Bezugspreis! Für zen Monat Rovember 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 69 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). —.—ſ—— 2 8 Neues in Kürze. 26: In der Braunſchweiger Metallinduſtrie ſind die Arbeiter von drei der größten Betriebe in den Ausſtand 3 Von dem Ausſtand ſind etwa 2500 Arbeiter etroffen. 8 28: Die Wiener Preſſe drückt ihre Zufriedenheit über — von deu deutſchen Miniſtern abgegebenen Erklärungen ze: Painleve führt in London inoffizielle Verhandlun⸗ gen über die Frage der Abrüſtung und ein Zuſammengehen Englands und Frankreichs in Genf.. 28: Ein Vertreter Bratianus ſoll in Paris eingetroffen ſein, um mit Carol über die Bedingungen über ſeine Rück⸗ kehr zu verhandeln. z6: Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Vor⸗ litende des Rates der Volkskommiſſare, Rykow, das Dekret über die Entlaſſung Trotzkis und der übrigen Oppo⸗ usführer von ihren ſtaatlichen Poſten unterzeichnet. Her deulſhe Staatzbeſuch in Wien Abreiſe Or. Marx' und Streſemanns. Wien, 16. November. Die Tage des Berliner Staatsbeſuches in Wien ſind nun vorüber. Der Reichskanzler iſt Mittwochmittag nach München abgereiſt. Auf dem Bahnhof hatten ſich be⸗ reits lange vor der Abfahrt des Zuges Bundeskanz⸗ ler Dr. Seipel, Polizeipräſident Schober und der deutſche Geſandte mit dem Geſandtſchaftsperſonal einge⸗ funden. Die Verabſchiedung war überaus herz⸗ lich. Der Bundeskanzler Seipel und der deulſche Reichs⸗ kanzler unterhielten ſich bis zur Abfahrt des Zuges. Dr. ark dankte dem Bundeskanzler für den ihm und Dr. Streſemann bereiteten warmen Empfang und knüpfte ran die Hoffnung, den Bundeskanzler baldigſt in Berlin begrüßen zu können. Dr. Streſemann fuhr nachmittags nach Berlin ab. S Anläßlich ſeines Beſuches in Wien empfing Dr. 1 treſem ann Vertreter der öſterreichiſchen und der in⸗ ernationalen Preſſe. In einer Anſprache nahm er auch r auch zu dem Miniſterbeſuch in Wien Stellung. Er polemiſierte gegen die verſchiedenen ausländiſchen Kom⸗ mentare und erklärte u. a., man könne ſich nicht über 15 Beſuch wundern, ſondern eher darüber, daß ſeit dem etzten Miniſterbeſuch in Wien faſt volle drei Jahre ver⸗ gangen ſeien. Ebenſowenig habe man das Recht aus der möſchaffung der Paßviſa zwiſchen Deutſchland und Oeſter⸗ eich, aus der Rechtsangleichung und aus anderen ähn⸗ f. n Abmachungen, die hoffentlich noch folgen würden, Wache. Schlüſſe zu ziehen. In einem Zeitalter der eltwirtſchaftskonferenz und des Gedankens der Vereinig⸗ aaten von Europa dürfe keiner, dem ſolche Ge⸗ enken ernſt ſind, ſich daran ſtoßen, wenn irgendwo mit er Verwirklichung dieſer Gedanken Ernſt gemacht werde. 585 zweite beſonders bemerkenswerte Stelle der Rede ſterss ſich auf die Friedenspolitik des Außenmini⸗ Rede Anknüpfend an einen Hinweis auf die beiden letzten 1 en. Baldwins und Briands ſprach Streſemann 5 feſte Hoffnung aus, daß dem ſeit Locarno begonnenen 5 ändigungswerk auch das 0. folgen werde. Wer nach den Erlebniſſen des en Krieges noch jemals die Hand dazu bieten würde, rechne neuer Krieg entſtehe, der müſſe als Ver⸗ Jer bezeichnet werden. i 3 Die Parier Pieſſe bringt ausführliche Berichte über rei chi anfang der deutſchen Staatsmänner in der öſter⸗ eigniz Hen Hauptſtadt. Der„Temps“ widmet dem Er⸗ verkr einen längeren Artikel, in dem er die Meinung 8 1 55 man habe die Parole ausgegeben, nicht durch ſchüt liche. Polemiten das Berkrauen zu er⸗ Ländete xn, das die öffentliche Meinung der alliierten litt im allgemeinen für die loyale Außenpo⸗ eich der Regierung Seipel habe. In den Reden des as Fe und des Bundeskanzlers finde ſich kein Wort, 5 tan als eine direkte oder indirekte Drohung für atus quo in Mitteleuropa auslegen könnte. Zu emerlung Dr. Seipels, ſolange das Vertrauen iſch e Nachbarn nicht die Grundlage euro⸗ ü cher Politik bilde, gebe es weder Krieg noch Ab⸗ g, noch wahren Fortſchritt für die Völker des Kon⸗ i flärt der„Temps“ es ſei an den am Welt⸗ Verträn antwortlichen Nationen durch die Achtung der ge. und gewiſſenhafte Ausführung der Verpflich⸗ as gegenſeitige Vertrauen wieder erſtehen zu Man dürfte in Wien nicht vergeſſen, daß in der Vergangenheit die deutſche Freundſchaft 8 teuer zu ſtehen gelommen ſei, daß irgend⸗ eſterreich jetzt in das Schlepptau der Ber⸗ olitik habe nehmen laſſen, die ſchließlich den ubruch der alten Doppelmonarchie zur Folge tee Erinnerung dürfte logiſcherweiſe das öſter⸗ 5 icht zu ſehr dazu geneigt machen, ein as Abenteuer einer zu engen Solidarität e ene dora bag dane or beef 8 585 Überraſchen, daß eine zu begeiſterte en d deuſche Nerbrüdennng Mißtrauen bef . üfunc tio nen erwecken würde, die ſich der grauſamen 5 chte e welche die Solidaritätspolitik der Mit⸗ 5 er ziviſilierten Welt gemacht hätten und die 55 55 um ihre eigene Sicherheit die Pflicht hätten, 8 5 Energie dem Anſchluß zu widerſetzen. Zum 3 t der„Temps“ der Meinung Ausdruck, mit eine ipel als Leiter der öſterreichiſchen Außenpolitik dan keine Abenteuer befürchten zu müſe 2 — Abrüſtungs⸗ er Auges. und Anzeigenblatt 72 für Seclenheimuno lungebung Finanz⸗ und Wirtſchaſtspolitik Dr. Reinhold ſpricht in Frankfurt. Frankfurt a. M., 16. November. In einer demokratiſchen Wahlverſammlung in Frank⸗ furt ſprach am Dienstag Reichsfinanzminiſter a. D. Dr. Reinhold über die deutſche Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftspolitik. Eingangs betonte der Redner, daß er ſeine Tätigkeit als Reichsfinanzminiſter leider allzu früh abbrechen mußte. Die demokratiſche Erfüllungspolitik hätte ſich auch die heutige Regierungskoalition im Rei aneignen müſſen. In der Steuerpolitik wandte ſich Dr. Reinhold gegen die heutige Art der Steuererhe⸗ bung, die dazu führen müßte, daß für 1927 an eine weitere Steuerſenkung nicht mehr zu denken ſei. Die von den Ländern angeſtrebte Ermäßigung der Realſteuern werde ſich ſchließlich wieder gegenteilig auswirken. Die Portoerhöhung der Reichs⸗ poſt habe bewieſen, daß in der heutigen Verwaltung von Reich, Ländern und Gemeinden zu ſehr der fiskaliſche Geiſt herrſche. Die Demokraten müßten im Wahlkampf eine Ermäßigung der Einkommenſteuer für die mittleren und unteren Klaſſen fordern, damit wieder Sparkapi⸗ tal gebildet werden könnte. Die beabſichtigte Ver⸗ waltungsreform werde eine Erſparnis von höchſtens 120 Millionen Mark bringen. Der Weg zum organiſch gegliederten deutſchen Einheitsſtaat, der aber weit entfernt von einem verflachenden Zentralis⸗ mus ſein müſſe, ſei heute notwendiger denn je. nächſten Jahre ab würden die erhöhten Reparations⸗ verpflichtungen ohnehin einen bedeutenden Abbau der bisherigen Koſten der deutſchen Verwaltungsaufgaben fordern. Weniger, aber gut bezahlte Beamte müſſe mit eine Forderung der Demokraten ſein. Der Dawesplan müſſe von Deutſchland loyal und ehrlich er⸗ füllt werden. Wenn dieſer Plan auf Schwierigkeiten ſtoße, ſo würden ſie allein ſchon von Seiten des Transfer kom⸗ men. In der Handelspolitik, betonte Dr. Reinhold, könn⸗ ten ſich die Demokraten weder für den Freihandel noch für die Schutzzölle feſtlegen. Die hohen Zollmauern müßten allerdings allmählich abgebaut werden. Für die Sozialpolitik forderte der Redner höhere Löhne und den Achtſtundentag. Die gemeinſame Strafrechtsreform. Beginn der deutſch⸗öſterreichſſchen Verhandlungen. Wien, 16. November. Im Bubdgetſagal des Parlamentes trat Dienstag die Konferenz von Mitgliedern des Rechtsausſchuſſes des Deutſchen Reichstages und des vom öſterreichiſchen Na⸗ tionalrates zur Vorberatung des Strafgeſetzes eingeſetzten ciel zuſammen. Der Obmann des öſter⸗ reichiſchen Ausſchuſſes, Dr. Weber, eröffnete die Kon⸗ ferenz mit einer Begrüßungsanſprache, in der er darauf hinwies, daß es das erſte Mal ſei, daß Vertreter der Ausſchüſſe von zwei Parlamenten zu einer Konferenz zu⸗ ſammentreten, um ein gemeinſames Werk der Voll⸗ endung zuzuführen. Juſtizminiſter Dinghofer wies dar⸗ auf hin, daß es ein Ereignis von unvergänglicher rechts⸗ hiſtoriſcher Bedeutung ſei, das ſich hier vollziehe.„Wir ſind hierher gekommen, um den nationalen Gedanken eines einheitlichen Strafgeſetzes für beide Staaten un⸗ ſere Dienſte zu weihen.“ Der Obmann des deutſchen Nechtsausſchuſſes, Prof. Dr. Kahl, der auf Wunſch des Präſidenten Weber den Vorſitz übernahm, führte dann u. a. aus, daß er ſich bewußt ſei, daß Parteigenſätze und Parteipoli⸗ tik nicht ausgeſchaltet werden könnten, wo es ſich um große Weltanſchauung handelt. Man ſolle aber mit dem Gedanken und dem Entſchluß, Kleines hinter Großes zu ſtellen und brennende parteipolitiſche Momente hinter die Sache ſelbſt zurücktreten zu laſſen, an die Arbeit gehen. 5 Die Konferenz trat ſodann nur in die fachlichen Beratungen ein und erledigte die Paragraphen 1—8. . 2 Die Arbeitsloſenziffer. Leichtes Anſteigen. Berlin, 16. November. Amtlich wird mitgeteilt: Die Zahl der Haupt- unterſtützungsempfänger iſt in der Zeit vom 15. bis 31. Oktober d. J.— zum erſten Male ſeit Fe⸗ — ſowohl in der Arbeitsloſenverſicherung als auch in der Kriſenfürſorge wieder in geringem Umfange geſtiegen und zwar in der Arbeitsloſen⸗ verſicherung um rund 10000 gleich 3,1 v. H. und in der Kriſenunterſtützung um rund 3000 gleich 2,9 v. H. zuge⸗ nommen. a. Die Zunahme iſt zu einem nicht unerheblichen Teil darauf zurückzuführen, daß Arbeitsloſe, die bisher bei Notſtandsarbeiten beſchäftigt waren, wieder in die anter⸗ ſtützende Fürſorge aufgenommen worden ſind, weil die Notſtandsarbeiten der Jabreszeit entſprechend ein⸗ geſchränkt wurden. Im übrigen iſt die Steigerung in der Hauptſache auf die Entlaſſung von Arbeits⸗ kräften aus landwirtſchaftlichen, baugewerblichen und anderen Saiſonbetrieben. 8 5 Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeisgloscanerſtteing betrug am 31. Oktober d. J. rund 340000(männlich 274000, weiblich 66 000) gegen⸗ über 330 000(männlich 265 000, weiblich 65 000) am 15. Oktober und 355 000* 286 000, weiblich 69 000 am 1. Oktober d Die 30 — Vom Zabl de Haun J faßt Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. 5 Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſchecknonto 78439 Karlsruhe unterſtützungsempfärger in der Kriſenfürſorge betrug am 31. Oktober d. J. rund 166 000(männlich 93 000, weih⸗ lich 23000) gegenüber 113 000(männlich 90 000, weib⸗ lich 23 000) am 15. Oktober d. J. Der Lohnkonflikt in der Zigarreninduſtrie. Ueber 100 000 Arbeiter ausgeſperrt. N ö Berlin, 16. November. Auf K des Reich verbandes der deutſchen Zi⸗ garrenherſteller iſt die Ausſperrung in den Zigarren⸗ fabriken in allen Teilen des Reiches weiter durchgeführt worden, nachdem die Einigungsverhandlungen vor dem Reichsarbeitsminiſterium geſch iert ſind, ſodaß nach Mit⸗ teilungen des Verbandes bisher rund 1190000 Arbei- ter ausgeſperrt und rund 1350 Firmen ſtill⸗ gelegt worden ſind. Dem Reichsverband gehören etwa 14000 Zigarrenfabriken an, ſodaß die Aus perrung faſt völlig durchgeführt iſt. Irgendwelche Mög⸗ lichkeiten, den Lohnkampf in der deutſchen Zigarren⸗ induſtrie, für die bekanntlich bis zum 31. März 1928 ein Lohntarif beſteht, beizulegen, beſtehen bisher nicht. Die Arbeitgeber ertlären, daß die Einigung von der An⸗ erkennung des geltenden Lohntärifs durch die Tabak⸗ arbeiter abhänge, während die Arbeitnehmer an ihrer Forderung auf allgemeine Lohnerhöhung feſthalten. Durch die Stillegung der meiſten, beſonders der großen, Zi⸗ garrenfabriken wird ſich im Klemhandel ein Zigarren⸗ mangel nicht bemerkbar machen, weil die Geſchäfte noch auf Monate hinaus mit Ware verſehen ſind. Der deutſch⸗franzöſiſche Handelsverktag. Vor der Kammer. O Paris, 16. November. Bei der Beratung des Budgets und Induſtrie in der Kammer verlangte der ſozialiſtiſche Deputierte Cay⸗ rel Aaftlärung über die Wirtſchaftspolitik, die der Han⸗ 515 zu verfolgen gedenke und ſprach die Hoffnung aus, da den Intereſſen der beiden Länder dienen werde. Auch der radikalſozialiſtiſche Deputierte Durand be⸗ grüßte die Unterzeichnung des deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertrages, bedauerte aber das Fehlen einer Zollpaſſivität, die erſt den Handellstreibenden die Gewißheit geben würde, daß ſie arbeiten könnten. Der Sozialiſt Miſtral ging beſonders auf die Zollſätze des deutſch⸗franzöſiſchen Vertrages für Druckpapier ein und erklärte, die franzöſiſche Papierinduſtrie ſei heute nicht beſſer als vor dem Kriege. Der Radikalſozialiſt Lamoureus begrüßte den deutſch⸗franzöſiſchen Handels⸗ vertrag, da er die franzöſiſche Induſtrie gegen die deut⸗ ſche Konkurrenz deckte. 5 f In Beantwortung der verſchiedenen Fragen erklärte Handelsminiſter Bokanowſki. die Klugheit habe der Regierung anempfohlen nichts zu tun, was den wirt⸗ ſchaftlichen Auſſchwung des Landes lähmen könnte. Wenn auch die Regierung auf die Erörterung des neuen Zoll⸗ ſyſtems durch das Pa lament verzichtet habe, ſo habe ſie doch den deutſch⸗franzöſiſchen Vertrag verwirklicht. Selbſtverſtändlcch würden das Dekret und der Vertrag der Kammer unterbreitet werden. Induſtriezweige hätten eine bedeutende Behinderung er⸗ fahren, aber es liege an ihnen, die Mittel zu ſtudieren, 10 5 der ausländiſchen Konkurrenz Widerſtand leiſten unten. a Die Handelsvertragsverhandlungen. Kein Handelsvertrag mehr im Jahre 1927. 0 be Berlin, 16. November. Bezüglich des Standes der Wiederaufnahme der deutſch⸗polniſchen Hand lsvertragsverhendlungen herrſcht anſcheinend ein gewiſſer Optimismus, der in den Dingen nicht ſeine volle Berechtigung findet. Erſt nach der bevorſtehenden Rückſprache mit dem nach Berlin ent⸗ 5 ſandten Vertreter der polniſchen Regierung werden die Vorausſetzungen geklärt werden, die für die Mög⸗ lichkeit der Wiederaufnahme ſprechen. auch der Leiter der deutſchen Vertragsdelegation noch nicht ernannt; ebenſo gehen auch die Meinungen bezüg⸗ lich der vorausſichtlichen Geſtaltung der Verhandlungen auseinander. In gut unterrichteten. rechnet man, daß zwar im Laufe des Monats Dezember 91 einige Vollſitzun⸗ gen der deutſchen und der tſchechiſchen Handelsver⸗ tragsdelegation ſtattfinden werden, doch werden dieſe wenigen Sitzungen kaum genügen, um den noch zu löſenden Fragenkomplex, der gerade jetzt die Beratung über die die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung Einige Demgemäß iſt direkten Einzelfragen des Zolltarifes bringen wird, zu erledigen. Der Leiter der deutſchen Delegation, Geheim⸗ rat Windell, der zur Fortführung der deutſch⸗grie⸗ chiſchen Handelsvertragsverhandlungen nach Alhen ge⸗ reiſt iſt, wird erſt Anfang Dezember zurückkehren. f glaubt in gut unterrichteten Kreiſen jedoch, daß der deutſch⸗ iſchechiſche Handelsvertrag noch vor dem eigentlichen Früh⸗ Handel ⸗ jahr 80 Abſchluß gelangen wird. i ie Situation in den deutſch⸗griechiſchen vertragsverhandlungen iſt ungewiß; bisher wurden die Verhandlungen vom deutſchen Geſchäftsträger in Athen, aber von einer direkten Delega⸗ Lage müſſen die Ergebniſſe der Beſprechungen der neuen deut⸗ auf griechiſcher Seite ö tion geführt; vor einer weiteren Beurteilung der ſchen Delegation abgewartet werden. Die Ausſichten für die deutſch⸗italieniſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen ſind völlig unklar, ein Ter⸗ min iſt bisher auch nicht nur annähernd ins Auge ge⸗ VVVFVFCVVFCFC 5 Man 5 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Die deutſch⸗franzöſiſchen Chemieverhandlungen vor dem Abſchluß. Paris, 16. November. In hieſigen amerikaniſchen Kreiſen wird erklärt, daß die bereits ſeit langem ange⸗ ſtrebte Entente zwiſchen den europäiſchen chemiſchen In⸗ duſtrien unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehe. Der Han⸗ delcattache der Pariſer Botſchaft der Vereinigten Staaten ſei über die Verhandlungen genau orientiert und habe Waſhington bereits einen ausführlichen Bericht übermit⸗ telt. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht konnte allerdings bisher weder von deutſcher noch von franzöſiſcher Seite erlangt werden. Doch wird verſiche! daß die Beratun⸗ gen bereits derartige Fortſchritte gemacht hätten, daß mit der Unterzeichnung eines Abkommens dure) die Ver⸗ treter der J. G. Farbenindustrie und des Z tralkomitees der chemiſchen Induſtrie Frankreichs noch! Ende dieſes Monats gerechnet werden könne. ö Vertagung der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen. Paris, 16. November. Der Vorſitzende der fran⸗ zöſiſchen Delegation für die ſranzöſiſch⸗ruſſiſchen Schulden⸗ verhandlungen, Senator de Monzie, teilte der Sowjet⸗ delegation mit, daß die franzöſiſche Regierung im Augen⸗ blick eine Erörterung der letzten ruſſiſchen Vorſchläge für untunlich halte. Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren, werden die Verhandlungen mit den Sowjets nicht vor den Kammerwahlen, alſo nicht vor dem Sommer 1928 wieder aufgenommen werden. Das Attentat auf Obregon. „London, 16. November. Der im Zuſammenhang mit dem Artentat auf den früheren merikaniſchen Präſi⸗ denten Obregon verhaftete General Miahel Robles iſt wieder entlaſſen worden. Ein anderer Verhaſteter, Fran⸗ cisko Clivero, tonnte gleichfalls nachweiſen, daß er an dem Attentat nicht beteiligt war und wurde daraufhin wieder auf freien Fuß geſetzt. Einer der bei dem Feuerkampf mit der Polizei ſchwer verwundeten Verhafteten, An⸗ tonio Tirado, iſt geſtorben. Ein anderer lehnt es ab, irgendwelche Ausſagen zu machen. Präſident Calles hat als Folge des Attentates ein Dekret erlaſſen, durch das das Tragen von Feuerwaffen verboten wird. Vormarſch der chineſiſchen Nordtruppen. London, 16. Nopember. Wie aus Peking berichtet wird, ſetzen die Nordtruppen ihren Vormarſch fort und haben ſich durch die Einnahme von Paotau den Weg für einen Flankenangriff gegen die Armee General Feng freigemacht. Die Armee General Feng wird von Mos⸗ kau reichlich verſorgt, da eine Niederlage Fengs gleich⸗ bedeutend wäre mit der Vernichtung der letzten ſowjet⸗ ruſiſchen Hoffnungen in China. Forderung voller Entſchädigung. 8 f Berlin, 16. November. Der holländiſche Außenminiſter erklärte auf eine Kammeranfrage, daß die niederländiſche Regierung nach wie vor der Anſicht ſei, daß die deutſche Regierung verpflichtet iſt, den Holländern oder holländiſchen Anter⸗ nehmungen durch völkerrechtswidrige Handlungen der Deutſchen im Kriege zugefügten Schäden voll ent⸗ ſchädigt werden müſſen. Zwiſchen Deutſchland und den Niederlanden ſeien darüber noch Verhandlungen im Gange, die möglicherweiſe einen befriedigenden Ab⸗ ſchluß finden werden. s Bridgeman verteidigt den Standpunkt der Regierung. 3 0 London, 16. November. In einem Schreiben an Namſey Mac Donald erer vereidigt der erſte Lord der Admiralität Bridgeman die Haltung der britiſchen Regierung auf der Flottenab⸗ rüſtungskonferenz in Genf. Mac Donalds Beſchuldigungen, daß das britiſche Programm erpanſioniſtiſche Te n⸗ denzen gehabt habe, ſeien unrichtig. Im Gegenteil, die Annahme der britiſchen Vorſchläge würde eine Aus⸗ gabenverminderung um 50 Millionen Pfund und eine Einſparung von einer Million Pfund bei der Auflegung eines jeden neuen Kreuzers bedeutet haben. Entſprechende Einſparungen würden bei dem Bau von Zerstörern und Anterſeebooten gemacht werden. Die ganze Politik der britiſchen Delegation ſei darauf beſſiert ge⸗ weſen, die Ausgaben für das künftige Flottenbauprogramm zu vermindern. Jede agreſſive Abſicht habe der Dele⸗ gation ferngelegen. N 25 1 SN i 3 S Rorren von Elsbeth Botchect 8 16. Fortſetzung. „Daß ſich die Hinterbliebenen ſo gern mit Selbſtvor⸗ würfen quälen ſich ja womöglich die Schuld an dem Tode des Dahingeſchiedenen zuſchreiben möchten! Wozu die Selbſtpein, die nur den Schmerz vergrößert?— Iſa, liebes Kind, ich kann Sie hierüber vollſtändig beruhigen: Eine ſeeliſche Erregung kann niemals den Tod verſchulden, wo er nicht ſchon im Herzen ſitzt. Es waren einige Naturgeſetze, denen Ihr Vater unterlag— ſie waren lange vorbereitet.“ Lange vorbereitet, Onkel Hartwig?“ rief Iſa da⸗ zwiſchen,„und wir ahnten davon nichts?“ „Ihr Vater hielt ſeine immer häufiger wiederkehrenden Schwindelanfälle wohl ſelbſt nicht für gefährlich— oder— er— nun, er wollte nicht, daß Sie damit beunruhigt würden.“ „Der gute Vater!“ 5 n Sie ſchluchzte auf, und er nahm ſie in ſeine Arme, ſtrei⸗ chelte ihr Haar und fing, um abzulenken, an, ihr den Pro⸗ zeß, die Veränderung der Akterien, zu erklären. „So, nun wiſſen Sie alles, Kind,“ ſchloß er,„und wenn Sie ſich noch länger mit Selbſtvorwürfen quälen, wäre es eine Sünde.“ Iſa atmete, von ſchwerem Druck befreit, auf. Ihr Schmerz nahm einen milderen Charakter an, und ſie konnte jetzt ihrer Mutter eine wahrhafte Stütze und ein Troſt werden. Und das tat in mehr als einer Hinſicht not. Der Tod des Familienoberhauptes brachte nicht nur die ſchmerzhafte Lücke ſelbſt ſondern auch eine gänzliche Um⸗ wälzung der äußeren Verhältniſſe hervor. Das ſorgenfreie, beinahe glänzende Leben, das ihnen das hohe Gehalt des Geheimrats geſtattet hatte, konnte nicht weiter fortgeſetzt werden. Das Vermögen, welches Frau Renatus in die Ehe mitgebracht, war zum Teil in der er⸗ ſten, weniger glanzvollen Zeit ihrer Ehe und zum Studium für den Sohn verbraucht worden. und die Zinſen von Jias Aus dem badiſchen Lande. Ausſperrung der Zigarrenarbeiter. Offenburg. 16. November. Der Bezirk Oberbaden im Reichsverband deutſcher Zigarrenherſteller beſchloß in einer in Lahr gehaltenen Sitzung die Aussperrung der Zigarrenarbeiter in Oberbaden. Die Ausſperrung ſoll Samstag in Kraft treten. i Mannheim.(Von der Lokomotive angefah⸗ ren.) Ein 33 Jahre alter Laborant, der in Neckarau an der Kreuzung Neckarauer⸗ und Adlerſtraße mit einem Fahrrad die Straße noch kurz vor einer herannahenden Zug maſchine überqueren wollte, wurde angefahren und zu Boden geworfen. Mit Verletzungen an verſchiede ien Körperteilen wurde er in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. 5 Karlsruhe.(Ein ſchwerer Junge.) Wegen ſort⸗ geſetzter erſchwerter Körperverletzung, fortgeſetzter Bedro⸗ hung und Juhälterei wurde der 53 Jahre alte verheiratete in Deutſchland 21mal vorbeſtrafte Dachdecker Auguſt Jä⸗ ger, hier wohnhaft, zu einem Jahr drei Monaten Ge⸗ fängnis abzüglich einem Monat Anterſuchungshaft und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Jäger, der erwerbslos geworden war und mit ſeiner Unterſtützung nicht aus⸗ kam, hatte ſich von dem Gelde, das ſeine Frau durch Ge⸗ werbsunzucht ſich verſchaffte, geben laſſen und ſie miß⸗ handelt, wenn ſie kein Geld brachte. Karlsruhe.(Wüſtlinge.) Vor dem erweiterten Schöffengericht hatte ſich der 52 Jahre alte verwitwete hier wohnhafte Steinhauer Chriſtian Antritter zu ver⸗ antworten. Ihm wurde zur Laſt gelegt, ſich an einer Perſon unter 14 Jahren unſittlich vergangen zu haben. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde der An⸗ geklagte zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten ver⸗ urteilt.— Ein weiteres Sittlichkeitsverbrechen einer der übelſten Fälle ſeit Jahren, kam ferner zur Aburteilung. Angeklagt war der 25 Jahre alte vorbeftrafte nerhei⸗ ratete Taglöhner Karl Kuppinger aus Rheinhau len. Im Auguſt ds. Is. hatte er während der Nacht ein Jähriges Mädchen aus Kirrlach in den Kirrlacher Wald gelodlt und in brutalſter Weiſe mißbraucht. Das Gericht er⸗ kannte unter Verſagung mildernder Umſtände und unter Berückſichtigung der ungeheuren Rohheit und ſchweren Folgen der Tat auf 1 Jahr, 8 Monate Zuchthaus, Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von vier Jahren und Ueberweiſung an die Landespolizei⸗ behörde. a. 8 Karlsruhe.(Fahrläſſige Brandſtiftung.) In einem Hauſe Ecke Markgrafen⸗ und Kreuzſtraße brach ein Manſardenbrand aus, der dank des ſchnellen Ein⸗ greifens eines Löſchzuges der Berufsfeuerwehr auf ſeinen Herd beſchränkt und raſch gelöſcht werden konnte. Der angerichtete Schaden wird auf 2000 Mark beziffert. Als Entſtehungsurſache wird fahrläſſiges Hantieren mit Feuer⸗ zeug angegeben. 5 Pforzheim.(Großes Schadenfeuer.) Im Hinterhaus der Belſortſtraße 8, in dem ſich eine Biſou⸗ teriefabrik befindet, brach im Erdgeschoß Feuer aus, das ſich über eine Holztreppe bis in den dritten Stock ausbrei⸗ tete. Der Weckerlinie gelang es, nach mehrſtündigem Bemühen, des Feuers Herr zu werden. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt ſehr bedeutend. Es gelang eine amilie, die im drikten Stock wohnte, noch rechtzeitig in icherheit zu bringen. 5. Freihurg.(Wieder ein Selbſtmord im Auto) In der Nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr hat ſich ein 30 Jahre alter Mann während einer Autofahrt in der Bel⸗ fortſtraße durch einen Kopfſchuß getötet. Aus den Pa⸗ pieren war zu entnehmen, daß es ſich um einen Ge⸗ werbelehrer aus Baden handelt. Der Beweggrund zur Tat iſt unbelannt. 5 Lörrach.(Schwerer Unfall.) In der Basler Straße hier wollte der auf dem Rade daherkommende 24jqährige Weiß aus Friedlingen einem Fuhrwerk aus⸗ weichen. Beim Ueberqueren der Straße kam er jedoch zu Fall, wurde überfahren und ſchwer verletzt. Wyhlen, bei Rheinfelden.(Tödlicher Anfall.) In dem Steinbruch der Solvaywerke ereignete ſich ein tödlicher Unglücksfall. Der Steinbrucharbeiter Hollaus ſtürzte ab und war ſofort tot. Waldshut.(Die Rheinbrücke Waldshut Koblenz.) Wie verlautet, wird die badiſche Stgatsre⸗ gierung mit Rückſicht auf die gegenwärtige Wirtſchafts⸗ lage, wenn überhaupt, dann nur einen geringen Betrag für den Bau der Rheinbrücke Waldshut— Koblenz in den nächſten Staatsvoranſchlag einſtellen könne. Anteil reichten zuſammen mit der verhältnismäßig gerin⸗ gen Penſion nur zu einem beſcheidenen Leben, zumal Axel als unbeſoldeter Referendar noch der Zulage bedurfte. Man mußte alſo die teure Wohnung verlaſſen und eine billigere mieten und ſich auch ſonſt allerhand ungewohnte Einſchränkungen auferlegen. Iſas Energie und Entſa⸗ gungskraft legte hierbei manche ſchöne Probe ab. Doch be⸗ gnügte ſie ſich damit nicht. Ein Drang nach Tätigkeit, die ihr Lebensinhalt werden könnte, hatte ſtets in ihr gelebt, aber ſie hatte ihn, den früheren Verhältniſſen angemeſſen, n werden laſſen. Jetzt erwachte er mit erneuter raft. Ein ziemlich bedeutendes muſikaliſches Talent hatte ſie ſo gewiſſenhaft ausgebildet, als wenn ſie die ſpätere Verwen⸗ dung geahnt hätte. Ihr Klavierſpiel, ſowie ihre ſchöne, eſchulte Stimme hätte ſie bei weiterer Ausbildung wohl für den Konzertſaal reif gemacht, doch davon ſah ſie gänz⸗ lich ab. Eine öffentliche Zurſchauſtellung ihrer Perſon wi⸗ derſtand ihrer tiefinnerſten Natur. Anderen von ihrem Können mitteilen, lehrend wirken, ſchien ihr das am mei⸗ ſten Paſſende für ſie. Und ſie wählte es unbekümmert dar⸗ um, daß man in ihren Bekannten⸗ und Verwandtenkreiſen die Naſe darüber rümpfte Man hatte ſich e tenteils von ihnen zurückgezogen;; Glück. Anſehen, Reich⸗ tum ſchaffen unzählige Freunde, Unglück und Armut halten ſelten welche. Um ſo höher muß man die ſchätzen, die treu geblieben ſind. Unter dieſen Getreuen war auch Thea, mit der Iſa einen lebhaften Verkehr unterhielt, und deren Verwendung und Empfehlung ſie es größtenteils zu danken hatte, daß ihr Wirkungskreis ſtetig wuchs. ü Leider mußte ſie bald die Freundin verlieren. Kön⸗ ningen war richtig in einer kleineren Stadt Amtsrichter ge⸗ worden und wollte ſeine 1 haben. Deshalb wurde die Hochzeit beſchleunigt und Thea reiſte glückſtrahlend mit ihrem Mann ab. Seitdem verband ſie ein reger Brief⸗ 1 der Iſa wenigſtens etwas für den Verluſt entſchä⸗ igte. f i Sonſt führten ſie ein ſehr zurückgezogenes Leben. Iſa ging fleißig ihrem Beruf nach, und freute ſich wenn ſie von em ſelbſtverdienten Gelde der Mutter eine Freude machen oder Axel einen Herzenswunſch erfüllen konnte. Meßlirch.(Tödlicher Motorradunfall.) Hier ereignete ſich ein tödlicher Motorradunfall. Zimmer⸗ meiſter Karl Martin von Igelswies brachte von einer Hochzeit in Rohrdorf mit ſeinem Motorrad einen Freund nach Hauſe. Bei einer Kreuzung begegnete ihm ein Per⸗ ſonenauto, das ebenfalls von der Hochzeit kam. Die bei⸗ den Fahrzeuge prallten aufeinander. Martin wurde an einen Randſtein geſchleudert und erlitt einen Schädelbruch und Arm⸗ und Beinbrüche. Er war ſofort tot. Die In⸗ ſaſſen des Autos hatten anſcheinend den Unfall nicht be⸗ merkt und fuhren ſofort weiter. Erſt in der Frühe wurde der Tote von Paſſanten gefunden. Anterſuchungen ſind eingeleitet. g Kehl.(An der Grenze abgefaßt.) Einem lungen Mann von Lahr war etwas wider den Strich ge⸗ gangen. In ſeiner Wut fuhr er ſchnurſtracks nach hier und meldete ſich zur Fremdenlegion. Da er aber in Lahr noch„gewiſſe Verpflichtungen“ hinterließ, nahm ſich die deutſche Gendarmerie hier ſeiner an und transportierte ihn wieder zurück, ihn ſo vor einem unüberlegten Schritt bewahrend. 5 Bargen, A. Sinsheim.(Maſernepidemie.) Die Anterklaſſen der hieſigen Volksſchulen mußten geſchloſſen 1 8 da 80 Prozent der Schüler an Maſern erkrankt ind. Kuppenheim bei Raſtatt.(Seinen Verletzun⸗ gen erlegen.) Im Krankenhaus zu Naſtatt ſtarb der 59 Jahre alte Gemeindeförſter Karl Hermann, der beim Fällen eines Baumes ſchwer verletzt worden war. Aus Nah und Fern. Die Pitlsburger Kataſtrophe. a London, 16. Nov. Der durch die Pittsburger Ex⸗ ploſion angerſchtete Schaden wird nach Meldungen aus Newyork auf über 20 Millionen Mark geſchätzt. Unter den 27 Toten befinden ſich alle 13 Arbeiter, die zur Zeit der Kataſtrophe mit Repargturarbeiten an dem Gas⸗ behälter beſchäftin t waren. In den Krankenhäuſern ſind 485 Perſonen in Behandlung, von denen namentlich zahl⸗ reiche Schulkinder zum Teil ſchwer verſtümmelt ſind. Der leitende Direktor der Gaskompagnie erklärte, daß einer der beiden Gasbehälter leer war und im Inneren dieſes Tanks Reparaturen ausgeführt wurden. Er nehme an, daß von dem vollen Behälter, der durch Röhren mit dem anderen, leeren Behälter verbunden war, Gas über⸗ geſtrömt ſei..— Wieder ein Schiff untergegangen? London, 16. Nov. Während des Sturmes an der indiſchen Nordweſtküſte iſt der Dampfer„Jayanti, der Bombay mit 100 Perſonen an Bord verließ, geſunken. Zwei Schiffe ſind ausgeſandt worden, um nach dem Dam⸗ pfer zu forſchen, haben nun aber berichtet, daß nicht mehr die geringſte Spur zu finden iſt. Man nimmt an, daß das Schiff mit Mann und Maus unterging. Die Schiffskataſtrophe bei Bombay. 8 Paris, 16. Nov. Wie zu dem Untergang des Dam⸗ pfers„Tukaran“ gemeldet wird, ſank das Schiff inner⸗ halb drei Minuten. Der zur Rettung der Schiffbrüchigen entſandte Dampfer der gleichen Geſellſchaft konnte 16 Ueberlebende an Bord nehmen. Zahlreiche Leichen, dar⸗ unter die des Kapitäns, wurden geborgen. Die Zahl der Toten und Vermißten wird jetzt mit 118 angegeben, In Bombay herrſcht große Beſorgnis über das Schickſal 3 des Dampfers„Jayani“, der vor drei Tagen aus dem Hafen von Bombay ausgelaufen war und von dem ſeither jede Nachricht fehlt. Frankfurt a. M.(Schwerer Einbruch.) Bet einem Einbruch in ein Haus der Günthersburg⸗Allee er beuteten Diebe aus einer Wohnung Wertgegenſtände im Geſamtwerte von über 3000 Mark. Bei den geſtohlenen Sachen handelt es ſich um ſilberne Tafelbeſtecke, An⸗ züge, Kleider und einen großen Koffer aus Krokodils⸗ leder. Von den Tätern fehlt jede Spur. Kreuznach.(Den Bruder erſchoſſen.) Der 21 Jahre alte Polſterer Adalbert Stutz legte im Glauben, daß ſein Jagdgewehr ungeladen ſei, auf ſeinen 1Tjäh⸗ rigen Bruder Heinrich an und drückte ab. Von der Ku⸗ gel in den Kopf getroffen, ſank der Bruder zu Boden; er war in kaum einer halben Stunde tot. Der unglückliche Schütze gibt an, das Gewehr am vorhergehenden Tage in der Hand gehabt und ungeladen weggeſtellt zu haben; wie die Patrone in den Lauf gekommen iſt, iſt rätselhaft. 8 5 unter der Einwirkung der Tat völlig zuſammenge⸗ rochen. Nur— wenn ſie offen und ehrlich lein wollte— rech! befriedigt fühlte ſie ſich trotzdem nicht Ihr Geiſt drängte nach etwas Höherem. als tagaus tagein oft wenig talen tierten Kindern das AB des Klavierſpiels einzupauken oder ungelenken, ſpröden Stimmen die notwendige Schl lung beizubringen. Denn die wirklichen Talente, die es wahrhaft ernſt mit ihrer Kunſt nehmen, wählen zu ihte Lehrmeiſterin ſelten eine funge Anfängerin, ſondern ein Sängerin von Ruf und Beruf. In dieſer Zeit, als ſie zum erſtenmale zum Bewußtſeil ihres Unbefriedigtſeins kam, etwa dreiviertel Jahr i ihres Vaters Tode, nahteſich ihr eine Verſuchung, die si i mit einem Schlage daraus hätte befreien können. Sie war gerade auf dem Nachhauſewege von einer Un, 5 terrichtsſtunde, als ihr der alte Sanitätsrat Hartwig be 5 gegnete. Schon von weitem ſchwenkte er den Hut. 5 „Liebe Iſa, könnten Sie mir ein Viertelſtündchen Ihten koſtbaren Zeit opfern?“ fragte er. 4 5 eewiß, Onkel Hartwig, kommen Sie mit mir na Hauſe.“ 0 „Nein, nicht nach Hauſe— ich will Sie allein ſprechen, „Allein?“ g 1 5 „Ja, wir ſind hier am Tiergarten, laſſen Sie uns bie! eingehen.“. 5 ichs „Onkel Hartwig, Sie erſchrecken mich, es iſt doch nich“ paſſiert— meiner Mutter iſt doch nichts—“ K „Nein. nein, ſeien Sie ohne Sorge— es handelt ſich. andere Dinge, die ich ſchon längſt mit Ihnen beſprechee 5 wollte.— Sie müſſen es dem alten Hausfteunde zug halten, wenn er an Geſchichten rührt— die—“ 5 „Onkel Hartwig!“ l i „Still, Kind— es muß einmal geſagt werden. Ke vor ſeinem Tode erzählte mir Ihr Vater alles— ich 1 Sie bewundert damals— und nuch verſtanden von 1 Standpunkt Ihrer reinen Tugendhöhe aus— doch, wit a Männer— wir urteilen und richten nicht ſo ſtreng kennen die Welt— aus Erfahrungen, aus der Pratt Sehen Sie— darum laſſen wir mildernde Umſtände gelten Es kann mancher einen Jugendirrtum begehen und ein guter, edler Hausvater werden— ich habe es meht 8 erfahren.— Das wollte ich Ihnen zu denken ge⸗ .. b 8 g f. Bad Dürkheim.(Ein Nachſpiel vom Wurſt⸗ g i ik. ö markt.) Ein Wiehger aus der Grünſtadter Gegend, der Kleine Chronik 1 vom Viehmarkt in Mannheim kam, machte noch einen 10. di Operation in Hypnoſe. Eine intereſſante Opera⸗ und Abſtecher auf den Wurſtmarkt. Er hatte ziemlich Geld 1 Dr. 9 Salomon vom St. Lutes⸗Hoſpital 5 2 in der Taſche und fand bald Geſellſchaft. mit der er von. N*'—‚5 5 5 wothiſchen 9 8 3 8 5 e e Schlaf verſenkt. Als er das Bewußlſein wieder erlangte, ruch Stadt in einem Hotel ein Zimmer zu belegen. Es war erklärte er, daß er keinerlei Schmerzen verſpüre und auch In⸗ aber keins mehr frei. So ging man denn wieder auf keinerlei Nachwirkungen empſinde. Man glaubt, daß der be⸗ den Wurſtmarkt zurück, wo eine Bank zum Ausruhen ge⸗ hypnothiſche Schlaf erfolgreich an Stelle der Narkoſe rde wählt wurde. Als der biedere Metzger erwachte, fehlte 8510„ oder Aether, die häufig unangenehme 1 d e e denn we der ae den hen, en din elt dun n ein Ten, wel be, Mark. 5s Diebin wurde die aus m⸗ erbrannt.— Ein Toter, zw a 93 i a ben bene 3 Lina 5 feſtgeſtellt und jetzt 12 5 Auf der 1 in 5 5 1217— 9 zu drei Wochen Gefänanis verurteilt. Urzlich neu errichtete Hütte und ein danebenſtehender hier Mörfelden.(Verworfene Berufung.) Verwor⸗ tall durch Feuer vernichtet worden. Von den in der ahr ſen wurde die Berufung der Staatsanwaltſchaft pon der Hütte näch i enden Holzknechten iſt einer verbrannt, zwei 1 f Kleinen Strafkammer gegen das freiſprechende Urteil in andere erlitten ſchwere Brandwunden. ditt N der Anklage gegen den Bürgermeiſter P. Klingler vonn Ein amerikaniſcher Schoner geſunken. Nach einer 85 f hier wegen Vergehens im Amt. Meldung aus Newyork iſt der amerikaniſche Schoner Die Dieburg(Jugendliche Friedhofſchänder.) ine e e geſunken. Drei Mann der Be⸗ ſſen Der Glödner der Gnadenkapelle machte die Wahrnehmung, e enen 2 a it, ff,, ̃ ert atten. In der i Orinsd. die Trür l 5 un⸗ eee ene det, 8 20 1 N 8 5 ſſen wr kein Son ae e Von 8 were, e. rden und liegen zum Teil in Stük⸗ en Inſaſſen war keine Spur zu entdecken. Nunmehr wur⸗ 1 benen en S 15 0 denen ail g den d 1150 di ron ab de i ellen und zw 1 ten ſie ſich als drei Volksſchüler rühren von Baumſpitzen etwa eter von der Un⸗ . der Feten Klaſſe, die nicht katholſthen Familien entſtam⸗ glücksſtelle entfernt im Fallſchirm abgeſprungen waren. men. Der eine, der 14jährige S., gab die Tat unum. Der Pilot wurde getötet, während der Beobachter unver⸗ wunden zu und geſtand, ſchon ſeit einigen Tagen ſein letzt blieb. a a Zerſtörungswerk zu treiben. b Bai 5 5 e ee 5 N die en. „ 5.;. ia wurde eine Dynamitſabrik durch Exploſion völli 5 N ſter 05 e 75 r Lorſch haben zerſtört wobei neun Mann getötet und 30 verwundet wur⸗ nter keine überra chende Fülle wertvoller Funde ergeben. Unter N die Exploſion wurde die ganze Stadt er⸗ geit Faß bebendament 3 i e. Durch Morphium ſucht in den Tod getrieben In ind 2 ein völlig ene d u den Resten der Leiche einem Hotel in Wien hat ſich die 23jährige Marietta von FFFVVVCVV/EVVC%%%%%/( 1 Leipzig. 1 JJ Selbſtmörderin iſt eſes bereitung zum Hochverrat.) Der vierte Straf-] die Tochter des Barons Franz von Liebig aus Weißen⸗ an;—5 9 5 e e 11 5 8 4 Pa u 88 — a 5 5 5 N en Antrage 5 phiniſtin war, verließ vor etwa anderthalb Jahren ihr be eichsanwalts zu einem Jahr drei Monate Feſtungshaft Elternhaus und wurde ſpäter in ein Sanatorium in Graz — wovon vier Mon te für erlittene Unterſuchun shaft ab⸗ gebracht, um dort eine Entwöhnungskur durchzumachen. gehen. Der Henſel hat unter der Reichswehr 3 5 Dort fälſchte ſie auf den Namen des Primarius des Sa⸗ der ropaganda durch Verteilung von kommuniſtiſchen Jeit⸗ natoriums Morphiumrezepte. Die Fälſchungen kamen der N ſchriften zu. verſucht. In der Begründung, die aber heraus und Fräulein von Liebig ſollte ſich nunmehr 15 5 em Arteil beigegeben wurde, heißt es u. a., daß es ſich 1 age voher nuch Wien, ng die Sie i kam icht 8 nur um ein Gelegenheitsdelikt handele, und das allein übte ge vorher nach Wien, wo ſie Selbſtmord ver⸗ 1 habe Henſel vor dem Zuchthaus bewahrt.. 5 g an, Dillenb Ein Opfer e Leicht⸗ i Eine Mutter mit fünf Kindern in den Tod. Eine 1 linns) N Sen 8 in 5 it den d 5 blt hat furchtbare Verzweiflungstat verübte in Newyork eine Frau f dene e Fi chelba ch. Als Ar. Wypwias, die Mutter von fünf Kindern. Geldſorgen be⸗ lter de 8 ete 15 1 Sha 1 uf 555 die drückten ſie ſo ſchwer, daß ſie, zum äußerſten getrieben, den Landſt unaſchen Werke bei Eibelshauſen auf de ie wegen rückſtändiger Zahlungen be eits plonbierten Gas⸗ undſtrae überquerenden Fabrikgleiſe mit dem Abladen hahn aufbrach, um ihre Kinder zu vergiften. Während per ucht Leer h e 1108 1 5 Augen. die Kleinen das Gas einatmeten, wartete die Mutter im blick, als ein Eiſenträger aus dem Wagen gezogen und Nebenzimmer, kam dann wieder herein und kniete an den Leichen nieder, um gleichfalls zu ſterben. * über die Straße getragen werden ſollte, unter dem Trä⸗ 5 55 5 5 4 Der Miederaufbau von Reims. Nachdem die Wie⸗ 5 hindurchzufahren. Er ſtieß mit dem Kopfe derart derherſtel ung der Kathedrae von Reims beendet ist, ſollen an desen Eiſenträger, daß er einen Schädelbruch erlitt, nunmehr auch das Bibliothelsgebäude und das Theater * deſſen Folgen er an der Unfallſtelle verſchied. der Stadt neu aufgebaut werden. Der Rohbau der Mu München.(Landfriedensbruchprozeß in Bibliothek, die einen großen Schatz alter Handſchriften Bu nchen.) Vor dem hieſigen Strafgericht begann[ und früher Drucke umfaßt, iſt bereits fertiggeſtellt; im 2 unter großem Andrang der Prozeß gegen den 18jährigen Frühjahr ſoll das Gebäude eingeweiht und ſein Inhalt, in Ufsarbeiler Karl Schott wegen Landfriedens bruches und der in einem benachbarten Kloſter untergebracht iſt, wie⸗ 155 l aufhändel mit Todeserfolg und gegen weitere 14 Ange⸗ der zurückgeführt werden. Für den Aufbau des Theaters 15 Face im Alter von 16 bis 23 Jahren. Der Anklage rechnet man noch zwei Jahre. 15. ent ein Juſammenſtoß zwiſchen einer Gruppe junger Schlägereien in der Agramer Anjverſität. Aus i f d. ionalſozialiſten und politiſcher Gegner am 25. Mai Anlaß der Wahlen zum Akademiſchen Anterſtützungs⸗ N Hirde zugrunde, in deſſen Verlauf der Nationalſozialiſt verein bei der Agramer Aniverſität kam es in der Aula Der 8 flechmann tödlich verletzt wurde. In der Verhandlung der AUniverſität und vor dem Aniverſitätsgebäude zu en, fi lärte der Hauptangeklagte Schott, die Nationalſozia⸗ 2— 5 Schlägereien. Hierbei wurden zwei Studenten ih⸗ iſten ſeien zuerſt zu Tätlichkeiten übergegangen. Er chwer verwundet und zahlreiche verletzt. Bei den Tu⸗ du⸗ ni be zwar den ve hängnisvollen Schlaz geführt, aber]multen wurden drei Wahlurnen vernichtet, ſo daß die er icht geglaubt, daß der Schlag ſo heftig geweſen ſei. Wahlen noch einmal vorgenommen werden müſſen. che Natialbrigen Angeklagten behaupteten ebenfalls, daß de Eiſenbahnunglük in Mähren. Ein von Brünn ige wenlenalſozialiſten zuerſt geſchlagen und ſie ſich nur ge- abgegangener Eilzug fuhr vor der Station Schlavanitz f. f 1 0 ee Siepe 5 5 14 b 8 ürnkerg.(Der Neger als Fal münzer.) den verletzt, vier davon lebensge ähr ieh. as Unglü e Vor dem en Sen c batte 110 5 zweitägi- iſt auf falſche Signalſtellung zurückzuführen. 3 5 Verhandlungen der Neger Emanuel Bruce aus Apo⸗ a Hotelbrand in Chicago. Bei einem Hotelbrand „ Herden) Britiſch⸗Weſtafrika und der Kunſtanſtaltsbeſtzer[ in Chicago ſind acht Frauen und Kinder ums Leben ge⸗ echt Bruce Nürnberg wegen Falſchmünzerei zu verantworten. kommen. 13 Perſonen ſind verletzt worden. gte afriſe Patte 100 000 faſſche Schilſing⸗Roten der Weſt⸗ a Ein eſtniſches Schmuggelſchiff in den Grund ge⸗ en- für Curreney Board bei dem Mitangeklagten Herden[ bohrt. Auf der Höhe von Facdkerort hat ein finniſcher . u Honorar von 3000 Mark auf photographiſchem Dreimaſtſchoner einen dort anlernden eſtniſchen Motor⸗ u- fred herſtellen laſſen die ſpater 121 ee Hel⸗ ſegler, der 20 000 Liter Spiritus an Bord hatte, in den wn elfer in Afrika in Umlauf geſetzt wurden. Bruce[ Grund gebohrt. Der Motorſegler führte die rumäniſche 1* verluft 15 vier Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehr⸗] Flagge. Der Finne ſoll ſich davongemacht haben, ohne nis ver! Keil zu einem Jahr ſechs Monaten Gefäng⸗ ich um die Rettung der Mannſchaft zu kümmern, die verurteilt. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 17. November. Sonne. . Jett kommt wieder die Zeit, in der ſi) die Sonne immer seltener macht, in der ſelbſt an freundlichen Tagen nur ein paar kurze Stündlein die wärmenden Sonnen⸗ ſtrahlen Lie He bheit herbſt icher Luft liebevoll mildern. Wenn da mik einem Male der Föhn herniederſteigt und ſeinen warmen Hauch der Erde ſendet, wenn Mutter Sonne mit ihrem gütigen Lächeln aus ihrem blauen Him⸗ melskleide ſchaut, dann ſammelt ſich in den Anlagen auf ſonnigen, windgeſchützten Bänken ein beglücktes Völklein ſonnenhungriger Menſchen. Da kommen ſie alle heraus aus den dumpfen Häu ern, die alten Männer und Frauen, denen Sonne und Wärme ſo viel iſt, wie Leben und Be⸗ gagen, da tummeln ſie ſich mit luſtvoller Freude, die kleinen Buben und Mädel. Luſtig rollt der Reifen, ſpringt der Ball und die Sonne vergoldet mit milden, gelblichen Strahlen das ganze bunte Bild mit den Alten, die ſtill and verſonnen auf ihren Bänken hockten und mit den Kleinen, die im Eifer des Spiels jauchzen und flohlocken. And wenn ann ſchon bald am Nachmittag Kühle und Schatten aufſteigen, dann wandern alle heim und den Großen iſt. es, wie nach einem Ereignis, einem Erleben, ja faſt nach einem Glück. In dieſe friedlich geſtättigte Stimmung hinein wächſt dann nur die eine Frage, das eine Begehren: Sonne, ach liebe, liebe Sonne, wirſt uns auch morgen wieder ſo warm und freundlich ſcheinen? * Ein geiſtliches Konzert findet am kommenden Sonntag (Buß⸗ und Bettag) in der evang. Kirche durch den blinden Organiſten Otto Grau⸗Heilbronn ſtatt. Fräulein Helene Heller⸗Heilbronn wird hierbei mitwirken. Näheres im Anzeigenteil der morgigen Ausgabe. — Die Kirchenſteuer. Die Kirchenſteuerzahlung rich⸗ tet ſich, wenigſtens ſo weit es ſich um Perſonalſteuer handelt, nach der Einkommenſteuer. Wer nicht zur Ein⸗ kommenſteuer veranlagt iſt, braucht auch keine Kirchen⸗ 8 zu zahlen. Unberührt bleibt die Verpflichtung der ealſteuer. „— Die Kündigung des Fernſprechanſchluſſes. Die Kün⸗ digung erfolgt bei dem Telephonanſchluß mit einmonat⸗ licher Friſt bei dem zuſtändigen Fernſprechamt. Die Ein⸗ richtungsloſten und Apparatbeit äge werden nicht erſtattet. a Der Verkauf der Poſt eigenen Anlagen iſt unzuläſſig. g , Der Steuerabzug des Seimarbeiters. Für Heim⸗ arbeiter, deren Arbeitslohn ſich nach der Zahl der ge⸗ lieferten Stücke richtet, beträgt der Steuerabzug ein Pro⸗ zent des Bruttolohnes. Die ſteuerfreien Einkommensteile ſind hierbei bereits berüclſſchtigt. Das Ruhegeld. Ein Verſicherter der Angeſtellten⸗ verſicherung erhält, wenn er alle Bedingungen erfüllt hat, das Ruhegeld mit dem 65. Lebensjahre, auch ohne be⸗ rufsunfähig zu ſein. f Wetterbericht vom 17. November. N Die Wetterlage iſt erheblich verändert, erweckt aber den Eindruck, daß die von Weſten hergeführte Warm⸗ 118 ſich weiterhin langſam über Mitteleuropa ausbreiten wird. Vorausſichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: meiſt wolkig, zeitweiſe Regen, im Gebirge noch 8 langſam fortſchreitende Erwärmung, örtliche Fra- nebel. 5 Gegen das Zugabeweſen In der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Berlin traten ahlreiche Verbände der Berliner Lebensmittelwirt⸗ dae, darunter auch die führenden Organiſationen des Nahrungsmittel⸗, Groß⸗ und Einzelhandels und die Zentrale der Hausfrauenvereine von Groß-Berlin, zu einer Sitzung zuſammen. Es wurde eingehend über das Zugabe⸗ weſen im Nahrungsmitteleinzelhandel beraten, und überein⸗ ſtimmend wurden folgende Richtlinien feſtgeſtellt: Alle Zu⸗ gaben beim Abſatz von Nahrungsmitteln ſind abzu ⸗ lehnen, weil ſie den Verbraucher über den wirklichen Wert der angebotenen Ware täuſchen und irreführen. Der Einzelkaufmann, der Wert darauf legt, ſeine gute Ware preiswert in den Verkehr zu bringen, kann keinerlei Zugaben, wie Zucker, Margarine, Tafelſchokolade, Haushaltungsgegen⸗ tände, Porzellan, Kaffeemaſchinen und dergleichen gewähren. Heber reelle Kaufmann wird, wenn er ſeine Ware billiger abgeben kann, den Preis der Ware ſenken und nicht durch Zugaben das Preisbild verſchleiern. Die Verbände der Verbraucher des Nahrungsmittel⸗, Einzel⸗ und Groß⸗ handels machen die Verbraucher hierauf aufmerkſam und empfehlen, wo Warenzugaben angeboten werden, im eigen⸗ ſten Intereſſe alle dieſe Warenzugaben zurück zu weiſen und ſtatt deſſen entſprechende Herabſetzung des Preiſes der gewünſchten Ware oder den Gegenwert der Zugabe in bar zu verlangen. ö räler von einem amerilaniſchen Schiff geborgen wurde. ein—— a ach 2 3 3 3 8 8. 5 5 85 5 12 2 22 1. Für die Dame: Für den Herrn: 5 anelkger ragen un laschersehuſe Kamelnaat- Hausschube tel 2 mit Filz- un Ledersohle, ver- mit Filz- und Ledetsohle, ver- 2 45 . 1 deckte Naht, gute Qualität BI. 1.98 deckte Naht, gute krält. Qual. M. 4. 25 5 el* chuh EFF 0 5 3 l deckte Naht, hübsche e 2.45 Sia 8 5 M. J. 7 Inausschu b aun elsa: Hragenschule mit Ledetsohle. I. 1.35 . und Ledersohle, 8 8 Suden nta, weiche wollige filz-Schnallenstiefe! J o M. 2.99 mtt Leder-Ringsbesatz und g 95 f Sealskinlutter. M. U. mut. Hamelhaar-Hausschuhe 2 1 Kordelsohle, sehr schöne 3 essins, grosse Pompons. II. 0.98 ils Sennallenstielel mit Leder. Ringsbesatz, Seals- kinfutter, riesig billig. von 4.45 an flangbein Kameihaer-Hausschuhe 40 1 1 Kamelhaar-Schnallenstiefel 1 35 5 verschiedene hübsche Dessins, Gr. 19/22 von M. J. 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Die Flurſchäden aus dem Leitungsbau der R. W. E. von dem Werk über das Brunnenfeld, den Eichwald bis zur Gemarkung Friedrichsfeld werden morgen Freitag, den 18. November 1927, mit Zuſammen⸗ kunft vorm. 8½ Uhr beim Werk abgeſchätzt. Die Eigentümer bezw. Bewirtſchafter der in Betracht kommenden Grundſtücke werden hierzu ein⸗ geladen. Seckenheim, den 17. Rovember 1927. Der Bürgermeiſter: Flachs. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Koks. Morgen früh von 7 Ahr ab laden wir am Bahnhof Friedrichs⸗Nord einen Waggon Koks aus. Hiervon wird auch an Nichtbeſteller abgegeben. Der Vorſtand. Vereinshaus Morgen Freitag großes Schlachtfest S Von 9 Uhr ab Keſſelfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein F. Raufelder. Cbang. flrchencor Seenbeim. Heute Donnerstag Abend 8 Ahr Probe. Der Vorſtand. ſflletervereinigung dockenbelm. Heute Donnerstag Abend 7—8 Ahr im Schulhaus Zimmer 1 ö Sprechſtunde. Auskunft und Beratung in allen Miet⸗ und Wohnungsangelegenheiten. Der Vorſtand. Fußball⸗Bereinigung 98 Seckenheim E. B. Heute Donnerstag Abend ½9 Ahr Spisler- Versammlung. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Volksbirchenbund der relig. Eozialiſten. Morgen Freitag Abend 8 Ahr findet im Vereinshaus eine Versammlung ſtatt, hierzu ſind unſere Mitglieder ſowie Freunde unſerer Bewegung herzlichſt ein⸗ geladen. Der Vorſitzende. Geschäfts-Empfehlung. Der titl. Einwohnerschaft von Secken- heim zur Kenntnis, da ich ab heute Lier, Buller An Faschenpier im Hause Werderstrasse 12 zum Verkauf bringe. Um geneigten Zuspruch bittet Gretchen Raufelder. FS. Kufeke, Neſtle, f Sergahf ee AN Ohlet W Atte! Nährzucker, , Milchzucker, Eiweiß milch, Ramogen, Buco, kondenſ. 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