1 Rr — 1 l 75 eee Bezugspreis! Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzelle 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Bellagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). für Seckenheimund Umgebung ages. und Anzeigenblatt 2 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Neues in Kürze. . 25: Wie aus Berlin gemeldet wird, wird das Reichs⸗ abinett zu dem Beſchluß kommen, das Memorandum Parker Gilberts ſchriftlich zu beantworten. ze: Die Lohnverhandlungen zwiſchen den Gewerkſchafts⸗ vertretern und der Hauptverwaltung der deutſchen Reichs⸗ ahn gehen nur mit großen Schwierigkeiten vorwärts. 3 Das Reichsinneuminiſterium iſt mit Erhebungen eſchäftigt, wie ſich das Reichsſchulgeſetz ſinanziell aus⸗ 88 werde. Die vielfach genannte Zahl von 600 Mil⸗ ionen Mart für vie Kosten des Schulgeſetzes wirv jetzt ſchon als phantaſtiſch bezeichnet. 22: Auf der Höhe von Bahia iſt der italieniſche Paſa⸗ gierdampfer„Prineeſſa Mafalda“ geſunken. Nach den bisher vorliegenden M 5 9 g eldungen ſind über 600 Paſſagier — 2.— 2 Die finanzpolitiſche Lage. Eine Erklärung Dr. Köhlers. b Berlin, 26. Oktober. itt Der Hauptausſchuß des Reichstages trat heute vor⸗ 5 ag zu einer Sitzung zuſammen. Die Führer der ein⸗ zelnen Fraktionen nahmen an den Beratungen über den porliegenden Regierungsentwurf zur Beſoldungsre⸗ orm teil. Gleich zu Beginn der Beratung nahm der Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler 0 einer längeren Ausführung über die finanzpoliti⸗ Ion e Lage des Reſches das Wort. Er führte aus, daß * 1 die Einbringung der Beſoldungsvorlage Veranlaſſung N Fin in großen Zügen ein Bild über die geſamte können zwirtſchaft des Reiches zu geben. Er 0 das nicht tun, ohne einen Rückblick auf die Ent⸗ 5 dine der Finanzen ſeit 1925, er halte das umſo not⸗ aer Beo Kreiſen des Inlandes wie des Aus⸗ ene 0 wegen der ſteigenden Tendenz unſerer egen, die zu dieſer Ausgabeſteigerung geführt haben und ſtelle ſchon jetzt feſt, daß ſie als Ergebais einer 5 zwangsläufigen Entwicklung zu erklaren ſei io Entwicklung zeige, daß von 1924 bis 1927 unſere A us⸗ gaben um rund 1,5 Milliarden geſtiegen ſeien, wobei der ſtärkſte Sprung mit rund 750 Millionen ſich pon 1925 auf 1926 nollzogen hat. Auch die von der Reichsregierung jetzt eingebrach⸗ en Vorlagen ſeien ein Teil dieſes Wieder⸗ Abſfeb auer und erſt wenn dieſe Entwicklung zu einem f bſchiuß gebracht ſei, laſſe ſich von einem Normaletat rechen. Der Miniſter gab dann für die vergangenen ahre eine Ueberſicht über die zahlenmäßigen Ausgaben⸗ aud o ungen. Niemand werde behaupten können daß ſiageſichts der hinter uns liegenden wirtschaftlichen Situg⸗ lein dieſe Ausgaben etwa unnötig geweſen ſeien. Al⸗ 8 die Ausgabenoſten für Sozialperſicherung und Er⸗ ö chu loſenfürſorge. ür Verzinſung und Tilgung der Reichs⸗ 1 8 ür Repara ionszahlungen und für Verſorgungs⸗ M Ruhegebälter machen zu ammen über zwei Milliarden ein örbelaſtung gegen 1924 aus. Demgegenüber ſtehe z allmähliches Abſinken der inneren Milliog s Laſten, wie ſie ſeit 1924 ſich um rund 800 25 daten vermindert haben. Der Miniſter betonte wei⸗ 905 aß, wenn man den Begriff der Kriegslaſten in 9 7 weiterem Sinne auffaſſe, und neben den 5 parationszahlungen auch die Kriegsren⸗ 0 und Penſionen, die mit der Beſatzung und Ent⸗ 1 fnung zufammenhängenden Ausgaben uſw. berückſich⸗ rt die im Haushalte nachger ſeſenen Beträge dieſer e emen außerordentlich hohen Prozentſatz r Geſamtausgaben des Reiches ausmachten. Die über J lasten in dieſem Sinne betrügen 1927 85 3,5 Milliarden, alſo mehr als die Hälfte der 8 Reichsausgaben. Der Miniſter kam zu dem Er⸗ 5 nis, daß im Großen geſehen, unſere Ausgabenerhö⸗ ungen eine sol dach dieſem Rückblick kam der Miniſter auf die Be⸗ 55 einen gs vorlage zu ſprechen, bei der es ſich nicht und Parnen Jahren, um die Erhaltung der Arbeitskraft eine Mieufsfreudigkeit des Beamtentums und din gane ſei eine Frage, die bei der Be⸗ 5 konnte. Ane one des Haushaltes nicht eintreten, da die Dek⸗ Beſtrekene nien noch nicht zu überſehen. Es werde aller engen G Fre rbelaſtung erſt in drei Jahren ein. Die i ahin. Jager ez belaſtet werde, beantwortete der Der Mer eine Laſten verteilung stattgefunden hä te. durg Wie fer ſtellte weiter feſt, daß bie 9 der Erſchlie neuen Geſetze erforderlichen Ausgaben ohne here 8 neuer Steuerquellen allein durch das hö⸗ durch Erſöbommen aus den geitenden Steuern und n barniſſe auf der Ausgabenſeite möglich ſein An ofern nicht eine kataſtrophale Verſchlech⸗ der irtſchoftstlaae eintrete Auch die geäußert werde. Er wolle die Gründe dar⸗ 8 Grad weſtlicher Länge, Länder und Gemeinden würden mit derſelben Ein⸗ ſchränkung in der Lage ſein, die ihnen durch die Durch⸗ führung der neuen Geſetze erwachſenden neuen Ausgaben zu decken. Es werde ferner möglich ſein, weitere Erſpar⸗ niſſe durch eine Vereinfachung der Verwaltung zu erzielen. Angeſichts der gegenwärtigen Lage des Ka⸗ pitalmarktes ſei die Auflegung neuer Anleihen nicht beabſichtigt. Der Miniſter gab zum Schluſſe dieſes Teils ſeiner Ausführungen die Erklärung ab, daß Deutſchland auch weiterhin ehrlich beſtrebt ſei, die ihm 8 Dawesabkommen auferlegten Verpflichtungen zu erfüllen. a Der Miniſter bat dann Vertraulichkeit über ſeine weiteren Ausführungen, die er über das Memorandum des Reparationsagenten zu machen beabſichtige. Nach längerer Geſchäftsordnungs⸗ debatte wurde die Vertraulichkeit für die weiteren Aus⸗ führungen beſchloſſen. Nur die Ausſchußmitglieder durf⸗ ten den weiteren Ausführungen des Miniſters beiwohnen. Der Eindruck in Berlin. Die Rede Dr. Köhlers, der man mit großer Spannung entgegengeſehen hatte, wirkte enttäu⸗ [chend, da ſie im kite eh nichts Neues gebracht hat. Es iſt dem Miniſter nicht gelungen, die Miß⸗ ſtimmung, die n den Parteien der Koalition gegen ihn herrſcht, zu beſeitigen. Beſonders enttäuſchte, daß Dr. Köh⸗ ler ſeine Darlegungen über das Memorandum des Reparationsagenten gegen den Wunſch der Oppo⸗ ſition unter dem Titel der Vertraulichkeit abgab. Wie von unterrichteter Seite verſichert wird, ſollen auch dieſe Darlegungen im weſentlichen keine neuen Momente ge⸗ bracht haben. f — 2 22 Kommt eine neue Preisabbauaktion? . Berlin, 26. Oktober. Wie wir hören, wird ſich das Reichs kabinett in einer ſeiner nächſten Sitzungen auch eingehend mit der Wirt⸗ ſchaftslage befaſſen und über Maßnahmen beraten, die zu einer Senkung der Preiſe führen lönnten. Di. Nusa ee N mit den Spitzenverbänden der Wirtichaft und der Gewerkſchaftein erfolgen. Vor allem iſt ge⸗ plant, verſchiedene Zollpoſitionen für wichtige Induſtrie⸗ erzeugniſſe zu ſenken. Dieſe Maßnahmen dürften vor allem dadurch veran⸗ laßt worden ſein, daß ſich beſonders auf dem Lebens⸗ mittelmarkt in der letzten Zeit eine ſtar ke Auf⸗ wärtsbewegung der Preiſe bemerkbar gemacht hat. Ob es aber dem Reichskabinett diesmal gelingen wird, der Hydra der Teuerung die Köpfe abzuſchlagen, muß mehr als zweifelhaft bleiben, umſomehr, als es auch diesmal nicht den Anſchen hat, daß man den Kartellen zu Leibe rücken wird. ——1— 72 Eine fürchterliche Schiffskataſtrophe. 600 Paſſagiere ertrunken. Newyork, 26. Oktober. Nach einem in Rio de Janeiro eingegangenen Fuak⸗ ſpruch iſt der italieniſche Paſſagierdampfer Prin ⸗ ceſſa Mafalda auf der Höhe von Bahia geſunken. An Bord waren 1300 Perſonen davon 230 Mann Beſatzung. Der franzöſiſche Paſſagierdampfer„Jor⸗ moſa nahm 720 Paſſagiere der Mafalda, die ſich dann auf andere, zu Hilfe geeilte Dampfer verteil⸗ ten, auf. So übernahm der enaliſche Dampfer Eſpir m⸗ ſtar 200 und der deutſche Dampfer Athenas 400 Paſſagiere, während auf der Formoſa 120 verblieben. Da auch die Dampfer Piauhy und Rathelona zur Unalücksſtelle eilten, kann man annehmen, daß ſich die Zahl der Geretteten noch erhöht. Nach einem Funkſpruch des engliſch'en Dampfers Avalon wird die Zahl der Geretteten auf über 800 geſchätzt. Als Urſache des Unglücks wird eine Keſſelezploſſon angenommen, die durch das Aufſtoßen auf ein Fel⸗ ſentiff erfolgt ſein ſoll. Der braſilianiſche Dampfer Nio Grande hat Befehl erhalten, ſich ſofort nach der Un⸗ glücksſtelle zu begeben. Das Schiff war um zwei Tage verſpätet, denn es hätte ſchon geſtern in Rio und heute in Buenos Aires ü ö 1 i 0 Grab westlicher 0 it d d 15 Die Paſſagiere ſprangen im Augenblick der Kataſtrophe teils 5 Netineingen üer Bord, teils ſuchten ſie die Rettungsboote auf. Die Offiziere des Schiffes verloren den Kopf, ſperrten die Frauen und Kinder der Auswanderer im Zwiſchendeck ein und ſeichten in erſter Linie Rettungsmöglichkeiten für die Kabinenpaſſa⸗ giere zu ſchaffen. Währenddeſſen ſchickte das Schiff an⸗ dauernd drahtloſe Hilfer fe aus, die zuerſt von der Formoſa und dann von zwei engliſchen Dampfern aufge⸗ fangen wurden. Die Formoſa war nach kurzer Zeit an der Unfallſtelle und der Kapitän der„Formoſa mußte nicht nur über ſein Schiff und über ſeine Rettangsmann⸗ ſchaften, ſondern auch über die Italiener das Kommando übernehmen, um einigermaßen Ord⸗ nung zu ſchaffen. Die auf der Mafalda noch eingeſperrten Auswanderer wurden unmittelbar vor dem Sin⸗ ken des Schiffes unter Lebensgefahr von Matroſen der. Formoſa aus ihren Gelaſſen befreit und gerettet. 77444 eingehalten worden. müſſen. chen Steuereinnahmen und von einer Oer Schleier lüſtet ſich. Endlich ſcheint ſich nun der geheimnisvolle Schleier um Parker Gilberts Mahnung zu lüften. Das vielerwähnte Memorandum iſt tatſächlich am letzten Freitag, am Tag, an dem der Reichsfinanzminiſter ſeine Beſoldungsvorlage vor dem Reichstage begründete, beim Reichskabinett eingelaufen. Mag dieſes zeitliche Zuſam⸗ mentreffen auch ein reiner Zufall ſein, ſo iſt es dennoch unbegreiflich, warum der Reichsfinanzminiſter ſo⸗ lange ein Verſteckſpiel getrieben und nicht ſofort die Oeffentlichkeit von der Tatſache und dem Zweck des Me⸗ morandums unterrichtet hat, nachdem die erſten ſchie⸗ fen Deutungen aufgetreten waren. 5 Nun ſickert langſam die Entſtehungsgeſchich⸗ te des Memorandums in ihren Einzelheiten immer mehr durch. Merkwürdigerweiſe ſtellt ſich dabei heraus, daß das neue Stadium, in welchem ſich zweifellos unſer neues Verhältnis zum Reparationsagenten bewegt, be⸗ reits auf jenen eine Milliarde betragenden Nachtrags⸗ etat 1926 zurückgeht, der übrigens auf das Konto des Fi⸗ nanzminiſters Dr. Reinhold zu ſetzen iſt und bei dem der Reparationsag ent zum erſtenmale ſehr ſchwerwie⸗ gende Bedenken über unſer Finanzgebahren äußerte. In dieſer Zeit entſtand bekanntlich der ſogenann⸗ te Zwiſchenbericht des Reparationsagenten, der ſich eingehend mit dem geſamten Finanzproblem des Reiches, der Länder und Gemeinden beſchäftigte. Es iſt darin eine ſehr ſcharfe Kritik, beſonders über die Undurchſichtigkeit der Etatsgebahrung enthalten. Dieſer Vorwurf erregte ſchon damals nicht geringes Aufſehen, doch er⸗ kannte man in Regierungskreiſen die Berechtigung dieſes Vorwurfes nicht an. Vielleicht wird die Vorlegung des nächſtſährigen Etats, die in kurzer Zeit erfolgen wird, dieſen Vorwurf künftighin unmöglich machen. Der Inhalt dieſes Zwiſchenberichtes veranlaßte zahlreiche Beſprechungen die dann im Auguſt abgebrochen wurden, als der Reparationsagent in Urlaub ging, und dann im September wieder fortgeſetzt worden ſind. In dieſen Be⸗ ſprechungen äußerte ſich der Reparationsagent unter Be⸗ 8 auf die neue Beamtenbeſo dung über„neue inanzwirtſchaftliche Geſichtspunkte“ Wie erung ei W. ſr 5 F. Ju eine Birtk. des Nelcysfeauſhnt⸗ niſters, der Reparationsagent möchte ſeine Meinung ſchriftlich niederlegen, um eine Unterlage für weitere Beſprechungen zu haben. Beide Teile haben einen Termin vereinbart, bis zu dem Parker Gilbert ſeine ſchriſtliche Ausarbeitung fertigſtellen konnte, und dieſer Termin iſt Im gegenſeitigen Einver⸗ nehmen iſt nun diele ſchriftliche Niederlegung erfolgt. Es handelt ſich alſo um kein einſeitiges Vorge⸗ hen des Reparationsagenten. Auf dieſe Tatſache deutet ja ſchon der Text des Memorandums hin, das beginnt: „In Gemäßheit unſerer Vereinbarungen überſende ich Ihnen... Nicht mit Unrecht wird als Anſtoß zu dem Zwiſchenbericht und damit zu dem Memorandum die Häufung von koſtſpieligen Geſetzesvorla⸗ gen angenommen. Parler Gilbert ſieht dieſe Häufung in der Vorlage der Geſetzentwürfe über Beamtenbeſol⸗ dung, Liquidationsſchäden, Reichsſchulordnung, Arbeits⸗ lofenverſicherung und Finanzausgleich. Die Reichsre⸗ gierung konnte ſich mit die'er Auffaſſung natürlich nicht einverſtanden erklären, da ſie nicht aus reiner Bewilligungsfreude heraus die Fülle der Geſetzesvorlagen ausgearbeitet hat, ſondern in Verfolgung des Syſtems, das bei der Aufſtellung des Dawes⸗ planes und bei der Einräumung der Schonfriſt fiſt⸗ gelegt worden iſt. Es handle ſich bei dieſen Vorlagen um unvermeidliche Notwendig⸗ keiten. Von beſonderer Wichtigkeit in die em Zuſammenhang iſt es, daß die Reichsregierung nicht beabſichtigt, eine der erwähnten Geſetzesvorlagen zu⸗ rückzuziehen. Darüber iſt wohl der Reparationsagent an⸗ derer Meinung geweſen, und es gelang e nicht, ihn von der Zweckmäßigkeit der Maßre⸗ geln der Reichsregierung zu überzeugen. f Der weitere Gang nach Vorlegung des Memoran⸗ dums ollte nun der ſein, daß die Reichsregierung das Schriftſtück durch rü'en und ihre Erwide ung ebenfalls in ſchriftlicher Form niederlegen ſollte. Dies hätte vermutlich alles einen ordnungsmäßigen Verlauf genommen, wenn nicht durch eine Indiskretion die Tatſache des Vorhandenſeins der Denkschrift in die Oef⸗ fentlichkeit gekommen wäre. Dieſer Indiskretion ſtehen weder der Reichsregierung noch der Reparationsagent nahe. Aber gerade deshalb wäre es unbedingtnötig geweſen, daß die Oeffentlichkeit ſofort über die Sachlage unterrichtet worden wäre, ſodaß ſie nicht aus allen möglichen Quellen ſich hätte unterrichten laſſen Aus diplomatiſchen Gründen verweigert die Reichsregierung zur Stunde noch jede Mitteilung. Sie hat lediglich den Fraktionsführern der großen Par⸗ teien die Eröffnung gemache, die ſie für zweckmäßig hielt. Es ſteht aber außer Zweifel, und iſt jetzt in Berlin ſchon ein öffentliches Geheimnis, daß der Entſchädigungs⸗ agent Parker Gilbert die wirtſchaftliche und finanzielle Lage unſeres Reiches anders und ungünſtiger beur⸗ teilt, als der Reichs inanzminiſter Dr. Köhler. Letz⸗ terer wird ſeine perſönliche Au der Beſoldungsvorlage in dieſem und im nächſten Jahre zum Vortrag bringen, er wird aber nicht verſchwei; gen, daß die Denkſchrift von einer Ueberſchätzung der wirtſchaftlichen Konjunktur, der 3 delaſtung der etatlichen Ausgaben ſo icht, für die 75 neue Steuern keine hintei chende Deckuna vorbanden ſein wird. ffaſſung über die 8 Wirtſchaftsonjunitur, die Möglichleit der Durchfügrungngn . Das Präſidium des Neichslandbundes beim Reichskanzler. N Berlin, 26. Oktober. N Das Präſidium des Reichslandbundes nahm Gele⸗ genheit dem Reichskanzler Dr. Marx im Beiſein der zu⸗ ſtändigen Reſſortminiſter ſeine Auffaſſung über die Ver⸗ ſchuldungslage. darzulegen. Dabei wurde über die in der letzten Entſchließung des Reichslandbundes vorgeſchlagenen Maßnahmen, msbeſon⸗ dere Erhaltung des Perſonalkreditvolumens durch Stundung vor allem der illiquiden Rentenbankwech⸗ ſel, Konſolidierung der Perſonalſchulden und Zmsverbilli⸗ gung eingehend verhandelt. Der Reichskanzler ſagte, wie der Reichslandbund mitteilt, zu, den Fragenkomplex in allernächſter Zeit um Gegenſtand einer eingehen⸗ den Beratung im Geſamtkabinett zu machen. Der Kampf um die Todesſtrafe. Berlin, 26. Oktober. Der Reichstagsausſchuß für die Strafrechtsreform trat in die Beratung des fünften Abſchnittes des Straf⸗ geſetzentwurfes ein, der die Strafen behandelt und als Strafarten die Todesſtrafe, Freiheitsſttafen und Geldſtrafen vorſieht. Der Berichterſtatter Abg. Roſenfeld(S.) wies darauf hin, daß ſich der Ausſchuß jetzt mit der Schicl⸗ ſalsfrage des ganzen Entwurfs zu beſchäftigen habe. Seine Freunde würden der Aufrechterhaltung der To⸗ desſtrafe allerſchärfſten Widerſtand entgegen⸗ ſetzen. Sie ſei der Kardinalpunkt des ganzen Entwurfs, an ihm zeige ſich, ob wir im Mittelalter ſtecken bleiben oder der neuen Zeit Rechnung tragen wollen. Der Redner gab dann eine Ueberſicht über die Entwicklung der To⸗ desſtrafe. Auch im Intereſſe der Rechtseinheit mit Oeſterreich müßte die Todesſtrafe aufgehoben werden. Mitberichterſtatter Zapf(D. Bp.) erklärte, in der Vor⸗ lage ſei ausreichend für eine Abſtufung der Todes⸗ ſtrafſe geſorgt. Dr. Noſenfeld habe die Empfindungen der Mörder geſchildert, aber an die Empfindungen der Opfer und ihrer Angehörigen nicht gedacht. Ungleich⸗ — des Rechtes in dieſer Beziehung ſei nicht ſo ſch' imm. er Berichterſtatter forderte, daß die Todesſtrafe in Seulichland aufrecht erhalten bleibe. 4.— Kritiſche Lage in Rumänien. 25 Vor dem Belagerungszuſtand? O Belgrad, 26. Oktober. Nach den hier über die Lage m Rumänien vor⸗ liegenden Meldungen hat die Verhaftung des früheren Unterſtaatsſekretärs Manuoleskus in ganz Rumä⸗ nien große Aufregung hervorgerufen. Die Regierung betrachtet die Lage als ſehr ernſt und das offtziöſe Regierungsorgan„Vitorul“ kündigt ſcharfe Maßnah⸗ men zum Schutze der Verfaſſung und der kon⸗ ſtitutionellen Ordnung an. Die rumäniſchen Blätter dür⸗ en über die Verhaftung Manuoleskus nicht berichten. emgemäß erſchien das Blatt„Adeverul“ geſtern mit 5 Zenfurlücken. Der geſamte Telefonver⸗ ehr mit dem Auslande iſt unterbrochen, während der Telegraphen⸗ und Poſtverkehr unter ſtrengſte Zen⸗ ſur geſtellt worden iſt. Die Verhaftung Manuoleskus deſſen Schweſtſter, die La Rochefauco ut, eine An⸗ hängerin des Prinzen Carol, wurde verhaftet. Nach wei⸗ teren Meldungen aus Bukareſt ſoll ſich die Lage in Ru⸗ mänien inzwiſchen kritiſch geſtaltet haben. Man befürchtet eine ernſtere Aktion der Carol⸗Freunde. Die Regierung unternimmt daher Schritte, dieſe Aktion be⸗ reits im Keime zu erſticken. Sämtliche ſtaatlichen und öffentlichen Gebäude ſtehen ſeit geſtern unter mili⸗ täriſcher Bewachung. Die Regierung hat den Führern der Oppoſition mit Verhaftung gedroht, falls ſich ein ähn⸗ licher Verſuch zur Trübung der Staatsordnung wiederho⸗ len ſollte. Auch ſoll in dieſem Fall der Belagerungs⸗ zustand in ganz Rumänien verhängt werden. Die Nele der P. inzeſſin Helene nach Italien iſt auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verſchoben worden. * . 1 0* Fünf Jahre Faſchismus. „Am 29. Oktober 1922 erfolgte in Rom der Fa⸗ chiſtenpulſch, durch den der ehemalige e nito Neu ſo n!; Miniſterpräſid 1 f Benito Neu on zum ſidenten erhoben wurde, iniſter „And ich wette, ſie iſt an allem ſchuld, Mutter! Sie mochte mich nie leiden und hetzt nun gef gegen mich. Hätten wir mit Otto allein zu tun, wäre alles ſchon bei⸗ elegt Er iſt ein moderner Menſch der gar kein Talent at, wegen einer kleinen Extravaganz tragiſche Theater⸗ ſzenen aufzuführen. Auch haßt er jedes Aufſehen und würde ohne die Hetzereien ſeiner Stiefmutter ſicher nie au die Idee einer Scheidung verfallen— beſonders, wenn 5 verſpreche, in Zukunft nett zu ihm zu ſein und Schwerter nicht mehr zu kennen— was ich ja mit Vergnügen tun würde. Aber ſolange ſie ihn beeinflußt—“ „Ich denke, Otto gibt nicht viel auf das Urteil ſeiner Stiefmutter und hat ihr nie Einfluß auf ſeine Entſchlüſſe f geſtattet?“ N 233 ſogar ihr die Entſcheidung überlaſſen wird. Und enommen, dadurch deine Torheit vor de r Welt zu ver 5 und es Otto ſo leichter in machen, zu den. 3 mir für eine ſtändige Tarockpartie zweimal wöchent⸗ ich zugeſagt. An zwei anderen Abenden wollen Ober⸗ Aus dem In⸗ und Auslande. Vorläufig keine deutſch⸗franzöſiſche Handelskammer in Paris. Frankfurt, 26. Oktober. Die Meldungen von der bevorſtehenden Errichtung einer deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delskammer in Paris entſprechen nicht den Tatſachen. Vielmehr iſt für die nächſte Zeit mit der Verwirklichung dieſes ſchon ſeit Jahren beſtehenden Planes nicht zu rech⸗ nen. Man wird zunächſt die Auswirkungen des deutſch⸗ franzöli chen Handelsvertrages abwarten und erſt im Falle eines günſtigen Ergebniſſes an die Gründung einer Han⸗ delskammer herangehen. Gleichzeitig iſt beabſichtigt, unter dieſen Vorausſetzungen auch die Errichtung einer entſpre⸗ chenden Organiſation in Erwägung zu ziehen. Die Entdeutſchung Süd ols. Wien, 25. Oktober. Die italieniſchen Bürgermeitter der Südtiroler Gemeinden Margreid, Kurtinig und Tein⸗ berg ordneten die Entfernung aller Kriegsdenkmäler an. Selbſt deutſche Inſchriften auf Grabſteinen müſſen entfeant werden. In den Kirchen darf nunmehr nur noch italienisch gepredigt werden In den Ortſchaften des Paſſeier Tales haben durchweg ita ieniſche Lehrerinnen den Unterricht übernommen. In St. Leonhard wurde der Lehrer St. Wurzer der dreißig Dienſtjahre hat und Vater von 17 lebenden Kindern iſt, ohne Angabe von Gründen ſeines Dienſtes enthoben. a Franzöſiſch⸗füdſlawiſche Bündnisverhandlungen? Belgrad, 26. Okt. Der franzöſiſche Geſandte hatte eine längere Unterredung mit Außenminiſter Dr. Marin⸗ kowitſch. Wie in informierten Kreiſen behauptet wird. ſoll jede Unterredung ebenſo wie alle Beſuch: des Ge⸗ ſandten bei dem Außenminiſter in der letzten Zeit einem Pakt gelten, indem die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Südſlawien und Frankreich in einer feſten Form zum Ausdruck kommen ſollen. Man will ſogar wiſſen, daß es ſich hierbei nicht nur um einen Freundſchaftspakt. bande um ein Bündnis zwiſchen den beiden Staaten andelt. Hohe Löſegeld forderungen der marolkaniſchen Aufſtändiſchen. 5 Paris, 26. Oktober. Wie aus Rabat gemeldet wird, nehmen die Verhandlungen über das Löſegeld für die entführten Europäer ihren Fortgang. Der Paſcha von Beni Mallal dient als Unterhändler. Man muß ſich aber darauf gefaßt machen, daß die Aufſtändiſchen ſehr hohe Löſeſummen fordern. Die Ziffer für die Auslieferung allein der Kinder Arnaufts ſoll 600 000 Franken betragen. Der Generalrefident gedenkt das Schickſal der Kinder nicht von dem der kürzlich entführten Europäer zu trennen. Aus Caſablanca wird gemeldet, daß die Entführten gegen⸗ wärtig in Kſar Tataſt, etwa 20 Kilometer ſüdöſtlich der Grenze der Auſſtändiſchen Zone, gefangen gehalten wer⸗ den. Die Mädchen Arnaults ſollen augenblicklich bei einem Nachbarſtamm in Gewahrſam gehalten werden. Die Jrak⸗Verhandlungen in London. London, 26. Oktober. Im engliſchen Kolonialmini⸗ ſterium fand die erſte formale Konferenz über die Re⸗ viſion des Vertrages zwiſchen Großbritannien und dem Irak ſtatt. Die Delegation des Irak wird geführt von dem Premierminiſter General Jafar Paſcha, der durch den diplomatiſchen Vertreter des Irak in London und den e K Stat ande Mutt mir K Uf 1 2 8 britiſcher Seite liegen die Verhandlungen in den Händen des Oberkommiſſars und des Leiters der Abteilung des mittleren Oſtens im Kolonialminiſterium. König F iſal ſelbſt hatte geſtern eine weitere Beſprechung mit dem Oberkommiſſar des Irak. ——— 2 Nur 68 Opfer der Mafalda? „Die„Formoſa“, deren Kapitän die Rettungsarbeiten für die„Principeſſa Mafalda“ geleitet hat, funkt, daß er die Unfallſtelle heute Abend bei Einbruch der Dunkel⸗ heit verlaſſen hätte, nachdem 1150 von 1208 Paſſagieren und Mannſchaften gerettet worden ſind. Von den Ge⸗ retteten befinden ſich 500 an Bord der„Formoſa“, 200 an Bord des engliſchen Dampfers„Empire Star“ und 450 an Bord des engliſchen Dampfers„Alvena“, der offenbar mit dem deutſchen Dampfer„Athena“ verwechſelt worden iſt. 1 landesgerichtsrat Arthold ſamt Tochter und Herr und Frau von Dierkens kommen. All dieſe Herrſchaften haben ſehr ſtrenge Anſichten und würden ſich wahrſcheinlich zurück⸗ ziehen, wenn ſie fürchten müßten, meine Tochter, die Heldin eines Skandalprozeſſes, hier zu treffen. Darum—“ „Du mußt es noch einmal bei Frau Merkl verſuchen, 9 Ba 1 59 9 zu 1955 5 willige in alles, 5 ſie verlangt. h bin ja zu jeder Sühne bereit, au Otto kniefällig Abbftte zu leisten.“ 8 1 „Ich! Immer ich! Warum gehſt du nicht ſelber? Wie komme ich dazu, mich vor dieſer hochnäſigen Perſon dei⸗ .„ „Mich würde ſie doch erſt recht nicht empfangen! Und du biſt doch meine Mutter! Für Fred hätteſt 7 es ſicher ene 185 90 5 0 „Du irrſt. habe auch Fred nicht nachgegeben, als er auf dem Punkt ſtand, mir Sn 15 2 Uebri⸗ dens will ich es in Gottesnamen morgen noch einmal bei er Merkl verſuchen, aber ich ſage dir gleich: es iſt das letzte Mal! Empfängt ſie mich auch morgen nicht, dann ſteh ſelber zu, wie du deine Suppe auslöffelſt.“ ** „Am nächſten Morgen verſuchte es die Stadträtin zu⸗ nächſt, ihren Schwiegerſohn anzurufen. Eine ihrer Be⸗ kannten, die ſie zufällig in der Nähe der Merklſchen Villa traf, hatte nämlich ahnungslos die Bemerkung fallen laſſen, daß ſie Herrn Architekten Merkl ſoeben in ſein Stadtbureau 98 gehen ſehen. 5 r war alſo nicht verreiſt! Schon dieſe Tatſache erfüllt Frau Lott mit neuer Hoffnung Sie perabſcheber ich eilig von ihrer Bekannten, Sen an die nächſte Fernſprechſtelle und ſetzt ſich mit dem Schwiegerſohn in Verbindung In⸗ deſſen ſchon bei den erſten Worten ſchrumpft ihre Hoffnung wieder zuſammen, denn Otto erklärt ihr kurz und ſchroff, er wolle von der ganzen Angelegenheit nichts mehr hören. Seine Nerven ſeien kaputt, und er brauche Ruhe Darum habe er die Sache in die Hände der Oberbaurätin gelegt, der ſeine Münſche und Abſichten bekannt ſeien und deren Entſcheidung, was zu geſchehen habe, er ſich von vornherein unterordne. Frau Lott möge alſo, was ſie zu ſagen habe, dort vorbringen. Schluß—. 8 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ein ehrlicher Finder,) Ein Mannheimer Bürger, der auswärts ein Geſchäft betreibt und ſpät abends ſamt ſeiner Gattin mit einem Betrag von rund 700 Mark nach Mannheim zurückgekehrt war. ſtellte in der Heidelbergerſtraße das Geldſäckchen„für einen Augenblick“ auf ein Schaufenſter. Als er dann mit ſeiner rau weiterging, vergaß er, das Säckchen mitzunehmen, as Ehepaar hat dann noch zu Nacht gegeſſen und erſt ſpäter zu Hauſe den Verluſt bemerkt. Man hielt das Geld bereits verloren, da brachte am andern Morgen ein jun⸗ ger Mann das Geldſäckchen mit dem unberührten Inhalt. Das Ehepaar hat den ehrlichen Finder gut belohnt. Mannheim.(Gefährliche Spielerei.) Durch Kinder die mit bengalichen Skreichhölzern ſpielten, brach in dem Anweſen Zwerchgaſſe 18 in Sandhofen eim Brand aus, der einige Bund Stroh, die in einer Scheune lager⸗ ten, vernichtete. Durch die alarmierte Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Sandhofen warde das Feuer gelöſcht. Mannheim.(Straßenbahnzuſammenſtoß mit Laſtkraftwagen.) Beim Ueberqueren der Seckenhei⸗ merſtraße ſtieß ein Laſtkraftwagen mit einem Straßenbahn⸗ zug der Linie 10 zu; ammen. Mehrere Fahrgäſte wurden durch Glaspplitter leicht verletzt. Der Motorwagen und der Vaſtkraftwagen wurden ſtark beſchädigt. Spechbach bei Heidelberg.(Großfeuer) In der Nacht brach in der Scheune des Friedrich Jungmann Feuer aus. Die Scheune und das Wohnhaus ſowie die Scheune des Phiſipp Edinger brannten bald lichterloh, Sämtliche drei Gebäude ſind bis auf den Grund niederge⸗ brannt. Mobiliar konnte gerettet werden, dagegen das landwirtſchaftliche Inventar nicht. Da das Feuer vermut⸗ lich von unten ausbrach, kam auch noch ein junges Stück Vieh des Friedrich Jungmann in den Flammen um. Man vermutet Braondſtiffung. Pforzheim.(Von der Lokomotive erfaßt) Beim Ueberſchreiten des Bahngleiſes in Unterreichenbach wurde der 68 Jahre alte Arbeiter Jakob Keck aus Bie⸗ ſchiende von einer Lokomotive erfaßt und zur Seite ge⸗ chleudert, wobei er einen Armbruch erhielt. Man brachte den Verunglückten zur ärztlichen Behandlung nach Pforz⸗ heim. i Unterſchwarzach.(Entdeckung eines Kunſt⸗ werkes.) Bei der Herrichtung der Muttergottesſtatue, die bisher über dem Portal der Kirche ſtand, hat ſich herausgeſtellt, daß dieſes Bildwerk einen größeren Kunſt⸗ wert beſitzt, als man ihm äußerlich anſah. Die Statue iſt im Uebergangsſtil romaniſch⸗gotiſch(frühgotiſch) wohl in der Zeit um 1350 entſtanden. Da die frühgotiſchen Arbeiten nur noch ſelten zu finden ſind, ſo dürfte dieſe Statue einen erheblichen Kunſtwert haben. Iffezheim.(Blutiger Streit.) In der Nacht kam es am Rhein bei Söllingen zwiſchen Burſchen vom Or und dem Perſonal eines holländiſchen Scheffes, das dort angelegt hatte, zum Streit. Ein Schiffsmann ſchoß mit einer Piſtole und verletzte einen Burſchen ſchwer im Un- terleib. Die Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet. Zell a. H.(Verhafteter Scheckfälſcher) Der 21jährige Salomon Breig von Oberharmersbach wurde verhaftet. Er hatte ſeinem Dienſtherrn fünf Scheckformu⸗ lare entwendet, gefälſcht und bei verſchiedenen Geſchäfts⸗ leuten in Zahlung gegeben. S izurg(Ueber sg Mark unterſchla gen) Anton Hippeli aus Windheim war bei einer hieſi gen Kohlenhandlung erſt als Proviionsreiſender, vom Okto- ber 1926 ab mit 180 Mark Monatsgehalt und etwa 35 Mark Pro i ionszula de n Stellung. Außerdem bez er widerrechtlich indem er Stell noi kt orſchützte, mo⸗ natlich noch 52 Mark Erwerbsloſenunterſtützung. Trotz⸗ dem reichten dieſe En ahmen für H. nicht aus, da er über ſeine Verhältniſſe lebte. Er vergriff en den ein⸗ gezogenen Kundenge dern und zwar veruntreute er in der Zeit von 15 Monaten 5569 Mark. Zur Verdeckung der Unterſch agungen fälſchte H. 49 Wechſel, die ihm an!! lich von den Kunden ſtatt der Barzahlung übergeben wa“ ren. Er war früher beim ſtädtiſchen Rentamt angeſte lt, dort aber 1925 entlaſſen wurde, weil man in ſeiner Kaſſe einem Fehlbetrag von 5000 Mark auf die Spur kan: Das damals anhan zige Strafverfahren wurde eingef Alt, da der Nachweis, daß er die Kaſſe abichtlich beſtohſen habe, nicht zu erbringen war. Die jetzige Anklage, die Un⸗ terſchlagung der 5569 Mark und die Fälſchung der Wech⸗ ſelakzepte verbalen ihm zu zehn Monaten Gefängnis Ziemlich herabgeſtimmt— denn nach dieſem Beſcheid ek; ſcheint das ablehnende Verhalten der Oberbaurätin doppel bedeutungsvoll— betritt Frau Lott die Villa Merkl und läßt ſich bei Frau Sephine melden. Zu ihrer Ueberraſchung wird ſie diesmal ſofort vorge laſſen. Die Oberbaurätin empfängt ſie kühl mit gemeſſene Zurückhaltung, aber ohne den demütigenden Hochmut, den die Stadträtin im ſtillen gefürchtet hat. „Ich bitte zu entſchuldigen,“ ſagt ſie,„daß ich Sie erſt heute annehmen kann, Frau Lott. Aber einerſeits war 5 in dieſen Tagen ſtark mit anderen Dingen beſchäftigt. 925 derſeits auch 9e zu erregt über das Vorgefallene, um ruhig über die Sache ſprechen zu können. Sie wiſſen, daß mein Sohn alles in meine Hand gelegt hat?“ 5 „Ja, er teilte es mir mit.“ „Es geſchah gegen meinen Willen. Denn eigentlich bin ich der Anſicht, daß ſich dritte Perſonen in Ehrangegeſon, heiten überhaupt nicht einzumiſchen haben und insbe on⸗ dere in einem Fall wie dem vorliegenden der Mann ganz allein Entſcheidungen treffen dürfte.“ „Sehr richtig! Aber wärum geſchieht es hier dan nicht? Meine Tochter würde viel lleber 90 0 Manne e 5 4 „Ja, das glaube ich wohl,“ antwortete Frau Sephin mit ſpöttiſchem Zucken um die Maneater„Aber mein Sohn will ſeine Frau nicht ſehen und iſt viel zu erbittert über das Vorgefallene, um mit der nötigen Sachlichkeit darüber ſprechen zu können. Aus dieſem Grunde allein übertrug er die Sache mir. Denn es iſt wohl klar, daß, ehe weitere Schritte geſchehen, Vorbeſprechungen ſtattfindeſ müſſen, wobei die Tatſachen erſt einmal richtig feſtgeſte werden. Wollen Sie mir alſo, bitte, einen wahrhel getreuen Bericht darüber nach den Angaben Ihrer Tochte! erſtatten? Insbeſondere über 7— drei Punkte z f war das Verhältnis Ihrer Tochter 15 f zu Doktor Schwer 5 veranlaßte ſie, auf Reiſen zu gehen, und warum wurd? ieſe Reiſe in München plötzlich abgebrochen?“ a gehört. „Sie ſpricht wie ein Advokat,“ denkt ſie,„und letzt da⸗ bei die Miene eines Unterſu i deſſen Uk teil bereits feſtſteht—“ eee Die Stadträtin hat in ſteigender Beklommenheit zus en, A Achern.(Vergehen gegen das Branntwein⸗ monopolgeſetz.) Durch Urteil des Amtsgerichts Achern wurde der in Kappelrodeck wohnhafte Wirt und Braue⸗ reibeſitzer Andreas Schneider wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz zu einer Geldſtrafe von 300 Mark und Vergehens gegen das Branntweinmonopol⸗ geſetz in Verbin ung mit dem Weingeſetz zu einer Geld⸗ ſtrafe von 150 Mark verurteilt. Offenburg.(Schießerei.) Auf der Marlener Landſtraße hatte ein 30 jähriger Händler aus Kehl nach kurzem Wortſtreit auf einen Händler aus Schutterwald einen ſcharfen Schuß abgegeben, ohne zu treffen. Der flüchtig gegangene Täter wurde kurz darauf bei einer azzia feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Freiburg.(Unter dem Verdacht des Vater⸗ mordes verhaftet.) Im Verdacht, ſeinen Vater, den Bürſtenholzfabrikan en Wißler in Muggenſturm bei Todt⸗ nau erſchoſſen zu haben, wurde hier der 23jährige Sohn des Erſchoſſenen verhaftet. Der junge Mann war eben im Begriff, in en m Konfektionsgeſchäft in der Kaiſerſtraße einen dunklen Anzug zu den Beerdigungsfeierlichkeiten eines Vaters zu kaufen. als em ihm nachgereiſter Gen⸗ armeriewachtmeiſter in das Geſchäft eintrat und die Ver⸗ haftung ankündigte. Der Verhaftete wurde zunächft der Gerichtskommiſſion in Muggenſturm zugeführt, die ſich zur Aufnahme des Tatbeſtandes dort aufhielt. Ob er das Verbrechen wirklich begangen hat, ſtand bei ſeiner Feſt⸗ nahme noch nicht mit unbedingter Sicherheit feſt. —— Aus Nah und Fern. Eiſenbahnunglück bei Nürnberg. 0 Nürnberg, 26. Oktober. Heute früh 5,05 Uhr fuhr — D-Zug Berlin Stuttgart bei der Stalion Vach in 88 Nähe von Fürth einem Güterzug in die Flanke. Der chußbremſer des Güterzuges wurde getötet, von den die lerden jedoch niemand verletzt. Der Güterzug hatte ie Station Vach verlaſſen war jedoch außerhalb der Sta⸗ tion infolge Platzens eines Bremsſchlauches zum Stehen gekommen. Von Vach aus hatte man dies nicht mehr be⸗ merkt und dem herannahenden D⸗Zuge die Durchfahrt freigegeben. Saarbrücken.(mädchenhändler?) Hier iſt ſeit dem 12. Oktober ein vierzehn ähriges Mädchen, Cilly Arweiler, verſchwunden und augenſcheinlich von Mädchen⸗ dandgarn entführt worden. Das Mädchen iſt am 12. 107 Mts. nach Trier abgereiſt, dort aber nicht ange⸗ e Vorher meldete ſich bei den dortigen Verwand⸗ en ein Mann, der ſich als Detektiv ausgab, und Erkundi⸗ gungen über das Mädchen einziehen wollte. Die Polizei verhaftete den angeblichen Detektiv. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß das vierzehnzäh rige Mädchen am 15. Oktober in Velſen und in ein Auto ſtieg und in der Richtung nach ölklingen weiterfuhr. 6 Saarbrücken.(Durch Einatmen giftiger aſe getötet.) Durch Einatmen giftiger Gaſe iſt er Bergarbeiter Otto Zwick auf der Burbacher Hütte tödlich verunglückt. Düſſeldorf.(Ein Fall Marek in Düſſeldorf.) Verhaftet wurden hier ein Kaufmann und ſeine Frau 8 dem Verdacht des Betrugs in mehreren Fällen. er Kaufmann wird beſchuldigt, im Einverſtändnis mit einer Frau und ſeinem Bruder e ne Verſicherungsgeſell⸗ chaft daduſch erheb ich geſchädigt zu haben, daß er ſich, en er ich gegen Anfall verſichert hatte, die Daumen Beſch ug. Er hat au die e Weiſe von der Verſicherung eträge in Höhe von 800 Mark 20000 Mark und zu⸗ letzt 55000 Mark e alten Böbingen.(Auch ein Rekord!) Rieſendickrüben erntete der Landwirt F. Vogel auf ſeinem Felde. Zehn icküben hatten ein Geſamtgewicht von 245 Pfund. Das urch chnittsgewicht der einzelnen Rüben betrug 25 Pfd. derweidenthal l ˖ . thal.) Zu dem Auiounglüc bei Voroer⸗ weidenthal, bei dem die Metzgermeiſter Leykam und All⸗ des Oberohmbach.(Schredlicher Tod eines gin⸗ es.) Einen ſchrecklichen Tod fand ein dreijähriges Kind, as in einen Keſſel voll kochender Marmelade fiel. Die erlittenen ſchweren Brandwunden waren tödlich. Die Frau und der Sport. Eine kritiſche Betrachtung. 1 Von Egon Küchler. .(Nachdruck verboten.) In den letzten Jahren hat der Frauenſport einen gro⸗ 25 5 5 nden Auch dung 1 1 Ohne Zwel . ieſe ſtärkere Beſchäftigung der Frauenwelt mit 8 Mit S bisher ſehr ſegensreiche Wirkungen gehabt. 785 Stolz und Freude ſehen wir eine Frauengeneration nete Benzer, die inſolge der Sportausübung ausgezeich- viel Ar und ſeeliſche Vorzüge beſitzt. Aber wo icht 5 9 85 fel 2 255 5 85 viel. 5 5 80 5 0 n, daß leider auch der Frauenſport mit⸗ unter zu Bedenken Anlaß gibt. 55 5 3 daß So verdient es beiſpielsweiſe eine ernſte Beachtung, „ viele Frauen ihre S egei f über⸗ tr re Sportbegeiſterung zu ſehr über⸗ e zum Schaden ihrer ſonſtigen fraulichen Eigen⸗ chen 2 im beſonderen und ihrer körperlichen und ſeeli⸗ ie Froctfaſſung im Allgemeinen. Der Sport ſollte für ſein, als im ilgemeinen nicht mehr und nicht weniger N Mittel zum Zweck die Geſundheit und die ihre Ent ihres Körpers zu erhöhen und za erhalten und m c den und geiſtige Spannkraft zu bilden rau uh ärken. Wird aber die ſportliche Betätigung der 85 dir ſo kann nur körperlicher und ſeeliſcher taining. d, Folge ſein. Das gilt vor allem vom Ueber⸗ ſowohls Manche Frau glaubt, daß es notwendig ſei, auch zan en der berühmten ſchlanken Linie, als ein ſcharf reichung gewiſſer sportlicher Höchſtleiſtungen N— 7 es Abtramieren ihres Körpergewichts vorneh⸗ einen Mauüſſen. Ein ſolches Abtrain eren iſt ſchon für 108 8 5 gefährlich, noch viel mehr aber für die beren viel weniger widerſtandfäbiae Körverkon⸗ Hagen(Weſtfalen).(Ein Giftmord durch Arſenik.) Vor dem Schwurgericht begann der Gift⸗ mordprozeß gegen die 29 Jahre alte Hausdame und Kontoriſtin Alma Hon el aus Oberbrügge in Weſtfalen, die angeklagt iſt, im März d. J. ihren Chef und Haus⸗ herrn, den 65 Jahre alten Brennereibeſitzer Rudolf Berg⸗ haus zu Ahelle bei Lüdenſcheid durch Arſenik vergiftet zu haben, um ſchneller in den Genuß einer ihr zugedachten Erbſchaft in Höhe von 120000 Mark zu gelangen. Die Frau des Berghaus war kränklich und verübte 1924 Selbſtmord. Die Angeklagte gebar im März o. J. in der Unterſuchungshaft ein Kind, deſſen Vater nach ihren Ausſagen Berghaus ſein ſoll. Berlin.(Ein internationaler Hochſtapler verhaftet.) Hier wurde der internationale Bank⸗ und Scheckbetrüger Ernſt Franke verhaftet. Der Verhaftete, ein 44jähriger Diener, betrog während ſeines Aufent⸗ haltes in Braſilien im Jahre 1923 eine Bank in Rio um 63 000 Dollars. In Berlin machte er eine Darmhandlung auf. Als ſich die Staatsanwaltſchaft bemerkbar machte, verſchwand Franke nach der Schweiz, wo er wieder von Bankbetrügereien lebte. Nach Berlin zurückgekehrt, ereilte ihn hier die Verhaftung. Berlin.(Zweieinhalb Jahre Zuchthaus für Aktenbeſeitigung.) r Kanzleiangeſtellte Müller des Charlottenburger Amtsgerichtes hatte in zahl⸗ reichen Fällen Verurteilten die Beſeitigung ihrer Straf⸗ alten angeboten und ſie in ihrer Gegenwart verbrannt. Müller war in allen Fällen 1 Die Strafkam⸗ mer erkannte auf zwei Jahre ſechs Monate Zuchtha is ſowie mehrjährigen Ehrverluſt. München.(Die verlor ene Dampfſpritze.) Die Freilaſſinger Feuerwehr mußte kürzlich zu einem Brand nach Adelſtetten ausrücken; dabei löſt? ſich die an den aulomobilen Mannſchaftswagen angehängte Molor⸗ ſpritze los und blieb einſam auf der Straße ſtehen. Ein Motorradler holte den Mannſchaftswagen ein, um den Birluſk Spritzenmännern die Kunde bon dem fatalen Verluſt zu überbringen!—— und das Feuer in Adel⸗ ſtetten.. Schneidemühl.(Großfeuer in einem Land⸗ ſchloß.) Das im Kreis Deutſch⸗Krone gelegene, dem Rittergutsbeſitzer Schröder gehörige Schloß Roſenthal iſt in Abweſenheit des Beſitzers zum größten Teil niederge⸗ brannt. Das Dachgeſchoß und das erſte Stockwerk mit 26 Zimmern wurden vollſtändia vernichtet. eee 8 eee Lokales und Allgemeines Seckenheim, 27. Oktober. Auslanddeutſchtum. Am Sonntag, den 30. Oktober, veranſtaltet der Verein für das Deutſchtum im Ausland, Landesverband Baden, mit Genehmigung des bad Mini⸗ ſteriums des Innern(Ro 72257 vom 18. Juli 1927) einen Hilfstag für das Deutſchtum im Ausland und in den Grenzlanden. Es gehört zu den vornehmſten Zielen des Vereins, Kenntniſſe über Weſen und Wert des Aus⸗ landdeutſchtums zu ermitteln, Mitgefühl und Teilnahme zu wecken für unſere Volks⸗ und Schickſalsgenoſſen, die in fremden Staaten inmitten einer fremden Kultur aufs ſchwerſte um die Erhaltung ihrer Kulturgüter zu kämpfen und zu leiden haben, und das bedrohte Deutſchtum in aller Welt auch geldlich zu unterſtützen. Als Einführung in das Hilfswerk wird Herr Profeſſor Männer, Landes⸗ obmann des W f. d. D. i. A., am Samstag morgen von 1112 Uhr im Rahmen der Vorſchriften über die Be⸗ handlung des Auslansdeutſchtums im Unterricht einen Lichtbildervortrag für die Schüler halten, um gerade bei der Jugend das Bewußtſein der kulturellen Zuſammen⸗ gehörigkeit aller Deutſchen zu ſtärken und unter Wahrung einer ſtrengen religiöſen und politiſchen Ueberparteilichkeit den Gedanken der Volksgemeinſchaft zu pflegen Sollte es zur Gründung einer Schulgruppe kommen, die durch behördliche Verfügungen erlaubt iſt, ſo werden die Eltern gebeten, der Hilfsbereitſchaft und der jugend⸗ lichen, neutralen und erzieheriſchen ſtaats bürgerlichen Betätigung ihrer Kinder keine Schranken auferlegen zu wollen. Abends iſt dann der Vortrag für Erwachſene, wie dies aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt und Sonn⸗ tags wird eine Straßen⸗ und Hausſammlung durch⸗ geführt werden; die dazu beauftragten Schüler ſind mit einem behördlichen Ausweis verſehen Möge allerorts an dieſem Tage eines gemeinnnützigen Hilfswerkes in hochherziger Weiſe nach dem Grundſatze gehandelt werden: „Geben iſt ſeliger als nehmen“. ſttmtion und deren beſonderen Eigenarten hier bekückſich⸗ tigt werden müſſen. Das Abtrainieren kann hier zu einem dauernden körperlichen Schaden führen. Es iſt ſehr ſchön, wenn Frauen im Sport RNekorde erringen. Im Durchſchnitt aber ſoll die ſporttreibende Frau es nicht unbedingt darauf an egen, Rekordjägerin zu ſein. Ausgenommen davon ſind einige Sportarten, wie beiſpielsweiſe Tennis. Sonſt aber iſt die Rekordiagd für die Frau nicht empfehlenswert. Das muß geſagt werden, trotz aller Hochach ung, die man vor den Damen haben muß, die unſere deutſchen Frauenrekorde halten. Sie ſind aber gleich wohl als Ausnahme zu bezeichnen. So viele Sportarten ſich die Frau auch ſchon er⸗ obert haben mag, ſo darf doch kein Zweifel darüber walten, daß es auch Sportarten gibt, die ihr verſchloſ⸗ ſen ſind und die ihr wohl auch immer verſchloſſen bleiben werden. Dazu gehört vor allem das Boxen und das Ningen. Das ſind ausgeſproch ne männliche Sportarten, zu deren Ausühung eine gewiſſe Robuſtheit. ja Bruta⸗ lität gehört, Eigen chaften, die ganz und gar nicht in der Frau liegen. Ihre ern ſthafte Ausübung durch eine Frau wird immer unweiblich wirken. Man denke nur an die ſcheußlichen Damenringkämpfe, wie man ſie früher hier und da einmal zu ſehen bekam, und man wird ſich dieſer Meinung anſchließen müſſen. Ihr Wert ſeeliſcher und körperlicher Ertüch ligung der Fra. iſt gleich null. Außerdem gibt es ja andere Sportarten genug, in denen ſich die Frau betätigen kann. Glücklich rweiſe ſind die meiſten unſerer ſporktr ibenden Frauen vernünftig genig, um zu wiſſen, was für ſie paßt und was für ſie nicht paßt. Auf das richtige Maßhalten kommt es m allen Dingen an, beſonders aber im Frauenſport. Nur aaf dieſe Weiſe läßt ſich wi k ich bleibender Gewinn für Kör⸗ per und Geiſt damit erzielen. f * —. eee Anpünktlichkeit in der Abführung der Lohnſteuern. Die Fälle ſind ncht gerade ſelten, daß die Arbeit⸗ geber, zumal wenn, wie gegenwärtig, außergewöhnlicher Geldmangel herrſcht, die Lohnſteuerbeträge, die ſie von ihren Arbeien hmern einbebalten haben, nicht rechtzeitig an die Fina azkaſſe abführen ſondern im eigenen Betriebe verwenden. Sie haben dabei vielfach die löbliche Abſicht, die Steuer ſpäter einſchließlich der geſetzlichen Verzugs⸗ zuſchläge zu entrichten. Die Zahlung der rückständigen Lohnſteuern nach Enkdeckung des Verſäumnis kann ſie aber, wo auf hiermit ausdrücklich hingewieſen wird, nicht vor Strafe ſchützen. Denn nach der übereinſtimmenden Rechtsſprechung des Reichsgerichtes und des Kammer⸗ gerichts ſtellt die nicht rechtzeitige Abführung der Lohn⸗ ſteuern eine Steuerzuwiderhandlung dar, die unter allen Umſtänden als Steuerverordnungswidrigkeit, evtl. ſogar als Steuerhinterziehung zu beſtrafen iſt. Denn die Lohn⸗ ſteuer iſt eine Steuer, die der Arbeitnehmer entrichtet und vom Arbeitgeber als Treuhänder des Reiches lediglich einzubehalten und an die Finanzkaſſe abzuführen it. Kommt der Arbeitgeber dieſer ihm auf Grund des Ge⸗ ſetzes obliegenden Pflicht nicht nach, ſo macht er ſich ſtrafbar. Zudem iſt zu bedenken, daß die Lohnſteuern nach der Praxis der Finanzbehörden grundſätzlich nicht geſtundet werden können. Wer ſich alſo der Gefahr einer Straf⸗ verfolgung nicht ausſetzen will, dem kann nur geraten werden, die einbehaltenden Lohnſteuerbeträge unter allen Umſtänden pünktich, d. h. an den feſtgeſetzten Terminen, an die Finanzkaſſe abzuführen. Eine Entſchuldigung gibt es nicht. 8 Ordnung und Sauberkeit auf dem Friedhof zum Allerheiligenfeſte. Das Geſamtbild der Friedhöfe ſoll durch umfangreiche Säuberung arbeiten nach Möglichkeit gehoben werden. Bei dem bevorſtehenden Allerheiligen⸗ feſte wird das beſonders zum Ausdruck gebracht. Sache der Friedhofbeſucher iſt es nun, deſes Bild bei der Her⸗ richtung der Gräber zum Totengedenktag ncht zu ſtören. Es geht nicht an daß der Abraum zahlreicher Gräber noch in letzter Minute innerhalb der Grabfelder an be⸗ liebiger, benachbarter Stelle abgelagert wird oder daß überflüfſige Papierumhüllungen am Feſttage gleichgültig auf den Boden geworfen werden. Nur dadarch, daß jeder einzeine ſich einer ganz geringen, eigentlich ſelbſtverſtänd⸗ lichen Mühe un erzieht, kann bei dem zu erwartenden ſtar⸗ ken Beſuch ein befriedigender Eindruck des Friedhofes ge⸗ währleiſtet werden. Die nächften Aufwertungstermine. Am 31. 3 ber d. J. iſt der Zahltag für die zweite Hälfte der ab 1. April 1926 fällig werdenden Zinsrückſtände.— Am 31. Dezember iſt ſerner der Endtermin für die Stellung vn Anlrägen auf Beſchränkung der Eigentümerrangbefugnis. ſich an eine Geſamthypothek oder eine Geſamtgrundſchald anſchließt, auf den Teilbetrag, der dem Verhältnis des Wertes des belaſteten Grundſtückes zu dem Werte ſämt⸗ licher Grundſtücke entſpricht(Paragraph 7 des Aufwer⸗ tungsgeſetzes,. g Vorſicht mit der Unterſchrift! Manche Leute ſind noch der weit verbreiteten Anſicht, man könne ſelbſt von einem unterſchriebenen Vertrag noch innerhalb 24 Stun⸗ den zurückkre en. Dieſe Meinung iſt juriſtiſch ganz un⸗ haltbar. Was unterschrieben iſt, iſt unterſchrieben. Darum Vorſicht mit der Unterſchrift!— Wetterbericht vom 27. Oktober. Der hohe Druck über dem Feſtlande hat ſich erhalten. während im Norden der Sturmwirbel bis zum Baltikum 9 iſt. Südweſtlich Englands folgt ein neuer Sturmwirbel, der uns jedoch vorausſichtlich keine nenswerten Niederſchläge bringen wird. g Vorausſichtliche Witterung bis Frei ⸗ tag: Fortdauernd mild, meiſt trocken und wolkig. Filmſchau. Eden⸗Lichtſpiele. Die Leitung dieſes Filmtheaters iſt ſtets bemüht, den unden Beſtes und Reueſtes zu bieten. So wird ab Freitag dieſer Woche der gewaltige Film„Die Mutter“ frei nach dem berühmten gleichnamigen Roman von Maxim Garki auf der Leinwand gezeigt werden. Der Film ſpielt in Rußland, iſt aber auch für deutſche Berhältniſſe gleichbedeutend und hat bisher nur überfüllte Häuſer erzielt. Mehr ſei in der Vorſchau nicht verraten, ſondern es ſei den Beſuchern ſelbſt überlaſſen über den Film zu urteilen. 2 FT Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 26. Oktober. 3 Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb., Lomb. 8 v. H. olland 168,70— 169,004; Brüſſel 58,385— 58,455; anzig 81,52— 81,68; Italien 22,87— 22,91; Ko⸗ penhagen 112,29— 112,51; Liſſabon 20,68— 20,723 Oslo 110,31— 110,53; Paris 16,44— 16,48; Prag 12,413— 12,433; Schweiz 80,80— 80,96; Spanien 71,71 — 71,85; Steckholm 112,88— 113,10; Wien 59,13— 59,25: London 20.405— 20,445; Newyork 4.1905— 4,1985. Berliner Effektennetierungen. Hapag 133,25, Nordd. Lloyd 136,50, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 223, Comm. und Privatbank 157, Darmſtädter und Nationalbank 207, Deutſche Bank 152, Diskonto 145,25, Dresdner Bank 146, Schultheiß ⸗Patzenhofer 383, A. E. G. 155, Daimler 98, G. Farben 262, Gelſenkirchen 135, Th. Goldſchmidt 107, h. Holzmann 161, Klböck ter 135,50, Metallbank 129,75, Oſtwerke 361, Phönix 96,75, Rhein. Braunkohlen 215,50, Rhe nelektra 142,50, Rheinſtahl 172,25, Ver. Glanzſtoff 563, Ver. Stahl 108,50, Zellſtoff Waldhof 262,50. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Sechenheim nen Verein für das Deutschtum im Ausland. Am Samstag, den 29. Oktober 1927, abends 8 Uhr im„Löwen“ Vortrag mit Lichtbildern über: Streifzüge durch das Burgenland. Redner: Professor Männer (Landesobmann des Vereins). Hierzu werden die hiesigen Einwohner, ins- besondere die Mitglieder des Vereins mit ihren Bekannten und alle Freunde und Förderer freundl. eingeladen. Eintritt frei! ——— 2 1 1 Weisswaren 80 em Hemdentuch 98, 75, 65 48 3 150 em Naustuch 1.95, 1.50. 1 5 1 65 150 em Halbleinen 2.75, 1.95 1 95 25, 1 1 150 em Bettuchbiber 1 5„ ö 1 130 em gebl. Damast 1⁵ . 328„1.95, 150 em Bettuech-Kretenne JJ 6. 245 3 ca. 140 em Bettuchbiber 80 em Köperflanell FFFFFFFFFT 130 em gestr. Damast J..... reite Strase u. Marktplatz Hl, 14 H 14 2 H 18 Steoppdecken- und Matratzenfabrik mit elektrischem Betrieb und den neuesten Spezialmaschinen. 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Zweigleiſiger Ausbau der Rebenbahn Mannheim⸗Heidelberg bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Pläne während der Auflagefriſt auch hier im Rathaus Zimmer 7 aufliegen. Seckenheim, den 27. Oktober 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Col. Archendör domenbeln. Heute Donnerstag Abend 8 Ahr Probe. Der Vorſtand. ſlllelervereinigung Semenbelm. Heute Sonnerstag Abend 7—8 Ahr im Schulhaus Zimmer 1 5 Sprechſtunde. Auskunft und Beratung in allen Miet⸗ 5 und Wohnungsangelegenheiten. Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung 98 Hecken heim E. V. Heute Abend Spieler- Versammlung. Anſchließend Beſprechung der Theaterſpieler. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. CDT Zu Allerheiligen! Gedenket der Toten, Schmücket aus ihren Platz. Die Blumen und Kränze Erhält man bei Gärtner Schwarz. Empfehle: Stiefmütterchen, Maßliebchen, Hster, Ericas, Kränze in moderner Hufmachung in allen Preislagen. Von Samstag ab grosse Kranz- Ausstellung Schloßstraße 28 und am Friedhof. Anlegen u. 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