N. Jabraung Bezugspreis Für den Monat Rovember 1.40 Rmk., frei ins Haus. Anzeigenpreis: Die einſpalt. Petitzeile 15 R.⸗Pfg. Reklamen! 60 R.⸗Pfg. Bei Wiederholung Rabatt. Beilagen! Illuſtriertes Unterhaltungsblatt(wöchentlich). Neues in Kürze. .„: Die Demokratiſche Partei des Reichstagswahlkreiſes Heſſen⸗Naſſau hat als Spitzenkandidaten anſtelle des Pro⸗ 1 eſſor Schücking den früheren Reichsfinanzminiſter Dr. Rein⸗ . old aufgeſtellt. : In Waſhingtoner Regierungskreiſen legt man kein KGewicht mehr auf irgendeine Entwaffnungsdebatte oder * neue Seeabrüſtungskonferenz, da man der Meinung iſt, 1 aß eine neue Konferenz auch zu keinem Ziele führen wird. d z: Wie aus Moskau gemeldet wird, ſind die Gerüchte 85 Warſchauer Preſſe, über die Ermordung Trotzkis, aus 3 Luft gegriffen. Trotzki befindet ſich in Moskau und arf die Stadt nicht verlaſſen. Geſundheitlich geht es rotzki gut. 1 fi: Nunmehr iſt auch Smirnow, der auch zu den 7 ührenden Köpfen der ruſſiſchen Oppoſition gehört, von . tit Sowjetregierung ſeines Amtes als Mitglied der Sta⸗ „ iſtiſchen Zentralverwaltung enthoben worden. 11 Nach den letzten Meldungen aus Hankau iſt dort ö 58 Kriegsrecht ſowohl in der Eingeborenen⸗Stadt wie iim Konzeſſionsgebiet verhängt worden. 5 5 Poliliſche Brunnenvergiflung. Nachleſe zum Wiener Beſuch. N . 8 Berlin, 18. November. . Vie Konzentration der europäiſchen Aufmerkſamkeit e deutſchen Beſuch in Wien könnte ſowohl 1155 and, wie Oeſterreich höchſt ſchmeichelhaft ſein, p oli ieſe Gelegenheit nicht zur mancherlei Verſuchen die Acher Brunnenvergiftung ausgeſchlachtet würde, die rei chiſcher e an dem offenen Bekenntnis zur deutſch⸗öſter⸗ 855 chen Kulturgemeinſchaft ein wenig trüben.„Täu⸗ 15 8 85 ums nicht!— ſo warnt die Pariſer Rechtspreſſe Ta f fa Anſchluß iſt eine bereits vollzogene 5 löche, wir werden bald die erſten Folgen ſehen, und deten die Diplomaten zeigen, was ſie perſtehen— er er Soldaten auch!“ Dieſen äußerſten Ton an wäßaä ig eit ſchlägt zwar nur die„Action francaſſe“ lezten ähdend Blätter. wie der„Temps“, der ja in der Deutf leit oft genug die heftigsten Ausfälle gegen 8 005 and unternahm, ſich in bemerkenswert gemäßig⸗ Unklaren sn. halten. Aber man darf ſich nicht darüber im nen well ein, daß dieſe Mäßiaung nur eine auf die in⸗ if die batz ſche Situation berechnete Taktik anke ald wieder vergeſſen ſein wird, ſobald man in Wähl eich keine Rückſicht mehr auf die Stimmung der rod 1 braucht. a em muß man es auch begrüßen, daß die Wie⸗ n 5 8 9 7 8 ieh, Juſammenkunft nicht zu Fanfarenſtößen für die Voll⸗ 8 1 1 31 des A 98 5 5 5 turpalt des, Anſchluſſes führte. Für das Bewußtſein kul⸗ 25 effet klar Urteiſender genügt die Manifeſtation der ne ſen, da eſtehenden nahen Kulturgemeinſchaft, um zu wiſ⸗ 5 g der Anſchluß, wenn ſeine Zeit gekommen iſt, K 5 ant politiſche Aktion, ſondern ein Stück ſches W̃ 1 5 U Wachstum ſein wird, das ganz Europa 1 ker licher begrüßen müßte, je bebeohlicher jetzt verfalle Stamm des Kontinents der Sterilität einmal dee scheint. Denn mit Naturnotwendigkeit muß Versailler Frag heraufziehen, an dem wir auf Grund des keit beſer Vertrags durch den Völkerbund die Möglich⸗ rüdern mmen, auch nach außen hin ein Volk von find. Dal werden, das wir innerlich ſchon längſt noch We as zu verhindern bemühen ſich aber heute nur Italien de Mächte. Vor allem Frankreich und 1 organiſchen Aber auch ſie werden ſich auf die Dauer der all gen Eatwicklung nicht entgegenzuſetzen vermögen, BVeerſailles„tünſtlichen Trennungsſtriche, die man in können. Wezogen hal, nur von kurzer Dauer ſein das Ech o d Anſchuß muß ſomit kommen und gerade 0 elfe gefunden ß 5. 8 in der Pariſer at, i ür, aß er auch kommen 51 er beſte Beweis dafür — 7— Aus den Neichstagsausſchüſſen. Biurgerliche Ehrenrechte im Straftecht. Det 9 b Berlin, 18. November. beriet a Feichetagsausſchuß für die Strafrechtsreform Geſfängni trafen den Paragraph 47 weiter, wonach bei 5 dem Verurteilten auf die Dauer von geſprochenein bis höchſtens 6 Jahren die Fähigkeit bekleſden werden ann, öffentliche Aemter zu von mindeſte e Aberkennung iſt nur neben Gefängnis Antrag den s drei Monaſen zuläſſig. Dazu wurde ein der Gefäng. aierungsparte en angenommen, die Dauer von a afe für die Vorausſetzung des Paragraph Paragraph onaten auf ein Jahr zu verlängern. Nach liche Aemte 5 verliert derjenige, der unfähig iſt, öffent⸗ Aemter, die„zu bekleiden, für immer die öffentlichen ie eb zeinne hat. Den öffentlichen Aemtern ſtehen Ah zebörigleit zur Reichswehr, die aus öf ent⸗ en hervorgegangenen Rechte, Rechtsan⸗ raten und Döffentliche Würden. Sozial⸗ prache entſchie Demokraten wandten ſich in der Aus⸗ Biden gegen die Einbeziehung der Rechtsan⸗ g i 155 der Regierung wurde darauf erwidert, achſtellung der Nechtsanwaltſchaft mit den öf⸗ 5 Nen 5 dem geltenden Recht und der Bedeu⸗ e. Ein bteanwaltſchaft für das Rechtsleben ent⸗ Healdemokraliſcher Antrag, die Rechtsan⸗ 3 „ Verede 15 er undie Worte„für immer“ ſtreicht, ſodaß r uſw. nicht für ſinmer verloren werden. 8 5 er Beſtimmung auszunehmen, wurde ab⸗ and ein ſozialdemokratiſcher Antrag Einführung des Kündigungsverfahrens. „Der Wohnungsausſchuß des Reichtsages ſetzte am Freitag die Beratung der Novelle zum Mieter⸗ chutzgeſetz fort. Nach Beendigung der Ausſprache wuurde unter Ablehnung ſämtlicher Aenderungsanträge Paragraph 1 der Reoi⸗runasvorlage über Einführung des Kündigungs verfahrens mit 15 gegen 12 Stim⸗ men in der Faſſung der Vorlage angenommen. Paragraph 4 des Schulgeſetzentwurfes. „Der Bildungsausſchuß des Reichstages ſetzte am Freitag die Berakung über den Paragraph 4 des Schul⸗ geſetzentwurfes beim Abſatz 3 fort, der beſtimmt, daß die Bekenntnisſchule näher bezeichnet werden ſoll als evange i che, katho iche und jüdiſche Volksſchule. Sie ſoll ihre Aufgahen erfüllen gemäß dem Glauben, Lehr⸗ pläne, Lehr⸗ und Lernbücher ſind der Eigenart der Schule anzupaſſen. Die Deutſche Volkspartei wandte ſich dagegen, daß der Unterricht gemäß dem Glauben erfolgen ſolle. Am auch nur den Schein einer Kle⸗ rikaliſierung und Konfeſſionaliſterung der Schulen zu vermeiden, müſſe man eine Faſſung wählen, die keinerlei dogmatiſche Wirkung zulaſſe. Die Deutſche Volkspartei beantragte daher, die Worte„ge⸗ mäß dem Glauben“ zu erſetzen durch eine Faſſung, wonach die Belenntnisſchulen die Unterrichts⸗ und Erzie⸗ hungsaufgaben auf evangeliſcher, katholiſcher uſw. Grund⸗ lage zu erfüllen habe. Der Vertreter der Reichs⸗ regierung ſtellte feſt, daß dieſer Antrag den Verſuch unternehme, verſchiedene Zweifel und Bedenken zu zer⸗ ſtreuen. Die Regierung habe Bedenlen gegen dieſen An⸗ trag nicht zu erheben. Weiter beantragte die Deutſche Volkspartei, ſtatt„Lehrpläne“ zu ſagen:„die für alle Schulformen geltenden allgemeinen Lehrpläne.“ Die Beratungen wurden dann abgebrochen. 0 Dr. Köhler vor dem Kriegs beſchädigtenausſchuß. Im Kriegsbeſchädigtenausſchuß des Reichstages wurde bei der Beratung der Novelle zum Reichsverſorgungs⸗ geſetz vom Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler ausgeführt, daß bei der bekannten Finanzlage des Reiches über die 205 Millionen, die zur Durchführung der Regie⸗ rungsvorlage benötigt würden, weitere Mittel höchſtens dann zur Verfügung ſtehen könnten, wenn ſie an anderer Stelle der Geſetzesvorlage oder des Etats eingeſpart werden könnten. Es fehlten demnach die Mittel, um dem ſozialdemokratiſchen Antrag, der um 400 Millionen über die Geſetzesvorlage hinausgeht, zu entſprechen. Der Aus⸗ ſchuß fuhr dann in der Beratung der Einzelbeſtimmungen fort und heſchloß u. a. nach einem Antrag der Regierungs⸗ parteien der erwerbsfähigen Kriegerwitwe ohne Kinder, die bisher 40 Prozent der vollen Rente 0 hat, nunmehr eine Rente von 50 Prozent zu geben. Der oberſchleſiſche Schulkonflikt. Deutſchland ruft den Völkerbund an. 8 b Berlin, 18. November. Die Reichsregierung hat in der Angelegenheit der oberſchleſiſchen Schulkompromiſſes ein Erſu⸗ 1 7 ö 0 0 eine authentiſche Interpretation der Beſtimmungen des Schu kompromi es g belen wird. Di gegenwär i zen Schul⸗ prüfungen durch den Sachverſtändigen Maurer finden auf Grund einer Auslegung, die der chileniſche Sachver⸗ ſtändige Urutia gefälſcht hat und in der er ſich dem polniſchen Standpunkt angeſchloſſen hat, ſtatt, Wie hierzu von zuſtändiger Seite erklärt wird, iſt man deutſcherſeits der Anſicht, daß man durch die ſeinerzeit getroffenen Vereinbarungen, die die Prüfung von Schul⸗ kindern vorſahen, nur eine Ausnahmebeſtimmung ſchaffen wollte, und keineswegs dieſe zu einer ſtändigen Einrichtung machen wo“ te. Es ſei ſe i bſtoerſtänd ich, daß die Entſcheidung über die Schulen, die die Kinder zu be⸗ ſuchen hälten, der freien Willensbeſtimmung der, Eltern überlaſſen werden müſſe. Oeulſchland und Polen. i Zum Beginn der Vorverhandlungen. Berlin, 18. November. Unmittelbar nach der Rückkehr des deutſchen Außen⸗ miniſters von Wien hat in der Reichshauptſtadt die erſte Unterredung Dr. Streſemanns mit dem polniſchen Sonderdelegierten Jackowſki ſtattgefunden. Dieſe Verhandlungen ſind bekanntlich grundſätzlicher Natur und betreffen vor allem die Klarſtellung der Vorausſetzungen, unter denen die kommenden Wirt⸗ ſchaftsperhandlungen mi Polen ge üh t nerden ſollen. Auch der deuiſche Geſandte in Warſchau, Rau⸗ cher, hat ſich nach Berlin begeben, um den Außenminister über die Warſchauer Auffaſſungen zu unterrichten. Die eigentlichen Handelsnertragsverhandlungen werden, wenn dieſe grundſätzlichen Beſprechungen zu einem Ergebnis ge⸗ führt haben, beginnen können. Sie werden ſich zweifel⸗ los nicht ganz leicht geſtalten, denn die Meinungen über die aufzuſtellenden Forderungen gehen noch immer ziem⸗ Erſcheinung tritt, daß die Landwirtſchaft die For⸗ derung erhebt, daß ein Mitglied des Ernährungs⸗ miniſteriums mit der Führung der Delegation be⸗ auftragt wird— man denkt dabei an den Staats⸗ ſekretär von Hagedorn— während die Wirt⸗ ſchaft wiederum ſich einer ſolchen Löſung widerſetzt und anvertraut wiſſen die Verhandlungen dem Wirtſchaft F Aages. und Anzeigenblatt für deckenheimund Umgebung weſen ſein, daß eine Verſtändigung mit en an den Völkerbund gerichtet, in dem dieſer um lich weit auseinander, was ſchon äußerlich dadurch in die sminiſterium lu. 20 Erſcheinungszeit: Täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſetzlichen Feiertage. Beſtellungen in der Geſchäftsſtelle Hildaſtraße 68 oder durch unſere Träger. Fernſprecher Rr. 16.— Poſtſcheckkonto 78439 Karlsruhe Es ift nicht ohne Reiz, daß zu der gleichen Zeit, zu der in Berlin die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen ihren Anfang nehmen, ein erneutes Liebeswer⸗ ben Frankreichs um Polen einſetzt. Marſchall Pil⸗ ſudſki wird nämlich durch den Marſchall Franchet di⸗ Eſperrey die franzöſiſche„Medaille Militaire“ überreicht werden, die noch höher rangiert als das Kreuz der Ehrenlegion und nur in äußzerſt ſeltenen Fällen an verdiente Heerführer verliehen wird. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es ſich bei dieſer Ordensver⸗ leihung um einen politiſchen Akt handelt, der um ſo bedeutſamer iſt, als er unmittelhar nach der Abreiſe des bisherigen engliſchen Geſandten Max Miller aus Warſchau erfolgt. Pilſudſki hat ſich nämlich allen engliſchen Plänen, die Polen im engliſch⸗ruſſiſchen Konflikt eine wichtige Rolle zuweiſen wollten, widerſetzt und man wird nun abzuwarten haben, ob er ſich dem erneut ein⸗ ſegenden franzöſiſchen Liebeswerben gegenüber eben⸗ ſo kühl verhalten wird, wie den engliſchen Plänen. Ge⸗ rade angeſichts der Talſache, daß auf der Dezembertagung des Völkerbundrates der polniſch⸗litauiſche Kon⸗ flikt eine ſehr weſentliche Rolle ſpielen wird, erſcheint das erneute franzöſiſche Bemühen um Polen doppelt beachtenswert. 5 Unter ſolchen Umſtänden läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen, wer Führer der deutſchen Delegation werden wird. Beachtenswert iſt aber auf jeden Fall, daß der Reichs⸗ außenminiſter ſelbſt ſich um dieſe Verhandlungen bemüht, wodurch der Verſtändigungswille Deutſchlands sehr ſtark unterſtrichen wird. Wenn den Außenmi iſter ſo eine ei ene Per önlichkeit herausſtallt, ſo dürfte für ihn wohl die Ueberlegung maßgebend ge⸗ 1 Polen ſich auch nach dem Weſten hin auswirken dürfte und daß es auf die Dauer für die deutſche Außenpolitik ein außer⸗ ordentlich unerfreulicher Zuſtand ist, mit dem öſtlichen Nachbarn, deſſen Bedeutung man nicht unterſchätzen ſoll, fortgeſetzt Schwierigkeiten und Reibereien zu haben. Der rumäniſch⸗ungariſche Streitfall. Debatte im engl ſchen Oberhaus. 5 O London, 18. November. Im engliſchen Oberhaus wurde von Lord Newton an die Reoieruna die Fraae geſtellt, ob es richtig ſei, daß die rumäniſche Regierung offiziell erklärt habe, ſie habe die Entſcheidung des durch den Frie⸗ densvertrag von Trianon eingeſetzten gemiſchten Schiedsgerichtshofes zur Regelung des ru ä⸗ ni ch⸗ungariſchen Streilſalles abgelehnt. Dieſe An⸗ gelegenheit ſei von außerordentlicher Bedeutung, die noch dadurch erhöht werde, daß mit der Forderung auf Erfüllung der Beſtimmungen des 8 iedens⸗ vertrages gleich'eitig eine Agitation eingeſetzt habe, die auf die Reviſion des Friedens vertrages hinausgehe. Lord Cuſhendun(früher Mac Neill) gab dem Bedauern der Regierung darüber Ausdruck, daß Lord Newton dieſe Fra e angeſchnitten hahe. Lord Ce i habe im Namen der Regierung eine ähnliche Frage bereits im Mai dahin beantworte“, daß die ganze Ange egepheit nur die beiden beteiligten Länder andehe. Bei Behand⸗ lung der Frage vor dem Völkerbundsrat habe der Außea⸗ miniſter als Berichterſtatter gewirkt. Inzwiſcchen ſei keine Veränderung eingetreten. Der Bericht der Völker⸗ bundskommiſſion werde im nächſten Monat dem Völker⸗ bundsrat unterbreitet werden und es beſtehe die Hoff⸗ nung, daß dann eine Löſung erzielt werde. Für die Regierung ſei es unter die ſen Amſtänden unmöglich auf Einzelheiten des ganzen Problems einzugehen. Lord Buckmaſter ſetzte ſich ſehr entſchieden für Ungarn ein und erklärte, Angarn ſei durch den Frie⸗ densvertrag wie von einem Geier zerpflückt und in einem Zuſtand völliger Impotenz gelaſſen wor⸗ den, umringt von alten und unerbittlichen Feinden. Lord Carſon richtete an die Regierung einen Appell, ſich da⸗ für ein zu etzen, daß de Friedensverträge in gerechter Weiſe ausgelegt würden. Lord Balfour erwi⸗ derte, daß die ſe außerordentlich ſchwierige Frage in weni⸗ gen Wochen von einem maßge enden Ti unal eingehend unterſucht würde. Die Regierung ſei nicht in der Lage, im Augenblick weitere Inſo matio en zu geben. Franzöſiſches„Rechtsempfinden“. Der Rec, gelehrte Lapradelle wegen Anbeſtechlichkeit ſeines Poſtens enthoben. N Paris, 18. November. Der bekannte franzöſiſche Rechtsgelehrte Lapra⸗ delle, der neben Fromageot, deſſen Name durch die Gen⸗ fer Verhandlungen bekannt wurde, Rechtsßerater am Guai d'Orſay iſt, iſt ſeines Poſtens enthoben worden. Die Vorgeſchichte die er Verabſchi dung Lapra⸗ delles iſt nicht unintereſſant. Sie ſteht im unmittelbaren Zuſammenhang mit der ungariſchen Optanten⸗ frage in Transſylvanien, die während der letzten Völ⸗ kerbundsverſammlung Gegenſtand erbitterter Kämpfe im Völkerbundsrat war. Laprabelle und Fromageot waren beide beauftragt, die ungariſche Optanten⸗ frage zu prüfen, wobei ſich ergab, daß Fromageot für den rumäniſchen, Lapradelle für den ungariſchen Standpunkt eintrat. Die rumäniſche Auffa'ſung fand die Billigung Briands und des franzöſiſchen Mi⸗ niſterkabinetts. Als Lapradelle ſich weigerte, ſeine Auffaſſung preis-ugeben und ſe öffentlich. u. a. auf dem internationa en Mugen e Menſchenrechte in Lau⸗ 1 1 1 d. J. vertrat, wurde er verab⸗ ede!!! 8 55 Aus dem In⸗ und Auslande Preußen und das Konkordat. e „Berlin, 18. November. Wie von zuständiger Seite erklärt wird, ruhen die Konkordatsverhandlungen der preußiſchen Regierung nach wie vor. Auch in dem Stand⸗ punkt der preußiſchen Regierung iſt keinerlei Aenderung eingetreten. Sie iſt immer noch der Anſicht, die ſeinerzeit der preußiſche Kultusminiſter im Februar ds. Is. im Landtag vertreten hat. 3 8 Ein Deutſcher unter Spionageverdacht in London * verhaftet. London, 18. November. Wie aus London gemeldet wird, wurde in einem nördlichen Vorort Londons ein Deutſcher namens Hanſen von der politiſchen Polizei von Scottland Pard unter der Beſchuldigung der Spionage verhaftet. Mit dem Deutſchen zugleich wurde auch ein Engländer in Haft genommen. Die Verhaftungen ſollen auf Veranlaſſung des Kriegsmimiſteriums erfolgt ſein. Eine Spionageaffäre in Laibach. Belgrad, 18. November. Wie aus Laibach gemeldet wird, haben die Polizeibehörden auf der Bahnſtation knapp vor ſeiner Abreiſe den penſionierten Artillerie⸗ hauptmann Kail verhaftet, der im Verdacht, der mili⸗ täriſchen Spionage zu Gunſten eines benachbarten Staa⸗ tes ſteht. Wie verlautet, ſollen in die Affäre eine größere * angeſehener Persönlichkeiten aus Laibach verwickelt ein. Vor einem Rücktritt des belgiſchen Kriegsminiſters? Brüſſel, 18. Nov. Gerüchte über eine Kriſe inner⸗ halb der belgiſchen Regierung nehmen immer beſtimmtere Formen an. Als Grund für die Kriſe wird die Frage der Heeresreform bezeichnet, in der es bisher zwiſchen dem Kriegsminiſter de Broqueville und dem Generalſtab zu keiner Einigung gekommen iſt. Der Kriegsminiſter hat in ſeinem Entwurf zum Heeresreformgeſetz den Wün⸗ ſchen der politiſchen Parteien Rechnung getragen, die eine Herabſetzung der aktiwen Militärdienſtzeit fordern. Der Generalſtab dagegen lehnt eine Verkürzung der Dienſt⸗ zeit ab. Unter dieſen Umſtänden iſt es möglich, daß der Kriegsminiſter ein Rücktrittsgeſuch einreicht und dadurch eine Regierungskriſe hervorruft. In politiſchen Kreisen wird jedenfalls damit gerechnet, daß die beſtehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zu einer Kriſe führen können. Bedeutende Erweiterung des amerikaniſchen Flottenbau⸗ ö programms. Newyork, 18. Nov. Der große Flottenausſchuß hat die Durchführung eines erweiterten Flottenbauprogramms empfohlen, das einen Mehrbau von vier Kreuzern und außerdem von Hilfsfahrzeugen jährlich für einen Zeit⸗ raum von fünf Jahren vorſieht. Coolidge und Wil⸗ bur ſollen dieſe Empfehlung unterſtützen. In unterrichteten Kreiſen wird angenommen, daß dieſe Anterſtützung ihren Eindruck auf die Gegner des erweiterten Programms nicht verfehlen würde. Die Befürworter des erweiterten Flottenbauprogramms beſtreiten die Aufnahme eines Wett⸗ rüſtens mit England, geben aber zu, daß Amerikas Flotte der Flotte jeder anderen Macht gleichgeſtellt werden müſſe. Blutige Zuſammenſtöße in Schanghai. Kowno, 18. November. Wie aus Schanghar ge⸗ meldet wird, iſt es zwiſchen chineſiſchen Streikdemonſtran⸗ ten und chineſiſcher Polizei in Schanghar zu einem blu⸗ tigen Zuſammenſtoß gekommen. Man ſpricht von 40 To⸗ ten und etwa 40 Verwundeten. Dem Streik der 26 000 chineſiſchen Tertilarbeiter in Schanghai haben ſich auch die japaniſchen Textilarbeiter der Stadt angeſchloſſen. 300 japaniſche Marmeſoldaten wurden zum Schutz der ja⸗ paniſchen Textilfabriken gelandet. Die Beziehungen für Rußland erwieſen. Paris, 18. November. In Der Fälſcheraffäre ſtehen weitere Verhaftungen bevor. Insbeſondere werden von der Preſſe zwei Aus⸗ länder genannt, nach denen gefahndet wird.„La Preſſe“ will wiſſen, daß die Fälſchung ungariſcher Papiere nicht vereinzelt bleibt, ſondern daß man bereits Beweiſe für ähnliche Skandale in der Hand habe. Ins⸗ beſondere ſoll es ich dabei um polniſche Staats⸗ ſcheine handeln, die gleichen Fälſchungsmanövern unter⸗ zogen wurden. 8 Roten von Elsbeth Berchet, 18. Fortſetzung. „Da ſaß ſie, die Lebensluſtige, in dem kleinen Neſt in der Einſamkeit nun ſchon fünf Jahre, und an eine Verſetzung ihres Gatten war noch immer nicht zu denken. Sie waren ſo hoffnungsvoll geweſen und hatten den Ort, der ihnen die Möglichkeit der Heirat gab, nur als Uebergangsſtation angeſehen: nun ſaßen ſie vorläufig feſt. s Iſa war im vorigen Jahre zum Beſuch bei Thea geweſen und hatte die ganze Miſere des Kleinſtadtlebens kennen gelernt, wenn auch nur für einige Vochen. Der Eindruch war für ſie ſonſt durchaus kein unerquicklicher geweſen. Das herzliche Entgegenkommen des Ehepaares, der beiden mun⸗ teren, hübſchen Kinder, der ſchöne Garten und die Nuhe hatten ihren Großſtadtnerven ſogar ſehr wohl getan. Aber jahraus, jahrein nichts anderes zu hören, als den Klein⸗ ſtadtklatſch, das hätte ſie nimmermehr ertragen können. Sie bewunderte Thea, die trotz allem ſtets guter Laune war und nie die Hoffnung auf eine Beſſerung der. auf⸗ gab. Wer es Thea jemals zugetraut hätte, daß ſte in dieſer kleinen Welt aufgehen würde! Sie hatte wohl ihren Gat, ten und zwei reizende Kinder und damit gewiß einen reichen Schatz, aber zu beneiden war ſie doch nicht. Ja, jetzt, we Fiege, Begriffe ſtand, hinauszufliegen in die weite Welt, da überkam ſie ein Gefühl des Bedauerns für die Freundin. Gehemmt— eingekerkert, zum mindeſten gebunden und un⸗ 2 Wiesbade zu ihren Eltern, die von Berlin 0 en i ährli tate aug ba gen waren, konnte ſie ſich jährlich ie glücklich dagegen ſie, die frei wie ei . 100 9 1 F 5 war nicht immer leicht geweſen, ſich dieſe Freiheit zu bewahren in den langen ſechs Jahren, 115 8 0 Tode verfloſſen waren. Manche Verſuchung war in dieſer Zeit an ſte herangetreten, und mancher Mann hatte ſich dem hübſchen Mädchen nähern wollen und unter Nicht⸗ achtung ihrer Vermögensverhältniſſe und ihrer einſtigen Verlobung mit Bruchhauſen um ihre Hand werben mögen. a 1 1 ſie e 3 8 ſie ihre rſte Enttäuſchung eine zweite fürchten. vielleicht auch war ihr Herz kühl geblieben. i 5 5. Gelbſtmord des Sowjetdiplomaten Joffe 5 X Kovwno, 18. November. Nach Meldungen aus Moskau hat der erſte Bot⸗ ſchafter der Sowjetregierung in Deutſchland, Adolf Abramowitſch Joffes Selbſtmord bengangen. Als Grund der Tat wird Nervenzuſammenbruch angegeben. 5* Adolf A. Joffes wurde im Jahre 1883 in Simfe ropol(Krim) geboren. Bereits mit 16 Jahren begann er ſich politiſch in der Sozialdemokratiſchen Partei zu be⸗ tätigen. 1912 wurde er verhaftet und zu lebenslänglicher Verbannung nach Sibirien verurteilt. Durch die März⸗ revolution 1917 aus dem ſibiriſchen Gefängnis befreit, ging er nach Petersburg, wo er in den Arbeiten⸗ und Soldatenrat zum Mitglied des Zentralexekutivkomitees der Räte gewählt. Durch die Oktoberrevolution wurde er Vorſitzender des Kriegsrates, in welcher Eigenſchaft er die Verhandlungen mit den Mittelmächten in Breſt⸗Litowſk führte und den Waffenſtillſtandsvertrag unterzeichnete. Als er 1918 Botſchafter in Berlin wurde, beteiligte er ſich an den Vorbereitungen der deutſchen Revolution. Drei Tage vor Ausbruch der Novemberrevolution wurden ihm daher von der kaiſerlich⸗deutſchen Regierung die Päſſe zugeſtellt. Später war er Kommiſſär für Auswärtige Angelegenheiten und für ſoziale Verſicherung. 1921 nahm er an den Verhanmdlungen in Genua teil. Darauf wurde er zum Botſchafter für China und Japan beſtellt. Von ſchwerer Krankheit geneſen, nahm Joffes 1924 an den Verhandlungen zwiſchen Sowjet⸗Rußland und England in London teil. Sein letzter Außenpoſten war Wien, wo er bis 1925 Botſchafter der Sowjet⸗Anion war. In der letzten Zeit war Joffes ohne offizielle Beſchäftigung und arbeitete an den Orientinſtituten. 5 ——ůͤ— 2m—-—¾ „ Aus dem badiſchen Lande. eidelberg.(die Opfer des Königſtuhldra⸗ mas.) Die Leiche der von ihrem Geliebten, einem Zahn⸗ techniker aus Leipzig, im Auto erſchoſſenen Frau Müller iſt von der Staatsanwaltſchaft freigegeben worden. Die Beiſetzung erfolgte auf dem hieſigen Bergfriedhof. Der ſchwerverletzte Zahntechgiker befindet ſich noch in der hie⸗ ſigen chirurgiſchen Klinik. Karlsruhe.(Ungetreuer Briefbote.) Vor dem Schöffengericht hatte ſich der 23 Jahre alte unbe⸗ ſtrafte verheiratete Briefträger Erwin W. wegen Amts⸗ unterſchlagung zu verantworten. Der Angeklagte, der am 2. März ds. Is. als Poſthelfer eingeſtellt und als Be⸗ amter verpflichtet worden war, hatte insgeſamt acht Aus⸗ landsbriefe, die er auszutragen hatte, geöffnet und dar⸗ aus 18 Dollarnoten entwendet. Die beſtohlenen Briefe klebte er wieder zu und ließ ſie dann an die Adreſſaten gelangen. Der Angeklagte handelte aus wirtſchaftlicher Notlage. Unter weitgehender Berückſichtigung mildern⸗ der Umſtände entſprach das Gericht nicht dem auf 10 Monate Gefängnis lautenden Antrag des Staatsanwalts, ſondern ſprach eine Gefängnisſtrafe von nur vier Monaten aus. f Mosbach.(Brandſtiftung.) Ein 52 Jahre alter Kaufmann und deſſen 22 Jahre alter, verheirateter Sohn in Walldürn hatten ſich wegen Brandſtiftung zu verant⸗ worten. Der Angeklagte Kaufmann betrieb in ſeinem etwas außerhalb der Stadt Walldürn gelegenen Anwe⸗ ſen eine mechaniſche Weberei. Im Jahre 1925 befand er ſich in wirtſchaftlichen Schwierigkeiten und hat am 12. September 1925 Geſchäftsaufſicht über ſeinen Betrieb be⸗ antragt. In der Nacht vom 19. auf 20. September 1925 brach in dem Maſchinenraum der Weberei ein Brand aus, der dieſen einäſcherte. Im September ds. Is. machte der Schwiegerſohn des Angeklagten bei der Gendarmerie nach einem vorausgegangenen Streit mit ſeinen Schwiegerel⸗ tern die Anzeige, daß der 22 Jahre alte Sohn damal⸗ den Brand gelegt und der Vater davon Kenntnis gehabt oder ihn dazu angeſtiftet habe. In der Verhandlung gab der Vater zu, d. ſein Sohn fel nicht dabei geweſen, habe aber von ſeiner Abſicht Kenntnis gehabt. Der Vater wurde zu einem Jahr 6 Monaten, der Sohn zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. In ihrer Unſchuld damals hatte ſie wohl nicht die ganze Tragweite dieſer Enttäuſchung empfunden, erſt mit den Jahren. in denen ihr ſo manches aus dem Leben zugetragen wurde, hatte ſie erkannt, welcher Dämen ſich in der Welt breit machte. Es hatte ihrer Seele wehgetan, ſie hatte gelitten und gerungen, um den Glauben an das Gute wie⸗ derzuerlangen. And in dieſem Kampf war ihre Seele er⸗ ſtarkt, ſie war allmählich das geworden. was ſie heute mit vierundzwanzig Jahren war: Eine abgeklärte, ſtarke, har⸗ moniſch in ſich abgeſtimmte Frauennatur, noch begeiſte⸗ rungsfähig und unverhbittert. s Friſch, geſund voll Jugendluſt und Jugendſchöne, hätte ſie es mit ſeder Achtzehnjährigen aufnehmen können. Nur ein gewiſſer durchgeiſtigter Zug, hervorgerufen durch ein Gefühl innerer Befriedigung und Selbſtbewußtſeins, das weit entfernt von Ueberhebung und Eigendünkel dem Men⸗ ſchen jenen ſchönen, erhabenen Stolz, der über alle Wi⸗ derwärtigkeiten des Lebens hinwegträgt, verleiht, unter⸗ ſchied ſie von den jüngeren Mädchen und auch von vielen ihres Alters. Das Bewußtſein, ein hohes Ziel erreicht zu haben und immer höher hinaufſtreben zu können auf der ſelbſtgewählten Bahn, das war es, was ſie froh und wohl⸗ gemut machte. .Die Prüfungs⸗ und Gärungsjahre ſchienen vorüber zu ſein, ſie war für den hohen Beruf, den die Natur ihr als Geſchenk mitgegeben, reif— ſie war Schriftſtellerin ge⸗ worden. 5 2 5 „Es war ein langer Werdegang, gewiſſermaßen ein ee⸗ liſcher Prozeß geweſen, der vorangegangen war und daraus —..— inneren Drange folgend, zur Feder gegriffen atte. Nun war der zweite Noman vollendet und verkauft worden. Alle Not und Einſchränkung hatte ein Ende, die Muſikſtunden waren aufgegeben worden, und bei ihrem un⸗ leugbar ſchriftſtelleriſchen Talent, bei der Fruchtbarkeit ihres Schaffens, konnte ſie wohl einer ſor loſen Zukunft entgegenſehen und ſich auch endlich die langerſehnte Reiſe in die Schweiz geſtatten, ohne Gewiſſensbiſſe. Axel, als be⸗ ſoldeter Regierungsaſſeſſor, bedurfte der Zulage kaum mehr, und die Mutter kam mit; ohne ſie wäre ihre Freude nur halb, wenn überhaupt eine Freude, geweſen. Mutter und Tochter hatten ſich ſeit des Vaters Tode noch enger aneinander 1 en,. Sie hatten ſich ſo vollſtändig zuſammen eingelebt, daß eine Trennung dor beiden ein 9* daß er die Brandſtiftung begangen habe. Sil licher Verfehlungen an Schulkinder wegen wurde vor eini⸗ ger Zeit der Hauptlehrer H. B. in einem Schwarzwald⸗ dorfe bei Neuſtadt verhaftet. Er befand ſich nach der Ver⸗ haftung einige Wochen zur Beobach ung ſeines Geiſteszu⸗ ſtandes in der Pſychiatriſchen Klinik. Nun erſchien er als Freiburg.(Sittliche Verfehlungen.) Angeklagter vor dem Schöffengericht. Aus einer inneren Schwäche und Haltloſigkeit heraus war der Angeklagte zum Trinker geworden. Der ſachverſtändige Arzt hatte ver⸗ minderte Zurechnungsfähigkeit bei ihm feſtgeſtellt. 1 wurde wegen Sittlichkeitsverbrechens zu! Jahr 6 Monaten Gefängnis und zu 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Freiburg.(Vermieter und Mieter.) Ein ſehr zeſpanntes Verhältnis herrſcht in dem Hauſe eines Hand⸗ werkmeiſters zwiſchen ihm und dem Mieter Kieſer. An⸗ geblich weil der Hausbeſitzer beim Gemeindegericht unrich⸗ tige Behauptungen gegen ihn vorgebracht hakte, ſchlug der 32jährige Kieſer den 63 Jahre alten Hausbeſitzer im Hofe des Hauses zu Boden. Der Geſchlagene zog ſich bei dem Sturz eine Schulterverrenkung zu, die eine mehrwöchige Behandlung in der Klinik erforderte. Kieſer hat dafür we⸗ gen Körperverletzung ein Strafmandat von 50 Mack oder zehn Tage Gefängnis erhalten. N Freiburg.(Ein„ſchwerer“ Junge.) Der Mon⸗ teur Emil Hauſer, hier, hakte aus einer Villa einen Kopf⸗ hörer mitgenommen, ſich tätlich an einem geiſtesſchwachen 15jährigen Mädchen vergriffen; bei einer Haus ichung wurde er im Beſitz eines Revolvers und eines Militär⸗Ka⸗ rabiners mit 89 Schuß Munition betroffen. Der Einzel richter verurteilte ihn zu acht Wochen Gefängnis.— Pforzheim.(Unterſchlagung.) Das Schöffenge⸗ richt verhandelte gegen den 50 Jahre alten Angeſtellten der hieſigen Allg. Ortskrankenkaſſe Paul Spengler. Der Angeklagte, der ſeit dem Jahre 1919 das Ehrenamt eines Stadtrates bekleidet, war ſeit dem Jahre 1910 als Buch⸗ halter und zuletzt als Stellvertreter des Hauptkaſſiers bei der hieſigen Ortskrankenkaſſe angeſtellt und bezog Wau. ein Gehalt von 500 Mark monatlich. Er hatte ſeit uguſt 5 1926 die Ortskrankenkaſſe um 1078 Reichsmark beſch win⸗ delt. Die Aufdeckung der Verfehlungen führte zur friſt⸗ loſen Entlaſſung und zur Niederlegung des Stadtrats⸗ amtes. Das Gericht verurteilte den Angeklagten, dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend, zu 3 Monaten Gefängnis. i Bab en⸗Baden.( Verhängnisvolles Spreng⸗ unglück.— Ein Toter, ein Schwerverletztek.) In den Porphyrwerken Vormberg ereignete ſich ein ſchwe⸗ res Sprengunglück. Eine Sprengladung explodierte, be⸗ vor das Bohrloch völlig geſchloſſen war. Der Arbeiter Lamprecht aus Winden wurde von den Geſteinsmaſſen verſchüttet und getötet. Die Leiche konnte geborgen wer⸗ den. Der Arbeiter Karl Walter von Sitzlung bei Sinz⸗ 3 8 in einem Auto ſchwerverletzt nach Hauſe ge⸗ racht. b Auenheim bei Kehl.(Aòus Furcht vor Strafe in den Tod.) Der 50 Jahre alte Landwirt Johan Heidt iſt aus dem Leben geſchieden. Er ſollte ſich vol der Strafkammer in Offenburg wegen eines Vergehen: verantworten; die Angſt vor der Verhandlung dürfte ihn zu dem unſeligen Schritt getrieben haben. N Birlendorf.(mäuberiſcher Ueberfall.) Als die 1 jährige Klara Morath von Bonndorf, wo ſie vom Dienſt zurückkam, nach Hauſe gehen wollte, wurde ſie am Buchsberg, zwischen Steinabad und Bonndorfer Höhe, von einem Landſtreicher angefallen, der ſie unter Be⸗ drohung mit einem Revolver zur Herausgabe von Geld zwang. Zum Glück hatte die Morath den größten Betrag ihres Dienſtlohnes im Paket und ſo fielen dem Gauner nur etwa!“ bis 8 Mark in die Hände. Die Bonndorfer Gendarmerie hat inzwiſchen eine verdächtige Perſon feſt⸗ genommen. St. Blasien.(Den Verletzungen erlegen) Seinen Verletzungen erlegen iſt der 36 Jahre alte Kraft⸗ wagenführer Otto Wurſthorn, der beim Aufladen von Gepäck auf das Poſtauto verunglückt iſt. 0 3 — Jedes 9. Kind in Baden unehelich. Baden weist für das Jahr 1926 einen ſehr ſtarken Rückgang der Säug⸗ lingsſterblichkeit, eine geſenkte Geburtenziffer und eine Zu⸗ nahme der unehelichen Geburten auf. Jedes 9. Kind werde unehelich geboren, was erklärlich wird, wenn man erfährt, daß in Baden 140 Frauen auf 100 Männer kommen. ding der Unmöglichkeit ſchien. Anfangs hatte Frau Ne, natus noch geglaubt und es auch gewünſcht. Iſa mücht einen anderen Herzensbund ſchließen. An Bewerbern ha 5 2s ihr nicht gefehlt, wenn ihre abweiſende Kälte dieſe nich zurückgeſchreckt haben würde. 4 Jetzt lagen die Verhältniſſe ganz anders. e war eins zefeferte Schriftſtellerin geworden und fühlte ſich in ihren Berufe ſo vollkommen befriedigt und beglückt, daß jegliche 11 an eine Verheiratung als widerſinnig erſcheinel 5 mußte. 5 Auch die Vergangenheit breitete keinen Schatten meh auf das jetzige Leben aus. Die Enttäuſchungen waren über“ wunden, der Friede zurückerobert worden. a Von Bruchhauſen war in den ganzen ſechs Jahren 1 f nig oder gar nichts zu ihren Ohren gedrungen Sie han nur ab und zu einmal ſeinen Namen erwähnen hören, 1 zwar von Perſonen, die ihr ehemaliges Verhältnis zu 10 nicht kannten. Der Zufall hatte es nie ſo gefügt, da 5 ihr irgendwo begegnet war, obgleich er noch immer in lin weilte. tet Da hatte ſie vor einem Jahr, ſogleich nachdem ihr erf„% Roman in die Welt gewandert war, bei einer ihrer frühe, ren Schülerinnen die Bekanntſchaft einer Dame gema 15 die ſich bald durch die gleichen ſchriftſtelleriſchen Intereſſe, und gegenſeitiges Wohlgefallen, trotz des Alkersunkek“ ſchieds, zu feſter Freundſchaft entwickelte. 5 Frau Baurat Arnold war mit ihrem Gatten vor ung fäht zwei Jahren nach Berlin gezogen. Sie war eine Ant, in den Vierzigern, liebenswürdig, voll Humor, dabei 1 mütig und anhänglich. Sie hatte nur einen großen Fehl“, ihre Schriftſtellerei. f Mäßig begabt, wenn überhaupt von einer Begabn die Rede ſein konnte, von 1 1 8 kaum nennenswer 7 Erfolgen gekrönt. heftete ſie dock ihr ganzes Augennicht auf die Ausübung dieſes Berufes und vergaß darüber tin ſelten ihren ureigentlichen Beruf der Hausfrau und Gal auszuüben. N ü Das brachte denn zuweilen Unfrieden in die ſonſt gißer liche Ehe und riß den Baurat hin, ſich mißliebig e ſchriftſtellernde Frauen zu äußern. Glücklicherweiſe Wee Söhne und Töchter erwachfen, verheiratet und außer“ Hauſe. 0 5 Gortſezung folg Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 19. November 1927 Rückblick. Der letzte Sonntag brachte in Danzig, Bremen und Heſſen Wahlen zu den Volk vertretungen. Es iſt begreiflich, daß man in einer Zeit, in der die Neu⸗ wahlen zum Reichstag vor der Tür ſtehen, ſolchen Wah⸗ len zu den Landesparlamenten ſtarkes Intereſſe entgegen⸗ bringt. Auch wenn man derartige Wahlen im allgemeinen ewiß nicht überſchätzen ſoll, da der Kampf um ganz andere ragen geht, als bei den Reichstagswahlen, ſo iſt doch unverkennbar, daß das Pendel wieder nach links aus⸗ ſchwingt. Die Sozialdemokraten konnten in Bremen und Danzig Erfolge buchen, die Kommuniſten ſchnitten in Heſſen und Bremen beachtenswert gut ab, ſo daß dieſe Wahlen für die bürgerlichen Parteien des Reichstages eine recht deutliche Mahnung darſtellen. Dabei iſt die Frage, wann die Reichstagswahlen ſtattfinden werden, noch immer offen. Im übrigen iſt es innenpolitiſch in der letzten Woche verhältnismäßig recht ruhig geweſen, wenn natur⸗ gemäß auch die Verhandlungen hinter den Kuliſſen über die Beſoldungsreform und das Schulgeſetz wei⸗ ter geführt wurden. Schon die Abweſenheit des Reichs⸗ außenminiſters und des Reichskanzlers machten Entſchei⸗ dungen von großer Tragweite unmöglich. Beide deutſchen Staatsmänner haben in Wien eine ſehr herzliche Aufnahme gefunden und in den dort ausge⸗ tauſchten Reden iſt immer wieder ſehr nachdrücklich auf die enge Verbundenheit der beiden Völker verwieſen worden, wie denn ja auch dieſer Beſuch von den deut⸗ ſchen Staatsmännern mit Recht als Verwandten⸗ beſuch bezeichnet wurde. Obwohl in den Wiener Re⸗ der Friedenswille Deutſchlands und die Bereitſchaft zur Erfüllung der Dawesverpflichtungen wiederholt ſehr Rachdrücklich bekundet wurde, nahm doch ein kleiner Teil der ausländiſchen Preſſe Veranlaſſung, wieder einmal auf die„Gefahren des Anſchluſſes“ hin⸗ zuweiſen. Dieſe Blätter mußten ſich von Briand dahin f belehren laſſen, daß die Reiſe der beiden deutſchen Staats⸗ männer nach Wien keineswegs beunruhigend ſei und aß die Reden Dr. Streſemanns und Dr. Marx' voll⸗ kommen korrekt geweſen wären. Tatſächlich iſt ja auch 5 dem Anſchluß überhaupt nicht geſprochen wor⸗ en, da nach Anſicht aller maßgebenden Politiker die Zeit für die Verwirklichung dieſes Gedankens noch nicht reif iſt, während die gleichzeitig mit dem deutſchen Be⸗ uch in Wien abgehaltenen Verhandlungen über ie Rechtsangleichung zeigen, wie beide Brüder⸗ Bal ft noch näher kommen können, als es heute der das Tu der Außenpolttit lenkt vor alem Maß land as Intereſſe auf ſich durch das energiſche und zielbe⸗ Tube Vorgehen der herrſchenden Stalin⸗Gruppe gegen fi rotzki, Sinowjew und die anderen Mitglieder der Oppo⸗ ition. Man hat mit dem Ausſchluß Trotzkis und inowjews aus der Kommuniſtiſchen Partei nicht ein⸗ Toa bis zu dem für den Dezember vorgeſehenen Partei⸗ jet ß gewartet, ſondern hat dieſen Ausſchluß bereits etzt vollzogen. Ob damit ſchon das letzte Wort geſpro⸗ ale it, t jedoch zweifelhaft. Es gewinnt den Anschein, ſch⸗ ob dieſe Mundtotmachung der Oppoſition der herr⸗ 5 deen Gruppe keineswegs genügt, und als ob auch die 0 eren Machtmittel des Staates gegen die Aufſäſſigen läßt wendung, gebracht werden ſollen. Dieſen Schluß ißt jedenfalls die Tatſache zu, daß die politiſche Polizei, poſitttacbfolderin der berüchtigten Tſcheka, gegen die Op⸗ N ition mobil gemacht worden iſt und ſich nan auf die in ußland übliche Weiſe, nämlich durch Logſpitzel, um den Wei weis bemüht, daß die Führer der Oppoſition mit ißgardiſtiſchen Elementen zuſammen eine Verſchwörung gegen den Staat planten. erf en Rumänien hat die Regierung mit weniger Ren gegen ihre Oppoſition operiert. Der von der erte ung Bratianu eingeleitete Prozeß gegen den frü⸗ f 18 Staatsſekretär Manoilescu, der bekanntlich 5 e und Botſchaften Carols nach Rumänien mitgebracht r 9 endete mit einem Freiſpruch Manoilescus. Die⸗ 2 usgang bedeutet zweifellos eine Schlappe für die Re⸗ 885 Bratianu, wobei noch darauf hingewieſen wer⸗ 243 muß, daß durch den in dem Prozeß zur Verleſung drei 19185 Briefwechſel des Königs Ferdinand einwand⸗ nun eſtgeſtellt wurde, daß der König ſich um eine Ausſöh⸗ in die ut Carol bemüht und ſich kurz vor ſeinem Tode die Ne Rückkehr Carols eingeſetzt hat. Ob dieſe Wendung ber der ung Bratianu zu größerer Nachgiebigkeit gegen⸗ uwarter Oppoſition veranlaſſen wird, bleibt zunächſt ab⸗ In Weſteur i d ich di aber, ben 5 ln iſt es, nachdem ſich die Aufregung daß; di In England allerdings hat es ſich gezeigt, ſpontanen Zwiſch 8„Zwiſchenfall gehandelt hat, ſondern daß man poll mit einem Auftakt zu einer neuen Oppoſitions⸗ cloſſen zu ſein, eine frü 5 5 1 rühere Auflöſung des Parlamentes dahin zwingen, während Baldwins Abſichten bekangtlich Einen 8 gieru 5 die Birunge zu machen beabſichtigt, ſtellt Poincaree —— Wenn man träumt Träume kommen aus dem Magen, ſagen proſaiſche Menſchen. Wenn das wahr wäre, dann hätte Lakullus, der berühmte Schlemmer des Altertums, überhaupt nie einen Schlaf ohne Traum haben dürfen, wovon uns die Schriften der Alten, die ſich ſchon ſehr ſtark für Träume intereſſierten, aber nichts überliefern. Mögen aber die Träume nun herkommen, wo ſie wollen, Tatſache bleibt doch, daß ſie mit unſerem wachen Leben ſehr eng verbunden und nichts ſind, als verzerrte Spiegelbilder unſerer Wün⸗ ſche und Aengſte. Ein jeder Menſch hat nicht nur im Wachen, ſondern auch im Schlafen ſeine Lieblingsträume, von denen er, wenn er zur rauhen Wirklichkeit aufgeſtört wird, ſeuf⸗ zend ſpricht:„Es war ein Traum— leider!“ Der wün⸗ ſchenden Phantgſie iſt hier keine Schranke geſetzt. Je nach Laune dieſes Unterbewußtſeins, das die Traumfabel ſpinnt, wirſt du Großinduſtrielſer, Bankier, berühmter Schriftſteller, General, Rittergutsbeſitzer, Graf, König oder Reichspräſident. Wenn's gerade ſo klappt, kann man im Traum auch als Napoleon, Cäſar, Karl der Dicke, Mi⸗ chelangelo, Goethe, Schinderhannes oder als Häuptling eines Affenſtammes herumlaufen. Leute, die in Wirklich⸗ keit noch nicht einmal dreihundert Reichsmark aaf ein⸗ mal beſeſſen haben, zünden ſich im Traum mit Tanſend⸗ markſcheinen ihre Z'garetten an. Mitunter ſtiehlt ſich in ſol⸗ chen Traum auch einmal heimlich das Tagesbewußtſein ein. Ha, denkt man, jetzt bezahlſt du morgen gleich deine Schul⸗ den und kaufſt dir ein Schloß! Da wacht man auf, ſieht ſich innerhalb ſeiner vier Wände, ſtarrt nach den unbe⸗ zahlten Rechnungen, die auf dem Tiſch liegen und ſeufzt mit leeren Händen:„Es war ein Traum— leider!“ Aber zum Ausgleich für dieſe Enttäuſchungen werden den Menſchen auch ſolche Träume zuteil, die das Erwa⸗ chen zu einer Freude machen. Da läuft man beiſpiels⸗ weiſe vor innerer Pein, nur mit einem Hemd bekleidet, mitten durch die Stadt. Die Menſchen, die vorbeigehen, ſcheinen zwar dieſen Zuſtand nicht zu merken, aber da ſteht ein Poliziſt. Der ſtürzt mit grimmig gezücktem No⸗ tizbuch auf einen los. Man fängt an zu rennen. Er hinter⸗ her. Mit einemmal iſt es eine ganze Meute, die einem nachſetzt. Man rennt, rennt und rennt und kommt doch nicht vorwärts. Bleigewichte ſcheinen einem an den Füßen zu hängen. Da eine offene Tür! Man ſchlüpft hinein, klettert endloſe Treppen empor, hinterher keucht ein zot⸗ tiges, maſſiges Weſen, halb Hund, halb Affe— der Alp—, die Treppen nehmen kein Ende. Man ſcheint in einem Turm zu ſein. Endlich, endlich iſt die Spitze erreicht. Doch ſchon iſt das Untier da. Es umarmt einen mit ſeinen langen, harrigen Gliedern. Unten, ganz, ganz weit unten liegt die Stadt. Ein kurzes Ringen, ein Schrei, ein Sturz und man erwacht auf dem Bettvorleger, krampf⸗ 5 das Kopfkiſſen würgend, und ſtöhnt:„Es war nur ein raum— gnattſeidankl“ 5 Vermiſchtes. A Kühe und Schnaps. Die Tatſache dürfte im all⸗ gemeinen bekannt ſein, daß der Alkohol auf Tiere eine ähnliche Wirkung ausübt, wie auf Menſchen. Tiere pfle⸗ gen ſich dann ebenſo lächerlich anzustellen, wie Menſchen, die zuviel gezecht haben. Gewöhnlich wird man nun aller⸗ dings wenig Gelegenheit haben, ein betrunkenes Tier 5 ſehen. Dieſer Tage paſſierte es durch Zufall einem Land⸗ wirt im Mecklenburgiſchen, daß er ſeine eigenen Kühe im Stalle vorſand. Die Kühe torkelten, benahmen ſich auch ſonſt ganz ungewöhnlich und zeigten nicht die geringſte Neigung, ſich melken zu laſſen. Der Landwirt konnte ſich die en Juſtand ſeiner Tiere zunächſt nicht erklären, trotzdem ihm die Zympiome abſolut eindeutig als die eines Rau⸗ ſches erſchienen. Des Rälſels Löſung fand man denn in der Schlempe, die den Kühen verabreicht worden war. Die Schlempe ſtammte aus einem Kartoffeldämpfappgrat, der durch einen Fehler den Spiricus wieder in die Schlempe zurückfließen ließ. An die er Schlempe haben ſich dann die Tiere einen regelrech en Rausch angetrunken, oder hier muß man richtiger ſchon ragen, angefreſſen. Auch dies letztere iſt immerhin außergewöhnlich zu nennen. 8 Heringsſchuppen. Das ſeltſame Glänzen und Flim⸗ mern der Heringsſchuppen, hat ſchon manchmal das In⸗ tereſſe eines Beſchauers erweckt. Im Haushalt pflegen dieſe Schuppen in den Mülleimer zu wandern. Die Schmuckinduſtrie aber, weiß etwas beſſeres damit an⸗ zufangen. Sie macht— Perlen daraus. i Die Exploſion der Pittsburger Gaswerke. Durch unvorſichtiges Arbeiten mit einem Schweiß⸗ apparat 5 bie Anlagen der Gasanſtalt in Pitts⸗ burg(Pennſylvania), der größten auf der Welt, zur Ex⸗ 8 ——ꝝ—— ploſion gebracht. Bisher wurden 28 Tote und 500 Ver⸗ letzte geborgen. Der nördliche Stadtteil Pittsburgs iſt durch Brände und Nohrbrüche verwüſtet worden. u Unſer Fußball. H⸗Klaſſe Gau Mannheim. Tabellenſtand vom 13. November. Vereine 75 gew. unent. verl. Tore Punkte M. F. G. 1913 M'hm. 5 0 0 16: 5 10 Leutershauſen 5 3 0 2 1813 6 Ladenburg 3 1 1 1 8 3 Altrip 2 1 0 1 4: 6 2 Seckenheim 1 1 0 0 3 2 Hemsbach 3 1 0 2 6: 10 2 Ilvesheim 4 1 0 83 14:14 2 Recharſtadt 5 0 1 4 6:15 1 Infolge des Buß⸗ und Bettages dürfen in Baden morgen keine Fußballſpiele ſtattfinden. Das einzige Spiel des Gaues findet in Altrip ſtatt, das den Tabellenzweiten Leutershauſen zum fälligen Verbandsſpiel empfängt. Der Ausgang des K mpfes iſt offen Altrip muß auf der Hut ſein, will es nicht Punkte an ſeinen rechtsrheiniſchen Gaſt abgeben. Die hieſige Fußballvereinigung benützt den freien Sonntag und macht einen Abſtecher nach Reuſtadt in die herrliche Pfalz am Rhein, wo es Gaſt des dortigen Sportvereins ſein wird. Der kommende Sonntag wird ganz im Zeichen von „König Fußball“ ſtehen, denn außer den zahlreichen Mei⸗ terſchaftsſpielen im Reich findet m Köln der f Länderkampf Deutſchland— Holland ſtatt, auf den am Sonntag die Augen des geſamten ſportlichen Deutſchland gerichtet ſein werden. Zum elften Male wird am Sonntag im Kölner Stadion eine Be⸗ gegnung zwiſchen einer deutſchen und einer holländiſchen Nationalmannſchaft ſtattfinden und wir haben wieder kei⸗ nerlei Grund, dem Spiel mit allzu großem Optimismus entgegenzuſehen. Von den zehn bisher ausgetragenen Spie⸗ len hat Holland vier und Deutſchland drei gewonnen, drei endeten unentſchieden. Die deutſche Mannſchaft hat es alſo am Sonntag in der Hand, einen international recht wertvollen. Ausgleich herzuſtellen. Wie es ausgehen wird? Wenn ſich die deutſche Mannſchaft findet, wird Bene nicht viel zu beſtelllen haben. Hoffen wir das eſte. Gruppe Rhein: Hier ſtand drohend das Geſpenſt der Terminnot am Firmament, denn im Freiſtaat Baden iſt am kommenden Sonntag Buß⸗ und Bettag. Alle ſportlichen Veranſtaltun⸗ gen ſind verboten. Deshalb finden alle Spiele in Ludwigs⸗ hafen ſtatt. Man könnte alle Begegnungen damit bezeich⸗ nen, daß man ſagt, Favoriten gegen Abſtiegskandidaten. Doch wer die Spiele, nicht nur in der Rheingruppe, ſon⸗ dern auch in den übrigen Gruppen Süddeutſchlands der letzten Sonntage genauer unter die Lupe nimmt, der wird ſo ohne weiteres an einen Sieg der Führenden nicht glauben.— Vf. Neckarau— Germania Friedrichsfeld (10,30 Uhr auf dem 03⸗Platz); FV. Speyer— Sp. Vgg. Waldhof; Pfalz Ludwigshafen— VfR. Mannheim; Phönix Ludwigshafen— 03 Ludwigshafen. 1 1 Neue Fußballteg enn. Der International Board iſt die höchſte Regelkommiſ⸗ ſion im internationalen Fußballſport. Nach ſeinen Ent⸗ ſchlüſſen haben ſich alle der FI A angeſchloſſenen Ver⸗ bände zu richten und nur ſo iſt es zu erklären, daß in allen Ländern der Welt nach den gleichen Regeln gewielt wird. Die letzte Sitzung des International Board, dem auch der deutſche Schiedsrichter Dr. Bauwens⸗Köln angehört, brachte einige Auslegungen und Klarſtellungen zu den Regeln, wie ſie die Praxis erforderlich machte. So hatte ſich in England der Fall ereignet, daß ein einen Straf⸗ ſtoß ausführender Spieler den Ball gegen den Schieds⸗ richter ſtieß, von dem er ins Netz prallte. Der Schieds⸗ richter erkannte zwar das Tor nicht an, ausgehend von der richtigen Anſicht, daß ein Strafſtoß doch nicht dem Geg⸗ ner zum Vorteil gereichen könne, aber die Verbandsbe⸗ hörde mußte auf Proteſt hin das Spiel annullieren, da der proteſtierende Verein dem Wortlaut der Beſtimmungen nach Recht hatte. Gleichzeitig aber ging ein Antrag auf Aenderung der Regel an den International Board, der Annahme fand. Die Regel 15 hat damit den Zuſatz be⸗ kommen, daß durch einen Strafſtoß zwar ein direktes Tor erzielt werden dürfe, jedoch nur gegen jene Partei, die den Verſtoß begangen hat. . Weiter gab es in Deutſchland eine Diskuſſion über die Frage, ob ein Spieler abſeits ſein könne, der zwar nicht zwei Gegner vor ſich habe, aber auf der gleichen Höhe mit dem Ball ſtehe. Die deutſche Regel hatte einen bejahenden Paſſus. Auf Anfrage beim International Board entſchied dieſer gegenteilig, ſo daß nunmehr auch die deutſche Regel 11 in ihren Ausführungsbeſtimmun⸗ gen geändert werden mußte und ein Spieler auf Ball⸗ höhe fortan als abſeits gilt. Die Regel 12 behandelt verbotene Spielweiſe. Auch Sperren und Rempeln kann verboten ſein, wenn es ge⸗ fährlich iſt oder zu werden erſcheint. Außerdem darf nicht jeder Spieler gerempelt werden, ſondern nur der, welcher irgendwie in das Spiel eingreift. Sperren des Gegners iſt erlaubt. Als Sperren gilt fortan:„einen Gegner mit erlaubten Mitleln am Vorbeikommen zu hindern“. Früher hieß die Beſtimmung:„daran hindern, an den Ball zu kommen“. Alſo iſt der Ballbe itz fortan bedeu⸗ tungslos beim Sperren. Hinzugefügt iſt weiter die Be⸗ ſtimmung, daß jeder ſperrende Spieler gerempelt wer⸗ den darf. Die neuen Beſtimmungen zu den Regeln worden fetzt amtlich veröffentlicht und treten mit dem 1. November 1927 in Kraft. vanien und Ita ien. Bild zeigt die Anlagen der Pittsburger Gaswerke. Lederwaren Damen-Taschen Leder-Handschuhe Akten Mappen Damen- Bügeltaschen Damen- Nappa-Handschuhe jg Berufs- Taschen Damen-Flügeltaschen Herren- Nappa-Handschuhe 8 NMarkt-Taschen Damen- Besuchstaschen Damen-Glacchandschuhe. g. Geldschein Taschen Damen- und Herren- Geldbörsen Herren-Glacehandschuhe 8. Brief-Taschen Reise-Necessaires mit Strick- und Pelzfutter]& Zigarren-Etuis Taschenspiegel Kaufhaus W. Wieser-IIli, Seckenheim, Sdeaneber- es D 85 N.. 2 4 9 N 25* 1 5 5 Uunolitische geitbeætroctiurgger Nobel⸗ und Schillerpreiſe.— Millionen⸗Stiftungen.— Es ginge ſchon—!— Ein teures Pflaſter.— Wir armen, armen Mädchen!— Blaue Augen.—„Deta.“— Un⸗ entſchieden! Der Dynamitfabrikant Nobel hat der Menſchheit mit ſeiner Erfindung genützt und geſchadet. Sein Sprengſtoff kann im Umſehen eine Arbeit vernichten, zu der viele Men⸗ ſchenkräfte eine lange Zeit brauchen oder die ſie überhaupt nicht leiſten können, aber er hat den Völkern auch ein Mit⸗ tel in die Hand gegeben, ſich noch mörderischer zu bekämpfen. And deshalb, gewiſſermaßen zum Ausgleich und zur Wie⸗ dergutmachung, ſeine Nobelpreisſtiftung, die die Werke des Friedens fördern und belohnen will. Die Preiſe werden jetzt wieder verliehen und man kennt ſchon die meiſten der diesmaligen Preisträger. Jeder der Auserkorenen erhält ein anſehnliches Vermögen. Nobels Stiftung iſt nobel, ſie ſpendet freigebig; wer von ihr bedacht wird, kann ſorgen⸗ los leben, ſchaffen. Damit kann ſich unſer Schillerpreis nicht vergleichen, und bei der jetzigen Verleihung müſſen ſich noch drei Dichter in ihn teilen, ſo daß auf jeden nur ein paar tauſend Mark entfallen. Aber Schiller war auch nur ein armer Dichter und kein Dynamitfabrikant und inſofern iſt der ihm zu Ehren geſtiftete Preis an Wiſſen⸗ Mäzene, die aus ihrer Taſche Preiſe für Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft ausſetzen, ſind bei uns faſt unbekannte Erſcheinungen, ſie waren es auch, als die Reichtümer durch Krieg und In⸗ flation noch nicht ſo zuſammengeſchmolzen waren. Man fühlte in ſich nicht den Beruf zum Gönner und Beſchützer von Dichtern, Künſtlern und Gelehrten. Und heute will man genug mit ſich ſelbſt zu tun und für andere nichts mehr übrig haben. Man könnte aber auch heute noch wenigſtens etwas dafür aufwenden, wenn man nur wollte. Es wer⸗ den noch Unſummen zweck- und ſinnlos verplempert, wovon ein Bruchteil genügen würde, um Stiftungen zu begründen, die die geiſtigen Kräfte der Nation in ihrem Ringen und Streben unterſtützen und ihnen die gröbſten materiellen Hinderniſſe aus dem Wege räumen. An die fabelhaften Stiftungen amerikaniſcher Geldfürſten brauchte das nicht annähernd heranzureichen. Drüben herrſcht ja ein förm⸗ licher Wetteifer, Millionen über Millionen für kulturelle und humanitäre Zwecke zu opfern. Man hat genommen, man will auch geben. Hand wird nur von Hand gewaſchen — und Reichtum verpflichtet! Und es iſt namentlich dieſes großzügige Mäzenatentum, das mit der rückſichtsloſen Geld⸗ macherei im Vankeelande einigermaßen auszuſöhnen vermag. 5 Die Großzügigkeit der Yankees zeigt ſich aber auch in ihren perſönlichen Angelegenheiten, freilich ſteht mitunter ein ſanfter Zwang dahinter. So bei dem Dollarmagnaten, der einer auch in Deutſchland nicht unbekannten Sängerin für das von ihm nicht eingelöſte Eheverſprechen eine Mil⸗ lion Mark als Entſchädigung zahlen will. Die Dame hat ihn auf Schadenerſatz verklagt und er hat ſich nun nach anfänglichem Sträuben bereit erklärt, das teure Pflaſter auf die Herzenswunde der verfloſſenen Braut zu legen. Man muß mit Eheverſprechen in Amerika vorſichtig ſein, der jetzt Hereingefallene hat ſchon zahlreiche leidtragende Vorgänger gehabt, die vor den Kadi mußten, weil ſie ihrer Angebeteten den Gang zum Standesamt gelobten, und ſie hätten ihm ein warnendes Beiſpiel ſein ſollen. Aber in Liebesſachen iſt man ja unbelehrbar, da will 1 5 ſeine eigenen Erfahrungen ſammeln. Auch unſer deutſches Recht kennt einen Anſpruch auf Schadenerſatz, falls ein Verlobter von dem Verlöbnis zurücktritt, aber der Schaden iſt nur inſoweit zu erſetzen, als die Aufwendungen, die der andere Verlobte gemacht hat, oder die Verbindlichkeiten, die er in Erwartung der Ehe eingegangen iſt, den Umſtänden nach gerechtſerkligt waren. In Anierika mit ſeiner Frauenab⸗ götterei ſind die Männer in ſolchen Fällen ſchlecht daran, es werden ihnen ſchwere Bußen aufgebrummt. Jene Sän⸗ gerin iſt ſchon lange aus dem Schneider und auch ihre Stimme zeigt Alterserſcheinungen— trotzdem eine Mil⸗ lion!„Wir armen, armen Mädchen ſind gar ſo übel dran, ich wollt', ich wär kein Mädchen, ich wollt', ich wär ein Mann“, ſingt das liebe Mariechen im„Waffenſchmied“. Zu Lortzings Zeiten mag es wahr geweſen ein, heute ſtimmt es nicht mehr, weder drüben noch hüben.„Die armen, armen Männer ſind gar ſo übel dran, ein Mäd⸗ chen, das iſt obendrauf und tauſcht nicht mit dem Mann!“ Einſtmals war es auch ein ſicheres Kennzeichen für Sanftmut und Treue bei einem weiblichen Weſen, wenn es blaue Augen hatte. Die braunen Rehaugen wurden ja auch zuweilen gerühmt, aber ganz beſonders hatte man es doch mit den blauen Augen heraus, die ſchon den Römern, als ſie nach Germanien kamen, neben dem blonden Haar an den deutſchen Frauen ſo gefallen hatten. Den Nimbus ſucht ein Engländer zu zerſtören, der auf Grund ein⸗ gehendſter Studien ermittelt haben will, daß den blauen Augen am allerwenigſten zu trauen ſei. Er behauptet das von den blauen Augen insgeſamt, nicht nur von denen der Frauen, ja, ſeine„Kronzeugen“, wenn man es ſo nennen darf, ſind vor allem Männer, Größen aus der Verbrecher⸗ welt, von denen gewöhnlich angenommen wird, daß ſie ſchwarze, ſtechende Augen hätten. Wir ſind alſo wieder klüger geworden; ich werde mir aber dadurch die Freude an ſchönen blauen Augen nicht verderben laſſen. Nächſtens kann auch einer kommen, der den braunen Augen Un⸗ günſtiges nachredet, oder einer, der uns die grauen und ſchwarzen verleiden möchte. Von Verallgemeinerungen darf man ſich nicht beeinfluſſen laſſen. Halten wir uns an die liebenswürdige Augenerklärung, die Friedrich Boden⸗ ſtedt ſeinem Mirza⸗Schaffy in den Mund legt:„Ein graues Auge— ein ſchlaues Auge; auf ſchelmiſche Launen deuten die Braunen; des Auges Bläue bedeutet Treue: doch eines ſchwarzen Auges Gefunkel iſt ſtets, wie Gottes Wege, dunkel!“ Und außerdem gibt es ja noch eine Augenſprache, die unabhängig von der Farbe iſt und keiner Auslegung und Deutung bedarf, da ſie auch ſo verſtanden wird. Eine uralte Univerſalſprache, die mit einem Blick mehr aus⸗ drückt als es tauſend Worte könnten. Sie wird von der jungen Welt mit Vorliebe auch auf den Ballabenden geſprochen, die ſchon vor Weihnachten ſehr zahlreich ſind, und ſtört weder Muſik noch Tanz. Beredt wie keine zweite Sprache, iſt ſtie doch völlig unhörbar. Man tanzt mit der Greta und der Meta den„Deta“, den neuen deutſchen Geſellſchaftstanz. Es hat lange gedauert, bis er erfunden wurde, aber man konnte nicht wieder den ganzen Winter hindurch bei den gewohnten Niggertänzen herum⸗ zappeln, es mußte etwas Neues kommen. Daß es ein deutſches und kein fremdländiſch's Erzeugnis iſt, wollen wir unſeren Tanzm ſtern danken und uns freuen, daß auch der in den Hintergrund gedrängte Walzer wieder ball⸗ fähiger zu werden ſcheint. Alles nimmt ein Ende, man muß ich nur mit Geduld wappnen, und eines Tages wird auch im Schachweltkampf Capablanca— Aljechin die letzte Partie geſpielt werden. Hoffentlich wird es nicht ebenfalls eine der berühmt gewordenen Remispartien ſein. Allzuviel„un⸗ entſchieden“ iſt ungeſund, nicht bloß im Schachſpiel. Eine klare Entſcheidung verdient im Spiel, im Sport und im Leben immer den Vorzug. —— 0 Winke und Natſchlaͤge. * Eine Suppe von Champignons. 400 bis 500 Gramm gut geputzte in Scheiben geſchnittene Champig⸗ nons werden in etwas Butter warm gedünſtet und dann mit Brühe überfüllt. Die Suppe wird mit einer hellen Mehleinbrenne ſehnig gemacht, gut nach Salz abge⸗ ſchmeckt und über geröſteten Semmelwürfeln angerichtet. „ Ein Kraäftigungsmittel. Ein vorzugliches Kräf⸗ tigungsmittel iſt ein Glas Rotwein, in das man ein Ei gequirlt hat, nur muß man auf beſondere Qualität der Eier und des Rotweines achten. Am beſten genießt man dies Mittel morgens auf dem nüchternen Magen. Es hilft beonders bei Entkräftung nach ſchweren Krankheiten, bei Erſchöpfungszuſtänden, ermatteten Nerven, Appetit⸗ loſigkeit und ähnlichen Zuſtänden. Liegt aber eine wirklich ſchwere Krankheit vor, ſo tut man doch beſſer daran, den Arzt zu Hilfe zu ziehen, ehe man zu dem Mittel greift. .Die Fütterung der Katze. Katzen ſoll man nicht zu viel Fleiſch geben, weil ſie ſonſt nur gereizt und blutgierig werden. Am beſten beſtehen ihre Mahlzeiten aus Gemüſe, Kartoffeln und etwas Fleiſch. 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aun qe uecbap zes sv ch eidneg v „eglerg e Jeg ei zu nas“ J dzegur sun ue e oeh unt„een ee e nen ene e een n e une en e dee bun une ee u duc 41 9% e e ne eee ee e ve e bheig gabt, aber auch verwehnt. Man erfüllte ihr jeden Wunſch; ſie war ja die einzige Tochter. Sie hatte eine ſehr ſchöne Stimme und die Eltern ließen ihr auf ihren Wunſch Ge⸗ ſangunterricht geben. Zweimal wöchentlich kam ein be⸗ rühmter Opernſänger aus Breslau nach Tworrau und gab ihr den Unterricht. Er ſoll ein großer Künſtler geweſen ſein; ich weiß nur, daß er ſehr ſchön war und das Gerücht, daß er eine gefährliche Macht auf Frauen ausüben ſollte, bewahrheitete ſich auch bei uns bald. Komteſſe Giſela war achtzehn Jahre alt, in blühender Schönheit und wenn ſie mit ihrem jungen Lehrer durch den Park ging, ſo konnte man ſich kein ſchöneres Paar denken. — Es kam, wie es kommen mußte, die beiden liebten ſich, aber die Eltern wollten von dieſer Verbindung nichts wiſſen. Alle Tränen und Beſchwörungen blieben fruchtlos. Der Sänger Hollmann durfte das Schloß nicht mehr be⸗ treten und Komteſſe Giſela verzehrte ſich vor Sehnſucht und wurde bleich und krank vor Kummer. Eines ſchönen Tages war ſie aus dem Schloß verſchwunden und alle Nachfor⸗ ſchungen blieben erfolglos. Selbſt meine Marianka, die ſonſt in allem die Vertraute Giſelas war, wußte nichts von dieſer heimlichen Flucht. Die Eltern fluchten ihr und ent⸗ erbten ſie und als nach einiger Zeit ihre Vermählungsan⸗ zeige mit Hollmann und die Bitte um Vergebung einlief, blieben ſie hart und vergaben nicht. Aber ihre Härte hat ſie wohl oft gereut, denn man ſah es, daß der Gram ihnen am Herzen fraß.— Die Briefe Giſelas blieben aus; keine Nachricht von ihr kam je wieder nach Tworrau. Wer weiß, wo das arme Fräulein ſein Ende gefunden hat!— Aber auch die Eltern brachte der Gram bald ins Grab. Sie ſtarben kurz hintereinander und auf das Schloß zog der neue Herr ein, unſer Junker Karl Egon, der Vater des jetzigen Herrn und der Bruder Giſelas. Ich wurde, wie ich es ſchon bei ſeinem Vater geweſen, ſein perſönlicher Diener.— Aber was war aus dem lieben, luſtigen Leutnant geworden? Ich erſchrak, als ich die Veränderung ſah: Ein vergrämter, düſterer Mann, dem Kummer und Sorge auf der Stirn geſchrieben ſtand. Dabei hatte er eine junge Frau mit⸗ gebracht, die ihn herzlich liebte und alles verſuchte, ihn ſeinem Gram zu entreißen, aber ich habe den ſeligen Herrn Grafen nur ſelten lachen ſehen. Erſt als ihm ein Sohn ge⸗ boren wurde, leuchtete ſein Geſicht zum erſten Mal froh. Und dieſer Sohn— Graf Konrad, der jetzige Herr iſt es— blieb fortan ſein einziges Glück; denn die Gattin ſtarb nach wenigen Jahren.— Sein Schmerz über dieſen Verluſt war ein furchtbarer. Ich ſehe ihn noch, wie er über ihre Leiche gebückt ſtand und immer von„Vergeltung und Sühne! murmelte. Von nun an wurde er noch verſchloſſener und kam oft tagelang nicht aus ſeinem Zimmer heraus. Der kleine Konrad war faſt ganz meiner Frau, die ſeine Kinder⸗ frau und Wärterin war, überlaſſen. Unſere Kinder waren ſchon alle erwachſen und aus dem Hauſe und unſer Jüngſter, der Wilhelm, diente bereits mit mir zuſammen im Schloß. Der kleine Graf gedieh prächtig, wurde groß und ſtark und wir liebten ihn wie unſer eigenes Kind. Da— er war noch nicht acht Jahre alt— führte Graf Egon eine zweite Frau ins Schloß. Vielleicht hatte man ihm geraten, für ſeinen verwaiſten Sohn eine Mutter zu nehmen und ihn nicht nur unter der Dienerſchaft aufwachſen zu laſſen. Geliebt konnte er dieſe zweite Frau unmöglich haben, denn ſie war kalt und ſtolz. Unter den Dienern räumte ſie auf— ſie mochte keine alten Geſichter ſehen. Ich war ſechzig Jahre alt und der ich es an Gewandtheit „Iſt Ihre Frau krank?“ fragte Ilſe, die bis jetzt mit Intereſſe der Erzählung des alten Schäfers gefolgt war, teilnehmend. „Ja, ſeit zehn Jahren liegt ſie gelähmt im Bett und auch ihr Geiſt hat von dem langen Siechtum gelitten. Sie lebt in der Vergangenheit und nur ſelten hat ſie klare Augenblicke.“ „Wie traurig!“ „Ja, ja,“ ſeufzte der Alte,„ſie hat nun auch ſchon ihre achtzig Jahre auf dem Rücken, gerade ſo wie ich und als wit uns freiten, waren wir beide vierundzwanzig alt.“ „Sie haben alſo ſchon die diamantene Hochzeit gefeiert?“ „Freilich, freilich, ach Fräulein— wie darf ich Sie nennen? Sagen Sie mir bitte, Ihren Namen.“ „Römer,“ antwortete Ilſe. „Ach, Fräulein Römer, wenn Sie doch einmal zu meiner Alten kämen! Geſund würd' ſie beinahe werden vor Freude, wenn ſie Ihr liebes, ſchönes Geſichtel ſchaut, das ihrem Liebling ſo ähnlich ſieht.“ 0 i „Gern will ich kommen, ſobald ich einmal freie Zeit habe,“ erwiderte Ilſe freundlich,„doch Ihre Geſchichte von vorhin war noch nicht zu Ende. Ich habe noch ein halbes Stündchen Zeit. Wollen Sie mir nicht ſagen, was weiter mit dem Grafen Egon wurde?“ „Da iſt nicht mehr viel zu ſagen. Der Graf wurde mit den Jahren immer trübſinniger. Oft kam er abends heimlich in unſer Häuschen und ließ ſich von ſeiner Schweſter Giſela erzählen. Dann konnte er weinen wie ein kleines Kind. Nur wenn Graf Konrad zu den Ferien nach Hauſe kam, wurde er etwas freundlicher und zugänglicher, er liebte dieſen, ſeinen Erſtgeborenen, über alles und ließ ihn tun, wozu ihn ſeine Neigung trieb. Der arme junge Herr Graf mußte ja ſofort nach der zweiten Heirat des Vaters aus dem Hauſe. Er war der Stiefmutter von Anbeginn ein Dorn im Auge. Mein Wilhelm, der noch jetzt der treue Diener des Herren Grafen iſt, begleitete ihn nach Breslau aufs Gymnaſium, dann auf die Aniverſität und auf ſeine Reiſen, bis vor drei Jahren, wo ſein Vater ſtarb und er als Herr nach Tworrau kam. Ja, als Herr! Hahaha— der Herr iſt die gnädige Stiefmama. And er ſitzt über ſeinen Büchern und ſtudiert und ſtudiert nur immerfort und merkt es gar nicht, wie ſie ihm mitſpielen. Ein lieber, guter Herr iſt's, aber es wäre beſſer, er wäre weniger gut und entriſſe der Gnädigen mit ſtarker Hand die Zügel und ſähe ſelber nach dem Rechten. Wer weiß, ob alles ſtimmt und iſt, wie es ſein ſoll. Habe mir ſchon manchmal ein Herz gefaßt und ihm vorgeſtellt, daß es ſo nicht weitergehen könne. Er be⸗ ſucht uns oft, meiſtens als einfacher Bauer gekleidet— wahrſcheinlich, damit man ihm nicht nachſpionieren ſoll— und wenn ich zu Hauſe bin, ſage ich ihm meine Meinung. Ein ſo alter, treuer Diener kanns wohl wagen. Aber was meinen Sie wohl was er mir zur Antwort gibt?„Lieber Joſef, laß nur gut ſein, davon verſtehſt du nichts. Und dabei ſieht er einen ſo freundlich an, daß man kein Wort weiter herausbringt.—— Aber ewig ſchade iſt's doch, daß er der Stiefmutter ſoviel Freiheit läßt. Und dafür gibt ſie ihn noch für verrückt aus—— ich weiß ganz gut, von wem das Gerücht ſtammt, wenn's auch keiner ſich zu ſagen getraut. 4 Sie einmal unſeren gnädigen Herrn geſehen, Fräu⸗ ein?“ „Ja. 0 5 „Und ſieht der wie ein Verrückter aus?“ „Durchaus nichtzaber ich begreife nicht, was die Gräfin ſich von dieſem Gerücht verſpricht?“ „O, ſehr viel, und ich weiß es recht gut. Bin ein alter Mann, habe viel geſehen und erfahren—— aber beileibe dürfen Sie mich nicht verraten; habe es auch noch zu kei⸗ nem geſagt; zu Ihnen habe ich halt Vertrauen, vielleicht, weil Sie unſerer Giſela ſo ähnlich ſehen.—— Wiſſen Sie“— ſeine Stimme ſank zum Flüſterton herab—„die Gräfin möchte das reiche Majorat gern für ihren eigenen Sohn, den flotten Leutnant Horſt, ſichern. Deshalb ſtellte ſie ihren Stiefſohn als geiſtesſchwach hin, damit es nur keinem Weibe einfiele, ihn heiraten zu wollen. Sie will eben, daß er unvermählt bleibt.“ „Mein Gott!“ rief Ilſe erſchreckt dazwiſchen.„Sie irren ſich, das wäre ja—“ 5 „Eine Gemeinheit,“ ergänzte der Alte,„iſt es auch. Nun werden Sie mich für einen Verleumder halten, für einen treuloſen Diener, der ſeiner Herrſchaft Böſes nachſagt. Aber ich ſage Ihnen, noch niemand außer Ihnen hat's erfahren; was und wie ich denke, denken ſie alle hier im Dorf, wir halten zu unſerem jungen, gnädigen Herrn, wir wiſſen, daß er der Beſte, Klügſte iſt, daß niemand einen ſo klaren Verſtand hat, wie er. Wir würden alle für ihn aufſtehen und für ſeine Rechte kämpfen, wenn er ſelbſt nur wollte. Aber das iſt es ja eben.— Ich wünſchte, es käme etwas über ihn hereingebrauſt, das ihn aus ſeinem Einſiedler⸗ leben herausriſſe.— Doch Sie ſind ſchon aufgeſtanden— wollen Sie gehen?“ „Ja,“ ſagte Ilſe,„es iſt Zeit.“ (Fortſetzung folgt.) 2 Der Felſen. Von Lore Ley. Du grauer Fluß, umſpült von wilden Fluten, Im jagenden Gewölk du Felſenhaupt, Der Erdenzeit verſteinerte Minuten, Gigantenſtirn, vom Sagenkranz umlaubt: Hätt' dir der Schöpfer einen Leib gegeben, In deſſen Bruſt ein lebend Herze wär', And einen Geiſt zum Grübeln, Vorwärtsſtreben, Wie lauſchte ich der ſonderbaren Mär, Die du vom Uranfang der Erdentage Dem Gang der Schöpfung ſelber abgelauſcht: Ob es wohl ähnlich ſei der Wunderſage, Die durch den ſchwachen Geiſt der Menſchheit rauſcht? Doch du biſt ſtumm! Der Sonne, Mond und Sterne Baldwechſelnd Licht gibt dir dein Erdenkleid, Und majeſtätiſch ſchauſt du in die Ferne, Als wärſt du ewig in der Endlichkeit. Der brennende Eisberg. Ruſſiſche Skizze von Robert Romano w. Alle im Kloſter nannten ihn den Eisberg. „Das kann ſo nicht ſein“, hatte einmal der alte Bruder Gärtner zu Ilarion geſagt.„Gott ſchuf den Menſchen ſich zum Bilde. Einen richtigen Menſchen mit Leib und Seele wollte er machen, Bruder, kein Tier. Was hätte er ſich da noch einen ganzen Schöpfungstag abquälen ſollen?“ „Nein“, antwortete Ilarion heftig.„Nicht den Men⸗ ſchen ſchuf Gott, ſondern ein Fünkchen ſeines Geiſtes ließ er im Paradies aufglimmen, auf daß er ſich mit einem Ge⸗ ſchöpfe verbinde, das Menſch genannt ſein ſollte. Aber wo findeſt du einen Menſchen, der ſich Gottes Lehen zunutze macht? Sind es nicht alles ſchwankende Weſen, denen die Sünde im Blute brennt? Iſt nicht all ihr Trachten erfüllt von Widerſach und Unreine?“ Bruder Gärtner pflückte eine rote Roſe vom Strauch, ſog lange ihren ſüßen Duft ein und ſagte dann mit leiſer Stimme: N 5 „Und die Liebe, Ilarion?“ Iſt's nicht ein Blick aus dem Himmel?“ „Bruder, Bruder,“ ſtöhnte Ilarion auf, indem er dem Alten die Roſe aus den Fingern riß und ſie in die Büſche ſchleuderte,„was ſagſt du da? Das eben iſt es, was uns von Gott fortſtößt und zum Tiere reißt! Dieſes Glühen und Rauſchen in den Adern! Hab' ich je eine ſündhafte Frage gehört, ſo iſt es deine. Nimm einen Hammer und ſchlag ihn mir gegen die Bruſt! Wie in einem Eisberg wird es klingen.“ f 5 0 dieſem Geſpräch hieß Ilarion allgemein der isberg. Und war doch jung, hochgewachſen und körpereben. Das von einem ſchwarzen Bart eingerahmte Geſicht hätte ſelbſt in den kaukaſiſchen Gegenden durch ſeine Schönheit Auf⸗ ſehen erregt. In den großen dunklen Augen funkelte es wie im Blicke einer ſtolzen Frau. Trotz des faltigen Mönch⸗ gewandes konnte man aus Schritt und Bewegungen ſehen, daß dem Körper Kraft und Gewandtheit innewohnten. Doch in den Zügen wachte eine unabweisbare Strenge gegen eigene und fremde Schwächen. Heute ſtand Ilarion an dem ſchmiedeeiſernen Tore des Kloſters. Des naheliegenden Dorfes arme Bewohner, denen es an Speiſe fehlte, ließ er herein, damit ſie an der Kloſtertafel ihre heiße Suppe und ein Stück Schwarzbrot bekämen. Soeben wollte er die ſchweren Flügel ſchließen, als er hinter den Bäumen ein Mädchen hervortreten ſah, das ſich langſam der Kloſterpforte näherte. N „Sie ſcheint krank zu ſein,“ dachte IJlarion.„Einem ge⸗ ſunden Menſchen gibt der Hunger flinke Beine.“ N „Er hatte eine harte Frage auf den Lippen. Beim An⸗ blick dieſes engelhaften Geſichtes, dieſer ſchlanken, trotz des ſchäbigen Gewandes vornehmen Geſtalt ſchlug Ilarion die Augen nieder und ging mit einladender Neigung einen Schritt zur Seite. Das Mädchen ſaß unten an der Holztafel, weit ab von der Stelle, wo Ilarion das Tiſchgebet zu ſprechen hatte. Es geſchah ihm heute, daß er aus den ſo oft hergeſagten Wor⸗ 5 ten einen ganz Saß Jortliez. Neu er auf das Kreuz gerichtet. e 1 Am nächſten Tage erſchien das Mädchen nicht 5 Armeneſſen. Länger als ſonſt hatte Ilarion das Tor offengehalten. Man mußte ihn hereinrufen, damit die e durch das übliche Gebet vom Harren erlöſt würden. i Aber am folgenden Tage war die Fremde wieder unter den Gäſten. Ilarion ſchritt am Tiſch entlang und ſah mit ſcheuem Seitenblick auf die Sitzende. Sie ſchien ermüdet. Nur die Suppe aß ſie. Das Stück Schwarzbrot ſchob ſie dem Nachbar zu, der es ſchnell verzehrte. Tag für Tag kam das bleiche Mädchen. Hatte es ſich verſpätet, ſo blieb Ilarion ſo lange am Tor, bis er die Erwartete ſah. 2 Dann war ein Abend, der Ilarion früher als ſonſt in der Zelle fand. Lange ſchritt er unruhig hin und her, er betete inbrünſtig auf den Knien, bis endlich Geißelſchläge aus ſeiner Zelle herausdumpften. Des andern Mittags ſtand Ilarion wieder an der Pforte. Nur einen geringen Spalt öffnete er ſie, genügend, um die Hungernden einzulaſſen. Doch das fremde Mädchen war ſchon unter ihnen. Leis ſtreifte ihre ſchmale Hand das Gewand Ilarions. 8 4 Wie von einer Pfeilſpitze getroffen bebte der Mön zurück. Kaum daß er wußte, wie er den Riegel vorſchob. Die Augen brannten ihm, die Zunge war trocken wie nach einer Wüſtenwanderung. Als die Mahlzeit vorüber war, erhob ſich das Mädchen ſchnell und ging auf Ilarion zu. 5 „Ich danke Ihnen, Väterchen,“ ſagte ſie leiſe zu ihm. „Mir haſt du nicht zu danken,“ erwiderte Ilarion ſchroff.„Danke ihm, von dem Speiſe und Trank kommt.“ Das Mädchen bekreuzigte ſich und ging ſchweigend den andern nach. 2 Warum gibt ſie mir gerade heute Dank?, ging es Ila⸗ rion durch den Sinn. Mit großer Unruhe kämpfend, ſchritt er eilig zum Tor. Schnell hatte er das Mädchen erreicht. „Wer biſt du?“, fragte Ilarion dumpf. „Ein Gaſt des Kloſters.“ „Wirſt du wiederkommen?“ „Ich weiß es nicht, Väterchen.“ „Komm,“ ſagte Ilarion, ohne den Blick vom Boden zu heben,„ich werde dir einen ſchönen Platz zeigen“. Das Mädchen ſolgte dem voranſchreitenden Mönch. Durch ſchattige Gänge an farbenprächtigen Blumen⸗ beeten vorüber führte der Pfad den Berg hinan. An einer Wegbiegung überquerte ein Bach den Fußſteig. Des Mädchens Schritt ſtockte.. „Reich mir die Hand,“ ſagte Ilarion.„Das Waſſer iſt zu breit für dich.“ f Die Fremde tat es. g J Bald waren ſie zu einer Grotte gekommen, aus der die Kapelle des Kloſterheiligen herausleuchtete.. Aber nicht in die Kapelle ging Ilarion. Er richtete ſich hoch auf und blickte lange in die Ferne, wo vor einem hellen Landſtreifen die Wolga wie ein ſilbernes Geſchmeide in gelbem Sammet gebettet leuchtete. g „Schön iſt's hier,“ ſagte das Mädchen. „Du weißt es nicht?“, fragte Ilarion wie aus einem Traum erwachend.„Warum weißt du es nicht?“ Fragend ſchaute das Mädchen zu dem Mönch empor. Dann, als ſie die verſpätete Frage verſtand, antwortete ſie: „Ich weiß nicht, ob ſie mich ſchon heute finden.“ 5 „Komm,“ ſagte Ilarion,„einen anderen Platz will ich dir zeigen.“ 0 Nicht fünfzig Schritt von der Grotte blieb Ilarion vor einer Felswand ſtehen. In dem Stein war eine mit eiſernem Gitter verhängte Oeffnung, aus der einige Men⸗ ſchenſchädel und andere Knochen herausbleichten. Darüber ſtand auf einem mit Roſtflecken beſäten Blechſchild: a Wir waren wie ihr, ihr werdet wie wir; betet für uns! „Es iſt wahr,“ ſagte das Mädchen, indem es ſich lang⸗ ſam bekreuzigte.. „Warum weißt du es nicht?“ fragte da plötzlich der Mönch mit flammender Röte im Geſicht.„Wer ſucht dich?“ „Freunde ſind's,“ ſagte das Mädchen.„Ich weiß, daß ſie mich ſuchen, daß ſie in der Nähe ſind. Und wenn ſie mich gefunden haben, führen ſie mich fort von hier in ein an⸗ deres Land, in die Freiheit. Denn ich werde verfolgt.“ Ilarion war es, als wollten ihm die Glieder ausein⸗ anderfallen. Die Gedanken ſtanden wie auf einem hohen Turm, von dem ſie in den Abgrund zu ſtürzen drohten. 1 11 . 3 2 2 + — 2 + 2 · 2 2 5 3 8 * 5 81 + 2· * 2 8 5 ü 2 2 4 2 — 5 — + 8 ** 5 * 5 3 2 — 2 — * * f Aus Nah und Fern. f ö Gchwerer Siraßenbahnzuſammenſtoß. Ludwigshafen, 18. November. Freitag vormittag er⸗ eignete ſich bei der Straßenbahnunterſührung an der Schützenſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Stra⸗ enbahnwagen der Linie 8 und einem Wagen der Linie 1. Durch die Wucht des Anpralles fiel ein Anhänge⸗ wagen um. Gück icherweiſe kamen Menſchenleben nicht zu Schaden, dagegen iſt eine ganze Anzahl von itfahrenden mehr oder minder ſchwer verletzt, be⸗ ſonders duch Sch itt. unden. Sparla ſeninſrektor Knecht aus Mundenheim, der wahrſcheinlich auf einer Plattform ſtand, erlitt ſchwere innere Verletzungen. Wie groß die Zahl der leichter Verletzten iſt, konnte hoch nicht genau ermittelt werden. Polize und Feuerwehr betei igten ſich an den Auſräumungs⸗ und Abſperrarbeiten. Vom Straßenbahnperſogal wurde niemand verletzt. Nach ugenzeugenmeldungen ſollen ſich za. 10— 12 Per⸗ onen in dem Wagen befunden haben, die nach not⸗ ürftig angelegtem Verband ſich nicht mehr gemeldet haben. 8 Germersheim.(Ausſchreitungen eines Be⸗ ſatzungs angehörigen.) Abends gegen 7 Uhr ka⸗ men drei franzöſiche Soldaten in das Wirtſchaftslokal zur„Germania“. Einer der ſelben warf die rote Dienſt⸗ mütze eines Denſtmannes vom Ticch und begann zu lär⸗ men und zu ſchreien. Einen Arbeiter ſtieß er 1 ſtark vor die Bruſt, daß er gegen den Schan tiſch geſchleudert wurde. Dann fragte er jeden einzelnen Gaſt an den an⸗ deren Ti chen: Wer will ſterben? Willſt Du ſterben? Da⸗ rauf zog er ſein Taſchenmeſſer und ſpielte mit ihm in der Mitte des Lolals ſehr auffällig. Die franzöſiſche Gen⸗ darmerie ſtellte ſofort ein Verhör an und ſchloß die Wirt⸗ ſchaft auf drei Monate für die Franzo len. 5 Heppenheim.(Folgenſchwerer Sturz vom Dach.) Ins Krankenhaus eingeliefert wurde der Schorn⸗ ſteinfeger L. Wolter. Er war beim Ausputzen eimes Schornſteins vom Dache geſtürzt und hatte ſchwere Ver⸗ etzungen erlitten.. 2 Pfungſtadt.(Verſchüttet und erſtickt.) Tödlich verunglückt iſt der 13 Jahre alte Sohn des Holzdrehers . Stemm, der in der Dunkelheit beim Spielen mit anderen Jungen in den Kanalſchacht für die neue Gas⸗ leitung fiel. Nachrutſchende Sandmaſſen begruben den ungen, der erſtickt war, als es nach etwa drei Stunden ſchwerer Arbeit gelang, den Körper freizulegen. Wieder⸗ lebungsverſuche hatten keinen Erfolg. Michelſtadt i. O.(Tödlich vom Starkſtrom ge⸗ troffen.) Im nahen Steinbach kam ein aus Schönbach ſtammender Arbeiter bei ſeinen Arbeiten am Hochſpan⸗ 1 der Leitung zu nahe. Der Arbeiter fiel tot r Erde. 5 Eberſtadt.(Schwerer Sturz vom Rad.) Beim Ausweichen eines Autos kam der Pfläſterer Gerold mit einem Fahrrad zu Fall und trug eine Gehirnerſchütterung avon. Kolmbach.(Autozuſammenſtoß.) Auf der Hauptverkehrsſtraße Bensheim— Lindenfels, zwiſchen hier und„Schöner Ausſicht“, ſtießen in einer ſcharfen Kurve zwei Autos zuſammen, die durch den Anprall beide be⸗ ſchädigt würden. Da hier den ganzen Tag leich es Schnee⸗ geſtöber herrſchte und die ſchüpfrige Straße das Auto⸗ fahren ſchwierig machte, war für die Autofahrer doppelte orſicht nötig. Wie man hört, nahmen beide Fahrer die urve innen, wodurch es ſelbſtverſtändlich zum Zuſammen⸗ ſtoß kommen mußte. Der eine Fahrer flog als dem Wa⸗ 8 trug anſcheinend nicht unerhebliche Verletzungen n. Braunichwelg.(Nord und Selbſtmord.) Die geſchiedene Frau Klumann von hier und der verheiratete ehrer Kröke aus Heſſen in Braunſchweig wurden in r Wohnung der Frau Klumann mit Gas vergiftet aufgefunden. Ebenſo die beiden etwa acht und zehn Jahre alten Kinder der Frau Klumann. Die Kinder ſind tot. kau Klumann und der Lehrer liegen vernehmungsun⸗ ähig im Krankenhaus. Frau Klumann hatte aaßerdem einen Revo verſchuß in der Herzgegend. Bußtag. Er hat ſovielen nichts zu künden, Der ernſte Bußtagsg ockenklang, Der in den Tätern und den Gründen Zur Einkehr ruft heut ſtill und bang. Er wird als läſtig nur empfunden, Als überholt in unſrer Zeit, 5 Weil er von dem Genuß der Stunden Zum Antlitz führt der Ewigkeit. Wir, die wir von der Heilandslehre Selbſtherrlich uns längſt abgewandt And als Gewinn anſehn und Ehre, Das Herz zu töten durch Verſtand, ie wir vom Himmel uns entfernen Mehr jeden Tag im Zeitendrang— zir können und wir wollen lernen ichts mehr vom Bußtagsglockenilang. And doch hat keiner Zeit zu geben oviel wie unſrer dieſer Tag, Weil nie der Sinn von Tod und Leben So ſehr wie heut zuſammenbrach. eil nie die Menſchen ſo ve loren Den letzten, tiefſten Seelenhalt ie wir, die wir längſt abgeſchworen Mit Hohn des Heilands Lichtgeſtalt. Erſt wenn den Abgrund wir erkennen, n dem wir blinden Auges ſtehen, nd reuig un ere Schuld bekennen, Kann un er Weg zum Lichte gehen. nd erſt wenn wir als Sinn des Lebens Das Herz anſeh'n ſtatt den Verſtand, ann neuer Segen a len Strebens Aufblühn für Menſch und Vaterland! 5 12 Felix Leo Göckeritz. —— 2 5 4 Gelbſtbeſinnung. Betrachtungen zum Buß⸗ und Bettag. i Arbet erctag iſt's, aber ſtumm iſt's in den Stätten der Still ſtehen die Räder und das Dröhnen der alte iſt verklungen. In den Dörfern und Städten Töne Übe Glocken Muſik. Ernſt und feierlich hallen die gan ei 5 das Land und laden den Menſchen zum Kirch⸗ Frankfurt a. M.(Reiſender Villeneinbre 1 Geiſtliches Konzert. Auf das morgen Sonntag, che r.) Ein gefährlicher reiſender Villeneinbrecher, der ſeit einigen Jahren in vielen Städten einzeln ſtehende Villen nachts heimſuchte und ausplünderte, wurde in der Perſon eines etwa 24 Jahre alten Menſchen, deſſen Na⸗ men noch nicht einwandfrei feſtſteht, dingfeſt gemacht. Der Burſche, der ſich Ernſt Gerſtenberger oder Albin Bergmann oder Georg Eble oder auch Oswald Merkel nennt, iſt ſchon vor fünf Jahren in München daktyloſko⸗ piert, einwandfrei konnte indeſſen der Name doch nicht ermittelt werden. Bei ſeiner jetzt erfolgten Verhaftung fand man in ſeinem Beſitz zahlreiche goldene Uhren, Ringe, Ketten und viele andere Dinge, die aus Villenein⸗ brüchen ſtammen. Ihm konnte bisher einwandfrei der wenig einwandfreie Aufenthalt in Frankfurt, Kaſſel uno anderen ſüddeutſchen Städten nachgewieſen werden. Hier hat er ſich auch zwe felsfrei als Einſteigdieb betätigt. Frankfurt a. M,(Unterſchlagung eines koſtbaren Ringes.) Im D⸗Zug München—Frauk⸗ furt wurde von einer bisher nicht ermittelten Perſon ein Damenring, viereckiger Smaragd, umgeben von 12 Brillanten in Platinfaſſung, im Werte von 6000 Reichs⸗ nark gefunden und unterſchlagen n e Neuſtrelitz.(Eine furchtbare Familien⸗ tragödie.) In ſeiner Wohnung wurde der 42jährige Bankbeamte Hans Jürgen Wohlfahrt, ein Sohn des im vorigen Jahre verſtorbenen Bürgermeiſters von Neuſtre⸗ litz, zuſammen mit ſeinen vier Kindern tot aufgefunden. Der Tod der fünf Perſonen iſt auf Leuchtgasvergiftung zurückzuführen. Aus finanziellen Sorgen ſoll Wohlfahrt in Abweſenheit ſeiner auf Reiſen befindlichen Frau die unglückſelige Tat vollbracht haben. Die den.(Frauenmord bei Dippelsdorf.) In der Nähe von Dippelsdorf wurde in einem Stroh⸗ ſchober eine weibliche Leihe gefunden, die Würgmale am Hals trug und einen Einſchuß in der linken Bruſt zeigte. Die Feſtſtellungen der Kriminalpo i ei haben ergeben, daß die Tote am Bußlag gegen 7 Uhr abends mit einem noch unbekannten Molorradfahrer in einem Gaſthof ein⸗ gelehrt und nach etwa zwe ſtündi en Aufenthalt mit dem Unbekannten weitergefahren iſt. Auf die Ermittlung des Täters iſt eine hobe Bobnung ausgeeetzt. Leipzig.(Zehn Monate Gefängnis für einen Herrenfahrer.) Wegen fahrläſſiger Tötung ſtand der Rittergutsbeſitzer Cruſius vor dem Schöffenge⸗ richt. Cruſius hatte in Leipzig mit Bekannten in ver⸗ ſchiedenen Lokalen Sekt und Kognak getrunken. Er wollte dann mit ſeinem Kraftwagen ſeinen Vetter nach Hauſe bringen. Auf dem Sübdplatz in Leipzig überfuhr er den 38 Jahre alten Dentiſten Schmidt, der nach der Einlie⸗ ferung ins Krankenhaus ſtarb. Die Zeu zenvernehmung ergab, daß Cruſius zu ſchnell gefahren iſt. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn zu zehn Monaten Gefängnis. Lokales und Allgemeines. Seckenheim, 19. November. Silber⸗Hochzeit feiern morgen Sonntag die Eheleute Mathias Schmitz und Frau Sibilla geb. Lennefer. Die beſten Wünſche! Lieder⸗Abend. Am Sonntag, den 27. November, abends 7 Uhr veranſtaltet der Arbeiter⸗Geſangverein „Vorwärts“ im Vereinshaus einen Liederabend. Zur Aufführung gelangen nur erſtklaſſige Chöre. Wer die Chorentwicklung des Arbeitergeſangvereins in der letzten Zeit verfolgt hat, der weiß, daß er ſeiner Aufgabe gerecht werden wird. Der Abend zerfällt in einen rein konzert⸗ lichen und einen heiteren Teil. Im letzteren werden Chöre und Duette in bunter Reihenfolge dargeboten. Wir können den Beſuch dieſer Veranſtaltung jedem Sangesfreund empfehlen. Ein gut heizbarer und für geſangliche Darbietungen beſonders geeigneter Saal ſind die erſten Vorausſetzungen eines muſikaliſchen Genuſſes, daher kann ein Beſuch nur empfohlen werden. Beſondere Einladung an die geſchätzten Geſangvereine erfolgt nicht. Näheres durch Plakate. . ͤ ß 7 ĩ²ĩ ↄ. ²˙ ˖7—2.... 7............. Bußtag! Die Gegner der Kicche behaupten, daß wir keinen Bußtag brauchen. Zur Zeit, als die Nevolution durch das deutſche Land hrauſte, verſuchten viele dieſen ernſten Feiertag abzu chaffen. Ihr Beſtreben mißlang. Wir brauchen einen Bußtag; denn die heutige Zeit iſt voller Sorgen und Nöte. Der Menſch allein iſt zu ſchwach, um die Verhä tniſſe, die ihn ſo ſchwer bedrücken, zu ver⸗ beſſern. Wir brauchen die Hilfe des allmächtigen Gottes. Darum brauchen wir einen Tag der Ruhe, damit wir den Weg zum Allerhöchſten finden und uns gleichzeitig auf uns ſelbſt beſinnen können. Laut und eindringlich ermahnt uns der Glockenklang, die Arbeit ruhen zu la ſen, damit beſeligender Frieden in die Wohnungen der Menſchen einziehen kann. Eine weihe⸗ volle Stimmung liegt wie ein geheimnisvoller Zauber in der ſonnendurchflimmerten Novemberluft. Andachts⸗ voll ſtehen wir da und erleben das große Vorgehen in der Natur. Und wie wir ſo ſtehen und lauſchen, taucht auf einmal unſer eigenes Ich empor. Die Gedanken eilen zurück und der Ernſt des Lebens wird uns bewußt. Auf einmal erkennen wir, daß wir nur eine Maſchine der Ar⸗ beit, nur ein Glied in der grozen Kette des Weltenrades ſind. Darf das ſein? Soll es keinen Tag geben, der uns die Gelegenheit gibt, daß wir uns einmal auf uns ſelbſt beſinnen können? Der Bußtag gibt uns Gelegenheit dazu. Trauer und Schmerz ſchleichen ſich in unſere Seele ein. Wir merken, daß vieles an uns vorübergeflogen iſt, daß wir die ſtt'len Freuden und Leiden unſerer Mitmenſchen nicht miterlebt haben, daß unſer Gefühl abgeſtumpft war, 15 wir vieles verſäumt und vieles hätten beſſer machen önnen. Nun blicken wir empor zum ewigen Licht und bitten um Ruhe und Frieden. Voll und ganz geben wir uns der weihevollen Stimmung des Bußtages hin und neue Kraft und neuer Lebensmut zieht in uns ein. Wir vergeſſen alles, was uns mit Sorgen erfüllt, vergeſſen allen Hader und Streit. Wenn wir in dieſer Weiſe den Bußtag feiern, dann haben wir mehr gewonnen, als uns ein Werktag ein⸗ bringen kann. Mit friſchem, fröhlichen Mut werden wir unſer Werkzeug ergreifen und den Kampf ums Daſein gern und freudig wieder aufnehmen. Was wir an materiellen Gütern an dieſem Tage ſchließlich eingebüßt haben, wer⸗ den wir mit Zinſen wieder hinzu erwerben können: denn wir fühlen uns leicht, die Arbeit rollt ſchneller durch unſere Hände, die Anerkennung wird nicht ausbleiben und die irdiſchen Güter werden uns reichlich belohnen. abends ½8 Uhr in der evang. Kirche ſtattfindende geiſtliche Konzert des blinden Organiſten Otto Grau aus Heilbronn, dem Frl. Helene Heller⸗Heilbronn geſanglich aſſiſtieren wird, ſei beſonders hingewieſen. Fenſter zu! Nachdem vor zwei Tagen in der Wilhelmſtraße ein Einbruch verſucht wurde, haben Lang⸗ finger dasſelbe Manöver in der Karlſtraße verſucht. Darum die Mahnung: Fenſter und Türen zu. Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden. Nach Mel⸗ dungen der Bezirkstierärzte waren am 15. Nov. 1927 durch Maul⸗ und Klauenſeuche verſeucht: die Orte Kronau, Kappelrodeck, Berghauſen, Staffort, Weil, Ladenburg, Weinheim und Friedrichsfeld. — Verpflichtungen des Erben. Der Erbe trägt die Koſten der ſtandesgemäßen Beerdigung des Erblaſſers, und haftet ſür die Nach aßverbindlich keiten unbeſchränkt, ſodaß er bei überſchuldelem Nachlaß unter Amſtärden aus ſeinem Ve mögen zu u ahlen hat. Es empfiehlt ſich des⸗ halb, Nachlaßverwaltung zu beantragen, da der Erbe dann nur mit den Mitteln des Nachlaſſes haftet, alſo nicht riskiert, aus ſeiner Taſche etwas zuzuzahlen. a Wetterbericht vom 19. November. Die vom Ozean hereingeführte Warmluft überdeckt bereits ganz Südfrankreich bis etwa zur Linie N chehort e- Lyon und wird auch bei uns die in tieferen und mitt⸗ eren Lagen infolge nächtlicher Ausſtrahlung um etwa vier Cad geſunkenen Temperaturen wieder erre chen. Wir bleiben vorausſichtlich im Bereiche der Warmluft. Vorausſichtliche Witterung dis Sonn- tag: Heiter und trocken, tagsüber mild, nächtlicher Strah⸗ lungsfroſt mit Bildung von örtlichen Fruhnebeln.— Filmſchau. Das Palaſt⸗Theater hat auf Totenſonntag folgendes, ein der Würde des Tages entſprechendes Programm vorgeſehen: Der ſtark religiös eingeſtellte 6⸗Akter„Die Erde ruft“, nach dem berühmten Roman„Jeruſalem“ von Selma Lagerlöf gewähret Einblick in das Leben und Wirken eines Predigers, der verirrte Menſchen durch wahre Brüderſchaf, aufopfernde Menſchenliebe, Demut und Armut aus ihrem Elend heraus zu lichten Höhen führt. So lange unſer Herz an irdiſchen Dingen hängt, hängt es an Sorge und Kummer. Still wird es erſt, wenn es in Gottesgnade ruht. Ein Film, welcher unſere innerſten Gefühle dem Gedenken unſerer lieben Toten am morgigen Totenſonntag zulenkt.— In anſchaulicher Weiſe hat man in dem nachfol enden 4⸗Akter„Mit dem Auto ins Morgenland“ Einblick in Sitten und Gebräuche des heiligen Landes, die zu er⸗ forſchen und zu verfilmen Aufgabe im Wettbewerb zweier Film⸗ operateure ſind.— Im Beiprogramm bringt uns wie immer die Emelkawoche die neueſten Ereigniſſe in Wort und Bild, während der groß Sportfilm„Weiß gegen blau“ das erſtmali e ſportliche Zu⸗ ſammentreffen zwiſchen Deutſchland und Frankreich zeigt, bei welchem Deutſchland den Hauptſieg davontrug. Haß und Liebe, Treue und Verrat, wie nahe wohnen ſie bei den urwüchſigen Indianerſtämmen Amerikas zuſammen Die Schilderung des Lebens dieſer Menſchen, bei denen die Leidenſchaften ſich in ihrer unverfälſchten Echtheit zeigen, offenbaren den Menſchen in ſeiner wahren Geſtalt. Wie groß aber die Raſſenunterſchiede trotz alle dem ſind, wie ſehr ſich Weiße und Indianer aus dieſen Gründen haſſen und bekämpfen, zeigt der Film„Der Todesritt des Little Big Horn“, der dieſe Woche in den Eden⸗Lichtſpielen zur Erſtaufführung gelangt. Der Film iſt ungewöhnlich reich an Kumpf und dramatiſchem Geſchehen. Die tragenden Typen ſind ausgezeichnet. Dazu ein gutes Beiprogramm. Börſe und Handel. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 169,05— 169,39; Brüſſel 58,38— 58,50; Dan⸗ zig 81,52— 81,68; Italien 22,79— 22,88; Kopen⸗ hagen 112,19— 112,41; Liſſabon 20,53— 20,57; Oslo 111,15— 111,37; Paris 16,445— 16,485; Prag 12,403 — 12,423; Schweiz 80,71— 80,87; Spanten 71.20— 71,34; Stockholm 112,59— 112,91; Wien 59— 59,12: London 20,399— 20,439; Newyork 4,1840— 4, 1920. Berliner Effektennetierungen. Hapag 133,50, Nordd. Lloyd 189,375, Berliner Handels⸗Geſellſchaft 217, Comm. ⸗ und Privatbank 152,75, Darmſtädter⸗ und Nationalbank 206, Deutſche Bank 150,50, Diskonto 145, Dresdner Bank 147, Schul heiß⸗Patzenhofer 363, A. E. G. 153, Daimler 92, J. G. Farben 258,75, Gelſenkirchen 132, Th. Gold⸗ ſchmidt 103, Ph. Holzmann 158, Mansfeld 103, Oſtwerke 383,50, Phönix 91, Rhein. Braunkohlen 210,50, hein. Elektrizität 142, Rheinſtahl 157, L. Tietz 158, Ver. Glanz⸗ ſtoff 538, Ver. Stahl 100, Zel.ſtoff Waldhof 237,50. Geſchäftliche Mitteilungen. Unſerer heutigen Ausgabe liegt eine Sonderzeitung des Kauf⸗ hauſes M. Hirſchland& Co, Mannheim bei. Wir verweiſen auf die künſtleriſche Ausführung dieſer Zeitung, die gleichzeitig als ührer dienen ſoll beim Einkauf und Beſuch des weithin bekannten S818 Hirſchland, Mannheim. Vonlesdtenn-Orunung in der edangel. Rlece: Sonntaa, 20. November 1927. Buß⸗ und Betkag. 210 Uhr Hauptgottesdienſt. Kirchen por. Feier des hl. Abendmahis. Pfarrer Kunz. Kollekte für kirchl. Bauten bedürftiger Gemeinden. 2—3 Uhr Büch ret off n ½8 Uhr abends Geiſtliches Konzerk. Jugendvereinigungen: Donnerstag: Jugendbund. Lichtbildervortrag: Radtour von Köln aus. Mädchenbund. Adventsandacht. Lichtbeldervortrag: Am Rhein. Dollesdlenſt-Oranung in der kalhal. Rlrche: Letzter Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2—4, 5 7, 8 Uhr Beichtgelegenheit. Sonntag: ½'7 Uhr Beichtgelegenheit; ½8 Uhr Frühmeſſe mit Monatsk. der Jungfrauen u Generalk. des Cßeil envereins. ½10 Uhr Hochamt mit Predigt. Karitaskollekte. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Heiligenveſper. ½3 Uhr Junafraue kongraation. Dienstag: 8 Uhr liturgiſcher Abend. Donnerstag: 8 Uhr Vortragsabend für Männer und Jünglinge. Aerztl. Sonntagsdienst: Dr. Schulz. Beginn: Heute Samstag nachmittag 4 Uhr. Freifag: Druck und Verlag: Gg. Zimmermann Ww.(Inh. Gg. Härdle), Seckenheim. Die 1. Mannſchaft ſpielt in Neuſtadt a. d. H. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Es iſt angeregt worden, den Sozialrentnern gleich wie den Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen einen Vorſchuß zum Einkauf von Wintervorräten zu geben. Sozialrentner und ⸗RNentnerinnen, welche einen Vorſchuß wünſchen, können auf dem Nathaus Zimmer Nr. 5 innerhalb 5 Tagen Antrag ſtellen. Die Baumbeſitzer werden hiermit aufgefordert, von allen Obſtbäumen und Sträuchern die Naupen⸗ neſter alsbald herunterzunehmen und zu verbrennen. Der Farrenſtall iſt morgen Sonntag, 20. Nov. nur von 6—8 Ahr vormittags geöffnet. Im Stalle des Landwirts Guſtav Ries in Friedrichsfeld, Schwetzingerſtr. Nr. 53 iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen. Seckenheim, den 17. Rovember 1927. a Der Bürgermeiſter: Flachs. emma Fnangel. Kirchon gemeinde. Am Sonntag, den 20. November I. J. Buß- und Bettag), abends 7½ Uhr findet in der S hiesigen evang. Kirche ein added Nun ..... ˙·.. statt Veranstaltet von dem blinden Organisten Otto Grau aus Heilbronn unter gütiger Nit- wirkung von Frl. Helene Heller⸗Heilbronn. Vortragsfolge ist im Vorverkauf zu 20 Pfg. bei Herrn Buchbindermeister Behringer und S beim Eingang in die Kirche vor Beginn des Konzerts erhältlich. Eintritt ist frei. Zur Deckung der Unkosten Wird beim Ausgang um freiwillige Gaben S gebeten. Es wird zum Besuche des herzlich eingeladen. — Aube fahhadananmdaaannganauenatannmanmnnanamumumum Haden dnnn Konzerts Kunz, Pfarrer. dh inanaganannmunaaennantamnmmunmmumnenmnnnnnuaumuunuumumm Jolllkumanarlel deconbeim. Morgen Sonntag nachm. ½3 Ahr findet in Neckarhausen im Lokal „Zum Kranz“ die Bezirkskonierenz des Bezirkes Mannheim⸗Land ſtatt. Referent! Frau Landtagsabgeordnete Riegel. Unſere verehrl. Vorſtands⸗ und Bürger⸗ ausſchußmitglieder, ſowie Parteifreunde ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Fußball⸗Pereinigung 98 Cechenheim E. J. Alltel — fr Abmarſch ¼11 Uhr vom Lokal. Die Jugendmannſchaft ſpielt um ½1 Uhr in Ludwigshafen gegen die 03⸗Jugend. Abmarſch ¼11 Uhr vom Lokal. Der Vorſtand. S. P. D.- Frauengruppe. Sonntag, 20. November, nachm. ½3 Ahr findet im Vereinshaus ein 5 gemütliches Zuſammentreffen (verbunden mit Kaffee) ſtatt, wozu alle werktägigen Frauen und Männer herzlichſt eingeladen ſind. Eintritt frei. Der Vorſtand. Miner Heſalgperen Sängerbund Seckenheim gegründet 1865 Heute Abend 8 Ahr Probe. Der Vorſtand Heute Abend 8 Ahr Eine Gans zugelaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Illlelberfrüge u haben in der apierhandlung Zimmermann Ww. Probe. Der Vorſtand. Halo-Bopmielung Heinrich Steinlein Schloßstraße 64. Mannheim Nr. 25 416 Seckenheim Nr. 47 Fernsprecher: 38 em breit Reinleinen, grau Gerstenkornhandtuch- Stoff 9 Gebild-Hendtuchstoff weiß, gestreift, 45 em breit Damast-Hendtuchstoff weiß, Halblein., 45 em breit Meter Handtücher 45/100 gross kKüchentücher grau/rot karlert 50/50 gross, Reinleinen. Schrifttücher 56/66 gross Halbleinen, mit Inschriſt. .—.— Meter Meter 38 Pf. 78 e. Stück 63 Pf Stück 38 Pf. 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