Bezugspreis! Für den Monat September 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Aluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). ges. und Anzeigenblatt eckenheim und lingebung Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnah ne der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78430 Karlsruhe Neues in Kürze. 2b: Die Regierungsparteien haben ſich entſchloſſen, den Vorſchlag des Kanzlers, den Reichstagszuſammentritt für den 17. Oktober anzuſetzen, anzunehmen. Auch die Oppo⸗ ſition wird zuſtimmen. 28: Der belgiſche Antrag auf Wiederwählbarkeit in den Völkerbundsrat iſt abgelehnt worden. 2: Im iriſchen Freiſtaat fanden die Neuwahlen zum Parlament ſtatt. Der Wahlkampf war ſehr ruhig. lin beſchloſſen in längeren Beſprechungen die Erörterung des Scineſiſch⸗japaniſchen Mandſchureivertrages bis zum Eintritt der Ruhe zurückzuſtellen. N eee eee g See eee Das Veio der Vollberſanunlung. a Mit 19 Stimmen von 43 hat ſich die Vollver⸗ ſammlung des Völkerbundes gegen den belgiſchen An⸗ rag auf Wiederwählbarkeit zum Völkerbunds⸗ kat ausgeſprochen, ſodaß nunmehr Vandervelde ſein Man⸗ at niederzulegen gezwungen iſt. Ueberraſchend kommt die⸗ er Spruch aus Genf und doch beſtehen über die Gründe, warum die Vollverſammlung dem belgiſchen Kabinett eine ſo peinliche Niederlage bereitet hat, eigentlich kei⸗ nerlei Zweifel, wenn ſie auch offtziell nicht kund⸗ getan werden. Belgien, das ſo ſtark unter den Heimſu⸗ * ungen des Krieges zu leiden hatte, Belgien, für das an⸗ 1 beblich England in den Krieg zog, Belgien, auf das ſich *— ganze Mitleid der Welt konzentrierte, Belgien, zu —— CCT eſſen Sicherheit eine ganze Reihe von Beſtimmungen der 5 4 Voölkerbundsſatzungen getroffen wurden, Belgien, das ſeit n Ant del des Völkerbundes einen nichtſtändi nn Ratsſitz * une hat und Belgien, für das eigentlich die eſtimmung er Erklärung der Wiederwählbarkeit getro en wurde, ieſes Belgien, eines der vornehmſten Bundesgenoſſen rankreichs, für das es immer bereit iſt zu dienen, dieſes elgien mußte jetzt die bittere und unerwartete Erfahrung machen, daß ſein Nimbus verblaßt iſt und daß g die Vollperſammlung des Völkerbundes nicht mehr ge⸗ hee igt ſſt, ihm das Prädi at der Wiederwählbarkeit zu er⸗ teien. Und doch liegen die Gründe hierfür ſo ein⸗ Hach und klar auf der Hand, nur hatte man eben in dies man in Genf auch den Mut dazu aufbringen würde, de beginnende Mißſtimmung durch eine derartige rat zu dokumentieren. 4 Denn man hatte ſowohl in Parts, als auch in Brüſſel jene Warnungen in den Wind geſchlagen, welche ſchon vor dabrssfriſt in der Weltpreſſe Raum gefunden hatten, als ſt 5 belgiſche Kabinett auf Befehl des franzöſiſchen Mini⸗ N berbrälidenten Poincaree, die mit Deutſchland ange⸗ ahnten Verhandlungen zur Wiedergutmachung der allem Mön recht hohnſprechenden Annexion Eupens und udalmedys kurzerhand abgebrochen hatte, und Bc genug damit, hatte man eben jetzt wieder in Abel geglaubt, dem franzöſiſchen Befehl nach uber ehnung der deutſch⸗belgiſchen Enquete deer die Unterſuchung der Vorgänge in Belgien während hie Krieges folgen zu müſſen und der Eindruck, den 5 die ſo ſtark betonte„Friedensliebe“ Belgiens auf den leutralen Beobachter machte, mußte ſo kurz vor der Völ⸗ 125 undstagung ein bleibender ſein, zumal auch bis Bit noch die in dem belgiſchen Kommuniqguee angekündigte 8 dar Un dung der Ablehnung auf ſich warten läßt nd wohl überhaupt nicht mehr erfolgen wird. Auch iſt es noch allzu gut in aller Erinnerung, wie ehr ſich Belgien als Vorkäm fer der rein nationaliſti⸗ ben Intereſſen Frankreichs fühlt, wie es in der vor⸗ dereitenden brüſtungskonferenz des Völkerbun⸗ rütimmer wieder für eine Erschwerung der Ab⸗ fü ſtung eingetreten iſt, wie es ſich eben in dieſen Tagen und die franzöſiſche Theſe eingeſetzt hat und wie es immer 85 alse Kastanien aus dem Feuer holen, indem es bs Schrittmacher jene Ziele der franzöſiſchen Politik lam worte, welche dieſe ſelbſt nicht gut offen darlegen Sogar die ſogenannte Palaſtrevolution der nenen Staaten in Genf hat es nicht richtig zu deuten ge⸗ pußt. ſonſt hätte es wiſſen müſſen, daß es die Völker⸗ zandsrerſammfung müde iſt, ſich immer wieder als ein kaſtrument der Machtpolitik der Sieger ⸗ in nt en gebrauchen zu laſſen und daß eben die Breſche e je Reihe der Großmächte am beſten dadurch ge⸗ Must werden kann, daß man bei dem turnusmäßigen 8 dan beiden der nichtſtändigen Ratsmitg ieder den Tra⸗ nert. i Wer nun bei der Abſtimmung über die Wiederwähl⸗ Nat it zelgiens gegen dieſes geſtimmt hat, läßt ſich auf gemäß nicht an den Nine abzählen, doch ſteht Anhadden Fall ſo viel feſt, daß Frankreich und ſein 5 9 109 nicht dagegen geweſen find, daß insbeſondere er In und die Tſchechoſlowakei in ihrem ureigen⸗ ntereſſe handelten, wenn ſie in gleichem Sinne ener, da ja auch über ihnen das gleiche Damok⸗ auf mert ſchwebt, das nun Belgien getroffen hat und ſie Prä alle Fälle gegen die Schaffung eines derartigen 8 Ahe ſein mußten. anders dagegen dürfte ſchon die Sache liegen bei dem fache Jaffa, das 10 nur in der dat Gegen e die ja bekanntlich im Rat behandelt wird, im agenſat zu Belgien ſteht, ſondern das auch in den letzten Bre„die Tatſache ſtark e daß in Nein Makteotidenkmal feierlichſt eingeweiht 25: Der japaniſche Geſandte in Peking und Tſchangtſo⸗ daft sel und ſicherlich auch nicht in Paris damit gerechnet, die n allen Lebenslagen bereit iſt, für Frankreich enſchwanz beſonders Frankreichs verklei⸗ Mandats⸗ werden konnte und ſich überdies der belgiſche Außenmini⸗ ſter und Ratsdeputierte Vandervelde bei jeder Gelegenheit gegen den Faſchis mus auszuſprechen beliebte. Und England? Beſtimmte Mutmaßungen werden hier wohl kaum aufkommen können, wenn man aber beachtet, wie ſehr ſich die britiſche Regierung gegen die wiederauf⸗ kommende Debatteüber das Genfer Protokoll für das Belgien immer wieder im Intereſſe Frankreichs eine Lanze zu brechen bereit iſt, ſträu bt, wie es weiter⸗ hin die Hilfsſtellung, die Belgien bei der Behandlung der Danziger Fragen immer wieder Polen zuteil wer⸗ den läßt, verurteilt, und wie nicht zuletzt das Feilſchen um die Beſatzungstruppen und das Beſa⸗ tzungsregime im Rheinland auch durch die belgiſche Tätigkeit geſtärkt wird, dann muß die Vermutung Raum gewinnen, daß dem Ratsmitglied England ſehr wenig an dem belgiſchen nichtſtändigen Ratsſitz gelegen iſt. Natürlich gibt man offiziell all dieſe Gründe nicht zu und natürlich verleugnet ſie auch Belgien offi⸗ ziell, wenn es auch davon überzeugt iſt, daß hierin die Urſache der ablehnenden Haltung der Vollverſammlung zu ſuchen iſt, ſo verſchanzt man ſich lieber hinter die Flos⸗ kel, daß die Ablehnung der Wiederwählbarkeit„aus prin⸗ zipiellen Gründen“ erfolgt iſt. Aber wenn der belgiſche Völkerbundsdelegierte vor der Vollverſammlung die Be⸗ rechtigung dieſes Prinzips anerkannt hat, warum hat er dann nicht ſchon vor der Wahl die Konſequen⸗ zen hieraus gezogen und trotzdem für ſein Land den Antrag geſtellt? N f Num iſt Belgien für längere Zeit aus dem Völkerbund ausgeſchieden, und zwar gerade zu einer Zeit, in welcher außerordentlich wichtige Probleme, welche die Po⸗ litik der Diktatoren von Verſailles ſtärkſtens berüh⸗ ren, zur Behandlung kommen, ſodaß ſich bereits eine ſtarke Verſtimmung im francophilen Lager bemerkbar macht, das eine Einbuße ſeines Einfluſſes mit in Kauf nehmen muß. And nicht zuletzt: die heutige Ablehnung der Wiederwählbarkeit für Belgien zieht noch weitere Konſequenzen nach ſich, nämlich die, daß aud, in Zukunft aus prinzipiellen Gründen der Völ⸗ kerbund dieſe Wiederwählbarkeit nicht mehr aussprechen wird und daß die Tſchechoſlowakei und Polen, alſo die nächſten Trabanten Frankreichs, mit einer äh n⸗ lichen Niederlage zu rechnen haben werden, wenn ſie es nicht von vornherein vorziehen ſollten, keinen dies⸗ bezüglichen Antrag zu ſtellen und ſich ſtill und beſcheiden in ihr Schickſal zu fügen. i 22 22 Wandlungen des Sicherheitsbegriffes. Graf Bernſtorff zur Abrüſtung. N Genf, 15. September. In die Abrüſtungskommiſſion, die ſich noch immer des größten Zulaufs von Seiten des Publikums erfreut, hat der norwegiſche Delegierte Nanſen inſofern eine kleine Abwechſelung hineingebracht, als er ſeine Darle⸗ gungen nicht mit dem üblichen Kehrreim ſchloß:„Ohne Sicherheit keine Abrüſtung“, ſondern mit einem neuen Vorſchlag hervortrat, doch ſtellt auch dieſer bei näherer Prüfung keinen Fortſchritt dar, da er nichts weiter bedeuten kann, als eine kleine Abänderung der Schieds⸗ e im Genfer Protokoll. Dagegen bekannte 5 Nanſen als Anhänger einer Herabſetzung er Rüſtungsausgaben und erklärte, daß dieſe heute 19 Milliarden Schweizer Franken betrügen gegenüber 14 Milliarden vor dem Kriege, wo⸗ bei jedoch zu beachten ſei, daß heute 4 Militärſtaaten in Europa vollſtändig abgerüſt et haben. Sodann nahm, nachdem auch der britiſche Delegierte geſprochen hatte, unter großer Spannung Graf Bern⸗ ſtor ff das Wort, um darauf hinzuweiſen, daß im Ar⸗ tikel 8 des Völkerbundspaktes un zweideutig eine Her⸗ rabſetz ung der Rüſtungen verlangt wurde und daß auch in der Note der alliierten Mächte vom 16. Juni 1919 dargelegt ſei, daß die Entwaffnung Deutſchlands der erſte Schritt für eine allgmeine Herabſetzung und Begrenzung der Rüſtungen darzustellen habe. In⸗ deſſen habe der ſogenannte Sicherheitsbegriff ſeit 1919 unzählige Wandlungen durchgemacht und wenn man damals ſagte Sicherheit durch die Ab⸗ rüſtung, ſo ſtehe man heute bei gewiſſen Mächten auf dem Standpunkt, daß zunäch ſt die Sicherheit zu geben ſei und dann erſt die Abrüſtung folgen könne. „Die Anſicherheit, fuhr Graf Bernſtorff fort, ſchreitet mil jeder Verſammlung des Völkerbundes fort, aber niemand folgt ihr einen Schritt auf dem Wege der allgemeinen Abrüſtung. Ich konſtatiere, daß die Völker die Sicherhei nur noch für einen Vorwand betrachten, um die al gemeine Abrüſtung hinauszuſchie ben zu können. Wenn der Sache der Abrüstung gedient ſein ſoll, ſo muß man jetzt endlich ſchnell und energisch arbei⸗ ten im Intereſſe des Völkerbundes, ſeines Anſehens und der ganzen Welt.“ Belgiens Wiederwahl abgelehnt. N O Genf, 15. September. In der heutigen Vollverſammlung des Völkerbundes wurde in geheimer Abſtimmung der Antrag der belgiſchen Regierung auf Erklärung der Wiederwählbarkeit Belgiens für die Wah⸗ len zum Völkerbundsrat von der Vollverſamm⸗ lung abgelehnt, da die notwendige Zweidrittel⸗ mehrheit nicht erzielt worden war. Abgegeben wur⸗ den insgeſamt 43 Stimmen. Die Zweidrittelmehrheit be⸗ trug ſomit 32 Stimmen. Für Belgien wurden jedoch eee e er nur 29 Stimmen abgegeben. — 1 Nachdem der Präſident der Verſammlung, Gu ani, der Vollverſammlung das Ergebnis der Abſtimmung be⸗ kannt gegeben hatte, nahm der belgiſche Außen⸗ miniſter Vandervelde das Wort zu einer kurzen Erklärung. Vandervelde erklärte, daß Belgien auf Wunſch einiger Locarnomächte ſeinen Antrag auf Wieder⸗ wählbarkeit geſtellt habe. Die ſtatutenmäßig notwen⸗ dige Mehrheit ſei nicht erreicht und die Wiederwähl⸗ barkeit Belgiens ſomit von der Vollverſammlung a b⸗ gelehnt worden. Er lege Wert darauf, der Verſamm⸗ lung folgende zwei Mitteilungen zu machen: 1. Die belgiſche Delegation ſei überzeugt, daß die A b⸗ lehnung der Wiederwählbarkeit von der Verſamm⸗ lung ausſchließlich aus prinzipiellen Grün⸗ den erfolgt ſei und nicht mit den Empfindungen der Verſammlung für Belgien zu tun habe. 2. Die Ablehnung würde Belgien nicht daran hindern, wie bisher mit der größten Aktivität und Hin⸗ gabe auch weiter an dem großen Werk der Förderung des Friedens durch den Völkerbund mitzuarbeiten. Die Erklärung Vanderveldes wurde mit langanhalten⸗ dem Beifall aufgenommen. 5 — 22. —— Die Danziger Frage erneut vertagt. Zurückverweiſung an den Völkerbundskommiſſar. S Genf, 15. September. Der Völkerbundsrat ſtimmte in ſeiner heutigen Vor⸗ mittagsſitzung ohne jede Diskuſſion in der Frage der Ver⸗ legung des polniſchen Munitionslagers auf der Weſternplatte nach Gdingen dem Gutachten des juriſtiſchen Komitees zu, hat es jedoch abgelehnt, materiell zu dem Antrag des Danziger Senats Stel⸗ lung zu nehmen, da Danzig ſich unter Beiſeitelaſſung der für Streitigkeiten zwiſchen Danzig und Polen geſchaffenen erſten Inſt anz, dem Völker bundskommiſfſar in Danzig, ſich an den Völker bundsrat gewandt hatte. Das von dem Völker bundsrat angeforderte Gutach⸗ ten ſtellt ſich auf einen rein formal juriſtiſchen Standpunkt und empfiehlt die Wiederaufnahme des Verfahrens durch den Danziger Senat bei der ſatzungs⸗ gemäß erſten Inſtanz dem Völkerbundskommiſſar in Danzig. Erſt nach deſſen Entſcheidung ſoll der Völker⸗ bundsrat ſich zum zweiten Male in zweiter Inſtanz mit der Angelegenheit zu befaſſen haben. Das Gutachten ſtellt jedoch grundſätzlich feſt, daß Natsbeſchlüſſe reviſions fähig ſind. a „Der Völkerbundsrat beſchloß ferner auf Antrag des Reichsaußenminiſters Dr. Streſe mann die Klage der Danziger Eiſenbahner gegen die polniſche Re⸗ gierung ſowie die Frage der Exterritorialität auf der Weſternplatte auf eine der nächſten Sitzungen des Völkerbundrates zu vertag en. Die Entſcheidung des Völkerbundrates hat für Dan⸗ zig eine poſitive und eine negative Seite. Poſitiv iſt die Feſtſtellung des Völkerbundrates, daß ſeine bis⸗ herigen Entſcheidungen, alſo auch die über die Weſtern⸗ platte bei Vorlage neuer Tatſachen, wie dies gegen⸗ wärtig durch den Ausbau des Edinger Hafens der Fall iſt, prinzipiell abgeändert werden können. Ne⸗ gatip iſt die Entscheidung des Rates in der Hinſicht, daß Danzig das Streitverfahren nunmehr von neuem bei dem Danziger Völkerbundskommiſſar in Danzig er⸗ öffnen muß. Dem Gutachten wird jurrſtiſch allgemein weitgehende Bedeutung beigemeſſen, da es eine Reihe bedeutungsvoller Beiträge zu dem Prozeßrecht des Völkerbundes enthält. 5 8 eee e e eee eee 2 0 Am 17. Oktober Reichstagsbeginn. Falls das Reichsſchulgeſetz vorliegen ſollte. Berlin, 15. September. 5 Der Aelteſtenrat i 1155 nach ſeiner geſtrigen Tagung heute Mittag nochmals zuſammen um über den Helm der Einberufung des Reichs⸗ tages zu beraten. Zu Beginn der Sitzung ſtellte Prä⸗ 1 Löbe feſt, daß der Reichsinnenminiſter von Keu⸗ ell keinen Vorwurf gegen die preußiſche Regierung wegen der Verzögerung der Verabſchiedung des Reichs⸗ ſchulgeſetzes erhoben habe. Der Aelteſtenrat ſchloß ſich einſtimmig dieſer Feſtſtellung an. Ein kommuniſtiſcher Antrag, den Reichstag noch im September einzuberufen und ihn über die Heraufſetzung der Mieten und die Kri⸗ ſenfürſorge beraten zu laſſen, fand nur die Zuſtimmung 3 5 und Demokraten, wurde alſo ab⸗ gelehnt. Es wurde ſodann beſchloſſen, den Reichstag z um 17. Oktober einzuberufen und davon nur dann Ab⸗ tand zu nehmen, wenn das Reichsſchulgeſetz auch dann noch nicht vorliegen ſollte. Ein demokratiſcher An⸗ trag auf die Tagesordnung auch das Kleinrentner⸗ geſetz zu ſtellen, wurde gegen die Demokraten, Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten abgelehnt.. 22. 52 Ein neuer franzöſiſcher Vorſtoß. Patris, 15. September. Sowohl„Matin“ als„Petit Journal“ wiſſen heute über einen bevorſtehenden franzöſiſchen Vorſchlag zur Ab⸗ rüſtungs⸗ und Sicherheitsfrage zu berichten. Nach dem letztgenannten Blatt beabſichtigt die franzöſiſche De⸗ legation der dritten Völkerbundsverſammlung einen allgemeinen Antrag zu unterbreiten, der die Frage der Sicherheit und Abrüſtung verquicke und darauf abziele, daß die vorbereitende Abrüſtungs⸗ konferenz ſich mit den ſo verbundenen Fragen beſchäftige. Auf dieſe Weiſe würde, ſo bemerkt das Blatt, die Abrüſtungskonferenz den Auftras erhalten, das Doppelproblem einer ſeiner Geſamtheit zu be⸗ trachten, ohne daß irgend einer der Gedanken oder der Terte auf die Frankreich und eine Zahl anderer Staaten Wert legen, ausgeſchloſſen ſei Trotz der verklauſulierten Formel iſt der Hinweis auf die Wiederbelebung des Genfer Protokolls deutlich genug. i 85 2— Aus dem In⸗ und Auslande. Trotz Gebührenerhöhung kein Rückgang des Poſtverkehrs. a Berlin, 15. September. Der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Reichspoſt trat heute unter dem Vorſitz des Reichspoſtminiſter Dr. Schätzel zu einer Sitzung ziuſammen. Zunächſt gab der Miniſter eine Aeberſicht über die Auswirkungen der letzten Gebührenerhöhung. Er ſtellte dabei feſt, daß ein Verkehrsrückgang dadurch nicht Kkeingetreten 1 Die Gebühren ſind in den veranſchlagten Höhen eingegangen.. Polniſche Maßnahmen gegen die Zeichner der Hindenburg⸗ Spende. ö Berlin, 15. Sept. Wie aus Warſchau gemeldet wird, i 1 die polniſchen Behörden in Pomerellen und oſen gegen die polniſchen Staatsbürger deutſcher Natio⸗ nalität vorzugehen, die ſich an der Sammlung für die Hindenburg⸗Spende beteiligt haben. Dabei wird in den polniſchen Zeitungen nur von einer„nationalen Gabe für den Reichspräſidenten“ geſprochen, ohne zu erwähnen, daß es ſich um eine ſoziale Hilfeleiſtung handelt, deren Unter⸗ tützung nach internationaler Gepflogenheit auch im Aus⸗ lande zu geſtatten iſt. ö Der Kreishauptmann von Tauroggen verhaftet. Riga, 15. Sept. Nach Meldungen aus Kowͤno be⸗ richtet die„Lietuevis“, daß der Taurogger Putſch nicht von Parteien der Oppoſition, ſondern nur von einzelnen Mitgliedern der Oppoſitionsparteien eingeleitet worden ſei. Der nach dem Putſch verſchwundene Kreishauptmann von Tauroggen, Natanavitſchus, hat ſich dem General⸗ — geſtellt und ſei verhaftet worden. Demnach treffen ie Meldungen über die Ermordung des Kreishauptmanns nicht zu. Es dürfte ſich vielmehr um eine Verwechſelung mit dem am Samstag in Krottingen erſchoſſenen Polizei⸗ kommiſſar Griſas handeln. i a Vor einem neuen franzöſiſch⸗amerfkaniſchen Handels⸗ ö vertrag. Paris, 15. Sept. Wie„Newyork Herald“ mitteilt, hat der Geſchäftsträger der Botſchaft der Vereinigten Staaten in Paris, Witehouſe, dem Quai d'Orſay den Entwurf eines franzöliſch⸗amerikaniſchen Hand lsoertrages unterbreitet, der den Zweck verfolgt, die neuen franzöſiſchen Tarife auf beſtimmte amerikanſſche Erzeugniſſe herab⸗ a. Andererſeits hat der Vorſitzende der amerikani⸗ ſchen Handelskammer in Paris eine außerordentliche Sitzung der Kammer einberufen, um die augenblicklichen ten und Frankreich zu prüfen. 8 Das Erdbeben in der Krim. Niga, 15. September. Aus dem Erdbebengebiet der Krim treffen fortgeſetzt Schreckensnachrichten ein. In Jalta wurden 30 Perſonen getötet und 300 verletzt. In 8 0 1197 15 f 1 5 ölkerung, der ſich eine ungeheure Panik bemächtigte, verbrachte die Nacht auf der Straße. 8 Glorfa achtet gar nicht darauf. Schmerzverſunken wan⸗ dert ſie drüben im Glashaus herum, um die ſchönſten ihrer Lieblinge zu einem Kranz für den geliebten Toten zuſam⸗ e. chen wandern ihre Keveinken auch dabei zu Fred. 2 Er iſt nach Tiſch auf cinen Sprung hier geweſen, um ſich nach Sauſenweins Beſinden zu erkundigen, und war tief erſchüttert, als er von dem Tode des alten Mannes erfuhr. Mit ſeiner Mutter teazte er noch nicht ſprechen, denn als er am Vormittag von Sabinenheim heimgekommen, er⸗ wartete ihn bereits ein befreundeter Fachkollege Sprach⸗ forſcher wie er, von auswärts, der gekommen iſt, um an der Landesmuſeumsbibliothet Studien zu treiben. Da Gerhard Schober nicht nur ſeit Jahren Freds beſter i tadträtin geweſen iſt wohnt er bei Lotts und wurde in Freds Arbeitszimmer einquartiert. „Aber ſo lieb mir Gerd auch iſt und ſo ſehr ich mich zu anderen Zeiten über ſeinen Beſuch gefreut hätte,“ klagt b„ſo ungelegen kommt er mir fetzt, wo mein Platz an deiner dei eite iſt und ich Nat gern all das Schmerzliche und Profane, das ein Todesfall immer im Gefolge hat, abge⸗ nommen hätte!“ „Laß nur,“ antwortet Gloria ſanft.„Vielleicht iſt es ganz gut ſo. Mir iſt, als müßten in dieſen Tagen ohnehin alle Gedanken meinem lieben Toten gehören, und als wäre es Sünde, jetzt an Liebe zu denken. Alles Geſchäft⸗ liche hat Tante mir abgenommen, ſo daß ich damit 1 0 zu ſchaffen habe. Widme dich alſo ruhig deinem Beſuch und komme erſt, bis ich ruhiger geworden bin und dir Nachricht gebe. Ich bitte dich herzlich, verſprich mir das!“ 5 Sie hat aus tiefſter Ueberzeugung ſo geſprochen. Es kommt ihr wirklich wie ein Unrecht vor, in dieſen Tagen der Trauer an ihre Liebe zu denken, die, wenn auch ohne ihre Für die Wiederbelebung des Genfer Protokolls. Wirlſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staa⸗ reund, ſondern ſeine Mutter auch eine Schulfreundin den oder Freds Schuld, doch die Arſache von Vaters Tod gewor⸗ den iſt. 5 85— I Dann hatte er aber wohl vergeſſen zu ſagen. daß du auf Die Naturbataſtrophezin- Südjapan. 5 3000 Todesopfer. 8 London, 15. September. Die während der letzten Tage über Südjapan niedergegangene Sturm⸗ und Ueber⸗ ſchwemmungskataſtrophe ſtellt ſich nach den letzten aus Tokio vorliegenden Meldungen noch weſentlich ſchwerer heraus, als die erſten Berichte vermuten ließen. Der Zahl der Toten wird offiziell mit 3000 ange⸗ geben. Weitere tauſend Perſonen werden noch vermißt Die ſüdöſtliche der vier Hauptinſeln Japans, Kynshu, hat in ihrer ganzen Ausdehnung ſchwer gelitten. Ifnfolge Unterbrechung der Verbindungen mit Tokio ind dort Einzelheiten über die Kataſtrophe nur ſehr chwer zu erhalten und vielſach ungenau. Feſt ſteht jedoch, aß es ſich um den erſten ſchweren Taifun handelt, von dem Japan in den letzten 40 Jahren betroffen worden iſt. In dem Bezirk Kunamoto wurden 70 000 Acres kul⸗ tivierten Landes überſchwemmt. Flugzeuge, die die ver⸗ wüſteten Gebiete überflogen haben, haben Luftaufnahmen mitgebracht, die ein anſchauliches Bild der ſchweren Ver⸗ wüſtungen geben. In Tokio, das heute früh von dem Taifun errreicht wurde, wurden 30 Kinder durch Teile eines weggetragenen Daches verwundet. Beſonders ſchwer wurde auch die Stadt Fukuoka betroffen. Das Unwetter in Mexiko. Newyork, 15. September. Nach den letzten Meldun⸗ gen über das Unwetter an der mexikaniſchen Weſtküſte hatten die Stürme durchweg eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 60 Meilen in der Stunde. Die Drahtverbindun und der Zugverkehr ſind noch völlig unterbrochen, ſoda in den heimgeſuchten Gebieten nur ſehr mangelhaft ärzt⸗ liche Hilfe vorhanden iſt. Die Städte Salina Cruz und Manzanillo bilden ein einziges Trümmerfeld. Die Geſamtzahl der Toten geht in die Hunderte, ſie dürfte vielleicht gar Tauſend betra en. Zahlreiche Ort⸗ ſchaften ſtehen unter Waſſer und mehrere Schiffe ſind als verloren gemeldet. Schreckliches Ende der berühmten Tänzerin Iſadora Duncan. ö Paris, 15. September. Die berühmte Tänzerin Iſa⸗ dora Duncan, die im Jahre 1878 in San Franzisko geboren wurde, wurde geſtern in Nizza das Opfer eines eigenartigen Autounfalles. Als der Rennwagen, in dem die Duncan Platz genommen hatte, anfuhr, rollte ſich der Zipfel ihres Halsſchales um eines der Hinterräder, ſodaß die Tänzerin erdroſſelt und ihr Körper aus dem Wagen herausgezogen wurde. Be⸗ kanntlich wurden auch ihre beiden Kinder das Opfer eines Autounfalls, da der Waagen über die Böſchung des Pariſer Seine⸗Ufers in den Fluß rollte, ſodaß beide Kinder ertranken. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Die Schußwaffe in unberufe⸗ nen Händen.) In der Riedfeldſtraße ließ ſich ein 18 Jahre alter Dekorateur von einem gleichaltrigen Burſchen ein Flobertgewehr zeigen, wobei ein Schuß losging und den Dekorateur an der Hand traf. Er mußte das Allg. Krankenhaus aufſuchen. Heidelberg.(Großer Schaden durch den Kohl⸗ weißling.) In einer unſerer beſten Gemüſegegenden, in Handſchuhsheim, ſieht man zur Zeit ganze Kohlfelder vollſtändig kahl gefreſſen. Die Felder zeigen Millionen von Raupen, die gleich einer Waſſerflut weiter wandern. Dieſe müſſen auf alle Fälle chemiſch bekämpft werden. Säckingen.(Frühſchnee.) Auf dem Hozenwald hat es bereits angefangen zu ſchneien. Das Oedland ſchimmert weithin in weißer Pracht. Da ſeit langen Jah⸗ ren kein ſolch früher Schneefall erlebt worden iſt, rechnet man mit einem frühen Winter. Dillingen.(Der„ Myrten⸗ kranz.) Ein Brautpaar wollte Hochzeit machen. Es iſt verſtändlich, daß die von auswärts ſtammende und bei den Eltern des Bräutigams wohnende Braut einen Myr⸗ tenkranz tragen wollte. Nun ereignete ſich am Vorabend des Hochzeitstages etwas recht Selttames, woran die Braut wohl am wenigſten dachte. Die Polizei tat einen Eingriff in den Polterabend und beſchlagnahmte das bräutliche Ehrenzeichen, den. Myrtenkranz, weil er auf dem Ein⸗ bruchswege geſtohlen war. Infolge des unliebenswürdigen Vorgehens der Polizei mußte die Hochzeit verſchoben werden. 5 Auch will ſie Fred Zeit gönnen, in Ruhe und Frieden mit ſeiner Mutter ins Reine zu kommen. Aber ſie kann es trotzdem nicht hindern, daß ihre Ge⸗ danken immer wieder ſehnſüchtig zu ihm irren und daß ſie ſich ohne ſeine tröſtende Nähe nun doppelt einſam und ver⸗ laſſen fühlt— Am Abend, als ſie müde und traurig mit Tante Alma und der noch immer ganz verſtörten Marie in der Küche fene ſagt Frau Biegler, nachdem ſie erſt die von ihr e enen Anordnungen bezüglich des Begräbniſſes mitgetei hat, plötzlich zu Gloria:„Die Gärtnerei habe ich an Herrn Albricht verkauft, der ſie ſchon in den nächſten Tagen über⸗ nehmen will. Wie er ſich dann mit Frau Lott auseinan⸗ derſetzt, iſt ſeine Sache. Du aber, Gloria, wirſt nun wohl raſch daran denken müſſen, dich um einen Poſten umzuſehen, damit du dann nicht ohne Dach über dem Kopf daſtehſt. Denn bei mir kann ich dich natürlich nicht aufnehmen. Meine Wohnung iſt klein, und vom Geſchäft verſtehſt du nichts. Es wird daher wohl am beſten ſein, du gehſt als Hilfsarbeiterin wieder in eine Gärtnerei oder trachteſt, in einen Blumenladen als Verkäuferin zu kommen. Was dein perſönliches Eigentum an Kleidern und Wäſche iſt, kannſt du mitnehmen das andere laß ich dann gleich nach dem Begräbnis wegſchaffen und werde, was ich nicht ſelbſt benötige, verkaufen.“ Sekundenlang bleibt es ſtill nach dieſer Rede. Gloria, die anfangs nur zerſtreut zugehört und erſt ſpäter aufmerk⸗ ſam iſt, ſtarrt die Tante ſtumm aus weitgeöffneten Augen an. Sie ſoll fort— dienen bei fremden Leuten— und die Tante ſchafft alles fort— verkauft Vaters Habe—? Hat ſie denn recht gehört? f Hilflos blickt ſie nach der alten Marie. Aber die tut, als höre und ſähe ſie nichts Nur ihre alten, verarbeiteten Hände, die gerade Löffel abtrocknen, zittern, und um ihren zahnloſen Mund zuckt es wie verhaltener Zorn. Da wendet Glorias Blick ſich wieder zu Frau Biegler. „Ja, bin ich denn eine— Bettlerin?“ ſtammelt ſie end⸗ lich verwirrt.„Vater ſagte doch oft, er hätte genug er⸗ ſpart, daß ich ohne Sorgen leben könnte. wenn er nicht e 5 5 5 „So? ſagte er das?“ meint Alma Biegler gelaſſen. 1 wohnhafte verheiratete Schuhmacher Friedrich Hofheinz, heiratet. Seine Frau war Zeugin des traurigen Vorfalles. aus Hindelwangen an der Aachbrücke in den See 2 elf g . 15 Kind und auch ſo gehalten,“ ruft Sie die arme Waiſe jetzt berauben wollen, bloß weil nichts Tennenbronn.(Brand.) Das Schwarzwaldhaus des Arbeiters und Landwirts Eugen Rauch an der Bern⸗ eckſtraße brannte vollſtändig nieder. Der Beſitzer iſt nicht verſichert. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. Birkendorf.(Ausbreitung des Keuchhuſten) Der Keuchhuſten nimmt immer mehr überhand, ſo daß jetzt die Schule geſchloſſen werden mußte. ö Pfullendorf.(Unglücks nachricht.) Der Fa⸗ milie des Zimmermeiſters Heinrich Klett hier wurde die traurige Nachricht übermittelt, daß ihr Sohn, der vor etwa acht Wochen ſein Elternhaus verlaſſen und einen neuen Wirkungskreis in Philadelphia geſucht hatte, auf tragi⸗ ſche Weiſe ums Leben kam. Beim Ueberſchreiten eines Bahndammes hatte er das Herannahen eines Expreß⸗ zuges nicht bemerkt, wurde von demſelben erfaßt und 8 tötet. Karlsruhe.(Verurteilte Sittlichkeitsver⸗ brecher.) Wegen Sittlichkeitsverbrechens hatten ſich de bereits mit Zuchthaus vorbeſtrafte 49 Jahre alte hie der 49 Jahre alte ledige hier wohnhafte Maurer Wilhelm Sailer und der vorbeſtrafte 35 Jahre alte hier wohn⸗ hafte ledige Gärtner Joſef Eicher zu verantworten. Hof⸗ heinz wurde wegen fortgeſetzten Verbrechens nach Para⸗ graph 176 zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt, Sailer erhielt wegen des gleichen 8 Verbrechens ſechs Monate Gefängnis, während Eicher ne⸗? gen Vergehens gegen Paragraph 183 des Strafgeſetze buches zwei Jahre Gefängnis erhielt. Die Begründun* des Urteils führte aus, daß der Angeklagte Hofheinz dur ſein ſchamloſes Treiben eine nachweisbar große Schar von kleinen Mädchen dem ſittlichen Verderben zweifellos ent⸗ gegengeführt habe. Karlsruhe.(Gefängnis für Betrüger) We⸗ gen einer Reihe detrügeriſcher Manipulationen hatten ſich vor dem Schöffengericht der 28 Jahre alte Kaufmann Julius Engelhard aus Au a. Rh. und der verhenatete Z4jährige Kaufmann Matthias Dewald aus Viernheim zu verantworten. Sie bezogen von verſchiedenen Lieferan⸗ ten Tabakwaren, die ſie im Hauſierhandel vertrieben. Zur Bezahlung, falls eine ſolche erfolgte, bedienten ſie ſich gefälſchter Wechſel. Mehreren Leuten, die auf billige Fahr⸗ räder reflektierten, erboten ſie ſich, ſolche zu beſchaffen. Sie ließen ſich Anzahlungen geben und die Betrogenen hatten das Nachſehen. Dewald betätigte ſich außerdem auf dem Gebiete des Heiratsſchwindels, Wegen Betrug und Urkundenfälſchung wurden die beiden Schwindler zu fünf bezw. ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Karlsruhe.(Tödlicher Sturz bei der Ar⸗ beit.) Im Hauſe Klauprechtſtraße 37 ſtürzte der Maler⸗ lehrling Ludwig Jock aus Berghausen, der mit dem An⸗ ſtreichen der Fenſter beſchäftigt war, rücklings auf die Straße und trug ſchwere, lebensgefährliche Verletzungen davon. Jock, der in bewußtloſem Juſtande ins Städriſche Krankenhaus eingeliefert wurde, hat eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung, ferner einen Schädelbruch und einen irbel⸗ ſäulenbruch davongetragen. Der Verunglückte erlag ſei⸗ Hen Verletzungen. 55 Ettenheim.(Tödlich verunglückt.) Auf der Landſtraße nach Schweighauſen fuhr ein von Hermann Tiſch aus Oberwindel geführter Traktor eine ſteile Bö⸗ 55 hinab. Die Holzmaſſen des an dem Traktor be⸗ eſtigten Laſtwagens ſtürzten über Tiſch, der ſo ſchwer verletzt wurde, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Auch ein Begleiter ſoll ſchwer verletzt worden ſein. 1 Kehl.(Ertrunken.) Der auf dem Kahn„Rhone“ beſchäftigt geweſene Matroſe Wilhelm Pfitzelmeier er⸗ trank auf der Fahrt von Baſel nach Straßburg. Auf der Höhe des Iſteiner Klotzes rutſchte er vom Boot ab und ſtürzte ins Waſſer. Er verſuchte, ſchwimmend das Afer zu erreichen, doch einige Meter vom Ufer entfernt ver⸗ ließen ihn die Kräfte. Alle Bemühungen der Bootsbe⸗ atzung, ihn zu retten, waren vergebens. Der Ertrunkene tammt aus Mückenloch bei Heidelberg und war ver⸗ 1 5 1 Konſtan:. . eines Mör⸗ 5 ders.) Der Mörder Keller, der eine Geliebte Seitz hatte, beging im Unterſuchungsgefängnis einen Se mordverſuch. Er zertrümmerte einen Spiegel und öffnete ſich mit einem Stück Glas die Pulsader. Hilfe war ſofort zur Stelle, ſo daß Keller gerettet werden konnte. 1 — 2 27 ſeine Erſparniſſe nur dann Anſpruch hätteſt. wenn er ſie dir ausdrücklich vermacht hätte. Das iſt indes nicht ge⸗ ſchehen. Es iſt kein Teſtament da. Vermutlich, weil mein Bruder einſah, daß ſein Eigentum mir, ſeiner leibhaftigen Schweſter, gebührt und nicht einem wildfremden Kind, das ihn gar nichts anging und das er nur aus Mitleid und Barmherzigkeit großzog!“ g Ehe Gloria, die leichenblaß geworden iſt, etwas ſagen kann, ſchleudert Marie Tuch und Löffel auf den Tiſch und wendet ſich zornbebend an Frau Biegler. „Das iſt nicht wahr daß Herr Sauſenwein ſo gedacht hat. Er hat Gloria immer lieb 15 wie ein leibliches i K* ſie erregt.„Und es war ein Wille, daß ſie einmal alles erben und nie erfahren ollte, daß ſie nicht wirklich ſeine Tochter iſt! ich beeiden! Und Sie haben's ebenſo gut gewußt, wie 1 und darum iſt es ſchändlich von Ihnen, Frau Biegler, da Schriftliches da iſt!“ „Schweigen Sie, Sie freche Perſon,“ herrſcht ſie dann die Magd an.„Es hat Sie kein Menſch um Ihre Meinung gefragt, und es ſteht Ihnen nicht zu, mich zu kritiſieren. Im übrigen 5 es albernes Zeug was Sie ſchwatzen, denn die Tatſache, daß Gloria nicht meines Bruders Kind war, müſſen Sie ju wohl zugeben, da Sie ſelbſt ſie ſeinerzeit vor ſeiner Türſchwelle auflaſen—“ 995 1 i Wille—“ „Wenn es ſein Wille geweſen wäre, lie„hätte er ein Teſtament Aateslaſen daß ee „Ach was, er hat's tauſendmal klar und deutlich aus⸗ geſprochen Für anſtändige Leute genügt s Aber Sie reiten fortwährend auf dem Schriftlichen herum weil—“ „ weil es in dieſem Falle nur au) das Schriftliche 5 been de 5 5 Liebe! Rur. daß Sie als ungebil⸗ erſon das nicht verſtehen!“ Sie wendet wieder an Gloria.„Du aber wle be—0“ 55 Aus Nah und Fern. Mit dem Auto in die Hochzeitsgeſellſchaft.— Drei Tote. „ Düſſeldorf, 15. September. Zwiſchen Meererbuſch und Oſterath ereignete ſich heute früh ein ſchweres Auto⸗ unglück. Ein aus der Richtung Meererbuſch kommendes Auto fuhr in eine aus Otterath zurückkehrende Gruppe von e Zwei Perſonen waren ſofort tot, wäh⸗ rend zwei weitere im ſchwerverletzten Zuſtande in das Krankenhaus überführt werden mußten. Einer der Ver⸗ etzten ſtarb jedoch auf dem Transport zum Kranken⸗ haus. Wie verlautet, ſoll der Führer des Kraftwagens . 15 ich um die Verletzten zu bekümmern, davongefah⸗ 1 2 i Ludwigshafen.(Das Spiel mit Streichhöl⸗ gern.) In der Küche eines Fabrikarbeiters in der Kanal⸗ traße brach dadurch ein Brand aus, daß zwei allein zu Hauſe weilende 6 und 3 Jahre alte Kinder mit Streich⸗ höflzern ſpielten und ein brennendes Streichholz in einen Holzkaſten geworfen wurde. Die Berufsfeuerwehr konnte den Brand, der keinerlei beſonderen Schaden angerichtet hatte, bald löſchen. 5 5 Ludwigshafen.(Ein Wüſtling.) Wegen Vor⸗ nahme unzüchtiger Handlungen an ſeiner 15jährigen Pfle⸗ tochter war der Maurer Peter Herrle von Oggersheim angeklagt. Der Angeklagte leugnete; er hatte ſich aber durch einen Fluchtverſuch verdächtig gemacht. Tochter und hefrau verweigerten die Ausſage. Der Angeklagte er⸗ bielt vom Amtsgericht bier 7 Monate Gefängnis. Saarbrüken.(In die Fremdenlegion ver⸗ ſchleppt.) Seit etwa fünf Wochen iſt ein 21jähriger Eiſenbahner aus Merchweiler, der ſich auf einer Ver⸗ guügungsreiſe in Fiſchbach aufhielt, ſpurlos verſchwunden. un bekam ſein Logiswirt aus Saida eine kurze Notiz, aus der hervorgeht, daß der Mann in die Fremdenlegion verſchleppt worden iſt. 8 Hamburg.(Exploſionsunglück auf einem Dampfer.) Auf dem im Hamburger Freihafen liegen⸗ den Dampfer„Grangda“ waren Arbeiter damit beſchäf⸗ ligt, Kiſten mit Sprit zu verladen, als plötzlich eine Kiſte in den unteren Raum fiel und explodierte. Dabei wurden ein Arbeiter ſchwer und acht weitere leicht verletzt. Kaſſel.(Großfeuer) Auf dem Gute Waitzrodt am Rheinhardtswald brach in den Stallungen ein verheeren⸗ es Feuer aus, das mit großer Geſchwindigkeit um ſich griff. Die Wirtſchaftsgebäude und die umfangreichen Stallungen brannten völlig nieder. Die Entſtehungsur⸗ urſache wird in einer Bruchſtelle der elektriſchen Zu⸗ leitung zur Dreſchmaſchine erblickt. Im „ Limburg.(Eine Kindesmörderin.) hieſigen Stadtwald wurde ein Pappkarton aufgefunden, der die Leiche eines geugeborenen Kindes enthielt. Die ezierung ergab, dan das Kind durch Erdroſſeln getötet wurde. Als Täte: wurde nun im benachbarten Frick⸗ hiofen die 31jährige a Jung verhaftet. Das Mädchen gate ſich dadurch vp» gtig gemacht, daß es an dem frag⸗ lichen Tage mit einem Karton nach Limburg gefahren war. Die vorgenommene Hausſuchung ergab weitere Verdachts⸗ momente, und nach längerer Vernehmung legte die Ver⸗ haftete ein volles Geſtändnis ab. Bemerkenswert iſt, D en 1 1 22 daß vor einigen Jahren in der Nähe ihres elterlichen . K den weſens ſchon einmal die Leiche eines neugeborenen Kin⸗ des gefunden wurde. Ein damals gegen das Mädchen ein⸗ geleitetes Verfahren mußte aber wegen Mangels an Be⸗ „ Pieiſen einaeſtellt werden. g dn Hofgeismar.(Die Folgen einer ünſinnigen W ette.) In einer Geſellſchaft verpflichtete ſich ein junger Mann aus Anlaß einer Wette einen Liter Schnaps auf einmal auszutrinken. Als der Burſche etwa die Hälfte getrunken hatte, fiel er bewußtlos zu Boden. Der junge ann konnte nicht mehr zum Bewußtſein gebracht werden und ſtarb nach kurzer Zeit. 5 f Chemnitz.(Feſtnahme eines Berliner De⸗ fkaudanten.) Hier wurde der Chauffeur Franz Schö⸗ ler aus Berlin feſtgenommen, der in Berlin 14000 Mark in bar und eine Perlenkette im Werte von 10000 Mark talterſchlagen date. Von dem elde beſaß der Verhaf⸗ 5 lte nur noch 600 Mark. Die Wertſachen will er in Ber⸗ im ver: oder ſonſt ſichergeſtelll! 1. r— ˖i—.ꝑ. Arbeitsloſe Jugend. Von Tiſchlerobermeiſter 5. Bayer, M. d. pr. L. „Für den an Arbeit gewöhnten Menſchen gibt es nichts Niederdrückenderes, als ohne eine geregelte Tätig⸗ 1 zu ſein und den Weg zur Stempelſtelle wird er immer nur mit Widerwille antreten. Für unſere Jugend aber iſt die Arbeitsloſigkeit in ihrer Wirkung eine weitaus ſchlimmere, denn ſie muß erſt mit dem, was das Leben köſtlich macht, der Arbeit, vertraut gemacht werden und jugendliche Arbeitsloſe müßte es um ihrer ſelbſt wille n nicht geben. Die Zufunft unſeres Volfes und das Wohl unſeres Vaterlandes liegt nicht zum min⸗ deſten in einer an Arbeit gewöhnten Jugend. Jung gewohnt iſt alt getan. Unſere Jugend, die ſo gerne wandert, ſpielt und Sport treibt, iſt nur wertvoll, wenn ihr auch die Bei den diesjährigen Beratungen zum Handels⸗ und SOewerbe⸗Etat rt man auch recht deutlich bei faſt len Parteien die Sorge um 8 arbeitsloſe Jugend. f abei kamen die verſchiedenſten Vorſchläge zum Vor⸗ chein. Wollten es hier die einen mit dem 9. Schuljahr zrreichen, wurde von anderer Seite der Gedanke des un baues unſerer Berufsſchulen mit Arbeits⸗ unterricht vertreten. In Schleswig⸗Holſtein haben wir it eits das 9. Schuljahr immer gehabt und trotzdem die Arbeitsloſigkeit unter der Jugend hier keine ge⸗ des ere. Außerdem zwang die Not viele Eltern, ihre Kin⸗ une worzeitig aus der Schule zu nehmen. Was aber in Meer nordiſchen Heimat ſchon ſchwierig iſt, wird in kunttet und Süddeutſchland infolge der früheren Entuder mung der Jugend noch weniger durch ührbar ſein.. co wünſchenswert und gut für die geistige und kulturelle ert ſein mag, ſo wird es aber an der wirtſchaftlichen 25 finanziellen 1 unſeres verarmten Volkes ſcheitern. werkſtätten ſind in verſchiedenen Orten unſeres Rei⸗ verhiſbon eingerichtet. Mit ihnen will man den weck verbinden, die ſchulentlaſſene Jugend in ein von ihnen gewähltes Handwirk einzuführen, mit dem Gedanken, daß nen dieſe Beſchäftigung ſpäter als Lehrzeit gerechnet wird. 5 Bedentenaaen von verſchiedenen Seiten nicht unberechtigte n laut geworden lind, iſt nur verständlich. Kön⸗ Luſt und Liebe zur Arbeit erhalten bleibt. fehlen, die ſie für den Ernſt Wenig unſerer Jugend das 9. Schuljahr ſicher von Auch die an Berufsschulen angegliederten Arbeits⸗ — Landau.(Tödlicher Motorradunfall.) Der etwa 30 Jahre alte Geſchäftsreiſende Hans Neubauer von hier fuhr mit ſeinem Motorrad zwiſchen Diedesfeld und Maikammer auf ein Fuhrwerk von hinten auf und erlitt ſchwere Verletzungen. Er wurde von einem Neu⸗ 1 Fabrikanten im Straßengraben gefunden und in as Neuſtadter Krankenhaus gebracht, wo er in der Nacht ſeinen Verletzungen erſag. f „Dresden.(BVergmannstod.) In der Nacht wur⸗ de im Steinkohlenwerk Zauderoden der Bergmann Wüſt von Geſteinsmaſſen verſchüttet, ein anderer wurde ver⸗ 5 Der Verſchüttete konnte nur als Leiche geborgen werden. 5 Stettin.(Im rad zs n Wahnſinn ihr Kind getötet.) In Marienfließ, Kreis Saatzik, er⸗ tränkte die Frau eines Maurers ihr zehn Monate altes Kind in einem Teich. Bei ihrer Feſtnahme erklärte die Frau, Gott hätte dies Opfer von ihr verlangt, ſie habe ſeinem Rufe folgen müſſen. 1 „ 3 5 Kleine Chronik. Ar Verjüngung der Verjüngten.— Eine neue Methode Steinachs. Wie aus Wien gemeldet wird, iſt es Profeſſor Steinach gelungen, eine neue Methode zu finden, die be⸗ reits durch Operation Verjüngten, bei denen die Wirkung der Operation abzuflauen droht, zum zweiten Male zu verjüngen. Er nennt dieſe Methode Repititionstherapie. a Mehrere Todesopfer beim Einſturz eines Getreide⸗ ſpeichers. Infolge übermäßiger Einlagerung von Ge⸗ treide ſtürzte der Speicher einer Mühle in der Provinz Piemont ein. Der Müller, ſein Enkel und einige Bauern wurden unter den Trümmern begraben. Bisher konnten vier Leichen geborgen werden. Iiß Zuſammenſtoß zweier deutſcher Dampfer in Eher⸗ bourg. Im Hafen von Cherbourg erfolgte in der Nacht ein Zuſammenſtoß zwiſchen der„Reſolute“ der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie und der„München“ vom Norddeutſchen Lloyd, wobei die letztere vier Meter über der Waſſer⸗ linie Havarien erlitt. Die„München“ konnte nach provi⸗ ſoriſcher Reparatur die Reiſe nach Newyork antreten. n ai Jagdtragö die in Nordſchweden. Eine furchtbare Jagdtragödie hat ſich in den Wäldern von Nordſchweden in der Nähe von Umeg ereignet. Zwei Elchiäger wurden von Jagdkameraden, die ſie im dichten Wald und bei der Dunkelheit für Wild gehalten hatten, erſchoſſen, ein dritter lebensgefährlich verletzt. Als die unheilvollen Schützen ihren Irrtum erkannten, flüchteten ſie im erſten Schrecken, ohne ſich um ihre Opfer zu kümmern, ſtellten ſich aber ſpäter den Behörden. A Das türkiſche Spielkaſino geſchloſſen. Das Pildiz⸗ Kaſino in Konſtantinopel, das Monte Carlo der Türkei, iſt in der Nacht auf Anordnung des Generalſtaatsanwal⸗ tes geſchloſſen worden. zk Die Hitzewelle in Chieggo.— 12 Todesopfer. Aus Chicago werden bereits 12 Todesopfer der völlig uner⸗ warteten Hitzewelle gemeldet. Zum erſten Mal in der Geſchichte Chicagos ſind die Schulen wegen Hitze geſchloſ⸗ ſen worden. Von den unfreiwilligen Ferien ſind etwa 24000 Kinder betroffen. Meteorologiſche Sachverſtändige erwarten ein Nachlaſſen der Hitze. Die erſchöpfte Be⸗ völkerung klammert ſich an die Hoffnung, nur noch einen Tag die Sonnenglut ertragen zu müſſen. In Chicago zeigt das Barometer noch 95 Grad, während die Tem⸗ ee Newyork zwiſchen 64 und 72 Grad Fahrenheit wankt. 2 Zwei franzöſiſche Flieger verbrannt. In der Nähe des Militärflugplatzes La Malmaiſon(Aisne) ſchlug ein Flugzeug, das einen Uebungsflug nach Metz ausführen wollte, infolge dichten Nebels ſo heftig auf den Erdboden auf, daß es in Flammen aufging. Beide Inſaſſen, ein Funkerleutnant und ein Sergeant, verbrannten. * Schweres Straßenbahnunglück bei Brüſſel. In Laeken bei Brüſſel ſtießen zwei Straßenbahnen in voller Fahrt zuſammen Zwanzig Perſonen wurden verletzt. a Schweres Bootsunglück am Goldenen Horn. Einer Meldung aus Konſtantinopel zufolge fi 6 Angehörige des dortigen m 0 Konſulats auf einem Bootsaus⸗ dle 1955 dem Boſporus infolge Kenterns des Bootes ertrunken ⸗ nen doch hier die Schüler immer nur mit unzureichenden Mitteln an unzulänglichen Arbeiten beſchäftigt werden. 15 elbſt unſere Jugend wird in dieſer Beſchäftigung eine 0 e duktiver Arbeit ihre Freude haben wird. Für das Hand⸗ werk oder den Beruf aber, den der Jugendliche ſpäter ergreifen will, wird dieſe Beſchäftigung immer nur von geringer Bedeutung ſein. Umſomehr müſſen Hand⸗ werk, Gewerbe und Induſtrie ſich heute ihrer Pflicht bewußt ſein, welche Aufgaben ſie durch die Ausbildung, Erziehung und Beſchäftigung unserer Ju⸗ gend zu erfüllen haben. Es iſt zu bedauern, daß ſo manche Betriebe, die ſich zur Ausbildung und Beſchäfti⸗ gung unſerer Jugend eignen, ſich dieſer Aufgabe wegen der mancherlei Unzuträglichkeiten entziehen. Ich weiß ſehr wohl, wer es mit der Ausbildung unſerer Jugend ern t meint, muß heute ein gut Teil Idealismus mit⸗ bringen. Aber es gilt, unſere Jugend vor den vielen Ge⸗ fahren, welche die Arbeitsloſigkeit in ſich birgt, zu ſchützen. Und ſo lange wir nicht alles tun, um unfſere Jugend zu beſchäftigen, haben wir kein Recht, über ſie zu klagen, daß ſie an den Straßen und Ecken herumſteht und zu allerlei Torheiten neigt, weil ihr Tätigkeit un Aufſicht ſollen. Andererſeits müſſen aber der Staat und die Ge⸗ meinden 905 Ausbildungs- und Lehrwerkſtellen jede Erleichterung gewähren und ihnen nicht, wie es heute geſchieht, dieſe Aufgabe durch immer neue Belaſtungen und Verordnungen erſchweren. Unſere Arbeitsnachweiſe müſſen angewieſen werden, ſich beſonders der wandernden Junggeſellen anzunehmen. Denn erade die Junggeſellen haben in den letzten Jahren durch die Arbeitsloſigkeit zu leiden gehabt.. 5 i Wie eine Anklage gegen unſer Volk müſſen die in letzter Zeit durch die Preſſe gegangenen Nachrichten über die Selbſtmorde mehrerer Jugendlichen wirken, die aus Mangel an Beſchäftigung und allem, was damit zu⸗ ſammenhängt, den Kampf ums Leben aufgaben. Wer ich mit unſerer deutſchen Jugend beſchäftigt, der wird ankbar merken, daß auch in ihr der Drang nach Beſchäftigung vorhanden iſt und daß auch ſie weiß, daß der Genuß froher und freier Stunden erſt dann vollkommen iſt, wenn ſie zurückblicken kann. 8 efriedigung finden, da letzthin auch ſie nur an pro⸗ des Lebens vorbereiten de Schwerer Zugzuſammenſtoß in Galizien. In dem Orte Demblin in Galizien ſtieß ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen, wobei 14 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. f ab Schreckensſzene in einem Newyorler Anwaltbürv. In dem Büro einer Newyorker Rechtsanwaltsfirma kam es zu einer Schreckensſzene. Als man gerade verhandelte, begann einer der Klienten auf die übrigen Anweſenden blindlings zu ſchießen. Ein Rechtsanwalt war ſofort tot. während ſein Sozius aus dem Büro im 9. Stockwerk ſprang, auf der Straße zwei Vorübergehende zu Zoden riß, von denen einer das Rückgrat brach und der andere lebensgefährlich verletzt wurde. Er ſelbſt trug ſchwere Ver⸗ letzungen davon. Ein dritter Verhandlungsteilnehmer brach auf der Flucht tot zuſammen. Der Täter, ein notoriſch Wahnſinniger, ſtellte ſich ſpäter der Polizei. „a Anwetter in Tirol. Im Gebiete von Kitzbühel in Tirol ging ein ſchweres wolkenbruchartiges Gewitter nie⸗ der, das einige Brücken wegeiß und die Straßen über⸗ ſchwemmte. Auch der Eiſenbahndamm bei Kitzbühel wurde überſchwemmt, ſodaß der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Inns⸗ bruck und Salzburg eine zeitlang unterbrochen war. In Kitzbühel wurden in verſchiedenen Straßen die Häuſer unter Waſſer geſetzt. ab Der gefälſchte Höhenrekord. Der franzöſiſche Flie⸗ ger Callizo, der den Höhenrekord gefälſcht hatte, indem er ſtatt 13000 nur 4000 Meter flog, wurde von dem franzöſiſchen Aeroklub auf Lebenszeit disqualifiziert. Alle von ihm aufgeſtellten Rekorde wurden für ungültig er⸗ klärt. Der franzöſiſche Aeroklub hatte ohne Wiſſen des Fliegers in deſſen Apparat einen zweiten Höhenmeſſer un⸗ untergebracht, der nicht 13005 ſondern nur 4000 Me⸗ ter zeigte. Callizo geſtand ein, während des Fluges den Zeiger des offiziellen Anzeigers ausgetauſcht zu haben. —— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 16. September. Das geſtrige zweite Herbſtrennen in Mannheim war ein Tag der Ueberraſchungen. Unſere Vorausſagen im Neckar⸗Boten ſind ziemlich eingetroffen. Ein außer⸗ gewöhnlich ſchöner Herbſttag lockte unzählige nach dem Rennplatz. Beſonders wies der Neckardamm einen ſtarken Beſuch auf. Große Ueberraſchung brachte das 3. Murg⸗Rennen. Miami ſiegte und brachte eine Quote von 220:10. Im allgemeinen konnte man feſtſtellen, daß die Favoriten enttäuſchten, während die Außenſeiter ſiegten. — Euheitliche Verkehrsſcheiben in 32; Deutichl and. Nachdem durch Reichsverordnung vom 8. Juli d. J. neue Gefahrenzeichen für den Kraftfahrzeugverkehr mit Wir⸗ kung vom 1. September feſtgelegt worden ſind, haben die preußiſchen Miniſter für Landwirtſchaft, des Janeren und für Handel und Gewerbe jetzt einen Runderlaß herausge⸗ geben, der eine einheitliche Regelung der Verkehrszeichen für Preußen anordnet. Da dieſer Runderlaß dem Be⸗ ſchluß ſämtlicher Länder entſpricht, ſo wird man von nun leffe ganz Deutſchland einheitliche Verkehrszeichen an⸗ effen. i i Wetterbericht vom 16. September.. d Aus dem Tiefdruck⸗Ausläufer über Süd⸗England iſt am Aermel⸗Kanal⸗Eingang ein heftiger Sturmwirbel ent⸗ ſtanden, der auf ſeiner Vorderſeite warme Luft aus ſüd⸗ lichen Breiten nach dem Feſtlande hereinbringt. Die Er⸗ wärmung beginnt in der Ebene und macht ſich auch bei uns bemerkbar. Es iſt auch in tieferen Lagen mit allge⸗ meinem Temparatur⸗Anſtieg zu rechnen. Die Warmluft⸗ zufuhr wird vorausſichtlich in Kürze noch anhalten. ö Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag, den 17. September: Warm, wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, zunächſt trocken, ſpäter zeitweiſe Re⸗ genfälle. Börſe und Handel. 5 Marktberichte vom 15. September. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Grüne Bohnen 15 bis 30; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 8 bis 10: Rot⸗ kraut 12 bis 15: Blumenkohl, Stück 20 bis 100; Karotten, Büſchel 6 bis 10: Gelbe Rüben 10; Rote Rüben 10 bis 12; Grüne Erbſen 50; Spinat 15 bis 25 Zwiebeln 10; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 10 bis 157 Endivienſalat, Stück 6 bis 15; Schlangengurken 25 bis 60; Salatgurken, Stück 5; Einmachgurken, 100 Stück 160 bis 300; Kohlraben, Stück 6 bis 8! Mangold 10 bis 12: Rettich, Stück 5 bis 12; Meerrettich, Stück 30 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 5 bis 10; Schnittlauch, Büſchel 5 bis 8; Peterſilie, Büſchel 4 bis 8; Sellerie, Stück 15 bis 50; Aepfel 12 bis 35; Birnen 15 bis 40; Zwetſchgen 11 bis 20; Trauben 40 bis 50; Mirabellen 40; Pfirſiche 35 bis 65; Brombeeren 50; Preiſelbeeren 70; Nüſſe 45 vis 603 Pfifferlinge 20 bis 30; Süßrahmbutter 200 bis 240; Land⸗ butter 190 bis 220; Weißer Käſe 50 bis 55; Homg mit Glas 140 bis 190; Eier, Stück 10 bis 18; Hahn, lebend, Stück 150 bis 350; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 6000 Huhn, lebend, Stück 150 bis 350; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 450 bis 659 Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 120; Gänſe, lebend, Stück 700: Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1500; Aind⸗ fleiſch 120: Kuhfleiſch 76: Kalbfleiſch 140: Schweinefleiſch 120: Gefrierfleiſch 70; Rehragout 90; Rehbug 150; Feld⸗ hühner 150 bis 250. J Mannheimer Produktenbörſe. Bet großem Angebote vom Auslande verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländiſcher 27,50 bis 28, Weizen, ausländiſcher 30,50 bis 33; Roggen, inländiſcher 25 bis 25,50, Roggen, ausländiſcher 25,50 bis 26,50; Hafer, in⸗ ländiſcher 21,50 bis 23, Hafer, ausländiſcher 24 bis 24,50; Braugerſte, inländiſche 27 bis 28,75; Futtergerſte 22 bis 24; Mais mit Sack 19,75: Weizenmehl, Spezial Null, 39,50; Brotmehl 31,50; Roggenmehl 35,25 bis 36,50: Kleie 13 bis 13,25; Biertreber 16,25 bis 17 Raps 34; alles in Reichsmark per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den Kleinvieh⸗ markt am Donnerstag betrug der Auftrieb: 73 Kälber 21 Schafe, 253 Schweine, 516 Ferkel und Läufer Bezahl wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber — 22 487 Schweine 71 bis 72, 71 bis 73, 73 bis 74, 72 bis 73. 70 bis 71, 65 bis 68,—; Ferkel und Läufer 10 bis 27 Reichsmark pro Stück.— Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern lebhaft. 5 auf ein vollbrachtes Tagewerl . Druck und Verlag: R Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. —, 78 bis 82, 74 bis 78, 64 bis 68,—; Schafe 42 bis 132 3 5 —̃ Y— der Gemeinde Seckenheim. mir Veranlaſſung, ſätzlich keine Rechnuz Gemeinde oder an Gemeinde vorliegt. OSehtember 1927. Bekanntmachungen — Verſchiedene Vorkommniſſe in letzter) Zeit geben ef hinzuweiſen, daß grund⸗ Piige für Lieferungen an die 5 N nterſtützungsempfänger 5 enn nicht ein Beſtellſchein! Palasi-Thealer am Rathaus. Frolcllldg Jönerwebr döflenben. Einladung. zu einem gemüllichen Beiſammonſoin. Die Verwaltungsratsmitglieder pünkt⸗ lich eine Stunde früher, wegen wichtiger 1 Vollzähliges Beſprechung. Anzug Civil. und pünktliches Erſcheinen notwendig. Kommando: Neubauer. Heute Abend nach der Turnſtunde michlige Belnrechung der Handballſpieler betr. Verbandsſpiel am kommenden Sonntag. Der Spielwart. lalb. Jungm.-Verein geckenbeln. (Deulſche Jugend⸗Kraft) Heute Freitag Abend ½ 9 Ahr im, Hirſch“ Hbleilungs⸗HBerſummlung. Reſtloſes Erſcheinen aller D. J. K. ler erwartet Der Vorſtand. Arbollerradfabrerverein Jolldariläl Morgen Samstag Abend 8 Ahr Versammlung im Vereinshaus. um 7 Uhr Dorſtands-itzung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen aller Mitglieder erforderlich. Der Vorſtand. Schlonwirischait. Morgen Samstag großes Schlachtfest Von ½9 Uhr ab Wellfleiſch. Es ladet freundlichſt ein Math. Frey. Der beliebte Lahrer fintende gole 52s ist wieder erschienen. Oleichzeitig bringe ich meine Buchbinderei, Papier- u. 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