ker bundes beſtimmt iſt. V. Jaltonm Bezugspreis! Für den Monat Auguſt 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis t Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg⸗ Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). llwoch, 10. Nuguſ 1927 Tages. und finzeigenblatt 9 für deckenheimund Umgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe. 3 9 99 Neues in Kürze. : Die Deutſche Reichs bahngeſellſchaft hat der Hin⸗ denburgſpende den Vetrag von 100 000 Reichsmark als Beitrag überwieſen. f i 28: Nach einer Mitteilung der Junkerswerke findet der Ozeanflug beſtimmt nicht vor Samstag ſtatt. 12: Die beiden Lotterieſchwindler Böhm und Schlein⸗ . ſtein haben, wie jetzt feſtſteht, auch bei der jetzigen Zie⸗ hung ihren Trick anwenden wollen. Die Ziehung iſt des⸗ halb auf Ende nächſter Woche vertagt worden. a 28: Das Oberſte Gericht in Maſſachuſetts het den An⸗ trag der Verteidigung, Sacco und Vanzetti den Schutz der persönlichen Freiheit zuzuerkennen, abgelehnt. Das Schickſal der Verurteilten ſcheint entſchieden zu ſein. Die Spannung mit Frankreich. Jur heutigen Sitzung des Neichskabinetts. Berlin, 10. Auguſt. Wie jetzt zuverläſſig berichtet wird, wird die für heute nachmittag angeſetzte Ferienſitz ung der Reichsminiſter den Zweck haben, neben einigen un⸗ weſentlichen innerpolitiſchen Angelegenheiten vor allem die gegenwärtige Lage der deutſchen Außen⸗ politit zu beſprechen, welche einmal durch die ſom⸗ merliche Hetzlampagne der franzöſiſchen Preſſe und einiger engliſcher Blätter und weiterhin auch durch die bevorſtehende Semptembertagung des Völ⸗ Infolge der Tatſache, daß nicht alle Miniſter in Berlin weilen und außerdem auch wegen der verhältnismäßig immerhin noch großen Friſt von nahezu vier Wochen bis zur Genfer Tagung, dürf⸗ ten jedoch irgendwelche Beſchlüſſſe nicht gefaßt werden, ſo daß der heutigen Kabinettsſitzung lediglich informatoriſcher Charakter zugeſprochen wer⸗ den muß, indem insbeſondere der Neichsaußenminiſter über die Vorſtöße Poincarees und des belgiſchen Kriegs⸗ miniſters de Broqueville und im Zuſammenhang damit über die deutſche Gegenaktion, die mit Dokumenten aus den Reichsarchiven belegt worden war, Bericht erſtatten wird. Hierzu wird weiterhin ergän⸗ zend berichtet, daß man an amtlicher Stelle die bis⸗ herigen Angriffe der Gegenſeite durchaus mit Ruhe betrachtet und dieſen inſofern keinerlei größere . deukung beizumeſſen geneigt ſein will, als eben fämt⸗ liche von Frankreich und Belgien vorgebrachten Argu⸗ mente von Deutſchland klar und unzweideutig wider⸗ legt wurden, ſo daß alſo irgend ein Grund zur Be⸗ unruhigung nicht vorhanden ſel. Ernſter ſieht man da⸗ gegen die franzöſiſche Preſſehetze an, auf die Deutſchland ſchon aus Gründen des Anſtandes und des Taktes nicht in gleicher Weiſe antworten kann, ſo daß man beſtrebt zu ſein ſcheint, auf dieſe Angelegenheit die ufmerkſamkeit der franzöſiſchen Regie⸗ tung zu lenken.. Gyſtematiſcher Ausbau der Locarno⸗Oabotage. . Liga aachdem bereits ſeit längerer Zeit die patriotiſche kealkuiede vorzeitige Rheinlandräumung entfaltet hatte, Prbche ropaganda, um unter ihrem hochtrabenden Namen, der e Art wiſſenſchaftliche Erforſchung der berüchtigten„Si⸗ J ung des S g gsbeſtrebungen wenigſtens in ihren ſchlimmſten duch achſen eto beſchneiden mußte und da weiterhin Sa adi ſeit 1920 beſtehende rechtswidrige franzöſiſche kommen beſatzung eine Art internationalen Anſtrich be⸗ geführt und auf ein beſtimmtes Größenverhältnis zurück⸗ eiſe werden mußte, ſoll jetzt in propagandiſtiſcher traglicheieſs immerhin nur keilweiſe Rückehr zu ver. wer ea dc e im Saargebiet dahin ausgeſchlachtet Wiſcheh in derkangt die Studienkommiſſion von der fran⸗ Rhe Regierung die Aufrechterhaltung der ſtellkſich ben dsefazun g. Auch mit dieſer Forderung an dich De.„Kheiniſche Studienkommiſſion“ vol und ganz Iyſteen Seite der patrſotiſchen Liga, ſo daß damit der 5 lalem atiſche Ausbau der gegen Deutſch⸗ 3 gerichteten Propaganda klar zutage tritt. in ganz Frankreich eine ſehr lebhafte Propaganda zt auch die erſt vor kurzem gegründete„Khei⸗ Studienkommiſſion“ in den Dienst dieſer küens der Völkerbund die jahrelange Vergewal⸗ 9 wetundarte aus betrachten und die franzöſiſchen Auspo⸗ Frankreich„um ſein Recht betrogen“ wurde. Da des weiteren auch Poincaree und verſchiedene ſeiner Miniſterkollegen derartigen Beſtrebungen ſympa⸗ thiſch gegenüberſtehen und da weiterhin der franzöſi⸗ ſche Miniſterpräſident bereits verſchiedentlich Abordnungen dieſer politiſchen Vereinigungen empfangen hat, iſt zu er⸗ warten, daß in der Folgezeit die franzöſiſche Lo⸗ carnoſabotage noch bedeutend an Amfang zunehmen wird, ſo daß mit einer Regelung der deutſch⸗ franzöſiſchen Differenzen auf friedlichem Wege, wie ſie von Briand und Dr. Streſemann angeſtrebt wurde, da um zu rechnen ſein wird. Es dürfte daher im Gegenteil in nächſter Zeit ein verſtärkter Preſſefeldzug gegen Deutſchland einſetzen, bei welchem es auf jeden Fall an⸗ gebracht wäre, wenn die Reichsregierung durch ihren Pa⸗ riſer Botſchafter auf dieſes beſtimmte Syſtem der Stimmungsmache gegen Deutſchland hinweiſen würde, da die Erfahrung bis jetzt zur Genüge gezeigt hat, daß gerade derartige Preſſepolimiken nur zu ſehr geeig⸗ net ſind, die Arbeit der Staatsmänner zu untergraben und die einmal erzielten Vereinbarungen wieder rückgän⸗ gig zu machen. Tatſächlich verlautet denn auch bereits von unterrichteter Seite, daß Herr von Hoeſch ſchon Wei⸗ ſung erhalten hat, am Quai d'Orſay in dieſem Sinne vorſtellig zu werden, ſo daß dann wenigſtens hier eine beſtimmte Klärung zu erwarten ſein wird. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Kein Grund zu irgendwelchem Optimismus. J Paris, 9. Auguſt. Bei den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen hat ſich die Situation ſo häufig verändert, daß es von beiden Seiten energiſch abgelehnt wird, irgendwelche Angaben für die Ausſichten der Verhandlungen zu machen. Wie jedoch zuverläſſig berichtet wird, iſt kein Grund zu be⸗ ſonderem Optimismus vor anden, da es inme noch nicht ge'ang, die Frage des deutſch⸗franzöſiſchen Waren⸗ verkehrs zu regeln. Nebenbei ſpielt die Gleichbe⸗ rechtigung des deutſchen Handels in Marok⸗ ko und das Niederlaſſungsrecht für Konſula⸗ te eine gewiſſe Rolle. Geſtern nachmittag fand eine Be⸗ sprechung zwiſchen Geheimrat Poſſe und dem franzö⸗ ſiſchen Handelsminiſter Bokanowſki ſtatt, der von beiden Seilen große Bedeutung beigemeſſen wird. Die Saarbergleute demonſtrieren. Wegen den ſteigenden Feierſchichten und den Ent⸗ laſſungen der Saarbergleute. D Saarbrücken, 9. Auguſt. 50 000 chriſtliche und freigewerkſchaftlich organiſierte Saarbergleute, welche teilweiſe in ſtundenlangen Fußmär⸗ ſchen aus dem Saargebiet nach Saarbrücken kamen, pro⸗ teſtieren gegen die ſteigenden Feierſchichten und gezen die Entlaſſungen in den Saarberggru⸗ ben. In einer Proteſtentſchließung wurde der Völker⸗ bund zum Eingreifen und Abwendung des Uebels angerufen. Der Durchzug durch die Stadt iſt nicht ohne Zwichenfälle verlaufen. Vor dem Bergwerks⸗ direktions⸗ und Regierungsgebäude fanden Teilkund⸗ gebungen ſtatt. Hier kam es zu Zuſammenſtötzen mit der Polizei, welche von der blanken Waffe Gebrauch machen mußte, als mehr wie 1000 Radikale gegen die die Wohnung des Saarpräſidenten vorzudringen ver⸗ er Hierbei wurden vor dem Gebäude des Präſi⸗ enten der Saarregierung auf dem Schoßplatz 16 Per⸗ ſonen verletzt, darunter mehrere ſchwer. Die fran⸗ zöliſche Beamtenſchaft der Regierungskommiſſion hatte das Direktionsgebäude vorſichtshalber bereits am Vormittag geräumt. 5 Der Weitlauf ums blaue Band. Die franzöſiſchen Ozeanflieger in höchſter Alarmbe⸗ reitſchaft. 5 Paris, 9. Auguſt. Die fran öiſchen Ozeanfließer ſind ausnahmslos it höchſter Alarmbereitſchaft und ſcheinen nur noch günſtige atmoſpläriſche Bedingungen abzuwarten, um den Flug nach Amerika antreten zu können. Der Flieger Ta⸗ raſcoue hat einen Probeflug unternommen, der zu 9 8 vollen Zufriedenheit ausfiel. Co wach ie letzten Arbeiten an ſeinem Flugzeug in Bezug auf die Einrichtung der radiotelegraphiſchen Sende⸗ und Em⸗ pfangsſte on und iſt zum ſofortigen Aufſtieg bereit. Das⸗ ſelbe gilt vom„Blauen Vogel“, den die Flieger Giſon und Corbu führen, der mit der notwendigen Belaſtung einen Probe⸗Nachtflug nach London unternommen hat. Der Kampf um die„Columbia“. Zwiſchen Levine und Drouhin iſt es endlich zu einem Vergleich gekommen, der über das Schicksal des erfolgreichen Fluges der„Columbia“ entſcheiden ſoll. Levine hat ſich Drouhin auf drei Monate ver⸗ pflichtet. Bei einem tödlichen Unglücksfall wird ſeine Witwe 300 000 Franken bekommen; er ſelbſt iſt auch mit 300 000 Frauen perſichert. Einen Schadenerſatz von 300 000 Franken erhält der Pilot, wenn der Vertrag annuliert wird, oder der Flug durch Levines Verſchul⸗ den innerſgalb drei Monaten nicht ausgeführt wird. Fliegt vor der„Columbia“ ein anderes Flugzeug nach Amerika, ſo kann jeder Vertragsteil zurügtreten. zurück. In der gleichen Coſtes überwacht Ftankreichs Bevölkerungsſchwund. 2. Es iſt allgemein bekannt, daß ſeit geraumer Zeit die Bevölkerungsziffer Frankreichs nahezu ſtationär bleibt. Es iſt nicht minder bekannt, daß dieſe Erſcheinung nicht auf eine ſtarke Auswanderung, ſondern auf den Ge⸗ burtenrückgang zurückzuführen iſt. Schon 1925 war in 44 franzöſiſchen Departements ein geringer Ueberſchuß der Geburten über die Todesfälle, in 46 Departements jedoch bereits ein Ueberwiegen der Todesfälle über die Geburten feſtzuſtellen. Wenn auch nach dem Kriege die Geburtenziffer vorübergehend anſtieg, ſo ſank dieſe Zif⸗ fer doch ſehr ſchnell wieder. Im Jahre 1923 betrug der Geburtenüberſchuß 70700, im folgenden Jahre 72 200, im Jahre 1925 ſank die Ziffer auf rund 60 000, um im Jahre 1926 noch weiter herunterzugehen, nämlich auf rung 53000. N 8 Bemerkenswert iſt nun, daß der Geburtenrückgang ſich nicht in den Großſtädten und bei der Induſtrie⸗ bevölkerung bemerkbar macht, ſondern in erſter Linie auf dem flachen Lande, bei einer raſſiſch völlig geſunden und lebenskräftigen Bevölkerung. Es kann keinem Zwei⸗ fel unterliegen, daß es ſich hier nicht um irgend eine kör⸗ perliche Entartung handelt, ſondern um eine bewußte Einſchränkung der Geburten. Ein ſchlagendes Beiſpiel da⸗ für iſt die Tatſache, daß in einem Dorfe der Cote de Or, in dem bei einer Diphtherieepidemie 15 Kinder ſtarben, die den geſamten Nachwuchs darſtellten, ſchon im nächſten Jahr die alten Wiegen wieder hervorgeſucht wurden und alle 15 Kinder erſetzt waren. Die Landbevölkerung will eben nur einen dafür aber reichen Erben hinterlaſſen, zu⸗ mal das franzöſiſche Erbrecht Bürger wie Bauern hin⸗ dert, eines der Kinder teſtamentariſch zu bevorzugen, oder das einzuſetzen, was man in Norddeutſchland den Anerben nennt. So klug nun die Rechnung des franzöſi⸗ ſchen Bauern auf den erſten Blick erſcheinen mag, ſo hat ſie doch ein Loch. Die Einſchränkung der Geburten führt naturgemäß zu einem Mangel an Arbeitskräften und dieſer wieder bringt es mit ſich, daß das Land nicht mehr den Bedarf an Lebensmitteln zu decken vermag. Wäh⸗ rend in den Jahren 1850—1870 Frankreich noch Ge⸗ treide exportierte und im Jahre 1890 noch die Ge⸗ treideanbaufläche mit über ſieben Millionen Hektar be⸗ ziffert wurde, ging dieſe Ziffer 1923 trotz der Einbezie⸗ hung Elſaß⸗Lothringens ſchon auf 5,2 Millionen Hektar Zeit aber wuchs das Brachland von 3,8 Millionen Hektar auf 4,7 Millionen Hektar an. Das ſind Folgen für die Geſamtwirtſchaft, daß aber auch der Einzelne nichts gewinnt, iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß mit dieſer Entwicklung eine außerordentliche Eniwertung des Bodenbeſitzes Hand in Hand geht. Ein Landbeſitz in der Gascogne, der vor 40 Jahren noch mit 100 000 Franken bewertet wurde, hat heute etwa einen Wert von 25 000 Franken. Das eine Kind, das die Familie hinterläßt, wird alſo ſtets ärmer ſein, als wenn dieſe Familie würde für drei Kinder heute den urſprünglichen Wert haben dank der intenſiven Bewirtſchaftungsmöglichkeit. Führt der Geburtenrückgang ſchon an ſich zur Enk⸗ völkerung des flachen Landes, ſo wird dieſe Erſcheinung noch verschärft durch die ſtarke Abwanderung in die Stadt. Die Induſtrie vermag höhere Löhne zu bieten, ſie zieht ſtarke Bevölkerungsteile an ſich und der Erfolg iſt die Entvölkerung und Verödung des flachen Landes, vor allem in den Departements der Gascogne. der Normandie und Mayenne, der Cote de Or und Aube ſowie der Dauphine. Nun arbeitet der Staat des Ge⸗ burtenrückgang entgegen durch zahlreiche Maßnahmen zu Gunſten der kinderreichen Familien. Auch die Induſtrie hat ſich dieſen Bemühungen angeſchloſſen, ſie gewährt Geldbeihifen an kinderreiche Familien, wobei zur La⸗ ſtenverteilung Ausgleichskaſſen für die verſchiedenen Be⸗ rufszweige geſchaffen worden ſind. Die Statiſtik beweiſt jedoch, daß der Erfolg außerordentlich gering iſt. Man hat ſich deshalb auch ſehr zeitig bemüht, die durch den Ge⸗ burtenrückgang und die Binnenwanderung entſtehenden Hohlräume auszufüllen und hat die Einwanderung be⸗ wußt gefördert. Es wurden Organiſationen geſchaffen, um fehlende Arbeitskräfte in das Land zu bringen und die⸗ ſen Bemühungen iſt der Erfolg nicht verſagt geblieben. Hans Harmſen berechnet in ſeinem ſoeben erſchienenen und außerordentlich leſenswerten Werk„Bevölkerungs⸗ probleme Frankreichs“, daß die Zahl der Fremden heute in Frankreich bereits 6 Millionen beträgt bei einem wö⸗ chen lichen Wanderungsgewinn von 7000 Menſchen. Dazu muß man ſich vor Augen halten, daß die Zählung von 1926 eine Geſamtbevölferung von 40,7 Millionen ergab, von denen faſt ein Siebentel Fremde ſind. Die Völker ohne Raum, Italiener, Spanier uſw. müſſen hier einen Raum ohne Volk ausfüllen, denn nur ſo ſind die Folgen der Untervölkerung zu beſeitigen, d. h. jenes Zu⸗ ſtandes, in dem die Bevölkerungsmenge binter der Uun⸗ terhaltungskraft des Lor des zurückbleibt. Nun wird niemand leugnen, daß eine derartige„Um⸗ vollung“, wie man in Frankreich ſie zu beobachten Gele⸗ genheit hat, mancherlei Gefahren in ſich birgt. Auf der anderen Seite muß aber die große Verſchmelzungsfähig⸗ keit, oder vielleicht richtiger geſagt, Wee omanen fähigkeit betont werden, die den franzöſiſchen Rom wie kein anderes Volk der Erde befähigt, die verſchieden⸗ artigſten Volksteile nicht nur aufzunehmen, ſondern auch weitgehend zu verſchmelzen. Es wäre deshalb auch völ⸗ lig abwegig, dieſe„Umvolkung“ zu überſchäzen, wie denn auch Harmſen betont, daß es völlig irrig wäre, au: dem Zuſammenbruch des franzöſiſchen Volkstums auf einen baldigen Verfall des Staates, des„imperium gal⸗ licum“ ſchließen zu wollen. 5 drei Kinder hervorgebracht hätte, denn dasſelbe Gut, das heute ſo an Wert verloren hat, * Das Liquidationsſchädengeſetz Aeber 10 Milliarden Kriegsſchäden. Berlin, 9. Auguſt. i Der dem Reichsrat und dem Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium zugeleitete Entwurf des ſogenannten Kriegsſchädenſchlußgeſetzes baut ſich auf den bisherigen Entſchädigungsbeſtimmungen nach den Ent⸗ ſchädigungsrichtlinien auf. Als reines Abrechnungs⸗ geſetz, das unter Beibehaltung der bisherigen materiellen Grundlage die Entſchädigungsſätze erhöht, kann es im Verwaltungsverfahren durchgeführt werden. Die Höhe der Kriegsſchäden wird auf über 10 Milliarden Mark beziffert. Davon ſind bereits eine Milliarde Reichsmark als Vorleiſtungen gezahlt. Durch das neue Geſetz ſollen weitere 1009 Millionen flüſſig ge⸗ macht werden. Das Reichsfinanzminiſterium iſt davon ausgegangen, daß zur Erleichterung der Notlage der Ge⸗ ſchädigten weder eine Inlands⸗ oder Auslandsanleihe noch laufende Haushaltsmittel in Frage kommen könnten. Es kam daher auf den Ausweg, wieder unmittelbar verwert⸗ bare Vermögensgegenſtände zu veräußern und zwar in Geſtalt der im Beſitz des Reiches befindlichen Vorzugs⸗ aktien der Reichsbahn. Ganz leicht wird auch deren Mobi⸗ liſierung nicht vor ſich gehen. Immer hofft man, die meiſten Forderungen noch Ende dieſes Jahres befriedigt zu haben. Es handelt ſich um insgeſamt 391 000 Fälle. Davon ſollen 354000 endgültig durch Bar⸗ zahlungen erledigt werden. Bei dieſen zahlenmäßig mei⸗ ten Fällen handelt es ſich aber, den Beträgen nach, nur um den weitaus geringſten Teil der Forderungen nämlich der Barzahlung von nur 150 Millionen Reichs⸗ mark. Im einzelnen ſollen an die Geſchädigten geleiſtet werden: Geſchädigte mit einem Grundbetrag bis zu 20000 Mark erhalten Barzahlung. Für die Geſchädigten mit einem Grundbetrag von über 20 000 Mark werden die Entſchädigungen in das Reichs⸗ ſchuldbch als Schuldbuchforder ungen eingetragen und mit 6 Prozent jährlich verzinſt. Dieſe Schuld buch⸗ fordeurngen, die nach einem vom Reichsfinanzminiſter jeweils aufgeſtellten Vlan in Schuldverſchreibungen bes Reiches umgewandelt werden können, ſollen nach Maß⸗ gabe der Verwertbarkeit der Vermögensſtände des Rei⸗ ches ſo ſchnell wie möglich getilgt werden. Bei einer nor⸗ malen Verwertung der Vermögensgegenſtände wird die Tilgung in etwa 8—9 Jahren beendet ſein. Für wiederaufbauende Geſchädigte mit einem Grundbetrag von mehr als 20000 Mark iſt ein be⸗ 4 Wiederaufhauzuſchlag vorgeſehen, der gleich⸗ alls mit 6 Prozent jährlich verzinſt wird. Seine Til⸗ 5 gung iſt nur für den Fall in Ausſicht genommen, daß dem Reiche infolge der Anrechnung von Liquida⸗ tionserlöſen auf die Jahresleiſtungen des Dawes⸗ planes beſondere Mittel hierfür zur Verfügung ſtehen, oder daß auf Grund eines beſonderen Reichsgeſetzes Haushaltmittel hierfür bereitgeſtellt werden. Ueber die Frage der Anrechnung dieſer Liguidationserlöſe ſchweben zurzeit noch Verhandlungen mit dem Reparationsagenten mit dem Ziel, die Angelegenheit dem Haager Schieds⸗ gerichtshof zu unterbreiten. Der Prozeß hierüber wird aber kaum vor Anfang des nächſten Jahres geführt wer⸗ den können. Zur Ausfüllung von Lücken im Geſetz ſoll ferner ein Härtefonds von 700 000 Reichsmark ge⸗ bildet werden, aus dem barzuzahlende Beihilfen geleiſtet werden können. 8 In der Stammentſchädigung ſieht der Ent⸗ wurf für die erſten 200 000 des Grundbetrages 100 Prozent, für die weiteren 80 000 Reichsmark 50 Prozent, für die weiteren 80 000 Reichsmark 23 Prozent, für ie weiteren 100 000 Reichsmark 18 Prozent, für die weiteren 800 000 Reichsmark 12 Prozent und darüber hinaus 10 Prozent vor. Dieſe. wird den Geſchädigten mit einem Grundbe rag von über 200 000 Reichsmark nur gewährt, fait ſie entwurzelt ind, und wiederaufbauen. Andernfalls ermäßigen ſich die für die Schadensgrundbezüge von über 200 000 Mark vorgeſehene Sätze um je 5 Prozent. Bei den Geſchä⸗ digten mit einem Grundbetrag von 200 000 Mark an tritt dieſe Milderung nur ein, wenn offenbar die Ge⸗ ſchädigten nicht entwurzelt ſind und auch ſonſtige Billig⸗ keitsanſprüche nicht vorliegen. Ber den Wertpaßfer⸗Geſchädigten ſollen Inhaber ausländiſcher Wertpapiere nicht höher entſchä⸗ digt werden als die Inhaber deutſcher Reichs⸗ und Länder⸗ Anleihen. Es ind daher folgende Sätze vorgeſehen: Für die erſten 200 000 Reichsmark des Grundbetrages 12 Prozent, für die nächſten 300 000, Reichsmark 11 Pro⸗ zent und für die Beträge darüber hinaus 9 Prozent. Auch hier gelten dieſelben Bedingungen hinſichtlich einer etwa⸗ igen Ermäßigung der Hundertſätze wie bei der Stamment⸗ ſchädigung. Die Höchſtgrenze der Entſchädigung für die Entwurfſätze für wiederaufbauende Geſchädigte beträgt 7 Millionen Reichsmark, für nicht entwurzelte, aber wie⸗ deraufbauende 3 Millionen, für nicht wiederaufbauende 2 Millionen Reichsmark. Für Wertpapiergeſchädigte be⸗ trägt die Höchſtgrenze für wiederaufbauende 5 Millionen Reichsmark. Bei dem Fehlen dieſer Vorausſetzungen er⸗ maͤßigt ſich die Summe auf 2 Millionen Reichsmark. Auf die Schlußentſchädigungen werden die bisherigen Vor⸗ leiſtungen angerechnet. 4 333 Aus dem In⸗ und Auslande. Der amerikaniſche Geſchwaderchef bei Hindenburg. Berlin, 9, Aug. Reichspräſident von Hindenburg empfing heute den Reichskanzler Dr. Mare ſowie den von dem amerikaniſchen Botſchafter ein zeführten Chef des ame⸗ rikgniſchen Europa⸗Geſchwaders, Vizeadmiral Durrage, der auf dem zurzeit in Hamburg legenden amerikaniſchen Kriegsſchiff„Detroit“ nach Deutſch'a id gekommen iſt. Ein zweiter Betrugsſkandal bei der Staatslotterie? Berlin, 9. Auguſt. Wie die Voſſiſche Zeitung er⸗ fährt, iſt ein ſtaatlicher Lotterieeinnehmer in Berlin⸗Ma⸗ riendorf, der bereits wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und Unterſchlagung vorbeſtraft war, nach einer Reihe weiterer Verfehlungen, die er in ſeiner Eigenſchaft als Lotterieeinnehmer begangen hat, geflüchtet. Der deutſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag. Berlin, 9. Auguſt. Eine ſoehen in Madrid veröffent⸗ lichte königliche Verordnung verfügt in Abänderung der Verordnung der Generalzolldirektion vom 20. Juni, daß dem Deutſchen Reich die volle Meiſtbegünſtigung für die Liſte C des Handelsabkommens vom 7. Mai 1026 und zwar auch bezüglich der Zollermäßigung zuſteht, die über 20 Prozent unker der zweiten Kolonne des Zolltarifes hinausgeht. Polen weiſt zwei ruſſiſche Emigranten aus. Berlin, 9. Aug. Zwei frühere Offiziere der ruſſiſchen Zarenarmee, der Rittmeiſter Akſakow und der Oberſt Hoffmann, haben von den volniſchen Behörden den Be⸗ ſehl erhalten, innerhalb zehn Tagen Polen zu verlaſſen. Sie ſollen ſich angeblich in unerwünſchtem Sinne politisch betätigt haben. Wiederherſtellung der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Südflawien und Albanien. Belgrad, 9. Auguſt. Hier iſt der amerikaniſche Ge⸗ ſchäftsträger Dr. Stilla eingetroffen, deſſen Aufgabe die Wiederherſtellung der Beziehungen zwischen Südſlawien und Albanien iſt. Heute wird der Geſchäftsträger vom Außenminiſter Dr. Marikowitſch empfangen werden. Jour⸗ naliſten gegenüber erklärte Stilla, daß er befürchte, daß der bisherige albaniſche Geſandte Zena Beg nach Bel⸗ grad zurückkehren und den Geſandtenpoſten wieder ein, nehmen werde. Wie aus Tirana gemeldet wird, iſt dort im Laufe des geſtrigen Nachmittags der ſüdſlawiſche Ge⸗ . Miltitſch mit dem Geſandtſchaftsperſonal ein⸗ getroffen. a 55. Dawes will Präſidentſchaftskandfdat werden. Berlin, 9. Aug. Nach einer Meldung aus Newyork werden in Amerika die außenpoli chen Aeaßerungen des Vizepräſidenten Dawes bei der Einweihungsfeier der Niagara⸗Friedensbrücke als eine Art Selbſtnominierung —4 5 des Redners für die kommende Präſidentenwahl betrach⸗ tet. Man empfindet ſeine Kritik an der amerikaniſchen Regierung als einen Angriff gegen den eventuell aus⸗ ſichtsreichen Nebenkandidaten Hopper. Wahrſcheinlich wird die geplante mehrwöchentliche Euroogereiſe Dawes zu e von ſeinen Anhängern ausgenutzt werden. Eine Erklärung des Qual d Dran. Paris, 9. Auguſt. Der dieſer Tage in einem franzöſiſchen Blatte ver? öffentlichte Geheimbericht des Oberbefehlshabers der Rheinlande, Generals Guillaumat, in dem die Be⸗ hauptung aufgeſtellt worden war, daß die deutſche Re⸗ gierung im Geheimen, beſonders auch im Rheinlande, Rüſtungen belreile, ſtammt, wie feſtgeſtellt worden iſt, ſchon aus dem Monat Februar. Das franzöſiſche Außen⸗ miniſterium erklärt, daß dieſer Bericht durch die Ereigniſſe längſt überholt ſei und konſtatiert, daß General Guillau⸗ mat in allen Berichten, die er in den letzten drei Monaten nach Paris geſandt habe, keinerlei Klagen und Beſchwerden vorzubringen gehabt habe. 3 Es iſt ſehr erfreulich, daß man am Quai d'Orſai durch dieſe Erklärung, die nichts an Deutlichkeit zu wün⸗ ſchen übrig läßt, verhindert hat, daß die Angelegenheit weitere Kreiſe ziehe. Man darf annehmen, daß die Ver⸗ öffentlichung nur erfolgt iſt, um der franzöſiſchen Po⸗ litik Schwierigkeiten zu bereiten und Herrn Briand das Verſtändigungswerk zu erſchweren. Im übrigen aber hat der Geheimbericht doch gezeigt, wie die franzöſiſchen Mili⸗ tärkreiſe verſuchen, die Rheinlandbeſetzung weiter aufrecht zu erhalten. Von dieſem Stundpunkte aus iſt 4 es ſehr wünſchenswert geweſen, einmal einen Einblick in die Auffaſſung kompetenter Kreiſe des Militärs zu ge⸗ winnen. 3 Neue Attentate in Amerika. 5 3 Newyork, 9. Aug. In gem Ort Utica im Staate Newyork ſind zwei neue Bombenanſchläge verübt worden. Eine Reihe von Häuſer wurden umgelegt. Es gab 20 Schwerverletzte. Getötet wurde niemand. Von den Tätern fehlt jede Spur. 1 Das neue amerikaniſche Fſottenprogramm. 5 Newnork, 9. Aug. Wie aus Napid⸗Citn gemeldet wird, hat Coolidge einer Vermehrung der Kreuzer, Unter⸗ ſeebbote und Seekriegsflugzeuge zugeſtimmt. Der Ma- rineſekretär Wilbur berät zur Zeit mit Coolidge über 50 die Ausführung der Einzelheiten dieſes Programms. Es 5 wird erwartet, daß Wilbur noch vor Ende der Woche eine offizielle Erklärung über die künftige Marinepolitik dern Vereinigten Staaten abgeben wird. Schweres Exploſionsunglück in Magdeburg. 85 Magdeburg, 9. Aug. Auf dem Gelände der deutſch⸗ italieniſchen Feuerwerksgeſellſchaft an der Berliner Chau⸗ ſee ereignete ſich eine ſchwere Exploſion. Bis jetzt konn⸗q⸗ ten aus den Trümmern ſieben Schwerverletzte geborgen werden. Es wird angenommen, daß die Exploſion dadurch. entſtanden iſt, daß einer der Angeſtellten entgegen ſeinen Vorſchriften geraucht und die noch glimmende Zigarette fortgeworfen hat. Zur Zeit der Exploſion waren auf dem Fort fünf Italiener und zwei deutſche Arbeiterinnen be- ſchäftigt. Die Unglücksſtätte bietet das Bild einer grauen? vollen Verwüſtung. l 5 a brikanlagen und Wohnhäuſer ſind wie vom Sturm abge⸗ deckt. Die Inneneinrichtungen der Wohnhäuſer ſind zum größten Teil vernichtet. Jementblöcke von mehr als Zent⸗ nergewicht ſind durch die Wucht der Exploſion über 30 bis 40 Meter weit geſchleudert worden. Die Höhe des Scha⸗ dens konnte noch nicht ermittelt werden. Eine Arbeiterin wird vermißt. Man nimmt an, daß ſie unter den Trüm⸗ mern begraben liegt. Einer der Schwerverletzten iſt be“ reits ſeinen Verwundungen erlegen. Der Ozeanflug. Auf Sonnabend verſchoben. Berlin, 9. Auguſt. Die Leitung der Flugzeugwerke hat bekanntgegeben, daß der Start der beiden Amerika⸗Maſchinen über den Ozean nicht vor Sonnabend ſtattfinden wird. Der Grund für die Verſchiebung iſt darin zu ſuchen, daß bei der Not⸗ landung der Maſchine Looſes in der vergangenen Woche der zweite Pilot Koehl erhebliche Brandwunden durch Benin und den Dämpfen erlitten hat und vor Sonnaben nicht in der Lage iſt, den neuen Dauerflug über den Ozean mit zu machen. Hinzu kommt, daß die neuen Wet⸗ termeldungen der Hamburger Seewarte nach wie vor un⸗ günſtig lauten. — Veruorrene Wege . Noman von H. Sturm r(Rachdruck verboten) 8„Was wollen Sie denn? Was iſt?“ ſtammelte ich. „Was iſt? Diebin, elende! Jetzt hilft die Unſchulds⸗ miene nichts, fetzt habe ich dich ſicher. r. Woods Me⸗ daillon wollte ſie eben zu ſich ſtecken; gewiß lag es hier auf dem Stuhle— oder ſie hatte es vorhin bereits ge⸗ 7 ꝗ—4 bekam nun Angſt und wollte es unbemerkt hier inden.“ „Nein, aber nein, es iſt das meine!“ Ich hielt mein Medaillon feſt. Mit aller Kraft wehrte ich mich, ſie ſollte es mir nicht entreißen. Ich kämpfte vergebens. Lulu war ſtärker als ich. Das Kettchen riß, ſie hielt mein Kleinod in der hoch erhobenen Rechten. Und mit der Linken mich nach ſich ziehend, eilte 17 durch die raſch in Gruppen zuſammeneilenden Menſchen, ie ſtumm vor uns Platz machten. Es war eine lange, entſetzliche, elende Gaſſe, die ſich lautlos vor uns öffnete und wiſpernd und raunend wieder hinter uns ſchloß. Vergeblich ſuchte ich mich von Lulu zu befreien. Sie ließ mich nicht los. Auch nicht, als wir endlich vor Mr. . Lese ſtanden. Ganz gebrochen ſaß der alte Herr in ſeinem Seſſel. f„Hier. Mr. Wood, hier!“ 5 Bei Lulus lebhaftem Anruf richtete er ſich auf: 5 Ah, da iſt es ja!“ Trotz meiner ſchrecklichen Erregung h ich ganz deutlich, wie ein heller Schein über ſein Geſicht uhr wie er in freudigem Erkennen die Hand ausſtreckte— ausſtreckte nach meinem Kleinod. „Nun, beſtehen Sie noch darauf? Iſt es noch das ende Lulus hämiſche Stimme dich an 8285 Ohr.„Elende Diebin und Betrügerin noch dazu!“ Mit aller Gewalt ſchleuderte ſie mich von ſich. 3 fiel in die Knie. Dicht vor Mr. Woods Füßen ag ich. 8 80 recht! Da gehört ſie hin! Nun heißt's abbitten!“ „Es iſt das meine, ſo wahr Gott lebt, es iſt ſa mein eigen!“ ſtammelte ich immerzu, ganz benommen.„Es ge⸗ 17 25 mir, mir allein. O, ſagen Sie es doch, helfen Sie mit!“ ttelte ich faſſunaslos. ö 3 mehr. Unſchlüſſia ſtand ich. v Alſo doch, alſo doch!“ kam es leiſe ſtatt jeder Antwort von den Lippen des alten Herrn. Er hielt mein flaches, goldenes Herz in der Hand und ſah es traumverloren an. Frau von Rathen kam. Brüsk ſchob ſte mich zur Seite. Ihr Wortſchwall rauſchte über mich dahin. Er ſchien auch Mr. Wood zur Gegenwart zurückzurufen. Endlich ſah er auf— ſein Auge erkannte mich— ſein Ohr hörte meine ſtammelnde Bitte: 5 1 1 gabe Sie, ach geben Sie; es gehört ja mir, mir gan allein!“ i „Aber gewiß, Kind, gewiß.— Hier haben Sie's!“ Er legte das Medaillon in meine Hand. Elaſtiſch ſprang ich in die Höhe, als ich meinen Schatz wieder erhalten hatte. Nun war auch meine Ehre wieder N rein. „Triumphierend ſah ich mich um. Aber ich begegnete nur höhniſchen, zweifelnden Blicken; abſichtlich trat man von mir zurück. Das war es alſo! Sie glaubten mir nicht— niemand glaubte an meine Unſchuld Was ſollte ich denn tun? Wie ſollte ich ſie beweiſen? Niemand hatte ſ0 vorher das Medaillon bei mir geſehen. Mr. Woods ſeltſames Beneh⸗ mich ſeine ſichtbare Freude vorhin— alles ſprach gegen mich. Hilfeſuchend fiel mein Blick wieder auf den alten Herrn. Er allein konnte das Rätſel löſen. Aber wieder ſaß er verſunken da, abgeriſſene Worte vor ſich hinmurmelnd, deren Sinn niemand verſtand. Ich beugte mich über ihn. Seine Hand fuhr plötzlich über meinen Arm. „Ann!“ flüſterte er.„Du!“ Und dann wie mich er⸗ kennend:„Kommen Sie mit mir— gleich— kommen Sie, komm, Kind!“ Er wollte aufſtehen, da kam der Anfall vom Nachmit⸗ tag wieder. Hilflos ſank er in den Seſſel zurück. Sein Diener ſtürzte herbei. Es war ein älterer Mann: 25 „Wir wollen gleich fahren— an der Luft wird dem 79 81 Herrn immer beſſer. Und dann muß er Ruhe aben, unbedingte Ruhe. Wenn ein Bote von hier gleich zum Arzt—“ f 5 a „Aber gewiß!“ 8 10 mich beiſeite. Andere drängten ſich a und choben mich immer weiter von ihm fort. Ich ſah ihn nicht Frau von Rathen riß mich hinweg, „Iſt denn Alexander nicht da?“ fragte Lulu neben mir. „Nein? Nun, ſo trete ich an ſeine Stelle und ſage: hil⸗ — 2— Ihnen! erſt den Raub her.“ Ihre Stimme war rohend. 5 Schande, die dieſe letzte Stunde auf mich würde er mich doch, ſoweit es in ſeinen Kräften 15 waſchen von dem eklen Schmutz. ſchlich die Treppe hinauf in mein Zimmer. Lan ſam, Stufe für Stufe. wie eine alte Frau. Und auch in ſeinem Hauſe durfte ich nicht bleibe Geſtern noch hätte ich, ohne zu überlegen, ſeinen Schutz a erufen. Aber nun? Er war ſo edel, er liebte mich. atte ſein Wort. Würde er ſich nicht für gebunden halt trotz allem?— Ja, gewiß, das würde er! Aber er wür unendlich zu kämpfen haben für mich und zu eiden unte dem Geflüſter der Menge, das nie ganz verſtummen würde. Und es würde uns nachgehen und würde ihm ſein Leb 93 vergiften. Er würde wieder leiden, wie er unter Gerda? Mutter ſchon gelitten hatte, anders— tiefer und ſchmerz' licher noch, denn er liebte mich, Was ſollte ich tun?— Zitternd und fröſtelnd ſaß auf meinem Bett und überlegte hin und her. Die Zell verging. Erſt war noch Leben und Bewegung im Hauſe, dann wurde es ſtiller, endlich ganz ſtill. 8 Da ſtand ich auf und drehte das Licht an. Mein En ſchluß 5 efaßt. Ich wolte fort— noch dieſe Nacht. In dieſem Hauſe war meines Bleibens nicht länger. Eilig vertauſchte ich mein weißes Kleid mit einem warmen dunklen Straßenkoſtüm. Gute Tante Ann! Kleid hat mir kein Glück gebracht, dachte ich. 3 Alle frohe Hoffnung, alles Glück dieſes Tages, wo war es hin? Zerſtoben mit einem Schlage. Was war doch de. Menſch und des Menſchen Leben für ein elend und jämmet, lich ding.„Wenn der Wind darüber fährt, ſo iſt es d hin!“ kam mir des Pfalmiſten Wort in den Sinn. „Wäre es nur gleich dahin geweſen. Ach, ich war müde, ſo unendlich müde und troſtlos und verlaſſen. 5 15— ſchlafen, nie wieder erwachen— wer das könn Urfte—— Die in ihrer Nähe gelegenen Fa⸗ Aus dem badiſchen Lande. Schwere Hagelkataſtrophe. Das Unwetter in der Schwetzingen⸗ Heidelberger Gegend über das wir geſtern ſchon kurz berichteten, hat auf den Feldern verſchiedener Ortſchaften ungeheuren Schaden der in die Millionen geht, verurſacht. Der Herd djeſes Unwetters lag über Eppelheim. Hier hat der Hagel auf der Janzen Eppelheimer Gemar⸗ kung ſämtliche Feld⸗ und Gartenfrüchte vernichtet. Die ganze Tabakernte iſt zerſtört. Kartoffeln und Rüben wurden zuſammengeſchlagen, der Klee iſt buchſtäblich i! den Boden gedroſchen. In den Gärten ſind die Gurken⸗ und Tomatenpflanzen überhaupt verſchwunden. Der Hagel hat ſie dem Erdboden gleichgemacht. Der Schaden wird nach den bisherigen Berechnungen auf eine Million Reichsmark geſchätzt. Noch zwei Stunden nach dem Wet⸗ terſchlag lagen in den Straßen und auf den Feldern die Hagelkörner, die ſtrichweiſe die Größe von Hühnereiern erreichten. Viele Fenſterſcheiben wurden zertrümmert. Die Straßenbahn blieb auf der Strecke zwiſchen Eprell eim und fei em im Eiſe ſtecken, das ſich in den Schienen feſtgeklemmt hatte, und mußte nahezu eine halbe Stunde auf offener Straße halten. Heute Vormittag konnte man in verſchiedenen Dunggruben noch centimeterdicke Eis⸗ chichten wahrnehmen. Ausläufer dieſes Unwetters haben in Wieblingen, Plankſtadt und Oftersheim gleichfalls chweren Schaden in Gärten und Feldern angerichtet. In Planlſtadt wurde der größte Teil der Tabakernte ver⸗ nichtet und über 50 Fenſterſcheiben zertrümmert. 1 *. Mannheim.(Selbſttötungsverſuch.) Um die Mittagsstunde wollte ſich unter der Friedrich⸗Ebert⸗ brücke ein 60 Jahre alter Schiffer durch Ertränken das eben nehmen. Von vorübergehenden Perſonen konnte er noch rechtzeitig von ſeinem Vorhaben abgehalten werden. Neckargemünd.(Ueberfahren.) Von einem Auto überfahren wurde auf der Landſtraße zwiſchen Schlierbach und Neckargemünd bei der orthopädiſchen Kli⸗ nik ein bejahrter Mann, der mit Beſen hauſierte. Allem Anſchein nach hat der Verunglückte ſchwere innere Ver⸗ letzungen erlitten. „Pforzheim. illa. 0 0 ſucht.) Am 17. Juli 1927 iſt bei einem internationalen Tennisturnier in Pforzheim ein Brillantring mit einem größeren ovalen Saphir, der von acht Brillanten umgeben ft, im Werte von etwa 4000 Mark abhanden gekommen. Sochdienliche Mitteilungen an die Staatsanwaltſchaft forzheim zu A.⸗Z3. 2 O. A. 3200/7 erbeten. Für die iederbeibringung iſt eine Belohnung ausgeſetzt. Offenburg.(Unfall bei der Arbeit.) Bei den Ausſchachtungsarbeiten eines Rohrgrabens für Nie⸗ dererlegung der Waſſerzuleitung ſtürzte eine Grabenwand ein, wobei ein Arbeiter eine Bruſtquetſchung erlitt. Müllheim.(Schwerer Motorradunfall.) Auf der Straße Müllheim— Vögisheim ereigneke ſich ein kotorradunfall infolge Bruches der Verbindungsſtange. Ein Fräulein, das in dem Beiwagen mitfuhr, wurde herausgeſchleudert und blieb mit ſchweren Verletzungen liegen. n 8 Zell im Wieſental.(Autounfall.) Auf der Straße zwiſchen Mambach und Silbersau überſchlug ſich ein mit ſechs Perſonen beſetztes Auto aus Baſel. Es hatte eine ſcharfe Kurve nehmen wollen und ſtürzte den Stra⸗ henbord hinunter. Von den Inſaſſen erlitt der Metzger ranz Bauknecht aus Baſel erhebliche Verletzungen am Auge, und die Witwe Wagner aus Baſel außer Lopf⸗ wunden ernſtliche Verletzungen des Bruſtkorbes. Beide wurden in das Krankenhaus Zell verbracht. Die übri⸗ gen Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Villingen.(Auto und Motorrad.) Ein aus der Gerberſtraße in die Rieckenſtraße einbiegendes Auto ſtieß mit einem Motorradfahrer zuſammen. Dabei wurde letzterer, ein lediger Mechaniker aus Villingen, am Kopfe, derart verletzt, daß das linke Auge aus der Höhle hing und die Schläfenknochen teilweiſe zerſplittert wurden. Er Wurde in das Krankenhaus gebracht und ſofort operiert. Das auf dem Soziusſitz fahrende Mädchen kam mit dem Schrecken davon. N Buchenberg bei Villingen.(Sturz mit Todes⸗ 5 folge.) In dem Gaſthaus„zur Krone“ ſtürzte der Aeiährige, verheiratete Reiſende Auguſt Ell ſo unglücklich die Treppe hinab, daß er bewußtlos liegen blieb. Von Sanitätskolonne in das Villinger Krankenhaus ver⸗ t, erlag er ſeinen ſchweren Verletzungen. Singen.(Tödlicher unfall) N alte Schüler Malter 2 aus Stuttgart wollte mit einem Rade einem Perſonenauto vorfahren. Er ſtieß mit diefem zuſammen und ſtürzte ſo unglücklich, daß er — 0 Schädelbruch erlitt, an deſſen Folgen er in der Nacht „ g 5 i Donaueſchingen.(Brand durch Blitzſchlag.) In Linach in Bregtal che der Blitz in das Leibge⸗ dinghaus des Landwirts Karl Heinrich Straub ein und f 10ers das Anweſen vollkommen ein. Es ſind dabei ö Zentner Heu verbrannt. 1„ Kreenheinſtetten(Amt Meßkirch).(Zuſammen⸗ beh. An der Straßenkreuzung Kreenheinſtetten—Lei⸗ dertingen ſtieß ein Radfahrer namens Johann Elgaß mit 2 uto eines Kreistierarztes aus Heſſen, der ſich zur⸗ zeit zur Beſichtigung der Viehzucht hier aufhält, zuſam⸗ men. Mit ziemlich ſchweren Verletzungen mußte Elgaß ins Meßkircher Krankenhaus eingeliefert werden. ch Berghaupten.(Ein Bauernhof durch Blitz⸗ 1 9 8 eingeäſchert.) Ueber unſere Gemarkung it die umliegenden Ortſchaften ging ein ſchweres Ge⸗ Dieter: nieder. Wolkenbruchartig entlud ſich der Regen. Wa niedergelegenen Wohnungen und Ställe wurden unter Kaaſſer geſetzt. Der Blitz ſchlug in das Anweſen des f irchenbauers Schappacher ein. In wenigen Minuten iche das ganze Anweſen in hellen Flammen, Sämt⸗ 828 Ernte⸗ und Futtervorräte ſind vernichtet. Der Scha⸗ 5 groß und durch Verſicherung gedeckt. Im anlie⸗ maſſen Seitentale Bermersbach gingen große Waſſer⸗ Ab ſen nieder. Sehr viel Boden wurde von den ſteilen ohängen weggeſchwemmt. 5 Ettlingen.(Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fabrend. Der verheiratete Fuhrmann Rudolf Hipp⸗ ö fahren de im Pelzrain von ſeinem eigenen Fuhrwerk über⸗ Er geriet beim Bremſen unter die Räder, ſo 5 Wagen über ihn hinweggingen. Das Pferd pon Sanin Weg allein auf den Acker. Hippler wurde den Sanitätern nach ſeiner Wohnung gebracht. (Ein Brillantring wird ge⸗ Der 19 Jahre Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Noch gut abgelaufen.) Ecke Ludwig⸗ und Wredeſtraße wurde ein 22 Jahre atler Bleilöter mit ſeinem Rade von einem 18 Jahre alten Handlungsgehilfen von Mundenheim, der auf ſeinem Mo⸗ torrade durch die Ludwigſtraße in Richtung Bahnhof fuhr, von der Seite angefahren. Der Radfahrer ſtürzte und wurde einige Meter geſchleift. Verletzt wurde er nicht, dagegen ſein Fahrrad ſchwer beſchädigt. Ludwigshafen.(Eiſendahn⸗ Packer a gen er⸗ brochen.) Durch Unbekannte wurden verſchiedene, an der Ländeſtraße hier ſtehende Eſenbahn⸗Packwagen er⸗ brochen und daraus Rettungswerkzeuge wie Aexte, Sägen und Sicherungsſignale geſtohlen. Frankenthal.(Glück im Unglück.) Zwiſchen der hohen Schließe und dem erſten Rondell fuhr eine Rad⸗ fahrerreihe in gleicher Linie mit dem Lokalzug. Der rad⸗ fahrende Arbeiter Schneider ſuchte ſeine Kollegen zu überholen und überhörte das Signal des Motorrad⸗ fahrers Kuhn, der dieſelbe Lücke zwiſchen Radfahrern und Lokalzug benutzen wollte. Kuhn ſtreifte den Schneider mit der Lenkſtange beide ſtürzten gegen den Zug hin von ihren Fahrzeugen und kamen mit den Köpfen knapp an die Schienen zu liegen, ſodaß die Trittbretter über ſie hinweggingen und ſie gerade noch von den Rädern der Bahn verſchont blieben. Der Radfahrer Schneider erlitt einen Bruch des linken Anterarms und Kuhn eine ſchwere Schienbeinverletzung, beide trugen außerdem eine große Anzahl ſchwerer Hautabſchürfungen davon. Sie wurden dem ſtädtiſchen Krankenhaus zugeführt. Frankenthal.(Wegen Mordverſuch verhaf⸗ tet.) Vor einigen Tagen wollte der 18jährige Schuh⸗ macher Rudolf Ewert von hier ſeine 14jährige Geliebte erſchießen und richtete die Waffe dann gegen ſich ſelbſt. Ewert iſt nunmehr nach ſeiner Wiederherſtellung wegen 9 in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden. Hochſpeyer.(Autounglück.) Zwiſchen Hochſpeyer und Frankenſtein am Franzoſenweg verunglückten zwei Autofahrer aus Kaiſerslautern. Das Auto fuhr in ſchnel⸗ lem Tempo in einer Kurve gegen einen Telefonmaſt und eiß ihn um. Der Fernſprechverkehr war für nige Zeit geſtört. Während der eine Inſaſſe leichtere Hautabſchür⸗ fungen davontrug, wurde dem Lenker des Autos die Schlagader am linken Arm durchſchnitten. Ein vorbei⸗ fahrendes Auto brachte die Verunglückten nach Hochſpeyer von wo ſie nach Anlegung eines Notverbandes in das Krankenhaus Kaiſerslautern verbracht wurden. Heidesheim.(Verhinderter Selbſtmord.) Eine hieſige Frau verſuchte durch Oeffnen der Gashahnen Selbſtmord zu begehen. Es konnte noch rechtzeitig das Vorhaben feſtgeſtellt werden. Die Frau wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtande vorgefunden. Die Umſtände zur Tat ſind unbekannt. Gernsheim.(Selbſtmordverſuch.) Einen Selbſtmordverſuch verübte der in Darmſtadt bei der Landespolizei dienende Karl Lichtel von hier. Der Grund zu dieſer Tat iſt vorläufig noch unbekannt. Lichtel brachte ſich eine lebensgefährliche Schußverletzung am Kopf bei. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Planig.(Führerloſes Gefährt.) Ein Kreuznacher Lohnkutſcher, der eine Droſchkenfahrt nach Ippesheim auszuführen übernommen hatte, hielt an einer hieſigen Wirtſchaft an, um Einkehr zu 1 Als er wieder auf die Straße kam, mußte er feſtſtellen, daß ſein uhrwerk verſchwunden und auch alles Suchen nach dem⸗ elben keinen Erfolg hatte. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als ein neues Geſpann zu holen, um die be⸗ ſtellte Fahrt ausführen zu können. Sein Gefährt fand er ſpäter in der Kreuzſtraße in Kreuznach herrenlos daſtehend vor; die Pferde ſahen ſehr abgehetzt aus. a Bensheim.(Brand auf dem Dreſchplatz.) Ein mächtiges Feuer brach in der Nacht auf dem Dreſch⸗ platz an der Wormſer Straße auf bis jetzt unerklär⸗ liche Weiſe aus. Vier vollbeladene Fruchtwagen gerie⸗ ten in Brand und wurden völlig ein Raub der Flam⸗ men. Durch die günſtige Windrichtung konnte ein Am⸗ ſichgreifen des Feuers auf die Dreſchmaſchine und das benachbarte Sägewerk von Schachner verhindert werden. Die geſchädigten Landwirte ſind meiſt nicht Reichelsheim(Odenwald).(Durch elektriſchen Strom getötet.) Der frühere Bürgermeiſter Weid⸗ mann kam beim Ausſchalten eines Motors der elek⸗ triſchen Leitung zu nahe und wurde getötet. 8 Frankfurt a. M.(Todesſturzvom Balkon.) In der Simſonſtraße ſtürzte ein fünſjähriges Mädchen aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſacke oom Balkon ihrer elterlichen Wohnung auf die Straße. Es erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß bald darauf der Tod enmttat. Frankfurt a. M.(Brandſtuttung durch eine Irrfinnige.) Die Feuerwache Burgſtraße wurde nach dem Hauſe Raiffeiſenſtraße 95 alarmiecl. Hier brannte in einer Wohnung ein Kinderbett, das von der Mutter des Kindes angezündet worden war Heche'geeilte Nach⸗ barn hatten noch vor Ankunft der Fouerwache das Kind aus den Flammen retten können und das brennende Bett auf die Straße geworfen. Die Mutter enthielt ſich jeg⸗ licher Auskunft, ſo daß es den Anſchein erweckle, als ob ſie nach der Tat in Tiefſinn verfallen ſei. Nach den Aus⸗ jagen des Mannes iſt die Frau erſt vor kurzein aus einer Nervenheilanſtalt entlaſſen worden. Nürnberg.(Aus Unvorſichtigkeit erſchoſ⸗ ſen.) Auf dem Militärſchießplatz wurde unmittelbar nach erledigter Schießübung beim Piſtolenreinigen ein Rote⸗ meiſter der Landespolizei von einein Wachtmeiſter aus Unvorſichtigkeit durch einen Schuß in den Unterleib ſo ſchwer verletzt, daß der Tod nach etwa zehn Minuten ein⸗ trat. i f Dortmund.(Sturmſchäden in Langen⸗ dreer.— Zahlreiche Verletzte) Bei den, orkan, artigen Unwetter, das in der hieſigen Gegend einſetzte, hat ſich in Langendreer ein ſchwerer Anfall ereignet. Für ein Feſt der freien Gewerkschaften waren ein großes Feſt⸗ zelt und zahlreiche Vergnügungsſtätten errichtet worden. Ein Windſtoß riß eine 20 Meter lange Rutſchbahn ein, wobei eine Frau und mehrere Kigder verletzt wurden. Das große Zelt, unter das etwa 200 Feſtteilnehmer ge⸗ flüchtet waren, wurde zum Teil eingedeckt. Es eutſtand eine Panik, wobei mehrere Perſonen ſchwere bzw. leich⸗ tere Verletzungen davontrugen. Oer Verfaſſungstag iſt geſetzlicher Feiertag und erſcheint aus dieſem Grunde morgen Donnerstag keine Zeitung. derſichert. Zum 11. Auguſt. Auch in dieſem Jahre wird der 11. Auguſt, der Tag, an dem vor acht Jahren die Weimarer Verfaſſung 5 in Kraft trat, nicht als Nationalfeiertag gefeiert werden, ſondern man wird ſich auch in dieſem Jahre damit be⸗ gnügen, in offiziellen Feiern des Werkes von Weimar zu gedenken, während, mit der alleinigen Ausnahme von Baden, im ganzen Reich das Wirtſchaftsleben ün Großen und Ganzen ſeinen Gang gehen wird wie an jedem Werk⸗ tage. Man mag es bedauern, daß es nicht gelungen iſt, einen Nationalfeiertag zu ſchaffen, wie ihn andere Volker haben, aber man muß doch um der Gerechtigkeit willen darauf verweiſen, daß das deutſche Volk auch zu den Zei⸗ ten des früheren Regimes einen ſolchen Nationalfeiertag nicht beſeſſen hat. Die deutſche Zwietracht, der Florian Geyer ſeinen Dolch mitten in das Herz ſtieß, hat die Schaffung eines nationalen Feiertages bis heute verhin⸗ dert, ja, dieſe Zwietracht hat dazu geführt, daß das neue Reich nicht einmal ein allgemein anerkanntes Snnibol hat, wenngleich auch erfreulicherweiſe der Flaggenſteeir abgeebbt iſt. Noch immer gilt das Wort, das Gerhart Hauptmann ſeinem verzweifelnden Florian Geyer in den Mund legt:„Deutſchland iſt ein gut Land, iſt aller Län⸗ der Krone, hat Gold, Silber, Brot, Wein genug, zu er⸗ halten dies Leben reichlich. Aber es iſt der Zwietracht kein Ende.“ a. Es iſt noch zweifelhaft, ob der Verfaſſungstag je ſich großer Popularität erfreuen wird, da die große Menge nur allzu leicht in der Verfaſſung das Paragraphenwerk ſieht, die einzelnen Artikel mit ihren hochgelehrten Kom⸗ mentaren, und es noch mancherlei Arbeit bedürfen wird, um den Geiſt dieſer Verfaſſung allen denen näher zu bringen, die nur allzu leicht vor dem Studium eines Wer⸗ kes zurückſchrecken, das in Artikel⸗ und Paragraphenform die wichtigſten Fragen behandelt. Darüber aber kann doch heute kein Zweifel mehr beſtehen, daß dieſe Verfaſ⸗ ſung ihre Feuerprobe beſtanden hat. Gewiß ind man⸗ cherlei Beſtimmungen der Verfaſſung nicht als der Weis⸗ heit letzter Schluß zu bezeichnen, und es wird ſpäteren Zeiten vorbehalten bleiben müſſen, hier und da Korrufu⸗ ren vorzunehmen, um den Erforderniſſen der Zeit gerechter zu werden, als es bei der Schaffung der Verfaſſung mög⸗ lich war. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß dank dieſer Verfaſſung die Einigkeit des Reiches erhal⸗ ten blieb, daß gewiſſe ſeparatiſtiſche Beſtrebungen ver⸗ pufften, und daß trotz aller Stürme und aller Bedrohun⸗ gen das koſtbare Gut, die Einheit des Reiches, gerettet werden konnte. Hält man ſich heute vor Augen, mit welch ungeheuerlichen Mitteln die Gegner des Reiches ge⸗ gen Deutſchland gearbeitet haben, wie immer wieder ver⸗ ſucht worden iſt, die Einheit des Reiches zu zerſtören, und wie alle dieſe Bemühungen zerſchellt ſind, ſo wird man in der Tat nicht leugnen können, daß mit der Weimarer Verfaſſung dem Reich ein Werkzeug gegeben wurde, das wohl geeignet war, die Einheit durch alle die ſtürmiſchen Nachkriegsjahre zu retten. Wir vergeſſen nur allzu ſchnell die Fährniſſe, in denen ſich das Staatsſchiff befunden hat, wir vergeſſen, daß die Weimarer Verfaſſung geſchaffen wurde zu einer Zeit, als die Maſchinengewehre in deukt⸗ ſchen Lande knatterten, und wir überſehen heute bereits wieder, daß die Nationalverſammlung nicht nach Weimar zog, um an die Tradition des großen Namens anzuknü⸗ pfen, ſondern weil man in Weimar dieſe Verſammlung beſſer zu ſchützen vermochte als in Berlin. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 10. Auguſt. Verfaſſungsfeier. Die diesjährige Verfaſſungsfeier hier am Orte wird vom Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold, Ortsgruppe Seckenheim, wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, veranſtaltet und iſt damit die Gewähr gegeben, daß eine dem Tag entſprechende würdige Feier durch⸗ geführt wird. In der Feſtrede, gehalten von Herrn Dr. A. Schmiemann, Schwetzingen, Vorſ. der Friedensliga, wird auf die Bedeutung des Tages, den Inhalt der Verfaſſung und die Aufgaben der Republikaner hin⸗ gewieſen. Außerdem werden auserleſene Vorführungen auf muſikaliſchem, turneriſchem und geſanglichem Gebiete den Beſuchern einige genußreiche Stunden beſcheren. Verſchiedene Vereine wirken mit. Der Eintritt iſt frei. Die Behörden, Staats⸗ und Gemeindebeamten, ſowie die geſamte Bevölkerung, auch von Ilvesheim ſind herzlichſt eingeladen. Am Tage ſelbſt wird erſucht die republikaniſchen Farben zu zeigen Stiftungsfeſt. Der kathol. Arbeiterverein feiert am 21. Auguſt ſein 20 jähriges Stiftungsfeſt. Vormittags findet die religiöſe Feier ſtatt, nachmittags Feſt⸗ verſammlung im„Lindengarten“, wobei ein Redner aus Karlsruhe ſpricht. Ferner werden die Muſikkapelle der D. J. K.⸗Abteilung des hieſigen Jungmännervereins und der Cäcilienverein durch ihre Mitwirkung die Feier verſchönern helfen. Wir laden ſchon heute die geſamte kathol. Bevölkerung zur Teilnahme herzlich ein. 5 Das 25 jähr. Dienſtjubiläum begeht morgen am Verfaſſungstage der Dienſtvorſtand an der hieſigen Station der O. E. G., Herr Georg Ding. Mit ihm werden noch weitere? Angeſtellte ausgezeichnet, die ebenfalls ihr 25 jähriges hinter ſich haben und zwar: Johann Brecht, Zugführer, Ladenburg; Val. Ding, Lokomotivführer, Edingen; Mich. Haas, Zugführer, Schriesheim; Heinr Hochlehnert, Eiſen⸗ bahn⸗Aſſiſtent, Edingen; Ph. Kling, Zugführer, Schriesheim; Landwehr, Eiſenb.⸗Sekr., Käfertal; Kroll, Nachtheizer, Wieblingen. Nach alter Gepflogenheit wird die Direktion den Jubilaren eine kleine Ehrung zu teil werden laſſen. Auch von unſerer Seite den Beamten die beſten Wünſche. Die freie Turnerſchaft hier beteiligte ſich am ver⸗ gangenen Sonntag an dem 25 jähr Beſtehen der Turner⸗ Einheit Weinheim, die dem Arbeiter⸗Turn⸗ u. Sport⸗ bund angeſchloſſen iſt. Bei den hierbei ſtattgefundenen Einzelwettkämpfen errang ſich der Verein unter ca. 600 Teilnehmern folgende Preiſe: Geräteturnen(Alterskl.): H. Marzenell mit 107 Punkten erſter Sieger. In der Jugendklaſſe: L. Neubauer 14., Turnerinnen Unterſtufe (Gerät): Vabette Helbig 2., Marie Klumb 4. Roſel Neidig 4., Gretel Oeſtreicher 12. Siegerin. Sportler (Oberſtufe): Georg Grieſer 9. Sieger. Sportler(Unter⸗ ſtufe): E. Raufelder 7., W. Bauder 10., A. Bauder 23, K. Krämer 24. Sieger. Sportlerinnen: Elſa Greulich 5, Elſa Raufelder 12. Siegerin. Im 1500 m Lauf für die Jugend wurde Albert Bauder mit 4,02 Min. 3. Sieger. — Richtlinien für die einmalige Sonder⸗Anterſtütz⸗ ung der Kleinrentner. Die vom Reichstage für die Klein⸗ rentnerfürſorge zur Verfügung geſtellten Reichsmittel wer⸗ den nunmehr zufolge einer Weiſung der Reichsregierung vom 9. Juli 1927 nach folgenden Richtlinien verwen⸗ det: 1. Aus den Reichsmitteln erhalten Kleinrentner, die bereits am 1. 4. 1927 in Fürſorge ſtanden, alsbald eine einmalige Unterſtützung in Höhe des für den Monat Juli 1927 geltenden Kleinrentnerrichtſatzes, mindeſtens je⸗ doch a) als Alleinſtehende 30 Mark, b) als Ehepaar 50 Mark,) dazu für zuſchlagsberechtigte Kinder je 10 Mark. Ueberſteigt der für den Monat Juli tatſächlich gewährte Anterſtützungsbetrag den Kleinrentnerrichtſatz, o iſt die einmalige Unterſtützung auf die Höhe des tatſächlich ge⸗ währten Anterſtützungsbetrages zu bemeſſen. 2. Unter⸗ ſtützungen nach Ziffer 1 dürfen aus den Reichsmitteln nur Perſonen erhalten, die im Sinne des Paragraphen 14 Reichsgrundſätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge, Kleinrentner ſind. 3. Soweit nach Gewährung dieſer einmaligen Anterſtützung noch Mittel verfügbar ſind, ſollen ſie dazu verwendet werden, die Fürſorge für beſonders bedürftige Kleinrentner za ver⸗ deſſern. Hierwegen ergehen die notwendigen Anordnun⸗ gen der Reichsregierung erſt, wenn feſtſteht, welche Summe die einmaligen Unterſtützungen erfordern. Die Bezirks⸗ fürſorgeverbände ſind angewieſen, die Auszahlung der einmaligen Beihilfe beſchleunigt in die Wege zu leiten. ö Wetterbericht vom 10. Auguſt. Durch die nordoſtwärts gerichtete Bewegung des Tief⸗ druckausläufers wird das nordöſtliche Hoch weiter aus Innen⸗Rußland verdrängt und verliert jetzt ſeinen Einfluß auf trocken⸗heißes und heiteres Wetter. Mit dem Durch⸗ zug der von den britiſchen Inſeln vordringenden Luft⸗ wirbel gelangt der größte Teil Mitteleuropas in den Bereich der aus dem grönländischen Hochdruckgebiet ſtam⸗ menden kühlen Strömung, ſodaß uns mehr wolkiges Wet⸗ ter und zeitweiſe Regenſchauer bevorſtehen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Nach Durchzug weiterer Gewitter⸗Störungen fallen. vielfach wolkiges Wetter mit zeitweiſe Regen⸗ ällen. ——:— 27 Vermiſchtes. Die größten Tragikomödianten. Jeder der vier großen Tragikomödianten der Verſailler Friedensver⸗ handlungen mußte für ſeine Unwiſſenheit und Oberfläch⸗ lichkeit ſchwer bezahlen. Wilſon verfiel nach ſeiner Rück⸗ kehr in Amerſka der Verlaſſenheit und der Paralyſe⸗ Clemenecau fiel bei der Präſidentenwahl durch, weil es ihm nicht gelungen war, Frankreich die gewünſchte Sicher⸗ heit zu verſchaffen. Orlando“ war ſchnell erledigt. Lloyd George erreichte ſeine Strafe erſt nach vier Jahren. An⸗ fangs feierte ihn das Unterhaus und die Preſſe über⸗ ſchüttete ihn mit ihren Lobgeſängen. Vier Jahre lang fuhr dieſer Fürſt der Demagogen mit mehr als königlichem Pomp in Europa herum, ſchleppte nach allen Himmels⸗ richtungen die verſchiedene Miniſterpräſidenten, Außen⸗ miniſter, und eine Herde von Sachverſtändigen mit ſich, in dem Glauben, daß er der berufene Diktator von Europa wäre. Zuletzt platzte aber die Blaſe. Das Fiasko von Cannes, der Skandal von Genua, vor allem aber der ſchreckliche Fehlgriff, die Griechen in einen Krieg gegen die Türken zu hetzen, hat endlich die Augen der Menſch⸗ heit geöffnet. In Folge davon iſt das Preſtige Groß⸗ britanniens im Jahre 1922 ſowohl in Europa, wie in dem Oſten ſo tief geſunken, wie noch nie im Laufe ſeiner Geſchichte. Alſo urteilt der amerikaniſche Publiziſt H. Simonds in ſeinem jüngſt erſchienenen Buche über die Friedensverträge, das ſoeben in der engliſchen Preſſe äußerſt beifällige Beſprechungen findet. Die Pflanze Kompaß. Eine ſeltſame Naturerſchei⸗ nung bieten gewiſſe Pflanzen dadurch, daß ſie ihre Blätter infolge der Wirkung der einfallenden Sonnenſtrahlen genau nach den Himmelsrichtungen ſtreden. So gibt es in Südamerika eine Pflanze, die unter dem Einfluß der Sonne ihre Blätter mit den Breitſeiten nach Oſt und Weſt mit den Schmalſeiten nach Nord und Süd richtet. Sie heißt daher Kompaßpflanze. Bei uns iſt es der wilde Lattich, der unter direktem Mittagslicht ſeine Blät⸗ ter ebenfalls ſo ordnet, daß die Breitſeiten nach Oſt und Weſt zeigen. Auch die„Färberſcharte“ und das „Frauenblatt“ haben dieſe Eigenſchaften. 2 Was iſt Mimikry? Das Work„Mimikry“ bedeu⸗ tet wörtlich„Nachäffung“. Man verſteht darunter die Fähigkeit gewiſſer Tiere, andere Tiere oder auch Pflan⸗ zen oder lebloſe Gegenſtände nachzuahmen, um ſich da⸗ durch beſſer vor ihren Feinden verſtecken zu können. Auf etwas beſtehen. Häufig ſind Zweifel dar⸗ über vorhanden, ob die Redewendung„auf etwas be⸗ ſtehen“ mit dem dritten oder vierten Fall gebraucht wird. Im allgemeinen wird man den dritten Fall gebrauchen, beiſpielsweiſe,„ich beſtehe auf meinem Recht“. Soll aber etwas Gewolltes ausgedrückt werden, ſo kann man auch den vierten Fall nehmen, z. B.„ich beſtehe auf die Lie⸗ ferung der beſtellten Ware.“ e a * 1 Nadioſchau. 3 Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 428.6. Donnerstag, 11. Auguſt: 12 Uhr: Uebertragung aus dem Reichstagsgebäude: Verfaſſungsfeier. 13.30 Uhr: Mit⸗ tagskonzert der Kaſſeler Hauskapelle: Salonmuſik. 16.30 Uhr: Konzert des Hausorcheſters: Neue Tanzmuſik. 17.45 Uhr: Die Leſeſtunde: Aus den„Vergleichenden Lebensbe⸗ ſchreibungen“ des Plutarch: Alexander, Julius Cäſar. 18.05 Uhr: Uebertragung von Kaſſel: Stunde der Land wirtſchafts⸗ kammer Kaſſel: Bodenſäure, Kalk und künſtliche Düngung. 19 Uhr: Die großen Metropolen: Sonderbericht des Frank⸗ furter Rundfunks aus den Welthauptſtädten: Das Film⸗ land. Moskauer Bericht. 19.25 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen. 19.30 Uhr: Stunde der Frankfurter Zeitung. 20 Uhr: Ueber⸗ tragung aus Berlin: Verfaſſungsfeier. Anſchließend bis 0.30 Uhr: Uebertragung aus der Tanzklauſe: Tanzprogramm. Sendeſtelle Stuttgart(Welle 379.7). Donnerstag, 11. Auguſt: 16 Uhr: Hauswirtſchaftliche f e Ueber neuzeitliche Haushaltsführung. 16.15 hr: Nachmittagskonzert. 18.15 Uhr: Uebertragung aus Freiburg i. Br.: Die Arbeiten der Ziethen⸗Expedition im nördlichen Eismeer. 18.45 Uhr: Aus Stuttgart und Frei⸗ burg i. Br.: Vom Weſen des Schlafes. 19.15 Uhr: Schach⸗ funk. 19.45 Uhr: Bäderſtunde. 20.15 Uhr: Uebertragung aus der Liederhalle, Stuttgart: Verfaſſungsfeier der Stadt Stuttgart. Anſchließend: Uebertragung aus Freiburg i. Br.: Ruſſiſche Muſik, Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Anläßlich des Verfaſſungsfeiertages werden am 11. Auguſt 1927 die ſtaatltchen und Gemeindegebäude beflaggt; ich erſuche die Einwohnerſchaft auch die Innern ſind am Verfaſſungsfeiertag Erntearbeiten erlaubt. Obſtverſteigerung. Das Doe eng der Gemeindebäume wird am Samstag, den 13. Auguſt 1927, beginnend um 1 Ahr am Sommerdamm, öffentlich meiſtbietend verſteigert. Nach Mitteilung des Bad. Bezirksamts Mannheim Roichshanner öchmarz⸗Rol⸗ lola Donnerstag, den 11. Auguſt 1927, abends 8 Ahr 2 0 3 en Ei de Herrn Winiſters des V erfaſſu 1 8 Sfei er im großen Gaale des Vereins hauſes unter Mitwirkung der Vereine zu ſportlichen und geſang⸗ Dr. Schmiemann⸗Schwetzingen häufen ſich in letzter Zeit die Fälle, in denen in den Schlachthof Mannheim von auswärts das Fleiſch notgeſchlachteter Tiere zur Verwertung nach der Freibank verbracht wird, ohne daß bei der —Schlachthofdirektion vor angefragt wird, ob eine Abſatzmöglichkett hierfür beſteht. N Da im Schlachthof Mannheim ſelbſt viele Freibanktiere ausgehauen werden, darf nur nach vorheriger Genehm' gung der Schlachthofdir kt on Mannheim Freibankfleiſch in den Schlachthof Mannheim verbracht werden. Seckenheim, den 10. Auguſt 1927. Der Bürgermeiſter: J. V.: Treiber. Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Hierzu laden wir die geſamte Bevölkerung Seckenheims und Ilvesheims, insbeſondere die Behörden herzlichſt ein. Eintritt frei! Sozialdemokratiſche Partei Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen. Zum Verfaſſungstage: Fahnen heraus! Ortsgruppe Seckenheim. el lichen Darbietungen. 3. Redner des Abends: 1 (Vorſitzender der Friedensliga). Tinfl. Trrfttberoin docengelm ngelrugone lienoſſenſchafl mit undeſchrünnter Haftung. Der Kreditverein besorgt alle im Bankfach vorkommenden Geschäfte, wie: Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitgliedef Führung laufender Rechnungen obne Kreditgewährung füt jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. Annahme von Spareinlagen mit höchster Verzinsung. Diskontierung und Einzug von Wechseln. An- und Verkauf von Wertpapieren. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark-Geschälts anteile wird erinnert. Der Vorstand Der Vorſtand. Neutſche demokratische Partei Zentrumspartei Die aktiven Kameraden des Reichsbanners, Spiel⸗ leute eingeſchloſſen, morgens 9 Uhr an der„Linde“ antreten, Ausmarſch und Beſprechung. Hengſtenbergs Monopol Einmacheßſig iſt weltbekannt garant Haltbarkeit der Früchte Rezepte gratis. Alleinverkauf bei Georg Röser. Morgen Donnerstag Verfassungstag) Aufruf! In unſerer Generalverſammlung am 7. ds. Mts. wurde beſchloſſen, für unſere brandgeſchädigten Mitglieder eine Getreide⸗ Sammlung vorzunehmen. Das hierfür be⸗ ſtimmte Getreide ſoll in unſerm Lager ein⸗ geliefert und ſodann nach Maßgabe der Höhe des Schadens durch den Vorſtand verteilt werden. Wir erwarten von unſeren Mit⸗ gliedern, daß hauptſächlich unſere Landwirte ſich reſtlos beteiligen. Heu und Stroh bitten wir ebenfalls in unſerem Lager zur Verteilung durch den Vorſtand anzumelden. Außerdem wurde beſchloſſen, den Brandgeſchädigten JFutter⸗ mittel zu verbilligten Preiſen abzugeben. in Hrontcuchlet, Tafeltrauben Die Schlange 2 Weſſing, mit 10 Flammen, pf ſiſch 0 9 ein noch neuer U e 5 * lehtspiele zope bruce der Reineclauden von Paris. 8 0 Aepfel Das Schickſal einer mondänen 5 r billig abzugeben. 1 Ein Drama in 8 Akten, in dem eine Hellſeherin, Karl Zahn irnen ein Zwerg, ein Menſchenaffe, ein aal den an morden Donners bidathe epi egen gel de fei, Fele Hoch klingt das Lied i Jauflob Würihwein]. Sierzu ein passendes Beiprogramm. Roingclaudon Neckarauerstrage 27. NB. Der Hauptdarſteller in dieſem großen vom braven Mann. Der Vorſtand. Turnerbund Jabn geſengenm C. U. Heute Abend ab 7 Ahr f Hrbeilen an dem lurnplaß. Hacken und Rechen ſind mitzubringen. Der Vorſtand. „Sängerbund“ Seckenheim Heute Mittwoch Abend punkt 8 Ahr Gchluß des Preiskegelns. Der Vorſtand. Fußball Bereinigung 98 Cechenhelm E. VB. Heute Abend im Lokal Bespreehung der Junioren- und Jugend ⸗Mannſchaft. Morgen Oonnerstag finden auf hieſigem Platze gegen Sport⸗Club Käfertal folgende Wettspiele ſtatt: i Vormittags 11 Uhr Junior⸗Manſchaft Pfund 12 Pfg. zu verkaufen. Luiſenſtr. 9. 5 duhünd Forfiel zu verkaufen Karl Bühler Neckarſtr. 16. a Drama heißt: Ramon Novarro bekannt als Hauptrollenträger in dem Film 8„Ben Hur“. Empfehle: gühbllg Fortiel ſene Weintas se“ Nachmittags 3 Uhr A-Jugendmannſchaft. u zahlreichem Beſuche ladet freundlichſt 5 8 i Der Vorſtand. * — Baldrian⸗Wurzeln zu verkaufen f n Frangula⸗Tee Daſelbſt eine a in allen Sröben. Senchel⸗Tee Pau aus prima 9 Eichenho Flieder⸗Tee zum Tabanbrechen 5 Bärentraubenblätter und Einnähen Wilhelm Sponagel, Kfer ö Eibiſchblätter geſucht. a.. Huſten⸗Tee Hauptſtr. 88. 4 Mac Blutreinigungs⸗Tee 9 4 4 Lindenblüten⸗Tee Junge Enlen von 3 bis 150 Liter e Sennesblätter Wörthſtr. 16 fortlaufend auf Lager. 7 6 7 9 1 1. 0 5 0 0 2 1 5 1 i Salbei⸗Tee Johann& Würthweiſ Sieben Akte aus dem Leben eines Spitzwegerich Ansetz-— 7 Feuerwehrmannes, unter Mitwirkung effermünz⸗Tee a 5 8 8 20 machen ar der gesamten New-Vorker Feuerweht. 4 l branntwein, Weihe Zähne 5 Dazu: Kamillen⸗Tee 7 1 7 901 5 8 2 10 g chon Lehmann 8 Colnp. li. IIl. b.. ſowie ſämtl dem Verkehr Weingeist S8 Putzen mit der herrlich Shut bande 15 N 0 orden ga e, 2 rogen⸗Artikel. a 25 5 5 Fitiger Benutzung der da r eigens— Mlle don Horwogiſchen Wäldern. Beſichtigen Sie bitte meine lin ehlirüuler e e 8 Spezial⸗Abtellungd lib nürze e d e 1 7 2 22 zu. lorodont- Za T f 0 1 f mit Firmenaufdruek.————.— bihüreemon un dab dare Bene Ar ne rachtbriele o, uckerel des Asckar-Bote Hf Orogerie Höllſtin. il denn.. 5