ne 8 brauchen als das Reich ſelbſt, wendigen Mittel geraten. Bezugspreis! Für den Monat September 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 9 ges: und Anzeigenblatt für declenheimund lmgebung Die Beſoldungsreform. . Während es ſonſt bei uns Sitte iſt, daß Geſetz⸗ entwürfe bekannt werden, ehe ſie an die zuſtändige Stelle jelangen, iſt es bei der Beſoldungsreform mög⸗ ich geweſen, ein Stillſchweigen zu bewahren, das es unmöglich machte, bis zur letzten Rede des Reichs⸗ inanzminiſters in Magdeburg Details der Vor⸗ lage zu erfahren. Nun hat Herr Dr. Köhler geſpro⸗ en und ſowohl die Beamtenſchaft als auch das ganze deutſche Volk, die beide ein ſehr ſtarkes Intereſſe an der Frage haben, wiſſen nun, wie der Reichsfinanzminiſter ſich die Beſoldungsreform denkt. f Man braucht kein Wort darüber zu verlieren, daß es eine Staatsnotwendigkeit war, die Gehälter der Beamten aufzubeſſern. Es war unſozial im höch⸗ ſten Grade, daß im Staate manche Familienväter mit großer Kinderſchar nicht mehr als 110 bis 120 Mark im onat verdienten. Es war aus ſtaatspolitiſchen Grün⸗ den unklug und unerträglich geworden, den an den verantwortungsvollſten Poſten ſtehenden Männern eine Vergütung zu gewähren, die weit, weit unter dem tand, was führende Leute in der Wirtſchaft, ohne mit ſolcher Verantwortung belaſtet zu ſein, verdienten. Auch das, was zwiſchen dieſen beiden Extremen an ſtaatlichen Vergütungen gewährt worden iſt, war in An⸗ betracht der ganzen wirtſchaftlichen Lage und der Preis⸗ bildung, die ſtatt einem Preisabbau einen Preisaufbau brachten, unhaltbar geworden. Nachdem der Staat in ſeiner Sozialgeſetzgebung mit einer von der Wirt⸗ ſchaft nicht ſelten bekämpften Weitherzigkeit einen Vor⸗ wärtsdrang bewieſen hat, war es ganz unmöglich ge⸗ worden, daß er ſelbſt noch als Arbeitgeber Gehälter zahlte, die weit unter dem lagen, was eigentlich das Eriſtenzminimum bedeutet. And bezüglich der Spitzengehälter waren die Dinge ſo gelagert, daß mancher geeignete Mann mit Rückſicht auf die peku⸗ nären Nachteile nicht mit ſeiner Arbeitskraft dem Staate erhalten werden konnte, weil der Staat im Ver⸗ hältnis zu den Einkünften, die die entſprechende Perſön⸗ lichkeit im Dienſte der Induſtrie oder von anderswoher bezog, verſchwindend gering war. Da der Staat als ſolcher nur die beſten Kräfte haben ſoll, war es na⸗ rlich unumgänglich notwendig, daß in dieſer Hinſicht Abhilfe geſchaffen wurde. Nun ſoll die Beſoldungsreform eine weſentliche Aen⸗ derung bringen. Insbeſondere ſollen die unteren Ge⸗ hälter zeitgemäß geſtaltet werden. Die Schwierigkeit iegt nur darin, wie das Geld aufgebracht wer⸗ den ſoll. Es beſteht kein Zweifel, daß das Reich imſtande ſein wird, das Geld, das es für die Boſol⸗ dungserhöhungen braucht, aufbringen kann. Viel ſchwie⸗ riger ſieht die Situation bei den Ländern aus. Sie ollen aus den ihnen durch den Finanzausgleich zugeſprochenen Geldern die Beſoldungserhöhung vor⸗ fen Der Reichsfinanzminiſter will an dem abge⸗ ſchloſſenen Finanzausgleich durchaus nicht rütteln la) en und verlangt, daß Länder und Gemeinden die Ausgaben von ſich beſtreiten. Die Generoſität, die man ſeinerzeit bei der Vorlage über den Finanzausgleich zeigte, ſcheint alſo zu Ende zu ſein. Da nun die Länder, die in den meiſten Fällen die Erekufive auch der Reichs⸗ eſetzebung in Händen haßen viel ma hr Beamte a iſt es ganz klar, daß die Länderregierungen in Schwierigkeiten über die ufbringung der für die Beamtenbeſoldungsreform not⸗ Auf ihnen ruht die Haupt⸗ laſt der ganzen Angelegenheit und es iſt verſtändlich, daß ſie von ſich aus alles mögliche unternehmen, um die Mehrbelaſtung, die ihnen aus der Beſoldungsreform erwächſt, zu vermindern. Es wird ſicher noch einen har⸗ lern Kampf geben, bis auch die Länder ſich zu der Köh⸗ lerſchen Vorlage durchgerungen haben. 271 Andererſeits wird aber auch von Seiten der Beam⸗ 80 gegen den Entwurf mancher Vorwurf erhoben wer⸗ den müſſen. Insbeſondere wird es böſes Blut machen, daß man das Reſfort des Reichswehrminiſte⸗ riums aus der ganzen Beſoldungsvorlage heraus⸗ genommen hat. Da inzwiſchen bekannt 1 daß das Reichswehrminiſterium gegen die Vorlage danſpruch erhoben hat, darf man heute ſchon annehmen, daß den Angeſtellten des Reichswehrminiſteriums eine Ausnahmeſtellung zugebilligt werden ſoll. Man darf kumehmen, daß die Beamtenſchaft dieſe Ausnahmeſtel⸗ ung durchaus nicht ruhig hinnehmen wird und daß ſie mit allen Mitteln verſuchen wird, auch hier eine Homogeni⸗ Von beſonderer Tragweite wird die Forſgge für die Neichsbahngeſeliſchaft und dur die Reichspoſt ſein, die beide weitaus mehr Be⸗ amte beſchäftigt haben, als die übrigen Verwaltungen. Ref Da mit der Vorlage nicht gleichzeitig eine eform der Verwaltung geplant ist, wird es 5 duzweifelhaft ſehr schwierig ſein, beſonders für die Län⸗ erregierungen und für die außerhalb g ſtehenden Betriebe, die zur Deckung erforderlichen Aus⸗ gaben durch Einnahmen hereinzubringen. Es iſt ſehr krfreulich, daß der Reichsfinanzminiſter erklärt hat, die pace Wirtſchaft ſolle von der Erhöhung nichts zu ipüren bekommen.. auch eine Bürgſchaft iſt, wird ſich in der Zukunft zei⸗ gen. Es war notwendig, daß die Bezüge der Beamten difgebeſſert wurden. Es war aber ebenſo notwen⸗ tun daß man zu gleicher Zeit die große üngsreform erledigte. zu erreichen. ö geworden des Reichsetats Ob aber dieſes miniſterielle Wort Verwal⸗ Plänen zu garantieren gegen ein ſowietruſſiſches Die ſabotierte Abrüſtung. Drei Fragen des Grafen Bernſtorff. * S Genf, 13. September. Im Völkerbundsausſchuß für Abrüſtungsfragen rich⸗ tete Reichstagsabgeordneter Graf Bernſtorff an den Präſidenten der Kommiſſion, den tſchechoſlowakiſchen Außenminister Beneſch, die Anfrage, wie die Erklä⸗ rung en des Präſidenten der Kommiſſion auf⸗ zufaſſen ſeien, nach denen die Abrüſtungskommiſſion nur mit der Beſchränkung nicht aber mit der Her⸗ abſetzung der Rüſtungen ſich beſchäftigen ſolle. Er ſei der Auffaſſung, daß die Kommiſſion ſich mit einer Her⸗ abſetzung der Rüſtungen zu beſchäftigen habe. Eine Konferenz für die Beſchränkungen wäre keine Ab⸗ rüſtungs konferenz. Es wäre zwecklos, eine der⸗ artige Konferenz einzuberufen. Deutſchland habe die Abrüſtungsbeſtimmungen des Friedensvertrages bis zu m letzten Punkt durchgeführt, für Deutſchland han⸗ dele es ſich jetzt darum, daß die übrigen Mächte, die im Verſailler Vertrag feſtgelegten Verpflichtun⸗ gen zur allgemeinen Abrüſtung entſprechend den Be⸗ ſtimmungen, durchführen. Graf Bernſtorff richtete an den Präſidenten die Bitte, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Es handele ſich hierbei um eine grundſätzliche Frage, denn in dem Bericht der vorbereitenden Abrü⸗ ſtungskommiſſion befinde ſich ein deutſcher, ein engliſcher und ein franzöſiſcher Entwurf für die Präambel. In allen drei Texten werde von der Herabſetzung, dagegen nicht von Beſchränkung der Rüſtungen geſprochen. Graf Bernſtorff wies in ſeinen Ausfü rungen weiter dar⸗ auf hin, daß der Vorſitzende Bene ſch in ſeiner Erklärung auf den Zuſammentritt der Abrüſtungskonferenz hin⸗ gewieſen habe, ohne jedoch hierbei den Termin für den Zuſammentritt zu erwähnen. Es müſſe jedoch daran erinnert werden, was bei dem Abſchluß der Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion der Vor⸗ ſitzende Laudon nachdrücklich erklärt habe, daß die Konferenz noch in dieſem Jahre wieder zuſam⸗ mentreten werde. Graf Bernſtorff richtete ſodann an den Präsidenten die zweite Frage, ob die Abrüſtungskon⸗ ferenz noch in dieſem Jahre und zu welchem Zeitpunkt zuſammen treten werde. Er müſſe dringend auf bal⸗ diges Zuſammentreten der Konferenz drängen. 2— Die Alliierten gegen den Zuſammentritt der Mächte. S Genf, 13. September. Der Zuſammentritt der Locarnomächte noch vor der zu Ende dieſer Woche vorgeſehenen Abreiſe Chamberlains und Briands ſcheint nach der gegenwärtigen Lage zweifel⸗ haft zu werden. Von franzöſiſcher und auch eng⸗ liſcher Seite zeigt man wenig Neigung zu einem Zuſammentritt der Locarnomächte, da man hierbei ſchein⸗ bar eine Aufrollung der Rheinlandfrage von deutſcher Seite befürchtet. Die Verhandlungen hierüber ſind gegenwärtig noch im Gange. Es muß jedoch ſchon jetzt darauf hingewieſen werden, daß von deutſcher Seite das Zustandekommen einer Beſprechung der Locarnomächte dringend erwünſcht erſcheint, da hierbei zum letzten Mal auf der gegenwärtigen Tagung des Völkerbundes die Ge⸗ legenheit gegeben wäre, bei den alliierten Außenminiſtern noch einmal eindringlich auf die Erfüllung der Deutſch⸗ land gegebenen Nückwirkungsverſprechungen hinzuweiſen. Der Abbau der Beſatzungstruppen. Die Verminderung der engliſchen Kontingente. O London, 13. September. Offiziell wird mitgeteilt, daß die Frage der Zurück⸗ ziehung eines Teiles der britiſchen Beſatzungs⸗ truppen auf Grund des engliſch⸗franzöſiſchen Aeberein⸗ kommens nunmehr im einzelnen geregelt wurde. Danach wird ein Bataillon Infanterie in Stärke von 700 Mann zurückge ogen, ferner 300 Mann aus an⸗ deren Formationen, ſowie ein Dutzend Stabsoffi⸗ z ier e. Durch die Zurückz ehung des Bataillons Infan⸗ terie wird nunmehr auch die zweite Nheinbrigade auf 22 drei Bataillone reduziert. 8 Polens Gicherheitsbedürfnis. Ein Verſuch mit der Sowjetunion? „Berlin, 13. September. Aus gut unterrichteten Kreiſen wird berichtet, daß die polniſche Diplomatie ſich gegenwärtig ernſt⸗ lich mit dem Gedanken trage, der Sowjetregierung die Enthaltung Polens von jeglichen antiruſſiſchen Desintereſſement an der Wilnafrage. Polen ſei entſchloſſen, ſein Genfer Fiasko durch eine neue Schwenkung nach der ſowjetruſſiſchen Seite hin wett⸗ zumachen und zwar durch die Anerkennung des ruf⸗ ſiſch⸗litauiſchen Garantievertrages von 1926. Von einer ſolchen Politik verſpreche man ſich einen pol⸗ niſch⸗ruſſiſchen Garantievertrag nach dem Muſter des Berliner Vertrages. zum Beſoldungsgeſetz, durch die di Bezüge für Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnah ene der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. 5 Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſchecknonto 78439 Karls ruhe Neues in Kürze. ꝛ2: Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers fand eine Miniſterbeſprechung ſtatt, in der die Frage des Poſtfinanz⸗ geſetzes erörtert wurde. : In der ſechſten Völkerbundskommiſſion für Po⸗ litik gab Reichstagsabgeordneter Profeſſor Hoetzſch im Namen der deutſchen Reichsregierung die Erklärung ab, daß die Reichsregierung noch in dieſem Jahre die Kon⸗ 0 über die Sklaverei vom Jahre 1926 ratiftzieren e. 25: Einer Meldung aus Madrid zufolge, hat der ſpaniſche König das Dekret über die Einberufung der ſpaniſchen Nationalverſammlung unterzeichnet. zs: Das Wrack des Nomflugzeuges„Old Glory“ iſt 100 Meilen von der Stelle, an der das Flugzeug Hilferufe ausgeſandt hatte, von dem Dampfer„Kyle“ gefunden worden. Von den beiden Fliegern fehlt jede Spur. 22 Das Wrack der„Old Glorh“ gefunden Von der Beſatzung kde Spur. 5 O Newgork, 13. September. Das Wrack der„Old Glory“, mit der Lloyd Ber⸗ tau d, James Dr. Hill und der Chefredakteur Ph. Payne am 6. September zum Flug nach Rom ge⸗ ſtartet waren, iſt hundert Meilen von der Stelle entfernt, von der die Flieger die letzten SOS.⸗Rufe ausſandten, auf 51 Grad 17 Minuten nördlicher Breite und 39 Grad 23 Minuten weſtlicher Länge auf dem Meere trei⸗ bend gefunden worden und zwar durch den von dem Blatte Paynes auf die Suche nach den Vermißten aus⸗ geſandten Dampfer„Kyle“. Von der Beſatzung der„Old Glory“ konnte keine Spur entdeckt werden. Aus den bisherigen Meldungen von Bord der„Kyle“ iſt nicht zu erſehen, ob das ganze Flugzeug oder nur deſſen Tragflächen gefunden wurden. Auffindung von Teilen eines zerſtörten Flugzeuges in Cornwall. London, 13. September. Nach einer Mitteilung des Luftfahrtminiſteriums, wurden in Newauuay in Corn⸗ wall Teile eines zerſtörten Flugzeuges ge⸗ funden. Am frühen Morgen wurde am Strand das Ru⸗ der eines Flugzeuges gefunden, bei ſpäteren Nachforſchun⸗ gen der Küſtenwache wurden drei Meilen von der Fund⸗ ſtelle entfernt etwa zwei Meter lange Bruchſtücke von Tragflächen entdeckt. Zu welchem Flugzeug die aufgefun⸗ denen Teile gehören, konnten bisher nicht ermittelt werden. 2 22 Reform des Poſtverkehrs. Vermehrte Briefzuſtellung?. 3 de Berlin, 13. September. f Der Reichspoſtw iniſter hat bei einem Runderlaß die Oberpoſt itellionen unter Hinweis auf die durch die Ge⸗ bührenerl ö“'ung zu erwartenden Mehreinnahmen auf⸗ fordert, die Frage der Erweilerung des Poſt erkehrs be⸗ ſchleunigt einer Prü ung zu unſerziehen. Die Beichte der Oberpoſt irek io en o en bis zue 1. Okto er beim Reichs⸗ oſtminiſterium voresen. Die Reſorm bes Poſtvertehrs oll vor allem auf eine vermehrte Briefzuſtel⸗ lung hinauslaufen. In den Geſchäftsgegenden ſoll ein ſechsmaliger Zuſt elldienſt, ſtatt bisher viermaligen, in den übrigen Gegenden wenigſtens ein viermaliger eingerichtet werden. Nach Möglichkeit ſoll auch in kleineren Orten mit bisher nur einmaliger Zuſtel⸗ lung der Dienſt verdoppelt werden. In den grö⸗ ßeren Städten ſollen die Paketannahmeſtellen, die wäh⸗ rend des Krieges ſtark eingeſchränkt wurden, erheblich ver⸗ mehrt werden. Die ſtörenden Mittagspauſen im Schalter⸗ dienſt ſollen aufgehoben und nach Möglichkeit ein durch⸗ gehender Schalterdienſt eingerichtet werden. Auch die Zahl der Briefmarken⸗ und Poſtkartenautomaten ſoll Sen vermehrt werden, wobei die Automaten nach Möglichkeit auch außerhalb der Voſtämter aufgeſtellt werden ſollen, um auch eine Nach entnahme zu ermöglichen. Für die Landbeſtellung ſollen Kraftwagen und Motorräder ein⸗ geſtellt werden. T r . ——— Die Beſold ungsreform. Beratung im Reichskabinett. Berlin, 13. September. Das Reichskabinett hielt heute eine Beratung a die jedoch nur den laufenden Angelegenheiten galt. Wie wir hören, wird die abſchließende Beratung am Donnerstag vormittag ſtattfinden. Ob es allerdings mö lich ſein wiro, bis zu dieſem Tage auch über die Anlage die Reichs⸗ wehr geregelt werden ſollen, eine Einigung erde ren, läßt ſich im Augenblick noch en ot überſehen. Die 82 treter der Beamtenſchaft werd ihre che zu der WMünſche Vortage im Laufe dieſer Woch dem Finanzminister por⸗ ragen. 2 8 5 1 r A. 8 Aus dem In- und Auslande. Eine Zuſammenkunft Chamberlain und Muſſolini? London, 13. September. Im Zuſammenhang mit den italieniſchen Bemühungen, eine 1 e der Außenminiſter der vier europäiſchen Großmächte zu⸗ ſtandezubringen, wird in London erneut mit der Möglich⸗ keit einer Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Muſ⸗ ſolini gerechnet und zwar während Chamberlai 25 Aaenthalk am Mittelländiſcen Meer, n berlains Serien, Zur Bluttat auf den italieniſchen Generalkonſul 5 Grafen Nardini in Paris. Graf Nardini empfing den Fremden in ſeinem Arbeitszimmer in Gegenwart eines Sekretärs. Der Ita⸗ liener, der anſcheinend von Beruf Arbeiter iſt, bat den Konſul, ihm die Rückreiſeerlaubnis nach Italien erteilen zu wollen. Er beklagte ſich darüber, daß ſeine Heimats⸗ behörden ihm die Zuſtimmung zur Rückreiſe noch nicht bewilligt hätten. Als Graf Nardini nun ſeinerſeits ſich weigerte, unter dieſen Umſtänden das Rückreiſe⸗Viſum zu geben, zog der Unbekannte einen Revolver und gab zwei Schuß auf den Konſul ab, die beide trafen. Der erſte Schuß berührte den linken Arm, der zweite durchbohrte das Herz. Nardini ſank zu Boden. Er wurde von den her⸗ beieilenden Konſulatbeamten in die Klinik geſchafft, wo er gleich nach ſeinem Eintreffen verſchied. Graf Nardini, der 56 Jahre alt iſt, lebt ſeit 27 Jahren in Paris und iſt ſeit 15 Jahren italieniſcher Vizekonſul. 5 Es gelang, den Mörder beim Verlaſſen des Kon⸗ ſulatsgebäudes zu verhaften. Auf dem Polizeikommiſſariat verfiel er in Krämpfe und mußte zunächſt in das Kran⸗ kenhaus geſchafft we den. Nach einer Morphiumeinſpritzung wurde er in das Gefängnis verbracht. Man verſuchte, ihn einem Verhör zu unterziehen, was ohne Erfolg war, da der Mörder in verſtocktem Schweigen beharrte. Es gelang nicht einmal ſeine Perſonalien feſtzuſtellen. Da Graf Nar⸗ dini keine perſönlichen Feinde beſaß, ſo verſtärkt ſich der Eindruck, daß es ſich um ein politiſches Attentat handle. Auch die Tatſache, daß auf dem einzigen Papier, das in den Taſchen des Mörders gefunden wurde, ſein Name ausradiert war, ſcheint dieſen Verdacht zu ver⸗ ſtärken. 8 Ein angebliches faſchiſtiſches Komplott an der franzöſiſchen Riviera? Paris, 13. September. Die„France de Nice“ veröf⸗ fentlicht ſenſationelle Enthüllungen über ein angebliches faſchiſtiſches Komplott an der franzöſiſchen Riviera. Da⸗ nach ſoll ſich nahe der italieniſchen Grenze auf franzöſi⸗ ſchem Boden eine geheime Telefonverbindung nach Ita⸗ lien befinden, auf der Geſpräche ohne Kontrolle durch die franzöſiſchen Behörden geführt werden können. Dank der Nachläſſigkeit verſchiedener Beamter ſei es Ausländern möglich, unbehindert franzöſiſchen Boden zu betreten und zu verlaſſen und Waffen und Munition zu verteilen. Der faſchiſtiſche Agitator Violpi, der bei der Ermordung Mat⸗ teotis eine Rolle geſpielt haben ſoll, ſoll in den franzöſi⸗ ſchen Gehalpen geſehen worden ſein und eine Nacht bei dem franzöſiſchen Konſularagenten in Antibes zugebracht haben. Das Blatt läßt durchblicken, daß mit dieſen Feſt⸗ ſtellungen das Ergebnis ſeiner Anterſuchungen noch nicht abaeſchloſſen ſei. Einſchränkung der kommun. Propaganda in Frankreich „ Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt dort bei der Sitzung der Sowjetregierung über den Beſchluß des fran⸗ zöſiſchen Kabinettes bezüglich der Abberufung Ra⸗ kowſkis beſchloſſen worden, daß Rakowſki zunächſt einen Urlaub antritt und ſich nach Moskau begeben ſoll. Die Sowjetregierung ſei der Anſicht, daß die Tätig⸗ keit Rakowſkis nicht über den Rahmen der üblichen diplomatiſchen Tätigkeiten eines Botſchafters hinausge⸗ gangen ſeien. Der Rücktritt Nakowſkis wird zweifellos einen gro⸗ ßen Einfluß auf den weiteren Verlauf der ruſſiſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen ausüben. Wer an die Stelle Rakowſkis treten wird, iſt noch nicht beſtimmt. Als Nach⸗ folget werden Kreſtinſki und Jureneff genannt. Offiziell weiſt die Sowjetregierung darauf hin, daß es einen Konflikt zwiſchen Moskau und Paris nicht gebe. Die Sowijetregierung ſei an der Beſſerung der ruſſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen intereſſiert. Wie es heißt, ſoll die kommuniſtiſche Propaganda in Frankreich einaeſchrönfkt me den Nachwehen des Putſches in Litauen. 9 Kowno, 13. September. In Litauen herrſcht wieder vollkommene Ruhe und Ordnung. Wie jetzt erſt bekannt wird, hatten die Aufſtändiſchen die Stadt Tauroggen 12 Stunden in ihrer Gewalt. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß die Aufſtändiſchen ihre Waffen aus den Militärlagern der litauiſchen Armee bezogen hatten. Als Organiſator dieſer Verſchwörung wird nunmehr das Mitglied des 22 Ter glelz in juroggen. litauiſchen Parlamentes, Pletſchlaities, bezeichnet. Bei dem Sekretär des geflüchteten Hauptmannes Maios iſt eine Liſte derſenigen Perſonen gefunden worden, die nach dem Putſch in die Regierung eingeſetzt werden ſollten. Majos ſelbſt ſollte das Kriegsminiſterium und das Präſi⸗ dium erhalten, zum Außenminiſter ſollte der frühere Ka⸗ binettchef Sleſewitſchus ernannt werden. Erneuter Vormarſch der chineſiſchen Südtruppen. London, 13. September. Wie aus Schanghai be⸗ richtet wird, ſind die letzten Truppen. Suntſchungfangs ſüdlich des Yangtſe zerſtreut worden. Die Südtruppen ha⸗ ben damit alle verlorenen Stellungen wieder zurücker⸗ obert, ſie haben ſelbſt den Yangtſe in Richtung Lukow überſchritten. Furchtbares Blutbad in China. Berlin, 13. September. Nach Meldungen aus Peking richteten die Truppen Fengyuſiangs in Tſchangte in der Provinz Honan, wo einige Soldaten Fengs von einer chineſiſchen Vereinigung ermordet worden waren, ohne Rückſicht auf Alter und Geſchlecht ein furchtbares Ge⸗ metzel an. Die allerdings ſehr unperläßlichen Schätzungen der chineſiſchen Blätter ſchwanken in der Zahl der Nieder⸗ gemetzelten zwiſchen 30 000 und 80 000. 100 Opfer des Erdbebens auf der Krim. Riga, 13. September. Aus Moskau wird amtlich gemeldet, daß durch ein Erdbeben in Südrußland, beſon⸗ ders die Städte Simferopol, Aluſchta, Livadia, Feodoſia Balaklawa gelitten haben. Insgeſamt ſind dem Erdbeben über 100 Menſchen zum Opfer gefallen. Die Telefon⸗ verbindung zwiſchen Sewaſtopol und Simferopol iſt un⸗ terbrochen, bei Blaklawa kenterte ein griechiſcher Dampfer. Die Manöver in Südrußland ſollen abgeſagt werden, da die Truppen zu Aufräumungsarbeiten herangezogen wor⸗ den ſind. Das Leningrader Obſervatorium verzeichnet ein Erdbeben in einer Entfernung von 7000 Kilometern, deſ⸗ ſen Herd man in Japan vermutet. 2 1—— Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Den Verletzungen erlegen.) Am 1. ds Mts. iſt ein auf dem Luzenberg wohnhafter 44 Jahre alter verheirateter Modellſchreiner auf dem Ulmen⸗ weg auf ſeinem Fahrrad mit einem Motorradfahrer zu⸗ ammengeſtoßen, wobei beide zu Fall kamen. Der Rad⸗ ahrer hat ſich Verletzungen zugezogen, die ſeine Aufnahme im ſtädtiſche Krankenhaus notwendig machten. Dort wurde eine ſchwere Verletzung der Milz feſtgeſtellt, an deren Folgen er nach vorgenommener Operation nunmehr ge⸗ ſtorben iſt. Mannheim.(Tödlich vom Auto überfahren) Ein 12 Jahre alter Schüler ſprang aus dem Hauſe Q3, 16 hinter einem dort geſtandenen Wagen auf die Straße und lief dabei vor einen daherkommenden Perſonenkraft⸗ wagen. Der Knabe wurde umgeworfen und derart ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Städtiſchen Kran⸗ kenhaus bereits geſtorben iſt. In beiden Fällen iſt Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Rettigheim.(Tödlicher Anfall beim Böl=⸗ lerſchießen.) Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich hier. Der 50 Jahre alte Schießmeiſter Joſeph Gröbel welle anläßlich des Turnfeſtes mit dem Mörſer Böller⸗ ſchüſſe loslaſſen. Beim erſten Schuß zerſprang der Mörſer und zerfetzte Gröbel das ganze Geſicht. Der Verunglückte iſt noch nachts ſoinen ſchmoren Verletzungen erlegen.* Nheinfelden.(Xödlich verbrannt.) In den Kraftwerken Rheinfelden ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Im Schalthaus entwickelte ſich, als der Arbeiter Fritz. Sträule an den Schaltern zu tun hatte, plötzlich eine Stichflamme, wodurch die Kleider des Sträule in Flamm: men gerieten. In ſeiner Not ſprang Sträule aus dem Fenſter. Trotzdem ſogleich Hilfe zur Stelle war, und man die Flammen erſticken konnte, ſtarb Sträule an den erlit⸗ tenen Verletzungen im Krankenhaus. 0. Nohrbach.(Ein Kind verbrüht.) In einem un⸗ bewachten Augenblick fiel das 1 Jahr alte Kind des Eiſen⸗ bahnarbeiters Philipp Vogel in einen Topf heißen Waſ⸗ ſers und verbrühte ſich derart, daß es bald darauf ſtarb. Neuenburg.(Zurück aus der Fremdenle⸗ gion.) Hier wurden von der Gendarmerie 8 Fremden legionäre übernommen, von denen allerdings einer, da er wegen Raubes eine Strafe zu verbüßen hat, feſtgehal? ten werden mußte. 8 Zell i. W.(Autounfall bei einem Aus⸗ flug.) Bei einem Ausflug, den der Geſangverein„Lie⸗ derkranz“ nach St. Blaſien mit drei Automobilen unter⸗ nahm, paſſierte bei der Rückfahrt einem der Automobile ein Anfall dadurch daß die ſchadhafte Kippporrichtung, die nur mit Draht zuſammengehalten war, nicht funktionierte. Die Inſaſſen, 32 Perſonen, ſtürzten heraus. Bis auf zwei ſind ſämtliche Inſaſſen mehr oder weniger leicht verletzt worden. Die Polizei verhinderte ein Weiterfahren de⸗ 1 75 5 Der Unfall dürfte noch ein gerichtliches Nachſpiel haben. 4 St. Georgen.(Vom eigenen Wagen über⸗ fahren.) Im Ortsteil Wendlingen ereignete ſich ein bes⸗ dauernswertes Mißgeſchick dadurch, daß auf dem Wagen des Gemeinderats Koch eine Leiter ins Rutſchen kam, wo: durch das Pferd unruhig wurde und im Galopp eine ſteile Straße hinunterjagte. An der Biegung eines Weges fiel der Wagen um, Koch fiel unter das Fuhrwerk und mußte mit ſchweren Verletzungen nach der Klinik nach Freib irg verbracht werden. 1 ö Freiburg.(Verwegene Kletterpartie einer Frau.) Eine Verhaftung mit einem ungewöhnlich merk?!“ würdigen Zwiſchenfall ſpielte ſich in der Holbeinſtraße im Stadtteil Wiehre ab. Dort hatte ſich eine 36 Jahre alte Frau aus Karlsruhe unter falſchem Namen eingemietet, die bei hieſigen Geſchäſtsleuten allerlei Betrügereien, in⸗ beſondere Kreditſchwindeleien verübte. Als die Kriminal- polizei erſchien, flüchtete ſie an der Blitzableiterſtange auf das Dach des Hauſes. Erſt nach ſtundenlangem Aufent⸗ halt in luftiger Höhe begab ſie ſich in ihr Zimmer zurück, wo ſie, unter dem Sofa verſteckt, feſtgenommen wurde. Die Verhaſtete hat, wie die Ermittlungen ergaben, zuvor unter falſchem Namen in der Günterstalſtraße und in einem Hotel gewohnt. Mit ihr wurde, der Teilnahme an den Schwindeleien verdächtig, ein ruſſiſcher Geſchäfts⸗ reiſender feſtgenommen, der angeblich ſeinen Wohnſitz in Straßburg hat.— Mülben.(Von der Mähmaſchine tödlich überfahren.) Das 5 Jahre alte Söhnchen des Land: wirtes Friedrich Ihrig hier verunglückte tödlich. Das Kind rutſchte vom Sitz der Mähmaſchine herunter und wurde von derſelben überfahren. Die Mähmaſchine ging dem“ ger den Hopf, ſodaß es ſofort tot war. 1 Eppingen.(Brand.) Im Stallgebäude der Fran Jakob Adam Walch Wtwe in Gemmingen brach aus un⸗ bekannter Urſache Feuer aus. Das Feuer konnte durch das . raſche Eingreifen der Feuerwehr auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt werden. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa a- 5000 Mf.. 1 Emmendingen.(Schwerer Unfall im Betrieb) Der 54 Jahre alte Keſſelſchmiedmeiſter Paul Dämmler, zur Zeit in der Firma Wehrle⸗Werk A. G. beſchäftigt, befand ſih auf einem Lokomotivkeſſel und hielt ſich mit der linken Hand feſt, während er mit der rechten Hand 1 88 arbeitete. Hierbei rutſchte er aus und ſtürzte rücklings aus einer Höhe von etwa drei Meter zu Boden, wodurch er ſchwere Verletzungen und einen Bluterguß im rechten Kniegelenk erlitt. Dämmler mußte ſofort in das Städ⸗ tiſche Krankenhaus überführt werden. 3 5 2 2 — 1 722 3 2 „So heißt die Blume auch. Arisaema ringens, Eulen⸗ kopf, aber erinnert ſie dich nicht an eine lebende Perſon?“ 5 ott lächelt unwillkürlich. „Doch— an deine liebe Tante Alma Biegler!“ „Getroffen! Getroffen! Bravo!“ lacht Gloria, über⸗ mütig in die Hände klatſchend, verſtummt aber ſogleich wie⸗ der, denn im ſelben Augenblick ſchlagen von draußen heftig erregte Stimmen an beider Ohr Beide heben aufhorchend den Kopf. Es iſt Sauſenweins Stimme, und ſie hören deutlich, wie er zornig ausruft: „Das iſt eine Lüge, und ich kann nicht dulden, daß ſe⸗ 1 wer es auch ſei, meiner Tochter ſolchen Schimpf antu— 5 Eine weibliche Stimme antwortet. Sie iſt kalt, ſcharf und ſpricht ſo leiſe, daß man die Worte nicht verſtehen kann. Aber es muß wohl Schlimmes ſein, was ſie ſagt, denn Sanſenwein ſtößt einen Schrei aus. 5 Langanhaltender Donner verſchlingt das weitere. Der Himmel iſt düſter und bleifarben als Gloria von unbe⸗ ſtimmter Angſt getrieben aus dem Glashaus ſtürzt. Fred, der leichenblaß geworden iſt, folgt ihr eilig. Er hat die Stimme ſeiner Mutter erkannt— Ueber das Wäldchen drüben fegt der Sturm, rauſchend beugen ſich die Kronen der Nadelbäume. Durch das Blu⸗ menmeer zu ihren Füßen geht es wie ein angſtvolles Schauern. Viele Blüten ſchlſeßen ſich ängſtlich und es iſt, i— Nin 5 gun klein el f vor der Fauſt 5 ieſen, die ſich da droben in den Lüften drohend zum Verderben ballt— e. Aber von den Menſchen unten merkt keines das nahende n Dazu iſt die Erregung, die ſie im Bann hält, zu ſtark.. Sauſenwein ſtand vor der Tür ſeines Hauſes, in die er vor wenigen Minuten, heimkehrend, eben getreten iſt, als die Herrin von Sabinenheim draußen mit ihrer Tochter erſchien und ihn zu ſich rief. Ein heiſerer Schrei entringt ſich ſeiner Sie iſt nur gekommen, um ihm zu ſagen, daß er ihr Grundſtück bis Ende September zu räumen hat, wie ſie kurz und kalt erklärt. Und als der alte Mann, aufs tiefſte beſtürzt, es abermals verſuchen will, durch Bitten und Vor⸗ ſtellungen auf ſie einzuwirken, herrſcht ſie ihn ſchroff an: „Mein Entſchluß iſt unwiderruflich. Vielleicht hätte ich ohne das ſchamloſe Gebaren Ihrer Tochter Mitleid mit Ihnen gehabt, aber ſo— niemand kann mir zumuten, eine Aae auf meinem Beſitz zu dulden, deren leichtſinniger ebenswandel ſogar öffentliches Aergernis erregt!“ Auf Sauſenweins empörtes Auffahren antwortet die Stadträtin immer mit derſelben kalten, eiſigen Verachtung, die wie Peitſchenhiebe wirkt:„Verſtellen Sie ſich nicht! Sie haben ganz gut gewußt daß Ihre Tochter meines Sohnes Geliebte iſt und dreiſt auf die Vorteile dieſer Lieb⸗ ſchaft ſpekuliert. indem Sie auf des Sohnes Einfluß und der Mutter— Blindheit rechneten Aber Sie ſehen nun wohl, daß ich nicht blind bin und Sie ſich verrechnet haben!“ Ihre Worte wirten wie ein Schuß auf den alten Mann. Pruſt eine Hände ballen ſich ſtier blicken die Augen aus dem fahl gewordenen Geſicht An allen Gliedern zitternd ſteht er da, vergeblich bemüht mit den ſich wie im Krampf bewegenden Lippen Worte zu formen. Da ſchlingen ſich angſtvoll bebend zwei funge Arme um ſeinen Leib a „Vater, um Gottes willen, Vater, was iſt geſchehen?— Was iſt dir?“ i 4 Sauſenwein ſtarrt ſtumm in Glorias Geſicht. Und als 8 aus dem reinen Licht ihrer Augen neue Kraft in ſeine verſtörte Seele. richtet er ſich plötzlich mit einem tiefen Atemzug auf. 5 „Sag ihr,— daß du nicht ihres Sohnes Geliebte biſt!“ ringt es ſich von ſeinen Lippen 5 Einen Augenblick ſteht Gloria ohne Regung und ſteht den Vater verſtändnislos an. Dann begreift ſie blitz⸗ ſchnell— Sie richtet ſich auf, ſtolz, mit freiem Blick Ihre Arme 3 von Sauſenweins Schultern, ihr 0 wendet ſich en beiden Damen zu. Sie macht einen Schritt gegen ſie hin. 1 »„GEnädige Frau= Aber die Stadträtin unterbricht ſie ſofort mit einen Gebärde des Ekels.* Da aber muß ſie es erleben, lf Fred, der Gloria ge⸗ folgt iſt und von dem ſie bisher abſichtlich keine Notiz ges nommen, mit flammendem Blick vor ſie hintritt. 5 „Ich verbiete dir, Gloria zu beleidigen, Mutter! Sie iſt meine Braut und ich dulde nicht, daß du ſie beſchimpfſt!! „Deine— Braut!!“ lacht die Stadträtin ſchrill auf. Dann aber zwingt ſie ſich wieder zu eiſiger Ruhe.* „Genug. Enden wir dieſe widerwärtige Szene. Was? wir beide über dieſe alberne und häßliche Sache zu ſprechen 7 Fred, geſchieht wohl beſſer daheim unter vier ugen. Komm alſo!“. Er ſteht und rührt ſich nicht. 1 In dieſem Augenblick geſchieht etwas Unerwartetes Sauſenwein hebt taſtend die Arme in die Luft und ſtürzt 8 mit einem ächzenden Laut zu Boden wo er regungsloß liegen bleibt. Seine Augen ſtehen offen, ſein Blick iſt glaſig und gebrochen. Sie zucken ſelbſt dann nicht, als den 21 niederfallende Regentropfen mitten in die Pupille rifft—. N„ Aufſchreiend ſind Gloria und died zu ihm geſtürzt. Mit ſtarken Armen hebt Lott den lebloſen Körper empor und trägt ihn ins Haus g „Schick die Magd nach dem Arzt, dann hilf mir ihn ent⸗ kleiden,“ raunt er Gloria ſchwer atmend zu und läßt Sau. ſenwein auf das Bett gleiten.* Schweigend gehorcht ſie Nicht der leiſeſte Atemzug, nicht der ſchwächſte Herzſchlag iſt an Sauſenwein wahrzunehmen, als ſich Fred, während Gloria* iſt, um die 7 an die nächſte Fernſprechſtelle zu ſchicken, über ihn 5 Gloria kehrt zurück. Sie wirft einen ſcheuen, verſtörte Blick nach dem Bett mit dem regungsloſen Körper; dan ſagt ſie zu Lott:„Geh' jetzt, Fred. Deine Mutter warte auf dich. Sie hat ſich vor dem Regen unter die Bäume de Wäldchens geflüchtet, dort ſah ich ſie ſtehen—“ Fortſetzung folgh — 8 8 Relucht wurde, ſich O)ggersheim.(Opfer des Dürkhelmer Wurſt⸗ marktes.) Auf der Nachhauſefahrt vom Dürkheimer Wurſtmarkt fuhr der Motorradfahrer Otto Jakob Rup⸗ lein Dentiſt aus Ludwigshafen, und als Soziusfahrer ein Bruder Willi Hans Ruppert etwa 200 Meter vor Oggersheim auf ein in gleicher Richtung fahrendes, mit 10 Perſonen beſetztes, Pferdefuhrwerk auf. Otto Jakob Ruppert war ſofort tot und Willi Hans Ruppert wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das ſtädtiſche Kranken⸗ haus eingeliefert. Eine auf dem Pferdefuhrwerk befind⸗ iche Perſon wurde durch den Anprall leicht verletzt. Sämt⸗ liche Perſonen wurden vom Wagen geſchleudert. a Franlenthal.(Tödlich verbrannt.) Schwe⸗ ren Brandwunden iſt die zehnjährige Paula Pfarr von hier erlegen; ſie hatte ſich auf dem Gasherd Kaffee warm gemacht und war dabei von der Flamme ergriffen wor⸗ den. Die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß es im Kran⸗ lenhaus nicht mehr möglich war, das Kind am Leben zu grhalten. Lambrecht.(Schwerer Motorradunfall.) Der 24 Jahre alte Architekt Otto Keller von Gundel⸗ e fuhr mit ſeinem Motorrad die Staatsſtraße von Neuſtadt gegen Lambrecht zu. Auf dem Soziusſitz ſaß der 31 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Ziegler von hier. In der Nähe des neuen Gendarmeriegebäudes ver⸗ ſuchte Keller ein vorausfahrendes Pferdefuhrwerk zu über⸗ holen. Hierbei kam er mit dem Motorrad an das Hinter⸗ zad des Wagens. Keller kam zu Fall und der auf dem Soziusſitz befindliche Ziegler flog in großem Bogen in den Straßengraben. Keller mußte unter dem ſchweren Motorrad hervorgezogen und in das ſtädtiſche Kran⸗ lenhaus Hetzelſtift nach Neuſtadt eingeliefert werden, wo ein mehrfacher Beinbruch und innere Verletzungen feſt⸗ eſtellt wurden. Ziegler kam mit leichteren Verletzungen avon. Neuſtadt a. d. Hö.(Verurteilter Wüſt⸗ ling.) Das hieſige Schöffengericht verhandelte unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit gegen den 49 Jahre alten Fabrikarbeiter Juſtus Reimer, der an einem kleinen Kinde ein Sittlichkeitsverbrechen begangen hatte. Das Ur⸗ teil lautete auf ſechs Monate Gefängnis. N „Diedesfeld.(Tödlicher Motorradunfall.) wiſchen Diedesfeld und Maikammer fuhr der etwa 30 ahre alte Kaufmann Hans Neubauer aus Landau mit ſeinem Motorrad auf ein Fuhrwerk auf und erlitt ſchwere Verletzungen. Von einem Neuſtadter Fabrikanten wurde er in ſchwerverletztem Zuſtande im Straßengraben liegend aufgefunden und ins Neuſtadter Krankenhaus Hetzelſtift verbracht, wo er verſtorben iſt. Barbelroth.(Gefährliche Hundebiſſes.) Der Dienſtknecht Herme don hier wurde von dem Wolfshund ſeines olgen eines rmann Steigner Dienſt⸗ herrn derart gebiſſen, daß er in das Bezirkskrankenhaus ergzabern überführt werden mußte. Auch der Knecht, der den Hund abwehren wollte, erlitt erhebliche Biß⸗ wunden. f Oberauerbach.(Vom Motorrad überfah⸗ ren.) Auf der Straße von Tſchifflick nach Zweibrücken überfuhr ein Motorradfahrer zwei von der Fabrik heim⸗ fehrende etwa 30 Jahre alte Frauen aus Zweibrücken. Eine trug einen Armbruch davon, während die andere Verletzungen am Bein erlitt.— Des weiteren überfuhr ein Motorradfahrer in der Nähe von Heidelbingerhof einen necht. Der Verunglückte wurde mit Verletzungen an opf und Bruſt aufgehoben, während der Fahrer eiligſt berſchwand. erhaftung geſtaltete ſich äußerſt ſchwierig, da die Polizei durch die Fenſter in die Wohnung eindringen mußte, um die Verhaftung vornehmen zu können. Wie ſich ſpäter her⸗ ausſtellte, war die Frau völlig ſchludlos. Butzbach.(Glücklich abgegangen.) Mit dem Auto in den Kleebach geriet eine Reiſegeſellſchaft aus grefeld. Das Auto fuhr bei einer Wendung die drei Me⸗ 15 hohe Böſchung des Baches hinunter und ſtürzte in 5 Bett des Baches. Die Inſaſſen kamen mit einem alten Bad davon. 5 Gießen.(Feſtnahme eines Betrügers., Die N Gilige Kriminalpo i ei 28 0585 den Kaufmann Richard imm aus Gablonz, der ſchon ſeit längerer Zeit wegen Schaden einer Darmſtädter Firma aber immer wieder den behördlichen Vachortcungen entziehen Lannte, 8 a Au blihendem Stahlloß. Entſtehung und Bedeutung des Nadfahrſportes. Unterſchlagung zum Mit Sport hatte das gar nichts zu tun. Erſt als das Stahlroß entſtand, erſt als die Ge⸗ ſchwindigteit der Laufmaſchinen weſentlich geſteigert werden onnte, erſt dann— das geſchah Mitte bis Ende der püttler Velocipeden⸗Reitklub. Das Rennen war durchaus nternational. Deutſche, dänische, engliſche und franzöſi⸗ nd, Köln, Frankfurt a. M., Hannover und anderen deutſchen Städten ſtatt. ——— 2 — Weinheim.(Schwere Strafe für Steuer⸗ hinterziehung.) Der Kaufmann Wilhelm Köhler, ohlen⸗ und Baumaterialienhandlung in Weinheim wur⸗ 55 on dem dortigen Finanzamt wegen Steuerhinterzie⸗ 1 zu einer Geldſtrafe von 1500 Mark verurteilt. Die Uinlerzogenen Steuerbeträge muß er außerdem nachzahlen. Der Beſtrafte hatte vorſätzlich zu ſeinem Vorteile durch unrichtige Abgabe von Steuererklärungen in den Jahren 1924, 1925 und 1926 zu geringe Umſatz⸗ und Einkommen⸗ ſteuervorauszahlungen geleiſtet. Frankfurt a. M.(Er will ſich intereſſant ma⸗ chen.) Dieſer Tage wurde im Frankfurter Staotwald ein junger Mann aufgefunden, der an Armen und Beinen Meſſerſtiche aufwies. Er wurde von der Rettungswache ins Krankenhaus gebracht. Er gab an, auf einem Spa⸗ ziergang von einer Anzahl junger Leute überfallen, mit Meſſern bearbeitet und ausgeraubt worden zu ſein. 5 verwickelte ſich jedoch in Widerſprüche und geſtand fetzt ein, daß er die Sache erdichtete, um„ſich intereſſant zu 1 Es handelt ſich um einen Friſeurgehilfen aus Of⸗ enbach. Kaſſel.(15 Jahre Zuchthaus für einen Un⸗ hold.) Der Gelegenheitsarbeiter Johann Pecher aus Ehrſten, der eine Lehrerin im Walde angerufen und ſie zur Hilfeleiſtung an ſeinem Rad gebeten hatte, ſie dann aber in ein Gebüſch geſchleppt und vergewaltigte, wurde vom Großen Schöffengericht wegen Notzucht zu 15 Jahren Zuchthaus gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes ver⸗ urteilt. Pecher war früher ſchon wegen ähnlicher Fälle zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden, war dann aber bedingt entlaſſen worden, weil er ſeine Frau und fünf Kinder zu ernähren hatte. Fulda.(Tödlich vom elektriſchen Strom getroffen.) Im benachbarten Maberzell wollte der 21jährige Schuhmacher in ſeiner elterlichen Scheune den Motor einſchalten. Er hatte dabei keine Schuhe an und ſtand mit bloßen Füßen auf dem Scheunenboden. Da an⸗ ſcheinend an der Schaltung eine Störung eingetreten war, wurde er vom Starkſtrom getroffen und ſtürzte plötzlich leblos zu Boden. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. a f Limburg.(Der Ueberntaler Mörder.) Der im hieſigen Landgerichtsgefängnis in Haft befindliche 21 Jahre alte Bauarbeiter Ernſt Peter aus Ueberntal leug⸗ net nach wie vor hartnäckig, die 18jährige Paula Pfeiffer ermordet zu haben, obwohl er die gegen ihn vorliegenden chweren Verdachtsmomente nicht entkräften kann. Außer en bereits bekannten Verdachtsmomente, insbeſondere hinſichtlich der feſtgeſtellten Salzflecken an ſeinem Anzug, liegen auch noch andere Anhaltspunkte vor, die für die Schuld des jugendlichen Täters ſprechen. Doch ſind die dahingehenden Feſtſtellungen noch nicht endglütig abge⸗ ſchloſſen. f Koblenz.(Die letzten Sprengungen beickh⸗ renbreitſtein.) Wie die Reichsvermögensverwaltung mitteilt, ſind nunmehr die Sprengungen der kleinen Be⸗ e ee bei Ehrenbreitſtein auf der rechten Rhein⸗ eite beendet. Ratibor.(Ein Frauenmord.) In einem Kar⸗ toffelfelde hinter dem Herz⸗Jeſu⸗Stift im Stadtteil Oſtrog wurde in der Nähe der früheren Huſarenkaſerne die Leiche der 213ährigen ledigen Tochter Magdalena der Obſthänd⸗ lerin Jurczyk von hier mit durchſchnittener Kehle aufge⸗ funden. Wie aus der Beſchaffenheit der Leiche hervor⸗ geht, iſt das Mädchen einem Luſtmörder in die Hände gefallen. Berlin.(Die ſpielenden Kinder auf dem Dache.) In der Frankfurter Allee beobachteten Paſ⸗ ſanten zwei kleine Kinder, die aus dem Fenſter einer Man⸗ ſardenwohnung geklettert waren und an der vorderſten Dachrinne des Hauſes ſpielten. Bevor noch beherzte Män⸗ ner auf das Dach klettern konnten, war bereits der vier Jahre alte Sohn eines Schuhmachermeiſters auf die Straße geſtürzt. Mit ſchweren Verletzungen wurde das Kind nach dem Krankenhaus gebracht. Unterdeſſen ge⸗ lang es einem Hausbewohner, auf das Dach zu klettern 5 das andere Kind vor dem Sturz in die Tiefe zu be⸗ wahren. 8 Leipzig.(Vom Starkſtrom getötet.) In der Nähe von Belgersheim wurden zwei Arbeiter, die mit der Reparatur einer Ueberlandleitung beſchäftigt waren, vom Starkſtrom ſchwer verletzt. Einer von ihnen ſtarb bald darauf, während der andere ins Krankenhaus über⸗ führt wurde. FTT.... Faſt zur ſelben Zeit erhielten die einzeinen nao⸗ portvereine, die in den verſchiedenſten Gegenden des deut⸗ chen Reiches verſtreut waren, eine beſondere Bindung durch ie Gründung der Zeitſchrift„Das Velociped“, das ſich in energiſcher und ſachkundiger Weiſe für die Intereſſen der Radſportler einzuſetzen begann und ihnen durch fach⸗ kicks Winke, die Behandlung ihrer Maſchine er⸗ eichterte. Von dieſer Zeit ab hat der Fahrradſport immer mehr und mehr Anhänger gewonnen. Die Zahl ſeiner Vereine wuchs. Radrennen wurden zu einem beliebten Schauſtück von beſonderer Anziehungskraft. Allmählich ka⸗ men vereinzelte Fahrer immer mehr dazu, das Training und das Wettrennen mit dem blanken Stahlroß, als ihre einzige Lebensaufgabe, als ihren Beruf anzuſehen. So entſtand das Berufsfahrertum, das ſich ſpäter ſtreng von dem nur nach Ehren und Ruhm ſtrebenden Amateur⸗ tum unterſchied. Allerdings ſind heutzutage die Grenzen zwiſchen Amateur und Berufsfahrer— ähnliches gibt es in jedem Sport— etwas verwiſcht.. In den letzten Jahren iſt bedauerlicherweiſe im Rad⸗ ſport eine gewiſſe Stagnation eingetreten. Automobile und Motorrad haben das harmloſe Stahlroß über⸗ trumpft. Automobil- und Motorradrennen ziehen den Ver⸗ anſtaltern von Radrennen die Beſucher fort. Andererſeits ſind die Meinungen über den Wert der ſogenannten, im Publikum ſehr beliebten, auf dem Rade ausgetragenen Sechstagerennen ſehr verſchieden. So bedauerlich es iſt. es bleibt aber die Tatſache beſtehen, daß der Fahrrad- ſport nicht ganz ſeine frühere Bedeutung in unſerer Zeit hat behaupten können. Verkehrt wäre es aber auch anzunehmen, daß auch die Beliebtheit des Fahrrades als reines Perſonenbeför, derungsmittel in demſelben Maße gelitten habe. In den Großſtädten mögen Auto und Motorrad wohl das Fahr rad übertrumpfen. In kleineren Städten aber und aun dem Lande iſt es auch heute noch eines der unentbehr⸗ lichſten Verkehrsmittel. Seine Billigkeit, Schnelligkeit und Dauerhaftigkeit ſind unübertroffen. Nicht nur auf dem Wege zur Arbeit wird das Stahlroß von hunderttausenden von werktätigen Menſchen benutzt, nein, auch bei Wochen. endausflügen, ſelbſt bei größeren Wanderfahrten iſt es vielen unentbehrlich geworden. a e die Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 14. September. Aus der Theatergemeinde. Für das Spieljahr 1927%%8 ſind vorerſt folgende Vorſtellungen vertraglich mit dem Frankfurter Künſtler⸗Theater feſtgelegt. Am Sonntag, den 2. Okt. Kabale und Liebe“, von Schiller, am Montag, den 21. November„Biberpelz“, von Gerh. Hauptmann, Montag, den 23. Jan.„Charleys Tante“, von Thomas und am Sonntag, den 18. März„Rappel⸗ kopf“, von Goldün. Weitere Vorſtellungen finden ſtatt, wenn künſtleriſch einwandfreie Aufführungen zu günſtigen Bedingungen gewonnen werden können. Aufführungen jeglicher Art, die dieſen Vorausſetzungen nicht entſprechen, bleiben grundſätzlich ausgeſchloſſen. Es iſt ſomit für Jedermann die Gewähr geboten, daß er beim Beſuch von Veranſtaltungen der Theatergemeinde nur künſtleriſch einwandfreie Darbietungen finden wird. Den Mitgliedern der Theatergemeinde werden ab Freitag dieſer Woche neuen Mitgliedskarten gegen eine Gebühr von 60 Pfg. zugeſtellt. Dieſe Mitgliedskarten berechtigen gegen Entrichtung von weiteren 60 Pfg. zum Empfang einer Eintrittskarte zur Vorſtellung von„Kabale und Liebe“ am 2. Oktober. Reuwahlen zur Handwerkskammer. Für die 1919 gewählten Mitglieder und Erſatzmänner der Handwerks⸗ kammer und ihrer Geſellenausſchüſſe für die 1924 Ge⸗ wählten die durch Tod, Wegzug u. dgl. ausgeſchieden ſind, ſind Reuwahlen erforderlich. Wie aus einer Bekannt⸗ machung im heutigen Anzeigenteil hervorgeht, werden die gewerblichen Vereinigungen, denen Wahlrecht nach 8 2 der Wahlordnung zuſteht, aufgefordert, ihr Wahlrecht unter Rachweis der geſetzlichen Vorausſetzung anzumelden. — Zahlung der Verſorgungsgebührniſſe. Die Zah⸗ lung der Verſorgungsgebührniſſe nach Paragraph 96 des Verfahrensgeſetzes beginnt nach einem neuerdings ergan⸗ genen Beſcheide des Reichsarheitsminiſters mit den auf die Verkündung des Urteils des Verſorgungsgerichts fol⸗ 1 Tage. Iſt dieſer Tag nicht der erſte Tag eines onats, ſo iſt für den erſten Monat der entſprechende zahl des Monatsbetrages der Verſorgungsgebührniſſe zu zahlen. N — Vorzugsrente für Anleihe⸗Altö ſitzer. Durch Reichsgeſetz iſt die für die Gewährung einer Vorzugs⸗ rente feſtgeſetzte Einkommensgrenze von 800 Reichsmark auf 1000 Reichsmark erhöht worden. Hiernach wird die Vorzugsrente auch ſolchen im Inland wohnenden deut⸗ ſchen Anleihe⸗Altbeſitzern gewährt, die ein Jahresein⸗ kommen von über 800 Reichsmark, jedoch nicht über 1000 Reichsmark beziehen. . Können eßbare Pilze vergiftend wirken? Alljähr⸗ lich gehen in den Sommermonaten durch die Zeitungen Nachrichten über mehr oder weniger ſchwere Pilzvergif⸗ tungen, und ſo manche überängſtliche Hausfrau wagt aus dieſem Grunde nicht, das ſo würzig ſchmeckende„Fleiſch des Waldes“ auf den Tiſch zu bringen, obwohl die Schwämme auf dem Markte kontrolliert und daher ruhig verbraucht werden können. Die meiſten Pilzvergiftungen kommen ja doch dadurch zuſtande, daß bei eigenem Sam⸗ meln in der Sommerfriſche nicht ausreichende Pilzkenntniſſe vorhanden ſind. Allerdings vermögen auch die an ſich eßbaren Pilze vergiftend zu wirken, wenn ſie längere Zeit gelegen und dabei feucht, klebrig und weich geworden ſind und durch die entſtandene Zerſetzung Giftſtoffe er⸗ zeugten. Man ſollte daher nur friſche Pilze verwenden und beim Kauf darauf achten, daß beim leichten Finger⸗ druck keine zurückbleibende Vertiefung in ihrem Fleiſch entſteht, da in dieſem Fall ihre Verwendung nicht mehr einwandfrei iſt. — Gebühr für Druckſachenkarten. In Verſenderkrei⸗ 2 herrſcht oft die Meinung, daß die Gebühr auch für ie zwei⸗ und mehrteilige, offen zu verſendenden Druck⸗ . 3 Reichspfennig beträgt; hierzu wird bemerkt, aß nur die einfache und offen verſandte Druchachenkarte lauch mit anhängender Antwortkarte zuläſſig) 3 Pfennig koſtet, die zwei⸗ und mehrteiligen dagegen 5 Pfennig. a* Was iſt ein Augenblick? Argloſe Gemüter, die von dem böſen Tun und Trei⸗ ben der Menſchen wenig Ahnung haben, mögen annehmen, ein Augenblick ſei ungefähr der Zeitraum, der zwiſchen Heben und Senken der Augenwimpern liegt. Bald wer⸗ den dieſe harmloſen Gemüter durch die harte Wirklich⸗ keit des Alltags eines Beſſeren belehrt. Mit dem beſten Freund wandelt man durch die Straßen, da ſcheint ihm plötzlich etwas einzufallen.„Nur einen Augenblick bitte, ich bin gleich wieder da“, ſagt er. „Ich habe hier eine kleine geſchäftliche Beſorgung.“ Und er verſchwindet in einem Haus. Man wartet, ſtiert in die Schaufenſter, ſtudiert ſämtliche erreichbaren Anſchlags⸗ ſäulen, lieſt zum dreiundzwanzigſten Male den Leitar⸗ tikel der Morgenzeitung, raucht krampfhaft Zigaretten und denkt: Wo mag der Kerl bloß ſtecken? Der trinkt inzwiſchen gemütlich bei ſeinem Geſchäftsfreund Kaffee und redet unnützes Zeug. Endlich kehrt er zurück. Me⸗ ssen ſchaut man auf die Uhr. Eine Stunde iſt ver⸗ oſſen. Knurrenden Magens ſitzt man im Reſtaurant und winkt dem Kellner.„Einen Augenblick bitte“ ruft der eilige Ganymed im Vorbeiſauſen. Mit wachſender Ungeduld beobachtet man, wie hier kaſſiert, dort Aufträge gegeben werden, wie der Kellner eilfertig nach der Küche läuft und mit dampfenden Schüſſeln wieder zurückkehrt. Nur zu uns kommt er nicht. In der Mut verzehrt man drei Brötchen und ſchmeißt den Senftopf um. Kommt dann aber nach einer halben Stunde dann wirklich der Ober an unſeren Tiſch, iſt man meiſtens vor Aufregung ſchon — und verläßt, alle ſchönen Redensarten verfluchend, as Lokal. 1 „Einen Augenblick bitte, ich bin gleich wieder da“, flötet ſanft die Ehefrau und verläßt ihren Mann, um nur ein bißchen len. Der zurückgebliebene wartet in der optimiſtiſchen Hoff⸗ nung, ſie werde wenigſtens innerhalb einer halben Stunde wieder zurück ſein. Oh, welch ein Irrtum! Drei Stunden währts. Dann kehrt die Holde bis an die Naſenſpitze mit Paketen beladen heim.„Bin ich nicht ſchnell wieder zu⸗ rückgekommen, mein Schatz? ſagt ſie lieblich und arglos. Bei Frauen ſind die Augenblicke eben beſonders lang. 2 * Backware zum Nachmittagskaffee zu ho⸗ 5 8 2444 5 1 Gelbe Blätter. Wenn das Jahr einmal an der Schwelle des Sep⸗ kembers angekommen iſt, dann zeigen ſich trotz Himmels⸗ bläue und Sommerſonnenſchein auch ſchon die erſten leiſen Zeichen des Vergehens und Welkens in der Natur. Eben noch ſtand die Allee in ſattem Grün. Wohltuend und ſchat⸗ tenſpendend wölbte ſich das tiefgrüne Blätterdach und nicht ein Mißton ſtahl ſich in die friſche, lebensvolle Har⸗ monie der Naturbildes. a Aber: was ſo ein paar Spätſommertage vermögen! Mit einem Mal ſteht da eine Linde im Sonnenbrand, wie leblos und dürr und bietet mit verbrannten und miß⸗ farbenen runzeligen und verſtaubten Blättern ein recht klägliches Bild. Und dort lärmt aus dem grünen Kleid einer mächtigen Kaſtanie plötzlich ein häßlicher fahlgelber Fleck. Ach und da drüben iſt noch einer und dort wieder einer: die erſten böſen Runzeln in dem noch lebensfriſchem Antlitz der Natur. Noch ſinds nur Schönheitsfehler und wenn morgen oder übermorgen ſich ein ſtrammer Wind aufmacht, dann kämmt er wohl dieſe erſten Silberfäden aus den Bäumen und nochmals grüßen ſie uns in der milden September⸗ ſonne, wie auf der Höhe ihres Lebens. And wie wir im April beglückt ſind über jedes Blatt, das ſproßt und grünt, ſo lächeln wir nun in den Septembertagen froh und beſchenkt jedem Baume zu, deſſen bis in den Sep⸗ tember hinein ſchönes, friſches Blätterkleid uns ein freund⸗ liches Symbol der Friſche und der Lebenskraft erſcheint. Freilich— lana wirds nicht mehr währen! f Die Arbeitsloſenverſicherung. Mit der Verkündung des Geſetzes über die Ar⸗ beitsloſenvermittlung und Arheitsloſenverſicherung, das am 1. Oktober 1927 in Kraft tritt, hat ein langanhal⸗ tender, heftiger Kampf auf ſozialpolitiſchem Gebiete ſei⸗ nen Abſchluß erreicht. Im Brennpunkt des Kampfes ſtanden die Organifation und Verwaltung der neuen Einrichtung ſowie die Ablöſung der Fürſorge mit der 5 verbundenen Bedürftigkeitsprüfung durch das reine Ver ſätze.. 5 Die mit der Erwerbsloſenfürſorge im Zuſammen⸗ hang ſtehenden Verordnungen und das Arbeitsnachweis⸗ geſez vom 22. Juli 1922, mitſamt den Aenderungen vom 30. Oktober 1923 treten am 1. Oktober 1927 außer Kraft. Entgegen den verſchiedenen Anträgen iſt die An⸗ abhängigkeit und Selbſtverwaltung der neuen ſozialpoli⸗ tiſchen Einrichtung durchgeſetzt worden und der Träger iſt die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung. Ihre Gliederung ſind die Haupt⸗ — 8 die Landesarbeitsämter und die Arbeitsämter. Bei er Errichtung der Stellen ſoll nach wirtſchaftspoliti⸗ ſchen Geſichtspunkten verfahren werden. Infolgedeſſen iſt mit Zuſammenlegungen von Landes⸗ und Ar⸗ beitsämtern zu rechnen. Z. B. ſollen Beſtrebungen im Gange ſein, für Baden, Württemberg und die Pfalz ein Landesarbeitsamt zu erſtellen. Inwieweit ſolche Ideen Wirklichkeit werden, iſt heute noch nicht abzuſehen. Die Löſung dieſes Problems iſt ſehr ſchwierig. Bei aller Anerkennung für die Nützlichkeit eines Aufbaues nach unitariſchen wirtſchaftspolitiſchen Grundſätzen werden die Selbſtändigkeitsbeſtrebungen der Länder und auch 971 Gemeinden allein ſchon genügend Schwierigkeiten be⸗ reiten. 0 Die Organe der RNeichsanſtalt ſind: 1. Die Verwaltungsausſchüſſe der Arbeitsämter, 2. die Verwal⸗ fungsausſchüſſe der Landesarbeitsämter, 3. der Verwal⸗ tungsrat der Reichsanſtalt und 4. der Vorſtand der Reichs⸗ anſtalt. Die Unterſtützungsſätze richten ſich nicht mehr wie bisher noch Mirtſchaftsgebieten, Ortsklaſſen. er ſicherungsprinzip und die Regelung der Unterſtützungs⸗ nach dem Alter der Erwerbsloſen, ſondern nach elf Ein⸗ heitslohnklaſſen. Für die Höhe der Unterſtützung iſt die Beitragshöhe maßgebend, die ſich wiederum nach dem Lohneinkommen richtet. Der Prozentſatz der Anter⸗ ſtützung iſt regreſſio geſtaffelt. Während in der Lohnklaſſe 1 75 Prozent vom Einheitslohn an Anterſtützung gezahlt wird, fällt dieſer Hundertſatz bis in der höchſten Klaſſe auf 35 Prozent. Die Regelung der Anterſtützung erfolgte alſo nach ſozialpolitiſchen Geſichtspunkten. Die Arbeits⸗ loſenunterſtützung ſetzt ſich aus der Hauptunterſtützung und Zuſchlägen zuſammen. Für zuſchlagsberechtigte Fa⸗ milienangehörige werden fünf Prozent des Einheitsloh⸗ nes Zuſchlag gewährt. Der Unterſtützung iſt jedoch eine Höchſtgrenze geſetzt, die in Klaſſe 1 auf 80 Prozent des Einheitslohnes feſtgeſetzt iſt und ſich bis zur 11. Klaſſe auf 60 Prozent ſenkt. f i In der Aufrechterhaltung der Anwartſchaften zur Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und Knappſchaftsverſicherun⸗ gen iſt neu, daß in Fällen beſonderer Härte, beſonders wenn in der Erfüllung der Wartezeit nur noch eine ge⸗ ringe Zahl von Beiträgen erforderlich iſt, das Arbeits⸗ amt verpflichtet iſt, auf Antrag die erforderlichen Bei⸗ träge zu leiſten. Den Grundſatz der Pflichtarbeit aus dem Geſetz zu entfernen, iſt nicht gelungen. Aber ſie iſt merkbar eingeſchränkt worden. Die Auswahl der Ar⸗ beiten und ihre Zuweiſung trifft der Verwaltungsaus⸗ ſchuß. Bei der Beſchlußfaſſung iſt er an die Zuſtimmung von zwei Dritteln ſeiner Mitglieder gebunden. Die Mit⸗ tel der Arbeitsloſenverſicherung werden durch Verſiche⸗ rungsbeiträge aufgebracht, die vorläufig drei vom Hun⸗ dert des Arbeitseinkommens betragen und von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern je zur Hälfte getragen wer⸗ den. Die Einziehung erfolgt durch die Krankenkaſſen. Das Reich leiſtet keine Zuſchüſſe mehr. In ganz beſon⸗ ders vorgeſehenen Fällen ſpringt das Reich mit einem Darlehen ein. Die Ueberleitung in die Reichsanſtalt ſoll bis zum 1. Oktober dieſes Jahres ſtattfinden. Soweit es nicht möglich iſt, führen die beſtehenden Einrichtungen das Geſetz durch. 5 Vermiſchtes. Eine neue Art der Fliegenbekämpfung. Wenn es wärmer wird, erhält die Fliegenplage erhöhte Bedeutung. Mögen im Wohn⸗ oder Schlafzimmer die Fliegen bloß läſtig ſein, in der Küche ſind ſie geradezu eine Gefahr. Dort können ſie einen Schaden anrichten, den ein Laie häufig unterſchätzt, obwohl von Hygienikern ſchon wiederholt auf die Größe der Gefahr hingewieſen worden iſt. Eine Fliege iſt nun einmal ein kleiner Schmutzfink, ein Bazillenträger, ein Verunreiniger von allem, was ihr in den Weg kommt. Fleiſch und Obſt ſucht ſie ſich mit Vorliebe als Ruheplatz aus und dort legt ſie gerne ihre Eier. Eine Fliege in der Milchkanne, in der Tunke oder auf der Butter iſt ſtets in gewiſſem Sinn eine Gefahr. Ein italieniſcher Arzt gibt nun in einer mediziniſchen Zeit⸗ ſchrift den Rat, die Küche blau zu malen. Er erzählt von den Verſuchen zweier franzöſiſcher Naturforſcher, die das Sehvermögen der Fliegen gründlich ſtudiert haben und zu der Enkdeckung gekommen ſind, daß Fliegen bloß die weiße Farbe und das weiße Licht deutlich wahrneh⸗ men können. Nach weiteren Unterſuchungen kamen ſie zu dem Schluß, daß Blau eine Farbe iſt, welche die Fliegen nicht vertragen konnen, ja daß dieſes lästige Inſekt eine gewiſſe Furcht vor dieſer Farbe zeigt. Die Forſcher be⸗ wieſen dieſe Behauptung experimentell. Sie erſetzten die Fenſterſcheihen eines gewöhnlichen Zimmers durch blau gefärbtes Glas, ſo daß das Zimmer vollkommen blau erſchien. Sie ließen nun einen ſchmalen Spalt offen, durch den ein Strahl weißen Lichtes eindrang. Die Fliegen, die man im Zimmer dann losließ, legten eine merkliche Un⸗ ruhe an den Tag, die in Angſt überging und flogen ſchließz⸗ lich, als ob ſie ſich verabredet hätten geradewegs auf die klein. Spalte zu. durch die weißes Licht hereinfiel. Die 131543, 145 146, 207 727, 234 246, 309 318. heiden Forſcher erachten es darum für angezeigt, jedes Zimmer, von dem man Fliegen fernhalten will und vor allem Küchen, blau zu malen. Viele Spitäler haben be⸗ reits blau gemalte Küchen und in Argentinien iſt ge⸗ ſetzlich verfügt, daß in den Buiter⸗ und Käſefabriten alle Säle, in denen Erzeugung vor ſich geht, blau gemalt ſein müſſen.. Sprichwörter in der Küche. So wenig ſich Poeſie und Küchendunſt vertragen, ſo iſt es doch Tatſache, dag es auch für die Kulikochpraris der Hausfrau einige ſehr beachtenswerte Sprichwörter gibt.„Scharrenden Vogel brate ſchnell, ſchwimmenden langſam.“„Soviel Mund. ſoviel Pfund.“„Die kleine Küche macht das Haus groß“. „Kalbfleiſch iſt Halbfleiſch.“ Preußiſch⸗Gübddeutſche Klaſſe nl otierie. 22. Tag der 3. Klaſſe vom 10. September. Nachmittags⸗ Ziehung. 2 Gewinne zu 10000 Rm. 282 644. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 114 641. i 4 Gewinne zu 3000 Rm. 94 876, 191 897. 5 6 Gewinne zu 2000 Nm. 3834, 64233, 188 378.. 30 Gewinne zu 1000 Rm. 46 234, 49 009, 63028, 106 211, 126 427, 196 133, 196 225, 252 180, 253 573, 263 624, 290 107, 295 271, 307 971, 309 092, 327 989. 1 84 Gewinne zu 500 Rm. 1331, 7712, 14 879, 17 114, 33 216, 34 478, 42 293, 54 385, 62 150, 62 436, 78512, 88 767, 101 544, 109 380, 120 060, 131 589, 135.712 138 772, 162 041, 162 556, 167 248, 172 179, 174 252,. 174734, 175 438, 176 236, 180 684, 180 867, 203 000, 207 836, 211 150, 236 792, 237 832, 260 777, 261 619, 275 240, 275 966, 284933, 289 216, 302 550, 345 360, 349 024. 1 Ferner 168 Gewinne zu 300 Rm. 23. Tag der 5. Klaſſe vom 12. September. Vormittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 181 767. 4 Gewinne zu 3000 Rm. 91 575, 275 300. 16 Gewinne zu 2000 Rm. 25 144, 51 310, 92 42% 26 Gewinne zu 1000 Rm. 2444, 5269, 65 637, 70 712, 83 870, 88 658, 104 791, 157 728, 199 478. 204 979, 274 208, 307 919, 325 125. 1 76 Gewinne zu 500 Rm. 6951, 7160, 10 954 23 102, 25 025, 46 038, 52 746, 54 485, 56 225, 79 301, 106 866, 107077, 118 656, 119 905, 121 191, 139 506, 160 201, 161 195, 161 978, 179 318, 195 663, 220 694, 224 762, 230 048, 239 078, 245 997, 256 121, 270 350, 280 238, 286 152, 292 209, 313 725, 326 881, 339 015. Ferner 192 Gewinne zu 300 Rm. 22 7 Wetterbericht vom 14. September. Der Zustrom polarer Luft nach dem Feſtlande wir durch eine über Frankreich heranrückende Hochdruckwelle gebrochen werden. Infolgedeſſen folgt ein Ausläufer de neuen weſtlich Schottlands angelegten Wirbels, ſoda die mit der Hochdruckwelle bei uns bevorſtehende Au hejterung nur von kurzer Dauer ſein wird. Auf de atlantiſchen Ozean herrſcht noch immer rege Zuyklonen tätigkeit. Das Weſtwetter wird daher vorausſichtlich noed lange Zeit anhalten. Voraus chtliche Witterung bits Don? nerstag: Vorübergehende Aufheiterung, Nachlaſſen der Niederſchläge, etwas wärmer. f Druck und Verlag: Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Gg. Zimmermann dunkle Benanmmachungen. Die Handwerkskammerwahlen 1927. Auf Anordnung des bad. Landesgewerbeamts haben für die 1919 gewählten Mitglieder und Erſatz⸗ männer der Handwerkskammern und ihrer Geſellen⸗ ausſchüſſe Reuwahlen für eine ſechsjährige Amtsdauer Liedertafel Seckenheim Seule Abend 8 Uhr Probe. Pünktl Erſcheinen erwartet Der Vorſtand Hermann Lofink Stein-, Holz- und Gipsbildhauerei und für die 1924 Gewählten, die inzwiſchen durch Tod, Wegzug oder dergleichen ausgeſchieden ſind, Erſatzwahlen für eine dreijährige Amtsdauer ſtattzufinden. Für die Wahl iſt die Verordnung vom 28.1. 1913, die Wahlordnung für die Handwerkskammern und deren Geſellenausſchlſſe betr.,(Geſ. V. O. Blatt 1913, Seite 103) maßgebend. Das Wahlrecht ſteht den in § 2 der Wahlordnung bezeichneten gewerblichen Vereinigungen zu. Dieſelben werden aufgefordert, ihre Wahlberechtigung unter Rachweis der geſegtlichen BVorausſetzung bei Ausſchlußvermeideu bis zum 31. Oktober ds. Js. bei dem für den Sitz der Vereinigung zuſtändigen Bezirksamt unter Beobachtung des§ 6 der Wahlordnung anzumelden. Die dem zu verkaufen. lule Bacünſel ſowie ſchöne große Birnen zum kochen und ſchnitzen geeignet 10 Pfd. 80 Pfg. BV. Kunzelmann. MANNHEIM/ Uhlandstraße 19 Telefon Nr. 22602 aller Art Anfertigung von Architektur- Modellen 5 Herstellung von Grabdenkmälern nach eigenen sowie gegebenen Entwürfen. Achtung! Achtun Einer verehrl. Einwohnerschaft 20 gefl. Kenntnis, dal ich bei meiner me Kelterei eine hydraulische ust. und wenpress erstellt habe. a Cleichzeitig bringe ich meine Kaff und Fruchtrösterei in empfehle Erinnerung. Joseph Qrop Bezirksamt als wahlberechtigt bekannten Vereinigungen werden eine beſondere Aufforderung zur Wahl unter Beifügung von Formularen und Erläuterungen über das zu beobachtende Verfahren erhalten. Gewerbliche Vereinigungen, die zur Wahl berechtigt zu ſein glauben und eine derartige beſondere Aufforderung bis Abbruch! Die Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft Ein gebrauchtes für Mk. 25.—, sowie Ecke Acker- u. Friedrich Fahrrad“ ö 1. Oktober ds. Js. nicht erhalten haben, werden ein⸗ Mannheim, den 12. September 1927. Babiſches Bezirksamt— Abt. II. Hußverſteigorung. 2 Das Waſſer⸗ und Straßenbauamt Heidelberg ver⸗ ſteigert am Freitag, den 16. Sept., vormittags 8 Uhr das Rußerträgnis auf der Landſtraße Nr. 3 zwiſchen Reuoſtheim und Seckenheim, beginnend bei Reuoſtheim, gegen Barzahlung an Ort und Stelle. 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