ö 27. Jübruung Bezugspreis: Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). 0 mund 1. Oalober Ip e7 Tages. und Anzeigenblatt für deckenheimund Umgebung fl. 241 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Neues in Kürze. ꝛ6: Der Femeausſchuß des Reichstages iſt zum näch⸗ ſten Donnerstag. den 20. Oktober einberufen worden. Es ſoll eine Ausſprache über den weiteren Gang der Ver⸗ handlungen ſtattfinden. 8 ꝛ6: Die franzöſiſche Regierung hat beſchloſſen, das Agreement für den neuen ruſſiſchen Botſchafter in Paris, Dowgalewſki, der von Moskau zum Nachfolger Nakowſkis nominiert worden war, zu erteilen. 15: Marſchall Pilſudſii beabſichtigt. zwiſchen dem 20. November und 10. Dezember eine Reiſe nach Rom zu unternehmen. Der Zweck der Reiſe wird ein Beſuch beim Papſt, ſowie ein Zuſammentreffen mit Muſſolini ſein. ze: Wie aus Kowno gemeldet wird, hat der Kriegs⸗ und Revolutionsrat einen Befehl herausgegeben, wonach alle Oppoſitionsanhänger aus der Noten Armee, Flotte und Luftflotte entfernt werden ſollen. i 5: Nach einer Meldung der Aſſoeited Preß ſind die franzöſiſchen Flieger Coſte und Le Brix in Port Natal (Braſilien) gelandet. ꝛ6: Wie aus Schanghai berichtet wird, haben die ge⸗ ſchlagenen Schanſiarmeen Kalgan geräumt. Zwei Divi⸗ ſionen der Schanſitruppen ſollen jedoch bis 30 Meilen vor Peking vorgerückt ſein. Dias Reichsſchulgeſetz. Der Reichsrat hat, wie bereits berichtet, zur allge⸗ N Ueberraſchung den Entwurf eines Reichs⸗ 1 7 8 ſetzes in der Palugg ſeiner Ausſchüſſe mit 5 timmen abgelehnt. Bei den Einzelahſtim⸗ n 8 n 55 waren die Ausſchußbeſchlüſſe zum Teil ver⸗ n— N im großen und ganzen doch angenommen die Bei he es zur Schlußabſtimmung kam, gaben 12 ertreter verſchiedener Länder und Provinzen Erklä⸗ ee ab, daß ſie die Vorlage in der Ausſchußfaſſung 8 ehnen müßten. Ihre Begründungen zeigten, daß den 85 der Entwurf nicht weit genug ging, während er den anderen zu radikal war. Bayern glaubte das 0 „der die Koſtendeckun ei aufhalftert. 285 e Damit waren im Reichsrat die preußiſchen An⸗ träge, hinter denen man mit Recht einen Kompro⸗ miß des Zentrums mit: den Demokraten und Sozialdemokraten erblickte, gefallen. Doch da⸗ mit nicht genug! Auch die verſchiedenen Anträge, die ur⸗ [prüngliche Regierungsvorlage wieder herzuſte len, wur⸗ den im Laufe der Verhandlungen abgelehnt. Damit ſchuf der Reichsrat ein vollendetes Vacuum. Dieſes Ergebnis überraſchte die politiſche Welt nicht wenig. Die Reichsregierung hatte mit einem der⸗ artigen Schickal ihrer Vorlage im Reichsrat nicht ge⸗ rechnet. Sie hoffte, daß es zu einem Kompromiß kom⸗ men würde und hatte ſich auch bereits damit abgefun⸗ zen, die preußiſchen Abänderungsanträge im weſent lichen anzunehmen Die jetzige durch die Beſchlüſſe des Reichsrates geſcha ſene Lage zeigt die ungeheuren chwierigkeften, denen die parlamentariſche Erledi⸗ 5 Reichsſchulgeſetzentvurſes begegnet. Nicht ein, In d ie Länder konnten ſich in dieſer Frage einigen! 8 Kulturfrage! Was ſoll da erſt im Reichstag zelt Die Becch uſſe des Reichsrates ſchufen eine verwik⸗ 80 RB. erteſſungs rechtliche Lage. Nach Artikel run n W. werden die Ge ehesvorlagen von der Reichsregie⸗ 05 oder aus der Mitte des Reichstages eingebracht. Die 5 ringung von Geietzesvorlagen der Reichsregie⸗ ale bedarf nach Artifel 60 der Juſtunmung, des 25 N Dieſe legt nicht vor, denn der Reichs⸗ 5 ehnte ſowohl die Wiederherſtellung der ur⸗ * Regierungsvorlage, wie auch die neue Faſ⸗ ng ſeiner eigenen Ausſchüſſe ab. Was nun? Kommt eine Uebereinſtimmung zwiſchen der Reichs⸗ der lung und dem Reichsrat nicht 1 beſtimmt ſo 18 Satz des 69. Artikels der Reichsverfaſſung, Anbrkane de Reichsregierung die Vorlage gleichwohl ff ingen, hat aber hierbei die abweichende Auf⸗ cher des Reichsrates darzulegen. Nun hat der Abe 1 garkeine abweichende Auffaſſung, er hat 9 5 jlaupt keine Auffaſſung, denn er lehnte 15 die Vorlage der Reichsregierung, wie ſeine Zuſtimm Aus chußfaſſung ab. Damit liegt auch keine Fon 2 des Reichsrates vor, die zur Einbringung Satz de. despondagen der Recchsregierung nach dem erſten 195 e Attitels 69 er order ich iſt. Somit läge der Schluß pon 1 der Reichsſchulgeſetzentwurf des Herrn 5 3 von der Reichsregierung beim Reichstag 1 Al aupt nich eingebracht werden könnte, ſodaß nur ges 15 übrig bliebe, ihn aus der Mitte des Reichs⸗ laſſen⸗ 8 durch die Regierungsparteien, einbringen zu tatore Ur Auſſaſſung wird indeſſen von den Kommen⸗ Mater Reichsverſaſſung als irrig bezeichnet. Die 1 brau⸗ht nach erfolgter Verſagung, wie ele Sicc zucht ret Bihu url ede Bi ten, noch zu warten. Sie kann vielmehr die tag. und zwar ſofort. beim Reichs⸗ ger u. a. gen. Der gleichen Anſicht ſind Meißner, Sän⸗ Nun trat unmittelbar 1 ö ie Be 5 0 r im Anſchluß an die Beratungen 5 dan echstats das Reichskabinett zu einer Sitzung 5 imen. in der die Entſcheiduna über das Reichs⸗ ſchulgefetz fiel. Zul Erörterung ſtand hierbei, ob die Re⸗ gierung ihren Geſetzentwurf zurückziehen ſollte, oder nicht, denn abändern konnte ſie ihn nicht mehr, da eine abgeänderte Vorlage ein neuer Entwurf gewe⸗ ſen wäre, der dann aufs neue den Reichsrat paſſieren müßte, bevor er dem Reichstag zugeſtellt werden kann. Andererſeits wäre bei einer Zurückziehung der Regierungs⸗ vorlage das Schickſal des Reichsſchulgeſetzentwurfes beſie⸗ gelt geweſen, ſo daß man ſich unter dieſen Umſtänden ent⸗ ſchloß, die. Vorlage unverändert dem Reichstag zuzuleiten. Damit beginnt nunmehr der 25 Ait des großen Kampfes um das Schulgeſetz und wenn nicht alles täuſcht, ſo wird dieſer über die Maßen heftig werden, da die Oppoſition entſchloſſen zu ſein ſcheint, in ganz entſchieden e Weiſe gegen die Vor⸗ lage Stellung zu nehmen und da innerhalb der Re⸗ gierungskoolition ſelbſt keine einheitliche Auffaſſung beſteht, indem die Deutſche Volks⸗ partei ſcharfe Kritik übt, ſo hat der vorliegende Ent⸗ wurf nur dann Ausſicht auf Annahme, wenn die Be⸗ denken der Volkspartei berückſichtigt werden, mit an⸗ dern Wo ten, wenn weitgehende Veränderungen ein Kompromiß innerhalb der Regierungskoalition ermoglichen. — 2——ß— Opposition und Neichsſchulgeſetz. Genugtuung über die Haltung des Reichsrats. ö Berlin, 15. Oktober. Nachdem ſich auch im Reichsrat die Unzufriedenen aus allen Lagern zuſammengefunden haben, um die Vor⸗ lage über das Reichsſchulgeſetz zu Fall zu bringen, iſt für das Reichskabinett inſofern eine recht ſchwierige Lage entſtanden, als die Stellung der Oppoſi⸗ tion durch den Beſchluß des Reichsrats zweifellos eine ſehr weſentliche Stärkung erfahren hat. Dies zeigt bereits jetzt ein Blick in die linksſtehende Preſſe Berlins in welcher man die Ablehnung des Reichsſchulgeſetzes durch den Reichsrat mit großer Genugtuung aufnahm, ihn wieder einmal zu einer„ſch veren Niederlage der Reichs⸗ regierung“ ſtempelte und auch wieder einmal eine Kriſe an die Wand malt. Abgeſehen von den Stimmen der Linken laſſen aber die Kommentare faſt ſämtlicher bedeutender Blätter er⸗ kennen, daß jetzt das Reichskabinett, auch wenn es der Notwendigkeit enthoben iſt, eine Doppelvorlage im Reichs⸗ tag einzubringen, einer ſehr ſchwierigen Situation gegenüberſteht, indem es nunmehr gezwungen iſt, ſich mit den Reichstagsfraktionen über eine Faſſung des Schulgeſetzentwurfs zu verſtändigen, welche we⸗ nigſtens noch nachträglich die Zuſtimmung des Reichs⸗ rats finden kann. Denn darüber muß man ſich vor allen Dingen klar ſein, daß gegen den Willen des Reichs⸗ rats, der ſoeben die Vorlage abgelehnt hat, das Schul⸗ geſetz nicht verabſchiedet werden kann. Theoretiſch wäre das allerdings ſehr wohl denkbar, da jedes Geſetz, gegen das der Reichsrat Einſpruch erhoben hat, mit einem Zweidrittelmehrheitsbeſchluß des Reichstags denno ch angenommen werden kann. Allein darüber dürfte ſich niemand im Unklaren ſein, daß für den Reichsſchul⸗ geſetzentwurf, mag er nun gelaßt ſein wie er will, bei der gegenwärtigen Machtverteilung im Reichstag eine Zweidrittelmehrheit nicht zu erwarten iſt. Wenn nun das Reſchs abinett trotzdem beſchloſſen hat, den Keudell' chen Ge etzentwurf unverändert dem Reichs⸗ tag zu unterbreiten, ſo wird man gleich vohl nicht ver⸗ kennen dürfen, daß damit die eigentlichen Schwie⸗ rigkeiten erſt beginnen und wenn auch die Stim⸗ Schulgeſetz ebenſowenig zuſtande bringen wird, wie der Reichsrat und daß das Parlament über dieſes Geſetz auffliegen dürfte, etwas gar zu ſch varz malen, ſo iſt es aber doch klar, daß mit einer bedeutenden Verſchär⸗ fung der Oppoſition zu rechnen iſt und daß weiter⸗ hin eine Durchbringung des Geſetzes nur nach be⸗ deutſamen Abſtrichen möglich ſein wird. Die boſtbeamten zur Beſoldungsreform. Lebhafte Kritik an der Einſtufung der unteren Beamten. d Berlin, 15. Oktober. Der mehr als 150000 Mitglieder zählende Reichs⸗ verband Deubſcher Poſt⸗ und Teegraphen Beamten hatte Vertreter aller Bezirke zu einer außerordent⸗ lichen Tagung nach Berlin einberufen. Der Beſol⸗ dungsgeſetzentwurf der Rech sregierung erfuhr eine leb⸗ hafte Kritik. Unzufriedenheit herrſchte vor allem dar⸗ über, daß die Erwartung, die von den Poſt⸗ und Telegraphenbeamten des unteren und mittleren Dienſtes in ideeller Beziehung an die Beſoldungsneurege⸗ jung geknüpft wurden, nicht erfüllt und in dieſer Be⸗ Verſchlechterungen zu verzeichnen ſeien. Die Auf⸗ hebung der Verzahnung und die damit verbundene Ver⸗ größerung der Abſtände zwischen den einzelnen Beamtenlaufbahnen gab Anlaß zu lebhafter Klage. Die zurüdſetzende Einſtufung, wie ſie vor allem für die Poſtſchaffner und die männlichen Betriebs⸗ aſſiſtenten geplant iſt, wurde als unerträglich bezeichnet. Allgemein war die Entrüſtung über die zu niedrige Einſtufung und die Unterbewertung der männ⸗ lichen Beamten des Poſt⸗ und Telegraphenbetriebsdienges men der Peſſimiſten, die meinen, daß der Reichstag das ziehung gegenüber dem bisherigen Zuſtande erhebliche Neuer Amſchwung in China. Schanſi⸗Truppen 40 Meilen vor Peking. London, 15. Oktober. Während im Hauptquartier der Nordtrupren in Peking noch am Freitag erklärt wurde, daß das Gros der Schanſitruppen in Stärke von etwa 80 000 Mann als aufgerieben gelten könne, beſagen jetzt Nachrichten aus privater Stelle, 5 fliegender Ko⸗ 1 lonnen der Schanſi⸗ Armee die Operationen der Nordtruppen erheblich beeinträchtigen Einer dieſer Ko⸗ lonnen ſei es gelungen, bis auf 40 Meilen an Pe⸗ king heranzukommen. Die Nachricht wird jetzt von der Umgebung Tſchangt olins beſtätigt. Spätere Berichte beſagen, daß ernſthafte Kämpfe in einer Entfer⸗ nung von etwa 35 Meilen von Peking im Gange ſeien. Die amerikaniſche Geſandtſchaft in Peling iſt von amerikaniſchen Schutztruppen geſichert worden. Die berühmte Marco⸗Brücke, neun Meilen ſüdweſtlich der Hauptſtadt, wird in größter Eile in Ver⸗ teidigungszuſtand geſetzt. Große Teile der Nord⸗ truppen ſind in Gefahr, durch das Ueberraſchungs⸗ manöver der Schanſi⸗Truppen von ihren rückwärtigen Ver⸗ bindungen abgeſchnitten zu werden. Geſand tenmord in Prag. Der albaniſche Geſchäftsträger erſchoſſen.— Der Täter ein 23jähriger Student. Y Prag, 15. Oktober. In der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 23 Uhr wurde der neue albaniſche Geſandte in Prag Xeno Bey im Cafe des Hotels Palaſt⸗Paſ⸗ ſage erſchoſſen. An den Tiſch des Geſandten ſetzte ſich ein junger Menſch, der plötzlich drei Schüſſe auf den Geſandten abgab. Der Geſandte wurde von 2 Schü ſ⸗ ſen in den Kopf und von einem Schuß in die Bruſt getroffen und verſtarb auf dem Transport nach dem Krankenhauſe. Der Attentäter, ein 23jähr. mazedoniſcher Student, blieb ruhig am Tiſch ſitzen und ließ ſich wider ſtands los verhaften. Die Motive des Mordes. Wie die Prager Polizei feſtgeſtellt hat, iſt der Mörder der 23jährige Student Algivfiadh Bebi, Schüler der ſechſten Klaſſe des Lyzeums in Rom, der am 10. Okto⸗ ber nach Prag gekommen war. Außer albaniſch ſpricht er noch franzöſiſch und italieniſch. Wie weiter be⸗ kannt wird, iſt der Attentäter Anhänger der ita⸗ lieniſchen Orientierung Albaniens. Er er⸗ klärte der Polizei, der Geſandte ſei„ein Schidling ſeines Volkes“, das er an Südflawien„verkaufen“ wollte. Mit ſeiner Tat habe er den Verrat ſeines Vaterlandes an Südflawien verhindern wollen. Keno Bey war 32 Jahre alt, wurde in Diakovo geboren als Sproß eines der angeſehendſten Adelsge⸗ ſchechter Albaniens. Sein Vater war erſter Adiudant am Hofe des türki chen Sultans. Xeno Bey hat J. Zt. her⸗ vorragenden Anteil an dem Aufſtand gegen Fa⸗ noli genommen. Als die albaniſche Regierung ſchließ⸗ lich einen Italien freundlichen Kurs einſchlug, legte er ſeine Stellung als Innenminiſter und Oberbefehlshaber der albaniſchen Truppen nieder und ging als Geſandter nach Belgrad, welchen Poſten er über zwei Jahre be⸗ kleidete. Dann wurde er zum Geſandten in Prag ernannt, wohin er jetzt gekommen war, um ſein Beglau⸗ bigungsſchreiben zu überreichen. Litauen gegen Deutſchland. Sabotage der ſchwebenden Verhandlungen. O Kowno, 15. Oktober. In hieſigen politiſchen Kreiſen verfolgt man mit steigendem Unbehagen die Haltung der deutſchen Oeffent⸗ lich eit, die im Hinblick auf die zwiſchen dem Miniſter⸗ präſidenten Woldemaras und dem deutſchen Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann gepflogenen perſönli⸗ chen Verhandlungen eine Aenderung der li⸗ tauiſchen Politik in der Memelfrage erwartet und bereits von feſten Zuſicherungen ppricht, die Profeſſor Woldemaras bei ſeiner Berliner Anweſenheit in dieler Richtung gegegeben haben ſoll. Dieſer Auffaſſung deut cher Kreiſe gegenüber wird von maßgebender litauiſcher Seite darauf hingewieſen, daß ſich Litauen eine„Einmiſchung“ Deutſchlands in die Memelfrage unter keinen Umſtänden werde gefallen laſſen, weil Deutſchland im Verſailler Vertrag ausdrücklich auf das Memelgebiet habe verzichten müſſen. Litauen werde keine deutich Propaganda, die auf eine„einſeitige“ Aenderung des Memelſtatuts im Sinne deutſcher Wünſche abziele, dulden. So ſei auch nicht damit zu rechnen, daß die Ausweiſung der drei vor einiger Zeit ausgewie⸗ ſenen deut chen Redakteure zurückgenommen werde. Ebenſo könne nacht damit gerechnet werden, daß an⸗ deren reichsdeulſchen Redakteuren die Einreiſe in das Memelgebiet geſtattet werden würde. In Berliner diplomatischen Kreiſen wird zu dieſer 5 Meldung erklärt, daß Deutſchland niemals eine Aen⸗ derung des Memelſtatuts verlangt habe, wohl aber als Natsmacht darauf beſtehen müſſe, daß das Memelſtatut eine Auslegung findet, die den berechtigten Lebensintereſſen der Memellän⸗ der Rechnung trägt, zu deren Schutz der Völker⸗ bund die Annahme des Statuts von Litauen ver⸗ langt hat. 8 8 5 3 Der Oꝛeanflug der Junkerswerke. Schnelle Bewältigung der erſten Etappe. ö Berlin, 15. Oktober. Das Junkers⸗Ozeanflugzeug D 1230 hat die erſte Ozeanetappe Liſſabon— Azoren äußerſt ſchnell be⸗ wältigen können. Die 800 Kilometer lange Strecke benötigte nur knapp 11 Stunden, ſo daß man mit einer Durchichnittsgeſchwindigkeit von 180 Kilometern rech⸗ nen muß. Bereits um 4.06 Uhr nachmittags konnte das Flugzeug die am öſtlichſten gelegene Azoreninſel Sao Miguel überfliegen. 5 dur nien Weiter flug liegen die Wetterausſichten ſo, daß die Wetter⸗ lage zwichen den Azoren und Bermudas ungün⸗ ſtig, zwichen den Azoren und Neufundland aber ziemlich günſtig iſt, ſo daß dieſe letztere Strecke als weitere Flugbahn in Frage kommt. Die Strecke nach Kap Race(Neufundland) iſt 2500 Kilometer lang, die nach Bermudas 3400 Kilometer. ö 5 22. 3————.. Aus dem In⸗ und Auslande. Regierungskriſe in Lettland.— Der Vertrag mit Rußland gefährdet? Riga, 15. Okt. Das bisher zur Regierungskoalition gehörende demokratiſche Zentrum hat unerwar⸗ ket ſeinen Austritt aus der Regierung angemel⸗ det. Der Vertreter des demokratiſchen Zentrums, Juſtiz⸗ miniſter Bite, iſt von ſeinem Poſten zurückge⸗ ten. Damit iſt die bisher latente Regierungskriſe einge⸗ treten. Die Stellungnahme des Zentrums zum ruſſt⸗ ſchen Handelsvertrag hat, wie verlautet, bei dem Schritt eine entſcheidende Rolle ageſpielt. ö Nußland, Beßarabien und das Donauſtatut. Kowno, 15. Oktober. Wie aus Moskau halbamtlich gemeldet wird, beobachtet die ruſſiſche Regierung die Ver⸗ handlungen vor dem ſtändigen Haager Gerichtshof über die Frage des Donau ⸗Statutes mit ſtarkem Intereſſe. Es werde erklärt, daß die Sowiet⸗Regierung irgendwelche Ao⸗ machungen zwiſchen der Donau⸗Kommiſſion und Rumä⸗ nien nicht anerkennen werde. Rußland habe niemals auf Beßarabien verzichtet und behalte ſich in dieſer Angelegen⸗ heit vollkommene Freiheit vor. Rußland veröffentlicht Dokumente aus dem Jahre 1908. Kowno, 15. Oktober. Nach Meldungen aus Moskau veröffentlicht die Sowjetregierung einen Teil der Do⸗ kumente des Flottenſtabes der zariſchen Regierung über die Bewaffnung der Flotte im Jahre 1908. Der Ma⸗ rineminiſter hat nach dieſen Dokumenten ſeinerzeit in einem Bericht an den Zaren darauf hingewieſen, daß der kom⸗ mende Krieg für Rußland gefährlich ſei. Rußland bedürfe eines Bündniſſes mit Deutſchland, da zwiſchen Rußland und Deutichland keine Streitfragen wie mit England be⸗ 8 Der Hafen von Reval müſſe nicht gegen Deutſch⸗ and, ſondern gegen England ausgebaut werden. Dieſen Standpunkt hat nach den Dokumenten auch der Stabs⸗ chef der Marine vertreten, der ſich auch gegen die Ver⸗ ſtärkung der baltiſchen Flotte und für den Aufbau der Schwarzmeerflotte ausgeſprochen hat. In einem entſpre⸗ chenden Bericht an den Zaren hat der Stabschef betont, daß eine deutſch⸗ruſſiche Annäherung auch in Kreiſen der deutſchen Flotte Anklang finden werde. Nur infolge des Druckes des ruſſiſchen Botſchafters in Paris, Iswolſki. auf den Zaren, ſeien dieſe Berichte unbeachtet geblieben, worauf der Marineminiſter zurückgetreten iſt. Weitere Dokum nte ſollen noch veröffentlicht werden. g Der Eiſenbahnanſchlag bei Altenburg aufgeklärt. 0 Meimar. 15. Okt. Das Eiſenbahnattentat bei Alten⸗ burg hat ſeine Aufklärung gefunden. Der Täter, ein geiſtig beſchränkter junger Menſch von 16 Jahren mit Namen Herbert Pluge, iſt feſtgenommen worden. Er hat ein Geſtaändnis aboelegt. Die Ermittelungen ergaben, daß Pluge ſich der Folgen der Tat wohl nicht bewußt geweſen iſt. Schon am Abend vor der Tat hat er mit einem Freunde, den Bäckerlehrling Frommel, das Teerfaß zu⸗ kückgelegt, das er dann am folgenden Abend die Straßen⸗ böſchung hinabrollte, ſo daß es infolge des ſtarken Schwunges auf das Eiſenbahngleis kollerte. Der Täter iſt der Altenburger Staatsanwaltſchaft zugeführt worden. Nachts liegt er oft trotz aller Müdigkeit ſtündenlang wach und denkt an ſie Und wenn morgens der erſte Son⸗ nenſtrahl in ſein Zimmer dringt. trifft er das von ihr gemalte Bild des Sauſenweinſchen Gartens, das über ſei⸗ nem Bett hängt So kann er nirgends recht Ruhe finden, ſieht elend aus und iſt nervös und überreizt „Du arbeiteſt zu viel!“ ſagt Gerd Schober beſorgt immer wieder, wenn er den Freund aufſucht und im ſtillen fein ſtellt, daß deſſen Geſicht noch um eine Linie ſchmaler, ſein Blick noch fiebriger und unſteter geworden iſt „Das iſt ja toll wie du es treibſt! Weißt du was am nächſten Sonntag kommſt du mal für den ganzen Tag mit mir hinaus ins Freie!“ 8 „Meinetwegen. Obwohl du ja ganz gut weißt, lieber Gerd. daß es nicht die Arbeit iſt, die an mir zehrt. Im Gegenteil gerade ſie iſt meine Rettung!“ 5 Als ſie dann am nächſten Sonntag zu zweien durch ein⸗ ſame Wälder. worüber die leuchtende Farbenpracht des rbſtes ihren Zauber ausgebreitet hat, wandern, ſagt rd. Schober:„Hör mal, Fred. ſo kann es doch mit dir nesfalls weiter gehen! Ich habe die ganze Woche über ich nachgedacht und bin zu der Ueberzeugung gelangt daß — verzeih das harte Wort— bei aller ſonſtigen Klug⸗ t und Gelehrſamkeit doch ein törichter Schwächling biſt, der allein ſelbſt an ſeinem Unglück ſchuld ſſt!“ „Gerd! Das ſagſt du mir. der alles weiß—“ „Jawohl! Eben darum, weil ich alles weiß. ſage ich dir auf die Gefahr hin, deine Freundſchaft zu verlieren: Der iſt kein richtiger Mann der ſich durch Weibertrotz und Weibergeſchwätz um das Glück ſeines Lebens betrügen läßt! Ein Mann zimmert ſich ſein Schickſal ſelbſt!“ 5 „Kann ich es denn? Habe ich nicht alles verſucht was öglich war, um Glorias Einwilligung zu unſerer Heirat erlangen] Habe ich mich nicht bis zur Selbſterniedri⸗ gung gedemütigt. um meiner Mutter Vorurteile zu be⸗ + Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Betrug und Urkundenfäl⸗ ſchung.) Vor dem Großen Schöffengericht hatte ſich der 31 Jahre alte Reiſende David Frommer aus Lodz in Polen zu verantworten. Er hatte verſucht, einem hieſigen Gaſtwirt eine Beſtellung auſ Stoffe aufzunötigen, war aber abgewieſen worden. Dennoch beſtellte er auf Grund einer geſälſchten Unterſchrift des Gaſtwirts Anzugſtoff im Werte von 113 Mark. um davon 12 Mark Proviſion zu erlangen. Die Lieferfirma ſtellte er mit einem gefälſch⸗ ten Akzept des Gaſtwirts zufrieden. Wegen dieſer und ver⸗ 5 edener kleinerer Betrügereien erhielt er 5 Monate Ge⸗ ängnis. Leimen bei Heidelberg.(Immer wieder die let⸗ dige Unſitte.) Die 16 Jahre alte Elſa Kudis be⸗ merkte während der Fahrt auf der Elektriſchen, daß ſie ihre Wochenkarte vergeſſen hatte. Sie ſprang aus dem fahren⸗ den Wagen und geriet unter den Anhängewag en, wobei ihr der Fuß an der Ferſe abgefahren wurde. Säckingen.(Tödlicher Unglücksfall.) Auf dem Bauplatz des neuen Kraftwerks Schwörſtadt geriet der Zimmermann Schaaf in eine Transmiſſion und wurde mehrmals herumgeſchleudert. Er erlitt dabei ſo ſchwere äußere und innere Verletzungen, daß er noch am Abend ſtarb. Der Verunglückte hinterläßt mehrere zum Teil noch nicht erwachſene Kinder. Pforzheim.(Feuer.) In der Nacht gegen 2 Uhr brach im Vorort Dillweißenſtein in einem Autoſchuppen des Metzgers Kleinhals in der Bülowſtraße Feuer aus, dem der Schuppen ſowie ein darin befindliches Liefer⸗ auto zum Opfer fielen. Das Feuer ſoll durch einen Lehr⸗ ling, der mit dem Rade heimgekehrt war und unvorſich⸗ tigerweiſe mit einer Karbidlampe umgegangen war, ver⸗ urſacht worden ſein. Lahr.(Fälſchung von Lebensmitteln.) Ge⸗ gen Nahrungsmittelſälſcher mußte in den letzten Tagen wiederholt eingeſchritten werden. Vier Perſonen boten auf dem Wochenmarkte waſſerhaltige Butter 101 drei hatten die Milch gewäſſert und drei Metzger die Würſte gefälſcht. Vier Verkäufer benutzten auf dem Wochenmarkte nicht 1 geeichte Wagen und Gewichte. Alle kamen zur nzeige. f Karlsruhe.(Schwere Kuppelei.) Wegen Ver⸗ brechens der erſchwerten Kuppelei nach e 181 Ziffer 2 hatte am 9. Auguſt das Schöffengericht Pfocz⸗ heim den 28 Jahre alten, verheirateten, mehrfach vor de⸗ ſtraften, in Pforzheim wohnhaften Metallſchleifer Emil Julius H. zu einem Jahre ſechs Monaten Zuchthaus, ab⸗ züglich 1 Monat Unterſuchungshaft verurteilt. Außer⸗ dem war auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren erkannt und die Zuläfſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht ausgeſprochen worden. Gegen 2 Urteil war von dem Angeklagten Be u⸗ fung eingelegt worden, ſo daß die Sache vor der Kacls⸗ ruher Straffammer erneut verhandelt wurde. Die nicht⸗ öffentliche Verhandlung enthüllte ein Bild moraliſchen Tiefſtandes, hervorgegangen aus traurigen häuslichen Ver⸗ S Die Strafkammer änderte das Arteil des Schöffengerichts Pforzheim vom 9. Auguſt d. J. dahin ab, daß der Angeklagte wegen Verbrechens gegen Para⸗ graph 181 Abſatz 1 Ziffer 2 zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahre verurteilt wird. Auf die erkannte Strafe werden drei Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. Dem Angeklagten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Karlsruhe.(Beſtellſcheinſchwindel.) Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung hatten ſich vor dem Schöffen⸗ gericht der 33 Jahre alte vorbeſtrafte verheiratete Graveur Ernſt R. aus Stuttgart und der 36 Jahre alte, zwanzig⸗ mal vorbeſtraſte Küfer Heinrich B. aus Karlsruhe zu ver⸗ antworten. Beide Angeklagte waren als Propiſionsreiſende für eine Verſicherungszeitſchrift tätig. In Wirtſchaften ſam⸗ melten ſie unter ihren Bekannten Abonennten, die auch die erſten Nummern der Zeitſcheift beſtellten und dann— nachdem die Werber die Proviſion eingeſteckt hatten— abſprangen. Nachdem auf dieſe Weiſe ihr Bekanntenkreis abgegraſt war, gingen ſie dazu über, die Beſtellſcheine mit den Namen angeblicher Beſteller zu fälſchen, um ſich ſo in den Beſitz der Proviſion zu ſetzen. Das Gericht verurteilte beide zu je 11 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Wochen Anterſuchungshaft, unter Aberkennung der bürgerlichen Fhrenrechte auf die Dauer von 4 Jahren. b „Ja das hät du getan ubet dann den oberflächlichen Beſcheid beider hingenommen als etwas Unahänderliches und dich in ſchlaffer Ergebung deinem Kummer tatenlos hingegeben, obwohl du doch fühlen mußt daß dieſet Zu⸗ ſtand dich körperlich und eli use dorichton muß!“ „Und was hatteſt du an metner Stelle anderes getan — anderes tun können?“ „O— ich hätte verſchiedenes verſucht. Vor allem das Bild des Fräulein Sonnenſchein aus meinem Herzen zu reißen und ſie zu vergeſſen!“ „Das iſt unmöglich!“ antwortete Fred kurz. ö „Das Wort unmöglich ſollte ein Mann gar nicht in den Mund nehmen!“ 5 Lott bleibt jäh ſtehen und ſieht den Freund gereizt an. „Würdeſt denn du imſtande ſein. Paula Kreisler zu vergeſſen?“ 0 Schober errötet. Dann aber ſagt er feſt:„Wenn es ſein müßte— das heißt, wenn meine Vernunft es für notwendig erkennen würde— ja!“ 5 „Dann liebſt du ſie nicht. wie ich Gloria liebe!“ „Ich liebe ſie mehr als alles auf Erden und viel mehr als mich ſelbſt! Aber ein Mann muß können, was er ernſtlich will Ich würde mir dann eben dieſen Willen ſo lange unabläſſig ſuggerieren, bis er die Kraft der Hyp⸗ noſe erlangt hätte“. ö 9455 „Dann nimm meinetwegen an, daß ich kein richtiger Mann bin. denn nie würde ich den Willen, Gloria zu ver⸗ geſſen, in mir aufkommen laſſen! Ihr Bild aus meinem Herzen reißen wäre ſo viel, wie die Sonne am Himmel verlöſchen und mich lebendig begraben wollen! Und wenn das deine ganze eisheit iſt—“ 7 „Nein ich würde auch noch anderes verſuchen, natürlich! Wenn ich nicht vergeſſen wollte, bliebe mir ja no der zweite Weg: Die beſtehenden Hinderniſſe zu beſiegen!“ „Du vergißt, daß Gloria ſelbſt das ſchwerſte Hindernis iſt! Sie hat ſich in den Kopf geſetzt, daß die V Welt ſie in gewiſſem Sinne für den Makel ihrer Geburt verantwortlich machen und dies Schatten auf unſeren Lebensweg werfen würde, die kein ungetrübtes Glück auf⸗ kommen ließen.“ 1 „Nun, bis zu einem 5 Grade hat ſie damit ja nicht untecht, lieber Fred! Ich weiß fa, du ſelbſt 5 keine Vorurteile, aber du bekleideſt eine öffentliche Stel⸗ lung. kannſt dich beim beſten Willen nicht ganz außerbalb 72 5 orurteile der 97 0 a Kronau.(Schwer verbrannt) Der Landwirt Stefan Hillenbrand wollte mit Spiritus ein ſch echtes Faß ausbrennen. Sein 10 Jahre alter Knabe Kaul ſtand dabei und hat wahrſcheinlich Spiritus an die Kleider be⸗ kommen, denn plötzlich ſtand der Knabe in Flammen. Er trug ſchwere Brandwunden davon. Freikurg.(Verurteilter Anterſtützungs⸗ ſchwindler.) Wan Un ſerſt bungsſchwöndeleien, die er in Berlin und Freiburg verübt hatte, wurde der 29 Jahre alte, mehrfach wegen Betrugs vorbeſtrafte Kaufmann W. Jägers aus München⸗Gladbach zu 5 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Er hatte in Berlin im Ihe für Obdach⸗ loſe gewohnt, ſich aber unter falſchem Namen poltzeilich angemeldet und auf dieſe Weiſe Unterſtützungen erſchwin⸗ delt. Als er verhaftet wurde ſagte er, in Berlin ſei das ſo gang und gäbe, da würden ſich die Staatsanwälte über⸗ haupt nicht darum kümmern. In Freiburg, wohin er kam, nachdem er aus der Schweiz ausgewieſen worden war hatte er das Fürſorgeamt um einen Betrag gebracht, den er angeblich zur Ausſtellung eines Gewerbeſcheines brauchte. a Niederwyhl im Hotzenwald.(Brand.) In der Nacht brannte das Wohnhaus und Oekonomiegebäude des Landwirts Otto Jehle in Oberdorf vollſtändig nieder. Während das Vieh gerettet werden konnte, ſind die Fahr⸗ niſſe alle verbrannt. Man glaubt, daß durch Selbſt⸗ entzündung des Oehmds der Brand entſtanden iſt. ö Schließung eines Spielklubs in Pforzheim. Pforzheim, 15. Okt. Der hieſige„Ecarte Caſino⸗Club Pforzheim“ wurde polizeilich geſchloſſen, da nach einer 0 des Reichsgerichtes das Ecarteſpiel als Glücks⸗ ſpiel zu betrachten iſt. n —:— 22 Aus Nah und Fern. Ludwigshafen.(Schwerer Verkehrsunfall.) Eine radfahrende 12jährige Schülerin des ſtädtiſchen Mäd⸗ chenlyzeums wurde von einem Perſonenauto in der Bis⸗ marckſtraße überfahren und ſchwer verletzt. Das Auto brachte das Mädchen in das Krankenhaus. Das Rad war vollſtändig demoliert. Oggersheim.(Von der Straßenbahn tot⸗ gefahren.) Der Arbeiter Jakob Rieger von hier wurde bei der Frieſenheimer Straße von der Straßen⸗ bahn erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. An den da⸗ bei erlittenen ſchweren Verletzungen ſtarb der Mann bald darauf im ſtädtiſchen Krankenhaus. Grünſtadt.(Schwerer Verkehrsunfall An der Kreuzung der Vorſtadt.—Leiningerſtraße ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorrad und einem Auto. Dabei wurde der Motorradfahrer, der Brauereiarbeiter Karl Huß von hier, ſchwer verletzt und mußte ins Krankenhaus transvortiert werden. TFriedrichsſegen.(Verhaftete Kindsmörde⸗ kin.) Hier wurde ein Mädchen verhaftet, das im Jahre 1926 ein Kind geboren und es bei Koblenz in den Rhein geworfen hatte. Bisher fehlten jegliche Anhaltspunkte über die Täterſchaft, bis es der Polizei gelang, die Spu⸗ ren mit Erfola bis nach Friedrichsſegen zu verfolgen. Krefeld.(Der falſche Offiziersburſche.) Nach langen Bemühungen iſt es jetzt gelungen, einen viel⸗ geſuchten Unterſtützungsſchwindler, der in allen deutſchen Großſtädten Gaſtrollen gab, zu verhaften. Es handelt 1 ſich um den 281ährigen Willi Haß aus Nürnberg, der ſich in zahlloſen Fällen in Familien, deren Söhne als Offi⸗ ziere im Felde gefallen ſind, Eingang dadurch zu verſchaf⸗ fen wußte, daß er ſich als der Burſche des verſtorbenen Sohnes ausgab. Dabei erzählte er die haarſträubendſten Geſchichten über gemeinſam mit dem gefallenen Sohn er⸗ lebte Abenteuer. Schließlich erſuchte dann der Schwindler — das war ja der Zweck der Uebung— um eine finan⸗ zielle Unterſtützung, die er auch reichlich erhielt. Später ſtellte es ſich dann gewöhnlich heraus, daß man einem Schwindler zum Opfer gefallen war. Auch in Frankfurt, Wiesbaden, Darmſtadt, Hanau, Mainz und anderen Städten des Bezirks hat der Gauner mit reichem Erfolge gearbeitet. Hamburg.(Seine Familie und ſich ſelb vergiftet.) J 8 ein Maurermeiſter aus wirtſchaftlicher Not ſeine Frau, ſeine ſechsfährige Tochter und ſich ſelbſt vergiftet. Frau und Tochter wurden tot aufgefunden, während er noch lebend ins Krarkenbaus gebracht werden konnte. de! Geſellſchaͤft ſteuen und weißt ganz gut daß dieſe Geſell⸗ ſchaft trotz der gerühmten Geiſtesfreiheit akademiſcher Kreiſe l Wenn nun nie⸗ mit deiner Frau die doch leider meiſt ſehr engherzig denkt mand den Anfang machen wollte. von ihrer eigenen Schwiegermutter weder empfangen noch anerkannt wird. zu verkehren ſo würde das euch beiden Gloria würde um deinetwillen, du um ihretwillen leiden, und ihr würdet beide aus den Selbſtvorwürfen, einander dem ausgeſetzt zu haben. gan das Leben recht vergällen. nicht herauskommen“ „So iſt es,“ nickt Lott finſter. i„Da ich das begriff, gab 5 g ich Glorias Willen nach— um ihretwillen allein, wahrlich nicht meinetwillen der ich mich den Teufel drum ſcheren würde. ob wir den Leuten recht ſind oder nicht! Du ſiehft aber nun, daß es tatſächlich keinen Ausweg für uns gibt!“ „Es würde ſich nur darum handeln, Gloria auf andere Weiſe als mit Hilfe deiner Mutter— da dieſe ſie ja verſagt— eine feſte Stel? „Nun— das ſehe ich eben nicht ein! lung im Leben zu geben. Eine Stellung, die von der Geſellſchaft, darin ihr zu leben beſtimmt ſeid, als einwand⸗ frei hingenommen wird, ſo daß es gar niemandem ein⸗ fiele, nach Glorias Herkunft oder Geburt zu fragen.“ „So etwas iſt unmöglich! Schober lacht. „Zum zweitenmal kommſt du mir heute mit dem Wort, das ich von allen Porten der deutſchen Sprache am wenig⸗ f ſten leiden kann! Ich antworte dir darauf nur mit einem 18. 7 Spruch unſerer mehr aufs Praktiſche eingeſtellten engliſchen Vettern Wo ein Wille iſt. iſt auch ein Weg] Dieſen Weg zu finden, würde ich mich aus allen Kräften bemühen“— An dieſes Wort mußte Fred Lott immer denken, als er in der Nacht nach jenem Spaziergang ſchlaflos auf ſei⸗ nem Lager ruht. 5 Ahnungslos hat Schober einen Punkt berührt, der ihm 1 den letzten Wochen ſchon ſchwere Unruhe berei⸗ Denn es gibt einen ſolchen fe den er gar nicht erf en zu ſuchen braucht, der breit und o vor ihm liegt— 1 Wenn er trotzdem bis heute gezögert hat, ihn zu be; treten, ſo iſt daran nur die Erwägung ſchuld, daß ſchon der erſte Schritt ihn zwingen würde, hart und rückſichtsl. 1055 eine Perſon aufzutreten, die ihm persönlich 1 nu Wohlwollen bewieſen hat. e 0 5 . f * 7 1 Wie aus Preetz gemeldet wird, hat dort e= ee . ¹· w ²˙ VU r 5 Kaiſerslautern.(Verurteilt.) Wegen Abtrei⸗ . und fahrläſſiger Tötung ſtand der etwa 50 ahre alte Naturheilkundige Leberecht Maurer aus Kai⸗ erslautern vor dem erweiterten Schöffengericht Kaiſers⸗ Arn, Maurer iſt ſchon ſeit mehreren Monaten in Un⸗ erſuchungshaft. Er ſoll an einem Mädchen aus Erlen⸗ Pied Abtreibungsverſuche gemacht haben mit der Folge, ie deſſen Tod herbeiführten. Nach Einleitung der Unter⸗ uchung wurde die Leiche des Mädchens wieder ausgegra⸗ 5 und gerichtlich ſeziert. Die Verhandlung endete mit der Beſtrafung des Maurer wegen Abtreibungsverſuchs ü 5 fahrläſſiger Tötung zu drei Jahren Gefängnis un⸗ ter Anrechnung von zwei Monaten der Anterſuchungshaft. Maurer nahm die Strafe an. d A bisheim a. Pfrimm.(Tödlich verunglückt.) 1 50 er verheiratete Fuyrknecht Ludwig Will von ene 3 ehrte auf dem Rückweg don Rüſſingen in Immesheim in. Metzgermeiſter Philipp Meyer von hier war gleich⸗ falls mit dem Fahrrad unterwegs und fuhr vor Will eimwärts, nachdem ſie ſich in der Wirtſchaft in Immes⸗ heim begegnet waren. Will fuhr ſpäter ebenfalls hierher 5 55 erreichte Meyer unterhalb des hieſigen Bahnhofs. Will ſoll den Meyer an den Schultern getaſtet haben, 1 fannte dabei mit dem Rad gegen das des Meyer und beide flürzten. Will blieb mit einem Schädelbruch bewußtlos fliegen und ſtarb ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu 1 5 Alzey. Er hinterläßt eine Frau mit drei kleinen „Darmſtadt.(Eine milde Strafe.) Der Amts⸗ gehilfe Peter Maul in Fürth i. O. hat fahrläſſigerweiſe an einem ſchönen Sonntag einen Gefangenen, entweichen leſſen, was er mit 40 Mark Geldstrafe büßen mußte. 2 Das Bezirks chöfengericht erachtet als mildernd das gute dienſtliche Verhalten des Beamten, der an Werktagen noch einen großen und beſchwerlichen Zuſtellungsdienſt zu bewältigen hat und zur Dienſtleiſtung auch noch ſeine Ehe⸗ frau heranziehen mi „Büdingen.(Kinder als Brandſtifter.) In Gelnhaar Ee unbeaufſichtigte Kinder mit Streichhöl⸗ dern und ſteckten dabei den in einem Stalle geborgenen Heuvorrat in Brand. Zum Glück befanden ſich die Stroh⸗ ö vorräte in einem anderen Stalle, ſo daß beherzt hinzu⸗ Fungende Männer die Flammen noch löſchen konnten, devor ſie größeren umfang angenommen hatten. 1 Mainz. Scherer Autounfall.) Als am Mit⸗ alag kurz nach 2 Uhr ein franzöſiſches Laſtauto aus dem wdueiten Viadukt am Güterbahnhof in die Momhacher⸗ traße einbog, bemerkte der Lenker noch im letzten Augen⸗ 10 5 daß die Straße dort aufgeriſſen war und infolge⸗ ſſen die Fahrbahn eine Verengerung erfuhr. Er riß das teuer herum, konnte aber nicht mehr verhindern, daß 5 der Wagen in das dort ſtehende Oktroihäuschen hinein⸗ 1 rannte und den darin ſich aufhaltenden Steueraufſeher 1 1. R! Johannes Kaul aus Mombach durch Quetſchung ſchwer verletzte. Der Mann wurde ſofort durch ein Per⸗ ſonenauto in ein hieſiges Krankenhaus zur Anterſuchung eines Zuſtandes geſchafft, von wo er dann nach ſeiner ohnung in Mainz⸗Mombach verbracht wurde. Das Laſt⸗ auto hatte ſich in das Oktroihäuschen ſo feſtgerannt, daß es durch die herbeigerufene Berufsfeuerwehr herausge⸗ ſchafft werden mußte. * enen(Eine bemerkenswerte Spar⸗ . bat ſbefegaff,wertung. Die hieſige Bezirksſparkaſſe 1 eſchloſſen, bei der Aufwertung der alten Sparein⸗ 1 2015 über den geſetzlichen Aufwertungsſatz von 12,5 Pro⸗ zen. e e und vorläufig mit 15 Prozent aufzu⸗ werten. Die geſamten neuen Spareinlagen bei der Spar⸗ 5 kaſſe haben bisher den Betrag von zwei Millionen erreicht. Sie machen damit 67 Proenzt des Vorkriegsſtandes aus. fi Hanau.(Beim Ballſpiel getötet.) Das ieben Jahre alte Töchterchen des Arbeiter P.: bilſki iſt von einem Kohlenfuhrwerk überfahren und getötet wor⸗ Dem Kind war ein Ball unter das Fuhrwerk gefal⸗ 3 ii Gelnhauſen.(Der Kartoffelkrebs mar⸗ . diert) Der Kar offellrebs in Keie Gelnhauſen hat zun weiter ausgebreitet. Nunmehr iſt er in den Gemar⸗ ngen Gelnhauſen, Neudorff, Auffenau, Bad Orb, Wirt⸗ 7 wird gemeldet, daß in der einer Muſikkapelle und beſonders auf der Hauptſtraße fem, Hailer, Altenhaßlau, Lanzingen i feſtgeſteßſ nerd Lanzingen und Breitenborn Kleine Chronik. . Autounfall in Frankreich. Bei Pierrefitte fuhr lan der ſogenannten Teufeſsprücke ein mit vier Perſonen beſetzter Kraftwaben in den Seitenkanal der Loire, wobei zwei Perſonen ertranken. * ul anausbruch in Chile. Nach Meldungen aus Buenos Aires wirft der chileniſche Vulkan Llaimas große Mengen ron Aſche unter gewaltiger Rauchen twick un; aus. Der Ausbruch iſt von ſchweren unterirdiſchen Erſchütte⸗ rungen begleitet, die in weitem Umkreis bemerkbar ſind. Die Bewohner der umliegenden Ortſchaften ſind geflüchtet. A* Bluttat marokkaniſcher Eingeborener. Aus Rabat Nähe von Kheniffa ein Fran⸗ zoſe und ſeine Frau von marokfaniſchen Eingeborenen nee⸗ dergemacht, ihre beiden Kinder ermordet und eine ſie be⸗ gleitende Freundin verletzt wurden. 4 130 Doppelzentner Satzſäure im Meer. In einer chemiſchen Fabrik in der Nähe der italieniſchen Hafenſtadt Portici floſſen infolge Rohrbruchs 130 Doppelzentner Schwefelſäure ins Meer. In einem Umkreis von, mehr als einer Meile wurden alle Fiſche getötet. Die am Ufer liegenden Fiſcherwerkzeuge und Netze wurden ver⸗ nichtet. * Wettrennen zwiſchen Auto und Flugzeug. Der Rennfahrer Materaſſi hat den Sieger im Flugmeeting Magrim zu einer Wettfahrt herausgefordert. Er will mit ihm auf einem geſchloſſenen Ring eine Wettfahrt veranſtalten, an der Magrini mit ſeinem Flugzeug und Materaſſi mit ſeinem Bugatti⸗Wagen teilnehmen ſollen. Magrini ſoll den Ort und die Wettſumme für die Aus⸗ tragung der Wette beſtimmen. 8 * Eine Kirchenmauer eingeſtürzt. Als in einem Dorfe in der ſpaniſchen Provinz Salamanca ein von dort gebürtiger junger Prieſter ſeine erſte Meſſe las und die reichgeſchmückte Kirche gedrängt voll war, ſtürzte ein Teil der Chorwand ein und begrub viele Gläubiger unter ſich. Eine Perſon wurde getötet, eine ſchwer und viele leicht verletzt, hauptſächlich Kinder. i Zuſammenſtöße zwiſchen Italienern in Hoboken. 4000 Mitglieder italieniſcher Vereine, die aus Anlaß des Kolumbustages in Hoboſen einen Umzug hielten, wurden dem Polizeibericht zufolge von Faſchiſten mit Steinen be⸗ worfen, worauf ein allgemeiner Kampf ausbrach. Ameri⸗ ka iſche und italieniſche Fahnen wurden zerriſſen, mehrere Dutzend Perſonen wurden verwundet. Es wurden zahl⸗ reiche Verhaftungen vorgenommen. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 17. Oktober. Oer geſtrige Kirchweihſonntag brachte uns ein Prach⸗ wetter und für unſeren Ort einen Maſſenbeſuch von auswärts. An Küche und Keller unſerer Wirte wurden große Anforderungen geſtellt, beſonders in den Abend⸗ ſtunden war der Anſturm auf die Proviantkolonnen beängſtigend und man mußte ſchon etwas mit Geduld gewappnet ſein. Aber ſchließlich wurde der Anſturm doch bewältigt und Jedes bekam ſeinen Kirchweih⸗Happen ab. Den Hauptandrang hatten natürlich die Lokale, wo dem Tanze gehuldigt wurde, auszuhalten. Unſere Jugend iſt ja in der Leiſtung gerade dieſes Sportes aus⸗ dauernd und die Wogen dieſer Sportbegeiſterung gingen hoch.— Daß die Kirchweih nach altem Brauche auch mit moderneren Mitteln„eingeholt“ werden kann, bewies geſtern der Geſangverein Sängerbund. Ein täuſchend nachgeahmtes Verkehrsflugzeug(D- Secken⸗ heim⸗Azoreninſel) bewegte ſich geſtern in den Mittags⸗ ſtunden durch die hieſigen Ortsſtraßen unter Vorantritt mit ihrem lebhaften Autoverkehr gab es erſtaunte Ge⸗ ſichter ob dieſes modernen Verkehrsvehikels. Aber erſt dieſer feierliche Akt gibt zur Kirchweihe den Auftakt zu fröhlicher Stimmung. Für den heutigen Kirchweihmontag haben ſich Küche und Keller wieder reſtauriert und unſere * 2. Evang. Kirchengemeinde. Die Zeit naht, daß der Konfirmandenunterricht ſeinen Anfang nimmt. Die Anmeldung zur Aufnahme in denſelben hat für die Volksſchüler am Sonntag, den 23. Oktober von 2—4 Uhr nachm., für die Mittelſchüler am Donnerstag, 20 Oktober von 10—12 Uhr vorm. im Amtszimmer des Pfarramts zu geſchehen. Die Eltern haben ihre Konfirmanden perſönlich durch einen Elternteil unter Vorlage des Taufſcheines bezw. Familienbucheintrags anzumelden. Der Unterricht beginnt am Mittwoch den 26. Oktober. — Die Wahlen zur Angeſtelltenverſicherung, Nachdem der Reichsarbeitsminiſter unter dem 8. September die neue Wahlordnung für die Wahl der Vertrauensmänner und Erſatzmänner in der Angeſtelltenverſicherung erlaſſen hat, müſſen nunmehr die Vorbereitungen der Wahlen un⸗ verzüolich in Angriff genommen werden. Die Wahlen müſſen ſo rechtzei ig beendet ſein, daß die gewählten Ver⸗ treter ihr Amt mit dem Beginn der neuen Wahlzeit, alſo am 1. Januar 1928, antreten können. Der Neichsarbeits⸗ miniſter hat angeregt, die Wahlen nach Möglichkeit, ſoweit nicht die örtlichen Verhä'tniſſe eine Ausnahme bedingen, einheitlich im ganzen Reiche am Sonntag, 13. November vorne gen zu laſſen. — Die Verſorgungsgebührniſſe für Kriegsbeſchädigte und Kriegerbinterbliebenen, die ſonſt am 29. eines jeden Monats duch die Poſtanſtalten zur Auszahlung kommen, werden im Monat Oktober ausnahmsweiſe am 27 vor⸗ genommen. Die Kriegsbeſchidigten erhalten den nach Pa⸗ ragraph 87 R. V. G. zuſtändigen beweglichen Teue⸗ rungszuſchlag in Höhe von 80 Prozent(ſtatt bisher 22 Prozent) und die Kriegerhinterbliebenen den Zuſchlag von 40 Prozent(datt bisher 22 Prozent). Die nach der 5. Novelle eigentlich zu zahlenden Verſorgungsgebührniſſe ge⸗ 7—5 erſt zur Anweiſung nach Verabſchiedung des Ge⸗ 5. 5 — Die Zinsregelung bei den Sparkaſſen. Bei den deutſchen Sparkaſſen erfolgt keine zentrale 1 Zinsſätze; nach den bisherigen Abmachungen und Richt⸗ linien bleibt es jeder einzelnen Sparkaſſe überlaſſen, die Zinsſätze feſtzuſetzen. Im allgemeinen dürfte eine be⸗ zirkliche Regelung erfolgen, bei der ſich die einzelnen Spar⸗ kaſſen den bezirklichen Bankenabmachungen anſchliezen werden. Im allgemeinen iſt man der Anſicht, daß die diesmafige Erhöhung des Reichs bankdiskonts ſich nicht beſonders bei den Prorinzſparkaſſen auswirken wird. Im großen und ganzen richtet man ſich nach wie vor nach den 5 0 des Zentralverbandes. Debetgeld koſtet danach 8 Prozent— 1 Prozent über Reichsbankdiskont — zuzüglich ein Sechstel Proviſſon. Die anderen Nomi⸗ nalerhöhungen dürften ſich um einhalb Prozent bewegen. — Hygiene im Schlafwaben. Seit kurzem geht die Mitropa dazu über. die beiden Schlafdegen in den Wä⸗ ſcheüberzug feſt einzu iehen; auf der vierten offenen Seite Seite nach der Wagenwand hin, kann der Ueberzug ge⸗ knöpft werden. Bisher war bekanntlich um die Decke nur loſe ein Umſchlag gelegt, ſodaß bei ſtärkerer Bewegung der Körper leicht mit der Wolldecke in Berührung kam. Es iſt erfreulich, daß jetzt auch in den Schlafwagen dieſe hygieniſch ſaubere Methode in Anwendung kommt. — Waſcht die Trauben mit heißem Waſſer. Zum ſicheren Reinigen der Trauben genügt nicht, ſie kalt zu waſchen, weil kaltes Waſſer nicht imſtande iſt, die Wachs⸗ ſchicht auf den Trauben und damit den Schmutz abzu⸗ löſen, der oft ſogar noch von Spritzbrühen herrührende Beſtandteile aufweiſt, die der Regen nicht völlig abge⸗ ſchwemmt hat. Am beſten taucht man die Trauben einige Male kurz in heißes Waſſer und ſpült dann kalt nach. Dieſes Verfahren hat außer der völligen Reinigung auch noch den zweiten Vorteil, daß die harten Hüllen der nießhar werden. Der Wohlgeſchmag der Trauben leidet durch das Waſchen mit heißem Wa nicht. Filmſchau. Das Palaſt-Theater bringt für heute Montag und morgen Dienstag eine Programmänderung„Das Feuerroß“, ein Großfilm mit 10 Akten, der mit gewaltigen Mitteln in Amerika gedreht wurde. Der Film bringt Wild⸗Weſt⸗Aufnahmen, wie ſie ſich zur . Wirte wollen mit ſchmunzeln auch den ärgſten Anſturm aushalten. Alſo verſucht's. 5 * e r — 2——— 4 F urwo tische Zeitbetroctdun gern Sei gegrüßt in weiter Ferne.— Der Störenfried.— Wüſten⸗Romantik.— Echte und falſche Scheichs.— Schleier⸗ haftes.— Die Pudermaſchine.— Lev'ines„fröhliche“ Heim⸗ kehr.— Ein geſcheiter Gedanke. 56 Junächſt im Namen der Mutter Erde einen ebenſo erzlichen wie ehrerbietigen Gruß dem neuen Planeten, en die Aſtronomen in Kapſtadt gefunden haben wollen. 1 aß da noch irgendwo einer herumſchwirrte, ahnte man la und ſchrieb ihm die Störungen zu, die bei der Bewe⸗ band anderer Planeten beobachtet wurden, aber er der⸗ 5 es, ſich mit Liſt und Tücke unſichtbar zu machen. 110 nun will man dahinter gekommen ſein, daß er in ſo . 955 Entfernung ſeine Bahn um die Sonne beſchreitet 1 ſo in Dunkelheit gehüllt iſt, daß er auch nur durch n all entdeck werden ſonnte.„Hades“ oder„Oze⸗ 8 ſoll er genannt werden, und„Hades“ ſcheint mir 5 Düſterheit und Ungemütlich'eit wegen, die auf ihm Ferlchen muß, der geeignetere Mann zu ſein. In den efcechnungen der Aſtronomen ſtimmte infolge dieſer un⸗ fünffaten Größe etwas nicht— und bei einem vier⸗ bis 8 Ahen Erdumſang iſt es ſchon eine Größe— und bei 8 ſtrologen wollte es auch nicht recht klappen. Die 9 1. lügen nicht, aber in der Planeten⸗Konſtellation 201 ten ſie ſich mitunter Scherze, die befremden mußten. 12 dürfen wir annehmen daß der„Hades“ der Atteg⸗ elle war, der es verhinderte, daß die Aspekte ſich richtig rti en, die Segensſterne Jupiter und Venus, der bös⸗ a mäß Mars und der geheimnisvolle Saturn vorſchrifts⸗ ede au marſch e ten. Sternforſcher und Sterndeuter ade en ſich lebhaft mit dem finſteren„Hades“ beſchäftigen, den die Weltlutſech ffer, die nach dem Monde und nach 5 machen che chten. ſollten ſich gar nicht erſt die Mühe n, Reiſepläne nach dem neuen Planeten zu entwerfen. ilometer Stundengeichwindigkei i a ü gkeit mindeſtens zwanzig 5 Entre beanſpruchen würde, ſo würde die nach dem„FCades“ schon hundert Jahre erfordern. Man müßte ſich folglich kronfemit einer erheblichen Menge Lebensverfünqungs⸗ pfen oder Pillen verſorgen, von anderen Bedürfniſſen 5 zu ſchweigen. um das Ziel zu erreichen. enn wenn die Fahrt nach dem Mars bei dreihundert An unterer Erde gibt es nur wenig zu entdecken, be⸗ ſonders auf der Ob fläche, aber ſie hat doch noch ihre lohnenden Reiseziele. Und es ſind nicht immer die Land⸗ ſchartsbilder die die größte An iehungskraft ausüben Die Beduinenſcheichs der afrikaniſchen und arabiſchen Wüſte führen öffentlich Klage darüber. daß ſie von abenteuer⸗ luftigen Er e innen und Amerikanerinnen, meiſt ältere Jahrgänge, überlaufen wü den, die in der Wüſte einen Roman erleben wo len. Sie ſeien Waſtenſöhne, im übrigen aber durchaus nicht wüſt und glichen nicht den Sch ichs, wie ſie in den modernen Filmſtücken dargeſtellt Wü' en. Sie, die Ichten Scheichs, ſeien weder Entführer noch Verführe ſieb ten ein friedliche; geſittetes Familien⸗ leben unt wür jten von den verdreh en Miſſes in Ruhe gela.ſen zu we den 0 0 ich, brächten die veiße Raſſe um jede Achtung bei den Eingeroreſe und würben don Kam ien, Hausknech—⸗ ten und Schu. een ührl, die ich a Szgeichs aus⸗ gäben und die gewünſchten Romanhelden ſpielten. Der Kind chech ala Valentino chin ja danach allerlei Unheil angerichtet zu haben, er treibt hyſteriſche Frauen, die in eine kalte Kaltwaſſeranſtalt gehören in die heiße Wüſte, wo 05 ſich nach dem Grundſatz benehmen:„Jeder blamiert ſich ſo gut als er kann!“ Und die orientaliſchen Frauen, die ich keilweiſe auch ſchon in eine ext eme Gleichberechtigungs⸗ bewegung haben hineinſch vatzen laſſen, werden vielleicht etwas ſtutzig werden, wenn ſie ſich dieſe Vertreterin nen einer Weiblichkeit, die ihre Freiheit dazu mißbraucht, ehrenwerte Scheichs aus ihrer Ruhe und ihrer Tugend aufzuſcheuchen, aus der Nähe anſehen. 0 der Jungtürken hinein den ö ihrer Frauen nicht ſehr wohlgeſinnt. einmal die Ablegung des Schleiers geſtatten, der das Ant⸗ litz der Mohammedanerin na Dieſe Damen machten ſich nur lächer⸗ Die mohammeda i chen Männer ſind bis in das Lager Emanzipationsbeſtrebungen Sie wollen nicht ch alter Sitte verhüllen ſoll, wenn ſie ſich in der Oeffentlichkeit zeigt. und in Damaskus hat man eine von den dortigen Frauenrechtlerinnen ver⸗ Zeit des Buffal„Bill abgeſpielt 155„Farmer wider Willen“ und „Bubi als Rennfahrer“ ſind ulk wollen? Wan könnte nur die Frage aufwerfen, od es nicht angebrachter wäre, ſich ſtatt oben unten zu ver⸗ ſch eiern, wo im Entſchleiern die zu äſſige Höchſtgrenze viel⸗ fach bereits um Handbreiten überſchritten wird. Aber da das die Mode will und es darum die Frauen wollen, ſollen wir chweigen. Wir werden auch keine Widerrede wagen, wenn die Damen die von einem genialen Zeitgenoſſen er⸗ fundene Pudermacchine nicht nur zu Hauſe vor dem Toilet⸗ tenſpiegel verwenden, ſondern ſie mit in die öffentlichen Lokale nehmen, wie heute Puderquaſte und Lwpenttift, und ſich inmitten eſſender und trinkender Gäſte maſchinell verſchönern. Es iſt ja auch ſo appetitanregend. Die Gaſt⸗ wirte wollen es zwar nich mehr leiden, und ein Berliner Richter war ſo ungalant, eine ſolche Verſchönerungsbefli⸗ 1 die ſich als Zuhörerin im Gerichtssaal während einer erhandlung puderte und die Lippen färbte, hinauszu⸗ weiſen, aber in unſerer Geſamtheit ſind wir keine Scheichs, denen weiblich Extraraganzen noch auf die Nerven fallen: wir haben uns an den ſtärkſten tigung ins Geſich blaſen. ten Ozeanftug. hat es nicht eilig gehabt. nach Amerika zu⸗ rüczufehren und hat ſich nun erſt dazu entſchloſſen. Aber es würde wohl jeder in einer Lage gezaudert haben— er ſoll drüben eine halbe Million Dollar Steusrſchulden bezahlen. Verſtändlich auch. weshalb er immer wieder er⸗ klärte, nur zurückliegen zu wollen. Er wollte wahrſchein⸗ wegfliegen, die ihn am Newyorker Pier ja mit offenen Aber pfändbare Schätze wird Mister Levine aus Europa nicht mitbringen, und er hätte doch früher heimfahren ſollen, ſein verfloſſener Freund Chamberlin hat ja mitt⸗ lerweile außer dem ganzen Ruhmesgemüſe die goldenen Lorbeeren geerntet und für ihn, der auch ſeine Haut zu es würde uns au anſtaltete Kundgebung gegen den Schleier gewalt'am un⸗ terdrückt. Da ſind wir doch duldſamer. Bei uns tragen die Frauen mal den Schleier, dann tragen ſie ihn wieder nicht. Jahrelaug haben ſie ihn nicht getragen, jetzt fangen ſie wieder damit an. Weil es die Mode will! Und wir Männer halten ſtill ſagen keinen Ton dafür oder dagegen, ch nichts nützen. Und warum ſollen wir uns mit den Schleierfabrikanten erzürnen, die auch leben cheiter Mann hat den Flugzeugkonſtrukteuren vorgehalten, ten, ſo lange 1 nicht die eine gelänge, daß ein Flug⸗ zeug beliebige Zeit in der Luft ſtilltehen könne, ohne ab⸗ zuſtürzen. Ich ſchljeße mich dieſem geehrten Vorredner in vollem Umfang an. Er hat recht. Die Abſtürzerei iſt ein ſataler Uebelſtand, der beſeitigt werden muß, und ich will hoffen daß die Herren Konſtukteure ſich nicht länger um dieſe Verbeſſerung berumdrücken werden! Jobs. 1 5 0 5 4 P 5 N den Beeren dadurch etwas weicher und inkolgedeſſen beſſer ge⸗ ge Sachen und reizen zum Lachen. Zigarettentabal gewöhnt, deſſen Rauch ſie uns zur Bekräftigung ihrer Gleichberech⸗ Herr Levine, Chamberlins Gefährte auf dem gegluu⸗ lich über die Köpfe der amerikaniſchen Finanzbeamten hin⸗ Armen empfangen werden, wenn er per Dampfer eintrifft. Waſſer krug, wird nichts übrig geblieben ſein. Ein ge- bat alle ihre tech ichen Verbeſſerungen wenig Wert hät⸗ Wirtſchaßtsumſchau. Die Wirtſchaftslage unverändert.— Einſetzen von Lohn⸗ bewegungen.— Weiter günſtige Arbeitsmarktlage.— Der Meinungsſtreit über Diskonterhöhung und Anleihevolitik. Die allgememe Wirtſchaftslage in Deutſchland ſoweit man ſie von der Seite der Produktion betrachtet, hat ſich im großen und ganzen wieder wenig geändert. Das Bild, das die Wirtſchaft in dieſer Hiaſicht zeigt, iſt . In Berlin wurde die Haupttagung des deutſchen Einzelhandels abgehalten. Entsprechend der Be⸗ deutung dieſer neuen großen Spitzenorganiſation hat der dreußiſche Handelsminiſter Schreiber auf diefer Ta⸗ Pror geſprochen, wobei er ſpeziell auf die Wünſche und robleme des Einzelhandels einging. Bemerkenswert war ein Appell an den Einzelhandel, möglichſt gegen eine Preisſteigerung im Anſchluß an die Beſoldungsneuordnung kinzutreten. Er betonte allerdings dabei, daß die ſelbſt⸗ zerſtändliche Vorausſetzung hierfür ſei, daß die ohnehin Mittwoch, den 25. Juli: Ankunft von über 100 Sonderzügen; Empfang des Hauptausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft durch die Stadt Köln;: Emholen des Banners der Deutſchen Turnerſchaft; U bergabe des Banners der Deutſchen Turnerſchaft an die Feſtſtadt; Uebernahme des Turnfeſtes durch den Vorſtand der Deuk⸗ ſchen Turnerſchaft; Begrüßungsfeier in der großen Halle der„Preſſa“; ee ee Sondervorfüh⸗ rungen von Fechtern und Ringern; Feſtabend für die Aus⸗ landsdeutſchen. immer noch ganz erfreulich, wenn auch ſtellenweiſe in ein⸗ nen Induſtriezweigen ein gewiſſer nachlaſſender Ge⸗ K o hört man aus der Fahr⸗ rad⸗ und Automobilinduſtrie, daß dort die einen Rüdgang aufweiſen. Allerdings macht ſich inſofern eine gewiſſe e bemerkbar, als an verſchie⸗ ene 8 ewegungen einſetzen, die na⸗ türlich den ruhigen Fortgang der Produktion, ſobald es dabei zu Arbeitsniederlegungen kommt, e So drohen beſonders im Braunkohlenbergbau und kohlenbergbau ſowie auch in der Textilinduſtrie Lohnkämpfe. Es iſt zu hoffen, daß es 1 ſchäftsgang gemeldet wird. S denen Stellen Lohn Lohnbewegungen in ruhige Bahnen zu ſtärker einſetzende Streikwelle zu verhindern. Die Arbeitsmarktlage hat ſich weiter gün⸗ N Infolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit machen ſich freilich mehr und mehr Zeichen des R angs bemerkbar, doch gehen die Zugänge langſam vor K ehengewerbe ſind berichten. Eiſen⸗, Metall-, Naſchi extilinduſtrie, dings im Bergbau Verſchlechterungen eingetreten ſind. Der Meinungsſtreit über die Diskonterhöh ung der Reichsbank ſowie über die Anleihspolitit der Gemeinden iſt inzwiſchen auch in ruhigere Bahnen geleitet worden und man hat ſich entſchloſſen, die Beratungsſtelle 5 n wi Dieſe Neuregelung ehende Befugniſſe bei der ee e K ieſe bei der Beratungsſtelle 2 es natürlich mit ſich, daß 5 0 Anleihegeſuche natürlich eine ſewiſſe Pauſe eintritt. Inzwiſchen iſt die Schwierigkeit, die enan 1 1 beſtand, behoben worden. f uslandsanleihe der Landesbankenzentrale unter Zustimmung der Beratungsſtelle b un . nd ebenfalls eine nleihe in Amerika gufgenommen und zwar im Ge⸗ ſtig entwickelt. 5 ſich. Landwirtſchaft, Baumarkt und N noch gut beſchäftigt, günſti Maſchinen⸗, chemiſche und für Anleihegeſuche einräumen will. 12 20 e r Anleihegeſuche einräume noill. in der Bewilligung neuer bei der Preu Daneben iſt die bracht. Schließlich hat die Commerz⸗ dem Beiſpiel der Deutſchen Bank folge ſamtwerte von 20 Millionen Dollar. Aufträge m Stein⸗ U neue gelingt, dieſe leiten und eine ück⸗ Neuregelung unterge⸗ rivatbank jöhung erfahren. Vorgängern anreihen ſoll, abge terausſchüſſen waren am Werk, um das Deu 1 dat in allen Einzelheiten ſorgfältig vorzubereiten. während aller⸗ er genaue Zeitplan liegt in der Hauptſache folgende Veranſtaltungen bevor: Samstag, den 21. Juli: Beginn der Turnfeſt⸗ woche; turneriſche Wettkämpfe und Maſſenvorführungen der Kölner Schulen; Start zum Rheinſtrom⸗Staffelſchwim⸗ men Baſel— Köln; Begrüßungsabende. „den 22. Juli: Feſtgottesdienſt im enenehrung mit Kranzniederlegung; nach⸗ mittags: Hiſtoriſcher Feſtzug der Kölner Vereine Stadion; 4 Uhr: Schauturnen, Volkstänze und Spiele, Maſſenchöre des Rheiniſchen Sängerbundes; abends: Be⸗ leuchtung, Stadion; Gefa chweren Laſten, die der deutſchen Wirtſchaft auferlegt ſind, rus Anlaß der Beſoldungsneuxegelung nicht etwa eine Er⸗ en. Die zuſätzliche Kaufkraft, wie ſie die Beſoldungserhöhung ſchaffe, möge in erſter Linie zu einer Umſatzſteigerung ausgewertet werden. Der Hauptausſchuß für das 14. Deatſche Turnfeſt, das ſich im Juli nächſten Jahres in Köln würdig ſeinen Deutſche ereits vor. Darnach 5 Feuerwerk. Montag, den 23. Juli: Turneriſche kämpfe und Vorführungen der höheren Knabenſchulen und der Univerſität; Feſtabend für die amerikaniſchen Gäſte. Dienstag, den 24. Juli: Beſuch der Inter⸗ nationalen Preſſeausſtellung„ treffen der Nheinſtrom⸗Schwimmer Baſel— Köln. hat di: Vorarbeiten bereits loſſen. Sechzehn Fachausſchüſſe mit zahlreichen Un⸗ reſſa“ Köln 1928; Wetturnen: Schwim⸗ und Aan fts⸗ egrũ⸗ Freitag, den 27. Juli. men der Männer; volkstümliche Einzel⸗ wettkämpfe(Vorkämpfe); Sondervorführungen, ßungs⸗ und landsmannſchaftliche Abende. Samstag, den 28. Juli: Verſchiedene Kreis⸗ kämpfe; Stromſchwimmen, Vorführungen der Schwim⸗ mer; die beiden Rheinbrücken, große Beleuchkung des Rhein⸗ ufers, Fackelpyramiden. Sonntag, den 29. Juli: Feldgottesdienſt; Auf⸗ tellung zum Feſtzug; nachmittags: Großes Schauturnen der Männer, Volkstänze der Turnerinnen, Kreisſtaffel: Einmarſch der Turner und Turnerinnen, Allgemeine Frei⸗ übungen, Siegerehrung, Schlußtreffen auf den Feſtwieſen. Montag, den 30. Juli: Rheindampferfahrten und Beginn der Turnfahrten. 5 f — Turn⸗ ehen preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſenlotterie. 1. Tag der 1. Klaſſe vom 14. Oktober. Vormittags⸗Ziehung. 2 Gewinne zu 100 000 Mark 369 000. 2 Gewinne zu 50 000 Mark 83 762. 2 Gewinne zu 3000 Mark 308 990. 2 Gewinne zu 2000 Mark 39 268. ö 2 Gewinne zu 1000 Mark 287 579. 5 907 5 5 zu 800 Mark 33 333, 153 244, 286 487, 34 Gewinne zu 500 Mark 6767, 27 783, 56 892, 58423, 76 879, 126 877, 139 310, 140 155, 166 106, 167 990, 203 348, 222 801, 231 759, 305 199, 334 014, 336 062, 352 559. Ferner 88 Gewinne zu 200 Mark und 262 Gewinne zu 120 Mark. zum Work; Ein⸗ Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim Bekunntmachung. Die geprüften Rechnungen des Evang. Kirchenfonds mit O.⸗K. Stener 1924/25 und 1925/26 liegen zur Einſicht des Kirchen⸗ gemeindeausſchuſſes und der Beteiligten von heute 14 Tage im Amtszimmer der Pfarrei auf. Seckenheim, den 16. Oktober 1927. Evang. Kirchengemeinderat: Kunz. annmerföger Sohm. kommt in einigen Tagen hierher sowie Umgebung und vertilgt unter schriftlicher Garantie Wanzen, Ratten, Mäuse, Käfer usw. Bestellungen sofort erbeten an die Geschäfts- stelle dieser Zeitung. 11 lbwerbebank G. e. m. b. H. Zahlstelle Seckenheim(Gg. Röser). Besorgung sämtl. Bank-Geschäfte, Hnnahme von Spar- u. Konto-Korrent⸗Geldern bei qünstiger Verzinsung. f 2 Frisdi eingetroffen eine Sendung der weitaus als die Besten bekannten Hagedorn'schen Stahltrummel- Rübenschneider. Ferner bringe ich meine weltbekannten Neuestes Modell: Zick-Zack-Nähmaschine) in empfehlende Erinnerung. Ludw. Lochbühler, Hauptstr. 48. 2 Schlafzimmer 2 Speiſezimmer— Herrenzimmer Küchen und Einzelmöbel, bildſchöne Modelle, wirklich gute Schreinerarbeit, in allen Preislagen, große ſehenswerte Ausſtellung in 4 Stockwerken. Polſtermöbel u. Matratzen aus eigener Wernſtätte. H. Sehwalbaeh Söhne Mannheim, B 7 4(zwiſchen B 6 und B 7). Telefon 26505. Funmſſtenhe liefert in jeder Größe Druſſierei des„emiur-Bolon“. Hentung öpelnaufer! Möbelkauf ist Vertrauenssache! Darum kauft man wirklich billig und gut nur bei m Fachmann. Sehen Sie sich mein reichhaltiges Lager in Schlafzimmer, Herrenzimmer, Speisezimmer, Küchen, Kinderbettstellen und Einzelmöbel unverbindlich an und Sie werden ſindeo, der weiteste Weg lohnt sich.— Keine teure Laden- mlete, leichte Teilzahlung und vor allem Aualität. Eduard Bühler, Mech. Schreinerei Woörthstraße 16— felefon 76. Hausrat Gemeinnũtz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. Lahngebiet G. m. b. H. Mannheim, P 7, 8 eue Mößel jeder Art wie Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer Einzel- Möbel, Polster- Möbel, Matratzen, Federbetten, Bettfed., Kinderwag. etc. Teilzahlung auf ge⸗ meinnütziger Grund- lage bis zu 2 Jahren 0 8 5 Kaisers Brust- Caramellen mnit den, Sennen schützen mich vor Erkältung, Husten und Katarrh! Weder Regen, Sener, noch Kalte kö nen Ih en schaden, wenn Sie dieses seit 35 Jahren bewährte Hustenmittel bei s ch haben Schnell nd siche be- setige Sie damit Husten. Heiserkeit, Katarrh, Ver- schleimung. Paket 40 Pfg., Dose 80 Peg. Zu haben bei;: Apotheke E Ketterer, Germania- Drogerie Fr. Wagner Nachf. Dru lachen joller Art Drudterei Nähmaschinen„Junker& Rub“ les Südd Fahrrad-Versandhaus Hloctur ⸗Bölon. Wilhelmstr. 32 und Hauptstr. 103. ſchnoll u. preismerl Inh. W. Höllstin dlkel- U. Damenraddt in großer Auswahl D von Mk. 90.— an mit Garantie, bei bequemer Teilzahlung Wochenrate von Mk. 4. an. Ebenso bündl. Erenitverein Jentenpeim eingetragene lienoſſenſchafl mit unbeſchrünſter Hallung. Der Kreditvere Geschàfte, wie: 3. Annahme von Sp 5. An- und Verkauf wird erinnert. 1. Gewährung von Kredit in laufender Rechnung an Mitglieder 2. Führung laufender Rechnungen obne Kreditgewährung für jedermann mit Ueberweisungs- und Scheckverkehr. 4. Diskontierung und Einzug von Wechseln. Umwechslung fremder Geldsorten, Beschaffung von Devisen. Zur monatlichen Zahlung der Goldmark- Geschäftsanteile in besorgt alle im Bankfach vorkommenden areinlagen mit höchster Verzinsung. von Wertpapieren. a Der Vorstand. pALASTIHEATER SECKENHEIMH— AM RATHAUS 2— Heute Morgen Kirchweih-Montag und Dienstag zeigen wir folgendes Programm: Das Feuerroß das gewaltige Heldenlied von der Verbrüderung der Meere! — Das Filmwerk hat 10 Riesenakte. Die amerikanischen Zeitungen schreiben wörtlich, daß dieser Film der größte sei, der je auf der Welt gedreht wurde. 3 Jahre hat die Vox- Film-Gesellschaft daran gearbeitet. Der Film zeigt uns die Geschichte von dem Bau der ersten amerikanischen Ueber- landeisenbahn. Nachstehend einige Zahlen, was man für diesen Film brauchte: 1 amerikanisches Kavallerie-Regiment, 1 lnfanterie-Regiment, 3000 Fisenbahnatbeitef, 1000 Cninesen, 8 Indianerstämme, 2800 Pferde, 1300 Büffel u. 10000 Texastiere, Die romantischen, sagenumwobenen Heldengestalten des fernen Westens, die jeder aus dem unsterblichen„Lederstrumpf“ in Erinnerung hat, feiern Auferstehung. Der tollkühne Oberst Cody, genannt„Buffalo Bill“ hat die oberste Leitung der Ver- proviantierung und führt den tapferen Pionieren die Büffel- herden in aufreibenden Präriemärschen zu. Ausserdem zur Belebung der Kirchweibstimmung: Farmer wider Willen Lustspiel in 2 Akten. Bubi als Rennfahrer Groteske in 2 Akten. Zwei Lustspiele, die wir extra zur Kirchweihe ausgesucht haben. Sie schreien vor Lachen! Besuchen Sie unbedingt dieses Programm, es wird Ihnen unvergeßlich bleiben. Anfang 8 Uhr Ede ½ 1 Uhr- Sondervorführungen; abends. Großer Fackelzug uber Heute Montag Nachmittag 3 Uhr 1 ö dasselbe Programm für Kinder. 1