2 S SN F 5 ſt e n 88 7. Jübrüung Bezugspreis! Für den Monat September 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen i 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. 25: Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag iſt allgemein in Kraft getreten. Auf Grund des neuen Abkommens ſollen bereits zahlreiche Abſchlüſſe zwiſchen der deutſchen und franzöſiſchen Wirtſchaft getätigt worden ſein. a : Wie aus Genf berichtet wird, werden die Neu⸗ wahlen der nichtſtändigen Ratsmitglieder am 15. September ſtattfinden. Am gleichen Tage wird das belgiſche Geſuch um Wiederwählbarkeitserklärung erledigt werden. .: Wie aus San Sebaſtian gemeldet wird, iſt die frühere Kaiſerin Zita von Oeſterreich erkrankt. Der Konig und die Königin haben ihr einen Beſuch abgeſtattet. 2: Das Flugzeug„Old Glory“ iſt trotz eifrigen Suchens nicht gefunden worden. Man nimmt an, daß es ins Meer geſunken iſt, und daß die Flieger ertrunken ſind. 22 55 1 Völkerbundsdämmerung. a ꝰ Genf, 8. September. Hatte man der diesmaligen Tagung des Völker⸗ bundes vorausgeſagt, daß ſie ſich in ziemlich ruhigen Bahnen bewegen werde, ſo hat die Entwicklung der po⸗ litiſchen Lage, wie ſie durch den polniſchen Pakt⸗ vorſchlag und in der Folge durch den Vorſtoß der holländiſchen Delegation geſchaffen wurde, einen geradezu ſtürmiſchen Verlauf genommen, ſodaß es nicht leicht iſt, die einzelnen immer wieder nebeneinanderlau⸗ fenden Entwicklungsabſchnitte richtig auseinanderzuhalten und gegenſeitig abzuſtimmen. Und doch wird eigentlich von der Palaſtrevolution der kleinen Staa⸗ ten, wie die franzöſiſche Preſſe die berechtigte Kritik der Holländer uſw. an der Friedensarbeit des Völker⸗ bundes benannt hat, allein für ſich betrachtet nur einen chlag ins Waſſer darſtellen, indem das Urteil über den holländischen Antrag nach Wiederaufgreifen de⸗ Genfer Protokolls eigentlich ſchon beſprochen iſt: Mit er Weigerung Englands, der damit verbundenen atzungsänderung des Völkerbundes zuzuſtim: men, kann die erforderliche Einſtimmigkeit im Rat nicht erzielt werden und damit fällt der Antrag eigent⸗ ich in ſich zuſammen. Allein wenn England Rede des holländiſchen Außenminiſters Beelearts auch nicht geneigt war, den polniſch⸗franzöſiſchen Nichtangriffs⸗ paft in Erwägung zu ziehen, ſo hat die jetzige Haltung der kleinen Staaten doch bewirkt, daß Chamberlain don ſeiner urſprünglichen Haltung abgewichen iſt und ſich für eine weitere Behandlung der polni⸗ chen Empfehlung ausgeſprochen hat und zwar of⸗ enbar aus der Abſicht heraus, dadurch Schlim⸗ meres zu verhindern. In der Folge ſind dann auch ie Locarnomächte zuſammengetreten, um über die pol⸗ niſche Reſolution zu beraten und hier bemühte ſich vor allem Chamberlain darum, ſo viel pon ihr ab⸗ zuhandeln, daß nicht mehr davon übrig blieb, als eine harmloſe Form, die es den Polen aber noch ermöglichte, das Geſicht zu wahren. Gegen dieſes ompromiß, das in folgende zwei Artikel gefaßt worden war: 1. Jeder Krieg zur Löſung internationaler Konflikte iſt und bleibt verboten, 2. Alle interalliierten Konflikte müſſen mit friedli⸗ chen Mitteln beigelegt werden, hat jedoch in letzter Stunde die polniſche Delegation und wdar ſehr zur Ueberraſchung Chamberlains und Briands, Bedenken bekommen, ſodaß ſie erklärte, daß die A b⸗ änderungen, die an dem urſprünglichen Vorſchlag ſaroenommen wurden, ſo weitgehender Natur cen, daß die Delegation dem gegenwärtigen Entwurf 8 re Zuſtimmung erſt nach Einholung neuer 8 nſtruktionen aus Warſchau geben könne. Wei⸗ erhin beantragte der polniſche Delegierte Soka! ſeine Volluetzun g von der Rednerliſte der heutigen r verſammlung, wodurch eine abermalige Komplizie⸗ ung der Dinge eingetreten war. Zu all dieſem kam dann noch ein übriges, indem letzt auch die holländiſche Delegation auf der 8 ehandlung ihres Initiativantrages beſteht, indem 8 eelearts erklärte. daß er es gegebenenfalls auch auf ne Abſtimmung in der Vollverſammlung ankommen laſſen werde, die bei der augenblicklichen Stim⸗ mung der kleinen Staaten ſicherlich zu ſeinen Gun⸗ ausfallen dürfte. Denn alles in allem bedeutet 1 das Beſinnen der kleinen Staaten auf ſich ſelbſt und 0 ihre nationale Würde weniger eine Kundgebung 1 r das Genfer Protokoll, ſondern vielmehr eine mäch⸗ tige Demonſtration gegen die Diktatur, wel⸗ 8 Frankreich und England ſich gegenüber der gro⸗ n Maſſe der Völkerbundsmitglieder angemaßt haben 1 dieſe Oppoſition vor allem iſt es jetzt auch, welche 10 ohl der franzöſiſchen, als auch der engliſchen Delega⸗ 115 vor Augen geführt haben, daß ihre bisher be⸗ ebene Politik aufhören muß, wenn ſie nicht zur dam laaung des Völkerbundes ſelbſt und 111 auch zur Vernichtung des bedeutendſten ies lerten Machtinſteumentes führen ſoll. Ueber Red tatſächlich drohende Gefahr geben dann die letzten en der Vertreter der kleinen Staaten Aufſchluß, die . 5 heutigen Volſverſammlung gehalten wurden und Wer die nachſtehend berichtet werden ſoll. 4 vor der Frollal. 9. eplenber 157 ges · und Die Vollſitzung des Völkerbundes. Die heutige Vormittagsſitzung des Völkerbundes wurde mit einer Anſprache des Präſidenten Guani er⸗ öffnet, in der er mitteilte, daß am 15. September vor⸗ mittags ſich die Vollverſammlung mit der Wieder⸗ wählbarkeit Belgiens in den Völkerbundsrat zu beſchäftigen werden habe und am Nachmittag die Wah⸗ len in den Völkerbundsrat ſtattfinden werden. Als erſter Redner erklärte ſodann der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras der Völkerbund leide gegenwärtig noch an großen Män⸗ geln in ſeiner Tätigkeit. Die ſchwerſte Lücke ſei, daß der Völkerbundspakt kein Kriegsverbot enthalte. Die großen Hoffnungen, die alle Völkerbundsfreunde auf das Genfer Protokoll geſetzt hätten, ſeien leider durch deſſen Ablehnung vernichtet worden. Die Auf⸗ gabe des Völkerbundes ſei es nicht, den Krieg zu ver⸗ hüten, ſondern den Frieden zu organiſieren. Wenn er das nicht könne, ſo erklärte der Redner, müſſe der Völkerbund verſchwinden. Im Oſten gebe es einige Nationalitäten, deren Beſtehen von anderen Nationen nicht gewünſcht und deren Verſchwin⸗ den herbeigeſehnt werde. Der Völkerbund müſſe endgültig Sicherheiten für den Frieden ſchaffen. Nach dem litauiſchen Miniſterpräſidenten begründete ſo⸗ dann der a 5 norwegiſche Außenminiſter Hambro den Antrag der holländiſchen Delegation und tadelte die diplomatiſchen Geheimmethoden des Völkerbundsrates. In den letzten Jahren ſei in der öffentlichen Meinung der Eindruck entſtanden, daß hinter dem Völkerbundsrat ein zweiter Völkerbundsrat einiger gewiſſer Mächte ſtehe, der in geheimen Be⸗ ratungen die Entſcheidung über ſämtliche vom Rate zu behandelnden Fälle treffe. Niemand mache es den Außenminiſtern der Großmächte zum Vorwurf, wenn ſie in dieſen Verhandlungen ihre eigenen Angelegenheiten, auch die den Völkerbund berührenden, behandelten. Aber wenn ſich die Tendenz weiter entwickle, ſämtli ch e Fragen in einem kleinen Kreis von Mächten vor her zu klären, ſo würden hierbei der Völker bundsra t und die Vollverſammlung nicht mehr in der Lage ſein, die ihnen übertragenen großen Aufgaben zu löſen. Hambro betonte ſodann die große Bedeutung der Abrüſtungsarbeiten des Völkerbundes und forderte mit Nachdruck, daß die vorbereitende A b⸗ rüſtungskommiſſion, wie vorgeſehen, im No vem⸗ ber zuſammentrete. Die öffentliche Meinung der ganzen Welt würde ſich einem Aufſchub der Abrüſtungs⸗ verhandlungen des Völkerbundes widerſetzen. Die Erklärungen des norwegiſchen Außenminiſters wurden von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Als dritter und letzter Redner ſprach ſodann der griechiſche Geſandte Politis, der in einer groß angelegten, mehrfach mit Beifall unter⸗ brochenen Rede auf die gegenwärtige Stellung des Wölkerbundes im Leben der Völker hinwies. Er verteidigte den Völkerbund gegen die vielfachen An⸗ griffe der letzten Zeit und hob hervor, daß der Völker⸗ bundsrat nur in folchen Fällen in politiſche Konflikte einzugreifen habe, wenn eine Garantie für prakti⸗ ſchen Erfolg der Völkerbundaktion gegeben ſei. Politis beſchäftigte ſich ſodann mit den holländi⸗ chen und polniſchen Vorſchlägen. Das Weſen des holländischen Antrages ſei, Schiedsg erichte ohne Sanktionen. Dieſer Weg zur Wiederbelebung des Genfer Protokolls ſei nicht zweckmäßig. Ein obligatoriſches Schiedsgerich sweſen ohne Sanktionen ſei widerſinnig. Es wäre äußerſt gefährlich, ein obli⸗ atoriſches Schiedsgerichtsweſen ohne Sanktionen zu ſchuf⸗ en, da hierdurch die Prinzipien des Genfer Protokolls unterſtützt würden. Der polniſche Vo rſchlag ſtelle dagegen eine Erklärung dar, die weder einen Hinweis auf Sanktionen noch auf obligatoriſche⸗ Schiedsgerichtsweſen enthalte, wobei nicht einmal die Feſtſtellung des Be⸗ griffes des Angriffes erfolgt ſei. Eine polniſche Erklärung würde in der gegenwärtigen Form auf eine rein formale Erklärung hinauslaufen, äh nick der Erklärung der Menſchenrechte zu Anfang der zan bi chen Reſolution. N 8 Deu ſch and in die Mandatskommiſſton gewählt e Erhöhung der Sitze von 9 auf 10. S Genf, 9. September. Der Völkerbundsrat trat geſtern nachmittag um halh 4 Uhr zu einer Sitzung zuſammen, in der er den Bericht des ho ändiſchen Außenminiſters über die Tätigkeit der ſtändigen Mandatskommiſſion entgegennahm. Der Nat nahm ohne Debatte den Antrag der Man⸗ datskommiſſion an, die Zahl der ſtändigen Mitglieder der Kommiſſion durch Zuwahl eines deutſchen Mitgliedes von 9 auf 10 zu erhöhen. In einer ſpä⸗ teren geheimen Sitzung wird der Völkerbundsrat entſpre⸗ chend ſeinem Beſchluß auf der Junitagung die Wahl des neuen deutſchen Mitgliedes der Mandatskommiſſion vornehmen. a f 1 N Anzeigenblatt für deckenheimunoͤlmgebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnah ene der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen im der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unfere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78490 Karlsruhe Die Danziger Frage erneut vertagt. Eine Kontroverſe zwiſchen Dr. Streſemann und Kommiſſar Straßburger. Genf, 9. September. Der Völkerbundsrat nahm geſtern nachmittag den Bericht des Prä denten Villegas über die Regelung des Danziger Anlegehafens an. Nach dem Bericht fordert der Völkerbundsrat die polniſche Regierung auf, bis zum 15. Oktober ihren Standpunkt in dieſer Angelegenheit dem Nat darzulegen. Ferner wird der Danziger Völler bundskommiſſar aufgefor⸗ dert, die Danziger und die polniſche Regierung zur Auf⸗ nahme direkter Verhandlungen aufzufordern. Während der Sitzung entſpann ſich hierauf eine län⸗ gere lebhafte Debatte zwi chen Dr. Streſemann und dem polniſchen Kommiſſar in Danzig, Straßburger, indem der erſtere den Antrag ſtellte, der Militärkom⸗ miſſion des Völkerbundes die einzige Frage vorzu⸗ legen, ob der Hafen von Edingen bereits als Port, dattache für die polniſche Flotte genüge, oder ob der Danziger Hafen bis zum endgültigen Ausbau des Edin⸗ ger Haſens noch weiter als Port dattache für die pol⸗ niſche Flotte beibehalten werden ſoll. Demgegenüber er⸗ klärte der polniſche Kommiſſar Straßburger, daß die Militärunterkommiſſion des Völkerbundes den geſamten Fragenkomplex in dieſer Angelegenheit einer eingehenden Prüfung unterziehen müßte. Dr. Streſemann wies dieſen Antrag zurück und betonte, die Militärunter⸗ kommiſſion werde ſelbſt die Grenzen ihrer Tätigkeit beurteiſen und brauche hierzu keine Richtlinien des polniſchen Kommiſſars. 5 Der Völkerbundsrat faßte ſodann folgenden Be⸗ ſchluß: Die polniſche Regierung wird aufgefordert, bis zum 15. Oktober ihre Stellungnahme in dieſer Ange⸗ legenheit dem Völkerbundskommiſſar zu übermitteln. Soll te bis zum 15. November eine Einigung nicht erzielt ſein, ſo ſoll ſofort die Militärunterkommiſſion zuſam⸗ mentreten, um dem Anfang Dezember zuſammentretenden Völkerbundsrat das geſamte Material vorlegen zu können, worauf dann der Nat eine endgültige Entſcheidung zu treffen haben wird. 22. 5 22 Faliſtricke in Genf. . Nun hat es in Genf doch noch ſo etwas wie eine Senſation gegeben, denn der Vorſtoß, den der hollän⸗ diſche Außenminiſter in der Abrüſtungsfrage un⸗ ternommen hat, iſt tatſächlich ein Ereignie, mit dem ſich die geſamte Weltpreſſe und die Diploma⸗ ten aller Länder auseinanderſetzen müſſen. Von holländiſcher Seite iſt zwar ſehr nachdrücklich unterſtri⸗ chen worden, daß man nicht an eine Wiederbelebung des bekannten Genfer Protokolls denke, aber es waren doch die Formeln dieſes Protokolls: Schiee dsgericht, Sicherheit, Abrüſtung, die die Leitworte der Rede des holländiſchen Außenminiſters bildeten und aus⸗ drücklich wird ja auch in der von Holland vorgeſchlagenen Reſolution ein erneutes Studium der Grund⸗ ſätze gefordert, die die Baſis des Genfer Protokolls bilden. In unſerer ſchnellebigen Zeit, die nur allzu leicht ver⸗ gißt, ſcheint es unter ſolchen Umſtänden notwendig und erforderlich, wenigſtens in aller Kürze noch einmal auf die Grundzüge des ſogenannten Genfer Pro⸗ tokoll inzuweiſen, jener viel zitierten Schöpfung der N g Jahre 1924, die es ſich aber bei den unter Jeanzöſiſcher Führung ſtehenden Staaten ohne Ausnahme um Siegerſtaaten, 8 fire tedoh daß ſein Zweck iktate von 1919 und den Holländern, die ſich ja in einer keineswegs benei⸗ 5 W 3 ehrlich um die engliſche Delegation hat ihre Ab⸗ ſchiages beſiegelt, da dieſer Vorſchlag in ſeiner letzten Auswirkung eine Aenderung des Völkerbundsſtatats bedeuten würde, wozu eine Einſtimmigkeit erzielt werden muß, die ſchon allein infolge des engliſchen Wider⸗ ſpruchs nicht zu erreichen iſt. Gerade durch das Schei⸗ tern des holländiſchen Vorſchlages kommen nun die Po⸗ len in eine verhältnismäßig recht günſtige Lage und es iſt ſelbſtperſtändlich, daß nunmehr die polni⸗ ſche Formel, die jeden Krieg als außerhalb des Ge⸗ ſetzes ſtehend betrachtet wiſſen will, in den Vorder⸗ grund treten wird. So wenig man nun irgend eine Anregung etwa aus dem Grunde ablehnen kann, weil ſie von polniſcher Seite kommt, ſo genau muß doch der polniſche Vorſchlag auf ſeine letzten Wirkungen hin geprüft werden. Es liegt nämlich die Gefahr außerordentlich nahe, daß Polen auf dieſem Umwege das zu erreichen ver⸗ ſuchen wird, was ihm bisher nicht gelang, nämlich eine Garantie für ſeine Grenzen. Es iſt von größ⸗ ter Wichtigkeit, daß die engliſche Delegation be⸗ reits mitgeteilt hat, daß ſie der vorliegenden polniſchen Formel micht zuzuſtimmen vermöge und daß Cham⸗ berlain erklärt hat, daß durch die Völkerbundsſatzung ledem Mitgliedsstaat ber its ſeine Sicherheit ga⸗ krantiert ſei, daß darn hinaus lokale Verträge dieſe Sicherheit noch weiter verſl“ kten, ſodaß die nter zeich⸗ nung eines jeden neuen Dokumentes über die Sicher⸗ heit überflüſſig ſei. i Das iſt ein Standpunkt, den man auch auf deut⸗ ſcher Seite teilen kann, wie denn überhaupt die deat⸗ ſche Politik in der Frage Abrüſtung und Sicherheit klar borgezeichnet iſt. So gewiß Deutſchland jeden Verſuch, den Weltfrieden zu ſichern und die Abrü⸗ ſtung zu fördern unterſtützen wird und unterſtützen muß, ſo ſehr muß doch die deutſche Delegation auf der Hut ſein, daß in Genf nicht neue Formeln aus⸗ geknobelt werden, die ſchließlich nur den immer wieder auf Seiten der Siegerſtaaten beobachteten Zweck haben, Deutſchlands Bewegungsfreiheit einzu⸗ engen und Deutſchland die Möglichkeit zu nehmen, auf friedlichem Wege eine Reviſion der unmög⸗ lichen Grenzen im Oſten anzuſtreben. 2 2 Zur Ernte⸗Finanzierung. Der Umfang der Ernteſchäden.— Noch keine Sonderaktion. Berlin, 9. September. Durch die faſt um das Doppelteperlängerte Erntezeit, an die ſich unmittelbar die Herbſtbe⸗ ſtellungen und die Hackfruchternte anſchließen, wodurch dem größten Teil der Landwirte das Dre⸗ ſchen unmöglich gemacht wird, iſt allgemein ein Geldmangel eingetreten, der einmal die Frage der Erntefinanzierung und Lombardierung erneut in den Vordergrund ſtellt und auf der anderen Seite die Faorderungen nach Sonderkrediten verurſacht hat. Die Mittel der großen Inſtitute, die der Deutſchen Reentenbank⸗Kreditanſtalt und der Preußenkaſſe, ſind aufs äußerſte angeſpannt. Selbſt im Falle der aus⸗ gebliebenen normalen Ernte würde die Rückzahlung der 2093 Mill. Rm. Abwicklungskredite Komplikationen ge⸗ macht haben. Man wird ſich daher Mitte Oktober klar werden müſ⸗ ſen, auf welche Weiſe der eytl. fehlende Betrag zu leiſten iſt. Ueberhaupt iſt vor Anfang und Mitte Oktober mit emem Beſchluß ſowohl ſeitens der zuſtändigen Stellen der Länderregierungen wie des Reiches bezüglich Sonderheihilfen nicht zu rechnen. Das Reichs⸗ miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft ſteht noch immer auf dem Standpunkt, daß Sonderbeihilfen vorzugsweiſe Sache der Länder ſei, zumal dieſe über den längſt eingeſpielten Apparat verfügen. Man wird jedoch ſeitens des Reiches tun, was in Kräften ſteht, ſpeziell auch hinſichtlich der 5 nen in der von der Landwirtſchaft geforderten Weiſe einwirken. So iſt auch damit zu rechnen, daß die Per⸗ ſonalkredite der Rentenbank⸗Kreditanſtalt bis Früh⸗ jahr 1928 verlängert werden. In welchem Umfang Sonderkredite für die Notſtandsgebiete flüſſig gemacht werden, iſt noch ganz ungewiß. In unter⸗ richteten Kreiſen hält man eine Sonderzuweiſung an die Raiffeiſenverbände und den Reichslandbund zwecks defi⸗ nitiver Sanierung für nicht ganz ausgeſchloſſen. „Das iſt auch durchaus nicht nötig, liebe Mutter. Du bhaſt es geſagt— ohne die Gärtnerei zu kennen, und kannſt aus eigener Anſchauung ſpäter ſehr wohl zu anderen Ent⸗ 8 ſchlüſſen kommen. In dieſem Sinne habe ich Sauſenwein vorhin auch auf deinen 0 in Sabinenheim, der ja nach Ausſage des Arztes nächſter Tage ſtattfinden können wird, vertröſtet.“ 5 Er ſteht auf. „»Und nun bitte ich dich und Renate, mich zu entſchul⸗ 3 Ich habe noch für die morgige Vorleſung zu ar⸗ eiten. Als er ſchon an der Tür iſt, ruft Renate ihm noch nach: „Wo ſteckteſt du denn geſtern nachmittag eigentlich, Fred? Otto uns ich waren draußen in Sabinenheim, konnten dich aber nirgends entdecken!“ i a „Ich hatte einen kleinen Ausflug zu den ſieben Eiche am Waldkegel unternommen und fuhr dann, da es ſchon 5 ſpät war, gleich heim,“ antwortet Lott und bückt ſich 89 i eng a um die kleine Sylphidroſe, die ihm aus dem Knopf⸗ och gefallen war, aufzuheben und wieder daran zu be⸗ . . om Bücken oder— weil er mich mit dem Ausflug belogen* denkt Renate. der dieſer Umſtand nicht ent⸗ gangen iſt. Nachdenklich blickt ſie hinter ihm drein. „Was ſagſt du nun? Was 125 ich tun?“ wendet ſich die Mutter an ſie, die ſich mit keiner Silbe an den Aus⸗ e zwiſchen der Stadträtin und ihrem Sohn eteilig 5 8 i a Renate 55 die Achſeln. f i „da iſt ſchwer zu raten, Mutter Am klügſten wird es wohl ſein, du tuſt Freds Willen und eb dir die Gärtnerei erſt mal ſelbſt an. Nachher kannſt du dich noch immer ſo der ſo entſcheiden“ e „Gut, ſo werde ich es in Gottes Namen tun.“ 7 und nieder wandert. Die Debatte über die Neichsfarben. Der preußiſche Miniſterpräſident gegen Reichs miniſter Dr. Koch. Berlin, 8. September. Wie zu erwarten war, nimmt der neueſte Streit um die Flaggenfrage, welcher durch den bekannten Beſchluß des Berliner Magiſtrats gegen die Berliner Hotels in den Mittelpunkt des innerpolitiſchen Intereſſens gerückt worden war, auch nach den zwiſchen den ſtrei⸗ tenden Parteien eingeleiteten Schlichtungsbeſtrebungen ſei⸗ nen Lauf. Vorausgegangen war am Sonntag eine Rede des Reichsverkehrsminiſters Dr. Koch, in welcher dieſer den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun wegen deſſen Rede auf dem Reichsbannertag in Rüdesheim angegriffen hatte, während dieſer jetzt in Altona auf die Stettiner Ausführungen Dr. Kochs erwiderte. Mit der damit er⸗ folgten Rede und Gegenrede iſt nun feſtzuſtellen, daß das Rededuell eine Art offiziellen Charakter erhalten hat, der um ſo bedauerlicher iſt, als es ſich um Perſön⸗ lichkeiten des Reichskabinetts bezw. der preußiſchen Staats⸗ regierung handelt, ſo daß alſo mit Beſtimmtheit ange⸗ nommen werden kann, daß auch eine weitere unerquick⸗ liche Fortſetzung der Debatte ſowohl im Reichstag, als auch im preußiſchen Landtag folgen wird, die ſicherlich nicht zur Beruhigung der Gemüter beitragen kann. Denn wenn ſchon durch die Rede des Reichsminiſters Koch eine geſpannte Atmosphäre entſtanden war, ſo wurde dieſe jetzt in keiner Weiſe durch die Altonaer Entgegnung des Mi⸗ niſterpräſidenten Braun gemildert, der ſeinen Standpunkt und den ſeiner Partei darlegte und überdies noch eine gewiſſe perſönliche Note in die Debatte einfügte. Es iſt daher zu erwarten, daß auch in der Folgezeit das unerquickliche Schauſpiel des Flaggenzwiſtes nicht ab⸗ ebbt, ſondern eher noch Heftigkeit gewinnen wird. Erfolgloſe Suche nach„Old Glory“. Keine Hoffnung mehr vorhanden. O Newyork, 8. September. Die letzten eingetroffenen Berichte beſagen, daß die Suche einer Reihe von Ozeandampfern nach der„Old Glory“ bisher ergebnislos geblieben iſt. Das Flugzeug„Sir John Carling“, das bei ſeinem geſtern Mittag von Harbour Grace nach London erfolgten Ab⸗ flug noch keine Kenntnis von dem Schickſal der„Old Glory“ hatte, wurde ſpäter jedoch davon unterrichtet und 1 nach dem vermißten Flugzeug Ausſchan zu alten. Weiterhin berichten die Dampfer„Carmania“ und „Transſylvania“ in Funkſprüchen, daß auch ihre Suche nach dem Ozeanflugzeug„Old Glory“ ergebnislos verlaufen iſt. Wegen des hohen Wellenganges mußte die Suche mit dem Anbruch der Nacht aufgegeben werden. Auch die übrigen drei Schiffe, die ſich an den Nachfor⸗ ſchungen beteiligt haben, ſcheinen ihre Bemühungen aufgegeben zu haben, ſodaß kaum noch Hoffnang beſteht, den„Old Glory“ und ſeine Beſatzung zu retten. Ueber die Natur des Unglücks iſt nicht das Ge⸗ ringſte bekannt. Nach Meldung eines der Schiffe, die die SOS.⸗Ruſo des Flugzeuges aaffingen, lag zwiſchen dem Hilferuf und der Mitteilung über die Poſition des Flugzeuges eine Pauſe von 6 Min aten, woraus man eine 1 r ſetzt, daß das Flugzeug nicht ſofort abſtürztee. 2 1„ eee eee Aus dem badiſchen Lande. Karlsruhe.(Heirats⸗ und Kreditſchwind⸗ ler.) In der Perſon des Ssjährigen vorbeſtraften verheirateten Kaufmanns Karl Sonntag aus Straßburg ſtand ein nicht alltäglicher Heirats und Kreditſchwindler vor dem Schöffengericht. Ihm werden nicht weniger als elf Fälle zur Laſt gelegt, in denen er ſich mit Mädchen einließ, denen er vormachte, in Frankreich Holzlager zu beſitzen, mit denen er, wenn ſie ihm das nötige Betriebs⸗ kapital zur Verfügung ſtellten, großen Gewinn erzielen könnte. Den Mädchen verſprach er die Heirat, wodurch dieſe ſich bewegen ließen, dem Schwindler ihre Erſparniſſe zur Verfügung zu ſtellen. Insgeſamt hat er den Mädchen 12 000 Mark abgeknöpft, die er für ſich verbrauchte. Das Gericht verurteilte ihn zu eineinhalb Jahr Gefängnis, wo⸗ bei vier Monate Unterſuchungshaft in Anrechnung kommen „Sag' mal, Mutter, wie ſteht denn Fred eigentlich mit 2 8 0 Arthold? Spinnt ſich etwas an zwiſchen den eiden?“ Ich hoffe es e Hanna iſt zweifellos raſend verliebt in ihn und er iſt ſehr freundlich mit ihr. Ich wünſchte nur, er widmete ihr mehr Zeit, als es in den letzten Wochen der Fall geweſen, und habe mir vorgenommen, diesbezüglich jetzt ein offenes Wort mit ihm zu reden. Warum fragſt du?“ 2 „O, es geit mir nur gerade ſo ein—. Fred kommt mir in letzter Zeit ſtark verändert vor. Haſt du bemerkt, daß er ſogar Blumen im Knopfloch trägt? Und manchmal ſtrahlt er förmlich vor Uebermut—. Das lag doch ſonſt nicht in ſeiner Art!“ Die Stadträtin lächelt vielſagend. „Ja— dann wird es wohl die Liebe ſein!“ meint ſie zufrieden. IX Eine halbe Stunde ſpäter, nachdem ihre Tochter ſie ver⸗ laſſen hat, humpelt die Stadträtin, auf ihren Stock geſtützt, hinüber nach des Sohnes Zimmer. „Darf ich?“ ſagt ſie, den Kopf zur Tür hineinſteckend, in der Meinung, ihn ganz in 8 Arbeit vertieft zu finden, während er in Wirklichkeit nur im Zimmer auf „Ah, du arbeiteſt ja gar nicht! Dann ſtöre ich auch nicht. Biſt du ſchon fertig?“ d „Ja, Mutter. Wünſcheſt du etwas von mir? Bitte, nimm hier auf dem Sofa Platz.“ Er führt ſie am Arm hin, bringt ſie in eine halb lie⸗ ende Stellung und ſchiebt ſorglich ein Kiſſen unter den ranken Fuß. Die Stadträtin nickt ihm dankend zu, dann gleitet ihr Blick durch das Gemach. 5 Es iſt erfüllt von einem ſchwachen, feinen Roſengeruch, der offenbar der weißen Roſe entſtrömt, die Lott 99 5 im Knopfloch getragen und die nun ſorglich aufgefriſcht in einem Glaskelch den Schreibtiſch ziert. Auch andere Blumen ſtehen dort in Gläſern, manche ſchon etwas welk, andere noch gan friſch ee Am Fenſter ſtehen gleichfalls Blumen, in kleine Töpfe eingeſetzt, alle zierlich und von beſonderer Art. 2Seit wann ſtehen denn die Blumen da und woher haſt du ſie?“ fragt Frau Sabine erſtaunt. 2 5 5 0 — Hirſchhorn d. N.(Tod esſturz im Steinbruch.) Bei Steinbrucharbeiten ſtürzte der Steinbrecher G. Raule in einem hieſigen Sandſteinbruch ab. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, an deren Folgen er geſtorben iſt. Baden Baden.(Unfall bei einer Flugzeug⸗ landung.) Bei dem Landungsverſuch eines Flugzeuges in Baden⸗Oos, indem ſich auch Oberbürgermeiſter Fieſer befand, ereignete ſich ein Unfall, der glücklicherweiſe ohne ernſtlichere Folgen blieb. Der Flugzeugführer ſah, daß ihm der Platz zur Landung nicht ausreichte und verſuchte noch einmal aufzusteigen, blieb dabei aber mit dem Sporn in einem Graben hängen. Oberbürgermeiſter Fieſer wollte lich über die Landungsvorgänge vergewiſſern und wurde urch den Anprall des Flugzeuges auf den 0 ſchleudert, wobei er einige leichtere Kopfverletzungen erlitt. Im Wartehäuschen wurde ihm ein Notverband angelegt und dann erfolgte die ſofortige Ueberführung in das ſtädtiſche Krankenhaus. Freiburg. b Ein hieſiger Steueraſſiſtent und ſeine Frau wurden von dem Hilfsmonteur Raoul Lahann und dem Schloſſer Leo Hohwiler zu einer Spritzfahrt mit Hohwilers Auto nach Günterstal eingeladen. Den Wagen lenkte Lahann, obgleich er keinen Führerſchein beſaß. Auf der Rückfahrt nach der Stadt ſteuerte der etwas angetrunkene Lahann in ſauſen⸗ der Fahrt ſo ungeſchickt, daß ſich das Auto in der Nähe des großen Kreuzes überſchlug. Dem Steueraſſiſtenten wurde bei dem Sturz die Schulter ausgerenkt, ſeine Frau verſtauchte beide Hände und holte ſich nebenbei noch eine Gehirnerſchütterung, an deren Folgen ſie noch heute zu leiden hat. Lahann hat ſchon früher mit dem gleichen Wagen Fahrten ohne Führerſchein ausgeführt; er iſt da⸗ für auch bereits einmal beſtraft worden. Er wurde wegen aa Körperverletzung und Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. wegen Ueberlaſſens des Autos an Lahann erhielt Hoh⸗ wiler eine Geldſtrafe von 100 Mark oder 10 Tage Ge⸗ fängnis. Hinterzarten.(Feſtgenommener Räuber.) In Furtwangen wurde ein junger Mann namens Engelbert Müller aus St. Georgen im Schwarzwald feſtgenommen, der im Verdacht ſteht, Raubüberfälle, die in der letzten Zeit von einem durch eine Maske unkenntlich gemachten Mann verübt wurden, begangen zu haben. Die Beſchreibung, die von den Veberfallenen gegeben wurde, paßte auf ihn. Waldshut. Vom Eber gebiſſen.) Bei einer hier ſtattgefundenen Schweineprämiierung wurde der ſtädtiſche Arbeiter Malzacher, welcher der Prüfungskommiſſion zur Hilfeleiſtung beigegeben wurde, von einem Eber in den Oberſchenkel gebiſſen und erheblich verletzt. zenbach.(Vom Pferde geſchlagen.) Durch ein ſcheu gewordenes Pferd wurde der Schreiner Fräßle von Atzenbach zu Boden geworfen und ſchwer verletzt. Sein Kind, das von dem Wagen geſchleudert wurde, kam mit dem Schrecken davon. Norſingen.(Das Auge ausgeſtoßen.) In der Kirchhofener Straße ſtieß ein Radfahrer von Kirchhofen 25 Schmiedemeiſter von Norſingen derart zuſam⸗ mit dem men, daß dem Schmiedemeiſter das eine Auge ausgeſchla⸗ gen wurde. 8 Kehl.(Die Frau erſchoſſen.) Ehedrama ereignete ſich in der direkt an der Rheinbrücke aẽuf der Straßburger Seite gelegenen) Wirtſchaft Krafft. ie rau war gerade mit Reinigung des Lokals beſchäftigt, als ihr Mann, der ihr anſcheinend von Mülhauſen nachgereiſt war, das Lokal betrat und ſie durch zwei Revolverſchüſſe niederſtreckte. Die Frau war ſofort tot. Der Täter flüchtete, konnte Eine dort beſchäftigte, verheiratete F aber alsbald eingeholt und feſtgenommen werden. Ballrechten bei Freiburg.(Von einem Farren ſchwer verletzt.) Als der Farrenwärter Auguſt Schutz durch Geräuſche im Stall geweckt, nachſah, ſtürzte ſich ein Farren ſofort auf den Wärter und bearbeitete ihn der⸗ art, daß er mehrere Rippenbrüche davontrug. Als der Wärter in den Hof flüchtete, verfolgte ihn der wütende Farren und brachte ihm einige ſchwere innere Verletzun⸗ gen bei. einer Bauſtelle kam es zu einer böſen Schlägerei, wobei Johann Werdinick ſchwer verletzt wurde. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. Villingen.(Schwerer Sturz.) Der 32 Jahre alte Arbeiter Titus Schweibold ſtürzte aus einer Höhe von einigen Metern ab und mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. f „Sie ſtammen aus Sauſenweins Gartinerei. Ich nahm ſie ſo nach und nach mit, weil ſie mir gefielen“ lautet die nicht ganz frei von Verlegenheit gegebene Antwort. „Liebſt du denn Blumen?“ „Sehr!“ Die Stadträtin denkt nach. Liebt vielleicht auch Hanna Arthold Blumen? Machte ſie eine darauf bezügliche Be⸗ merkung zu Frede Aber wie ſie auch ihr Gedächtnis anſtrengt, es fällt iht nicht das kleinſte darauf hinzielende Wort ein. „Du wollteſt mir etwas ſagen. Mutter?“ erinnert der Sohn mit einem raſchen, verſtohlenen Blick nach der Uhr. Denn er hat Gloria verſprochen. ur: drei wieder bei ihr zu ſein. „Ja— allerdings. Lott macht ein beſtürztes Geſicht „Heute—? Kommt denn Fräulein Arthold heute nicht, 5 um dir Geſellſchaft zu leiſten““ a „Doch. Eben deswegen. Das gute Kind opfert ſich ja auf, um mir die Zeit ein wenig zu verkürzen, aber eigent⸗ lich kann ich doch nicht verlangen, daß ſie immer nur auf mich alte 1 5 allein angewiesen iſt. Du haſt uns beide in letzter Zeit ein wenig ſtiefmütterlich e lieber Fred, obwohl dir nicht e ein kann, wie gern ich zuhöre, wenn ihr beide plaudert, und wie viel Wert Hanna gerade 5 deine Geſellſchaft legt! Ihr könntet heut' ein wenig muſizieren— es würde dich gewiß auch erhettern! Jugend gehört zu Jugend. und ich habe mi boſſentlich nicht getäuſcht, wenn ich zu bemerken glaubte daß Hanna Arthold dir ebenſo ſympathiſch iſt wie— du ihr!?“ Der Ausdruck ſeines Geſichts wird immer beſtürzter. „ J e ſtammelt er endlich verwirrt,„gewiß iſt f e Arthold ein angenehmes. beſcheidenes Mädchen, Nun, wenn du das findeſt,“ unterbricht ihn die Mutter rasch,„dänn begreife ich nicht, warum du dich noch nicht erklärteſt? Du mußt doch bemerkt haben, wie ſehnſüchtig gibt fa Hanna als ich darauf warten Warum zögern? E gibt ſa keine Hinderniſſe wiſchen euch! Sie iſt fung, hübſch, 8 8 aus vornehmer Familie und ſehr wohlhabend. Nie önnteſt du eine paſſendere Partie finden, und mir, Fred, erfüllſt du damit einen Herzenswunich!“ Boden ge⸗ 4 (Verhängnisvolle Autofahrt.) Ein blutiges Singen.(Verhängnisvolle Schlägerei.) Auf 5 + aller Ich wollte dich bitten, wenn es irgend möglich iſt., heute einmal nicht mehr auszugehen, ſondern den Nachmittag bei mir d üben zu verbringen!“ 9 a Ache S Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Aufklärung eines Mordes nach 50 Jahren.) Vor fünfzig Jahren wurde in rankenhauſen von zwei jungen Leuten an dem Landwirts⸗ ohn Worbs aus Eifersucht ein Mord verübt. Die Täter wurden erſt jetzt durch Zufall ermittelt, indem die beiden u Frage kommenden Perſonen, jetzt Greiſe, über 70 Jahre alt, ſich im Rauſch neu ich gegenſeitig der Tat bezichtigten. an zeigte die beiden alten Männer an. doch die Staats⸗ anwaltſchaft leitete kein Verfahren geg ſie ein, da das Verbrechen des Mordes bekanntlich nach dreißig Jahren perjährt. Die betreffenden Akten über die Mordſache find Aängſt nicht mehr vorhanden. 5 Speyer. 2 Auf * feſtge s ſich zur Fremdenlegion an⸗ )em Weg zum Sammellager Mann aus Trier ange⸗ . n rlaſſen hatte und ebenfall Fremdenlegion gehen wollte. Er hatte dabei allerdings as Pech, ſich auf der deutſchen Gend ieſtati 8 . ſch ndarmerieſtation an⸗ St. Ingbert.(Tod durch Aufregung.) Die a etwa 56 Jahre alte Ehefrau und Hausbeſitzerin Ida Allegrini von hier hatte wieder einen Termin vor dem Amtsgericht für Mieterſtreitigkeiten zu beſtehen und hat 8 ſich dabei derrart aufgeregt, daß ſie kurze Zeit darnach zu auſe von einem Schlaganfall betroffen wurde und ſo⸗ fort tot war. f Brücken.(Mit dem Motorrad in den Tod.) der 23jährige Richard Schuck fuhr zwiſchen hier und Ohm⸗ bach an der Neumühle mit dem Motorrad gegen ein unbeleuchteles Fuhrwerk, das von Theodor Kopp geführt 5 und ſtürzte ſich das Genick ein. Schuck war ſofoct to 2 Donſieders.(3000 Garben verbrannt.) Bei 8 derer Litlig brach in der Scheuer ein großer Brand aus, dem über 3000 Garben zum Opfer fielen. 8 Bellheim.(Das Jagdunglück.) Ueber das Jagdunglück wird mitgeteilt, daß den Gendarmeriewacht⸗ Eiter nur zwei ſogenannte Prellſchrote getroffen haben. anes ſtreifte ihn am Augenlid, das andere fuhr auf Handfläche. Eine vorſorglich unternommene Unter⸗ 5 ig in der Heidelberger Univerſitätsklinik hat ergeben, 8 das Auge vollſtändig unverletzt und nach wie vor nie, volle Sehſchärfe vorhanden iſt. Der Wachtmeiſter nimmt im Laufe der Woche ſeinen Dienſt wieder auf. 8 Frei⸗Weinheim.(Blutiger Streit.) Auf dem a Felde, der ſogen. Steinkaut, gerieten mehrere hieſige Land⸗ wirte in Streitigkeiten, die zu Tätlichkeiten ausarteten. N in der Nähe arbeitende Leute trennten die Streiten⸗ 5 n, die blutüberſtrömt das Kampffeld verließen. Von den Kampfhähnen mußte ſich ſogar einer in ärztliche Be⸗ . darin begeben. Die Sache dürfte ein gerichtliches Nach⸗ piel haben.. fi Bin en.(Ein Rheinkahn geſunken.) Im hie⸗ gen Hafengebiet iſt ein Kahn der Firma A. Fuchs von hier während der Nacht geſunken. Der Kahn konnte nun⸗ mehr durch die Firma ſelbſt wieder gehoben werden. 5 Hungen.(Von einer Strohpreſſe zer⸗ i Nalimt.) Ein furchtbarer Unglücksfall ereignete ſich im Lachbarorte Rodheim. Dort geriet der 72 Jahre alte TDandwirt Guſtav Aßmuß, als er aus der Dreſchmaſchine ausgefallene Körner aufleſen wollte, ins Gleiten und chte, ehe er noch Halt fand, in die im Gang befind⸗ Gele trohpreſſe hinein. Der alte Mann wurde von dem 5 Totriebe erfaßt und in ſchrecklicher Weiſe zermalmt. Der trat auf der Stelle ein. der Jöchſt.(RKaubmordverſuch bei Höchſt.) An Doflleiährigen Handelsfrau Michel aus Diroenheim bei mlafbeim i. T. wurde ein ſchwerer Raubmordverſuch ver⸗ 5 Frau Miche] befand ſich auf dem Wege nach Weil⸗ ch, um dort far eine Wiesbadener Firma Gelder ein⸗ ukaſſieren und auch Waren zu verkaufen. Nach dem eberſchreiten der Wiesbadener Chauſſee ſtand plötzlich ein 15 jähriger Radfahrer vor ihr, der ſie ruhig dorübergehen eh. Als ſie in einer leichten Bodenſenke ging, ſolgte ihr Er Burſche, ließ ſie vorübergehen und dann knallte ein Schuß, welcher die Frau niederſtreckte und in die rechte dhulter traf. Sie raffte ſich ſofort wieder auf und ſchrie gellend um Hilfe. Dieſen Augenblick benutzte der Burſche stel eiligſten Flucht. Landleute eilten ſofort nach der Tat⸗ elle und verbrachten Frau Michel nach dem Höch ter f kankenhaus. Von dem Täter fehlt jede Spur. Die Ver⸗ letzungen der Frau Michel ſind nicht lebensgefährlich. ppi Kaſſel.(Die ſpinal! Kinderlähmung.) Die berdle Kin flähmung im Nachbardorf Reichenſachſen hat ereits ih erſtes Opfer gefordert. Die Kaſſeler Regierung at. ofort umfa'ſende Maßnahmen angeordnet, um ein. eitergreifen der gefährlichen Krankheit zu verhüten. 5 Such le a. S.(Erneute Ausbrüche aus dem de haus Lichtenburg.) Aus dem Zuchthaus Lich⸗ velburg bei Torgau ſind neuerdings wieder zwei Schwer⸗ burbrecher ausgebrochen. Die Verhältniſſe auf der Lichten⸗ mers. aus der ſich die Ausbrüche in letzter Zeit erschreckend abe bildeten früher bereits den Gegenſtand einer An⸗ 1 U giſche 5— ußiſchen Landtag. Stettin.(Frauenmord in der Neumark.) In der Umgegend von Stargard ſind in den letzten Wochen wiederholt junge Mädchen von einem Unhold überfallen und in den Wald geſchleppt worden. Der gefährliche Menſch ſcheint aber außer im pommerſchen Kreiſe Saatzig auch im Kreiſe Pyritz und in der Gegend von Soldin (Neumarh ſein Unweſen getrieben zu haben. Dort wurde jetzt in der Nähe des Dorfes Kerkow eine Einwohnerin von Pyritz, die 48 Jahre alte Händlerin Habermann, er⸗ mordet im Walde aufgefunden. Eine Unterſuchung an der Fundſtelle ergab, daß Luſtmord vorliegt. i Redingen(Elſaß.)(Bei lebendigem Leibe ver⸗ brannt.) Ein 23 Jahre altes Mädchen, Kath. Iſerlohn kam in einem Zimmer einer Lampe zu nahe, wodurch ihre Kleider in Brand gerieten. Die Flammen griffen ſo raſch um ſich, daß die J. ſchwere Brandwunden erlitt, denen ſie unter gräßlichen Schmerzen erlag. 0 n 00 Lokales und Allgemeines Seckenheim, 9. September. Ausgeloſt. Die Gemeinſchaft der Freunde m. b. H Wüſtenroth hat allen bürokratiſchen Schwierigkeiten zum Trotz ihre gemeinnützige Tätigkeit mit großem Erfolg fortgeſetzt. Am 26. Juli fand wieder eine Baugeld⸗ zuteilung(Ausloſung) ſtatt. Dabei wurden 214 deut⸗ ſchen Bauſparern 3520700 Mk. und 28 öſterreichiſchen 508 200 Schilling zugeteilt. Unter den Ausgeloſten befinden ſich diesmal auch Bauſparer aus Ladenburg, Heidelberg, Handſchuhs heim, Hemsbach, Ketſch, Leimen uſw. Insgeſamt,(hat die Gemeinſchaft der Freunde in 2½ Jahren über 27 Millionen Mark 1652 Bauſparern zuteilen können. 8 55 — Falſche 10 Rentenmark⸗Scheine. Im Umlauf be⸗ finden ſich falſche Rentenmarkſcheine zu 10 Mark und zwar wurden die Falſchſtücke in Hamburg und Altona bis⸗ her feſtgeſtellt. Die Fälſchung iſt außerordentlich mangel⸗ haft und weicht ſtark von den echten Scheinen ab. Das Papier iſt ſeifig im Griff, Waſſerzeichen und Faſern feh⸗ len. Der Stoffauflauf iſt durch Uebertünchen mit grüner Farbe vorgetäuſcht. Der Trockenſtempel iſt ſchwach ange⸗ deutet, die Riffelung in unregelmäßigkeiten, zu ſtark ge⸗ wellten Linien ausgeführt, die nur den Schaurand be⸗ decken. Die Beſchriftung iſt unſauber und läßt handſchrift⸗ liche Ergänzungen erkennen. Die Herſtellung iſt auf pho⸗ tographiſchem und handzeichneriſchem Wege im Stein⸗ druckverfahren hergeſtellt. Die bisher angehaltenen Scheine tragen die Nummer 1 824 234. Wetterbericht vom 9. September. Auf der Rückſeite des Tiefdruckausläufers iſt ein Schub neuer Luft eingedrungen und hat zu Abkühlung geführt. Mit der zu erwartenden Aufheiterung wird jedoch Erwärmung einſetzen. Durch das im Weſten folgende Teilhoch ſteht bei uns Aufheiterung und meiſt trockenes Wetter in Ausſicht, doch wird in der nächſten Zeit unſere 5 durch die weſtlichen Luftzufuhren beeinflußt werden. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Noch ziemlich heiter und meiſt trocken, etwas wärmer. 2— 3 8 32 Preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſenlotterie. 18. Tag der 5. Klaſſe vom 6. September. Nachmittags⸗ Ziehung. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 246 479. 5 12 Gewinne zu 3000 Rm. 56 496, 69 657, 114551. 142 634, 250 344, 274 444. 18 Gewinne zu 2000 Rm. 27 529, 33 615, 81 632, 89 721, 97 607, 145095, 165 793, 203 586, 231 364. 28 Gewinne zu 1000 Rm. 14117, 66 727, 96 435, 112 061, 125 906, 140 690, 182083, 188 159, 245 346, 265 139, 301 677, 318 847, 331135, 343 934. 70 Gewinne zu 500 Rm. 3554, 13 336, 19 291, 26 050, 47 285, 53073, 56 635, 61 441, 65 898 70 331, 79 164, 91 353, 96 607, 98 680, 99 396, 102 623, 404 653. 115 792, 115 806, 126 470, 127 254, 129 025, 129 583, 143 792, 182 376, 217114, 235 033, 281377, 290 252, 293 030, 303 685, 325 178, 330 654, 336 420, 337 410. Ferner 218 Gewinne zu 300 Rm. i 19. Tag der 5. Klaſſe vom 7. September. Vormittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 10 000 Rm. 230 968. 4 Gewinne zu 3000 Rm. 92 195, 205 206. 12 Gewinne zu 2000 Rm. 60 600, 75 334, 143 023, 190 121 325 103, 328 660. f 22 Gewinne zu 1000 Rm. 10 688, 40 856, 90 449, 143 274, 144 105, 158 824, 166 532, 199 081, 230 205, 249 103, 312 578. a 98 Gewinne zu 500 Rm. 13 449, 18 022, 27841, 51 748, 52 528, 52 684, 57 433, 58 594, 60 500, 68 049, 68 243, 81322, 90 864, 109 148, 116 003, 117 542, 119 909, 128 040, 130 482, 132 227, 138 423, 155 829, 173 248, 174 005, 174 755, 181951, 182 112, 183 628, 184 978, 185 247, 195 948, 196 884, 199 357, 203 849, 225 795, 243 834, 246 666, 249 797, 252 950, 256 102. 269 572, 269 760, 271 744, 297 709, 298 022, 300 636, 300 994, 310 212, 348 508. Ferner 206 Gewinne zu 300 Rm. 72 Börſe und Handel. Marktberichte vom 8. September. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen We henmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig ver angt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Grüne Bohnen 12 bis 25; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 8 bis 15; Rot⸗ kraut 10 bis 15; Blumenkohl, Stück 30 bis 80; Karotten, Büſchel 6 bis 8; Gelbe Rüben 8 bis 10; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 25 bis 30; Zwiebeln 10; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 10 bis 20; Endienſalat, Stück 8 bis 181 Schlangengurken, Stück 30 bis 60; Salat⸗ 8 Stück 5 bis 15; Einmachgurken, 100 Stück 180 is 300; Kohlraben, Stück 5 bis 8; Mangold 12; Rettich, Stück 5 bis 10; Meerrettich, Stück 20 bis 60; Suppen⸗ grünes, Büſchel 6 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 6 bis 7 Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Sellerie, Stück 12 bis 40; Aepfel 10 bis 25; Birnen 12 bis 35; Zwetſchgen 10 bis 25 Trauben 40 bis 50; Mirabellen 40; Pfirſiche 35 bis 40f Brombeeren 40 bis 45; Preiſelbeeren 70; Nüſſe 70 bis 80; Pfifferlinge 30 bis 40; Steinpilze 50 bis 60f Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 200f Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 140 bis 240; Eier, Stück 10 bis 17; Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 120; Gänſe, lebend, Stück 500 bis 800; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200 bis 1400; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 76; Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 130; Ge⸗ frierfleiſch 70; Feldhühner 150 bis 280. Mannheimer Schlae iehmarkt. Zum heutigen Vieh⸗ markt waren zugetrieben und wurden für 50 Kilogramm Lebendgewicht bezahlt in Reichsmark: 101 Kälber 76 bis 80, 74 bis 76, 64 bis 68; 25 Schafe 42 bis 48; 252 Schweine 74 bis 75, 77 bis 76, 76 bis 77, 75 bis 76, 72 bis 74, 62 bis 67; 351 Ferkel und Läufer 8 bis 25 das Stück; 6 Ziegen; z ammen 1035 Stück.— Marktver⸗ lauf: Mit Kälbern mi lmäßig, geräumt; mit Schwernen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Pror tenbörſe. Bei großem Angebot vom Ausland und Zurückhe ing der Konſumenten verkehrte der Markt in ruhiger Ha ung. Man nannte: Weizen, inländi⸗ ſcher 28, ausländiſcher 31,50 bis 33; Roggen, inländiſcher 25,25, ausländi cher 25 75 Hafer, inländiſcher 21 bis 22,50, ausländiſcher 23 bis 250; Braugerſte, inländiſche 27 bis 291 Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 19,75; Weizen⸗ mehl, Spezial 00, 40; Brotmehl 32; Roggenmehl 31,50 bis 36,50; Kleie 13,25 bis 13,50; Biertreber mit Sack 16,50 bis 17; Raps 33; alles in Rm. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim.. Auch die Deutſche Turnerſchaft trifft bereits in reichem Maße ihre Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele 1928, um rechtzeitig dem gemeinſamen Ausſchuß, nach gründlicher Weiterausbildung in beſonderen Olympia⸗Lehr⸗ gängen, ihre Beſten zur Verfügung ſtellen zu können. So werden gerade im Handball, der von den Turnern mit beſonderer Vorliebe gepflegt und betrieben wird, bei der anerkannt hohen Spielſtärke, ſich eine Anzahl Kan⸗ didaten befinden, die für die deutſche Vertretung in Frage kommen werden. Aufgrund zweier Auswahlſpiele wird unter den Auserwählten der Turnkreiſe weitere ſcharfe Ausleſe gehalten und die Teilnehmer für den vom 2. bis 9. Oktober in Berlin ſtattfindenden Olympia⸗Lehrgang der D. T. beſtimmt. Im Chemnitzer Spiel ſtehen ſich die Mann⸗ ſchaften von Norddeutſchland und Oſtdeutſch and gegenüber. Am gleichen Tage, am kommenden Sonntag, 11. Septem⸗ ber treffen ſich in Mannheim, des Pferderennens we⸗ gen bereits vormittags 11 Uhr auf dem Platze des Turn⸗ vereins v. 1846 Süddeutſchland und Weſtdeutſchland. Die ſüddeutſche Elf, die ſich aus den Kreiſen Pfalz, Baden, Württemberg und Bayern zuſammenſetzt, wird in folgender Auffſtellung antreten: Hilker (Pol. Raſtatt) Röhrl Kirchhofer (MT. München)(TB. München) Zech Klay Dittrich Jahn Oggersh.)(TV. Eßlingen)(TV. 60 Fürth) Kuffler Kopp Herb Ludwig Siefert (TV. Eppſt.)(Eßling.)(Pol. Raſtatt)(TV. 61 Ludwigsh.) Erſatz: Ka per, MTV. Ludwigshafen und Wacker, TG. Heidelberg. t i Die weſtdeutſche Mannſchaft, mit den Kreiſen Mittelrhein, Rheinland, Weſtfalen und Mitteldeutſchland enkſendet nachſtehende Vertretung: Coburger Brocke Ille Detges Frank (TV. Stoppenberg)(Tg. Gera)(TV. Oppum)(TV. Saarbr.) Schmidt il Stemme Wilms (Pol. Frankfurt)(VfL. Hagen)(MTV. Minden) Heinze Winkels (MT. Saalfeld)(TV. Oppum) Irion 2 (TV. Langen) Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. — a Fur die uns anlaßlich unserer 5 Aſbernen Aochzeit erwiesenen uf Nerſtsamſeiten segen innigoten Dan Aar] Nuble u. Sal.. 383 .. Arbeller-Geſangverein„Dorwärls“ 5 6 Heute Freitag Abend ½9 Ahr findet im„Vereinshaus? eine i 8 Mitglieder-Versammlung ſtatt, wozu wir alle aktiven und paſſiven Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges Erſcheinen freundlichſt einladen. ——— Nübel Kauff Jedermann Billig bei Kupfermann ks gibt nur einen Kapfermann Zirka 70 Schlaf- Zimmer 818. 745. 625. 575.— 525. 445. Der Vorſtand. Benanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. 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