feindliche Abteilungen ge⸗ ſtoßen ſei und ſchwere Verluſte erlitten habe. Am 25, ſei dann das Bayeriſche Feſtungs⸗Pionierbataillon Ingolſtadt aach Orchies entſandt worden. Der Berichterſtatter, der ich dem Bataillon angeſchloſſen hatte, ſtellte feſt, daß die ſorgfältigſte Abſuchung der Umgegend nach den Vermiß⸗ ken völlig ergebnislos blieb. Das zweite Dokument enthält in wörtlicher Ueberſetzung den Bericht des franzöſiſchen Krankenpflegers und Geistlichen Caudon vom 26. September 1914. Danach ſei Caudon vom Roten Kreuz in Lille am 25. September gemeldet worden, daß in Orchies infolge des Kampfes vom Tage zuvor hilfloſe Verwundete und auf den Feldern vielleicht noch unbegrabene Tote ſeien und daß Greiſe mit Nahrung verſehen werden müßten. Er habe ſich darauf mit Kameraden auf den Weg gemacht. An der Eiſenbahnlinie habe man drei Leichen gefunden. An ihnen habe er zum erſten Male mit Bedauern die lörichten, zweckloſen Grauſamkeiten feſtgeſtellt, die an den Toten zu bemerken waren. Die Unglücklichen ſeien ganz ausgeraubt worden, ſogar die Strümpfe habe man ihnen enommen. Caudon ſchildert dann das Einrücken der deut⸗ 10 Truppen. Er ſtellt weiter feſt, daß der Kommandant efohlen habe, beim Abbrennen der Stadt zur Strafe für die begangenen Verbrechen, die Kirche zu ſcho⸗ ten. Später ſei er vor den Kommandanten gekommen, der ihm ſeine Empörung über die begangenen Gewalt⸗ ſaten cusſprach und ihm abgeſchnittene Finger und zer⸗ törte n ausgeriſſene Augen zeigte. Am Schluß ſeines Berichtes ſchreibt Caudon wörtlich:„Auf Wunſch des Kommandanten füge ich folgendes hinzu: „Ich habe etwa 20 Soldaten geſehen, die verſtüm⸗ melt waren. Ich habe Geſichter geſehen, die mit Inſtru⸗ menten zerfetzt waren, die keine Kriegswaffen ſind.“ Bei dem dritten Dokument handelt es ſich um die Niederſchrift des franzöſiſchen Pfarrers vou is Ducroquet aus Flines les Raches. Er ſtellt darin feſt, daß die Leichname deutſcher Soldaten. die er am 25. September in Orchies geſehen habe, Spuren zahl⸗ reicher grauſamer Verletzungen trugen. Es ſei möglich, daß gewiſſe Verletzungen das Ergebnis eines heftigen Nahkampfes geweſen ſeien. Er habe eine ſehr verſtümmelte Hand geſehen. Im Munde eines Toten habe er einen weißlichen Stoff geſehen, der vielleicht Sägemehl geweſen ſei. Weiter habe er einen Säbel geſehen, der oben eingeſchlagen war. N Das vierte Dokument enthält den dienſtlichen Tagesbericht der beiden Bataillonärzte Dr. Neumann und Grünfelder vom 26. September 1914. In die⸗ ſem Bericht wird feſtgeſtellt, daß bei ſämtlichen Toten, die bei Orchies geſunden wurden, die immerwiederkehrende Erſcheinung auffiel, daß der Leichnam ſeiner Schuhe und Strümpfe beraubt und ſämtlicher Erkennungszeichen bar war. Der erſte Tote, den man gefunden habe, ſei von rückwärts niedergeſchoſſen worden, habe aber auf dem Rücken gelegen; Mund und Naſenlöchern ſeien von Sägeſpänen vollgepfropft geweſen. Nach weiterem Abſuchen des großen Feldes habe man noch 20 Soldaten gefunden. Ein Mann, der eine Schießverletzung am rechten Ohr erhalten hätte, habe Zeichen barbariſcher Mißhandlung aufgewieſen. Das linke Ohr ſei glatt abgeſchnitten geweſen; das Geſicht habe blaurot aus⸗ geſehen, eine Folge des Erſtickungstodes, an dem der Mann zugrunde geganegn war.: Mund, Naſe und Augen ſeſen mit Sägeſpänen vollgepfropft geweſen. Am Hals ſeien Würgmale zu ſehen geweſen. Einem Vizefeldwebel ſei das Schädeldach zertrümmert worden. Ein anderer habe an der linken Schläfe eine Schnittwunde gezeigt, die nicht tödlich gewirkt haben konnte. Fünf Leute hätten nur Verletzungen gezeigt, die durch ſtumpfe Gewalt herbeige ührt ſein konnten. Zahlreiche Schußverletzungen hätten deutlich erkennen laſſen, daß die Schüſſe aus un⸗ mittelbarer Nähe abgegeben worden waren. Am bar⸗ bariſchſten ſeien die Leute der Gegend mit einem Mann umgegangen, dem die Augen ausgeſtochen waren. Aus den feſtgeſtellten Tatſachen habe ſich ergeben, daß ein großer Teil der Leute unverwundet in die Hände der Feinde gefallen ſei. 8 35 8 i Tages. und fein mblatt aegenſeitige Amneſtie zu fordern. Die Erfüllung d u. 1 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. Das fünfte Dokument iſt eine eidliche Aus⸗ ſage des Hauptmanns Düll vom bayeriſchen Pionier⸗ bataillon, die im weſentlichen die Ausſagen der beiden Aerzte beſtätigt. Das Pariſer Echo. Paris, 30. Juli. Dieſe Dokumente haben in Pa⸗ riſer politiſchen Kreiſen eine kaum verhehlte Erregung ausgelöſt. Man geht ſogar ſoweit zu behaupten, die deut⸗ ſche Aktenveröffentlichung ſei gleichbedeutend mit einem ſchweren Sloß gegen die Annäherungspolitik, da hierdurch ſchlummernde Leidenſchaften und tragiſche Erinnerungen wieder geweckt würden. Davon, daß es Poincaree ge⸗ weſen iſt, der mit ſeiner Rede in Orchie die deutſchen Gegenerklärungen herausſorderte, wird natürlich geſchwie⸗ gen. Die Mittagspreſſe gibt der gleichen Anſchauung Ausdruck. Paris Midi macht ſich die Verſionen des Ber liner Vorwärts zu eigen, daß das Reichskabinett mit der Ve ö fentlichung der Do umente zu Orchies dem Drän⸗ gen der Deutſchnationalen nachgegeben habe„ihre un⸗ heilvolle Rolle in der bürgerlichen Koalitionsregierung ein weiteres Mal bewieſen ſei.“ Die Paris Midi meint: Allerdings findet man bisher auch nicht den leiſeſten Verſuch, die von franzöſiſchen Bürgern äls der Wahr⸗ 9„ unterſchriebenen deutſchen Dokumente zu entkräften. s Gegen Sowjetrußland. Das Leningrader Sowjetgebäude in die Luft geflogen. de Berlin, 30. Juli. Aus Moskau wird indirekt gemeldet: Der Sow et regierung iſt es bisher gelungen, geheimzuhalten, daß die Mitglieder des Sowjets von Leningrad Opfer eines At⸗ tentats geworden ſind. Nach den umlaufenden Gerüch⸗ ten wurde das. in Lenin⸗ grad, in welchem gerade eine bedeutſame Sitzung her⸗ vorragender Bolſchewiſtenführer ſtattfand, durch die Ex⸗ ploſion einer Mine vollfommen zerſtört. Man ſpricht von 100 Toten. Es iſt augenblicklich unmöglich, ſich nach Leningrad zu begeben. 5— 25 Ruſſiſcher Proteſtſchritt in Wien. Nachklang zu den Anruhen. & Riga, 30. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjet. Regierung ihre Geſandtſchaft in Wien angewieſen, einen Proteſt wegen der Erklärungen des Vizekanzlers über die Beteiligung ruſſiſcher Beamter an den Vorbereitungen zu den Wiener Ereigniſſen einzulegen. Die Sowiet⸗Re⸗ gierung beſtreitet energiſch, daß Angeſtellte der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin nach Wien gefahren ſeien um die Unruhen vorzubereiten. 8 Aus dem In⸗ und Auslande Beſuch amerikaniſcher Kriegsſchiffe in Danzig? Danzig, 30. Juli. Polniſchen Blättermeldungen zu⸗ folge ſollen am 25. Auguſt in Danzig zwei amerikaniſche Tor edozerſtörer eintreffen. Es ſoll auch ein Beſuch Gdin⸗ gens geplant ſein. Avereſcu kommt nach Deutſchlond. 5 Paris, 30. Juli. Nach einer Meldung aus Bukareſt wird ſich General Avereſcu demnächſt ins Aus⸗ land begeben. Man ſpricht von einer Reiſe nach Deutſch⸗ land und Italien. Während ſeiner Abweſenheit wird ein dreigliedriges Komitee die Führung ſeiner Volkspartei übernehmen und die Verhandlungen mit den National- Zaraniſten über einen Parteizuſammenſchluß fortführen. Die Mörder des iriſchen Juſtizminiſters verhaftet? London, 30. Juli. Im Bezirk Dublin wurden ge⸗ ſtern abend zwei Perſonen unter der Anklage des Mor⸗ des an den iriſchen Juſtizminiſters O Riggins verhaftet. Die Vorunterſuchung gegen beide iſt um eine Woche ver⸗ ſchoben worden. Es handelt ſich um einen 25jährigen Mann namens Owen Donnely und einen 58jährigen Mann, namens Thomas Marrigan. 8 Anſchlag auf Bratianu. Berlin, 30. Juli. Wie aus Bufareſt gemeldet wird, iſt im Arbeits immer des Miniſterprä identen Bratianu eine Höllenmaſchine entdeckt worden. Bratianu ſei im übrigen in der letzten Zeit das Opfer eines ziemlich geheimnisvollen Diebſtahls geworden. Das Schloß Flo⸗ rica in der Umgebung von Bukareſt ſei vor einigen Tagen vollkommen durchwühlt worden. Augenſcheinlich hätten die Einbrecher nach Dokumenten geſucht. Die Spannung an der italieniſch⸗franzöſiſchen Grenze. Paris, 30. Juli. Die Spannung an der N franzöſiſchen Grenze läßt nicht nach. Ein Marſeiller In⸗ duſtrieller wurde auf einem Ausflug, der ihn über di italieniſche Grenze führte, von der faſchiſtiſchen Miliz angehalten und wie es heißt, wegen nicht genügender Aus⸗ weispapiere eingeſperrt. Der Vorfall erregte in M ſeille großes Aufſehen. Der franzöſiſche Konſul in Ve timiglia wurde beauftragt, bei der italieniſchen Regierung Schritte für die Befreiung einzuleiten. 3 Fenggyuſiangs Vermittlung zwiſchen Hankau und Tſchangkaiſchek.— Tientſin, 30. Juli. Ueber die Vermittlungsakti Fenggyuſiang zwiſchen Hankau und Tehangkaiſchek ſauten nunmehr noch Einzeſheiten. Die Hankauer ud. li är'ommiſſion halte beſch'o den, die Aeg der von Tſchangfaiſchek eingeſetz len Nanking⸗Negierung ſowie eser 49 ging es in den Tag hinein Haß für ſein Mitleid!—— fällig nach böſe Worte. Vorſchläge wurde zur Vorausſetzung einer Einkgungskon⸗ ferenz gemacht. Fenggnuſiang hat darauf Tſchangkaiſchek vorgeſchlagen, die Nanking⸗Regierung, ſowohl wie die Hankauregierung ſollten beide unigeſtaltet werden und ſich zu gemeinſamen energiſchen Vorgehen nach Norden vereinigen. Nach der Einnahme von Tcchangkaiſchek ſoll dann eine na io sale Konferen abgehalten werden. Tſchangkaiſchek verhält ſich gegenüber Fenggyuſiang einſt⸗ weilen wohl noch abwartend Zuſammenſtöße zwiſchen den beiderſeitigen Truppen von Nanking und Hankau ſind nicht erfolgt. Anſcheinend haben wohl beide Par⸗ teien eine unſichere Haltung der Truppen zu befürchten. — 2 22 Rieſenüberſchwemmungen in China. 10090 Menſchen ertrunken.— 109 090 Menſchen obdachlos. 5 f London, 30. Juli. Nach Meldungen aus Schang⸗ hai ind, wie erſt jetzt bekannt wird, infolge der Ueber⸗ ſchwemmun en des Kulang⸗Fluſſes, der bei dem großen Erdbeben im Mai aus ſeinen Ufern trat, 100 000 Per⸗ onen obdachlos geworden. Die Zahl der Toten wird mit 1000 angegeben. Sieben Diſtrikte ſind vollkommen berwüſtet. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Mutwillige Alarmierung der euerwehr.) Vom Kleinen Schöffengericht hier iſt m Berufungsverfahren der Kaufmann Richard Demmerle wegen mutwilliger Alarmierung der Berufsfeuerwehr zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Solche Vorkomm⸗ niſſe ſind außerordenklich bedauerlich, hoffentlich wirkt die Strafe abſchreckend. Kaelsruhe.(Verurteilter Dieh.) Der Steaf⸗ richter des Amtsgerichts verurteilte den Taglöhner Wil⸗ helm Ruf aus Knielingen wegen erschwerten Diebſtahls und Sachbeſchädigung zu 6 Monaten Gefängnis. Er hatte im Mai ds. Is. in Hochſtetten einen Einbruch in eine Küche unternommen und iſt dabei erwiſcht worden; auch hatte er beim Ausbruch aus dem Ortsarreſt eine Tür eingetreten. l Durlach.(Zuſammenſtoß.) In der Hauptſtraße ſtieß ein Laſtkraftwagen mit einem Straßenbahnwagen zuſammen, wodurch die Seitenwand des Straßenbahnwa⸗ gens erheblich beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß dürfte den Fahrer des Laſtkraftwagens treffen, da dieſer beim Aus⸗ fahren aus der Amalienſtraße die nötige Vorſicht außer Acht ließ. Wittenweier b. Lahr.(Vom Blitz erſchlagen.) Auf dem Nachhauſewege wurde der in den 50er Jchhren ſtehende Schneider Johann Wagenmann, Vater von 6 unmündigen Kindern. vom Blitz erſchlagen. Der Ge⸗ tötete befand ſich zwiſchen zwei Erntewagen, ſeine Frau und ſeine Schwägerin waren mit den Kindern voravsge⸗ fahren, während er ſelbſt beim Fuhrwerk bleiben wollte., Vorübergehende fanden ihn dann entſeelt am Boden. Zwieſelherg, Amt Freudenſtadt.(Ein Doppel⸗ wohnhaus durch Blitzſchlag eingeäſchert.) In das Doppelwohnhaus der Witwen Thereſe Vetter und Alwine Armbruſter ſchlug der Blitz. Das Haus ſtand ſofort in hellen Flammen, ſodaß außer dem Großvieh nur noch wenig Hausraf in Sicherheit gebracht werden konnte. Durch den Blitzſtrahl wurde die Telephonver⸗ binding naß Freudenſtadt geſtört, ſodaß die Alarmie⸗ rung des dortigen Löſchzuses durch die Inſaſſen eines zu⸗ Freudenſtadt fahrenden Kraftwagens erfol⸗ gen mußte. Pforzyeim.(Aus dem Fenſter gesprungen.) Der 29jährige, ledige Kaufmann Otto Angerer wurde in der vorigen Woche als vermißt gemeldet. Jetzt kam er wieder heim. Er litt ſchon längere Zeit an nerböſen Störungen und ſprang nun in ein em ſolchen Anfall zum Fenſter ſeiner im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung heraus. Mit einer ſchweren Kopfverletzung wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Ungerer iſt ein eifriger Sports⸗ und Wandersmann. Pforzheim.(Brand.) In dem benachbarten Dorf Würm entſtand in dem Anweſen des Goldarbeiters W. Mauſenbach Feuer, dem das ganze Anweſen zum Opfer 0 Brandurſache iſt unbekannt, der Geſchädigte iſt verſichert. Verworrene Wege 8 Noman von H. Sturm 24(Nachdruck verboten) Jung und unvorſichtig war ſie Das reine Kind in manchen Sachen. Mit allem spielte ſie, leicht und luſtig Und die Gnädige war ja auch nicht danach, einen guten Einfluß auszuüben. Vielleicht wat ſie es ſogar ſelber, die einma! im Aerger der jungen Frau zugeflüſtert hatte der Alex habe ſie bloß des Geldes wegen geheiratet. Denn einmal gab es eine Szene des⸗ wegen— hier an Gerdas Bettchen hatten ſich die beiden etroffen— zufällig Sie wollte eben zu einer Geſell⸗ chaft fahren Bildſchön war ſie in dem weißen Spitzen⸗ kleid, rote Roſen im ſchwarzen Haar Und ſie ſagte ihm Er aber konnte nichts ſagen auf die bitteren Vorwürfe. Was er vorzubringen hatte würde ſie ja doch nicht verſtanden haben Schweigend mußte er es hin⸗ nehmen: Schimpf und Schande für ſeine Güte, Groll und Anklage und Empörung klangen aus der Stimme der alten Frau. Als ihre Erregung ſich gelegt hatte, ſprach ſie ruhig, faſt monoton, weiter: 5 Von der Zeit an trieb ſie es ganz toll. Aber wie es am ſchlimmſten wurde, hatte der Himmel ein Einſehen und machte ein Ende. Auf einer Schlittenfahrt, heiß vom Tanz, erkältete ſie ſich Das Fieber packte ſie, Walzermelodien noch in den Ohren und auf den Lippen, ſtarb ſie einige Tage ſpäter.— Gott habe ſie ſelig!“— Eine Weile blieben wir ſtumm. Die alte Frau in Gedanken verſunken, ich bewegt und erregt von dem Ge⸗ hörten. Da ſagte ſie, und es klang eine leiſe Genugtuung daraus hervor „Aber Gerdchen hat nichts von ihr! Zug für Zug 8 leicht ſie dem gnädigen Herrn, wie der war als Kind. uch im Charakter iſt ſie ihm ähnlich, das Goldkind das!“ Wir traten beide an Gerdas Bettchen. Sanft und 3 ruhte die Kleine; ſie lächelte im Schlaf. Als ich ſie zum Abſchied küßte. ſchlang ſie die Arme um mei⸗ nen Hals und ſagte leiſe, ganz beglückt: „Papa, ach Papa, kommſt du doch!“ WMWas ich gehört, wollte mir nicht aus dem Kopf Und die nächſte Zeit trug auch viel dazu bei. Denn als wäre f Pforzheim.(Zwei Kinder beim Spielen ver⸗ unglückt.) Die beiden Kinder des Friſeurs Wieland in der Zähringerallee wurden beim Spielen auf einem Bretterſtaven von den zuſammenſtürzenden Balken be⸗ graben. Der viereinhalb Jahre alte Knabe war ſofort fot, währende das achtjährige Schweſterchen mit ſchweren Verletzungen dem Kinderkrankenhauſe zugeführt werden mußte. Als der Vater die Nachricht von dem ſchweren Schlag erhielt, erlitt er einen ſchweren Nervenchok, ſodaß er gleichfalls ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Stein.(Von einem Laſtauto zermalmt.) Beim Zuſammenkoppeln zweier Laſtkraftwagen einer Pforz⸗ heimer Firma wurde der 25 Jahre alte ledige Ziegelei⸗ arbeiter Bauer von dem ins Rollen kommenden Wagen erfaßt und zermalmt. Er war auf der Stelle tot. Neudorf.(Kindesleichenfund.) In einem hie⸗ ſigen Garten wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes, das ſchon ungefähr acht Tage begraben war, ausgegra⸗ ben. Wie das Kind den Tod gefunden hat, ſteht noch nicht feſt. Die gerſchtlichen Erhebungen ſind im Gange. 5 Sinsheim.(Plötzlicher Tod.) Ein etwa 50. J. a. Bürſtenbinder aus Lützelhardt, der hier mit ſeiner Ware hauſierte, erlitt in der Sa»ſtraße einen Herzſchlag und war ſofort tot. Grötzingen.(Tödlicher Unfall.) Ein Arbeiter ſtürzte infolge eines Fehltrittes von einem Neubau und war ſofort tot. Donaueſchingen.(Beim Böllerſchießen ver⸗ unglückt.) Beim Böllerſchießen anläßlich des St. Anna⸗ feſtes in Anterbrand verunglückte der junge Johann Pfaff dadurch, daß der Schuß zur Unzeit losging, durch den Pfaff an den Schlänn verletzt wurde. Da Gefahr für das Augenlicht beſteht wurde Pfaff in die Augenklinik nach Freiburg verbrach.. Merkelfingen.(Verunglückt.) Bei der Ausfüh⸗ rung von Straßenteerungsarbeiten ſpritzte dem 33 Jahce alten Arbeiter Venkler der Inha“ eines Teerfaſſes, der durch die Sonnenhitze auf hohen Druck gebracht war, in das Geſicht. Benkler wurde erheblich verletzt, beſo ders ſind die Augen in Mitleidenſchaft gezogen. Müllheim.(Tot aufgefunden.) Der Zugmei⸗ ſter Reinhardt aus Baſel wurde auf der Unterführung im Müllheimer Bahnhof tot aufgefunden. Reinhardt, der mit dem letzten Zuge in Müllheim angekommen war, war noch im Bahnhofhotel eingekehrt. Auf dem Wege nach ſeiner Wohnung muß er anſcheinend den Weg verfehlt haben und iſt in die Unterführung hinabgeſtürzt. Er wurde mit ſchweren Kopfwunden aufgefunden. Bruchſal.(Gut abgegangen.) Auf dem hieſi⸗ gen Bahnhof ſtieg eine Frau aus Menzingen in den fal⸗ ſchen Zug. Als ſich der Zug in Bewegung ſetzte, merkte die Frau ihr Verſeten. In ihrer Aufregung warf ſie ihr Gepäck und auch ihre beiden Kinder zum Zug hinaus und ſprang dann ſelbſt hinterdrein. Außer leichten Ver⸗ letzungen trug wunderbarerweiſe keines der Beteiligten Schaden davon. Konſtanz.(Ertrunken.) In Hegnau ertrank der 16jährige Bäckerlehrling Ernſt Deufel aus Nußdorf. Deufel war zwar ein guter Schwimmer, er erlitt aber offenbar einen Herzſchlag und ertrank. 6 Raſtatt.(Rückſichtsloſe Autofahrer.) Auf der Rauentalerſtraße wurde ein Radfahrer von einem Per⸗ ſonenauto, das in übermäßigem Tempo und ohne Signal zu geben fuhr, angefahren und ſehr ſchwer verletzt. Lörrach(Von einem Laſtauto überfahren und getötet.) Der 62 Jahre alte in Hegenheim in Elſaß wohnhafte Maurerpolier Joſeph Hauſer wurde auf dem Heimweg von Lörrach nach dem Elſaß auf der Strecke St. Ludwig nach Burgfelden von einem ihm entgegen⸗ kommenden Laſtauto erfaßt und derart verletzt, daß er tot liegen blieb. Schaffhauſen.(Tödlicher Anfall auf der Eiſenbahn.) Der 24jährige ledige Bahnarbeiter Walter Klingenfuß von Oft oilte auf der Station Wil⸗ chingen⸗Hall an der badiſchen Linie einen Wagen an den nach Schaffhauſen fahrenden Zug anhängen. Dabei geriet er auf noch nicht aufgeklärte Weiſe ſo unglücklich unter den Eiſenbahnzug, daß ihm beide Beine abgefahren wurden. Er ſtarb auf dem Travsvort ins Spital. kenhaus verbracht werden. Aus Nah und Fern. Die Arſache des Flugzeugunglücks bei Amoened urg. Kaſſel, 29. Juli. Die Urſachen des Flugzeugunglückes bei Amoeneburg, das den Tod von fünf Perſonen zur Folge hatte, laſſen ſich nur ſehr ſchwer feſtſtellen, weil die Inſaſſen, die zuverläſſige Angaben machen könnten, nicht mehr am Leben ſind und die Maſchine vernichtet iſt. Eine von Sachverſtändigen vorgenommene Unterſu⸗ chung ergab ein völlig einwandfreies Arbeiten des Mo⸗ tors, ſodaß alſo ein Motordefekt als Urſache des Un⸗ glücks nicht in Frage kommt. Da auch en Verſagen der Steuerung nicht vorgelegen hat, ſo beſteht die Möglich⸗ keit, daß das Flugzeug in eine Bbe geraten iſt, die von dem Piloten nicht rechtzeitig pariert werden konnte; da⸗ durch wird die Maſchine in der Kurve liegend abgerutſcht ſein. Infolge der geringen Höhe, in der die Maſchine flog, war auch ein Aufrichten und damit eine glatte Landung nicht mehr möglich. Als erſchwerendes Moment kommt hinzu, daß das Flugzeug in dieſer Landſchaft, die weit und breit als flach anzusprechen iſt, ausgerechnet an dem einzigen dort befindlichen Bergkegel ſteil emporragenden Bergkegel von Amoeneburg landete oder vielmehr mit einer koloſſalen Gewalt aufprallte. Hierbei explodierte der Benzinbehälter, ſodaß das Flugzeug in Brand geriet, dem die drei im Vorderteil des Flugzeuges ſitzenden Perſonen zum Opfer fielen, während die zwei im rück⸗ wärtigen Teil befindlichen beiden Paſſagiere herausge⸗ ſchleudert wurden und den dabei erlittenen Verletzungen erlagen. Der verunglückte Flugzeugführer iſt der Sohn eines heſſiſchen Miniſterialrates aus Darmſtadt. Ludwigshafen. ü ht.) ledige 22 Jahre alte Dienſtmagd verbrühte ſich in der Küche ihrer Dienſtherrſchaft in der Bismarckstraße mit heißem Waſſer an beiden Beinen. Sie mußte ins Kran⸗ Sie war mit einem Topf heißem Waſſer in der Hand auf dem friſchgewichſtem Fuß⸗ boden ausgerutſcht, wobei ſich der Inhalt des Topfes über ſie ergoß und ſo die Verletzungen verurſachte. Speyer.(Verurteilter Müſtling.) Vor dem Schöffengericht hatte ſich der 30 Jahre alte verheira⸗ tete Fabrikarbeiter Hauck von Waldſee zu verantworten. Er unternahm am 26. Mai v. J. mit ſeinem Mieter einen Gang in den Wald, um Holz zu ſuchen. Da man einen Sack benötigte, erbot ſich Hauck zum Holen eines ſolchen. Zuhauſe ſagte er der Frau ſeines Mieters, daß ſie ſich ebenfalls in den Wald begeben ſolle, um Hatzeln zu ſuchen. Der Angekla ue führte ſie auf einen Nebenweg und beläſtigt die Fran mit unſittlichen Redensarten. Dann verſetzte er ihr einen Stoß, ſo daß die Frau in einen Acker ſiel. Der Angeklagte verſuchte nun, ſie zu vergewal⸗ tigen. Da die Frau ſich heftig zur Wehr ſetzte, mißlang die Tat. In der Verhandlung ſtellte der Angeklagte ſein Tun als einen ſchlechten Witz hin und verlegte ſich aufs Leugnen. Die Beweisaufnahme ergab jedoch leine Schuld und das Gericht verurteilte ihn zu fünf Monaten Ge⸗ 1 8 wegen eines Verbrechens der verſuchten Not⸗ zucht. Franken khal.(Den Verletzungen erlegen.) Im Frankenthaler Krankenhaus iſt die 14jährige Johanna Gaß, die auf der Hardenburg von ihrem Liebhaber durch 1 55 Schuß ſchwer verletzt wurde, ihren Verletzungen er⸗ egen. Luſtadt.(Verbrechen?) Die 50 Jahre alte Ehefrau des Landwirts Philipp Adam fand man in der Scheuer ihres Anweſens tot auf. Die Frau hatte am Kopf eine tiefe Wunde, ſo daß man annahm, daß ſie von der Tenne der Scheuer herabgeſtürzt und dabei den Tod ge⸗ funden habe. Kurz nach ihrem Auffinden fand man aber auch ihren Sohn bewußklos auf. Der Arzt fand ſowohl bei der Frau als auch bei dem Sohn ſchwer: Vergiftungs⸗ erſcheinungen. Die Saatsanwaltſchafſt Germersgeimweilt hier und ſtellte den Sachverhalt feſt. Eilenberg.(Kein Spielzeug für Kinder.) Ein ſehr bedauerlicher Unfall ereignete ſich bei der Kra⸗ nengrube der Firma Pfälziſche Chamotte⸗ und Tonwerke A.⸗G. an der Tiefen halerſtraße hier. Der zehn Jahre alte Sohn des Arbeiters Peter Scheifling machte ſich an den dort ſtehenden Rollwagen zu ſchaffen: dieſe kamen plöz⸗ lich ins Rollen und das auf dem Geleis ſtehende zweijäh⸗ rige Brüderchen wurde überfahren. Das Kind wurde ſchwer verlebt.. ich hellſehend geworden. hörte und verſtand ich nun ſo manches, das früher ſpurlos an mir vorübergeglitten war. Dodos Hochzeit wurde vom Dezember auf den Januar verſchoben, und dann wieder vom Januar auf den Februar. Es gab einen ungemütlichen Winter, viel Tränen und Sze⸗ nen auch von mir. Denn ich war ja doch nur Gerdas 1 5 ein Ding ohne eigene Anſichten, ohne eigene einung.. Frau von Rathen zog mich wieder öfter morgens zu ihrer Toilette zu. Ich mußte dann ihre Klagen mit anhören: a „Es iſt unerträglich mit Alexander! Natürlich hat Iwan einige Schulden— dafür iſt er Kavalier! Aber glauben Sie, mein Sohn macht Schwierigkeiten— Schwie⸗ rigkeiten wegen ein paar tauſend Mark! Und die arme Dodo ſoll warten und immer wieder warten. Wie bei kleinen Leuten, wo die Ausſteuer nicht fertig iſt!“ Sie klopfte mit den ringgeſchmückten Händen ungeduldig auf den Toilettentiſch. Die Kriſtallflaſchen klirrten leiſe an⸗ einander. N „Das Glück der Schweſter iſt ihm natürlich gleichgültig. Arme Dodo! Und unſer Trouſſeau wird unterdes alt— die Mode wechſelt ja ſo raſch— es iſt unausſtehlich!“ „Herr von Rathen ſieht nicht gut aus!“ wandte ich ſchüchtern ein. Sie fuhr herum: 32 „Was, er ſieht nicht gut aus?! Was Sie nicht alles ſehen! Und wenn auch— braucht er meine ganzen Dis⸗ oſitionen umzuſtoßen? Ich wollte ihm ja gerade helfen! Aber ſo iſt er immer: keine Vernunft. kein Einſehen. Nun iſt Mr. Wood verxeiſt! Er hat ſo lange gewartet. Nun können wir mit der Hochzeit auch gleich warten bis zum rühling. Auf Lulu nimmt mein Herr Sohn eben auch eine Rückſicht. Wo ſich doch Mr. Wood auf dem Diner neu⸗ lich ſo mit ihr abgegeben hat! Ueber unſer ganzes häus⸗ liches Leben hat er ſie ausgefragt; ſie hat ihm erzählen müſſen von allem Na. was das heißen will. ſiebt doch ein Blinder. Das Kind wird auch ſchon überall mit ihm geneckt Die Amerikanerin nennt man ſie. Haha!“ Frau von Rathen lachte herzlich; ihr ganzes Geſicht ſtrahlte mit einem Male vor Glück und Freude. Um ſie bei guter Laune zu erhalten, warf ich eine Frage ein: „Er iſt alſo nicht menſchenſcheu. der Mr Wood?“ „Nun, wenn er es war, ſo iſt er es doch jetzt nicht mehr. Brillant bat er ſich mit Lulu unterhalten. Es war wirk⸗ lich frappant! Und ſo intim— ſogar nach den Dienſtboten hat er ſich erkundigt.“ Frau von Rathen hielt inne und ſah mich an, als er⸗ warte ſie wieder eine Frage. „Nach den Dienſtboten?“ wiederholte ich gefällig ihre letzten Worte Er war mir ſo gleichgültig dieſer Mr. Wood, den ich nie geſehen hatte beſonders nachdem ich in Er⸗ fahrung gebracht, daß die kleine Beſitzung, die er gekauft, den Namen„Annenhof“ ſchon viel früher getragen und alſo nicht im geringſten mit ihm zuſammenhing. Der Beſitzer ſelbſt wurde alſo von dem leiſen Zauber den das Wort nach wie vor auf mich ausübte, nicht berührt. „Ja, nach den Dienſtboten! Nach Ihnen. 5 Er hat Sie wohl einige Male ſpazieren gehen Sommer mit Gerda— oder auch allein wie Sie das liebten!“ fügte ſie halb ſcherzend, halb wegwerfend hinzu. „Ich fuhr auf. Erſt in dieſer häßlichen Art zu den Dienſtboten gerechnet, und dann dieſer Ton über ein Vor⸗ kommnis zu ſprechen bei dem ich es doch allein war, die von ihr beleidigt worden! „Gnädige Frau, ich verbitte mir—“ „Was denn?“— Sie jah mich verwundert an. ſind wohl ganz unklug Kleine? Oder haben Sie viel⸗ leicht neuerdings Nerven? Das müßte ich mir doch ſehr verbitten“ Ja. was denn“ Wie ſollte ich ihr klar machen, was ich fühlte? Sie konnte mich nicht verſtehen; ich wußte es Ihre ganze Denkweiſe, ihr Urteil war ſchieden von dem meinen verſchieden von den Anſchauun⸗ gen, in denen ich aufgewachſen war Sollte ich mich bei Herrn von Rathen beſchweren? hätte meine Stellung nur erſchwert. Das einzige. wenn ich es nicht aushalten konnte hier, war: fortgehen, eine andere Stelle ſuchen. ſchien mir nach kurzer Ueberlegung doch das ſchwerſte von allem. Mir war. als hörte ich Tante Bells höhniſche Worte: „Dein ſelbſtgewählter Weg! Glückauf dazu!“ Aber da⸗ neben erſchien auch Tante Anns ſüßes Geſicht mit den traurigen großen Augen, die lehrten mich ſtille ſein und mich beherrſchen. a g (Fortſetzung folgt). (Die Beine verbrüht.) Eine ehen im Sie 2. 8 zu ver⸗ 0 el Die Verletzte ſpielen? Ach, er konnte ja auch nichts ändern. Seine Parteinahme Und das CC TTT ̃ ̃ ̃ F ͤ BVB ˙mw èß]]«—‚,. i] Kelſterbach.(Gräßlicher Fund.) vor dem Schleuſenwehr die vollſtändig verſtümmelte Leiche eines Mannes gefunden. Die Beine und ein Unterarm fehlten. Da die Leiche mindeſtens ein halbes Jahr im Waſſer lag, ſind Feſtſtellungen betreffend Perſonalien, odesurſache uſw. nicht mehr möglich. 1 Offenbach.(Aus dem Auto geſchleudert.) Auf der nächtlichen Heimfahrt von Neu⸗Iſenburg nach Offenbach fuhr an einer Wegkreuzung ein mit zwei Of⸗ fenbacher Bürgern beſetztes Mietsauto zu weit nach rechts und überſchlug ſich. Beide Fahrgäſte wurden hinausge⸗ ſchleudert und erheblich verletzt. Eine wenige Augenblicke ſpäter die Unfallſtelle paſſierendes anderes Aato nahm die erletzten mit nach Offenbach in das Krankenhaus. Der Führer des Mietsautos ſoll nicht mehr ganz nüchtern geweſen ſein und auch nicht im Beſitz eines Führerſcheines ſich befinden. Lebensgefahr beſteht bei den beiden Ver⸗ 4 etzten nicht. * 5(Eiſenbahnattentat Aduf der Strecke Berlin— Magdeburg.) In der * Nacht wurde auf der Strecke Berlin— Magdeburg ein Eiſenbahnattentat verübt, das jedoch glücklicherweiſe keine Brandenburg a. d. H. Kataſtrophe zur Folge hatte. Kurz vor Brandenburg a. . 3 d. H. waren von unbekannten Tätern in einem Abſtand pvon etwa 50 Metern zwei große Haufen von Pflaſter⸗ * ſteinen auf die Schienen getürmt worden. Der Schienen⸗ käumer der Lokomotive eines Güterzuges packte jedoch De Steinhaufen und ſtieß ſie zum größten Teil beiſeite. Dabei wurde die Maschine leicht beſchädigt. Das Atten⸗ tat dürfte auch ohne Zweifel nicht dem Güterzug gegolten aben, ſondern einem unmittelbar darauffolgenden D⸗ Zug Berlin— Magdeburg. * Chemnitz.(Schwerer Autounfafl.) Auf der Icchopauer Landſtraße fuhr ein Perſonenauſo gegen einen Baum, entwurzelte dieſen und überſchlug ſich. Der Führer es Autos, ein Chemnitzer Kaufmann, wurde getötet, ſein Begleiter ſchwer verletzt. . Ibbenbüren.(Furchtbare Bluttat Zwölf⸗ flähriger.— Den Mitſchüler erſchlagen.) Im * Mittellandkanal wurde die Leiche eines Knaben gefunden, die eine große Wunde am interkopHf aufwies. Da man eigen Mord vermutete, wurde die Leiche beſchlagnahmt. * Wie weiter berichtet wird, handelt es ſich um einen zwölf⸗ ährigen Schüler, den zwei Schulkameraden erſchlagen und in den Kanal geworfen hatten. 5 Augsburg.(Natron ſtatt Wein.) In der Iſchwäbiſchen Stadt Nördlingen tranken zwei in einer Wein⸗ handlung angeſtellte Mädchen heimlich aus einer Wein⸗ flaſche, die Natron enthielt. Sie ſtarben qualvoll im Krankenhaus. Mühlhauſen.(Schweres Unwetter in Thü⸗ ringen.) Ein ſchweres Unwetter ging über die Mühl⸗ hauſener Mulde und dem oberen Anſtruthtal nieder. tarker, teilweiſe wolkenbruchartiger Regen und Hagel⸗ ſchauer, richteten auf den Feldern und in den Gärten un⸗ geheuren Schaden an. Die Hagelkörner erreichten teil⸗ weiſe eine Größe von Taubeneiern. Nach Schlotheim hin a wurde auf zahlreichen Feldern das Getreide völlig nie⸗ dergelegt. „Königsberg.(Ein zerſtörtes Kunſtwerk.) Die im Tonhallengarten aufgeſtellte„Knieende“ des Bild⸗ auers Lehmbrouck wurde nachts von ſechs Männern ſo zerſtört, daß nur ein Teil ſtehen blieb. Die Figur iſt in der Mitte durchgebrochen. Die Täter entfamen. d Kiel.(Stapellauf in Kiel.) Auf der Werft der deeutſchen Werke Kiel AG. in Kiel ging am 28. Juli as für die Reederei Wilhelm Wilkelinſen in Oslo er⸗ . daute Doprelſchrauber⸗Mo or⸗Frachtſchiff„Talleyrand“, Aas eine Tragfähigkeit von etwa 9500 Tonnen hat, vom Stapel. 5 8 Bremen.(Schwerer Schlepperunfall auf der Weſer.— Vier Perſonen ertrunken.) Ein ſchwerer Schlepperunfall ereignete ſich auf der Unter⸗ weſer. Ein Hamburger Dampfer ſollte durch den Schlep⸗ per der Anterweſer⸗Reederei A.⸗G.„Wietze“ vom Holz⸗ zum Induſtriehafen geſchleppt werden. Ehe der Schlep⸗ — geworfen hatte, wurde er von dem Dampfer gerammt nd unter Waſſer gedrückt. Hierbei fanden von der eſatzung des Schleppers der Kapitän Kahle, der Ma⸗ bins Hahn und der Steuermann ſowie deſſen an Bord efindliches ſechsjähriges Kind den Tod in den Wellen. d er Schlepper iſt geſunken, jedoch iſt die Schiffahrt hier⸗ urch nicht behindert. Hier wurde in dieſem Jahre. trocken heimzubringen. Kleine Chronik. Schweres Exploſionsunglück in Libau, Beim Ent⸗ laden alter Geſchoſſe im Libauer Kriegshafen ereignete ſich eine folgenſchwere Explosion. Drei Arbeiter wurden von den umherfliegenden Sprengſtücken völlig verſtüm⸗ melt. Die Arſache iſt Nachläſſigkeit der Arbeiter, die von mehreren Granaten, die in einem Keſſel erwärmt wurden, vorher die Zünder nicht entfernt hatten. i Ein Millionär unter Mordverdacht verhaftet. Die Polizei in Seattle verhaftete den Millionär F. C. Nelſon, der beſchuldigt wird, die Tanz⸗ und Muſiklehrerin Violet Payne auf ſeiner Jacht ermordet zu haben. Die Leiche wurde am Ufer des Uinonſees in der Nähe von Seattle gefunden. Drei Männer und eine Frau, die außer Nelſon verhaftet wurden, erklären, daß dieſer unſchuldig ſei und Miß Payne durch einen unglücklichen Zufall ums Leben gekommen ſei. 8 u Eine Denamitbombe auf den Schienen der New⸗ horker Antergrundbahn gefunden. Ein Streckenwärter der Newyorker Untergrundbahn entdeckte bei einem Rund⸗ gang eine Dynamitkbombe von etwa 40 em Durchmeſſer zwiſchen den Schienen und vermochte mit knapper Not eine Kataſtrophe zu verhindern. a Bluttat eines Kriegsinvaliden. In Limoges (Frankreich) ſpaltete ein Kriegsinvalide in einem plötz⸗ lichen Tobſuchtsanfall mit einer Hacke ſeinem alten Vater den Kopf. Der Täter hatte ſich während des Krieges einer ſchweren Schädeltrepanation unterziehen müſſen, als deren Folge er zeitweiſe ſehr gereizt war, ohne aber bisher gefährlich zu werden. a 30 Tote eines Zugzuſammenſtoßes. Wie aus Kapſtadt berichtet wird, ſtießen bei Heidelberg in der Transvalkolonie der Nataler⸗Poſtzug und ein Güterzug aus bisher unbekannter Urſache zuſammen. 30 Einge⸗ borene wurden getötet, und drei Europäer, ſowie eine große Anzahl Eingeborener verletzt. a Tauſende von Toten bei den Ueberſchwemmungen in Indien. Nach Meldungen aus Bombear beſagen nach bisher unbeſtätigten Gerüchten aus dem Ueberſchwem⸗ mungsgebiet, daß Tauſende von Perſonen in den Fluten umgekommen ſeien. Der Barod⸗See ſoll meilenweit über ſeine Ufer getreten ſein. Lokales und Allgemeines. 5 Seckenheim, 1. Auguſt. Der geſtrige Sonntag war wohl einer der wärmſten Drückende Schwüle hieß einem das kühlſte Plätzchen aufzuſuchen. Für unſere Landwirte ein ideales Erntewetter, die ausnahmsweiſe den geſtrigen Sonntag Nachmittag fleißig nutzten, um den Ernteſegen Die angeſetzten Feſtlichkeiten litten ſozuſagen auch unter der Hitze, die ſelbſt den luſtigſten Feſtteilnehmer phlegmatiſch werden ließ. Um ſo eifriger wurde dem kühlen Naß zugeſprochen. Aber die Hauptſache war,„es hielt“ von oben, ſodaß die Liedertäfler diesmal von Glück ſagen können, ihr Wald⸗ feſt trocken unter Dach und Fach gebracht zu haben. Im„Schloß“ herrſchte gegen Abend als es etwas kühler wurde, reges Leben, wo man im kühlen Garten gerne den ſchönen Weiſen der Kapelle Mohr lauſchte. 5 Zugendſonntag. Anläßlich des Feſtes des ſel. Markgrafen von Baden, der Patron der Jugend Badens, feierte die hieſige kath. Kirchengemeinde am geſtrigen Sonntag den Jugendſonntag. In der Frühe war gemeinſchaftlicher Kirchgang. Am Nachmittag fand auf den Wörtelwieſen ein Handballwettſpiel gegen Brühl ſtatt, das mit 10.2 endete. Abends fand im„Hirſch“ eine Jugendfeier ſtatt, in der H. H. Kaplan Walter ernſte Mahnworte an die Jugend richtete. Mehr Särge wie Wiegen. Die Standeschronik der Gemeinde Seckenheim weiſt im Monat Juli 5 Ehe⸗ ſchließungen, 5 Geburten und 7 Sterbefälle auf; ſonach haben wir in hieſiger Gemeinde einen Rückgang für den Monat Juli um 2 der Einwohnerzahl zu verzeichnen. Hautabſchürfungen im Geſicht verletzt wurde heute früh Friedrichsfeld. Das Rad wurde ſtark beſchädigt. Auf weſſen Seite die Schuld an dem Unfall zu ſuchen iſt, wird die Unterſuchung ergeben. Ilvesheim. Geſtern Mittag fand auf dem Sport⸗ platz das Proteſt-Serienſpiel Ilvesheim—Feudenheim ſtatt. Der Beſuch war ſehr gut. Das Ergebnis war 2:0 für Ilvesheim. Die Poſtgebühren.(Bis zum 15. Aug. kein Strafporto). Das Reichspoſtminiſterium macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Erhöhung der Poſtgebühren am 1. Auguſt mit Ausnahme der neuen Paket⸗ und Zeitungsgebühren, die erſt vom 1. Oktober ab gelten. In der Zeit vom 1. bis einſchl. 15. Auguſt wird für Poſtſendungen die noch nach den alten Gebührenſätzen freigemacht ſind, nur der Un eſchied zwiſchen den alten und den neuen Ge⸗ bühren als Nachgebühr erhoben. Nach dem 15. Auguſt wird für unzureichend freigemachte Briefſendungen(Briefe, Poſtkarten, Druckſachen, Geſchäftspapiere, Warenproben Miſchſendungen) das eineinhalbfache des Fehlbetrages unter Aufrundung auf volle 5 Reichspſennige mindeſtens aber ein Betrag von 10 Pfennig nacherhoben. — Die Behandlung poſtlagernder Sendungen nach dem Auslande. Wie das Reichspoſtminiſterium mitteilt, liegt Veranlaſſung vor, darauf hinzuweiſen, daß bei poſt⸗ lagernden Sendungen nach dem Ausland der Name des Empfängers angegeben ſein muß. Die Verwendung von Anfangsbuchſtaben, Ziffern, Vornamen ohne weiteren Zu⸗ ſatz, angenommene Namen oder verabredete Kennworte ir⸗ gendwelcher Art iſt nach dem Auslande nicht zuläſſig. Sen⸗ dungen, die den Anforderungen nicht entſprechen, werden, wenn der Abſender zu erſehen iſt, zurückgegeben, andern⸗ falls als unzuſtellbar behandelt. Auch die Nachſendung ſolcher Sendungen aus Deutſchland nach dem Auslande iſt nicht zuläſſig. ö — Plakette des Neichspräſidenten zum Verfaſſungstage. Der Reichspräſident hat gemäß Erlaß des Reichsminiſters des Innern vom 15. Juli d. J. genehmigt, daß für be⸗ ſondere Leiſtungen bei größeren, zur Feier der Verfaſſung ſtattfindenden ſportlichen Wettkämpfen eine auf die Ver⸗ anſtaltung des Tages hinweiſende Plakette verliehen wird. Auguſt. f „Der dritte Sommermonat, der achte des Jahres, tritt heute ſeine Herrſchaft an. Er iſt der Monat der Ernte, der letzte Sonnenmonat, der uns in dieſem Jahre beſchert iſt, denn nach ihm zieht mit dem September bald auch der Herbſt ein. Die Weintrauben beginnen in dieſem 9 at ſchon langſam zu reifen, daher nennt man ihn a.) ſehr bezeichnend„Traubenkocher“. Das Getreide kommt jetzt von den Feldern. Für den Landmann wird es ein ſchwerer, arbeitsreicher Monat. Jetzt ſoll die Frucht mühſeligen Säens endlich eingefahren werden. Wie die meiſten Namen unſerer Monate ſtammt auch der des Auguſt von den Römern. Bei ihnen hieß er urſprünglich„Sextilis“, weeil er nach der alten rö⸗ römiſchen Zeitrechnung der ſechſte Monat war. Als aber der große römiſche Kaiſer Auguſtus den Kalender aber⸗ mals verbeſſerte, wurde dieſem Monat der Name Augu⸗ ſtus durch Senatsbeſchluß beigelegt, da der Kaiſer im 1 25 das Konſulat erlangte und dreimal triumphiert atte. s Noch einmal zeigt die Natur ſich in voller Pracht. Auf der weiten Heide beginnt das Heidekraut zu blühen. Es iſt ſchon ein Vorbote des Herbſtes. In dieſem Monat reifen auch die Melonen. Für die ſaure Gurſen iſt Haupt⸗ erntezeit. Dieſe ſodenannte„ſaure Gurkenzeit“ hat übri⸗ gens eine nicht ganz unangenehme Nebenerſcheinung. Sie kennzeichnet die allgemeine Stagnation des öffentlichen und politiſchen Lebens, was ſich bekanntlich in den Zei⸗ tungen durch eine große Nachrichtenflaute und das Auf⸗ tauchen der Seeſchſange bemerkbar macht. Immer noch iſt es Ferienzeit. Aber ſchon naht lang⸗ ſam der große Augenblick, wo viele Sommerfriſchler ſeuf zend ihre Zelte abbrechen müſſen, um zurückzukehren in die Mauern der Städte, zum Frondienſt der Berufsarbeit. Dann ade Ferienluſt! Der graue Alltag fordert wieder doppelt ſein Recht. Und gur die Erinnerung an ſchöne ſonnige Ferientage blei“ 8 ick.. Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. A 4 6 r b —— f — 8 Urwolitische geitbetoctdun ger. g itanreuther Feſtſpiele.— Genfer Sommertheater.— Alles talieniſch!—„Das Wunderkraut des Doktor Nicot.“— Die amen vom Ballett.— Der Regenſchirm in der Taſche.— In Bay euth huldigt man wieder dem Genius Richard Wagners, im Feſtſpielhauſe führt man ſeine Meiſterwerke auf, und eine begeiſterte Kunſtgemeinde iſt in der kleinen, ſtilen Stadt verſammelt, die Wagner ber der Verwirk⸗ ung ſeines Lieblingsplanes dem großen, geräuſchvollen di ünchen vorzog. Wie immer, wenn Bayreuth rief, ſind ie Gäſte zum Teil aus fernen Ländern gekommen, nach er hochragenden Warte deutſcher Kunſt und Kultur, die dierundvierzig Jahre nach dem Tode ihres Schöpfers noch unerſchüttert und in altem Glanze daſteht. And daran wird hoffentlich auch die Zukunft nichts ändern oder es müßte deutſcher Kunſt ein Meiſter beſch eden werden, der ichard Wagner an Größe noch übertrifft. Aber was heute notenſchreihend danach ſtrebt, nimmt ſich faſt alles ſehr unbedeutend neben ihm aus und macht eine Muſik, die für un er Ohr und Empfinden keine iſt. Doch die werten Nach⸗ ahren hören und empfinden ja möglicherweiſe anders. In Bayreuth ſind Angehörige der verſchiedenſten Völker fried⸗ ſt dbereint, demſelben Kunſtgenuß hingegeben. In Genf hieiten ſich die Verkreter der Völker den ganzen Sommer indurch über allerlei brenzliche Fragen, und finden ſie Mal eine Löſung. iſt ſie mit neuem Konfliktſtoff geladen. b. ob etwas mit noch ſo feierlichem Ernſt beraten und eſchloſſen wird, es ſieht immer ein bißchen nach Theater 8 Ein Feſtſpielhaus iſt die Genfer Bühne aber nicht nd viel Erhabenes iſt darauf noch nicht in Szene gegangen. 3 Muſſolini hat es in ſeiner Zuſchauerloge leicht, ſar⸗ ealtiſche Bemerkungen über Spiel und Spieler zu machen, ien ide ſich auch nicht beſinnen, darauf zu pfeifen, falls ein Stück zu wenig zuſagen ſollte. 5 5 Die Italiener ſind ſtrebſam und ſuchen ihren Beſitz zu beehren und möchten noch dies und das haben, was an⸗ wel gehört, und was die ihnen nicht gutwillig überlaſſen i zollen, weder die Franzoſen, noch die Jugoſlawen, noch ie Türken oder Oeſterreicher. Jetzt binden ſie deswegen gar mit ibren Freunden, den Engländern. an. aber es iſt nicht Land. das ſie von ihnen beanspruchen, ſonbern ein Dichter. Das iſt ja im allgemeinen ein ſo wertloſer Gegen⸗ ſtand, daß die Engländer ein paar Kiſten Apfelſinen oder Oliven dafür als ausreichenden Gegenwert annehmen wür⸗ den. Doch der Dichter iſt kein Geringerer als Shakeſpeare, und der wird, obwohl er ſchon lange und ziemlich anti⸗ quiert iſt, höher eingeſchätzt. Und in England herrſcht eine Verſtimmung darüber, daß der italieniſche Profeſſor Paladino die Behauptung aufſtellt, William Shakeſpeare ſei kein Engländer, ſondern ein Italiener geweſen; er habe ſeines Glaubens wegen ſein Heimatland Italien ver⸗ laſſen und ſich nach England gewandt. Das wäre ein neuer Beitrag zu dem Thema:„Wer war Shakeſpeare?“, über das ſchon die heftigſten Debatten geführt und zahlloſe Bücher und Abhandlungen geſchrieben worden ſind. Denn alles, was wir mit leidlicher Sicherheit von ihm wiſſen, iſt, wie es ein deutſcher Shakeſpeare⸗Forſcher treffend aus⸗ drückt, daß er in Stratford am Avon geboren wurde, ſich dort verheiratet und Kinder hatte, nach London ging, wo er als Schauſpieler anfing und Gedichte und Dramen ſchrieb, nach Stratford zurückkehrte, ſein Teſtament machte, ſtarb und begraben wurde. Nein, viel mehr wiſſen wir nicht von ihm, aber daß er m England und nicht in Italien das Licht der Welt erblickte, kann nicht zweifel⸗ haft ein, und die gegen eilige Anſicht des Herrn Profeſſors Pa ad no dü fe ſich au dem bochgeſtiegenen Se bſtbewußt⸗ ſein der Muſſolinian r erklären, die nächſtens auch wohl noch unſeren Goethe für ſich reklamieren werden, weil er zwei Reifen nach Italien unternahm, den„Taſſo“ und die Römiſchen Elegien“ dichtete. Auch Schiller iſt davor nicht ſicher, er kann wegen ſeiner„Braut von Meſſina“ zum Sizilianer geſtempelt werden. und Adam und Eva, die bisher unbeſtimmter Nationalität waren, dürften eben⸗ falls auf der apenniniſchen Halbinſel beheimatet geweſen ſein, und der verhängnisvolle Apfel, den Eva pflückte, war eine ſaftige Orange. 3 n Im vergangenen Jahre iſt in Deutſchland für 640 Mil⸗ lionen Rechsmark Tabak verraucht und verbraucht worden: 6 Milliarden Stück Zigarren, 3⁰ Milliarden Zigaretten, das übrige Pfeifen, Kau⸗ und Schnupftabak. Der Zigaret⸗ tenkonſum ſoll durch die Mitpafferei der verehrten Damen⸗ welt ſo bedeutend zugenommen haben. Die Frauen rauchen ja faſt nu- Zigaretten, Zigarren bloß ausnahmsweiſe, vom Pfeifen rauchen ſind ſie keine Freundinnen, und vom Priemen und Prieschennehmen ſchon gar nicht. Aber es gab eine Zeit, vor etwa zweihundert Jagren, wo ſie öffenk⸗ lich b. Pſeiſchen ſchmauch t en und ſich mit Grazie aus ihrem — akdöschen bedi nten.„Das Wanderkraut des Doktor Nicot“ iſt ſomit nicht erſt in der Neuzeit bei den Damen beliebt geworden. Die Zigarette hat die Kaiſerin Eugenie in ihrem Sa on ho“ und geſell chafts ä ig gemacht. Das Rauchen iſt kein Kennzeichen der Vermännlichung der heutigen Frauen, keine eroberte Poſition der Gleichberech⸗ tigung, die Ururgroßmütter waren ja ſchon weiter, indem ſie ſchnupften. Das Hineinſtopfen von braunem Tabak⸗ pulver in die Naſenlöcher galt als geſund, man konnte ſo herzhaft danach nieſen, und es war einem, als ob der Kopf freier, der Geiſt beweglicher würde. Ein leidenſchaftlicher Schnupfer war bekanntlich der Alte Fritz, und auch andere große Männer pflegten ihr Prieschen zu nehmen. Bei dem offenkundigen Mangel an großen Männern in der Gegen⸗ wart könnte man ja den aus der Mode gekommenen Brauch verſuchsweiſe wieder einführen, vielleicht, daß ſich damit Genies züchten ließen.— a Die kniefreien Fähnchen, worin viele unſerer Schönen herumſpazieren, werden mit zunehmender Kürze den Vom Auto geſtreift, heruntergeworfen und dueh auf der Straße nach Mannheim ein Radfahrer aus Ballettröckchen immer ähnlicher, wie ſie einſt vom„Corps de ballet“ getragen wurden, dem„Korps der Rache“, wenn die Tänzerinnen über den Schneider, über dreißig Lenze hinaus waren. Die Herren, die im Parkett mit dem Opern⸗ glaſe die Beinparade abnahmen, ſtanden als abgefeimte Lebemänner im Verruf, wurden moraliſch gerüffelt und bewitzelt. Die modernen Balletts tragen lange Stilge⸗ wänder oder gar keine, und die Beinparade haben die Herren auf der Straße umſonſt. Aber es iſt ihnen ein all⸗ täglicher Anblick geworden, ſo daß ſie gleichgültig daran vorbeiſchauen. Und dieſe Intereſſenloſigkeit werden die Straßenhalletts auf die Dauer kaum aushalten, und ſie werden ſich endlich doch zu einem Koſtümwechſel ent⸗ ſchließen, der den früheren Begriffen von ſchicklicher weib⸗ licher Kleidung wieder mehr Rechnung trägt. und dann dürften auch die Damenſcherme wieder länger werden, die immer kleiner und faſt ſchon zu Puppenſchirmen geworden ſind. Eirem amerikaniſchen Erfinder waren ſie aber no nicht winzig genug, und er hat den Schirm in der Taſche erfunden. Er dürfte mit ſeiner Erfindung zu ſpät e und es iſt auch fraglich, ob die Damen ſich dafür erw 5 hätten. Sie wollen Modeneuheiten nicht verſteckt, ſondern ſichtbar tragen, damit die Mitwelt ſie der, kann. . Aufwertung von Inflations⸗Hausverkäufen. „In der letzten Zeit hat ſich die Rechtſprechung des Reichsgerichts zugunſten der Hausbeſitzer, die während der Inflationszeit ihre Häuſer verkauften, weſentlich ge⸗ wandelt. In der Zeitſchrift„Rechtſprechung des Reichs⸗ gerichts auf dem Gebiete des Zwilrechts“ wird folgen⸗ der Fall behandelt. Am 7. Dezember 1922 wurde ein Charlottenburger Hausgrundſtück verkauft, am 2. Januar 1923 aufgelaſſen, am 2. Februar 1923 im Grundbuch eingetragen. Am 11. Auguſt 1924 hat die Klägerin nach vorheriger Friſt⸗ ſetzung wegen eines Reſtbetrages den Rücktritt erklärt und verlangte, auf die Stichhaltigkeit des Vertrages ſich ſtützend, in erſter Reihe Rückauflaſſung, in zweiter Zah⸗ lung des Betrages. Das Reichsgericht als Berufungs- inſtanz weiſt dabei auf ſeine grundlegende Entſcheid ang vom 17. Juni 1925 hin und auf die in weiteren Urteilen des erkennenden Senats ſeit dem geprägten Grundſätze, die folgendes betonen: „Die Aufwertung ſoll den Geldbetrag feſtſetzen, der den— gegenüber der Zeit des Vertragsabſchluſſes ver⸗ änderten— Verhältniſſen entſpricht, welche dem verein⸗ barten Kaufpreiſe zur Zeit des Vertragsabſchluſſes inne⸗ wohnte. Die Kaufkraft der Papiermark war weder im Inland die gleiche, wie im Ausland, noch im Inland die gleiche für alle Marktgebiete. Daher iſt bei der Ermittlung, welcher Geldbetrag jetzt dem Verkaufspreis nach ſeiner damaligen Kaufkraft entſpricht, eine Um⸗ wertung lediglich nach dem Dollarkurs nicht zuläſſig. Nicht einmal die Reichsrichtzahl würde ausſchließlich der Be⸗ rechnung zugrunde gelegt werden können, weil ſie im weſentlichen nach den Koſten der Lebenshaltung errech⸗ net iſt und daher im Grundſtücksverkehr nicht unbedingt maßgebend ſein kann. Dieſe Wertverhältniſſe können als Vergleichsmaßſtäbe zwar berücklichtigt werden, ergibt ſich jedoch bei Prüfung Gegenwartswerte des Grund⸗ ſtücks, daß der unter den beirrenden Verhältniſſen der Inflationszeit feſtgeſetzte Preis unter allen Verhältniſſen zu dem Wert des Grundſtückes ſteht, ſo legt dies die Er⸗ wägung nahe, ob nicht auch nach den Anſchauungen, wie ſie für die Zeit und die örtlichen Verhältniſſe des Ver⸗ tragsſchluſſes hinſichtlich der Kaufkraft der Papiermark im Grundſtücksverkehr ſich etwa feſtſtellen laſſen, der Auf⸗ wertung ein höherer Goldmarkwert des verenbarten Kauf⸗ preiſes zugrunde gelegt werden müßte, als derjenige, wel⸗ cher ſich bei Umrechnung nach den Reichsrichtzahlen ergeben würde.“ e Mil anderen Worten bedeutet das, wie es auch in einem Urteil des preußiſchen Kammergerichts ausgeführt wird:„Demgemäß muß der Berechnung des Goldmark⸗ betrages der Kaufgeldforderung des Antragſtellers, wenn⸗ gleich er ſie gegen die Verkaufsberechtigte erſt mit der Ausübung des Verkaufsrechts erworben hat, der Zeit⸗ punkt des Abſchluſſes des Vertrages zugrundegelegt wer⸗ den, in den die Verkaufsberechtigte eingetreten ist So⸗ mit muß en Meſtkaufgeld, das am 2. Februar 1923 aus⸗ bezahlt ww nach dem Goldwert beim Abſchluß des Vertrages om 7. Dezember 1922 aufgewertet werden. Ebenſo müſſen auch die Zinſen für das aufgewertete Reſt⸗ kaufgeld nachbezahlt werden. — Neue 50⸗Pfennig⸗Stücke aus Nickel. Im Reichs⸗ geſetzblatt wird ſoeben auf Grund des Münzgeſetzes vom 30. August 1924 eine Beaknntmachung über die Ausprä⸗ gung von Rheinnickelmünzen im Nennbetrag von 50 Reichs⸗ pfennigen veröffentlicht. Die Münzen beſtehen aus reinem Nickel, ſo heißt es in der Bekanntmachung, und dürfen eine Einmiſchung fremden Metalls im Betrage von mehr als 2 Prozent nicht enthalten. Bei der Ausprägung wer⸗ den aus 1050 gr Nickel 300 Stücke zu je 50 Reichspſenngig ausgeprägt. Di einzelnen Münzen haben ſomit ein Ge⸗ wicht von 3,5 gr. Der Durchmeſſer beträgt Dreſpiertel mm 20 mm. Die in gerippte Ringe geprägte Münze trägt auf der Adlerſeite in der Mitte den von einem Seilkranz umgebenen Reichsadler. In dem oberen Teile des Zwr⸗ ſchenraumes, der ſich zwiſchen dem Seilkranz und dem aus einem flachen Stäbchen beſtehenden erhabenen, an der Innenſeite mit einem Seilkranz verſehenen Rande befindet, iſt in Antiqua die Inſchrift„Deutſches Reich“ und die Jahreszahl angebracht. Der untere Teil des Zwiſchen⸗ raumes iſt durch zwei als Verzierung dienende gekreuzte Eichenzweige ausgefüllt. Die Schriftſeite der Münze trägt innerhalb eines in einem Seilkranz angegrenzten Kreiſes, deſſen rund mit Vertiefgeprägten radikalen Wellenlinien verſehen iſt, die Wertbezeichnung„50“ und darunter am unteren Rande des Kreiſes zwiſchen dem Seilkranz und dem aus einem flachen Stäbchen beſtehenden, erhabenen, an der Innenſeite mit einem Seilkranz befindlichen Rande be⸗ findet, iſt in Antiqua die Wertbezeichnung„Reichspfennig“ angebracht. Der obere Teil des Zwiſchenraumes iſt durch zwei als Verzierung dienende Eichenzweige ausgefüllt. Wetterbericht vom 31. Juli. Durch oſtwärts Verlagerung des Hochdruckteiles und Auffüllung eines Teilwirbels iſt Druckzunahme erfolgt und damit an einer vom Nordfuße der Alpen bis nach Biskaya reichenden allgemeinen Aufheiterung eingetreten. Der nordweſtliche Luftwirbel hat ſich zwar vertieft, doch iſt eine erhebliche Wetterbeeinfluſſung in öſtlicher Rich⸗ tung feſtzuſtellen. Auch unſer Gebiet wird in deſſen Wit⸗ terungsbereich treten. Vorausſichtliche Witterung bis Mon⸗ tag: Zuvächſt ſehr warm, vorübergehend heiter, zuneh⸗ 0 Bewölkung mit Gewitter⸗ und Nachtregen, Ab⸗ ühlung. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Waſſergeldzettel für 192728 wurden zugeſtellt. Wer einen Forderungszettel verſehentlich nicht erhalten hat und Waſſer vom Gemeindewaſſer⸗ werk bezieht, wolle dies ſofort auf dem Rathaus, Zimmer Ro. 5 mitteilen. Die Hausbeſitzer und Mieter, bei welchen ſich in letzter Zeit Aenderungen in der Größe des Gartens, der Zahl der Wohnräume uſw. ergeben haben, werden aufgefordert dieſe Aenderungen ſpäteſtens innerhalb 8 Tagen auf dem Rathaus, Zimmer Ro. 5 anzugeben. Ueberhaupt ſind alle Aenderungen, welche auf die Höhe des Waſſergeldes Bezug haben, anzuzeigen. Wer dies unterläßt, macht ſich ſtrafbar. l Die Weldezeit für Erwerbsloſe wird ab heute bis auf Weiteres wie folgt neu feſtgeſetzt: Von Wontags bis Freitags vormmittags von ½12—12 Uhr. Samstags vormittags von 8—9 Uhr. Die nächſte Mütterberatungsſtunde findet morgen Dienstag, den 2. Auguſt 1927, nach⸗ mittags von 2—3 Ahr im Rathaus ſtatt. Seckenheim, den 1. Auguſt 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Garbenbänder! Weizen ⸗Futtermehl, Kleie, Biertreber, Malzkeime, Erdnußkuchen, Gerſtenſchrot, Salz, Laktina. Ein Querholz und eine Peitſche verloren. Abzugeben im Lager Sämtliche Arten Getreide werden ange⸗ kauft oder in Zahlung genommen. Der Vorſtand. lehtspiele „ Wasserfurra Achtung! Achtung! Heute Montag einmalige Vorführung des großen Films a Die Sensallon von Reuw-Vork in 6 Akten. Dazu zum letztenmal: Albertini in Ene iaule vor Awo. Dieſe Filme zeigen uns große Boxkämpfe, Pferderennen, Faſſadenkletterer, Abſprung mit Fallſchirm und anderes mehr. Spannung! Spannung! Einheitspreis 30 Pfg. proteſt. zu beteiligen. Wir bitten unſere Mitglieder dringend, 5 ſich recht zahlreich an dieſer Verſammlung Den zweiten Schnitt Jewoebeverein gelkenbein. FJyiihhi N Am Mittwoch, den 3. Heal lber, Ik birnen. abends 8 Ahr ſpricht im oberen Saal des zu verkaufen. 5 Ballhauſes in Mannheim Herr Landtags⸗ abgeordneter und Malermeiſter Herrmann aus Pforzheim über: ſlowerbeerlragsſteuer Anſchließend freie Ausſprache und Steuer⸗ Ph. Arnold Hauptſtraße 195. Kürtoffeln zu verkaufen. Bahnhofſtr. 5. Der Vorſtand. 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Das Domänenamt Mannheim verſteigert am Mittwoch, den 3. Auguſt 1927, nachm. 2 Ahr im Gaſthaus Zum Ochſen“ in Brühl das Erträgnis von ib ha Winterweizen(J. Abſaaten von Strubes Dickkopf, Strubes General von Stocken und Langs Kronenweizen), ſowie das Erträgnis von 18 ha Hafer lerſtklaſſiges Saatgut) der Kollerinſel, Gemarkung Brühl, in Einzelloſen. Außerdem werden noch 3 ha Eſparſette⸗Kleegras m Rheingewann der Kollerinſel zur Heugewinnung Zahlungsfriſt Martini. W. Sergdolt, HI, 5 Aeltestes Spezlal-Haus Hannheims Denken Sie daran: Saison-Ausverkauf e. Bergdolt! alle Nerren- u. Knaben- Kleidung im preis ganz enorm herabgesetzt.— Jetzt ist die große Gelegenheit viel Geld zu sparen und Qualitäts-Ware zu erhalte. Sreitestraße MANNNEIM Reste und Restpost Kleider- Stoffen, Wäsche- Stoffen, Weigwwaren esop ders preiswerte Daraste, Bettattune und Halbleinen. Kaufhaus W. WIESER-JLLI, Seceken 5 2 für einen vielfach weit unter en Einkauf angesetzten Preis in: — heim