Bezugspreis Für den Monat Rovember 1.40 Rmk., frei ins Daus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzelle 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 80 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich), . Denlul, 1. lavender 1027 5 Auges. und Anzeigenblatt für Seckenheimund Umgebung . lu. 31 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Neues in Kürze. 18: Der Generalſekretär des Völkerbundes hat vom Außenminiſter der Sowjetunion Tſchitſcherin ein Tele⸗ gramm erhalten, worin Rußland ſeine Teilnahme an der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz zuſichert. 18: Auf einer Parteitagung ſprach ſich Paul Bon⸗ cour für die Beteiligung der Sozialiſten an der Regierung aus, falls das Ergebnis der bevorſtehenden Kammer⸗ wahlen einen derartigen Schritt der Sozialiſten verlan⸗ gen würde. ,: In der programmatiſchen Erklärung der franzö⸗ ſiſchen Radikalen wird die Fortführung der Politik des Ausgleiches mit Deutſchland beſonders betont. r Die Verwaltungsreform. * Von allen Seiten wird ſeit einiger Zeit eine Aufforderung um die andere an die Reichsregierung ge⸗ richtet, endlich einmal eine großzügige Verwal⸗ ungsreform durchzuführen, um einen Verwaltungs⸗ dbbal zu erzielen und dadurch eine Verringerung zer Ausgaben herbeizuführen. In letzter Zeit haben bc ganz abgeſehen davon, daß die öffentliche Meinung derchwegs immer und immer wieder auf Sparſamkeit bei er öffentlichen Hand hinwies, auch maßgebende Orga⸗ ni ationen dafür ausgeſprochen, daß endlich einmal mit der bisherigen Art des Regierens im engeren Sinne aufgeräumt werde. Ende Juli hat ſich eingehend der ſeinanb n erband der deutſchen Induſtrie auf einer Königsberger Tagung mit dem Problem befaßt 5 iſt zu dem Ergebnis gelangt, daß die für die Wirk⸗ chaft und das geſamte Volk unerträglichen Laſten nur ermäßigt werden könnten, wenn die ſtaatlichen Aus⸗ gaben der Mittel⸗ und Lokalinſtanz zuſammengefaßt, eine ebertragung von Staatsaufgaben auf untergeordnete uſtanzen und die Selbſtverwaltungskörper durchgeführt b neue reichseigene Behörden nun dort geſchaffen wür⸗ 8 den wo die entſprechenden Landesbehörden abgebaut wür⸗ ben. Dieſe Vorſchläge hatten nur das Ziel, einen Ab⸗ ſtaatlichen Ausgaben zu erreichen. Mit Forderungen wandte ſich dann der deutſche Reich tetag, der in Magdeburg tagte, ebenfalls an d eich und Oeffentlichkeit. Auch die Hauptgemeinſchaft des eutſchen Einzelhandels ging nicht achtlos an dem Ent lem vorüber und faßte verſchiedene diesbezügliche leßtehließungen auf ihrer Berliner Konferenz. In den bud Tagen beſchäftigte ſich außerdem der Hanſa⸗ 55 1d ſehr eingehend mit der Angelegenheit und unter⸗ eicelete der Reichsregierung und dem Reichstag in einer denen, Denkſchrift eine Reihe ſehr beachtenswerter bil schläge, deren Durchführung auch die zu erwartenden önnkcatiſchen Hemmungen und Bedenken überwinden da nte. Anterſtützt werden alle dieſe Forderungen durch beſonden greifen des Reparationsagenten, der nunmehr, ibenders ſeit er von ſeiner Urlaubsreiſe zurückgekehrt iſt mit großer Tatkraft dafür ſorgen zu wollen ſcheint, daß überflüſſigen Ausgaben Schluß gemacht wird. 5 wohl Dieler Anſturm auf das Reichskabinett iſt es nunmehr N 1 5 geweſen, der endlich einmal die Reichsminiſter be⸗ zu 1 hat, in mehreren Kabinettsſitzun⸗en dieſes Problem beweehandeln, Man ſcheint aber auch diesmal nach dem at ährten Muſter vorgehen zu wollen, das Reichskabinett nt engeren Ausſchuß eingeſetzt, der die ge⸗ 0 Vöeichsverwaltung durchprüfen ſoll, um feſtzuſtellen, Do ereinfachungen möglich ſind, und wo insbeſondere der delarbeit ausgeſchaltet werden ſoll. Der Ausſchuß, ſie 5 auf die Länderregierungen einwirken ſoll, damit Da ue, gleiche Reform vorbereiten und in Zukunft jede bpelarbeit von Reichsbehörden und Länderbehör⸗ ermeiden, ſetzt ſich zuſammen aus dem RNeichsfinanz⸗ tel dem Reichswwirtſchaftsminiſter und dem Reiche⸗ miniſter. Den Vorſitz führt der Reichsfinanzmini⸗ zu den Arbeiten wird auch der Reichsſparkommiſſär zugezogen werden. Wenn man nicht ſchon des che Ausſchüſſe und ihr ſchließliches Verſanden 9 hätte, könnte man vertrauensvoll auf ihr Tun 5. Die Enttäuſchungen aber, die wir mit ſolchen In⸗ N ſchon des öfteren erleben mußten, ſtimmen uns andere als optimiſtiſch. Auch hier wird wie⸗ Bürokratismus die Oberhand gewinnen und mit ähnlichen So wie bi 1 060 g Wi wie bisher kann es nicht mehr weiter gehen. daß wiauchen nur Ziffern ſprechen laſſen, um einzuſehen, langt zin dan der Grenze des Unmöglichen ange⸗ 4„8 Mik Während im Jahre 1913 die Ausgaben weit fü liarden Mark betrugen, ſind ſie jetzt auf Gefähric 13 Milliarden angewachſen. Und das weſ te 1 bſte daran iſt, daß die Tendenz immer noch Etat gemaach oben geht. Der Anſang muß beim ſchaft macht werden, was von der deutſchen Volkswirt⸗ muß eben di cht werden kann und nach dieſer Summe lle ubrigdie Verwaltung ſich einrichten. Nur ſo geht es. . Kraft und Verſuche ſind nutzlose Verſchwendung von ift a Hanſabund 505 8 1975 Denk⸗ Etatsgrenze von N % 8. Or. Marx ſpricht in Eſſen. Neichspolitik und Ziele des Zentrums. UA Eſſen, 31. Oktober. Auf dem Parteitag des Zentrums für den Wahl⸗ kreis Düſſeldorf⸗Oſt ſprach Reichskanzler Marx bei der öffentlichen Kundgebung. Der Reichskanzler führte u. a. aus, daß man es ihm verüble, ein Kabinett mit Einſchluß der Deutſchnationalen gebildet zu haben.„Sonderbar“, ſo ſagte er,„mute der Vorwurf an, als hätte ich die Treue gebrochen, die ich in den vergangenen Jahren den republikaniſch⸗geſinnten Volkskreiſen verſprochen habe. Wenn einer Veranlaſſung hat, ſich zu beklagen, ſo bin ich es, deſſen Kabinett man in einem Augenblick ſtürzte, indem ich hinſichtlich der Reichswehr Zuſagen machen konnte, die vollauf den Forderungen der ſozial⸗ demokratiſchen Fraktion entſprachen. Die Republik ſei ge⸗ rade im letzten Jahre gefeſtigt worden und er könne es nur als einen großen Fortſchritt werten, wenn eine Partei, die bisher in ſchroffſter Oppoſition gegen die Republik geſtanden habe, ſich bereit findet, auf den Boden der Verfaſſung von Weimar poſitive Arbeit zu leiſten. Zur Flaggenfrage betonte Marr, daß dieſer Streit jetzt mit einer Leidenſchaft geführt werde, die das deutſche Volk in zwei Lager zu fpalten droht und es ſei noch mehr zu bedauern, wenn etwa der nächſte Wahlkampf unter der Parole„hie ſchwarz⸗weiß⸗rot, hie ſchwarz⸗rot⸗gold“ geführt werden ſollte. Schwarz⸗rol⸗gold ſei keine Verketzerung und Verkennung von ſchwarz⸗weiß⸗ kot und wer ſchwarz⸗weiß⸗rot in Ehren hält, brauche deshalb ſchwarzerot⸗gold nicht zu ſchmähen. Wer ernſtlich den Flaggenfrieden wolle, der ſorge dafür, daß die Flaggen von einſt und jetzt nicht herabgeſetzt, ſon⸗ dern ſo geehrt werden, wie es den Flaggen einer Nation, die auf ihre Würde hält, gebühre. Die deutſche Außenpolitik zeige ſeit einer Reihe von Jahren eine durchaus gerade Linie auf und dies ſei nicht zuletzt das Verdienſt der Zentrumspartei. Auf die Zurücknahme der Beſatzungstruppen eingehend, ſagte Marx:„Wir erneuern immer wieder den dringenden Hinweis auf unſer Recht, die völlige Räumung des beſetzten Gebietes zu verlangen.“ Auffallend ſei das Aufſehen, das die Rede des Reichspräſiden en von Hin⸗ denburg bei der Enthüllung des Tannenbergdenkmals in manchen Kreiſen des Auslandes erregt habe; eine Rede, die ſowohl von ihm wie auch von dem Herrn Außen⸗ miniſter gebilligt worden ſei. Marx wies auf ſeine Erklärung hin, die er namens der Reichsregierung am 29. Auguſt 1924 anläßlich der Annahme der Dawes⸗ geſetze im Reichstage abgegeben habe und betonte, daß die Frage der Kriegsſchuld nur durch wiſſenſchaftliche Forſchung geöſt wer⸗ den könne. Die Behauptung, Deutſchland habe den euro⸗ päiſchen Brand entfeſſelt, ſei eine ſchwere und tiefver⸗ letzende Ungerechtigkeit.“ Nachdem der Reichskanzler zu dem Schreiben des Reparationsagenten an den Reichsfinanzminiſter fh. die Beamtenbeſoldungsvorlage geſprochen hatte, ührte er 5 zum Schulgeſetz u. a. noch folgendes aus: Was nun das Volksſchulgeſetz anbetrifft, ſo ſei zu hoffen, daß es gelingen werde, dem im Reichstag vorliegenden Regierungsentwurf eine Ge⸗ ſtaltung zu geben, die allen berechtigten Wünſchen der verſchiedenen Parteien und Weltanſchauungsgruppen gerecht werde. Es ſoll niemand gezwungen werden, ſeine Kinder in eine Schule zu ſchicken, die ſeiner Welt⸗ anſchauung nicht entſpreche. Der Reichskanzler bedauerte, daß das Volksſchulgeſetz zu einem Kampfobjekt der Parteien geworden ſei. Die Gleichberechtigung der drei Schularten werde auf jeden Fall in einem Geſetz ent⸗ halten ſein das unter Mitwirkung des Zentrums zuſtande kommen foll. „Das eine werde man jetzt ſchon mit aller Beſtimmt⸗ heit als f Zentrumsgrundſatz auch für den kommenden Reichstag ö feſtſtellen können:„Das Zentrum wird nach den kommen⸗ den Wahlen, in die es, was ich mit Nachdruck nochmals betone, ohne jede Bindung hineingehen wird, genau ſo wie früher ſeine Kraft dem Staate zur Verfügung ſtellen und mit denjenigen Parteien Staatspoitik betreiben, die geneigt ſind, mit ihm zuſammen die bisbreige Politik im Meſentlichen fortzuſetzen und auf dem Boden der Verfaſſung das Staatswohl zu förder.“ 5 Entrüſtung der franzöſiſchen Nechtspreſſe. Die Rede des Reichskanzlers wird in der franzöſiſchen Rechtspreſſe ſehr aufgeregt kommentiert. Pertinax ſchreibt im Echo de Paris, die Rede werde Briand und Paul Boncour überraſchen, die aus gutem Glauben oder aus Berechnung an der Auffaſſung über das Beſtehen eines zweierlei Deutſchlands feſthalten. Sie werden aus der Rede entnehmen können, daß die gegenwärtigen deutſchen Miniſter weder Kalſer Wilhelm noch die anderen „Banditen“ anſchſagen, die während vier Jahren Europa bluten ließen und denen nur ihre Mißerfolge vorgeworfen werden, aber nicht ihre Verbrechen. Was die Ausführungen des deutſchen Reichskanzlers über die Reparationen anlange, ſo müſſe man darauf hinweiſen, 8 25 Verpflichtungen erfülle, verlieren. Frau Manoilescu ergeben haben. 30 Schwerverletzte feſtgeſtellt worden. daß Parker Gilbert wohl die Anweſenheit der auner⸗ ten Truppen im Rheinland anfangs als überflüſſig erachtete, nunmehr aber einer der erſten ſei, die ſich darüber freuen. Was eine wiſſenſchaftliche Nachforſchung über die Kriegsſchuld betrifft, ſo erklärt er, dieſes Verlan⸗ gen Dr. Marx als ein verzweifeltes Beginnen von Mördern e auf der Tat ertappt ſich durch Gut⸗ achten von Nervenärzten und Maſſenſachverſtändigen zun retten ſuchten. —.— Millerand zum Senator gewählt. Eine Kampfanſage an Deutſchland. 5 O Paris, 31. Oktober. Bei einer Nachwahl zum Senat im Departement Orne iſt der ehemalige Präſident der Republik Mille⸗ rand im erſten Wahlgang mit 536 zu 303 Stimmen ge⸗ wählt worden. Damit iſt Millerand wieder aus der Verſenkung aufgetaucht. Von der geſamten Rechtsvreſſe wurde dieſes Wahlergebnis als außerordentlich bedeu⸗ tungsvoller Sieg gefeiert. In einer Anſprache legte Millerand ſeine Ziele dar. Seine Wahl würde eine Kund⸗ gebung gegen das Linkskartell, das das Ruhegebiet ohne irgendwelche Gegenleiſtung freigegeben hat. Er wies auf die Gefahr hin, daß bei einem Sieg des Linkskartells in den kommenden Wahlen wohl auch das Rheinland geräumt würde. Damit würde Frankreich das letzte Garantiemittel, daß Drutſchland ſeine . Krieasbereitſchaſt in Rumänien. Maſſenverſammlung der Balernpartei? . Belgrad, 31. Oktober. Wie aus Bukareſt gemeldet wird, iſt in allen Gar⸗ niſonen in Rumänien für den 1. November die Kriegs⸗ bereitſchaft angeordnet. An dieſem Tage ſoll nämlich die bereits angekündigte große Maſſenver ſamm⸗ lung der Bauernvartei in Kronſtadt abgehalten wer⸗ den. Die Renſerung hat in Anbetracht deſſen umfang⸗ reiche militäriſche Vorkehrungen getroffen. n i Aus Bukareſt wird weiter berichtet, daß die Frau des verhafteten Staatsſekretärs Manoilescu, als die Polizei in ihre Wohnung trat, ein Dokument zu verbrennen ſuchte. Ein Teil des Dokumentes gelangte jedoch in die Hände der Polizei. Der Inhalt ſoll belaſtendes Material gegen Bei dem verhafteten Staatsſekretär Manoilescu ſollen auch Briefe mit dem Namen des Führers der rumäniſchen Nationalpartei, Pro⸗ feſſor Jorga gefunden worden ſein. Die Regierung hat gegen die in dieſe Aktion verwickelten politiſchen Per⸗ ſönlichkeiten noch keine Maßregeln getroffen. Anſchlaa auf Konduriotis. Der Präſident leicht verletzt. Paris, 31. Oktober. Nach einer Meldung aus Athen hat in dem Augen⸗ blick, als Präſident Konduriotis das Automohil vor dem Stadthaus beſtieg, ein Individum aus der Menge heraus einen Revolverſchuß gegen den Präſidenten abge⸗ geben, ohne dieſen jedoch zu treffen. Das Geſchoß zer⸗ trümmerte das Fenſter des Automobils. Der Präſident wurde durch Glasſplitter leicht verletzt. Ein Anbe⸗ teiligter wurde verwundet und mußte ins Krankenhaus N werden. Die Menge wollte den Attentäter ynchen. Der Attentäter Zafiri Couſſios wurde ſofort verhaftet. Die Polizei nimmt an, daß er entweder taub, oder geiſtesgeſtört iſt. täter in irgend einer Verbindung mit der kommuniſtiſchen Bewegung ſteht, doch glaubt die Polizei anſcheinend, daß der Beſitz kommuniſtiſcher und anarchiſtiſcher Literatur auf irgend welche Verbindungen ſchließen läßt. Die Athe⸗ ner Behörden haben alle Vorſichtsmaßnahmen getroffen. Die Ruhe in der Stadt iſt nirgends geſtört worden. Nach Mitteilung der Landespolizeibehörde hat man bei dem Täter Dokumente gefunden, in denen er die Kor⸗ rupte⸗Geſellſchaft von heute bekämpft und ſeinen Ent⸗ ſchluß ankündigt, ſein Leben zu wagen, um die Zuſtände zu beſſern. Er ſei häßlich und es liege ihm nichts am Lehen. Konduriotis war im Jahre 1921 einem royali⸗ ſtiſchen Attentat knapp entronnen. s 5 — 2 22——— Gchweres Eiſenbahnunglück in Italien. 6 Tote, 80 Verletzte. 1 Mailand. 31. Oktober. Auf der Linie Bari⸗Locoroto n⸗ dee ſtieß ein Extrazug mit einem Perſonenzug zu⸗ ſammen. Der Extrazug entgleiſte. Die Wagen ſtürzten um und wurden zum Teil zertrümmert. Bis jetzt ſind ſechs Tote und achtzig Verwundete, darunter Die aus Anlaß des 5. Jahrestages des Marſches auf Nom organiſierten Feſtlichkeiten wurden zum Zeichen der Trauer abgeſagt. 5 Von kommuniſtiſcher Seite wird auf das Entſchiedenſte beſtritten, daß der Atten⸗ * 8 Aus dem In⸗ und Auslande. Der deuiſche Luftverkehr im beſetzten Gebiet genehmigt. Trier, 31. Okt. Nach einem Schreiben der Rhein⸗ landkommiſſion iſt der Deutſchen Lufthanſa die Geneh⸗ migung erteilt worden, das beſetzte Gebiet auf folgenden Linien zu überfliegen: Frankfurt— Saarbrücken, München — Stuttgart— Karlsruhe— Saarbrücken, Stuttgart— Mannheim— Kaiſerslautern— Saarbrücken, Düſſeldorf— Köln— Trier— Saarbrücken. Im Zuſammenhang mit der Genehmigung dieſer Linien ſteht die grundſätzliche Erlaub⸗ nis der Rheinlandkommiſſion zur Errichtung von Luft⸗ verkehrslandeplätzen bei Koblenz und Kaiſerslautern. Beratungsſtelle für Auslandsanleihen. Berlin, 31. Okt. Die Beratungsſtelle für Auslands⸗ anleihen nimmt morgen ihre Tätigkeit wieder auf. Aus dieſem Anlaß hat heute eine Beſprechung zwiſchen dem Finanzminiſter Dr. Köhler, dem Wirtſchaftsminiſter Dr. urtius, Reichsbankpräfident Dr. Schacht und Parker Gil⸗ bert stattgefunden. Die Beratung galt der Arbeit der Beratungsſtelle und man kann nur annehmen, daß für deren zukünftige Tätigkeit die Grundſätze maßgebend ſein werden, die Köhler und Curtius im Haushaltsausſchuß vertreten haben. In Zukunft wird alſo wohl ein ſtren⸗ 58 Prüfungsmaßſtab an die Anleihegeſuche gelegt wer⸗ en. Das Schickſal der Entführten. Paris, 31. Okt. Wie jetzt feſtgeſtellt worden it, befinden ſich die entführten Familienmitglieder des Ge⸗ neralpräſidenten von Marokko im Lager des Kaid Na⸗ ceur Uld, der als ein entſchiedener Gegner der Franzoſen bekannt iſt. Die beiden ebenfalls entführten Kinder Ar⸗ naulds ſind im Lager des Doulg untergebracht, der je⸗ doch mit der Zurückhaltung der Gefangenen keine politi⸗ ſchen oder militäriſchen Ziele verfolgt, ſondern lediglich ein hohes Löſegeld zu erreichen hofft. Kaid Naceur Uld ſteht ſcharf unter dem religiöſen Einfluß Hocein U. Tem⸗ gas, von dem bekannt iſt, daß er eigenhändig zwei Mit⸗ glieder einer Familie tötete, weil dieſe ſich mit franzöſiſchen Nachrichtenofftzieren in ein Geſpräch eingelaſſen hatten. 1 Bombenfunde in Liſſabon. ö Berlin, 31. Okt. Die Liſſaboner Polizei hat eine ziemlich ausgedehnte Verſchwörung linksſtehender Ele⸗ mente aufgedeckt, die im Anſchluß an die vorbereiteten Attentate den allgemeinenen politiſchen Umſturz herbei⸗ führen wollten. Mehrere Arbeiter, die Bomben fabrizier⸗ ten, wurden verhaftet. Der Anführer der Verſchwörer Americo Villo konnte ſich der Verhaftung entziehen. Die Stürme in England. 70 Tote— 400 Perſonen obdachlos. i 0 London, 31. Oktober. Nach den letzten Meldungen beträgt die Zahl der in England bei den ſtarken Stürmen ums Leben ge⸗ klommenen Perſonen 70. Man befürchtet aber, daß ſich dieſe Jahl noch erhöhen wird da zahlreiche Fiſcherboote überfällig ſind. Außerordentlich ſchwer mit⸗ genommen wurde Leedwood, wo das ganze Hafen⸗ viertel unter Waſſer geſetzt wurde. Dort ſind etwa 400 Perſonen obdachlos geworden, Das Rettungsboot von Beaumaris Pier, das zur Rettung Schiffbrüchiger ausgefahren war, iſt nach 18ſtündigem Kampf mit den Wellen mit der Mannſchaft und einem Geretteten unter⸗ gegangen. Aus der Grafſchaft Galway wird der Tod von 16 Fiſchern gemeldet. In der Lackanbucht in der Grafſchaft Man o kenterten zwei Fiſcherboote, wo⸗ bei zehn Mann ertranken. In Fleetwood wurden fünf Perſonen von den Fluten umgeriſſen und ſind gleich⸗ falls ums Leben gekommen. Der Sturm erreichte teil⸗ weiſe eine Stundengeſchwindigkeit von 92 Meilen. Sturmverheerungen auch in Dänemark. Der Sturm hat auch in Dänemark beträchtliche Zer⸗ ſtörungen angerichtet. Die Fährverbindung zwiſchen Deutſchland und Kopenhagen üher Gjedſer— Warnemünde mußte mehrere Stunden lang eingeſtellt werden. An der Weſtküſte von Jütland ſind große Mengen von Wrack⸗ ſtücken angeſchwemmt. Im Belt verurſachte das Sturm⸗ wetter ſo ſtarke Ebbe, daß ſtundenlang kein Schiff paſ⸗ ſieren konnte. i „Iſa war von dieſen Worten wie betäubt. Sie hätte wieder fliehen mögen und verharrte doch wie gebannt an ſeiner Seite. Und als er, ihre Hand noch immer haltend, langſam umwandte und den Inſeln zufuhr, wehrte ſie nicht mehr. Sie befand ſich wie unter einem geheimnisvollen Bann. And die Fragen:„Was will er von mir?“—„Iſt jetzt die Entſcheidung gekommen?“ beſchäftigten und ver⸗ wirrten ſie zu gleicher Zeit. Auf dem ſchmalen Teil zwiſchen den Inſeln und dem Ufer lief niemand; ſie waren alſo ungeſtört und unbeob⸗ achtet. 5 Jetzt blieb Bruchhauſen ſtehen, und Iſas Hand feſter s drückend, beugte er ſich zu ihr herab. „Iſa, Sie müſſen längſt erraten haben, wie es um mich ſteht.— Doch ich harrte bis jetzt vergebens auf das ge⸗ ringſte Zeichen des Entgegenkommens von Ihrer Seite; immer nur hatten Sie Kälte und Gleichgültigkeit für mich. Trotzdem lebt die Hoffnung in mir, daß Ihr Herz anders denkt und fühlt, als Sie mir in Ihrem Stolz fegen wollen, und ich geſtehe Ihnen darum daß ich Sie liebe.— Iſa, entziehen Sie mir Ihre Hand nicht— laſſen Sie ſie mich feſthalten für das Leben— ſprechen Sie ein einziges Wort, verleugnen Sie jetzt allen Stolz. denn der Mann, der Sie — über alles hochſchätzt, der Sie für ewig ſein nenn 5 wire aan f e eidenſchaftlich, glühend und beſchwörend klangen dieſe Worte an Iſas Ohr. Sie machten, daß ihr das Blut un⸗ geſtüm zum Herzen drängte, ſie tönten ihr wie eine be⸗ rauſchende Muſik. Sie war nicht unvorbereitet, ſie hatte es kommen ſehen, aber ihre keuſche Seele hatte ſich noch dagegen gewehrt, und als ſie es nun endlich aus 3 Munde vernahm, daß ſie geliebt wurde, da cla ſie wie —— die Augen, da wurde ſie ſtumm vor den Gefühlen, ie ihre junge Bruſt zum erſten Male durchzogen.. 2 ſa, liebſt du mich?“ 1 Da entrang ſich ein Laut ihrer Kehle, ein befreiender, Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Plötzliche Erblindung.) In den J⸗Quadraten iſt in der Nacht ein 19 jähriges Mädchen plötzlich erblindet. Das Mädchen verlangte em frühen Morgen plötzlich, daß man das Licht anzünden möge. Da⸗ pi 2 8 es die ſchreckliche Entdeckung machen, daß es er⸗ indet war. 5 Pforzheim.(Gemeiner Betrüger.) Der ledige Kettenmacher Emil Alfred Trautz, der zwei Dienſt⸗ mädchen um ihre Erſparniſſe brachte, wurde wegen Betrugs im Rückfalle zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Karlsruhe.(Sechs Mark, die drei Monate koſten.) In ſeiner Geldverlegenheit hatte der 20jäh⸗ rige Taglöhner Georg K. anfangs März einer Bekannten ſeiner Schweſter den Kleiderkoffer mittels einer Beiß⸗ zange aufgebrochen und daraus Wäſcheſtücke entwendet die er auf das Leihhaus trug. Dort erhielt er ſechs Mark, die er für ſich verbrauchte. Vom Einzelrichter erhielt er wegen erſchwerten Diebſtahls drei Monate, woran die Tatſache nichts zu ändern vermochte, daß ihm die Beſtoh⸗ lene verziehen hat. Durlach.(Unfall durch ein ſcheues Pferd.) Durch ein ſcheuendes Pferd wurde früh ein Dienſtknecht auf dem hieſigen Güterbahnhof unter einen beladenen Laſt⸗ wagen geworfen. Das rechte Vorderrad ging ihm über das Bein, wodurch er ſo erhebliche Verletzungen erlitt, daß er nach dem Städtiſchen Krankenhaus Durlach verbracht werden mußte. Mosbach.(Tödlicher Unglücksfall.) Der hieſige Arbeiter Ernſt Altendorf ſtarb infolge eines An⸗ glücksfalles, der ihm in einem Holzwerk in Eichelsdorf bei Gießen zugeſtoßen war. Baden⸗Baden.(Tödlicher Autounfall.) Auf der Landſtraße zwiſchen der Dreieichenkapelle und Oos hat ſich ein Autounfall ereignet, der ein Menſchenleben for⸗ derte. Der Fahrradhändler Otto Kohlbecker von Baden⸗ Baden fuhr mit einem Ooſer Geſchäftsmann nach Hauſe. Anterwegs löſte ſich am Hinterrade des Auto wahrſcheinlich der Mantel. Der Wagen ſchleifte, wurde gedreht und die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Otto Kohlbecler er⸗ litt ſo ſchwere Verletzungen, daß er im hieſigen Kranken⸗ haus ſtarb. 5 Raſtatt.(Die Lohngelder geſtoh len.) a In der Nacht wurde in der Kupferhütte Fahlbuſch(Induſtrie) dem Meiſter, der die Lohnzahlung an die Nachtſchicht vor⸗ zunehmen hat, der geſamte Lohnbetrag aus einem ver⸗ ſchloſſe nen Behälter geſtohlen: es waren neun Lohntaſchen im Geſamtbetrag von 330 Mark. Pfullendorf.(Geſtändig.) Der wegen Raubüber⸗ falls in Unterſuchungshaft genommene Gottlieb Stettner aus Eberhardsweiſer hat nun ein volles Geſtändnis ab⸗ gelegt. Das von ihm geraubte Geld wurde in dem von Stettner angegebenen Verſteck noch unverſehrt aufgefun⸗ den. a 5 . Donaueſchinzen.(Tödlicher Unfall) Der 52⸗ jährige verheiratete Kaſpar Moſer aus Bräuningen ſtürzte zwiſchen Bräuningen und Unterbränd vom Fahrrad, das er nicht beleuchtet hatte. Moſer blieb mit einem Schädel⸗ bruch tot liegen. Konſtanz.(Unterſchlagung im Amt) Der ledige Poſtaushelfer Stefan Döber aus Ludwigshafen a. S. hatte ſich wegen Unterſchlagung im Amt, Diebſtahls Amtsanmaßung zu verantworten. Döher wurde zu einer Geſamtgefänanisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten, ab⸗ 8 zwei Monaten 15 Tagen Unterſuchungshaft, ver⸗ urteilt. Konſtanz.(Gefängnis für eine Taſchen⸗ diebin.) Die 25jährise ledige Dienſtmagd Maria Leh⸗ mann aus Hammereiſenbach, die im Münſter und der St. Stephanskirche zahlreiche Diebſtähle aus den Taſchen der Kirchenbeſucher und außerdem an verſchiedenen andern Or⸗ ten ſolche verübt hatte, wurde mit ſieben Monaten Ge⸗ fängnis beſtraft. Friedrichsthal.(Großfeuer in Friedrichs⸗ thal.) Im Anweſen von Lienhardt und Wilhelm brach Großfeuer aus, dem in kurzer Zeit das Wohnhaus. 2 Scheunen und die Zigarrenfabrik der Gebr. Gorenflo zum Opfer fielen. Das Vieh konnte gerettet wurden bis auf ein paar Ziegen, die in den Flammen amkamen. Ueber die Entſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt. Der Schaden iſt orßbeblich. glückſeliger Laut Die Eisrinde war geſprengt und das warme, liebende Frauenherz erwacht „Iſa!“ rief Bruchhauſen jubelnd und zog ſie in ſeine Arme. Sie befreite ſich erſchrocken ein ſeitwärts vorüber⸗ laufendes Paar hatte ſie ſo ſeltſam angeſehen. 5 Herr Regierungsbaumeiſter!“ ſtammelte ſie verwirrt. Er gab ſie augenblicklich frei, aber ihre beiden Hände hielt er feſt und drückte ſie an ſeine Bruſt. Seine Blicke ſenkten ſich tief in die des jungen Mädchens. „Nicht ſo, Iſa— ich darf dir jetzt mehr—— alles ſein— du gibſt mir das Recht dich meine Braut zu nen⸗ nen— du mußt mich noch heute zu deinen Eltern begleiten, um dich von ihnen zu erbitten!“ „Ja,“ ſagte ſie klar und feſt, und wieder überkam es ſte wie etwas Jubelndes, Jauchzendes. Sie duldete es, daß er ſeine Lippen nun wieder auf ihre Hände drückte, und hörte ſeinen geflüſterten, berauſchenden Liebesworten zu. Und ſie vergaß Zeit und Ort darum. Wie im Traum glitt ſie auf dem Eiſe an ſeiner Seite durch alle die fremden Menſchen, die ſie kaum noch gewahrte. Wo blieb noch Raum für einen Gedanken an das andere Paar, an Thea und Könningen! Vielleicht fanden ſich ihre Herzen u derſelben Stunde, vielleicht kam auch ihnen die Offen⸗ arung. „Und jetzt laß uns zu deinen Eltern gehen, Schatz, ich finde keine Ruhe, ehe ich dich nicht ganz habe,“ ſagte Bruch⸗ hauſen voll Ungeduld. Iſa nickte; ihr war es nur zu recht. „Wäre es nicht unſere Pflicht, Thea und Könningen von unſerem Fortgehen zu benachrichtigen?“ fragte ſie jedoch. „Er ſchüttelte den Kopf.„Nein, Herz, wir finden ſie doch nicht ſo ſchnell, und ich— ich— wir entſchuldigen uns ſpäter bei ihnen.“ 5 Arm in Arm gingen ſie durch die winterliche Pracht des Tiergartens. Bruchhauſen zog Iſa in einen Seitenweg, und hier, von niemandem beobachtet, fanden ſich ihre Lippen zum erſten Kuſſe. So war mitten in Schnee und Eis der Frühling für ſie erwacht. Der Geheime Oberregierungsrat Renatus. Iſas Vatet, bewohnte mit ſeiner Familie die erſte Etage eines Hauſes in der Nauchſtraße. Ex war ein vielbeſchäftigter Mann, ODemokratiſcher Parteit⸗g in Baden. Kundgebung für die Simultanſchule. Offenburg, 31. Oktober. Im Mittelpunkt des am Samstag und Sonntag hier abgehaltenen, ſtark beſuchten Parteitages der Deut⸗ ſchen Demokratiſchen Partei Badens ſtand die Schulfrage. Der Antrag, dem demokratiſchen badiſchen Miniſter Leers das Mißtrauen auszuſprechen, wurde im Laufe einer mehr⸗ ſtündigen Diskuſſion zurückgezogen. Dabei bekannte ſich Miniſter Leers als grundſätzlicher und unbedingter An⸗ hänger der Simultanſchule. Eine vorgelegte Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Der Vorſitzende, Reichstags⸗ abgeordneter Hermann Dietrich ſtellte dazu noch feſt, daß der badiſche Unterrichtsminiſter die Wünſche erfüllt habe, die an ihn geknüpft wurden. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Gefälſchte Geldlotterie⸗ lo ſe.) In der letzten Zeit mehren ſich die Fälle, daß Loſe genehmigter Privatlotterien gefälſcht werden. Es werden die Losnummern, die in Wirklichkeit Nieten ſind, durch Entfernung oder Erſetzung einer oder mehrerer Ziffern durch chemiſche Mittel geändert, ſo daß die nun⸗ mehrige Losnummer als mit einem Gewinn gezogen nach der Gewinnliſte erſcheint. Dieſe„Gewinnloſe“ werden dann zur Auszahlung Losvertreibern vorgelegt. Die Fälſchungen erſtrecken ſich nach den Feſtſtellungen nicht nur auf Lotterien, die in Berlin oder Preußen, ſondern in ganz Deutſchland genehmigt ſind. Beſonders ſchlimme Fälſchungen werden in den letzten Tagen von der Geld⸗ lotterie„Deutſchtum im Ausland“ und der„St. Lorenz⸗ kirche zu Nürnberg“ aufgedeckt. Die Fälſchungen ſind un⸗ ſchwer zu erkennen, wenn man die Loſe gegen helles Licht hält. Frankfurt a. M.(Die Mutter und drei Kin⸗ der in den Tod.) In der Riederwaldkolonie, Am Er⸗ lenbruch 24, ſpielte ſich abends ein erſchütterndes Fami⸗ liendrama ab. In der Familie des Eiſenbahnarbeiters Hermann Deckert waren ſchon ſeit Jahr und Tag Strer⸗ ligkeiten zwiſchen den Eheleuten an der Tages ordnang. Alle Verſuche der Frau, den Frieden wieder herzustellen, ſcheiterten. Abends merkten nun Hauseinwohner, daß aus der Deckert'ſchen Wohnung ein immer ſtärker werdender Gasgeruch drang. Man alarmierte die Po⸗ lizei, die durch ein Fenſter in die verſchloſſene Wohnung eindringen mußte. In der Küche fand man die 3jäh⸗ rige Frau mit ihren drei Kindern, zwei Knaben im Alter von acht und eineinhalb Jahren und einem Mädchen von drei Jahren tot am Boden vor. Die Frau hatte den Gashahn abgeſchraubt und durch das ausſtrömende Gas mit ihren Kindern den Tod gefunden. Auf einem Zettel teilte ſie mit, daß ihre zehnjährige Ehe ein ſtändiges Mart tyrium geweſen ſei und daß ſie nunmehr aller Qual ein Ende durch Vergiftung mache. Die Leichen kamen auf den Hauptfriedbof. Bacharach.(Ein Kindesmord?) Aus dem Rhein wurde die Leiche eines etwa vier Jahre alten Kna⸗ ben geländet, die am Kopf eine Schlagwunde aafwies. Außerdem war das Kind mit einem Strumpfband und einem Stück elektriſchen Leitungsdraht ſtranguliert wor⸗ den. Es ſteht feſt, daß das Kind einem Mord zum Opfer gefallen iſt und dann ins Waſſer geworfen warde. Bad Sooden a. d. W.(Nach dreizehn Jah; ren wieder ſehend geworden.) Nach 13 Jahren völliger Blindheit iſt die älteſte Bewohnerin des Dorfes Creuzburg, die Witwe Weißhaar, ohne iede ärztliche Ein wirkung plötzlich wieder ſehend geworden. Die alte, mehr als 80 jährige Frau war über die Neuzeit ſehr erſchrocken, beſonders über die kurzen Frauenkleider und den Ruhffauf „ Luſchaſſenburg.(Eiſenbahners Schickſal.) In der Nähe der Station Goldbach wurde der 53jährige Schaffner Boveri aus Würzburg von einem Güterzuge überfahren und ſofort getötet. Köln.(Die Unterſchlagungen bei der Kölner Sparkaſſe.) Außer gegen den ungetreuen Sparkaſſenbeamten Müller, der bei der Kölner Sparkaſſe über eine halbe Million Mark unterſchlagen hat, wir ſich die gerichtliche Unterſuchung auch gegen drei Kölner Buchmacher richten, die dringend im Verdacht der ge⸗ werbsmäßigen Hehlerei ſtehen. Bei einem von ihnen hat wen in der letzten Rennſaiſon allein 70000 Mark verwettet. der außet auf dem mniſterklum noch oft zu Haufe bis in die ſinkende Nacht arbeitete. Doch die Arbeitslaſt ſchien ihn nicht zu drücken, er ſah ſtark und kräftig aus, fühlte ſich nie krank oder leidend Nur zuweilen des Nachts bei der Ar beit— es kam ſelten genug vor— befiel ihn ein leichte! Schwindelanfall. Er ſchob ihn dem Gebücktſitzen zu, richtet ſich gerade auf, und der Schwindel ging vorüber. Sein Familie erfuhr nie davon. Ueberhaupt ſuchte er lieben alles fernzuhalten, was ſie beunruhigen oder die reine Ha monie des Familienlebens ſtören konnte. 7 Der Ehe waren zwei Kinder entſproſſen, ein Sohn nb eine Tochter, die ſich zu ſchönen, fleißigen und begabte Menſchen entwickelt hatten. Axel, der ältere, hatte. 1 ſpielend das Gymnaſium durchgemacht und ſeine furiſtiſche, Studien vor kurzem mit dem Referendar gekrönt. Er w 4 Eg r e Jahre, alſo vier Jahre älter als ſeil Schweſter. 5 8 Iſabella war zu geſunder, blühender Schönheit empoß gewachſen. Sie war wie ihre Mutter voll geiſtiger u künſtleriſcher Intereſſen, und die Eltern hatten es ſich an gelegen ſein laſſen, ihre Talente und Fähigkeiten nach ze 8 Richtung hin auszubilden. Wie die Kunſt, ſo wurden Wi ſenſchaft und Sprachen gepflegt und ihr dadurch Blick un Verſtändnis für alles eröffnet. 9 Obgleich ihr Leben bisher ohne bedeutende äußere 65 eigniſſe ruhig und friedvoll dahingefloſſen war, hatte 5 an inneren 1 nicht gefehlt. Sie hatte 1 le feinſten Regungen ihrer Seele lauſchen gelernt, ſie 9 barüber nachgedacht und ſomit gewiſſermaßen den Gal ihrer inneren Entwicklung ſelbſt geleitet. 12 Dieſes tiefinnerliche Leben machte ſie über ihre Jah, hinaus ernst, und doch genoß ſie die Freuden, die ihr a gend und Stellung verſchafften, in vollem Maße und let N kindlich harmloſem Herzen, bis der Regierungsbaumeiſt 1 Bruchhauſen in ihren Kreis trat. 90 Er zeichnete ſie in auffälliger Weiſe aus und ſuchte ae den Bruder für ſich zu gewinnen. Bei dem letzteren haeg er mehr Glück, als bei der ſtets kühlen, zurückhaltend, Schweſter. Iſa blieb ſeinen Huldigungen gegenüber 19 ſcheinend gleichgültig und kalt. Ob ſie Nene Gefühle wee zu erwidern vermochte, oder ob ſich ihre reine, ſpröde Sen der Liebe nicht erſchließen konnte?—— 1 1 Cortſetzung folgt S = V — S 2 Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 1. November. 2. Evang. Kirchengemeinde. Wir ſind in die Woche der Kirchl. Volksmiſſion eingetreten und der gute Beſuch von Gottesdienſt und Vortrag zeugen von dem Intereſſe, mit dem die Kirchengemeinde dieſer Veranſtaltung ent⸗ gegenkommt. Der Redner, Herr Pfarrer Bauer, verſteht es mit tiefem Ernſt, getragen von Liebe zu unſerem Volke, zu den Zuhörern zu reden. Vor dem Lichte des Evangeliums vom Vater wird Menſchenwort und Menſchentun klein; hier wird mit ſolchem Lichte göttlicher Wahrheit, das keine Rückſichtnahme kennt, hereingeleuchtet in die ſchweren chäden unſerer Zeit, was Sünde iſt und darum Todes- keime für Volks⸗, Gemeinde⸗ Familienleben wie die Einzelperſönlichkeit in ſich birgt, wird hier mit dem rechten Ramen genannt. Geradezu erſchütternd wirkte, was der Redner bei dem Thema„Dein Rame werde geheiligt“ ſagte:„Die Gottentfremdung ſo vieler Männer iſt der Fluch, der auf unſerem deutſchen Volke ruht“. Ja, es iſt gewiß, wenn heute von unbefangen und ernſt denkenden Menſchen geſagt wird: ſo kann es nicht weiter⸗ gehen, daß man das Unheimliche der Lage zu fühlen beginnt, daß man allmählich verſteht, daß wir auf zentweder, oder“ auf Leben oder Tod geſtellt ſind. Der Gedantke an unſere Kinder und wahrhafte, ſelbſtloſe, durch keine Rebenintereſſen geſchwächte Liebe zu unſerem Volke ſollte uns den Weg weiſen zur Selbſterkenntnis, zu Gott und ſeinem Sittengeſetz. Alle Arbeit wider die Schäden ind nur Mittelchen für den Augenblick, die auf die Dauer nicht helfen, wenn unſerem Volke die Stunde der muneren Entſcheidung ſchlägt und es den rechten Weg zu gehen verpaßt. Gottes Ramen wieder anerkennen, dem heiligen Gott in Ehrfurcht und Gehorſam dienen oder an ſittlicher Fäulnis kranken und an Gottesferne ſterben— dies ſteht zur Einſcheidung. Weiter„abwärts“ oder wieder„aufwärts“, ein Drittes iſt unmöglich. Wohin das eine oder andere führt, lehrt die Weltgeſchichte.— Wir ſind gewiß, daß bei allen, die ſich in dieſer Woche ernſt und nachdenklich unter die Wirkung göttlicher Wahrheit ſtellen, reicher Segen für Geiſt und Herz gewonnen wird. ir laden zum Beſuche von Gottesdienſt und Vortrag herzlich ein. Die übliche Allerheiligenprozeſſion verbunden in dieſem Jahr mit der Einweihung der neuen Johannes⸗ ſtatue findet heute Rachmittag ſtatt. Seinen Verletzungen erlegen iſt geſtern im Mann⸗ heimer Krankenhaus der am Sonntag Nacht verunglückte Pskar Riecher aus Ilvesheim. Der Verunglückte hatte lich, wie die ärztliche Unterſuchung ergab, bei dem heftigen Anprall den Brustkorb eingedrückt. Der ſchwergeprüften amilie, der vor kurzem erſt der Vater entriſſen wurde und nun der älteſte Sohn, wird allgemeine Teilnahme entgegengebracht. Beamten⸗Fortbildungskurſe an der Handels⸗Hoch⸗ ſchule Mannheim. Die im Winter⸗Semeſter 1925/26 mit großen Erfolg begonnenen und im Winter⸗Semeſter 1926/27 weitergeführten Beamtenfortbildungskurſe ſollen vom kommenden Winter ab(1927/28) erheblich erweitert werden, um dadurch den Uebergang zur„Verwaltungs⸗ akademie“(mit Abſchlußprüfung und Zeugnis), ſei es einer ſelbſtändigen Mannheimer Verwaltungsakademie oder in erbindung mit der in Gründung begriffenen Badiſchen erwalungsakademie oder mit der ſchon beſtehenden lälziſchen Verwaltungsakademie, vorzubereiten. Statt ur eines Vortragsabends in der Woche ſind jetzt zwei ortragsabende vorgeſehen; ferner ſollen künftig die Kurſe Boh im Sommer⸗Semeſter weitergeführt werden. Als ortragsabende ſind im Winter 192% 8 vorgeſehen: lenstag und Donnerstag. Die Vorträge ſollen in der 0 der Mannheimer Handels⸗Hochſchule(Gebäude A 4, 1) linden, und zwar jeweils 8 Uhr abends. Dieſe Kurſe 1 auf alle Fälle als erſtes Semeſter einer Verwaltungs⸗ ademie betrachtet werden.— Der Vortragsplan ſieht algendes vor: Drei Kurſe zu je 5 Abenden aus dem 5 urgerlichen Recht(Gegenſtände: 1. Abſchluß und Löſung on Verträgen. 2. Kreditverträge. 3. Eheverträge); einen uns von 5 Abenden aus dem Oeffentlichen Necht(Reichs⸗ nd Landesverfaſſung) einen Kurs von 5 Abenden aus olkswirtſchaftslehre(Rationaliſierung der Wirtſchaft); leh n Kurs von 5 Abenden aus der Betriebswirtſchaſts⸗ bene Gaufmänniſche Buchführung).— Die Vorträge ginnen in der zweiten Rovemberwoche, alſo am Dienstag, 8 obember. Die Vortragenden ſind Dozenten der undels⸗Hochfchule Mannheim. Kleine Aenderungen des Ole ragsplans müſſen naturgemäß vorbehalten bleiben.— eilne ü a ü en RR. 15. ſehmergebühr beträgt(für alle Kurſe zuſammen) dertjgn,; Der November im Hundertjährigen. Der hun⸗ ber lährige Kalender halte für den nun ſcheidenden Okto⸗ und kalten Regen unſchönes Wetter, Eis und Schnee perreatdere böſe Dinge prophezeit. Er hat ſich gründlich f önſtn e, Denn dieſer Oktober 1927 war wohl der zonſte Monat des ganzen Jahres, warm und ſonnig, wie 5 Fommermonat. Noch hängen Aepfel und Birnen an und daumen, noch ſchvirren die Bienen durch die Gärten, Auch dec denkt niemand an das Ende der Feldarbeiten. dertjabem November wird kein freundliches Wort im hun⸗ zeigt brigen Kalender zuteil. Man leſe: Der November 1 bis trübes Geſicht, und rauhe ſcharfe Winde herr⸗ Tage zum 5., der 6. und 7. aber ſind freundliche ſchöne unſchz Der 9. bringt kalte Regenſchauer und das naßkalte und 180 Wetter hält dann bis zum 16. an. Am 17. gibt es Schnee, aber erſt am 19. bleibt er lie⸗ eine ziemliche Kälte ſetzt ein, die dann auch bis des Monats ohne Unterbrechung anhält. gen un A end de ed Filmſchau. 5 des wieder Krieg wird das Fazit ſein eines eden Veſuchẽrs Ble d Die Welt im Stahlhelm“ im Palaſt⸗Thealer. Hier zeigen weil er chreckniſſe des Krieges und er iſt doppelt intereſſant, er Front unſerer einſtigen Kriegsgegner ſpricht. Der 1 tiefe Einbliche in das Leben Englands während W350 Die Aufnahmen ſind Originalkriegsaufnahmen, daher 8 ort, kein Artikel eindringlicher vom Kriege erzählen, als B r. Der 1 eiprogramm 5 8 beginnt um 9 Uhr, dem ein hübſches Auslanddeutſchtum. Der am Samstag Abend von Herrn Prof. Maenner gehaltene Lichtbildervortrag über„Streifzüge durch das Burgenland“ war außerordentlich ſpannend und lehrreich. Der Redner verſtand es, von hoher neutraler und wiſſenſchaftlicher Warte aus ein geiſtiges Band zu knüpfen zwiſchen den anweſenden Gäſten und den Pionieren des Deutſchtums im fernen Burgenlande. Nach einigen einleitenden Worten über Weſen und Wert des Auslanddeutſchtums und über die zu leiſtende Kulturarbeit des Vereins führte uns der Redner anhand einer ſelbſtgezeichneten Karte in das Burgenland. Es iſt dies jener Landesteil Weſtungarns, der durch den Staatsvertrag von St. Germain an Oeſterreich abgetreten wurde. Die Ausläufer der Alpen, im Norden das Leithagebirge und das Roſaliagebirge, im Süden die ſogenannte bucklige Welt bedecken den größten Teil des Landes. Oeſtlich vom Leithagebirge dehnt ſich der 335 qkm große Neuſiedler See aus, mit ſeinem über⸗ reichen Beſtande an Fiſchen und Waſſervögeln. Weit⸗ bekannt iſt der Weinbau um den Neuſiedler See; der in der Umgebung von Ruſt die edelſten Weinſorten Oeſter⸗ reichs hervorbringt. Auf dieſem Fleckchen Erde wohnt ein arbeitsfrohes, dem Fremden verſchloſſenes, alte deutſche Sitten und Gebräuche treu bewahrendes Volk. Kirchen, Burgen und Schlöſſer blicken von den Höhen herab als Zeugen einer ruhmreichen Vergangenheit. Deutſch iſt dieſes Land geblieben trotz jahrzehntelanger ſchwerer nationaler Bedrückung. Der Redner ſtreifte ſodann die Geſchichte des Landes von der Zeit der Völkerwanderung bis ins 19. Jahrhundert, ſeine ſtaats⸗ rechtliche Stellung zwiſchen Oeſterreich und Ungarn und die nationale Entwicklung bis zur Jetztzeit. Die deutſchen Bauern und Bürger des Burgenlandes konnten bis 1868, unterſtützt durch ein vorbildliches Schulweſen und durch das Wohlwollen kluger, ungariſcher Könige, die nur zu gut wußten, was deutſche Kultur⸗ und Arbeitsfreude für die Entwicklung ihres Königtums bedeute, ihre Volkskultur frei entwickeln. So brachte das deutſche Weſtungarn berühmte Männer hervor wie Haydn, der als Kapellmeiſter und Komponiſt viele Jahre am Hofe des Grafen Eſterhazy tätig war und deſſen Werke Weltruf genießen. Ein anderer bedeutender Tonkünſtler, Franz Liſzt, ſtammte aus Raidnig im Burgenlande und Joſef Kainz, einer der größten, deutſchen Schauspieler iſt in Wieſelburg geboren Noch eine ganze Reihe hervorragender Männer legen Zeugnis ab von der Begabung dieſes deutſchen Volksſtammes. Wer von den Zuhörern war nicht ergriffen von dem feierlichen Ernſt der Stunde, als die hiſtoriſchen Dokumente vom Leben, Schaffen und Können dieſer Meiſter im Lichtbilde vorüberzogen. Aus allem ſprach unſer Blut und unſere Seele und es war nur zu bedauern, daß ſo wenige anweſend waren, denn der Redner ſprach aus einer unerſchöpflichen Quelle reicher Erfahrungen überzeugend von der Notwendigkeit einer Miſſion, wie ſie der Verein für das Deutſchtum im Ausland erſtrebt. Sehr intereſſant und aufklärend waren die Ausführungen über die neuzeitige, ſyſtematiſche Midjariſierung des Burgenlandes, von der pflichtgemäßen Einführung der ungariſchen Sprache in den deutſchen Schulen und von der Vernichtung der deutſchen Bildung und Bildung sanſtalten. Beſonders dürfte ein kleiner Hinweis auf die Zuſtände nach dem Kriege von all⸗ gemeinem Intereſſe ſein. Die ſtaatliche Zugehörigkeit des Burgenlandes ſollte damals durch Volksabſtimmung entſchieden werden; daher verſuchte die ungariſche Re⸗ gierung mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln den Anſchluß an Oeſterreich zu hintertreiben, Verwaltung und Militär übten einen furchtbaren Druck auf die gequälte und eingeſchüchterte Bevölkerung aus. Kund⸗ gebungen für das Verbleiben bei Ungarn wurden der Bevölkerung gewaltſam aufgenötigt und öſterreichiſch⸗ freundliche Perſonen verprügelt, verletzt und eingekerkert. Falſche Heimatſcheine, welche der Oedenburger Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Thurner freigebig ausſtellte, halfen getren die Zahl der madjariſchen Stimmen zu vermehren. Die Stimmliſten wurden gefälſcht, indem man Freunde Oeſterreichs ſtrich und mag. Geſinnte zu Hunderten auf⸗ nahm. Freiſchärler und Banden beſetzten Oedenburg und die Landgemeinden und als am Tage der erſten Uebergabe am 29. 8. 1821, Oeſterreich rechtmäßig Beſitz ergreifen wollte, ſtieß die öſterreichiſche Gendarmerie auf bewaffneten Widerſtand. ‚ Die madjar, Behörden blieben im Lande ebenſo wie die Banden. Die bald darauf folgende Volksabſtimmung, die ein Betrug war, konnte das Bild nicht weſentlich än⸗ dern. Oedenburg, die Hauptſtadt des Burgenlandes blieb madjariſch, außerdem verlor Oeſterreich noch weitere 8 Ge⸗ meinden. Der Reſt des Burgenlandes, den die Oeſter⸗ reicher übernahmen, war verwahrloſt. Die Madjaren haben das Burgenland trotz Staats⸗ verträge nicht aufgegeben. Wir Deutſche dagegen ſtehen auf dem Boden des Selbſtbeſtimmungsrecht und erſtreben als Endziel eine ſtaatl. Zuſammenfaſſung aller Deutſchen mit geſchloſſenem Sprachgebiete. Unterſtützen wir daher die hohen Kulturziele des V. D. A., denn ein geſundes Grenzlanddeutſchtum iſt der beſte Hort für den europäiſchen Frieden. Die Grenzlanddeutſchen vermitteln den friedl. Verkehr zwiſchen Völkern, helfen die Märkte fremder Rationen erſchließen, erheben die deutſche Mutterſprache zur Handels- und Wirtſchaftsſprache, mildern die Raſſengegenſätze an den Grenzen und ſind ſo die ſicherſten und friedlichſten Bahnbrecher eines geeinigten „Europas der Zukunft“. Mannheimer Schlachtviey markt. Dem Schlachtvieh⸗ markt am Montag waren zugetrieben: 406 Ochſen, 161 Qullen, 327 Kühe, 341 Färſen, 589 Kälber 89 Schafe, 3504 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 kg Lebendge⸗ wicht in Rm. für Ochſen 58 60, 40— 46, 51—53, 40 42, 3438. 32— 34; Bullen 56—58, 5053, 42.— 45, 30-34; Kühe 49—51, 38-40, 3035, 15—20. Färten 59—61, 4853. 36 42; Käfber 76 80, 7276, 26 68, 52—60; Schafe 42— 48; Schweine 65— 66, 54 60, 6364, 6263, 5861, 5458. Marktverlauf: mit Großvieh ruhi);, Uebe ſtand; mit Kälkern ruhig, lang⸗ ſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Fettſchweine über Notiz. Mannheimer Produktenbörſe. Bei guter Konſum⸗ nachfrage verkehrte die Börſe in ſtetiger Haltung. Man nannte: Weizen inl. mit 26,00 bis 26,50, Weizen ausl. mit 28,50 bis 31.50, Roggen inl. mit 25,50, Roggen ausl. mit 25.50 bis 26,00, Hafer inl. mit 22,50 bis 28,5, Hafer ausl. mit 24.50 bis 25,50, Braugerſte mit 26,00 dis 28,50, Pfälziſche Gerſte mit 27,00 bis 30,00, Futtergerſte mit 22,50 bis 24,00, Mais mit Sack mit 19,50 bis 19,75, Weizenmehl Spezial 0 38.25, Weizen⸗ brotmehl mit 30 25, Roggenmehl mit 34,35 bis 36,00, Weizenkleie met 12,75 bis 13,00, Briertreber mit Sack mit 17,00 bis 17,50 Rm. Wetterbericht vom 1. November. Der ſüdoſtdeutſche Tiefdruckausläufer, einer vor der norwegischen Küſte liegender neuer ozeaniſcher Sturm⸗ wirbel, wird auch bei ſeinem Durchzug vorausſichtlich e hei e es, veveinzelt auch regneriſches Wetter ringen. Mit einem Wetterumſchlag iſt jedoch nicht zu rechnen. 8 D 2 8 1 5 2 3 EN — — S 8 S 72 505 bang. fürchenchor ögamengelm. Heute Abend punkt 8 Ahr Probe. Vollzähliges Erſcheinen dringend nötig Der Vorſtand. Beamten⸗Fortbildungs⸗Kurſe an der Handels⸗Hochſchule Mannheim. f Vortragsplan für das Winter⸗Semeſter 1927/8: J. Kaufmänniſche Buchführung. Dienstag, 8., 15., 22., 29. Rovember u. 6. Dezember. II. Abſchluß und Löſung von Verträgen. Donnerstag, 10., 17., 24. Rovember, 1. und 8. Dezember. III. Reichs⸗ und Landesverfaſſung. Dienstag, 13., 20. Dezember, Donnerstag, 15. De⸗ zember, Dienstag, 10. Januar und Donnerstag, 1————————. Frisci einge offen 1 Billige eine Sendung 1 f der weitaus als die Besten bekannten Möbel 7— en'sche ä und Bolten Stahltrommel- ae 8 0— e 5 Rübenschneider. e 8 Herrenzimmer f Ferner bringe ich meine weltbekannten Pol. Vertikos 35 2 8 2» Kleiderſchrank 49 Pol. Büffet 120 Mlundlos-Hähmaschinen e Aus eigener Weihſtatt (Neuestes Modell: Zick-Zack⸗Nähmaschine)] Kapok⸗, Woll⸗, See⸗ in empfehlende Erinnerung. i 1 e 2 C i L Ludw. Lochbünler, Hauptstr. 443. Owen fun 5 an 8 Bettfedern und Federbetten 12. Januar. IV. Kreditverträge. Dienstag, 17., 24., 31. Januar, 7. u. 14. Februar. Eisu- ft. Betten Stanlmatratz, Kinderbett. in guten Qualitäten u. zu billigſten Preiſen. e ee 5 S gu . 5 der Wirtſchaft. ge Priv. Kat. 1900 frei ö V e e 5 16. Februar. Eisen öbeltabr Sun! Th.) Rolenberg VI. Eheverträge. E nur Donnerstag, 23. Februar u. Dienstag, 28. Februar,.o 0 1 Schwetzingerſtr. 47 6., 13., 20. März. Hausrat N. Günſtige Vortragsſaal: 8„ Mann⸗ 535 5 8 Bahlungsbedingung. heim(Gebäude I. 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