Bezugspreis! Für den Monat Oktober 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Iluſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. * 2: Im Petljura⸗Prozeß iſt der Angeklagte Schwarz⸗ bard freigeſprochen worven. 8 12: Das lettländiſche Parlament nahm den lettländiſch⸗ 2 sen Handelsvertrag mit 52 gegen 45 Stimmen bei ' Stimmenthaltungen an. 2 In Südfrankreich iſt eine neue Verſchwörung der Katalonier entdeckt worden. 25 Der erſte Privatſekretär Muſtapha Kemals, Oberſt — Bei, wurde zum türkiſchen Volſchaſter in Moskau als Nachfolger Zetah Beis ernannt, der nach der Wahl zum Deputierten, von ſeinem Poſten zurücktrat. v z: In Rumänien nimmt Bratianu Maſſenverhaftungen 1 und kämpft gegen alle Beſtrebungen, den Prinzen Carol u ſeine Rechte wieder einzuſetzen. — Sieben Milliarden Auslandsschulden Curtius und Schacht über die Finanzlage. Berlin, 27. Oktober. In der heutigen Sitzung des Haushaltsausſchuſſes 5 Reichstages ergriff zunächſt der ſozialdemokratiſche Rede 1 Hilferding das Wort zu einer längeren Wi 4, Er erklärte, daß bei den Zahlen der Finanz⸗ und werdachaftsnoltit jede Agitation ausgeſchaltet 85 8 müſſe. Bei der Aufſtellung des Etats des näch⸗ g dc N müſſe die gegenwärtige gute Konjunktur 11 als abſolut ſicher angenommen werden. Es uelaude antwortlich, wenn in der letzten Zeit im 75 and aufgetretenes Mißtrauen von deutſchen Kreiſen 5'deiggen werde. Die Verwaltungsreform müſ⸗ 1 85 mit Beſchleunigung in Angriff genommen wer⸗ 15 5 Redner forderte, daß eine weitere Erhö⸗ Wir d es Dis kontſatzes ſehr genau überlegt werde. mord veltteraus Furcht vor dem Tode nicht etwa Selbſt Darauf nahm 5 Reichs wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius 1 aß der Er erklärte, daß die Reichsregierung aus An⸗ pelt 955 Beantwortung der ſozialdemokratiſchen Inter⸗ he 85 über die Wirtſchaftslage im November einge⸗ 88 Auskünfte erteilen wolle. Sie erkenne aber an, daß auch 51 eratung der Finanzfrage im Haushaltsausſchuß 1 ie Wirtſchaftsfragen erörtert werden müßten. Der made de dee e n dernde N ö gefährlich ſei, in der Oeffentlichkei mit Schlagworten die Konjunktur zu klaſſifizieren. 10 Anſere Konjunktur hänge in zwei Angeln. Seſed chen Seite die Kaufkraft, auf der anderen 5 drohe der Konjunktur die geringſte Gefahr. Der 10 iſter verwies in dieſem Zuſammenhang auf die Ver⸗ erhößrung der Arbeitsloſigkeit, auf die Lohn⸗ hoh hungen in den letzten Jahren und auf die Er⸗ er ſeſte der Beamtengehälter. Zur Preisfrage ſtellte ert fei daß die Preisbewegung keineswegs ſchon überſtei⸗ lan Jan ſondern daß ſie ſich im großen und ganzen nur 8 5 aufwärts bewegt habe und bewege. Auf der an⸗ rig Seite drohten uns aber Konjunkturſchwie⸗ 175 eiten aus der Frage der Kapitalbeſchaf⸗ 1 15 Der deutſche Kapitalmarkt ſei allein keines⸗ 15 N er in der Lage, die Konjunktur zu finanzieren. ſen. Een auf die Zufuhr von Auslandskapital angewie⸗ lige Ar eiunerläß lich. daß wir uns das gegenwär⸗ niſter bes lan dskreditvolumen erhielten. Der Mi⸗ Standpetonte er ſtehe mit dem Abg. Hilſerding auf dem fed Fun. daß alle Beteiligten gegenwärtig die grö ß⸗ biet d zplin üben müßten, damit nicht auf dem Ge⸗ ländif Legſraufus eine Kriſe eintrete. Die aus⸗ 5 bar entkleidet, 27 urückgehe, die der Stand der langſriſtigen Anleihen 3.95 Mill. a der kurzfriſtigen Kredite etwa 3,6 Mill. Krediſe Der Jahreszins, der für dieſe ausländiſchen lone notwendig ſei, werde auf 460 b. 470 Mil⸗ anſehen Reicht, Unter den 295 Milliarden Auslande wirtſchaft een rund zwei Milliarden, die die Privat⸗ mit dem Eacgenommen haze. Wenn man dieſe Summe ie igenkawital der Induſtrie vergleiche, ſehe man 5—— den ina lig dieſe Verſchuldung ſei. Das Eigen⸗ de er Induſtrie, das der Belaſtung des Dawes⸗ zugrunde liege, 1.. r betonte, daß betrage 34,2 Milliarden. Der eie daß die Ausfuhr ich sein Bei Veral t anmer auf apitalverſorgung. Durch die Kauf⸗ Verſchuldung werde ihrer drohenden Ge⸗ ts Zenden Erregung in den Bangarbelkrteeſen In All 28 Ullller 1927 ages. und Anzeigenblatt Ung für deckenheim und Umgeb — man weiter zurückgreife, ſo ergäbe ſich beiſpielsweiſe, daß die Ausfuhr des Jahres 1926 die des Jahres 1910 eingeholt habe. Die Ausfuhr von 1926 komme unge⸗ fähr den Zahlen zwiſchen 1912 und 1913 gleich. Die Ent⸗ wicklung unſerer Exportbilanz ſei alſo keines⸗ wegs kataſtrophal, Reichsregierung und Reichs⸗ bankpräſident ſtimmten in der Beurteilung dieſer Dinge weitgehend überein. Der Miniſter erklärte weiter, daß in der Frage der Umorganiſierung der Beratungs⸗ ſtelle für Auslandsanleihen augenblicklich noch Ver⸗ handlungen mit den Ländern ſchweben. Zum Schluß be⸗ tonte der Miniſter noch einmal, daß es darauf ankomme, in der gegenwärtigen Lage die Nerven zu behalten und ſich andererſeits in dem Ziel zu vereinigen, die Entwick⸗ lung der Wirtſchaft weder noch weiter anzufeuern, noch 1 ſie durch Paniken und Kriſenmacherei zum Abſinken zu bringen. Nach der Rede des Reichswirtſchaftsminiſters machte Reichs bankpräſident Dr. Schacht längere Ausführungen, in denen er darauf hinwies, daß die Beratungsſtelle für die Auslandsanleihen nur ern Notbehelf und daß ſie kein geeignetes Inſtru⸗ ment ſei, um alle aufgetauchten Probleme zu löſen. Er ſei weit davon entfernt zu leugnen, daß die Gemeinden in Deutſchland große produktive Aufgaben hätten. Die Reichsbank habe ſichniemals einer Aufnahme von Aus⸗ landsanleihen durch die Privatwirtſchaft widerſetzt. Die Sperre für Auslandsanleihen war nur gedacht, um auszuprobieren, wie ſich die Senkung der inländiſchen Zinsſäße auswirkte. Der Reichsbankpräſident erklärte ſodann, gegenüber den Befürchtungen im Publi⸗ kum. daß alle Maßnahmen der Reichsbank darauf hinaus⸗ liefen, die Stabilität der Währung unbedingt aufrecht zu erhalten. Dies werde auch gelingen, wenn die Reichsbank weiter unabhängig bleibe. Der Ausſchuß vertagte ſich dann, nachdem der Entwurf einem Unterausſchuß über⸗ wieſen wurde. N. See eekeeeee Der unruhige Balkan. Die Anruhen in Rumänien. Berlin, 27. Oktober. In Rumänien hat die Erbitterung im Lande ihren Höhepunkt erreicht. In einer langen Entſchließung prote⸗ ſtiert die Volkspartei Averescus, der Manoi⸗ les cu angehört, gegen deſſen Verhaftung. Bratuani geht mit unerhörter Schärfe vor und verhindert jede Kund⸗ cebhung der Bevölkerung für den Exkronprinzen Carol. Die Maſſennerhaftungen dauern an. 5 Bei einer Unterredung mit dem Exkronprinzen Carol von Rumänien über die Verhaftung Ma⸗ noilescus gab der Prinz zu, daß Manoilescu der Ueberbringer von Briefen an rumäniſche Parteiführer und an den rum äniſchen Miniſterpräſidenten ſelhſt geweſen ei. In dieſem Briefe habe er ſeine Kron rechte wie ⸗ er geltend gemacht. Die rumäniſche Zenſur habe aber ſeine damalige Erklärung unterdrückt. as rumäniſche Volk habe aber ein Recht darauf, ſich in den Fragen der Dynaſtjie ein freies Urteil zu bilden. Aufſtände in Nordalbanien. Da der Be agerungszuſtand über Nordalbanien verhängt wurde, ſcheinen ſich nun die Nachrichten über die blutigen Aufſtände zu beſtätigen. Die Brüder Zena, die in Nordalbanien eine zahlreiche Anhänger⸗ ſchaft haben, wollen an dem Staat⸗präſidenten Achmed Zog u. Blutrache nehmen. Die Abneigung gegen die italieniſchen Militärinſtrufteufe, die man als Eindring⸗ linge betrachtet, wächſt von Tag zu Tag. Andererſeits ſymparbiſieren die engli chen Mili ärinſtrukteure mit den Albanern. Die facchiſtich⸗ Be vegung iſt ſtark im Anwach⸗ ſen begriffen und wünſcht dringend einen Wechſel des Ka⸗ binetts, was man vonſeiten Italiens zu verhindern ſucht. Südſflawien verſtärkt ſeine Grenze? Wie aus Sofia berichtet wird, ſoll längs der bulga⸗ riſchen Grenze auf ſüdſlawiſchem Gebiet ein lebhaftes militäriſches Treiben herrſchen. Die bulgariſchen Grenzpoſten würden in der Nacht mit Scheinwerfern ab⸗ geleuchtet. Ferner würden neue Grabenſtellungen aus⸗ geworfen. Teilweiſe ſollen ſogar Geſchütze in Stellung gebracht werden, ſo bei dem Dorfe Golak. Weiter wird gemeldet, daß agrar⸗fommuniſtiſche Emigrantenbanden in den letzten Tagen mit Duldung des ſüdſkawiſchen Grenz⸗ ſchutzes mehrfach verſuchten, in Bulgarien einzuſallen. 3 —2* Franzöſiſche Schikanen. Sohe Strafe für die Belegſchaft der Saarbergwerke. O Saarbrücken, 27. Oktober. Die Belegſchaft der Saarbergwerke wurde mit 531881 Franken Strafe belegt wegen angeblich mangelhafter Beladung der Fördergefäße und wegen Ver⸗ ſtoßes gegen die Sicherheitsmaßnahmen. Dazu kommen 70366 Franken Schadenerſatz für Kontraktbruch. Zu⸗ ſammen macht dies acht Franken Geldſtrafe für den einzelnen Bergarbeiter. Die franzöſiſche Bergwerksdirektion lehnte die Sonderzulagen an die Knappſchaftsrentner ab, da durch die bekannten Vor⸗ gänge im Reichstag ein Beſchluß nicht zuſtandekam. Die Arbeitnehmervertreter verließen darauf unter Proteſt die Knappſchaftsvorſtandsſitzung und wieſen auf die dem Ar⸗ der ſtei⸗ beitgeber zufallende Verantwortung angeſi randums vermuten läßt. Erſcheinungszeit! Tüglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen iu der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Vertraulich! Der Reichsfinanzminiſter hat nunmehr vor dem Haushaltsausſchuß des Reichstages die mit Spannung erwartete Rede über die Finanzen des Reiches und über das Memorandum Gilberts gehalten. Das poli⸗ tiſche Intereſſe, das man dieſer Angelegenheit entgegen⸗ bringt, geht ſchon daraus hervor, daß der Sitzungssaal ſo überfüllt war wie kaum jemals vorher. Was allerdings Dr. Köhler in der öffentlichen Sitzung ſagte, konnte das hauptſächlich auf den Gilbert⸗Brief konzentriert Intereſſe nicht befriedigen, denn als der Miniſter auf dieſen Punkt zu ſprechen kam, erbat er die Vertraulichkeits⸗ erklärung ſeiner Ausführungen, die nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte auch zugebilligt wurde. Mit be⸗ ſonderer Ausführlichkeit hatte ſich der Miniſter mit den deutſchen Kriegslaſten befaßt und ihre zeitliche Entwicklung in den letzten Jahren dargeſtellt. Daraus geht hervor, daß heute allein für Kriegslaſten pro Kopf der Bevölke⸗ rung 57 Mark entfallen, während vor dem Kriege das geſamte Budaet nur 41 Mark pro Kopf ausmachte. Auch in dieſer Rede hielt Dr. Köhler zu ſeinen früheren Erklä⸗ rungen, daß die Mehrausgaben für die neuen Geſetzent⸗ würfe ohne die Erſchließung neuer Steuerquellen geleiſtet werden könnten. Es muß weiter feſtgeſtellt werden daß Dr. Köhler ebenſo wie die letzte Stellungnahme des Reichs⸗ kabinetts betonte, daß eine Beſoldungserhöhung unbedingt durchgeführt werden muß. Mit dieſer Anſicht geht der Miniſter auch mit der Meinung der Oeffentlichkeit und des Parlamentes einig. Ferner betonte der Miniſter noch ganz beſonders, daß Deutſchland auch weiterhin ehrlich be⸗ ſtrebt ſei, die Daweslaſten treulich zu erfüllen. Wenn man die jetzt bekannt gewordene Vorgeſchichte des Memorandums des Reparationsagenten in Betracht zieht, ſo mag es verſtändlich erſcheinen, daß der Migniſter ſich in der Ausſchußſitzung nicht vor der breiten Oeffent⸗ lichkeit darüber ausſprechen wollte. Es ſteht jetzt nämlich feſt, daß das Schriftſtück Parker Gilberts tatſächlſch auf die Veranlaſſung des Reichsfinanzminiſters zurückzuführen iſt. Schon ſeit dem Junt⸗Memorandum, in dem der Repara⸗ tionsagent bekanntlich bereits eingehende Kritik an der deutſchen Finanzgebarung übte, ſind vom Reichsfinanz⸗ miniſterium mit dem Reparationsagenten Verhandlungen gepflogen worden, die eine Vereinigung der noch alsein⸗ anderſtrebenden Meinungen bezweckten. Im Verlauf dieſer Verhandlungen hatte dann Dr. Köhler den Verwalter der Dawesgläubiger gebeten, ſeine kritiſchen Betrachtungen über die deutſche Finanzwirtſchaft ſchriftlich zu firxier m. So betrachtet, würde die Erklärung des Reichsfinanzmini⸗ ſters, daß der Gilbert⸗Brief nur eine Fortſetzung der be⸗ reits verfolgten Verhandlungen bedeute, zu verſtehen ſein. Welche Gründe den Finanzminiſter zu der Bitte um eine ſchriftliche Feſtlegung veranlaßten, läßt ſich gicht nachvrü⸗ fen. Es mag ſein, daß er damit eine Handhabe den Forde⸗ rungen von Ländern und Gemeinden gerenbür haben wollte. Wie bis jetzt feſtſteht, iſt auch heute noch keine vollſtändige Uebereinſtimmung zwiſchen dem Finanzminiſterium und dem Büro des Reparationsag mten erreicht worden. Es iſt darum ohne weiteres verſtändlich, daß man jetzt nicht ein Schriftſtück herausgreifen und ver⸗ öffentlichen will, das lediglich einen Teil der Verhandlun⸗ gen enthält, die noch nicht abgeſchloſſen ſind und die unter Umſtänden noch ein ganz anderes Ergebnis haben könnten, als ſich aus dem jetzigen Inhalt des Memo⸗ Dr. Köhler bemüht ſich nam⸗ lich, Parker Gilbert von dem Standvunkt der Reichsregie⸗ rung zu den zur Diskuſſion ſtehenden Finanzfragen zu überzeugen. Bei dieſen Bemühungen hätte natürlich eine Veröffentlichung des Memorandums ſehr leicht ſtörend ein⸗ wirken können. 5 g 3 8 Eine andere Frage iſt es jedoch, ob der Reichsfinanz⸗ miniſter recht bralen war, als er die d utſche Oeffent⸗ lichkeit ſo lange über die inneren Zuſammenhänge des Memorandums im undlaren gelaſſen hat. Ohne Zweifel hätte die jetzt in der Preſſe und in der politiſchen Oef⸗ fentlichkeit aufgekommene Debatte ganz andere Formen angenommen, wenn man gewußt hätte, daß hier Ver⸗ handlungen im Gange ſind, die noch nicht abgeſchloſſen ſind und durch eine Erörterung in der Oeffentlichkeit leicht ge ſchädigt werden konnten. Auch im Auslande hätte eine ſolche ſchnelle Aufklärung beruhigend wirken kön⸗ nen, und es wäre kaum in der ausländiſchen Preſſe zu den oft ſehr ſcharfen Angriff en gegen die deut⸗ ſche Finanzpolitik gekommen. Jetzt aber beſchäftigt man ſich nicht allein in Paris, ſondern auch in London und vor allem auch in Amerika angele gentlich mit dem Gedan⸗ ken, daß Deutſchland ſich den Dawe laſten entziehen wollte bzw. ſeinen Etat ſo aufmache, daß die Dam esgläubiger das Nachſehen hätten. Eine ſoſche Debatte iſt für uns zweifel⸗ los von großem Nachteil. Man muß wünſchen, daß Dr. Köhlers Ver ich(rung von Deutſchlands Bereitwilligkeit zur korrekten Erfüflung der Reparationsleiſtungen den im Ausland entſtandenen Angriffen die Spitze abbricht. Zyklonverwüſtungen in Braſilſen. Eine Stadt zerſtört. 8 Newyork, 27. Oktober. Nach hier vorliegenden Meldungen wurde die 20 000 Einwohner zählende Stadt Ponta Groſſa m Staate Parama in Braſilien durch einen Zyklon zum Teil zer⸗ ſtört. Der Sachſchaden iſt berrächtlich. Aeber ois Zahl der Toten und Verwundeten liegen noch keine Mi gen 8 ſchon am nächſten Tag an.“ Oer Antergang der„Mafalda“. Die erſten Verluſtmeldungen beſtätigen ſich nicht.— Nur 5 noch 34 Vermißte? Berlin, 27. Oktober. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, wurde der größte Teil der auf der„Principeſſa Ma⸗ falda“ befindlichen Perſonen gerettet. Man rechnet ſogar nur mit 34 Vermißten. Auf dem Dampfer befanden ſich neben dem Verwaltungsdirektor des Zirkus Hagenbeck, Dr. Vollrath, der wie durch ein Wunder der Kata⸗ ſtrophe entronnen iſt, noch drei Deutſche, nämlich der Aus⸗ wanderer Eugen Schneider aus Schramberg, Richard Kappus aus Pforzheim und ein Braunſchweiger na⸗ mens Lucke n. Ob dieſe drei Deutſchen ſich unter den Ge⸗ retteten befinden, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Arſache der Kataſtrophe war ein Schraubenbruch, der zu einem Bruch des einen Schraubenſchaftes führte. Das eindringende Waſſer führte im Maſchinenraum eine Keſ⸗ ſelezploſion herbei, durch die das bisher ungefährliche Leck ſtark vergrößert wurde. 5 In dem über die Rettungsaktion für die Ueberleben⸗ den der„Mafalda“ vorliegenden Berichten wird die Zahl der zur Rettung herbeigeeilten Dampfer teilweiſe mit ünf und teilweiſe mit acht angegeben. Nach einem Funk⸗ pruch der„Formoſa“ gelang es allen Rettungsbooten gut von der„Maſalda“ abzukommen. Die Rettungs⸗ ſchiffe verließen den Schauplatz des Unglücks erſt, nachdem ſie alle lebenden Schiffsbrüchigen geborgen hatten. Die geſamte Rettungsaktion wurde von dem Ka⸗ pitän der„Formoſa“ geleitet, der mit den übrigen Hilfsſchiffen ſofort Radioverbindung aufnahm und das Herablaſſen der Rettungsboote anordnete. Wie weiter bekannt wird, verſuchte der Kapitän der„Mafalda“, als er die ſeinem Schiff drohende Gefahr erkannte, Abrol⸗ hos mit Volldampf zu erreichen. Bald, nach⸗ dem er jedoch den Befehl. gegeben hatte, erfolgte die erſte Exploſion. Ein in den heutigen Morgenſtunden die Unglücksſtätte paſſierendes Schiff berichtet, daß von dem Dampfer nichts mehr zu ſehen geweſen ſei, nur zahlreiche Schiffstrümmer und 13 improviſierte Flöß⸗ ſeien geſichtet worden. In Braſilien hatte die Nachricht von dem Untergang der„Mafalda“ ungeheure Erre⸗ ng hervorgerufen. Die Preſſe durfte jedoch infolge fare Zenſur nur wenig berichten. Das Bür) der talieniſchen Schiffahrtslinie in Buenos Aires warde von den Angehörigen der Paſſagiere der„Mafalda“ umlagert, die ſich in Verwünſchungen gegen die Geſellſchaft ergingen und von deren Angeſtellten kaum beruhigt werden konn⸗ ten. Wie ein Augenbericht beſagt, ſpielten ſich an Bord der„Mafalda“ Unbeſchreibliche Schreckensſzenen ab. Nach der erſten Exploſion brach unter den Paſſagie⸗ ren eine furchtbare Panik aus; ſie verſuchten ins Freie zu gelangen. Als nach weiteren Exploſionen ſämt⸗ liche Lichter ausgingen, wurde die Panik noch vergrößert. An den Aufgängen ſpielten ſich heftige Kämpfe ab. Die Offiziere verſuchten vergeblich zu be⸗ ruhigen und mußten teilweiſe ſogar Gewalt anwenden, be⸗ ſonders gegen verzweifelte Frauen mit Kindern. Der Kapitän verſuchte durch Lautſprecher zu beruhigen und ließ durch die Schiffskapelle die italieniſche National⸗ hymne ſpielen. Als die Rettungsboote klar gemacht wor⸗ den waren, wurde der Befehl gegeben, daß Frauen und Kinder den Vorzug hätten. Der Kapitän er⸗ Härte zwar, daß genügend Zeit für die Rettung aller vor⸗ handen ſei. Als es jedoch dunkel zu werden begann und das Schiff immer ſchneller ſank, gab es kein Halten mehr. Alles ſtürzte ſich auf die Rettungs boote. Die⸗ jenigen, die keinen Platz mehr in den Nettungsboten anden, ſprangen mit Schiffsplanken und Rettungsringen ins Waſſer. Glücklicherweiſe herrſchte gutes Wetter. Aller Inſaſſen der Rettungsboote entrangen ſich laute Freu⸗ denſchreie, als die Lichter der„Formoſa“ am Ho⸗ rizont auftauchten. Beſonders beunruhigend klang der Stadträtin der Satz, behe weitere Schritte geſchehen“, denn ſie ſchließt daraus, daß Mutter und Sohn zur Scheidung entſchloſſen ſind. Indes iſt ſie auch entſchloſſen, wie eine Löwin dagegen anzukämpfen. Sie beginnt alſo mit der Erzählung, die ſie ſich bereits 3 und die natürlich alles ſo harmlos als mög⸗ ich 5 t. „Es iſt eine rein geiſtige Freundſchaft zwiſchen Doktor Schwerter und Renate 8 Renate hielt ihn für einen bedeutenden Dichter und betrachtete ſich als ſeine Muſe und Gönnerin. Von Liebe ſei nie die Rede geweſen. Aller⸗ dings habe Schwerter Renate den Hof gemacht. 18 beach⸗ ete ſie das gar nicht und nahm es nur als dichteriſche Ueberſpanntheit. Die Reiſe war ein plötzlicher Einfall. Renate wollte ſchon immer nach München. Ohne weiter zu überlegen, in einer übermütigen Laune, trat ſie die Fahrt „Renate hat tags zuvor Geld erhoben—“ wirft Frau Sephine ein. „Natürlich! Sie wollte doch nicht ohne Geld reiſen!“ „Sie hat aber eine ganz ſtattliche Summe erhoben! So viel braucht man nicht für eine kurze Reiſe, die nur als Ausflug gedacht ist!“ 3 . ſo! Bitte, fahren Sie fort. Was geſchah in Mün⸗ „In München kam Renate zum erſtenmal der Gedanke, daß man daheim dieſe Reiſe falſch deuten und daß beſonders ihr Mann, mit dem ſie kurz vorher einen Streit gehabt, weshalb ſie auch ohne Abſchied abreiſte— darin eine krän⸗ kende Abſichtlichkeit erblicken könnte. Als ihr das zum Be⸗ wußtſein kam, 1 ſie ſofort die Rückreiſe anzutreten.“ „Sie kam indes erſt acht Tage ſpäter!“ „Nur, weil Renate kein Geld zur Rückreiſe beſaß,“ fuhr die Stadträtin fort.„Sie hatte nämlich das ieh, als ſie in ein Fahrkartenbureau ging, um ſich die Rückfahr⸗ karte zu beſorgen, um ihr Geld zu kommen. Dieſes befand ſich in einem kleinen Ledertäſchchen, das ihr offenbar ge⸗ Aus dem In⸗ und Auslande. Ein Sachverſtändigenausſchuß zur Prüfung der Braun⸗ kohlenpreiſe. Berlin, 27. Okt. Die im mitteldeutſchen und oſtelbi⸗ ſchen Braunkohlenbergbau eingetretenen Lohnerhöhungen haben den Reichswirtſchaftsminiſter veranlaßt, einen 25 verſtändigenausſchuß mit der Prüfung der Frage zu beauf⸗ tragen, welche Möglichkeiten beſtehen, die dem Braun⸗ kohlenbergbau durch die neuen Lohnerhöhungen entſtan⸗ denen Mehrbelaſtungen unter Berücksichtigung der ge⸗ ſamten Selbſtkoſten ohne Erhöhung der Verbraucherpreiſe auszugleichen. Mangelhafte Wahlreform im Saargebiet. Saarbrücken, 27. Okt. Die Regierungskommiſſion hat beſchloſſen, für die Landesratswahlen anſtelle der freien Liſten das Syſtem der gebundenen Liſten einzufüh⸗ ren. Ferner ſollen künftig auch Perſonen wählbar ſein, die ſeit ſechs Jahren ununterbrochen in einem Ort des Saargebiets wohnhaft ſind, während bisher die außer⸗ halb der heutigen Grenzen des Sgargebietes Geborenen kein paſſives Wahlrecht beſaßen. Schließlich hat die Re⸗ gierungskommiſſion beſchloſſen, die Stimmzettel amtlich herzuſtellen. Dadurch iſt die Regierungskommiſſion eini⸗ germaßen den Wünſchen der Fraktionen entgegengekom⸗ men. Ein Teil der Deutſchen hat aber immer noch kein Wahlrecht, während die Franzoſen es beſitzen. Der Kampf gegen die Heinatbewegung. Straßburg, 26, Okt. Hier hat ſich eine„elſäſſiſche Union für nationale Verteidigung“ gebildet, mit dem Ziel, die Heimatbewegung, von der natürlich nur als von antifranzöſiſchen Umtrieben die Rede iſt, zu bekämpfen. Dieſe Union wendet ſich an Poincaree mit einer Kund⸗ gebung der Aufmunterung, fortzufahren mit den„not⸗ wendigen Maßnahmen, um die Geiſter zu beſchwichtigen, die um die offentliche Ordnung und das Preſtige Frank⸗ reichs in Elſaß⸗Lothringen beſorgt ſind. Franzöſiſche Grenzſ'cherungen. Paris, 27. Okt. Seit einigen Tagen geht an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze das Gerücht von einem neuen kataloniſchen Komplott um. Dieſes Gerücht ſcheint nan⸗ mehr neue Nahrung durch ſcharfe franzöſiſche Polizeimaß⸗ nahmen gegenüber Ausländern und beſonders Spaniern in dem Grenzgebiet von Thal bis Ariege zu gewinnen. Geſtern wurden bedeutende Gendarmeriekräfte in Fois kon⸗ zentriert. Die Straßen⸗ und Gebirgsübergänge an der Grenze werden ſcharf überwacht, die Behörden bewah⸗ ren ſtrengſtes Stillſchweigen über alle Operationen. Anſchlag auf ein jugoflaw'ſches Munitionsdepot. BVelgrad, 27. Okt. Wie aus Kragujewac berichtet wird, haben drei unbekannte. nacht einen Anſchlag auf das Munitionsdepot in Meſia in der Nähe von Bragujewac verſucht. Der Wachtpoſten bemerkte die Gruppe, worauf ſich ein Feuergefecht entſpann, das mit der Flucht der Attentäter endete. Es wird angenom⸗ men, daß dieſer abermalige Angriff auf ein Munitions⸗ lager eine Fortſetzung der ſyſtematiſchen Aktionen des mazedoniſchen revolutionären Komitees iſt. Eine deutſche Koloniſtenfamille in Polen von Räubern erſchlagen. „Berlin, 27. Okt. In dem Dorfe Juſtinow in der Wojewodſchaft Lodz wurde eine aus vier Perſonen be⸗ ſtehende deutſche Koloniſtenfamilie durch Beilhiebe ge⸗ tötet. Am nächſten Samstag ſollte die Hochzeit der älte⸗ ſten Tochter der Familie ſtattfinden, die, wie man ſich im Dorf erzählte, eine Mitgift von 1000 Dollar echalten ſollte. Dieſes Gerücht dürfte die Mörder zu dieſer Blut⸗ tat veranlaßt hahen. n 8 Ein Zug in die Tiefe geſtürzt.— Zwei Tote. Belgrad, 27. Okt. Als ein don zwei Lokomotiven gezogener Güterzug über eine Brücke zwiſchen den Sta⸗ tionen Bradina und Brajani fuhr, gab plötzlich die Brücke nach und der aus elf Wagen beſtehende Zug ſtürzte 51 Meter tief in den Abgrund hinab. Dabei fanden zwei Bremſer den Tod, während der Heizer ſchwer verwundet wurde. Ein Eiſenbahnbeamter wird noch vermißt. Di⸗ Eiſenbahndirektion von Serajewo hat ſofort eine Unter⸗ ſuchung eingeleitet. München bleiben, bis ich ihr das Geld zur Rückreiſe und Be⸗ gleichung der Hotelrechnung ſenden konnte.“ Eine kleine Pauſe entſteht. Dann ſagt Frau Sephine trocken: i Sie, aber mit dieſer Darſtellung hat Ihre Tochter Sie glattweg be⸗ logen! Sie iſt von A bis 8 Die Stadträtin will auffahren, aber Frau Sephine fährt elaſſen fort:„Ich weiß, was ich ſage, meine Liebe. Im Intereſſe meines Sohnes und, wie mir ſchien, daß es vor allem wichtig ſei, klar über den merkwürdig langen Münch⸗ ner Aufenthalt zu ſehen, habe ich mich ſogleich perſönlich durch den Fernſprechapparat mit der Münchner Hoteldirek⸗ tion in Verbindung geſetzt. Ihre Tochter hat ſich weniger durch dieſen Ausflug als durch die von ihrem Gatten er⸗ mittelte Tatſache unsterblich lächerlich gemacht, daß ſie von dem erhobenen Geld Doktor Schwerter 1957 die ganze Summe zur Herausgabe ſeiner geſamten Gedichte anver⸗ traut hat. Mit dieſer Summe iſt der berühmte Mann unter Hinterlaſfung bedeutender Schulden verſchwunden. Sie önnen ſich wohl vorſtellen, daß, wenn durch den Scheidungs⸗ prozeß erſt all dieſe Dinge bekannt werden, ſich niemand mehr im unklaren über Renates moraliſche und geiſtige erfunden— E. Qualitäten ſein wird“ Die Stadträtin, die bis in die Lippen erbleicht iſt, bricht in Tränen aus. Mit bebenden Lippen und Tränen in den Augen, ſtammelt ſie:. „Sie wollen alſo wirklich Scheidung?“ Frau Sephine ſieht ſie groß an. „Ja, was denn ſonſt? Meinen Sie, mein Sohn würde ch zum Teilnehmer der Schmach und Lächerlichkeit ſeiner rau machen wollen? Schon jetzt, wo er das ärgſte noch nicht einmal weiß— denn die Auskunft des Münchner oteldirektors habe ich ihm bisher in Anbetracht ſeines etzt ohnehin ſo aufgeregten Zuſtandes noch verſchwiegen— ält er eine Scheidung für unerläßlich. Was wird er erſt agen, wenn er die ganze Wahrheit erfährt?! Dieſe Ge⸗ chichte vom. Geld—“ „Aber dabei iſt doch Renate ſelbſt das beklagenswerteſte Opfer! Im übrigen— ich will ja gewiß ihr Handeln nicht entſchuldigen, es war eine unverzeihlich leichtſinnige Un⸗ beſonnenheit, aber das eine kann ich Ihnen als kutter beſchwören: Untreue im eigentlichen Sinne hat ſie ſich nicht vorzuwerfen! Sie hat in koketter Laune geſpielt mit Schwerter, hat den Schein mißachtet, aber das iſt auch alles! Ihre Würde als Frau ſtohlen wurde, entweder am Schalter oder im Hotel. Re⸗ * Uate alaubt letzteres. Infolgedeſſen mußte ſie dann noch is „Das will ich Ihnen ja alauben—“ hat ſie niemals vergeſſen!“ 0 = in Bankfilialen oder in Geſchäften zu Geld. Die im An⸗ Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Der Zuſammenbruch der Brüh⸗ ler Sparkaſſe.) Vor der Großen Strafkammer kam der Zuſammenbruch der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Brühl zur nochmaligen Verhandlung. Der Rechner Peter Bürgn unterſchiug nach und nach 20000 Mark, um ſeinem Bru⸗ der mit ſeiner ſchlecht gehenden Schuhfabrik aus der Patſche zu helfen. Dieſer gab ihm faule Kundenwechſel und diere mußte er wieder decken. Peter Bürgy erhielt wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung 1 Jahr Ge⸗ falschen Jakob Bürgy wegen Anſtiftung und Urkunden⸗ älſchung 10 Monate, Rudolf Bräunig 6 Monate wegen Urkundenfälſchung. Ignatz Weizel wegen Vergehen gegen Gen. G. 300 Mark Geldstrafe, von der 100 Mark durch die Unterſuchungshaft abgegolten ſind, Lamerdin wegen Begünſtigung 500 Mark Geldſtrafe, Rück wegen Beihilfe zur Begünſtigung 100 Mark Geldſtrafe. 1 Mannheim.(15prozentige Aufwertung der Mannheimer Stadtſchuldverſchreibungen.) Wie wir hören, iſt auf Antrag des Treuhänders für die Mannheimer Stadtſchuldverſchreibungen der Aufwertungs⸗ ſatz auf 15 Prozent feſtgeſetzt worden. Da der normale Satz 12,5 Prozent beträgt, würde hierdurch eine Erhöhung um 2,5 Prozent erreicht. Der Treuhänder hatte einen Aufwertungsſatz von 20 Prozent angeſtrebt. Die Schuld⸗ 1 verſchreibungen werden mit 5 Prozent verzinſt, die Til⸗ gungsfriſt beträgt 30 Jabre. 5 Freiburg.(Unzurechnungsfähiger Scheck⸗ fälſcher.) Der erſt 19 Jahre alte Adolf Hummel aus Kappel lockte einer Frau ein von der Landwirtſchaftsbank ausgegebenes Scheckbuch heraus und ſchrieb einen Scheck nach dem andern in Beträgen von 100, 80 und 50 Mark heraus, ſetzte den fingierten Namen eines Haupt⸗ lehrers Fritz Meier darunter und machte die Schecks fang in Freiburg verübten Schwindeleien verlegte er nach Karlsruhe, wo man jedoch in einem Geſchäft der Kaiſer⸗ ſtraße dem Treiben des Hummel ein Ziel ſetzte. Prof. Dr. Hoche, der den wegen Betrugs und Arkundenfälſchung angeklagten Hummel in der Klinik längere Zeit zur Be⸗ obachtung hakte, ſchilderte ihn als unzurechnungsfähig. Das Gutachten rettete den Angeklagten vor der Beſtrafung; 4 er wurde vom hieſigen Schöffengericht freigeſprochen. Freiburg.(Gefängnis für Erwerbsloſenun⸗. terſtützungsſchwindel.) Die aus Aachen gebürtige 36 Jahre alte Schauspielerin Marta Sangerhaus legte eine gefälſchte Beſcheinigung beim Arbeitsamt vor, wo⸗ nach ſie als Kontoriſtm bei einem hieſigen Gärtnerei⸗ beſitzer in Arbeit geweſen und dort entlaſſen worden lei; Daraufhin wurden ihr vom Oktober 1926 bis zum April ds. Is. 350 Mark Erwerbsloſenunterſtützung ausbezahlt. Als die Erhebungen des Arbeitsamts ergaben, daß ſich die Sangerhaus nachts oft in Weinſtuben und Kaffee⸗ 4 häuſern herumtrieb, wurde ihr die Anterſtützung ent⸗ zogen. Sie war ſo keck, gegen die Streichung der Unter⸗ ſtützung Beſchwerde zu 7 und dadurch wurde ſie en⸗ larvt. Sie verteidigte ſich vor Gericht mit der Angahe, ihr Bräutigam habe ſie im Stich gelaſſen, deshalb ſei ſie in Not geraten. Das Schöffengericht verurteilte die Au geklagte wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu zwe Monaten Gefängnis. 1 a Freiburg.(Beim Fenſtereinhängen abge⸗ ſt ü r z t.) Beim Einhängen von Vorfenſtern ſtürzte ein lediger Schreiner vom zweiten Stock eines Fabrik- gebäudes in der Karthäuſerſtraße durch ein Glasdach in den Hof und erlitt dabei innere Verletzungen, die ſeing 1 Ueberführung in die Klinik notwendig machten. Biſchoffingen.(Vorſicht bei Verletzungen.) Ein Landwirt hatte ſich an einer Hand Verletzungen zu' gezogen denen er in einer hieſigen Klinik jetzt erlegen iſt. Bargen(Amt Engen.)(Schadenfeuer.) In der Nacht brach in der Scheune des Thaddäus Schmid ein Brand aus, der auch auf die angebaute Scheune des Joſef Kontiſcher übergriff. Die Heu⸗ und Strohvorräte gaben dem Feuer reiche Nahrung, ſo daß in kurzer Zei auf den beiden Anweſen die Wohn⸗ und Oekonomie gebäude in hellen Flammen ſtanden. Ueber die Urſa des Brandes ſteht noch nichts Genaues feſt. Den Schaden ſchätzt man auf rund 2500 Mark. —— „Dann ſeien Sie doch großmütig. Frau Sephine, und ſagen Sie Otto gar 5 5 von Schwerkers Diebſtahll Re⸗ den Sie im Sinne der Versöhnung! Bedenken Sie, wieviel 12 und edler es iſt, zwei Menſchen zu vereinen, anſtat ie zu trennen! * P Bedenken Sie auch, wieviel peinliches 2 0 dann für beide Teile vermieden wird— noch we Bekannten geſagt, ſie habe nur bei der e, ge 8 fei dabei erkrankt und liege ſeitdem bei mir i a inenheim zu Bett. Erſt durch einen Scheidungsprozef würde alſo der Skandal in die Oeffentlichkeit kommen. Und Renate bereut ja ſo heiß— ſie liebt Otto immer noch 7 1 nein, ſie liebt ihn eigentlich erſt jetzt wirklich und wahr? haftig!“ 25 a 5 Die Stadträtin ſpricht in dem demütigſten, flehendſten Ton, der ihr zu Gebote ſteht Wirkliche Angft flackert n ihrem Blick. Nie hätte ſie von ſich ſelbſt gedacht, derart ge? demütigt zu werden.. Frau Sephine ſieht und fühlt das mit einer gewiſſen Genugtuung, hält es aber für zweckmäßig, ſie noch eine Weile„zappeln“ zu laſſen. Darum ſagt ſie kühl und un⸗ „Manches von dem, was Sie da ſagen. mag gläubig: 5 fein. Trotzdem kann ich es vor meinem Gewiſſen wahr nicht verantworten, Otto zur Ausſöhnung zuzureden Denn gute Vorſätze ich bin überzeugt, daß bei Renate Reue und nicht lange anhalten würden.“ 2 „Doch! Ich derbüge mich dafür! Und Sie würden mit glauben, wenn Sie Renate letzt ſehen könnten! Sie ſt ganz verändert in ihrem Weſen, ſo beſcheiden, ſo weich Ich glaube wirklich, dieſe Sache hat ſie innerlich erſt zur gebracht!“ Frau vor ſich a ſtammelt beſchwörend:„Seien Sie do lich— Es iſt doch ein gutes Werk— Renate und ich wer, den es Ihnen bis an unſer Lebensende danken, wenn Sie Ihre Macht über Otto zugunſten meiner Tochter geltend machen wollten! Ich weiß zwar, daß Ihnen an meinem Dank nichts gelegen iſt—“ hin. Da ergreift die Stadträtin ihre Hand un, „Im. Gegenteil, es wäre mir ſehr viel daran gelegen, 1 unterbricht ſie nun Frau Sephine, zum erſtenmal daß ihrer Zurückhaltung herausgehend,„vorausgeſetzt, d dieſer Dank nicht nur in Worten beſtünde, ſondern bereit wäre, ſich in Taten zu äußern!“ N 5 „Mit tauſend Freuden! Worin kann ich Ihnen dienen?“ 5 N niemand um Renates Reiſe. Ich habe all meinen Neife Sephine ſchweigt und blickt ſcheinbar ungerührt 3 i nicht ſo unerbitt? r „ e Nee e.. e en n e er 0 „ ß. VVVVVVVTVCVTVVCTÄT 8 N 5 g Waldhut.(Freigeſprochen.) Das Schwurgericht lach den Lorenz Gootſtein von Herriſchried, der ange⸗ lagt war. die Scheuer ſeiner Mutter in Wehr angezündet zu haben, frei, da die Verdachtsmomente nicht genügend waren, um eine Verurteilung herbeizuführen. Die Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt. Eichstetten a. K.(Todesſturz beim Obſtbre⸗ chen.) In dem Landwirt Chriſt an Rinklin wurde hier einer der wenigen Veteranen von 187071 zu Grabe getragen. Der Verſtorbene war beim Abernten von Obſt dom Baum geſtürzt und hatte neben Verletzungen im Ge⸗ t einen Bruch der Wubelſäule erlitten, der ſeinen Tod herbeiführte. Kommingen(Amt Engen).(Schwer verun⸗ dan t) Auf der Straße Kommingen⸗Nordhalten fuhr er 24 Jahre alte Kaufmann Weller von Freiburg mit ſeinem Auto an einen Baum. Am nächſten Morgen wurde eller bewußtlos und blutüberſtrömt auf der Straße aufgefunden. Er hat einen Schädelbruch erlitten. „Konſtanz.(Spinale Kinderlähmung.) Von zuſtändiger Stelle wird geſchrieben, daß die in der Stadt ümlauſenden Gerüchte über eine ſtärkere Verbreitung der pinalen Kinderlähmung zur amtlichen Feſtſtellung An⸗ aß gaben, und bis jetzt nur ein ſicherer und ein Verdachts⸗ fall diefer Krankheil in Konſtanz gemeldet ſind. Gegen ie Weiterverbreitung des Leidens ſind alle Maßnahmen getroffen, ſo daß zur Beunrußigung kein Grund vorliegt. 5 Aus Nah und Fern. 1 Frankenthal.(Tödlicher Unfall.) Der Sohn ines hieſigen Milchhändlers fuhr abends mit einem Pfer⸗ efuhrwerk gegen einen Baum, ſodaß er ſchwere innere f lilezungen erlitt, ſowie mehrfache Beinbrüche. Ein eben⸗ 1 sgzauf dem Wagen befindliches 12jähriges Mädchen bald dobenheim wurde vom Wagen geſchleudert und ſtarb D. darauf an den Folgen eines ſchweren Schädelbruchs. . Arſache des Unfalls konnte noch nicht aufgeklärt wer⸗ 8 Landau.(Keine Gnade für Werber der remde nlegion.) Der 23 Jahre alte Bäckergeſelle aul Schwindt aus Flößberg in Sachſen war vom Amts⸗ gericht Landau wegen eines Verbrechens der Anwerbung zum Militärdienſt im Auslande und wegen Paßvergehens zu einem Jahr, acht Monaten, 14 Tagen Gefä urteilt worden. 885 und der Staatsanwalt Berufung ein. In der Ver⸗ lt. ng in der Strafkammer Landau wurde einwandfrei 5 9aſtellt, daß Schwindt zwei Reiſende zum Eintritt in 8 Fremdenlegion bewegen wollte. F don des dieſe beiden auch takſächlich ſchon das Reiſegeld 85 2 05 franzöſiſchen Werbebüro erhalten hatten, aber wurden. Nach A Ben lunge Deutſche der F doſtenfalftacht verwarf die Berufung des Waldmohr.(Belohnung für Auffindung eines Vermißken.) Wie dereits berichtet, wird eit nagen. Tagen der im Jahre 1861 geborene Handels⸗ mann Salomon von hier vermißt. Trotz neuerlicher Strei⸗ en durch die Schule, Sanitätskolonne und eine größere Bürger in Begleitung von Hunden in den in 5 mmenden Waldungen hat man bis heute Sa⸗ mon nicht aufgefunden. Auf feine Auffindung wurde nun eine Belohnung von 200 Mark ausgeſetzt. 5 * 1s Niukirchen Mehlingen(Ein ſpielendes Kind Brandſtifter.) Ueberraſchend raſch konnte die Arſache des ſchweren Brandunglücks, dem, wie bereits fenneldet, das Anweſen des Altbürgermeiſters Peter Mül⸗ geklaen hier zum Opfer fiel, durch die Brandkommiſſion g ärt werden. Ein ſechsjähriger Knabe aus Neukir⸗ Na zündete in der Scheuer einen Strohhalm an und im 5 f dafing das auf der Scheuertenne ſitzende Stroh Feuer, N 105 in kurzer Zeit das Anweſen vollſtändig in Brand Die Groß⸗Umſtadt.(Vorſicht mit Schußwaffen.) dicht Anſitte vieler Jäger, mit entſichertem Jagdgewehr rend d niedriges Waldgehege zu durchſtreifen, hatte wäh⸗ ein der Jagd in der Nachbargemarkung Klein⸗Umſtadt Jäger Anglücksfall zur Folge. Das Gewehr eines Mainzer 8 8 ſich, der Schrotſchuß riß dem Jäger zwei Alsfeld. Wiesbaden.(Der Wiesbadener Frauen⸗ mörder überführt und geſtändig.) Nach einer Meldung aus Stralſund wurde bei den Ermittlungen zur Aufklärung des in Wiesbaden begangenen Frauen⸗ mordes die Aebereinſtimmung der Fingerabdrücke des wegen verſchiedener Diebſtähle auf Rügen zu läng rer Gefängnisſtrafe verurteilten 20jährigen, aus Wien ſtam⸗ menden Landſtreichers Sienowatz mit den an der Mord⸗ ſtelle aufgenommenen neuen Abdrücken feſtgeſtellt. Nach anfänglichem Leugnen geſtand Sienowatz den Mord ein. a es ſich um einen Luſtmord handelt und die Tat⸗ umſtände die gleichen ſind, wie bei dem am 24. Februar in Sabetz bei Bergen auf Rügen ausgeführten Luſt⸗ mord, dem eine junge Arbeiterin kurz vor ihrer Woh⸗ nung zum Opfer fiel, und da ſich Sienowatz zu jener Zeit in Bergen aufhielt, beſteht der dringende Verdacht, daß Sienowatz auch den dortigen Mord verübt hat. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 28. Oktober. Simon und Judä. Der heutige Gedächtnistag wird im Volke vielfach als der erſte Wintertag angeſehen. „Iſt Simon und Judä vorbei, rückt der Winter herbei“. Was wir im Sommer nicht glauben konnten, iſt nun Wirklichkeit geworden: der dunkle Winter will uns in ſeinen Bann nehmen; noch ſind dieſe Tage ſilbrig und hell, aber ſie werden kürzer und kürzer, und das große dunkle Raunen gibt uns die bange Ahnung ins Herz, daß alles, was geboren iſt, ſein Ende findet. 2. Ev. Kirchengemeinde. Vom 30. Oktober bis 6. November findet in unſerer Gemeinde Kirch l. Volks⸗ miſſion ſtatt. Dieſe Veranſtaltung in Stadt⸗ und Landgemeinden iſt eine landeskirchliche. Der Sitz des Pfarramtes hierfür iſt Heidelberg und der damit beauf⸗ tragte Geiſtliche Pfarrer Bauer. Der Verlauf wird unſeren Gemeindegliedern durch Zettel bekanntgegeben. Wir laden dazu herzlich ein. Bezahlt die Handwerkerrechnungen! Ein Uebelſtand, unter dem die handwerkliche Wirtſchaft beſonders zu leiden hat, iſt die auffallend läſſige Begleichung von Hand⸗ werker⸗Rechnungen, Es iſt eine bedauerliche Erſchemnung, daß man in den Kreiſen der Abnehmer ſehr häufig auf die Geduld des Handwerkers ſpekuliert, der aus Anſtand oder aus Furcht, den Auftraggeber zu verlieren, nicht zu mahnen wagt. Dabei handelt es ſich vielfach um Kunden, die bei einigem guten Willen umgehende Zahlung wohl würden ermöglichen können. Wenn man bedenkt, daß der Handwerker andererſeits ſeinen Verpflichtungen N den Lieferanten ſowohl, als auch gegenüber dem Skaat— der als Steuergläubiger mit recht erheblichen Forderungen aufwartet— pünktlich nachkommen muß, ſo wäre es nur ein Gebot der Gerechtigkeit und im Intereſſe einer ge⸗ deihlichen wirtſchaftlichen Entwichung gelegen, wenn auch die Handwerkerkundſchaft ihren Verpflichtungen in einem für den Unternehmer halbwegs erträglichen Tempo nach⸗ kommen würde. Dabei darf vor allem darauf hingewieſen werden, daß eine ſolche Einſicht viel mehr der gegen⸗ ſeitigen Wertſchätzung und der Befriedigung innerhalb der einzelnen Berufsſtände dienen könnte, als irgend etwas anderes. Darum:„verzögere nicht die Zahlung von Handwerkerrechnungen!“ Beiträge für Hausgehilfinnen. Eine Bewilligung der Beitragsfreiheit für Hausgehilfinnen, wie ſie bisher be⸗ ſtand, findet nicht mehr ſtatt. Vom 1. Oktober ab hat jeder Arbeitgeber für ſeine Hausgehil in Beiträge zur Ar⸗ 56 an die zuſtändige Krankenkaſſe zu eiſten. 5 , Der Friedrichstaler. Oft findet man noch hie und da einen alten Taler aus der Zeit Friedrichs des Gro⸗ ßen vor. Sehr verbreitet ſind die Friedrichstaler, die die Jahreszahl 1750 tragen. Man braucht ſich daher nicht allzugroßen Hoffnungen hinzugeben, daß dieſes Geld⸗ ſtück einen ſehr großen Wert habe. Der Sammlerwert beträgt ungefähr ſieben bis zehn Mark. i 8 Wetterbericht vom 28. Oktober. Der ohe Druck über dem Feſtlande bleibt erhalt während im Norden Sturmwirbel über England oz ordſee und Oſtſee hinwegziehen, ohne unſer Wetter nennenswert zu beeinfluſſen. Wir kä men daher noch mit Fortdauer des beſtehenden Wetters rechnen. Vorauslichtliche Witterung bis Sams- tag: Fortdauernd mild, weitere Abkühlung durch Aus⸗ nd legen, Bacflächen, Nachtfroſtgefahr, ziemlich heiter Für die Dame feulige Lachspaugenschuhe Cee 7. 95 Hochmod raue Zpangenschuhe rsd 8.95 dchwane Tuchhausschuhe..... 0.79 Init. Kamelhaar Hausschahe Seresz:0. 98 Mamelhaar-Laschenschuhe.... 1.98 Mannheim leg. Rogche r.-Jfietel damals nicht gefeiert wurde. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 27. Oktober. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Grüne B hnen 50 bis 60; Wirſing 10 bis 12; Weiß⸗ kraut 7 bis 10: Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 10 bis 100: Karotten, Büſchel 6 bis 8; Gelbe Rüben 10 bis 12: Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 15 bis 18; Zwie⸗ beln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat. Stück 10 bis 20; Endivienſalat, Stück 7 bis 15; Schlangen⸗ gurken 40 bis 90; Kohlraben, Stück 5 bis 10; Mangold 10 bis 12; Rettich, Büſchel 15 bis 20; Meerrettich, Stück 20 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 8 bis 10; Peterſilie, Büſchel 6 bis 8; Sellerie, Stück 10 bis 40; Aepfel 12 bis 35: Birnen 20 bis 40; Zwetſchgen 30 bis 35; Trau⸗ ben 50 bis 65; Brombeeren 50; Preißelbeeren 65; Nüſſe 35 bis 40 Kaſtanien 15 bis 32; Pfifferlinge 60; Grünreiz⸗ ker 30; Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 150 bis 180: Eier, Stück 11 bis 19; Quitten 40 bis 45; Schwarzwur⸗ zeln 50 bis 60: Tomaten 25 bis 400; Hahn, lebend, Stück 150 bis 400; Hahn, geſchlachtet, Stück 300 bis 7507 Huhn, lebend, Stück 150 bis 400; Huhn, geſchlachtet, Stüc 200 bis 700; Enten, lebend, Stück 300 bis 400; Enten, geſchlachtet, Stück 400 bis 1100; Gänſe, lebend, Stüch 650 bis 750; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 bis 1700; Tauben, geſchlachtet, Stüc 80 bis 130; Jeldhuhner, Stüc 150 bis 250; Faſanen, Stück 300 bis 600; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 76; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweine⸗ 8 120; Gefrierfleiſch 72;. 120; Haſen⸗ raten 180 Rehbug 150 bis 160; Rehrücken und Keule 200 bis 250; Wildenten, Stück 350. Mannheimer Produktenbörſe. An eregt durch große Mehlverkäufe und höhere Kurſe vom Auslande, verkehrte der Markt in feſter Haltung. Man nannte: Weizen, in⸗ ländiſchen mit 26,25 bis 26,75, Weizen, ausländiſchen mit 28 bis 31,50, Roggen, inländiſchen mit 25,50, Roggen, aus⸗ ländiſchen mit 25,50 bis 25,75, Hafer, inländiſchen mit 22 bis 23,50, Hafer, ausländiſchen mit 24,25 bis 25,50 Braugerſte mit 26 bis 28.50, pfälziſche Gerſte mit 21 bis 30, Futtergerſte mit 22 bis 24, Mais mit Sack mit 19,50, eizenmehl, Spezial Null, mit 38, Weizenbrot⸗ mehl mit 30, Roggenmehl mit 34,25 bis 36, Weizenkleie mit 12,50 bis 12,75, Biertreber mit 17 bis 17,50 Rm; alles per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim. 5 Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 67 Kälber, 75 Schafe, 91 Schweine, 480 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber 80 bis 85, 75 bis 80, 68 bis 72; Schafe 42 bis 50; Schweine 69 bis 71, 67 bis 68, 65 bis 66, 60 bis 64; Ferkel und Läufer 9 bis 26 Rm. pro Stück.— Marktver auf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, aus⸗ verkauft; mit Ferkeln und Läufern lebhaft. Berliner Seviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,36— 168,70; Brüſſel 58,26— 58.38 Danzig 81,44— 81,60; Italien 22,84— 22,88; Kopen⸗ hagen 112,10—. 112,32; Liſſabon 20,68— 20,72; Oslo 110,14— 110,36; Paris 16,415— 16,455; Prag 12,399 — 12,419; Schweiz 80,64— 80,80; Spanien 71,60— 71,74; Stockholm 112,60— 112,82; Wien 59,05— 59,17 London 20,37— 20,41; Newyork 4,1830— 4, 1916. Berliner Effektennotierungen. Hapag 136, Nordd. Lloyd 135. Berliner andels⸗Geſellſchaft 222,50, Comm.⸗ und Privatbank 160, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 210, Deutſche Bank 153,50, Diskonte 146,50, Dresdner Bank 147, Schultheiß⸗Patzenhofer 388, A. E. G. 159,75, Daim⸗ ler 100,50, J. G. arben 265,50, Gelſenkirchen 136,50, Th. Goldſchmidt 108,50, Ph. Holzmann 164, Mansfeld 110,50, Metallbank 127, Oſtwerke 367, Phönix 96,25, Rhein. Braunkohlen 218,50, Rhein. Elektrizität 139. Rheinſtahl 174,75, Ver. Glanzſtoff 578, Ver. Stahl 108, Weſter⸗geln 160,25. Zellſtoff Waldhof 263. Geſchäftliche Mitteilungen. 1872— 1927. 55 Jahre, alſo über ein halbes Jahrhundert ſind vergangen, ſeit Herr Rudolf Altſchüler in Mannheim das nunmehr in ganz Süddeutſchland bekannte Schuhwarenhaus gründete. Gewiß ein Grund durch beſondere Veranſtaltungen dieſes Tages zu gedenken, zumal das 50 jähr. Jubiläum, welches in die geit höchſter Inflation fiel, 55 Jahre raſtſoſe Arbeit, eine Arbeit die vom Gründer begonnen durch ſeine Söhne fortgeſetzt wird.— In faſt allen größeren Städien Süddeutſchlands hat die Firma heute ihre eigenen Verkaufsſtellen, in welchen Sie infolge der enormen Einkäufe und Abſchlüſſe durch ihre Mannheimer Zentrale, ihre bekannten guten und doch billigen Schuhwaren zum Verkauf bringt. Um das Käufer⸗ publikum im weiteſten Sinne an der Jubelfeier mit teilnehmen zu laſſen, veranſtaltet die Firma R. Altichüker G. m. b. H. einen großen billigen Jubiläums verkauf, der allen Käufern Vorteile in Bezug auf Qualität, Auswahl und Preis bietet. Wir weiſen bei dieſer Gelegenheit auf die Ankündigung der Firma im Inſeratenteil beſonders hin. * Die beliebten Serientage im Warenhaus Konder⸗ Mannheim beginnen. Unſerer heutigen Auflage liegt ein 4⸗ſeitiger, äußerſt reich⸗ haltig illustrierter Proſpekt bei, worauf wir an dieſer Stelle beſonders aufmerkſam machen. Druck und Verlag: 3 Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim Für den Merrn leg. Mudbon- Halbschuhe u. Sete 2s sg 8.95 aol. Lackhalhschahe Sas 86 Feel. 12.95 deste Erfurter Rahmenware Mamelhaar-Laschenmuhe...... 2.45 Hausscune mu sclüpfer...... 0.98 2 bilums- Anläßlich unseres 55 jährigen Geschäftsjubildums stellen wir von unserem Riesenlager enorme Mengen Schuhe für Damen, Herren und Kinder zu Spottpreisen zum Verkauf. Diese Kauf. gelegenheit soll und darf sich niemand entoehen lassen. Hier nut einige Beispiele unserer billigsten Preise: Für das Kind Reſtende Händerschuhe d seed neuesten Modesachen, 3.50, 2.98, 2.50, 1.98 famelnaat-zcünailengllefe. 5 1.85., Eotaüdh. krtingsstefechen 0.58 Jeder Kunde erhält beim Einkauf eln geschenk 2ur Er- Innerung an Altschülers 55 Jahr. geschäfts- Jubfäum. 12.50 f 1. 2-3, PI, 20 Schwetzingerstr. 4 eckarau: Nheingoldan. 235 Turnverein 1898 Fefenbeim. Die Turnſtunde für Turner findet nicht heute, ſondern morgen Samstag Abend ſtatt. Die Uebungsſtunden für Turner finden vorerſt nicht mehr wie ſeither Dienstags und Freitags, ſondern Dienstags und Samstags, jeweils von 8½—9 ½ Uhr ſtatt. Um regelmäßiges u. pünktliches Erſcheinen erſucht Der Turnwart. Turnerbund Jahn öocenbeim 6. U. Heute Abend nach der Turnſtunde Spieler- Versammlung. Der Spielwart. Gleichzeitig findet heute Abend die Ver⸗ teilung der Theaterrollen ſtatt. Der Leiter. „laſihof zum Roichsaaler“. Morgen Samstag Schlachtfest Von 9 Uhr ab Wellfleiſch mit Sauerkraut. Hierzu ladet freundlichſt ein Herm. Ehret. 9 Spiegelschrank u. echt — Kk I., sch Hüchen waste ges Freie Lieferun Speise- U. Herrenzimmer Elnzelne Schreibtische, Dlwan, Chaise- longue, Ausziehtische, Tische und Stühle sehr billig. Möbelhaus Cr Möbel Schlafzimmer ene, kompl.. 5 Marmor RR. 420. 230. 950. rbeitet RM. von RM. IDSnus ie 35IIIEIBUgf 15 Raster, T 3, 2 2 Sie finden alle Arten Truotagen auch ganz schmale, Fensterleder, Slegella- ued U- Ce dar Mop. 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Lenisjakoff —.— Elen.-Li 2182 . 5 Noch ſtärker als„Panzerkreuzer Potemkin“ iſt das gewaltige neue Filmwerk: Als Beiprogramm Der der Macit. Nach dem gleichnamigen Roman; von Paul Noſenhain(6 Akte) Herr Auffallend billige Preisel Oer hohen Auslagen wegen ſind wir gezwungen unſere vollen Preiſe zu erheben. 2. Pl. 60, 1. Pl. 80 Pfg. c Loge 1. Mk. Anfang 8 Ahr. Kaſſeneröffnung ½8 Ahr. Hk. 25. 35. Steinbach Eckhaus 6 1˙2 Breitestr. 45. 33. 65. 75. 65. 95. 10848 . —— 222— 2D+2c2jtt 00 18e 8 En d ⅛ ÜAß Ä X Pn Ä