Bezugspreis! Für den Monat Auguſt 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 1 4 99 Neues in Kürze. 5 8: Der Neichsverkehrsminiſter hat die Geltungs⸗ auer des Nottarifs für die Reichswaſſerſtraßen vom 25. Oktober 1925 vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs bis zum 31. Dezember 1927 einſchließlich verlängert. 18: Der Generalſekretär des Völkerbundes hat den Bataliedern des Völkerbundsrates von dem Schreiben riands vom 22. Juli durch Aeberreichung ei 2 ſchrift Kenntnis gegeben. ee 28: Japan hat an China ultimative Forderungen ge⸗ ſtellt, die praktiſch die Unterſtellung der Mongolei und andſchurei unter japaniſche Verwaltung und Trennung es Südens vom Norden bedeuten. 5 — 2 0 Genfer Finale. Zum Abbruch der Seeabrüſtungskonferenz. e Selten in der Geſchichte der Völker iſt eine Konfe⸗ renz öfter totgeſchrieben worden als diejenige, die von naland, Japan und den Vereinigten Staaten, auf Ein⸗ ſtdung der letzteren hin, in Genf in den letzten Wochen tattgefunden hat, um als Weiterführung der Waſhing⸗ ner Konferenz die damals offengelaſſenen Probleme der b zeab rüſtung voll zu löſen. Der Genfer Verſuch war be⸗ elts in ſeinen Anfängen ſtecken geblieben, und ſeitdem dete man, um die Oeffentlichkeit zu käuſchen, eine Ge⸗ hark gkeit entwickelt, die glauben machen konnte, es ſei tue in beſter Ordnung. Doch ließ ſich nicht lange ver⸗ Jade wie die Dinge in Wirklichkeit ſtanden, und gar bald f ö ich i 5 85 man es daß die Konferenz ſich in n 15 Wiſche Schlünde Japans Ueberbrr Es iſt ja das erſte Fl a. ge hab wie die me hr 2 batte das und rüͤſtu en, o den Elen Fü ohne Decken ahenenden Still waffnung 5 Ozean nur wenige Flottenſtützpunkte arum auf größere Kreuzer mit ſtärkerer Be⸗ anders Dada wieſen waren. In England lagen die Dinge über urch daß das großbritanniſche Imperfum ſich dust hel e Welk erſtreckt und allenthalden gute Stütz⸗ ar es gezwungen, darauf zu achten, daß es au kleinerer Kreuzer, die allerdings nur Geſchütze Zentimeter haben ſollten, nicht behindert jeſe Kreuzer allein iſt England imſtande, das den gh rwã er amerikaniſche Forderung auf größere Kreuzer iffe Bewaffnung abzulehnen, da mit Hilfe diefer eim Ernſtfalle die engliſchen kleinen Kreuzer kampfunfähig gemacht werden könnten. Die 15 deStgaten ihrerſeits befürchteten vondem Zu⸗ ie vo 5 Baues kleiner Kreuzer ohne en iner allzu Oland gefordert worden war, die Möglichkeit er eine B eſchegen engliſchen Uebermacht und ſchlugen da⸗ iner Einfalchränkung der Geſamttonnage vor. Daß es zu or allem 115 gekommen iſt, hat neben dieſen Momenten mit Srach darin ſeinen Grund, daß man in England ständen ankreich und Italien rechnen mußte, die unter Konfere dem ſie nicht auf ein Abkommen der Drei⸗ e einmal zend verpflichtet waren, leicht, beſonders wenn en verſet ammengegangen wären, ſich in den Stand änkte enen können, ein Uebergewicht über die ein⸗ 9 0 ngliſche Flotte zu gewinnen. 5 5 die Jonferenz ergebnislos abgeprochen wor⸗ 185 harter. Schlag für die Abrüſtungsidee! Es be⸗ 91 100 kein Zweifel darüber, daß man beſonders men. damit rechnet, Amerika werde ein Weitrüſten ges. u 0 henmunoͤ Am den deutſchen Mandatsſitz. Heftige Oppoſition gegen Vanderveldes Vorſchlag. l Brüſſel, 6. Auguſt. In der letzten Sitzung des Miniſterrates, in der man ſich mit der Zulaſſung Deutſchlands zur Mandats⸗ kommiſſion beſchäftigte, opponierte der Premierminiſter Jaſper und der Kriegsminiſter Brocqueville hef⸗ tig gegen den Vorſchlag Vanderveldes, der ſich für eine Zulaſſung ausſprach. Die Mehrzahl der Miniſter ſtimmte Vandervelde zu. Man nimmt an, daß der Vor⸗ ſchlag Vanderveldes zu einer neuen Kampagne gegen ihn führen wird. a 22— 8 * Die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Der erwartete Abſchluß nicht erreicht. Paris, 6. Augſt. Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlun⸗ gen, die geſtern bis in die ſpäten Abendſtunden andauer⸗ ten, haben nicht zu dem erwarteten Abſchluß geführt und werden ſich noch einige weitere Tage hinziehen. Wie verſichert wird, hat ſich die Situation nicht geändert, doch beſtehen nach wie vor die gleichen Schwierig⸗ keiten, insbeſondere in der Frage der Einfuhr von Seide und Wolle nach Deutſchland und von mechaniſchen und elektriſchen Erzeugniſſen nach Frankreich. 5 Dem Mirniſterrat maß man in politiſchen Kreiſen große Bedeutung bei, da man bis geſtern noch annahm, daß Handelsminiſter Bokanowſki die Ermächtigung des Abſchluſſes zur Unterzeichnung des neuen deutſch⸗ franzöſiſchen Hande sabkommens nachſuchen würde, da aber über die letzten ſtrittigen Punkte noch keine Eini⸗ gung zwiſchen den Verhandlungsparteien erzielt werden konnte, beſchränkte ſich Bokanowſki darauf, dem Miniſter⸗ rat einen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen zu erſtatten, worauf die Frage der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen auf den am kom⸗ menden Dienstag ſtattfindenden Miniſterrat vertagt wurde. — 2 2. 14 2 „Deutſche Nüſtungen“ im beſehten Gebiet Ein Phantaſiebericht Guillaumats. Paris, 6. Auguſt. Die Pariſer Zeitſchrift„Aux Ecoutes“ veröffent⸗ licht den Wortlaut eines Geheimberichtes General Guil⸗ laumats an Kriegsminiſter Painleve und Außen⸗ miniſter Briand, der von der nationaliſtiſchen Preſſe nachgedruckt wird. Dieſer Bericht dürfte wohl auch dem belgiſchen Kriegsminiſter als Unterlage für ſeine Anſchul⸗ digungen gegen Deutſchland gedient haben. In dem Be⸗ richt wird behauptet, daß nach Erkundigungen des fran⸗ zöſiſchen Generalſtabes die deutſche Regierung ſeit unge⸗ fähr einem Jahre die Ausbildung militärischer Kreiſe im beſetzten Gebiet plane. Während früher die Reichsre⸗ gierung die Neuorganiſierung von militäriſchen Kräften nur im unbeſetzten Deutſchland betrieben habe, ſo würden jetzt in den beſetzten Gebieten zahlreiche Verbände ge⸗ ſchaffen, deren Ziel die Rekrutierung und militäriſche Aus⸗ bildung der Jugend ſei. So hätten ſich viele Sportge⸗ ſellſchaften gebildet die die jungen Leute marſchieren ließen und in körperlichen Uebungen unterrichteten. Auch mache ſich ein deutliches Beſtreben der Bevölkerung geltend, ſich unter den verſchiedenſten Vorwänden zu bewaffnen. Reitervereine wären feſtgeſtellt worden, die aber kaum ein Drittel der im beſetzten Gebiet beſtehenden Truppen dar⸗ ſtellten, verſuch'en Reiter und Geſchützfahrer auszubilden. In dem Bericht wird ferner die Entwicklung des deutſchen Flugweſens und des Segelfluges im beſetzten Gebiet als Gefahr für die Beſatzung hingeſtellt. Ferner ſoll die Ver⸗ beſſerung des Straßen⸗ und Eiſenbahnnetzes, ſowie der geplante Bau von neuen Brücken bezwecken, die Schnel⸗ ligkeit des deutſchen Aufmarſches zu erhöhen. Auch die Verbreitung des Radios ſoll nach General Guillaumats die Schlagkraft des deutſchen Heeres verſtärken. Am Schluß des Berichtes geht General Guillaumats hervor, daß die der Reichsregierung gemachten Konzeſſionen kein anderes Ergebnis gehabt hätten, als Deutſchland weitere militäriſche Vorbereitungen im beſetzten Gebiet zu er⸗ mög ichen. Die Anweenheit der alliierten Beſatzungsar⸗ mee verlangſame wenigſtens die Entwicklung eines Pro⸗ gramms, deſſen Ausführung man nach der Räumung feſt⸗ geſetzt hätte, nicht mehr verhindern könne. — 285 Polen will zum Meere. Eine Rede des polniſchen Staatspräſidenten. 5 Danzig, 6. Auguſt. Der polniſche Staatspräſident weilt ge⸗ genwärtig in Gdingen und hielt dort anläßlich eines Ban⸗ ketts eine Nede, in der er über das Intereſſe an einem Zugang zum Meere längere Ausführun⸗ gen machte. Daran anknüpfend, daß Polen für die Zu⸗ kunft die beſten Hoffnungen hegen könne, betonte er, daß eine der wichtigſten Aufgaben des polniſchen Staates ſei, für Polen den Zugang zum Meere freizumachen. Die 10 Anzeigenblatt Umgebung fürd 11 102 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78489 Karlsruhe. Fehler der Vergangenheit dürften ſich auf keinen Fall wiederholen. Der Weg und die Richtung ſeien klar von der jetzigen Regierung und dem Volk gezeigt worden und die erſten Arbeiten ſeien beendigt. Zu und aus dem Hafen in Gdingen kämen und gingen polniſche und fremde Schiffe und er könne mit Stolz ſagen, daß das polniſche Volk ſeine eigene Türe auch in die weite Welt beſitze. Von jetzt ab wäre Polen im Stande, auf dem Seewege die Wirtſchafts beziehungen zu den anderen Staaten aufzunehmen und von ſeinem Zugang zum Meere Nutzen zu ziehen. Allerdings ſei bisher nur ein Anfang gemacht worden, aber die Regierung laſſe ſich in ihrem Willen nicht beeinfluſſen, dieſe große Arbeit weiter zu führen. i Dieſe Rede des polniſchen Staatspräſidenten läßt es auch erklärlich erſcheinen, warum gerade von Polen der Kampf um Danzig ſo hitzig geführt worden iſt. Es iſt verſtändlich, daß auch Polen einen Zugang zum Meere haben will, da ja kein Staat, beſonders in der modernen Zeit, ohne mit dem Meere in Verbindung zu Verbindung zu ſtehen, auf die Dauer zufrieden ſein wird. In Erkenntnis dieſer Tatſache hat ja auch der Friedens⸗ vertrag von Verſailles den Polniſchen Korridor geſchaffen. Und außerdem hat man Polen im Danziger Hafen weit⸗ gehende Rechte eingeräumt. Wenn nun der ponlniſche Staatspräſident von einem weiteren Arbeiten für den polniſchen Zugang zum Meere ſpricht, ſo iſt das nichts anderes, als ein verhüllter Imperialismus, der ſeine Arme noch weiter ausſtrecken will und ſeine Zeit gekommen glaubt, Aſpirationen auf fremden Boden erheben zu können, der ihm nicht gebührt. Es muß heute ſchon geſagt werden, daß ſolche Tendenzen ſchwere Gefah⸗ ren für den Frieden in ſich bergen. Polen ſollte mit dem Erreichten zufrieden ſein und nicht unnötig den Wider⸗ ſtand der Welt herausfordern. Es wird und dann nicht ſein, daß Polen ſich an der Oſtſee weiter breit macht. Aus der Rede des polniſchen Staatspräſidenten darf man ſchließen, daß man in Warſchau mit Gdingen allein nicht zufrieden iſt, da man es erſt als einen Anfang be⸗ betrachtet. In eine etwas robuſtere Sprache überſetzt, heißt das nichts anderes, als daß man nicht ruhen und raſten will, bis man auch Danzig in Händen hat. ———— 2 Die Zollhoheit Schanghais. Anſtimmigkeiten im Pekinger diplomatiſchen Korvs. K Schanghai, 6. Auguſt. Das Pekinger dipomatiſche Korps befaßt ſich bei⸗ nahe jeden Tag in gemeinſamen Sitzungen mit dem Be⸗ ſchluß der Nanking⸗Regierung, die Zollhoheft in Schanghai am 1. September einzuführen. Bisher konnten die Verhandlungen noch zu keinem Ergebnis ge⸗ langen, da ſowohl der engliſche als au chder japaniſche Geſandte zur Zeit nicht in Peking weilen. Ihre Abwe⸗ ſenheit von Peking wird in diplomatiſchen Kreiſen dahin gedeutet, daß England und Japan die Entſchei dung möglichſt lange hinausſchieben wollen. Wie hier verlautet, hat die japaniſche Regierung mit der Nan⸗ kinger Regierung Sonderverhandlungen aufgenommen, die von dem Geſandten 20 h geführt werden, der be⸗ reits in Nanking eingetroffen iſt. Da man in Kreiſen der Pekinger Regierung vorläufig keine Möglichkeit für eine Einigung der Mächte in der Frage der Einführung der chineſiſchen Zollhoheit in Schanghai findet, beabſichtigt man in Peking, auf mit den der Nordregierung unter⸗ ſtehenden Räten die Zollhoheit einzuführen. Wie es heißt, ſind die chineſichen Vertreter bei den Mächten beauf⸗ tragt worden, bei den auswärtigen Regierungen deswegen vorſtellig zu werden. — — 22 Die Wiener Gemeindewache. Auflöſung wegen Einspruchs der Milltärkommiſſion. f O Wien, 6. Auguſt. In einem Schreiben an Bürgermeiſter Seitz hat der Bundeskanzler Mitteilung davon gemacht, daß die Interalliierte Militärkommiſſion auf Gund des bekann⸗ ten Artikels 123 des Friedens vertrages gegen die Auf⸗ ſtellung der Gemeindewache Einſpruch erhoben hat. Zugleich hat der Bundeskanzler den Bürgermeiſter erſucht, alle Vorkehrungen zu treffen, um Komplikatio⸗ nun zu vermeiden. Darauf hat jetzt der Bürgermeiſter erklärt, daß die Gemeindeſchutzwache aufge⸗ löſt und das Dienſtverhältnis mit dem 18. Auguſt zu Ende gehe. Die neue Gemeindewache werde nur die Markt⸗ wache, ſtädtiſche Betriebswache, ſowie den Ordnungsdienſt in den ſtädtiſchen Aemtern ausüben. Der Bürgermeiſter wolle der Gemeindewache nicht den Stempel der Partei aufdrücken. Sie ſolle nicht mehr dem republikanischen Schutzbund entnommen werden, ſondern jeder öſterreichi⸗ ſche Staatsbürger zwiſchen 22 und 36 Jahren könne ein⸗ geſtellt werden. Die Entſcheidung über die Anſtellung treffe der Bürgermeiſter auf Grund der Anträge der Neferen⸗ ten und des Chefs der Wache. ö ä Aus dem In⸗ und Auslande. 8 Die Türkei und der Völkerbund. London, 6. Aug. Die türkiſche Regierung hat wahrſcheinlich im Zuſammenhang mit der ottomaniſchen Schuld, in verſchiedenen Kreiſen wegen einer Zulaſſung der Türkei zum Völkerbunde Aufſchluß erbeten. Augen⸗ ſcheinlich ſei Angora entſchloſſen, ſich nicht eher offiziell zu bewerben, bis der Türkei als Großmacht und als Ver⸗ treter der muſelmaniſchen Raſſe ein Sitz im Völkerbunds⸗ rat zugebilligt werde. 8 Keine Rückkehr Spaniens zum Parlamentarismus. Madrid, 6. August. Der ſpaniſche Politiker Paſos Souſa iſt zum Vizepräsidenten der ſpaniſchen Regierung ernannt worden. Der frühere ſpaniſche Miniſter Yanguas erklärte in Liſſabon, daß Spanien ſchon deshalb nicht zum Parlamentarismus zurückkehren werde, weil dieſer in allen lateiniſchen Ländern Schiffbruch erlitten habe. Neuer Konzeſſionsvertrag der Firma Friedrich Krupp 3 in Rußland. Berlin, 6. Aug. Wie aus Moskau gemeldet wird, ſchloß das Hauptkonzeſſionskomitee mit dem Vertreter der Firma Friedrich Krupp einen neuen Vertrag in Ab⸗ änderung der bisherigen landwirtſchaftlichen Manytſch im nordkaukaſiſchen Gebiet auf einer Fläche von 31 900 ab. a Die Konzeſſion wird aus einer reinen Ackerbau⸗Konzeſſion in eine Ackerbau⸗ und Viehzuchtkonzeſſion umgewandelt. Die prozentualen Abgaben werden herabgeſetzt. Die Konzeſſion gilt bis 1958. Der Vertrag iſt der Regierung zur Beſtätigung unterbreitet. a Eine unglaubliche polniſche Schiebung. 5 Poſen, 6. Auguſt. Auf unglaubliche Weiſe haben die Polen das im Kreiſe Rawitſch liegende deutſche Kran⸗ kenhaus in Roſchanowo in ihren Beſitz gebracht. Dieſes Krankenhaus war ſeit 1905 Eigentum eines eingetragenen Vereins, deſſen Mitglieder jetzt deutſchſprechende polniſche Staatsangehörige ſind. Da die Aufnahme von 890 Polen in den Verein von dieſem abgelehnt wurde, grün⸗ deten ſie mit Genehmigung des. Kreisgerichtes Polen einen neuen Verein und ſetzten ſich in den Beſitz des Kran⸗ kenhauſes. Als der alte Verein darauf im April 1925 Klage beim zuſtändigen Gericht in Liſſa auf Rückgabe des Krankenhauſes erhob, erklärten die Beklagten dem Ge⸗ richt, daß der alte Verein gar nicht mehr beſtehe, ſon⸗ dern ſie den rechtmäßigen Verein bildeten. Da der neue Verein auch dem Anwalte des alten die Prozeßvollmachten entzog, war der alte Verein im Prozeß nicht vertreten, ſodaß die Klage der alten Vereinsmitglieder in dieſen Tagen abgewieſen wurde. Die alten Vereinsmitglieder haben Reviſion eingelegt. Polniſche Vermittlung zwiſchen Rußland und England? Berlin, 6. Auguſt. Nach einer Meldung aus War⸗ . hält ſich in dortigen politiſchen Kreiſen das Gerücht, aß der aus Moskau eingetroffene polniſche Geſandte Patek kopkrete Vorſchläge Tſchitſcherins zur Frage der Uebernahme einer Vermittlung im Streit zwiſchen Eng⸗ land und Sowjetrußland überbracht habe. i Für die Begnadigung Sacocs und Vanzetti.— Demon⸗ ſtration vor dem amerikaniſchen Konſulat in Lille. Paris, 6. Auguſt. Vor dem amerikaniſchen Kon⸗ 33 in Lille demonſtrierten geſtern abend Kommuniſten urch feindselige Zurufe für die Begnadigung Saccos und Vanzetti. Als Polizei eingriff, kam es zu einem Handgemenge, wobei ein Poliziſt verwundet wurde. Der Bürgermeiſter von Lille hat an den amerikaniſchen Bot⸗ ſchafter in Paris ein Telegramm gerichtet, in dem er das amerikaniſche Volk beſchwört,„wenn nicht dem Schrei der Gerechtigkeit, ſo doch dem Schrei des Mitleids zu Gunſten Saccos und Vanzetti zu hören.“ i Bombenattentat auf die Newyorker Antergrundbahn. Newyork, 6. Aug. Am Mitternacht explodierten mit 55 Wirkung zwei Bomben an der Antergrund⸗ bahnſtation der 28 Straße auf der Untergrundbahnſtrecke Brocklyn— Manhattan. Durch die Exploſion wurden tau⸗ ſende Perſonen gefährdet. Glücklicherweiſe ſtoppte der Zug bei der Erſchütterung ſofort durch gutomatiſche Ein⸗ richtung. Wie berichtet wird, ſind ſechs Perſonen verletzt, zwei liegen ſterbend im Krankenhaus. Die Polizei ver⸗ mutet als Attentäter Anhänger von Sacco und Van⸗ zetti. Die Attentäter entkamen in Autos. An vier ande⸗ ren Untergrundbahnſtationen wurden ebenfalls Bomben efunden. Durch den Luftdruck zerbrachen hunderte von enſterſcheiben auf dem Brodway. Die Polizei bewachte alle Untergrundbahnſtationen. Deruorrene Wege f 8 Noman von 5. Sturm 30 8(Nachdruck verboten) Feſt preßte ich meine Lippen zuſammen, das„Ja“, das mir auf der Zunge ſtand, durfte 2 nicht entſchlüpfen. Mochte er mich für kleinlich, für erbärmlich klein und eitel halten, ich mußte es auf mich nehmen. Als ich immer noch nichts erwiderte, fuhr er bittend fort: 8„So bleiben Sie wenigſtens noch eine Zeit. Dodo verläßt heute das Haus, Mama und Lulu wollen auf Reiſen gehen. Ich werde dafür ſorgen, daß es bald ge⸗ 5 3 In den nächſten Tagen ſchon, wenn Sie es wün⸗ en. Niemand kann Ihnen dann zu nahe treten. Dann leiben Sie noch. Wir ſind dann ſo ſchön friedlich zu⸗ ſammen, wir drei allein. Gerda— Sie— ich—“ Nein, nein! Das geſchieht nicht, laſſen Sie mich!“ ſchrie ich angſtvoll auf. War ich vorher wankend ge⸗ worden, ſeine letzten Worte, die mich halten ſollten, trie⸗ ben mich vollends hinaus. g Herr von Rathen ſah mich verſtändnislos an: 5„Da es nicht die Taktloſigkeiten Mamas ſind,— was in aller Welt ſonſt? Was treibt Sie ſo plötzlich hier fort?“ Mit harten Schritten ging er einige Male im Zimmer auf und ab. Dann trat er dicht vor mich hin: „Hat man Ihnen andere Anerbietungen gemacht? Lockt Sie anderes?“ Seine Stimme war drohend, finſter blickte er auf mich nieder. „Andere Anerbietungen?“ Ich verſtand nicht.„Nein!“ „Nun alſo, ganz offen— was treibt Sie von mir beiti S5 1 die Wahrheit. Hören Sie, die Wahr⸗ e ſoll ſie mir vorenthalten werden wie ſchon Schmerzlicher Vorwurf klang durch ſeine letzten Worte. 80 barg das Geſicht in den Händen. Die Qual war zu groß. 5 a 5 5 8 „Nein, ach nein!“ bat ich.„Fragen Sie doch nicht, ich kann Ihnen nicht antworten— Ihnen nicht!“ ſagte i mit Aufbietung meiner letzten Willenskraft, indem ich . 8 Vor dem Ozeanflug. „Europa“ und„Bremen“ ſtartbereit. F Deſſau, 7. Auguſt. Nach den letzten Dispoſitionen, die in Deſſau auf Grund des alle Erwartungen übertreffenden Rekordfluges der Junkers 33 L getroffen worden ſind, gelten die bei⸗ den Maſchinen„Europa“ und„Bremen“ nunmehr ſtart⸗ bereit zum Ozeanflug. Alles weitere wird nun⸗ mehr vom Wetter über dem Atlantik abhängen. Die Junkerswerke werden von der Hamburger Seewarte von jetzt ab fortlaufend über die athmoſphäriſchen Verhält⸗ niſſe über dem Ozean unterrichtet und durch einen beſon⸗ deren Sachverſtändigen für ihre etwaigen Maßnahmen beraten. Zur Zeit finden auch bei den Junkerswerken in Deſſau Beratungen zwiſchen der Flugleitung und dem Leiter der Flugwetterabteilung der Hamberger See⸗ wetterwarte über die Wetterlage in Weſteuropa und über dem Atlantiſchen Ozean ſtatt. Es wird ſich bei dieſen Beſprechungen in erſter Linie auch um die Feſtlegung der Flugroute über den Ozean handeln, für die bisher der Kurs über Südirlang, Neufundland, alſo die ſogenannte kürzeſte Linie in Ausſicht genommen war. Immerhin iſt es möglich, daß bei günſtigeren Windverhältniſſen ein ſüdlicherer Kurs gewählt wird. Die techniſchen Leiter des Rekordfluges haben den Bericht der Piloten Niſticz und Edzard über die bei dem Dauerflug gewonnenen Erfah⸗ rungen entgegengenommen. Die zweite Ozeanmaſchine mit den Piloten Looſe und Köhl ſtartete zu lurzen Dauer⸗ flügen, die ſich über einige Stunden erſtreckten. Aeber 71000 Kilometer zurückgelegt. Wie nunmehr feſtſteht, hat die Junkersmaſchine auf ihrem Weltrekordfluge bei einer aus Brennerſparnisgrün⸗ den verminderten Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 135 Stundenkilometer insgeſamt mehr als 7000 Kilome⸗ ter zurückgelegt. Da die Entfernung Deſſau—Newyork rund 6000 Kilometer beträgt, ſo wäre das Flugzeug im Ernſtfall noch etwa 1000 Kilometer über Newyork hin⸗ aus in das Innere Amerikas geflogen. Die zwiſchen den Wendemarken Deſſau und Leipzig zurückgelegte amt⸗ lich gemeſſene Flugſtrecke beträgt 4627 Kilometer. 32 Stunden in der Luft. Wenn Ikarus heute unter den Lebenden weilen dürfte. ihn würde ungläubiges Erſtaunen und Verwundern packen, beim Anblick ſeiner Nacheiferer im 20. Jahrhundert. Rund ein Vierteljahrhundert iſt es her, daß der Menſch den Ikarus⸗Flug, nunmehr aber mit Apparaten, die ſchwerer als die Luft ſind, gewagt hat. Man war damals ſchon geneigt, etwas Epochemachendes darin zu ſehen, wenn es mit ſolchen Apparaten gelang, einige Sekunden, oder höchſtens einige wenige Minuten in der Luft zu bleiben. Heute durchmißt allein die Deutſche Luftverkehrs⸗Hanſa insgeſamt tagtäglich ein Streckennetz von 60 000 Kilome⸗ tern, eine Strecke, die den Erdumfang um die Hälſte über⸗ trifft. Nicht mehr Minuten vermag man es, ſich vom Erdboden loszulöſen, ſondern nach Stunden und Tagen zählt es. Deutſchland ſteht heute mit ſeinem Dauerwelt⸗ rekord an der Spitze der Weltfliegerei. Es iſt den beiden Junkers⸗Piloten Riſtics und Edzard, gelungen 52 Stun⸗ den, 11 Minuten, 8 Sekunden in einem Pendelfluge Leip⸗ zig Deſſau ſich ununterbrochen in den Lüften zu halten. Damit gewinnt natürlich die Idee eines deutſchen Fluges quer über den Ozean nach Amerika, feſtere Formen. Eni⸗ ſpricht doch die Leiſtung dieſen beiden Piloten, was Strecke und Dauer anlangt, dem, was Lindbergh, Chamberlin und Byrd erreicht haben, ja, dieſe werden noch übertrof⸗ fen. Die Probe iſt damit gemacht, daß es in Deutſch⸗ land konſtruierte Maſchinen gibt, die in der Lage ſind, für die notwendige Dauer eines Ozeanfluges mit vollen Leistungen durchzuhalten. Bei dem Pendelflug Leipzig Deſſau haben die beiden Flieger, wenn man nur eine Stundendurchſchnittsgeſchwindigkeit von 125 Kilometern annimmt, eine Strecke bewältigt, die zwiſchen 7000 und 8000 Kilometern liegt. Es iſt aber anzunehmen, daß ſich noch ein höherer Satz für die Durchſchnittsſtundenleiſtung ergibt. Wenn die Flieger, anſtatt zwiſchen Leipzig und Deſſau zu pendeln, die Route Friedrichshafen— Azoren Newyork geflogen wären, dann hätten ſie dieſelbe Lei⸗ ſtung vollbracht, die ſeinerzeit Dr. Eckener mit dem 3 R. III. der ſtaunenden Mitwelt gezeigt hat, denn dieſe trecke beträgt rund 8000 Kilometer. Ebenſogut hatten die beiden. in Paris ſtarte nd, nach Ka'ro fliegen können raſch aufſtand. Ich mußte ein Ende machen, mußte gehen. Doch er ließ mich nicht Er faßte nach meinen beiden ſchlaff herabhängenden Händen. „Sehen Sie mich an!“ Weich und mild war ſein Ton. ibm i 1 55 füllten ſich mit Tränen. Scheu ſah ich zu ihm auf. „Lotti, Kleines— ſteht es ſo?“ Was war das? Ich hatte doch kein Wort geſagt, hatte ihn kaum angeſehen. Hatte er in dem einen Blick all die Qual, all die Sehnſucht meiner Seele geleſen?— Der ganze Mann war wie verwandelt ſo jung, ſo froh mit einem Male. Jubelnd hell klang ſeine Stimme. Und dann— wie war es nur ekommen?— Ich lag in ſeinen Armen, an ſeiner breiten Bruſt, und zärtliche Worte zogen über mich hin. Sie ließen mich für eine Weile alles vergeſſen: Welt und Menſchen, Ort und Zeit. „»Iſt es denn wahr, Kind, du liebſt mich?“ fragte er wieder und wieder.„Ich wagte es ja nie zu hoffen. Mein Alter— und deine blühende Jugend! Wie ſtimmt das zuſammen?“ Lachend und weinend zugleich wand ich mich endlich aus ſeinen Armen. Der Rauſch mußte verfliegen, die Ver⸗ nunft, die Ueberlegung zurückkommen. „Laß mich,“ flehte ich,„ich habe nicht Namen noch Heimat, noch—“ Er unterbrach mich ſtürmiſch: „Bin ich denn nicht nun deine Heimat, mein Name der deine— ach deine ganze holde n iſt ſa tauſendmal mehr als alles, was ich dir bieten könnte. Du biſt eben du: Lotte Walden— die Reine, die Schöne, du ahnſt ja gar nicht, was für ein armer Mann ich bin, und wie reich du mich machſt—“ Wieder gag er mich an ſich.— Arm— reich? Das waren ja gerade die böſen Porte. N „Die Sorgen— deine Sorgen— ich habe nichts, kein Geld, keinen roten Heller—“ „Die Sorgen?“ Seine Arme wurden einen Moment ſchlaff, dann faßten ſie mich deſto ſicherer,„Laß heute die Sorgen,“ ſagte er warm.„Die Sorgen ſind mein. Sei verſichert, ich werde ſchon mit ihnen fertig. Nun ich dich habe, dich, die Allerſchönſte. Ach du du. N 25 Marine, der und von dort den Rückweg nach Paris antreten durſen, dann hätten ſie damit, an der Strecke gemeſſen, dasſelbe geſchaf t. Man hat aus der Konſtruktion des Apparates. der für dieſen Dauerflug verwandt worden iſt, wert⸗ volle Erfahrungen geſammelt, Es ſoll ſich nach den Be⸗ rechnungen der Konſtrukteure erwieſen haben, daß man mit ganz geringem Betriebsſtoffverbrauch, etwa 7 bis 9 Kilogramm die Stunde, wird auskommen können, und daß die Dauer des Fluges bei derſelben Konſtruktion und mit demſelben Brennſtoffvorrat bis auf 58 Stunden wird ausgedehnt werden können. 5 3 22— 00 Bus dem badiſchen Lande. Ein Kreuzer„Karlsruhe“. Karlsruhe, 6. Auguſt. Das neueſte Schiff der deut Kreuzer„C“ wird am 20. Auguft auf er Werft der deutſchen Werke in Kiel vom Stapel laufen, 5 228 wird vorausſichtlich den Namen„Karlsruhe“ erhalten. 13 Mannheim.(Mit Spiritus übergoſſen und angezündet.) Infolge ehelicher Zwiſtigkeiten hat ſich in der Unterſtadt eine Frau in ſelbſtmörderiſcher Abſicht mit Spiritur übergoſſen und angezündet. Die Flammen wurden durch den Ehemann durch Uebergießen mit Waſ⸗ ſer ſofort erſtickt. Die Frau erlitt trotzdem ſtarke Brand⸗ wurden, die die Ueberführung ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus notwendig machten. Der Sachſchaden iſt gering. Ein Bett iſt angebrannt. Die alarmierte Berufsfeuerwehr konnte bald wieder abrücken. Mannheim.(Selbſttötungsverſuch.) In der Elfenſtraße verſuchte ein 25 Jahre alter Mechaniker ſich durch Einatmen von Gas das Leben zu nehmen. Grund zur Tat noch unbekannt. Hohenſachſen.(Tödlicher Sturz vom Wa⸗ gen.) Maurermeiſter Adam Brunner 2. ſtürzte von einem mit Frucht beladenen Wagen ab und war ſofort tot. Der Verunglückte konnte noch vor einigen Tagen ſeinen 80. Ge⸗ N feiern; er war einer der wenigen Veteranen I Schriesheim.(Exrnteunfall) Der 62 Jahre alte Landwirt Georg Naſſauer kam mit einer Wagendeichſel an das Rad der Strohpreſſe der Dreſchmaſchine, wodurch die Deichſel in Stücke geriſſen wurde. Ein Stüc der Deich⸗ ſel ſchlug ihm das Bein oberhalb des Knies ab. Baden⸗Baden.(Schwerer Autounfall.) Auf der Straße zwiſchen Baden⸗Baden und Oos ereignete ſich wieder ein ſchweres Autounglück. Von zwei ſich kreu⸗ zenden Laſtkraftwagen, von denen einer einen Anhänge⸗ wagen bei ſich hatte, wurde der eine von dem Leerwagen am Vorderrad geſtreift. Dem Doppelwagen riß es dadurch die Steuerung herum, er fuhr auf einen Randſtein und riß einen Leitungsmaſt der elektriſchen Straßenbahn zu⸗ ſammen. Der Anhängerwagen ſchob ſich auf den Vor⸗ derwagen. Dabei wurde das am Anhänger angebrachte 1 Bremſerhäuschen zuſammengedrückt. Der darin befindliche Bremſer erlitt ſchwere Verletzungen. Der Leitungsmaſt elektriſierte den Wagen, wodurch der Bremſer auch no vom elektriſchen Strom getroffen werde. Der Verunglück wurde ins Krankenhaus eingeliefert. 5 Singen.(Motorradunfall) Hier verunglückte mit ſeinem Motorrad in der Nähe des Aluminium Walzwerkes Bäckermeiſter Hanſer von hier dadurch, da er in ein Laſtauto fuhr. Er erlitt eine Lungenquetſchung und Verletzungen am Kopfe. Lebensgefahr beſteht n Obergimpern bei Sinsheim.(Tödlich veru glückt.) Der Landwirt Wilhelm Guthörle fiel beim Au laden von Getreide vom Wagen und zog ſich da eine ſchwere Verletzung des Rückrates zu, an deren Folgen er jetzt geſtorben iſt. f g Legelshurſt bei Offenburg.(Vom Pferde ge⸗ ſchlagen.) Beim Pflügen wurde der 39 Jahre a verheiratete Landwirt Jakob Hurſt vom Pferde geſch gen. Einige Rippen ſind gebrochen und die Milz iſt z riſſen. Der Zuſtand des Verletzten iſt bedenklich. Forſt bei Bruchtal.( Trunkenheit.) Die Frau des Taglöhners Aegidius Böer lag ſinnlos betrunken fenen Kaum konnte ich ſeiner Zärtlichkeit wehren. Ich hart Angſt. Wir waren hier doch nicht allein Wenn auch fell Zimmer bei Geſelligkeit nie mitbenutzt wurde und im zu ſeiner alleinigen Verfügung ſtand, konnte doch ſe Augenblick jemand eintreten, konnte ihn ſuchen; ein konnte ſich hierher verirren. „Laß mich gehen!“ bat ich. 5 i 5 „Schön!“ Alexander war gleich einverſtanden. A nur an meinem Arm„Sie ſollen es gleich alle erfahr was für ein Glück ich heute abend gefunden habe!“ a Sch ſchauderte. Wie würden ſie es aufnehmen? Frs von Rathen und die anderen alle? Was für Szene würde es geben mit der maßloſen Frau— Das dut nicht ſein, dem durfte Alex ſich und mich nicht ausſeh Mir zitterten die Füße, wenn ich nur daran dachte war auch heute zu viel geweſen, was auf mich eingeſt Ich fühlte, ich konnte dem was kommen mußte, wen an ſeinem Arm, als ſeine Braut aus dieſem Zimmer nicht mehr ſtandhalten. 5 „Laß es ſein, Alex; heute noch nicht. Morgen, wenn denn ſein muß. Laß ſie unſer Glück nicht gleich antaſten bat ich dringend. 8 Er überlegte eine Weile. Dann ſtimmte er zu: „Nun, wie du willſt. Vielleicht iſt es beſſer ſo. wohl— ich ſchiebe es nicht gern auf. Ich möchte dich ge je eher je lieber, unter meinem Schutz wiſſen!“ „Ach!“ ſagte ich unbeſorgt.„Wer ſoll mir wohl hel noch etwas zuleide tun? Bin ich nicht nun gefeit? Außen, dem hole ich mir bloß Gerda, bringe ſie zu Bett und. mich auch nicht wieder ſehen dann. Meine Molle iſt h unten doch für heu le an sgeſpielt. Iſt's ſo recht?“ „Gewiß, Liebling! Aber dann verlange auch nicht ich mich noch ſehen laſſe. Ich habe eine Menge Arbe Kontor liegen, wenn ich mich jetzt noch ein paar Stu daran ſetze, habe ich morgen mehr Zeit für dich!“ Er küßte mich innig. Einmal und dann noch ein „So, gute Nacht, Herzchen— der iſt für dich, und! bringſt du unſerem Kind, unſerer Gerda!“ Noch ein feſter Händedruck, ein tiefer, zärtlicher und ich eilte hinaus. 5* . Dionaueſchingen.(Eine verhängnisvolle Verwechſlung.) Eine folgenſchwere Verwechslung paſ⸗ 75 einem Schäfer, der meinte, eine Flaſche Bier in einem Karren zu haben. Als er aus der Flaſche getrun⸗ ken hatte, mußte er zu ſeinem größten Erſchrecken ſeſt⸗ 3 daß in der Flaſche Lyſol enthalten war, das ihm 5—— verbrannte. Der Schäfer liegt ſchwer krank arnieder. f Waldshut.(Unter Mitnahme von Lohn⸗ geldern verſchwunden.) Der kommuniſtiſche Wort⸗ führer und Tiefbauunternehmer Oskar Müllerſchön iſt unter Mitnahme von Lohngeldern und Hinterlaſſung von beträchtlichen Schulden aus Waldshut verſchwunden. Ihm waren ſeinerzeit die ausführenden Erdarbeiten zum Spi⸗ 9 übertragen worden. Er hat auch deine Familie verlaſſen. f Donaueſchingen. Das dritte Todesopfer beim Eiſenbahnunfall bei Immendingen.) Im hie⸗ ſigen Krankenhaus ſtarb jetzt der 19 Jahre alte Strecken⸗ arbeiter K. Gleichauf aus Gutmadingen, der bekanntlich auf der Strecke Immendingen.—Hintſchingen zuſammen mit drei anderen Eiſenbahnarbeitern während der Arbeit von dem Perſonenzug 1742 Immendingen— Waldshut überfahren und dabei ſchwer verletzt worden war. Der Eiſenbahnarbeiter Birk aus Gutmadingen wurde damals ſofort getötet; der Bahnarbeiter Karl Au von Kirchen⸗ Hauſen erlag noch am gleichen Tage im Krankenhaus zu Geiſingen ſeinen ſchweren Verletzungen. Weißhaar und Gleichauf wurden in das Krankenhaus nach Donaueſchin⸗ gen gebracht, wo nun auch der letzte an den Folgen der hungen ass Philippsburg.(Autounfall.) Hier ereignete ſich ſich auf der Straße zwiſchen Huttenheim und Rußheim ein ſchwerer Autounfall dadurch, daß ein Kraftwagen in voller Fahrt gegen einen Baum fuhr, wobei die In⸗ ſaſſen, zwei Herren und zwei Damen, herausgeſchleudert wurden. Die beiden Herren erlitten Kopf⸗ und Schnitt⸗ wunden, während die Damen mit dem Schrecken davon⸗ kamen. i 8 3 35FFFFFTTTTT—T00 Aus Nah und Fern. 8 Lambrecht.(motorradunfall.) In der Nacht überſchlug ſich ein Motorrad beim Ueberholen eines Fuhr⸗ werkes, wahrſcheinlich infolge allzu raſcher Bremseinſchal⸗ tung. Der Motorradbeſitzer Kuppert und der Gendarm Bohlander, der auf dem Soziusſitz ſaß, wurden ſchwer verletzt in das Krankenhaus Hetzelſtift verbracht. Albersweiler.(Lederbeerkrankheit.) In der hieſigen Gemarkung iſt die Lederbeerkrankheit feſtgeſtellt worden. Ein weiterer Feind iſt ſomit in die Trauben gekommen, gegen den es bis heute kein ſicheres Mittel gibt. Meckenheim.(Tödlicher Sturz.) Tüncher⸗ meiſter Georg Siebein war mit dea Anſtreichen“ des uſes von Altbürgermeiſter Braun beſchäftigt, wobei er ſtatt eines Gerüſtes eine kleine Leiter an einer großen befeſtigt hatte. Die Leiter brach und Slebein ſtürzte aus beträchtlicher Höhe auf das Straßenpfiaſter. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb eine Stunde nach dem Unglücksfall. Siebein war 51 Jahre alt und Vater von zehn Kindern. 5 Hamburg.(Schweres Bootsunglück auf der Anterelbe.) Auf der Unterelbe bei Brunsbüt⸗ tel⸗Koog wurde unmittelbar vor der Kanaleinfahrt ein mit drei Herren und zwei Damen beſetztes Seegelboot von einer Gewitterböe erfaßt. Das Boot kenterte. Vier In⸗ aſſen wurden gerettet, eine Dame ertrank. Die Leiche wurde geborgen. * Dias Bild auf der Briefmarke. Was die Poſtwertzeichen erzählen. Neue Briefmarken in Sicht.— Eine wirkungsvolle Kul⸗ turpropaganda.— Warum George Waſhington populär wurde.— Hiſtoriſche Poſtwertzeichen.— Eine Fundgrube ö für den Heraldiker. Die ſopiel bekämpfte Portoerhöhung iſt nun Tat⸗ lache geworden. Die einzige Kategorie von Menſchen, die daran eine, allerdings auch nicht ganz ungetrübte, ſcher de hat, ſind die Briefmarkenſammler. Mit dem Er⸗ weinen der neuen Portoſätze zu acht und fünftehn Pfennig 8 auch die Schafſung entſprechender neuer Briefmarken tig, die jedoch erſt in vier bis ſechs Wochen zu haben b werden. Die Achtpfennigmarke ſoll das Bild Beet⸗ fern zeigen, Soweit man hört, iſt für die Fünfzehn⸗ 2 ennigmarke das Bild des erſten deutſchen Reichspräſiden⸗ n, Friedrich Ebert, in Ausſicht genommen. 8 Damit iſt der Plan der Schaffung einer Marken⸗ ihe deutſcher Köyſe wieder etwas verro lſtändigt worden. 0 0 war ein guter Gedanke, auf den Briefmarken des deut⸗ Bert Reiches die Bilder von Männern zu zeigen, die als ſbertreter des deutſchen Reiches bekannt und berühmt kur, Eine eindringlichere Propaganda für deutſche Kul⸗ r und deutſches Weſen konnte gar nicht gemacht werden. kenbi diese Ehrung bedeutender Männer durch Briefmar⸗ 5 ilder iſt allerdings nicht neu. Traditionsgemäß zei⸗ 5 beiſpielsweiſe die engliſchen Briefmarken den Kopf Au jeweiligen Herrſchers Großbritanniens im Bilde. ſch erordentlich porulär iſt der Begründer der amerikani⸗ 9 195 Freiheit, George Waſhington, in aller Welt wohl raus, auch dadurch geworden. daß die am meisten ge⸗ Bilüchte, amerikaniſche Zwei⸗Centmarke ſeinen Kopf im f—— zeigte. Auch Abraham Lincolns Charakterkopf iſt niche! in der Welt bekannt, weil er doch eine amerika⸗ en Briefmarke ſchmückt. Selbſt das Porträt des Prä⸗ auf en der rebelliſchen Südſtaaten, Jefſerſon Davis, hat 5 einem amerikaniſchen Poſtwertzeichen ſeine Verewi⸗ dinav gefunden. Die Bilder ihrer Könige zeigen die ſkan⸗ N alſer den Staaten von jeher auf ihren Briefmarken. auf de Franz Joſefs gütiges, weißbärtiges Antlitz war ſehen en meiſten der alten öſterreichiſchen Briefmarken zu . Zweifeellos vermitteln ſolche Markenbilder hiſtoriſche nee oder regen doch 0 ee mit der Ge⸗ 28 es Landes an, dem ſie entſtammen. In viel grö⸗ 1 Mage gilt das noch von Jubiläumsmarken. wie „ Babenhauſen.(Opfer der Inflakionszekt.) Ein Opfer der Inflationszeit wurde ein über 60 Fahre alter Landwirt von hier. Er hat ſich in ſeiner Scheune erhängt. Ein unheilbares Leiden und der Verluſt ſeines für das Alter zurückgelegten Vermögens hat den Mann in den Tod getrieben. „Gießen.(Sin rückſichtsloſer neee Die hieſige Strafkammer verwarf nach umfangreicher Be⸗ weisaufnahme die Berufung eines Chauffeurs aus Ober⸗ Ohmen und beſtätigte das Urteil des Gießener Schöf⸗ fengerichts, das auf ein Jahr Gefängnis wegen fahr⸗ läſſiger Tötung lautete. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte nach Eintritt der Dunkelheit ohne ausreichendes Signal mit einem unbeleuchteten Motorrad auf der falſchen Straßenſeite gefahren ſei. Dabei wurde ein Kind erfaßt, mitgeſchleift und faſt augenblicklich getötet. Schlüchtern.(Vom Zuge erfaßt.) Zwiſchen den Stationen Bad Brückenau und Rupboden iſt an einer Ueberfahrt der beſpannte Wagen des Landwirtes Chri⸗ ſtian Schüßler aus Weißenbach von einem Zuge der Nebenbahn erfaßt und zertrümmert worden. Der Len⸗ ker des Wagens wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf verſtarb. Der Mitfahrer trug ſchwere Verletzun⸗ gen davon. Die Pferde blieben unverletzt. Weſthofen.(Brennendes Auto.) Der Chauf⸗ feur eines hieſigen Möbelfabriianten erlitt zwiſchen Herrns⸗ heim und Abenheim einen Unfall, der noch gut verlief. Er fuhr im Leerlauf die Herrnsheimer Straße herunter, als plötzlich im Motor etwas krachte und im ſelben Augen⸗ blick ſchon der Motor in Flammen ſtand. Der Chauffeur en heraus und löſchte die Flamme. Beim Anter⸗ uchen des Motors ſtellte er feſt, daß die Kolbenſtange gebrochen war und das Gehäuſe des Motors durch⸗ ſchlagen hatte, worauf das Oel ausfloß und das Benzin in Flammen aufging. Wäre der Führer im 40⸗ oder 50⸗Kilometertempo gefahren, ſo hätte ſich der Wagen glatt überſchlagen; ſo kam der Führer noch mit dem Schrecken davon. Stockſtadt.(Mutiger Lebensretter.) Beim Baden im Altrhein wagte ſich ein hieſiger, des Schwim⸗ mens nicht hinreichend kundiger junger Mann zu weit in den Strom. Dabei verlor er die Kraft und verſank in den Fluten. Ein Kamerad ſchwamm hinzu und ret⸗ tete ihn beim Wiederauftauchen mit Lebensgefahr. „Mainz.(Millionen⸗Sprithetrug.) Eine Weinbrennerei mittleren Umfanges in Mainz hat es ver⸗ ſtanden, in der Zeit vom November 1926 bis Juli 1927 eine halbe Million Liter Monopol⸗Sprit, das ſind 5 Millionen Liter Deſtilate, widerrechtlich in den Han⸗ el zu bringen. Es handelt ſich um die Firma Ohlenſchläger A.⸗G., die 1925 in Zahlungsſchwierigkeilen geriet, ſich unter Geſchäftsaufſicht begeben mußte, und die von dem franzöſiſchen Kaufmann Georges Payen erworben wurde. Der Gewinn des Schwindelunternehmens wird daraus erſichtlich, daß der Geſtehungspreis für den Liter etwa zwei Mark, der Verkaufspreis aber acht Mark betrug. Die Inhaber der beteiligten Firma haben ein umfang⸗ reiches Geſtändnis abgelegt. Eine große Menge der Waren, die ſie hergeſtellt hatten, wurden bei Großab⸗ nehmern durch die Staatsanwaltſchaft beſchlagnahmt. Mainz.(Soffnungsvolle Jugend.) Auf⸗ gegriffen wurden hier zwei Schüler von 12 und 13 Jahren aus dem Rheinlande, die dem Städtiſchen Kranlenhauſe als obdachlos überwieſen wurden. Der eine der ſchen brannte nunmehr durch, während der andere, der aus der Kaſſe ſeines Vaters eine größere Summe entwen⸗ det hatte, von der heimatlichen Behörde abgeholt wurde. Franifurt.(Begnadigung eines Doppel⸗ mörders.) Das preußiſche Staatsminiſterium hat den zum Tode verurteilten Doppelmörder Hermann aus Of⸗ fenbach zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Maadeburg.(Tödlicher Autounfall.) Wahr⸗ ſcheinlich infolge zu ſtarken Bremſens überſchlug ſich in der Nähe von Kolbwitz das vom Magdeburger Beſitzer Mäder geſteuerte Kleinauto. Mäder erlitt einen Schädel⸗ bruch und war ſofort tot. Sein Begleiter wurde aus dem Wagen geſchleudert und kam mit ſchweren Haut⸗ abſchürfungen davon. JJ T jetzt z.B. eine mit dem Bilde Sendenburgs anläßlich des achtzigſten Geburtstages des Reichspräſidenten erſcheint. Das Jubiläum der Entdeckung Amerikas wurde in den Vereinigten Staaten u.a. durch die Herausgabe einer beſonderen Serie von Marken gefeiert, die in äußerſt in⸗ tereſſanten Bildern Einzeldarſtellungen aus der Entdek⸗ kungsgeſchichte der Neuen Welt gaben. Die Südameri⸗ kaniſchen Staaten insbeſondere haben eine Anmenge ſol⸗ cher hiſtoriſchen Marken, die neben Köpfen von Staats⸗ männern und Generälen alle möglichen Epiſoden aus der Geſchichte dieſer Länder darſtellen. Starke Anregung und hohen Propagandawert bieten auch viele ſogenannten Kolonialmarken, insbeſondere die Englands und Frankreichs durch bilneriſche Darſtellung von Menſchen, Tieren und Landſchaften aus dem betref⸗ fenden Kolonialgebiet. Die deutſche Kolonialpropaganda hat es ſeinerzeit verſäumt, von dieſem wichtigen Mittel Gebrauch zu machen. Das Markenbild des Schiffes mit der ſtändig wechſelnden Inſchrift des Namens der be⸗ treffenden Kolonie hatte lange nicht den Reiz, wie es vielleicht Darſtellungen charakteriſtiſcher Menſchen, Tiere und Menſchentypen aus dieſen deutſchen Kolonien gehabt hätte. Eine weniger auf den erſten Blick wirkende, aber nichtsdeſtoweniger ſehr intereſſante Wirkung haben auch diefenigen Marken auf den Beſchauer, die Wappen und ſonſtige Symbole ihres Landes zeigen. Die alten deut⸗ ſchen Briefmarken ſind nach dieſer Richtung hin geradezu eine Fundgrube für den, der ſich für Wappenkunde in⸗ tereſſiert. In der Zeit der neuen Sachlichkeit, in der wir jetzt leben, ſind ſolche Symbole immer mehr und mehr von den Briefmarkenbildern verſchwunden. Man gibt jetzt der Wirklichkeit nähere Darſtellungen. Die ewige Säerin im Morgenrot auf Frankreichs Marken iſt deshalb doch nicht verſchwunden. Die erſten Marken, die in Deutſchland nach dem Kriege herauskamen, verſuchten ebenſo ſymboliſch zu wirken. Es gab da Schmiede, die den Amboß ſchlugen, eine wunderliche rote Eiche und ſehr ſtiliſtiſch ausſehende Männer, die ſich mit Backſteinen chleppten. Man wollte mit dieſen Markenbildern den geplanten Wiederaufbau des deutſchen Reiches ſymboli⸗ ſieren. Es war ein gutgemeinter Verſuch, der aber nicht viel Anklang fand, weil die Ausführung der Marken⸗ bilder keinem künſtleriſchen Geſchmack entſprach. So erzählen uns die Bilder auf unſeren Poſtwert⸗ zeichen mancherlei Wiſſenswertes. Sie tragen Kenntniſſe von der Geſchichte und Geographie ihres Landes in die breiten Schichten fremder Völker, ſie regen zum Nachden⸗ ken an und zum Studium und haben vor allen Dingen einen ungeheuren Propagandawert.. Bürſch⸗ Beelin.(Erplofion In einer Großmeie⸗ rei.) In den Kühlanlagen der Großmeierei Bolle A.⸗G. in Alt⸗Moabit ereignete ſich eine ſchwere Exploſion. In⸗ 5 folge Ueberdrucks explodierte die größte in Betrieb be⸗ findliche Kältemaſchine. Der Deckel eines Ammoniak⸗ kompreſſors flog in die Luft, und binnen kurzem war der ganze Maſchinenraum mit giftigen Dämpfen gefüllt. Während der größte Teil der Arbeiter rechtzeitig flüchten konnte und unverſehrt blieb, trugen drei Arbeiter ſchwere Verletzungen davon. Bremen.(Nach acht Jahren wegen Mor⸗ des verhaftet.) In der Stadt Oldendorf an der We⸗ ſer wurden zwei Landwirte unter dem Verdacht, einen . im Jahre 1919 ermordet zu haben, ver⸗ aftet. 8. eee d eee— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 8. Auguſt. Oer geſtrige Sonntag entpuppte ſich gegen Mittag als ein richtiger Hundstage⸗Sonntag. Nachdem in der Frühe ein niedergegangener Regen angenehme Erfriſchung brachte und in den erſten Morgenſtunden noch trübes Wetter vorherrſchte, hatten wir bis Mittag 31 Grad im Schatten. Die Neckarufer glichen denn auch nachmittags einem einzigen großen Familienbad. Der dicke Papa und die Mama ließen ſich in die Nähe nieder, Motor⸗ und Paddelboote zogen Neckaraufwärts und die Inſaſſen ſuchten ſich ihr Plätzchen, wo es ihnen gefiel. So hat ſich ein richtiges Strandleben entwickelt von Mannheim bis Neckarſteinach, und in dem kühlen Naß des Neckars ſand man die nötige Erfriſchung. Aus dem Gemeinderat. In den Sitzungen vom 27. Juli und 3. Auguſt wurden nach Erledigung verſch. Stundungs⸗ und Wohnungsgeſuche u. a. folgende Be⸗ ſchlüſſe gefaßt: Anſtelle des Heinrich Blümmel tritt Hermann Kreutzer in die Fürſorgekommiſſion ein.— Gegen einen Einwohner wird wegen Beleidigung eines Feldhüters Strafantrag geſtellt.— Dem Frankfurter Künſtlertheater wird als Mitglied nicht beigetreten.— Gegen die Anbringung einer Reklametafel durch die Brauerei Pfiſterer an dem Hauſe des Schneidermeiſters Sauer wird nichts eingewendet.— Die Walzarbeiten werden der Ja. Nickel& Seitz zum Angebot übertragen.— Für die Beſprengung der Straße vor der Steinzeugfabrik wird der Arbeitslohn für arbeitstäglich 2 Arbeitsſtunden übernommen.— Gegen das Baugeſuch des Georg Peter Schwarz wird nichts eingewendet.— Die Vergütung für Fahren des Gießwagens wird feſtgeſetzt.— Von einer offiziellen Verfaſſungsfeier ſeitens der Gemeinde wird abgeſehen.— Gegen das Baugeſuch der Bau⸗ genoſſenſchaft wird nichts eingewendet.— Für die Schule wird von der Ja. Gamber, Diehl& Co. Heidelberg. ein Lichtbildapparat„Leitz“ angekauft.— Gegen den vorliegenden Entwurf einer bezirkspolizeilichen Vorſchrift über den Verkehr mit Speiſeeis iſt nichts einzuwenden. — Bezgl. der bezirkspolizeilichen Vorſchrift über den Verkehr mit Fleiſch ſoll die Durchführung den einzelnen Gemeinden überlaſſen bleiben.— Für einen Handels⸗ ſchüler wird das Schulgeld übernommen.— Zum an⸗ geborenen Bürgerrecht werden zugelaſſen: Landwirt Albert Klumb, Elektromonteur Wilhelm Weißling, Schloſſer Jakob Stahl, Elektromonteur Auguſt Wolf, Maſchinenſchloſſer Karl Tranſier. Vorſicht beim Baden. Das heiße Wetter läßt es erklärlich erſcheinen, ein kühles Flußbad zu nehmen. Der ältere Badende wird auch die nötigen Vorſichts⸗ maßregeln beachten, immer aber leſen wir hauptſächlich von jungen Leuten das traurige„Beim Baden ertrunken“. So mußte geſtern der 16jährige Philipp Hund aus Neckarhauſen, nahe der Neckarhäuſer Fähre beim Baden ſein Leben laſſen. Beſonders ſollten diejenigen, denen der Arzt ſchon im offenen Waſſer das Schwimmen und Baden verboten, vorſichtig ſein. 5 8 Motorrad und Auto. In Freiburg ſtießen am Sams⸗ tag vormittag zwei Hockenheimer, der Kaufmann Theodor Krämer und der Hauptlehrer Grein mit ihrem Motorrad mit einem Auto zuſammen. Die beiden trugen kompli⸗ zierte Gliederbrüche davon. Auto und Motorrad wurden ſchwer beſchädigt. a Die Steuern ſind wieder fällig. Das Finanzamt erinnert im Anzeigenteil mit den Daten der Fälligkeit und Steuerwert, die wir auch an dieſer Stelle ausführ⸗ lich folgen laſſen: 10. Auguſt: 1. den de und Umſatz⸗ ſteuervorauszahlung derjenigen teuerpflichtigen, die von dem Rechte der vierteljährlichen Voranmel⸗ dung auf Zahlung keinen Gebrauch machen wollen. Schonfriſt bis zum 15. Auguſt. 2. Börſenumſatz⸗ ſteuer für den Monat Juli 1927(Monatszahler) nebſt Anmeldung der Abrechner zum Kaxritalverkehrs⸗ ſteuergeſetz in zwei Stücken. 3. Abgabe der Steuer⸗ erklärung und Bezahlung der Getränkeſteuer für die zweite Hälfte des Monats Juli 1927. Steuerkaſſe. Auguſt: Vermögensſteuervoraus zahlung: Ein Viertel des im letzten Vermögensſteuerbeſcheide feſtgeſetzten Betrages. 2. Fälligkeit der katholiſchen Kirchenſteuer ſowie der jüdiſchen Gemeindeſteuer. 3. Kleine Ein⸗ kommenſteuervorauszahlung der Landwirtſchaft.(Ge⸗ mäß Verordnung iſt die am 15 Auguſt fällige Rate erſt mit der Quartalsrate am 15. November zuſam⸗ men abzuführen.) 4. Vorauszahlung auf die Ge⸗ werbeſteuer gemäß Veranlagung. 5. Fälligkeit der 5 und Hauszinsſteuer für Auguſt . Auguſt: Ablieferung der für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt einbehaltenen Steuerabzüge der Lohn⸗ und Gehaltszahlungen, wenn die Abzüge für die ſämtli⸗ chen in einem Betriebe beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 Reichsmark überſteigen. Ueber⸗ ſteigen ſie dieſen Betrag nicht, ſo ſind ſie zuſam⸗ men in den mit der zweiten Hälfte eines Kalender⸗ monats einbehaltenen Beträgen erſt am 5. des fol⸗ genden Monats abzuführen. . Auguſt: Abgabe der Steuererklärung und Bezahlung der Getränkeſteuer für die erſte Hälfte des Monats Auguſt 1927.. — Poſttarif⸗Kurjoſg. Der neue Poſttarif mit ſeinen erhöhten Inlandsgehühren führt dazu, daß verſchiedene Sendungen in das Ausland weniger Porto beanſpruchen im Inland. Während man eine Drucksache von 50 Gramm innerhalb Berlin jetzt mit 5 Pfennig frankieren muß, kann man für denſelben Tarifſatz die gleiche Drelckſache auch bis Amerika und Auſtralien ſenden. Ungünſtiger noch geſtalten ſich aber für den deutſchen Poſtbenutzer die Dinge bei Geſchäftspapieren von 250 Gramm. Eine ſolche Sendung koſtet innerhalb Berlins, wie innerhalb Deutſch⸗ lands 30 Pfennig, ins Ausland jedoch nur 25 Pfennig. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei den Tarifſätzen für Warenproben. Die 100 Gramm Sendung koſtet inner⸗ halb Deutſchlands 15 Pfennig, für das Ausland jedoch nur 10 Pfennig. Die 250 Gramm Sendung für das Inland 30 Pfennig, für das Ausland nur 25 Pfennig. Miſchſendungen, ſoweit ſie nur Druckſachen und Waren⸗ proben enthalten, koſten 100 Gramm in Deutſchland 15 Pfennig, ins Ausland jedoch nur 10 Pfennig. Während der neue Poſttarif nun auch im Briefverkehr die 8⸗Pfen⸗ nig⸗Stufe gebracht hat, weigert ſich die Poſt nach wie vor, die Pfennigrechnung einzuführen. Gebühren, die für nicht⸗ oder unzureichend freigemachte Briefe und Poſt⸗ karten erhoben werden, und die das Eineinhalbfache des Fehlbetrages ausmachen ſollen, werden auf volle 5 Pfg. abgerundet und auch im Telegrafenverkehr wird der Ge⸗ ſamtbetrag an Gebühren für ein Telegramm auf einen durch 5 teilbaren Pfennigbetrag aufgerundet. Das ſteht im Widerſpruch zu früheren Bekanntmachungen anderer Reichsſtellen, die darauf hinausliefen, die Pfennigrechnung wieder zu Ehren zu bringen. —,Neklameangaben auf Briefumſchlägen. Für den Auf⸗ brauch von Briefumſchlägen, die nach der Poſtordnung auf Grund einer am 19. März 1926 ergangenen Be⸗ ſtimmung unvorſchriftsmäßig ſind, iſt eine Friſt bis zum 1. Oktober 1927 feſtgeſetzt. Verſuche, eine Verlängerung der Friſt zu erreichen, ſind erfolglos geblieben. Trotzdem wird ſich das Reichspoſtminiſterium einer Verlängerung der Friſt kaum entziehen können, wenn der einwand⸗ freie Nachweis erbracht wird, daß bei den einzelnen Fir⸗ men noch erhebliche Vorräte an alten Briefumſchlägen mit vorſchriftswidrigem Aufdruck vorhanden ſind. Die Fir⸗ men werden daher gebeten, möglichſt bald der Handels⸗ kammer mitzuteilen, in welchem Umfange ſie noch über unvorſchriftsmäßige Umſchläge verfügen und bis zu wel⸗ chem Zeitpunkt etwa dieſe Vorräte vorausſichtlich ver⸗ braucht ſein werden. Hierbei wäre anzugeben, wann die Briefumſchläge mit dem Aufdruck beſtellt oder geliefert wurden und unbedingt zu vermeiden, daß neue, etwa im Jahre 1927 erfolgte Lieferungen als alte Vorräte angegeben werden e e ß Die Beſteuerung des Wertzuwachſes. e Neue Vorſchrifte. In den letzten Jahren beſchränkte ſich die Wertzu⸗ wachsbeſteuerung auf die Erfaſſung des Wertzuwachſes aus dem in der Inflationszeit erworbenen Grundbeſitz. Der ſonſtige Grundſtückswechſel wurde im allgemeinen ſteuerlich nur durch die Grunderwerbsſteuer erfaßt, zu der an Stelle einer beſonderen Wertzuwachsſteuer die Stadt⸗ und Landkreiſe erhöhte Zuſchläge erheben dürften. Dieſe Zuſchläge ſind nunmehr beſeitigt worden, da es geboten erſchien, an Stelle der automatiſchen, auf die Lage des Einzelfalles keine Rückſicht nehmende Beſteuerung des Wertzuwachſes durch Zuſchläge zur Grunderwerbsſteuer eine den beſonderen Verhältniſſen des Einzelfalles ange⸗ paßte Erfaſſung des tatſächlichen Wertzuwachſes durch eine beſondere Wertzuwachsſteuer treten zu laſſen. Die Er⸗ hebung einer ſolchen Wertzuwachsſteuer kann ſeitens der Stadt⸗ und Landkreiſe nur im Wege des Erlaſſes beſon⸗ derer Wertzuwachsſteuerordnungen erfolgen. 2 — 5— n 5 5 Land wirtſchaſtliches. Schädlingsbekämpfung im Auguſt. Man hat es im vorigen Jahre unterlaſſen, die Ei⸗ gelege der Schmetterlinge an Stengeln, Zweigen und Blättern zu vernichten, dann wird man jetzt gegen die ausgeſchlüpften Räupchen vorgehen müſſen. Dieſe kleine Lebeweſen entwickeln eine ſehr große Frastätigkeit und lönnen empfindlichen Schaden anrichten. Beſonders ſind es die Räupchen des Goldafters, die, wie die Zeitſchrift „Natur und Muſeum“, der wir dieſe Hinweiſe entnehmen, mitteilt, in ihrer zweiten Generation oft ſehr zahlreich auf⸗ treten können. Allerdings iſt der angerichtete Schaden im Vergleich zum Frühfahr weſentlich geringer, da die Blätter widerſtandsfähiger und in größerer Zahl vorhan⸗ den ſind. Dagegen wirkt die zweite Generation des Kohl⸗ weißlings in Gemüſegärten oft verheerend. Jetzt iſt es noch Zeit, die kleinen goldgelben Eihäufchen zu vernichten, oder die jungen, noch zuſammenſizenden Räupchen abzu⸗ leſen. Haben ſie ſich erſt über die ganze Kohlpflanzung verſtreut, dann wird man nur mit größter Mühe ihrer Herr werden können. Der Schwammſpinner legt ſeine Eier im Auguſt an die Stämme der Obſtbäume und be⸗ deckt ſie, wie der Goldafter, mit braunen Haaren. Die Bekämpfung geſchieht am beſten durch Betupfung der Eierſchwämme mit Petroleum, verdünntem Raupenleim oder Karbolineum. Die gelbrichen Larven der Dirnblatt⸗ weſpe und die kleinen, ſchwarzglänzenden Larven der Jirſchblattweſpe ſind durch Beſtäuben der Blätter mit Schwefel oder Kallſtaub zu bekämpfen. Dies geſchieht am beſten am frühen Morgen wenn die Blätter vom Tau der Nacht noch feucht ſind. Beſonders achte man auf die Räupchen des Apfelwicklers, die jetzt nach Ver⸗ laſſen der zerfreſſenen Früchte ſich in geeigneten Schlupf⸗ winkeln verpuppen. Gegen die Blutlaus muß man in jedem Monat, wenn man die erſten Anfänge zu einer Koloniebildung beobachtet, mit aller Energie vorgehen. Im Gemüfſegarten tritt die zweite Generation der Larven der Lattichfliege auf und zerſtört mitunter die ganze Sa⸗ menernte des Salates. Die Weinberge werden von der Lederbeerenkrankheit und vom Mehltau heimgeſucht, gegen die man die bekannte Mittel Kupferkalkbrühe bezw. Schwefel, anwendet. Großen Schaden richtet der Sauer⸗ wurm an, die zweite Generation des Heuwurmes. Gegen dieſen Schädling kann nur durch Ausleſen der kranken Beeren vorgegangen werden. Vorbeugende Maßnahmen führen, wie bereits früher dargelegt, zum vollen Erfolg. Weinbau und Kellerwirtſchaſt. Die Bereitung der Obſt⸗ und Beerenweine. Von Dr. Kochs, Dahlem. 4. Das Auspreſſen der Früchte und die Vorbereitung zur Gärung. 1 . Soweit es angängig iſt, nehme man möglichſt nur friſche Früchte zu den Obſt⸗ und Beerenweinen und koche ſie nicht erſt ab, ſondern preſſe ſie roh aus. Ausnahmen machen nur ſolche Weine, welche aus an und für ſich trocke⸗ nen Früchten hergeſtellt werden müſſen, wie Dattelwein, Feigenwein, Roſinenwein uſw. Bei unſeren einheimiſchen friſchen Früchten rate ich von einem Abkochen ſchon aus dem Grunde ab, weil hierbei meiſt viel Schleim in Lö⸗ ſung gerät und zu längerer Trübung des Weines Veran⸗ laſſung geben kann. Dies iſt mir beſtimmt von Rha⸗ 8 barberſtengeln und Hagebutten bekannt. Sodann mache man es ſich zur Regel, möglichſt wenig eiſerne Gerätſchaften mit den Früchten in Verbin⸗ dung zu bringen. Am empfindlichſten hierbei iſt das Lernohſt. Sein Gerbſtoff gibt mit Eiſen leicht eine tintige Schwarzfärbung. Handelt es ſich um das Zerkleinern von größeren Mengen. ſo bedient man ſich am beſten der zuluhlen mir Steinwatzen oder gerieften Hölzwälzeff. An deren Stelle kann man ſich auch eine Holzkeule anfertigen, mit welcher man in einem Holzfaß die Zerkleinerung vor⸗ nimmt. Vielfach bedient man ſich auch, namentlich bei kleineren Mengen eines Fleiſch⸗ oder Gemüſewolfes, wobei beſonders darauf zu achten iſt, daß die eiſerne Schnecke oft abgewaſchen wird. Sehr empfehlenswert, namentlich bei Kernobſt, ſind die neuartigen Igeltrotten, welche die Frucht nicht zerquetſchen, ſondern verreiben. Die Aus⸗ beute iſt bei dieſen eine größere. Zum Auspreſſen des Saftes gibt es die verſchieden⸗ artigſten Möglichkeiten. Die einfachſte, allerdings auch unrentabelſte Methode iſt das Auspreſſen im Tuche mit der Hand. Hierbei ſei zunächſt erwähnt, daß man bei Aepfeln mit einer Ausbeute von 60 Prozent rechnet. Bei Beerenobſt rechnet man auf 12 Kilogramm Beeren 10 Liter Saft. Hierbei wird natürlich eine gute Preſſe vor⸗ ausgeſetzt. Obſtpreſſen ſind zum größten Teil aus Holz angefertigt. Die Teile, welche auͤs Eiſen beſtehen, ſind entweder emailliert oder ſehr gut mit ſräurefeſtem Lack überzogen. Eine alte Regel beim Auspreſſen iſt es, die Preſſe nicht von vornherein zu ſcharf anzuziehen, ſondern allmählich den Druck zu verſtärken. Es lohnt ſich ferner, die Preſſe zu öffnen, das Preßgut herauszunehmen und mit den Händen zu zerbröckeln, um dann nochmals aus⸗ zupreſſen. Bei Johannisbeeren läßt ſich auch ohne Preſſe arbeiten, indem man nur mit Waſſer ausſchlemmt. Man rechnet bei Johannisbeeren das 2—3fache des Saftes an Waſſer. 12 Kilogramm Beeren ergeben 10 Liter Saft. Zum Verdünnen ſind ſomit 20—30 Liter Waſſer er⸗ forderlich. Die zerguetſchten Beeren werden nun mit dem erſten Drittel Waſſer vermiſcht und durch ein feines Sieb gegoſſen. Der Rückſtand wird in gleicher Weiſe mit dem zweiten Drittel und dann mit dem Reſt behandelt. Zum chluß hat man nur noch die ausgelaugten Kerne und Schalen übrig, alles andere iſt als Saft durch das Sieb gegangen. In der Flüſſigkeit wird dann der Zucker auf⸗ gelöſt. Dieſes einfache Verfahren eignet ſich aber nicht für alle Beeren, da bei fleiſchigen und ſchleimigen Arten, 3. B. Stachelbeeren, nachher ein zu großer Bodenſatz in dem Gärgefäß gebildet würde. 21 Winke und Natſchlaͤge. ( Für den Eisſchrank. An heißen Sommertagen ſoll das Eis nie loſe in den Behälter des Eisſchrankes getan werden. Man lege es vielmehr in einen Sack. 1225 wird es luftdicht abgeſchloſſen und hält ſich meh⸗ rere Tage. .): Das Eingießen von Medikamenten. Beim Ein⸗ gießen von Medikamenten ſoll man die Medizin ſtets ſo in den Löffel gießen, daß ſich die den Verordnungs⸗ zettel enthaltende Seite der Flaſche oben befindet. Sonſt kann es leicht geſchehen, daß die Schrift des Zettels durch Vergießen beſchmutzt und unleſerlich wird. Ueber⸗ nimmt dann eine andere Perſon ſpäter die Obhut bei dem Kranken, ſo können leicht Mißverſtändniſſe und Irr⸗ tümer beim Geben der Medizin vorkommen. 8 —— Geſchäftliche Mitteilungen. Einſt und Jetzt! Dieſe Worte finden ſo recht ihre Bedeutung beim Einkochen von Rahrungsmitteln. Wie mühſam und zeitraubend war es zu Großmuttes Zeiten Obſt durch Trocknen und Dörren eine zeitlang auf Vorrat zu ſchaffen. Heute ſind unſere Hausfrauen in der Lage in einwandfreien, erſtklaſſigen Konſervengläſern durch erhitzen Bazillen und Spaltpilze abzutöten und nur durch das bekannte Ver⸗ fahren iſt ſichere Gewähr gegeben, Rahrungsmittel längere Zeit auf Vorrat zu ſteriliſieren. Grundbedingung iſt ein erſtklaſſiges Kon⸗ ſervenglas und verweiſen wir auf das heutige Inſerat der Firma Karl Rauſelder. N Druck und Verlag: N Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Aumlliche Donn ümüchünben Oeffentliche Erinnerung. Steuerzahlung im Monat Auguſt 1927. Beſondere Mahnung eines jeden Steuerpflichtigen erfolgt nicht mehr. Es wird erinnert an die Zahlung der: 1. Lohnſteuer, einbehalten in der Zeit vom 16. bis 31. 7. 1927 und vom 1. bis 15. 8. 1927. Fällig am 5. 8. und 20. 8. 1927. Vermögenſteuer— ausgenommen Landwirte— fällig am 15. 8. 1927. Die Zahlung erfolgt nach dem zuletzt zugeſtellten Steuerbeſcheid. Landwirte zahlen Caelllenberein gochenbeim. Heute Montag Abend ½9 Ahr lieſungnrobe für die Damen. Morgen Dienstag Abend ½9 Ahr lielangnrobe fur die Herren.. Reſtloſes Erſcheinen unbedingt erforderlich 2. Geschäfte, Wie: Der Vorſtand. z erſt am 15. 7. 1927 eine Vorauszahlung in der doppelten Höhe der üblichen Vierteljahresvoraus⸗ zuhlung. ü b Abſchlußzahlungen nach den zuletzt zugeſtellten Einkommen⸗, Körperſchafts⸗, Umſatz⸗, Vermögen⸗ und Grund⸗ und Gewerbeſteuerbeſcheiden. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen erhoben. 45 Steuerarten auf den Poſtabſchnitten nicht vergeſſen. Unserer Wirtin zum heutigen 43. Wegenfeste die besten Wünsche! Stammtischgesellschaft Gemütlichkeit 9 n wird erinnert. binn. Ereniserein Goatengeim eingelragene ſienoſfonſchafl mit unboſchrünntor Haftung. Der Kreditverein besorgt alle im Bankfach vorkommenden Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglieder Führung laufender Rechnungen ohne Kreditgewährung füi jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung. 4. Diskontierung und Einzug von Wechseln. 5. An- und Verkauf von Wertpapieren. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark-Geschäftsanteile Beſchlagnahmefreie Wohnung an alleinſtehende erbeten. Frau geſucht. K. Bühler Der Vorstand. „Zur Pfalz“. Mannheim, den 8. Auguſt 1927. Finanzamt Mannheim⸗Neckarſtadt. Poſtſcheckkonto 78845 Karlsruhe. Benanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. U Ammer-Wonnnung zu vermieten. 8 Interessenten wollen ihre Adr. in der Geschäftsstelle des Neckar-Bote abgeben. Schöne Die Abſchätzung der Flurſchäden der eitung der R. W. E. Nheinau⸗Fürfeld wird morgen Dienstag, den 9. Auguſt, vormittags Ahr beginnend an der Schaltſtation am allenweg vorgenommen. Die in Betracht kommenden Grund⸗ ſtückseigentümer bezw. Pächter werden hierzu eingeladen. Seckenheim, den 8. Auguſt 1927. 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J* deſſen Anzug am geſtrigen Sonntag an der Zeile am Altwaſſer von einem Hund beſchmutzt wurde, wird gebeten, ſich in der Ge⸗ Chblrnen Feinſtes Pfund 18 Pfg. Tafelobſt . Spezereihandlung wie: eee e Franz. Reineclauden „ „ bd 1 5 „er