Bezugspreis! Für den Mona Rovember 1.40 Rmk., frei ing Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen: 30 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. i 26: Das Reichskabinett hat unter Vorſitz des Reichs⸗ .—* Entwurf eines Kraftfahrzeugſteuergeſetzes ver⸗ edet. z: Die erſte Zuſammenkunft des Direktors des po⸗ tischen und Wirtſchaftsdepartements des polniſchen Außen⸗ miniſteriums, Jackowſkis, mit Streſemann, iſt jetzt endgültig für den 17. November borgeſehen. : Ueber die bisherige praktiſche Auswirkung der bpreußiſchen Gnabenaktion anläßlich des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten, erfährt der amtliche preußiſche Preſſe⸗ 2 ment daß die Zahl der Einzelgnadenerwe i ſe in Preußen inzwiſchen bereits 5000 überſchritten hat. 1 N ꝛ6: Nach Meldungen aus Mexiko City ſind un zr fämtliche aailitäriſche Führer der letzten revolutionären Be⸗ wegung, bis auf die Generale Almada und Medina, ge⸗ leetere genommen und hingerichtet worden. Die beiden teren werden in den Bergen von Veracruz verfolgt. Die Beſoldungsvorlage. Die Beratungen im Haushalts ausſchuß. e e Berlin, 10. November. t Im Haushaltsausſchuß des Reichstages fand ein An⸗ rag der Regierungsparteien Annahme, den ledigen Peamten vom vollendeten 45. Lebensjahre ab, den vol⸗ 8 iich en nicht al 10 zu gewähren und die Geiſtlichen nicht als Ledige in dem Sinne zu be⸗ pandeln. Bei Beratung der Böſtellungen über das Orts⸗ d aſſ en verzeichnis erklärte der Regierungsvertreter, aß die Vorarbeiten für das neue Ortsklaſſenver⸗ zeichnis durch die Beſoldungsneuregelung unterbro⸗ Den worden ſeien. Sie ſollen baldigſt wieder auf⸗ genommen werden. ſcoer die Sonderzulagen zu, zu dem noch nach Ab⸗ luz der Beratungen der Beſoldungsordnung ausführlich 5 tellung genommen werden ſoll. Angenommen wurde ein Be. atzantrag der Regierungsparteien, wonach der Gente alle Bezüge, die er von einer privaten v o ellchaft, in der er auf Veranlaſſung ſeiner übt geſetten Dienſtbehörde eine Tätigkeit aus⸗ t. erhält, an die Reichskaſſe abzuliefern hat. i lusnahmefällen lönnen ihm beſondere Ver⸗ Büſtieung belaſſen oder bewilligt werden. Bei den te nimmungen über die außerplanmäßigen Beam⸗ zeit wurde bechloſſen, daß die außerplanmäßige Dienſt⸗ oi fünf Jahre, bei Verſorgungsanwärtern 1 80 Jahre und bei den vor dem 1. Januar 1925 ein⸗ f ellten weiblichen Beamten der Reichspoſt cht t Jahre nicht überſteigen ſoll. Weiter wurde be⸗ b loſſen, daß die außerplanmäßigen Beamten wie e planmäßigen Beamten im Grundgehalt auf⸗ bücken ſollen. Die weilere Beratung wurde auf Freitag vertagt. Die Beratungen des Wohnungsausſchuſſes. 21 Im Wohnungsausſchuß des Reichstages wurde die Miſbrache über die Vorlagen und Anträge zum 5 tens recht fortgeſetzt. Die Sozialdemokra⸗ Na betonten nochmals, daß die Zeit gekommen ſei, das Der recht in ein Dauerrecht zu verwandeln. 8 deutſchnationale Abg. Dr. Steininger erklärte, W ſei das allergrößte Verbrechen auf dem proßrungsmarkt geweſen, die privaten Bau⸗ Zwaäbkte im Berliner Magiſtrat abzulehnen. Die auf angswirtſchaft könne natürlich nicht von heute ab morgen aufgehoben werden, doch ſtelle ſie einen normen Zuſtand dar, der den rechtlichen Grundſä ebarkel f 5 ee Unverletzbarkeit des Eigentums zu —— 2— 22 Die Beratungen über das Neichsſchulgeſetz. Det grundlegende Paragraph 1 vom Bildungs⸗Ausſchuß g angenommen. 1 Berlin, 10. November. 0 In der Donnerstagſitzung des Bildungsausſchuſſes 85 echelages teilte der Vorſitzende mit, daß Anträge Aussche chränkung der Redezeit vorliegen. Der Buſti chuß beſchloß jedoch, hierüber erſt am Freitag ab⸗ immen. ö ö f Ichul In der fortgesetzten Einzelberatung des Neichs⸗ 5 geſetzes fand ſodann der zweite Abſatz des grundle⸗ ei u Paragraphen 1 zur Be a ung, der zum Ausdruck zelne daß die beſonderen Aufgaben, die die ein⸗ geſe n Schulreformen nach den Beſtimmungen des Schul⸗ es erfüllen, durch die allgemeinen Aus füh⸗ 3 im Abſatz 1 unberührt bleiben. Auf einen a 2—— der Negierungsparteien und der Wir ſchaftlichen deſtiaung wurde dieſe Beſtimmung in eine Pflicht⸗ Verh. mmung verwandelt. Im weiteren Verlauf der Paraad lungen wurde dann auch der dritte Abſaz des Volt z pben 1 angenommen, der beſagt, daß in allen 8 die eulen darauf Bedacht zu nehmen itt, er! e Empfindungen Andersdenkender nicht der 0. werben. Darauf wurde der ganze Paragraph 1 Geſamtabſtimmuna angenommen. e Frellag, 11. November 1927 ages. und Anzeigenblatt für deckenheim und Umgebung 9 203 Erſcheinungszeit! Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Feruſprecher Rr. 6— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Der interfraktionelle Ausſchuß tagt. Stellungnahme zu den innerpolitiſchen Fragen. Berlin, 11. November. Der interfraktionelle Ausſchuß des Reich stages iſt zu einer Sitzung auf Freitag Nach⸗ mittag einberufen worden, um zu den ſchwebenden politiſchen Fragen Stellung zu nehmen. Er wird ſich beſonders auch mit der Beſoldungs vorlage beſchäftigen. Zur Vorbereitung dieſer Frage war bereits am Donnerstag ein kleiner Ausſchuß, aus den Be⸗ amtenvertretern und RNegierungsparteien beſtehend, zuſammengetreten, um dem interfraktionellen Ausſchuß poſitive Vorſchläge machen zu können. Reichskanzler Dr. Marz empfing Donnerstag Nachmittag im Anſchluß an die Sitzung des Bildungs⸗ ausſchuſſes die Führer der Negierungspartei⸗ en des Reichstages. An der Beſprechung nahm auch Reichsinnenminlſter v. Keudell teil. finanzminiſter Dr. Köhler war nicht anweſend. Die Beſprechung dauerte nur etwa eine Stunde. Der Reichs⸗ kanzler ließ ſich über die Stellungnahme der ein⸗ zelnen Negierungsparteien zu den Beſchlüſſen des Bil⸗ dungsausſchuſſes des Reichstages zum Neichsſchulge⸗ ſetz unterrichten. Auch andere laufende Angelegenheiten wurden kurz erörtert.: Die Hezembertagung des Völkerbundes. Ein umfangreiches Programm. i S Genf, 10. November. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht ſoeven das Programm der am 5. Dezember beginnenden 48. Seſ⸗ ſion des Völkerbundrates, das unter ſeinen gegen⸗ wärtig 29 Punkten eine Anzahl ſehr wichtiger Pro⸗ bleme enthält. Deutſchland wird von folgenden Fra⸗ gen direkt berührt: Punkt 8: Verwendung der Weſter⸗ platte in Danzig für die Durchfuhr polniſcher Munition. Punkt 29: Verwendung des Danziger Hafens als polniſcher Anlegehafen. Den Bericht erſtattet in beiden Fällen der Vertreter Chiles, Villegas. Punkt 13 be⸗ trifft die verweigerte Uebernahme des griechiſchen Pa n⸗ zerkreuzers Salamis durch die griechiſche Regierung. Punkt 16 bringt unter rumäniſchem Referat die jährliche Neuernennung der vier Inveſtigationspräſiden⸗ ten, deren Mandate im Januar und Februar 1928 ab⸗ laufen. Für Deutſchland war bisher der Generalſtabschef des Marſcha ls Foch, General Baratier, der Ver⸗ trauensmann des Völkerbundrates. Punkt 17 bringt die beiden jüngſten litauiſchen Beſchwerden gegen Polen, die eine vom 15. Oktober nach Artikel 11 des Paktes, die zweite vom 26. Oktober wegen Ausweiſung von 11 polniſchen Staatsbürgern durch Polen nach Li⸗ tauen. Dieſe Fragen dürften ſich zum Zentrum der dies⸗ maligen Ratsverhandlungen auswachſen. Der Vert teter Deutſchlands referiert unter Punkt 22—24 über drei wirt⸗ ſchaftliche Fragen betr. die Ergebniſſe der ſoeben abge⸗ ſchloſſenen diplomat'ſchen Handelskonferenz, dringende Fragen des Wirtſchaftslomitees und die Ernennung der Mitglieder des beratenden Wirtſchaftskomitees der neuen Wirtſchaftsorganiſation. Punkt 15, über den Rumänien referiert, gehört in das Gebiet der Beſchleunigung der Mobiliſierungsgeſchwindigkeit des Völ⸗ kerbundrates. Punkt 28 behandelt nach engliſchem Re⸗ ferat das gerade jetzt empfindliche Thema der Herab⸗ ſetzung der Zahl der jährlichen Sitzungen des Völ⸗ kerbundrates. Die übrigen Fragen behandeln interne Angelegenheiten des Sekretariats und noch einige andere kleinere Fragen. — 2 * „Anſer Eintritt in die Nandatskommiſſion“. Ein Vortrag von Gouverneur z. D. Dr. Schnee. e Berlin, 11. November. Reichstagsabgeordneter Gouverneur z. D. Dr. chnee hielt am Donnerstag auf Einladung des Aka⸗ demiſchen Kolonialbundes im Auditorium Maximum der Aniverſität vor der Studentenſchaft einen Vortrag über das Thema:„Anſer Eintritt in die Mandats⸗ kommiſſion“. Er führte u. a. aus, Präſident Wilſon habe die Anwendung des Mandatſy⸗ ſtems auf die deutſchen Kolonien entgegen den Alliier⸗ ten durchgeſetzt, welche dieſelben als Kriegs⸗ beute annektieren wollten. Es ſei damit eine Ver⸗ waltung zu treuen Händen unter Aufſicht des Völkerbundes eingeführt, deſſen Organ die Mandatskommiſſion ſei. 5 Die Aufgabe des deutſchen Vertreters in der Kom miſ ion beſtele mit da in, die ge enwärti en Ve⸗ ſuche einiger Mandatare, unter der Hand die Man⸗ date in eine Annexion umzuwandeln, zu ver⸗ eiteln. Sodann aber ſei ſeine Aufgabe vor allem, dei Weg zu ebnen für die Wiederaufnahme eige⸗ ner deutſcher Kolonisation. Durch den Eintritt Deutſchlands in die Mandatskommiſſion ſei der ganzen Welt vor Augen geführt, daß die gegen deu ſche Kolo⸗ Rialtätigkit erobenen Beſchuldig ungen unrich⸗ Reichs⸗ 11g waren. Nunmehr müſſe die Konſequenz gezo⸗ gen werden durch Aebertragung von Kolo⸗ nialmandaten auf Deutſchland. ö Eine dauernde Mitwirkung Deutſchlands in der Mandatskommiſſion, lediglich um die fremde Man⸗ datsverwaltung der Deutſchland unter falſchen Vor⸗ wänden geraubten Kolonien zu überwachen, müſſe zu einer innerlich unwa hren und ſelbſt lächerlichen Situation führen. Der Redner wies noch darauf hin, daß der Wert der deutſchen Kolonien, die die Mandatare anneltieren möchten, 95her ſei, als ber der ganzen Neparations forderungen der Alllier⸗ 12 die bie öffentliche Meinung jetzt jo lebhaft beſchäf⸗ igen. 8 5 5. Reparationsgeſpräche. * Der Schritt des Reparationsagenten und die Ant⸗ wort der Reichsregierung hat eine ausgiebige Repara⸗ tionsausſprache ausgelöſt. Nicht nur, daß bei uns die Blätter aller Richtungen, wenn auch mit großer Zu⸗ rückhaltung, ſich über die Auswirkungen des unerwarteten Vorgehens Parker Gilberts ergehen, die angelſächſiſche Weltpreſſe legt ſich keinerlei Beſchränkung in ihrer Krittk der deutſchen Finanzgebarung und der möglichen Aus⸗ wirkungen für den Dawesplan auf. Dabei iſt unverkennbar, daß in einer Neihe von Preſſeäußerungen nicht nur erſtklaſſige Finanzfachleute das Wort zur Debatte nehmen, ſondern auch die Regierungen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten Nordamerikas ſich ihrer Sprachrohre bedienen.. Ein ganz anderes Bild zeigt die franzöſiſche Preſſe. Greifen wir zum„Le Temps“ ſo finden wir in ihm einen Leitartitel:„Deutſchland und der Dawesplan“. In ihm ſtellt ſich dieſes dem Quai d' Orſay naheſtehende Blatt vor den Reparationsagenten Parker Gilbert und freut ſich über die„heiſſame Lehre“, die er der deutſchen Reichsre ierung gibt. Nichts wäre na ſürlicher, nichts ge⸗ rechter. Der Reparationsagent erfüllte einfach ſeine Pflich⸗ ten mit einer Gewi'ſenhaftigkeit, die ſeine geſunde Auf⸗ faſſung bezeigt, die er von ſeiner Miſſion hat. Es iſt ſicher, ſchreibt dieſes Blatt, daß Deutſchland von einem Verſchwendungsrauſch ergriffen iſt und daß die meiſten Koſten ſeines Budgets, beſonders die der Reichswehr und der Marine,(ausgerechnet die e. die uns durch den Machtſpruch von Verſailles nur von Frankreich direklt aufgezwungen wurden! d. R.) über das Maß der wirklichen Bedürfniſſe des Stagtes hinaus angewachſen ſind, ſowie daß andererſeits die Leichtigkeit, mit der das Reich den finanzielſen Forderungen der Länder und Ge⸗ meinden nachkommt, eine wirkliche Gefahr darſtellt. Die gegenwärtige wirtſcha' tliche Blüte Deutſch'ands, die zum Teil einer geſchickten Anleihevolitik zu verdanfen iſt, von heute auf morgen aber durch die geringſten Aenderungen der wirtſcha't ichen Verl ä'ltniſſe umgewor'en werden kann, berechtigt keineswegs zu dieſem Wahnſinn von Ausgaben. Im Anſchluß daran ſpricht„Le Temps“ die Drohung aus, daß ein deutſcher Feldzug nach einer Ueberprüfung des Dawesplanes die Geneigtheit zu einer möglichen vorzeiti⸗ gen Räumung der beeetzten Gebiete nicht fördern würde. Wich i er als dieſe alltäglichen franzöſiſchen Auslaſ⸗ ſungen erſcheint uns ein Artifel der Londoner„Ti⸗ mes“. Die einzige Metbode, um aus den Transferſchwie⸗ rigkeiten ein für allema! herauszulommen, beſteht nach dieſem Organ, das bekanntlich dem britiſchen Auswärti⸗ gen Amt naheſteht, darin, dieſe Bürde ausſchließlich auf Deutſchlands Schultern zu legen und dem Reparations⸗ agenten abzunehmen. Der Dawesplan hat durch die freundſchaftliche Zu ammer arbeit aller Beſeiligten bisher gut gearbeitet. Sch ießlich aber muß der wichtigſte Schritt ge'an und die geſamten Reparationsverbind⸗ lichkeiten des deutſchen Reiches endgültig feſtge⸗ legt werden. In dieſer Höhe iſt dann eine Anleihe auszugeben.— Mit dieſer Anregung der Londoner„Times“ er⸗ halten wir zum erſten Mal von engliſcher Seite eine Ant⸗ wort auf unſere Forderung, die wir in kurzen Abſtänden allmongtlich wiederholen: Setzt die End⸗ ſumme feſt! Wir erblicken darin, daß die„Times“ bei ihren ausgezeichneten Beziehungen zum Foreign Office dieſen Gedanken jetzt in die öffentliche Diskuſſion hinein⸗ wirft, einen bedeutſamen Fortſchritt. Anſerer⸗ ſeits wird nichts unterlaſſen werden, um ihn nicht mehr aus den öffentlichen Erörterungen verſchwinden zu laſſen. Allerdings iſt uns nicht recht erſichtlich, wes⸗ halb gerade jetzt dieſes britiſche Weltblatt ſeine An⸗ regung in die Welt ſchleudert. Es iſt ja bekannt, daß England im nächſten Jahre Unterhauswahlen, Frankreich Kammerwahſen, die Vereinigten Staaten Nordamerikas Präſidentſchaftswahlen und das deutſche Reich Reichs⸗ tagswahlen zu führen haben. Bevor dieſe Wahlen getätigt ſind, wird kein Politiker von den gegenwärtigen Regierungen entſcheidende Schritte auf dieſem Gebiete erwarten. g 3 Immerhin! Die Anregungen der„Times“, dem Re⸗ parationsagenten ſeine Transfer abzunehmen und den deut ſchen Reichsregie⸗ rungen aufzuhürden, iſt ein ſehr zweiſchneidiges Schwert. Es anzunehmen bedarf gründlicher Ueber⸗ legung und Nachprü'ung. Aber die Feſtſetzung der Geſamtſumme, die das deutſche Reich an Repara⸗ tionen zu bezahlen hat, iſt auf Grund des Verſailler Friedensvertrages ſchon längſt überfällig. Des⸗ halb machen wir uns gerne dieſe engliſche Anregung zu eigen und fordern: Setzt die deutſche Repara⸗ 8 Verantwortung für den tionsſumme endlich einmal endaültia feſt! 1 FJiurcht vor kommuniſtiſchen Unruhen das Kriegsrecht er⸗ führungen zur Frage des Anlegehafens für Aus dem In⸗ und Auslande. Am den Anlegehafen für polniſche Kriegsſchiffe in Danzig. Danzig, 10. Nov. Nachdem die polniſchen Aus⸗ 5 n polniſche Kriegsſchiffe von dem Völkerbundskommiſſar van Ha⸗ mel dem Danziger Senat kürzlich zur Stellungnahme über⸗ ſandt worden ſind, hat der Bölkerbundskommiſſar jetzt auch ſeine Gegenbemerkungen vorgelegt und ſich zu wei⸗ teren Verhandlungen bereit erklärt. Sollten die Verhand⸗ lungen bis 15. November kein Ergebnis zeitigen, ſo wird das geſamte Material dem beratenden Völferbundsaus⸗ ſchuß für Heeres⸗, Flotten⸗ und Luftfahrtsfragen über⸗ wieſen werden.. 1 Zuſtimmung der Reichsregierung. 8 Berlin, 10. November. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett ſtimmte dem vom Reichsminiſter der Finanzen bereits vor län⸗ gerer Zeit unterbreiteten Vorſchlag auf Bildung eines reparationspolitiſchen Ausſchuſſes der Reichs⸗ regierung zu. Dieſer Ausſchuß ſoll unter dem Vorſitz des Reichsmintſters der Finanzen entſprechend dem interminiſteriellen Handelspolitiſchen Ausſchuß aus Vertretern der für die Reparationspolitik im einzelnen zuſtändigen Miniſterien gebildet und mit der Auf⸗ gabe der Vorbereitung aller mit der Reparations⸗ 55 zuſammenhängenden Maßnahmen betraut werden. Vor Unterzeichnung des franzö ſiſch⸗zugoſlawiſchen Vertrags. 5 Paris, 10. November. Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch traf am Donnerstag in Begleitung ſeiner Gemahlin, ſei⸗ nes Kabinettchefs und des Generalſekretärs des jugoſla⸗ en Außenminiſteriums in Paris ein. um zehn Ahr erſtattete er dem Außenminiſter Briand einen Be⸗ ſuch, der ihn zum Frühſtück am Quai d' Orſay zurück⸗ hielt. Die Unterzeichnung des Vertrages wird wahrſcheinlich am Freitag erfolgen. Die Budgetberatungen in der franzöſiſchen Kammer. Paris, 10. November. Die Kammer ſetzte am Don⸗ nerstag die Beratung des Staatshaushaltes mit dem Budget der befreiten Gebiete fort. Der ſozialiſtiſche De⸗ putierte Dontanier brachte in der Kammer eine Inter⸗ pellation über den frausö iſch⸗ ugoſlawiſchen Vertrag ein, ährend der Sozialiſt Renaud die Regierung über die ge⸗ nwärtige Lage in Marokko interpellierte. g Schwere Kämpfe in China. London, 10. Nov. Die nationaliſtiſchen Truppen wer⸗ den nach Meldungeg aus Schanghai ſowohl am Großen Kanal wie in den Abſchnitten von Pukau und Tientſin von den Nordtruppen ſchwer bedrängt. In der Nähe von Tſingkiangpu am Großen Kanal und in der Nähe 5 15 Eisenbahnlinie ſind ſchwere Kämpfe im Gange. Von anking aus bewegen ſich lange Kolonnen von Artillerie ch dem Kampfplatz. In Schanghai wurden fünf Weißruſſen verhaftet, die einen Bombenanſchlag auf das Sowjetkonſulat planten. In dem Chineſenviertel iſt aus ——.—— klärt worden. Anwetter und Hochwaſſer in den Alpen. N Die Gefahr durch Schneefall abgewendet. +Baſel, 10. November. Ueber den Kanton Teſſin gingen ſtarke Gewitter mit heftigen Regengüſſen nieder. Die Flüſſe ſind über⸗ all im Steigen begriffen und führen teilweiſe Hoch⸗ a ſſer. Von Reichenau bis Buchs iſt das Waſ⸗ des Rheins um einen vollen Meter ange⸗ iegen. Es ſteht nur noch zehn Zentimeter unter der euaufgefüllten Dammkrone. Ein Notſteg bei dem vom letzten Hochwaſſer ſchwer heimgeſuchten Schanns iſt fortgeriſſen worden. Auch im Lichtenſteinſchen Va du; befürchtet man einen neuen Waſſereinbruch. Zum Glu iſt in den höheren Lagen Schneefall eingetreten. Die neue Schneedecke hat bereits eine Höhe von 20 bis 30 Zen⸗ timeter erreicht. In den Tälern dauern jedoch die Regen⸗ = Ffomun von Elsbeth Borchert Fortſetzung. Das Mädchen bat vielmals um Entſchuldigung, es müſſe Irrtum ſein, ſie werde den Hut ſofort wieder mit⸗ 5 und ihn in kurzer Zeit in der gewünſchten Art ab⸗ liefern. Damit packte ſie den Hut wieder in den Karton und empfahl ſich. 5 Fle wollte in das andere Zimmer gehen, um ihrer Mut⸗ ter die Hutgeſchichte zu erzählen, als ſie etwas Weißes am Boden liegen ſah. Sollte ihr vorhin beim Eintritt der Putzmacherin ein Brief Guidos, den ſie gerade geleſen hatte, entfallen ſein? Sie hob ihn auf. Nur noch einmal ſchnell die lieben Zeilen überfliegen. Was war das?— da ſtanden ja gang fremde Worte, nicht kannte— ſonderbare, rätſelhafte Worte „Wie Du heute im Tiergarten recht geſehen haſt, habe i verlobt. Du hiſt immer klug geweſen und wirſt längf eingeſehen haben, daß eine Ehe zwiſchen uns ein Ding der Unmöglichkeit war und daß unſere Beziehungen zueinander doch einmal ein Ende haben mußten—“ Mein Gott, was war das für ein Brief? Den konnte Guido doch nicht 1 haben! Und dennoch— es it. Schriftzüge— auch die Unterſchrift G. B. ſtimm e. An ſie freilich unterzeichnete er ſtets den vollen Namen. Brief war ſomit gar 5 an ſie— wie ſollte er Ein Abſagebrief!— A am er in ihr Zimmer? s 7 e Fragen beſtürmten ſie und jagten ihr das Blut Schläfen. e s mußte ihn jemand verloren haben Aber gerade hier hrem Zimmer, das niemand außer ihren Angehörigen at?— Vielleicht Guido ſelbſt? Nein, der war geſtern ien geweſen. Ja, wer denn ſonſt?— Die Putz⸗ von eiskalter Hand fühlte ſie ihr Herz berührt. möglich lein. daß Fehltritts die Treppe hinunter, brach das Natürlich— es war ſein Papier. er an wen war er denn? züglich— 9 er nun nach Ihrem Geſchmack?“ dieſer gehörte? Einen„„ Fernſprechverkehr mit dem Ozean Anſchluß der Ozeandampfer an das Ortsverkehrsnet Berlin, 10. November. Das Funkweſen bringt uns jeden Tag neue Ueber⸗ raſchungen. Angeahnte Fortſchritte zeitigte auch daz Funk⸗ fernſpre hw ſen, indem es gelungen iſt, einen Fernſprech⸗ verkehr zwiſchen dem Feſtlande und weit auf dem Weltmeere ſchwimmenden Dampfern herzuſtellen. Dieſer Fernſprechfunk befindet ſich zwar noch im Sta⸗ dium der Verſuche, doch hat die Reichspoſt die beſten Hoffnungen, in abſehbarer Zeit dieſen Fernſprech⸗ funkverkehr mit ſchwimmenden Dampfern der Allgemein⸗ heit zugänglich zu machen. Die bisherigen Verſuche wurden von der drahtloſen Station Norddeich aus gemacht. Jetzt hat die Deutſche Reichspoſt den Dampfer„Höxter“ ausgerüſtet und beabſichtigt, mit ihm in den nächſten Tagen und Wochen Verſuchsfahrten auf der Nord⸗ und Oſtſee zu un⸗ ternehmen. Dieſer Dampfſer iſt zum erſten Mal mit einer Gegenſprecheinrichtung verſehen, ſodaß von ihm aus die Geſpräche beantwortet werden können. Dadurch wird es möglich, dem Dampfer nicht nur vom Land aus mündliche Anweiſungen zu geben, ſondern auch von dem Dampfer Rückäußerungen entgegenzuneh⸗ men. Die zuſtänd igen Stellen der Reichspoſt ſind davon überzeugt, daß die Verſuche von einem vollen Er⸗ folg gekrönt ſind. Sobald es gelungen iſt, die Verbin⸗ dungen bei jedem Wetier ein vandfrei zu geſtalten, iſt beabſichlgt, dieſe Neues inrichtung dem öffentlichen Verkehr zu übergeben⸗ W 2 Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Abführung der Krankenkaſ⸗ ſen beiträge.) In letzter Zeit mehren ſich die Fälle daß Arbeitgeber vor Gericht geladen werden weil ſie die Krankenkaſſenbeiträge ihren Arbeitern wohl abziehen, aber nicht der Krankenkaſſe abliefern. Aus dieſem Grunde wurde erſt jetzt wieder ein hieſiger Handwerksmeiſter zu E Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten verur⸗ eilt. Mannheim.(Chronik der Unfälle.) Im Kaiſerring fuhr ein Motorradfahrer über einen größe⸗ ren Stein, wurde durch den Anprall vom Rade geſchleu⸗ dert und erlitt erhebliche Verletzungen.— Ein Radfahrer, der durch die durch den Unfall verurſachte Verkehrsſtörung zu Fall kam, wurde am Hinterkopf ſo erheblich ver⸗ letzt, daß er mit einem Auto nach ſeiner Wohnung gebracht werden mußte. N Edingen bei Mannheim.(Das Genick gebro⸗ chen.) Die verwitwete Suſanna Jäger ſtürzte, als ſie von einer Abendunterhaltung zurückkehrte, infolge eines Genick und war ſofort tot. Die Verunglückte hinterläßt drei unmündige Kinder. Vor einigen Jahren perlor ſie ihren Mann, dem durch einen Eiſenbahnunfall beide Beine abgenom⸗ men worden waren. 5 Doſſenheim bei Heidelberg.(Lebensgefährlich verunglückt.) Beim Staatlichen Porphyrwerk verun⸗ glückte der verheiratete Steinbrecher Gaber dadurch, daß ein Karren der Drahtſeilbahn ſich löſte, ungefähr zehn Meter herabfiel und Gaber ſo unglücklich traf, daß er eine ſchwere Kopfverletzung davontrug. An ſeinem Auf⸗ kommen wird gezweifelt. Lörrach.(In die Walze geraten.) In der hieſigen Schokoladenfabrik geriet ein 22 Jahre alter Ar⸗ beiter beim Reinigen einer Maſchine, die plötzlich wider eingeſchaltet wurde, in die Walze, die dem Unglücklichen beide Arme bis zum Ellenbogen ſchwer quetſchte. Es dauerte geraume Zeit, bis der Verunglückte aus ſeiner qualvollen Lage befreit werden konnte. 0 Mosbach.(Motorradunfall mit tödlichem Ausgang.) An der großen Kurve auf der Gemarkung Neckarelz ſtieß infolge des Nebels Herr Hagenbucher aus Neckarzimmern mit ſeinem Motorrad auf den Radfah⸗ rer Georg Wahl von hier. Hagenbucher trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er bald darauf verſchled. Wahl und der auf dem Soziusſitz des Motorrades ſitzende Her⸗ mann Müller aus Neckarelz ſind leichter verletzt worden. Augenblick wand ſich ihr Herz in Qual, dann kam ihr eine Erleuchtung Sicherlich gehörte er der Putzmacherin; man ſah es, wie der Gram um den ungetreuen Geliebten an ihr fraß Das blaſſe, kummervolle Geſicht war ihr ſogleich aufgefallen Nur war der 5 unter dieſen Umſtänden nicht von Guido. Die gleichen Anfangsbuchſtaben konnte auch ein anderer haben, und es war ein Zufall. daß ſie gerade mit denen ihres Bräutigams übereinſtimmten. Ein erleichterter Atemzug entquoll ihrer Bruſt, zugleich erwachte das Mitleid mit der Getäuſchten. Armes Mädchen! wie mußte die Abſage es getroffen haben! So peinlich es ihr war, ſie mußte ihr den Brief wieder zuſtellen. Eine Stunde ſpäter kam die Putzmacherin und brachte den Hut in der gewünſchten Aenderung. Iſa betrachtete ſie verſtohlen, ſie kam ihr ſcheu und ver⸗ ſtört vor, auch hatten ihre Augen rote Ränder, wie von vergoſſenen Tränen. „Gehört Ihnen dieſer Brief?“ fragte ſie zögernd.„Ich fand ihn vorhin, als Sie das Zimmer verlaſſen hatten, hier auf dem Fußboden.“ 85 Ein heftiges Erſchrecken flog über die Züge der Putz⸗ macherin. Mit zitternden Händen nahm ſie Iſa den Brief ab. 5 „O Gott, gnädiges Fräulein— wie froh bin ich, daß ich ihn wiederhabe Ich glaubte ſchoͤn ich hätte ihn anderswo verloren, und habe mir die Augen darum ausgeweint, Wenn er nun in unrechte Hände gekommen wäre!“ „Sie müſſen ihn künftig beſſer aufheben und nicht in der Taſche tragen,“ mahnte Iſa, indem ſie den Hut vor dem Spiegel aufſetzte. 5 z Gnädiges Fräulein mögen recht haben— es war un⸗ vorſichtig von mir Aber zu Hauſe iſt er auch nicht ſicher, und ihn zu vernichten, konnte ich mich noch immer nicht ent⸗ ſchließen. Ich muß mich za täglich überzeugen, ob es auch wahr iſt und ob ich auch nicht nur träume— ich kann's la noch immer nicht faſſen—, doch verzeihen gnadiges Fräulein, daß ich Sie damit beläſtigt habe.— Sie können ja nicht wiſſen und es kümmert Sie auch nicht Es kam nur ſo wegen des Briefes. So— ſo ſteht der Hut Ihnen vor⸗ „Ja, danke.“ Bruchſal.(Ein„ſchwerer Junge“.) Vor dem Amtsgericht kam der 41 Jahre alte Goldarbeiter Eugen Schmitt aus h zur Aburteilung, weil er im Auguſt d. J. dem Landwirt Anton Reger von Neuthard einen Ruckſack, einen Sonntagsrock mit Weſte, in der eine goldene Uhr mit Kette ſteckte, entwendet hatte. Nachdem der Sohn des Beſtohlenen den Täter geſtellt und ins Arreſtlokal gebracht hatte, zerſchlug dieſer in ſinnloſer Wut die ganze Einrichtung und beſchmutzte das Lokal. Die Gerichtsverhandlung ergab, daß der Angeklagte ſchon 35 Vorſtrafen abgebüßt hatte und zu den„ſchweren Jungen“ gehört. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren neun Monaten und zwei Wochen Gefängnis. Emmendingen.(Vom Starkſtrom getötet.) In der Autoreparaturwerkſtätte Gebr. Gaiſer, hier, kam der 20 Jahre alte Arbeiter Franz von Herbolzheim dem elektriſchen Starkſtrom an der Schalttafel zu nahe und wurde ſofort getötet. Triberg.(Schneefall auf dem Feldberg.) Im Schwarzwald iſt unerwartet eine ſcharfe Abkühlung mit Temperaturſenkung eingetreten. Der Feldberg hat gegen 3 Grad Kälte bei leichten nordweſtlichen Winden. Gleichzeitig iſt mit der Abkühlung der Regen in anhalten⸗ den Schneefall übergegangen, der ſich bis auf Lagen von 700 Meter herunter ausdehnt. Die Froſtgrenze liegt un⸗ gefähr bei 800 Meter. Das Gebirge ſteckt im Nebel. Ein Liegenbleiben des Schnees iſt infolge der großen Bodennäſſe nur in geringem Maße eingetreten. Karlsruhe.(Ein mietebetrüger.) Ein an⸗ geblicher Arzt, der ſich die Namen Dr. Seitel, Dr. Jo⸗ ſeph Müller, Dr. Alois Lachemaier beilegt, reiſt zur Zeit in Baden umher und mietet ſich Zimmer. Nach kurzer Zeit verſchwindet er wieder, ohne ſeine Mietſchuld zu zahlen. Meiſtens begeht er dabei noch Diebſtähle. Auch hat er ſich als angeblicher Aſſiſtenzarzt in einem Kaufhaus Waren erſchwindelt. Der Schwindler iſt 25 bis 30 Jahre alt, etwa 1,68 Meter groß, ſchlank, hat ſchwarze, nach hinten gekämmte Haare, ſchwarze buſchige Augenbrauen und blaſſes, volles Geſicht. Er ſpricht Oberländer oder Schweizer Dialekt, trägt grauen Anzug oder graue Jacke und ſchwarz⸗weiß geſtreifte Hoſe, braune Halbſchuhe, grau⸗ grünen Regenmantel mit Gurt. Das Badiſche Landespoli⸗ eiamt warnt vor dem Betrüger; gegebenenfalls wolle ſeine Feſtnahme veranlaßt werden. Pforzheim.(In das Auto geſprungen.) Als ein Auto von der Altſtädter Straße gegen die Park⸗ ſtraße fuhr, ſprang das elfjährige Töchterchen Gertrud des Poſtbeamten Schäfer aus einem Hausflur direkt in den Wagen. Das Kind erlitt eine Gehirnerſchütterung, ſcheint aber nicht lebensgefährlich verletzt zu ſein. * 2 —— 22—— Aus Nah und Fern. Auch die Nebenflüſſe des Rheins ſteigen. Koblenz, 10. Nov. Von den Nebenflüſſen des Rheins wird zum Teil erhebliches Steigen des Waſſers gemeldet. Der Neckar iſt um 1,16 Meter geſtiegen, der Ober⸗ Main ſteigt bei Schweinfurth um 5 a die Lahn in ihrem Oberlauf um 36 Zen⸗ imeter. timeter. Obgleich der Regen aufgehört hat, rechnet man mit einem weiteren Steigen des Waſſers. Von Saar und Ober⸗Moſel wird ebenfalls drohen⸗ des Hochwaſſer gemeldet. Alle Nebenflüſſe der Moſel ſind bereits über die Ufer getreten, doch ſind ab⸗ ſolute Gefahren vorerſt nicht zu befürchten. Hochwaſſereinbruch in den Limburger Schleuſenb au. Limburg. 10. Nov. Da; Hochwaſſer der Lahn hat in der Nacht die zur Neueinrichtu. er Kin barger Schleuse errichteten Staudämme, durch die das Schleuſenbett trocken gelegt war, eingedrückt und die geſamte Schleu enanlage überflutet. Der Schaden iſt groß. Der Fortgang des Schleuſenneubaues iſt für einige Zeit unterbrochen. Hanau.(Herbes Geſchid.) Ein herbes Geſchick verfolgt die Familie des Landwirtes Peter Schnatz in Groß⸗Oftheim. Im Auguſt wurde das älteſte Kind von einem Getreixe uhrwerk überſahren und getötet. Nun⸗ mehr ſiel in einem unbewachten Augenblick das eineinhalb Jahre alte Kind in die Abortgrube und ertrank. „Haben gnädiges Fräulein ſonſt noch einen Auftrag an meine Prinzipalin?“ f „Nein— danke.“ f e Die Putzmacherin nahm den Karton und verließ höflich grüßend das Zimmer. Iſa ging zu ihrer Mutter, zeigte ihr den Hut und be⸗ richtete von dem ſeltſamen Brief Frau Renatus, die ſehr beſchäftigt war— denn in eini⸗ gen Tagen wollte man nach Breslau reiſen—, hörte nur mit halbem Ohre zu. Somit wurde die Sache bald ver⸗ geſſen. gewohnten Spaziergang abzuholen. Iſa ſetzte den neuen Hut auf; er ſtand ihr wirklich vor⸗ züglich, und Guido ſagte es ihr immer wieder, wie ſchön ſie ausſähe. Sie lächelte ihm zu und war heiter und froh. übermütigſter Bruchhauſen war in 2 animierteſter, Stimmung. Plaudernd, lachend und ſcherzend wandelten ſie dem Tiergarten zu und waren ſo ineinander vertieft, daß es ihnen entging, wie ſich vom Gartenzaun des Nachbarhauſes eine Geſtalt loslöſte und nun langſam in entſprechender Entfernung folgte. Sie mündeten gerade in einen Seitenweg ein, um un⸗ geſtörter und von Paſſanten weniger beläſtigt plaudern zu nen: 1 Plötzlich wurde ein halbunterdrückter Schrei in ihrer unmittelbaren Nähe laut. 5 ö „Guido— Guido!“ N Erſchreckt ſah Iſa auf, und ſie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als ſie die Putzmacherin erkannte, die ihren Bräutigam mit weit geöffneten Augen verſtört und vor⸗ wurfsvoll anſtarrte. Auch Bruchhauſen war zuſammengefahren, und ſein Geſicht wurde aſchfahl. „Wahnſinnige!“ ſtieß er halblaut hervor und zog Iſa ſchnell vorbei Er bemerkte es nicht, daß ſeine Braut ihm wie Blei am Arme hing. Nur vorwärts, nur aus der Nä dieſer Perſon! „Ich kann nicht mehr!“ ſagte Iſa endlich und ließ ſich erſchöpft auf eine am Wege ſtehende Bank gleiten. Fortſetzung polgh i Auch die Moſel ſteigt ſtündlich um fünf Zen⸗ eee eee e eee, Am Nachmittag kam Bruchhauſen, ſeine Braut zu dem l . e re —.— 5 Schwere Stürme an den franzöſiſchen Küſten. „ Paris, 10. Nov. An den franzöſiſchen Küſten wüten ſeit einigen Tagen heftige Stürme, die große Schäden verurſachten und den Schiffsverkehr empfindlich ſtörten. In Omonville wurden von den eindringenden Fluten zahlreiche Häuſer unter Waſſer geſetzt, und mußten ge räumt werden. Bei Bougerneau an der bretoniſchen Küſte ſcheiterte ein engliſcher Dampfer, ſeine Beſatzung konnte gerettet werden. Im Golf von Grascogne er⸗ trank die acht Mann ſtarke Beſatzung eines Fiſcherbootes. Nach einem Fun'ſpruch des deutſchen Dampfers„Julius Schindler“ befindet ſich ein holländiſcher Dampfer in Seenot und verlangt Hilfe. 2 „Fran furt a. M.(Eine Kindertragödte.) Der ſiebzehnjährige Schüler H. M. aus Langen und die gleſch⸗ altrige Kontoriſtin Fr. H. aus Frankfurt a. M. unterhiel⸗ ten ein harmloſes Verhälen's miteinander, das nun jäh zerriſſen wurde. Das Mädchen hatte ſich einer belang⸗ loſen Verfehlung ſchuldig gemacht und teilte dies dem jungen Manne mit. Das Paar nahm ſich die Sache der⸗ art zu Herzen, daß es gemeinſam aus dem Leben zu gehen beſchloß. Es beſuchte nachmittags ein Kno, kaufte dann einen kleinen Revolber, und um Mitternacht ſollte an en Bürgerlichen Schießſtänden die Tragödie vor ſich gehen. Der junge Mann ſo lte zuerſt das Mädchen und dann ſich erſchießen. Das wies er aber zurück. Darauf entriß das Mädchen ihm die Waffe und jagte ſich eine Kugel in die rechte Schläfe, die die Sehnerven beider Augen zerriß. Da bekam es der Jüngling mit der Angſt zu tun, lief nach der Polizei, die nach dem Tatort eilte und das Mädchen ſchwerverletzt vorfand. Die Schwer⸗ verletzte kan ins Krankenhaus und berichtete hier, daß es den Schuß auf ſich ſelbſt abgegeben habe. Lebensge ahr beſteht nicht, wohl aber die Gefahr daß auf beiden Augen Erblindung eintritt. Der junge Mann wurde feſtgenom⸗ men, aber ieder entlaſſen. Bingen.(Aus Furcht vor Strafe in die Fremdenlegion.) Verschwunden iſt ſeit einigen Tagen z junger Mann von hier, nachdem er vorher ſeinem Arbeitgeber einen größeren Geldbetrag unterſchlagen hat. ie man hört, hat er ſich bei der Fremdenlegion an⸗ werben laſſen, um ſich ſeiner eventl. Beſtrafung zu ent⸗ ziehen. Butzbach.(Der Butz bacher Wildſchwein⸗ Prozeß.) Vor ein gen Wochen lief ein Taunus⸗Wild⸗ ſchwein ſchnurſtraks in die Stadt, wurde von einer immer größer werdenden Menſchenmenge verfolgt, flüchtete in of des Landwirts Sauerbier und wurde hier getötet. Der Landwirt beanſpruchte das Tier als ſein Eigentum, wäh⸗ rend die Butzbacher Jagdgeſellſchaft es reklamierte. Als gute deutſche Brüder konnten ſie ſich nicht einigen und übertrugen dem Gericht die Entſcheidung. Doch zuvor ver⸗ lichate man ſich in einem Gaſthauſe zu einem feucht⸗fröh⸗ 5 Wildſchwein⸗Eſſen, Kläger und Angeklagte. Jetzt 3 der Richter. Der Landwirt lehnte das Angebot tar Jagdgeſellſchaft, man ſolle den Erlös aus dem Ver⸗ 5 des Tieres den Butzbacher Armen geben, ab. Darauf 5 ſchied das Gericht, daß der Landwirt Sauerbier als 5 tmäßiger Eigentümer der Wildſau anzuſprechen ſei, ind daß die Jagdgeſellſchaft den Erlös an ihn abzu⸗ führen habe. 0 d Heidesheim.(Vom Zug überfahren.) Vor zem Bahnhof Heidesheim, und zwar vor dem Einfahrts⸗ ignal von Ingelheim, wurde ein junger Mann ſchwer ver⸗ etzt neben den Gleiſen liegend von Streckenarbeitern ge⸗ unden. Dem Verletzten war ein Arm und ein Fuß vom ug abgefahren worden. Nach Feſtſtellung der Perſo⸗ nalien handelt es ſich um einen 23jährigen Franzosen. Ob 1 ich um einen Unglücksfall oder um einen Selbſtmord⸗ wuluch handelt, iſt noch ncht feſtgeſtellt. Der Ueberfahrene inurde, mit einem Sanitälsaulo der Beſatzungstruppen s hieſige Lazarett geſchafft. Hi Homberg.(Selbſtmord eines Betrüger s.) . erſchoß ſich der 23jährige Buchhalter der Mittel⸗ floltſchen Baſalt⸗Induſtrie. Der junge Mann hatte ein s Leben geführt, ſo daß ihm ſein Gehalt nicht aus⸗ debe. Er griff in die Kaſſe, veruntreute Gelder der Ar⸗ tler und nahm Fälſchungen der Krankenliſte vor. 35 Frienſtedt(bei Erſurt)̃ /.(Mord und Selbſt⸗ det 05 eines Neunzehn jährigen.) Hier ermor⸗ ter der 18iährige landwirtſchaftliche Arbeiter Heinz Schlü⸗ 5 ſteu beſtialiſche Weiſe eine 61jährige Witwe, nachdem meſſe zu vergewaltigen verſucht hatte. Mit einem Küchen⸗ ſer brachte er ihr einen bis auf die Wirbelſäu'e gehen⸗ tich in den Hals bei. Dann ſchlug er mit einem uf ſie ein und erdroſſelte ſie ſchließlich mit ee 12 81 der 5. 55 ſic i mit . vergiften und tötete ſi ann dur einen e in den Unterleib. Jrankfurt a. M.(Wieder freigelaſſen.— Gen Giftmord an feiner Frau?“) Der wegen Aajahrirdes an ſeiner Frau kürzlich in Haft genommene 8 rige Kaufmann Richard Kühnle, wurde aus der ſuchunentlaſſen, da das Ergebnis der weiteren Unter⸗ keſtloſe die Inhaftierung nicht mehr rechtfertigte. Eine ſten 1 Aufklärung des Falles dürfte erſt in den näch⸗ Aden zu erwarten ſein. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 11. November. 2. Evang. Kirchengemeinde. Zum Vikar wurde ernannt ſeitens des Evang. Oberkirchenrats hierher Rudolf Haas bisher Vikar in Hornberg i. Schw. Theatergemeinde. Wegen einer bösartigen Stimm⸗ banderkrankung mußte bekanntlich der Vortragsabend der beliebten Lautenſängerin Agnes Delſasto ausfallen. Es kann nun mitgeteilt werden, daß der Abend voraus⸗ ſichtlich am 3. Dezember, abends halb 9 Uhr ſtattfinden wird. Nähere Mitteilung wird noch folgen. Die Steuern ſind fällig, wir verweiſen daher be⸗ ſonders auf die im heutigen Anzeigenteil erſcheinende öffentliche Erinnerung vom Finanzamt Neckarſtadt. Beim Tabakabhängen fiel geſtern Nachmittag der Landwirt Georg Gehr, Reckarauerſtraße, vom Gerüſt auf die Tenne, glücklicherweiſe auf einen Haufen bereits ab⸗ geworfenen Tabak. Er erlitt immerhin noch Verletzungen, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Hochwaſſer. Der Neckar iſt ſeit geſtern erneut um 2 Meter geſtiegen. Das Waſſer erreicht den Heidelberger Damm und überflutet hinter den Lack⸗Werken Felder und Wieſen. Die Zufahrtſtraße zur neuen Neckarbrücke von Ilvesheim aus war heute früh unter Waſſer. Die Straße iſt für den Fuhrwerkverkehr geſperrt. Das Waſſer ſtieg an der tiefſten Stelle der Straße, am Sportplatz, auf 80 em. Fußgänger mußten um den Sportplatz herum den Dammweg benutzen, um zur Brücke zu gelangen. Das Waſſer dürfte ſeinen höchſten Stand erreicht haben. Pegelſtand 5,70 Meter. Auch vom Oberrheingebiet werden Hochwaſſerſchäden gemeldet. Bei Waldshut iſt das Waſſer von 2,22 auf 2,95 und bei Kehl von 1,22 auf 1,92 Meter in die Höhe gegangen. In Mannheim iſt der Rheinwaſſer⸗ ſtand nicht mehr allzuweit von der Hochwaſſergrenze von 6,90—7,10 Meter entfernt. Das große Backſtein⸗ lager auf dem rechten ſſteckarufer bei der Friedrichs⸗ brücke ſteht unter Waſſer. Der Neckar ſtieg in vergangener Nacht um nahezu 3 Meter und zwar von 4,38 auf 7,37 Meter. Von Heilbronn wird heute früh weiter langſam ſteigender Waſſerſtand gemeldet. — Belege für den Steuerabzug vom Arbeitslohn 1927. Bis zum 29. Februar 1928 haben die Arbeitgeber Belege nur für diejenigen Arbeitnehmer beim Finanz⸗ amt einzureichen, die nicht in der Beſchäftigungsgemeinde ihren Wohnſitz haben. Nur für dieſe Arbeitnehmer ſind nach einem beſtimmten bei den Finanzämtern erhältlichen Formulare Lohnſteuer⸗Ueberweiſung l ſte e nzureichen, und zwar für jede Gemeinde eine beſondere Lohnſteuerüber⸗ weiſungsliſte. Wohnten alle bei einem Arbeitgeber be⸗ ſchäftigten Arbeitnehmer während des ganzen Jahres in der Betriebsgemeinde, ſo hat der Arbeitgeber bis 29. Februar 1928 nur eine Fehlanzeige, ebenfalls nach be⸗ ſtimmtem Muſter, zu erſtatten. Arbeitgeber, welche den Steuerabzug vom Arbeitslohn im Markverfahren durch⸗ führen, haben bis 29. Februar 1928 die Steuerkarten nebſt Einlagebogen für 1927 dem Finanzamt einzureichen. Es hat alſo jeder Arbeitgeber ſoviel Liſten anzufertigen, als Gemeinden für den Wohnſitz ſeiner Arbeitnehmer in Frage kommen; ausgenommen die Gemeinden ſeines Be⸗ triebsſitzes ſelbſt. Außerdem hat er nur noch eine Be⸗ ſcheinigung zu der Lohnſteuerüberweiſungsliſte anzuferti⸗ gen, in der die einzelnen Lohnſteuerüberweiſungsliſten zu⸗ ſammen aufgeführt werden. Die Arbeitgeber müſſen, damit die Feſtſtellung der in der Ueberweiſungsliſte aufzuneh⸗ menden Fälle keinen Schwierigkeiten begegne, bei der Füh⸗ rung der Lohnkontos die fortlaufend richtige Aufzeichnung des Wohnſitzes des betr. Arbeitnehmers beachten. — Papeermarkurteiie und Pfändung. Aus Papiermark⸗ urteilen kann nicht vollſtreckt werden. Die Mark, auf die der Vollſtreckungsti el lautet, beſteht nicht mehr, an ihre Stelle iſt die Reichsmark gelre en. Der Gerichtsvollzieher hat nicht das Recht, die Schuldſumme aufzuwerten, für ihn iſt der Wortlaut des Schuldtitels maßgebend. Auch die Pfändung auf Grund des Papiermarkurteils wäre unzuläſſig. — Schützt die Waſſerleitungen. Man muß jetzt ſchon jederzeit damit rechnen, daß plötzlicher Froſt eintritt. Des⸗ wegen iſt auch für ausreichenden und rechtzeitigen Schutz der Waſſerleitungen zu ſorgen. Man dichte die Keller⸗ fenſter mit ſchlechten Wärmeleitern, durch Stroh, Holz⸗ wolle, Lumpen und Papier ab und hülle die freiliegenden Röhre ein. Ferner ſind die Leitungen bei Froſt abzuſtel⸗ len, nachdem man ſie hat leerlauſen laſſen. — Offenes Licht im Keller. Keller ſoll man überhaupt nicht mit offenem Echt betreten, insbeſondere aber nicht Weinkeller. Durch die Gärdünſte des Weines können leicht Unfälle eintreten, die böſe Folgen haben können. Wenn man den Weinkeller mit offener Kerze betritt und die Kerze erliſcht, dann iſt ſchleunigſter Rückzug immer an⸗ zuraten. 5 — Die deutſchen Spareinlagen. Ende des res 1913 betrugen die Spareinlagen bei den Nee kaſſen rund 20 Milliarden. Davon blieb nach der Geld⸗ entwertung etwa der 800. Teil übrig. Seit dieſer Zeit wuchſen die Spareinlagen wieder fehr raſch an, was nach⸗ folgende Statiſtik zeigt: Dezember 1923: 2503 Mil⸗ 5 n 608 Millionen Mark, zember 5 5 illionen„ 25 3090,5 Millionen Mark. eee — Die Nahrungsmittelpreiſe in den Warteſälen der Deutſchen Reichsbahn. Nach Angaben der Hauptoerwal⸗ tung der Deutſchen Reichsbahngeſe lichaft ſind die Pächter der Bahnwirtſchaften vertraglich verp lichtet, die ortsüb⸗ lichen Preiſe nicht zu überſchreilen, ſodaß es ſich bei Be⸗ ſchwerden nur um Einzelfälſe handeln kann. Die Reichs⸗ bahn bittet, Fä le, in denen Ueberſchreitungen der orts⸗ üblichen Preiſe feſtgeſtellt werden, den zuſtändigen Reichs⸗ bahndirektionen anzuzeigen, die angewieſen ſind, die ge⸗ forderten Preiſe fortlaufend zu prüfen und etwaige Miß⸗ ſtände zu beſeitigen.. 3 5* a Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 10. November. 5 ö Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 169,07— 169,39; Beüſſel 58,445— 58,565; Danzig 81,63— 81,79; Italien 22,84— 22,88; Kopen⸗ hagen 112,37— 112,59; Liſſabon 20,58— 20,62; Oslo 110,64— 110,86; Paris 16,465— 16,505; Prag 12,421 — 12,461; Schweiz 80,835— 80,995; Spanien 71,29— 71,43; Stockholm 112,84— 112,86; Wien 59,13— 59,25; London 20,425— 20,465; Newyork 4,1925— 4,2005. Berliner Efſfektennotierungen. Hapag 134,75, Nordd. Lloyd 140,50, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 217, Comm. ⸗ und Privatbank 154, Darmſtädter⸗ u. d Nationalbank 206,50. Deutſche Bank 151, Diskonto 144,500, Dresdner Bank 145, Schulthelß-Patzenhofer 374, A. E. G. 149, Daimler 93,875, J. G. Farben 258,25, Ge. ſenkirchen 135,75, Ph. Holzmann 158,50, Metallbank 126,25, Oſt⸗ werke 366, Phönir 94, Rhein. Braunkohlen 212,50, Rhein. Elektrizität 138,50, Rheinſtahl 158,75, Rütgerswerke 78,50, O. Tietz 153, Ver. Glanzſtoff 548, Ver. Stahl 101,50, Weſteregel!“ 3,50, Zellſtoff Waldhof 242. 1 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe für ein Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 10 bis 15; Weißkraut 6 bis 8; Rotkraut 12 bis 15; Blumenkohl, Stück 10 bis 80; Karotten, Büſchel 6 bis 8; Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben, Büſchel 10 bis 12; Spinat 12 bis 18; Zwiebeln 12 bis 15; Knoblauch, Stück 5 bis 8; Kopfſalat, Stück 12 bis 25; Endivienſalat, Stück 10 bis 20; Kohlraben, Stück 8 bis 10; Rettich, Büſchel 15 bis 20; Meerrettich, Stück 20 bis 60; Aepfel 10 bis 35; Birnen 15 bis 35; Nüſſe 45 bis 60: Kaſtanien 18 bis 35; Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 180 bis 210; Weißer Käſe 50; Honig mit Glas 160 bis 180; Eier, Stück 11 bis 21; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, geſchlachtet, Stück 200 bis 650; Enten, geſchlachtet, Stück 450 bis 800; Tauben, geſchlach⸗ tet, Stück 100; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1800; Rindfleiſch 120; Kuhfleiſch 76; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 72; Feldhaſenragout 1205 Feldhaſenbraten 180; Rehragout 100f Rehbug 150; Reh⸗ Rücken und ⸗Keule 200 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Bei mangelnder Anre⸗ gung vom Auslande und kleiner Konſumnachfrage nahm die Börſe einen ruhigen Verlauf. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 26 bis 27, Weizen, ausländiſchen mit 28,25 bis 31,25, Roggen, inländiſchen mit 25,50 bis 26, Roggen, ausländiſchen mit 25,50 bis 26, Hafer, inländiſchen mit 22 bis 24, Hafer, ausländiſchen mit 24,50 bis 25,50, Braugerſte mit 26,50 bis 28,50, pfälziſche Gerſte mit 27,50 bis 30,25, Futtergerſte mit 12,50 bis 23,75, Mais mit Sack mit 19,75, Weizenmehl, Spezial Null, mit 38, Weizenbrotmehl mit 29,50 bis 30, Roggenmehl mit 33,75 bis 35,75, Weizenkleie mit 12,75 bis 13, und Beertreber mit Sack mit 17,25 bis 17,50 Reichsmark; alles per 100 Klg. waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Für den Kl inviehmarkt am Donnerstag waren zugetrieben: 70 Kälber, 36 Schafe, 143 Schweene, 603 Ferkel und gäufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark Kälber—, 75 bis 80, 68 bis 74, 62 bis 70: Schafe—, bis 48; Schweine —, 66 bis 67, 66 bis 67, 64 bis 65, 03 bis 64,—,—:: Ferkel und Läufer 8 bis 25 Rm. pro Stück.— Markt⸗ verlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen 1 ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittel⸗ mäßig. 8 1 Wetterbericht vom 11. November. Ein neuer Kaltluftvorſtoß aus Nordweſten hat die Warmluft in der Höhe wieder zurückgedrängt und bei uns, be onders im Gebirge, ſtärkeren Temparaturrückgang verursacht. Da noch Kat uft vom Nordmeer nachſolgt, iſt mit fortſchreilender Abkühlung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag, den 12. November: nachts wechſelnd wolkig und ſehr kühl, noch zeitweiſe Niederſchläge, im Gebirge Schnee bei Froſttemparaturen. f Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Se ckenheim 0 Aumfliche Sekanntmachungon. kaerzahlung für Monat November 1927. Beſondere Deffentliche Erinnerung. ** 5 Mahnung der einzelnen Pflichtigen erfolgt 8. XI ind u zahlen am 0 5 bus 1.. eingehalten in der Zeit vom 16. bis . halegene r 15. X. 1927 ein⸗ at, fi itbeira niet i für die Zeit 8 55 e de Lohnſteu f 5 e 5 3 eee für Monat Otztober .) Einkom 5 Diulfte der amenſteuer der Landwirte und zwar die geeſtellten er Jahresſteuerſchuld 5 8 10 en Steuebeſcheld hu nach dem zuletzt zu Landes z. bei den Iraeliten 6 i b Bannczenſeuer 1 entelchten. e Hulle e und zwar die Landwirte die abresſteuerſche nigen Pflichtigen ein Viertel der 8 ſculd nach dem zuletzt zugeſtellten Gleich zuletzt zuchzeitig wird an die Abſchluß⸗ a 5 Gauge lin Vienne Ane. fällig ein Monat 80. erinnert; Bei nicht rechtzeitiger Zahlung werden 10 v. H. Verzugszinſen berechnet. Rückſtände bis zu 1000 RM. werden durch Poſt⸗ nachnahme erhoben. Zahle bargeldlos. Auf den Poſtabſchnitten iſt die Steuernummer und Steuerart anzugeben. Für Kraftfahrzeugſteuer und Grunderwerbſteuer werden nur beſtätigte Reichsbenkſchecke angenommen. Andere Schecke werden nur von der Finanzkaſſe und nur dann angenommen, wenn ſie in Mannheim zahl⸗ bar ſind. Mannheim, den 10. Rovember 1927. Finanzamt Neckarſtadt. Poſtſcheckkonto Karlsruhe 78 845 Einladung. Morgen Samstag Abend ½9 Ahr allgemeine Versammlung der freien Arbeitervereine. Der Wirtſchaftsausſchuß. Zum Bezirkswerbeturnen am Sonntag, den 13. ds. Mts., nachmittags ½3 Ahr im Nibelungenſaal iſt auch die hieſige freie Turnerſchaft eingeladen. Freie Turnerſchaft. Türnorbüng Japn Jochenbelm C. b. (Fandball⸗Abteilung). Heute Abend nach der Turnſtunde Wichtige önleler Verfammlung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Spielwart. Roldhabannef Jchwarz- fol- Hold rtsgruppe Seckenheim. Sonntag, 13. Nov. Beteiligung der Ortsgruppe an der Gründungsfeier der Ortsgruppe Edingen. Antreten der aktiven Kameraden, Spielleute und Banner nachm. ½2 Uhr am Vereinshaus. Der Kameradſchaftsführer. ubelerraufagrer verein öollaartlal Morgen Samstag Abend punkt 8 Ahr General-Versammlung. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Am 7 Ahr ene Lerein Hundeſnort öeckenbein. Einladung. N Morgen Samstag Abend punkt 8 Ahr findet im 3 Lokal, Zum Reichsadler“ eine ole fllkalederberfamm Ich erſuche um vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen aller Mitglieder. Der Vorſtand. Außball⸗ Vereinigung 98 Semendeim C. B. Heute Freitag Abend 8 Ahr Fuſammenfun t der Ubeaterintelor. Die Leitung. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen Ortsgruppe Seckenheim. Heute Abend 8 Ahr findet im Vereinshaus(Berarungszimmer) die Versammlung Der Vorſtand. ſtatt. Ganz Deutſchland ſingt: Das war in Heidelberg, in blauer Sommernacht Ganz Deutſchland liebt: Alt⸗Heidelberg mit ſeinem frohen Studententum, ſeiner Erinnerung an ſchöne ſorgloſe Jugendzeit. Ganz Deutſchland kennt: g Ramen wie Walter Slezak, Eduard e 0 Winterſtein, Hertha v. Walter, Charlotte a n 198 Suſa, Margarete Kupfer, Fritz Alberti u. Frieda Nichard(die berühmte Mutter⸗ darſtellerin), die Hauptdarſteller in dem deutſchen Großfilm: Das Mar in Heidelberg, in blauer Sommernachl. Als zweiten Schlager bringen wir: Der Unbekannte. (Das Doppelgeſicht). Ein Senſationsfilm erſten Ranges mit Richard Talmadge. 3. Hechtfang mit der Spinnangel. a Eden-Lichtspiele. Programm von Freitag bis Montag: e In Vorbereitung: Zwei Menschen. Dürfen wir Schweigen? Der fidele Bauer. Anfang jeweils abends 8 Ahr. speziell bei Annahmestelle für Hohlschlelfgrei Nastermesser, Scheren Sigmund Oppenheimer. G. e. m. b. H. Mannbeimer ſiewerbebank Zahlstelle Seckenheim(Gg. Röser). Annahme Besorgung sämtl. Bank-Geschäfte, von Spar- u. Konto⸗Korrent⸗Geldern bei günstiger Verzinsung. Morgen Samstag ab 4 Uhr Morgen Samstag von vormittags 8 Ahr ab Fchwelneflelſch Pfand 1.— a Smeinellelc Pfund J.— Mt. aua. Wurſt... Pfund 1.20 Mr amen. Murſt. Pfund 1.10 Wr. Auguſt Eder, Schloßſtraße 25. 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