2„* 2 8 4 0 5 2 25 Bezugspreis! Für den Monat Auguſt 1.40 Rmk., frei ins 8 Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. 2 Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. e Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). = 2 K 8 2 5 Neues in Kürze. ).: Die Reichsregierung hält die ihr von dem franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten aufgezwungene Erörterung über die Angelegenheit Orchies für abgeſchloſſen, da die von ihr der Oeffentlichkeit übergebenen Dokumente durch Feine in Frankreich bekanntgegebenen Dokumente entklüf⸗ tet, im Gegenteil in weſentlichen Punkten beſtätigt wor⸗ den ſind. 5 a i ꝛ6: Bei einer Demonſtration in Lyon für Sacco und 8 kam es zu blutigen Zwiſchenfällen mit der Polizei. N 28: Die paläſtinenſiſche Regierung will eine Konzeſ⸗ 9 on zur Ausbeutung der Miniralſchätze des Toten Moe⸗ n kes erzielen, deren Wert auf 5000 Milliarden geſchätzt n werden. f B 5: In Athen ſind vier griechiſche Offiziere verhaftet F worden, die zu Gunſten des Generals Pangalos eifrige („ Propaganda trieben. 1 ꝛ8: Wie aus Moskau berichtet wird, ſind dort wie⸗ derum 12, zum größten Teil frühere zariſtiſche Offi⸗ diere, zum Tode verurteilt worden. Mit dieſen Opfern THbeträgt die Zahl der im letzten Monat in Moskau hinge⸗ Alichteten Perſonen 120. ö ſion 2— 20 * 5 Wer wird Hörſings Nachfolger? Luandtagsabgeordneter Waentig in Ausſicht genommen. 355 Berlin, 2. Auguſt. Lands⸗ — Der Reichstags abgeordnete Dr. Otto berg hat bekanntlich eine Berufung auf den Poſten eines Oberpräſidenten der Provinz Sachſen als Nachfolger Hör⸗ ings abgelehnt. Nunmehr hat, wie wir hören, der preu⸗ ſche Innenminiſter die Kandidatur des ſozialdemokrati⸗ ſchen Parteiangehörigen und preußiſchen Landtags abge⸗ drdneten Dr. Waentig aufgeſtellt. Dr. Wagentig iſt auch bereit, den Poſten anzunehmen. b 3 W Das preußiſche Kabinett wird ſich im Laufe dieſer u oche mit dem Vorſchlage befaſſen und ihm vorausſicht⸗ lich zuſtimmen. Auch vom Provinzialausſchuß in Magde⸗ durg erwartet man keinen Einſpruch. . ſeinem Privatberuf ſeit 1904 ordentlicher Profeſſor er Nationalökonomie an der Aniverſität Halle und ver⸗ Halle im preußiſchen Landtag ſeit 1909. Die Genfer Kriſe. Wiederaufnahme der Verhandlungen. f S Genf, 2. Auguſt. 5 Heute vormittag wurden die Verhandlungen zwichen Init Delegationen der Seeabrüſtungskonferenz auf die 50 native der japaniſchen Delegation wieder aufge⸗ ſümen, ohne daß ſich die Lage hierdurch geändert hat. ten diübrenden japaniſchen Delegationsmitglieder ſtatte⸗ 5 en amerikaniſchen Delegierten einen längeren Beſuch beg ee ſich die Japaner zu den englischen Delegierten 5 aben, mit denen ſie eine längere Unterredung führ⸗ gemei eber den Inhalt dieſer Beſprechungen wird all⸗ N weſſt je größtes Stillſchweigen gewahrt. Man Japa edoch in Konferenzkreiſen auf das beſondere Intereſſe 855 hin, zu einem Flottenabrüſtungsabkommen zu ame zen, das die Linien über den künftigen Schiffsbau der eb kaniſchen Flodte feſtlegt. ne rode Bedeutung wird in Konferenzkreiſen einer ash: zwiſchen dem englischen Botſchafter in beig zugton, Soward, und Staatsſekretär Kelogg nerlef 9 über die jedoch bei den Delegationen noch kei⸗ organ der am Sonntag nach London gereiſt iſt, wird gen Ba erſt zurückerwartet. Nach den bisheri⸗ mit amerj wird, hängt von der Stellungnahme der lungen zuniſchen Regierung ſowie von den Verhand⸗ 5 zwiſchen den Delegationen ab. Coolidge für Vertagung der Konferenz. entgegen denerikaniſche Staatsſekretär Kollogg wird doch mit der urſprünglich geäußerten Anſichten nunmehr zuſamment em engliſchen Miniſterpräſidenten Baldwin S untag aufen und zwar in Buffallo am kommenden densbrüce anläßlich der Einweihung der ſogenannten Frie⸗ , Wie hierzu aus Rapid City gemeldet wird, lich dieſes Ze jedoch ſich dahin entschieden, daß anläß⸗ der keabenſammentreffens jedenfalls Kellogg die Frage t erklären tune ſeinerſeits nicht aufrollen wird. Er rüſtungskonf laſſen, daß er eine Vertagung der Seeab⸗ nen Züſerenz auf unbeſtimmte Zeit einem of⸗ narſiung uſammenbruch der Konferenz auf der Ple⸗ und hat 55 kommenden Donnerstag vorziehen würde ſen. En lirrechende Anweiſungen nach Genf gehen laſ⸗ i 100 band beabſichtigt noch ein weiteresmal neue eite 8 Dr. Waentig iſt age zur Beilegung der beſte 5 f machen beſ ee Schwierig Tages. uno Anzeigenblatt Hall für deckenheim uno Umgeb Eine Rede Lloyd Georges. Auf der liberalen Sommerſchule in Cambridge hielt der Seeabrüſtungskonferenz beſchäftigte, wobei er er⸗ klärte, daß es die größte Kataſtrophe für die Welt bedeuten würde, wenn der Fehlſchlag der Konfe⸗ renz zu einem Schiffsbauwettbewerb zwiſchen den beiden größten Nationen der Welt führen würde. Im Augenblick laſſe ſich kaum noch überſehen, was geſchehen würde, wenn es nicht gelänge, ſich mit den Vereinigten Staaten über ein Schiffsbauprogramm zu einigen. Er hoffe jedoch, daß es nicht zu einer Rivalität kommen werde, die zu einer Entfremdung der beiden größten Na⸗ tionen führen würde. Von Amerika und England hänge der Frieden der Welt ab. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen 1 Optimismus in Frankreich. i ö 9 Paris, 2. Auguſt. Das„Journal“ glaubt über den Stand der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen mitteilen zu kön⸗ nen, daß durch gegenſeitige Zugeſtändniſſe der beiden Delegationen die Unterzeichnung des proviſoriſchen Handelsabkommens am kommenden Sonnabend bevor⸗ ſtehe, und daß ſeine Geltungsdauer bis zum 31. Dezem⸗ ber ds. Irs. feſtgeſetzt werde. Auch der gewöhnlich gut unterrichtete„Excelſior“ erklärt, daß Handels miniſter Bo⸗ kanowſki ſich über den Verlauf der Wirtſchaftsverhand⸗ lungen mit Deutſchland recht optimiſtiſch geäußert habe. Ein Anzeichen für den baldigen Abſchluß des Proviſoriums ſei auch die Ankündigung, des bevorſtehenden Arlaubsantritts des Direktors für Handelsabkommen Serruys. Während die Pariſer Preſſe in den letzten Tagen nichts unverſucht ließ, um die Schuld an den ſchlep⸗ penden Verlauf der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen Deutſchland in die Schuhe zu ſchieben und das Geſpenſt des Abbruchs der Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen an die Wand zu malen, läßt ſie heute eine auffallende Uebereinſtimmung darin erkennen, daß ſeit einigen Tagen ſich eine Angleichung zwiſchen den beiderſeitigen Auffaſſun⸗ gen ſich anbahne. Auch in franzöſiſchen offiziellen Kreiſen zeigt man ſich optim iſtiſch und erklärt, daß eine für heide Teile günſtige Löſung gegen Ende dieſer Woche gefunden werden dürfte. i 88 Wiener Nachleſe. Die fremden Mächte wollen intervenieren. 8 a X Wien, 2. Auguſt. „Noch immer iſt Wien im Zuſtande lebhafter Beun⸗ kuhigung. Immer noch wirft jener„blutige Freitag“ ſeine Schatten. So hat der Wiener Gemeinderat beſchloſ⸗ ſen, die aus dem republikaniſchen Schutzbund zuſammen⸗ geſtellte Gemeindeſchutzwache weiterhin beſtehen zu laſſen. Dieſe Tatſache ſoll nun von den Signatur⸗ mächten des Vertrages von Safnt Germain zum An⸗ laß genommen werden, einen diplomatiſchen Schritt bei der öſterreichiſchen Regierung zu unterneh⸗ men. Da in dieſem Friedensvertrag genau normiert iſt, welche Stärke das öſterreichiſche Heer und die öſterreichiſche Polizei haben dürften, und da die Aufſtellung einer ſtändigen Gemeindewache eine Vergrößerung der Polizei bedeute, wollen die verſchiedenen Mächte feſt⸗ ſtellen laſſen, wie ſtark die Gemeindewache ſein ſolle, wie ſie bewaffnet werde, welchem Zweck ſie dienen und auf Von einem Proteſt wollen die Mächte vorläufig noch welcher geſetzlichen Grundlage ſie errichtet werden ſolle. Abſtand nehmen. Es beſteht kein Zweifel darüber, daß durch den Beſchluß des Wiener Skadtparlamentes, die Gemeinde⸗ wache als ſtändige Inſtitution beizubehalten, nur eine Verſchärfung der Gegenſätze eingetreten iſt. Man hätte beſſer getan, endlich einmal für eine vollſtändige Liquidierung jenes traurigen Ereigniſſes Sorge zu tragen.. ö Vor einer Einigung der Regierungen? Tientſin, 2. Auguſt. Anter dem Druck der Antergenerale, die ſich bereits vor einiger Zeit für eine Verſtändigung mit Techiang⸗ kaifhek ausgeſprochen haben, ſcheint nunmehr die Ver⸗ mittlungsaktion Fengyuhſiang wiſchen der Hankau⸗ und der Tſchyangkaiſhek⸗Regierung in Nanking eine günſtige We ndung zu nehmen. Der einzige umſtrittene Punkt iſt nur noch die den Mächten gegenüber einzunehmende Haltung. Tſchiangkai⸗ ſhek hat bekanntlich vor kurzem eine Einſchränkung des anti⸗japaniſchen Boykotts durchgedrückt und hat ſich auch mit den Behörden der europäiſchen Niederlaſſungen in Schanghai in der Frage der Erhebung von Steuern verſtändig 4 Borodin iſt im Lager Fengyußſiangs eingetroffen. Es wird behauptet, daß er verfuche, auf dem Wege v der Fengyuhſiang erneut ſeige Stellung im nationalen ager zu befeſtigen. Lloyd George eine Rede, in der er ſich auch mit 4 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. ö 2 N f Das Genfer Fiasko. 4 Als Präſident Coolidge ſich entſchloß, die Dreimächtekonferenz nach Genf einzuberufen, hatte er ein doppeltes Ziel. Er wollte erſtens eine vollſtän⸗ dige Gleichſtellung der amerikaniſchen Kriegsmarine mit der engliſchen erreichen und im Verfolg dieſes Zieles weitens die Rüſtungen zur See überhaupt einſchränken. Die letzten engliſchen Vorſchläge bedeuten ein völliges Fiasko der Politik des Herrn Präſidenten. Deshalb wurden ſie auch einmütig von der ganzen öffenklichen Meinung der Vereinigten Staaten Nordamerikas abge⸗ lehnt. Die harten Nüſſe, die auf dem Konferenztiſche lagen, wurden nicht aufgeknackt. N heißt Die Quelle aller Schwierigkeiten j britiſche Admiralität. Die Japaner wollten ſich mit 300 000 Tonnen begnügen, die Amerikaner mit 450 000 Tonnen, die Engländer dagegen, die heute ſchon 674 600 Tonnen an Oberſchiffen beſitzen, verlangten 821 000 Ton⸗ nen, obwohl ſie in der Lage ſind, 62 Schnelldampfer jederzeit als kleine Kreuzer zu bewaffnen. Die engliſche Admiralität vertrat in nur ſchlechter Verblümelung das Prinzip der Vormachtſtellung. Ihr Sprecher, Nobert Cecil, iſt der gleiche britiſche Diplomat, der auf allen Abrüſtungskonferenzen der letzten Jahre ſalbungsvolle ee. hielt, um die anderen zur Abrüſtung zu ver⸗ anlaſſen. Was ſich jetzt in Genf noch abſpielt, ſind Ver⸗ ſchleierungsperſuche, um leichtgläubige Mitmen⸗ ſchen über das Scheitern der Konferenz hinweg zu täuſchen. Die ehrlicheren Amerikaner ſprechen von einer vorläufigen Vereinbarung, einem Proviſorium, um den ſchlechten Ein⸗ druck des Fiaskos in der Welt abzuſchwächen und die innerpolitiſchen Auswirkungen des Genfer Mißerfolges zu dämpfen. Nicht ſo die Engländer. Sie belieben große Sprüche und Redensarten. Ein Flottenfeiertag ſolk ein⸗ geführt werden! Die Menſchheit ſtaunt. Bis zur nächſten Flottenabrüſtungskonferenz im Jahre 1931 ſollen die lie⸗ hen Amerikaner nur ſopiel große Kreuzer bauen, wie England heute ſchon beſitzt. Die Japaner ſollten es ganz bei dem Standard zugunſten Englands belaſſen. „An Kulturimperialismus ſtehen die Amerikaner den Engländern in nichts nach. Die Hauptrolleninhaber ſuchen jetzt nach einem guten Abgang von der Genfer Schau⸗ bühne. Schon ſickert durch, daß ſie, die Engländer und Amerikaner, ſich vereint gegen den bisherigen Sieger auf der Konferenz wenden wollen, die„Marine Lobby“, die Marinepartei, die nicht nur in Genf, ſondern auch in London und Waſhington hinter den Kuliſſen erfolgreich gaſtierte. Ob ſie das wegen werden und ob ſie damit Erfolg haben?— Warten wir noch einige wenige Tage ab!. i Präſident Coolidge glüht indeſſen ſeine Eiſen im Feuer. Er bereitet, wie aus Newyork gekabelt wird, eine Erklärung vor, in der er zum Ausdruck bringt, daß ſeine Hoffnungen auf die Konferenz geſcheitert ſind. Von ihr hatte er eine Senkung der amerikaniſchen Steuer laſten, eine Herabſetzung der Seeabrüſtungen und eine Verſtärkung des internationalen Friedenswillens erwartet. Die Hoffnung trog. Das ſind deutliche Winne an die Adreſſe des britiſchen auswärtigen Amtes in Lon⸗ don! Auch unverkennbare Fingerzeige zur Beurteilung der innerpolitiſchen Lage der nordamerikaniſchen Anion! Das politiſche Verhältnis Großbritanniens zu den Vereinigten Staaten Nord⸗Amerikas iſt die große weltpolitiſche Frage, die durch die Genfer Abrü⸗ ſtungskonferenz öffenklich aufgeworfen wurde. Die bri⸗ tiſche Admiralität hat jeden amerikaniſchen Erfolg ver⸗ hindert. Das dürfen die Amerikaner ſchwerlich ſchnell vergeſſen. Regierung und Volk von Nordamerikas Ver⸗ einigten Staaten mißbilligen einmütig das Verhalten der * Engländer. Das wiegt ſchwerer und ſſt ernſter, als jegliche Mißbilligung durch den ganzen Genfer Völker⸗ bund wäre. 5 Die Amerikaner konnten die Flottenparität in Genf nicht erzielen. Sie haben aber den Engländern zur Parität ihres Pfundes mit dem Dollar verholfen. Wenn 2 jetzt das Pfund Sterling ſeinem natürlichen Schick⸗ al ü Een ſollten, das mit dem Deftzit der britiſchen Handelsbilanz, der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage Eng⸗ lands und der Paſſivität des engliſchen Staatshaushal⸗ tes gegeben iſt, dann wäre der Beweis nicht mehr zu er⸗ bringen, daß das große Ringen der beiden angelſächſi⸗ ſchen Weltmächte um die Vormacht begonnen hat. Selbſt⸗: verſtändlich würde auch dann ſchon ſehr bald der Han⸗ delswettbewerb zwiſchen der amerikaniſchen und engliſchen Induſtrie in der Welt andere und ſchärfere Formen an⸗ nehmen, als in der füngſten Vergangenheit. Ernſte Kon? 19 55 drohen am weltpolitiſchen Horizonte ziehen. Dabei haben wir von den uns am nächſten liegenden europäiſchen Sorgen noch keinerlei Notiz genommen. Fällt die Abrüſtung zur See ins Waſſer, was wird dann aus der Rüſtungseinſch heraufzu⸗ und die im Weltkrieg unterlegende Länder allein ſind vollſtändig abgerüſtet. Ihre Zwangsabrüſtung follte der allgemeine Auftakt zur allgemeinen freiwilligen Abrüſtung aller Staaten werden. Der Genfer Völkerbund war als riedensinſtrument dazu vornehmlich auserkoral. ie in ſo vielem hat er auch auf dieſem Gebiete verſagt. Er mußte verſagen, weil die Weltmächte und die 5— mächte nicht freiwillig die. übernahmen. Das Fiasko der Genfer Seeabrüſtungskonferenz der drei Weltmächte ſchlägt den Völkerbund erneut in ſeinen Bann. Es ſtellt die ganze Egiſtenz des Bundes in Frage. N 8 ränkung und der europäiſchen Abrüſtung zu Lande werden? Das Deutſche Reich 2 —— Aus dem In⸗ und Auslande. 1 Induſtrie und Portoerhöhung. . Berlin, 2. Auguſt. Auch vom Reichsverband der deutſchen Induſtrie wird nachgeprüft, in welcher Form die Wirtſchaft die hohen Poſtgebühren abzuwehren in der Lage iſt. Man denkt daran, der Wirtſchaft zweckdienliche Maßnahmen in noch weiterem Umfange anheimzuſtellen, als es bereits durch den Reichsverband des Groß⸗ und UAueberſeehandels geſchehen iſt. Keine Verhandlungen über den Korridor. 2 Berlin, 2. Auguſt. Der gegenwärtig in Pommerellen weilende polniſche Staatspräſident Moſcicki hielt aut einem Bankett in Thorn eine Rede, in der er die Ein⸗ wohner Pommerellens aufforderte, den Gerüchten keinen Glauben zu ſchenken, als könnte der Boden Pommerellens je Gegenſtand von Verhandlungen in der internationalen Politik werden. Polen ſei ſtark genug, um alle Angriffe auf ſeine„urewigen“ Rechte abzuweiſen. Beſchlagnahme kommuniſtiſcher Zeitungen in Bayern. München, 2. Auguſt. In den Geſchäftsräumen der kommuniſtiſchen„Neuen Zeitung“ in München erſchienen geſtern abend Beamte der politiſchen Polizei, um die Sonntagsausgabe vom 31. Juli 1927 wegen des Ab⸗ drucks des Aufrufs vor einem neuen imperialiſtiſchen Krieg zu beſchlagnahmen. Zehn Exemplare wurden gefunden und beſchlagnahmt. Gegen den verantwortlichen Redak⸗ teur und den Geſchäftsführer Olſchewſki iſt ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet worden. Ebenſo wurden die Geſchäfts⸗ und Expeditionsräume der „Nordbayeriſchen Volkszeitung“ in Nürnberg auf An⸗ ordnung des Amtsgericht Nürnberg durchſucht und einige Exemplare, in denen eenfalls derb genannte Aufruf abge⸗ druckt war, beſchlagnahmt. Notſtandszulage für Saarbergleute. Saarbrücken, 2. Aug. Die Saarbergleute erhalten demnächſt die vom Reiche bewilligte zweite Rate der Notſtandszu ch äge. Au) für de übrigen Induſtr earbeiter iſt eine einmalige Reichsbeihilfe vorgeſehen. N „ Verbot des Neichskriegerverbands⸗ und RNegiments⸗ 5 tages in Saarbrücken. b Saarbrücken, 2. Auguſt. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat die für den 7. Auguſt angeſetzten Kundgebungen des Reichskriegerverbandes und der Re⸗ gimentsperbände verboten, die rein charitative und ka⸗ meradſchaftliche Zwecke verfolgten. Das Verbot wird von der Preſſe lebhaft kritiſiert. a Die Folgen der Vernichtung der Wiener Grundbücher. Wien. 2. Aug. In der letzten Woche begannen ſich Die Folgen des 15. Juli im Baugewerbe in kataſtrophaler Weiſe auszuwirken. Mindeſtens 2000 Bauarbeiter ſind brotlos geworden. Die Zahl der Entlaſſungen dürfte in dieſer Woche 3000 überſchreiten. Die Urſache liegt in der Vernichtung der Wiener Grundbücher. Die Banken und Sparkaſſen haben die Gewährung weiterer Baukredite mangels aller rechtlichen Unterlagen faſt gänzlich einge⸗ ſtellt, ſo daß die Baubeſitzer und Baumeiſter nicht mehr in der Lage ſind, ſich die notwendigen Baukredite zu verſchaffen. Es mußten ſogar bereits begonnene Reno⸗ vierungsarbeiten zum größten Teil abgebrochen werden. ö Gründung einer polniſchen Grenzuniverſität. 1 Berlin, 2. Auguſt. Der Primas von Poſen, Hlond, und der Lattowitzer Biſchof Lieſicki haben gemeinſam mit dem Wojewoden von Poſen und Oberſchleſien die Gründung einer polniſchen katho iſchen Volksuniverſität Grenze organiſiert. In einem Aufruf wird die polniſche Oeffentlichkeit aufgefordert, durch Spenden für dieſe Bil⸗ dungsſtätte ihren Glauben daran zu beweiſen, daß Schle⸗ ſien polniſch iſt und polniſch bleiben wird. 2 Zwiſchenfälle an der italieniſchen Grenze. lieniſchen Grenzbehörden gemeldet. So berichtet ein deut⸗ ſcher Touriſt, er ſei trotzdem er ſich noch auf ſch peizeriſchem Boden befunden habe, von einem italieniſchen Grenz⸗ f wächter unter Drohungen da an gehindert worden, photo⸗ graphiſche Aufnahmen zu machen. Von ſchweizeri'cher Seite 15 eine amtliche Unter'uchung eingeleitet worden. Faſt alle Päſſe zwichen dem kleinen Sankt Bernhard und dem Simplon ind dur den Vorbeahr gofnonxt. Verworrene Wege 5 Noman von B. Sturm 5 26 2(Nachdruck verboten) Ich befeſtigte ihn an meiner Bruſt„Einfach, aber ein. ärmlich!“ Wie es verlangt war. ſchien es mir zu ein. Gerda, die ich zur Kirchfa! tadelnd: „Aber Lotte du rauichſt gar nicht!“ Doch Frau von Nathen nickte mir wohlwollend zu. Sie war ſichtlich in ſtrahlender Laune Ebenſo Lulu. 5 Dodo ſtand etwas gelangweilt neben ihtem Bräutigam. Sie ſaf ſehr ſtattlich aus in Kranz und Schleier und trug bereits ihre neue Würde zur Schau. während ſich Herr von Borowſty entſchieden unbehaglich fühlte. Seine hei⸗ tere, joviale Art vertrug ſich ſchwer mit dem feierlichen Ernſt des Tages Gerda eilte gleich auf ihn zu: »„Onkel Iwan, Onkel! Iwan!“— Wie jo oft wollte ſie von ihm auf den Arm gehoben und in der Luft herum⸗ geſchwenkt werden. Das ging doch letzt gewiß nicht an. Ich wollte ſie zurückhalten. doch gelang es mix nicht, da auch Herr von Borowſky proteſtierte: i Aber Fräulein, laſſen Sie uns doch! Warum denn nicht heute wie alle Tage?“ 5 Dodo wippte ungeduldig mit dem weißen Atlasſchuh. Eine unmutige Röte trat in ihr Geſicht. A Ach bitte, laſſen Sie! Bitte!“ ſagte ich leiſe. Hatte er die Angſt in meiner Stimme gehört? Er ließ das Kind plötzlich los. Aber was nun kam, war noch unendlich pein⸗ licher, als der kleine Verweis, den mir Gerdas Ungeſtüm zugezogen hatte. 2 „A la bonheur, Fräuleinchen, großartig!“ Er kniff die kleinen Augen zuſammen, betrachtete mich mit einem lab lenden Lächeln und wiederholte: N Großartig! Großartig!“ Dodo ſchob ihren Arm in den non, Iwan, biſt du verrückt?“ Kaſch trat ich mit dem Kinde an der Hand zurück. Doch war zu ſpät: die Aufmerkſamkeit der übrigen war er⸗ .— 3* 8 8 2 3 8 1 abholte, meinte zwar des Bräutigams:„Mais in der polniſchen Kreisſtadt Adelnau an der ſchleſiſchen „Genf, 2. Auguſt. Von verſchiedenen Punkten der ſchweizeriſchen Südgrenze werden Zwiſchenfälle mit ita⸗ regt worden Man wartete auf die Wagen die 5 Aus dem badiſchen Lande. Zum Brande in Liedolsheim. Der Ort Liedolsheim wurde, wie wir geſtern ſchon kurz berichteten, am Montag Abend von einem Rieſenfeuer heimgeſucht. Gegen 10 Uhr abends ſchlug der Blitz in ein Haus ein und verurſachte einen Dachſtuhlbrand. Das Feuer übertrug ſich infolge des herrſchenden Sturmes mit raſender Geſchwindigkeit ſofort auf die umliegenden Gebäude und binnen kurzer Zeit ſtanden die in der Hochſtätt⸗Friedrich⸗ und Bächel⸗ Straße gelegenen Gebäude in hellen Flammen. Der Bewohner bemächtigte ſich eine ſchreckliche Panik, die umſo furchtbarer wurde, als man ſich dem Rieſen⸗ feuer bald völlig machtlos gegenüberſah. Die wenigen in den nächſten Minuten herbeigeeilten Feuer⸗ wehren aus den umliegenden kleinen Ortſchaften reichten bei weitem nicht aus, um auch nur den Brand im ge⸗ ringſten in ſeinem ſchnellen Amſichgreifen zu hindern. Kinder, Frauen und Männer und eine in die Taufende gehende Zahl von Bewohnern der umliegenden Dörfer ſchleppten in Eimer, Fäſſern und ſonſtigen Geräten das Waſſer aus den Brunnen und Waſſerleitungen herbei, um bei der Bekämpfung des Feuers mitzuhelfen. Dieſe Be⸗ mühungen ſtellten ſich jedoch bei dem ſich immer weiter ausdehnenden Brand als völlig nutzlos dar. „Die Telefonleitungen waren ſofort geſtört, ſodaß es nicht gelang, ſich mit den auswärtigen Feuerwehren in Verbindung zu ſetzen. Erſt durch einen Boten erhielt die Karlsruher Feuerwehr von dem Brande Kenntnis, die dann eine Stunde ſpäter, als die Feuersbrunſt be⸗ reits ihren Höhepunkt erreicht hatte, in Liedolsheim ein⸗ traf und ſofort ans Werk gehen konnte. Die Karlsruher Berufsfeuerwehr, unter Leitung von Branddirektor Dr. Mayer, ging mit 2000 Meter Schlauchleitungen an die Bekämpfung des Feuers, mußte ſich jedoch bald nur auf die Eindämmung des Feuers auf ſeinen Brandherd be⸗ ſchränken, da Waſſermangel herrſchte. Dies gelang ihr auch vortrefflich und Liedolsheim wurde von einem un⸗ überſehbaren Unglück bewahrt. Der Schaden, den das Feuer anrichtete, iſt jedoch trotzdem ungeheuer groß und wird auf über 2,5 Millionen Mark geſchätzt. 39 Scheunen, gefüllt mit Ernte⸗ vorräten und zwei Wohnhäuſern wurden vom Feuer ergriffen und vollkommen vernichtet. Ein ganzer Häuſerkompler bildet einen Trümmerhaufen. Wäh⸗ rend es gelang, ein Wohnhaus rechtzeitig zu retten, brannte das große Gaſthaus Fürniß mit ſämtlichen Mo⸗ biliar und Warenvorräten nieder und ſogar ein großer Geldbetrag wurde ein Opfer der Flammen. Menſchen⸗ leben ſind nicht zu Schaden gekommen. 7 „ Das Brandunglück iſt umſo bedauerlicher, als der entſtandene Schaden, der zum kleinſten Teil durch Verſicherung gedeckt iſt und die Geſchädigten durch⸗ weg nur kleine Bauern und Landwirte ſind, betroffen hat. Nach achtſtündiger Tätigkeit von etwa 20 Feuerwehren war das Rieſenfeuer ſoweit bekämpft, ſo⸗ daß die Feuerwehren unter Zurücklaſſung einer ſtarken Wache Liedolsheim verlaſſen konnten. Gegenwärtig iſt man mit dem Einreißen der dem Einſturz drohenden Häuſer beſchäf igt. Die Karlsruher Polizei hält das Brand⸗ gebiet abgeſperrt. Pforzheim.(Glücklich verhindertes Eiſen⸗ bahnunglück.) Die mit dem letzten Zuge 998 von Wildbad nach Pforzheim fahrenden Reiſenden wurden im Bahnhof Wildbad in nicht geringen Schrecken verſetzt, als gleich nach der Ausfahrt der Zug mit einem hef⸗ tigen Ruck hielt, ſodaß die Reiſenden von ihren Sitzen aufflogen und ihnen die Gepäckſtücke auf den Kopf ſie⸗ len. Wie ſich herausſtellte, war infolge falſcher Weichen⸗ ſtellung der Zug auf ein falſches Gleis gefahren. Der Lokomotivführer bemerkte im letzten Augenblick die Ge⸗ fahr und bremſte. Wenn er weiter gefahren wäre, ſo wäre der Zug eine Böſchung hinabgeſtürzt. Der Zug lam mit⸗zwei Stunden Verſpätung an. ö Bruchhauſen bei Ettlingen.(Schlägerei.) In einer hieſigen Wirtſchaft kam es zu Tätlichkeiten, wobei ein Gaſt dem Wirt mehrere Schläge mit dem Bierglas auf den Konyf vereczte. und ihn dadurch erheblich verletzte. etwas verſpätet hatten, es kam kein rechtes Geſpräch auf. Auch war der Kreis nur klein, nur die Familie und die nachſten im Hauſe wohnenden Verwandten fuhren nach der etwas entfernten Kirche Die übrigen Gäſte fanden ſich ſpäter nur zum Eſſen ein. „Es waren ja nur die Spitzen; die ſchönen Spitzen, meinte ich, Dodochen!“ ſagte der Bräutigam halb ent⸗ ſchuldigend. „Ach ſo!“ Dodo war ſofort beruhigt.„Iwan iſt leiden⸗ ſchaftlicher Spitzenſammler!“ wandte ſie ſich erklärend zu den übrigen. „s ſind doch keine echten Spitzen?“ meinte Lulu ver⸗ ächtlich „Aber freilich! Echte alte Valenciennes, ich möchte ſo⸗ gar behaupten, aus dem Anfang des ſiebzehnten Jahr⸗ hunderts Muſter und Ausführung erinnert an— na, wie heißt er doch gleich—“ Herr von Borowſky verwirrte ſich. Er war förmlich in Eifer geraten „Iſt es die Möglichkeit!“ Frau von Rathen hielt ihr Lorgnon vor die Augen und muſterte mich kopfſchüttelnd. Dann wandte ſie ſich an ihren Schwiegerſohn: „Nun, vielleicht tritt ſie dir Fräulein gegen die ent⸗ ſprechende Entſchädigung ab. Für ſie hat es doch keinen Wert.“ f Aller Augen muſterten mich neugierig. Wie ein Stück Ware, das zum Kauf ausgeſtellt iſt. Siedend heiß ſtieg es mir in die Wangen, in Stirn und Schläfe. „Nicht wahr, Fräulein? Sie ſind doch einverſtanden?“ klang Frau von Rathens Frage zu mir her. „Bedaure— ich habe nichts zu verkaufen, Frau!“ ſagte ich eiſig kalt. „Bravo! Stolz liebe ich mir den Spanier!“ Herr Dr. 8 Hiller, Lulus Brautführer, ſagte es in ſeinem näſelnden n „Bettelſtolz!“ dann zu mir: f „Wo haben Sie denn das Kleid her? Hm?“ Und auf meine leiſe Antwort fuhr ſie ärgerlich fort:„Von Tante Ann? Immer nur Tante Ann. Reinweg alles von den alten Tanten! Dann iſt's doch nicht ſo eine beiliae Sache. antwortete Lulu ungeniert laut. Und gnädige Menzingen(Amt Bruchſal).(Tödlicher Sturz vom Heuboden.) Der Landwirt Fritz Wößner ſtürzte vom Heuboden auf die Tenne, wodarch er ſich eine Rük⸗ kenmarksquetſchung zuzog. Der Verunglückte iſt geſtorben; er hinterläßt eine Frau und 8 unmündige Kinder. Immendingen.(Die Donauverſickerung.) Zur⸗ zeit iſt hier die Donau wieder vollſtändig verſickert. Bei Möhringen liegt der Lauf vollſtändig trocken bis auf die Tümpel, die ſich in dem verwilderten Flußbett an⸗ ſammeln. Oberweier(bei Ettlingen).(Brand durch Kurz⸗ ſchluß.) Hier entſtand infolge Kurzſchluß im Transfor⸗ matorenhaus ein Brand, der die Inneneinrichtung voll⸗ ſtändig vernichtete. Das Transformatorenhaus ſelbſt wurde ſtark beſchädigt. Der Sachſchaden iſt bedeutend. 8 Freiburg i. Br.(Tödlicher Sturz eines Poſt⸗ boten.) Beim Friedrichshof ſtieß ein Poſtbote, der mit ſeinem Rade von der Luiſenhöhe in ſchnellem Tempo heruntergefahren kam, in der Kurve vor der Barriere mit einem kleinen Kraftwagen zuſammen. Der Briefträger wurde in hohem Bogen vom Rade geſchleudert und blieb tot liegen. Auch die Inſaſſen des Autos, das in den Straßengraben ſtürzte, erlitten ſchwere Verletzungen. Freiburg.(Zwei ſchwere Autounfälle im Münſtertal.) Das erſte Autounglück ereignete ſich im Münſtertal bei Freiburg. Der Poſtſchaffner Hermann Schuler ſtieß mit ſeinem Fahrrad mit einem Auto des Dipl. Ing. Schmitthenner zuſammen, wobei er ſich ſchwere innere und äußere Verletzungen zuzog. Der Führer des Autos erlitt durch Glasſplitter erhebliche Verletzungen an Kopf und Bruſt.— Der andere Unfall trug ſich ebenfalls im Münſtertal zu. Das Auto, von einem Herrn. der keinen Führerſchein beſaß, geſteuert, überſchlug ſich. Von den Inſaſſen erlitt eine Frau Verletzungen im Ge⸗ ſicht und eine Gehirnerſchütterung, ſodaß ſie ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden mußte. Der Führer des Autos, ſowie zwei Kinder blieben unverletzt. 5 Wiesloch.(Vom Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet.) Das zweieinhalbjährige Söhnchen des Pflegers Herzog fiel beim Spielen in den Lembach. Glücklicher⸗ weiſe kam zufällig der Gipſer Gerold zu der Stelle and konnte das Kind, das ſchon bewußtlos war, retten. Die Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg. Neckargemünd.(Verunglückt.) Auf der Bahn⸗ ſtrecke zwiſchen hier und Bammental verunglückte beim Schienenabladen der 50 Jahre alte Bahnarbeiter Voll⸗ weiler aus Hoffenheim, indem ihm drei Finger der rech⸗ ten Hand derart gequetſcht wurden, daß ſie unter Um⸗ ſtänden abgenommen werden müſſen. Dienzeim.(Beim Steinabladen verun⸗ glückt.) Verunglückt iſt beim Abladen von Steinen, die zum Pflaſtern der Landſtraße nach Ludwigshöhe benutzt werden, der Chauffeur Emil Strübel. Dieſer lag unter ſeinem Auto, um dasſelbe zu ölen, während von dem Laſt⸗ wagen Pflaſterſteine abgeladen wurden. Dabei fiel dem Chauffeur ein Stein auf den Kopf, ſo daß er ſchwere Ver⸗ letzungen davontrug. 5 i Iffezheim.(Autounfall.) An der Straßenkreu⸗ zung bei Iffezheim ereignete ſich ein Autounfall, der noch glücklich abgelaufen iſt. Ein Motorradfahrer fuhr noch knapp vor einem mit etwa 70 Kilometer Geſchwindig⸗ keit fahrenden Perſonenwagen vorbei, als er die Kehler Landſtraße querte, rannte dann aber auf der Badener Landſtraße auf einen Radfahrer, dem der Goldfinger der linken Hand gebrochen wurde; das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt.. Lahr.(Vermißt.) Der 14jährige Schüler Emil Eckerfels wird vermißt. Eckerfels hat noch an der Schluß⸗ feier des Gymna iums teilgenommen. Seither fehlt jede Spur von ihm. N g „Sindo sheim.(Schweres Schadenfeuer.) Zum zweiten Male innerhalb kurzer Zeit brach hier in der Nacht ein Brand aus, dem eine große Doppelſcheune nebſt Stall zum Opfer fiel. Die Feuerwehr konnte nur ein Uebergreifen des Feuers auf die ſchwer bedrohten Nach? bargebäude verhindern. Man vermutet auch in dieſem Falle Brandſtiftung. Laibenſtadt.(Ein gefährlicher Weſpen⸗ ſtich.) Ein 20jähriges Mädchen wurde durch eine Weſpfe auf dem Kopf geſtochen. Der Stich hatte eine ſchwere e e zur Folge, die zur Erblindung des Mäd⸗ hens führte. — 22 222 — 2—.———— 2 e 1 . e e 2—— 1 A 1 Wenn es loch ein Andenten an Ihre Eltern wäre! So eine Anſtellerei mit den alten Tanten!“ „O— meine Tante Ann iſt mir mehr als Vater und Mutter!“ Meine Stimme zitterte vor Erregung. Und doch war mir, als müſſe ich für Tante Ann eintreten. Nie⸗ mand durfte ſie lächerlich machen. ö 5 Die Damen des Hauſes traten zuſammen. Lächelnd und flüſternd ſprachen ſie mit einigen der Gäſte mit dem Bräutigam und Dr Hiller. Ich wollte nichts mehr ſehen, nichts mehr hören Und doch konnte ich es nicht hindern— etwas von ihrem Geſpräch drang an mein Ohr Dr. Hillers Worte waren es, er wiederholte ſie noch einmal, da Lulu nicht gleich verſtand: s 5 8 „Ein ſeltener Fall! Nicht nur die Nachforſchungen nach e e— auch die nach der Mutter ſcheinen ver⸗ ge i. 7„ Was ich von dem tieferen Sinn ſeiner Rede nicht gleich verſtand ſagten mir die halb verächtlichen, halb mitle digen Blicke die in ungenierter Neugter über mich hin glitten Bebend vor Zorn und Scham ſtand ich. Das tiefſte, heiligſte Leid meines Lebens allen preisgegeben, herab⸗ gezogen bis in den Staub durch den allerniedrigſten Ver⸗ dacht! Und ich allein und hilflos. Ohne Waffe. a Ohne Waffe? Nein, nein! Mein Stolz blieb mir. Das war das einzige— ich fühlte es. Steil und hoch richtete ich mich auf ernſt und ſtreng erwiderte ich die Blicke. Da ſenkten ſich aller Augen verlegen, wie in leiſer Scham vor den meinen Niemand ſah mehr ſpähend nach mir hin.“ Eine laute, etwas forcterte Unterhaltung begann ſogar, die fernab liegende Dinge berührte. i Als endlich die Wagen vorfuhren., wurde haſtig auf⸗ gebrochen Paarweiſe zogen alle an mir vorüber, da! mit Gerda bis dicht zur Tür zurückgewichen war. Mi Aufbietung aller Kräfte gelang es mir, äußerlich ruhig z bleiben bis zuletzt Ich fühlte mein Geſicht wie verſteinert keine Miene zuckte Aber eiskalt zog es die Glieder her⸗ auf, ein ohnmächtiges Schwächegefühl schlich lähmend durch meinen ganzen Körper, krampfte mir Herz und Hirn zu⸗ ſammen mit harter Hand. f 5 „Komm, Lotte, raſch! Wir kommen ſonſt nicht mit! drängte Gerda. 5 N f * n * 4 Sn nnn nne 19 e eee kenthal wurde ein franzöſiſcher Gendarm, der anſtatt die Bahnſteig⸗Anterführung zu 5 4 ten wollte, vom anfahrenden Perſonenzug 521 überfahren und getötet. überfahren und Aus Nah und Fern. (Ei nz 518 Genda 5 15 e, S Fran- benützen, unmittelbar hinter dem ausfahrenden Schnellzug 104 die Gleiſe überſchrei⸗ Ludwigshafen.(Folgen übermäßigen Alko⸗ holgenuſſes.) Ein kaufmänniſcher Angeſtellter erlitt in ſeiner Wohnung in der Oberſtadt infolge übermäßigen Alkoholgenuſſes einen Tobſuchtsanfall. Er mußte durch die Rettungswache ins Krankenhaus gebracht werden.— Ein 29 Jahre alter verheirateter Maurer von hier ſtürzte aus dem Fenſter ſeiner im 2. Stock gelegenen Wohnung in der Gellertſtraße und zog ſich einen Schlüſſelbein⸗ und Naſenbeinbruch zu. Der Verletzte, der etwas angeheitert war, ſtellte ſich in dieſer Stimmung auf die Fenſterbank 1 ii ſchwer verletzt, indem ihm das Sielſcheit ſeines Ernte⸗ Wagens beim Anziehen des Geſpannes auf den Unter⸗ 22 Disfuſſion einläßt. gert.) öffentlich verſteigern. Das Schloß von 190000 Mark in den Beſitz von Dr. Kircher aus 55 j 8 der berühmteſten in Deutſchland, iſt und ſtürzte ab. i Ludwigshafen.(Beim Baden ertrunken.) Er⸗ trunken iſt beim Baden im Willerſinnweiher der ledige 18 Jahre alte Dreher Emil Koch von Frieſenheim. Koch der des Schwimmens nicht recht kundig war, wagte ſich 4 du weit vom Ufer ab ins Waſſer. An einer tiefen Stelle ging er unter. Der Verſuch ihn zu retten, den ein in der Nähe weilender Badender unternahm, mißlang. Die Leiche wurde noch nicht geländet. Neuſtadt.(Das Haardter Schloß verſtei⸗ 9 Fabrikant Albert Wagner, Ludwigshafen, ließ in Neuſtadt das ihm gehörige Haardter Schloß freiwillig ging um den Preis Grünſtadt über. Dr. Kircher iſt der Schwiegerſohn der früheren Beſitzerin des Schloſſes, Frau Zeitſchel. Zur 5 Gültigkeit dieſer Verſteigerung gehört noch das Einver⸗ tändnis des Gläubigerausſchuſſes und der Hypotheken⸗ Alaäubiger. Haßloch.(Die Vergiftungsfälle.) Bisher iſt 2 s den Aerzten und Behörden noch nicht gelungen, die Urſachen im Vergiftungsfalle Familie Koch einwandfrei feſtzuſtellen. Im Falle Stuhlfauth iſt die Urſache ver⸗ dorbene Wurſt aus einer Hausſchlachtung und im Falle Graf verdorbene Wurſt aus einem Mundenheimer Metz⸗ gerladen. Vorderweidenthal.(Bei der Erntearbeittöd⸗ ch verunglückt.) Der Landwirt Jakob Schütz wurde leib ſchlug. Auf dem Transport nach dem Krankenhaus andau verſtarb der Bedauernswerte an ſchweren inneren erletzungen. Börrſtadt.(Schwerer Autounfall.) Ein * 5 ſchwerer Autounfall ereignete ſich auf der Kaiſerſtraße zwi⸗ chen Langmeil und Börrſtadt. Als der mit 4 Perſonen beſetzte Kraftwagen des Maſchinenhändlers Strauß aus Grünſtadt auf dem Heimwege nach Grünſtadt begriffen war, verſagte an der bezeichneten Stelle die Steuerung. er Wagen rannte mit großer Heftigkeit gegen einen Baum, ſodaß die ſämtlichen Inſaſſen aus dem Auto ge⸗ ſchleudert wurden. Während der Chauffeur und einer der Inſaſſen mit dem Schrecken davonkamen, blieben der Guts⸗ pächter Jäger vom Wambacherhof bei Winnweiler und der Kraftwagenbeſitzer Strauß ſelbſt ſchwer verletzt liegen; 3 5 erſterer trug eine ſchwere Gehirnerſchütterung und ſonſtige 5e en davon. Der Kraftwagen wurde ſchwer be⸗ 1 ig* J 1 Worms.(Der Dom in Gefahr.) Der Dom, in Gefahr. je Dächer und viele andere baufällige Stellen müſſen wieder inſtandgeſetzt werden. Seit zwei Jahren bemüht 2 man ſich wenigſtens, an den am meiſten bedrohlichen Zer⸗ flallpunkten Ausbeſſerungen vorzunehmen. Es fehlt aber an Geld. Jetzt vereinen ſich deutſche Künſtler und Mäzene, um ein großzügiges Hilfswerk für die Erhaltung dieſes rachtbaues ins Leben zu rufen. Auch der Mainzer Dom muß in dieſen Wochen wieder repariert werden. f d Albersweiler.(Nächtliche Autoraſe rei.) Auf er Landſtraße Siebeldingen⸗Albersweiſer wurde ein Rad⸗ uhrer von den nicht abgeblendeten Scheinwerfern eines 1 geblendet, daß er gegen einen Baum fuhr, und it erheblichen Verletzungen liegen blieb. Das Auto fuhr unbekümmert weiler. N Der Rechthaber. Ein großes Selhſtbewußtſein und ein ſtarker Glaube an die eigene Auſorität und Weisheit iſt ſehr ſchön. Nur den die e ſchätzenswerten Eigenſchaften nicht ausarten. edenfalls dürten ſie nicht ſo weit gehen, daß man immer ud in allen Dingen or ne wereres Recht haben will. Eine er unſympathiſchſten Menſchentypen iſt der Rechthaber. Wehe dem Unglücklichen, der ſich mit ihm in eine . Selbſt bei den harmloſeſten The⸗ en zeigt er ſeine unanoenehme Charaktereigenſchaft Sagt n beiſpielsweiſe:„Morgen wird es ſchönes Wetter Hä dann erwidert er totſicher:„Schönes Wetter? al Ein Hundswetter gibt es!“—„Aber“ wagt man zu unter ern„die. Sonne ging doch heut Abend ſo ſchön er!“—„Sonne? Will gar nichts beſagen. Ich be⸗ tung ſſeht m nächſten Tage ſtrahlt die Sonne nur ſo vom Firnen Himmel. Auch nicht die kleinſte Wolke iſt am Renament zu ſehen. Da begegnet man wieder dem ſage„„Na,“ kann man ſich nicht enthalten zu en„ſehen Sie, es iſt doch ſchönes Wetter geworden.“ zeugung ia,“ ſchreit er im Bruſtton der tiefſten Ueher⸗ kommt 6300 habe doch gleich geſagt, daß ſchönes Wetter mometer ſtand ja auch in der Zeitung, auch am Ther⸗ eker war es abzuleſen und dann der ſchöne Sonnen⸗ 1 2 verstehen Ich habe es doch gleich geſagt. Aber Ihr en ae die Herren Rechthaber im prozeſſieren chreiben. D Neu⸗Iſenburg.(Schwerer Motorradzu ſam⸗ menſtoß.) Am ſüdlichen Ausgang von Iſenburg er⸗ eignete ſich in der Nacht ein ſchwerer Motorradunfall, dem leider auch ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein von Stuttgart kommendes Motorrad, das mit drei Per⸗ ſonen beſetzt war, prallte auf der nach Darmſtadt füh⸗ renden Chauſſee mit einem aus Iſenburg kommenden Motorrad, auf dem als Mitfahrer ein Frankfurter Schupo⸗ beamter ſaß, zuſammen. Der Schupobeamte war ſofort tot. Die drei Perſonen des anderen Motorrads trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Bei dem ums Leben gekommenen Schupobeamten handelt es ſich um Polizeiwachtmeiſter Oehne aus Iſenburg, der in Frank⸗ furt ſtationiert iſt. Sein Mitfahrer, Markert, aus Iſen⸗ burg, erlitt ſchwere Verletzungen. Von dem aus Stutt⸗ gart ſtammenden Motorrad wurde der Führer Otto Zehn⸗ ter und ſein Mitfahrer Giebler ziemlich ſchwer verletzt, während der Sohn Zehnters, der im Beiwagen ſaß, un⸗ verletzt blieb. Beide Motorräder waren direkt ineinander gefahren. Wen die Schuld an dem bedauerlichen Unglücks⸗ fall trifft, iſt noch nicht aufgeklärt. Schandau.(Das Straßenbahndepot nie⸗ dergebrannt.) Dreiviertel Stunden nach Einrücken des letzten Wagens der Straßenbahnlinie Schandau⸗Lich⸗ tenhainer Waſſerfall brach im Schandauer Straßenbahn⸗ depot ein Brand aus, der das Gebäude und ſämtliche Straßenbahnwagen verntchtete. Die Halle iſt vollſtändig niedergebrannt, ſodaß nur noch die Umfaſſungsmauern ſtehen. Die Nebengebäude, Wohnhaus, Zentrale und Werkſtätten konnten gerettet werden. Es wird Brand⸗ ſtiftung vermutet. Der Betrieb wird mit Omnibuſſen und geliehenen Straßenbahnwagen aufrechterhalten. München.(78 000 Mark unterſchlagen.) Der Kaſſierer der Bayeriſchen Staatsbank in Amberg, Rei⸗ niſch, der Selbſtmord verübte, hat der Bank 78 000 Mark unterſchlagen. Die Veruntreuung war ſo geſchickt ver⸗ ſchleiert, daß ſie bei früheren Reviſionen nicht entdeckt wurde. Erpreſſungsverſuche eines Eingeweihten ſcheinen Reiniſch in den Tod getrieben zu haben. Höxter.(Von einem Bären zerfleiſcht.) Am Weſerufer bei Corvey hatte eine Bärenführertruppe Halt gemacht. Ein an einem Baum angeketteter Bär riß ſich kos, fiel auf der Landſtraße ein 19jähriges Mädchen an und ſchleppte ſein Opfer in einen Waſſergraben. Nunmehr machte ein Domänenpächter das Tier durch mehrere Schüſſe unſchädlich. Das lebensgefährlich verletzte Mäd⸗ chen wurde dem Krankenhaus zugeführt. Auch einer der beiden Helfer erlitt ſchwere Verletzungen. Die Bären⸗ führerfamilie wurde feſtgenommen. Cöpinick.(Waldbrand bei Cöpenick.— 50 Morgen vernichtet.) Durch achtloſes Fortwerfen einer brennenden Zigarette entſtand in dem Stadtforſt bei Cöpenick ein großer Waldbrand. Das Feuer breitete ſich infolge der Trockenheit der letzten Tage mit großer Schnelligkeit aus. Die Feuerwehren aus Cöpenick und den umliegenden Ortſchaften zuſammen mit hunderten von Bewohnern der dortigen Gegend waren bis in die ſpäten Abendſtunden hinein damit beſchäftigt, den Brand einzudämmen. Etwa 50 Morgen Wald wurden ver⸗ nichtet. Erſt in den ſpäten Abendſtunden gelang es, das Feuer zu lor aliſieren. Der Brand ſelbſt konnte noch nicht gelöſcht werden. 5 [Odenburg.(Ein Ehepaar vom Blitz er⸗ chlagen.) Bei einem heftigen Gewitter, das über Oldenburg niederging, wurden auf der Delmhorſter Geeſt ein Landwirt und deſſen Frau, als ſie ein Rind vom Felde holen wollten, vom Blitz erſchlagen. München.(Wieviel Schüſſe wurden beim Bundesſchießen abgegeben?) Auf oieſe intereſ⸗ ſante Frage wird mitgekeilt, man nehm: in Fachkreiſen an, daß durchſchnittlich jeder der 5700 Schützen 300 Schüſſe abgegeben hat, das gibt im ganzen 1710 000 Schüſſe. Es kann angenommen werden, daß rund 300 Zentner Blei in den Kugelfängen ſtecken und zwar hin⸗ ter dem Trefferfeld von vielbeſchoſſenen Scheiben ſtel⸗ 1— beſonders hinter dem Zentrum— zu Klumpen geballt. g Zoppot.(Liebestragödie.) Im Hotel„Bri⸗ ſtol“, hier, erſchoß der 23jährige Student Jysfeld aus Warſchau die gleichaltrige gleichfalls aus Warſchau ſtam⸗ mende Studentin Fayerſtein und richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Die Studentin war ſofort tot, während Zysfeld nur ſchwer verletzt wurde. Das Motiv der Tat iſt unglückliche Liebe. 7FFCFTFTCTGTTTTTTTTT Blumen im Zimmer. ö Mein Haus iſt meine Welt, In der es mir gefällt! Gefallen ſoll es uns allen zu Hauſe, denn hier ver⸗ leben wir doch die ſchönſten Stunden traulichen Beiſam⸗ menſeins. Es braucht ja nicht ein Palaſt zu ſein, der unſer Haupt vor den äußſteren Witterungseinflüſſen be⸗ ſchirmt, gerade eine einfache Wohnung gewährt uns einen tiefen Einblick in die Perſönlichkeit ihrer Bewohner, be⸗ ſonders in die Beſchaffenheit des Gemütes. Die Zu⸗ ſammenſtellung der. und das Ver⸗ knüpfen von Harmonie und Zweckmäßigkeit zeigt uns ge⸗ nau, mit wem wir es zu tun haben. 5 Wie einladend wirkt ſelbſt in ärmlicher Amgebung ein kleiner Blumenſtrauß im Wohnzimmer. Im Freien überraſcht uns die Natur täglich mit einem Blütenkranz, in dem ſich immer wieder neue Farben zeigen. Was wäre uns der Frühling wohl ohne das tauſendfache Blühen. Wie eintönig würde das friſche Grün allein wirken, wenn nicht Blüten die Einförmigleit belebend unterbrechen woll⸗ ten. Freigebig hat die Erde für die liebliche Ausſchmük⸗ kung ihres Gewandes geſorgt und uns den Aufenthalt auf ihr ſo einladend wie möglich gemacht. Selbſt auf den ödeſten Landſtrichen grüßen uns zur Frühlingszeit Blumen, und mögen ſie noch ſo unſcheinbar ſein. Weshalb ſollen wir da nicht unſer Heim mit den Kindern der Flora ſchmücken und uns auch in die vier Wände den Frühling hineinſtellen, von dem wir in der ar⸗ beitsreichen Woche ſo wenig zu ſehen bekommen. Aller⸗ dings will es auch gelernt ſein, den Blumenſchmuck richtig anzuordnen, denn ein kleines Vergißmeinnichtſträußchen in einem Tongefäß macht oft einen zehnmal beſſeren Eindruck als ein koſtbarer Roſenſtrauß, der in einer unpaſ⸗ ſenden Vaſe die ganze Wirkung verliert. Vor allen Din⸗ tgen muß man darauf achten, daß die Farbe der Vaſe mit der der Blumen harmoniert. Sind dann die Blu⸗ men an den richtigen Platz geſtellt, ſo beleben ſie den gan⸗ zen Raum, geben ihm ein freundlicheres Anſehen. Auf den Geſichtern ſeiner Bewohner ſpiegelt ſich die Fröhlich⸗ keit wieder, ſodaß gleich beim Eintritt in das Zimmer die große, kalte Kluft des Fremdſeins überbrückt it. —— 1 9 8 1 Kleine Chronik. „ Zunehmende Hungersnot in Minsk. Wie aus Minſk geme det wird, iſt die Hungersnot dort im Wachſen begriffen. Die Sowjetbebörden haben das Kartenſyſtem für Brot und Mehl eingeführt. Das Volk wartet vor den Lebensmitteloeſchäften. Aus Furcht vor Hungers⸗ revolten iſt die Miliz verſtärkt worden. * Vulgariſche Schafe für Frankreich. In Marſeille ſind aus Varna 3000 bulgariſche Schafe eingetroffen. Die Tiere halten die lange Seereiſe gut überſtanden. i Mit dem Ruderboot durch den Aermelkanal. Ein junger Pariſer durchquerte den Aermelkanal mit einem Ruderboot in vier Stunden 33 Minuten. Während der Fahrt kenterte das Boot zweimal. b Zuſammenſtoß zweier franzöſiſcher Militärflug⸗ zeuge. Bei Toul ſtießen während nächtlicher Uebungen 5 Militärflugzeuge zuſammen und ſtürzten ab. Drei er Inſaſſen verunglückten tödlich, einer konnte ſich mittels Fallſchirmes retten. a Eine entmenſchte Mutter. In St. Ridier bei Lyon machte die Gendarmerie eine grauenhafte Entdeckung. Eine alte Bäuerin hatte ihren 31 Jahre alten Sohn, der als ſchwachſinnig galt, vier Jahre lang in einem Zimmer ein⸗ geſperrt gehalten, das gegen jede Luft und Sonne ab⸗ gedichtet war. Als der Geqguälte wieder das Tageslicht erblickte, brach er in Weinkrämpfe aus. Seine Magerkeit war entletzlich. Er wurde ſo ort ins Krankenhaus gebracht und die unmenſchliche Mutter verhaftet. Ab 250 Moskauer Kommuniſten unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen erkrankt. Nach Meldungen aus Moskau ſind in dem kommuniſtiſchen Klub„Zylin“ 250 Kom⸗ muniſten während eines Eſſens unter Vergiftungserſchei⸗ nungen erkrankt. Sechs von ihnen ſind bereits geſtorben. Die Angelegenheit bedarf noch der Klärung. In kom⸗ muniſtiſchen Kreiſen ſpricht man von der Möglichkeit eines Attentates. 1 100 Verletzte bei einm Zugunfall in Spanien. In Mataro fuhr ein Eiſenbahnzug auf einen haltenden Zug auf, wobei mehr als 100 Perſonen verletzt wurden. ——— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 3. Auguſt. Konzert des Leipziger Soloquartetts. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf das heute Abend in Neckarau zu Gunſten des Neubaues der ev. Diakoniſſenanſtalt Karlsruhe ſtattfindende Konzert hingewieſen, das um 8 Uhr in der ev. Kirche beginnt. — Verlorene Gegenſtände bei der Reichsbahn. Wer einmal Gelegenheit hatte, einen Blick in die Fundbüros der Reichsbahn zu werfen, wird erſtaunt ſein über die mangelhafte Aufmerkſamkeit des reiſenden Publikums für ſeine eigenen Sachen. Um im Hinblick auf den zunehmen⸗ den Reiſeverkehr das Publikum vor empfindlichen Verlu⸗ ſten zu bewahren, wird empfohlen, die Gepäckſtücke nicht nur vor Antritt und Abſchluß der Reiſe, ſondern auch während der Fahrt ſelbſt von Zeit zu Zeit nachzuzählen. Im Falle eines Verlustes wird ſich der Reiſende zweck⸗ mäßig der an den Fahrkartenſchaltern erhältlichen Vor⸗ drucke bedienen und dieſe möglichſt genau ausfüllen, um den verlorenen Gegenſtand raſch wieder zu bekommen. Die Zuſtellung ſeitens der Reichseiſenbahn erfolgt ſofort bei Auffindung des verlorenen Stückes. ö E Was der Reiſende ſich merken ſollte. Neiſende. die in den letzten Minuten vor Abgang ihres Zuges an den Schalter geſtürzt kommen und in größter Haſt ihre Fahrkarte fordern, werden vielfach fuchsteufelswild, wenn ſie, weil vielleicht vor ihnen noch andere Reiſende abzufertigen ſind, die Fahrkarte nicht gleich bekommen und infolgedeſſen den Zug verſäumen. Sie ſchimpfen dann weidlich über den betreffenden Beamten, beſchweren ſich vielleicht auch über ihn und drohen mitunter ſogar mit Entſchädigungsanſprüche. Dieſe Nörgler kennen offenbar nicht den Paragraphen 12 der Eiſenbahnverkehrsordnung, der alſo lautet:„Fünf Minuten vor Abgang des Zuges erliſcht der Anſpruch auf Verabfolgung einer Fahrkarte.“ Demnach ſind die Beamten der Fahrkartenſchalter gar nicht verpflichtet, einem Reiſenden, der ſpäter kommt, noch eine Fahrkarte zu verabreichen.. — Warnung vor Darlehens vermittlungsſchwindlern. Mannigfache Klagen, hauptſächlich aus Kreiſen der Land⸗ bevölkerung über betrügeriſche Machenſchaften durch In⸗ ſeratenwerber für ſogenannte Finanzblätter geben Ver⸗ anlaſſung, zur Vorſicht gegenüber dieſer Art zu mahnen. Die Unternehmer, für die dieſe Werber arbeiten, ſind Her⸗ ausgeber von Zeitſchriften, die größtenteils zum Darle⸗ hensvermittlungsſchwindel gehören. Die Inſerate, die in die en Bäch nercheinen ind in de Regel völiſ ue tlos. Die Werber erreichen ihre Aufgabe gewöhnlich nur durch irreführende Vor piegelungen und falſche Verſprechungen. Meiſt wird der Anſchein erweckt, es handle ſich um eine ſehr weitverbreitete, vielgeleſene und maßgebende Fach⸗ zeitſchrift, deren Inſerate gerade infolge der großen Ver⸗ breit arg im Geldgeberkreiſen eine beſonders große Mög⸗ lichkeit bieten, während es in Wirklichkeit nur Blätter ſind, die vorwiegend ohne Beſtellung verſandt werden. Einer der Köder iſt auch die Vorſpiegelung, daß die Koſten nur bezahlt zu werden brauchen, wenn ein Erfolg eintrete. Den Erfolg ſieht der Un ernehmer aber ncht darin. daß ein Darlehen zur Gewährung kommt, ſondern ſchon darin. daß Offerten eingehen. Bei der Zuſendung der Offerten. mit denen gewöhnlich nichts anzufangen iſt, weil ſie auch von Vermittlern ſtammen, die es auf die Erlangung von Vorſchüſſen abgeſehen haben, erhebt der Unternehmer die Inſeratengebühr durch Nachnahme. Klagen auf Rück⸗ erſtattung der bezahlten Beträge wegen Irrtumserregung und argliſtiſcher Täuſchung verſprechen wohl Erfolg, ſind aber naturgemäß mit allerlei Unannehmlichkeiten verknüpft. Polizeibehörden und Gerichte ſuchen dieſe Schwindelbe⸗ triebe nach Möglichkei! zu bekämpfen. Ihren Bemühungen 5 kann aber nur daun ein durchgreifender Erfolg beſchieden ſein, wenn das Publik umgegenüber dieſen Angeboten ſchon von vornherein größte Zurückhaltung übt. 8 Wetterbericht vom 3. Auguſt. Wir gelangen in eines über Weſteuropa ſich aus⸗ breitenden Hochdruckrückens, unter deſſen Einwirkung wie- der zeitweilig Aufheiterung eintreten wird. Bei 125 8 friſchen Weſtwinden iſt vorübergehend etwas kühleres We. ter zu erwarten. 5 Vorausſichtliche Witterung bis. Don⸗ nerstag,. Au guſt: teilweiſe wieder auf- heiternd, vorübergehend etwas kühler.. Der Sternenhimmel im Auguſt. Venus, die mehrere Monate lang die umſtrittene Herrſchaft am weſentlichen Abendhimmel ausgeübt hat, neigt ſich immer bälder, dem Antergang zu. In der zwei⸗ ten Monatshälfte verſchwindet ſie völlig vom Abend⸗ himmel. Nach Venus wird als erſter Firſtern in der Dämmerung Wega in der Leier ſichtbar, die jetzt hoch über uns in Zenit ſteht. Nach ihr wird im Nordweſt⸗ quadranten Arktur im Bootes ſichtbar. Die Deichſel des großen Wagens weiſt auf den auffallend gelbrot fun⸗ kelnden Stern. In den alten Sternkarten bezeichnet Ark⸗ tur das linke Knie des Bootes. Der Name Bootes fin⸗ det ſich ſchon bei Homer und bedeutet dort Ochfentreiber. Später aber iſt die Auffaſſung als Bärenhüter allgemein üblich geworden und ſo wird Bootes als eine männ⸗ — 5 750 gedeutet, die mit der Hand die Bärin be⸗ rührt. füllen die Sternenbilder Herkules und Krone. Eine Ver⸗ bindung von drei Sternen des Bootes und dem Stern Gemma, dem Hauvtſtern des Sternbildes Krone, bildet eine Figur, die den Hauptlinien von Bismarcks Fami⸗ lienwappen ähnlich iſt. Daher die allerdings ſelten ge⸗ brauchte Bezeichnung Bismarckſterne für dieſe Stern⸗ gruppe. Nicht weit von Wega, etwas nach Oſten hinab, finden wir in beſonders heller Gegend der Milchſtraße das Sternbild Schwan in Form eines weit ausladen⸗ den Kreuzes. Der Hauptſtern heißt Deneb. Der Stern am Schnabel iſt einer der ſchönſten Doppelſterne, der ſchon in kleinen Rohren hübſch zu beobachten iſt. Er führt den Namen Albireo. Etwas tiefer finden wir den Adler mit dem hellen Atair. Der tiefrote Antares im Skor⸗ prion ſteht jetzt ſchon tief im Südweſten. Ebenſo der etwas höher im Gebiet des Skorbions ſtehende Saturn. Die⸗ ſer geht anfangs gegen Mitternacht zuletzt ſchon gegen 10 Uhr unter. In der Richtung gegen Oſten ſchließen ſich an: Skorpion, die Tierkteisſternbilder, Schütze, Stein⸗ bock, Waſſermann und Fiſcher an. Im Gebiet der letz⸗ teren der onfangs gegen 10 Uhr, Ende des Monats ſchon um halb 8 Uhr aufgehende Planet Jupiter, der als weitaus hellſter Stern den Nachthimmel beherrſcht. Im Oſten finden wir noch Pegaſus, Andromeda, Drei⸗ eck und Widder, in Nordoſten Perſeus, Kaſſiopeia, Ce⸗ pheus herauf zum Schwan. Im Gebiet des Schwans teilt ſie ſich in zwei Aeſte, die zum Schützen, bezw. zum Skorpion hinabführen. Merkur kann um den 10. Auguſt herum morgens vor Sonnenaufgang am Oſthimmel gefunden werden. Mars kann kaum noch in der Abenddämmerung am Nord⸗ weſthimmel beobachtet werden. Uranus ſteht nahe bei Jiaupiter. Am 19. Auguſt beträgt der Abſtand der bei⸗ 5 ä nur 50 Bogenminuten. Neptun iſt un⸗ ichtbar. Mondgeſtalten: erſtes Viertel am 5. nachmittags, Vollmond am 13. vormittags, letztes Viertel am 19. nachmittags, und Neumond am 27. vormittags. . Die Sonne tritt am 24. aus dem Trierkreiszeichen, Löwe in das Zeichen Jungfrau über. In der erſten Monatshälfte werden Sternschnuppen beſonders häufig ſein, es handelt ſich um den Perſeidenſchwarm, ſo ge⸗ nannt, weil der Schnittpunkt der ſcheinbar nach rückwärts verlängerten Bahn, der zu dieſem Schwarm gehörenden Sternſchnuppen im Sternbild Perſeus liegt. Den großen Raum zwiſchen Leier und Bootes Wünſchelrute und Blitzgefahr. Der bekannte Wünſchelrutenfachmann von Gräve— ſeit dem er in den letzten Kriegsjahren mit Hilfe ſeiner Wünſchelrute aus dem wüſten Boden Syriens faſt über⸗ all, wo man ihrer bedürfte, Quellen für die Etappen⸗ wege der deutſchen Orienttruppen hervorgezaubert hat, mit Recht einer der bedeutendſten Praktiker auf dieſem viel umſtrittenen Gebiete geltend— hat auch das Ver⸗ dienſt, die Wünſchelrute in einem neuen Sinne wertvoll gemacht zu haben: nämlich als Beſchützerin vor Blitz⸗ gefahr. Dabei iſt natürlich nicht an eine Verwendung der Wünſchelrute als eine Art von Blitzableiter zu denken, ſondern an ihre Eigenſchaft, auf ſolche Stellen heftig zu reagieren, die beſonderer Blitzgefahr ausgeſetzt ſind. Die Idee, die myſteriöſen Eigenſchaften der Wün⸗ ſchelrute in dieſer Weiſe zu verwerten, iſt allerdings ſchon früher aufgetaucht, und wurde ſchon 1902 zuerſt von einem Herrn von Bülow, 1906 nochmals von Prinz Carolath empfohlen. Es bedurfte aber wohl angeſichts der unaus⸗ rottbaren Skepſis, mit der man in weiteſten Kreiſen der Wünſchelrute und der Arbeit mit ihr gegenüberſteht, erſt eines Mannes, deſſen Wünſchelrutenerfolge ſo zwingend und unleugbar ſind, wie die des Herrn v. Gräve, um jener Anregung zu ſtärkerer Beachtung zu verhelfen. Darüber hinaus iſt in den vergangenen Jahren nun Rang eines wiſſenſchaftlichen Forſchungskomplexes empor⸗ geſtiegen, woran auch Aktionen gegen die Wünſchelruten⸗ freunde nichts ändern können, wie die des Wiener Uni⸗ verſitätsprofeſſors Graßberger, der noch vor zwei Jah⸗ ten alle Ergebniſſe der Wünſchelrutenforſchung kurzerhand als bewußte oder unbewußte Täuſchung oder als Zu⸗ fallserſcheinungen bezeichnete.— Er führte die erſtaun⸗ lichen Reaktionen der Münſchelrute auf unbewußte Mus⸗ lelbewegungen zurück, die ihrerſeits in dem Wunſchgefühl des Wünſchelrutengängers wurzeln ſollten, Waſſer, Me⸗ tall etc. an der von ihm begangenen Stelle zu finden. Nichts kann ſchlagender derartige Deutungsverſuche ad ab⸗ ſurdum führen, als die Tatſache, daß die Geophyſik geit einigen Jahren zur Aufſuchung von Erzlagern, Erdöl, Salz etc. Apparate verwendet, deren ganzes Prinzip nichts anderes darſtellt, als eine Auswertung der geo⸗ phyſikaliſchen Vorgänge, mit denen die Freunde der Wün⸗ ſchelrute ihr Funktionieren von Anfang an erklärt haben. Es iſt erwieſen, daß Geſteinsſchichten oder ſonſtige Ein⸗ lagerungen in der Erdrinde, die ſich ihrem ſpezifiſchem Gewicht nach von ihrer Umgebung unterſcheiden, die ner⸗ malen Gravitationsverhältniſſe an der Erdoberfläche ſtö⸗ ren. Die Auswertung dieſer Störungen durch entſprechende Appargte verſetzt die Geophyſik in die Lage, mit wiſ⸗ ſenſchaftlicher Exaktheit dieſelben Reſultate zu erzielen, die der Wünſchelrutengänger in der Praxis dank ſeiner be⸗ ſonderen nervöſen Konſtitution erzielt. Es iſt nun bemahe ſelbſtverſtändlich, daß jene beſonderen Geſteinsſchichten, Erde nlagerungen und Feuch⸗ tigkeitsverhältniſſe in der Erdrinde, die auf die Wün⸗ ſchelrute und jene geophyſikaliſchen Apparate wirken, auch hinſichtlich ihrer Anziehungskraft für den Blitz ihre be⸗ ſonderen und beſtimmten Qualitäten haben. Daraus er⸗ gibt ſich bereits die Erklärung der neuartigen, im erſten Augenblick überraschend wir enden Verwer ung der Wün⸗ ſchelrute für die Sicherung gegen Blitzgefahr. Die prak⸗ langſam auch das„Geheimnis“ der Wünſchelrute zum tiſche Bedeutung dieſer Verwendung der Wunſchelrure ſpringt ohne weiteres in die Augen. Sie gilt insbeſondere für die Anlage ländlicher Siedlungen, die einerſeits na⸗ turgemäß in der Nähe von Quellen oder leicht zu er⸗ bohrenden unterirdiſchen Waſſerläufen angelegt werden müſſen, für die es ſich aber andererſeits empfiehlt, die durch Häufung oder Kreuzung ſolcher unterirdiſcher Waſſerläufe beſonders blitzgefährdeten Stellen zu vermeiden. Einer der einleuchtendſten Beweiſe für die Eignung der Wün⸗ ſchelrute, hier einzuſpringen, wurde erſt kürzlich auf einem Gut geliefert, das durch drei Blitzeinſchläge im Laufe eines Gewitters ſchwer geſchädigt worden war. Unmittel⸗ bar nach der Kataſtrophe wurden mittels Wünſchelrute die Stellen beſtimmt. an denen der Blitz eingeſchlagen war und man vermied beim Neubau der zerſtörten Scheu⸗ nen etc., dieſe Stellen wieder zu bebauen. Einige Jahre ſpäter, nachdem längſt jede Spur jener Blitzeinſchläge ver⸗ wiſcht war, wurden von einem Wünſchelrutengänger genau dieſelben Stellen neuerdings als blitzgefährdet beſtimmt. Es würde ſich alſo in der Tat ſehr wohl empfehlen, wenn bei der Anlage ländlicher Siedlungen die Wünſchelrute zu Hilfe gezogen würde, handelt es ſich doch bei den all⸗ jährlich vom Blitz vernichteten Werten um viele Mil⸗ lionen, die der Volkswirtſchaft gerettet werden könnten. Die neuen Warnungstafeln für Autoverkehr Vom 1. September ab erhalten die neuen War⸗ nungstaſeln für den Kraftfahrzeugverkehr ihre Gültigkeit. g Nach der vom Reichsverkehrminiſter im Reichsgeſetzblatt veröffentlichten Verordnung beſtehen folgende Vorſrchif. ten: die Tafeln müſſen die Form eines gleichſeitigen Drei» 16— Hure. 0 Jverrinne. Hreuzung. 0 0 11 uin 0 ecks haben, das mit der Spitze nach oben deutet. Der ſchraſſierte Rand ist ſignalrot. 150 bis 250 Meter vor der ge ährlichen Stelle müſſen ſie im rechten Winkel zur Fahrttich ung, und, wenn möglich, auf der rechten Stra ßenſeite in 2 bis 2,5 Meter Höhe angebracht ſein. Die 5 Vereinheitlichung der Warnungstaſeln in ganz Deutſch⸗ N land räumt endlich mit dem fürchterlichen Durcheinander der bisher üblichen Signale auf. ö Doworboborein gohonbeim. Heute Mittwoch, den 3. Auguſt, abends 8 Ahr ſpricht im oberen Saal des Ballhauſes in Mannheim Herr Landtags⸗ abgeordneter und Malermeiſter Herrmann aus Pforzheim über: ſliemerpperiragsſtouor . 82 freie Ausſprache und Steuer⸗ proteſt. 5 b Wir bitten unſere Mitglieder dringend, ſich recht zahlreich an dieſer Verſammlung zu beteiligen. Der Vorſtand. Kegelklub U. R. G. Heute Der Vorſtand. Honzern„Vaterländische“ Elberfeld] Sengſtenbergs „Vaterländische und Rhenania“ ſHonopol- Vereinigte Ve rsicherungsgesellschaften Aktiengesellschaft in Elberfeld Hktienkapital RM. 9000 000. voll eingezahlt Concordla-Lebens-Versicherungs-Bank Aktlen-Gesellschaft, Köln Feuer-, Einbruclidiebstahl- Wasser- leitungsschäden-, Haftpflicht-, Kraftiahrzeug-, Transport-, Reisegepäck-, Kredit-, Glas-, Lebens-, N Hagel- und Viehversicherung. Vertretung in Seckenheim: Karl Volz, Riedstraße 47. Einmachoßiig iſt weltbekannt. garant Haltbarkeit der Früchte Rezepte gratis. Alleinverkauf bei Georg Röser. 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