Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reßlamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 32, Jahrgang Handelsverſtändigung mit Frankreich. 1 Guker Ausklang der Ausgleichsverhandlungen des N Jahres 1932. n 2 Berlin, 29. Dezember. Ju den im Auswärtigen Amt unterzeichneten neuen deniſchefranzhſicchen Handelsvereinbarungen verlautet über as Zuſatzabkommen zum Handelsvertrag vom 17. Auguſt 27, das im Mittelpunkt d i zuständiger Stelle: 5 er Vereinbarungen ſteht, von Die erſten vier Artikel dieſes Abkommens regeln die Frage der Meiſtbe günſtigung. Praktiſch iſtdie ge⸗ genſeitige Meiſtbegünſtigung voll aufrecht erhalten worden. 3 der Meiſtbegünſtigung ausgenommen ſind lediglich 5 755 Waren, an denen die Vertragspartner kein Intereſſe en; beiſpielsweiſe iſt für Deutſchland ausgenommen die usfuhr von Johannisbrot und Bananen nach Frankreich. s iſt aber vereinbart worden, daß die Liſten der Waren auch ſpäter noch auf Wunſch eines d ergänzt werden können. 0„„ Der wichligſte Artikel des Abkommens if 0. ſt dann der Ar⸗ Ache 125 die Beſtimmungen über die Auflockerung der 65 3 agen des Handels vertrages enthält. Die neue Rege⸗ echt iſt ſo, daß zwar die Liſten des allen Abkommens auf- 5 ae bleiben und keine Aenderung der Sätze feſt⸗ 1 9 ſt, aber jedem Verkragskeil iſt jetzt die möglichkeit geben, einzelne oder mehrere Positionen mit 14tägiger Jriſt aufzukündigen. Dieſe Aufkündigung darf jedoch nicht willkürlich erfolgen, ſondern es iſt eine Vereinbarung ge⸗ kroffen worden, daß der betroffene Verkragsteil Verhand⸗ lu. en beantragen kann, wenn er glaubt, daß durch die Kündigungen das Gleichgewicht verſchoben worden iſt. Bei dieſen Verhandlungen ſollen dann auch die Gegenmaßnah⸗ men des betroffenen Berkragskeiles erörtert werden. Das Ausmaß dieſer Zollerhöhungen darf aber den anderen Teil nicht ſtärker belaſten, als deſſen Kündigungen ausmachen. 5 Im Artikel 6 des Zuſatzabkommens ſind die Aus⸗ . von der Meiſtbegünſtigung neu geregelt. Der rtikel enthält außer den alten Beſtimmungen über den ſogenannten kleinen Grenzverkehr auch eine Währungsſchutzklauſel, — 5 bei einer Verſchiebung der Währung des efnen 75 es gegenüber derjenigen des anderen Teiles um mehr s zehn Prozent Zollzuſchläge erhoben werden können. Ferner enthält der Artikel 6 Beſtimmungen über die Be⸗ e auf die Abmachungen der Konferenz von ee wee en de * 0 Nicht i i Vertragspartner Anwendung finden. In dem ebenfalls unterzeichneten d 5 . eutſch⸗franzöſiſchen Votenwechſel bezüglich der wirſſchaftlichen Reh ung 35 Saargebiet wurde ein deut i. b 15 85 en Eichorie jeſtgeſe 5 Ausfuhrkontingent von Ein Deviſenabkommen. Schließlich wurde noch ein ſogenannte i. men unterzeichnet. Wenn die Ausfuhr. nach Deutſchland das deutſcherſeits normalerweiſe für die Bezahlung franzöſiſcher Waren feſtgeſetzte Deviſenkon⸗ tingent überſchreitet, werden die Zahlungen die darüber hinausgehen, in Mark auf ein zu errichtendes Reichsbankkonto erfolgen. Dieſe Beträge werd /n zur Bezahlung deutſcher Warenmengen, die nach Frankreich ausgeführt werden, benutzt. Es erfolgt alſo keine Transferierung. f Und ein Fremdenverkehrsabkommen. Schließlich iſt noch ein Fremdenverkehrsabkomme. geſehen, deſſen Unterzeichnung demnächſt erfolgen ſoll;. ſes Abkommen ſieht vor, daß die Summe, die nach Frankreich reiſende Deutſche mit ins franzöſi⸗ ſche Ausland nehmen dürfen, von 200 auf 700 Mark pro Monat und Perſon erhöht wird. Der Zweck des Zuſatzabkommens. Zu der Vorgeſchichte und den Ergebniſſen des deutſch⸗ franzöſiſchen Zuſatzabkommens verlautet noch, daß die age einer etwaigen Kündigung des Handels⸗ dertrags dadurch aufgeworfen wurde, daß auf franzö⸗ ſiſcher Seite das ſeit etwa einem Jahr beſtehende Kontin⸗ 15 ntierungsſyſtem als nachteilig für die franzöſi⸗ che Wirtſchaft empfunden wurde. Auf deutſcher Seite beſtand aber angeſichts der unſicheren Wirtſchafts⸗ perhältniſſe gleichfalls das Veſtreben, aus agrariſchen und ſonſtigen Bedürfniſſen die beſtehenden ſtarren Bindun⸗ gen in elaſtiſchere umzuwandeln Die agrariſchen ntereſſen ſpielten dabei deshalb eine geringere Rolle, weil die Geſamteinfuhr Frankreichs nach Deutſchland in olchen Erzeugniſſen nur etwa neun Millionen Mark in den abgelaufenen neun Monaten von 1932 ausmachte. f Das neue Abkommen bringt eine intereſſante und neu⸗ artige Methode, um ohne Verktragskündigung beider ⸗ ſeits zu einer gewiſſen Handlungsfreiheit zu gelangen für ſtellt ein für die gegenwärtigen labilen, wenn auch nicht für normale Verhältniſſe geeignetes Experiment dar. Es erhält den Vertrag aufrecht, deſſen Ausfall angeſichts der zahlreichen Durchlöcherungen des Handelsvertragsſyſtems Freitag, den 30. Dezember 1932 ſehr unerwünſcht geweſen wäre, beſonders auch, weil der Export nach Frankreich in Goldvaluta und ohne Deviſen⸗ reſtriktionen bezahlt wird. Beiderſeits war von Anfang an der Wille vorhanden. nicht etwa eine Machtprobe zu machen, ſondern ein Ver. hältnis zu ſchaffen, bei dem auch im Falle der vorgeſehenen Tarifkündigungen das Gleichgewicht gewahrt werden kann. Der Abſchlußz, wie er nun auf franzöſiſches Erſuchen, das unter ſtarkem parlamenkariſchen Druck ſtand, verwirklicht worden iſt, kann alſo als relativ günſtig bezeichnet werden, und gibt den verſchiedenen Etappen der deutſchfranzöſiſchen Ausgleichsbemühungen des Jahres 1932: Lauſanne, Gleich- berechtigung vereinbarung, nun am Jahresende einen harmoniſchen Ausklang. ö Auch Frankreich befriedigt. „Gules Einvernehmen auf wirlſchaftlichem Gebiet.“ Paris, 29. Dezember. Der Abſchluß des Zuſatzabkommens zum deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Handelsvertrag wird hier mit Genugtuung be⸗ rüßt. N 5 1 hebt die erzielten günſtigen Ergebniſſe hervor und erklärt, man habe eine Aimoſphäre guken Einverneh⸗ mens auf wirkſchaftlichem Gebiet zwiſchen den beiden Län⸗ dern hergeſtellt. Der offiziöſe„Petit Pariſien“ ſchreibt, daß die neue Re⸗ gelung Frankreich einen„reellen Nutzen bringe“.„Exzel⸗ ſior“ ſpricht von einer gerechten und vernünftigen Grund⸗ lage des neuen Abkommens, die im weſentlichen den franzö⸗ ſiſchen Forderungen Rechnung trage.„Echo de Paris“ iſt W ſtellt aber einen gewiſſen Fortſchritt nicht in Abrede. ö — Die Butterverorönung. Der kakaſtrophale Sturz der Preiſe. Berlin, 30. Dezember. Die Fettverordnung hat in der Deffentlichkeit ein leb⸗ haftes Echo gefunden, wobei die Meinungen zum Teil auseinandergehen. In dieſem Zufammenhange weiſt man aber in den hieſigen politiſchen Kreiſen darauf hin, daß im Gegenſatz zu mannigfachen Anſichten die Fettwirtſchaft keineswegs eine Angelegenheit des Großgrundbeſit⸗ zes, ſondern in der Hauptſache eine ſolche der Bauern wäre. Weiter wird darauf hingewieſen, daß der Butter⸗ preis gerade in den letzten Tagen ſehr ſtark zurückge⸗ gangen ſei und zwar um 18 Mark von 113 auf 95 Mark. Dadurch ſei in der bäuerlichen Bevölkerung eine große Beunruhigung hervorgerufen worden, ſo daß ſich die Regierung, wie man in hieſigen Kreiſen bekonk, ſchon aus dieſem Grunde gezwungen ſah, ſoforkige Schrikte, die ihr durch die Verfaſſung geboten werden, zu unternehmen, und nicht erſt entſprechende parlamenkariſche Beſchlüſſe abzuwarten. e Es ſei ein ganzer Berufsſtand gefährdet ge⸗ weſen, und es habe ſich dabei jedenfalls nicht um Intereſ⸗ ſenten, ſondern um eine ganze Bevölkerungsſchicht gehan⸗ delt, der durch die Verordnung geholfen werden ſoll. Die Nolle des Reichspräſidenten. Amtlich wird mitgeteilt: Die Behauptung eines Ver⸗ liner Abendblattes, daß der Herr Reichspräſident beſon⸗ deren Einfluß auf den Erlaß der Verordnung zur Neu⸗ regelung der Fettwirtſchaft genommen habe, ſtellt ſich nicht nur als eine in Form und Inhalt bedauerliche Ent⸗ gleiſung dar, ſondern entſpricht auch in tatſächlicher Beziehung in keiner Weiſe der Wahrheit. Die fragliche Verordnung iſt von den zuſtändigen Mi⸗ niſterien einzig und allein auf Grund des vorliegenden ſachlichen Materials ausgearbeitet und auf Grund einmü⸗ tigen Kabineltsbeſchluſſes vom Reichskanzler dem Herrn Reichspräſidenklen vorgelegt worden. Der Herr Reichsprä⸗ ſident hal ſich den ihm vorgetragenen Gründen, die auch amtlich bekanntgegeben worden ſind, nicht verſchloſſen und die Verordnung alsdann unkerzeichnet. Buttereinfuhrſperre gefordert. Rekordtiefſtand der Preiſe.— Reichslandbund an Kanzler. Die Preſſeſtelle des Reichslandbundes gibt ein Tele⸗ gramm bekannt, das der geſchäftsführende Präſident des Reichslandbundes in Anbetracht des Zuſammenbruches der Butterpreiſe an den Reichskanzler gerichtet hat. Die Bukterpreiſe haben mit 95 Mark gegenüber 135,5 Mark im Dezember 1913 je Jenkner Berliner Nolierung einen Rekordkieſſtand erreicht. Der Reichslandbund fordere ſchnellſtes energiſches Eingreifen und bis zur Herſtellung ge⸗ ordneter Marktverhälkniſſe völlige Butkereinfuhrſperre. Der Reichslandbund halte ſich für verpflichtet, allen Ernſtes auf die ſtändig wachſende bedrohliche Erregung in der geſamten deutſchen Landwirtſchaft hinzuweiſen. Deuiſchnationale für Kontingente. Berlin, 29. Dez. In der letzten Vorſtandsſitzung der Deutſchnationalen Volkspartei wurden die Forderungen, die die Partei auf dem Gebiete der Handelspolitik erhebt, etwa wie folgt zuſammengefaßt: b Deutſchland iſt, um ſeine gewaltigen Auslandsſchulden von über 20 Milliarden Mark abzahlen zu können, ge⸗ zwungen, einen Ausfuhrüberſchuß herauszuwirtſchaften. Nr. 305 Die Kataſtrophe der deutſchen Landwirtſchaft verlangt überdies gebieteriſch eine Beſeitigung der Einfuhr ſolcher Lebensmittel, die Deutſchland ſelbſt erzeugen kann. Die mengenmäßige Regelung der Einfuhr aus den einzelnen Bezugsländern iſt das einzige Syſtem, das zurzeit wirkliche Rettungsmöglichkeiten bietet. Dieſe Kontingentierungpolitik geſtattet es auch, die einzelnen Länder in dem Maße verſchieden zu behandeln, das ihrer Bedeutung als Kunden Deutſchlands entſpricht. Jede Regelung des Außenhandels aber bleibt unvoll⸗ kommen, wenn die Laſt der Außenſchulden nicht durch ein Schuldenabkommen der deutſchen Leiſtungsfähig⸗ keit angepaßt wird. Die Darlehen zur Arbeitsbeſchaffung Keine Kredite an Private.— Keine Nachbewilligungen. Berlin, 30. Dezember. Reichskommiſſar Dr. Gereke empfing den Chefredak⸗ teur des WT B., um eine Anzahl von Fragen, die in den letzten Tagen im Zuſammenhang mit dem Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm aufgetaucht ſind, zu beantworten. Der Reichskommiſſar erklärte u. a.: In meinem Büro ſind ſeit meiner Rundfunkrede ſchon viele Anfragen eingegangen. Dieſe ſind natürlich ver⸗ früht und lähmen zunächſt nur meinen Bürobetrieb. Im Augenblick kann und muß vor allem die Ueberlegung an⸗ geſtellt werden, welche Arbeiten unter dieſes Programm fallen. Auf Grund dieſer Erwägung können erſt die Vor⸗ arbeiten geleiſtet werden. Bis das alles erledigt iſt, werde ich die Richtlinien veröffentlicht haben, aus denen ſich auch die Anſchrift für die Darlehensanträge ergibt. Ich bin na⸗ türlich beſtrebt, das Verfahren möglichſt einfach zu geſtalten. Was die Frage nach den Darlehensbedingungen an⸗ belangt, ſo iſt bekannt, daß das Sofortprogramm zunächſt 500 Millionen Mark umfaßt. Für deren Vergebung gilt vor allem, daß keine Kredite an Private gewährt werden. Die Arbeiten vergeben nur die Glieder der öffenklichen Hand aus den Krediten, die ihnen für Aufbauzwecke ge⸗ geben werden. Es entſteht durch eine ſolche Auftragserkei⸗ lung an die Privalwiriſchaft eine Arbeit zu vollem Tarif⸗ lohn für den Arbeiter und zu gerechtem Preis für 7 Antkernehmer. Ein beſonderer Vorkeil für die Wirkſchaf beſteht in der Barzahlung. Auf eine Frage nach den beſonderen Bedingungen oder Beſchränkungen weiſt der Reichskommiſſar darauf hin, daß im Zuge dieſer Arbeiten Ueberſchreitungen des Voranſchlages vom Unternehmer ſelbſt getragen werden müſſen, alſo Nachbewilligungen auf keinen Fall gewährt werden. Beſprechungen bei Gereke. Der Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung, Dr. Ge⸗ reke, empfing zu einer längeren Beſprechung Vertreter des Zentralverbandes chriſtlicher Bauarbeiter Deutſchlands und ferner den Präſidenten des Preußiſchen Landgemeindeta⸗ ges Weſt, Dr. Göb. a Doch Ammeſtie für Deviſenſchieber. Zwei bemerkenswerte Arkeile. Frankenthal, 30. Dez. Wie bereits gemeldet, hat der Deviſenſchieberprozeß gegen den früheren Bankdirektor Glaß ſowie zwei weitere Mitangeklagte ein überraſchen⸗ des Ende dadurch gefunden, daß ſich das Gericht zur An⸗ wendung der Reichsamneſt be entſchloß, weil die wirtſchaftliche Notlage gegeben ſei. f Dieſe Freiſprüche ſind von beſonderer Bedeukung, weil man bisher immer annahm, daß Deviſenſchiebungen nichl unter die Amneſtie fallen. Die Haltung des Frankentha⸗ ler Gerichts wird beſtätigt durch ein Urkeil des Schöffenge⸗ richts Berlin-Mitte, das in einem ähnlich gelagerten Jall gleichfalls zur Einſtellung des Verfahrens kam. Der Kampf gegen das Deutſchtum. 7000 Schulen geſchloſſen, 2500 Kirchen genommen, 12 Millionen Hektar Land enteignet. Berlin, 30. Dezember. In einer Unterredung wies Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler, der Vorſitzende des Vereins für das Deutſchtum im Auslande, auf den Umfang des Unrechts hin, das in den letztvergangenen vierzehn Jahren deutſchen Minderheiten⸗ gruppen im Auslande angetan worden iſt. Er ſagte, es ſeien in dieſer Zeit weit über 700 0 mutterſprachli⸗ che Schulen der Minderheiten geſchloſſen worden. Wäh⸗ rend im ganzen 19. Jahrhundert nur etwa 10 Gotteshäuſer von Mehrheitsvölkern beſchlagnahmt worden ſeien, habe man allein in dieſer kurzen Zeit 2500 Kirchen den Minderheiten zwangsweiſe genommen, anderen Zwek⸗ ken zugeführt, ſelber benutzt, geſchloſſen oder zerſtört. In dieſe Zahl ſeien die in Rußland enteigneten Gotteshäuſer nicht einbegriffen. 5 i Allen Minderheiten insgeſamt ſeien im gleichen Zeitk⸗ verlauf zwölf Millionen Hektar Land enkeignet worden. Dieſe 120 000 Quadratkilometer überträfen die rund 70 000 Quadratkilometer Boden, die Deutſchland durch den Ge⸗ walifrieden verloren habe, bei weitem Deulſches Volks⸗ kum habe alſo im Auslande weit mehr Bodenbeſitz verloren als das Deutlſche Reich Hoheitsgebiet. Dieſe wenigen, erſchütternden Beiſpiele bewieſen klar, daß eine europäiſche Zuſammenarbeit ohne ein annähernd anſtändig gelöſtes Minderheitenproblem nicht denkbar ſei. 3 8 5 JJ./ ĩ⅛ 0d 7 8. TTTTTT—T—T—T—T—— F... 72 NSDAp. und Schleicher. München, 29. Dez. In ihrem Leitartikel beſchäftigt ſich die„Bayeriſche Staatszeitung“ mit der Frage des Zu⸗ ſammentritts des Reichstages. Das Blatt befaßt ſich dabei zuch mit der Stellung der NSDAP. gegenüber dem Kanz⸗ zer und äußert u. a., daß der Anti⸗Schleicher⸗Kurs der NSDAP. und ihres nur aus wenigen Männern beſtehen⸗ den Führergremiums bisher noch keiner freundſchaftlicheren Einſtellung Platz gemacht habe. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwiſchen Straſſer und Hitler habe trotz aller Gerüchte auch noch nicht ſtattgefunden. Der Se⸗ kretär Hitlers dementiere ſie ſogar als„unwahrſchein⸗ lich“, aber man werde doch gut tun, in dieſem Punkte Ueberraſchungen ſelbſt grundſätzlicher Natur nicht völlig außer Rechnung zu ſteuen. Hitler ſcheine namlich bei aller perſönlichen Wut auf Straſſer die Notwendigkeit einer Verſöhnung mit dem früheren Reichsorganiſationsleiter eingeſehen zu haben, weil bei einem endgültigen Bruch zu große Verluste drohten. Aber auch Straſſer wiſſe, daß Hit⸗ ler ihn brauche und darum denke er garnicht daran, ſich reumütig zu unterwerfen. Straſſer ſoll, wie das Blatt hört, Bedingungen geſtellt haben, die auf nichts anderes hinauslaufen, als Hitler von der politiſchen Verantwortung zu entlaſten und ihm lediglich propagandiſtiſche und repräſentative Aufgaben zu über⸗ laſſen. Straſſer fordere nichts anderes, als eine v ollkom⸗ mene Umorganiſation der Partei, wobei er für ſich eine Stellung nach der Art eines Generalſekretärs der Partei mit politiſcher Verhandlungsvollmacht gegen⸗ über anderen Parteien und gegenüber der Regierung ver⸗ lange. Setze ſich Straſſer mit ſeinen Wünſchen im Weſent⸗ lichen durch, ſo wäre die politiſche Lage ſchnell und weit⸗ gehend geklärt. Straſſer würde unbedingt mit Schleicher gehen. Aber auch wenn Hitler nicht nachgebe, ſei es noch keineswegs ſicher, ob die NSDAP. beſchleunigt in die un⸗ bedingte Oppoſition gegenüber der Regierung abſchwenken werde. l „Ver hinderte Sozialpolitiker“. Berlin, 29. Dez. In der Zeitſchrift des Gewerkſchafts⸗ bundes der Angeſtellten ſchreibt der Bundesvorſitzende Gu⸗ tav Schneider in einem„Der neue Reichskanzler“ über⸗ ſchriebenen Artikel:„Es gibt eine nahezu geſchloſſene Volks⸗ front für die ſoziale Geſtaltung der deutſchen Wirtſchaft. Auch ſie fehlt im Reichstag. Aber ſie wäre da, wenn nicht die parkeitakliſchen Win⸗ kelzüge wären. Ueber 400 in ſozialem Oel geſalbker Reichs- tagsabgeordneter drängen ſich im Wallolbau. Aber die Parteichefs befehlen anders, und ſo ſind ſie alleſamt„ver. hinderte Sozialpolitiker“. Bei allem geſunden Mißtrauen— das im Grunde ge⸗ nommen jeder Regierung gegenüber berechtigt iſt— ſehen wir nicht ein, warum wir nicht abwarten ſol⸗ len, was die Regierung Schleicher leiſtet Ihre Antritts⸗ viſite war gut. Sie hat nicht Wolkenkuckucksheime verſpro⸗ chen, hat ſich keine Vorſchußlorbeerkränze aufs Haupt ge⸗ ſetzt. Keine Illuſioniſten, ſondern Realpolitiker! Das aber iſt es, was wir brauchen! Nicht nur in der Re⸗ gierung, mehr noch in den Parteien.“ Das Waſchmittel als Ausweiſungsgrund. Der neue Kurs in Belgien.— Die Rolle der Katholiſchen Union. Brüſſel, 29. Dezember. Es beſtätigt ſich, daß die Ausweiſung des Kaplans Gil⸗ les aus Eupen an amtlicher Stelle mit„antibelgiſcher Tätigkeit“ begründet wird. Außer den in der deutſchen Preſſe genannten, recht harmlos klingenden Delikten. insbe⸗ ſondere der Empfehlung des deutſchen Perſüwaſchmittels anſtelle eines belgiſchen Jabrikals, wiſſen die hieſigen Zeitungen kein ſchwerwiegendes Verge⸗ hen gegen den belgiſchen Staat anzugeben, das die Auswei⸗ ſung rechtfertigen würde. Die vom Miniſterrat beſchloſſene und durch königliche Verordnung erfolgte Ausweiſung Gil⸗ les ſcheint ein erſter Ausdruck des ſchärferen Vorgehens ge⸗ gen alle„Staatsfeinde“ zu ſein, das den Libera ⸗ ken bei der Regierungsbildung für ihre weitere Mitarbeit verſprochen wurde. Zweifellos bietet Eupen⸗Malmedy in dieſer Hinſicht leichtere Möglichkeiten als etwa die Zurück⸗ weiſung der flämiſchen Nationaliſten. 9 5— 5 8 K * 2— N.— 7 Gena CM so—.— ö 62) Es war wirklich ein außergewöhnliches Glück, daß Ada ihr Tagebuch ſo ſorgſam geführt hatte. So konnte Thereſa von den traurigen Zeiten nach des Vaters Tode erzählen, auch davon, daß Präſident von Wolf jetzt mit ihrer Mut⸗ ter in der Villa wohnte, und endlich. wie ſie ſich im letzten Augenblick entſchloſſen habe, die Einladung des Holländers van Printen abzulehnen und über Hamburg nach New⸗ vork zu fahren. „Ich habe natürlich Onkel Heinrich und Tante Thereſe in Blankeneſe beſucht, und ſie haben mich einfach nicht fortgelaſſen. Ich mußte drei Wochen bei ihnen bleiben.“ „Onkel Heinrich? Tante Thereſe?—— Ach, du haſt wohl Vaters Freund den Regierungsrat Heinrich Müller, den wir Onkel nannten, gar nicht ge⸗ kannt?“ Thereſa wurde immer dreiſter und erfand dieſen Mann. So viel wußte ſie ja, daß der Name Müller in Deutſchland überaus häufig war. „Warum haſt du uns nur keine Nachricht gegeben?“ Sie tat ſehr erſtaunt. a „Keine Nachricht? Ich habe dir doch aus Hamburg ein Telegramm und einen langen Brief geſchickt; auch aus Neuvyork habe ich telegraphiert.“ N Frau Mabel nickte dem Sohn zuuu. „ Siehſt du, daß ich recht hatte“ Dann wendete ſie ſich an Thereſa. . „Wir waren verreiſt, Will hatte große Sorge und viel Kummer.“ hereſa ſtreichelte ſeine Hand. „Du hatteſt Kummer? Was war denn geſchehen?“ . Er ſchütteite den Kopf. In Eupen ſelbſt hat der Ausweiſungsbefehl des belgt⸗ ſchen Miniſteriums ungeheure Erregung entfacht, die ſich in den Eupener Blättern widerſpiegelt. Die„Eupe⸗ ner Zeitung“ meint, daß die Urheber des Ausweiſungspla⸗ nes nirgendwo anders ſitzen können. als in den Reihen der ſogenannten„Katholiſchen Union“. Das Blatt er⸗ klärt: Niemals kann die ſogenannte Kalholiſche Anion dieſe neue unverankwortliche Maßnahme der zu einem gulen Teil aus angeblich überzeugungskreuen Katholiken beſtehenden Regierung rechtfertigen, niemals wird ſie einen plauſiblen Grund angeben können für die Berechtigung der Auswei⸗ ſung. Und dieſe Unioniſten wagen es, der Bevölkerung im „billigen Volksblatt für katholiſchen Nationalismus und Minderheitenhaß“ zu Weihnachten auch noch einen politi⸗ ſchen Leitartikel„Schafft Raum für die Krippe“ vorzuſetzen. Bon der katholiſchen Bevölkerung Eupens und ganz Neubelgiens überhaupt aber darf man wohl erwarten. daß ſie jetzt und in aller Zukunft der ſogenannten Kalholiſchen Union die Quittung erkeilt. die dieſer fremden Haßvereini⸗ gung für ihr unerhörkes Weihnachtsgeſchenk zukommt. Kaplan Gilles abgeſchoben. Vorzeitig von Gendarmen zur Grenze gebracht. Eupen, 30. Dezember. Der aus Eupen ausgewieſene Jugendführer Kaplan Gilles, deſſen Aufenthalt noch bis Freikag befriſtet war, iſt plötzlich am Donnerstag abend von belgiſchen Gendarmen zei Aachen über die deutſche Grenze gebracht worden. Der Jünglingsverein, deſſen Präſes Gilles war, halte ihm zum Ubſchied noch ein Ständchen bringen wollen. Die belgiſche 5 5 00 hate aber dieſe wie jede andere Kundgebung ver⸗ doken. Frankreich und die Schillinganleihe. Die Aussprache in der Kammer. Paris, 29. Dezember. Nachdem der Auswärtige Ausſchuß des Senats unter gewiſſen politiſchen Vorbehalten der Beteiligung mit 100 Millionen Schilling an der Anleihe für Oeſterreich zu ge⸗ ſtimmt hatte, befaßte ſich auch die Kammer mit der Vorlage. Die Ausſprache begann mit ſcharfen Angriffen des Abg. Louis Marin, der Heſterreich als ein Faß ohne Boden und die Garantien gegen einen Anſchluß als illuſoriſch bezeichnete. Der Generalbericht⸗ erſtatter Tamoureux wies vor allem auf die Ver⸗ pflichtung des Protokolls hin, nach dem Oeſterreich ver⸗ ſprach, ſeine Unabhängigkeit nicht zu veräußern. Im Na⸗ men des Auswärtigen Ausſchuſſes befürwortete Vienot die Anleihe. Der ehemalige Finanzminiſter Flandin dagegen bekämpfte ſie. Er vertrat die Anſicht, daß die gegenwärkige Anleihe nicht ausreichen werde, um Oeſterreich zu ſanieren. Die Lage Oeſterreichs ſei unlösbar, ſolange die gegenwärkige wirkſchaftliche Belaſtung anhalte. (Sehr richtig, Herr Flandin! Aendert die unglückliche Grenzziehung und legt einem Anſchluß an Deutſchland nichts mehr in den Weg, und ihr werdet ſehen, wie bald Oeſterreich wieder lebensfähig iſt. Die Red.) Im übrigen ſo meinte Flandin, ſei zu befürchten, daß die öſterreichiſche Regierung immer noch nicht die Pläne einer Zoll- union mit Deutſchland aufgegeben habe. Anſtimmigkeiten bei den Radikalen. Wie„Matin“ mitteilt, macht Herriot den radikalen Abgeordneten ihr Verhalten in der Schuldenfrage zum Vorwurf und erklärt, daß er nicht mehr an den Beratungen der Kammerfraktion teilnehmen werde, ſolange nicht eine eingehende Unterſu⸗ chung durchgeführt worden ſei. Der Vorſtand der Radi⸗ kalen Partei ſoll ſich grundſätzlich für dieſe Unterſuchung ausgeſprochen haben. Herriot wirft u. a. dem Abgeordne⸗ ten Bergery vor, beim engliſchen Botſchafter Auskunft ein⸗ geholt zu haben, während die Ausſprache in der Kammer bereits im Gange war. Seinen Kollegen habe Bergery einen irreführenden Bericht erſtattet. Sofia. Der König beauftragte den bisherigen Miniſter⸗ präſidenten Muſchanoff mit der Bildung des neuen bul⸗ gariſchen Kobinetts 5 „Laß nur! Jetzt iſt alles vorüber, und wir wollen nur 3 55 denken, daß du gerettet und glücklich angekommen Ast. Thereſa lachte hell auf. „Ja, ich war doch in gar keiner Gefahr.“ Es war gut, daß die Mahlzeit beendet war und Frau Mabel das Telegramm einfiel. Das Geſpräch war auf eine recht gefährliche Bahn gekommen; aber auch das hatte Thereſa befriedigt. Sie wußle jetzt, daß Will zartfühlend genug war, alles das, was ſich mit der richtigen Ada begeben hatte, vor ihr ängſtlich zu verſchweigen und gar nicht zu er⸗ wähnen. „Richtig, das Telegramm!“ „Willſt du ſelbſt?“ 5 5 „Bitte, gib du es auf. Ich weiß ja nicht, wie man das hier macht.“ „Was ſoll ich telegraphieren?“ „Gut angekommen, bin ſehr glücklich über den Emp⸗ fang. Herzlichen Kuß Adamaus.“ „Sie hatte allerdings keine Ahnung, ob ihre Doppel⸗ gängerin von der Mutter ſo genannt wurde, aber es ſchien ihr intimer, ſich mit einem Koſenamen zu unterzeichnen. Der Reverend gab das Telegramm durch den Fern⸗ ſprecher und fügte nur hinzu: „Herzliche Grüße Will und Mutter.“ Hätte er nicht der„glückliche“ Will ſchreiben müſſen? Es fiel ihm erſt nachher ein. daß ſein Gruß etwas froſtig klang, aber nun war es zu ſpät. An dieſem Abend gingen ſie früh auseinander. Es war ja ganz ſelbſtverſtändlich, daß Ada müde war von der Reiſe. Sie küßte Frau Mabel auf beide Wangen und trat dann zu Will. „Gute Nacht!“ Die Mutter war einen Augenblick in das Nebenzim⸗ mer getreten, und die beiden waren zum erſten Male mit⸗ einander allein. d N N „Willi!“ 2 5„ 9 85 . 5 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Kleine Exploſſon im Univerſi⸗ täts⸗Laboratorium.) Im Chemiſchen Inſtitut der Univerſität in der Akademieſtraße, in dem zurzeit wegen der Hochſchulſerien rein Betrieb iſt uno wo nur ein Laboratiums⸗ lehrling anweſend war, ereignete ſich am Donnerstag eine Exploſion, deren Arſache noch nicht geklärt iſt. Bei lautem Knall zerbrach ein Teil der Fenſterſcheiben des Gebäudes und Rauchwolken ſchlugen nach außen. Die Detonation wurde in der ganzen umgebung des Hauſes ſtark vernommen. Die Feuerwehr erſchien ſofort und drang mit Gasmasken in den Raum ein, in dem ſich die Exploſion ereignet hatte. Sie fand dort den Lehrling bewußtlos und blutend am Boden liegen. Der Verletzte wurde ſofort dem Akademiſchen Kran⸗ kenhaus zugeführt.. Ein Wunderbild in Wiesloch? Wiesloch, 29. Dez. Die inmitten des Ortsteiles Alt⸗ wiesloch ſtehende Schloßkapelle iſt ſeit Wochen der Anziehung? punkt für Tauſende von Menſchen, ſollen doch am Altar⸗ bild, das einen liegenden Chriſtus im Grabe darſtellt, Wun⸗ derdinge wahrgenommen worden ſein und täglich einem Te der Beſucher neu ſichtbar werden. Die geſchloſſenen Augen des Chriſtusbildes, das auf Stein gemalt iſt und 1930 renoviert wurde, wollen viele Leute ſeit einigen Wochen auch aufgeſchlagen erblickt haben. Die katholiſche Bevölkerung glaubt an ein Wunder. Die katholiſche Geiſtlichkeit dagegen übt den Dingen gegenüber Zurückhaltung und hält eine Maſſenſuggeſtion für möglich. Merkwürdig an der Sache iſt, daß dieſe Vorgänge erſt jetzt, nach Wochen, einer größeren Oeffentlichkeit bekannt werden. Brühl bei Schwetzingen. Einbruchsdiebſtah h In der Nacht drang ein unbekannter Einbrecher in die Woh⸗. nung des hieſigen Arztes Dr. Renner ein und ſtahl Schmuck J ſachen im Geſamtwert von rund 4000 Mark ſowie zirka bis 70 Mark Bargeld aus einer Handtaſche. i Sindolsheim.(Das Großfeuer in Sindols heim). Zu dem Großfeuer in Sindolsheim wird noch be⸗ kannt, daß der Schaden ſchätzungsweiſe 80 000 Mark beträgt. Die Brandſtätte bildet einen wüſten Trümmerhaufen. d Brandurſache ſteht auch jetzt noch nicht feſt. 1 Grünsfeld(Amt Tauberbiſchofsheim).(100 Mat für drei Stück Vieh). Ein trauriges Zeichen der Za iſt die Tatſache, daß ein hieſiger Landwirt für drei Heut Vieh, eine Kuh, ein Rind und ein Kalb, nur 100 Mark erlöſte. Dabei konnte er dieſen Betrag noch nicht einmal, ſelen Händler erhalten, ſondern mußte das Vieh ſelbſt an tellen. e 5 Obrigheim bei Mosbach.(Brandſtiftung 7). Durch Feuer wurde die Scheune des Gaſthauſes zur Sonne völlig zerſtört. Das Gaſthaus ſelbſt wurde gerettet. Man vermut Brandſtiftung. Der frühere Beſitzer wurde verhaftet. () Naſtatt.(Eine edle Spenderin). Frau n merzienrat Hemmerle Witwe in Wien, deren verſtorben Gemahl aus RNaſtatt ſtammt, hat der Stadt einen größer Geldbetrag für Notleidende und Kranke überwieſen, wos der Stadtrat der edlen Spenderin namens der Bedacht ſeinen Dank ausſpricht. () Bruchſal.(Arbeitsbeſchaffung im Arb 15 amtsbezirk Bruchſal). Da im Freiwilligen Arbeit dienſt nur Jugendliche im Alter bis zu 25 Jahren beſchäfeng⸗ werden dürfen, haben ſich eine Anzahl Gemeinden im beitsamtsbezirk Bruchſal entſchloſſen, für die Beſchäftigung. 5 von älteren Erwerbsloſen Notſtandsarbeiten durchzuführen Bei dieſen Notſtandsarbeiten werden ſowohl Arbeitsloſen⸗ wie auch Kriſen⸗ und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger ſchäftigt. 5 O Freiburg.(Verurteilte Darlehens ſchwinz⸗ ler). Das Freiburger Schöffengericht verurteilte den 3 ˖ jährigen Kaufmann Karl Kümpel aus Schaffhauſen zu a0 Monaten und den 36 Jahre alten Kaufmann Guſtav Schm. aus Freiburg zu ſechs Monaten Gefängnis. Die beiden Ve 1 urteilten hatten im Mai ds. Is. die ſchweizeriſche„Dar lehens⸗ und Hypothekenbank Helvetia“ gegründet un Darlehensſchwindel betrieben. Altenheim. Ein Bein abgedrückt). Be laden von Weinfäſſern glitt ein Arbeiter aus und das ies folgende Faß drückte ihm den Oberſchenkel oberhalb des. ab. Der Bedauernswerte mußte ins Offenburger Kranke haus verbracht werden. 0 () Bad Dürrheim.(Ein eigenartiger Anfa! it Der 29 Jahre alte Schloſſer Berthold Merklinger wär mn Arbeiten in der Saline beſchäftigt. Beim Hantieren mit eine Meiſel löſte ſich von dieſem ein Splitter und drang 155 linger in den Kopf. Obwohl der Splitter ſofort operativ en fernt wurde, iſt Merklinger geſtorben. LThereſa verſtand als gute Schauſpielerin ihrer Stimme einen ganz weichen und etwas traurigen Klang zu geben. „Ich glaube, du biſt enttäuſcht?“ 1 85 Will fühlte Gewiſſensbiſſe.„ „Wie kommſt du darauf?“ Er legte leiſe den Arm um ſie. „Du biſt ſo fremd und ſo kühle. Ich aber habe ß ſolches Vertrauen zu dir.“ lte Er ſah ſie an und wußte nicht, was er antworten ſollte— „Haſt du mich denn wirklich lieb?“ nb Sie ſchmiegte ganz zart den Kopf an ſeine Bruſt u erhob ihre Augen zu ihm. t lieb „Wäre ich denn gekommen, wenn ich dich nicht hätte? Immer, immer lieb gehabt hätte?“ wie In dieſem Augenblick kam ſich der junge Reverend wies ein Verbrecher vor. 17 5 ö— 5 515 9 7 1 1 00 W 1 . Sie umſchlang ihn mit ihren Armen. ut. „Ich will ja ganz ſo werden, wie du mich haben willſt. 1 Laß uns recht bald heiraten, dann wirſt du ſchon ſehen⸗ daß ich dich glücklich machen werde.“ g 1, „Gute Nacht, Kinder! Morgen iſt auch noch ein Eſehe Mutter Mabel war wieder eir getreten, Thereſa tat ihr verſchämt, nickte beiden noch einmal zu und huſchte in Zimmer hinauf.. Einen Augenblick ſtand der Reverend ſchweige dann ſtreckte er ſeine Hand aus: ö ̃ „Gute Nacht, Mutter.“ Frau Mabel nahm ſeinen Arm. „Ich begleite dich hinunter.“ nd Sie gingen wortlos durch den nächtlichen Garten, 1 plötzlich blieb Will ſtehen. „Wie kann ein Menſch ſo ganz anders ſein, ihn ſich vorgeſtellt und in Erinnerung hatte?“ „Biſt du nicht ungerecht, Will?“ auch wieder nicht.“ n „Fünfzehn Jahre!“ CC d den nd da⸗ n rr E ˙ u 2 Feuerwehrauto verunglückt. Auf der Fahrt zur Brandſtätte abgeſtürzt.— Ein Toter und fünf Schwerverletzte. O Stockach, 30. Dezember. S Am Donnerstag vormittag wurde die Motorſpritze g tockach alarmiert, um bei der Löſchung eines Brandes zu ier der in Mühlingen in den Oekonomiegebäuden des undwirts Karl Beha ausgebrochen war. Als ſich dann das 295 ſieben Mann beſetzte Feuerwehrauto auf dem Weg zur e befand, kam es bei der Glockerbrücke kurz vor 8 ühlingen infolge Glatteiſes ins Rutſchen und ſtürzte über ie Böſchung hinweg in den Bach. Hierbei verunglückte der Erſſeurmeiſter Hepp, ein Vater von fünf Kindern, tödlich. 0 weitere Feuerwehrleute wurden mit Arm⸗ und Bein⸗ . ſowie mit ſchweren inneren Verletzungen ins Stockacher n enbaus verbracht. Lediglich ein Feuerwehrmann blieb . Dadurch, daß die Stockacher Motorſpritze die randſtätte in Mühlingen nicht erreichte, konnte ſich hier der 5 zu einem Großfeuer entwickeln, ſo daß hier nicht nur Sd Scheunen, ſondern auch die Stallungen und das angebaute 5 mit Schroterei völlig eingeäſchert wurden. Ein gro⸗ eil der Fahrniſſe konnte gerettet werden. Immerhin aber beträgt der Schaden etwa 30 00. Di 1 urſache iſt noch 15 8 0 Mark. Die Brand⸗ Aus den Nachbarländern. Ludwigshafen.(Gastod ein 1 en. es Ehepaares). In 75 Wohnung in der Rohrlachſtraße 8 wurden ein 68 1 5 Pine n der Angeſtellter der JG. Farbeninduſtrie und lot auf e alte Ehefrau auf einem Sofa in der Küche ben n de. daß der Tod durch g en iſt. Den d N 1 ſich 0 Unglücksfall handeln. e Adwigshafen.(Immer wieder Bananenſchale 5 0 3 5 der Luiſenſtraße glitt ein ahh iger be a ananenſchale aus und kam zu Fall, wobei er einen Bruch des g Hane 9 Ellenbogens erlitt. Er wurde dem Kranken⸗ Dampfkeffel⸗Exploſton.— Großer Sachſchaden. aa In der Baumwollſpinnerei Lampertsmühle 1. ſich eine ſchwere Exploſion. Wenn dabei Menſchen⸗ . 5 nicht zu Schaden kamen, ſo iſt der Materialſchaden durch Die Corel groß. Eine große Rauhmaſchine wurde teils 0 kploſion an die Decke geſchleudert. Eiſenteile wurden wurde d ogen, teils wie Streichhölzer zerbrochen. Dadurch as Dach der Fabrik auf mindeſtens ſechs Quadrat⸗ meter eingedrückt. Die i ich tes g 1 lckt. Die großen Deckenſcheiben des Oberlichtes ungen er die Ortsſtraße in einen Acker. Auf der Oſtſete Vert Dil mtliche Fenſterſcheiben in den Fabrikhof geſchleu⸗ Die Grundmauer erhielt einen durchgehenden 10 Zenti⸗ meter breiten Ri m 8 dB.. i i Trei Arbeiter, 5. Im Innern wurde eine Mauer umgeriſſen. 5 die an einer Rauhmaſchi i. de g ſchine arbeiteten, wur ken 5 855 Wand geſchleudert, kamen aber mit dem Schrek⸗ Hanau.(Find tot i a gefahren.) Beim Ueber⸗ i. Straße wurde das vier Jahre alte Töchterchen 5 ers Seidel von einem herankommenden Per⸗ 1 5 erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es einige Stun⸗ 0 im Krankenhaus verſtarb. n d. J.(Ein Brandmeiſter als 9 5 tif ter?) In Raßdorf hat es dieſer Tage in⸗ 5 wurbr die lots zum vierten Male gebrannt und 9 5 5 ie Scheune des Gaſtwirts Bartholomäus ein⸗ d roßes Aufſehen erregte es nun, als der hie⸗ . meiſter und Sägemühlenbeſitzer B. mit ſeinen n 1 0 unter dem Verdacht der Brandſtiftung ver⸗ . en. Der eine Sohn iſt inzwiſchen wieder auf 5 15 Fuß geſetzt worden. Die Unterſuchung in der 5 andſtiftungsangelegenheit iſt noch nicht abgeſchloſſen, ſo aß abgewartet werden muß, ob B. mit den Brandſtiftun⸗ gen 9 irgend etwas zu tun hat. armſtadt.(Autounfäll i 1 5 u 8 Lan dſtraße.) Die Straße nach e 18 nie vereiſt. Beſonders unwegſam war die 5 recke von Eberſtadt nach Bickenbach. Nicht weniger als 5 15 Autos lagen etwa 1 Kilometer von Eberſtadt nach 05 0 entfernt in kurzen Abſtänden im Straßengra⸗ ſchle 5 ei dem erſten Unfall hatte ſich der Wagen über⸗ 5 5225 es gab glücklicherweiſe keine Perſonenſchäden. ze beiden weiteren Wagen lagen dicht beiſammen. Der Ueberholen. Wie ein Spielball ſchau⸗ agen auf der Straße, um ſchließlich im 201 9 Einer der Inſaſſen, ein Elektrotech⸗ tiker aus Leipzig, wurde aus dem Wagen geſchleuderk. Er fiel gegen einen Baum und erlitt eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung. Die freiwillige Sanitätswache brachte den Verunglückten ins Hoſpital. Wie außerordentlich gefährlich die Fahrt auf der vereiſten Landſtraße war geht ſchon 5 daraus hervor, daß der zur Vorſicht gemahnte und lang⸗ 95 1. 85 Sanitätsautos ſchon kurz er * ſeinen Kraftwagen quer über der Straße ſtehen „Du haſt ja vollſtändig recht. Damals f ind. Und dann die Kriegsjahre, die d wicklung des modernen Mädchens. Ganz ſicher bin ich ungerecht. Alles, was ſie ſagt, iſt nicht nur lieb und gut 5 ſondern auch verſtändig und klug. Sie könnte gar nicht fügſamer, vertrauensvoller ſein. Mutter, ich weiß wirk⸗ lich nicht, was in mir vorgeht. Ich ſchelte mich, mache mir Vorwürfe. Es iſt kein Zweifel, daß Ada mich liebt: ſie bat, ich möchte ſagen, etwas Hingebendes in ihrer ganzen Art und ich——— ſie iſt mir fremd. Wenn ſie mir ihre Lippen bietet— Mutter, iſt denn das nicht Wahn⸗ ſinn— da ſteht irgend etwas zwiſchen mir und ihr, für das ich keine Erklärung habe. Ich kann es einfach nicht über mich gewinnen, meiner Braut, nach der ich mich ſo geſehnt, um die ich in dieſen Wochen ſo bitteren Schmerz gelitten habe, einen Kuß zu geben! Als ſie heute morgen ihre— auf die meinen drückte, zuckte ich unwillkür⸗ zurück.“. Die Mutter legte ihren Arm in den ſeinen. „Du biſt ein großer, dummer Junge. Ich will es dir aber ganz offen ſagen, im erſten Augenblick war ich auch erſchreckt. Bei mir iſt das ganz natürlich. Wenn jetzt ein Frauchen in das Pfarrhaus einzieht, dann wird die alte Mutter in das Altenteil gedrängt.“ „Niemals!“ 2„Doch, Jungchen. Das iſt doch ganz naturlich und der Lauf der Welt. Ich habe Ada ſcharf beobachtet und wußte nicht recht, was ich aus ihr machen ſollte, aber heute, beim 5 endeſſen, ich müßte ungerecht ſein, wenn ich nicht zuge— ven wollte, daß ſie mir ſehr aut gefallen hat.“ Auf der Treibfagd erſchoſſen. older. Bei der Gemeindetreibjagd in Masihä⸗ chel bel Baumholder wurde einer der Jäger, der Edelſtein⸗ ſchleifereibeſitzer Jung aus Oberſtein, von einem Schuß ins Herz getroffen und getötet. Man vermutet, daß der Schuß aus des Getöteten Gewehr ſtammt. Der Erſchoſſene war ein bekannter Jäger, der ſich bereits jahrelang als ſolcher be⸗ tätigte. Wenn eine Treibjagd im Nahegebiet und auf dem Hunsrück veranſtaltet wurde, war der ausgezeichnete 38⸗ jährige Jäger dabei. Ein Separatiſtenſchlachldenkmal. Aegidienberg bei Honnef. Wie zu erwarten war, hat man ſich hier mit den verſchiedenen Plänen für das Sepa⸗ ratiſtenſchlachtdenkmal eingehend befaßt und beſprach die Angelegenheit in einer öffentlichen Verſammlung. Es wurde ein beſonderer Denkmalsverein begründet, in deſſen Aus⸗ ſchuß 15 Perſonen gewählt wurden. Die Gemeinde will das Gelände für das Denkmal zur Verfügung ſtellen. Als Standort neigt man hier am meiſten zu der„Mark Hö⸗ wel“, doch will man die Entſcheidung Sachverſtändigen überlaſſen.(Auf dem Aegidienberger Friedhof liegen die Gefallenen aus der Separatiſtenſchlacht, darunter 14 Sepa⸗ ratiſten unbekannten Namens.) al Bad Kreuznach(. und laſſe den Freund dir als Bürgen!) Statt die von ihm gekauften Schweine zu bezahlen, ließ ein Schweinehändler in Schweppenhauſen ſeinen Freund als Pfand zurück, während er ſelbſt die Tiere abtransportierte und verſilberte. Der Verkäufer wartete ver⸗ gebens auf das Geld und mußte ſchließlich den„Gelderſatz“ wieder laufen laſſen. Das Schöffengericht war dem ſchlauen Schweinehändler ſehr gnädig, denn es verdonnerte ihn nur zu einer Woche Gefängnis. Späte Sühne für ein Verbrechen. Würzburg, 29. Dez. Vor elf Jahren, im Dezember 1921, ſtellte der Landwirt Michael Zeißner in Neuhof bei Dettel⸗ bach den damals 20 Jahre alten Gärtner Heinrich Böhm aus Roſenbach bei Erlangen, der auf der Wanderſchaft um Arbeit nachſuchte, als Dienſtknecht ein. Am 10. Januar ver⸗ ſtand es der Knecht, ſeinen Dienſtherrn auf das Feld zu ſchicken und deſſen Frau und deren Schweſter aus dem Hauſe zu locken. Böhm benutzte die Gelegenheit und ſtahl dem Bauern einen Geldbetrag von 7⸗ bis 8000 Mark. Als er ſich an einem Schrank im Schlafzimmer zu ſchaffen machte, wurde er von der inzwiſchen zurückgekehrten Frau des Landwirts überraſcht. Böhm verſetzte der Frau mit einem Beil einige Schläge auf den Kopf, bis ſie ſchließ⸗ lich bewußtlos am Boden lag. Der gefährliche Burſche er⸗ griff hierauf die Flucht, ließ ſich im beſetzten Gebiet zur franzöſiſchen Fremdenlegion anwerben und ver⸗ brachte volle zehn Jahre in Afrika. Als er im Oktober die⸗ ſes Jahres aus der Fremdenlegion entlaſſen wurde, begab er ſich nach Deutſchland zurück. Am 8. November wurde Böhm in Uttenrauth bei Erlangen gefaßt. Nun ſtand er vor dem Richter in Würzburg. Wegen räuberiſchen Diebſtahls wurde Böhm zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus Jerurteilt. Naubüberfall im D⸗Zug Leipzig Berlin. Berlin, 29. Dez. In dem von Leipzig kommenden D⸗ Zug 33 wurde zwiſchen Leipzig und Thürow ein dreiſter Raubüberfall auf die 40jährige Stütze Anna Müller von Berlin verübt. ſtürzte ſich plötzlich ein Burſche, der auf ſie mit einem har⸗ ten Gegenſtand einſchlug. Die Ueberfallene ſchrie um Hilfe, worauf der Räuber flüchtete und ſich im Zug bis zur Ein⸗ fahrt in den Anhalter Bahnhof verſteckt hielt. Hier erſt wurde er entdeckt und feſtgenommen, und zwar hatte der Zugführer inzwiſchen die Berliner Polizei telegraphiſch be⸗ nachrichtiat. Cattenmord, nicht Gas vergiftung. Berlin, 29. Dez. Anfang dieſes Monats war ein Mann namens Willi Waldheim in ſeiner Wohnung durch Gas vergiftet aufgefunden worden. Da man Selbſtmord annahm, wurde die Leiche zur Beſtattung freigegeben. Nun erſchien die Ehefrau des Verſtorbenen bei der Krimi⸗ nalpolizei und geſtand, den Gashahn des Schlafzimmers geöffnet zu haben, als ihr Mann betrunken heimgekehrt war. Sie gab weiter an, daß ſie mehrere Geldſtücke in den Gasautomaten geworfen habe, um eine Unterbrechung des Gasausſtrömens zu vermeiden. Ihre ſechsjährige Toch⸗ ter habe ſie vorher zu ihrer Mutter gebracht. 5 Noch ſchneller! Berlin— Hamburg in 138 Minuten. Hamburg, 30. Dez. Der„Fliegende Hamburger“ hal auf einer neuen Fahrt von Berlin nach Hamburg diesmal nur 138 Minuten für die Skrecke gebraucht, die er bei ſei⸗ ner erſten Fahrt in 142 Minuten zurücklegte. An dieſer Rekordfahrt des Propellerwagens nahmen wiederum be⸗ kannte Perſönlichteilen und Sachverſtändige keil. Frau Mabel lachte. i „Warum du vor ihr zurückfährſt, das hat einen gan anderen Grund. Damals war ſie noch ein Kind, du war Student, und in den fünfzehn langen Jahren haſt du immer nur mit deiner alten Mutter zuſammen gelebt. Du weißt gar nicht, wie das iſt, wenn ein junger Mann ein lebendiges, junges Mädchen im Arm hält, und wenn du dich ſcheuſt, ſie zu küſſen— warte nur! Deswegen mache ich mir keine Sorge, das wird ſich ſchon lernen. Nun gute Nacht, Will! Ada hat recht, ihr müßt recht bald, ſchon in den nächſten Tagen, heiraten. dann wird ſich alles finden. Alſo nochmal gute Nacht, Junge!“ Die Mutter ließ ihm nicht mehr Zeit, eine Antwort zu geben, und ſtieg wieder zu der oberen Villa hinauf. In dem Zimmerchen, in dem die zukünftige Schwiegertochter ſchlafen ſollte, brannte noch Licht. Die alte Frau nickte hinauf und ſagte vor ſich hin: „Schlaf gut, kleine Ada, und laß dir etwas Hübſches träumen! Der erſte Traum im neuen Heim geht in Er— füllung! Wird auch manches jetzt durch den Kopf des ar⸗ men Kindes gehen] Es iſt ja keine Kleinigkeit, zum erſten Male im fremden Lande unter fremdem Dach zu ſchlafen und einen Mann zu heiraten, den man eigentlich gar nicht 1 und der noch dazu zurückzuckt, wenn man ihn küſſen will. Die gute Frau konnte ein Schmunzeln nicht unter⸗ drücken, trat in ihr Zimmer und blieb vor dem Jugend⸗ bildnis ihres längſt verſtorbenen Gatten ſtehen. Fortſetzung folgt. Auf die Frau, die allein im Abteil ſaß, Lolcale Nuudocuau Enteilendes Jahr. Das Jahr geht zu Ende. Nur noch wenige Stunden und das Geläut der Neujahrsglocken wird zum Jahreswechſel ſeine ernſte Melodie ſingen. Wir werden auf das neue Jahr anproſten und wieder Worte der Hoffnung für es finden. Es wird ſo ſein wie immer, wenn ein Jahr geht und das andere kommt. Und dieſes Denken, ein Planen ſozuſagen von heute auf morgen, iſt im Kleinen wie im Großen charakteriſtiſch für unſere Auffaſſung des abrollenden Lebens. Wir leben, denken und handeln immer nur von Termin zu Termin. Unterdeſſen verinnt der große Strom der Zeit, es verſtrömt die Fülle der Zeit, von der unſere Großeltern noch ſo viel beſeſſen haben. Und ſo kommt es, daß ſich das Schlagwort von der immer raſcher entfliehenden Zeit geprägt hat, ſo kommt das Wort vom„Keine⸗Zeit⸗haben“ zuſtande und ſchließlich ſo kommt es auch, daß uns die Jahre enteilen, wie im Flug. Mag ſein, daß der raſende Ablauf der Geſcheh⸗ niſſe mit ſchuld iſt, ferner die Haſt des Erwerbslebens, die Vielheit der drängenden Sorgen, mag ſein. Aber wir bauen nicht mehr, wie einſt, unſer Leben in die Zukunft, wir bauen es immer nur vom Heute ins Morgen. Es iſt eine Frage, ob wir vielleicht nicht vom Schickſal dazu gezwungen werden. * Ein frecher Diebſtahl wurde geſtern um die Mittags⸗ ſtunde im Gaſthaus„Zum goldenen Hirſch“ verübt. Wie Augenzeugen berichten, die ihn nichtsahnend fortgehen ſahen, war es ein junger Mann in den 20biger Jahre, der bettelnd in die Wirtſchaft kam und da gerade niemand anweſend war, die ganze Geldkaſſete aus dem Büffet an ſich nahm und verſchwand. Der Inhalt der Kaſſe wird auf ca. 15 M. angegeben. Der Wandkalender für das Jahr 1933 iſt der heutigen Ausgabe unſeres Blattes beigelegt. Möge er unſeren werten Leſerinnen und Leſern recht glückliche Tage anzeigen und ein treuer Begleiter ſein durch 1933. Veranſtaltungen— Ausſtellungen. „Wir kurbeln an“, Mannheims große Sylveſterfeier mit Ausſtattungsrevue im Roſengarten: Mannheims große Syl⸗ veſterfeier im ſtädtiſchen Roſengarten wird am Sylveſter⸗ abend unter der Parole„Wir kurbeln an“ ſtattfinden. Es iſt gelungen, in letzter Minute für dieſen Abend die luſtige erfolgreiche ſkandinaviſche Tanzrevue„Die Fahrt ins Blaue“, eine Revue mit ſchönen Mädchen, prächtigen Tänzerinnen, herrlichen Koſtümen und glanzvoller Ausſtattung, eine Revue, die Stimmung und Laune ſchaffen wird, zu ver⸗ pflichten. Anſchließend großer Sylveſterball mit buntem Treiben(Ueberraſchungen, Budenbetrieb, Schieß⸗ und Scherzbuden, Karuſſel), wobei zwei Orcheſter zum Tanz aufſpielen werden. Aus der Kunſthalle. Die Kunſthalle iſt am Sonntag, den 1. Januar 1933(Neujahr) zu den üblichen Sonntags⸗ beſuchsſtunden von 11 durchgehend bis 16 Uhr geöffnet. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Kabinetts bleibt an Neujahr geſchloſſen. An Sylveſter iſt die Kunſthalle nebſt dem Leſeſaal ab 13 Uhr geſchloſſen. Städt. Schloßmuſeum Mannheim— 20 Pfennig⸗Tag im Schloßmuſeum. Am Neußjahrstag iſt der Eintrittspreis auf 20 Pfg. ermäßigt. Das Schloßmuſeum zeigt z. Zt. drei Sonderausſtellungen:„Schattentheater und Puppenſpiel“ (nur noch bis 8. Januar) verbunden mit einer Ausſtellung der aus dem Schülerwettbewerb hervorgegangenen Zeich⸗ nungen und ſelbſtgefertigten Puppen, ferner„Werdegang der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen“, illuſtriert durch zahlreiche Bilder, Pläne und Drucke. Am Sylveſter⸗Nach⸗ mittag bleibt das Muſeum geſchloſſen. Erwerbsloſen⸗Notſchule. Die Erwerbsloſen⸗Notſchule des Mannheimer Hilfswerks veranſtaltet an Sylveſter als Jahresabſchluß einen„Bunten Nachmittag“ mit eigenen Dar⸗ bietungen. Die Veranſtaltung findet Samstag, 31. Dezem⸗ ber 1932, nachmittags 3 Uhr, im Saale des Wartburg⸗ hoſpizes in F 4 für alle Teilnehmer der Notſchule und deren Angehörige ſtatt. Die luftige Witwe“ im Nationaltheater. Die am Samstag(Silveſter) zur Aufführung kommende Neuinſze⸗ nierung der„Luſtigen Witwe“ von Franz Lehar brmgt die Operette im Koſtüm der Entſtehungszeit(Jugendſtil). Das Stück iſt ferner um einige Einlagen— Tanz Badeſzene u. a. — erweitert. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt Sophie Karſt(Hanna), Ellen Philips(Valencienne), Helmuth Neu⸗ gebauer(Camille), Walter Jooß(Danilo), Hugo Voiſin (Zeta), Walther Friedmann(Niegus), Lene Blankenfeld (Praskowia), Albert Weig(Caſada), Joſef Offenbach(Kro⸗ mow)., Karl Raddatz(Brioche) und Köppen(Bogdanowitſch). i Intendant Maiſch weiß von nichts! Die„Badiſche Preſſe“ in Karlsruhe hatte berichtet, daß Intendant Maiſch mit der Leitung der preußiſchen Staatstheater wegen Aeber⸗ nahme des Intendantenpoſtens des ſtaatlichen Schauſpiel⸗ hauſes Berlin unterhandle und die Stadt Mannheim erſucht habe, ihn mit ſofortiger Wirkung aus ſeinem Vertrag zu entlaſſen. Hierzu teilt nun Intendant Maiſch mit, daß dieſe Nachrichten der„Badiſchen Preſſe“ in Karlsruhe frei erfunden ſeien. — Winterfütterung von Vögeln. Die Vögel ſind die wertvollſten Bundesgenoſſen im Kampf gegen die Schäd⸗ linge. Deshalb ſind auf praktiſche Weiſe die Futterſtätten gleich da anzubringen, wo man die Vögel ſpäter zur Schäd⸗ lingsbekämpfung braucht. Durch ſtändige Fütterung ziehen die Vögel dorthin und leiſten dann im Frühjahr, wenn der Boden wieder aufgetaut iſt, wertvolle Dienſte. Als Futter eignen ſich insbeſondere Hanf, aber auch Mohn, Leinſamen, Sonnenblumen⸗ und Kürbiskerne. Daneben kommen noch Ha⸗ fer und Hirſe in Frage. Fette aller Art werden von den Vögeln gern genommen. Warmes Waſſer iſt dagegen ſchäd⸗ lich, da ſich die Vögel das Gefieder naß machen, dieſes dann 057 9 5 der Kälte zuſammenfriert und die Vögel ſo zugrunde gehen. ö 5 [O hausſuchungen bei Kommuniſten. Wie die„Arbei⸗ terzeitung“ mitteilt, fanden in den letzten Tagen in den Stadtteilen Neckarſtadt und Waldhof Hausſuchungen bei einer Reihe von kommuniſtiſchen Arbeitern ſtatt. Auf dem Waldhof ſei eine Arbeiterfrau verhaftet worden. Auch am Donnerstag fanden in der Neckarſtadt erneut Fe gen ſtatt. N Wetterbericht. Das Hochdruckgebiet über dem Feſtland ſchwächt ſich ab. Der Einfluß der nördlichen Depreſſion nimmt bei fallendem Barometer zu. Für Samstag und Sonntag iſt bedecktes und auch zu zeitweiligen Niederſchlägen(in Höhenlagen Schnee⸗ fällen) geneigtes Wetter zu erwarten. 2 — FJahrpreisermäßigung auf den Kraftvoſtlinien. Ab 1. Januar 1933 werden auf allen Kraftpoſtlinien und für ſämtliche Fahrſtrecken neben Fahrkartenheften für 10 Fahr⸗ ten auch ſolche für 5 Fahrten ausgegeben. Auf die Fahr⸗ kartenhefte wird eine Ermäßigung von durchſchnittlich 20 v. H. auf den Regelfahrpreis gewährt. Sie gelten für eine beſtimmte Strecke zur Hin⸗ und Rückfahrt innerhalb zwei Monaten vom Ausſtellungstag an. Die Fahrkarten ſind unperſönlich. Sie können bei einer Fahrt auch von meh⸗ reren Angehörigen derſelben Familie, desſelben Hausſtan⸗ des gemeinſam benützt werden. Sie ſind nur bei den be⸗ triebsleitenden Poſtämtern erhältlich, die übrigen Verkaufs⸗ ſtellen und die Wagenführer nehmen Beſtellungen darauf entgegen. —„Millionenerbſchaft Huck“. In der letzten Zeit iſt durch zahlreiche Zeitungen die Nachricht gegangen, daß die Erben für eine amerikaniſche 300⸗Nillionenerbſchaft, die ein angeblicher früherer Holzarbeiter Huck hinterlaſſen haben ſoll, geſucht wurden. Aufgrund dieſer Zeitungs⸗ notizen ſind zahlreiche Schreiben an das Auswärtige Amt gelangt, in denen um nähere Aufklärung gebeten wurde. Nach den vom Auswärtigen Amt getroffenen Feſtſtellun⸗ gen ſind die Zeitungsnachrichten über einen Millionen⸗ nachlaß Huck jedoch unrichtig. Weder dem Auswärtigen Amt, noch dem deutſchen Generalkonſul in Chikago iſt etwas von einem Nachlaß bekannt. Es will nicht Winter werden. — Die Verſendung von Kalendern. Die gegen Jahres⸗ ſchluß von Geſchäftshäuſern zur Verſendung kommenden Druck⸗ ſachen(Kalender, Plakate, Geſchäftsempfehlungen uſw.) wer⸗ den häufig erſt in den letzten Tagen des alten Jahres und zwar in großen Mengen zur Poſtbeförderung eingeliefert. Dadurch wird die glatte Abwicklung des zu dieſer Zeit ohne⸗ hin ſehr ſtarken eigentlichen Briefverkehrs zum Nachteil des Publikums erheblich beeinträchtigt. Außerdem beſteht bei dem beträchtlichen Umfang der erwähnten Druckſachen in erhöhtem Maße die Gefahr, daß gewöhnliche Briefe kleineren Formats ſich in die Umſchläge einſchieben und ſo in unrechte Hände gelangen. Sie ſind dadurch leicht der Gefahr des Ver⸗ luſtes oder mindeſtens erheblichen Verzögerungen ausgeſetzt. Es liegt daher im Intereſſe ſowohl der Allgemeinheit wie auch der betr. Geſchäftshäuſer, die erwähnten Druckſachen mög⸗ lichſt frühzeitig zu verſenden. Es wird ſich dies in den meiſten Fällen umſo leichter bewirken laſſen, als dieſe Kalender, Plakate uſw. in der Regel ſchon längere Zeit vorher fertig⸗ geſtellt ſind. Es empfiehlt ſich alſo, dieſe Art von Sendungen möglichſt vor den Weihnachtsfeiertagen, mindeſtens aber vor dem 27. Dezember einzuliefern und ſie widerſtandsfähig zu verpacken, damit ſie nicht in geknicktem und für den Empfänger wertloſen Zuſtand am Beſtimmungsort ankommen. * Verordnung über Mineralölſteuer. Im Reichsanzeiger erſcheint eine Verordnung des Reichsfinanzminiſters und des Reichs wirtſchaftsminiſters, die die Ausgleichsſteuer auf Mineralöle(Mineralölſteuer) Vorreiter, den Warner— in Nord⸗ und Mitteldeutſchlanl Eckard geheißen— ſchickt der Wind⸗ und Wettergott voraus, auf daß niemand freventlich des Gottes und der Geiſter Sturmesritt verwehre. Denn die Anholden entführen den Frevler, ſchleudern ihn zur Erde, zerbrechen, ja zerſchmettern 1 ſeine Gebeine und töten ihn. Nach alter Ueberlieferung ſchreit darum der Warner:„Hurradrapp, aus dem Weg, daß nie mand nichts geſchäh“. Nach Weinsberger Bericht ſoll der Warner die Geſtalt eines Habichts haben. Um ſich die Holden und Unholden günſtig zu ſtimmen, haben in früheren Zeiten die Laichinger Bauern bei ſtarkem Adventsſturm Mehl für s Muetes Heer um Haus und Hof geſtreut. 72 Die Umgangszeit„der Holden und Anholden“ iſt im Lande verſchieden. Bald wird die ganze Adventszeit, bal nur die Chriſtnacht oder die 12 Nächte der Weihnachts⸗ feſtzeit vom 24. Dezember bis 6. Januar genannt. Wir freuen uns der alten Volksüberlieferung und greifen zu Goethes Ballade„Der getreue Eckard“: der Ballade vom guetn Warner, der den ſchlotternden Büblein die vollen Bierkrüge leert und zum Dank mit einem Born nieverſiegen⸗ den Götterbiers füllt, bis menſchlich kleinliche Neugier den Segen der Holden zerſtört. Vom Tabakmarkt. Von diesjähriger Ernte wurden Verkäufe getätigt in Ladenburg. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 53—60 Mk. in den meiſten Fällen wurden 60 Mk. per Ztr. erzielt. In Heddesheim wurden von der Geſamternte 7000 Ztr. Zum Leidweſen aller Sportler werden. en für den Winterſport getroffen haben. N — ſdie in Ordnung gebrachten Skis, Schlittſchuhe und Rodelſchlitten? Soll man ſich die langen den Füßen befeſtigen und zum friſchfröhlichen Winterſport in die Berge oder ins Gebirge fahren? Vorſicht iſt beſſer Die gegenwärtigen Witterungsverhältniſſe laſſen es angebracht erſcheinen, daß ſich dieſe glühendſten als Nachſicht. Sportenthuſiaſten eventuell mit einem Regenſchirm beim Sprung über die Schanzen oder bei der Fahrt zu Tal, be⸗ Die feuchte, faſt lauwarme Dezembertemperatur will nichts von Schnee und Eis, Froſt und Kälte wiſſen. Die Winterſportler und Winteraus⸗ flügler ſind nicht damit zufrieden und wir können ſie wohl verſtehen, denn eine große Fülle von Freuden geht ihnen Wiederum gibt es aber auch Leute, und zwar welche das gegenwärtige mitlde Winterwetter waffnen. Milder Dezember! verloren. ſehr viele, begrüßen, denn der Ofen verſchlingt längſt nicht Wiederum iſt man auch vor allerlei unangenehmen Beſchäftigungen gefeit, als da ſind Schneekehren, Sand und Aſche ſtreuen auf glatte Schlitterbahnen, Eis in den Fiſchteichen aufhacken, Feuerung als bei grimmiger Kälte. dem Wild Futter ſtreuen uſw. So viel Vorzüge ein milder Winter für die Menſchheit auch haben mag, ſo viel Nachteile hat er auch. Die Erde muß durchgefroren ſein, damit der in den ten können. Einen Winter muß es will es nicht Winter Frühzeitig mag ſchon mancher ſeine Vorbereitun⸗ Dung aufgelöſt wird, Schnee muß die Saaten bedecken, da⸗ mit plötzlich einſetzende Nachtfröſte keinen Schaden anrich⸗ geben, Jugend ſich am Schnee⸗ und Schlittſchuhſport kann. Ein laues, feuchtes Winterwetter iſt ungeſund, ruft manche Krankheiten hervor. Beſſer der Winter kommt jetzt als ſpäter, wenn es dem Frühjahr zugehen ſollte. * Was nützen 3,80 Mark für den Doppelzentner feſtſetzt. Holzlatten an Verzinſung zu gewähren. ſo viel 4 8 „s Muetes Heer.“ Mägdlein an die weißhaarige Ahne. Acker gebrachte damit die[5s Wuetes Heer“, erfreuen für die Zeit vom 1. Januar 1933 an bis auf weiteres auf Verlängerte Aufwertungsfriſt bei Verſicherungen. Bei einigen Verſicherungsunternehmungen hat es ſich als techniſch undurchführbar herausgeſtellt, bis zum 31. Dezem⸗ ber 1932 ſämtliche aufgewerteten Verſicherungsanſprüche ſo zu bearbeiten, daß für ihre Befriedigung die im Teilungs⸗ plan vorgeſehene Friſt eingehalten werden kann. Die Reichs⸗ regierung hat deshalb den Verſicherungsaufſichtsbehörden in einer Durchführungsverordnung zum Aufwertungsgeſetz die Befugnis eingeräumt, Verſicherungsunternehungen bei Vor⸗ liegen der bezeichneten Vorausſetzungen eine nicht über den 31. Dezember 1934 hinaus zu bemeſſende Friſt zuzugeſtehen, bis zu deren Ablauf Zahlungen abgelehnt werden können. Für die Zeit, um welche die Verpflichtung zur Leiſtung hin⸗ ausgeſchoben wird, iſt dem Berechtigten eine angemeſſene Draußen heult und brauſt der Dezemberſturm. In den Bäumen ächzt's, durch die Straßen pfeift's, an den Läden rüttelt's und knarrt's. Erſchreckt drücken ſich die rotwangigen Selbſt den ſonſt ſo übermütigen Büblein wird es angſt und bange, wenn der große Wind in der Winterdämmerung ſo grauſig brüllt und tobt. „s Muetes Heer goht um“ deutet der Mund der Alten — das Rauſchen und Johlen, Wimmern und Schindelnklap⸗ pern der langen Adventsnacht.„s“ Muetes Heer“, auch „s Wüetig Heer“,„s' Wilde Heer“, „s' Wild Heer“ oder„s' Wuotoms Heer“ genannt, erinnert an den altgermaniſchen, heidniſchen Wuotan⸗Glauben. Wuotan, ſo glaubten unſere heidniſchen Vorfahren, brauſe um die Zeit der Winterſonnenwende, begleitet von den Scharen der Gei⸗ ſter der Abgeſtorbenen, durch das winterliche Land. Einen N 5 verwogen; 3000 Ztr. wurden von den Pflanzen fermentiert⸗ Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 5060 Mk., neuerdings wurden 70 Mk. geboten. Für vorjährigen Tabak wurde in Heddesheim 90 Mk. bezahlt.— In Lützelſachſen wurde dieſer Tage Tabak zu 59 Mk. verwogen, in Leutershauſen erzielten die Pflanzer 60 bis 62 Mk.— In Rauenberg wurde für das diesjährige Obergut pro Zentner 55 Ml⸗ und darüber hinaus geboten und im Nachbarort Rotenberg wo die Geſamtanbaufläche zirka 3,5 Hektar betrug erhielten die Pflanzer, die ſich zu einer Kommiſſion zuſammen⸗ geſchloſſen hatten 50— 57 Mk., je nach der Beſchaffenheit der Ware. In Mühlhauſen wurden 54 Mk. bezahlt währen in Eichtersheim nur 50 Mk. geboten wurden. Mannheimer Theaterſchau. Im Nationaltheater Freitag, 30. Dezember, 19 Uhr: Wallenſtein von Schiller. Miete F Nr. 11. i Samstag, 31. Dezember, 19 Uhr: In neuer Inſzenierung: Die kuſtige Witwe. Operette von Franz Lehe Außer Miete, Vorrecht G(auszuüben am 24. und 25. Dezember). Sonntag, 1. Januar, 14 Uhr: Die Schneeköndg ſe⸗ Märchen nach Anderſen, bearbeitet von Margot Schli per. Miete⸗Vorrecht B(auszuüben am 24. und 25. Dez — 19 Uhr: Lohengrin von Richard Wagner. Auße Miete. Vorrecht D(auszuüben am 24. und 25. Dez). Montag, 2. Januar, 20 Uhr: Heimkehr des 1042 piaſiegers. Komödie von Sindbad. Miete A Nr. 4 Sondermiete A Nr. 6. 4 Dienstag, 3. Januar, 20 Uhr: Diegoldenen Schuhe Komiſch phantaſtiſche Oper von Tſchaikowſky. Miete G 18 i 11 — Wegen Jahresabschluß„„.. bleibt unsere Kasse morgen Samstag, 31. Dez. geschlossen. Dezirkssparkasse Ladenburg Filiale Mhm.-Seckenheim. Arb.⸗Kraftſportklub Mhm.⸗Ceczenheim. Morgen Samstag, den 31. Dezember findet in der Wirtſchart„Zur Kapelle“ von abends 8 bis morgens 2 Ahr eine Tanz⸗Anterhaltung ſtatt. Eintrittspreis 30 Pfg. Es ladet ein Die Vorſtandſchaft. Wiriſchaft„Zur Turnhalle“. Am Sonntag 1. Januar, ab 8 Ahr abends gutbeſetzte Tanz⸗Muſik. Hierzu ladet freundl. ein Der Turnrat Püir Sive Sinluadumq. Sonntag, den 1. Januar 1933 und Donnerstag, 1 den 5. Januar 1933, abends ½8 Uhr im Saale des f Männergesangverein Ibl, Mam--Serkenheim. Gasthauses„Zum Löwen“ derben Idee 1. Letzte Weihnacht im Vaterhaus, Charakterstück 11 7 In Großmutters Garten, Liebes- und Liederspiel aus der Biedermeierzeit. Die Dorjiprinzessin, Singspiel in 2 Aufzügen. 25 4. Einer muß heiraten, Lustspiel in 1 Akt. Hierzu laden wir die verehrte Einwohnerschaft freundlichst ein 5 Die Vorstandschaft. —. Eintritt 50 Pig. 4 8 FP Gut erbaltelte 2 2 9 2 11 ie eee ter empfehle meine 31er Guntersblumer 30er Makammerer 30 er St. Martiner ute Rotweine 2u flühwein: 31er Ia. Dürkheimer Ltr. 0.80 30 er Dürkheimer Feuerberg, 1.— Feiner Montagne-Rotwein Fl. 1.50 Rum, Arrak, Punsche, Sekt Weinbrände, Liköre Ananas zu Bowle 2 Prd-Dose l.— Heringssalat, Fleischsalat, Oelsardinen Sardellen, Anchovi-Paskte, Sardellen-paste Div. Käse. Jakob Würthwein Lebensmittel— Feinkost. Kinder-Beitſtelle zu verkaufen. bekannt guten St. later 00 Pfg. 5 Kundschaft, Bekannten und Freunden Oberzkircherſtr. 15, ll. (äasthaus„7ur Main-Veckärbahn“, Friedrichsfeld. Morgen Samstag Abend ab 8 Uhr Silvester- Tanz. Es ladet freundlichst ein Kapelle„Edelweiß —— Die einfachste und bequemste Art, seiner ein frohes neues Jahr zu wünschen, ist eine 7 in der Sylvester Ausgabe des Neckar-Bote. Man hat dabei die Gewähr, Niemand vergessen zu haben. Frühzeitige Aufgabe sichert guten EIA VERLAG DES NECKAR-BOIE. Dürkbeimer Teuerberg, rot. 65 5 Liter Mk. 3.10. Hlfred Christ, Weinhandlung. rr Wenn alles verſagt, dann hilft L das ſich ſeit 120 Jahren als Kräftigungs⸗ mittel für ſchwache Augen glänzend be währt hat. Alleinverkauf für Seckenheim Drogerie HOLLS TIN. Taglohn- eitel für Bauhandwerker (na ch vofgescheber em städtischen Muster) zu haben im Verlag des„Neckar-Bote“. Nichard Tauber, der große Tenor, feiert neue Triumphe in 1 neuen glanzvollen u. prächt. Tonfilm⸗Kunſtwe Melodie der Piehe (Die Geſchichte einer aufopfernden Laterliebhe Ein jeder Menſch weiß, was das heißt, en⸗ Richard Tauber⸗Tonfilm. Deshalb ein Rieſe erfolg auf der ganzen Welt. 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