25. dal Bezugspreis! Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Dages- und Anzeigenblatt für Heckenheimund Umgebung * dflillwoch. 19. oglober 1927 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchüftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Neues in Kürze. 5: Wie die Zentralleitung des mitteldeutſchen Berg⸗ arbeiterſtreiks mitteilt, hat der Bochumer Bergarbeiterverein den ſtreikenden Braunkohlenbergarbeitern eine Million Mark Streikunterſtützung zugebilligt. : Botſchafter Rakowſki traf von Paris kommend in Berlin ein, und ſetzte kurze Zeit darauf ſeine Reiſe nach Moskau fort. 28: König Boris von Bulgarien iſt inkognito in Bres⸗ lau eingetroffen, um ſich in kliniſche Behandlung bei Profeſſor Dr. Ercklentz zu begeben. ia: Die ſchweizeriſche Regierung hat durch ihren Ge⸗ ſandten in Rom wegen der Verhaftung eines ſchweizeri⸗ en Arbeiters auf ſchweizer Boden bei der italieniſchen Regierung Vorſtellungen erheben laſſen. f ꝛ6: Die franzöſiſche Antwort auf die amerikaniſche Zollnote wird in maßgebenden Waſhingtoner Kreiſen al? nbefriedigend angeſehen. Offiziell verlautet, daß der Text icht veröffentlicht wird, bis die Note von den Sachver⸗ ſtändigen des Schatzamtes geprüft iſt. : Wie amtlich gemeldet wird, ſind die chineſiſch⸗ japaniſchen Verhandlungen über die mongoliſchen und mandſchuriſchen Fragen aufgenommen worden. — 2— — Auftakt im Reichstag. Kriſengerüchte. Berlin, 19. Oktober. Nach langer Sommerpauſe iſt der Reichstag am Dienstag nachmittag wieder zu einer Sitzungsperiode zu⸗ ſammengetreten, welcher, wenn ſie vorerſt auch nur auf 5 Tage feſtgeſetzt iſt, doch eine hervorragende Bedeutung zukommt. Denn nicht nur das heiß umſtrittene Schul⸗ geſetz ſondern auch die Beſoldungsvorlage ſteht neben anderen kleineren Anfragen und Interpellattonen auf der Tagesordnung der diesmaligen Plenarſitzungen, während im Hintergrund aller parlamentariſchen Erör⸗ terungen ſich ein Kriſeln bemerkbar macht, das kemes⸗ wegs unbeachtet bleiben darf, da es eng mit den zur Debatte ſtehenden Kardinalfragen zuſammenhängt: Die Deutſche Volkspartei ſteht immer noch in ziem⸗ licher Oppoſition zu dem Keudell'ſchen Schulgeſetzentwurf und verlangt Berückſichtigung ihrer Wünſche hiſichtlich der Simultanſchule, die ihr das Zentrum nicht zu⸗ geſtehen will und die die Deutſchnationalen infolge ihrer beim Eintritt in das Reichskabinett an das Zentrum ge⸗ gebenen Zuſagen nicht geben können. Andererſeits ver⸗ langt Bayern in ganz entſchiedener Weiſe eine Ab⸗ änderung des Finanzausgleichs, damit die we⸗ niger leiſtungsfähigen Länder die Beſoldungsordnung auch durchzuführen vermögen und da ſich das Reichskabi⸗ nett und insbeſondere der Reichsfinanzminiſter gegen eine neuerliche Belaſtung der Reichsfinanzen ent⸗ chieden ſträuben, ſo ziehen auch hier Gefahren für den Beſtand der Regierungskoalition herauf, die An i Seite ſchon ziemlich deutlich angedeutet wor⸗ f ind. N Die Fraktionen beraten. d Aus all dieſen Gründen heraus herrſchte ſchon vor 0 Zuſammentritt des Reichstagsplenums ein ſehr ge⸗ chäftiges Treiben in den Wandelgängen des Walloth⸗ ues, bis die Fraktionen zu internen Sitzun⸗ gen zuſammentraten, um zu den ſchwebenden politiſchen ragen Stellung zu nehmen. Dann herrſchte wieder Hoch⸗ etrieb in den Wandelgängen, wie an Tagen, an welchen gewichtige Ereigniſſe zur Erörterung ſtehen. Verſchiedent 15 ſah man den Abgeordneten direkt die Erregung an, . che das Für oder Wider der zur Debatte ſtehenden ragen bei ihnen ausgelöst hatte und alles ſah fieberhaft geſpannt der erſten Sitzung entgegen, die pünktlich um 1 Uhr nachmittags begann. 1 . Die erſte Sitzung. aß der 9 95spräſide at 1 für ſage. spräſident dem Reichstage ſeinen Dank hier⸗ Lebhafte Geſchäftsorduungs debatte. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſetzte ſodann eine deb hafte Geſchäftsordnungsdebatte ein, in⸗ 8 Abgeordneter Müller⸗ Franken(Soz.) beantragte, n des Reichsſchulgeſetzentwurſes 195 ſchon vom Reichs al abgelehnt worden ſei. Etwas der⸗ 1 lei ſeit Beſtehen des Reiches noch nicht dage⸗ 1 Nunmehr bringe die Regierung ihren alten Geſetz⸗ 5 urf unverändert ein. Da ſei ein unbegreifliches Vor⸗ * von agesordnung zu ſtreichen, nachdem die Var⸗ gehen, denn der Entwurf ſei zweifellos verfaſſungs⸗ ändern d. Nachdem es der Regierung nicht gelungen ſei, ſich mit den Ländern zu einigen, ſei es wenig wahrſchein⸗ lich, daß ſich im Reichstag eine Mehrheit dafür finde. (Zuruf rechts: Laſſen Sie das unſere Sorge ſein!) Je⸗ denfalls liege keine Veranlaſſung vor, jetzt mit dieſem Entwurf die Zeit un ütz zu vergeuden.(Zuſtimmung links.) Der Redner ſchlug dann vor, anſtelle des Reichsſchul⸗ geſetzentwurfs die ſozialdemokratiſche Interpellation über die Wirtſchafts age und über den Streik in Mitteldeutſch⸗ land zu beraten. Sodann wandte ſich Abg. Graf Weſtarp(Dn.) als nächſter Redner gegen den ſozialdemokratiſchen An⸗ trag, während ſich Abg. Dr. Haas(D.) dem Ab⸗ ſetzungsantrag anſch oß und darüber Auskunft verlangte, ob es ſich bei dem Geſetzentwurf um eine Vorlage des geſamten Reichskabinetts handle. Im Zuſammenhang mit. dem mitteldenltſchen Braunkohlenarbeiterſtreik brachte dann Abg. Jaddaſch(K.) einen Mißtrauensant rag gegen die Reichsregierung ein, den er mit ſchweren Beſchuldi⸗ gungen, insbeſondere gegen die Perſon des Reichsarbeits⸗ miniſters begründete. Unter großer Spannung des Hau⸗ ſes ergriff hierauf ſofort Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns das Wort, um auszuführen, daß die kommuniſtiſchen Anſchuldigungen vollkommen aus der Luftgegriffen ſeien, was er ſpäter eingehend darlegen werde. Zu dem Streik ſelbſt möchte er jedoch im Augenblick das bemerken, daß das Reichsarbeitsminiſterium in ſtändi⸗ ger Fühlung mit den beiden Parteien im Streikgebiet ſtehe und daß begründete Hoffnungen beſtünden, daß die Verhandlungen in den nächſten Tagen wie⸗ der aufgenommen werden würden. Es fei weiterhin begründete Hoffnung, vorhanden, daß diſe Verhand⸗ lungen zu einem befriedigenden Ergebnis füh⸗ ren würden, doch ſei es im gegenwärtigen Augenblick nicht ratſam, in eine fachliche Debatte einzutreten, die aber immerhin noch vor Ablauf der Woche ſtattfinden würde. Nach dem Reichsarbeitsminiſter äußerte ſich dann noch Abg. von Guerard(3.) zur Geſchäftsordnung und beſtritt, daß die Vorlage verfaſſungsändernd ſei. Sodann wurde der Antrag auf Abſetzung der Schulvorlage von der Tagesordnung gegen die Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten und De⸗ mokraten und in gleicher Weiſe auch die übrigen An⸗ träge auf Aenderung der Tagesordnung abgelehnt. Das Haus trat dann in die erſte Beratung des Meichs⸗ ſchulgeſetzentwurfes ein, mit welcher eine demokratische In⸗ terpellation über die Koſtenfrage verbunden wurde. Eingeleitet wurden die Beſprechungen durch ein Referat * Reichsinnenminiſter v. Keudell der betonte, daß in erſter Linie die Wünſchederchriſt⸗ lichen Elternſchaft für die Einbringung des Ent⸗ wurfes maßgebend geweſen ſeien, während andererſeits auch von den Ländern, namentlich von Preu zen, Anregungen gekommen ſeien. Unter Hinweis auf Ar⸗ tikel 146 der Reichsverfaſſung bemerkte ſodann der Miniſter, daß dieſer verſchiedener Aus le⸗ ung fähig ſei und kam zu dem Schluß, daß die Vor⸗ age nicht verfaſſungsändernd ſei, da jede Be⸗ nachteiligung der Gemeinſchaftsſchule peinlich vermie⸗ den werde. Ueberdies würde es der freiheitlichen Ent⸗ wicklung unſerer Zeit widerſprechen, wenn man allen Län⸗ dern von Reichs wegen eine beſtimmte Schulform als Re⸗ gelſchule aukzwingen würde(Beifall rechts und beim Zen⸗ rum). Es ſei ein Gebot der Toleranz, auch der Be⸗ kenntnisſchule ihr Recht zu geben, das ihr ver⸗ faſſungsmäßig zuſtehe und es entſpreche durchaus der Verfaſſung, wenn dieſes Recht auch im Schulgeſetz An⸗ wendung finde. Es entſpreche auch der Reichs verfaſſung, wenn man es den Religionsgeſellſchaften über⸗ laſſe, den Inhalt des bekenntnismäßigen Religions⸗ unterrichts zu beſtimmen und den Staat hiervon ent⸗ laſte. Uebergehend zu den Reichsratsverhand⸗ lungen erklärte der Miniſter, daß die Reichsregierung z. Z. hinſichtlich der Koſtenfrage auf dem Standpunkt ſtehe, daß Erklärungen erſt dann möglich ſeien, wenn die Geſtaltung des Entwurfs die entſtehenden Koſten genauer überblicken laſſe. Die Reichsregierung ſei weilerchin nicht gewillt, die Zahl! der Länder, in welchen Simultanſchulen beſtehen, zu erweitern und den Ländern dauernd die Entſcheibung hierüber zu überlaſſen. Auf eine Anfrage des Abg. Dr. Haas(D.) bemerkte er ſodann, daß der Entwurf einmütig von der Reichsregſerung gutgeheißen und die En ſcheidung der volksparteilichen Miniſter ſ. 3. in der Preſſe bekanntgegeben worden ſei. Im übrigen ſei mit der Vorlage des Entwurfs in ſeiner urſprünglichen Faſſung nach Auffaſſung der Regierung den Erforderniſſen der Verfaſſung vollauf Genüge geleiſtet. Der Miniſter be⸗ merkte dann weiter, daß die Regierung mit beſonderem Eifer an das ſ. Z. vom Reichskanzler gegebene Ver⸗ ſprechen herangehe, ein Geſchlecht heranzuziehen, das feſt⸗ ſtehe in ſturmbewegter Zeit, in welcher zur materiellen Not der Jugendlichen auch die innere Not und die Ver⸗ zweiflung über die falſchen Ziele trete, die iht gewieſen wurden. Wenn ſich heute Ziel? und Schamloſigkeit auf allen Gaſſen breitmache, wenn das Gefühl für Recht und Unrecht weithin verloren gegangen ſei, ſo beſtehe für jeden jugendlichen Menſchen die Gefahr, den Verſuchun⸗ gen der Zeit zum Opfer zu fallen. Schule und Elternhaus ſeien aber dafür da, der Jugend das richtige Rüſtzeug für das Leben mitzugeben. Zum Schluß ſprach der Mini⸗ ſter die Hoffnung aus, daß die Ve ſcchiedung des Ge⸗ ſetzes als äußeres Zeichen innerer Curkuna des Vater⸗ landes angeſehen werden möge. n — Nach der Rede des Miniſters ergriff ſodann Abg. Schreck(S.) das Wort, der bemerkte, der Reichsinnen⸗ miniſter ſei offenbar der Gefangene der Reichsregierung und der den Miniſter frug, wie er es noch mit feiner Ehre vereinbaren könne, daß er nicht ſein erſtes Auftreten dazu benutzt habe, das Unrecht an Treskow gutzumachen.(Zu⸗ ſtimmung links.) Die jetzige Regierung ſei ein Kabinett der Hilfsloſigkeit. Man ſolle Sorge tragen, daß eine rein⸗ liche Trennung von Kirche und Staat ſtattfinde, denn letz⸗ ten Endes hätten nicht die Eltern über die Kinder zu beſtimmen, ſondern die Kirche. Das Ziel der Sozialdemo⸗ kratie ſei, die Gemeinſchaftsſchule als Regelſchule durch⸗ zuſetzen, deren Charakter nach der Verfaſſung weltlich ſein müſſe. a Abg. Mumm(D. Vp.) führte ſodann als nächſter Redner aus, das deutſche Volk wolle Freiheit für die chriſtliche Schule auf der Grundlage des verfaſſungsmä⸗ ßigen Elternrechtes. Die Verfaſſung beſtimme, daß der Wille der Eltern möglichſt zu berückſichtigen ſei, ſo daß auch auf eine Feſtlegung des geordneten Schulbetriebes im Ge⸗ ſetz nicht verzichtet werden könne. Seine Partei habe für die beſonderen 1 Südweſtdeutſchlands vol⸗ les Verſtändnis, halte es aber nicht für tragbar, jeden Tag ein anderes Land behaupte, es ſei geſchichtlich Simultanſchulland.(Beifall rechts.) Abg. Rheinländer(3.) begrüßte ſodann den Entwurf und empfahl baldige Ueberweiſung an den Aus⸗ ſchuß. Das Zentrum fordere betont die Regelſchule und die Sozialdemokratie ſei froh, daß ſie nicht in der Zwangs⸗ lage ſei, an dem Entwurf mitarbeiten zu müſſen. Der Redner ſchilderte dann die kulturellen Pflichten des Staa⸗ tes und erklärte, das Zentrum wolle alles tun, um den Staat bei der Erfüllung ſeiner Pflichten zu unterſtützen. Nachdem er dann noch für die Bekenntnisſchule für alle drei Konfeſſionen eingetreten war, wurden die Beratungen abgebrochen und auf Mittwochnachmittag 1 Uhr vertagt. — 2— Ehrung für Gbert und Hindenburg. Berlin, 18. Oktober. Im Reichstag wurden am Dienstag mit einer ſchlich⸗ ten Feier die Marmorbüſten der erſten beiden Reichspräſidenten Friedrich Ebert und Hin⸗ denburg übernommen, die in der Wandelhalle auf⸗ geſtellt worden ſind. Die Büſte Eberts iſt von Pro⸗ feſſor Blecker⸗München, die Büſte Hindenburgs von Profeſſor Scharff Berlin geſchaffen worden. In der feſtlich geſchmückten Wandelhalle hatten ſich neben den Vertretern der Parteien auch die Miniſter Dr. Streſemann, Dr. Köhler. Dr. Koch, Hergt, v. Keudell und der Reichskanzler verſammelt. Der Reichskanzler führte die Witwe des verſtorbenen Reichspräidenten Ebert an den Ehrennlatz. Anweſend war auch Dr. Meißner der beiden Reichspräſidenten ſeine Dienſte als Staatsſekretär gewidmet hat. Von einem mit der ſchwar“rot⸗goldenen Reichsflagge drapierten Rednervult aus ßiel Reichstagspräſident Loebe eine kurze Anſprache, in der er u.a. ſagte, der Reichstag übernehme heute die Standbilder der beiden erſten Prä⸗ ſidenten der Deutſchen Republik. Friedrich Ebert, der Mann aus dem Volke, habe aus dieſem Hauſe ſeinen Ausgang zu den höchſten Aufgaben übernommen. Als Abgeordneter, als Vorſitzender des Hauptaus⸗ ſchuſſes, als Parteiführer, wirkſam habe er ſich ſchon dadurch die Wertſchätzung ſeiner Kollegen, die Achtung auch der politiſchen Gegner erworben. Der Zuſammen⸗ bruch des alten Staates habe ihn zu Aufgaben und Pflichten geführt, die er in ſeinem Leben ſicher nicht ahnen konnte. Als ſie aber an ihn berantrafen. habe er ſie mit ſtaatsmänniſcher Begabung gemeiſtert. Heute würden ihm, der dem Volke die Einheit des Deutſchen Staates retten half, der die neue Verfaſſung mitſchuf, rings im Lande Denkmäler der Dankbarkeit errichtet. f „Neben dem erſten wollte der Reichstag den zweiten Reichspräſidenten von Hindenburg in der gleichen Weiſe ehren, ihn, der von innerem Pflichtge⸗ fühl getrieben, die Erbſchaft Eberts angetreten habe, als die Mehrheit der apſtimmenden Bürger ihn dazu be⸗ 1 55 Vom Tage ſeines Amtsantrittes an, habe auch er zweite Reichspräſident ſich als der Repräſentant des ganzen deutſchen Volles gefühlt, nicht als der Vorſtand einer einzelnen Par⸗ tei. Er habe ſeine Stimme immer für einen ver⸗ ſöhnlichen Ausgleich der Intereſſen, oer für eine ſachlich vornehme Austragung der einmal unvermeidlichen politiſchen Kämpfe erhoben. Weiche Ach⸗ tung er ſich dadurch erworben habe, habe ſein Geburts⸗ tag gezeigt. 8 Von den Standbildern ſolle überſtrömen. das Vorbild ſelbſtloſer Hingabe an das deutſche Volk. Als, Friedrich Ebert nach faſt ſechsjähriger Amts: 5 führung in der Heidelberger Erde beſtattet wurde, ſei er ſo vermögenslos geweſen, wie an dem Tage, als er zum erſten Mal den Schritt in den Reichstag lenkte. Auch dem lebenden Reichspräſidenten bleibe ein perſönlicher Erfola ſeines Amtes: die Ehre Wenn der Geiſt der Pflichterfüllung und der Opfer ⸗ willigkeit, der beide Präſidenten beſeelte und be⸗ ſeelt als Beiſpiel für alle die gelte, die zu ihren Füßen arbeiten, dann würden ſie noch lange als hohe Mah⸗ ner auf Generationen ihrer Nachkommen blicken können. 1 * nur 4 ik im Braunkohlenrevier. Anveränderte Lage. D Halle, 18. Oktober. Ueber die Ausſichten für eine baldige Beilegung des Streiks im mitteldeutſchen Braunkohlen⸗ bergbau läßt ſich noch nichts Beſtimmtes ſagen. Nach wie vor beharren beide Parteien auf ihren Stand⸗ punkten, und zeigen wenig Neigung zum Nach⸗ 10 ben, ſodaß lediglich ein Eingreifen des Reichsar⸗ eitsminiſteriums eine Aenderung der Lage herbeiführen könnte. Im übrigen kann geſagt werden, daß der Streik 1 0 8 Der Site Zum Streih im mittel- 5 geuischen BaunohIenrevier: Frribuiy d Breunkhohle. 727 D ucnmgcte isenbapnen Erfurt . 15 5 3 2 3 1 abgeſehen von bei allen Streikbewegungen üblichen klei⸗ neren Zwiſchenfällen, ruhig verläuft. Nach den von den einzelnen Werken vorliegenden Nachrichten hat ſich das Streikbild nicht weſentlich geändert. In Merſeburg liegen zur Zeit Verhandlungen mit den Regierungspräſidenten über die Frage der Einſetz⸗ ung der Techniſchen Nothilfe vor. N Gewerkſchaftsverbände und Notſtandsarbeiten. Die drei großen Angeſtelltenverbände, nämlich der Afa⸗Bund, der Geſamtverband deutſcher Angeſtelltenor⸗ ganiſationen und der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, hatten Vertreter der Bergbauangeſtellten aus Mittel⸗ deutſchland nach Berlin berufen, wo zur Frage der Notſtandsarbeiten grundlegende Beſchlüſſe gefaßt wurden. Nach einer längeren Ausſprache, in der von allen Seiten betont wurde, daß Notſtandsarbeiten lediglich von den Arbeitern ausgeführt werden dürften, wurden Richtlinien für die Angeſtellten herausgegeben, in denen es heißt: a Notſtands arbeiten dürfen lediglich von Arbei⸗ tern im Einverſtändnis mit der zentralen Streik⸗ leitung oder den örtlichen Streikleitungen ausgeführt werden. Die Notſtandsarbeiten beſchränken ſich auf die Sicherung der Gruben vor Erſaufen, Brän⸗ den uſw. Notſtandsarbeiten werden ferner verrichtet für lebenswichtige Betriebe; insbeſondere iſt an al⸗ len Orten die Verſorgung der Krankenhäuſer mit Licht, Kraft und Kohle ſicherzuſtellen. Jede Produk⸗ tion zu anderen Zwecken iſt dagegen zu unter bin⸗ den. Anträge auf Durchführung der Notſtandsarbeiten ind lesalich an die örtlichen Streikleitungen zu richten. 5 Gegen die techniſche Nothilfe. In einer Sitzung der Zentralſtreikleitung in Halle wurde beſchloſſen, daß ſie ſich gezwungen ſehe, bei einem ECeinſatz der Techniſchen Nothilfe in den be⸗ ſtreikten Braunkohlenbergwerken jegliche Notſtands⸗ arbeiten ſofort einſtellen zu laſſen. Demgegen⸗ über wird von Seiten der Merſeburger Regierung er⸗ klärt, daß Beſchlüſſe über den Einſatz von kechniſcher Nothilfe bisher noch nicht gefaßt worden ſeien 5 0 Ausſtand auch im braunſchweigiſchen Never. . In den Bergarbeiterverſammlungen in Helmſtädt, Sommersdorf, Harbke urd Barmeberg iſt jetzt ebenfalls im Anſchluß an den mitteldeutſchen Bergarbeiter⸗ ſtreik der Ausſtand beſchloſſen worden. Einſtimmig wurde die vom Schlichter des Reichs arbeitsminiſteriums vorgeſchlagene Lohnerhöhung von 4—6 Pro⸗ zent abgelehnt. Damit iſt der Ausſtand auch in Braunſchweig zur Tatſache geworden. Der Betrieb der braunſchweigiſchen Kohlenbergwerke ruht vollkommen. — Aus dem In⸗ und Auslande. Rückgang der Pilſudſki⸗Partei in Polen. Warſchau, 18. Okt. Die Stadtratswahlen in ver⸗ ſchiedenen Städten Polens haben im allgemeinen den Sozialiſten einen Zuwachs gebracht. Auffallend war die geringe Stimmenzahl, die auf die Liſte der Pilſudſki⸗ Partei entfiel. In Wloclawek erhielt ſie von 34 Man⸗ daten lediglich zwei. Die Deutſchen, die zum erſtenmal eine eigene Liſte aufgeſtellt hatten, errangen dort ein Mandat. Die auffallend geringe Stimmenzahl, die die Pilſudſki⸗ Partei trotz des günſtigen Anleiheabſchluſſes erhalten hat, wird mit den Wirkungen der letzten Skandal⸗Affären, vor allem der Zagorſki⸗Affäre, erklärt, die das Ver⸗ trauen der breiten Volksmaſſen zu der gegenwärtigen Re⸗ gierungsmethode in Polen ſtark erſchüttert haben. Moskaus Kampf gegen die Oppoſition. Kowno, 18. Okt. Aus Leningrad wird gemeldet, daß Vertreter der Oppoſition den Verſuch unternahmen, in der Sitzung des Zentralvollzugkomitees der Sowjetunion das Wort zu ergreifen. Dieſe Ausſprache wurde ihnen jedoch verweigert. Trotzki und Sinowjew beabſichtigen, als Proteſt gegen dieſe Maßnahme aus dem Zentralvoll⸗ zugskomitee der Sowjetunion auszuſcheiden.— Die Kon⸗ trollkommiſſion von Leningrad hat bisher über 180 Mit⸗ glieder aus der Partei wegen oppoſitioneller Tendenz aus⸗ geſchloſſen. Das Zentralkomitee der Partei zur Bekäm⸗ pfung der Oppoſition innerhalb der Jugendorganiſationen hat weitere Maßnahmen ergriffen. Eine Reihe ſolcher Organiſationen iſt aufgelöſt worden. a Ein neuer Komitadſchi⸗Zwiſchenfall. Belgrad, 18. Okt. Wie aus Kraljevic gemeldet wird, kam es in der Nähe des dortigen Pulverdepots zu einem lebhaften Feuergefecht zwiſchen der jugoſlawiſchen Grenz⸗ wache und bulgariſchen Komitadſchis. Die Grenzwache konnte die Angreifer zurücktreiben. Sie zogen ſich zur bulgariſchen Grenze zurück. Ein jugoſlawiſcher Soldat wurde tödlich verwundet. Das internationale Schiedsgericht gegen den Maglſtrat von Kattowitz. a Kattowitz, 19. Oktober. Der Chefarzt des Kattowitzer Kinderkrankenhauſes, Dr. Bruck, der ſeit Jahrzehnten in Kattowitz er⸗ folgreich tätig iſt, iſt vom Kattowitzer Mag iſtrat zum 1. Oktober entlaſſen worden, da er deutſcher Reichsangehöriger iſt. Dr. Bruck hat gegen dieſe Entlaſſung beim internationalen Schiedsge⸗ richt Einſpruch erhoben, das jetzt unter Vorſitz des Präſidenten Kaſten⸗Kasckenberchentſchi den hat, daß die Kündigung des zwiſchen dem Antragſteller Dr. Bruck und der Stadt Kattowitz beſtehenden Dienſtverhält⸗ niſſes Rechte verletzt, die dem Antragſteller aus dem im Genfer Abkommen garantierten Wohnrecht zuſtehen. Das Gericht hat damit anerkannt, daß die Kündigung zu Unrecht erfolgt iſt. 1 D 1220 in Liſſabon. Madrid, 18. Okt. Das Heinkel⸗Flugze ig D 1220 iſt Dienstagvormittag 6 Uhr von Vigo geſtartet und um 9 Uhr in Liſſabon glatt gelandet. Es iſt beabſichtigt, dort Benzin zu tanken. Ein Weiterflug nach den Azoren kommt vor Mittwoch nicht in Frage. 8 Neues Erdbeben in Wien. e Wien, 18. Okt. In Wien und Umgebung wurde heute früh wieder ein neues Erdbeben verſpürt. Der Herd des Bebens liegt nach den bisherigen Feſtſtellun⸗ gen wieder bei Schwadorf. Dort wurde der Erdſtoß ſo ſtark verſpürt, daß die Leute im Schlaf alis den Betten geſchleudert wurden. Laut Mitteilung der meteorologi⸗ ſchen Zentralanſtalt verzeichneten die Apparate um 2,14 Uhr früh das Beben. 5 0 Cyklon im Golf von Mexiko. Newyork, 18. Okt. Im Golf von Mexiko richtete ein Cyk on großen Schaden an. Infolge Ueberſchwem⸗ mungen ſind drei Ortſchaften völlig vernichtet worden. Tauſende von Einwohnern ſind obdachlos geworden. Die Lungenpeſt in der Mongolei.— Mehr als 1000 Fälle. Paris, 18. Okt. Nach einer Meldung aus Charbin wird eine Zunahme der Lungenpeſt in der inneren Mon⸗ golei gemeldet. Der Tod tritt gewöhnlich 20 bis 30 Stunden nach Auftreten der erſten Krankheitsſymptome auf. Mebr als tauſend Fälle wurden bereits feſtaeſtellt. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Die Käfertaler Bluttat.) Der Mörder der Kontoriſtin Anna Becker, der Arbeiter Friedr. Kettner wurde an den Tatort geführt. Der Täter iſt im allgemeinen geſtändig. Erſt nach Beendigung der An⸗ 8 wird feſtzuſtellen ſein, wie die Anklage lauten wird.. i Graben⸗Neudorf,(In voller Fahrt zuſam mengeſtoßen.) In dem nahe gelegenen Philipps-⸗ wald ſtießen zwei Motorradfahrer in voller Fahrt zu⸗ Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Mechaniker Weick von Hattenheim und den 19 Jahre alten Kirchgäßner von hier. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß beide von den Rädern flogen. Weick wurde in das Bruchſaler Spital gebracht und iſt dort ſeinen Verletzungen erlegen. Kirchgäßner wurde ſchwer verletzt. Karlsruhe.(Vom Motorrad angefahren.) In der Nacht fuhr ein lediger Kaminfeger von Berg-? hauſen mit ſeinem Motorrad auf der Durlacher Land: ſtraße eine Radfahrerin an. Beide kamen zu Fall. Die Radfahrerin erlitt erhebliche Verletzungen und mußte mittels Sanitätswagen ins Krankenhaus eingeliefert wer⸗ den. Der Motorradfahrer blieb unverletzt. 5 Karlsruhe.(Gefängnis für Totſchlag.) Der 35 Jahre alte Althändler Karl Heine aus Hedersleben hatte ſich vor dem Schwurgericht wegen Totſchlags zu verantworten. Er war beſchuldigt, am 19. Mai ds. Is. ſeinen im gleichen Hauſe wohnenden Schwager Erwin Seyfried durch einen Kopfſchuß getötet zu haben. Der Tat ging eine Auseinanderſetzung wegen eines Harmoni⸗ ums voraus, wobei Seyfried Heine beim Hals faßte. Der Angeklagte will darauf in Notwehr einen Schreck⸗ ſchuß auf Seyfried abgegeben haben, der dieſen aber töd⸗ lich traf. Der Angeklagte beſtritt jede Tötungsabſicht. Vor der Tat hatte der Angeklagte aber bereits geäußert, daß er ſeinen Schwager über den Haufen ſchießen werde, ſobald ihn dieſer anrühren würde. Das Gericht erachtete einen Totſchlag für gegeben und verurteilte den Ange⸗ klagten zu einer Gefängnisſtrafe von zweieinhalb Jahren, Emmendingen.(Eine ehrliche Finderin) Eine Frau von Windenreute fand hier eine Geſchäfts mappe mit 1100 Mark, die ein kaufmänniſcher Ange⸗ ſtellter aus dem Auto heraus verloren hatte. Da ſie den Fund ſofort auf dem Fundbüro ablieferte, konnte das Geld dem Verluſtträger bei der Nachfrage ſofort zu ſeiner größten Freude ausgehändigt werden.. Neufrach(Amt Ueberlingen).(Tödlicher Inſek⸗ tenſtich.) Der 22jährige Schneider Karl Decker wurde von einem Inſekt im Geſicht geſtochen, ſodaß er im Kran⸗ kenhaus Friedrichshafen operiert werden mußte. Auf Bitten der Mutter wurde der Patient in die Heimat zu: rückbefördert und iſt dort nunmehr infolge Blutvergif⸗ kung geſtorben. 5 Sulzbach bei Ettlingen. Einbruchsdiebſtahl.) Ie„Grünen Baum“ hier, wurde ein frecher Diebſtahl durch einen 19jährigen Burſchen namens Florian Adam verübt. Derſelbe war ſchon verſchiedene Male in Erzie⸗ hungsanſtalten untergebracht worden. Das Geld hatte der Burſche zuvor für den Dreſchbetrieb des Grünenbaum⸗ wirtes einkaſſiert. Es fielen ihm 226 Mark in die Hände, von denen 200 Mark wieder beigebracht werden konnten. Stockach.(maubüberfall.) In der Nähe E ſog.„Hallenwäldle“ wurde in der Nacht der etwa 6 Jahre alte Landwirt Peeter Stecher aus Silvenstal von einem Mann überfallen und ſeiner Barſchaft von 100 5 0 beraubt. Der Gendarmerie gelang es, den Täter zu faſſen.„ Stockach.(Ueberfahren und tödlich ver⸗ letzt.) Der in Huppetenzell wohnhafte, 15jährige Ma⸗ lerlehrling Maier fuhr an einer unüberſichtlichen Stelle in ein ihm entgegenkommendes Auto des Sägewerksbeſi⸗ tzers Haid. Haid fuhr mi ſei em Auto ſcharf rechts, konnte aber nicht verhüten, daß der Junge überfahren wurde. Er ſtarb im hieſigen Krankenhaus, ohne das Bewußt⸗ ſein wieder exlanat zu haben.. 5 Donaueſchingen.(Gefaßte Ausbrecher.) Ende September war wegen Totſch ags und Beihilfe der 27 Jahre alt Schmied Paul Buſſet aus Eſchbach, der 21ijäh⸗ rige Händler Artur Boll aus Kehl, eine Franziska Both und eine Katharina Muth aus Offenburg in das Donau⸗ eſchinger Amtsgefängnis einge iefert worden. Dem Klee⸗ blatt gelang zes dann zu entfliehen. Jetzt iſt es gelungen, 1 einen der„ſchweren Jungen“ in Bayern zu verbakten. a e 1 5 151 5 3 Ich will ſie nicht eher ſehen, Ich will auch nicht, daß ihr die Sache leicht gemacht wird und ſie mich zuletzt am Ende noch heimlich auslacht Sie ſoll Angſt f Nebel Reue empfinden, weich werden! Und es ſoll auch waälles über die abenteuerliche Reiſe völlig klargeſtellt wer⸗ den vorher und objektiv geprüft Mit einem Wort. Mama: du ſollſt die Sache in die Hand nehmen. prüfen und ent⸗ ſcheiden! Was du mir dann rätſt, werde ich tun!“ „Biſt du dir auch bewußt, mein Sohn, welch ſchwere, verantwortungsvolle Miſſion du damit in meine Hände llegſt?“ ſagt die Oberbaurätin ernſt. Otto Merkl nickt. Ja, Mama. aber ich weiß auch, daß du ihr e biſt! Viel beſſer als ich oder irgend jemand ſonſt Du biſt klug, warmherzig und taktvoll wie wenige Frauen. deſſen bin ich mir längſt bewußt, wenn wir auch ſonſt, unſerer verſchiedenen Charakteranlage entſprechend in vielen Din⸗ gen das Leben mit anderen Augen anſehen. Aber in dieſer Sache vertraue ich deiner beſſeren und reiferen Erfahrung unbedingt. Willſt du alſo meine Bitte erfüllen?“ Gern, da es dein Wunſch iſt.“ f N Er küßt flüchtig ihre Hand und verabſchiedet ſich eilig. Die Oberbaurätin blickt ihm mit traurigem Lächeln nach. Wie eilig er es hat, wieder fortzukommen! Aber ſo war es immer. Zeit für ein gemütliches Plauderſtünd⸗ chen hatte er nie, und nie. ſeit er ein Mann geworden. beſprach er ſeine Angelegenheit mit ihr oder holte ihren Rat ein. Es iſt heute das erſtemal geweſen, daß er ſich um einen ſolchen an ſie wandte, und ſie durchſchaut ganz t, warum es geſchah. 5 Er will ſich mit Renate ausſöhnen, will alles Aufſehen zöglichſt vermeiden und doch den Schein der Schwäche von ch abwälzen, darum legt er die Sache in ihre Hände. Nicht Liebe, ſondern ſein Intereſſe hat ihn zu ihr ge⸗ — wie immer. f „Nein, um keinen Preis! als bis alles entſchieden iſt— ſo oder ſo. Was nun tun? Die Sache, die ſich ja raſch und leicht erledigen laſſen wird, da man offenbar beiderſeits dasſelbe Ziel im Auge hat, ſofort in Angriff nehmen?! Die Stadt⸗ rätin zu ſich beſcheiden oder Renate aufſuchen, die ſich bei ihrer Mutter in Sabinenheim befindet? 5 17 75 Sephine überlegt, ſchüttelt aber dann energiſch opf. ö Ach nein, ſo leicht will ſie es Renate denn doch nicht machen! Sie ſoll nur ein wenig zappeln. Auch die Stadt⸗ rätin die ſich immer ſo gern als große Dame aufſpielt und in Wirklichkeit ſo wenig von einer ſolchen hat— Je länger die beiden in Ungewißheit bleiben, deſto den wahrlich nicht ſchaden. Alſo warten. bis ſich die Gegen⸗ ſeite rührt Die Stadträtin wird ja ſehr bald wieder da ſein, um Verſöhnungsverſuche zu machen— i Der Diener erſcheint mit einer Karte. die er ſeiner Herrin übergibt. ihn empfangen wollen?“ Die Oberbaurätin zieht die Brauen ein wenig hoch und unterdrückt ein kleines Lächeln. 1 Ah— ſie ſchicken Fred als Parlamentär!— Wahr⸗ 1 wagt ſich die Stadträtin nicht mehr her, nachdem 1 zweimal abgewieſen wurde Eigentlich ſchade! Denn red mag ſie nicht„zappeln“ laſſen— i „Selbſtverſtändlich! Ich laſſe bitten“ ſagt ſte laut. „Fred der— wie die Sberbaurätin annimmt„offenbar ſeiner Miſſion entſprechend“— ungewöhnlich ernſt und gemeſſen auftritt, entſchuldigt ſich zuerſt wegen der ſpäten Stunde ſeines Beſuches— es iſt faſt ſieben Uhr. Aber er ſei erſtens tagsüber beſchäftigt zweitens habe er abſichtlich eine Stunde gewählt. wo er hoffen konnte, anderen Be⸗ ſuchern nicht mehr zu begegnen. Frau Sephine unterbricht ihn liebenswürdig lächelnd: „Wozu entſchuldigen, lieber Fred? Erſtens wiſſen Sie doch, daß Sie als mein erklärter Liebling ein ſtets und zu feder Stunde willkommener Gaſt bei mir ſind— woran die gegenwärtige Lage wahrlich nichts ändern ſoll! Zweitens ind wir doch auch Verwandte, und endlich liegt es in der Natur der Sache, daß wir unſere Angelegenheit unter vier Augen verhandeln. Denn natürlich kommen Sie heute als Vermittler in Renates oder Ihrer Mutter Auftrag?“ n 1 17 e 4 beſcheidener werden ſie dann ſein, und das wird ihnen „Hert Doktor Lott läßt fragen, ob die gnädige Frau „Erklären Ste ſich deutlicher, Fred— ich verſtehe wirk⸗ lich nicht, wie es in meiner Macht liegen ſollte, auf Ihr Lebensglück anders Einfluß zu nehmen als— durch herz⸗ lichſte Segenswünſche?“ 5 „Wenn Sie dieſe wirklich empfinden, ſo wird es Ihnen nicht ſchwer fallen, ſie nun in die Tat umzuſetzen. Ich ver⸗ lange ja nichts weiter, als daß Sie eine alte Schuld ein⸗ löſen und ſich um das Schickſal Ihrer Tochter bekümmern, die meine Braut iſt!“ „ Jedenfalls aber habe ich damit nichts z ſchaffen, denn ich wohne nicht mehr bei meiner Mutte und bin ſeit Wochen außer allem Verkehr mit ihr und Renate“ nes 15 5 abzuwarten?“ 1 „Nein— von alledem hatte ich nicht die leiſeſte Ahnung! Mein Gott. Renate iſt 15 hat—“ 0 e „Nun. regen Sie ſich nicht weiter auf über die Sache lieber Fred, denn uns beide berührt ſie ja nicht direkt, und die Beteiligten werden ſchon irgendwie fertig werden damit. Offen geſtanden iſt es mir viel lieber, daß ich nun alſo nicht gerade mit Ihnen darüber verhandein muß. Und nun ſagen Sie mir, was Sie heute zu mir führt? Sicher wird es erquicklicher ſein, als dieſe peinliche Ehegeſchichte!“ „Wer weiß, gnädige Frau? Ich fürchte im Gegenteil Sie werden mich verwünſchen und jede Spur von Wohl⸗ wollen für mich austilgen in ſich, wenn Sie erſt wiſſen, was ich will.“ N „O., wollen Sie denn etwas ſo furchtbar Schweres von 1 üdige 8 e 4 »Ja, gnädige Frau,“ antwortet Fred, im Gegenſatz z ihrem ſcherzenden Ton mit feierlichem Ernſt.„de 13 bin gekommen, um von Ihnen. meines L bensalückes zu erbitten, wozu Sie mir verhelfen können!“ n — 3 2 0 liche Aus Nah und Fern. Neuſtadt a. d. Hd..(Eine Kindesleiche ge⸗ funden?) Morscens 3 Uhr erbat ſich am Viadukt der Landauer⸗Straße ein Mann, der ein unbeleuchtetes Fahr⸗ rad bei ſich führte, von einem Vorübergehenden ein Licht mit dem Bemerken, er habe eben ein Paket gefunden und wolle ſehen, was dasſelbe enthalte. Das Paket war in Zeitungsra ier eingehüllt, verſch z ürt und enthielt ein anſcheinand kurz vorher geborenes Kind männlichen Ge⸗ ſchlechts. Der Finder erklärte, er werde den Fund der Po izei anzeigen, wo auf ſich der Hin:uge ommene, da er zur Bahn mußte, entfernte. Bis zur Stunde wurde der Fund noch nicht oemelde!. Fr insheim.(69 Bewerber um 150. Mark monatlich.) Auf die ausgeſchrjebene Stelle eines Ge⸗ genbuch ührers bei der Gemei deſrarlaſſe hatten ſich 69 Bewe der gemeldet, wovon der Sparkaſſenausſchuß vier vorſchlug. Der Gemeinderat wählte den ſeither bei der Sparkaſſe beſchäftigten Wilhelm Wieandt. Einſtellung 195 fegolat auf Privatdienſtvertrag gegen 150 Mark monat⸗ ich. Rohrbach.(Ungetreuer Poſtbeamter.) Der Poſtanwärter Prieſter von hier wurde verhaftet, da er andauernd Wertbriefe durch geſchickte Manipulationen in ſeinen Be itz gebracht und unterſchlagen hat. Der unge⸗ treue Beamte hatte es beſonders auf Briefe mit größeren Reichsmarkbeträgen abgeſehen. Dieſe Betrügereien wur⸗ den ſchon ſeit langem feſtgeſtellt, aber erſt jetzt gelang es, den Täter zu ermitteln. Bei der unterſchlagenen Summe handelt es ſich um einen hohen Betrag. Neuleiningen.(Ein Auto verbrannt.) Auf der Landſtraße beim Eckbachweiher verbrannte in der Nacht der Perſonenkraftpagen des Händlers Adam Joa von Carlsberg. Der Wagen konnte nicht mehr gelöſcht werden und verbrannte vollſtändig. 5 Mainz. 18. Oktober. Als abends die junge Frau eines deutſchen Feuerwehrmannes das Selterswaſſerhäus⸗ en gegenüber dem Teppichhaus von Ganz in der Bin⸗ gerſtraße paſſierte, um ihre in der Görzſtoftung gelegene ohnung aufzuſuchen, ſprangen plötzlich zwei marokkani⸗ ſche Soldaten hinter dem Häuschen 718 8 und verſuch⸗ ten die Frau feſtzuhalten. Die Frau ſchrie um Hilfe und lief ſo raſch ſie konnte davon, verfolgt von dem einen arokkaner. Sie erreichte glücklich ihre Wohnung, wo⸗ elbſt ſie einen Nervenzuſammenbruch erlitt. Die Polizei wurde ſofort von dem Vorfall verſtändiat. Harrheim.(Todesſturz in der Scheune.) Ein tragiſcher Fall ereignete ſich in hieſiger Gemeinde. Der 59 jährige Makler Deiß, der die Dreſchmaſchin hatte, war in ſeiner Scheune die Leiter hinaufgeſtiegen, um beim Garbenherunterwerfen behilflich zu ſein. Dabei rutſchte er aus und fiel vom Gexrüſt auf die Scheunentenne, wo er bewußtlos liegen blieb. Der herbeigeeilte Arzt ſtellte innere Verblutungen feſt und wollte den Schwerverletzten in das Städtiſche Krankenhaus Mainz verbringen laſſen, jedoch iſt er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Frankfurt a. M.(Ein Fußballſchiedsrich⸗ er unter polizeilichen Schutz.) Auf den Sand⸗ höfer Wieſen mußte bei einem Fußballſpiel zwiſchen dem lub Germania 95 und Hanau 93 der Schiedsrichter ſei⸗ nes Amtes unter polizeilichem Schutz walten, weil die Zuſchauer mit ſeinen Entſcheidungen unzufrieden waren und gegen ihn tätlich vorgehen wollten. 5 Frankfurt a. M.(Zwei Millionen Reichs⸗ mark Fehlbetrag bei der Muſikausſtellung.) Daß die Muſikausſtellung in Anbetracht des regneriſchen Sommers mit einem Fehlbetrag abſchließen würde war vorauszuſehen. Man hatte dafür auch bereits einen ſogenannten„Betriebsfonds“ von 1 300,000 Reichsmark bewilligt. Der Fehlbetrag iſt aber weit höher. Man ätzt ihn nach vorläufigen Berechnungen auf mindeſtens zwei Millionen Reichsmark. Eine endgültige Abrechnung legt noch nicht vor. 55 Soarſouis.(Ueber 600000 Franken unter⸗ ſchlagen.) Bei der hie igen Kreis parkaſſe wurden An⸗ erſchlagungen aufgedeckt, deren Betrag ſich bis jetzt auf rund 610000 Franken beliuft. Die amtliche Reviſion 10 kann noch einige Tage in Anſpruch nehmen, ſodaß das feel Ergebnis vielleicht noch eine höhere Summe eſtſtelt Göttingen.(Unſere Jugend.) Als der eine 1 Lehranstalt befuchende 11jährige Schüler Wil⸗ Born auf einer Bank des Bahnhofes ſaß, ent⸗ d ſich plötzlich ein Revolver, den der Junge in der Foſentaſche verborgen hielt. Der Schuß fügte dem Schü⸗ r eine ſchwere Verletzung zu. Wie der Verletzte angibt, hätten auch ſeine anderen Mitſchüler Revolver zum Schutz für ihre— perſönliche Sicherheit.— Etwa beim Unter⸗ dicht in der Sue? Das Käuzchen. 0 1 örich ihren kann ſeltf Dabei iſt das Käuzchen wie ſeine ſonſtigen Eulen⸗ Hude, ein ganz nützlicher Geſelle. Insbeſondere die e ſind ſeine Feinde. Er leiſtet im Vertilgen die er zen Nager ein ach Großartides. Me ſtenteils betreibt e Jagd in den ſpäten Abendſtunden und Nachts. t ihm den dummen Menſchen nur noch unheim⸗ und 1 davon abgesehen, daß die förmliche Geſtalt as ſeltſame Auge des Käuzchens abſtoßend wirken. So hat denn dieſer nützliche Vogel wenig Freunde as nnter den Menschen. Ja es gi i Je 2. gibt ſogar Rohlinge, die den 0 falt dann Kauz an das Scheunentor nageln. Angeblich ame G t Feuersgeſaer abgewendet werden. Dieſer ſelt⸗ hier Glaube, kommt aber wohl nur daher, daß man def ener 5 7 8 gu deen webißes dauer runſt in i Jungen aus dem Nest zu 5 5 ammen flog, um ihre chen schung ſoll man ſeine Vorurteile gegen das Käuz⸗ chwinden laſſen. Es iſt weder ein Toten⸗ noch ein e 1 l 1 1 ußerdone 3 ſondern ein nütz icher Ungezie erre tilce“ und 1 rden iſt er halb ſo häßlich wie man glaubt. Man ſolch ein Käußzchen nur einmal richtig anſchauen. „ Weimar.(Ungeſchützter Bahnübergang.) An der ſchrankenloſen Kreuzung mit der Erfurter Land⸗ ſtraße ereignete ſich ein Verkehrsunfall. Der vom Haupt⸗ bahnhof kommende Zug ſtietz mit einem Erfurter Auto⸗ tank zuſammen, ſo daß die Lokomotive mit den Vorder⸗ rädern auf dem Tank ſtand. Der Tankwagen mit ſei⸗ nem Anhänger enthielten ungefähr 8000 Liter Benzin. Durch das ſofortige Löſchen des Feuers unter der Lo⸗ komotive wurde eine Exploſion des Benzins verhütet. Eſchwege.(Völlig eingeäſchert.) In Wei⸗ ßenborn⸗Lüderode brannte der Hof des Landwirts Os⸗ wald nieder. Neben den Erntevorräten verbrannte auch das geſamte Vieh. Die Feuerwehren der Umgegend konnten erſt ſehr ſpät auf der Brandſtätte erſcheinen, weil keine Fernſprechverbindung hergeſtellt werden konnte. Hofgeismar.(Großfeuer ohne Ende.) Ein Großfeuer vernichtete in Boffzen ein von drei Familien bewohntes Gehöft bis auf die Grundmauern. Der Schaden iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt.— Im Nachbarort Schoningen brannte der Hof des Land⸗ wirts Sahn nieder. Dabei fano auch ein Teil des Groß⸗ viehes und ſämtliches Federvieh ſein Ende in den Flam⸗ men. Der Brand iſt durch eine umgeſtürzte Laterne entſtanden. i N Eſſen.(Ein Auto vom Zuge erfaßt.) In der Nacht überfuhr ein Leergüterzug bei dem Bahnhof Eſſen ein Perſonenauto. Während der Kraftwagenführer mit dem Schrecken davonkam, wurden die vier Inſaſſen drei Herren und eine Dame, ſchwer verletzt. Die Ur⸗ ſofen iſt noch nicht geklärt. Der Schrankenwärter wurde ofort abgelöſt. Wilhelmsburg.(Zwei Knaben im Sande erſtickt.) Drei Knaben, die in den Sandgruben eines Bauplatzes ſpielten, wurden unter den Sandmaſſen be⸗ graben. Während einer von ihnen gerettet werden konnte, fanden die beiden anderen den Erſtickungstod. Inning(Oberbayern).(Mord.) Die 24jährige Dienſtmagd Kreſzenz Greger wurde im Walde mit ſchwe⸗ ren Kopfverletzungen erdroſſelt aufgefunden. Ihr Gelieb⸗ ter, der Landwirtsſohn Georg Thalmayr aus Inning, wurde feſtgenommen und als der Tat verdächtig ins Un⸗ terſuchungsgefängnis München gebracht. München.(Schweres Autounglück.— Ein Toter.) Auf der Heimfahrt von Vohenſtrauß nach Weiden wurde das Automobil eines Kaufmanns gegen einen Baum geſchleudert und zertrümmert. Von den In⸗ ſaſſen war einer ſofort tot, während zwei andere ſchwer verletzt wurden. Der Führer des Kraftwagens und ein vierter Fahrgaſt kamen mit leichteren Verletzungen davon. * Kleine Chronik. a. Spinale Kinderlähmung auch in der Schweiz. In der Oſtſchweiz haben ſich im Kanton Thurgau in den letz⸗ ten Tagen einige verdächtige Fälle von ſpinaler Kin⸗ derlähmung gezeigt. In Burg iſt die 20 jährige Toch⸗ ter eines Landwirts an Kinderlähmung geſtorben. ö I Vier Bauerngüter vernichtet. In Thumersbach bei Zell a. See(Tirol) brach in einer Scheune ein Brand aus, der raſch mehrere Nachbarobjekte ergriff, wobei vier Bauerngüter mit neun großen Objekten, ſowie ſechs Zu⸗ gebäuden vernichtet wurden. Der Schaden wird auf etwa 200 000 Schilling geſchätzt. Die Brandurſache iſt bis jetzt unbekannt. 0 i Vom Spiel in den Tod. In Ziegelhaiden(Tirol) ſpielte ein fünfjähriger Knabe mit einem Taſchentuch Auf⸗ hängen. Plötzlich zog ſich die Schlinge zu, und der Knabe fand dabei den Tod. a Schwere Rauchvergiftung einer Familie.— Zwei Tote. In Schoppinitz bef Kattowitz ereignete ſich eine ſchwere Rauchvergiftung. Vier Perſonen wurden in einer Wohnung bewußtlos aufgefunden. Der ſofort gerufene Arzt ſtellte bei einem Kinde und der Frau den inzwiſchen eingetretenen Tod feſt, während zwei weitere Familienmit⸗ glieder in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus ge⸗ 0 wurden. Die AUrſache des Unglückes iſt auf falſche Konſtruktion des Ofens und der Schornſteine zurückzu⸗ ti, Ein japaniſcher Vulkan in Tätigkeit. Der japa⸗ niſche Vulkan Abeyama ſtößt, nach Berichten aus Tokio, dichte, ſchwarze Rauchwolken aus und bedeckt das Gebiet in weitem Umkreiſe mit weißer Aſche. Der Aſchenregen erſtreckt ſich 70 Meilen öſtlich von dem Vulkan. Ein ehemaliger Eiſenbahnpräſident wegen Betrugs verhaftet. Einer Meldung aus Graz zufolge, wurde dort der ehema ige Präſident der Graz⸗Köfla⸗ cher Eiſenbahn, Dr. Wutte. im Auftrag der Staatsan⸗ waltſchakt weben Betrugs verhaftet. eee eee Im grünen Rock. Wenn der Herbſtwind über die Stoppeln ſtreicht, iſt Jagd eit. Freund Mü nmelmann ſpitzt die ziemlich langen Löffel. Ihm iſt nicht wohl in ſeinem Fell. Er ahnt, daß jetzt die Zeilen kommen, wo die böſen Men⸗ ſchen Appetit auf Haſenbra en kriegen. Und ihm ſchau⸗ derts. Reinicke Fuchs, der Schlaue, ſtreift jetzt nur noch vorſichtig durch das Ge ände, es ſind ſchlechte Tage für ihn, wenn die Büchſe knallt. Auch Hirſch⸗ und Rehböcke ahnen, daß es ihnen jetzt bald an den Kragen geht. Der weidgerechte Jäger aber reibt ſich die Hände, endlich iſt ſeine Zeit wiedergekommen. Jagdhund und Dagel bellen eifrig. Auch ſie freuen ſich auf die Jagd, die ihnen viel St apazen aber auch viele Freuden bringt. Sind ſie doch ebenſo paſſionierte Jäger wie ihr Herr. Der hat ſein Jagd eug mit allem was dazu gehört bechel ge: ſtänd ih ſchon lange im lot. Auch über den Wildwechſel iſt er auf dem laufenden. Gleich ihm ziehen jetzt wieder tauſende von deutſchen Jägern 1 0 in Wa d und Flur zum fröhlichen Jagen. Leider, leider iſt mancher darunter, dem Wageweidge⸗ rechtigkit noch fehlt. Solche Geſellen ſollten ſich zuſam⸗ men nehrnen, damik ſie nicht unſagbaren Schaden anrichten. Sicheres Auge und guter Schuß heißt es jetzt. Ihr ſollt das Wild erl gen, aber nicht zufammenfetzen und nicht unnölig quälen. Was geſchont werden maß, ſoll geſchont werden! Aasjäger ſollen im Deutſchen Wald keine bei⸗ bende Stätte haben. Glücklicherweiſe ſind ſolche Geſellen nur Ausnahmen. Der echte deutſche Jäger halte in den Wald aus meiſten Fällen ein viel zu hohes Verantwor⸗ tungsgefühl, gegen das ihm anvertraute Wild, als daß er ſich durch nicht weitgerächte Taten herabwürdigte. Alſo, wohlauf zum fröhlichen Jagen im deutſchen Wald. Möge allen weidgerechten deutſchen Jägersleuten Weidmanns Heil beſchieden ſein. Oder, wie ſie es liebet hören:„Hals⸗ und Beinbruch!“. 1. e 22 e 72 e 1 Lokales und Allgemeines. 8 Seckenheim, 19. Oktober. Herbſtnebel. Die Herbſtnebel haben in dieſem Jahre unerfreulich frühzeitig eingeſetzt. Bald wölbt ſich eine trübſelige, blei⸗ graue Cochnebeldecke über der Welt, die ein melancholi⸗ ſches, unfrohes, freudloſes Naturbild ſchafft, bald macht ſich ein unangenehm naſſer Bodennebel breit, der alles vor Näſſe triefen macht und das gelbgewordene Laub der Bäume in großen Mengen von den Aeſten löſt. Wohl kämpft die Sonne oft ſtundenlang mit den Nebel⸗ ſchwaden, aber an ſo manchem Tag kann ſie die graue Schicht gar nicht oder nur auf kurze Zeit ſiegreich durch⸗ dringen. Die häu'ige Nebelbildung beſchleunigt ſchmerz⸗ lich Abrüſtung der Natur von allen ſpätſommerlichen und frühherbſtlichen Reizen und leitet über zu der Dürftigkeit und Kahlheit des Winters. Sie iſt für viele Menſchen, die zu Erkältungskrankheiten neigen, eine nicht geringe Gefahr und alljährlich um die Zeit der Herbſtnebel pflegt ſich denn auch die Zahl der an Erkältungserſcheinungen aller Art leidenden Menſchen ganz beſonders zu erhöhen. Iſt ſo die Ebene in die Schleier düſterer Nebel ge⸗ hüllt, ſo erfreuen ſich die Hochlagen und gar die Berges⸗ öhen gerade in dieſen nebeligen Herbſttagen meiſt eines eſonders ſchönen, warmen, ſonnigen und wolkenloſen Wetters. Wer jetzt irgendwo auf einer Hochalm oder auf einem Unterkunftshaus ein paar Tage verbringen kann dann werden ſeltene Stunden von Sonnenglück ud faſt hochſommerlicher Wärme erfreuen. Prachtvoll iſt da der Blick von dem fleckenloſen grünblauen Himmel herab in das brauende Nebelmeer des Tales. 50 a 1 Kirchweih's Ende. Der geſtrige Dienstag Rachmittag und Abend brachte für die diesjährige Kerwe den Aus⸗ klang. Hauptſächlich die Planken waren mit den ver⸗ ſchiedenſten Beluſtigungen das Ziel unſerer Jugend. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch des Flugzeuges D Seckenheim gedacht, das nicht in den Azoren gelandet, ſondern elend Schiffbruch gelitten und am Montag bei der Landung vollſtändig zerſtört wurde. Der Pilot hat glücklicherweiſe außer einem„ſchweren Kopf“ keinen Schaden erlitten. Jubiläum der Liedertafel. Am 6. November d. Js. feiert die Liedertafel ihr 20 jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß findet nachm. 3 Uhr im großen Saale des Vereinshauſes ein Volkskonzert ſtatt, an dem ſich namhafte Vereine aus Stadt und Land beteiligen werden. Ein geſanglicher Genuß dürfte inſofern bevorſtehen, da, wie uns bereits ſchon mitgeteilt wurde, ſchwere Kunſt⸗ geſänge zu Gehör gebracht werden. Der Eintrittspreis wurde auf 50 Pfg. feſtgeſetzt, der es jedem Freunde des Geſangs ermöglicht, an dieſem Konzert teilzunehmen. Die verehrl. Vereine werden ſich ſicher dieſen Tag zu Ehren des Jubilaren freihalten. Alles Nähere wird im Inſeratenteil noch bekanntgegeben. 2 Für unſere in Baden lebenden Kriegsblinden wird jetzt eine Lotterie aufgelegt und zwar in der Höhe von nur 200000 Loſen(50 Pig. das Stück) für ganz Baden. Es kommen 5522 beſte Wert⸗ und Sachgewinne für 38400.— RM. zur Ausſpielung. Wer möchte da nicht Käufer eines oder beſſer einiger Loſe ſein? Wer möchte da nicht mithelfen, die Not unſerer Kriegsblinden und deren Familien zu lindern, zumal noch ein ſchöner Ge⸗ winn winken kann. Eine 3⸗Zimmereinrichtung, eine 2⸗Zimmereinrichtung, ein Feurich⸗Flügel, ein D- Motor⸗ rad, 2 D-K-W-Motorräder uſw. Viele Lotterien ſind ſchon geſpielt worden, deren großer Wert nicht verkannt werden ſoll. Doch faſt keine Ausſpielung kann in ihrer Auswirkung dieſer Ziehung gleichgeſtellt werden. Daran denke jeder, wenn die Loſe zur Anbietung kommen. — Billiges Obſt. Der überreiche Obſtſegen, mit dem in dieſem Herbſt faſt jeder Landſtrich überſchüttet wird, hat ſchnell eine erhebliche Senkung der Preiſe herbeige⸗ führt, allerdings nur beim Erzeuger. Dieſer iſt froh, wenn er von ſeinem Rieſenüberfluß ſo viel als möglich abgeben kann. Er findet aber vorläufig nur beim Verbraucher Entgegenkommen, da ſich der Zwiſchenhandel merkwür⸗ digerweiſe noch ſtark zurückhält, um noch geringe Frei⸗ ſätze zu erlangen. Der Erzeuger bringt neuerdings ſein Obſt in die Städte und ſtellt es auf den Märkten zum Verkauf aus und hat durchweg Glück damit. Er erhält auch höhere Preiſe, als ihm der Händler bezahlt. Leider tritt aber auf dieſen Märkten ſchon wieder ein bedauer⸗ licher Uebelſtand ein, indem der Verbraucher lediglich feines Tafe obſt fordert und das Wirtſchaſtsobſt unbe⸗ achtet läßt. Dann aber hat der Erzeuger trotz aller War⸗ nungen und Belehrungen noch immer nicht gelernt, ſein zum Verkauf an den Markt gebrachtes Obſt zu ſortieren und anſprechend zu verpacken. Beſtes Tafelobſt iſt be⸗ reits für 10 Rm. den Zentner zu haben, Diels Butter⸗ birne koſtet z. B. 10 Rm., die belannte Goldreinette von Belnheim 10—11 Rm., die graue franzöſiſche Reinette ſogar nur 8—10 Nm., Schafsnaſe iſt ſchon für 6 Rm. zu haben.— Wo aher bleibt die Organisation, die in wirklich großzügige. Weiſe das Obſt in. Mengen in die Städte unmit elbar zu den Verbrauchern bringt? Erſt dann kann ſich jede Familie etwas Obſt für den Winter in den Keller legen. 18 Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden. Macht ſich auch in einigen Gewerben— z. B. in der Ziegelinduſtrie, die Kündigungen ausgeſprochen und auch bereits Entlaſſungen vorgenommen hat— eine Verrin⸗ gerung des Beſchäftizungsgrades bemerkbar, ſo kann jeden⸗ falls, wie das Landesamt für Arbeitsvermittlung mit⸗ teilt, im ganzen immer noch ein erfreuliches Anhalten der ſeithe igen Entwick ung, zum Teil ſogar noch eine wei. ben Steigerung des Beſchäftigungsgrades feſtgeſtellt werden.. 1 . 99 ——ů— Preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſen att ie. 2. Tag der 1. Klaſſe vom 17. Oktober. f Nachmittags⸗ Ziehung. N 2 Gewinne zu 5000 Mark 268,890.„ 4 Gewinne zu 3000 Mark 7540, 21 765.. 4 Gewinne zu 2000 Mark 193 491, 259 664. 125 926 1 zu 1000 Mark 99 256, 245 490, 260 922, erner 10 Gewinne zu 800 Mark, 30 Gewinne zu 500 Mark, 118 Gewinne zu 200 Mark und 212 Gewinne V 9 Von der Invalidenverſicherung. Um ſich die An⸗ Waltſchaft aus der Invalidenperſicherung zu ſſchern ge⸗ 9 70 7 3 1 1. Pendo eine 1 entſprechend dem Einkommen, klebt. indeſtens abe ü zweiter Klaſſe verwendet werden. e — Die Schnellzüge ſollen Vorkriegsgeſchwindigkeit er⸗ reichen. Wie die deutſchen Verkehrsblätter mitteilen, fand dieſer Tage die 8. Perſonenzugfahrplan⸗ und Wagenbei⸗ ſtellungsbeſprechung der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft ſtatt, auf der wichtige Beſchlüſſe für das kommende Fahr⸗ planjahr gefaßt wurden. Bei der Beſprechung waren Mit⸗ glieder der Hauptverwaltung, der Gruppenverwaltung Bayern, des Reichsbahn⸗Zentralamts, des Zentralver⸗ kehrsamts München und der Reichsbahndirektionen an⸗ weſend. Es ſoll verſucht werden, unter Berückſichtigung der erforderlichen Halte mit der Beſchleunigung der ſchnell⸗ fahrenden Züge ſoweit fortzuſchreiten, daß auf vielen Strecken Friedensfahrzeiten erreicht werden. Die Durch⸗ führung dieſer Abſicht iſt mit großen Schwierigkeiten verbunden und wird nicht ohne einzelne Härten im ört⸗ lichen Verkehr zu ermöglichen ſein. 8 f Warum geht das Handwerk zurück? Ueber die Unterſuchungen des Enquete⸗Ausſchaſſes über das Handwerk bezw. über einzelne Gruppen dieſes Berufsſtandes wird vom Reichsverband des Deutſchen Handwerks u. a. folgendes mitgeteilt: Im Bäckereige⸗ werbe iſt gegenüber der Vorkriegszeit ein Rückgang des Beſchäftigungsgrades feſtzuſtellen, der im weſentlichen auf das Nachtbackverbot und die dadurch bedingte Verände⸗ rung der Arbeitszeit, die ihrerſeits Verſchiebungen im Brotkonſum der arbeitenden Bevölkerung zur Folge hatte, zurückzuführen ſein dürfte. Andererſeits wird aber auch betont. daß gegenüber der Vorkriegszeit der Mehlverbrauch der Bevölkerung überhaupt zurückgegangen ſei. Dieſe An⸗ gaben ſollen durch die Sachverſtändigen nochmals nach⸗ geprüft werden. Die G abgeſchlof im Elektroinſtallations⸗ gewerbe ſind noch nicht abgeſchloſſen. Das Klempnerhand⸗ werk hat ſich in den letzten Jahrzehnten von der eigent⸗ lichen Klempneret weitgehend auf die Gas⸗ und Waſſer⸗ Inſtallation umgeſtellt. Dabei hat ſich, ähnlich wie bei der Elektro⸗Inſtallation, ein gewiſſer Gegenſatz zu den Gas⸗ und Waſſerwerken, die ſich vielfach Inſtallationsmonopole geſichert haben, herausgebildet. Das Sattlerhandwerk er⸗ blickt den Grund für den Rückgang des Beſchäftigungs⸗ grades in der verringerten Verwendung von Pferden. Der Reichsverband der Sattler und Tapezierer ſoll noch um Beantwortung von zuſätzlichen Fragen über den Be⸗ ſchäftigungsgrad erſucht werden. Desgleichen ſollen noch exaktere Feſtſtellungen über den Wettbewerb zwiſchen den Strafanſtalten und dem Sattlerhandwerk getroffen wer⸗ den. Im Schneidergewerbe ſollen Gefangenen⸗ und Schwarz⸗Arbeit den Beſchäftigungsgrad des Handwerks erheblich beeinträchtigen. Bemerkenswert iſt noch die durch die Tarifverträge herbeigeführte Schematiſierung der Ar⸗ beitskräfte. Intereſſant iſt, daß die Handwerksbetriebe, die ſich genoſſenſchaftlichen Einkaufs oder Verkaufs be⸗ dienen, wettbewerbsfähiger ſind, als Betriebe, die auf ſich ſelbſt geſtellt ſind. Die Erhebungen bei den Handwerks⸗ kammern und Innungen dürften in dieſem Monat abge⸗ ſchloſſen werden. s d 8 Wie hoch ſleigt die Arbeitsloſenziffer wieder? Nachdem die Arbeitsloſenziffer in Deutſchland ſeit Jahresbeginn auf weniger als ein Drittel zurückgegangen iſt, und auch ein entſprechendes Sinken der Kurzarbeit feſtgeſtellt werden kann, hat ſich bekanntlich in letzter Zeit das Ausmaß der Beſſerung erheblich verlangſamt. Trotz⸗ dem wäre es falſch, daraus bereits Schlüſſe auf eine ungünſtige Lage des Arbeitsmarktes zu ziehen. Denn wäh⸗ rend in den Frühlingsmonaten ein verhältnismäßig hoher Anteil der Anforderungen von Arbeitskräften auf den Saiſonaufſchwung der Landwirtſchaft zurückzuführen war, iſt im zweiten Jahresdrittel die Induſtrie ſtärker in die Erſcheinung getreten. Es iſt eine ganz erhebliche Beſſerung des induſtriellen Arbeitsmarktes nach allen vorliegenden Berichten unperkennbar. Trotzdem taucht bei Beginn der ſchlechten Jahreszeit naturgemäß die Frage auf, wie ſich die Arbeitsloſenziffer weiter entwickeln wird. Als feſt⸗ ſtehend muß angeſehen werden, daß die Außenberufe bis zur Jahreswende etwa eine halbe Million Arbeitskräfte entlaſſen werden, vermutlich etwas mehr als in früheren Jahren, da diesmal einheimiſche Saiſonkräfte in der Landwirtſchaft ſtärker beſchäftigt worden ſind. Zu einem Teil werden dadurch naturgemäß auch einige Indaſtrie⸗ zweige, die von den Außenberufen abhängen, in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, ſo das Bauſtoffgewerbe, die Fabri⸗ ken landwirtſchaftlicher Maſchinen uſw. Auf der anderen Seite werden andere Induſtrien wieder vom Weihnachts⸗ geſchäft Nutzen ziehen und einen Teil der Arbeitskräfte aufnehmen. In einer ſehr eingehenden Betrachtung der Arheitsmarktlage kommt Miniſterialrat Dr. Berger des⸗ halb im„Berliner Tageblatt“ zu dem Schluß, daß. die Außenberufe bis Jahresende bis zu einer halben Million Arbeiter abgeben dürften, daß dann auch die ſaiſonmäßige Belebung gewiſſer Teile der Induſtrie infolge des Weih⸗ nachtsgeſchäftes ihr Ende gefunden haben dürfte. So wird die Erwerbsloſenziffer im Winter die Million zeit⸗ weiſer wahrſcheinlich wieder überſchreiten. Das erſcheint gewiß bedauerlich, doch ſteht dem auf der anderen Seite die Tatſache gegenüber, daß die Wellentäler des deutſchen Arbeitsmarktes gegenüber 1923/24 und 1925/26 allmäh⸗ lich flacher werden, was, wie Dr. Berger meint, den nüch⸗ ternen Beurteiler mit einiger Zuverſicht erfüllen kann. Jauriſtiſche Miszellen. „Verunreinigung der Straße“. Zahlreiche Polizei⸗ verordnungen verbieten die Verunreinigung der Straße. Jeder einigermaßen anſtändige Menſch glaubt nicht, daß er unter dieſe Verordnung fallen könne. Das iſt ein Irr⸗ tum. Der Begriff der Verunreinigung kann juriſtiſch unter Umſtänden ſehr weit gefaßt werden. So hat ein Ur⸗ teil des Landgerichts Berlin vom 10. 6. 1913 auch das Wegwerfen eines Straßenbahnbillets als ſolch eine ſtraf⸗ bare Verunreinigung angeſehen. Die öffentliche Anterſtützung. Zur Erlangung einer öffentlichen Unterſtützung iſt die Feſtſtellung des Unter⸗ ſtützungswohnſitzes notwendig. Er wird erworben durch ununterbrochenen Aufenthalt von einem Jahr nach zu⸗ rückgelegtem 16. Lebensjahr und durch Abſtammung. Außerdem durch Verehelichung. Die Ehefrau teilt vom Zeitpunkt der Eheſchließung ab den Unterſtützungswohn⸗ ſitz des Mannes. Außerdem beſtebt noch eine B mung, von 5 in deſſen Bezirk er ſich bei dem Eintreten der Hilfsbedürf⸗ fl peſiadet Hilf 1 ö wonach feder hilfsvedurſge Deurſhe vorltauftg mjienigen Ortsarmenverband unterſtützt werden mu tigkei 5 ö „„ Für Automobiliſten. Bei Uebertretungsfällen der ahrvorſchriften für Automobiliſten beſteht häufig ein weifel über die Begriffsbeſtimmung des„geſchloſſenen Ortsteiles“. Nach der Praxis der Rechtſprechung iſt ein Teil einer Ortſchaft, der ſich deutlich als ſolcher von der Feldmark abhebt, als geſchloſſen zu bezeichnen. Ver⸗ einzelt am Wege liegende Häuſer gelten nicht dafür. Der häufig vorkommende Begriff„nach Eintritt der Dun⸗ kelheit“ bedeutet die Zeit, in welcher das Tageslicht fat„Im Schritt fahren“ heißt, die Schnelligkeit eines ſchrittfahrenden Pferdewagens einhalten. Eine„Straßen⸗ kreuzung liegt nicht nur vor, wenn ſich zwei Straßen zweigen. Auch der Ort, wo eine Straße in die andere einmündet, ohne darüber hinwegzugehen, fällt unter die⸗ 2 ſen Beariff. —— Börſe und Handel. 5 Amtliche Notierungen vom 18. Oktober. ö Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,17— 168,51, Brüſſel 58,23— 58,35, Dan⸗ zig 81,21— 81,37, Italien 22,86— 22,90, Kopenhagen 112,10— 112,32, Liſſabon 20,73— 20,77, Oslo 110,09 — 110,31, Paris 16,41— 16,45, Prag 12,393— 12,413. Schweiz 80,645— 80,805. Spanien 71,56— 71, 70, Stockholm 112,64— 112,86, Wien 59,015— 59,135, London 20,363— 20,403, Newyork 4,1820— 4,1900. Berliner Effektennotierungen. Hapag 145,50, Nordd. Lloyd 148, Comm.⸗ und Privatbank 169, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 219, Deutſche Bank 160, Diskonto 152,25 Dresdner Bank 157, Schultheiß⸗Patzenhofer 421, A. E. G. 170,50, Daimler 120,125, J. G. Gelſenkirchen 144,75, Th. Goldſchmidt 120, Ph. Holz⸗ mann 184,50, Klöckner 146,50, Metallbank 135,50, Oſt⸗ werke 398, Phönix 107,875, Rhein. Braunkohlen 235,75, Rhein. Eleltrizität 153,75, Rheinſtahl 192,75, Salzdetfurth 237,50, Ver. Glanzſtoff 639,50, Ver. Stahl 122,125, Weſteregeln 175,125. Zellſtoff Waldbof 302.50.. „ 0 Wetterbericht vom 19. Ottober. Das Tiefdruckgebiet iſt nach dem Baltikum abgezo⸗ gen, doch wird uns ſeine Rückſeite keine erhebliche Ab- 2 917 bringen, da bei Island bereits ein neues Tief nachfolgt, deſſen warme Vorderſeite das weſtliche Eng⸗ land überdeckt. Eine zwiſchen den beiden Tiefdruckge⸗ wird bei uns no vorausſichtlich vorübergehend Aufhei⸗ terung bewirken, doch iſt wieder meiſt wolkiges Wetter, ſtrichweiſe auch Regen zu erwarten. Die Zeit anhalten. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Nach vorübergehender Aufheiterung wieder meiſt wolkig und ſtrichweiſe leichter Regen, Temperaturen wenig verändert. 5 Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim mlace Dofanghachüngon. Bau⸗ und Straßenfluchten⸗ 5 feſtſtellung betr. Der Gemeinderat Edingen hat die Feſtſtellung Charakterkunde Kopfform- und Schriftdeutung Liedertafel Sechenheim Heule Abend 8 Uhr Probe. Pünktl Erſcheinen erwartet der Bau⸗ und Straßenfluchten im Gebiet des Bahnhofs Friedrichsfeld⸗Rord, auf Gemarkung Edingen, unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachung enthaltenen Rummer dieſer Zeitung, während zwei Wochen in dem Rathaus in Edingen zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage— innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Gemeinderat Edingen geltend zu machen. Mannheim, den 11. Oktober 1927. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Cbung. Männerberein Fehenbeim. Die alljährliche Kartoffelsammlung ür die evang. Anſtalten findet anfangs 2 durch den Evang. Männerverein tatt. Tag der Sammlung wird bekanntgegeben. Der Vorſtand. F antdelner dpverbebant G. e. m. b. H. Zahlstelle Seckenheim(Gg. Röser). Besorgung sämtl. Bank-Geschäfte, Hnnahme 8 von Spar- u. 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