In EES 7 2. Jab Bezugspreis: Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Tages · und Anzeigenblatt — Erſcheinungszett! Täglich, mit Ausnahme det Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Neues in Kürze. 2: Zu der angeblichen Abſicht, das Reichsſchulgeſe zurückzuſtellen, wird an zuſtändiger Stelle erklrt, daß eine derartige Zurückſtell i 25 ge 3 ſtellung von keiner Seite beantragt 26: In einer am Donnerstag ſtattfindenden Kabinetts⸗ lizung wird die Fra i a 9 ge des deutſch⸗pol trages behandelt werden. ii, 2: Nach Erlevigung der notwendigen diplomatiſchen 5 wird die Ernennung des deutſchen Bot afters in Waſhington noch in dieſer Woche erfolgen. 16: Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der geheime Throurat den deutſch⸗japaniſchen Handelsvertrag genehmigt. Der Kampf um die Schulvorlage. Erklärungen der Vertreter Preußens und Bayerns im Ausſchuß. b Berlin, 25. Oktober. Inm Verlauf der Beratungen über die Schulvorlage N Bildungsausſchuß legte der Vertreter Preußens, iniſterialdirektor Käſtner, an Hand umfangreichen wetiſtiſchen Materials dar, daß in Preußen für die ekenntnisſchule geſorgt ſei. Dagegen ſei für die 75 8 Schule entſprechend der Zahl der für ſie in deuge kommenden Schüler die Parität noch nicht vorhan⸗ 15 Der preußiſche Vertreter wies darauf hin, daß die 8 auch bei dem jetzigen geſetzlichen Zuſtand überall die f öglichkeit hätten, wenn ſie es wünſchten, Bekenntnis⸗ 3 einzurichten; wenn ein ſolcher Beſchluß der Eltern aber nicht gefaßt werde, trete für den Staat die Not⸗ Badiane ein, Gemeinſchaftsſchulen einzurichten. dior 1 aber treie für das Schulgeſetz die Koſtenfrage i 5 auf. Sie ſei nicht ganz einfach zu löſen, zumal 10 155 ie Aufrechterhalfung des jetzigen preußiſchen Schul⸗ eſens bei der Finanznot außerordentlich ſchwierig ſei. 8 Der bayeriſche Vertreter, Miniſterialrat von 9 gab eine Erklärung ab, in der die Notwendig⸗ 1—. wurde, der Verfaſſung entſprechend den Wil⸗ b n der Erziehungsberechtigten ſtattzuge⸗ 85 Die bayeriſche Staatsregierung müſſe gegen alle ee Widerſpruch erheben, irgendwo und in irgend hu chen Fällen ohne Rückſicht auf den Willen der Erzie⸗ bangsberech igten die Gemeinſchaftsſchule einzurichten. Die de dig Regierung müſſe auch verlangen, daß unbeſcha⸗ 1 des Aufſichtsrechtes des Staates die ſachliche Rege⸗ icht und Aeberwachung des Religionsunter⸗ 55 35 den Kirchen zuerkannt werde. Sie könne daher 5 1 der Reichsregierung inſoweit als er dafür ſtim ſtaatlich beſtellte Perſonen zulaſſen wolle, nicht zu⸗ 2 87 7 Im übrigen erſcheine der bayeriſchen Staats⸗ ein erung der Entwurf der Reitsregierung vorbehaltlich i e 1 5 n als eine ge⸗ gelung der in der Reichsverfaſſu= geſehenen Geſetzesaufgabe. e 22 22 Keine Herabſetzung der Beamtenbezüge. Die Reichsregierung hält an der Beſoldungsvorlage feſt. i Berlin, 25. Oktober. Gegenüber den Gerüchten, daß beabſichtigt ſei, die Beſoldungsvorlage ſo zu verändern, daß eine Herab⸗ ſetzung der vorgeſehenen Beamtenbezüge erfolge, wird an zuſtändiger Stelle erklärt, daß von Seiten der Reichs⸗ ere an der Vorlage feſtgehalten werde. atürlich ſtehe die Vorlage nicht unter dem Zeichen ge varietur, andererſeits aber ſei es klar, daß eine Herauf⸗ ſetzung der von der Reichsregierung vorgeſehenen Be⸗ züge durch Reichstags beſchlüſſe keinesfalls in Frage kommen könne. ö a Der Beſatzungszwiſchenfall in Cronberg. Der Täter freigeſprochen. 6 * Wies baden. 25. Oktober. .„Der engliſche Soldat Garlik, der am 9. Oktober e den Feldhüter Haas durch einen Stoß vor chädel zu Boden ſtreckte, wobei ſich Haas eine ſchwer⸗ N elverletzung zuzog, an deren Folgen er ſtarb, iſt 997 englischen Kriegsgericht in Wiesbaden freigeſprochen n Nach der Ausſage der an dem Zuſammenſtoß 5 95 igten Engländer, hätten ſie an dem Abend ver⸗ i den Harten betreten, in dem ſie von Haas 5 Sie hätten ſich von dem Feldhüter be⸗ 10 F Garlit hätte Haas den Spazierſtock 8 en und ihm damit einen Stoß vor den Leib ge⸗ eteil worauf der Feldhüter hingefallen ſei. Keiner der geschehene hätte geglaubt, daß dem Mann dabei etwas 152 en ſei. Ein als Zeuge vernommener Cronberger 127 5 5 gibt an, keine Bedrohung von Sei⸗ Englä 55 Haas bemerkt zu haben. Haas habe die 1 nur zur Rede geſtellt. Darauf hätte Galrlick geſloße em Haas den Stock entriſſen und ihn zu Boden ſachte en. Ein deutſcher Arzt, der die Leiche ſofort unter⸗ Leibe hat feſtgeſtellt, daß Haas durch den Schlag vor den 5 unden geworden ſei und ſich bei dem Starz ſtarb Gbareibruch zugezogen habe, an deſſen Folgen er arlick wurde mit der Begründung freigeſpro⸗ delt babes er iich bedroht gefühlt und in Notu chr gehan⸗ 1 Die Beſatzungs minderung. Beginn der Truppenzurückziehung. O Mainz, 25. Oktober. Die Verminderung der franzöſiſchen Beſatzungstrurn pen hat nunmehr begonnen. Sechs Maſchinengewehrba⸗ taillone haben das beſetzte Gebiet verlaſſen. Zwei von ihnen ſind aus Koblenz, und je eine aus Worms. Neuſtadt, Speyer und Land au zurückgezogen wor⸗ den. Zwei Bataillone des 52. Eiſenbahnerregiments ha⸗ ben ihre Garniſon in Trier mit Toul vertauſcht. Am parker Güberts Proteſt. Fühlungnahme mit den Parteien. Berlin, 25. Oktober. Endlich gibt man auch amtlicherſeits zu, daß das Gut⸗ achten des Reparationsagenten Parker Gilbert von außerordentlicher Bedeutung iſt. Entgegen der Gepflogenheit gingen Abſchriften des Memorandums auch dem Reichskanzler und dem Reichsaußenmini⸗ ſter zu, wodurch Parker Gilberts ſeiner Mahnung wohl einen größeren Nachdruck verleihen wollte. Ueber die geſtrige Beſprechung im Kabinett iſt nur das nach⸗ ſtehende amtliche Kommunique herausgegeben woroen: Das Reichskabinett beſchäftigte ſich am Montag mit der Prüfung der kürzlich dem Reichsfinanzminiſterium von dem Entſchädigungsagenten übermittelten Denk⸗ ſchrift. Zugleich nahm das Kabinett von den Darlegun⸗ gen Kenntnis, die der Reichsfinanzminiſter am 26. ds. Mts. im Hauptausſchuß des Reichstags über die Finanz⸗ lage des Reiches machen wird. Dieſe amtliche Mitteilung beweiſt von neuem, daß die Reichsregierung ihr Verſteckſpiel weiter fortſetzen will, unbekümmert um die Beſorgniſſe, die in der Oef⸗ fentlichkeit entſtanden ſind. Heute vormittag empfing nun der Reichsfinanzmini⸗ ſter gemeinſam mit dem Reichskanzler Dr. Marx die Führer der Regierungsparteien, um ihnen Mitteilungen über die Beſprechungen mit dem Repara⸗ tionsagenten zu machen. Für die Deutſchnationalen war Graf Weſtarp, für die Bayeriſche Volkspartei der Abg. Leicht, für das Zentrum der Abg. Brüning und für die Deutſche Volkspartei der Abg. Dr. Scholz erſchie⸗ nen. Dieſe Beſprechung dauerte etwa anderthalb Stunden. Im Anſchluß daran wurden die Vertreter der Oppo⸗ ſitionsparteien zu einer gemeinſamen Beſprechung empfangen. Für die Sozialdemokraten waren die Abgg. Wels, Dittmann und Dr. Hilferding, für die Demokraten die Abgg. Koch-Weſer und Dietrich⸗ Baden und für die Wirtſchaftliche Vereinigung der Abg. Drewitz erſchienen. Die Beſprechungen dienten, wie ↄf⸗ fiziös mitgeteilt wird, nur zur Information über die durch die Denkſchrift Parker Gillberts aufgeworfenen Probleme. Echo der amerikaniſchen Preſſe. Die amerikaniſche Zeitungen beſchäftigen ſich ſtark mit dem Proteſt Parker Gilberts gegen die Erhöhung der Beamtengelder und ſchreiben dabei übereinſtimmend von deutſcher Verſchwendung. So äußert ſich die„Times“ dahin, daß die Möglichkeit eines Kon⸗ fliktes über die Reparationsfrage nicht auf dem Gebiete der deutſchen Reichseinnahmen, ſondern der Ausgaben läge. Parker Gilbert ſei durch das Reich ge⸗ zwungen worden, zenſierend aufzutreten. In Berlin habe man ſich die Warnung Gilberts nicht zu Herzen ge⸗ nommen. Das Ergebnis wäre der jetzige Proteſt Gil⸗ berts gegen die Beamtenerhöhung. Jeder müſſe in ſeinen Grenzen leben.„Newyork Herald“ über⸗ ſchreibt ſeinen Leitartikel„Sabotage des Dawes⸗ planes.“ Deutſchland ignoriere bei ſeiner Budgetauf⸗ ſtellung die Daweszahlungen des nächſten und übernächſten Jahres. Die reichlichen Reichseinkünfte würden von der Reichsregierung unüberlegt vergeudet. Der Dawesplan könne und dürfe nicht molifiziert werden, bis Deutſchland nicht vollen Erſü lungswillen bewieſen habe. 21— — 2— Das Memeldirektorium. Alle Kandidaten bisher abgelehnt. M Memel, 25. Oktober. Wie wir hören, hat der Gouverneur des Memelge⸗ bietes bisher fämtliche ihm vorgeſchlagene Kandidaten für das Direktor um des Memelgebietes abgelehnt. Er beabſichtigt, wie wir hören, den Parteiführern ſeiner⸗ ſeits Vorſchläge zu machen, um auf dieſe Weiſe Perſönlich⸗ keiten ins Direktorium zu bekommen, die ihm genehm find. Sollte das der Fall ſein, ſo würde darin ebenfalls eine Verletzung der Rechte der memellän⸗ diſchen Bevölkerung zu erblicken ſein. Auf alle Fälle hat ſich bisher gezeigt, daß es der litauiſchen Re⸗ gierung durchaus nicht um die Erfüllung der bevech⸗ Kohd George zur Abrüſtungsftage. Eine Aufſehen erregende Kundgebung für den europäiſchen Frieden. ö London, 25. Oktober. Lloyd George hielt vor der engliſchen Völker⸗ bundsliga eine Rede über die Abrüſtungsfrage. In ſeiner Rede betonte er zuerſt einmal, daß kein Land ſo unmittelbar an einem erfolgreichen Arbeiten des Völker⸗ bundes intereſſiert ſei, wie gerade Großbritannien. Wenn heute wieder von ernſten Gefahren für den europͤiſchen Frieden geſprochen werde, ſo müſſe man leider feſtſtellen, daß ſogar ö ſehr ſchwere Gefahren für Europa drohen. Die Demonſtration der kleinen Nationen auf der letzten Völkerbundstagung für Schiedsgerichtsbarkei und Abrüſtung müſſe als ſehr beachten s w ert empfun⸗ den werden. Lloyd George erklärte, daß man ſich beim Friedensſchluß des Jahres 1919 in Paris durchaus einig geweſen ſei, ſpäter gewiſſe Ergänzungen noch vor⸗ nehmen zu müſſen. Allein der Völkerbund ſei in der Lage, die durch die Ziehung der neuen Grenzen entſtan⸗ denen Schwierigkeiten zu beſeitigen. Wohl ſei es unan⸗ genehm und unerwünſcht, immer an den Friedensver⸗ trägen herumzumäkeln. Europa komme dadurch nur in einen Dauerzuſtand der Unruhe. Jeder Verſuch zu einer Reviſion eines Vertrages müſſe vor⸗ ſichtig und diskret unternommen werden. Ein blerben⸗ der Friede ſei aber für Europa eine Unmöglich⸗ keit, ſolange nicht jedes den Frieden bedrohende Un⸗ recht in obſektiver und rechtlicher Anterſuchung von einem die Weltachtung genießenden Tribunal ge⸗ prüft werde. Die Hauptſchwierigkeit liege aber nicht darin, daß die Friedensverträge eine ſchroffe Auslegung erfahren, die größte Gefahr liege in der Minderheiten be⸗ handlung in den annektierten Gebieten und in der noch andauernden Beſetzung des Rhein tan⸗ des. Deulſchland habe den ernſthaften und erfo'greichen Verſuch g macht, die ihm auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen. Lloyd George gab ſeiner großen Sorge Ausdruck darüber, daß dieſe Beſatzungsfrage in den nächſten Jahren für den europäiſchen Frieden kerne an⸗ genehmen Wirkungen haben werde. Am ſchlim m⸗ ſten aber ſei die flagrante Nichtbeachtung der Verträge im Hinblick auf die allgemeine Abrüſtung. Verſtärktes Rüſten der verſchiedenen Staaten ſtelle eine ſchwere Schwäche des Völkerbundes dar. Der gegenwärtige Umfang der Rüſtungen in Euroda tionen, die nach dem Kriege in den Völkerbund eingetreten ſind, um in erſter Linie die Unverletztheit der Ver⸗ träge zu ſichern. Solange es große Rüſtungen gebe, werbe es auch große Kriege geben. Zum Schluß erklärte Lloyd George zur ruſſiſchen Frage, daß, wenn ſich Rußland erſt von ſeinen gegenwärtigen inneren Schwierigkeiten erholt habe, dieſes Land das bedeu⸗ tendſte der Erde ſein werde. a Am den deutſch⸗voin Handelsverirag. Vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen. K Warſchau, 25. Oktober. Im Zuſammenhang mit der gegenwärtigen deutſch⸗ polniſchen Fühlungnahme über verſchiedene Wirſchafts⸗ fragen rechnet man in Polen ſtark mit einer baldigen Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlun⸗ gen. Die Delegationen ſollen die rein fachmännt⸗ ſchen Fragen beſprechen, während alle Fragen po li⸗ tiſcher Natu: zwiſchen dem Geſandten Rauſcher und der polniſchen Regierung in Warſchau verhandelt wer⸗ den ſollen. Die Mandatskommiſſion des Völkerbundes Verlegung der Beratungen nach London? 5 S Genf, 25. Oktober. Die Mandatskommiſſion hat geſtern eine geheime Sitzung abgeka ten. An der Sitzung durften die Beamten des Völkerbundſekretariats niht te nehmen. Auch ihr Er⸗ gebnis wird ſtreng geheimgehalten. Es ſoll ſich darum handen daß die Kommiſſion einen Teil ihrer ge⸗ genwärtigen Seſſion in London abhalten ſoll, wozu die Anlaß geben würde. Luggard ſei, ſo heißt es, Referent für zwei wichtige Fragen und ſeine Anweſen⸗ heit ſei daher unentbehrlich. Da er aber nicht nach Genf kommen könne, müſſe die Kommiſſion nach London fahren. Dieſe Geheimhaltung hat Anlaß zu verſſchie⸗ denen Kombinationen gegeben, beſonders ange⸗ ſichts des Um andes daß der König des Irak ſich zur Zeit in London befindet und daß die Aufnahme des Irak in den Vö kerbund Gegenſtand geheimer Verhand⸗ land der Aufnahme des Irak mit der Begründung, kerbund aufgenommen werde. Auch der Wunſch Syriens nach Aufnahme in den Völkerbund geſtalte die Verhand⸗ lungen cha ierig. f Die Mandatskommiſſion hat bekanntlich im Som- mer 1926 in Rom getagt. In der Folge hat die Bundes⸗ verſammlung des öfteren Einſpruch gegen Reiſen von Teilen des Völkerbundes zum Zwecke der Abhaltungen von Sitzungen erhoben. üß Gründe, die die Mank atskommiſſion veranlaſſen wür⸗ tigten Forderungen der Memelländer zu tun i * den. ihre diesjährige Seſſion in London abzuſchlienen. ſei ein glatter Vertrauensbruch ſeitens der 8 Erkrankung der Frau des engliſchen Mitgliedes Luggard lungen ſein ſoll. Wie verlautet, widerſetzte ſich Eng⸗ 5 ſie unmöglich wäre, ſolange nicht Aegypten in den Völ⸗ Es müßten ſomit zwingende Aus dem In⸗ und Auslande. Eine demokratiſche Interpellation für Südtirol. Berlin, 25. Okt. Die demokratiſche Reichstags⸗ fraktion hat eine Interpellation im Reichstag eingebracht, die ſich gegen die Unterdrückung des Südtiroler Deutſch⸗ tums durch den Faſchismus wendet. Die Reichsregierung wird befragt, was ſie zum Schutz des Deutſchtums im Ausland zu tun gedenkt. Sprengſtoffattentat in Oberſchleſien. Nybnik, 25. Oktober. In der Nacht vom Montag 29 Dienstag wurden gegen die Beamtenhäuſer der Römergrube im Kreiſe Rybnik Sprengſtoffattentate ver⸗ übt. Menſcchen'eben ſind dabei nicht zu Schaden gekommen. Eine Bombe, deren Zündſchnur gefunden wurde, explo⸗ dierte in der Luft. Eine zweite Bombe grub ſich in die Erde ein und zertrümmerte lediglich Fenſterſcheiben. Allem Anſchein nach handelt es ſich um Anſchläge auf hohe Beamte der Grube, die der deutſchen Minderheit an⸗ gehören. Die Täter ſind bis jetzt noch nicht ermittelt. ö Vor einem Grubenarbeiterſtreik in Polen? Warſchau, 25. Oktober. Nach Meldungen aus dem Dombrowaer Kohlenrevier droht dort der Aasbruch emes allgemeinen Streiks der Bergarbeiter. Die Lohnverhemd⸗ lungen ſind ergebnislos geblieben. Der Vollzugsausſch.iß der Bergarbeitergewerkſchaften hat darauf den General⸗ ſtreik angekündigt. Erneute Einberufung des polniſchen Sejms. Warſchau, 25. Oktober. Geſtern fand eine zwei⸗ ſtündige Konferenz zwiſchen Marſchall Pilſudſki und Bid⸗ premierminiſter Bartel ſtatt, in der noch einmal das Bud⸗ get⸗Projekt für das Jahr 1928 bis 1929 beraten wurde. Wie verlautet, wird der Sejm in den nächſten Tagen zu einer gewöhnlichen Seſſion zwecks Annahme des Bad⸗ gets einberufen werden. Eine neue litauiſche Beſchwerde über Polen. Berlin, 25. Oktober. Nach einer Meldung aus Genf hat der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras in Er⸗ gänzung ſeiner bereits mitgeteilten Beſchwerdenote ein weites Telegramm an den Völkerbund gerichtet. Darin führt Woldemaras Beſchwerde darüber, daß die pol⸗ niſche Regierung 14 litauiſche Geiſtliche, polniſcher Na⸗ tionalität, aus dem Gebiet von Wilna ausgewieſen und 10 8 Grenzgebiet zwiſchen Polen und Litauen verbracht habe. Ein Viermächte⸗Bund gegen Sowjet⸗Rußland? Berlin, 25. Oktober. Die Newyorker Preſſe berichtet von einer neuen antiruſſiſchen Aktivität Chamberlains. Der britiſche Außenminiſter ſei beſtrebt, einen Vier mächte⸗ Bund gegen die weitere Ausdehnung der bolſchewiſti⸗ ſchen Propaganda zuſtande zu bringen. Dieſem Bund ſollen Deutſchland, England, Frankreich und Italien angehören. Chamberlain verhandle bereits diplomatiſch über dieſen Plan. Für dieſe politiſche Neu⸗ orientierung ſoll Deutſchland das Kolonialman⸗ dat über Kamerun erhalten, Frankreich ſoll da⸗ für durch die volle Herrſchaft in Marokko ent⸗ ſchädigt werden, wogegen es das ſyriſche Mandat an Italien abtreten müſſe. Italien müßte ſich dafür auf dem Balkan desintereſſieren. Die Newyorler Preſſe rechnet mit baldigen Ergebniſſen der Chamberlain'ſchen Verhandlungen. 5 . Trotzki und Sinowjew ausgeſchloſſen. . Berlin, 25. Oktober. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat das Zentral⸗ komitee beſchloſſen, Sinowjew und Trotzki aus dem Zentralkomitee auszuſchließen. Die Tatſache des Ausſchluſſes kann nicht mehr verwundern, doch überraſcht ſehr der Zeitpunkt des Ausſchlaſſes, nachdem bekanntlich am 1. November die offiziell er⸗ laubte Parteidiskuſſion über die Fragen des 15. Partei⸗ kongreſſes beginnen ſollte. Trotzki und Sinowjew haben nun neuerdings ihre Partei betrogen und ihre übernommenen Pflichten gröblichſt ver⸗ letzt. Sie brachten es fertig, den Fraktionskampf gegen die Partei und deren Einheit auf eine Stufe zu bringen, die an die Gründung einer neuen Partei in Gemein⸗ ſchaft mit den bürgerlichen Interlektuellen grenzte. Das geſamte Material über die ſeparaliſtiſche Tätigkeit der Führer der Trotzkiſchen Oppoſition wird dem 15. Parieikon rß eine reie weden. Neue Todesurteile in Rußland. London, 25. Okt. Der oberſte Moskauer Gerichts⸗ hof ſprach das Urteil in dem neuen Spionageprozeß ge⸗ gen fünf angeblich im Dienſte Großbritanniens ſtehende Perſonen aus. Drei der Angeklagten wurden zum Tode verurteilt. Reuter zeigt in einem offiziöſen Kommuni⸗ que darauf hin, daß ſeit dem Abbruch der britiſchen Be⸗ ziehungen zu Moskau Hinrichtungen und Verurteilungen wegen Spionage für ausländiſche Mächte, beſonders Groß⸗ britannien, eine epidemiſche Form angenommen hätten. Das unruhige Marokko. Paris, 25. Oktober. Nach Meldungen aus Rabat wurde ein franzöſiſcher Lebensmittelzug ſüdlich der Auf⸗ ſtändiſchen⸗Zone von El⸗Abis, der von einer bewaffneten Patrouille begleitet war, von Aufſtändiſchen überfallen. Drei Legionäre der Begleitung wurden getötet. Ihre Gewehre blieben in den Händen der Angreifer. Ein vierter Legionär konnte ſich in die franzöſiſchen Linien flüchten. 5 Waſhington gibt nach? Paris, 25. Oktober. Wie zu der überreichten amerikaniſchen Antwortnote verlautet, beſtätigt ſich der Eindruck, daß die amerikaniſche Regierung ihre Forderung bezüglich der Meiſt⸗ begünſtigungsklauſel aufgegeben hat. Sie ſoll ſich darauf beſchränken, die Anwendung der ge⸗ genwärtigen Minimalzölle auf eine beſtimmte Anzahl amerikaniſcher Erzeugniſſe zu verlangen. Wahr⸗ ſcheinlich dürfte die amerikaniſche Note auf der Eröf f⸗ nung allgemeiner Handelsvertragsver⸗ handlungen beſtehen. 2— 22 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Verſuchter Totſchlag an der Geliebten.) Das hieſige Schwurgericht hatte ſich mit der Strafſache gegen den 22 Jahre alten Gelegenheits⸗ arbeiter Otto Ludwig Seelberger aus Rheinau zu be⸗ ſchäftigen. Seelberger iſt angeklagt, auf die 22 Jahre alte Fabrikarbeiterin Anna Benz aus Viernheim einen Tot⸗ ſchlagsverſuch begangen zu haben. Seelberger hatte mit der Benz ein Liebesverhältnis. Er hatte das Mädchen vor dreiviertel Jahren auf der Meſſe kennen gelernt und trug ſich mit der Abſicht, es zu heiraten. Da ging das Verhältnis in die Brüche. Eines Nachmittags und zwar am 12. Juni brachte Seelberger das Mädchen an den Bahnhof und nach kurzen Wortwechſel feuerte er auf die Benz, die bereits auf dem Trittbrett des abfahrenden Zuges ſtand, vier Schüſſe ab, von denen einer das Mäd⸗ chen streifte, während die anderen Schüſſe infolge der ſchlechten Beſchaffenheit des Revolvers nicht losgingen. Seelberger ergriff daraufhin die Flucht und ſprang zuletzt in den Neckar. Er konnte aber trotzdem feſtgenommen wer⸗ fan Wegen verſuchten Totſchlags erhielt er 1 Jahr Ge⸗ ängnis. Mannheim.(Todesſturz vom Dach.) Ein 22 Jahre alter lediger Spengler aus Karlsruhe ſtürzte bei der Arbeit auf dem Dach eines Hauſes am Stephanien⸗ ufer in Mannheim in den Hof. Er hat ſich ſo ſchwere Verletzungen zugezogen, daß er bald nach ſeiner Einlieſe⸗ rung in das ſtädtiſche Krankenhaus geſtorben iſt. Der Ver⸗ unglückte war im Begriff ſich anzuſeilen, hat aber dabei das Gleichgewicht verloren, wodurch der Abſturz erfolgte. Mannheim.(Gift genommen.) In der Schwe⸗ tzingerſtadt verſuchte eine 20 Jahre alte Hausangeſtellte ſich durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben zu nehmen. Grund zur Tat ſoll Schwermut ſein. Mit dem Sanitätswagen wurde die Lebensmüde nach dem Allgemeinen Krankenk aus verbracht. Karlsruhe.(Schwere Verkehrsunfälle.) In der Karl Friedrichſt aße ſprang der 40 Jahre alte ver⸗ heiratete Wagenmeiſter Karl Mäuſert von hier einem fahrenden Straßenbahnwagen nach, den er an der Halte⸗ ſtelle Rondellplatz beſteigen wollte. Er rannte dabei an ein in ſüdlicher Richtung fahrendes Perſonenauto. Mäu⸗ ſert wurde zu Boden geſchleudert und erlitt einen Schä⸗ delbruch, der ſeinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte.— Ein 18 Jahre altes Mädchen von hier wollte, als ſie ihre Wohnung verließ, vor einem dort ſtehenden Laſtkraft⸗ wagen die Straße ül erqueren. Sie wurde dabei von einem vorbeifahrenden Transport⸗Dreirad angefahren und zu Boden geworfen. Außer anderen Verletzungen trug das Mädchen einen Schädelbruch davon und mußte in bewußtlo em Zuſtande ins Kran enhaus eingebracht wer⸗ den. Es beſtegt Lebe sge aer. Bruchſal.(Vom Auto angefahren.) Auf der Landſtraße nach Ubſtadt wurde der Hauptlehrer Burk⸗ hard von Oberöwisheim auf ſeinem Fahrrade von einem Perſonenauto aus St. Martin überholt und geſtreift. Burkhard ſtürzte zu Boden und zog ſich eine ſchwere Kopfverletzung mit Gehirnerſchütterung zu und mußte in das Bruchlaler Spital verbracht werden. Unteröwisheim.(Berm Wäſcheaufhängen ver⸗ unglückt.) Die Frau des Schloſſermeiſters Feil war an einer zwiſchen zwei Gebäuden laufenden Rolleine mit Aufhängen der Wäſche beſchäftigt. Da die Leme nicht recht funktionierte, lehnte ſich die Frau weiter hinaus und fiel in den Hof hinunter, wo ſie ſchwerverletzt liegen blieb. Mühlhauſen(Amt Wiesloch).(Schwerer Sturz.) In einem Neubau hat ſich ein ſchwerer Unfall ereignet. Der verheiratete Maurer J. Hotz, Vater mehrerer Kin⸗ der, ſtürzte infolge Bruchs eines Brettes vom oberſten Balkengerüſt durch 2 Stockwerke in den Keller, wo er ſchwer verletzt liegen blieb. a Biberach.(Schwerer Sturz vom Baum.) Schwer heimgeſucht wurde die Arbeiterfamilie Hartmann. Vor 14 Tagen wurde dem älteſten Sohn in der Papier⸗ fabrik der eine Arm über dem Ellenbogen abgeriſſen, nun fiel der Vater beim Apfelbrechen vom Baum und erlitt eine ſtarke Lungenquetſchung, die ihn längere Zeit arbeits⸗ unfähig macht. Noſenberg.(Tödlicher Anglücksfall.) Auf der Landſtraße Oberwiltſtadt⸗Roſenberg wurde der Land⸗ wirt und Frachtfuhrmann Gottlieb Schweizer, in einer Blutlache liegend, tot aufgefunden. Schweizer, der ſeit vielen Jahren den Fa hlverkehr zwi ſchen Oberwittſtadt und Roſenberg vermittelt, fuhr abends von Oberwittſtadt nach Haufe. Unlerwegs fiel er offenbar vom Wagen, wo⸗ bei ihm die Räder über den Kopf fuhren. Die Pferde gingen mit dem ſchwerbelabenen Wagen des Weges weir⸗ ter und wurden auf der Straße nach Oſterburken, an einem Baume aufgefahren, aufgefunden. Der ſchreckliche Unalücksfall wurde erſt am folgenden Morgen, als man nach dem Fuhrwerk fahndete, ent eckt. 5 Waldshut.(Verurteilte Brandſtifterin.) Das Schwurgericht in Waldshut verurteilte die Frau Berta Wagner geb. Schwall von Oberhäuſer wegen Brandſtiftung zu einer Zuchthausſtrafe von 2 Jahren ſechs Monaten, auch wurden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. Frau Wagner hatte im No⸗ vember 1925 in Tegernau das Wohnhaus ihres dama⸗ ligen Mannes angezündet, ſodaß es niederhrannte. Im März 1926 wurde gegen ſie wegen Brandſtiftung verhan⸗ delt, ſie wurde jedoch freigeſprochen. Nach der Wieder⸗ aufnahme des Verfahrens wurde ſie nun verurteilt Kehl.(Schwerer Unfall.) Im hieſigen Rhein⸗ hafen ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Der 28jähr, Kranführer Karl Lorenz von Diersheim b. Kehl war mit Schmieren des Krans beſchäftigt, als er einen Fehltritt tat und aus 13 Meter Höhe in die Tiefe ſtürzte; er fiel durch das Geſtänge des Krans durch zunächſt auf die Kar⸗ mauer und von da ins Hafenbecken. Er konnte ſofort aus dem Waſſer gezogen und ins ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Dort ſtellte man ſchwere innere und äußere Verletzungen feſt, u. a. Gehirnerſchütterung, Rippen⸗ und Wadenbeinbruch, ſodaß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Lorenz iſt verheiratet und Vater von ſechs Kindern. Aus Nah und Fern. Bad Schwalbach.(Von einem Steinblocker⸗ ſchlagen.) Auf der Schiefergrube„Roſit“ bei Nauroth wurde von einem plötzlich niedergehenden 80 Zentner ſchweren Steinblock der Arbeiter David Geißlinger aus Grebenroth erfaßt und erſchlagen. In ſtundenlanger Ar⸗ beit mußte der Steinblock erſt zerkleinert werden, im die bis zur Unkenntlichkeit entſtellte Leiche zu bergen. Lauge idrest.(Schwerer Grubenunfall.) Auf der Zeche Mansſeid kam eine Strecke zu Bruch. Dabei wurden drei Bergeute verſchüttet. Einer der Verſchütteten wurde ſchwer verliest; die beiden anderen konnten nur als Leichen geborgen werden. a Bad Schönhau en.(Zwei Todesopfer eines Motorradunglücks.) Auf der Straße Schönhau⸗ ſen— Minden fuhr ein Kaufmann aus Minden mit ſei⸗ nem Motorrad beim Nehmen einer Kurve in den Stra⸗ zengraben. Die Gattin des Kaufmanns und eine zweite Begleiterin im Beiwagen waren ſofort tot. Der Kauf⸗ mann ſelbſt blieb unverletzt. 8 8 Der Beſuch Frau Merkls bei den Freunden ihrer Jugend dauerte ſehr lange Es dämmert ſchon ſtark, als Gloria, die eben ins Haus zurück will den Wagen, der inzwiſchen nach den Ställen rückwärts gefahren iſt, wieder am Portal vorfahren ſieht. Sie ſelbſt hat eine unerklärliche Unruhe bis jetzt draußen im Park umhergetrieben. Je länger ſie über Frau Merkls Worte nachdenkt, deſto unerklärlicher wird ihr alles. Wie konnte Fred das Geheimnis ihrer Liebe preisgeben und wenn er zehnmal befreundet mit Frau Merkl war?! Und wie kam dieſe Frau dazu, gleich bei der erſten Begeg⸗ nung ſo offen darüber zu ſprechen? Beſonders Ehrhardts wegen war es Gloria peinlich ge⸗ weſen. Sie hatte wohl bemerkt, wie der alte Herr gleich bei den erſten anſpielenden Worten Frau Merkls ein be⸗ ſtürztes Geſicht gemacht hatte— Auch beunruhigte es Gloria, daß nun Fred durch Frau Merkl wahrſcheinlich ihren Aufenthaltsort erfahren und vielleicht neue Verſuche machen würde. ihren ſchwer er⸗ kämpften Entſchluß ins Wanken zu bringen. f Sie iſt, da der Wagen dicht vor dem Eingang ſteht und 5 in der Halle bereits ſich nähernde Stimmen hört, zwiſchen ie 1 leben 2 das Glasdach tragen. aſt im ſelben Augenblick tri eb dae benen. Holle Frau Merkl, von dem a Kunze bereue die Lichter aufgedreht hat. ſind alle drei Perſonen hell beleuchtet.— daß ſowohl Ehrhardts als auch Frau Merkl verweint aus⸗ ſehen und ſehr bewegt erſcheinen. Auch iſt der Abſchied ganz anders, als der Empfang war. Die alten Leute umarmen Frau Merkl außergewöhn⸗ lich herzlich und küſſen ſie wiederholt auf beide Wangen. „Komm bald wieder, Kind,“ ſagte Frau Ehrhardt,„ver⸗ giß nicht, daß dieſes Haus dir ſchon einmal zur zweiten Heimat wurde. und es nun erſt recht ſein muß!“ „Ja— Mäma Ehrhardt, ich werde kommen, bald und oft—.“ Suchend gleitet Frau Merkls Blick umher, bis er Gloria zwiſchen den Pfeilern entdeckt. „Ah— da iſt ja Fräulein Gloria!“ Sie ſchreitet raſch um den Wagen herum auf ſie zu.„Ich möchte Ihnen doch auch noch Lebewohl ſagen, liebes Fräulein Sonnenſchein!“ Und Glorias Hände drückend, fügt ſie leiſe hinzu:„Nun, bekomme ich keinen Gruß mit für Fred Lott?“ „Gnädige Frau, Sie kamen mir ſo gütig entgegen, daß ich den Mut habe, Sie zu bitten, Doktot Lott meinen Auf⸗ enthaltsort nicht zu verraten. Es iſt beſſer ſo für ihn.“ „Ja, das kann ich aber leider nicht verſprechen, liebes Kind, denn er kennt ihn bereits! Indeſſen brauchen Sie nichts zu fürchten: Er wird Sie nicht eher hier aufſuchen, als bis Sie ſelbſt ihn rufen!“ „Dann werden wir einander nie wiederſehen!“ ſagt Gloria ernſt und feſt Aber Sephine Merkl lächelt nur ſchalkhaft dazu. „Wer weiß? Man ſoll nichts verreden! Nur ſo ernſt und traurig dürfen Sie dann nicht ausſehen, ſondern müſſen wieder ganz der fröhliche Sonnenſchein ſein, deſſen Bild er unauslöſchlich im Herzen trägt!“ 5 0 Sie 1395 einen ſcheuen, haſtigen Kuß auf Glorias Stirn und entfernt ſich dann mit einem halberſtickt gemurmelten „Auf Wiederſehen“ ſo raſch, als fürchte ſie, von einer inne⸗ ren Bewegung übermannt zu werden Gleich darauf klappt der Wagenſchlag zu, und knirſchend rollt das Gefährt den Kiesweg über die Rampe hinab. Ehe Gloria ihre Verwirrung über Frau Merkls letzte Worte noch überwunden hat, ſchlingt ſich Frau Ehrhardts Arm innig um ſie. And in ihrer liebſten Art ſagt ſie zu der zaudernd Daſtehenden: „Kommen Sie. Kind, wir wollen nun hinaufgehen und uns von all den Aufregungen dieſes Nachmittags ein wenig erholen, wobei Sie uns helfen ſollen Das Wieder⸗ ehen mit Frau Merkl hat nämlich meinen Mann und mich ſehr bewegt. Sie iſt die Tochter meiner liebſten Jugend⸗ freundin und war einſt, als unſer lieber Sohn noch lebte, wie das Kind im Hauſe hier. Sein Tod hat uns mit ihr die Fühlung verlieren laſſen. Aber das wollen wir nun reich⸗ lich nachholen. Hat ſie Ihnen gefallen?“ „Sehr! Sie ſcheint außerordentlich gütig und liebens⸗ würdig!“ „Das war ſie immer! Und nun iſt ſie ganz vereinſamt im Leben, ſeit ihr Mann und ihr Bruder kürzlich ſtarben. Wir wollen ſie darum recht lieb haben, damit ſie ſich nicht ſo einſam fühlt. helfen?“ 5 5 XXX. Frau Lott iſt in äußerſt gereizter Laune. Eben kam ſie aus der Stadt zurück, wo ſie zum drittenmal einen Ver⸗ ſuch machte, ihren Schwiegerſohn oder deſſen Mutter zu ſprechen. Abermals vergeblich. „Herr Merkl iſt verreiſt.“ heißt es im Bureau. And: „Die gnädige Frau iſt leidend und empfängt nicht“— in der Villa draußen. „Es iſt impertinent von Otto mich in dieſer Weiſe zu behandeln!“ ſagte die Stadträtin, erregt im Gemach auf und ab gehend, zu ihrer Tochter die angeblich krank im Bett liegt„Gut, er iſt wütend auf dich hat deinen reuigen Brief damit beantwortet, daß er dir verbot, in ſein Haus zurückzukehren, und ſpielt den gekränkten Ehemann. Das alles iſt ſein gutes Recht— dir gegenüber, die du ja tate a. deine Pflichten in unglaublicher Weiſe verletzt aſt— „Das habe ich etzt aber wirklich ſchon zur Genüge aus deinem Munde gehört. Mutter!“ f „Weil es auch wahr iſt— übrigens wollte ich nur ſagen, daß Otto nicht übelgenommen werden kann, wenn er von dir nichts mehr wiſſen will! Aber ich? Wie komme dazu, daß er mich ſo behandelt? Bin ich ſchuld, daß du dieſem Gauner und Schuldenmacher von Schwerter ſo plump auf den Leim gegangen biſt? Habe ich Otto ſe beleidigt? Ihm auch nur das geringſte angetan? Wie darf er ſich er⸗ lauben, mir wie einer läſtigen Bettlerin die Tür zu ver⸗ ſchließen? Wo ich doch nur in beſter Abſicht komme um aufzuklären und zu vermitteln! Es iſt unerhört! Von der alten Merkl rede ich gar nicht. Die war immer hochmütig bis zum Platzen—“ (Fortſetzung folgt). Nicht wahr, Sie werden uns auch dabei f fa bfver.(Der Meſſingkäfer auch in der z.) In der letzten Stadtratsſitzung wurde die Stadt⸗ derwaltung von verſchiedenen Rednern auf das Auftreten des Meſſingkäfers in Speyer hingewieſen, und um Be⸗ aͤmpfungsmaßnahmen erſucht. 8 Di. Haßloch.(Geiſteskranke Brandſtifterin.) Die infolge großer Vermögensverluſte während der In⸗ * lation in Not und Irrſinn geratene Witwe Baader hatte auf ihrem Speicher Feuer gelegt. Da ſie in letzter Zeit N on einmal Feuer in ihrem Hauſe anlegte und ſich wie⸗ erholt in ihren Brunnen ſtürzen wollte, wurde ſie nun 4 3 nach Klingenmünſter verbracht. Durch das raſche Ein⸗ greifen der Nachbarn und der hieſigen Feuerwehr war . il Brand bald gelöſcht, ſodaß der Schaden nur gering 1 Kafſerslautern.(Tödlicher Autounfall) In der Nähe der neuen Bahnwerlſtätte wurde eine ältere bau von einem Perſonenauto angefahren und ſo ſchwer a 1 perletzt, daß ſie nach Einlieferung in das ſtädtiſche Kran⸗ 4. kenhaus ſtarb. Den Autoführer trifft keine Schuld. 1 Krickenbach.(Ein Motorradunfallmittra⸗ 4 3 giſchem Ausgang.) Ein hieſiger junger Mann, wel⸗ cher ſich erſt ſeit wenigen Tagen im Beſitze eines neuen icotorrades befand und des Fahrens noch nicht ganz ſicher war, fuhr in ſchnellſtem Tempo gegen ein Eckhaus und ſtürzte. Durch den heftigen Anprall wurde der Füh⸗ rer am Bein erheblich verletzt. Nach Anlegung eines Not⸗ * verbandes wurde der Bedauernswerte in das Krankenhaus 5 nech Kaiſerslautern eingeliefert, wo ihm ein Bein ampu⸗ 4 tiert werden mußte. 5 5 . Blieskaſtel. Wieder ein Opfer der Frem⸗ 4 denlegion.) Am 10. ds. Mts. entfernte ſich der 22 Jahre alte Sohn des Lehrers Dietrich von hier, um Ver⸗ wandte in Saarbrücken zu beſuchen. Seit dieſer Zeit war r verſchollen. Nun bekamen die Eftern die Nachricht, daß er ſich auf dem Wege zur Fremdenlegion befände. Es iſt anzunehmen, daß er in Saarbrücken einem Werber in ie Hände fiel. Wiederauerbach.(In die Transmiſſion ge⸗ Der 50 Jahre alte Maſchiniſt Karl Scheuer⸗ man von hier geriet beim Auflegen eines Treibriemens zwiſchen Riemen und Scheibe und erlitt einen kompli⸗ zierten Armbruch. Zweibrücken.(Der Scheckſchwindler verhaf⸗ tet.) In Berlin wurde der Scheckſchwindler Speidel, ein früherer Kellner von hier, verhaftet. Speidel, der auch unter dem Namen Klein auftrat, hat ſich, wie ſeinerzeit bereits berichtet, fünf Scheckbücher verſchiedener Bank⸗ ilialen verſchafft und verbraucht. f Zweibrücken.(Die Notlage des Bezirks.) In der itzung des verſtärkten Bezirkstages Zweibrücken teilte parkaſſendirektor Hudlett mit, daß die Zahlungen für den Bezirk vorläufig eingeſtellt werden müßten, und er⸗ chte, ſämtliche Straßenherſtellungsarbeiten uſw. ſolange Azuſtellen, bis die Umlagen eingegangen ſind. Der Deartdenftand des Bezirkes trage gegenwärtig 398 600 ſtunde der Frau fand icht den Gattenmörder Halle a. d. S. ru be.) uf ſtanden ich um einen enmand ha chneckengetriebe entſtanden ollen im ganzen 0 tten haben. (Doppeltes Ve ſonenauto in vo 5 er frei zu machen, als in ſcha n auffupagen ankam und ebenfall 5 uhr, ſodaß dieſer umffel. 6 er die Holzſtämme zu liegen. Frauen und ſechs M if Oberlahnſtein. de) Eine Beam Trotz ſo⸗ „während ederliegen. 8 krankten ſi en einzelne 8 nrochon (Von einem unbekannten Auto Heimweg mit einem Kar⸗ rnehmer Wilhelm Richt⸗ en Auto umgeriſſen und pann geſchleudert. Die Räder des agens ingen dem Manne über den Leib hn derart, daß der Tod nach unbekannte Auto kümmerte ſi fuhr weiter. Erſ totgefahren.) toffelwerk wurde der Fuhrunke mann von einem vorbeifahrend dabei vor das eigene Gef ſchwerbe aderen W᷑ und verletzten i ich nicht um t als die Pferde mit dem intrafen, machten ſich die Ange⸗ d fanden Richtmann bereits den Mann und Wagen allein zu Hauſe hörigen auf den Weg un ſterbendem Zuſtand vor. Poſtſack mit 60000 Mark Ein Poſtſack, 00 Mark Wertſend ingen be⸗ Straßenbahn, mit der er vom chen Schlachthof zum Hauptpoſtamt te, mit einem anderen Zeitungen und Steine enthielt. D e ſpäter im Stadtgarten w In der l Wertſendungen in dem ſich für ungefähr 60 0 fanden, wurde auf der Poſtamt im Städtiſ 0 befördert werden ſoll Sack vertaaiſcht, er leere Poſt⸗ ieder gefunden. ſonen beieiner Schieße⸗ cht wurden in einer Wirtſchaft ergmann Brendt, der bis vor weni⸗ en Frontkämpferbund ang Kameraden Vorwürfe g Seine Widerſ Nun gab Berndt aus ver ſechs Schüſſe ab und verletzte fünf ſein eee N eee Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 26. Oktober. Fallendes Laub. Jetzt wird das Kleid der Bäume r. Mit feinem leiſem Na Blätter zur Erde. und müde, die nicht erwarten rei verletzt.) in Alteneſſen dem B gen Wochen dem Rot von ſeinen früheren verließ darauf das ihm auf die Straße. ehört hatte, acher folgten einem Repol⸗ er Angreifer. mit jedem Tag ſcheln ſegeln die dürren nz langſam, wie kraftlos wie wenn ſie's zurückzukehren, des Leben ge⸗ ſe Blätter ſind! Dürr, ngerollt, ſaftlos und holzig, oder rot und wieder andere n d graugrün, als flöße noch Saft und Leben ätter. Em dicker Teppich deckt tiger, wenig moderiger, aber teigt von ihm auf. Kinder tollen Neſt, eine Burg, aus alten müden Die einen ga anderen behend en könnten, zur Mutter Erde die ihnen einſt im Lenz ein friſches, grün Wie verſchieden doch all die braun, runzelig und ei anderen flammend gelb Anabläſſig fallen die Bl. en Raſen und ein eigenar nicht unſchöner Geruch f. umher und bauen ein Geht ein Landmann vorüber. t ſo, werden wir ſchöne Land Und ſo ſchenkt und nützt un m Sterben. Lächelt ein wenig: ſtreu haben. d hilft die Natur noch Mitteilung aus der Gemeinderats 12. u. 19. Okt. Ra und Stundun gefaßt: 2 Ge Grunderwerb Sitzung vom ch Erledigung verſchiedener Wohnungs⸗ gsgeſuche wurden u. a. folge ſuche um Rachlaß des Gemein sſteuer wurden genehmigt. zur Einrichtung eines Taxameterbetrieb hier unter den für Mannh gen erteilt. Der Tarif iſt entſpre ffnungszeit für die Sand⸗ 7 Uhr vorm. bis 5 Uhr nachm.— Kleingärten werden au Jahr feſtgeſetzt.— Der Sommerdamm nde Beſchlüſſe dezuſchlags zur Die Genehmigung s wird dem Hch. eim geltenden Be⸗ chend zu ändern.— und Kiesgrube iſt von Die Pachtpreiſe für die f die gleiche Höhe wie im letzten Zugang von der Noſenſtraße nach werden.— Der Proteſt f wegen Zahlung der 9 wird als berechtigt ſerwerksgeſellſchaft ſoll unter nahme der Anſchlußkoſten be⸗ ergütung der Preisrichter für — Die Auslegung blichen Bedingungen ſoll freigemacht hner beim Staatsbahnho oſten für die Gasleitun Bei der Wa allen Umſtänden auf Ueber ſtanden werden.— Die V den Schloßſaal wird übe eines Fernſprechkabels wird unter den ü Die durch die vorgeſehene Verlegung der Autoſtraße durch das Baugebiet Bochſtalt elulteleuoe Aenbderung wird bekanntgegeben. Es Jou vorerst nur das ourch bie Auto⸗ nraße uicht berührte Geiaude uulgelegt weroen. Beiſetzungsſeler. Oeſlelu Nuchiitag 8 Uhr fand im Krematoetuu Heibelberg bie leterliche Einaſcherulig Aliſeres Weitbulgels Gli Wllvgeiniel all. Auf Wunſch des Verftiorbenci ii auer Stic. Nuk eil ticlliel atleis Vamitenangehoriger und Ircunbe wohnleln ber Jctekx bei. ach innigen Abſchlebslbbclelt bes eltn platter uli legten mul heiglichell NMucheuſen True licber, Pert Vuuptlehrer droſer nantelis bes stliegeroullbes uo eb. annerbereins, Herr Xlclber lux bir Jagogeſcuſchaft. Auch eine Aboronuulg bes Vunbib.⸗Oul. Ii, id el uli⸗ gehorte, war erschienen uno legle cine Neulig nieber. Die Uene wilo J. Or. auf bene Hirſigrit Feilxogoſe im Jamailicugrub beigeſetzt weben. Illcbe leine asche! Erhohung ber Xriegvhiulecblieveneu⸗ tenen. Aus dem Neugvlag lu bie eculiche aucli, bag bie Renten ort acticgsylulerblicbelicll reh werben jollen. Dies ist vor aucli ber Ergulliſalion bes Itcichsbunbes, der auch hier elle ruhlige Wsgruppe hal, zu bunte, daß uud vie Puletblicbelicl ber tliegsopfel ein uuslonun⸗ liches Luleui haben. —„Doppelſtüuce der Steuererklärungsformulare. Bis⸗ her war es für den Steuerpflichtigen mit gewiſſen Schwie⸗ rigkeiten verknüpft, ein Doppelſtück der Steuererklärangs⸗ formulare vom Finanzamt zu Belegzwecken zu erhalten. Auf Antrag der Berufsvertretung des Einzelhandels hat jetzt der Reichsfinanzminiſter die Finanzämter angewie⸗ ſen, ohne weiteres Vordrucke zu Einkommen⸗, Körper⸗ ſchafts⸗, Umſatz⸗ und Vermögensſtenererklärungen in zwei Stücken den Steuerpflichtigen zuzuſenden, welche dies bei dem zuſtändigen Finanzamt ein für allemal beantrage m. — Das Waſchen des Obſtes. Das Waſchen des Obſtes wird leider viel zu oft unterlaſſen. Man kann immer wie⸗ der und gerade jetzt im Herbſt, wo ſo verlockend das ſchöne Obſt zum Verkauf geſtellt iſt, beobachten, wie die Leute von der Straße weg Obſt kaufen, um es unbe⸗ denklich und gedankenlos ſofort zu verzehren. Es iſt aber unäſtetiſch, ſtaubiges Obſt, wie es vom Markt, oder vom Geſchäft, oder von einem Wagen kommt, zu verzehren, es iſt unhygieniſch, ſolch ungereinigtes Obſt ohne weiteres zu genießen. Die Keime der verſchiedenſten Infektionskrankheiten, die Verunreinigungen durch unſau⸗ bere Hände beim Pflücken, durch Transportgefäße uſw., 5 aber, wie bei den Trauben, auch durch übliche ehandulng des Obſtes laſſen den Genuß aus der Tüte heraus, als recht unvorſichtig erſcheinen. ö — Verbotene Nachleſe. Man 8 bergen, das Obf er E hnen gerne eingeheimſt. Zu ſolcher Nach⸗ leſe bedarf es jedoch der Erlaubnis des Grundſtückbeſitzers, ſonſt bedeutet ſie ein Vergehen gegen das Feld⸗ und Forſtpolizeigeſetz und iſt ſtrafbar. l . Vom Tauſch. Viele Leute ſind der Anſicht, da Tauschen etwas anderes iſt wie Kauf, doch it juriſtiſch der Anterſchied nicht groß. Nach dem bürgerlichen Geſetz⸗ buch unterliegt der Tausch den Beſtimmungen über den Kauf. Von dieſem unterſcheidet ſich der Tauſch nur da⸗ durch, daß der eine Teil nicht durch Geld bezahlt, ſondern eine Sache dafür her gibt. 5 Wetterbericht vom 26. Oktober. Die über Europa bin wegz hende Hochdruckwelle hat auf dem Feſtlande infolge der dort eintretenden Auf hei⸗ terung und durch die Ausstrahlung bedingte Abkühlung zu einer Druckaufwölbung geführt, die die neuen oze mi⸗ ſchen Zyklonen in eine nördliche Zugbahn ablenken. Der Kern des Sturmwirbels liegt bei Schottland, das Sturm⸗ feld reicht nur bis nach Süd⸗Frankreich und an die Nord⸗ ſee⸗Küſte. Wir können daher noch mit trockenem Wetter rechnen. Vorausſichttiche Witterung bis Don⸗ nerstag: Meiſt trocken, etwas milder. 1 genehmigt.— Das Wirtſ Schankwirtſchaft an der fürwortet— Die Klebgürtel an de laufenden Jahr durch die Gemeinde entſtehenden Selbſtkoſten auf die umgelegt und zurückerhoben werde vertrag mit dem Kraftwerk Rhein verlängert werden.— Die Aenderung de in der Hauptſtraße wird, wie vorgeſ chaftsgeſuch des Wilh. Erny für eine u. Wilhelmſtr. wird be⸗ n Obſtbäumen ſollen im angelegt werden und die Baumbeſitzer anteilmäßig — Der Stromlieferungs⸗ ſoll nur um ein Jahr r Straßenbeleuchtung ehen, gutgeheißen.— Ecke Hilda⸗ ndeln wir auf röt⸗ mmen. Dieſe Jah⸗ gefürchtet zu wer⸗ unerfreulicher Regel⸗ ythmus der Jahreszeiten die ein. Gibt es eine„Erkäl⸗ ſch logiſch und im korrekten Ge⸗ en Sprache ſich rühmen, er habe eine m Ein te doch nein! Wir wollen ihn wohnheit— konzedieren, daß er ſich „erkältet habe. Auf das Beſitztum der 5 er aber verzichten. n Zweifel. Wir wiſſen, kühlung zum Abſterben und Tod des erfrore⸗ len wir uns mit dieſen Geſchäftliche Mitteilungen. Ein neues Volksnährmittel bringt die Konditorei Wilh. Weinle auf den Markt. Es iſt dies e in in ſeiner Zuſammenſetzung von Gerichtschemiker Dr. G. Graff⸗Mannheim unterſuchter Zwieback, der eine außerordentlich günſtige Analyſe ergeben hat. In ſeiner Haupt⸗ ſache beſteht der„Kurpfalz“ ⸗Zwieback aus präparierten Mehlen und Rährſalzen und dürfte ein hervorragendes Kräftigungs⸗ und Rahrungs⸗ mittel für Kinder und Kranke ſein, beſonders für Magenkranke, da er leicht verdaulich iſt. Der Zwieback iſt zum Patent angemeldet. irgend ein cheumalicher me dauernder An all den be Es gibt noch andere 0 entzündungen. Doch überwiegen mungsorgane und die rheumaliſchen A nun eine Zeit, in der die wikſenſchaftl war, jede Erkältung zu verleugnen. Und die an ſich ruhmoo lle und fruch bakteriologiſchen Auffa ſu lerweile iſt auch und man bekennk hr oder minder heftiger und falbenen Menſchen heimg.ſucht. Erkältungskran he ten. Z. B. Nieren⸗ gen die Katarrhe der At⸗ ffektionen. Es gab Medizin geneigt zwar war das tbare Epoche der rein ng vieler Erkrankungen. Mitt⸗ „das Maß in den Dingen“ ſich wieder langſam zu den ſchidlichen en von akuten und chroniſchen Abkühlungen. Da⸗ ie uniberſelle Bedeutung der Jafek⸗ en in ke ner Weiſe unterschätzt wer⸗ wiedergekehrt tionen durch Lebewe 5 den. Bei der Erforſchung der rheumatiſ das allgemeine wi letzten Zeit ganz bef chen Krankheiten enſchafttiche Intereſſe gerade in der onders lebhaft geworden; em In⸗ tereſſe, das ſogar die Grenzen der einzelnen Länder über⸗ ſprungen und zur Gründung eines internationalen Komi⸗ chung geführt hat. Daß der Menſch beſonders in unſerer klimakiſchen Lage ſich gegen die igen der Witterung zu ſchützen e Schaffung eines genügenden den Wäcmeſchutzes bewieſen. Heizung aus dem unabweisbaren Wärme chutz entſtanden. kt im allgemeinen auf das Netz Nach Ausſchaltung der ſe, erſchlaffen n ſein Quellgebiet r die Einwirkung ge⸗ e Einwirkung auf die und zwar iſt Waſſer 1 s Luft. Dem normalen er vier Mal ſo viel Wärme ent⸗ von gleicher Außentemperatur. tees für Rheuma Forf chwankungen und Unbi! 1 genötigt iſt, wird durch di und entſprechen Wohnung, Kleidung, Bedürfnis nach di em Die Kälte wirkt u zuſammenziehend. B. nach Fortlaſſen einer Eisb die Gefäße. Das Blut kehrt wieder in ſei zurück, umſo langſamer, je länge dauert hat. Kälte hat auch ein Eigentemperatur des Menſchen, weit energiſcher in der Wirkung al Menſchen wird im Waf zogen als in der Luf Daher das mo'lige Gefuhl des Luftbades, m dem wir uns lange Zeit aufhalten können. Auch die Nerven er⸗ fahren durch Kälte einen be onderen Reiz, den wohl jeder täglich bei der morgendlichen kühlen Waſchung an ſich erfriſchend und belebend empfindet. Längere Kältewir⸗ kungen lähmen aber die Nerven. Auch die ſogenannten re⸗ flektori chen Wirkungen der Kälte ſollen nicht unerwähnt bleiben. Die Kennknis dieſer noch nich! in allen ihren Feinheiten erforſch en un“ erklärten reflettoriſchen Wirkung hat auch zu therapeutischen Anwendungen geführt. So können durch Kälteapplilalionen Blu ungen an entfern⸗ teren Körperſtellen zum Stillſtand gebracht werden. Z. B. Naſen und Gehirnb ulungen durch kalte Sitzbäder. Auch dancher Jahn chmerz erfährt durch ein kühles Fußbad Linderung Wie aber Kälte und Näſſe ungünſtig wirken können, iſt ja allgemein bekannt und gefürchtet. Naſſe, kalte Füße ſind oft Urkache für Katarrhe der Atmungs⸗ wege und des Darmes und für Nierenerkrankungen. Ab⸗ härtung und Gewöhnung Training und Erziehung der feinen Regu icrungsnoer chungen unſeres Körpers zum Wärmeſchutz können nun ſehr viel erreichen, um den Menſchen von o chen Erkrankungen zu bewahren. Davon wird ein ande. Ma ausführlich zu ſprechen ſein. Heute a ſollen nur noch einige neue Ergebniſſe experimentclier Forſchungen aus dieſem Arheitsgebiet dem freundlichen Leſer unterbreitet erden Ahküh ungsverſuche am Men⸗ ſchen haben gezeigt, daß bei einem Sinken der Finger⸗ temperatur auf 25 Grad ein Kältegefühl der Hände, bei 20 Grad ſtärkeres Fröſtein auftritt. Fingertemperatur und Wohlbe inden ſtehen alſo in einem beſtimmten Zu⸗ ſammenhang Regulierend und erwärmend wirken alkoßol⸗ freie Getränk. Heißer Alkohol wirkt wie heißes alkohol- freies Getränk. Die Nutznießung daraus mögen meine Grog und Punſch liebenden Leſer ſelßſt ziehen. Kalter Alkohol vermag weitere Partien des abgekühlten Kör⸗ pers nicht zu erwärmen. 8 5 8 Kleine Chronik. * Erdbeben in Alaska. Ein Erdſtoß, der zwei Mi⸗ nuten dauerte, erſchütterte die Gebäude der Stadt Pe⸗ tersburg um 6,51 Uhr morgens. Viele Fenſterſcheiben wurden zerſchlagen. Aus der Umgegend wird ſonſtiger Sachſchaden gemeldet. . Elf Jahre änſchuldig auf der Teufelinſel. Wie aus Marſeille gemeldet wird, wurde nach achtjähriger Strafverbüßung auf der Teufelinſel ein von dem Kriegs⸗ gericht von Marſeille im Jahre 1914 verurteilter Fri⸗ feur namens H. Bellon als unſchuldig entlaſſen. Er war damals wegen angeblicher Auslieferung von Geheimniſ⸗ ſen der nationalen Verteidigung an eine ausländiſche Macht veturteilt worden. Nach 11 Jahren ſtellte es ſich heraus, daß es ſich um einen Racheakt handelte und der Unglückliche von dem franzöſiſchen Spionagedienſt an d er Spori⸗Miszellen. J * Dr. Peltzers Weltreiſe. Unſer deutſcher Weltrekordläufer Dr. Peltzer, hat ſich eine eben ſo ſeltſame wie originelle Vorbereitung für die Amſterdamer Olympiade erdacht. Er will vorher eine Weltreiſe machen und zunächſt einmal nach Amerika fah⸗ ren. Es muß betont werden, daß Dr. Peltzer dieſe Ame⸗ rikareiſe durchaus als Privatmann macht. Wäre er als Sportsmann mit einem entſprechenden Antrag an die deutſche Sportbehörde herangetreten, ſo hätte man ihn wohl unbedingt die Erlaubnis zu dieſer Fahrt verweigert. Anſcheinend fühlt ſich Dr. Peltzer bei der Glebetrotterei ſehr wohl. Und doch kann man Bedenken dagegen haben. Man braucht bloß an das Beiſpiel Nurmis zu erinnern, der nach einem halbjährigen Aufenthalt in Amerika ſehr abſtrapraziert und müde nach Europa zurückkehrte. Hof⸗ Nervenſtärkung bringt, die er gebraucht, um in Amſterdam Winke und Natſchlaͤge. * Kriſtalle in Honig. In dünnflüſſigem Honig bil⸗ den ſich häufig große Kriſtalle. Dieſe 8 5 Jen braucher häufig nicht zu. Man verhindert ihre Bildung in der Zeit des Kriſtalliſierens durch häufiges Umrühren. „ Kupferpatina. Eine ſehr ſchöne Patina auf Kupfer erzielt man von einer Löſung mit 3,7 Gramm Kochſalz, 7.5 Gramm Salmiakgeiſt, 0,5 Liter gutem Weineſſig und 3,7 Gramm Chloramonium. Man muß die Löſung mehr⸗ mals auftragen. Das Vertreiben von Schwaben. Um Schwaben zu vertilgen, nehme man ein hohes Glas, verhülle es außen mit einem Tuche, um den Tieren das Emporklettern zu erleichtern, und reibe eine rohe Kartoffel in das Glas hinein. Dann ſchüttet man Zuckerwaſſer reichlich bis an den Rand. Die Inſekten werden von dem Geruch ange⸗ zogen, klettern empor, fallen in die Flüſſigkeit und er⸗ 1 8 5— Schweizer Grenze fälſchlich denunziert worden war. trinken. l 5 en wir, daß Dr. Peltzers Weltreiſe ihm wirklich die 4% Gräßlicher Leichenfund in Brüſſel. In der Rue ö ö be i a 8 ſein Beſtes, ſein Allerbeſtes zu zeigen. l. d'Or fand man in einem Koffer eine zerſtückelte männ⸗ ci j d— liche Leiche. Der Koffer befand ſich in der Wohnung 5 Ringrichter Pippow. 5 Börſe und Handel. g 2 eines 25jährigen Italieners, der in einem Cafe als Kell⸗ Bei den letzten Titelkämpfen im Berliner Sportpa⸗ Amtliche Notierungen vom 25. Oktober. ner beſchäftigt it“ Die amtlichen Erhebungen haben er⸗ laſt war der Ringrichter Mar Pippow in einer Weise Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. O. geben, daß der Ermordete Mitglied eines faſchiſtiſchen tätig, die nicht gerade auf große Fähigkeiten zur. Aus⸗ Holland 168,42— 168 76, Brüſſel 58,23— 598,397 Vereins war. Die Täter, die noch nicht ermittelt wer⸗ führung dieſes ſchwierigen Amtes ſchließen laſſen. Insbe⸗ Danzig 81,44 bis 81,60; Italien 22,875— 22,9155 den konnten, haben den Kopf des Ermordeten mitge⸗ ſondere fiel dies bei dem Kampf um die Fliegengewichts⸗ Kopenhagen 112,14— 112,36; Liſſabon 20,70 7 20,74; 1 nommen. mei 2 1 755 5 i 2 8 ganz e 2 5 555 1 385. 559 1. in den Kampf Kohler— Stein ein. Trotzdem Kohler 8 8 eiz 80,67— 80,88; 1 3 T1111 r. litten Verlezun⸗ greife ungerechterweise ſurn kämpfen auf. Mit Stein un-] Berliner Eſſettennetier T 1 Hüterwagen zuſammen. Perſonen erlitten. terhielt er ſich über Kohler und machte dieſen durch un⸗ Effektennetierungen. apag 5 8 1 Lloyd 140,375, Berliner Handelsgeſellſchaft 227,25, Comm. und Privatbank 160,25, Darmſtädter⸗ 1 212, Deutſche Bank 154, Diskonto 146,75, Dresdner Bank 0 148, Schultheiß⸗Patzenhofer 397,50, A. E. G. 161,25, Daim⸗ l ler 101,50, J. G. Farben 268,875, Gelſenkirchen 136,75, 0 Th. Goldſchmidt 108, Ph. Holzmann 165, Metallbank gen. i Eine ſenſationelle Entführung. Aus Caſablanca kommt eine aufſehenerregende Meldung, wonach vier Perſonen, darunter zwei Frauen, von marolkaniſchen Auf⸗ ſtändiſchen 200 Kilometer öſtlich von Caſablanca ent⸗ paſſende Reden verwirrt. Die Folge davon war, daß Kohler den Kampf völlig entmutigt aufgab. Ohne Ring⸗ richter Pippows ungualiftzierbares Benehmen hätte Koh⸗ ler den Meiſtertitel. Es muß wirklich verlangt werden, daß man in Zukunft in Borringen nur Richter ſehen wird, und Nationalbank führt worden ſind. Die vier Perſonen hatten der Jagd die ihren ſchweren Aufgaben durchaus gewachſen ſind 131, Oſtwerke 376, Phönix 99,75, Rhein. Braunkohlen oblegen und ſind überfallen und entführt worden. Bei den und die, die Borer nicht mit allerlei Redensarten zur Ver⸗ 8 1 N 1 5 1853 0 entführten Perſonen handelt es ſich um den Neffen und zweiflung und zur Anſicherheit bringen. Die Auswahl Zellſtoff Waldhof 277. ahl 112, Weſteregeln 165, 00 n den Schwiegerſohn des Gouverneurs Steeg, ſowie um der Ringrichter iſt eines der wichtigſten Momente zur zwei Ausländerinnen, eine Nuſſin namens Prokoroff und ö 0 5 Erzielung einer wirklichen klaren Entſch idung eines Box⸗ — 5 2 8 8 1 5 1 D Verlag: f Ade madrid air Wed. ferne. os dnnemenm Ei b. G8 Date. ecgaen Algenelne drstranfenkaſe secenhen! Sammel- Anzeiger FFF b Bekanntmachung. nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. f Die auf 12. bezw. 13. November 1927 anberaumt geweſene Wahl der Vertreter der Abeitgeber und Verſicherten im Ausſchuſſe unſerer Kaſſe kommt in Wegfall, da von beiden Gruppen nur. je eine Vorſchlags⸗ liſte eingekommen iſt und nach§ 10 der Wahlordnung die darin Genannten als gewählt zu gelten haben. Oer Borſtand. fal. Junom.-berein Selenbelm. (Deulſche Jugend⸗Kraft) Heute Mittwoch, 26. Ohtober, abends 8 Ahr findet die erſte Turnſtunde wieder ſtatt. Es wird gebeten, daß alle Turner pünktlich zur Stelle ſind. Anſchließend an die Turnſtunde um 9 Ahr außerordentliche O. J. K.⸗Verſammlung. Hierzu ſind alle D. J. K⸗ Mitglieder ver⸗ 3 0 3 Hllerheiligen pflichtet, reſtlos und pünktlich zu erſcheinen. Auch Mitglieder des Vereins, die der D. J. K. Beachten die meine Kranz-Husstellung nicht aktiv angehören, ſind hierzu freundlichſt Hauptstraße 103. 3 Ser e KRAN E had, Austens Turnerbund Jahn solfenbenm e. b. Anlegen u. Unterhalten von Grabstätten Einladung. N Zur Bepflanzung empfehle: Am Sonntag, den 30. Oktober, 5 abends ½8 Ahr hält der Verein im Aster, Ericas, Pensee etc. „Kaiſerhof“ einen Unlergalfungsabend ab, wobei turneriſche, humoriſtiſche und muſikaliſche Beiträge das Programm ausfüllen werden. Unſere Mitglieder, auch Freunde und Gönner des Vereins ſind hierzu freundlichſt eingeladen. 5 Der Turnrat. rr T drobler Versicherungs-RHonzern der in Seckenheim bedeutende Ver- sichertenbestände besitzt, sucht seine Haunt-Vertreluno einer vertrauenswürdigen, rührigen Per- sönlichkeit zu übertragen, die sich gestützt auf gute Beziehungen zu allen Kreisen mit Eifer dem Ausbau und der Vergrößerung des Versicherungsbestandes widmen will. Angebote unter Nr. 2113 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Mostobst im Lager vorrätig. Abgabe auch an Nicht beſteller. Zur Heizung! Kohlen, Koks, Briketts. Beſtellungen hierauf zum Abholen an der— Bahn, werden entgegengenommen.— Der Vorſtand. eee — 2 OHitOrei WWII. WW Singe Hauptstrage 107. 85 1 8 ö 1 2 l n l 0 6 0 1 l ere, 1 lille ſſiaaaautttfffnat amn LIAUnaanabaadadaaadaaaadaaaaaaaaaddd ſſſſſaſipapſssifttnean gesetzl. geschutzt) Hergeſtollt aus nur auserlelonen Rohmalorialien. iir Munſte und Rinder aus Beſte empfohlen. f Ein Gutachten von Gerichts- u. Handelschemiker Dr. G. Graf: Hus der eingehend durchgeführten Untersuchung Ihrer Karlsbader Hafer- Zwiebäcke geht hervor, daß dieselben u. a. beträchtliche Mengen von Butte, Vollmilch und Bestandteile des Hühner-Eies enthalten. Die Zwiebäcke sind zufolg ihrer Zusammensetzung von ganz ausgezeichneter Beschaffenheit, und sie sind wegen ihres reichen Gehaltes an Nährstoffen, wie Fett, Sticlestoffsubstanz und Kohlehydraten von hohem Nährwert, so daß diese Zwiebäcke insbesondere für Kinder, Magenkran und Rekonvaleszenten rückhaltlos empfohlen werden können Mannheim, den 3. Oktober 1927. Hochachtungsvoll gez.: Dr. Gustav Graf beeidigter Gerichts- und Handelschemiker. D m ͥᷣ Gärtnerei Elser Hauptstraße 103 und am Friedhof. Liedertafel Seckenheim Möbliertes Seule Abend 8 Uhr Probe. Zimmer Pünktl Erſcheinen erwartet zu vermieten. Der Vorſtand. Näheres in der Ge⸗ Geſchäftsſtelle ds. dchlachlſchwein ſchäftsſtelle ds Bl. b k 1 2 2 Pi druc au o Schloß. 48, kadchlhriefg o. cerel des Meet Zimm zu vermieten. Zu erfragen 95 EEE 4 0 erde ölen Dickrüben N ee 1 i für jung und alt 5 5 Melkerei 5 4 ae an, Jahreiber“s Ciornaneln 1 Pfund-Paket 60 Pig. ½ Pfund-Paket 32 Pig. Fumſtempe liefert in jeder Größe 8 bructerel des„lecar-Bolon⸗