8. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wteederholung Rabatt. Belagen: Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Halen Eu dtn denen mann ene Tages · und Anzeigenblatt duungebung — für deckenheimun Neues in Kürze. r Wie unverbindlich von der Zentrumspreſſe mit⸗ 85 eilt wird, findet Mitte November in Regensburg eine Fr ſam. ukunft ven Vertretern der Vayeriſchen Voltspar⸗ 55 un! des Zentrums ſtatt, auf welcher eine Einigungs⸗ ſermel für die beiden Parteien angeſtrebt werden ſoll. teich Nachrem im rheiniſchen Tertilgeberbe die Ber⸗ N handlungen 5 iſchen Arbeitnehmern und Arveit⸗ 38 ern geſcheitert ſind, tritt jetzt die Ausſperrung von 5600 Textilarbeitern antomatiſch in Kraft. 3: Der frühere franzsſiſche Finanzminiſter Caillaur i 5 ert in einem Zeitungsartikel im Zuſammenhang mit 3 auf die Veröffentlichung des Schriftwechſels mit dem . 5 n 1 2 onaliſierun awesplans gegen Austau es heinlandpfandes. 5 15 5 5 erſt: Sämtliche Tariſe der polniſchen Staatsbahnen, die 5 8 Auguſt des Jahres um 10 Prozent heraufgeſetzt rden, werden am 1. Januar 1928 um weitere 10 Pro⸗ dent erhöht werben. ö 28: Die portugieſiſche Seſandtſchaft in Rom dementiert 5 das entſchiedendſte die in Italien kyrſterenden Gerüchte, eie e e 1 ſeiner afrikaniſchen hte, die eine heilige Erbſchaft ſeien und un⸗ trenubar vom Mutterlande blieben. N — 2— Gerüchte um die Beſoldungsreform. Vertagung der Inkraftſetzung geplant? 8 Berlin, 10. November. Wenngleich die Verhandlungen im Haushaltsaus⸗ ſchuß des Reichstages über die Beſoldungsreform a de ihren Fortgang nehmen, ſo erhält ſich doch artnäckig das Gerücht, daß man innerhalb der Negie⸗ rungskoalition ſich mit dem Gedanken trägt, die n erſt zu einem ſpäteren Ter⸗ 8 als vorgeſehen war, in Kraft zu ſetzen. Es e naturgemäß die Vorſchüſſe, die auf die Be⸗ er zakezorm jetzt den Beamten gezahlt werden, wei⸗ 545 0 ur Auszahlung gelangen, doch würde das für ten 12 5 eine nicht unbeträchtliche Erſparnis bedeu⸗ in Adafzdieſe Vorſchüſſe nur etwa 60 Prozent der ab lusſicht genommenen Erhöhungen ausmachen. Ob ſich 5 die in beſtimmten Kreiſen zweifellos vorhande⸗ dir Brenderen auf Hinausſchiebung der Inkraftſetzung werde eſoldungsvorlage zu einer Antrage verdichten liche en, iſt im Augenblick noch nicht zu überſehen. Mög⸗ 50 5 würden ſie dadurch eine Anterſtützung erfah⸗ ate 55 die Neueinſtufung verſchiedener Beamten⸗ 5 11 en, wie ſie in der Vorlage vorgeſehen iſt, auf er⸗ Wunſche Schwierigkeiten ſtößt und vielfach den unſch hat laut 5 zu belaſſen. werden laſſen, es bei dem jetzigen Syſtem —— 22* Zuſammentritt der Neichstagsfraktionen. Bericht über die Ausſchußarbeiten. f 8 bes Berlin, 9. November. Die deutſchnationale Reichstagsfrak⸗ tis N dn iſt zu einer Sitzung zuſammengetreten, um den Be⸗ tach ihrer Vertreter in den großen Ausſchüſſen des Reichs⸗ ages entgegenzunehmen. Die 3 des R entrumsfraktion eichstages verſammelt ſich zu dem gleichen Zweck am dufte gun n de 15 De 5 0 5 at 55 n 90 1 1 5 in der parlamentariſchen Pauſe am näch⸗ ſten Montag, den 14. November abhalten werden. — 1 Wiederkehr des Kündigungsrechts? Die Beratungen des Reichstagsausſchuſſes für das Wohnungsweſen. prache orderte der Vertreter der Wirt⸗ 3 die Aufhebung der Zwangs⸗ 8 die gegen die Reichsverfaſſung verſtoße. N ve trat Abg. Krembel grundſätzlich nge a Funkt, daß die Wohnungszwangswirtſchaft ſo⸗ dem gaufxrecht zu erhalten ſei, bis ein Ausgleich auf fi nungsmarkt erzielt werde. Im übrigen ich für die Regierungsvorlage ein, ein demokratiſcher Redner die Vorlage e die Einführung des Kündi⸗ verſchfimmert. s die jetzigen unertläglichen Zuſtände noch auf, daß bie lſtisminiſter Hergt bedaueete hier⸗ ieter, al ie Regierungsvorlage ſowohl von Seiten der griffen 5 auch der Haus⸗ und Hrundbeſitzer ange⸗ den Haus beben ſe. Der Miniſter betonte, daß es die Regie; zeiitzern wenig erfreulich ſein würde, wenn Angriffe rung den Entwurf mit Rüchſicht auf die erfolgten die For e wollte. Die Regierung könne aber Seite zur alden weder der einen, nch der anderen ma zn Allgemeinen Grundlage ihrer Entſchließungen be Nach ber Anſicht ſei die Zeit füt die Einfüh⸗ run g 5 3 Kündigungs verfahrens durchaus gekommen. niſcher Sprache hergeſtellt ſein dürfen. Der Miniſter wandte ſich dann der Zwangswirt⸗ ſchaft grundſätzlich zu. Während man ſich im übrigen überall zur freien Wirtſchaft zurückgefunden habe, ſei hier notgedrungenermaßen ein Recht der Zwangswirtſchaft zurückgeblieben. Die Zeit zu einer vollkommenen Aufhebung der Zwangswirtſchaft ſei allerdings noch nicht gekommen. Immerhin müſſe dem Ziele der freien Wirtſchaft ſchrittweiſe zuge⸗ ſtrebt werden. Durch die Wiedereinführung des Kündigungsbegriffes wäre der Grundſatz des Privateigentums des Haus beſitzers wieder ſtärker und in programmatiſcher Form betont. Eigentums vorlage und Jaweszahlungen. Beſchleunigte Beratung der Freigabebill im Kongreß. O Newyork, 9. November. In der Finanzpreſſe wird erklärt, daß die großen induſtriellen Unternehmungen in Deutſchland dringend flüſſiges Kapital gebrauchten. Wenn das im Kriege beſchlagnahmte deutſche Eigentum jetzt nicht zurückge⸗ geben würde, ſo werde das eine Vertagung bis zum Jahre 1929 bedeuten, wo Deutſchland die Höchſtleiſtungen aus dem Dawesplan aufbrin⸗ gen müſſe. Unter dieſen Umſtänden müſſe darauf hingewieſen werden, daß die ſofortige Zurückgabe des deutſchen Eigentums ſtark dazu beitragen werde, daß der Dawes⸗ plan erfolgreich weiter arbeitet. Obwohl die Be⸗ amten des Schatzamtes die Schwierigkeiten für die An⸗ nahme der Eigentumsvorlage nicht verkennen, beton⸗ ten ſie doch, daß gerade im Hinblick auf das Gilbert⸗ Memorandum die ſchnellſte Rückgabe inſolge des deutſchen Kapitalbedürfniſſes dringend erforderlich ſei. Wie in dieſem Zuſammenhang weiter berichtet wird, erwartet man in Waſhington, daß der Abgeordnete Green die Eigentumsvorlage in der kommenden Kon⸗ greßſeſſion einbringen wird, wobei die Hauptſchwierig⸗ keiten im Senat erwartet werden.. f 22 „—. 8 Italieniſierungsmethoden in Güdtirol Selbſft die Grabinſchriften müſſen abgeändert werden. 1 Bozen, 9. November. 1 Diͤe amtlichen Bürgermeiſter von Südtirol haben auf höheren Befehl den Erlaß herausgegeben, wonach In⸗ ſchriften auf Grabſteinen nur in italien!⸗ Bis zum 30. November ſollen ülle deutſchen Grabinſchriften durch italieniſche erſetzt werden und, falls dies nicht ge⸗ ſchieht, follen Strafen verhängt werden. — * Rüſtungsdebatte im Anterhaus. Macdonald verlangt Beſprechung der Flotten⸗ abrüſtungskonferenz. O London, 9. November. Im Unterhaus entſpann ſich eine kurze Debatte über Rüſtungsfragen. Miniſterpräſident Baldwin be⸗ tonte, daß die Genfer Abrüſtungskonferenz unfähig geweſen ſei, ein Abkommen zu erreichen. Macdonald verlangte im Namen der Oppolition eine Beſprechung der Genfer Flottenabrüſtungskonferenz. Auch die Gerüchte über ein Abkommen zwiſchen Groß⸗ britannien und anderen Mächten über Tanger müß⸗ ten durch das Parlament nachgeprüft werden. Eine an⸗ dere Frage von großer Bedeutung ſei die Ratifikation der Waſhingtoner Achtſtundenkonvent on. Lloyd George bedauerte die Länge der Tagesordnung über kleinere Fra⸗ gen, die das Haus daran verhindern könne, ſich mit den wichtigſten Problemen zu befaſſen. Der Kriegsminiſter Worth ington Evans verteidigte die Notwendigkeit ſeiner Reife nach Indien. Er begründete die Reiſe vor allem mit der Notwendigkeit, die zukünftigen Fortſchritte der Mechaniſierung der britiſchen Armee in den verſchie⸗ denen Teilen Indiens perſönlich zu überwachen. Na ſeinen Informationen ſeien die Gerüchte, daß Rußland Nitrate für ee, im Werte von einer Million Mark gekauft habe, zutreffend. Verſchar fung der Lage in Rumänien. Wiedereinführung der Präventivzenſur. 5 1 Bukareſt, 9. November. Die Aae in Rumänien hat im Zuſammenhang der Verhaftung des Ma ineoffiziers Theodoru eine neue Verſchärfung erfahren. So wird gemeldet, daß die Regierung ein Ausnahmegeſetz für ſogenannte ca.⸗ roliſtiſche Delikte vorhbe eite, durch das alle Frei⸗ heiten aufgehoben würden. Vorläufig hat die Re⸗ gierung Bralianu für die Bukareſter Blätter die Prä⸗ ventiozenſur wieder eingeführt. Es wird den Blättern verboten, irgendeine Nachricht über Prinz Carol zu bringen, oder dieſen ſelbſt zu nennen. Dieſe Maßnahme dürfte im Zuſammenhang mit dem am Donnerstag beginnenden Manoileſcuprozeß ſtehen, inſofern als die Regierung anſcheinend verhindern will; daß die dort gemachten Ausſagen im Inlande bekannt werden. Die Zeitungen haben beſchoſſen, gegen die Wie ⸗ dereinführung der Zenſur bei der Regierung Einſpruch e„ 8 22 54 5 3 J— Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſezlichen Feiertage. Beſtellungen in der Oeſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Balkan⸗ Imperialismus. Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinke; wit ſch hat ſich nach Paris begeben, um mit Ariſtide Briand einen Freundſchafts⸗ und Schiedsver⸗ trag zu unterzeichnen. Es handelt ſich hier um einen Vertrag, der bereits im März vorigen Jahres hätte zu⸗ ſtandekommen ſollen. Seine Ratifikation wurde aber im⸗ mer wieder hinausgezögert, da Frankreich nicht in An⸗ ſtimmigkeit mit Italien gelangen wollte, das bekannt- lich durch ſein ſehr enges Verhältnis mit Albanien auf dem Balkan Intereſſen vertritt, die mit denen Jugofla⸗ wiens in mehr als einem Punkt kollidieren und leicht Zündſtoff zu einer Explosion geben könnten, die leines⸗ 19 im Intereſſe des europäiſchen Mächtekonzerns lie⸗ gen kann. Nach dem ziemlich übereinſtimmenden Wortlaut aller mehr oder minder offiziellen Aeußerungen zu der bevor⸗ ſtehenden Unterzeichnung des franzöſiſch⸗üüdſlawiſchen Freundſchaftsvertrages handelt es ſich nun bei dieſem Bündnis um ein wichtiges Inſtrument zur„Aufrecht⸗ erhaltung und Feſtigung des Friedens“. Die außenpoll⸗ tiſchen Ziele Südflawiens, ſo ſagt man, ſtimmen durch⸗ aus mit den Wünſchen Frankreichs nach der Siche⸗ rung des Friedens und nach der Beilegung aller Konflikte überein, die ſich etwa aus eri Beſtrebungen gewiſſer Mächte ergeben können. Die Kommentare der ſüdflawiſchen Oppoſitionspreſſe, die übrigens den Abſchluß des Vertrages gleichfalls ent⸗ ſchieden begrüßt, laſſen gleichfalls ſchon mit einiger Deut⸗ lichkeit erkennen, wie problematiſch dieſe Friedens⸗ ſicherung iſt, die aus dem neuen Bündnis reſultieren oll. Denn wenn Frankreich ſich heute entſchloſſen hat, die Un⸗ terſchrift zu vollziehen, ſo ſcheint e⸗ ſichendgül⸗ tig auf die Seite Jugoſlawiens ſtellen zu wollen, was gleichzeitig allerdings eine Spitze gegen Italien bedeutet. Keineswegs kann aber, wie ein englisches Blatt dies verſucht, aus dem Vertrage ein Gegenſatz mit Deutſch⸗ land konſtruiert werden, denn unſere Beziehungen zu Jugoſlawien haben ſich gerade in der letzten Zeit ganz erheblich gebeſſert, auch ſind unſere Intereſſen nicht ſo, daß ſie auch zöſiſchen Allianz zuwiderlaufen müßten. „Dahingegen werden durch das Bündnis engliſche Kreiſe, die mit dem aibaniſch⸗italieniſchen Pakt ſympa⸗ thiſieren, recht empfindlich geſtört. Frankreich will wohl nicht nur Italien, ſondern auch deſſen größerem Schatten, England, zeigen, daß es keineswegs ge⸗ willt iſt, auf ſeinen recht beträchtlichen Einfluß auf dem Balkan auch nur im Geringſten zu verzichten. Es hat vor mehreren Monaten mit Rumänien einen ähnlichen Vertrag abgeſchloſſen und glaubt nun, Herrn Muſſolini und ſeiner lärmvollen faſchiſtiſchen Außenpolitik ein Pa⸗ roli bieten zu können. Es hat zwar, diplomatiſcher Ge⸗ pflogenheit folgend, den beiden Staaten von dem Vertrag und deſſen Inhalt Mitteilung gemacht und die Verſi⸗ e abgegeben, daß Intereſſen Dritter nicht berührt wurden. 5 Allein, das will nicht viel beſagen. 1 Erklärung iſt lediglichnur eine Form. Feſt ſteht auf jeden Fall, daß zahlreiche jugoſlawiſche Offiziere nach Frank⸗ reich zur Dienſtleiſtung dauernd ablommandierk ſind und daß franzöſiſche Inſtrukteure die ſerhiſche Armee in allen Kriegswiſſenſchaften unterrichten. Das⸗ ſelbe kann mit Bezug auf die militäriſchen Ver⸗ hältniſſe mit Rumänien geſaat werden. Die Zu⸗ ſammenarbeit der Generalſtäbe iſt eine ſehr enge, ſodaß alſo von feſten militäriſchen Abma⸗ chungen mit Sicherheit geſprochen werden kann. Wenn man dann noch bedenkt, daß die Eiſenbahnen in Jugoſlawien unter der Kontrolle franzöſiſcher Ingenieure ſtehen, ſo fehlt gewiß nichts mehr zu einer ausgeſprochenen Militärkon vention. 5 Das wäre ja alles ſo weit ganz gut, und wirkt ja auch bei der bekannten Militärpolitik. nunmehr in feſtem Bündnis Polen, die Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien und Numanien umfaßt, weiter nicht über⸗ raſchend, wenn man ſich nicht fragen müßte, was denn alle dieſe militäriſchen Bindungen, was dieſe Freund⸗ ſchafts⸗ und Rückverſicherungsbeträge eigentlich bedeu⸗ ten ſollen, wo doch in Genf der Völkerbund beinahe in Permanenz tagt, der alle etwa auftretenden Streitigkeiten ſchlichtet und keine Kriege in Zukunft duldet. Es hat den Anſchein, als würde das in Waffen ſtarrende Europa ſich mehr auf bis an die Zähne gerüſtete Bundesgenoſſen ver⸗ laſſen, die jeder einzelne ſich krampfhaft in allen Teilen der Wel ſucht, als auf die ſchönen und nach Anſicht der 5 und mili äriſtiſch eingeſtellten Staaten un⸗ fruchtbaren Reden Genfer Phantaſten. j — c—— e Ausdehnung der Faͤlſcher⸗Affaͤre. Auch die übrigen Nachfolgeſtaaten geſchädigt. Paris, 9. November. Wie zu der ungariſchen Fälſcher⸗Affäre mitgeteilt wird, iſt Ungarn nicht das alleinige Opfer der Falſchſtempelungen, auch die andern Nach folge⸗ ſtaat en Oeſterreich⸗Ungarns, die ſich verpflichtet hatten, die auf ſie entfallenden Schulden der Donaumonarchie zu bezahlen, werden Klage erheben, da ſie von den Machenſchaften betroffen worden ſind, die den Papie⸗ ren von einem halben Pfennig Wert einen ſolchen von fünfeinhalb Pfennig verliehen. N nur im Geringſten denen der ſerbiſch⸗fran?; ˙ rankreichs, die Das Nheinlandpfand für Frankreich wertlos. 3 Paris, 9. November. In Erörterung des Kursſturzes an der Berliner Börſe vom Montag unterſucht jetzt Caillaur in der„Vo⸗ lonte“ die Zuſammenhänge, die zwiſchen einer militäriſchen Machtpolitik und einem wirt⸗ schaftlichen Druck gegenüber Deutſchland beſtehen. Hierbei kommt der frühere franzöſiſche Finanzminiſter zu dem Schluß, daß die einfache Drohung mit einer in⸗ ternationalen Druck, wie ſie in dem Memorandum Parker Gilberts ausgeſprochen geweſen ſei, viel wirk⸗ ſa mer ſei, als einemilitäriſche Operationgröß⸗ ten Stils, indem ſelbſt die ſeinerzeitige Beſetzung des Ruhrgebietes in Deutſchland keine ſolche Pa⸗ nik hervorgerufen habe, wie die Veröffentlichung des Schriftwechſels mit dem Reparationsagenten. Aus dieſer Erwägung heraus kommt Caillaur zu dem Schluß, daß das vielgerühmte Rheinlandpfand Frankreich nicht das geringſte nütze und daß es im Intereſſe aller Gläubigernationen Deutſchlands gelegen ſei, ſo ſchnell wie möglich eine Internationaliſierung des Da⸗ wesplanes herbeizuführen, wodurch viel raſcher und leichter ein Druck auf Deutſchland ausgeübt werden könne, als durch Mittel militäriſcher Gewalt. Wenn es dann hierbei Frankreich glücke, durch eine raſche Verhandlung das Rheinlandpfand gegen die deutſchen Eiſenbahnobliga⸗ tionen einzutauſchen, ſo könnte hierdurch die Nepara⸗ tionsfrage endgültig geklärt und die Reparatfjons⸗ zahlungen ſichergeſtellt werden. a 0 Für Feſtſetzung der Endͤſumme. ö Im Zuſammenhang mit diefen Bemerkungen Cail⸗ laux verdienen dann noch Ausführungen des Newyorker „Journal of Commerce“ angeführt zu werden, in welchen erklärt wird, daß der Dawesplan bisher ein Notbehelf geweſen ſei, um die deutſche Wirt⸗ ſchaft erſt wieder einmal in Gang zu bringen und die Endabrechnung nach Möglichkeit hinauszuſchie⸗ ben. Nunmehr aber ſei der Zeitpunkt gekommen, in dem wirklich einmal eine Deutſchlands Lage und ſeiner Reparationsfähigkeit entſprechende Abrech⸗ nung aufgeſtellt werden müſſe, da es nicht angehe, daß man bis in alle Ewigkeit von Deutſchland Zahlun⸗ gen erpreſſe, ohne ihm mitzuteilen, wie viel es überhaupt zu zahlen habe. Deutſchland habe ein An⸗ recht darauf zu wiſſen, was es den Alliierten ſchulde, da es unmöglich in demſelben Sinn fortwirtſchaf⸗ ten könne, wie es nun ſchon ſeit Kriegsende gezwungen ſei. ö 5 2 22 5 Polens Amerika⸗Anleihe. c Ihre Beziehungen zum deutſch⸗polniſchen Handelsvertrag. 75 E Warſchau, 9. November. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, hat die polniſche Regierung bei dem Abſchluß der Amerikaanleihe eine Reihe bisher geheimgehalte⸗ ner Bedingungen unterzeichnen müſſen, die vor allem die Handels beziehungen Polens zu ſeinen Nach⸗ barſtaaten betreffen. Die erſte dieſer Bedingungen iſt der Abſchluß des Handels vertrages mit Deutſchland, der ſpäteſtens bis Dezember 1927 er⸗ folgt ſein muß. Hieraus erklärt ſich die Haltung der polniſchen Regierung während der jüngſten deutſch⸗polni⸗ ſchen Vorverhandlungen und die Rede des Vize⸗ premiers Bartel, die nach außen den Anſchein zu er⸗ wecken verſucht, als ob von polniſcher Seite die Anknüp⸗ fung der Handelsbeziehungen zu Deutſchland„geför⸗ dert“ würde. In Wirklichkeit iſt Polen aber von ſeinen Forderungen noch nicht im geringſten herunter⸗ gegangen. Wie weiter berichtet wird, hat die Reiſe des Leiters der politiſchen Abteilung im polniſchen Handelsminiſte⸗ rium, Jackowſiki, die wegen einer angeblichen Erkäl⸗ tung, um einige Tage verſchoben wurde, den Zweck, an⸗ geſichts der Tatſache, daß Polen zu einem Abſchluß kom⸗ men muß, möglichſt günſtige Bedingungen von deut⸗ ſcher Seite zu erlangen. Um die Bedeutung dieſer Sach⸗ lage für Polen im Auslande abzuſchwächen, wird von . Seite dazu das Gerücht verbreitet, daß auf ie deutſche Regierung ebenfalls von amerikaniſcher Seite in der Frage weiterer Kredite ein entſprechender Druck ausgeübt werden ſolle. Aus dem In⸗ und Auslande. Das Binger Zentrum gegen das Reichs banner. Bingen, 9. Nov. Die Zentrumspartei Bingen⸗Stadt faßte einſtimmig eine Entſchließung gegen die Gründung einer Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold. Eine inhaltlich gleiche Entſchließung faßte auch die Ver⸗ treterverſammlung aller Zentrumsorganiſationen im Kreiſe Bingen. Darin werden alle Parteifreunde, di: dem Reichs banner angehören, außerdem aufgefordert, nach dem Beiſpiel des Reichskanzlers Marx ihren Austritt aus dem Reichsbanner zu vollziehen. Antwort der elſäſſiſchen Katholiken auf den Brief i Pojincarees. „Paris, 9. Nov. Der Bund der elſäſſiſchen Katho⸗ liken veröffentlicht eine ausführliche Antwort auf den Brief Poincarees an den Biſchof von Straßburg über den Schulſtreik. In dieſem Schreiben wirft der Bund der elſäſſiſchen Katholiken Poincaree in ſehr heftigen Aus⸗ drücken vor, parteilich zu ſein und die Geſetze und Tat⸗ ſachen zu verkennen, während er in ſeiner Eigenſchaft als Regierungsoberhaupt in dieſer Angelegenheit ein objek⸗ tives Urteil nach Recht und Tradition hätte fällen müſſen. Auch ein italieniſch⸗ſugoſlawiſcher Freundſchaftspalt? . Belgrad, 9. Novo. In diplomatiſchen, gut unter⸗ richteten Kreiſen wird behauptet, daß der italieniſche Gꝛ⸗ ſandte in Belgrad, General Bordrero, der nach Rom abgereiſt iſt, Muſſolini vorſchlagen wird, mit dem jugo⸗ ſlawiſchen Außenminiſter Marinkowitſch eine Besprechung über die Regelung aller bisher zwiſchen Jugoſlawien und Italien ungeregelten Fragen vorzunehmen, damit die Möglichkeit eines italieniſch⸗jugoſlawiſchen Paktes geſchaf⸗ fen werden könnte. Die amerikaniſch⸗abeſſiniſchen Verhandlungen. London, 9. Nov. Die Verhandlungen des Vertre⸗ ters des abeſſiniſchen Agenten Dr. Marin während ſei⸗ nes Aufenthaltes in Amerika galten, wie hier bekannt wird, in erſter Linie der Errichtung einer amerikaniſchen diplomatiſchen Vertretung in Abeſſinien. Erſt in zwei⸗ ter Linie ſei Staatsſekretär Kellogg von dem beabſichtigten Bau eines Nildammes durch eine amerikaniſche Firma verſtändigt worden. Die„Times“ gibt in einem Leit⸗ artikel ihrer Befriedigung darüber Ausdruck, daß Dr. Marin das britiſche Anbehagen über die abeſſiniſch⸗ame⸗ rikaniſchen Verhandlungen beſeitigen konnte. J Zwei weitere merikaniſche Rebellengenerale hingerichtet. London, 9. November. Wie aus Newyork gemeldet wird, ſind dort Nachrichten aus Mexiko eingetroffen, wo⸗ nach im Staate Veracruz zwei weitere Rebellengenerale von den Reyierungstruppen gefangen genommen und hin⸗ gerichtet worden ſind. General Fernando Reyes, einer der Hingerichteten, war früher ein bekannter Unterführer des Generals Villa, während der andere hingerichtete Re⸗ bellenführer, General Carola, ſich nach den Mitteilangen der Regierang ſeit zehn Jahren als Bandenführer in den Bergen von Orizawa betätigte. Aus dem badiſchen Lande. Geheimrat von Lilienthal Heidelberg, 9. November. Im Alter von 74 Jah⸗ ren ſtarb in der vergangenen Nacht der berühmte Straf⸗ rechtslehrer Karl von Lilienthal, von 1896 bis 1919 ordentlicher Profeſſor für Strafrecht, Straf⸗ und Zivil⸗ prozeß an der Univerſität Heidelberg. Geheimrat von Lilienthal iſt bekannt geworden vor allem als Heraus⸗ eber der Zeitſchrift für die geſamte Strafrechtswiſſen⸗ ſchaft in Gemeinſchaft mit Franz von Lißt und als Ver⸗ faſſer zahlreicher vielbeachteter Werke über Strafrecht und Militärſtrafrecht. Er trat ſeit langem für die Reform unſeres Strafrechts ein und hat noch an den vorbereiten⸗ den vergleichenden Darſtellungen des Reichsjuſtizminiſte⸗ riums über Deutſches und auswärtiges Strafrecht mit⸗ gearbeitet. Lilienthal war aus Elberfeld gebürtig, war zunächſt Privatdozent in Halle, dann Profeſſor in Zürich, Marburg und ſchließlich in Heidelberg. Singen a. H.(Schwerer Zuſammenſtoß.) An der Kreuzung Burg⸗ und Waldſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Juſammenſtoß zwiſchen einem Autolenker und einem Radfahrer. Dabei wurde der Lebensmittelhänd⸗ ler Lindner von hier vom Auto acht Meter weit geſchleift. Er erlitt ſchwere innere Verletzungen. Die Urſache des Anfalles iſt in den unüberſichtlichen Verhältniſſen an dieſer Straßenkreuzung zu ſuchen. An der gleichen Stelle haben ſich ſchon webrfach ähnliche Zufammenſtöße ereignet. 4 „Edingen. ſtürzte eine 37 Jahre alte Kriegerswitwe infolge eines Schlaganfalles rückwärts die Treppe herab und brach die Wirbelſäule. Der Tod trat ſofort ein. Die Verſtorbene hinterläßt drei unmündige Kinder. Pforzheim.(Schwarzbrennere i.— Gold⸗ ſchnipſelei.) In der letzten Zeit erfolgten hier eine An⸗ zahl Verhaftungen wegen Schwarzbrennerei. In der Wohnung eines ebenfalls in die Angelegenheit verwickelten Wirtes ſollen allein für 65000 Mark Beſtände aufge⸗ funden worden ſein. Weitere Verhaftungen ſtehen be⸗ vor.— Eine weitere Angelegenheit, die noch größere Kreiſe ziehen dürfte, iſt wieder einmal in Sachen der Goldſchnipſelei zu verhandeln. Eine Anzahl Fabrikanten ſollen in dieſe Angelegenheit verwickelt ſein, indem dieſe mit den Hehlern gemeinſame Geſchék ie gemacht haben ſol⸗ len. Die Staatsanwaltſchaft hat 9 mit dieſer Sache bereits becchäftigt. Bad Baden.(Auflöſung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes von Oos.) Der Inn enminiſter hat die Auf⸗ löſung des Bürgerausſchuſſes von Oos angeordnet, da ſich in der Eingemeindungsfrage mit Baden⸗Baden Diffs⸗ renzen ergeben hatten. Es findet nunmehr eine Volksab⸗ ſtimmung ſtatt. Es iſt dies die erſte, die in einer badiſchen Gemeinde vorgenommen wird. Der Wahltermm iſt der 4. Dezember. Konſtanz.(Tödlicher Autounfall.) Der Me⸗ chaniker Heinrich Reiſch wurde bei einem Zuſammenſtoß eines Laſtkraftwagens mit einem Perſonenauto ſchwer ver⸗ letzt. Er ſtarb auf dem Wege nach dem Krankenhaus. Rheinfelden.(Sämtliche Opfer des Nieder⸗ ſchwörſtadter Unglücks geborgen.) Nachdem man vor wenigen Tagen die Leiche des bei dem großen Unfall am Schwörſtädter Kraftwerk ums Leben gekom⸗ menen Arbeiters Vogel von Ludwigshafen den Fluten entreißen konnte, wurden nun auch die übrigen Leichen ge⸗ borgen und in Oeflingen beigeſetzt. Waldshut.(Vom Zug überfahren.) In der Nähe von Schaffhauſen wurde der 66 Jahre alte Vorar⸗ beiter Martin Ullmid von Schaffhauſen von einem Zuge erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß er im Kantonſpital ſtarb. Allmid hatte den herannahenden Zug für ein Auto ge⸗ halten und war beim Ausweichen direkt vor die Bahn gekommen. Oberuhldingen.(Unter die Maſchine gera⸗ ten.) Der 18 Jahre alte Dienſtknecht Michel fuhr mit einem Benzinmotor die Landſtraße zwiſchen der Reismühle und dem Dorfe entlang, als ſich plötzlich an dem Motor eine Störung bemerkbar machte. Michel wollte dieſe be⸗ eitigen, ſtellte aber den Motor nicht ab und geriet unter ie 40 Zentner ſchwere Maſchine. Er erlitt ſo ſchwere 5 daß er in bedenklichem Zuſtande darnieder⸗ iegt. Jöhlingen, bei Durlach.(Ein fünfjähriger Brandſtifter.) Die Scheune der ehemaligen Mittel- ſchen Brauerei brannte bis auf den Grund nieder. Die Scheune war, da das ganze Anweſen durch Kauf der Ge⸗ meinde gehört, an Landwirte zum Aufbewahren von Stroh und Heu verpachtet. Ein fünfjähriger Junge, der mit Streichhölzern hantierte, ſoll der Urheber des Bran⸗ des ſein. Der Sachſchaden iſt bedeutend. 4 Maulburg, bei Schopfheim.(In das Auto ge⸗ rannt.) Ein elffähriges Mädchen rannte, als es die Dorfſtraße paſſierte, direkt in ein Auto hinein. Es wur⸗ de vom Vorderrad überfahren und erlitt einen ſchweren Oberſchenkelbruch und ſchwere Quetſchungen. Das Kind wurde ins Schopfheimer Krankenaus eingeliefert. Wertheim.(Schwerer Autounfall.) Faßfabri⸗ kant Stahl aus Faulbach, der infolge ſtarken Nebels die Ausſicht verloren hatte, fuhr in dem benachbarten Stadt⸗ prozelten gegen einen Baum und trug ſo ſchwere Ver⸗ 5 8 davon, daß an ſeinem Aufkommen gezweifel wird. — Bevorſtehender Zuſammentritt des Badiſchen Land⸗ tages. Entgegen Meldungen, die von einem Wiederzu⸗ ſammentritt des Badiſchen Landtages am 15. November wiſſen wollten, dürfte jetzt feſtſtehen, daß dieſer erſt in der übernächſten Wochſte, vermutlich am 21. oder 22. Novem⸗ ber, erfolgen wird. Es werden auch nicht die Miniſter neu gewählt, ſondern lediglich der turnusgemäße Wechſel in der Perſon des Staatspräſidenten vorgenommen. Nach den beſtehenden Vereinbarun en iſt die Reihe an Innen⸗ miniſter Dr. Remmele. Die Etatsberatung im Ausſchuß und Plenum iſt für die erſten 3—4 Monaten nach Neujahr zu erwarten. * — 1 S Romen von Elsbeth Borchert 10. Fortſetzung. „Nein, Schatz, das iſt aber wirklich komiſch! Solkte ich den richtigen Brief etwa zu Hauſe liegen gelaſſen haben?— Halt. hier auf der anderen Seite ſteckt er Und ich war der eſten Meinung, ich hätte ihn rechts hineingeſteckt— na— iſt ja gleich.—— Hier, Schatz, iſt der richtige—— lies!“ „Und—— der andere—— von wem war er?“ fragte Iſa langſam und ſah betroffen in das geiſterhaft bleich gewordene Geſicht ihres Verlobten. „Von— einem Kameraden.“ „Von einem Kameraden? Ich las doch einen Frauen⸗ namen darunter—— Marta——“ „Ja, ja, richtig— ein toller Scherz.— Wir geben uns bei unſeren Liebesmählern zuweilen Frauennamen— ein Alk iſt es, denn wir ſind eine übermütige Bande, Schatz.“ Iſa ſah ihren Bräutigam zweifelnd an, ſein lautes Lachen hatte etwas Gezwungenes und tat ihren Ohren weh. „Biſt du etwa gar— eiferſüchtig?“ Er zog ſie zärtlich in ſeine Arme und beugte ſich zu ihr herab: 0, du liebes Närrchen du— dazu iſt wahrlich kein Grund.— Sieh her—“ Er zog den verhängnisvollen Brief noch einmal aus der Taſche und zeigte ihr das Datum.„An demſelben Tage, wo wir uns auf dem Neuen See verlobten, war es— ich ſollte abends zum Liebesmahl kommen und hatte es über meinem Glück total vergeſſen— deshalb kamen am an⸗ deren Tage die Sehnſuchtsſeufzer— man hatte mich ver⸗ mißt.— Biſt du nun beruhigt?“ Iſa nickte. Sie mußte wohl. Mußte— o Gott, was war denn mit einem Male in ihr arglos vertrauendes Ge⸗ müt gefallen— was ließ ſie an den Worten ihres Bräuti⸗ gams, denen ſie bisher ſo felſenfeſt geglaubt hatte, plötzlich zweifeln? Sie erſchrak ſo heftig über dieſe Erkenntnis, daß ihr das Blut aus Geſicht und Händen wich. Welcher Sünde gegen ihn hatte ſie ſich ſchuldig gemacht? Sie biß die Zähne zuſammen, um nicht laut aufzu⸗ ſchreien vor Qual. Jedes ſeiner zärtlichen Liebesworte, die jetzt ihr Ohr trafen, war wie eine feurige Kohle auf ihr Haupt. Er lohnte ihr Mißtrauen mit Liebe. Endlich hielt ſie ſich nicht länger; ſie ſchluchzte an ſeiner Bruſt laut auf. „Vergib mir!“ „Iſa— Iſa— ſüßer Schatz— ich habe dir nichts zu ver⸗ geben— es war nur natürlich.— Ach, liebes Kind— weine doch nicht ſo— hier nimm den Brief meiner Mutter — lies— der wird dich auf andere Gedanken bringen.“ Bruchhauſen war ganz vernichtet und ſuchte es doch zu verbergen, was in ihm tobte wie die Scham vor ſeiner reinen, edlen Braut ihn niederdrückte Es gelang ihm auch, Iſa zu tröſten, indem er ihr ſelbſt den Brief ſeiner Mutter vorlas und daran für den Beſuch in Breslau aller⸗ hand Vorſchläge knüpfte Darauf ſcherzte und neckte er und zauberte damit das alte, frohe Lächeln auf ihre Züge. Sie war doch recht töricht geweſen; ſie verſtand ſich fetzt ſelbſt nicht mehr. Sein harmloſes heiteres Weſen zer⸗ ſtreute jeden Zweifel in ihrer Bruſt und ſie wollte auch ge⸗ wiß nie wieder zweifeln und mißtrauen. Trotzdem kam die gewohnte Stimmung nicht wieder auf. Der ungezwungene, heitere Ton die überſprudelnde Laune Bruchhauſens verſagte nachher zuweilen und gerade ſeine Befliſſenheit, ſie zu zeigen, gab dem Ganzen etwas Unna⸗ türliches Die feingeſtimmten Saiten in Iſas Seele ließen es ſie wider Willen empfinden und wenn ſie auch in ſeiner Gegenwart dagegen ankämpfte ſo überflutete ſie der Miß⸗ klang, als ſie erſt allein in ihrem Zimmer ſaß und der Tag noch einmal an ihr vorüberzog. Daher erwachten die alten zweifelnden Gedanken von neuem und beunruhigten ſie. Sie ſah ſein Erſchrecken— ſein plötzliches Fahlwerden— 3 Ausrede kam ihr geſucht, ſeine Heiterkeit unnatür⸗ vor. Und ſie kämpfte gegen diese finſteren Cewalten mit allet Kraft, ſie verſuchte, ſich von 1 5 befreien. Denn gibt man einem quälenden Gedanken Raum, ſpinnt man ihn weiter aus, ſo entwickelt er ſich zu Rieſenſtärke, er wird ein Feind, deſſen Macht man nicht mehr gewachſen iſt Und gat der Stachel des Zweifels! Der bohrt ſich tiefer und tiefet andere überwuchert. Darum ihn ausroden, ſolange er noch Keim iſt! 5 2 IV. Das Oſterfeſt ſtand vor der Tür. Iſa hatte mit ihrer Mutter allerhand Einkäufe, die Frühfahrstoilette betref⸗ fend, gemacht und ſchließlich auch einen Hut in dem bekann⸗ ihn mit nach Breslau nehmen. des Geſchäfts den Hut Als der Diener ihr den Karton abnehmen wollte, ſagte ſie, daß ſie den Auftrag hätte, den Hut dem gnädigen Fräu⸗ lein eigenhändig rung nach Wunſch ausgefallen war. Barga empfing Iſa die Ueberbringerin. ihres Auftrages Putzmacherinnen, die den ganzen Tag im Laden ſtehen und im Putzgeſc net geſehen. ton genommen und Iſa gereicht Aenderung nicht in ihrem Sinne vorgenommen worden (Fortſetzung folgt). (Tödlicher Unfall.) In der Nacht Nee. e in die Seele; der kleine Keim wird zur Pflanze, die alles en Geſchäft in der Leipziger Straße gekauft. Sie wollte Am nächſten Vormittag brachte eine der Verkäuferinnen abzuliefern, um zu ſehen, ob die Aende⸗ Beſcheiden grüßend trat dieſe ein und entledigte ſich Die auffallende Bläſſe in dem hübschen Geſicht der Puz⸗ macherin fiel Iſa auf, und ihr Blick haftete ſekundenlang voller Mitleid daran. Dieſe armen Verkäuferinnen oder Kunden bedienen oder, an ihren Stuhl feſtgenagelt, ſticheln 9 müſſen, waren wirklich nicht zu beneiden. Dieſes Mädchen kam ihr d. em bekannt vor; jedenfalls hatte ſie es geſtern ie Putzmacherin 5 unterdes den Hut aus dem Kar⸗ 7 Da bemerkte Iſa, daß die war. 4 — 2 2 e 2 3 2 * 1 2 2 Aus Nah und Fern. Die Anterſuchung der„Mafalda“⸗Kataſtrophe. Rom, 9. Novo. italieniſche Regierung eingeſetzt hat, um die Urſachen des Anterganges der„Mafalda“ zu prüfen, iſt aus ſieben ffizieren der Kriegs⸗ und Handelsmarine zu ammenge⸗ ſetzt. Sie wird im Gebäude der Hafenpolizei in Genua ſuſammentreten, ſobald die erſten Schiffsbrüchigen in denua eingetroffen ſind. Die Schiffahrtsgeſellſchaft, die Verſicherungsgeſellſchaften und die an der Geſundheit und am Vermögen Geſchädigten ſind berechtigt, ſich hei den Sitzungen vertreten zu laſſen. Die Aeberſchwemmungen in den Neu⸗England⸗Staaten. Lon don, 9. Nov. Die letzten Meldungen über die Aeberſchwemmungen in den Neu⸗England⸗Staaten geben die Zahl der bisher identifizierten Toten mit 89 an, die der nichtidentiftzierten mit 75. Die Ueberſchwem⸗ mungsgefahr gilt als endgültig beſeitigt. „Frankfurt a. M.(Ein fürſtlicher Betrüger?) Polizeilichen Miltei ungen zufolge, hat der Prinz Max zugo von Hohenlohe⸗Oeringen auf anſccheinend betrüge⸗ ziſche Weiſe einem Berliner Geldvermittler um 12000 in. zu ſchädigen verſucht. Als Deckung übergab der Prinz zunächſt einen Wechſel zu 5000 Nm. und ſtellte dem Geſchädigten in Ausſicht, umgehend zwei weitere Wechſel er zuſammen 10000 Rm. zu überſenden. Unter Be⸗ Mun auf ſein ſchuldenfreies Gut in Buchenwinkel bei Mün en machte der Prinz den Geldvermittler noch be⸗ onders ſicher. Während der Geſchädigte überhaupt nicht u den Beſitz der verſprochenen beiden Wechſel über 10 000 815 gekommen iſt, ſtellte ſich der erſte Wechſel über 000 Rm. ſehr bald als wertlos heraus. Der Geldver⸗ mittler behauptet, daß ſich der Prinz von Hohenlohe⸗ 8 eringen auch in anderen Städten Deutſchlands auf be⸗ hum ſche Weiſe Geld verſchafft hat. In dieſer Bezie⸗ fahren ſchwben gegen den Prinzen bereits mehrere Ver⸗ Michelbach.(Tödlicher Autounfall.) Infolge dichten Nebels ub ein von Trier kommendes Perſonen⸗ auto an einer geſährlichen Kurve gegen einen Baum. Von en Inſaſſen erlitt eine ältere Dame ſo ſchwere Verletzun⸗ a 0 daß ſie auf dem Wege nach dem Dillinger Kranken⸗ aus verſtarb. Ihr Sohn liegt ſchwerverletzt darnieder. Hauenſtein.(Tödlicher Unfall im Pferde⸗ tall.) Das vierjährige Kind des Landwirtes Friedrich cheib wurde im Stall von einem Pferd ſo ungeſchickt an en Kopf geſchlagen, daß das Kind an den Folgen der Verletzungen geſtorben iſt. Bayer. Kohlhef.(Bergmannslos.) Der verhei⸗ ratete Bergmann Jaſob Klingmann von hier verunglückte während der Frühſchicht auf der Grube Heinitz derart ſchwer, daß er ſofort in das Knappſchaftslazarett Neunkir⸗ en überführt werden mußte. Näheres über die Art der Verletzungen iſt nicht bekannt. 3 i Mainz.(Das Urteil gegen die Marien⸗ borner Bahnkaſſenräuber.) Der Marienborner Bahnkaſſenraub fand nun vor dem Schwurgericht ſeine Sühne. Das Gericht erkannte bei allen drei Angeklagten auf ſchuldig des Raubes und Einbruchsdiebſtahls. Wegner wurde in eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren und Rolf bei e ſolche von viereinhalb Jahren genommen. Knoll, ei dem ſchwerer Diebſtahl im Rückfall vorliegt, wird tötberdem beſchuldigt, verſucht zu haben, Menf ten, indem er nach ſeinem Verfolger drei Schüſſe ab⸗ Ich. wobei er damit rechnen mußte, denselben zu treffen. as Gericht lehnte bei dieſem, ſeiner vielen Vorſtrafen Gegen, mildernde Umflände ab und erkannte auf eine tec amtzuchthausſtrafe von ſechs Jahren. Den Angeklag⸗ S wurden außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. 5 zeit ainz⸗Mombach.(Blutig verlaufene Hoch⸗ nach sfeier) Zu ſpäter Abendſtunde wurde die Polizei feie einem hieſigen Hauſe gerufen, in dem eine Hochzeits⸗ betruntattſand Hier hatte der Vater der Braut in ſtark 8 runkenem Zuſtande zum Meſſer gegriffen und der — weſter der Braut, ſeiner 31jährigen verheirateten Toch⸗ der 18 rei, Meſſerſtiche in Arm und Hand verſetzt. Als Vat 8jährige Sohn der Schweſter zu Hilfe eilte und den letzt. entwaffnen wo lte, wurde auch er von ihm ver⸗ 5 Am weitere Ausſchreitungen zu verhüten, nahm die lei den Täter vorübergehend in Haft. ine, Nierſtein.•ückſichtsloſe Autofahrer.) Von Sch Auto überrannt wurde der von Kehl ſtammende iffsmatroſe Emit Doll. Er lag mit ſeinem Schiffe „Geſchwiſterliebe“ aus Haßmershauſen vor Anker und 275 gerade an Land gegangen, als in der Nähe des hie⸗ beifn Gendarmeriegebäudes zwei Autos aneinander vor⸗ de uhren. Das von Oppenheim kommende Auto fuhr S ſcharf auf den Schiffmann zu, daß dieſer von dem perle dlech erfaßt und zu Boden geworfen wurde. Schwer ſtatzebt blieb er liegen, bis Paſſanten ihn zur Gendarmerie⸗ 1 3 5 verbrachten. Hier wurden ſofort die nötigen Schritte 55 um das Auto in Mainz noch feſtzuſtellen. ige Findenburg.(Liebestragödie.) Dir 22jäh⸗ 5 Arbeiter Bujgra erſchoß ein noch nicht 15 Jahre unter Mädchen, mit dem er früher ein Liebes verhältnis chalten hatte, und verwundete dann den jetzigen Lieb⸗ terleiß emen Grubenarbeiter, durch einen Schuß am An⸗ Hierauf erſchoß ſich der Mörder. der Robberich(Durch eine Petroleumlampe Anz rannt.) Die Frau des Portiers Leven erlitt beim laden einer Petroleum'ampe anſcheinend einen Ohn⸗ eriet anfall. Die Lampe ſiel dabei um, das Petroſeum die ſo ü Brand und ergoß ſich brennend über die Frau, tar o ſchwere Brandwunden erlitt, daß ſie alsbald ver⸗ Bambe„ 2 5 a rg.(Ein verhindertes Eiſenbahn⸗ Bauen tat) In der Nacht wurden auf der Bahn keck und Arg r. Hallſtadt von verbrecheriſcher Hand drei Ein⸗ Vahnſtreſabrtsſtanale entſernt und auf dieſe Weiſe die Untat recke ſtark geährdet. Zum Glück iſt jedoch dieſe konnte ſeichtzeitig feſtgeſtelft worden. Ein Polizeihund geregnet per keinen Er olg erzielen, da es nach der Zeit die gen hatte. Es ware zu wünſchen, daß es gelingt, wiſenloſen Menſchen feſtzunehmen. ver!(Ein Rechtsanwalt wegen Kör⸗ derurteil. etzung verurteilt.) Das Schöffengericht gen Ktte den Rechtzanwalt und Nokar Bumenfeld we⸗ Gericht ſcrerperletzung zu 200 Mark Geldſtrafe. Das an, da ſah trotz Leugnens des Ange lagten als erwieſen entgegenſer nach urzem Wo lwech e ſein der Niede kunft 900 B ſehendes Dienſtmädchen mißvandelt und verletzt Matt en eld iſt ke eits weden Körper erleßung mit art Geldſtraſe vorbeſtraſt. 8 Die Unterſuchungskommiſſion, die Menſchen zu Straßburg.(Ein Dreijähriger verdrennr ſein Brüderchen.) In Burzweiler ſollte der drei⸗ jährige Andre Braun in Abbweſenheit ſeiner Eltern die beiden jüngeren Geſchwiſter hüten. Als eines davon in ſeinem Bettchen zu weinen anfing, wurde der kleine Andre zornig, holte Brennſpiritus, überſchüttete das Kind da⸗ mit und zündete das Bettchen an. Das Kind verbrannte. Andre bemerkte, daß es dem anderen Brüderchen ebenſo er⸗ 1 5 werden, wenn er dazu gezwungen würde, es zu üten. Straßburg.(Cin Mord auf der Landſtraße.) Der hieſigen Staatsanwaltſchaft iſt der 19 Jahre alte Staub⸗Guilleaume, Arbeiter in Neuweiler, zugeführt wor⸗ den, der in der Nacht den 22 Jahre alten Arbeiter Emil Baer ermordet hat. Ein tiefer Familienhaß beſtand ſeit längerer Zeit zwiſchen den Familien Baer und Staub. Der junge Baer ſol ſeinen Vetter Staub auf der Land⸗ ſtraße gegen Mitternacht getroffen und mit ihm Streit 1. haben. Staub entriß das von Baer gezückte Meſ⸗ er und ſtieß es ihm in die Bruſt. Baer brach zuſam⸗ men und war ſofort tot. Staub ging darauf nach Haufe und legte ſich ſchlafen. Die Gendarmerie von Wörth fand den Mörder in ſeinem Bett in tiefem Schlaf. Er ließ ſich widerſtandslos verhaften und geſtand den Mord. Goslor.(Auslieferung eines Mörders.) Der Heizer Heinrich Buße, der vor einigen Monaten im Stadtwalde die Gemeindeſchweſter Berta Heder ermor⸗ dete und dann nach Schweden flüchtete, wurde dort er⸗ griffen und feſtgenommen. Schweden hat die Auslie⸗ n des Mörders genehmigt und bereits in die Wege geleitet. Hagen i. W.(Ein Retter ſeiner Ehre.) In Milſpe erſchoß ein Arbeiter den Gewerkſchaftsſekretär des Deutſchen Metallarbeiterverbandes Emil Düren, der mit der Frau des Arbeiters ein Verhältnis unterhielt. Der Täter erlitt einen Nervenchock.—— 2 8 —ů—ů——u—ᷣ—— Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 10. November. Hochwaſſergefahr. Infolge der heftigen Regengüſſe, die in den letzten zwei Tagen niedergingen, wird vom Neckar in ſeinem Oberlauf ſchon ſtarkes Anſchwellen gemeldet. Die Arbeiten an der Neckarſtauſtufe in Heidel⸗ berg ſind von neuem gefährdet. Hier iſt der Neckar ſeit geſtern um 3 Meter geſtiegen. Ein weiteres Steigen ſteht bevor, doch dürfte, wenn keine neuen Regenfälle eintreten, die Gefahr des Ueberflutens nicht beſonders groß ſein. „ Der Wahlausſchuß zu den Vertrauensmännerwah⸗ len in der Angeſtelltenverſicherung. Zu den am 13. 11. 1927 ſtattfindenden Vertrauensmännerwahlen in der An⸗ geſtelltenverſicherung iſt für die Verſicherten die Verſi⸗ cherungskarte als Wahlausweis vorgeſchrieben. Da die Verſicherungskarte bei den Arbeitgebern verwahrt wird, bedarf es ihrer rechtzeitigen Aushändigung an den wahl⸗ berechtigten Angeſtelllen. Im Intereſſe einer reibangs⸗ loſen Abwickelung der Wahl und um zeitraubende Einzel⸗ abforderungen der Verſicherungskarten vom Arbeitgeber zu umgehen, iſt es zweckdienlich für den Arbeitgeber, die Verſicherungslarten ohne beſondere Aufforderung an die wahlberechtigten Angeſtellten auszuhändigen. Hierbei ſei noch auf Paragraph 181 des Verſicherungsgeſetzes hin⸗ gewieſen, wonach gegen den Willen des Inhabers die Verſicherungskarte nicht zurückbehalten werden darf. — Von der Angeſtelltenberſtcherung. Ein Verſicherter, der inva idenverſicherungspflichlig war, und zur Angeſtell⸗ tenverſicherung übertritt, braucht für die Zeit, für die er Beiträge zur Angeſtelltenperſicherung entrichtet, nicht auch freiwillige Beiträge zur Inna idenrerſicherung entrichten. Eine Warnung an die Mieterſchaft. In letzter Zeit mehrten ſich die Fä le, daß Mieter und Vermieter ge⸗ richtliche Vergleiche ſchließen, wonach der Mieter ſich ver⸗ pflichtet, ſeine Wohnung ohne Rückſicht auf eine Erſatz⸗ wohnung zu einem beſtimmten Zeitpunkt zu räumen. Die Folge davon iſt, daß ſolhe Mieter, weil ſich eine Erſatz⸗ wohnung zumeiſt ncht bietet, zum angebenen Zeitpunkt auf die Straße geſetzt werden, denn die Behörde iſt außer Stande, in allen dieſen Fällen auch nur für die Notunter⸗ kunft zu ſorgen. Es empfiehlt ſich daher, ſolche trügeriſche Vergleich abſchlüſſe zu unterlaſſen. —. Deutſchlands Buttereinſuhr. Die wachſende But⸗ tereinfuhr Deutſchlands, die un ſere Handelsbilanz ſtark bedroht, muß den Verbraucher zu der Ueberlegung füh⸗ ren, ob und in wieweit er zu der Verringerung der Ein⸗ fuhr beitragen kann. Nicht oft genug kann der weit verbreiteten Auffaſſung en'gegengetreten werden, daß die ausländiſche Butter die Qlalität der deutſchen Butter übertrifft. Den vereinten Beſtrebungen von Landwurſchaft und Mo kereien iſt es trotz der großen kapitalſtarken Aus⸗ landslonkurrenten gelungen, Butter und Käſe in guter Beſchaffenheit dem heemiſchen Verbraucher zur Verfügung zu ſtellen. Zur Anterſtützung dieſer Bemühungen der deut⸗ chen Wirtſchaft iſt die Hausfrau in erſter Line berufen, un Deutſchland führte 1913 für 2,8 Milliarden Rm. Lebensmittel ein, Milch und 1 e waren daran zu einem Fünfzehntel beteiligt. Die Lebensmitteleinfuhr betrug 1926 vier Mi liarden und der Anteil der Milch und Milcherzeugniſſe war auf ein Siebentel geſtiegen. Der Geſamtwert des Einfuhrüberſchuſſes an Milch und Molkereierzeugniſſen betrug 1926 448,6 Mill. Rm. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 9. November. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb 8 v. H. Holland 169,14— 169,43; Brüſſel 58,44— 58,58 Danzig 81,64— 81,80; Italien 22,89— 22,93: Kopen⸗ hagen 112,39— 112,61; Liſſabon 20,58— 20,62 Oslo 110,64— 110,86: Paris 16,46— 16,50; Prag 12,428— 12,448; Schweiz 80,845— 81,005; Spanien 71,21— 71,35: Stockholm 112,79— 113,01; Wien 59,17- 5 11 London 20,422— 20,462; Newyork 4,9535 5 Berliner Effektennotierungen. elke 129,75, Nordd. Lloyd 136,50, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 212, Comm. und Privatbank 152, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 202, Deutſche Bank 149, Diskonto 142, Dresdner Bank 143, Schultheiß⸗Patzenhofer 368, A. E. G. 146,50, Daimler 92,25, J. G. Farben 250,50, Gelſenkirchen 133,50, Th. Goldſchmidt 97,50, Ph. Holzmann 150,50, Metallbank 124,25, Oſtwerke 328, Rheiniſche Braunkohlen 203,25, Rheiniſche Elektrizität 137, Rheinſtahl 153, Ver. Glanz⸗ ſtoff 528, Ver. Stahl 101,50, Weſteregeln 152,50, Zell⸗ ſtoff Waldhof 232. 5 * Wetterbericht vom 10. November. Der Wirbel in Südweſt⸗Europa hat ſich im Rückzug nach Frankreich ausgebreitet und holt auf ſeiner Vorder⸗ ſeite beträchtliche Mengen Warmluft vom Mittelmeer herauf. Die Warmluft fließt über die bei uns noch la⸗ gernde Kaltluft und verurſacht verbreiteten Landregen in faſt ganz Deutſchland. Es iſt damit zu rechnen, daß die 5 auch bis in die tieferen Lagen hinunterkommen wird. Vorausſichtliche Witterung bis Frei tag, den 11. November: Mild, wolkig und noch einzelne Nachregen, auffriſchende ſüdweſtliche Winde. Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim 2 2 Coden Mäntel 39. 31. 24. 21, 17. 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Es iſt Pflicht jedes Spielers zu erſcheinen. Am 8 Ahr Spielausſchuß⸗Sitzung. Die Leitung. „Sängerbund“ Seckenheim (gegr. 1865) Unſerer lieben Lokalwirtin zu ihrem heutigen Geburtstage die herzlichſten Glückwünſche. Die Sänger. Heute Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal. Cbüng. Hlelbonchör öeenbeſm. Heute Abend 8 Ahr Probe. Der Vorſtand. Pond Mannheim— Station Seckenheim Schöne neuhergerichtete Zweizimmer- wohnung mit grofer Mansarde u. Zubehör in Mannheim wird per sofort zu tauschen gesucht mit ebensolcher oder Dreizimmer- wohnung an der Station. Angebote unter Nr. 2231 an die Geschäfts- stelle ds. Bl. erbeten. Mannheim, K 1, 4 Größte Auswahl in Schlalzimmer 0 und MHüchen Weitgehendste Zahlungserleichterung bel billigsten Kassapreisen ohne Zuschläge. 3 ümmer⸗Wohnung an hier Wohn⸗ berechtigten zu verm. Zu erfragen bei Adam Eicher Station. 1 dimmer u. Küche an ruhige Mieter abzugeben. Adreſſen an die Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. erbeten. 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