10 Saus geſchloſſen, zum 1. April 1928 mit Bezugspreis: Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. Kr: Nach den letzten Meldungen liegt über dem Atlan⸗ tiſchen Ozean dichter Nebel, ſo daß ein Start des Junkers⸗ flugzeugs fraglich iſt. 26: Die Antwort Waſhingtons an Frankreich über die 5 Foufragen zeigt, daß die Vereinigten Staaten zu großem ntgegenkommen geneigt ſind. t 22: Bulgarien iſt in dem Komitadſchiſtreit zum Einlen⸗ en bereit. Von den Mördern des Generals ſind zwei nach längerem Feuergefecht erſchoſſen, einer verhaftet worden. 28: Aus Peking wird gemeldet, daß die Armee des Marſchalls Tſchangtſolin bei ihrem Sieg über die Schanſi⸗ Truppen über 8000 Gefangene gemacht habe. Bemerkeus⸗ tegel. daß die erbeuteten Wafſen ruſſſiſche Fabrikmarken n. 22 225 Einheitsſtaat oder Föderatipſtaat.— Währungs⸗ und . wirtſchaftspolitiſche Fragen. . Im Rahmen der Feier des 25jährigen Beſtehens des Windthorſtbundes in Karlsruhe hielt Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Köhler eine große Rede, in der er ein⸗ gehend die politiſchen Tagesfragen erörterte. f „ Er wies darauf hin, daß auch heute und in der der⸗ zeitigen Regierung der Schutz der Republik der Drundgedanke des Zentrums ſei. Die Parteien, ie in der Regie: ung zuſammenarbeiteten, ſtünden auf dem Boden der Verfaſſung von Weimar und das ſei der Bo⸗ n der deutſchen Republik. Das Zentrum würde darüber 8 daß dieſe Grundlage in keiner Weiſe verſchoben Zu der Frage Einheitsſtaat oder Födera⸗ tipſtaat erklärte der Miniſter: Das deutſche Volk kann ſich den Luxus doppelter und dreifacher Verwaltung der⸗ ſelben Angelegenheit nicht mehr geſtatten. Zu den wäh⸗ rungs- und wirtſchaftspolitiſchen Fragen ſagte der Miniſter: 5 5 Währung iſt gefeſtigt. Der mit ihr in engſter Wechselwirkung ſtehende deutſche taatshaushalt iſt in Ordnung. Ihn in Ord⸗ nung zu halten, läßt ſich die Reichsregierung ganz be⸗ ſonders angelegen ſein. Der einmütig vom Reichskabinett, — Reichsbahn und der Reichsbank gefaßte Beſchluß über ie künftige deutſche Anleihe und Wirtſchafts⸗ politik iſt ein Ausfluß dieſes Beſtrebens. Reparations⸗ politiſch befinden wir uns noch in der Aebergangszeit. Are deutiche Regierung wird jetzt alles tun, was in ihren räften ſteht, um die Einnahmen der für die Erfüllung f es Dawesplanes erforderlichen Einkünfte ſicherzu⸗ tellen. Die Welt ſoll in ihrem Vertrauen auf Deutſch⸗ ands gegebenes Wort und feine Arbeit zur Erfüllung 3 Wortes nicht enttäuſcht werden. Der Reichsfinanz⸗ unditer verwies dann auf die allgemeine Wirtſchaftslage end age, vornehmſte Aufgabe der Reichsregierung fei 75 die Vitalität der deutſchen Wirtſchaft 3 dern, ſowohl durch eine ent prechende Handels⸗ Wie ich eine entſprechende Finanz⸗ und Zollpolitik. Dr. Alsdam rahm de badi che ent umsführer, Prälat 5 ſchofer das Woct. Zur Schulfrage präziſierte abfedner nochmals die bereits bekannte Stellung des ichen Zentrums in dieſer Frage. Dann kam er auf die chen derung des Wahlrechts im Reich zu ſpre⸗ 8 1 Ex erklärte, es beſtehe die Tatſache, daß nicht mehr danzevolitiche Gedanke ſondern wirtſchaftsegoiſtiſche Ge⸗ — en und damit mehr und mehr Verengung des politi⸗ Rete Staatsgedankens im Parlament in den Vordergrund 55 5„Wir wollen ein Wahlſyſtem, das dem 8 ke ſeine Rechte gibt. Noch eine oder zwei Wah⸗ publir Reichstag mit dieſem Wahlſyſtem, und die Re⸗ 5 ik iſt vernichtet.“ Zur Frage Föderalismus oder Uni⸗ 8 übergehend, warnte 1 badiſche Zentrumsführer zor einem preußiſchen Zentralismus. VBeſoldungsvorlage und Schulgeſetzentwurf i Berlin, 11. Oktober. . vereinigten Ausſchüſſe des Reichsrates haben, wie fold berichtet, die erſte Leſung der Beamten be⸗ Leſ ungsvorlage zu Ende geführt. Die zweite dun ung ſoll jetzt morgen ſtattfinden, ſo daß die Bejol⸗ asvorlage vom Plenum des Neichsrates bereits ſchon Voll onnerstag ver abſchiedet werden konn. Die r ſitzung des Reichsrates iſt für Donnerstag, 18 eſegewernfen. Die zweite Leſung des Schul⸗ gleich fatelefes wird von den Reichsratsausſchüſſen 5 5 falls morgen vorgenommen und voransſichtlich dung atag noch fortgefezt. Für die Berobſchte Freit m Plenum iſt eine Vollſitzung des Reichsrates auf agvormittag 11 Uht einberufen. —— Keine Mietserhöhung zum 1. April 1928 ö Eine halbamtliche Auslaſſung. V 5 d Berlin, 11. Oktober. ten 1 zuständiger Stelle wird mitgeteilt: In der letz⸗ gestellt iſt in der Preſſe. fach die Behauptung auf⸗ evorſtehen a daß weitere Mietserhöhungen liche en, Für ſolche Behauptungen fehlt jede ſach⸗ Die zuſtändigen Stellen ſind mit e Anterla D ge. jeſer Frage überhaupt nicht befaßt. Es iſt insbe⸗ 292 Steigerung der Mieten zu rechnen. 8 0 i nnerstag und Freitag Vollſitzungen des Reichsrates. Dienslül, 1l. Oaober 1927 8 für deckenheimund Umgebung Reichskanzler Ot. Marx in Koblenz. Gegen das Beſatzungsunrecht. Koblenz. 10. Oktober. Anläßlich der Anweſenheit des Reichska nlers in Koblenz, der in ſeiner Eigenſchaft als Reichsminiſter der beſetzten Gebiete die Rheinlande bereiſt, hielten die Stadt⸗ verordneten eine Feſtſitzung ab, in der Oberbürgermeiſter Dr. Nuſſell den Reichskanzler auf das herzlichſte begrüßte und die Nöte der Stadt Koblenz vortrug. Nach einem Hinweis auf die ſelbſtverſtändliche Opferfreudigkeit, nach der die Stadt Koblenz in den zurückliegenden ſchwe⸗ ren Jahren zum deutſchen Vaterlande geſtanden habe und die auch für die kommenden Zeiten die vollkom⸗ men e Sicherheit für die Treue zum deutſchen Vaterland bietet, kam der Oberbürgermeiſter auf die beiden ſchweren Sorgen, die Beſatzung und die trau⸗ rige Wirtſchaftslage, zu ſprechen, die die Stadt Koblenz heute drückten.„Lauter denn je fordern wir,“ ſo führte Dr. Ruſſell aus,„ein freies deutſches Reich. Auch wir ſind für ein freundſchaftlich, nachbar⸗ liches Verhältnis zu den Weſtmächten, aber die Beſatzung empfinden wir als ein Anrecht. Man kann von uns nicht ein freundſchaftliches Verhältnis verlangen zu denen, die dieſe Beſatzung ausführen. In der Forderung nach baldiger Befreiung iſt die ganze Be⸗ völkerung in allen Schichten ſich einig. Wir vertrauen Ihrer mſicht und Staatskraft, Herr Reichskanzler, daß Sie auf dem beſchrittenen Wege der Verſtändigung mit den Weſtmächten und der Befreiung der Rheinlande nicht ermüden. W. Bürger der ſowohl durch ein Beſatzungsheer wie auch durch den Sitz der Interalliier⸗ ten Rheinlandkommiſſion beſonders bedrückten Stadt Koblenz erklären feierlich, daß wir nur dann be⸗ freit werden wollen, wenn nicht neue Beſatzungs⸗ laſten dem bisher freien Deutſchland dafür aufgezwaun⸗ gen werden.“ Der Oberbürgermeiſter beleuchtete dann die augen⸗ blickliche Lage des Wohnungsmarktes in Koblen und brachte weitere kleine Wünſche, insbeſondere hinſichtli der augenblicklichen finanziellen Lage der Stadt, vor. Dabei wies er beſonders darauf hin. wie außer⸗ ordentlich ſchwer es Koblenz falle, die für die ſozialen Laſten und kulturellen Zwecke notwendigen Mitte! auf⸗ zubringen. Dr. Ruſſell ſchloß, indem er für die Stadt Koblenz das Gelöbnis der Treue zum deut⸗ ſchen Vaterlande erneuerte und die Bitte ausſprach, daß auck das Vaterland Koblenz nicht im Stiche laſſe, wenn es unter dem Drucke der Verhältniſſe zuſammen zu brechen drohe. In ſeiner Erwiderung ao“ f Reichskanzler Dr. Marx 3 tiefen Bedauern darüber Ausdruck, daß gerade ie in der Vorkriegszeit ſo blühenden Städte durch die Beſatzung ſo ſchwer zu leiden haben. Er wandte ſich dann gegen gewiſſe beunruhigende Nachrichten der Preſſe die in den letzten Tagen erſchienen ſeien und betonte, daß die Abmachungen, die Dr. Streſemann in Genf ge⸗ troffen habe, unverändert beſtünden und be⸗ ſtehen blieben. Die Beſatzungsverminde⸗ rung um 10000 Mann werde durchgeführt. Der Reichsregierung, wie auch beſonders dem Reichsm aiſterium für die beſetzten Gebiete ſei es eine ſchwere 3 2. und unbedingte Pflicht, der Bevölkerung des etzten Gebietes in allen Lagen beizuſpringen. Nur bei ortſetzung der Politik der Verſtändig ang könne weiteres erreicht werden. Man müſſe an das Gewiſſen der Welt appellieren, die nunmehr nach den langen Kriegs⸗ jahren für eine neue Periode des wahren Weltfriedens zu ſorgen habe. Dazu gehöre vor allem auch, daß die Befreiung des Rheinlandes von der Beſatzung voll⸗ ſtändig durchgeführt werde. Zum Schluß dankte der Kanzler beſonders der Bevölkerung des beſetzten Gebie⸗ tes für die unentwegte Treue in der ſchweren Zeit. — ů—ů 2—— 5 Der Flug Haris— Buenos Aires angetreten. a Coſtes und Le Brix geſtartet. g O Paris, 10. Oktober. Heute Vormittag ſind die beiden franzöſiſchen Flie⸗ ger Coſtes und Le Brix zu ihrem Flug nach Süd⸗ Camerika geſtartet. Ein Beſatzungszwiſchenfal im Taunus. Ein engliſcher Soldat tötet einen Feldhüter. O Königſtein(Taunus), 10. Oktober. Im nahen Cronberg ereignete ſich ein folgenſchwerer, Zuſammenſtoß zwiſchen drei engliſchen Soldaten und dem Feldhüter Georg Haas. Die engliſchen Soldaten hatten unberechtigt ein eingefriedigtes Grundſtück betreten, um O bſt z u ſtehlen und der Feldhüter forderte ſie auf, dieſes zu verlaſſen. Daraufhin re ſetzte einer der Soldaten dem Haas einen derarti⸗ gen Schlag vor die Bruſt, daß er beſinnungslos zu Boden ſtürzte und in das Krankenhaus Cronberg eingeliefert werden mußte. Dort verſchied er an den Folgen des erlittenen Schlages. Der Täter und eine Begleiter ergriffen die Flucht nach der Richtung König⸗ ſtein und konnten noch nicht ergriffen werden. Die deutſchen wie die engliſchen Behörden beſchäftigen ſich mit der Auf⸗ Härung des Vorfalles. 8 i . — 925 ages. und finzeigenblalt Briands in Paris erforderlich. den ſoll. Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Außen⸗ und innenpolitiſche Ptobleme 2 Der Reichsaußenminiſter hat jetzt dem Kabinett Bericht erſtattet über die Genfer Ver handlun⸗ en. Die Berichterſtattung erfolgte diesmal aaffallend ſpät, was zum Teil darauf zurückzuführen iſt, daß die Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftsfragen zunächſt im Vordergrund ſtan⸗ den und vom Kabinett beraten werden mußten. Anderer⸗ ſeits aber geht offenbar auch die Anſicht im Aelswärtigen Amt dahin, daß man auf die Dauer nicht den bisher üblichen Weg beſchreiten kann, nämlich ſofort nach den Genfer Tagungen dem Kabinett Bericht zu erſtatten, die auswärtigen Ausſchüſſe des Reichstages und Reichsrates einzuberufen und ſchließ ich auch noch die Preſſe des In⸗ und Auslandes zu empfangen. Je mehr die Genfer Ta⸗ gungen zu einer ſtändigen Einrichtung werden und je weni⸗ 5 Senſationen ſie bringen, um ſo weniger ſcheint An⸗ aß gegeben zu ſein, ſtets ſofort ausführlich über die Vorgänge in einer Kabinettsſitzung zu berichten, zumal die Mitglieder der Regierung ohnehin von Genf aus ſtets auf dem Laufenden gehalten werden. Auch in anderen Ländern beſteht ja nicht die Uebung, daß der Außenmini⸗ 5 nach Hauſe eilt, um ſeinen Miniſterkollegen über die ſprechungen und Verhandlungen in Genf zu berichten, ſondern Herr Chamberlain beiſpielsweiſe unternimatt meiſt anſchließend an die Genfer Tage eine kleine Erholungs⸗ reiſe, und auch Briand hätte vermutlich nicht ungern noch einige Tage nach den Genfer Verhandlungen ausgeſpannt, doch machte die ſchwierige außenpolitiſche Lage Frankreichs, der Konflikt mit der Sowjetregierung, wie auch der Zoll⸗ kampf mit den Vereinigten Staaten die Anwoſenheit Man geht wohl kaum fehl in der Annahme, daß bei den Beratungen des Berliner Kabinetts auch die Frage des Beſatzungsabbaues eine Rolle geſpielt hat und es ſteht zu hoffen, daß der Reichsaußenminiſter ſeine Kollegen beſſer orientieren konnte, als die deutſche Oef⸗ fentlichkeit von den amtlichen Stellen unterrichtet wird. Noch immer vermag man nämlich nicht zu überſehen, wann eigentlich die Beſatzungsverminderung durchge⸗ führt werden wird, und wer dafür verantwort⸗ lich iſt, daß eine längſt fällige Maßnahme immer wieder hinausgezögert wird. An amtlicher Ber⸗ liner Stelle dementiert man nämlich die Nachricht daß die ſeinerzeit von Briand in Ausſicht geſtellte Mitteilung über Einzelheiten des Beſatzungse baues bereits in Ber⸗ lin überreicht worden ſei, während ſich auf der ande⸗ ren Seite ſehr hartnäckig das Gerücht erhält. daß ein auf den Beſatzungsabbau bezügliches Schriftſtück in Berlin übergeben worden wäre, wobei es ſich dann mithin nur um eine Mitteilung der Entſcheidung des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums über die Einzelheiten der Truppenverminderung handeln könnte, eine Entſcheidung, die offenbar noch nicht als endgültig angeſehen wer⸗ den kann. Da der deutſche Botſchafter in Paris, Herr v. Hoeſch, dieſer Tage in Paris weilte, ſo wird man wohl erwarten können, daß der Außenminiſter den Bot⸗ ſchafter beauftragt hat, nach ſeiner Rückkehr nach Paris, die inzwiſchen erfolgt iſt. auf Beſchleunigung der Beſatzungsverminderung hinzuarbeiten. Nach dieſem kurzen Ausflug auf das Gebiet der Außenpolitik werden für das Kabinett ſchon in Kürze wie⸗ der innnenpolitiſche Fragen im Vordergrund ſte⸗ hen, vor allem wird ſich Ende dieſer Woche das Kabinett darüber klar werden müſſen, in welcher Form das Reichs⸗ ſchulgeſetz dem Reichstag zugeleitet werden ſoll. Be⸗ kanntlich kann in Fällen, in denen der Reichsrat ſehr we⸗ fentliche Veränderungen an einem Regierungsentwurf vornimmt, die Regierung dieſe Vorlage als ſogenannte Dodbelvorlage an den Reichstag bringen, d. h. ſie unterbreitet dem Reichstag beide Faſſungen. Da nun zweifellos der Reichsrat an dem Schulgeſetzentwurf der Regierung weſentliche Aenderungen vornehmen wird, iſt bereits die Frage aufgetaucht, ob auch das Schul⸗ geſetz als Doppelvorlage dem Parlament zugehen wird. Darüber wird das Kabinett ſich vorausſichtlich am Freitag oder Samstag ſchlüſſig werden. Am Mittwoch ſoll nämlich der Reichsratsausſchuß die zweite Le⸗ ſung des Schulgeſetzes beginnen, ſo daß die Vorlage am 1 8 von der Vollſitzung des Reichsrates in zweiter eſung verabſchiedet werden könnte. Dann würde ſofort das Kabinett zu den Beſchlüſſen des Reichsrates Stellung nehmen, ſo daß die Reichstagstagung, wie borgeſehen, am 17. Oktober, ihren Anfang nehmen lann. Bis dahin wird man abzuwarten haben, inwieweit ſich der Reichsrat die verſchiedenen Abänderungsvorſchläge zum Schulgeſetz zu eigen machen wird und davon wieder wird naturgemäß das Kabinett es abhängig machen, in wel⸗ cher For die Vorlage von den Reichstag gebracht wer⸗ 2 2 Bombenexploſion in Newyork. Fünf Tote, zwölf Ver etzte. s V Newjork, 10. Oktober. Jm ttalieniſchen Viertel von Newyork wurde ein Haus, das an der Weſtſeite der mittleren Stadt ge⸗ 3 il durch eine Exploſion völlig in Trümmer gelegt. fanden dabei den Tod. Zwölf Perſonen wurden verletzt. Aus der Heftigkeik der Detonation ſchloß man, daß es ſich um eine Dynamiterploſion handelt. Man nimmt an, daß zwei Italiener, Anhänger von Sacco und Vanzetti, die Exploſian durch unvor⸗ ſebtiaes Umgehen mit Bomben verurſacht babe. 1 r D Fünf Perſonen, darunter zwei Kinder, Ein neuer Betrug beabſichtigt. Berlin, 10. Oktober. Wie an zuſtändiger Stelle nunmehr beſtätigt wird, iſt eine Mitteilung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsbehörden über Einzelheiten der Trup⸗ penherabſetzung dem Auswärtigen Amt zugegangen. Dieſe Mitteilung wird jedoch nicht als die Note angeſehen, die in dem Genfer Kommuniquee vom 5. September ds. Is. von der Botſchafterkonferenz als im Namen der geſamten Beſatzungsmächten über Einzelhei⸗ ten der B um 10 000 auf 60 000 Mann in Ausſicht geſtellt worden iſt. Wie dann weiter im Zuſammenhang mit der Herab⸗ ſetzung der Beſatzungsziffern aus Koblenz berichtet wird, ſoll der von Paris aus angebahnte Sabotageakt der Truppenverminderung bedeutend weiter gehen, als man im erſten Augenblick anzunehmen bereit war, indem jetzt abermals der bisher immer zu beobachten geweſene Mißſtand der ungleichen deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Angaben über die Stärke der Beſatzungs⸗ truppen zur Anwendung kommen ſoll. In direkter An⸗ lehnung an die früheren Gepflogenheiten beabſichtigt man nämlich auf franzöſiſcher Seite nur etwa 6000 Mann aus dem Rheinland zurückzuführen und den Neſt von 4000 Mann als„vorher ſchon Zurückgezo⸗ gene“ auf die zugeſagte Endzahl von 10 000 zu„per⸗ rechnen“. Mit dieſer Abſicht macht man ſich in Be⸗ ſatzungskreiſen die Erfahrung zu eigen, daß bisher bei allen Truppenaufſtellungen ein großer Anter⸗ ſchie d beſtand zwiſchen den deutſchen und den fran⸗ zöſiſchen Angaben und daß alle noch ſo dringend von deutſcher Seite erhobenen Vorſtellungen immer wieder unberß ſichtigt geblieben ſind. Offenbar greift man jetzt abermals auf dieſe Methode zurück, doch wird von deutſcher Seite verſichert, daß, nachdem das Genfer Kommuniquee vom 5. September eine Herabſetzung der Truppenzahl auf 60 000 Mann zugeſagt hat, Deutſch⸗ land dieſen ſeinen Anſpruch mit allen Mitteln aufrecht⸗ erhalten und ſich unter keinen Umſtänden damit zu⸗ frieden geben wird, irgend eine frühere ſtille Truppen⸗ reduzierung auf den jetzigen Beſatzungsabbau„verrech⸗ nen“ zu laſſen. i„ die Sabolage der Beſahungsabbauz 1 ——. Aus dem In⸗ und Auslande. Ildſtein wird beſatzungsfrei? Wiesbaden, 10. Oktober. Wie an zuſtändiger Stelle verlautet, wird im Einklang mit der bevorſtehenden Be⸗ ſatzungmverminderung auch das Städtchen Ildſtein in aller Kürze beſatzungsfrei werden. Mit dem Abtransport der Engländer dürfte am 18. Oktober begonnen werden. Diez und die franzöſiſche Beſntzung. N Diez, 10. Okt. Die Zurückziehung der franzöſiſchen Beſatzung aus Diez iſt, wie uns von maßgebender Seite mitgeteilt wird, auf die Einwirkung holländiſcher Diplo⸗ maten zurückzuführen. Dieſe ſind in Paris wiederholt an den maßgebenden Stellen vorſtellig geworden, um eine Erleichterung der Beſatzungsverhältniſſe für Diez, das ja bekanntlich lebhafte Beziehungen zu den Niederlanden unterhält, herbeizuführen, in erſter Linie, um die Frei⸗ gabe von Schloß Oranienſtein zu erwirken. Das iſt nunmehr geſchehen. b Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Wittenberge. a Wittenberge, 10. Okt. Bei dem hier ſtattgefundenen Gautag des Roten Frontkämpferbundes kam es zu ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen der Kommunisten. Etwa 100 Kom⸗ muniſten drangen in das Lokal des Stahlhelm, den„Wein⸗ berg“, ein, wo gerade ein Geſelligkeitsverein tagte. Mit Knüppeln, Schlagringen und Meſſern drangen die Kom⸗ muniſten auf die Gäſte ein und verletzten ſieben Teil⸗ nehmer des Vergnügens ſehr. Ein Teilnehmer namens Kauffmann wurde ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. Die Polizei verhaftete meh⸗ rere Kommuniſten und verbot die Abhaltung des Front⸗ kämpfertages. Die auswärtigen Teilnehmer wurden mit einem Sonderzuge ahaeſchohen. Die Landbevölkerung gegen die militäriſchen Uebungen. Metz, 10. Oktober. Aus den in der Umgebung des Bitſcher Truppenübungsplatzes gelegenen Dörfern kommen heftige Klagen über den durch militäriſche Uebungen ver⸗ urſachten Flurſchaden. Ein Metzer Blatt veröffentlicht eine Zucchrift, die außerdem über die rückſichtsloſe Störung der Saatarbeiten Beſchwerde führte und die lothringiſchen Parlamentarier zum ſofortigen Einſchreiten erſucht. Da der Bit'cher Truppenübungsplatz eine Fläche von 12 Qua⸗ dratkilometer einnimmt, iſt es weiter nicht verwunderlich, wenn die Landbevölkerung den Uebungen auf bebautem Boden verſtändnislos gegenüberſteht. Rückkehr des Diktaturparagraphen in Eljoß⸗Lolhringen. Luxemburg, 8. Okt. Unter der Ueberſchrift„Rückkehr des Diktaturparagraphen“ meldet die„Lothringiſche Preſſe“, daß der Polizeipräſident von Straßburg dem Leiter der autonomiſtiſchen„Zukunft“ mitgeteilt hube, die Zeitung werde beſchlagnahmt, wenn über Fragen, die mit der Autonomie Elſaß⸗ Lothringens zuſammenhängen, geſchrieben würde. 5 Rakowfki abberufen? * Kowno, 10. Oktober. Wie aus Moskau gemeldet wird, wird ein neues Kommunique der Sowjetregierung über die ruſſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen herausgegeben werden, in dem die Sowjetregierung erklären wird, daß die ruſ⸗ ſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen trotz der Forderung Frankreichs auf Abberufung Rakowſkis keine Unter⸗ brechung erfahren werden. In dem Kommunique, ſo heißt es, werde die Sowjetregierung erklären, daß ſie b e⸗ reit ſei, der Forderung Frankreichs auf Abberufung Rakowſkis nachzukommen, die Sowjetregierung werde aber betonen, daß die Arbeit Rakowſkis in Pa⸗ ris immer das Vertrauen der Sowjetregie⸗ kung genoſſen habe und daß Rakowſki trotz dieſer Affäre als ruſſiſcher Diplomat ſich weiter an der ruſſi⸗ ſchen Außenpolitik beteiligen werde. i Von aut unterrichteter Seſte wird mitgeteilt, daß Rakowſkii Mittwoch oder ſpäteſtens Donners⸗ tas Paris verlaſſen wird, um ſich nach Moskau zu begeben. Eine offizielle Beſtätigung dieſer Meldung ſeitens amtlicher Kreiſe der Sowjetunion liegt bis jetzt noch nicht vor. Frankreich verlangt ein Eingreifen? D Genf, 10. Oktober. „Völkerbundskreiſe beginnen ſich mit der Frage zu be⸗ ſchäftigen, ob nicht aus Anlaß der Ermordung des Gene⸗ kals Kowatſcheiwitſch der latente Konflikt Südſla⸗ wiens mit Bulgarien nach Artikel 11 des Völker⸗ bundspaktes dem Völkerbund übergeben werden könnte. Unzweifelhaft würden dieſe Kreiſe einen Völkerbundserfolg wie vor genau zwei Jahren im griechiſch⸗bulgariſchen Kon⸗ flikt gern ſehen. Da es ſich um einen mazedoniſchen Konflikt handelt und Griechenland ebenſo wie Süd⸗ fer ein ſchwer ertragbarer Fremdherr⸗ cher in Mazedonien iſt, wäre Griechenland gewiß eben⸗ ſo gern mit von der Partie wie Südſlawien. Der Wunſch auf Eingreifen des Völkerbundes geht zweifellos auf franzöſiſche Kreiſe zurück. Engliſcherſeits ſteht man auf einem anderen Standpunkt. Neuer Treueid der Offiziere gefordert. Paris, 10. Oktober. „Meldungen aus Meriko zukoloe, fordert der Kiegs⸗ miniſter von allen Offi jeren die Abgabe eines neu⸗ en Treueides auf die merikaniſche Verfaſ⸗ ſung, und die ſchriftliche Erklärung, daß ſie ſich der Politik der gegenwärtigen mexikaniſchen Regierung nicht miederſetzen. Offiziere, die den Eid verwei⸗ gern, ſollen als Rebellen behandelt werden. 1600 Häuſer in Peſchawar durch Feuer zerſtört. London, 10. Okt. In Peſchawar(Indien) zerſtörte eine Feuersbrunſt über 1600 Häuſer, zahlreiche Ge⸗ ſchäftsangeſtellte kamen in den Flammen um. Es ſind 40 Perſonen ums Leben gekommen. Der niedergebrannte Stadtteil beſteht faſt ausſch ießlich aus Holzhäuſern, ſodaß die Feuerwehr und das zugezogene Militär dem Element nahezu machtlos gegenüber ſtand. Es ſcheint jedoch ge⸗ lungen zu ſein, den Brand zu lokali'ieren. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Beim Kreuzen der Geleiſe verunglückt.) Ein 50 Jahre akter Inſtallateur, dern auf der Mannheimerſtraße in Käfertal auf ſeinem Fahr⸗ rad kurz hinter einer Straßenbahn der Linie 10 die Ge⸗ leiſe kreuzen wollte, wurde von einem aus entgegenge⸗ ſetzter Richtung kommenden Wagen der Linie 6 erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er trug eine Gehirnerſchütte⸗ rung davon und mußte ins Allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. 3 Weinheim.(In der Badewanne een 1 Im Volksbade der hieſigen Friedrichsſchule ereignete ſi ein tödlicher Unfall. Als die 31jährige Ehefrau eines hieſigen Friſeurs, die mit ihrem noch nicht zweijährigen Kinde ein Wannenbad nahm, nicht mehr zum Vorſchein kam, drang das Badeperſonal in die Kabine ein und fand Frau Kußmaul leblos in der Wanne vor. Sie hatte den Hahn mit dem heißen Waſſer geöffnet und ſich an der einen Körperhälfte ſchwere Verbrühungen zugezogen. Man nimmt an, daß der Tod durch Herzſchlag eingetreten iſt. Das Kind ſtand geſund neben der Wanne und rief nach der Mutter. 8 iegelhauſen.(Den Verletzungen erlegen.) Der Arbeiter Wilhelm Ueberle, der in der Hauptſtraße von einem Laſtauto überfahren wurde, als er auf dem Fahrrad aus einer Hofeinfahrt herausfuhr, iſt im akade⸗ miſchen Krankenhaus Heidelberg ſeinen ſchweren Verletzun⸗ gen erlegen. Der Verunglückte, der aus Neuenheim ſtammt, war verheiratet und Vater von zwei Kindern. l „Neckarelz.(Vom Starkſtrom getötet.) In Steinbach bei Neckar immern verunglückte der 28jährige Elektromonteur Schwarzbeck von hier bei Legung einer Hausleitung tödlich. Eberbach.(Guter Wildbeſtand im Neckar⸗ tal.) Die Hirſchbeſtände in den Wäldern von Eberbach haben ſo ſtark zugenommen, daß hintereinander, außer kleineren Tieren, vier Prachteremplare geſchoſſen werden konnten und zwar ein 8, ein 10, ein 12 und ein 16 Ender. Ein ähnlicher Fall iſt ſeit 20 Jahren nicht mehr vor⸗ gekommen. a 8 25 Knittlingen.(Milchpanſcherei.) Eine Land- wirtsehefrau und ein Landwirt von hier, ſowie eine Land. wirtsehefrau von Rußheim gelangten zur Anzeige, weil ſie ger erte Milch in den Nerehr brachten. Singen a. H.(Zur Unterſchlagung in den Aluminiumwalzwerken.) Wie bereits gemeldet, iſt der in den Aluminiumwalzwerken beſchäftigte ledige Prokuriſt Schiffmann flüchtig. Schiffmann ſoll ſich bei ſeiner Firma krank gemeldet, in Radolfzell bei ſeinem Zimmervermieter angegeben haben, daß er nach Singen ziehen werde, um ſeine Flucht zu verdecken. Man ver⸗ mutet, daß Sch. ſeine Flucht von langer Hand vorbe⸗ reitet hatte. Die defrautierte Summe ſoll ſich auf rund 100 000 Rm. belaufen. Der Vorfall hat begreiflicher⸗ weiſe in der ganzen Umgegend großes Aufſehen erregt. Für die Ergreifung des Defraudanten wurde eine größere Prämie ausgeſetzt. a 1 Karlsruhe.(Brandſchaden.) In einem Hauſe in der Altſtadt entſtand in der Nacht dadurch ein Brand⸗ 8 ſchaden, daß ver en wurde, den elektriſchen Strom eines Bügeleiſens ucchalten. Pforzheim. Hütet Eure Kinder!) In einem Hauſe der Ealwerlkraße machte ſich ein allein in der Woh⸗ nung befindliches Kind offenbar am Gasherd zu ſchaffen, wodurch Gas entſtrömte. Von den f 0 tern wurde ſofort der Arzt gerufen, der die Verbringung des vier“ rigen Kindes in das Krankenhaus anordnete. Lebensge ahr beſteht nicht. 8 5 Karlsruhe.(Ein Tag der Unfälle.) Ein 44 J. alter verheirateter Mann ſprang, weil er betrunken war, von einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahn⸗ wagen zwiſchen Durlachertor und Schlachthaus ab und lief in einen von Durchlach kommenden Perſonenwagen hinein und wurde, trotzdem der Führer ſofort bremſte, überfahren.— Infolge Außerachtlaſſung der nötigen Vor⸗ 15 ſtießen Ecke Hirſch⸗ und Gartenſtraße 2 Per⸗ onenautos zuſammen. Einer der Wagen fiel um und wurde ſtark beſchädigt. Perſonenkraftwagen Ecke Karl⸗ und Neue Bahnhof ſtraße zuſammen, wobei die Fahrzeuge leicht beſchädigt wurden.— Ein lediger Magazinarbeiter fiel in einem Hauſe der Südſtadt bei Vornahme von Reparaturen von einer Leiter und zoa ſich eine Gebjrnerſchütterung zu. — 3 2 2 Aber Minna teilt ihm mit, daß eben Herr Architekt 5 Merkl bei der Stadträtin weile, und dieſer Beſuch des 5 an dauert ſo lange, daß es faſt Tiſchzeit iſt, bis Fred ſich zur Mutter begeben kann. e Er ahnt nicht, daß er im Leben keine ungünſtigere Stunde für ſein Anliegen hätte finden können. Denn nie war die Stadträtin in ſchlimmerer Laune als eben jetzt, wo Otto Merkl ihr zum erſtenmal ſein Herz ausgeſchüttet und Einblick in ſeine Ehe gegeben, der in bpölligem Gegenſatz zu allem ſtand, was Renate ihr bis⸗ her erzählte. N Vor allem ſei es gar nicht wahr, erklärte Otto, daß er Renate um ihres Geldes willen geheiratet und ſeine Fa⸗ milie ſie je über die Achſel angeſehen habe. Er habe im Gegenteil Renate aus aufrichtiger Neigung erwählt und liebe ſie noch immer. Es ſei auch durchaus unrichtig, 0 das Merklſche Vermögen durch ſeiner Stief⸗ 8 mutter„Verſchwendungsſucht“ verloren ging. Allerdings gabe ſein Vater vor einigen Jahren durch etwas gewagte rundſpekulationen einen Teil davon eingebüßt. Aber es ſei immerhin genug geblieben, um das geſellige Leben, das auf Wunſch ſeines Vaters der immer einen möglichſt glän⸗ zenden Rahmen um ſeine ſchöne Frau ſehen wollte. geführt werde, ſpielend zu beſtreiten. Außerdem habe Frau Sephine ar ihren Bruder Baron Seltenheim, da er kinderlos ſtarb. beerbt. Man ſei alſo in der Familie Merkl wirklich nicht auf Renates Jah⸗ resrente angewieſen— um ſo weniger, als er, Otto, ja heidenmäßig Geld verdiene. N Bezüglich des Vorwurfs der Untreue habe er nur zu bemerken, daß die Dinge gerade umgekehrt lägen: Nicht Renate ſondern er habe Grund zur Eiferſucht Schon ſeit Beginn ihrer Ehe ſtände dieſer Doktor Schwerter zwiſchen ihnen, den Renate ihren„einzig wah⸗ ren Freund“ nenne und dem ſie Freiheiten geſtatte, die oft hart die Grenze des Erlaubten ſtreiften. Zahlleiche erbitterte Szenen habe es deswegen ſchon 1 doch ſei Renate ſtets blind und taub gegen Bitten, orſtellungen und Forderungen geblieben. Dies allein ſei auch die Urſache. warum Otto in letzter Zeit immer öfter ſein Heim meide und anderweitig Zer⸗ 1 ſuche. Und einzig, weil ſeine Familie ſähe, wie weni enate Rückſicht auf ihn nähme, begegne ſie ihr mit kühler Geringſchätzung. And ſo“, ſchloß Otto Merkl ſeine Bekenntniſſe,„kann es einfach nicht weiter gehen! Lieber laſſe 5 mich se iden, als dieſes Hundeleben weiterzuführen! Aber zuerſt, ehe ich mich entſchließe, das entſcheidende Wort auszuſprechen, wollte ich mit dir ſprechen, Mutter Du weißt nun alles, und ih bitte dich trachte am ß auf Renate zu nehmen, daß ſie die Dinge nicht zum äußerſten treibt! Es iſt ja egit nicht unbillig, wenn ich verlange daß ſie den Ver⸗ ehr mit Schwerter aufgibt, mir ein gemütliches Heim Vue und ihren Pflichten als Gattin und Hausfrau nach⸗ ommt. iſt um nach dem Rechten zu ſehen, herrſcht ſa bei uns die reinſte Zigeunerwirtſchaft, da alles den Dienſtboten über⸗ laſſen bleibt und Reflate ſich aus Trotz gegen mich grund⸗ ſätzlich um nichts kümmert—“ Die Stadträtin hat wie erſtarrt zugehört. Noch fetzt, wo der Schwiegerſohn ſie bereits verlaſſen hat, kann ſie nicht faſſen, daß all dies Wahrheit ſein ſoll— Aufgeregt ſchreitet ſie im Gemach hin und ger und ſucht 16 1 einzelnen Punkte des Geſprächs im Geiſt zu wie⸗ erholen. Hat Otto wirklich von Scheidung geſprochen? Der bloße Gedanke entſetzt die Stadträtin. Eine Scheidung in ihrer Familie— noch dazu aus Renates Verſchulden! Welcher Skandal! Es iſt ja gar nicht auszudenken— man würde mit Fingern nach ihr weiſen, ihr vielleicht manche Tür verſchließen und ihr vorwerfen. daß ſie Renate ſchlecht er⸗ zogen habe— Denn wenn ſie der geſchiedenen Tochter N auch unter keinen Umſtänden Aufnahme bei ſich gäbe. ſo konnte ſie doch nicht ableugnen, ihre Mutter zu ſein. Nein, nein— um keinen Preis durfte es zur Scheidung kommen! Wehe Renate wenn ſie das nicht begriff— In dieſem Augenblick tritt Fred ein Er iſt ſelber in⸗ nerlich viel zu erregt, um die Aufregung zu bemerken. in der ſich ſeine Mutter befindet. Außerdem fehlt bei der Seit Vater tot und Mama noch J angegriffen Bftterleit, die puch in letzter Zeit in ihm gegen ſie angeſam⸗ melt hat ſeiner Stimme der warme Ton der vielleicht doch an ihr Herz gedrungen wäre. Unfrei ſtockend beginnt er zu ſprechen. Aber kaum tſt Glorias Name gefallen und die Stadträtin merkt, wo es 85 ſoll, als ſie ihn heftig unterbricht und ihm Schweigen 5 aebietet. N Wie— er wagt es, ihr noch einmal mit dieſer Sache zu kommen? Und das Mädchen iſt gar nicht Sauſenweins Tochter? Ja, woher kommt ſie denn? Ein Findelkind? Unerhört! Und eine ſolche Perſon, der ſchon ihre Geburt das Brandmal der Schande aufgedrückt, will er ihr als Tochter zumuten? Jetzt, wo ſie ohnehin den 1 1 voll Sor⸗ gen wegen Renate hat und allen Scharfſinn aufbieten muß, um Aufſehen zu vermeiden und einen Skandal zu verhin⸗ dern— gerade jetzt kommt er ihr mit ſolch albernen Sachen. Die Flut der Vorwürfe will gar kein Ende nehmen All der Zorn und die verhaltene muftegung, die ſich während Otto Merkls Beſuch in ihr angeſammelt hat entlädt ſich jetzt in wildem Gewitterſturm über des Sohnes Haupt. Da übermannen auch ihn Groll und Bitterkeit. „Genug, Mutter,“ unterbricht er endlich ihren Rede⸗ ſchwall kurz und ſchroff.„Du haſt nun, denke ich, zur Ge⸗ nüge. wie es um dein Mutterherz beſtellt iſt, und darfſt dich nicht wundern, wenn ich die Konſequenzen daraus ſiebe! Wir beide ſind nun wohl fertig miteinander für mmer! Leb' wohl!“ 5 Etwas ernüchtert blickt ihm die Stadträtin nach. Was ſollen ſeine letzten Worte bedeuten? Will er nur trotzen oder ſteckt noch etwas anderes dahinter? 5 1 Sie erfährt es ſchon am nächſten Tag von Gerhard Schober, der ihr da Fred fortan unſichtbar bleibt und auch nicht zu den Mahlzeiten erſcheint. auf ihre ausholenden Fragen in gemeſſenem Ton Auskunft erteilt: Fred hat die Bibliothekarſtelle bei einem gewiſſen Herrn 9 an⸗ Haufe fre und ſich gleichzeitig ein zufällig dort im ſe auſe freigewordenes N gemietet. Er verzichtet auf jeden weiteren Zuſchuß von daheim, wird Privatſtunden geben und will völlig unabhängig leben. 5 Die Stadträtin iſt wie vor den Kopf geſchlagen. Das tut er ihn an? Die Schande vor den Leuten ſich ein möblter⸗ tes Zimmer zu mieten, gerade jetzt. wo man in wenigen Wochen nach dem neuen Heim hinous überſtedeln will hinzukommenden El⸗ Außerdem ſtießen zwei weitere lben 1 Die ſpinale Kinderlähmung auch in Köln. Köln, 10. Okt. Die ſpinale Kinderlähmung hat in 5 4 3 Köln und den Vororten 16 Fälle zu verzeichnen. Die . e Vorſichtsmaßnahmen ſind getroffen woroen, ſämt⸗ t. Schulen wurden geſchloſſen. „ Heftiges Erdbeben in Wien. Wien, 10. Ott. Wien wurde in den ſpäten Abend⸗ tunden um 20,51 Uhr von einem ziemlich heftigen Erd⸗ eben heimgeſucht. Ein viele Sekunden dauerndes Be⸗ ben brachte die oberen Stockwerke der Häuſer ins Schwan⸗ ken. In den unteren Stockwerken krachte das Mauer⸗ werk. Hängelampen ſchwankten heftig hin und her. Die Belleuchtungsmaſten in den Straßen gerieten in hefti ſchaukelnde Bewegung. An vielen Stellen der Stad ſtürzten die Bewohner erſchreckt aus den Häuſern. Auch in den Theatern, in denen um dieſe Zeit gerade die Vor⸗ ſtellungen im Gange waren, wurde das Erdbeben ſtark verſpürt. Im Deutſchen Volkstheater, das gerade eine Premiere hatte, brach eine Panik unter dem Publikum aus. Nach Auskunft der Leitung der Erdbebenwarte han⸗ delte es ſich um ein lokales Beben längs der tektoniſchen Linie, die ſich von Steiermark bis nach Mähren hinzieht und deren Hauptpunkt an der Thermenlinie, die bei Wien vorüberzieht, liegt. In Schwadorf bei Wien haben ſämtliche Häuſer ziemlich ſchwere Beſchädigungen aufzu⸗ weiſen. Die Feuerwehr mußte in Wien mehrfach aus⸗ rücken, um eingeſtürzte Rauchfänge zu ſtützen. An ſonſti⸗ gen Schäden, namentlich an Verletzungen von Menſchen, liegen bis jetzt keine Nachrichten vor. Beerfelden.(Das Feuer in Beerfelden) Noch mmer rauchen die Trümmerhaufen der durch Feuer zer⸗ örten vier Scheunen. Für die hieſige Feuerwehr be⸗ deutet die geleiſtete Arbeit ein Ruhmesblatt, und der Stadtnerwaftung gebührt allgemeiner Dank, daß ſie in den letzten Jahren in den Ausgaben für Löſchgeräte nicht kargte. Die vor Jahresfriſt angeſchafften Spritzen und Schläuche ermöalichten die Bekämpfung des Feuers durch 7 Stahlrohre. Dieſem Umſtand und der Tüchtiakeit der Leitung und der Mannſchaften iſt es auch zu danken, daß die Arbeit ohne fremde Hilfe geleiſtet werden konnte. Als die Sch- feriſche Scheune auflohte und die Scheune von Engelter Feuer fing, da ſchien für eine Zeit fremde Hilfe nötig zu ſein und die Wehren von Eberbach und Michel⸗ adt wurden benachrichtigt, aher auch bald wieder abbe⸗ ellt. da der kritiſche Moment überwunden werden konnte. eber die Entſtehungsurſache iſt man noch im Unklaren, die üblichen gerichtlichen Erhebungen und Feſtſtellungen erfolaten glerald. 5 Gkantfurt a. W.(Selbſtmordverſuch yor dem Gerichtstermin.) Vor der Strafkammer ſollte der aus Naurod gebürtige Schloſſer Rudolf Diefenbach erſcheinen, der vom Schöffengericht wegen Betrugs eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren erhalten und Beraſung Angemeldet hatte. Zahlreiche Zeugen waren zu dem Termin erſchienen, aber der aus der AUnterſuchungshaft bdorzuführende Angeklagte traf nicht ein. Es ergab ſich, daß D. Glasſcherben geſchluckt hatte und nicht verhand⸗ 5 ungsfähig war, ſo daß Vertagung eintreten mußte. ü Frankfurt a. M.(Schwere Bluttat im Kran⸗ kenhaus.— Ein Patient mit der Schere er⸗ ſtochen) Zwei lungenkranke Patienten gerieten in einer Baracke des Siechenhauſes in Streit und bearbeiteten ſich ene mit Scheren und Meſſern. Der 31jährig Friſeur Clauſius verletzte dabei den 30jährigen Jete⸗ wann ſo ſchwer, daß dieſer kurze Zeit darauf ſtarb. Auch Clauſius wurde ſchwer verwundet und mußte operiert werden. Er iſt noch nicht vernehmungsfähig, ſo daß die Unterſuchung bis jetzt Einzelheiten über die Tat, die ſich ffenbar im Dunkeln abſpielte, noch nicht ergab. Clau⸗ ius befindet ſich unter ſtrenger Bewachung in einem ab⸗ 8 ſeiſondertem Zimmer. Ein Kriminalbeamter iſt ſtets in einer Nähe. Er durfte einige Beſuche empfangen, es war ihm aber ſtreng verboten, etwas über die Tat zu prechen. Die Verletzungen des Clau ius ſind nicht ſchwer. r behauptet, von Jetemann geſtochen worden zu ſein, ͤ beſteht aber nach dem Befund der Operation die Ver⸗ gaptun⸗ daß Clauſius ſich die Verletzungen ſelbſt bei⸗ 2 5 N 2 An On N * * menen Aus Nah und Fern. 3 5 a m Butzbach.(Auch hier der Meſſingkäfer 7 Im hieſigen Rathaus will man zwei Meſſingfäfer gefun⸗ den haben. Es iſt aber noch nicht einwandfrei feſtge⸗ b es ſich wirklich um die gefährliche Käferſorte Michelſtadt.(Beim Rangieren zerquetſcht Der bei der hieſigen Bahnmeiſterei tätige Babnasbete Hübner aus Mümling⸗Crumbach verunglückte beim Nan⸗ gieren derart, daß er zwiſchen zwei Puffer geriet, die ihm den Bruſtforb eindrückten, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Hübner, der im 45. Lebensfahre ſtand, war als 8 fleißiger und pflichtgetreuer Arbeiter bekannt und elieht. „ Lindenfels.(Von der Kuh ködlich verletzt Die Ehefrau des Landwirts und Händlers Bauer 225 Glatthach, die vor einigen Tagen durch eine wild gewor⸗ 5 1 ſchwer verletzt wurde, iſt nun ihren Verletzungen Mainz.(Zwei ehemalige Fremdenlegio⸗ näre v erurteilt.) Zwei ehemalige Fremdenlegionäre, der ſtellungsloſe Simons aus Eſſen a. d. Ruhr und der Anſtreicher Walter aus Köln, wurden von dem franzöſi⸗ e e 959 wegen e und Hehlerez ahren Gefängnis und fü 1 5 verurteilt. 5 e imbsheim.(Vorſicht bei Verletzungen.) Dem Rottenarbeiter Martin Oswald fiel bei ſeiner Ar⸗ beitsſtätte ein ſchwerer Stein auf die linke Hand, wo⸗ D 8 ande 0 davontrug. Er beachtete je⸗ ni i i N„ſodaß inzwiſchen. Rüſſelsheim.(Arbeitseinſchränkung bei den Opelwerken) Die durch die vorgeſchrittene Jahres⸗ zeit bedingte Verringerung der Produktion hat in den Opelwerken zu einer Verminderung der Belegſchaft von über 10000 auf etwa 9000 Mann geführt. Außerdem wurd Samstag ein Ruhetag eingeſchaltet. Man trägt ich audtedem mit dem Gedanden. auch am Montag die Arseit ruhen zu laſſen. Möglich iſt ferner weitere Ent⸗ 8 von Arbeitern in den nächſten Tagen. aiger.(Tödlicher Fahrradunfall durch Fahrläſſigkeit.) Als der Bergmann Siegert aus Freudenberg mit ſeinem Sohn auf einem Fahrrad nach Bühl fuhr, kam der Junge mit dem Fuß in die Näder des Rades. Er wurde gegen einen Baum geſchleudert, er⸗ litt dabei einen Schädelbruch und war ſofort tot. Der 8 15 N erhebliche Verletzungen davon. krankenthal.(Reviſion beim Reichsgericht 895 vom Frankenthaler Schwurgericht als Verleger 15 iſenhammers wegen übler Nachrede zu 2000 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurteilte Bürgermeiſter Friedrich Heß aus Dan⸗ ennfels hat gegen das Arteil erneut Reviſion beim Reichs⸗ 3 8 8 1 rankfurt a. M.(Elefantenjagd im Frank⸗ furter Wal d.) Bei der Verladung des Zirkas Krone ſtürzten zwei Wagen mit Elefanten den Bahndamm hinab. Bei der Vornahme der Umladung ergriff ein junger Ele⸗ fant in wilden Sätzen die Flucht in den Biegwald bei Bockenheim. Der Elefant, der nicht nur im Biegwald, ſondern auch in einigen benachbarten Orten zahlreiche Bäume, Zäune und Gärten umgelegt hatte, wurde ſchließ⸗ lich durch die gemeinſamen Bemühungen der Wärter des Zirkus Krone, des Zoologiſchen Gartens und eines ſtarken Polizeiaufgebotes eingefangen und mit ſtarken Sei⸗ len an einige dicke Bäume im Walde gefeſſelt. Er warde ſpäter mit einem Leitelefanten, der aus Kreuznach mit Sonderzug eintraf, abtransvortiert. i n Ludwigshafen.(Selbſtmordverſuch.) In der Nacht brachte ſich ein verheirateter 35 Jahre alter In⸗ valide im Hofe des Hauſes ſeiner Wohnung im nörd⸗ lichen Stadtteil in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, einen Schuß mit einer kleinla'ibrigen⸗Piſtole in die Herz⸗ gegend bei. Er wurde durch die Rettungswache in das Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Ur⸗ ſache: Mißliche Familienverhältniſſe. 8 „Luremburg.(Selbſtmord mit Dynamit. Bei Rodingen nahm ſich ein Arbeiter das Lehen, indem er eine Dynamitpatrone anzündete und ſie mit der linken Hand ſeſt an den Hinterkoyf hielt. Es erfolgte ein fürch⸗ terlicher Knall. Die Schädelknochen flogen bis zu 30 Meter weit. 3 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 11. Oktober. Hohes Alter. Ihren 83. Geburtstag kann heute Frau Kath. Keller, Mittelſtraße 6, begehen. Die Greiſin erfreut ſich noch beſter Geſundheit. i Die Totenglocke läutete geſtern unſerem Mitbürger Georg Eberhardt, der infolge einer ſich unterzogenen ſchweren Magenoperation im Heidelberger Krankenhaus im Alter von 56 Jahren geſtorben iſt. Ballongruß und Anerkennung. Dem Schüler Herm. Herdt, Schloßſtraße, der kürzlich auf dem Felde die Ueberreſte eines franzöſiſchen Ballons fand, wurde aus Frankreich eine beſondere Anerkennung zu Teil. s Die Obſternte im badiſchen Neckartal. 1 Die Ernte des Tafel⸗ und Edelobſtes hat in allen Dörfern des Neckartales ihren Anfang genommen. Von den Verſandſtationen gehen täglich beladene Eiſenbahn⸗ wagen ab. Von dem gewaltigen Maſſenangebot von Tafel⸗ und Wirtſchaftsobſt geben die ſehr niedrigen Preiſe Zeugnis. Sie ſchwanken je nach Sorten zwiſchen 5 und Rm. im vorigen Jahre zwiſchen 12 und 20 Rm. Für 7 bis 8 Mk. bekomm man die beſten Tafeläpfel. Für einige außerordentlich geſuchte Qualitätsſorten werden 8 bis 10 Rm. verlangt. Sorten, die in obſtarmen Zeiten gebrochen wurden, geben dieſes Jahr Moſtobſt. Dieſes wird für 2,50 bis 3 Mk. waggonweiſe verladen. Mot ſchnittlich machen die Landwirte 1000—2000 Liter Moſt, wozu ganze Wagen Obſt nötig ſind. 2 Marktberichte vom 10. Oktober. 8 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 7; Salatkartoffeln 15 bis 17; Grüne Bohnen 28 bis 50; Wirſing 10 bis 12; Weißkraut 6 bis 10; Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 20 bis 120; Karotten, Büſchel 7 bis 10; Gelbe Rüben 10: Rote Rüben 8 bis 15; Spinat 15 bis 20; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 8 bis 15; Endivienſalat, Stück 7 bis 15; Salatgurern 5 bis 25; Schlangengurken 30 bis 60; eingemachte Gurk„ Stück 5 bis 10 Kohlraben, Stück 4 bis 12; Mangold 8 bis 15: Rettich, Stück 10 bis 25; Rettich, Büſchel 8 bis 10; Meer⸗ rettich, Stück 20 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 7 bis 19 Schnittlauch, Büſchel 7 bis 8; Peterſilie, Büſchel 7 vis 8 Sellerie, Stück 10 bis 40; Aepfel 8 bis 40; Birnen 10 bis 40: Zwetſchgen 18 bis 25; Trauben 25 bis 55: Pfirſiche 20 bis 40: Brombeeren 60: Preißelbeeren 607 Mannheimer Produktenbörſe. Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 27 bis 27,25, Weizen, ausländiſchen mit 30 bis 32, Roggen. inländiſchen mit 25,50, Roggen, ausländiſchen mit 25,50 bis 26, Hafer, inländiſchen mit 21,50 bis 23, Hafer, aus⸗ ländiſchen mit 24 bis 25, Braugerſte, inländiſche mit 28,25 und pfälziſche Gerſte mit 27 bis 30, Futtergerſte mit 22 bis 24, Mais mit Sack mit 19,50 bis 19,75, Weizenmehl mit 39, Weizenbrotmehl mit 31, Roggenmehl mit 34 bis 36, Weizenkleie mit 13 bis 13,25 und Biertreber mit Sack mit 16,50 bis 17; alles per 100 Kilogramm in Reichs⸗ mark, waggonfrei Mannheim.. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 346 Ochſen, 117 Bullen. 240 Kühe, 296 Färſen, 587 Kälber, 73 Schafe, 3640 Schweine, 22 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 61 bis 63, 44 bis 50, 52 bis 56, 40 bis 44, 36 bis 40, 32 bis 36; Bullen 57 bis 69, 52 bis 54, 44 bis 48, 30 bis 34; Kühe 52 bis 54. 38 bis 42, 30 bis 36, 16 bis 20: Färſen 62 bis 64, 52 bis 56, 38 bis 44: Kälber—, 84 bis 88, 80 bis 84a, 68 bis 72 62 bis 67: Schafe—, 40 bis 45; Schweine 75 bis 76 73 bis 74, 72 bis 74, 70 bis 72, 70 bis 71, 64 bis 66, 62 bis 66; Ziegen 8 bis 20.— Marktverlauf: mit Großvieb mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern lebhuft, geräumt: mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. Mannheimet Pferdemarkt. Für den Pferdemarkt betrug der Auftrieb: 137 Arbeitspferde, 56 Schlachtpferde. Bezahlt nurden für Arbenspferde 1000 bis 1600, für Schlacht⸗ ferde 50 bis 166 Rm. pro Stück. Der Handel war in Arbeitspferden langſam. in Schlachtpferden lebhaft. Statiſtik der Bekenntniſſe. Die Ergebniſſe der letzten Volkszählung über die Religionszugehörigleit. 8 Die letzte Volkszählung iſt nunmehr ſo weit aufge⸗ arbeitet, daß von ſämtlichen Ländern auch die Ergebniſſe ſentlichkeit vorliegen. Ein Querſchnitt zeigt zunächſt, daß bon der Geſamtbepölkerung des deutſchen Reiches ohne Haargebiet, die ſich auf 62,4 Millionen beziffert allein 5 Prozent, oder in Zahlen ausgedrügt, 60,2 Millionen du den beiden christlichen Religionsgeſellſchaften, dem Ka⸗ 5 beer und Proteſtantismus, bekennen. Die letzte Friedensvergleichsziffer, eine Zahl aus dem Jahre 1910, tellt für den Flächeninhalt des heutigen Reichsgebietes Linen Anteil dieſer beiden Konfeſſionen von 98,6 Prozent let was alſo einen kleinen Rückgang bedeutet. Als Urſache 2 leſes Rückganges wird im weſentlichen die ſtarke Kirchen⸗ austrittsbewegung angeſehen, die ſich in den erſten Nach⸗ iegsjahren bemerkbar gemacht hat. 5 Eine nähere Betrachtung verdient zunächſt das ſta⸗ fitiche Verhalltis der beiden vorgenannten großen Re⸗ Meronsbekenntniſſe. Im Jahre 1925 zählten zum evange⸗ ücchen Bevölferungsteil 30 Millionen, was 4 dop⸗ 20. ſo piel iſt, als der Anteil der Katholiken, der ſich auf Jus Millionen beziffert. Gegenüber dem Beſtande des Jahres 1910 hat das proteſtanticche Bekennmis einen Zu⸗ gang von 1,9 Millionen zu verzeichnen, was in Prozenten ausgedrückt, dem Satz 5 v. H. gleichkommt, der Zugang liebe den 8 1 in e an 5 uitonen, in Prozenten auf die Zugehörigkeit zum ka⸗ tholiſchen Bekenntnis ausgedrückt, bedeutet dies eine Stei⸗ dec; wie eingangs dargelegt iſt, ein Rückgang in der Zahl 4 Angehörigen dieſer beiden Konfeſſionen. Zahlenmäßig Ge dieſer Rückgang darauf zurückzuführen, daß ſich die den amtbevölkerun in dem Zeitraum von 1910 um 8 Pro⸗ 5 fate vermehrt hat, während die entſprechenden Prozent⸗ Katzabei den Weben eben 5 v. H. und ber den atholiken 7 v. H. betragen. An der Stärke der Geſamt⸗ ach lterung gemeſſen, beträgt der Anteil der Proteſtanten Ph der neueſten Zählung 64,1 Prozent gegenüber 66 Meent im Jahre 1910, der Anteil der. Be⸗ Rücgang hat mit 32,4 Prozent gegenwärtig nur einen netgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Beſtande des Vabres 1910 zu verzeichnen. in welchem Jahre der An⸗ derung um 7 Prozent. Ader trotz dieſes Zuwachſes beſteht teil der Katholiken an der Geſamthevölkerung 32,6 Pro⸗ zeent war. Daraus ergibt ſich die Tatſache, daß bis jetzt der Hauptleidtragende an der Kirchenaustrittsbewegung das proteſtantiſche Bekenntnis iſt. Noch eine andere Beziehung iſt zum Verſtändnis der ahlenmäßigen Bewegungen innerhalb der beiden Kon⸗ ſeſſionen heranzuziehen. Zwiſchen der letzten Friedenser⸗ hebung im Jahre 1910 und der Volkszählung von 1925 liegt der Krieg mit 12815 politiſchen Folgen, durch den Deutſchland einen erheblichen Gebietsverluſt zu beklagen hat. Da iſt nun die Tatſache feſtzuſtellen, daß von den eiden Konfeſſionen die katholiſche Bevölkerung am här⸗ teſten betroffen iſt. Es ſind rund 6,5 Millionen Einwohner mit den abgetretenen Gebieten vom deutſchen Mutterlande getrennt worden. Von dieſen 6,5 Millionen zählen 1,9 Millionen zum proteſtantiſchen Bekenntnis, dagegen 4.5 Millionen zum katholiſchen, alſo mit anderen Worten faſt zweieinhalb Mal ſoviel Katholiken ſind von Deutſchland getrennt als i daß vielleich iſt demgegenüber nur ein geringer Troſt, daß vielleicht die Wanderungsbewegung an dieſem Verhältnis einige Korrekturen ausgeübt hat. Von 1910 bis zum Jahre der Volkszählung nach dem Kriege, ſind, in der Hauptſache wohl aus den abgetretenen Gebieten. rund eineinviertel Millionen nach Deutſchland zugewandert, welcher Zuwanderungsziffer eine Abwande⸗ rungsziffer von 1 Million gegenüber ſteht. Der Geſamt⸗ wanderungsgewinn beträc alſo rund eine Viertel Million. Da, wie geſagt, die abgetretenen Gebiete ein ſtarkes Zu⸗ wanderungskontingent geſtellt haben, iſt die Annahme be⸗ rechtigt, daß der größere Teil davon ſich zum katholiſchen Bekenntnis rechnet. 8. Von Intereſſe dürften noch einige Zahlen ſein, die die Gliederung des proteſtantiſchen Bekenntniſſes näher er⸗ läutern. Etwa eine halbe Million oder in Prozenten 1.3 v. H. der Proteſtanten ſind nicht den Landeskirchen ange⸗ ſchloſſen. Die evangeliſch⸗lutheriſche Freikirche zählt 178 000 Seelen, die evangeliſch⸗reformierte Freikirche deren 10 000. Die Baptiſten zählen 70 000, die Methodiſten 49 000, die Adventiſten 30000, die Mennoniten 13 000, die Her⸗ renhuter beziffern ſich auf 6000, Neu⸗Apoſtoliſch nennen ſich 138 000 und in Splitte⸗ſekten proteſtantiſcher Obſervanz befinden ſich 39 000. Weiterhin wären vielleicht noch Re⸗ ligionsge'ellſchaften zu nennen, die zwiſchen Katholizismus und Proteſtantismus ſtehen. Es ſind dies etwa 88 000 Perſonen, gegenüber 61000 im Jahre 1910, deren Haupt⸗ 1— 110 zum alt⸗katholiſchen Bekenntnis mit 33 000 Seelen rechnet. 8 e Auch an dem Judentum iſt die Entwicklung der Zeit nicht ſpurlos vorbeigegangen. Es hat rund einen Zuwachs innerhalb des angegebenen Zeitabſchnittes um 29 000 Seelen erfahren; denn 1910 rechnete man in Deutſchland 535 000 Juden, während es jetzt 564000 ſind. An dem Prozentſatz der Geſamtbevölkerungszunahme von 8 Pro⸗ zent gemeſſen bedeutet dieſer Zuwachs auch ein Zurück⸗ bleiben, denn er beträgt nur anteilsmäßig 5,5 Prozent. Im Verhältnis zur Geſamtbevölkerung beträgt der An⸗ teil des Judentums ungefähr noch dasſelbe, wie im Jahre 1910, nämlich 0,9 Prozent. g Die ſtarke Zunahme der Konfeſſionsloſen macht na⸗ türlich auch hier ein Eingehen auf die ſtatiſtiſchen Unter⸗ lagen gegenüber dem Jahre 1910 auf das Siebeneinhalb⸗ fache zu verzeichnen. Vor dem Kriege rechnete man mit 209 000 und jetzt ſind es bereits 1551000. Die Steigerung anteilsmäßig in Prozentſätzen ſieht ſo aus: Von 0,4 v. H. iſt ſie auf 2,5 v. H. gelangt. Mit dieſem Prozentſatz deckt ſie ungefähr den Rückgang, den der proteſtankiſche Anteil zu verzeichnen hat, wie oben erwähnt, 1.9 Prozent. Die Konfeſſionsloſen, in der Statiſtit unter„Sonſtige“ ge⸗ führt, gliedern ſich mit einer Viertelmillion als zu einer Vereinigung zur gem chaftlichen Pflege einer Weltan⸗ ſchauung gehörig, die zweite Gruppe mit 1,1 Millionen ſteht außerhalb jeder Gemeinſchaft, während der Reſt mit i 160 000 Perſonen die Frage der Zugehörigkeit, auch der rechtlichen, zu irgend einer Religions- und Welt⸗ anſchauungsgemeinſchaft vollſtändig offengelaſſen hat. Die Zahl der ebenfalls unter den„Sonſtige“ geführten außer⸗ europäiſchen Bekenntniſſe enthält mit 3000 Perſonen nur noch Angehörige der Mohammedaner und Buddhiſten. Für den Religio sſtatiſtifer und auch für den prak⸗ tiſch an der Seelſorge Intereſſierten dürften noch die Zah⸗ len von Belang ſein die die Gliederung der Konfeſſions⸗ loſen nach Geſchlechtern anzeigt. Von den 1551000 Kon⸗ feſſionsloſen ſind 9110) Männer und 640 000 Frauen. Das ſind die Zahlen, wie ſie für die Geſamtbevöl⸗ kerung des deut chen Reiches auf dem Gebiet der Reli⸗ gionsſtatiſtil ich ergeben haben. Einer gelegentlichen Be⸗ leuchtung dürften auch die zahlenmäßigen Verhältniſſe in den einzelnen Ländern der deutſchen Republik wert ſein, da ſich ja dort durch die verſchiedenen Größen der Länder und infolge ihrer anders gearteten Bevölkerungskapazitäf die Verhältniſſe etwas anders darſtellen, als wie ſie bei einer über das ganze Reich erſtreckten Geſamtbetrachtung ſich ergeben. 8 5 l E Fußball. Um den D. F. B.⸗Pokal. Am Sonntag fand die Vorrunde um den D. F. B.⸗ Pokal ſtatt. Die einzelnen Ergebniſſe waren: In Duisburg: Weſtdeutſchland— Süddeutſchland 4:3(0:3). In Breslau: Südoſtdeutſchland— Berlin 2:0(0:0), In Stettin: Bal⸗ tenverband— Mitteldeutſchland 2:5(1:3). Süddeutſchland verliert überraſchend in Duisburg. Süddeutſchland, ehedem Abonennt auf den D. F. B⸗ Pokal, hat bei dieſem Pokaltreffen kein Glück mehr. Nach anfänglich verteiltem Felde gelang es Hornauer in der 20. Minute bei einem Gewühl vor dem weſtdeutſchen Tor einzuſenden. 8 Minuten ſpäter fiel ebenfalls aus einem Gedränge heraus das zweite Tor und als dann 5 Minuten ſpäter Neubauer ein drittes Tor erzielen konnte, waren die Ausſichten der Weſtdeutſchen gar nicht roſig. Nach der Pauſe drehte dann Weſtdeutſchland mächtig auf, Fünf Minuten nach Wiederbeginn ſchoß Hollſtein das erſte Tor. Die Weſtdeutſchen belagerten darauf fortgeſetzt das ſüd⸗ deutſche Tor und hatten in der Abwehr nur mit gelegent⸗ lichen Durchbrüchen ihrer Gegner zu tun. In der 12. Mi⸗ nute fiel nach einer Kombination durch Sackenheim UI das zweite Tor. Drei Minuten darauf gelang es Kuppertz auszugleichen. Das vierte Tor fiel erſt nach einiger Zeit und zwar ſechs Minuten vor Schluß. Dabei blieb es. Gruppe Rhein. Der weite Oktoberſonntag brachte leich mit der erſten großen Ueberraſchung weitere be⸗ eutſame Entſcheidungen. Der VfR. Mannheim mußte die erſte Niederlage hinnehmen, ſodaß nunmehr Waldhof allein noch ungeſchlagen in der Gruppe Rhein iſt.— Phönix Ludwiasbafen— Sp. Vaa. Sandhofen 4:1: VfL. Nek⸗ N kara— SV. Waldhof 23, 1903 Ludbdigs= Pfalß Ludwigshafen 5:0; 1908 Mannheim— BfR. Mann⸗ N Phönir Mannheim— Germania Friedrichs⸗ eld 3:0. i 5 3 Gruppe Saar. Hier fanden nur zwei Spiele 5 davon das in Saarbrücken jedoch von ziemlicher Bedeutung, SFr. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 0:2; Eintracht Trier— SV. 05 Trier 1:0. 5 Gruppe Nordbayern, Hier überraſchen die über⸗ aus knappen Ergebniſſe; fämtliche Treffen wurden nur mit einem Tor Differenz entſchieden, ja das Nürnberger Lo⸗ kaltreffen zwiſchen dem ASV. und dem Neuling FS. endete mit 1:1 gar unentſchieden.— 1. FC. Nürnberg— Bayern Hof 3:2; ASV. Nürnberg— FSV. Nürnberg 1:1; FV. Würzburg— Sp. Vgg. Fürth 0:1; VfR. Fürth— FC. Fürth 1:0. Gruppe Südbayern. Durch das Bundespokal⸗ ſpiel fand nur ein einziges Treffen ſtatt, das mit dem hohen 8:0 Sieg von Wacker München über den Tabellen⸗ letzten Schwaben Ulm endete.— Wacker München— Schwaben Ulm 8:0. 5 3 Gruppe Württemberg. Die Senſation iſt ohne Zweifel die 3:0 Niederlage des VfB. Stuttgart in Birken⸗ feld. Doch auch die Stuttgarter Kickers büßten in dem 1:1 Lokaltreffen gegen den Sportklub den erſten Punkt ein.— SC. Stuktgart— Kickers Stuttgart 1:1; SFr. Stuttgart— Anion Böckingen 0:1; FC. Birkenfeld— N 3:0; VfR. Heilbronn— VfR. Gais⸗ urg 3:1. Gruppe Baden. Auch hier wurde die Vorrunde bereits beendet und ſomit dieſen Sonntag nur die beiden noch ausſtehenden Treffen erledigt, die beide die erwar⸗ teten Siege brachten.— FC. Freiburg— Sp. Vgg. Freiburg 3:0; FC. Villingen— VfB. Karlsruhe 3:0. Gruppe Main. Die Favoriten bleiben immer noch ungeſchlagen. Eintracht gewinnt in Niederrad 3:0, der FSV. bei Hanau 94 mit dem gleichen Ergebnis. In Hanau kam es zu einem Spielabbruch: Sport 60 führte bereits init 4:2 gegen Germaftſa Frankfurt, als der Schiedsrichter wegen Tätlichkeit eines Frankfurters den Kampf abbrach, der wohl für Hanau gewonnen ſein dürfte.— Anion Niederrad— Eintracht Frankfurt 9:3; Viktoria Hanau 94— FSV. Frankfurt 0:3; Rot⸗Wei Frankfurt— FC. Hanau 93 2:1: Sp. Vgag. Fechen⸗ heim— Kickers Offenbach 4:1; VfR. Offenbach— Vik toria Aſchaffenburg 3:8; Sport 60 Hanau— Germania Frankfurt 4:2 abgebr. 5 5 Gruppe Were Wieder ein doppelt erfolgreicher Sonntag für Wormatia Worms. Die Wormſer gewan⸗ nen ihr Spiel in Darmſtadt mit 4:2 und hatten außer⸗ dem noch die Freude, daß ſämtliche Hauptkonkurrenzen weitere Punkte verloren.— SV. Darmſtadt— Wormatia Worms 2:4; SV. Mainz— Sôde. Höchſt 1:1; VfL. Neu⸗Iſenburg— SV. Wiesbaden 1:0; Alemannia Worms— Sp. Vagg. Arheilgen 2:1; Haſſia Bingen— Hermania Wiesbaden 1:2. 1 Motorradſport. 5 Motorrad⸗Geſchicklichkeitsſpiele im neuen Stadion in Mannheim finden am 16. Oktober ſtatt. Sie enthalten ganz neuartige Uebungen. So z. B. das plötzliche Bremſen vor einem ausgeſtopften Verkehrs⸗ ſchutzmann, deſſen Umfahren mit Strafpunkte belegt wird. Ferner Abſchießen von Luftballons mit einer Korkenpiſtole in voller Fahrt. Fum Sch das in 5 ſo beliebte Weitſpringen mit Motorräder. 1299 Schluſſe finden die aufregenden und beliebten Fuchsjagdrennen att. 558 Wetterbericht vom 11. Ottober. l e Luftmaſſen des Hochdruckgebietes werden als ſehr ſtabil bezeichnet, wobei noch Ausſicht auf Fortbeſtand 2 ſchönen Herbſtwetters beſteht. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Fortbeſtand des heiteren und trockenen Herbſt⸗ wetters. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Die Anmeldungen zum Beſuch des erſten Kurſes an der landwirtſchaftl. Schule in Ladenburg müſſen bis ſpäteſtens 18. Oktober 1927 beim Schulvorſtand in Ladenburg erfolgt ſein. Seckenheim, den 10. Oktober 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. 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