2. Blanck zu W. 134 Wiriſchaft und öffentliche Hand Im Zuge der ſich überſtürzenden ſtaatspolitiſchen Er⸗ eigniſſe iſt eine Nachricht von großer wirtſchaftlicher Bedeu⸗ ung, die in den letzten Tagen verbreitet wurde, nicht ſo eachtet worden, wie ſie es an ſich verdient hatte: die Nach⸗ richt von dem geplanten Abbau ſämtlicher Regiebetriebe der Stadt Köln. Und doch bahnt ſich hier eine Entwicklung an, die größte Beachtung verdient, denn im Rahmen des leuen Wirtſchaftsumbaues, für den durch die Umorganiſierung 1 ſch 8 der wirtſchaftlichen Verbände ſchon die erſten Grundlagen ge⸗ egt worden ſind, iſt die Beſeitigung der öffentlichen Hand aus der Sphäre der Privatwirtſchaft von ausſchlaggeben⸗ er Bedeutung. Vor allem von ſeiten mittelſtändleriſcher reiſe iſt in den vergangenen Jahren immer wieder leb⸗ afte Klage über das Vordringen der öffentlichen Hand in die Sphäre der Privatwirtſchaft geführt worden. Ganz be⸗ onders haben ſich die Gemeinden auf Gebiete vorgewagt, ie von ihrem ureigenen Betätigungsfelde überaus weit ent⸗ ernt liegen. Die Motive für ein ſolches Vorgehen waren in der Hauptſache auf das Streben nach zufätzlichen Einnahmen, aneben wohl auch auf eine gewiſſe Großmannsſucht zurück⸗ zuführen. Der Ehrgeiz der Stadtoberhäupter, die im marxiſtiſchen Denken wurzelnde Sucht der Stadtverwaltun⸗ gen, möglichſt viele Zweige der wirtſchaftlichen Betätigung an ſich zu reißen, brachte den groteſken Zuſtand zuſtande, aß die Städte vielfach nicht nur gemeinnützige Unterneh⸗ mungen, wie die Verkehrs- und Verſorgungsbetriebe, auf⸗ bauten, ſondern ſich wahllos Sargmagazine, Blumenhand⸗ ungen, Hochhäuſer, Hotels, Weinkellereien und Druckereien angliederten. Niemand wird es dem Staat oder den Ge⸗ meinden verwehren, wenn ſie ihren Dienſt am Volk und an der Bürgerſchaft im Rahmen einer zwar umfaſſenden, aber einfach gegliederten und ſparſamen Verwaltung aus⸗ üben. Aber die öffentliche Hand kann nicht gleichzeitig auch handwerker und Kaufmann ſein Sie hat nach den Grund⸗ ätzen der nationalen Regierung andere Aufgaben, als dem ittelſtand und damit der privaten Wirtſchaft unter Aus⸗ wertung aller möglichen Vorrechte und ſteueelichen Ver⸗ günſtigungen Konkurrenz zu machen. Nach wie vor gilt die von Dr. Springorum vor einiger Zeit erhobene Warnung:„Der Staat kann nicht gleichzeitig irtſchaftsintereſſent und Wahrer allgemeiner nationaler elange ſein“. Immer wieder iſt gerade von ſeiten der egierung Hitler die Notwendigkeit zur Förderung der pri⸗ vaten Inſtiative betont worden Beſonders in ſeiner Rede am Tage der nationalen Arbeit hat der Reichskanzler keinen Zweifel darüber gelaſſen. daß die Entſchlußkraft des einzel⸗ nen maßgeblich die Frage der Arbeitsbeſchaffung zu löſen dermag:„Deutſches Volk! Glaube nicht. daß das Problem der Arbeitsbeſchaffung in den Sternen gelöſt wird! Du elbſt mußt mithelfen, es zu löſen! Du mußt aus Einſicht und Vertrauen alles tun was Arbeit ſchaffen kann...! Jeder Unternehmer, jeder Hausbeſitzer, jeder Geſchäftsmann. leder einzelne hat die Pflicht, nach ſeinem Vermögen mitzu⸗ helfen, Arbeit zu ſchaffen, und vor allem: Jeder hat die flicht, ſich der deutſchen Arbeit zu erinnern“. 6 Auch ſonſt iſt man ſich in den führenden Kreiſen des Nationalſozialismus durchaus einig darüber, daß die öffent⸗ iche Arbeitsbeſchaffung ſtreng auf ganz beſtimmte Fälle be⸗ chränkt, die Hauptinitiative aber der Privatwirtſchaft über⸗ aſſen bleiben muß. So hat eben erſt Werner Daitz in ſei⸗ nem Aufſatz„Grundſätzliche Gedanken zur finanziellen Ge— undung der deutſchen Wirtſchaft“ erneut betont, daß jede zuſätzliche Arbeitsbeſchaffung durch öffentliche Aufträge bei er gegenwärtigen Struktur der deutſchen Wertſchaft ledig⸗ lich als Hilfskonſtruktion angeſehen werden müſſe Daitz at durchaus erkannt, woran es der Wirtſchaft fehlt:„Sie krankt nicht an einem Zuviel, ſondern an einem Zuwenig an flüſſigen Mitteln, und zwar deshalb, weil durch den auch heute noch ungeheuerlichen Steuerabgaben⸗ und Zins⸗ ruck, die viel zu hohen Tarife für Gas, Waſſer. Elektrizität und Verkehr ſowie durch die bisher hartnäckig verſäumte bſchirmung des Valutadumpings die Kreditbaſis, d. h die reditwürdigkeit der deutſchen Sachwerte und Produ“ ons⸗ mittel um über 60 Milliarden Mark gegenüber 1913 ver⸗ mindert worden iſt“. Als ein vordringliches Mittel zur iedergeſundung erſcheint auch ihm u. a. eine„diktatoriſche ückführung der ſeit 1918 in ſchlimmſter Weiſe aufgebläh⸗ en Etats von Gemeinden, Ländern und Reich ſowie der Etats der Betriebe der öffentlichen Hand und ihrer dement⸗ prechend viel zu hohen Tarife für Gas, Waſſer, Elektrizi⸗ tät und Verkehr“ unerläßlich zu ſein. a Eine durchgreifende Reform der kommunalen und ſtaat⸗ lichen Wirtſchaftsbetätigung kann daher nicht länger aufge⸗ ſchoben werden, zumal es ſich hier ganz offenſichtlich darum andelt, die unorganiſche Entwicklung der letzten 14 Jahre zu bereinigen. Börse und Handel Bei freundlicher Grundſtimmung war der Geſchäfts⸗ verkehr an der Börſe wieder äußerſt ſtill Ein anregendes oment bildete die weitere Entlaſtung des Arbeitsmarktes. uch Anlagekäufe auf verſchiedenen Märkten gaben der Vörſe eine Stütze. Die bevorſtehende Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz hielt aber die Kundſchaft vor größeren Kaufengage⸗ ments zurück. Stillhaltekäufe waren in Siemens, Reichs⸗ ank, Continentale Gummiwerke, Harpener. R. W.E. und heiniſche Braunkohlen zu beobachten. Am Kalimarkt be⸗ rugen die Gewinne bis zu 3 Prozent. Auch am Renten⸗ markt zeigte ſich eine freundlichere Tendenz Kam es auch zu Kursabſchlägen, ſo gingen dieſe doch kaum über ein Pro⸗ zent hinaus. Etwas Intereſſe beſtand für Neubeſitz. Reichs⸗ ſchuldbuchforderungen ſchwächten ſich leicht ab 8 Tagesgeld erforderte 476, Privatdiskont blieb 3756 notiert Für das Pfund wurde der amtliche Deviſenkurs auf 14.315 und für den Dollar auf 3.47 ermäßigt. 5 5 3,0 3,473(Brief). engl. Pfund 14,295 14.335, end Balder 10033 170.67. Belga(Belgien) 58.99 59.11, ital. Ara 22,04 22,08, dän. Krone 0 5 63,96. norweg. Krone 72,18 2.32, f 6. Franken 16,62 16.66. weiz 4 0 5 81,57 81.73, ſpan, Peſeta 36.16 36,24, ſchwed. Krone 73,68 73,82, öſterr. Schilling 46.95 47.05, poln. Zloty(nicht⸗ amtlich) 47,40 47.60 Produktenmarkt. Die Promptnotierung für Weizen urde um 1 Mark ermäßigt. Roggen wurde in kleineren engen von der Stützungsſtelle aufgenommen und im reiſe gehalten. Das Geſchäft war allgemein ſehr ruhig. der Zeit fortgeſchritten tſchech Krone 12.64 12.66. Die Lage bei den Krankenkaſſen Zuſammenfaſſung in einem Reichsverband. Es iſt ein unbeſtreitbares Verdienſt der nationalen Re⸗ volution und Regierung, die Korruptions⸗ und Verfalls⸗ erſcheinungen bei den Ortskrankenkaſſen rückſichtslos ausge⸗ merzt zu haben. Die Reinigung der Orkskrankenkaſſen von marxiſtiſchen Einflüſſen iſt im weſenklichen beendet. Die Ortskrankenkaſſen und ihre Verbände, die in den ver⸗ gangenen 14 Jahren zu Stützpunkten des Marxismus ge⸗ worden waren, ſind ein für allemal entpolitiſiert. Die Orkskrankenkaſſen ſind nunmehr zuſammengefaßt in dem Reichsverband der Ortskrankenkaſſen. Bei den berufsſtändiſchen Krankenkaſſen, den Land-, Innungs⸗ und Betriebskrankenkaſſen waren erfreulicher⸗ weiſe Mißſtände nur in ſeltenen Fällen feſtzuſtellen; die ge⸗ 1 Kaſſenarten ſind im allgemeinen korruptionsfrei geweſen. Um die berufsſtändiſche Neuordnung der Krankenver⸗ ſicherung in jeder Beziehung zu fördern, iſt eine Ar⸗ beitsgemeinſchaft der Krankenkaſſenſpitzenverbände ge⸗ gründel worden. In der Arbeitsgemeinſchaft wirken der Reichsverband der Ortskrankenkaſſen, der Reichsverband der Betriebskranken⸗ kaſſen, der Reichsverband der Landkrankenkaſſen und der Reichsverband der Innungskrankenkaſſen einträchtig zuſam⸗ men, um die Ziele der nationalſozialiſtiſchen Revolution auf dem Gebiete der Krankenverſicherung tatkräftig durchzufüh⸗ ren. Die verſicherte Bevölkerung kann nunmehr wieder Vertrauen zu der reichsgeſetzlichen Krankenverſicherung haben. — Gchuldnerſchutz Don Juſtizoberſekretär Kurt Ryezynſki, Dresden. In der gegenwärtigen Zeit wird ſehr viel von Schuld⸗ nerſchutz geſprochen. Weniger bekannt iſt der Oeffentlichkeit, daß auch bereits in der Zivilprozeßordnung Beſtimmungen enthalten ſind, die dem Schuldner einen gewiſſen Schutz gegen die Zwangsvollſtreckung in ſeine bewegliche Habe(körperliche Sachen) garantieren. Nicht ſelten kommt es vor, daß bei einem Schuldner eine bewegliche Sache gepfändet wird, die er ſeiner Anſicht nach nicht entbehren kann. In vielen Fällen wird zwar der Gerichtsvollzieher von ſich aus entſcheiden— wozu er amtlich befugt iſt—, ob er in dieſem oder jenem Falle von der Zwangsvollſtreckung abſieht. Immerhin werden Fälle vor⸗ kommen, bei denen es ſich erſt nach richterlicher Entſcheidung ergibt, daß der betreffende Pfandgegenſtand der Pfändung nicht unterliegt. Der Geſetzgeber hat vorgeſehen, daß z. B. Gegenſtände, die dem Schuldner für ſeinen eigenen Bedarf oder zur Erhaltung eines angemeſſenen Haus⸗ ſtandes unentbehrlich ſind, der Pfändung nicht unterliegen. Ebenſo verhält es ſich mit den Sachen, die der Schuldner zur perſönlichen Fortſetzungſeiner Erwerbstätig⸗ keit benötigt. Die Unpfändbarkeit kann jedoch in dieſem Falle nur derjenige geltend machen, der aus Handarbeit oder ſonſtiger perſönlicher Leiſtung ſeinen Erwerb zieht; alſo Künſtler, Handwerker, gewerbliche Arbeiter und ähn⸗ liche Perſonen. Weiter iſt in der Zivilprozeßordnung vorgeſehen, daß die Pfändung zu unterbleiben hat, wenn bei der Verwertung eines gepfändeten Gegenſtandes ein Ueberſchuß über die Koſten der Zwangsvollſtreckung nicht zu erwarten iſt. Wird dennoch ein ſolcher Gegenſtand gepfändet, kann ſich der Schuldner an das zuſtändige Vollſtreckungsgericht(Amts⸗ gericht) um Abhilfe wenden. Ebenſo ſollen Gegenſtände nicht gepfändet werden, die zum gewöhnlichen Hausrat ge⸗ hören und im Haushalt des Schuldners gebraucht werden. Sehr umſtritten iſt die Zuläſſigkeit der Pfändung in maſchinelle Gegenſtände, z. B. Schreib⸗ und Nähmaſchinen, Perſonen⸗ und Laſtautos und Motorräder. Auch hier iſt die Rechtſprechung in dankenswerter Weiſe mit So wird die Pfändung von Näh⸗ maſchinen, die z. B. für den Haushalt gebraucht werden, wohl in den meiſten Fällen für unzuläſſig erklärt. Ebenſo verhält es ſich mit einer Schreibmaſchine, die der Schuldner ſelber bedient. Maßgebend dürfte hier ſein, daß es üblich iſt, die ſchriftlichen Arbeiten mit der Maſchine anzufertigen (3. B. im Kleingewerbebetrieb). In letzter Zeit iſt auch in beſonders gelagerten Fällen die Pfändung eines Perſonenkraftwagens und eines Motor⸗ rades für unzuläſſig erklärt worden. So hat z. B. das Oberſte Landesgericht in München in zwei Fällen die Pfän⸗ dung eines Perſonenkraftwagens und eines Motorrades aufgehoben, da die Fahrzeuge nach den glaubhaften Aus⸗ führungen des Schuldners zur Fortſetzung ſeiner Erwerbs⸗ tätigkeit unentbehrlich waren. Dieſe Entſcheidungen be⸗ weiſen, daß auch hier die Rechtſprechung mit der Zeit geht. Der Schuldner hat gegen eine ſeiner Meinung nach unzuläſſige Pfändung den Rechtsbehelf der Ein⸗ wendung oder Erinnerung. Sie kann ſchriftlich beim zuſtändigen Vollſtreckungsgericht eingereicht oder beim e e der Geſchäftsſtelle zu Protokoll erklärt werden. des Rechtsbehelfs iſt ferner, daß der Schuldner kein Erſatz⸗ ſtück des Pfandgegenſtandes beſitzt. Er hat dies zu beweiſen. Das geſchieht am beſten durch Benennung von Zeugen oder durch Anbietung der gerichtlichen Augenſcheinnahme. Ent⸗ 11 7 das Gericht zuungunſten des Schuldners, ſo ſteht ihm ie ſofortige Beſchwerde zu. Dieſe kann ſowohl bei dem Vollſtreckungs⸗ als auch bei dem dieſem übergeordneten Landgericht eingereicht oder mündlich angebracht werden. Dieſe Beſchwerde iſt von dem Schuldner innerhalb einer Friſt von zwei Wochen, vom Tage der Zuſtellung der amts⸗ gerichtlichen Entſcheidung an gerechnet, einzureichen. Faſt eine Million Anfälle 1931 Das Reichsverſicherungsamt hat jetzt ſeine Statiſtik über die Urſachen der Unfälle in den gewerblichen, land⸗ wirtſchaftlichen und ſtaatlichen oder kommunalen Betrieben herausgegeben. Danach ſind im Jahre 1931 insgeſamt 821697 Unfälle vorgekommen, von denen 5426 tödlich waren. Dieſe Zahlen ſind etwas niedriger als die vom Jahre 1930. Allerdings iſt inzwiſchen auch die Zahl der bei den Berufsgenoſſenſchaften Verſicherten infolge der Ar⸗ beitsloſigkeit geringer geworden. Aus dem * Vorausſetzung für die erfolgreiche Durchführung Zahlenmaterial Montag. 12. quni 193 ergibt ſich im einzelnen, daß die Häufigkeit von Unfällen mit tödlichem Ausgang in der Landwirtſchaft verhältnis⸗ mäßig groß iſt. Die Zahl der überhaupt vorgekommenen Unfälle hat in der Landwirtſchaft nur um 1.8 v. H. abge⸗ nommen, während ſie bei den gewerblichen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften um 27,56 v. H. geſunken iſt. Die meiſten Unfälle in den landwirtſchaftlichen Betrieben erfolgen durch Fallen auf ebener Erde. Fallen von Leitern und Treppen. Beſonders häufig ſind auch die Unfälle durch das eigene Fuhrwerk, Ueberfahren der Füße, Herabfallen der Laſten uſw. Schließ⸗ lich wird ein großer Anteil von Unfällen auf Verletzung durch Tiere, Ausſchlagen der Pferde uſw. zurückgeführt. Bei gewerblichen Vetrieben ereignen ſich die meiſten Unfälle im Zuſammenhang mit dem Transport von ſchweren Gegenſtänden und an Arbeitsmaſchinen. Die Lage am Arbeitsmarkt () Karlsruhe, 10. Juni. In der zweiten Hälfte des Mai iſt als Ergebnis der fortſchreitenden Wirtſchaftsbelebung eine Entlaſtung des ſüdweſtdeutſchen Arbeitsmarktes um 9248 Arbeitslote zu verzeichnen. Damit hat die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen ſeit dem in der erſten Märzhälfte erfolgten Einſetzen der Frühfahrsbelebung um rund 55000 Perſonen abgenommen. Ende Mai ds. Is. lag die Arbeitsloſenzahl um rund 35000 unter dem Stande don Ende Mai 1932. Die Geſamtzahl der bei den württem⸗ bergiſchen und badiſchen Arbeitsämtern vorgemerkten Ar⸗ beitſuchenden belief ſich am 31. Mai 1933 auf 287330 Perſonen. Davon kommen auf Württemberg und Hohen⸗ zollern 112 192 und auf Baden 175 138. Von den Arbeit⸗ ſuchenden waren 262 991 als arbeitslos anzuſehen und zwar 98 571 in Württemberg und 164 420 in Baden. Der Menſch im Verkehr Man entſinne ſich der Verkehrsverhältniſſe, wie ſie ſich in den deutſchen Großſtädten entwickelt hatten: geradezu chaotiſch waren ſie beiſpielsweiſe auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Die Sicherheit des Menſchen war auf der Straße eigentlich ſtändig gefährdet: die Zahl der täglichen Ver⸗ kehrsopfer ſtieg unheimlich— ſo ging es einfach nicht mehr weiter. Es war notwendig geworden, Fahrzeuge wie Fuß⸗ gänger planmäßig zu lenken: die Verkehrsordnung wuchs als elementare Notwendigkeit aus den Verhältniſſen heraus. Wohl nie hat eine Polizeiverordnung ſolchen revolutio⸗ nären Inhalt gehabt. Man ſchrieb 1925. Deutſchland ſtand überall im Herrſchaftszeichen der„freien Perſönlichkeit“: ſie irgendwie zu behindern, galt als Rückfall in die„Barbarei“. Plötzlich aber wurde die Bewegungsfreiheit auf einem wich⸗ tigen Lebensgebiete ſehr empfindlich eingeſchränkt. Es ver⸗ ſchwand die Geſtalt des ſich frei durch die Straßen bewegen⸗ den Menſchen; die Verkehrsordnung hat ſie ſozuſagen ins Muſeum geſtellt. Es wurde ziemlich genau vorgeſchrieven, wie ſich der Fahrer und Fußgänger fortan zu bewegen hatte. Ein beſtimmtes Zeichen— und er hatte zu halten, ein beſtimmtes Zeichen— und er durfte ſeinen Weg fort⸗ ſetzen; daneben eine Fülle weiterer Anordnugen: dem Fuß⸗ gänger beiſpielsweiſe wurde vorgeſchrieben, wie er eine Straße zu kreuzen hatte. Man verweile heute vor dem Bilde des planmäßig geordneten Verkehrs. Der Menſch, der ſich durch die Straßen bewegt, leiſtet inſofern eine Arbeit, als er gezwungen iſt, auf eine Fülle von Anordnungen, die ihm mechaniſch übermittelt werden, genau zu achten; ſelbſt der Müßiggänger muß es tun— denn jeder Ausbruch aus der Verkehrsordnung iſt mit Strafe bedroht. So hat der Menſch, wie er die Straße betritt, eigent⸗ lich aufgehört,„freie Perſönlichkeit“ zu ſein: er gerät unter Kommando, er wird ſozuſagen Arbeiter im öffentlichen Dienſt. Er wird tagtäglich gezwungen, es zu ſein, denn bei jedermann ſpielt ſich mehr oder weniger ein Teil des Lebens auf der Straße ab. Sehr weſentlich trägt die Verkehrs⸗ ordnung alſo zur Geſtaltung eines neuen Menſchentyps bei. Niemand kann ſich der Prägungskraft, die ihr innewohnt, auf die Dauer entziehen, und man beobachte daraufhin den Menſchen inmitten des modernen Verkehrs. Auf einem Exer⸗ zierplatz meint man zu ſein, wenn man wahrnimmt, mit welcher Selbſtverſtändlichkeit die Menſchenmaſſen etwa in den Hauptverkehrszeiten an einer Straßenkreuzung anhal⸗ ten, ſofern in der Ampel das rote Licht aufglüht— ein großartiges Bild, in dem bereits alle Lebensformen der Zu⸗ kunft angedeutet, um nicht zu ſagen: enthalten ſind. Willig befindet ſich der Menſch hier im Rhythmus einer Arbeits⸗ leiſtung, die nicht mehr als private Angelegenheit, ſondern als öffentlicher Dienſt empfunden und ausgeübt wird. Eine Revolution kann man freilich nicht„machen“, ſon⸗ dern gerade hier zeigt es ſich, wie elementar ſie gewiſſer⸗ maßen organiſch aus der Unhaltbarkeit beſtehender Zuſtände herauswachſen muß— nur dann iſt ſie berechtigt und nur dann ſetzt ſie ſich auch durch. Die Verkehrsordnung war offenkundig genug ein ſchwerer Eingriff in die Rechte, die ſich die„freie Perſönlichkeit“ ſchließlich zu verſchaffen ge⸗ wußt hatte. Sehr merkwürdig war es freilich, wie ſie ſich verhielt, als nicht allein ihre Bewegungsfreiheit auf der Straße bis zur Aufhebung eingeſchränkt wurde, ſondern hier gleichzeitig auch die Praͤgung eines neuen Menſchentyps begann. Am lebhafteſten wurde die Verkehrsordnung damals von jener Preſſe gefordert und dann begrüßt, die ihre vor⸗ nehmſte Aufgabe von jeher darin erblickte, dem Menſchen überall möglichſt uneingeſchränkte Freiheit zu verſchaffen. Es war gar nicht ſo widerſpruchsvoll, wie es ſcheint. Ge⸗ hört es doch zur„freien Perſönlichkeit“, daß ſie die Sorge um die perſönliche Sicherheit nahezu als die Achſe empfin⸗ det, um die alles Leben zu rotieren hat. Das Verkehrschaos, wie es durch die moderne Entwicklung entſtanden war, drohte die perſönliche Sicherheit auf der Straße derart zu gefährden, daß die„freie Perſönlichkeit“ ſchließlich nach der Verkehrsordnung ſchrie, obgleich ſie damit aus Angſt vor dem Tode ſozuſagen Selbſtmord verübte. Schließlich war es die„freie Perſönlichkeit“ geweſen, die das Verkehrschaos hervorgerufen hatte, und ſo war es auch nur ſinnvoll, daß durch ſeine Vändigung auch ſie gebändigt wurde. Wider⸗ ſtand gegen die revolutionäre Funktion der Verkehrsord⸗ nung hat eigentlich niemand geleiſtet. Ein beſtehender Zu⸗ ſtand wurde als ſo unerträglich empfunden, daß jedermann nur an ſeine Beſeitigung dachte— um welchen Preis, wurde ſchließlich gleichgültig. Revolutionen entſtehen immer ſo, daher ſetzen ſie ſich auch immer durch: was ſich vom moder⸗ nen Verkehr her vollzog, iſt nur ein Gleichnis. — Jub iläums⸗Sportwerbewoche der Fußballbereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Der abgelaufene Samstag und der geſtrige Sonntag ſollte die Schlußphaſe der Jubiläumsveranſtaltung bringen. Bereits der Samstag zeigte in der Frühe, daß der Wetter⸗ gott nicht gewillt iſt, zu dem guten Gelingen des groß⸗ zügig angelegten Schlußakte ſeine Beihilfe zu leiſten. Ein in dieſer Jahreszeit ungewohnter Dauerregen verurſachte eine gewaltige Störung. Der Samstag Nachmittag ließ ſich dann nochmals bitten, eine heitere Maske zu bieten und geſtattete auch die volle Durchführung des Samstags⸗Programm. Bereits die beiden Schülerſpiele wußten angenehm zu gefallen; erreichten doch beide Spielchen einen ſchönen Stand. Die„Kleinſten“ konnten ein 11 abtrotzen, während die erſten Schülermannſchaften nach ſchönen Leiſtungen mit einem vollkommen gerechten 2:2 zufrieden ſein mußten. Damit war ein ſchöner Rahmen für das Jubiläums⸗Hauptſpiel zwiſchen den zwei 98er Vereinen Schwetzingen, Liga— Seckenheim J 2:0 gegeben. Nach einem gegenſeitigen Austauſch von kleinen Andenken nahm das Spiel unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Albrecht, 07 Mannheim, ſeinen Anfang. Die Leiſtungen des Schiedsrichters, der die große Linie wahrte, iſt als ſehr gut zu bezeichnen. Die Gäſte ſtellten eine glänzend eingeſpielte und vollkommen ausgeglichene Elf ins Feld, die einen ſchönen Fußball demonſtrierte. Erſt⸗ klaſſig war das Schlußtrio beſetzt und hier beſonders glänzte der linke Verteidiger. In der Läuferreihe wußte der Mittelläufer ſehr zu gefallen; gegenüber ſeinen Leiſtungen fielen die Außenläufer etwas ab. Der Sturm war auf der linken Seite beſſer beſetzt als auf dem rechten Flügel. Seckenheims Schlußleute taten ihre Pflicht. Beide Tore waren durch kleine Mißverſtändniſſe entſtanden, bei denen allerdings der Gegner etwas vom Glück begünſtigt war. Die Läuferreihe ſpielte ein großes Spiel; jeder Mann war voll auf dem Poſten und leiſtete in gleich guter Art Abwehr und Aufklärungſpiel. Der Sturm hat einen neuen Mittelſtürmer zur Stelle, der ſcheinbar mit einer ziemliche, Doſis Lampenfieber behaftet war. Dadurch verlor der Sturm die einheitliche Linie. Beide Flügel waren gut auf⸗ einander abgeſtimmt. Das Spiel im Ganzen gefiel ſehr gut; dem Spielverlauf nach wäre ein Unentſchieden gerecht geweſen, aber die ſchönſten Sachen gingen fehl. Das Spiel ſelbſt hat ſeinen Werbezweck vollkommen erfüllt. Vom Anſtoß weg haben die Gäſte leichten Vorteil dadurch, daß ſie die niedergehende Abendſonne im Rücken hatten. Allmählich findet ſich die Elf des Jubilars und geſtaltet die Partie ausgeglichener. Die 15. Minute iſt es, die dem linken Verteidiger Veranlaſſung gibt, einen harm⸗ los erſcheinenden Ball zurückzugeben. Eine Bodenuneben⸗ heit gibt dem Leder kurz vor dem Torwart Effet und ſchußgerecht läuft der Ball dem Mittelſtürmer vor die Füße. Ausgenützt und es heißt 1:0. Halbzeit.— Seckenheim drängt, war zu 700% überlegen, aber Pech verhindert die beſten Gelegenheiten zum Ausgleich. Minutlich erwartet man die Remisſtellung, als bei einem Zuſammenprall der einheimi⸗ ſche Torwart ausſcheiden muß. Der Wiedereintritt bringt ein Mißverſtändnis im Schlußtrio und Schwetzingen kommt dadurch durch ſeinen Halblinken zum zweiten Erfolg. Sicht⸗ lich vom Pech verfolgt geht auch noch ein Strafſtoß des S. Rechtsaußen über die Latte. Das Spiel iſt aus. Der Sonntag vormittag nahm ſeinen Anfang mit einem Dauerregen, der während des ganzen Tages anhielt. Naturnotwendiger Weiſe mußte das ſportliche Programm ausfallen mit der Ausnahme der Partie der Preſſeleute gegen die einheimiſche Seniorenelf. Die Preſſe ſiegte mit 46. Das Programm wird im Laufe der Woche nachgeholt. Wir werden an dieſer Stelle noch weiteren Bericht geben. * Der neue deutſche Fußhallmeiſter Jorkung Düſſeldorf ſchlägt Schalke 04 3:0(1:0) Das größte fußballſportliche Ereignis der Saiſon, das Endſpiel um die deutſche Meiſterſchaft, das ſchon ſeit Tagen und Wochen die Domſtadt beherrſcht, fand am Sonntag ſei⸗ nen Höhepunkt. Leider hielt das ſchöne Wetter nicht an, in der Nacht zum Sonntag regnete es in Strömen und auch am Sonntag vormittag zogen dunkle Wolken über Köln. Zwiſchendurch aber drangen doch die Strahlen der Sonne durch. Gegen mittag ſetzte wiederum ſtärkerer Regen ein, aber gegen 15 Uhr klärte ſich der Himmel etwas auf. Der Verkehr ſetzte ſchon am Samstag ein. Aus allen Richtun⸗ gen brachten die Eiſenbahnen, Autos, Motorräder, Räder und Autobuſſe die Maſſen heran und am Sonntag früh ſetzte ſich der Zuſtrom fort und ſchon gegen 9 Uhr, als das Skadion geöfnet wurde, trudelten die erſten Zuſchauer in das weite Oval. Bis gegen Mittag füllten ſich die Ränge allmählich. Je näher der Augenblick des Spielbeginns heranrückte, umſo aufgeregter werden die Gemüter der Zuſchauer. Im⸗ mer wieder drängen die Maſſen nach. Es klappte aber auch alles ganz gut. SͤA und Hilfspolizei iſt in ſtattlicher Zahl vertreten und ſpringt hier und dort hilfsbereit ein. Eine Standartenkapelle unterhält das Publikum. Inzwiſchen iſt auch die Prominenz erſchienen. An der Spitze der Reichs⸗ ſportkommiſſar von Tſchammer und Oſten mit Gefolge. Die aufgeregte Maſſe verſchaffte ſich zum erſten Male Luft, als die beiden Mannſchaften zuſammen nebeneinander in die Kampfbahn einmarſchieren bis zur Mitte. Zur Tribüne ge⸗ wandt entboten ſie den Nationalgruß und umgekehrt auch zur anderen Seite. Die erſte Halbzeit. Schiedsrichter Birlem⸗BVerlin pfeift kurz darauf das Spiel an. Schalke kommt ſofort zweimal gut durch, aber die Fortunenabwehr iſt auf dem Poſten. Ein harmloſer Schrägſchuß von Rothardt geht daneben. Dann gibt es fünf Minuten Feldſpiel. Fortuna wird jetzt beſſer und kommt gefährlich durch. Bender gibt eine präziſe Vorlage an Mehl, der aber verpaßt. Beide Mannſchaften ſind noch ziemlich aufgeregt. Ein Durchbruch von Kuzorra wird ge⸗ Führungstor der Fortunen fällt in der 11. Minute. Breuer gibk den Ball an Bender, dieſer weiter an Janos. Von da aus erhält Mehl den Ball und flankt genau nach innen. Zwelanowfki hat ſich durchgeſchlängelt, erwiſcht das Leder und ſchießt, nachdem er den herauslaufenden Mel⸗ lage noch umſpielt hat, mühelos ein. Durch dieſen Erfolg findet Fortuna die Sicherheit wieder. Schalke dagegen iſt etwas deprimiert. Die wenigen Vorſtöße enden ſchon bei der Läuferreihe oder bei den Verteidigern. Schalke ſcheitert meiſt ſchon an der Läufereihe. Die Stürmer ſchießen viel zu wenig. Fortuna hat noch zwei große Chancen, die aber nicht ausgewertet werden. Nach dem Wechſel. In der zweiten Hälfte ſpielen die Düſſeldorfer weiter überlegen. Wigold wird dann im Strafraum unfair gelegt, doch überſieht Birlem dieſes Foul. Schalke dreht jetzt mäch⸗ tig auf und wird energiſcher. Für Fortuna entſtehen bang. Minuten. Kritiſche Situationen wechſeln dauernd, aber die Hintermannſchaft weiß ſich geſchickt zu wehren. Dann be⸗ kommt Fortuna langſam wieder das Spiel in die Hand, da Schalke keinen Erfolg ſieht. Die 25. Minute bringt das zweite Tor. Eine weite Vorlage an Hachgeſang, der an Ko⸗ biersſki weitergibt. Dieſer flankt und Mehl ſchießt ein, zu⸗ mal Mellage für Sekunden zögert Schalke iſt aus dem Konzept geraten. Das Spiel iſt entſchieden. Man ſieht all⸗ mählich, daß Schalke den Kampf aufgegeben hat. Sechs Mi⸗ nuten vor Schluß leitet Bender an den freiſtehenden Hochgeſang. Mellage läuft aus dem Tor, aber mit unnach⸗ ahmlicher Ruhe hebt Hochgeſang aus 16 Meter Entfernung den Ball über Mellage ins Netz. Vor Schluß hat Kuzorra noch eine Gelegenheit den Ehrentreffer zu erzielen, aber er verpaßt die gut vorgelegte Flanke. Fortuna hat das Spie! verdient gewonnen. Bei Schluß des Spiels nahmen die beiden Mannſchaften in der Mitte des Feldes Aufſtellung. von Tſchammer und Oſten hielt eine Anſprache, in der er zunächſt die Fortunen begrüßte und ſie zu ihrem großen Erfolge beglückwünſchte, und zwar im Namen der Reichs⸗ regierung, die ſich freue, daß die Deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft auch einmal an den Weſten gefallen iſt. Sportverein Waldhof deutſcher Haudball⸗Meiſter. Der mitteldeutſche Handballmeiſter Polizei Burg wurde geſtern von der Süddeutſchen Elf auf dem Magdeburger Kricketerplatz bei dem Endſpiel um die deutſche Handballmeiſterſchaſt mit 7:5 Toren entſcheidend geſchlagen. Trotz des regneriſchen Wetters hatten ſich 12 000 Zuſchauer eingefunden. Die Süddeutſchen waren in allen Mannſchaftsteilen gut beſetzt und zeigten eine gute Zu⸗ ſammenarbeit, während die Mitteldeutſchen die Erwar⸗ tungen ihrer Anhänger erheblich täuſchten. Der beſte Spieler bei Waldhof war der Mittelſtürmer Spengler. Er war nicht nur ein guter Sturmführer, ſondern erfolgreicher Torſchütze. Die Spielweiſe der Süddeutſchen war im all⸗ gemeinen ruhig, während die Mitteldeutſchen ſehr nervös und zerfahren ſpielten. Amicitia⸗Vierer geſchiagen. Bei der diesjährigen großen Hengſtey⸗Regatta konnte der Spindlersfelder Ruderrerein„Surmvogel“ im Vierer ohne Steuermann, der für die Qualifikation für Henley ent⸗ ſcheidend war, die Mannheimer Olympia⸗Mannſchaft in der Beſetzung Dr. Aletter, Heidland, Gaber, Maier mit zwei Längen überraſchend glatt ſchlagen. Mainzer Regatta⸗Tag. Der 2. Tag der mittelrheiniſchen Verbandsregatta in Mainz⸗Kaſtel litt ſehr unter der Ungunſt der Witterung. Trotzdem wurden die Wettkämpfe durchgeführt. Im erſten Einer kam der Frankfurter Paul zu einem neuen Sieg, während die Gießener den Vortagsſieg über die Kaſteler wiederholen konnten. Der Mannheimer Ruder⸗ Klub belegte hier den 3. Platz. Sonſtiger Sport. Die Berliner Voxkämpfe in der Bockbrauerei, die von der Notgemeinſchaft veranſtaltet wurden, endeten im Hauptkampf mit einem großen Skandal. Die Meiſterſchaftsanwärter Witt und Trollmann lieferten ſich einen ſportlich ſo wenig wertvollen Kampf, daß die Richter auf„Ohne Wertung“ entſchieden. Als ſich nun unter dem Publikum ungeheurer Tumult erhob, wurde Trollmann mit dem Meiſtergürtel geſchmückt Auf ſportlich höherem Niveau ſtand die deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft, die der Berliner Seis⸗ ler gegen Heiniſch⸗Mühlhauſen nach 12 Runden überlegen gewann. In den Rahmenkämpfen ſiegte Katter über Drehkopf nach Punkten. Das gleiche Ergebnis erzielte der Köllner Selle gegen Stief. Der Olympiſche Kongreß in Wien wurde mit der letzten Ar⸗ beitsſitzung beendet. Das Jo. faßte noch einige Beſchlüſſe von Bedeutung So wurde der Kongreß 1934 nach Athen vergeben, wo der Bau eines Olympiſchen Tempels geplant iſt, in den ſpäter die Namen aller Olympiaſieger ſeit dem Jahre 1896 eingemeißelt werden ſollen Die in Los Angeles preisgekrönte Olympiſche Hymne wurde noch nicht anerkannt. Da ſeinerzeit Deutſchland und Oeſterreich ſich am Wettbewerb nicht beteiligten, ſoll eine neue 3 Ausſchreibung erfolgen. Ausoländiſche Leichtathleten nehmen in den nächſten Wochen an deutſchen Sportfeſten teil. So ſtarten einige Italiener ſowie die Holländer Berger, Zeegers und Frl. Schuurmann am 15. Juni in Düſſeldorf und drei Tage ſpäter beim„Internationalen“ des SCC. in Berlin Für die Wettkämpfe am 23. Juni in Hamburg haben die auf dem Wege nach England befindlichen Finnen Iſo⸗ Hollo, Lehtinen und der Speerwurf-Weltrekordmann Matti Jär⸗ vinen zugeſagt. Der Davispokalkampf Tſchecho lowakei— Griechenland endete ſtoppt. Techniſch werden ſehr gute Momente geboten. Das mit dem Siege der Tſchechen. Die Griechen konnten nicht ein ein⸗ ziges Spiel gewinnen . 11 eee— — f—— Tennis Deutſchland im Davispokalkampf unterlegen. Deutſchland iſt in der dritten Runde im Davispokal⸗ wettbewerb 1933 von Japan ausgeſchaltet worden. Am zweiten Tage des Treffens Japan— d eutſchland auf den Not⸗Weiß⸗Plätzen in Berlin gewann Japan durch Nunoi⸗ Sato auch das Doppel gegen v. Cramm⸗Nourney 62, 6:3, Cramm überraſchend geſchlagen. Im Kampf um den Davis⸗Pokal wurde der Deutſche, Frei⸗ herr von Cramm,(rechts) von dem Japaner Jiro Satoh (links) nach ſpannendem Vierſatzſpiel 3:6, 6:2, 36, 46 geſchlagen. Schmelings Bezwinger. Im New Vorker Yankee⸗Stadion ſchlug der Kalifornier Maz Baer den ehemaligen deutſchen Weltmeiſter Max Schme⸗ ling in der 10. Runde bis 9 zu Boden. Die Einnahmen beim Boxkampf Schmeling Baer betrugen nach der jetzt vorliegenden genauen Abrechnung 201 092 Dollar. Schmeling erhielt davon 75 410 Dollar, Baer nur 25 150 Dollar. ß AAA. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 12. bis 20. Juni. Im Nationaltheater: Montag, 12. Juni, 20 Uhr: Muſikaliſcher Komödien⸗ abend: Ein Narrenſpiel. Tanzpantomime nach Eine kleine Nachtmuſik von Mozart; König Midas. Ko⸗ miſche Oper von Wilhelm Kempff; Der Dreiſpitz. Ballett von Manuel de Falla. Miete G 26. Dienstag, 13. Juni, 19.30 Uhr: Egmont von Goethe. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne. Abt. 1 bis 15, 201 bis 216, 310 bis 315, 420 bis 430, 610 bis 625, 801 bis 810 und Gruppen M und S. Mittwoch, 14. Juni, 20 Uhr: Schlageter. Schauſpiel von Hanns Johſt. Miete M 26. Donnerstag(Fronleichnam), 15. Juni, 20 Uhr: Mar⸗ tha. Oper von Friedrich Flotow. Miete B 27. Sonder⸗ miete B 14. Freitag, 16. Juni, 19.30 Ahr: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Miete F 27. Samstag, 17. Juni, 19.30 Uhr: Carmen. Oper von Georges Bizet. Miete A 26. Sondermiete A 13. Sonntag, 18. Juni, 20 Uhr: Annelieſe von Deſſau. miete H 14. 3:6, 6:4 und damit den nötigen dritten Gewinnpunkt. Operette von Robert Winterberg. Miete H 28. Sonder⸗ „„ 4—— 2—. 2 NE —— 3