S SSS S S S N Rei 0 N Naa nag bei gleicher mer zu leisten! 2. Blerzk zu Mr. 213 Von Woche zu Woche. Wa 85 Während Deutſchland dem Ende des wichtigſten nie ine zueilt, haben insbeſondere zwei große lig. Es iſt dies 8 die Aufmerkſamkkeit der Welt erregt. 8 85 5 f. Argentinien und die Völ⸗ berühte Revolution in Argentinien würde uns nicht weiter ungen hieraun nicht einige unangenehme Vegleiterſchei⸗ ſtürzte 9 ermit verbunden wären. u en, der ge⸗ ſtons elüſte dent, war der ſchärfſte Gegner der Expan⸗ tan Punt der Vereinigten Staaten und verfocht den e daß Südamerika den Südamerikanern gehören Südameritwertrat immer eine Art Monroe⸗Doktrin für gegen die 15 nur daß dieſe ſich nicht wie bei Nordamerika dern ausſchli inmiſchung europäiſcher Staaten richtete, ſon⸗ hinderte J ießlich gegen die Vereinigten Staaten. So ver⸗ i rgentinien ven. nordamerikaniſche Kapitalsinveſtitionen 1 8 88 wo immer er nur konnte, da er wußte, daß ger folgt f 1 5 Zeit nicht mehr der Kaufmann dem Krie⸗ 9 zu f 1 ern umgekehrt dem Kaufmann die Annektie⸗ weſkindiſche gen pflegt. So war es bei Panama und den evolutioner Inſeln, und die ganzen ſüdamerikaniſchen ulaſſun 95 ſind mehr oder weniger ein Kampf um die pital ss Di r Nichtzulaſſung amerikaniſchen Ka⸗ Geldmittel 18 Diplomatie Nordamerikas hat die nötigen ſtechu m Revolutionen herbeizuführen, wenn mit Be⸗ errei 900 fl rn bei der beſtehenden Regierung nichts zu ſönli So war es in Argentinien, wo Irigoyen per⸗ färte Aalen und bedürfnislos und von großer Charakter⸗ ter zeigte Larordamerikaniſchen Angeboten die kalte Schul⸗ punkt für ange Zeit hat es gedauert, bis der richtige Zeit⸗ en Staa n Sturz gekommen war und Uriburu rungen 3 reich wagen konnte. Eine ſeiner erſten Erklä⸗ hereinlaſſen; daß er gerne ausländiſche Gelder ins Land ereiniglen würde, was nur als eine Verbeugung vor den und n glürlt Staaten zu werten iſt. Hierdurch wird Europa Hüdameritach auch Deutſchland gegen eine Konkurrenz in Aberwindlich ſtoßen, die, je länger umſo mehr, ſich als un⸗ eigonens erweiſen wird. So beſehen, iſt alſo der Sturz opa u ein weiterer Sieg der Vereinigten Staaten über ſchaftliche nd es iſt nicht abzuſehen, wohin noch der wirt⸗ andel fü griff Nordamerikas gegen den europäiſchen noch in ühren wird, wenn dieſer Handel weiterhin ſich nerhalb ſeiner Grenzen bekämpft. Reaktion Sedante eines Paneuropas iſt daher als eine ar nicht gegen die nordamerikaniſchen Eroberungsgelüſte aneuro von der Hand zu weiſen, nur ſcheint man unter egen Nos öfters etwas anderes als eine Abwehrfront ried ensredamerika zu verſtehen. Man ſcheint ſich an den rtf reden ſo zu begeiſtern, daß man auch den größten dieht und glichen Feind Europas an die Friedensbruſt niſche K ſomit auch noch weit die Tore für die amerika⸗ europä onkkurrenz öffnet— eine Konkurrenz, welche den litiſche hen Auslandshandel durch Hochſchutzzölle und po⸗ gedanke ruckmittel zu unterbinden ſucht. Der Paneuropa⸗ fait mag innerhalb Europas ruhig ein vorzüglich tellt er ch es Problem darſtellen, außerhalb Europas eintes Eur wirtſchaftliches Problem dar, da ein ge⸗ Erdteile uropa ja keine militäriſchen Kriege gegen ander⸗ kriege Faus fechten wird, ſondern höchſtens Wirtſchafts⸗ Staatendiſe Nordamerika iſt das politiſche Problem de⸗ telameriuſammenſchluſſes ſchon lange gelöſt, und in Mit⸗ kiko 85 at es dieſes Problem außer vielleicht in Me⸗ 5 ſein Geld gelöſt. Nun ſoll auch noch Südame⸗ tiſch in 11 nur wirtſchaftlich, ſpäter wohl auch noch poli⸗ werden te amerikaniſche Wirtſchaft und Politik eingereiht und e uropa, das uneinige und zerriſſene, ſteht da wehren. ſich nicht gegen den Verluſt ſeiner Abſatzgebiete Genf gab der Vertreter von Haiti den Europäern In zu v von Norzn. daß die mittel⸗ und ſüdamerikaniſchen Staaten ſind, 7 amerikas Politik ganz und gar nicht entzückt dieſer br daß ſie auf ein Paneuropa hoffen, das ſie aus Haitis potalen Umklammerung erlöſen ſoll. Ob der Appell Staatsmän, den ſorgenumwölkten Geiſt der europäiſchen u Feieffeer begriffen werden wird? Man hat Grund, das ken Pansfeln. Vorerſt ſucht jeder Staat aus dem Gedan⸗ ſchlagen europas für ſich den größten Nutzen herauszu⸗ gen dadu ie einen ſehen hierin die Möglichkeit, ihre Gren⸗ wollen 15 in alle Ewigkeit geſichert zu finden, die andern und 5 5 Grenzen ganz abſchaffen und nur die völkiſchen derheiten chgrenzen gelten laſſen. Die einen wollen die Min⸗ laſſen dz erſt vernichten, bevor ſie ſich auf Paneuropa ein⸗ haltbaren andern verlangen zuerſt die Reviſion der un⸗ des Pan Friedensverträge. Die einen wollen auf Grund auernde Fonagedankens ihrem Staate und Volke die Vorherrſchaft in Europa ſichern und die ande⸗ n ſich hiergegen. So dürfte es noch längere Zeit urchgefü 1 ein wirklich annehmbarer Paneuropaplan 8 e e e e eee eee Wenn die Weinleſe beginnt!— Ein guter Jahrgang.— Moſtprobe und fröhliche Volksfeſte.— Aufgefangener Son⸗ nenſchein. Der Wein erfreut des Menſchen Herz!— eine Feſtſtel⸗ lung nicht erſt ſeit geſtern und heute, ſondern wohl ſchon ſo alt, wie der Weinbau ſelbſt. Schon bei dem Anblick der vollen Rebenſtöcke lacht einem das Herz im Leibe, und die Vorfreude, bald einen Tropfen 1930er zu trinken, macht die vom Rheine ſelig und froh. Nur noch wenge Tage trennen uns von der Wein⸗ leſe, von der Hochſaiſon in den Weinbaugebieten. Die Fach⸗ leute und Kenner verſichern: es ſoll ein gutes Weinjahr ſein. Singend werden die hübſchen, jungen Winzerinnen zur Arbeit in die Berge ziehen, das Leſen der Reben vom frühen Morgen bis zum Anbruch der Dunkelheit wird ihnen nicht ſchwer werden. Zwanzig⸗, dreißigmal werden ſie am Tage ihre großen Körbe füllen und werden ſie hintragen, wo die Kelter des Weines harrt. Aber dieſe Laſt wird ihnen gewiß nicht ſchwer, denn dieſe Winzerinnen ſind alle friſche, geſunde Dinger, und die Laſt, die ſie ſchleppen, iſt eine ſüße Laſt. Das Traubenleſen iſt nicht ſo ganz einfach, es iſt vielmehr ein mühſam Ding, aber wenn von einem Reben⸗ ſtock zum anderen ein fröhlich Liedchen geträllert wird, wenn die Toni und die Kati ihre niedlichen Zweizeiler ſingen, dann iſt alles guten Mutes, dies um ſo mehr, als ein paar Wochen lang ein auter Lohn winkt. In vielen Weinbergen iſt es üblich, daß die Madchen nur die Trauben leſen, während die Burſchen die Körbe zur Kelter tragen. Die Mädels und Burſchen ſie kennen ſich ja alle gegenſeitig, es iſt eine Fröhlichkeit, die man einmal miterlebt haben muß. Die ganze Liebe des Deutſchen gehört ſeit altersher ſeinen weſtlichen Weinbaugebieten, mit ihnen verbindet ſein Sinn alle Vorſtellungen über den„Wein⸗ ſchlurf“ Bacchus, der kleine Gott des Weines er regiert vorwiegend am Rhein, und der Deutſche bevorzugt unter allen Arten den Rheinwein. In zahlloſen Weinliedern iſt der Rhein mit ſeinen Bergen verherrlicht.„Nur am Rhein, da möcht ich leben...“ oder„Am Rhein gibts Wein und Sonnenſchein!“ Immerhin darf man dabei nicht vergeſſen, daß in dieſen Tagen die Weinleſe auch in anderen Teilen Deutſchlands vorgenommen wird. Die ſonnige Pfalz, die Moſel, die Bergſtraße, das Markgräflerland, das Franken⸗ land, die Nahe, die Lahn ſind bekannte Weingegenden. Wir haben ſogar im deutſchen Oſten Weinbaugeblete, die ſich ſehen laſſen können und die nur zu Unrecht den Spott der Unwiſſenden verdienen. Selbſt der viel geſchmähte Grüne⸗ berger aus Schleſien iſt bei leidlicher Ernte ein guter Durch⸗ ſchnittswein. Ja ſogar in der Grenzmark finden ſich Wein⸗ berge, über die mancher angebliche Kenner ſchon die Naſe gerümpft hat, der in der Grenzmark ſchmunzelnd ſeinen Rheinwein getrunken hat, wonach ihm dann bedeutet wurde, daß es Grenzmark⸗Ausleſe war. Wenn in den Bergen die Trauben erſt in die Kelter gewandert ſind, finden ſich die erſten Freunde des Wein⸗ bauers ein und koſten den friſchen Moſt! Aber auch für die Winzer und Winzerinnen ſteht ein fröhlich Feſt bevor, wenn ſich die Weinleſe ihrem Ende zuneigt. Fröhliche Volks⸗ feſte ſind es. die dann hier in den Bergen abgehalten wer⸗ den, nicht ſelten unter der Beteiligung der ganzen Ortsbe⸗ völkerung. Da gibt es dann ein fröhliches Zechgelage. Den alten Weinreſten wird der Garaus gemacht und mit dem neuen Moſt wird angeſtoßen. Ein fröhliches Erntedankfeſt in den Weinbergen! Muſik und Tanz umrahmen das Feſt, und unter der Jugend wird hierbei mancher Bund fürs Le⸗ ben geſchmiedet. Die alten Graubärte aber ſitzen in den Reblauben, koſten das neue Tröpfchen mit kritiſcher Miene und zeigen ein verſtändnisvolles Lächeln für das, was die igend da treibt und was auch ſie einmal vor vierzig und fünſzig Jahren„verbrochen“ haben. Einmal im Jahre iſt nur Weinleſe, und wenn es ein gutes Weinjahr iſt, dann ſoll man nicht geizen und prüde ſein. Dann heißt es da oben dem Bacchus Opfer bringen und ihm zuproſten auf ein neues, gutes Weinjahr. Die Zeit der Weinleſe iſt eine Zeit der Fröhlichkeit. In den Wirtſchaften und Schenken iſt abends Hochbetrieb. Es iſt alles ſo prächtig mit dem braunen Reblaub ge⸗ ziert, und die feſchen Winzerinnen komplettieren dieſes ein⸗ heitliche Bild durch die Reblaubkränze in ihrem Haar. Man lacht wie die Sonne, die das Jahr hindurch den Wein be⸗ ſchienen hat. Denn was iſt dieſer prächtige Wein? Aufgefan⸗ gener Sonnenſchein, den die Reben fingen ein! So ſagt es ſchon ein altes Lied. eee 2————— Fußball im Gau Mannhei Seckenheim— Neckarſtadt 0:2 Ilvesheim— Leutershauſen 2:1 Poſt Mannheim— Wallſtadt 2:3 Gartenſtadt— 07 Mannheim 7:5 Bereits der erſte Spielſonntag brachte Ueberraſchun⸗ gen. Seckenheim ließ ſich auf eigenem Platze von Neckar⸗ ſtadt ſchlagen und 07 Mannheim mußte Gartenſtadt in einem torreichen Treffeen die Punkte überlaſſen. Ilves⸗ heim und Wallſtadt konnten erwartungsgemäß ſiegen. Für die Sieger bedeuten die Erfolge ein gutes Omen. Der kommende Sonntag bringt folgende Begeg⸗ Wallſtadt— Rheinau Leutershauſen— Poſt Neckarſtadt— Ilvesheim 07 Mannheim— Seckenheim nungen: In zwei Spielen treffen die Unterlegenen des Vor⸗ ſonntags aufeinander. Jeder Verein wird verſuchen, die erſten Punkte zu erringen. Leutershauſen wird ſich auf eigenem Gelände gegen den B⸗Meiſter behaupten und die Gäſte ohne Punkte nach Hauſe ſchicken; auch 07 wird, trotz der Niederlage des Vorſonntags, mit einem Siege aufwarten. Dagegen ſind die Kämpfe Neckarſtadt— Il⸗ vesheim und Wallſtadt— Rheinau völlig offen. Mit der abnehmenden Jahreszeit kommen wir im Sport jetzt allmählich mehr zu den reinen Winterſportarten wie Fußball, Handball, Hockey, Rugby uſw. Die Leichtathletik, die am vergangenen Sonntag mit verſchiedenen internatio⸗ nalen Sportfeſten noch einen gewiſſen Höhepunkt hatte, ver⸗ ſchwindet allmählich ganz, ferner tauſchen die Radfahrer die Zementbahn mit der Holzbahn der Halle ein, und auch die Schwimmer beginnen bald nach endgültiger Verabſchie⸗ dung der Freiwaſſerſaiſon mit ihren Hallenbadkämpfen. Das kommende Wochenende bringt vor allen Dingen Fuß ball in erſter Linie. Außer Italien hat ſchon am vergan⸗ genen Sonntag wieder jedes Land ſeine Meiſterſchaftsſpiele aufgenommen. In Süddeutſchland haben wir ſchon den vierten Verbandsſpielſonntag. Das einzige Länderſpiel des Sonntags geht in Brüſſel zwiſchen Belgien und Holland vor ſich. In der Leichtathletik haben wir noch im Anſchluß an die am Dienstag beendeten Frauenweltſpiele in Prag einen Vierländerkampf der Leichtathletinnen in Wien und am Samstag den Dreiſtädtekampf der Damen von Berlin, London und Tokio in der Reichshauptſtadt. Die DT. zieht noch einmal eine größere Veranſtaltung, ihre Sommerſpielmeiſterſchaften in Weimar auf. Im Handball gehen die Verbandsſpiele weiter. Im Fußball werden folgende ſüddeutſche Verbands⸗ ſpiele ausgetragen: Gruppe Württemberg: VfB. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen, FC. Pforzheim— VfR. Heilbronn, Union Böckingen— Stuttgarter Kickers. Gruppe Baden: FC. Freiburg— Sp.⸗Vgg. Schram⸗ berg, VfB. Karlsruhe— Phönix Karlsruhe, FV. Raſtatt — Karlsruher FV. ö Gruppe Saar: FV. Saarbrücken— Sportfreunde Saarbrücken, VfR. Pirmaſens— FK. Pirmaſens, FC. Idar — Boruſſia Neunkirchen, VfB. Dillingen— Saar 05 Saar⸗ brücken. Gruppe Rhein: Pf. Neckarau— VfR. Mannheim, Sp.⸗Vgg. Mundenheim— Phönix Ludwigshafen, Sp.⸗Vgg. da— 08 Mannheim, SV. Waldhof— F. Kirch⸗ eim. f Gruppe Main: Offenbacher Kickers— FSV. Frank⸗ furt, Rot⸗Weiß Frankfurt— Germania Bieber, Anion Nie⸗ derrad— Sp.⸗Vgg. Fechenheim, Eintracht Frankfurt— FC. Hanau 938. Gruppe Heſſen: SV. Wiesbaden— Wormatia Worms, FC. Langen— SV. Darmſtadt, Alemannia Worms — Pf. Neu⸗Iſenburg, FSV. 05. Mainz— Viktoria Arberach. —— „ ee eee 98 Wetterbericht vom 13. September. in Teil des weſteuropäiſchen Tiefdruckgebietes zieht am nördlichen Alpenrande nach Oſten, 1 7 5 das g tief ſich nach dem Mittelmeer verlagert hat. In unſerem Gebiet iſt es daher nochmals zu Eintrübung und Regen gekommen und der Uebergang zur Beſſerung des Wetters derzögert worden. Mit Beſſerun? t aber in Abſehbarer Zeit zu rechnen, 8 785 Vorausſichtliche- Witterung bis Sonft⸗ tag: Meiſt wolkig, auffriſchende nördliche Winde, kühler und einzelne Regenſchauer, ſpäter zeitweiſe aufheiternd. roße Preissenkung Die ungünstigen wirtschaft- lichen Verhältnisse bedingen größte Sparsamkeit! Durch fortgesetzte Umsatzsteige- rung, Reduzierung unserer Un- kosten und Beschrùnkung unseres Nutzens auf das geringste Ne, etmôglichten uns die mit 10. Sept. elngetretene Preis- Herabsetzung Tannheim Carl Fritz. Cie Breitestr Ha.8. Anünmnnumnnumnmmmnmmmmmmunmmnnmunmnmnmnunnnnnnnummmmnmmummmunmnmmmnn g I 1 eee Cündl.Krodilnorpin öomonpoim älteste Spar- und Kredit-Kasse am Platze Der Kredit verein empfiehlt sich in: Annahme von Spareinlagen zu günstigen Bedingungen Ausgabe von Heimsparbüchsen Gewährung von Krediten bei niedriger Zinsberechnung Führung von kostenlosem und provisionsfreiem Ueberweisungs- und Scheckverkehr Diskontierung von Wechseln sowie in Ausführung aller im Bankfach vorkommenden Geschäften bei reeller Bedienung. Vormittags von 812 Uhr und Nachmittags von 25 Uhr, Samstags von 8—1 Uhr. f eee Fl gegründet 1881 Der Vorstand. Kassenstunden: E edc 1830-1930 Geſamtvermögen über 147 Millionen RM., Geſamtverſicherungsbeſtand über 630 Millionen RM. Leipziger Pebens versicherung Bezirksleiter Heinrich Schanze, Mannheim, Meerlachſtraße 29 — Vertretung: Amerikaniſche Erbſchaſten. In der letzten Zeit iſt wieder mehrfach von angeblichen großen amerikaniſchen Erbſchaften die Rede geweſen, für die vergeblich die Erben geſucht wurden. Ganz abgeſehen davon, daß es ſich bei den meiſten derartigen Gerüchten entweder um phantaſtiſche Uebertreibungen oder über⸗ haupt um Erfindungen oder ſogar um irgendwelche Be⸗ trugsverſuche handelt, erſcheint es doch einmal angezeigt, ſich näher mit dem amerikaniſchen Nachlaßrecht zu befaſſen, denn auf jeden Fall macht man ſich in Deutſchland vielfach einen ganz falſchen Begriff von der geſetzlichen Handhabung von Erbſchaftsangelegenheiten in Amerika. In allen Staaten Amerikas wird in allen Sterbefällen, bei denen Vermögen hinterlaſſen worden iſt, durch das Nachlaßgericht ein Nach⸗ laßverwalter eingeſetzt, auch wenn ein überlebender Ehe⸗ gatte oder volljährige Kinder vorhanden ſind. Der Nachlaß⸗ verwalter hat die Pflicht, den Nachlaß zu ſichern, für den Unterhalt der etwaigen Witwe und der Kinder Sorge zu tragen, die Schulden des Verſtorbenen und die Beerdi⸗ gungskoſten zu zahlen und ſchließlich nach Ablauf der ge⸗ ſetzlichen Verwaltungsfriſt, die meiſten⸗ ein ganzes Jahr beträgt, den Nachlaß an die geſetzlichen oder teſtamen⸗ tariſchen Erben herauszugeben. Es kommt oft vor, daß die Herausgabe der Erbſchaft erſt nach Umfluß von einem, ja auch von mehreren Jahren erfolgt. Die amerikaniſche Ge⸗ ſetzgebung ſteht in dieſer Hinſicht hinter der deutſchen Geſetz⸗ gebung und anderer Länder bei weitem zurück, was auch von den amerikaniſchen Richtern in der Oeffentlichkeit ſchon mehr als einmal bemängelt worden iſt. Eine ganz falſche Vor⸗ ſtellung macht man ſich vielfach auch von der Einrichtung eines amerikaniſchen Notariats. Der amerikaniſche Notar iſt nicht mit dem deutſchen Notar auf eine Stufe zu ſtellen. Während der deutſche Notar Juriſt iſt, braucht der amerika⸗ niſche Notar keine Prüfung abzulegen und keinen Befähi⸗ gungsnachweis zu erbringen, ſondern es genügt der Nach⸗ weis des Beſitzes des amerikaniſchen Bürgerrechts. Die Er⸗ nennung der Notare in Amerika erfolgt durch den Staats⸗ . Der Notar braucht weder eine beſtimmte Schul⸗ ildung nachzuweiſen, noch juriſtiſche Kenntniſſe zu beſitzen. Jedermann, ob weiblich oder männlich, kann im Allgemei⸗ nen als„notary public“ ernannt werden. Die ſehr zahl⸗ reichen Notare rekrutieren ſich daher zum Teil auch aus Ge⸗ ſchäftsintereſſenten, Handlungsgehilfen, Wirten, kurz, aus allen Berufsklaſſen. In jedem Rechtsanwaltsbüro in Ame⸗ rika befinden ſich aus Zweckmäßigkeitsgründen einer oder mehrere Notare, kein amerikaniſcher Rechtsanwalt oßer wird ſich als Notar bezeichnen oder titulieren läßt. Vermiſchtes. Von Schreibmaſchinen und ihren Erfindern. Die Schreibmaſchine, dieſes wichtige Inſtrument unſerer Tage, war erfunden in dem Augenblick, in dem zwei Prin⸗ zipien gelöſt wurden. Das erſte Prinzip war das, daß alle Typen an ein und derſelben Stelle anſchlagen müſſen, das zweite, daß nach jedem Anſchlag der Wagen um eine Ty⸗ penbreite weiterrückte. Nicht die Konſtrukteure haben als erſte die Schreibmaſchine erdacht, ſondern es war ein rich⸗ tiger Erfinder, der Tiſchlerſohn Peter Mitterhofer aus Part⸗ ſchins bei Meran. Er konſtruierte mehrere Modelle. Das von 1864 kam nach Wien und wurde von der Techniſchen Hochſchule begutachtet. Mitterhofer erhielt ein kleines Geld⸗ geſchenk; im übigen war man der Anſicht, daß man einer Schreibmaſchine nicht höhere Geſchwindigkeiten zutrauen könne als einem Schreiber mit der Feder. Die aus Holz ge⸗ arbeitete Maſchine wurde wenig pfleglich behandelt. Eine Nachbildung des Apparates, wie er jetzt im Techniſchen Wiener Muſeum ſteht, wurde nunmehr dem deutſchen Mu⸗ ſeum vom Verein deutſcher Schreibmaſchinenfabrikanten ge⸗ ſchne Gleichzeitig wurde eine bemerkenswerte Schreibma⸗ chine, eine Notenſchreibmaſchine„Nocoblik“ aus dem Jahre 1910 von Ludwig Maſſen im Deutſchen Muſeum auf⸗ geſtellt. Die Maſchine iſt techniſch ſehr intereſſant, ſie hat einen Umfang von 7 Oktaven. Mitterhofer und Maſſen haben ihre Erfindungen keine Glücksgüter eingetragen. Mitterhofer kämpfte bis zum letzten Atemzuge mit der Not, —— 8 5 noch lebende Maſſen iſt vor einigen Jahren er⸗ indet. Schiffsnamen und ihre Bedeukung. Die Gepflogenheit, einem Schiff einen Namen zu geben, iſt uralt. Schon um 1500 v. Chr. beſaß ein altägyptiſcher Herrſcher zwei Fahrzeuge, die„Wildſtier“ und„Das nörd⸗ liche Schi“ hießen. Die alten Griechen huldigten der Sitte, ihre Schiffe mit Götternamen zu belegen oder ihnen ſonſt eine ſymboliſche Bedeutung zu geben. Von einer Art Schiffs⸗ taufe hören wir erſtmalig in der Geſchichte aus dem Jahr 1418, in dem der iriſche Biſchof von Bangor ein in Sout⸗ hampton erbautes Schiff mit dem Namen„Grace de Dieu“ ſegnete. Erſt im 18. Jahrhundert wurden nicht nur Schiffs⸗ taufen zur Regel, ſondern man ging auch dazu über, den Vollzug des Taufaktes in die Hände von Perſonen zu legen, die nicht gerade ein kirchliches oder weltliches Amt von allgemeiner Bedeutung für das öffentliche Leben bekleide⸗ ten. Heute iſt es bekanntlich ſo, daß jedes Schiff einen Na⸗ men erhält und daß, wenn es ſich um größere Schiffe handelt, mit dieſer Namengebung ein die Heffentlichkeit ſtark intereſſierender feierlicher Taufakt verbunden iſt. Be⸗ ſtimmte Richtlinien, nach denen die Benennung der Schiffe erfolgt, laſſen ſich kaum feſtſtellen. Der Norddeutſche Lloyd hat bekanntlich ſeine größten Schiffe„Bremen“,„Europa“ und„Columbus“ genannt. Eine wichtige Rolle in der Na⸗ mengebung ſpielen die Städte. So verfügt der Norddeut⸗ ſche Lloyd über eine ganze Anzahl von Schiffen, für die deutſche Städte Patenſtellen übernommen haben. Der⸗ artige Namen wirken ſich praktiſch ſo aus, daß auf den Meeren der Welt und in den Häfen fremder Länder Schiffe, die den Namen einer deutſchen Stadt führen, von ihr Kunde geben und ſo manche Verbundenheit zwiſchen Welt und Hei⸗ mat erneuern oder Erinnerungen wachrufen, die dazu bei⸗ tragen, alte Beziehungen von Ausländern oder Auslands⸗ deutſchen zu den betreffenden Städten zu erneuern. Im gleichen Sinne wirken Flußnamen an deutſchen Schiffen. Ein Kriegsblinder als Reichstagskandid. Im franzöſiſchen Parlament ſitzt ſeit den letzt Wahlen ein Kriegsblinder als Abgeordneter, der Advokg, Srapini. Wenn er zum Rednerpult geführt wird, horcht die Kam⸗ mer auf. In Italien hat ein Kriegsblinder als Politiker und ebenfalls als Abgeordneter höchſte Volkstümlichkeit erwor⸗ ben. Es iſt Delcraix, der Führer der Blindenverbände. Er iſt ein begnadeter Redner, der nicht nur durch ſein tragi⸗ ſches Schickſal feſſelt. In Deutſchland tritt bei dieſen Reichs⸗ tagswahlen nun 1 zum erſtenmal ein Kriegsblinder in den Kampf. Der Volkswirt Dr. Hermann Ernſt Thelen aus Königsberg(Preußen) ſteht an der zweiten Stelle der oſtpreußiſchen Liſte der Deutſchen Staatspartei neben Dr. Siehr, dem Oberpräſidenten der Provinz. Dr. Thelen iſt ge⸗ rade 32 Jahre alt. Als Auslandsdeutſcher kam er 1915 in das deutſche Heer, zuerſt als Dolmetſcher, dann als Soldat und in die Offizierslaufbahn. Gerade an ſeinem 20. Ge⸗ burtstag, am 25. Auguſt 1918, wurde Thelen bei Soiſſons durch vier Maſchinengewehrſchüſſe verwundet. die ihn ſämt⸗ lich in den Kopf trafen. Dazu kam noch ein Granatſplitter in den Leib und ein Schuß durch den rechten Fußknöchel. Die Kopfſchüſſe beraubten ihn des rechten Auges während das linke gleichzeitig die Sehkraft verlor. Der Schwerver⸗ wundete geriet in franzöſiſche Gefangenſchaft, aus der er im Mai 1919 entlaſſen wurde. Er hat ſich durch das ſchwere Schickſal der Blindheit nicht unterkriegen laſſen. In der Kriegsblindenſchule lernte er Punktſchrift und Schreib⸗ maſchine und begann noch im gleichen Jahre in Berlin Volkswirtſchaft zu ſtudieren. Er ſetzte das Studium an den Univerſitäten Marburg und Königsberg fort, wo er 1923 auf Grund ſeiner Arbeit über die lettländiſche Agrarreform den Doktorgrad erhielt. Dank ſeiner Energie hat er ſich ſeine Berufsſtellung als Volkswirt und Redakteur bei dem Wirtſchaftsinſtitut der Oſtmeſſe erobert. Aber Thelen wollte auch ſeine ſtaatsbürgerlichen Pflichten nicht beiſeite laſſen. Er ſtellte ſich 1923 in die jungdeutſche Bewegung in Oſt⸗ preußen, zu deren Führern er bald zählte. Ein Adreßbuch von Kurpfuſchern. Ein neuartiges Adreß⸗ buch iſt vor einigen Tagen von dem Newyorker Departement of Health(Geſundheitsamt) herausgegeben worden. Das Buch enthält die Namen von 25 000 amerikaniſchen Kurpfuſchern. In dem Buch ſind gleichzeitig auch die Namen der von ihnen angeprieſenen Mittel veröffentlicht. Durch die Veröffentlichung dieſ's Buches glaubt man dem Publikum Gelegenheit zu geben, ſich vor dieſen Kurpfuſchern zu ſchützen. Tilſiter Käſe eſſen— die beſte Oſthilfe. Wenn jeder Einwohner des Deutſchen Reiches pro Jahn ein Pfund Tilſiter Käſe eſſen und ihn wie die ausländiſchel Käſeſorten bezahlen würde, die auch nicht ſchmackhafter Un nahrhafter ſind, ſo wäre damit die ganze Käſeproduktion Oſt⸗ und Weſtpreußens verwertet. Die Landwirte würden Milchgeld, heute die Hauptſtütze ihrer Exiſtenz, in auskömm⸗ licher Höhe bekommen und würden etwas ruhiger in die Zu kunft ſehen können. Wir Deutſche brauchen nichts zu ver“ ſchenken, brauchen keinen Beitrag, auch keine neue Steuel zu bezahlen, ſondern ſollen uns nur einen Augenblick daran beſinnen, daß unſere einheimiſchen Erzeuger wirtſchaftli zu Grunde gehen, wenn die Verbraucher weiter gedanken los deutſche Käſeſorten liegen laſſen und zu Auslandskäſe greifen. Tun Sie uns alſo, bitte, den Gefallen und kaufen Sie hier und da ein Pfund deutſchen Tilſiter Käſe. Sie wel den dadurch wahrlich keinen Schaden und die bedrängte Ot⸗ mark bedeutenden Nutzen haben. Das wäre praktiſche Oft hilfe. 5 Der letzte Wolfsjäger in Bayern. Der Förſter Huge Mächler in Kemnath feierte in ſeltener Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag. Mächler hat am 21. Juli 1882 bei einem Hoch⸗ wildtreiben im Frankenreuther Forſtrevier den letzten Wo in Bayern erlegt und iſt ſomit der letzte Wolfs? in Bayern. Salomon Caus, der Narr der Dampfkraft Ein furchtbares Erfinderſchickſal. Im Jahre 1740 kam Lord Worceſter nach Paris, um die Sehenswürdigkeit der Seineſtadt zu bewundern. Eine ſehr geiſtreiche Dame, Marion de Lorme, führte den en liſchen Pair und hat nun in dem Brief an eine Freundin ein höchſt intereſſantes Erlebnis geſchildert:„Wir gingen, ſchreibt Madame de Lorme.„über den Hof des Irrenhauſe und ich, mehr tot als lebendig vor Angſt, drängte mig feſt an den Lord, als hinter ein paar ungeheuren Eiſen⸗ ſtäben ein ſchreckliches, ſchauderhaftes Geſicht erſchien und eine rauhe Stimme rief:„Ich bin nicht toll, ich bin wahr, lich nicht toll! Ich habe nur eine Entdeckung gemacht, welche jedes Land glücklich 1 55 würde.“—„Was hat er den entdeckt?“ fragte ich unſeren Führer.—„Oh, nichts vo Bedeutung, anwortete dieſer und zuckte mit den Achſell, „Sie würden es in Ihrem ganzen Leben nicht erraten 1 Verwendung des Dampfes vom kochenden Waſſer als Kraf 5 Tag und Nacht ſpricht er irre und rumort von diese Dampfkraft.“— Ich lachte.—„Der Mann,“ fuhr de Schließer fort,„heißt Salomon Caus und kam vor etws vier Jahren aus der Normandie nach Paris, um dem di nige einen Bericht über die wunderbaren Wirkungen, 1 ſeine Erfindung hätte, vorzuleſen. Dieſem nach ſollte ma meinen, es ließen ſich Wagen und Schiffe durch Damp in Bewegung ſetzen. Mit einem Worte, es gibt kein Wun 4 127 das ſeiner Behauptung zufolge nicht hervorgebracht w den könnte. Auch Sr. Eminenz, dem Kardinal und Staa miniſter Richelieu, überreichte der Mann ſeine Abhan lung vom Dampfe. Der aber ſchickte den närriſchen 1 mannen fort, ohne ihn anzuhören. Salomon Caus abe ließ ſich nicht abſchrecken, ſondern folgte dem Kardinal 760 unermüdlicher Beharrlichkeit auf Schritt und Tritt, bis ve Herr Miniſter, der ſeiner Tollheiten überdrüſſig, den it ſehl gab, ihn im Bicetre einzuſperren, wo er ſich nun 175 drei Jahren befindet und— wie Sie eben gehört haben, c. allen Fremden, die die Anſtalt beſuchen, zuruft, er ſei ni toll, ſondern er habe eine große Erfindung gemacht.“ d Lord Worceſter, der aufmerkſam zugehört hatte, verso in tiefes Nachdenken und ſagte ſchließlich:„Der Mann 1 gar nicht toll. In England wäre er, ſtatt eingekerkert 10 werden, fürſtlich belohnt worden. Laßt mich zu ihm, in möchte ihn über einiges befragen.“ Der Lord wurde die Zelle geführt, kam aber nach kurzer Zeit traurig ate gedankenvoll zurück.„Ja, jetzt iſt er allerdings toll, ſacht er.„Die Gefangenſchaft hat ihn ſeiner Vernunft berech — aber ſeine Tollheit habt Ihr zu verantworten. Als 5 ihn in dieſe Zelle warfet, habt Ihr das größte Genie. n ſerer Zeit eingeſperrt und dem Elend preisgegeben.“ 9 0 de Lorme ſchließt ihren intereſſanten Bericht mit den tet ten:„Wir gingen hierauf fort, doch hat Lord Worceſ e⸗ 5 7 nichts anderes getan, als von Salomon Caus 9 redet.“ — S ——— Sl, Donuoschefl Warum vollen Sie sich unnölige Arbeit machen, wenn es ein bewährtes Mittel gibt, das Ihnen die Arbeit abrimmt? Weichen Sie Ihre Wäsche am Abend vor dem Waschtag in kalter Herko-Lõsung ein. Sie werden am nächsten Morgen ersteunt sein, wie gründlich und sorgfältig Henko Schmutz und Flecke gelöst hat. Duel Lcd Gel 2500 Se, So Hßfen in us bo genen, 5 Nor- el zcneclus ud a0 eib„a usugeuſſu obo son ing ug b c“ udzellle zeug ne uc nec zende r eee e en ene usedom sed unjuebic sva pi einvcph oulzes uobch „usqzem ue Sign ce don un pn ee ge eg b equi nd ue ud n fene ee ene Dol uefialusegech int ze bfaunnteach os zeln“ eigen einn cli usg inv ujekuse ups ed d megu! Kofzeckhlugs 40 öoſ„14e uezeidvch ue u quvaufeſkuvjch eic“ Bo; uefo t se epo zd nogus seuvb zd nv igel z u eee ed eg aun bp dog jobuvgg „ubs eue ui mod on sgvgß hs ue „e 0heclus ac n jwuuuse usqppg dleid hu zun c fung“ „ondtuuv gun qe ueuse znr Sp“ elbe be eee en dun“ 5 „ U⁴ ⸗unzegpigoipes euuvuedos ue usul utellg ice an ui b b een end ehe eee Keel msüle ne sa Bufc sabi sev ue fenics ueb zei ususe aun— daomauegnc— fcpeilebnvgs sn shplpzuez obig aufe eigen neue Teleport seng ue on uurg ebe Jepsabunzd fonagvs zsbismtpg: nut ufel uelemeß 100 igel e gogo uuns ouo zds Ssgef duo in ei ehe ꝛuegiob eu zn aue os suse aun giech sephined abe dung vac“ „e uso z ale 1e glg gimec)“ „ Uppaiea zan du e ee; z&lpiol ule— rant n dd eee e eee ee 0 10 il Jeb een eee eee e eee e Agileg ellpcß kene 0 uur ue denz ne aue zeqn sv 1p ee te cen ee eue en t eee h plus Töppi ue od zd god uobieg ueenozg aun glei dpi zusgun ses ung fe Sue“ o Usbunz pic drehn ung ueleig ne gos ropeclus 1268 „uso ufs een bon gage 1 e de eee! 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Doch— wozu gerede den Schtüßel? Hö⸗ ren Sie, lieber Herr Sermo, das kommt mir ſo vor, als ob ſie bereits eine beſtimmte Spur verfolgen.“ „Sie irren ſich, Herr Inſpektor. Was ich mit dem Schlüſſel vorhabe, ſage ich Ihnen ſpäter.“ Er ſchob ihn in die Taſche und nahm dann des Toten lederne Reiſetaſche in die Hand. „Schon viel gebraucht,“ meinte er.„Kann nicht ganz billig geweſen ſein.“ Er öffnete ſie.„O, auch hier die Bier o ausgetrennt. Da— ſehen Sie, Herr Inſpektor. ier oben am Futter haften noch die Fäden, mit denen das Firmenſchildchen angenäht war. Der Mann iſt wirklich ſehr vorſichtig geweſen.“ Dann hielt er den Lederbügel feſt und ſchüttelte die Taſche. f„Donner, noch eins!“ rief Wangel,„da klappert doch etwas.“. „Allerdings,“ lächelte Sermo und hielt den Boden der Taſche ans Ohr und ſchüttelte wieder.„Hier unten ſteckt das Geheimnis.“ Er befühlte den Boden von innen, drehte die Taſche um und betrachtete die acht Meſſingknöpfe, die außen über das Bodenleder hinausragten. Zwei davon in den Ecken einer Schmalſeite waren verbeult. Sermo ver⸗ ſuchte, ſie zu drehen. Es gelang ihm nicht. Dann nahm er die Spitze des Korkziehers ſeines Taſchenmeſſers be Hilfe. Der eine Knopf gab nach. Es war eine Schraube. Auch der andere Knopf ließ ſich ſo herausnehmen. Nun konnte man einen Teil des Bodenleders hochbiegen. Darunter lag eine Photographie, Viſitformat— ſonſt nichts! Neugierig beugten ſich zwei Köpfe über das Bild. „Ein Student,“ rief Wangel enttäuſcht aus.„Ein Stu⸗ dent mit Mütze und Band.“ Sermo ſagte nichts, kehrte das Bild um. Auch hier war die 1 des Photographen wegradiert. „Unglaublich,“ meinte der Inſpektor. Er achtete nicht auf Sermos Geſicht— zum Glück! Dieſer hatte die Zähne in die Anterlippe gepreßt, ſo feſt, daß ein Blutstropfen hervordrang. Und die Bläſſe dieſes Geſichts war er⸗ ſchreckend. a Sermo ließ das Bild fallen— abſichtlich— und bückte ſich danach. In dieſen Sekunden hatte er ſeine Faſſung und ſeine normale Geſichtsfarbe wiedererlangt. Er ſchob das Bild wieder in das Verſteck zurück, ſchraubte die Knöpfe feſt und ſagte achſelzuckend: „Mit der Photographie können wir auch nichts anfan⸗ gen.“ Dann berieten die beiden Herren, welche Schritte zu unternehmen ſeien, um die Fahrgäſte des Dampfers unauf⸗ fällig vernehmen zu können. Vielleicht erhielt man hier⸗ durch einen weiteren Hinweis auf den Mörder. Sermo ſchlug vor, in die Danzburger Zeitungen eine Notiz einrücken zu laſſen, deren Inhalt er ſofort ſchriftlich. entwarf. „Sehr gut,“ lobte Wangel,„wird gemacht.“ Gleich darauf kehrte auch Kargowſki zurück— mit triumphierendem Geſicht. „Das Polſter der Rückenlehne zeigt an einer Stelle einen ſchwachen Blutfleck, der noch ziemlich friſch ausſieht,“ meldete er. N Wangel ſchlug Sermo vertraulich auf die Schulter. „Alſo auch mit dieſer Vermutung haben Sie recht be⸗ halten, Sie zweiter Sherlock Holmes. Sie müſſen den gan⸗ zen Operettenkram wirklich an den Nagel hängen, Beſter! 25 ſorge dafür, daß Sie bei uns in kurzem Kommiſſar ſind.“ 5 Sermo lachte.„Da kennen Sie mich ſchlecht, Herr In⸗ ſpektor. Zum Beamten tauge ich nicht. Ich bin ein zu un⸗ ruhiger Kopf. Ordunng iſt mir verhaßt. Jedes Amtszim⸗ mer kommt mir wie ein Gefängnis vor.“ Wenige Minuten ſpäter ſchritt er dem Bahnhof zu. Er ing ſehr langſam, wie im Traum. Und immer wieder ragte er ſich: Wie kann nur gerade jenes Bild in die aſche gelangt ſein— wie— wie?! n Selbſt im Vorortszug nach Laggow ſah er noch den lungen Studenten in Band und Mütze vor ſich, ein friſches, ſunges Geſicht mit kleinem Bärtchen auf der Oberlippe— Und ſein Hirn. wälzte ruhelos ſtets auf neue die dunkle Slele i Felsblock hin und her, der nicht von der Stelle will—. f IV.. Die Eiſenbahnfahrt von Danzburg nach Laggow dau⸗ erte nur zwanzig Minuten. Um ſieben Uhr traf Sermo Poſt?“ „Auf der Poſt?— Was ſollte ich denn dort?“. „Na, vor'ner Weile war ein Poſtbote hier und ſuchte Sie. Er hatte eine Depeſche mit Geld. Ich verſtehe nicht, daß man auch Geld telegraphieren kann. Sie ſollen ſichs abholen, ſagte der Kriſchke, ſo heißt nämlich der Poſtbote.“ Sermo war ſprachlos.„Geld— Geld für mich?! Das muß ein Irrtum ſein!“ „Nee— alles hat ſeine Richtigkeit. Die Adreſſe war ſo: Egon Sermo bei Frau Zechke, Wälchenſtraße 20. Stimmts alſo?“ 3 5 wars denn, und wer war der Abſender, Frau echke?“ „Das durfte der Kriſchke nicht ſagen. Aber gehen Sie doch und holen Sie's!“ „Das tue ich— ſofort!“ a Als Sermo zwanzig Minuten ſpäter ſein Zimmer be⸗ trat, ſaß Olfer behaglich in der Sofaecke und hatte eine vierkantige Flaſche Kümmel vor ſich nebſt einem plumpen, der Zechke entliehenen Schnapsglas. Sermo blieb am Tiſch ſtehen und ſagte, ohne Olfer zu begrüßen: „Die Welt geht unter— tatſächlich!!“ „Trinken Sie nen Kümmel, auf das Ihnen wieder beſſer werde!“ meinte Olfer trocken.„Ich liebe ſolche Re⸗ densarten nicht. Die Welt wird hübſch artig beſtehen blei⸗ ben, ſonſt wird ja aus der Bunten Bühne nichts.“ Sermo faßte in die Bruſttaſche und warf eine ganze Menge Hundertmarkſcheine auf den Tiſch. „Ei, verflucht,“ kreiſchte der Komiker.„Und das haben Sie etwa von der Poſt geholt?! Die alte Zechke murmelte was von telegraphiertem Geld.“ Sermo nickte.„Von der Poſt. Aber glauben kann ich es immer noch nicht, daß die tauſend Mark wirklich mir gehören. Ein Couleurbruder hat ſie mir durch die Danz⸗ burger Bank anweiſen laſſen.— Hier iſt die Depeſche.— Habe mächtigen Duſel gehabt. In treuem Gedenken an deine ſtete h fich bc— Dein Couleurbruder Karl.“ — Sie könen mich totſchlagen, Olfer— ich habe keine Ah⸗ nung, wer dieſer Karl ſein mag. Wir hatten zu meiner Zeit etwa ſieben in der Boruſſia mit dem Vornamen Karl“ „Söhnchen— ſo ein Blödſinn, ſich darüber den Kopf zu zerbrechen! Das Geld gehört Ihnen— baſta!“ „ legte Hut und Stock weg und ſetzte ſich an den iſch.. 8 dean netter Tag heute!“ meinte er.„Mir wirbelt der op 5 „Menſch, trinken Sie doch einen Kümmel!— Hier— weg damit.“ Sermo goß den Schnaps hinunter. Baſil Olfer ſtreichelte die Hundertmarſcheine. „Hübſche blaue Vögelchen—!! Wenn mir doch mal ein paar ins Haus flattern wollten!— Ach ſo— augenblick⸗ lich habe ich ja noch kein Haus— bin obdachlos.“ „Nehmen Sie ſich, was Sie brauchen, Olfer, und geben Sie auch der Hilde das Geld zurück.“ „Söhnchen— Sie ſind leichtſinnig! Wenn ich mir nun zum Beiſpiel drei von den Vögelchen fangen würde?“ Dann würde ich ſagen: Baſil Olfer hat ſeinen beſchei⸗ denen Tag.“ „Gut— alſo vier!“ Er faltete die Scheine zuſammen und ſchob ſie in die Taſche, reckte ſich plötzlich gerade und meinte:„Geben Sie mir ſchnell einen Spiegel, Sermo! Ich muß mir unbedingt mein Geſicht anſehen. Mit vierhundert Mark in der Taſche kenne ich mich ſchon lange nicht mehr.“ Egon Sermo packte ſeine Einkäufe in die Ofenröhre, ſeine Speiſekammer. f „Es wäre eine Torheit, kalt zu Abend zu eſſen, wenn man dieſes Vergnügen, bah nur von Brötchen zu nähren, drei Tage genoſſen hat, abgeſehen vom heutigen Tag. Kom⸗ men Sie, Difer, ich lade Sie zu einem Feſtmahl ein. Den Couleurbruder wollen wir mit Sekt leben laſſen.“ Gortſetzung folgt. 1. 1 Die Overammer gauer Po onsdwele. 5 Oberammergau, dieſer inmitten der ſchönen Vorberge des bayriſchen Hochgebirges gelegene kleine Gebirgsort, bildet in dieſem Jahre wieder durch die Aufführung ſeiner weltberühmten Paſſionsſpiele das Ziel von Hundert⸗ tauſenden von Menſchen aller Länder und Erdteile. Von hier aus erreicht man den Ort am einfachſten und billigſten mit der Bahn über München— Murnau. Durch regelmäßige Autoverbindung kann man aber auch von den Bahnhöfen Oberau oder Garmiſch⸗ Partenkirchen im Anſchluß an alle Züge raſch Oberammergau erreichen. Von Oberau aus iſt die Fahrt inſofern empfehlens⸗ wert, weil man in Ettal das Kloſter mit ſeiner berühmten mit reichſten Kunſtſchätzen ausgeſtatteten Kloſterkirche mit beſichtigen kann. Es iſt eine Tatſache, daß die Spiele in dieſem Jahre eine große Anziehungskraft ausüben und daß ſie das Geſprächsthema ſowohl in den Unterkunfts⸗ Hütten und den Gletſchergebieten des Hochgebirgs, wie in den verſchiedenen Kur⸗ und Aufenthaltsorten der Frem⸗ den in Oberbayern und Tirol bilden. Die Oberammer⸗ gauer Paſſionsſpiele blicken bereits auf ein 300jähriges 2 Beſtehen zurück. Sie haben ihren Urſprung in der ver⸗ heerenden Wirkung einer Peſtkrankheit. Von 1632 wütete im Loiſach⸗ und Ammertale dieſe früher ſo gefürchtete Krankheit. In Garmiſch, Partenkir⸗ chen und Eſchenlohe waren bereits viele Menſchen an die⸗ ſer Krankheit geſtorben. In Kohlgrub beſagt eine In⸗ ſchrift, daß 1683„nur 2 Baar Ehevolk gantz und gar der Gemaindt geſundt noch war“. Garmiſch hat aus dieſer Zeit ſein Peſtkreuz, Partenkirchen den Peſtheiligen Se⸗ baſtian und Rochus die Kapelle am Nordausgang des Marktes und Kohlgrub die Kirche des heiligen Rochus auf dem Peſtfriedhof erbaut. Oberammergau hat das Peſtgelübde:„ſein heiliges Spiel“. 84 Perſonen waren in Oberammergau vom Herbſt 1632 bis Juli 1633 der Peſt ſchon zum Opfer gefallen. Da machte der Rat von Oberammergau das Gelübde:„fortan die Paſſionstragö⸗ die alle 10 Jahre zu halten“, und ſo wurde 1634 die Paſſion zum erſten male auf Grund dieſes Gelübdes aufgeführt. Nach dem Spiele von 1674 wurden die Auf⸗ führungen auf die Zehnerjahre verlegt. Ausnahmen wa⸗ ren die Jahre 1811, 1815, 1871 und 1922. Aus dieſem Rückblick erſieht man alſo, daß bereits ſeit 300 Jahren dieſe Spiele aufgeführt werden. Natürlich wandeln ſich die Zeiten, die Entwicklung der Verhältniſſe und die heu⸗ tige Wirtſchaftsgeſtaltung hat auch Einfluß auf dieſe Ver⸗ anſtaltungen ausübt. Oberammergau iſt heute nicht mehr das einſame, arme Gebirgsdorf von ehemals, ſon⸗ dern ein die Konjunktur ausnützender Kurort wie z. B. Obersdorf, Garmiſch, Partenkirchen, Berchtesgaden, Zell am See, Zermatt, um nur die bekannteſten zu nennen. Saubere aſphaltierte Straßen mit modernen Geſchäfts⸗ häuſern, Gaſtſtätten und Penſionen hat der Ort. Auch ſind faſt alle Privathäuſer mit Fremdenzimmern ausge⸗ ſtattet. Unter den Fremden ſind es die Engländer und Amerikaner, die vorherrſchen. Das Geſchäft ſteht ſo ſtark im Vordergrund, daß auch an Sonntagen bis 22 Uhr (10 Uhr abends) alle Verkaufsgeſchäfte geöffnet ſind. Auch die Preiſe ſind den Verhältniſſen angepaßt. Immer⸗ hin kann man, wenn man nicht ſo anſpruchsvoll iſt, bei einfachen Leuten gut und ſauber zu angemeſſenen Preiſen Unterkunft finden. Als Charakteriſtikum Oberammergaus fällt auf, daß die Männer faſt alle lange Haare tragen. Das gibt dem Straßenbild einen originellen Einſchlag. Ein ungeheurer Autoverkehr wickelt ſich an den Spiel⸗ tagen von 7 Uhr vorm. in den Straßen ab. Tauſende von Autos kommen aus allen Richtungen an und bringen die auswärtswohnenden Feſtſpielbeſucher zum Theater. Das Thegter iſt teilig. Der Zuſchauerraum, eine geräumige, hohe, luftige nach Norden offene 5400 Sitz⸗ plätze enthaltende Halle, hat 16 Zugänge. Die Vorbühne iſt unter freiem Himmel. Auf ihr tritt der Chor auf und bewegen ſich die Maſſenſcenen. Die Bühne iſt ein einfacher, maſſiver, überbauter Raum. Links und rechts davon be⸗ finden ſich Zu⸗ und Abgänge und dahinter und daneben die Garderoberäume für die Mitwirkenden. Die Auffüh⸗ rungen beginnen um 8 Uhr vorm., werden von 12 bis 2 Uhr unterbrochen und endigen abends um 6 Uhr. Pau⸗ ſen finden während der Aufführung keine ſtatt. Die Dar⸗ ſteller ſind ausſchließlich Oberammergauer. Es wirken mit: am Werk beſeelt. Die Tradition, die in den Aufführungen ſteckt, führt das Ganze auf achtbare Höhe. Aus der Reihe der Einzel⸗ darſteller verdienen der Darſteller des Chriſtus: Alois Lang, Judas: Guido Mayr, Kaiphas: Hugo Rutz, Pilatus: Melchior Breitſamter und der Magda⸗ lena: Johanna Preiſinger durch ihr vergeiſtigtes Spiel und klare Ausſprache Erwähnung. Auch das Zuſammen⸗ ſpiel und die Bewegung der Maſſenchöre klappen tadellos. Die bun en originellen Koſtüme geben dem ganzen einen recht orientaliſchen Charakter. Sehr wirkungsvoll und ſchön ſind die verſchiedenen Gruppierungen auf der Bühne (lebende Bilder). Szenen aus dem alten Teſtament wie u. a.„die Söhne Jakobs beſchließen die Beſeitigung Joſephs“, Tobias nimmt Abſchied von ſeiner Eltern“, König Aſſuar verſtößt die Vasthi“,„die Söhne Jakobs verkaufen ihren Bruder“,„Naboth wird zum Tode ver⸗ urteilt“,„Kain von Gewiſſensbiſſen gequält“,„Samſon muß den Philiſtern zu höhnender Kurzweil dienen“, alle mit unterlegten Textesworten, Muſik und Geſang. Auch die geſanglichen und muſikaliſchen Leiſtungen ſind entſpre⸗ chend. Im ganzen ſteckt aber Tradition, die dem Spiel einen gewiſſen Gehalt und Niveau gibt. Es iſt daher kaum nötig zu ſagen. daß die das Theater bis zum letzten Platze füllenden 5400 Menſchen trotz der ungewöhnlichen Ausdehnung der Aufführungen bis zum Schluſſe mit Spannung die Handlung und Bilder verfolgen und die beweglich geſtalteten Maſſenſzenen bewundern. Der Auf⸗ enthalt in der hellen luftigen Halle mit dem Blick ſowohl auf die Bühne, wie auch in die herrliche Natur mit ihren Bergen mit überwölbtem tiefblauem Himmel, iſt recht angenehm. Wunderbar auch die Akuſtik. Jedes ge⸗ ſprochene und geſungene Wort verſteht man in dem Rie⸗ ſenraum. Nach Schluß der Vorſtellung zeigt ſich in den Straßen wieder das gleiche Bild wie am Morgen. Ein Strom von Menſchen und Autos drängt ſich durch die Straßen und flutet nach allen Richtungen auseinander. Hochkonjunktur herrſcht nochmals in den Geſchäften, wo Andenken, vor allem Holzſchnitzereien und dergl. mehr gekauft und mit in die weite Welt hinaus genommen werden. Oberammergau hat die Zeit verſtanden. Aber trotzdem ſind die Aufführungen eine achtbare Tat, die vielen Menſchen ein beſonderes Erlebnis bedeuten. * V. Wiſſen Sie das! Damit die Biſonochſen nicht ausſtürben, kaufte die kana⸗ diſche Regierung vor 20 Jahren eine Herde von 709 Stück an; dieſe hat ſich inzwiſchen auf über 17 000 Stück vermehrt. Die Sitte, den Verlobungsring an den linken Ring⸗ 1 8 zu ſtecken, hat ſich dadurch eingebürgert, daß man rüher der Meinung war, vom linken Goldfinger führe eine unmittelbare Ader zum Herzen. Eine junge Schwalbe vertilgt im Tagesdurchſchnitt 200 Fliegen, während ſie noch im Neſt liegt. Ein Neſt von vier Schwalben ſchafft alſo, umgerechnet den Verzehr des 5 rund 6000 Fliegen wöchentlich aus der elt. Die Uhr„Big⸗Ben“ im Turm des Londoner Parla⸗ mentsgebäudes muß dreimal in jeder Woche aufgezogen werden; ſie iſt ſo ſchwer, daß jedesmal iel Mann volle fünf Stunden mit dem Aufziehen beſchäftigt werden. Der größte Tempel der Erde befindet ſich in Kyoto. Dieſer Tempel Sanfuſangendo hat eine Länge von 130 Metern und eine Breite von 19 und beherbergt in dichten Reihen, die von einem Ende zum anderen laufen 33 333 Götterbilder; und obwohl dieſe Bilder immer wieder die⸗ 7 Göttin in Goldlack darſtellen, gleicht kein Bild dem anderen.