N. Jabronns Bezugspreis! Für den Monat September 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis! Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg.⸗ Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illustriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnah ene der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78430 Karlsruhe Auges. uno Anzeigenblatt für deckenheimund Umgebung Neues in Kürze. 0 16: Der preußiſche Finanzminiſter hat erklärt, daß Preußen imſtande ſei, die Beſoldungserhöhung für die preußiſchen Beamten allein zu tragen. ꝛ6: Die Ankunft des franzöſiſchen Miniſters des Aeußern, Briand, aus Genf in Paris iſt offiziell für Freitag abend feſtgeſetzt. Briand wird bereits an dem Miniſterrat, der am Samstag vormittag ſtattfindet, teil⸗ nehmen. i 6: Zur Anterſuchung der Taurogger Unruhen hat die litauiſche Regierung eine Kommiſſion eingeſetzt, der 3 die Verhaftung von 100 Aufſtändiſchen gelungen „ E ꝛ6: Zwiſchen Italien und Frankreich iſt es in Genf zu einem Zwiſchenfall gekommen, weil Paul Boncour der Verlegung des Inſtituts für Kinematographie nach Nom wegen der Gefahr des Faſchismus widerſprach. : In Leningrad ſind neun Perſonen wegen Spio⸗ nage zu Gunſten Englands zum Tode verurteilt worden. ——:— 22 bakis, Washington und Moskau. * In Paris iſt man eifrig mit den Vorbereitungen 5 den 19. September beſchäftigt. Die großen Pracht! ſtraßen entlang ſind bereits die Fahnenſtangen aufgerich⸗ tet, geſchmückt mit metalliſch bemalten Pappeembleme er Vereinigten Staaten und der franzöſiſchen Nepublif und die Champs⸗Elyſee hinauf ſind zwiſchen dieſen Stan⸗ gen nach der Art von Blumengewinden Ketten von elek⸗ triſchen Birnen gezogen. Man tut eben alles, um dem September, der dieſes Jahr als geſetzlicher Feiertag gelten ſoll, einen würdigen Rahmen zu geben und die etwa 30090 ehemaligen riegsteilnehmer, die Mitglieder der. amerikaniſchen Legion, ſo zu feiern, daß dieſe Tage nich aus ihrer Exinnerung verſchwinden werden. Nicht weniget als fünf Miniſter ſind denn auch aufgeboten worden, um vor den Amerikanern die i affentaten und die franzöſiſch⸗amerikaniſche Freundſchaf zu feiern. Als erſter wird Poincaree bei einem Feſt⸗ eſſen ſprechen, das am 18. September ſtattfindet, es fol⸗ Pa dann Anſprachen Tardieus, des Kriegsminiſterg ainleves, des Marineminiſters Leygues und auch 8 der Penſionsminiſter Marin, der bekanntlich auf dem äußerſten rechten Flügel des Kabinetts ſteht, wird es ſich nicht nehmen laſſen, die Amerikaner zu feiern und ſo wer⸗ en uns Deutſchen dann in dieſen Tagen wohl häufiger ie Ohren klingen. Vielleicht wäre der amerikaniſchen Re⸗ kerung mehr daran gelegen, daß die Handels ver⸗ kragsver handlungen vom Flecke kämen, denn man iſt in Amerika teilweiſe recht beſorgt, da Deutſchland auf Grund ſeines neuen Handelsabkommens mit Frankreich 5 eine Reihe von Waren, die Amerika ebenfalls für Frankreich liefert, Zugeſtändniſſe erreichen konnte, ſodaß li Waſhington nunmehr bemüht, ſeine handelspolitiſche oſition in Frankreich wieder zu verbeſſern, wobei es allerdings auf nicht allzu große Gegenliebe vorerſt ſtößt, Was immerhin begreiflich iſt, da Amerika zweieinhalb zal ſoviel Waren in Frankreich abſetzt, als es aus Frank⸗ reich bezieht. s Man befürchtete in Paris zunächſt, daß die Feſtlich⸗ eiten des 19. September don kommuniſtiſcher Sei⸗ egeſtört werden würden und daß die ehemaligen ame⸗ kilaniſchen Kriegsteilnehmer, die die alten Kampfſtätten eſuchen wollen, mancherlei Beläſtigungen ausgeſetzt ſein würden, da die Kommuniſten die Parole herausgeg, ben aten, gegen den Beſuch der Amerikaner zu prote⸗ leren, da die amerikaniſche Legion eine„reaktionär⸗ nationaliſtiſche Organiſation des amerikaniſchen Impe⸗ dalismus“ ſei, die in der Hauptſache Faſchiſten umfaſſe. le Sozialdemokraten hingegen begnügten ſich mit er Erklärung, daß ſie an den Feierlich ten nicht teilneh⸗ 10 würden und auch die„Liga für Menſchenrech⸗ e die in Frankreich über eine Million Mitglieder zählt, ferpfahl ihren Angehörigen, ſich von allen Feierlichkeiten bernzuhalten. Man ſieht, daß die Begeiſterung für merika, wie ſie nach dem Lindbergh⸗Flug in die Er⸗ Samung tra, verpufft iſt und daz die Hinrichtung obere so und Vanzettis die Stimmung in Paris, er doch wenigſtens in gewiſſen Kreiſen der franzöſiſchen evölkerung hat umſchlagen laſſen. 5 R Nunmehr ſcheint es aber ſicher zu ſein, daß mit u uheſtörungen nicht zu rechnen iſt, was wieder⸗ 950 weniger darauf zurückzuführen iſt, daß die Pariſer mende umfangreiche Maßnahmen getroffen hat, als viel⸗ ahbe; darauf, daß es Moskau nicht geraten er⸗ re eint, die Atmoſphäre durch kommuniſtiſche Demon⸗ atſonen noch zu verſchlechtern. Tatſächlich zieht der died oyſchenfall Ralowſki inmer weitere Kreiſe und A Angriffe gegen den Sowjetbotſchafter in Paris halten di unverminderter Schärfe an, zumal ſich an ihnen neuer⸗ ſiches auch Blätter der Linken beteiligen. Es ſcheint keit p daß ſich der franzöſiſche Miniſterrat be⸗ tis, dafür entſchleden hat, die Abberufung Nakow⸗ 5 zu fordern und daß man nur auf die für Ende der wart e ange ündigte Rückkehr Briands nach Paris ebe et, um offiziell eine derartige Forderung zu er⸗ 95 akon Die Frage iſt dann lediglich, ob dieſe Abberufung akowſkis bereits den Auftakt zum Bruch zwi⸗ den Paris und Moskau bedeutet, oder ob es Briand und au itſcheri i i jeſ 5 d feguenz zu 1 N gelingen wird, dieſe Kon entbehre, 1 i lung genommen und wenn ſie au amerikaniſchen Daß man daher unter ſolchen Umſtänden in Mos⸗ kau alles vermeidet, was zu einer Verſchärfung der Lage beitragen könnte und deshalb auch die urſprüng⸗ lich geplanten Demonſtrationen abbläſt, iſt nicht weiter verwunderlich, denn man dürfte in Moskau kein Intereſſe daran haben, daß dem Bruch mit London auch der Bruch mit Paris folgt, und die Tatſache, daß Mos⸗ —— Parteien und Neichsſchulgeſetz Die Diskuſſion lebt auf. f Berlin, 14. September. In letzter Zeit wurden verſchiedentlich Nachrichten ver⸗ breitet, wonach zwiſchen der Deutſchen Volkspar⸗ tei und dem Zentrum erneut Verhandlungen über ein Kompromiß in der Schulfrage ſtattgefunden hätten. So war unter anderem gemeldet worden, daß die Deutſche Volkspartei ſich mit dem Regierungsent⸗ wurf zufrieden geben würde, wenn ihre Anhänger in Südweſtdeutſchland durch Schonung der Si⸗ mult anſchule zufriedengeſtellt würden. Demgegenüber betonte dann die„Nationalliberale Korreſpondenz“, das offizielle Organ der Deutſchen Volkspartei, daß die Mel⸗ dung in dieſer beſtimmten Form jeder Grundlage aß die Haltung der Partei zu den ſtrit⸗ tigen Fragen unverändert ſei und daß überhaupt die Verhandlungen über das Schicksal des Reichsſchul⸗ geſetzes nicht früher einſetzen würden, bis ſie wieder in den Kreis der parlamentariſchen Arbeiten ge⸗ zogen ſeien. In der Folge hat dann auch die„Germania“, das offizielle Zentrumorgan zu dieſer Angelegenheit Stel⸗ dementierte, daß of⸗ fizielle Verhandlungen zwiſchen Volkspartei und Zen⸗ trum nicht ſtattgefunden hätte, ſo gab ſie doch zu, daß zwiſchen dem Zentrumsabgeordneten Rheinländer und dem Volksparteiler Runkel unverbindliche Beſprechun⸗ gen über den Geſetzentwurf ſtattgefunden haben, doch be⸗ merkte das Zentrumsorgan gleichzeitig, daß binden de Erklärungen und Abmachungen vor dem Zuſammentritt der Fraktionen nicht möglich wären. Nach dieſen Meldungen und Gegenmeldungen ſcheint ſich nun zu ergeben, daß zwar das Reichsſchulgeſetz wieder lebhafter ſeitens der daran intereſſierten politiſchen Perſönlichkeiten diskutiert wird, daß aber die weiter⸗ gehenden Meldungen, die einerſeits von einer Nachgiebig⸗ keit des Zentrums, andererſeits von einem Umfall der Volkspartei ſprechen, den Tatſachen weit vorauseilen. Kriſenſtimmung in der Regierungskoalition? Daß aber der Kampf um den Reichsſchulgeſetzent⸗ wurf jetzt wieder ſtärker in den Brennpunkt der politi⸗ 1 80 Diskuſſion gerückt iſt, zeigen überdies auch die Aus⸗ ührungen, welche der Vorſitzende der Deutſchen Volks⸗ partei, Dr. Scholz, in Königsberg vor Mitgliedern ſeiner Partei gemacht hat und in welchen er betonte, daß die Volkspartei keinem Entwurf zuſtimmen werde, in wel⸗ chem die abſolute Schulhoheit des Staates nicht völlig unangetaſtet bleibt. Weiterhin betonte er, daß die Gemeinſchaftsſchule unbedingt als Regel⸗ ſchule anzuſehen ſei und daß ſie unbedingt beſtehen blei⸗ ben müſſe, wenn nicht für die Konfeſſionsſchule eine au s⸗ drücklich zugelaſſene Option vorliegen würde. Auch die Simultanſchule müſſe da, wo ſie geſetztlich feſt⸗ gelegt iſt, alſo in Baden, Heſſen, Heſſen⸗Naſſau und in der Pfalz, unbedingt erhalten bleiben, da es kein beſſeres Mittel gebe, um die konfeſſionellen Gegenſätze zu mildern. Weiterhin bemerkte Dr. Scholz noch, daß auch das zu erwartende Konkordat unter keinen Um⸗ ſtänden die Schulhoh eit des Staates antaſten dürfe, um dann zum Schluß ſeiner Ausführungen zu be⸗ tonen, daß die Beratung des Reichsſchulgeſetzes einen ſchweren Prüfſtein für die Zuſammenarbeit der Regierungskoalition abgeben würde und daß, wenn es nicht gelingen ſollte, dem liberalen Stand⸗ punkt der Volkspartei auf dieſem Gebiet Geltung zu verſchaffen, darin eine Gefahr für die Beſtand der Koalition erblickt werden müſſe. Aus dieſen Aeuße⸗ rungen erhellt nun, daß tatſächlich die nächſte Zeit eine Art Kriſenſtimmung im Reichstag bringen wird, denn da auch das Zentrum unbedingt auf ſeinem bis⸗ her eingenommenen und auf dem Dortmunder Katho⸗ likentag beſonders unterſtrichenen Standpunkt zu be⸗ harren gedenkt, ſo wird es aller Geſchicklichkeit der un⸗ terhandelnden Parlamentarier bedürfen, um das Regie⸗ rungsſchiff um dieſe Klippe herumzuſtellern. Reichstagsbeginn am 3. Oktober. Die Wiederaufnahme der parlamentariſchen Arbeiten. 5 de Berlin, 15. September. Der Aelteſtenrat des Reichstages trat ge⸗ ſtern nachmittag 4 Uhr zuſammen, um endgültig Be⸗ ſchluß über den Zeitpunkt des Zuſammentrittes des Reichstages zu faſſen. Hierbei wurde der 3. Oktober als Termin der nächſten Reichstagsvollſitzung feſtgeſetzt auf deren Tagesordnung die Beamtenbefoldung, das Reich sſ hulgeſetz, das Liquidationsſchädengeſetz, ſowie verſchiedene kleinere Anfragen und Interpellationen ſtehen werden. 5 i Zielloſe Abrüſtungsdebatten. Ein neuer franzöſiſch⸗polniſcher Vorſtoß. D Genf, 14. September. Des engliſchen Außenminiſters Hoffnungen, daß mit der Ueberweiſung des polniſchen Nichtangriffs⸗ pakt an die dritte Kommiſſion hier nur noch darüber beraten werden würde, wie man das Genfer Proto⸗ koll in Ehren begraben könnte, haben ſich nicht erfüllt, vielmehr iſt ſogar im Gegenteil zu beobachten, daß in der Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes ein neuer Kampf entbrannt iſt, indem jetzt unter entſprechender Verquickung der Abrüſtungs⸗ und Sicherheitsbegriffe ein neuer Sturm gegen die britiſche Politik gelaufen wird. War es während der Generaldebatte in der Voll⸗ verſammlung des Völkerbundes nicht möglich, aus den Ausführungen Chamberlains und Briands eine ſtrikte Gegenſätzlichkeit in der Frage des Genfer Proto⸗ kolls herauszuleſen, ſo hat ſich dies in dem Augenblick geändert, in welchem anſtelle des franzöſiſchen Außenmini⸗ ſters der Delegierte Paul Boncour in der dritten Kommiſſion die fran ö ichen Intereſſen verteidigte, wo er ſich in harmoniſcher Eintracht mit dem polniſchen Ver⸗ treter Sokal zuſammenfand. 5 4 Jetzt erhellt weiterhin auch, warum Polen in den letzten Vollverſammlungen des Völkerbundes plötzlich in ſeinen Forderungen ſo beſcheiden geworden war, daß es faſt widerſpruchslos die ſtark friſierte Reſolution an die Kommiſſion überweiſen ließ. Denn Briand konnte ſich unmöglich zum Vorkämpfer eines franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Gegenſatzes deklarieren, während Paul Bon⸗ cb ur ſchon im mer die franzöſiſche Sicherheits⸗ und Ab⸗ rüſtungstheſe verteidigt hat, wie ſie auch dem polniſchen Bundesgenoſſen als erſtrebenswerte Löſung vorſchwebt. Damit war dann der franzöſiſche Außenminiſter nach außen hin entlaſtet, ſodaß unter dem Deckmantel der Abrüſtungsbeſprechungen jetzt die große Offen⸗ ſive für das Genfer Protokoll beginnen konnte, indem Paul Boncour den polniſchen Sicherheitsforde⸗ rungen weitgehendſte Anterſtützung gewährte und mit der Forderung hervortrat, ein kontinentales Protokoll auszuarbeiten, dem ſich England an⸗ ſchließen und an dem auch Deutſchlang mitar⸗ beiten ſoll. Für Verewigung der Grenzziehung im Oſten. Der polniſche Delegierte Soka! führte dann die ſo begonnene Offenſive weiter, indem er ausführte, daß die Schwierigkeiten in der Abrüſtungsfrage in der Unklar⸗ heit der politiſchen Ver hältniſſe und in der Furcht vor dem Kriege begründet wären und daß deshalb erſt die territoriale Sicherheit und na⸗ tionalen Unabhängigkeit gewä rleiſtet werden müſſe, ehe an das Abrüſtungsproblem ſelbſt herange⸗ gangen werden könne. Auch der belgiſche Delegierte de Brouquere ſchloß ſich, mit einigen Vorbehalten den franzöſiſch⸗polniſchen Ausführungen an, ſodaß man jetzt alſo vor der Tatſache ſteht, daß der von franzöſiſch⸗polni⸗ ſcher Seite während der gegenwärtigen Völkerbundsta⸗ gung während der gegenwärtigen Völker ndstagung im⸗ mer wieder geltend gemachte Hinweis auf die Gefährdung des Friedens und im Zuſammenhano damit auf den Abſchluß von kontinentalen Sicherheits, trägen in ver⸗ En Maße zum Gegenſtand der Debatten gewor⸗ en iſt und zwar mit der einzig möglichen Auslegung, daß der im Verſailler Vertrag geſchaffene Zuſtand der deut⸗ ſchen Grenzziehung im Oſten für die Zukunft durch Deutſchlands Beteiligung an derartigen Sicherheitsver⸗ trägen verewigt werden ſoll. Es kann daher die fortgeſetzte Betonung der Bedrohung des Friedens und die Schaffung der internationalen Sicherheits garantien nur als ein Mittel aufgefaßt werden, um in Genf bereits eine Atmoſphäre zu ſchaffen, die in der Zukunft den Abſchluß von weitgehenden Sicher⸗ heitsverträgen mit Deutſchland ermöglichen ſoll, Wiederaufnahme der Natsſitzungen. Die Abänderungsmöglichkeit von Natsbeſchlüſſen gegeben? S Genf, 14. September. Wie ſoeben bekannt wird, ſind für morgen zwei Ratsſitzungen, eine Vormittags⸗ und eine Nachmit⸗ tagsſitzung feſtgeſetzt worden. In dieſen beiden Sitzungen werden die vier noch ſchwebenden Danziger Fragen, 0 der ungariſch⸗rumäniſche Streitfall zur 4 g 5*.— 2 2 J ng gegend anziger Fragen gehören: Das pol⸗ niſche Munitionslager auf der Weſternplatte, die Klage der Danziger Eiſenbahner gegen den polniſchen Staat, die Exterritorialität auf der We⸗ ſternplatte und die Danziger Kommunal⸗ Anleihe. Das juriſtiſche Komitee, das zur Prüfung der Abänderungsmöglichkeit von Ratsbeſchlüſ⸗ ſen für die Weſternplattenfrage eingeſetzt worden iſt, hat nach Abſchluß ſeiner Arbeiten dem Völkerbundsrat ein noch vertraulich zu behandelndes Gutachten eingereicht. Es verlautet, daß dieſes Gutachten die Möglichkeit det Abänderung von Ratsbeſchlüſſen vor ſieht. Somit würde der Völkerbundsrat seine bis herigen Beſchlüſſe über das polniſche Munitionslager in Danzia formell⸗ rechtlich abändern können. 8 deutſche Abreiſe der Außenminiſter. Die Rückkehr der deutſchen Völkerbundsdeleg ation. 8 G Genf, 15. September. „Dr. Streſemann wird ſich wahrſcheinlich Anfang nächſter Woche nach Berlin zurückbegeben, doch dürfte ſeine Abreiſe von dem weiteren Verlauf der Natsver⸗ handlungen ſowie von der Rückkehr Briands nach Senf abhängig ſein. Die übrigen Mitglieder derde utſchen Delegation werden vorausſichtlich Mitte nächſter Woche nach Berlin zurückkehren. Außenminiſter Briand begibt ſich nach den bis⸗ herigen Dispoſitionen morgen vormittag um 11 Uhr nach Paris, um an der am Samstag ſtattfindenden Ka⸗ binettsſitzung teilzunehmen. Ob Briand Anſang näch⸗ ſter Woche wieder nach Genf zurückkehren wird, wie Arſprünglich vorgeſehen war, ſteht noch nicht feſt. Außen⸗ Abe. reiſt vorausſichtlich bereits heute ab. Polens Schulterror in Oberſchleſien. Wieder eine deutſche Minderheitsſchule geſchloſſen. f i F Kattowitz, 14. September. „Die Eltern von 32 deutſchen Kindern in Koſchen⸗ tin ſind in den Schulſtreik getreten, nachdem die Minderheitsſchule von der Wojwod⸗ ſchaft widerrechtlich geſchloſſen worden iſt. Bei Schließung der Schule wurde behauptet, daß die erfor⸗ derliche Anzahl von 40 Kindern nicht vorhanden ſei, ob⸗ wohl bereits 32 Kinder die Schule beſuchten und 10 weitere Kinder, die in dem Vorjahr zum Schulanterricht angemeldet worden waren, vom Unterricht aber un⸗ berechtigterweiſe fern gehalten wurden. Inzwiſchen iſt die Zahl der Anmeldungen für die Minderheitsſchule auf 51 geſtiegen. Da die Eltern mit ihren Kindern bei Schulbeginn, als ſie die Kinder zur Schule führten an die polniſche Schule verwieſen wurden, weigerten ſie ſich dies zu tun und traten in den Schulſtreik. Die ſtrei⸗ kenden Eltern haben bereits Strafbefehle erhalten und hiergegen Einſpruch erhoben. Sollte die Wojwod⸗ chaft nicht einſchreiten, ſo ſind die Eltern entſchloſſen, eim Völkerbund Einſpruc in zulegen. Die Trümmer der„Old Glory“. Drei Behälter mit großen Benzinmengen geborgen. 5 O Newyork, 14. September. A3 bei Funkſprüche des Dampfers„Kyle“ geben nähere Einzelheiten über die von dem Dampfer gefundenen Ueber⸗ reſte der„Old Glory“ wieder. Es handelt ſich vor allem um 34 Fußflügelreſte mit drei Benzinbehäl⸗ tern kleineren Drahthebel und Röhrenreſten. Die Behälter ſind wahrſcheinlich infolge des ſtarken Anpralles auf das Waſſer gewaltſam losgeriſſen wor⸗ den und mit der Mannſchaft untergegangen. Der Dampfer„Kyle“ ſetzt trotzdem ſeine Suche weiter fort weil er einmal noch andere Flugzeugteile zu finden hofft, andererſeits noch mit der ſchwachen Möglich⸗ keit rechnet, die Mannſchaft im Rettungsboot zu finden. Bei dem hohen Seegang der letzten Zeit kann jedoch kaum damit gerechnet werden, daß ſich das Ret⸗ tungsboot hat über Waſſer halten können. Aus dem In- und Auslande. Deutſch⸗ſpaniſche Luſtverkehrsverhandlungen. Berlin, 14. September. Zur Zeit finden in San 3 Sebaſtian Verhandlungen über den Abſchluß eines deutſch⸗ ſpaniſchen Luftverkehrsablommen ſtatt, die deutſcherſeits pom Geheimrat Fiſch und Miniſterialrat Wegerdt vom Reichs verkehrsminiſterium ge ührt werden. Es handelt ſich um die Einrichtung eines ſtändigen Verkehrs Deutſchlands und Spanien mit der Möglichkeit von Zwiſchenlandungen in Marſeille. In entſprechenden deutſch⸗franzöſiſchen Ab⸗ 8 1 5 iſt dieſer Verkehrsweg bereits vorgeſehen. Die Herſtellung einer Luftverkehrsſtrecke Deutſchland—Spa⸗ nien dürfte auch für das Projekt Deutſchland—Sevillia— Buenos Aires nicht ohne Intereſſe ſein. f a ebenfalls zum Tode verurteiilt. — Nardini doch Opfer eines politiſchen Attentars. Paris, 14. September. Wie zu der Ermordung des italieniſchen Vizelonſuls in Paris verlautet, verdichtet ſich der Verdacht, daß der Mörder nicht aus perſönlichen, ſondern aus politiſchen Motiven gehandelt hat. Die italie⸗ niſche Polizei übermittelte den franzöſiſchen Polizeibehör⸗ den Auskünfte, nach denen der Mörder zahlreiche Bezie⸗ onen zu auswärtigen Kommuniſten unterhalten haben Litauen im Zeichen des Standgerichtes. Berlin, 14. Sept. Im Zuſammenhang mit dem Putſchverſuch in Tauroggen wurde dort ein Standgericht eingeſetzt, das in ſeiner erſten Sitzung ſechs an dem Staats⸗ ltreich beteiligte Studenten zum Tode verurteilte. Das Urteil wurde bereits vollzogen. In einer weiteren Sitzung wurden fünf am Aufruhr beteiligte Perſonen 5 ö je Verhinderung der Vollſtreckung iſt bei den gegenwärtigen politiſchen Ver⸗ hältniſſen kaum zu erwarten. Taifunkataſtrophe in Japan.— Aeber 1000 Tote. Wie aus Tokio berachtet wird, ſind durch rieſige Fluten in Kyuſhu ſchwere Aeberſchwemmungen verurſacht worden, wobei Tauſende von Perſonen ertranken. Die Verbindungen ſind vollſtändig unter⸗ brochen und man befürchtet, daß die niedriger gelegenen Teile der Inſel vollkommen weggeriſſen werden könnten. Die Boote an der Küſte wurden durch die Fluten in die Stadt getrieben. Hunderte von Fiſcherbooten ſind ver⸗ loren. Die Kataſtrophe wird auf ein Meeresbeben einige Meilen von der Küſte entfernt zurückgeführt. Na⸗ gaſaki und einige andere Städte wurden von einem ſchweren Taifun heimgeſucht. Zahlreiche Häuſer ſind zuſammengebrochen und die telefoniſchen Verbindungen ſind unterbrochen.. 5 Nach den letzten Berichten aus den verſchiedenſten Teilen Japans iſt der angerichtete Schaden außerordentlich groß. In Kyuſiu wird die Zahl der Toten z wiſchen 1000 und 1150 angegeben. Die Stadt Kojima ſowie die Städte Nakamura und Nagawaki wurden am ſchwer⸗ ſten von dem Unwetter betroffen. Die drei Städte und ein zwei Meilen Meilen dahinter liegendes Gebiet wurden pollſtändig überſchvemmt. In Kojima wurden 2000 Häuſer zerſtört. In Nakumura etwa eine gleiche Anzahl und in Nakajima etwa 500. Der Taifun brach etwa um 10 Uhr morgens aus und dauerte ununterbro⸗ chen bis halb 12 Uhr mittags. Im Innern des Landes ſind die Flüſſe über ihre Ufer getreten und haben große Teile der Reisernte vernichtet. In Omuta ſtehen 5000 Häuſer unter Waſſer und 115 000 Perſonen ſind obdachlos geworden. Nagaſaki hat unter ſchweren Stürmen gelitten, iſt aber von den ſchlimmſten Ausbrü⸗ chen des Taifun verſchont geblieben. Auch in Kumanote haben, wie man befürchtet, nur wenig der zahlreichen Schiffe und Strandboote ſich vor dem Sturm retten können. 5 Unwetter in Mexiko. London, 14. Sept. Bei Ueberflutungen durch Stürme an der mexikaniſchen Küſte wurden zahlreiche Perſonen getötet. Hunderte ſind verletzt, tauſende ſind obdachlos geworden. Wegen der vollſtändigen Unter⸗ brechung der Verbindungen treffen die Nachrichten nur mit großer Verſpätung ſehr ſpärlich ein. Beſonders ſchwer ſind die Zerſtörungen am Golf von Tehuantepec im Staate Oaxaca bis nach Guyamas in Staate Sonora. Sie erſtrecken ſich auf ein Gebiet von mehr als 1000 Meilen Länge. Der Verluſt an Menſchenleben iſt beſonders ſchwer in Salina Cru. ü Schweres Straßenbahnunglück in Newyork. Newyork, 14. Sept. In dem Newyorker Vorort Weehawken fuhr ein vollbeſetzter Straßenbahnwagen bei geöffneter Schranke auf die Eiſenbahngeleiſe. Ein Gü⸗ terzug brauſte heran. Der Führer der Straßenbahn, der ſeine Geiſtesgegenwart verloren hatte, ließ den Wa⸗ gen mitten auf den Schienen ſtehen und der Zug raſte in die Straßenbahn hinein. Aus den Trümmern des Stra⸗ ßenbahnwagens wurden zwei Tote und 32 Verletzte, dar⸗ unter mehrere mit lebensgefährlichen Wunden, geborgen. Schweres Autobusunglück im Rheinland. Trier, 14. September. An der Prüm weſtlich von Bitburg ſtürzte ein Autobus infolge Verſagens der Breſſſe in einen Graben und überſchlug ſich. Ein Inſaſſe war 71885 t Perſonen wurden ſchwer und vierzehn ken? Leleßt. 5 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Exploſion in der Gießerei.) In der Gießerei⸗Abteilung der Firma Heinrich Lanz explo⸗ dierte ein Kompreſſor, wodurch das Dach des Gebäudes zerſtört und eine Wand des Waſchraumes eingedrückt wurde. Von den Arbeitern, die ſich gerade in dem Am⸗ kleideraum beim Umziehen zur Arbeit befanden, erlitt ein Arbeiter durch den Druck der Exploſion und durch das Umſtürzen der Backſteinmauer einen Unterſchenkelbruch un mußte in das Lanzkrankenhaus gebracht werden. Die a deren Arbeiter kamen mit dem Schrecken davon. Heidelberg. Unterſchlagung.) Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich der 27jährige Friedrich Stein⸗ mann in Wiesloch wegen Unterſchlagung zu verantwor⸗ ten. Er hatte 1925 als Führer der Geſchäfte der Bäckerei⸗ einkaufsgenoſſenſchaft bis zum Dezember 1926 rund 10 000 Mark mit Freunden und Freundinnen verjubelt und das Geld der Genoſſenſchaft entnommen. Dabei hatte er ſicd auf ſeinen Vater verlaſſen, der dann auch die 10000 Mar erſetzte. Der Angeklagte wurde zu drei Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. 5 Oberſchopfheim, Amt Lahr.(Unglaubliche R. eit.) Ein Zwiſchenfall bei unſeren Gemeindewahlen i opember v. Is. fand vor dem Amtsgerichte Lahr ein gerichtliches Nachſpiel. Am Abend vor der Wahl be⸗ ſen in der Wirtſchaft„Zur Krone“. Den Heimweg fanden fand ſich ein hieſiger Fabrikant mit ſeinen Parteigenoſ⸗ 5 durch eine Anzahl politiſcher Gegner verſperrt. Der abrikant verſuchte gegen drei Uhr morgens nach Hauſe zu gehen, da er während der Wahlagitation faſt immer abweſend war und auch ſonſt niemand beleidigte. wurde aber ſofort überfallen und mit Bengeln und Latten derart verſchlagen, daß er bewußtlos zuſammenbrach. Einer der Täter ſchüttelte nach kurzer Zeit den Ueberfallene als er kein Lebenszeichen mehr von ſich gab, bis er zu ſi kam. Kaum aufgeſtanden, wurde der Arme jedoch wiede um niedergeſchlagen. Angeklagt waren nun wegen dieſ unglaublichen Roheit ein 20 jähriger lediger Maurer, e 22jähriger lediger Landwirt und ein 35jähriger verheir teter Forſtwart. Erſt nach Ueberführung durch die Zeu⸗ gen gaben die zwei Erſtgenannten die Tat zu, der Forſt⸗ wart beſtritt jedoch ſeine Beteiligung und erzielte au einen Freiſpruch. Die zwei fanden milde Richter. Der Maurer erhielt 4 Monate, der Landwirt 3 Monate G fänanis und die Koſten. 3 Mühlburg bei Karlsruhe.(Schwerer Unfall a Kettenkaruſſel.) Als ein 16 Jahre alter Schneide lehrling von hier auf dem Feſtplatz das dort aufgeſtell Kettenkaruſſel verlaſſen wollte, erhielt er von einem Ketten feſtgemachten Sitz einen Schlag an die linke Kopf⸗ ſeite, wobei er eine Gehirnerſchütterung erlitt und mittelſt 5 nach dem Krankenhaus verbracht werden mußte. Hambrücken bei Bruchſal.(Bluttger Bruder⸗ ſtreit.) Im Gaſthaus zur Krone entſtand zwiſchen zwei Brüdern ein Streit, der auf der Straße ſeine Fortſetzung fand. Jeder der Brüder hatte eine Anzahl verbündeter Kameraden hinter ſich. Bald hatte ſich ein regelrechtes Ge⸗ fecht entwickelt. Stock und Farrenſchwanzhiebe hagelten nur ſo herunter, und nachdem die Stöcke in Trümmer gegangen waren, griff man zu anderen Werkzeugen, w Hopfenſtangen, Schaufeln und Miſtgabeln. Zwiſchendre fielen drei Schüſſe, die aher niemand verletzten. Die Ort polizei war machtlos. Erſt als beide Parteien ſich grün lich ausgetobt und die Köpfe blutig gehauen hatten, räun ten ſie das Schlachtfeld, das eine große Menſchenmen umſäumt hatte. a ö 2 0 5(Von der Straßenbahn erfaßt Beim Vorort Haslach ſetzte ſich ein offenbar angetrunken Mann auf das Geleiſe der Straßenbahn. Der Führ eines von der Stadt kommenden Straßenbahnwagens ve mochte, trotzdem er die Bremſen mit aller Kraft anzo den Wagen nicht mehr rechtzeitig zum Stehen zu bringe Der am Boden Kauernde, ein verwitweter Maurer au St. Georgen, wurde von dem Wagen erfaßt und ein Stü weit vorwärts geſchoben. Er erlitt einen Backenbruch un ſchwere innere Verletzungen, an welchen er zwei Stund ſpäter in der chirurgiſchen Klinik ſtarb. Hürrlingen bei Waldshut.(Tödlich vom Aut überfahren.) Der im Porphyrwerk Detzeln beſchäftig 26jährige Oskar Bühler ſtürzte unterhalb Birkenfeld von einem Laſtauto und wurde vom Hinterrad überfahre An den ſchweren Verletzungen iſt er im Krankenhaus Wa ul g o ben. 2— Rome von Erich Ebensfeis 5„Wie kannſt du denken, daß ich dich allein laſſen werde jetzt! Mit— ihm—“ i ö Sie nickt traurig, als habe ſie verſtanden, was er ſich ſcheut, auszuſprechen. „Es muß ſein, Fred. So oder ſo, ich fürchte mich nicht, mit ihm allein zu bleiben Dein Platz aber iſt bei deiner Mutter, Pflicht und Liebe rufen dich an ihre Seite, denn bedenke: Auch für ſie war dieſe Stunde eine ſchwere!“ And als er trotzdem zögert, fügt ſie beinahe ſtreng hin⸗ zu:„Geh, Fred! 50 e e Aber trotz des Jammers, der ſie umgibt, iſt ein wunder⸗ 3 Leuchten in ihren Augen, das ihm wie helles Licht ns Herz ſtrahlt. mein Sonnenſchein—“ murmelt er bewegt. und da er nicht wagt, ſie angeſichts des ſtillen Mannes der mit wächſernem Geſicht neben ihnen liegt, zu küſſen, preßt er nur ſtumm ſeine Lippen auf ihre Hand und geht. e Frau Alma Biegler ſetzt ſich in threm kleinen Laden, wo es um dieſe frühe Nachmittagsſtunde ſelten Kun den gibt, gerade behaglich zurecht, um ihren Kaffee zu trinken, als 85 58 geöffnet wird und ein Knabe eintritt. ind Sie die Frau Biegler?“ 8 „Ie Ind 552 u Biegler fragt er „Ich bin der Laufburſche vom Kaufmann Setzer drau⸗ ßen an der Linie And da ich gerade nach der Stadt mußte, ab mir die alte Marie aus der Sauſenweinſchen Gärtnerei . für Sie mit. Bezahlt bin ich ſchon. Guten Ehe Alma Biegler noch etwas ſagen kann, iſt er ſchon wieder zur Ladentür hinaus Sie betrachtet den Brief mißtrauiſch. Es iſt Glorias Schrift Was kaun Floria wollen? Dann öffnet ſie ent⸗ ſchloſſen den umſchlag f Der Brief enthält nur wenige Zeilen. 5 8„Liebe Tante! Mein armer Vater erlitt einen Schlaganfall, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Bitte, komm ſo bald als möglich. Gloria“ Einen Augenblick lang überkommt es Frau Biegler wie weiche Rührung Sauſenwein war ihr Bruder. der einzige noch lebende Verwandte. Nun ſtehi ſie ganz allein auf Erden— a Dann aber überwiegen ſchmerzliche Beſtürzung. Chriſtian tot! Da muß ſie freilich gleich hinaus, um ihr het al zu wahren. in ſchließt ſie den Laden und prakliſche Gedanken ihre ährt mit der St enbahn hinaus in die Gärtnerei. Weinend em] gt ſie die alte Marte in der Küche, Gloria ſitzt bleich und tränenlos im Zimmer neben der Leiche und nickt il nur ſtumm mit zuckenden Lippen zu. Frau Biegler h ſich nicht lange bei dem toten Bruder auf, Leiſe geht ſie von Schrank zu Schrank, zieht überall die Schl ö el ab und verläßt dann das Sterbezimmer, um ſich draußen von Marie erzählen zu laſſen, wie all das ge⸗ kommen iſt. f Die Magd, die über zwanzig Jahre im Haus iſt und den Toten aufrichtig betrauert, kut es, von häufigem Schluch⸗ zen unterbrochen, ſoweit ſie es ſelbſt weiß. Sie hat nur geſehen, daß zwei Damen gekommen ſind, bon denen die ältere, Frau Stadträtin Lott, der der Beſitz Atzt gehört, Herrn Sauſenwein zu ſich hinausgerufen hat. Marie hörte wie ſie ihm herriſch ankündigte, daß er W 1 derruflich im September zu räumen habe. Dann mußte ſie ſelbſt in den Stall hinaus, um die Ziege zu melken. Von dort holte ſie Gloria dann, damit ſie raſch zum Kaufmann Setzer laufe, um nach dem Arzt zu telephonieren. Wie dieſer ſpäter feſtſtellte, war Herr Sauſenwein Mee als man ihn ins Haus hineintrug, tot geweſen. Mehr wußte Marie nicht— oder wollte es wenigſtens nicht ſagen. Frau Biegler fragt, ob Marie nicht wiſſe, wo Herr Sauſenwein ſein Teſtament aufbewahrt habe? Gemacht würde er ja wohl eines haben, denn er ſprach erſt vor kurzem ausdrücklich die Abſicht dazu ihr gegenüber aus. 155 e Maad weiß nichts darüber. „Um ſolche Dinge hab' ich mich nie bekümmert,“ ſagt ſie kurz. i Alma Bieglers Hauptſorge iſt nun, das Teſtament finden. Unermüdlich ſucht ſie danach in allen Schränken und Laden, ſogar in den Kleidertaſchen des Toten, abe nirgends iſt eine Spur davon zu entdecken. 5 5 Sie kommt endlich zu der Ueberzeugung. daß keines d iſt, weil Chriſtian es ſeiner Gewohnheit gemäß auf d lange Bank geſchoben hat, ſeinen letzten Willen niederz ſchreiben, obwohl er es ihr beim letzten Beſuch ſo beſtimm verſprochen hat! Angeſichts dieſer Tatſache verſinkt Frau Biegler in gri belndes Nachdenken, denn ihre Lage wird dadurch voll verändert Hat Chriſtian die Abfaſſung eines letzten Willens nu aus Nachläſſigkeit 5 il er ſeit jeher eine Ab neigung gegen Schreiben beſaß? Oder wollte er ſie die Schweſter, nur um ihr gutes Recht betrügen, indem e hoffte, ſie werde trotzdem ihr Verſprechen, zu ſchweige halten? Denn dann galt Gloria vor dem Geſetz als Tochter un alleinige Erbin. Sie war auf den Namen Sauſenwein g tauft, und niemand wußte es anders, als daß ſie ſein⸗ Tochter war. Aber in dieſer Hoffnung ſollte ſich der gute Chriſtian täuſcht haben! Keine Sekunde 190 kam ihr der Gedan zu ſchweigen. damit Gloria das Geld einſackte! Im Gegenteil. Laut und deutlich mußte nun di Wahrheit offenbar werden, dann war Gloria von jede Erbrecht ausgeſchaltet, und Alma Biegler kam als leiblich Schweſter allein für den geſamten Nachlaß in Betracht. Einmal darüber mit ſich ins Reine gekommen, trit 1 Biegler nun ganz anders auf im Haus. Sie allei eſtimmt und ordnet an, was zu geſchehen hat. Behn ſich telephoniſch mit der Beſtattungsgeſellſchaft, den Behörden und dem Nachlaßverwalter in Verbindung, Sie verhandelt ſelbſtändig hinter verſchloſſenen Türen mit einem Konkurrenten Sauſenweins, dem Gärtner Albrich der auf die ſich in Fachkreiſen raſch verbreitete Nachrich vom Tode Sauſenweins gekommen war, um ſich als Käufe für die Gärtnerei anzubieten— 3 (Fortſetzung folg'). Mudau.(Dreifacher Einbruch.) In der Nach wurde an drei verſchiedenen Stellen eingebrochen. In einen Fahrrad handlung entwendeten die Einbrecher 6 neue Fahr- radmäntel. In einem andern Haus wurde ein größeren Geldbetrag entwendet. In einem Garten wurden fünf Her⸗ renhemden geſtohlen. Leider fehlt von den Tätern bi⸗ jetzt jede Spur. Altfeld.(Beim Zwetſchgeneſſen erſtickt.) Wie vorſichtig Eltern ſein müſſen, wenn ſie ihren Kindern Obſt geben, zeigt ein Unfall, der ſich hier zugetragen hat. Das vierjährige Töchterchen des Landwirts Pfennig hatte beim Zwetſchgeneſſen einen Stein geſchluckt und iſt in⸗ folge Erſtickung unter gräßlichen Schmerzen geſtorben. Kehl.(Paßfälſchung.) Der aus Berlin wegen umfangreicher Wertpapierfälſchungen nach Frankreich ge⸗ flüchtete frühere Bankangeſtellte Richard Hoyer hatte ſich zum Paſſieren der Rheinbrücke eines gefälſchten Reiſe⸗ paſſes bedient. Die Strafkammer Straßburg i. E. ver⸗ urteilte ihn wegen dieſes Vergehens zu ſechs Monaten Gefängnis, nach deren Verbüßung ihn die deutſche Ge⸗ richtsbehörde an der Rheinbrücke in Empfang nehmen wird, da dieſelbe gegen ihn einen Haftbefehl erlaſſen hat. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Sechs Jahre Zuchthaus für 34 Einbrüche.) Der bereits mit dreieinhalb Jahren Zuchthaus vorbeſtrafte Zimmermann Karl Red⸗ ierſki hatte ſich wegen 34 Einbrüchen, die er haupt⸗ fachlich in Schulhäuſer verübte, zu verantworten. Seine „Beſuche“ galten den verſchiedenſten Schulhäuſern, ſo u. a. in Mannheim, Mainz, Höchſt, Wiesbaden, Darm⸗ ſtadt, Gießen, Hanau, Marburg, Friedberg uſw. In Friedberg verſuchte er einen Kaſſenſchrank mit Pulver aufzuſprengen, was glücklicherweiſe beim Verſuch blieb. In Aſchaffenburg drang er in das Gerichtsgebäude ein und ſtahl Wertpapiere, die dort als Mündelgelder auf⸗ bewahrt waren. Trotz der hohen Zahl der Einbrüche war die Beute ſehr gering. Das Gericht erkannte auf eine Strafe Zuchthausſtrafe von ſechs Jahren und fünf Jahren Ehrverluſt. 5 4 5 Frankfurt a. Mm,(Eine Geldbuße von 10000 Mark.) Hinter verſchloſſenen Türen verhan⸗ delte das Große Schöffengericht gegen einen Kaufmann, 8 r einer jungen Zeugin gegenüber öffentlich Aergernis erregt und es ſpäter unternommen hatte, fortgeſetzt durch Beamtenbeſtechung zu verhindern, daß gegen ihn weiter eingeſchritten wurde. Das Gericht verurteilte den Ange⸗ klagten zu drei Monaten Gefängnis, begnadigte ihn aber unter der Bedingung, d er eine Geldbuße von 10 000 9 zahlt, die ſeinen Ve rmögensverhältniſſen angepaßt Frankfurt a. M.(Mord und Selbſtmord.) s ein in der Alten Königſtraße wohnender Bankbeam⸗ ter in ſeine Wohnung kam, fand er ſeine Frau und ſein vierjähriges Töchterchen mit durchſchnittenen Kehlen tot vor. Man nimmt an, daß die Frau in geiſtiger Umnach⸗ tung ſich und ihr Kind entleibt hat. Mün hen.(Unterſchlagung von Steuergel⸗ dern.) Der Oberpoſtſekretär Franz Kofler, der beauf⸗ ragt war, die Steuerabzüge von den Beamten und Ange⸗ ſtellten der Kraftpoſthauptwerkſtätte Neuaubing zu kaſ⸗ ſieren und abzuführen, veruntreute etwa 34000 Mk. und verdeckte die Unterſchlaggungen dadurch, daß er das für die Kontrolle erforderliche Poſtaufgabebuch beſeitigte r wurde zur Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, ſowis zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Metz.(Zwei Soldaten erſchlagen einen Sergeanten.) In Begleitung von zwei Soldaten be⸗ gab ſich abends 10 Uhr ein Sergeant lalle drei Al⸗ gerier) von der Kaſerne in Queuleu auf Patrouille in ie Stadt. Unterwegs kam es zwiſchen ihnen zu Aus⸗ eimnanderſetzungen. Die Soldaten hieben wie beſeſſen auf den Sergeanten ein, bis dieſer beſinnungslos auf der Straße liegen blieb. Im Militärkrankenhaus in Plan⸗ jeres verſtarb der Sergeant. Die beiden Täter konnten aftet werden. 5 ö . Eiſenach.(Ein erdichteter Raubüberfall.) Vier hatte ſich, wie berichtet, der Arbeiter Schedler beim Stationsvorſtand mit der Angabe gemeldet, daß er auf der Strecke Meiningen—Eiſenach durch einen Unbekannten im Zuge überfallen und dann auf den Bahnkörper geworfen worden ſei. Wie ſich jetzt herausſtellt, ſind dieſe Angaben erlogen. Schedler hoffte, für die Verletzungen, die er ſich beim Abſpringen vom fahrenden Zuge zugezogen batte, von der Reichsbahn eine Entſchädiauna zu erlangen. Beim Barbier. Wer nicht in die Gefahren kommen will, als wild⸗ bärtiger und langhaariger Naturmenſch durch die Welt u laufen, der muß ab und zu mal einen Barbier auf⸗ ſuchen. Menſchen, die es recht eilig haben, tun das un⸗ eini ſtu von dieſer Welt iſt. 5 aller Erdenſchwere, von fächelnden Winden Jena.(Den Kollegen erfchoſſen.) Hier 15 wurde aus noch unaufgeklärter Urſache in der Nacht der Polizeioberwachtmeiſter Demmler auf dem Kaſernenhofe von einem in Zivil befindlichen Beamten der Schutz⸗ polizei durch einen Piſtolenſchuß in die Bruſt lebensge⸗ fährlich verwundet. Der Täter unternahm darauf einen Selbſtmordverſuch. Beide Beamte wurden in hoff⸗ nungsloſem Zuſtand nach der Klinik gebracht. Eſſen.(Drei Bergleute verſchüttat.) Auf der Grube Vereinigte Saelzer⸗Neuakt in Eſſen wurden dre Bergleute verſchüttet. Der eine konnte bereits als Leiche geborgen werden, nach den anderen Verſchütteten wird noch geſucht, auch ſie dürften nicht mehr lebend ge⸗ borgen werden können... Leipzig.(Wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verurteilt.) Nach nichtöffentliche Verhandlung verurteilte der Ferienſenat des Reichsge⸗ richtes wegen Verrates militäriſcher Geheimniſſe den Kaufmann Wilhelm Steeg, den Kaufmann Claret⸗Wies⸗ court und den Funker Hans Wolf aus Mainz zu je drei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Der Magazinverwalter Heinrich Müller erhielt wegen Beihilfe ein Jahr acht Monate Gefängnis und drei Jahren Ehroetluſt. Kolberg.(Brand in einem Getreideſilo. — 5000 Zentner Weizen unbrauchbar.) In dem 11 Stockwerk hohen Speicher des Landwirtſchaft⸗ lichen Ein⸗ und Verkaufsvereins in Anklam brach im 8. Stockwerk Feuer aus. Der Silo konnte nur dadurch ge⸗ rettet werden, daß von der Feuerwehr der ganze 8. Stod geſäuft wurde. Es ſind dadurch leider 5000 Zentner Wei⸗ zen 5 5 die menſchilche Ernährung unbrauchbar gemacht worden. —.—: 5 Kleine Chronik. * Einbruch in eine belgiſche Kathedrale. Einbrecher raubten aus der Kathedrale von Tournay drei wertvolle elfenbeinerne Figuren, von denen vor allem die eine, die Chriſtus am Kreuz darſtellt, großen Wert beſitzt. Auch 05 Schärpen und andere Ornatſtücke, die mit reichem old beſetzt ſind, fielen den Verbrechern in die Hände. Die meiſten Gegenſtände ſtammten aus dem 17. Jahrhundert. a Verwegener Einbruch in ein Steueramt bei Paris. In dem Städtchen Noiſy⸗le⸗Sec bei Paris haben Bandi⸗ ten den ſtählernen Schrank des dortigen Steueramts erbrochen und 125000 Franc geraubt. Sie waren in einem Auto vorgefahren und hatten ſeelenruhig vor den Augen der Vorübergehenden die Tür geöffnet. Nach ein⸗ ſtündiger Arbeit entfernten ſie ſich ebenſo ruhig. a Eine Granate im Hochofen explodiert. Wie aus Amiens gemeldet wird, explodierte in einer dortigen Gie⸗ ßerei, als man eine gewiſſe Menge Alteiſen in den Hoch⸗ ofen beförderte, eine Granate, die ſich zufällig unter dem Alteiſen befand. Durch die Exploſion wurde der Hochofen zerſtört und 11 Arbeiter verletzt, darunter zwei ſchwer. ai Schwerer Automobilunfall in Frankreich. Bei einem in der Nacht in der Nähe von Dieppe erfolgten Automobilunfall fand Lady Marling, die Frau des ehe⸗ maligen engliſchen Diplomaten und Vorſitzenden der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion für Schleswig⸗Holſtein, den Tod. Lebensgefährlich verletzt wurde die Frau des ehemaligen engliſchen Geſandten in Kopenhagen, Lady Cheetham. Lady Cheetham iſt die Tochter des früheren ruſſiſchen Botſchafters in Frankreich, Murawiw. A Vier Arbeiter durch Gaſe getötet. In einem Dorfe bei Turin wurden vier Landarbeiter beim Säubern einer ziemlich tiefen Ziſterne durch die darin befindliche Kohlenſäure getötet. Eine furchtbare Tat. In dem jugoſlawiſchen Dorfe Lacarak bei Mitropitza hat der 50 jährige Bauer Janko⸗ vitſch ſeinem erwachſenen Sohn, mit dem er in Anfriede lebte, den Bauch aufgeſchlitzt, die Bruſt aufgeſchnitten und das Herz aus dem Leibe geriſſen. Ak Rieſenbrand in Stambul. Durch eine Feuersbranſt wurden in Stambul 35 Sägemühlen und 88 Geſchäfte vernichtet. Insgeſamt wurden 400 Häuſer zerſtört. s a Fünf Tage und fünf Nächte Hilferufe im Kar⸗ wendelgebirge. An der 1000 Meter hohen Wand des Bettelwurfs im Karwendel befanden ſich verschiedene Per⸗ ſonen, die ſich perſtiegen haben und fünf Tage und fünf Nächte um Hilfe riefen. Es handelte ſich um zwei, viel⸗ leicht auch mehrere Perſonen, die ſich in der Mitte der Wand befanden. Die von zwanzig der beſten Kletterer aus Innsbruck und Hall zur Rettung der Verunglückten unternommenen Schritte waren bisher erfolglos. Es han⸗ delt ſich un⸗mei eltaft un Weiche deut che. PCFCCCCTCTCTCTCTCTCTCTCTVCTVTCTGTCTCGbbTbTbTbTGTbTGT(TbTbT'T'T'T'T'T'T(T(Tb'T(Tͤ'TbTT'T'Tb'T'WT'WTbͤͤvWTWTTTTTWWTTWWTWVWVTVWVbVWVWV'WVW+1W+vWvVWWWWWWÄWWWWÄ 85 Drachen. Bevor ſie in die Lüfte ſteigen, baſtelt ein liebe⸗ polker Drang die beflügelten Boten zurecht. Der eine liebt die Ausgeglichenheit, die geometriſche Einfachheit, die abgezirkelte Genauigkeit und erhebt das Rechteck zu ſeinem luftigen Repräſentanten. Der andere iſt mehr für efällige Eleganz in ſeiner Erſcheinung und ſchließt den oben Winkel des Flugkörpers mit einem Bogenbug ab. Ein dritter iſt mehr für leichtfaßliche Quadrat, für klare Rundung in den Formen und benutzt ein Schreib⸗ heft als Konſtruktionsvorlage. Denn jeder Menſch zeigt auch im Spiel das Geſtänge ſeiner Seele. Lange bevor ſſe in die Lüfte ſteigen, reitet die Phantaſie mit ihnen nach Avalun. Nach dem Avalun, in dem jeder Menſch ſeine zweite Heimat hat. Die beſſere Welt, die nicht Nach dem Lande nirgendwo, in dem jeder als unumſchränkter Herrſcher über unendliche Gefilde gebietet, die kein Verbot zu betreten hindert. Phan⸗ taſie heißt dieſes Wunderland, in dem die Wünſche wie bunt beklebte Drachen durch die Ozeane der Gedanken ſegeln, nur durch einen dünnen Faden mit dem Boden der gegebenen Tatſachen verbunden. Und wenn ſie dann zwiſchen den Welten ſchweben, ſcheinbar losgelöſt von ener Reine aber. Sonne umſchmeichelt und von wolkenloſer Reine über⸗ blaut, fielen 99 der Schnur ein verſtohlener Gruß zu dem Segler der Lüfte hinauf, wie ein Ruf nach Be⸗ freiung aus freudenleerer Fron, wie die Sehnſucht, die in den Träumen aufſteigt zu einem Paſſagierflug über die Steppen des Alltags nach der Oaſe: Es war einmal...“ und iſt nie Tatſache geworden. Wieder und noch ein ein Telegramm geht ab—. Denn es bleibt ja nie nur bei einem:„Wenn— doch— bloß— einmal——“ Der Drachen der Unzufriedenheit mit der zugeteilten Sruee iſt trotz aller Ausreißverſuche das, was dem rachen die tiefere Symbolik gibt: Mit freiem Kopf irgendwo verankert zu ſein. 8 nahmt. Wie aus Newyork gemeldet wird, iſt eine L z Für zwei Millionen Dollar Schnaps beſchlag⸗ 8 N adung Alkohol. die auf zwei Millionen Dollar geſchätzt wird, von den Zolljägern eines Rumjägerdampfers auf dem Delaware gekapert worden. Die Ladung war für Chicago beſtimmt, wo am Tage des Borkampfes zwiſchen Dempſey und Tunney eine nach vielen Zehnkauſenden zählende Menge erwartet wird. f W Ein Mord an einem amerikaniſchen Kriegsfreiwil⸗ ligen in Frankreich nach neun Jahren aufgeklärt. Das Verſchwinden eines amerikaniſchen Kriegsfreiwilligen im Juli 1918 hat jetzt eine ſenſationelle Aufklärung gefunden. Den Nachforſchungen der Angehörigen iſt es gelungen, feſtzuſtellen, daß der Amerikaner von ſeiner Quarkierwirtin im Gebiet von St. Die ermordet worden iſt. Die Tochter der Mörderin hat geſtanden, daß ſie dem Soldaten im trunkenen Zuſtand die Geldtaſche mit 500 Dollar aus der Rocktaſche herausgeſchnitten hätte, worauf dieſer von ihrer Mutter ermordet worden ſei. Der Leichnam ſei ver⸗ 5 ſcharrt worden. 8 a Muyſteriöſe Exploſionen in Chicago. Wie aus Chi⸗ cago gemeldet wird, ereigneten ſich im ſüdlichen Teile der Stadt drei Exploſionen, durch die mehrere Häuſer zer⸗ ſtört wurden. Drei Perſonen wurden getötet, zwei ſchwer verletzt. Die Urſache der Expo ionen wird geheimgehalten. „ K 50 000 Dollar, dem Papſte vermacht. Der in Milwaukee verſtorbene Brauereibeſitzer Ernſt Miller hat in ſeinem Teſtament dem Papſt eine Summe von 50 000 Dollars vermacht. Die Behörden haben den Vatikan aufgefordert, die Erbſchaftsſteuer in Höhe von 5990 Dol⸗ lars zu zahlen. 5 ö a Ein polniſcher General zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Kriegsgericht verurteilte den polniſchen General Zymierſki in dem beendigten Korruptionsprozeß zu fünf Jahren Zuchthaus und Ausſtoßung aus dem Heere. In der Urteilsbegründung wird feſtgeſtellt, daß der polniſche Staat durch die Machinationen des Ver⸗ urteilten rund 750 000 Zloty Schaden erlitten hat. 5 Ein Auto ſtürrzt in die Niagara⸗Fälle. Ein furcht⸗ bares Automobilunglück ereignete ſich in Amerika. Auto, mit vier Perſonen beſetzt, Vater, Mutter und zwei Kinder, ſtürzte in die Niagara⸗Fälle und wurde von den gewaltigen Waſſermaſſen bis zur Unkenntlichkeit zertrüm⸗ mert. Das Auto wurde von einem in raſender Fahrt be⸗ findlichen Kraftwagen überholt und zur Seite gedrängt. Fahrer, die den Vorgang beobachteten, nahmen ſofort die Verfolgung des zu ſchnell gefahrenen Autos auf und es gelang, das Auto zu ſtellen. Es handelte ſich um einen Alkoholſchmuggler, denn das Innere des Wagens war ganz mit Whiſky ausgefüllt. a S 0 Lokales und Allgemeines. a Seckenheim, 15. September. 5 Der Reckardamm iſt beim heutigen Mannheimer Pferderennen, in deſſen Mittelpunkt drei Herrenreiten ſtehen, freigegeben. Da das Programm viel intereſſanten Sport bietet, darf mit ſtarkem Beſuch gerechnet werden. 1 „ Aenderungen in der Sozialverſicherung.— Bei⸗ träge der Hausgehilfen zur Arbeitsloſenverſicherung. Der J. Oktober 1927 bringt mancherlei Aenderungen in der Krankenverſicherung mit ſich. Durch ein neues Geſetz if vor allem die ſogenannte„Verſicherungsgrenze“ erhöht worden. Bis jetzt gehören Angeſtellte zur Krankenkaſſe nur dann, wenn ſie weniger als 2700 Mark im Jahre verdienen. Vom 1. Oktober 1927 ab iſt dieſe Grenze auf 3600 Mark heraufgeſetzt. Alle Angeſtellten, die we⸗ niger als 3600 Mark im Jahre erhalten, müſſen von dieſem Tage ab wieder zur Krankenkaſſe gemeldet wer⸗ den, auch wenn ſie bisher nicht in der Kaſſe waren. Eine zweite ſehr weſentliche Aenderung tritt durch die neue Arbeitsloſenverſicherung ein, die ebenfalls am 1. Oktober 1927 in Kraft tritt. Bisher brauchten Haus⸗ gehilfen keine Beiträge zur Erwerb loſenfürſorge zahlen, wenn ſie oder ihre Arbeitgeber einen Antrag an die Kran⸗ kenkaſſe ſtellten, daß ſie von den Beiträgen befreit zu werden wünſchten. Das hört nun am 1. Oktober 1927 auf. Von dieſem Tag ab müſſen alle Hausgehilfen Bei⸗ träge zur Arbeitsloſenverſicherung entrichten. Dafür kön⸗ nen ſie aber natürlich auch Leiſtungen von der Arbeits. loſenverſicherung beanſpruchen, wenn ſie arbeitslos werden.. . Söchſtbezugsdauer in der Erwerbsloſenfürſorge. An⸗ geſichts der günſtigen Entwicklung des Arbeitsmarktes hat der Reichsarbeitsminiſter die allgemeine Höchſtbezugs⸗ dauer in der Erwerbsloſenfürſorge mit Wirkung vom 12. September 1927 ab grundſätzlich auf das regelmäßige Maß von 28 Wochen feſtgeſetzt. Bis zu 39 Wochen 3 die Unterſtützung nur noch in folgenden Berufen gewähr werden: Gärtnerei, Metallverarbeitung und Induſtrie dern Maſchinen, Lederinduſtrie, Holz⸗ und Schnitzſto werbe, Bekleidungsgewerbe⸗Angeſtellte. Die Seng ört⸗ ee det n ee 1 Härten die un⸗ erſtützungsdauer im Einzelfalle bis zu 13 Woche 5 verlängern, bleibt unberührt. i 1 — Die Neueinteilung der Landesarbeitsämter. Bei der Abgrenzung der Landesarbeitsämter ergibt ſich für den Bezirk Freiſtaat Baden, Württemberg, Regierungs⸗ bezirk Pfalz und Sigmaringen folgendes Bild: Flächen⸗ röße. 41 224 qkm. Einwohnerzahl am 16. Jun 1925: 5 896 292(9,4 Prozent). Arbeitsloſenverſicherungspflichtige: 4.540000(9,4 Prozent). Unter dem Stichtag des 15. Auguſt 1927 in Erwerbsloſenfürſorge 26 657. Kriſenfür⸗ fund 12 991, zuſammen 39 648(6,9 Prozent). Höchſt⸗ tand der Hauptunterſtützungsempfanger am 15. Februar 1926: 177 608. Arbeitsvermittlung im Jahre 1926: 371 692(7,1 Prozent). 8 Wetterbericht vom 15. September. Der weſtlich Schottlands gelegene neue Wirbel hal ich zur Nordſee verlagert und iſt als Ranowirbel mit em nordweſtlichen Tiefdruckgebiet in Verbindung getreten. Ein langgeſtreckter Ausläufer liegt über Irland und Süd⸗ England. Der Ausläufer über der Biskaja hat keine Fortſchritte gemacht. Das Aufheiterungsgebiet umfaßt mit ſeiner Vorderſeite noch Teile von Mittel⸗ und Süd⸗ Frankreich und wird bis zu uns gelangen. Da en Englands eine neue Verbindung des Eismeerhochs mil dem Azorenhoch erfolgt iſt, wird die ozeaniſche War luftzufuhr aus den Subtropen nach Europa vorderhand wieder abgeriegelt und ſo der Eintritt warmer Witterung bei uns verzögert. 9 5 ö Vorausſichtliche Witterung bis Frei tag: Wechſelnd wolkig, zunächſt noch meiſt trocken, Tem peraturen noch unverändert. 8 Ein aber keineswegs der Fall. Der Bleiſtif Vermiſchtes. ö X Wieviel wir Fleiſch eſſen. Der letztjährige Fleiſch⸗ verbrauch bleibt hinter dem vom Jahre 1913 noch um etwa 3,5 Kilogramm pro Kopf zurück. Im erſten Viectel⸗ jahr 1927 war der durchſchnittliche Geſamtverbrauch kro Kopf der Bevölkerung 12,89 Kilogramm gegenüber 12,82 im gleichen Vierteljahr 1913. Im erſten Vierteljahr 1927 ſind insgeſamt 3 940 010 Schweine geſchlachtet worden. Während gegenüber der Vorkriegszeit noch eine Differenz von rund 650 000 Stück beſtand, iſt dieſe im erſten Vier⸗ teljahr 1927 gegen 1913 auf 70 000 Stück zurückgegangen. Allerdings darf nicht verkannt werden, daß die ſtändig 8 Schweinepreiſe die Schweineſchlachtungen über as normale Maß hinaus geſteigert haben. Bei den Schlachtungen von Kälbern iſt im erſten Vierteljahr 1927 der Vorkriegszuſtand überſchritten worden. Der Anteil der Einfuhr an der Fleiſchverſorgung Deutſchlands, der von 15 Prozent im Jahre 1924 auf 12,16 Prozent im Jahre 1926 zurückgegangen war, iſt auch weiterhin geſan⸗ ken. Somit ergibt ſich hieraus, daß die deutſche Landwirt⸗ chaft durchaus in der Lage iſt, den deutſchen Fleiſchber⸗ rauch aus eigenen Kräften zu decken. Was iſt Kokain? Das Kokain iſt in den letzten Jahren nach dem Kriege ein nur leider allzu beliebtes Rauſchgift geworden. Immer wieder kann man leſen, daß die Polizei Kokainiſten und Kokainhändler feſtge⸗ nommen hat. Urſprünglich kannte man das Kokain nur als ſchmerzſtillendes Mittel für gewiſſe Operationen. Es wird aus den Blättern der Kokapflanze in Peru gewonnen. „ JZ3wanzigtauſend Pinſelſtriche. Die Tätigkeil eine⸗ Kunſtmalers wird von der Allgemeinheit durchaus nicht immer als eine beſonders ſchwere Arbeit angeſehen. And doch vollbringt ſolch ein Künſtler eine achtungswerte Ar beitsleiſtung. Ein engliſcher Lord, der ſich von einem Kunſtmaler porträtieren ließ, machte ſich einmal das Ver⸗ gnügen, die Zahl der Pinſelſtriche zu zählen, aus denen ſich das Bild aufbaute. Er fand dabei, daß es gegen zwanzigtauſend Striche waren, die der Künſtler auf der Leinwand ausgeführt hatte. Der Mberglaube vom Farnſamen. Farnſamen ſoll einen beſonderen Schutz denjenigen verleihen, die viel 5 91 fahren haben. Automobiliſten ſollten ſich das merken. ach dem Volksglauben ſoll man ſich durch Farnſamen auch unſichtbar und furchthar ſtark machen konnen, Auch hilft er Schätze finden. Man mag es einmal probieren. Woher kommt das Wort„Elektrotechnik.“ Die techniſchen Errungenſcha ten der letzten hundert Jahre ha⸗ en auch unſere Sprache um zahlreiche neue Worte ke⸗ reichert. Die Techniker und Erfinder ſelber haben dazu viel beigetragen. So wurde das Wort„Elektrotechnik“ beiſpielsweiſe 18/9 von Werner von Siemens gepaägt. Wie alt iſt der Bleistift? Viele Leute halten den Bleiſtift, der uns ein unentbehrliches Schreibgerät ge⸗ worden iſt, für eine Errungenſchaft unſerer Zeit. Das iſt aber keines 1 t, wenn auch nicht in ſeiner jetzigen Form, iſt ſehr alt. Schon im 12. Jahr⸗ hundert waren Bleiſtifte in Gebrauch. i f Mas iſt Bruyereholz? Viele Tabakraucher be⸗ vorzugen Pfeifen aus Bruyereholz, weil dieſes Material 8 leon dauerhaft iſt und der Tabak daraus auch ſehr gut meckt. Sie werden aber nicht wiſſen, daß dieſes Holz on einem Heidekraut ſtammt, daß man hauptſächlich in ſtarker Verbreitung in den Pyrinäen findet. Preußiſch⸗Gübddeutſche Klaſſenlotterſe. 23. Tag der 5. Klaſſe vom 12. September. Nachmittags⸗Ziehung. 8 6 Gewinne zu 3000 Nm. 8391, 84093, 176 976. 10 Gewinne zu 2000 Rm. 98 306, 135 018, 249 343, 252 214, 323 744. 5 s i 26 Gewinne zu 1000 Rm. 74 433, 133 858, 172 662, 181 038, 251219, 277 687, 283 092, 286 232, 288 971, 298 118, 323 020, 338 511, 346 037. g Ferner 74 Gewinne zu 500 Rm. und 178 Gewinne zu 300 Rm. e 24. Tag der 5. Klaſſe vom 13. September. ö Vormittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 50000 Rm. 140 548. 2 Gewinne zu 5000 Rm. 231 958. 10 Gewinne zu 3000 Rm. 129 935, 179 583, 227098, 255 835, 261 939. 14 Gewinne zu 2000 Rm. 208 661, 240 220, 257 863, 272 625, 291 765, 308 546, 320 077. 26 Gewinne zu 1000 Rm. 14193, 180 799, 180 857, 203 219, 224 322, 235 570, 264 511, 267 020, 2742165, 276 238, 291 388, 300 704, 328 286. Ferner 50 Gewinne zu 500 Rm. und 184 Gewinne zu 300 Rm. Von jeher iſt Mannheim die Stätte der großen Herrenreiter⸗Meetings geweſen und mit Freude erinnert ſich gewiß jeder Sportsmann an die großen Entſcheidun⸗ gen, wo die beſten und unvergeßlichen. Größen des deut⸗ ſchen Sports ſich hier trafen. So hat ſich auch jetzt wieder der Mannheimer Rennverein zur Pflicht gemacht, den Herrenſport frotz aller widrigen Umſtände zu pflegen und für den heutigen Donnerstag in den Mittelpunkt ſeines Programms 3 Herrenreiten geſtellt. Als Hauptereignis wird der Preis von der Pfalz gelaufen, ein langes Jagd⸗ rennen, das wohl 7 beſte Steepler an den Start bringen dürfte. Auch die beiden anderen Herrenreiten verſprechen gute Felder. Das übrige, den Berufsreitern gewidmete Programm, bietet ein Rennen der Dreijährigen über Hür⸗ den an, ein Verkaufsrennen, ein Ausgleich und ein Alters⸗ gewichtsrennen, alles auf der Flachen. Anſere Vorausſagen. 1. Herzkönig— Beliſaire. 2. Theokrit— Diavolo. 3. Struga— Manon. 5 5 6 2 „ Kritiſcher Tag— Stall Trainer John. Ingo— Taugenichts. Donnerwetter— Centrifugal. 7. Excellenz— Farmerin. verlieren ſchwer den ihnen anhaftenden Fiſchgeru Winke und Natſchlage. Wie macht man Semmelklößchen? Mancher jungen Hausfrau geraten die als Beigabe zur Suppe, Gemüſe und Reis ſo beliebten Semmelklößchen nie ganz recht. Entweder werden ſie zu hart oder ſie zerfallen. Sie miß⸗ raten aber nie, wenn man Butter und Semmel genau zu gleichen Teilen nimmt, alſo beiſpielsweiſe immer 50 Gramm Butter und 50 Gramm Semmel. Durch dieſen kleinen Trick bekommt man immer ſchöne lockere Klöß⸗ chen. f * Wie ſchützt man friſches Fleiſch gegen Fliegen? Um friſches Fleiſch gegen Fliegen zu ſchützen, reibe man es mit Lorbeeröl ein. Die Wände des zur Aufbewahrung des Fleiſches dienenden Raumes, ſtreicht man mit Schlemmkreide an, der man Lorbeeröl zugeſetzt hat. Das Reinigen weißer Filzhüte. Um einen weißen Filzhut zu reinigen, reibe man ihn mit feinem Glaspapier ab. Flecke entfernt man durch Auflegen eines Breies von kohlenſaurem Magneſia und Benzin. „Die Behandlung von Fiſchbeſtecken. 2 5 un Geſchmack. Um dies zu verhindern, reibe man ſie nach dem Gebrauch mit einer Zitronenſchale ab. * Ein Nh umatismuzmittel. Ein ſicher und ſchnell wirkendes Mittel, um plötzlich auftretende Fälle von Rheu⸗ matismus zu lindern, ſind Umſchläge von eſſigſaurer Ton⸗ erde, die auf die ſchmerzende Stelle gemacht werden. * Wie hält man Zitronen friſch? Man kann Zitronen wochenlang friſch, wenn man ſie in klares Waſſer legt. Nur muß das Waſſer häufig gewechſelt werden. Geſchäftliche Mitteilungen. Badiſche Säuglings⸗Fürſorge⸗Lotterie. Der Badiſche Landesverband für Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge hat ſich in wenigen Jahren zu einer bedeutſamen Organiſation entwickelt, deſſen ſegensreiche Wirkſamkeit im ganzen Lande von größter Bedeutung wurde. Die Fürſorge für die Säuglinge und Kleinkinder iſt und bleibt auch weiterhin eine der wichtigſten Aufgaben für die Zukunft des deutſchen Volkes. Materielle, techniſche und kulturelle Entwicklung bleiben ſtehen, wenn die Volkskraft verſiegt. Der genannte Landes⸗ verband hat nicht nur vorzügliche Kinderheime, ſondern auch Schweſtern⸗ ſchulen, wo die Helferinnen ausgebildet werden, welche in zahlloſen Fällen die beſte und oft einzige Hilfe bringen, ſei es im entlegenſten 4 Dorfe des Schwarzwaldes, ſei es im letzten Winkel der Großſtadt. Um dieſes Werk zu erhalten, zu fördern, findet auch in dieſem Jahre mit Genehmigung des Badiſchen Winiſteriums des Innern eine Wohltätigkeits⸗Lotterie ſtatt, bei welcher hohe Gewinne verloſt werden. Die Loſe koſten nur 1.— RM. und ſind bei Lotterie⸗Unternehmer J. Stürmer, Mannheim, O 7, 11 und allen Losverkaufſtellen im badiſchen Lande zu haben. 5 Das Alter der Frankfurter Meſſen. Durch einige Zeitungen ging in dieſen Tagen die Rachricht, daß im Dezember dieſes Jahres 700 Jahre ſeit der Gründung der Frankfurter Meſſen verſtrichen ſind. Dieſe Meldung beruht auf einem Irrtum, denn die Frankfurter Meſſen ſind nicht 1227 gegründet worden, ſondern be⸗ ſtehen ſchon einige hundert Jahre länger. Im Jahre 1227 ſind nur beſtimmte wichtige neue Privilegien der Stadt Frankfurt als Veichs⸗ meſſeſtadt verliehen worden, der beſte Beweis dafür, daß die Meſſen damals ſchon ſo bedeutend geweſen ſein müſſen, daß ſie kaiſerlich privilegiert wurden. Die Frankfurter Meſſen ſind nicht„gegründet“ worden, ſie haben ſich zwangsläufig und mit Raturnotwendigkeit aus der geographiſchen Lage des alten Frankfurt und ſeiner Bedeutung 1 5 für Verkehr und Handel der alten Welt entwickelt. Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Afbſg Türforſchaf C. D. eonon. ½9 Ahr Mitglieder- Versammlung. Samstag, den 17. ds. Mts., abends 1 Vollzähliger Veſuch dringend nötig. Der Turnrat. zunehmen, dbu Ferchigunt m eetenbein ö 2. Heute Donnerstag Abend 5 Ahr Vollzähliges Erſcheinen erwartet Anſchließend um ½9 Uhr ſuche ich um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen D. O. Achtung! Alle diejenigen 111er, die gewillt ſind iodorfoßensſoior am 1. und 2. Oktober in Naſtatt teil⸗ werden gebeten, Nachtquartier in die im Lokal„Zum Hirſch“ aufliegende Liſte einzutragen. ſich zwecks Mehrere 111 er. Training. Der Vorſtand. Spieler- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung er⸗ Alleleruereinigung Seenbeim. im Schulhaus Zimmer 1 5 und Wohnungsangelegenheiten. Heute Donnerstag Abend 7—8 Ahr elül- U Hamearadet in großer Auswahl D von Mk. 90.— an mit Garantie, bei bequemer Teilzahlung Wochenrate von ME. A. an. Nähmaschinen„Junker 8 Ruh“ Südd. 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