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Der Führer der deutſchen Delegation auf der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz, Außenminiſter Frhr. von Neurath, hielt am zweiten Tage der Beratungen eine Rede, in der er wegen der beſchränkten Redezeit von 15 Minuten ledig⸗ lich die allgemeinen Fragen kurz andeuten konnte. Der Mi⸗ niſter betonte einleitend, daß die Verſammlung unter dem Eindruck der Worte des engliſchen Königs ſtände. Der Redner dankte dem König und der Regierung Großbritan⸗ niens für die Initiative bei der Einberufung der Konferenz, 5 er einen erfolgreichen Verlauf wünſche. Dann fuhr er ort: Herr Präſident, ich folge Ihrem Beiſpiel und nehme wie Sie in der Generaldebatte davon Abſtand, die Gründe zu unterſuchen, die zu der heutigen Zerrüttung der Welt⸗ wirtſchaft geführt haben. In den Jahren, ſeitdem die Kriſe die Welt belaſtet, iſt darüber unendlich viel geſchrieben und geſprochen worden. Dieſe Gründe liegen ja nicht lediglich auf wirtſchaftlichem Gebiete, und es wird dadurch niht leichter, daß einer den anderen zu einer veränderten Auf⸗ faſſung zu bekehren verſucht. Wir müſſen die Aufgaben der Konferenz vielmehr mit Ihnen, Herr Präſident, darin erblicken, prak⸗ tiſche Arbeit für die Zukunft zu leiſten. Als Vertreter der deutſchen Regierung ſehe ich deshalb auch ganz davon ab, über die beſondere Notlage Deutſchlands Ausführungen zu machen. Ich werde mich vielmehr nur auf einige allgemeine Bemerkungen über die deutſche Haltung zu den die Konfe⸗ renz beſchäftigenden Problemen beſchränken. Wir erblicken in der Zuſammenkunft der Regierungen aller Staaten der Erde gerade den Vorteil, bei vorbehaltloſer Darlegung der eigenen Schwierigkeiten für ſie Verſtändnis zu wecken. So wird man auf der Grundlage der wieder in Ordnung ge⸗ brachten nationalen Wirtſchaften die Bauſteine für die Ver⸗ bindung mit den übrigen Völkern der Welt ſchaffen. Für die Generaldebatte möchte ich den allgemein aner⸗ kannten und auch in den Bericht der Experten aufgenom⸗ menen volkswirtſchaftlichen Grundſatz erneut betonen, daß internafionale Schulden letzlen Endes nur durch Waren- und Dienſtleiſtungen abgetragen werden kön⸗ nen. Dieſer Grundſatz wird für uns bei der heuligen Lage der deutſchen Wirkſchaft der Ausgangspunkt bil⸗ den müſſen. Nach unſerer Auffaſſung werden die wirtſchaftlichen und insbeſondere die handelspolitiſchen Probleme erſt dann der Köſung zugeführt werden können, wenn man ſich zu⸗ vor über die fundamentalen Grundſätze der Kredit · und Finanz- fragen befriedigend verſtändigt hat. Die Welt hat bisher ange⸗ nommen, daß bei allen dieſen Problemen die Intereſſen der hier vertretenen Staaten nicht gleich liegen. In der Tat ſcheinen, wenn wir jedes der Probleme für ſich anſehen, die Intereſſen gegenſätzlich zu ſein. Die Staaten mit landwirt⸗ ſchaftlichem Export haben ſcheinbar andere Intereſſen wie die Länder die landwirtſchaftlich ſich ſelbſt genügen oder wenigſtens einen großen Teil ihres Bedarfes im eige⸗ nen Lande produzieren. Die Gläubigerländer haben ſcheinbar andere Intereſſen als die Schuldnerländer. Aber dieſe Konferenz in ihrem überwälligenden Wil ⸗ len zur Erkenninis der gemeinſamen Intereſſen iſt der ſchla⸗ gende Beweis dafür, daß es ſich bei allen dieſen Gegenſät⸗ zen nur um ſchein bare Gegenſätze handelt. Die Induſtrie kann nicht keben, wenn die Landwirtſchaft nichl lebt, und umgekehrt, der Gläubiger kann nicht leben, wenn der Schuldner nicht lebt. die Goldwährung hat keinen N die Freizügigkeit des Goldes nicht gewährlei⸗ et i a Nachdem dieſe Konferenz der lebendige Ausdruck dieſer Einſicht iſt, werden wir auch den Mut aufbringen müſſen, die ſich daraus ergebenden Löſungen durchzuführen. Freilich werden die Völker und Regierungen ſich dazu nur durchrin⸗ gen, wenn das Vertrauen und ein friedliches und verſtänd⸗ nisvolles Zuſammenleben der Völker wiederhergeſtellt wird. Wenn die großen politiſchen Aufgaben geregelt werden, die immer noch der Löſung harren. Der Herr Präſident hat auf eine dieſer politiſchen Aufgaben hingewieſen. Daß das an dere große politiſche Problem, um deſſen Löſung wir ſeit Jahren ringen, vor dieſer Konferenz nicht mehr gelöſt wer⸗ den konnte, war eine herbe Entäuſchung. a Die deutſche Regierung kann von ſich ſagen, daß ſie ih Teil dazu beigetragen hak, das Vertrauen wiederherzuſtel⸗ len. Selten wohl iſt eine Regierungserklärung in der Welt mit gleicher Spannung erwartek worden, wie die kürzliche Erklärung des Reichskanzlers hitler vor dem Deutſchen Reichstag. Selten wohl iſt eine Regierungserklärung mehr geeignet geweſen als dieſe, Beruhigung zu ſchaffen und der Wiederkehr des Vertrauens die Wege zu ebnen. Der Wert dieſer Regierungserklärung kann nicht dadurch gemildert werden, daß geſagt wird, das ſind Worte, wir wollen die Handlungen abwarten. Die deutſche Regierung hat gehandelt. Sie hat ihr volles Teil dazu beigetragen, um die große, von ſtaatsmänniſcher Weisheit eingebene Ini⸗ tiative des italieniſchen Regierungschefs zu verwirklichen und den Pakt von Rom zu ſchaffen. Sie hat der Abrü⸗ ſtungskonferenz in Genf einen neuen Impuls gegeben, in⸗ dem ſie den Plan des Herrn Macdonald als Grundlage der FFV zukünftigen Konvention angenommen hat. Sie hat das ge⸗ tan, obwohl die Erfüllung der Verſprechungen, auf die Deutſchland einen Anſpruch hat, noch nicht ſichtbar iſt. Ver⸗ geſſen wir nicht, daß ohne eine Löſung der großen ſchwe⸗ benden politiſchen Fragen die Beratungen dieſer Konferenz 7 zu keinem Ergebnis führen können. Weitere Reden Im weiteren Verlauf der Sitzung legte der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier die Anſichten der franzöſi⸗ ſchen Regierung dar. Veſonders notwendig ſei die Verge⸗ bung großer öffentlicher Aufträge, um die Ar⸗ beitsloſen in den Wirtſchaftsprozeß wieder einzugliedern. Daladier erklärte, man müſſe die Freizügigkeit des Gol⸗ des wieder herſtellen denn nur ſo könne man die Kämpfe auf dem Gebiete des internationalen Geldweſens beenden. Eine Enklaſtung des Arbeitsmarktes könne herbeigeführt werden, wenn die 40 Stundenwoche inkernakional ange · nommen würde. f Der italieniſche Delegierte Jung betonte, daß erſt das internationale Schuldenproblem gelöſt werden müſſe, ehe man an eine Erhöhung des internationalen Preis⸗ niveaus herangehen könne. Die Erhöhung des Preisniveaus dürfe lediglich in Zuſammenhang mit dem Währungs- problem verhandelt werden. Die deutſchen Schulden Beginn der Slillhalteverhandlungen. : London, 14. Juni. Die Verhandlungen über die deutſchen Stillhalteabkom⸗ men wurden in London mit einer allgemeinen Erörterung des deutſchen Schuldenproblems eröffnet. Der ſtärkſte Widerſtand dürfte nach wie vor nicht ſo ſehr von engliſcher Seite als vielmehr von Seiten der hol⸗ ländiſchen und Schweizer Vertreter kommen. Die engliſchen Kreiſe vertreten die Anſicht, daß es im Inkereſſe des deut⸗ ſchen Kredites vor allem notwendig ſei, den Zinſendienſt auf- recht zu erhalten, wären jedoch andererſeits zu Verhandlun⸗ gen über die Höhe des Finſendienſtes bereit. mjiSaſtg J. düg)hMw Tea chrdfub.q Js Verhaftungen in Oeſterreich. lags abgeorduete Habicht im Polizei⸗ gefängnis. Der deutjche Reich Wien, 13. Juni. Der Landesinſpekteur der NS Dun in Oeſterreich, Reichstagsabgeordneter Habicht, iſt nach Mitteilung des Miniſters für die öffentliche Sicherheit. Jey, in Linz ver⸗ haftel worden. Hierzu wird aus Linz berichtet: Im Laufe der Nacht hat die hieſige Polizei ihre Aktionen gegen die Führer der öſterreichiſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die ihre Landesleitung in Linz hat, eingeleitet Als die Polizei nach Mitter acht in das Wohnhaus des Landesinſpekteurs Ha⸗ bicht eindringen wollte fand ſie alle Eingänge verſchloſſen. Dem Einlaß begehrenden Polizeibeamten erklärte Habicht, daß er nur der Gewalt weichen werde. Darauf wurde ein Schloſſer geholt, der die Tür aufbrach. Dann wurden Habicht und einige alle Reiche der dar · unter ſein Sekretär Steinert, der eben alls Keichsdeutſcher iſt, verhaftet und ins Linzer Polizeigefängnis eingeliefert. Die Hausſuchung verlief ohne Ergebnis.. 5 Unter den ferner verhafteten Reichsdeutſchen in Wien befindet ſich auch der frühere Oberleutnant Cohrs. Ferner wurden in Niederöſterreich und dem nördlichen Burgenland einſchließlich Eiſenſtadt ſämtliche Bezirksleiter der NSDAP, 27 an der Zahl, verhaftet. Die Jahl der in dieſen Tagen in Oeſterreich bisher feſtgenommenen reichsdeulſchen Mitglieder der NSDAP beträgt etwa 80. Zum politiſchen Attentat in Oeſterreich. Heimwehrführer Landesrat Steidle(links) und der frühere Miniſter Dr. Rintelen(rechts). Nr. 136 Wie aus Innsbruck gemeldet wird, ſind dort im ganzen 40 Nationalſozialiſten, darunter alle nationalſozia⸗ liſtiſchen Gemeinderäte, verhaftet worden. Auch aus Graz und anderen Orten Heſterreichs werden Verhaftungen gemeldet. Ausweiſung von„Ausländern“! Der über die Demonſtrationen in der Stadt ausgege⸗ bene Polizeibericht teilt mit, daß in einer Anzahl national⸗ ſozialiſtiſcher Heime außer den 24 inländiſchen Nationalſo⸗ zialiſten insgeſamt 16„Ausländer“(lies: Deutſche. Die Red.) feſtgenommen worden ſeien Gegen dieſe„Ausländer“ werde, ſoweit die geſetzliche Vorausſetzung vorliege, das Ausweiſungsbverfahren eingeleitet werden. Die Polizei hatte ferner die Abhaltung aller beabſichtigten Verſammlungen und Vorträge der NS DAP ſver⸗ boten. NSOAp⸗Verbot für Beamte Der Miniſterrat hat einen Erlaß genehmigt, demzufolge die Zugehörigkeit der Bundesbeamten zur Nationalſoziali- ſtiſchen Partei und das Wirken für dieſe Partei als ſtaats⸗ feindlich erklärt wird. 8 In Anſchluß an dieſen Erlaß hat der Bundesminiſter für Sicherheit, Fey, an alle Sicherheits⸗ und Gendarme⸗ riebeamten einen Tagesbefehl ausgegeben, in dem es heißt: „Die Ereigniſſe der vergangenen Zeit, beſonders der letzten Tage, haben deutlich bewieſen, daß die NSDAP in Heſter⸗ reich eine ſtaatsfeindliche, das Volk und das öffentliche Wohl ſchwer ſchädigende Tätigkeit ausübt und mit geſetz⸗ widrigen Mitteln arbeitet. Es geht jetzt um das Wohl, um die Exiſtenz unſeres Volkes,“ Durch Erlaß des Heeresminiſteriums iſt auch allen Heeres angehörigen die Mitgliedſchaft und die Be⸗ tätigung bei der Nationalſozialiſtiſchen Partei verboten. Nur legale Durchführung Die Gauleitung Wien der NSDAP veröffentlicht einen Aufruf, in dem ſie alle Nationalſozialiſten auffordert, voll⸗ kommene Ruhe und Diſziplin zu bewahren.„Wir erheben den ſchärfſten und nachdrücklichſten Einſpruch,“ ſo heißt es weiter,„gegen die von einer Reihe von jüdiſchen und ju⸗ denhörigen Zeitungen gemachten Verſuche, unſere Bewe⸗ gung mit den Sprengſtoffattentaten in Zuſammenhang zu bringen. Wir haben den Boden des Geſetzes bisher nicht verlaf⸗ ſen und werden es auch weiterhin nicht kun. Wir werden ſo il. eee ehrlich kämpfen und ehrlich ſiegen. Heil ikler! Die„Deutſch⸗Oeſterreichiſche Tageszeitung“ bringt zu den Vorgängen keinen Kommentar, ſie ſchreibt vielmehr in einer Mitteilung an ihre Leſer: „Wir bringen hiermit allen Partei- und Geſinnungs⸗ freunden zur Kenntnis, daß wir durch die neue Preſſever⸗ ordnung gezwungen ſind, bei der Berichterſtattung über po⸗ litiſche Vorkommniſſe uns lediglich auf den Tatſa⸗ chenbericht zu beſchränken und es uns verſagen müſ⸗ ſen, die bisher übliche Beurteilung der politiſchen Ereig⸗ niſſe weiterhin ungeſchmälert zu pflegen. Wir müſſen es daher unſeren Freunden überlaſſen, für die Dauer dieſer außerordentlichen Verhöftniſſe die Schlußfolgerungen aus unſerer politiſchen Berichlerſtattung ſelbſt zu ziehen.“ Wie die„Reichspoſt“ erfährt, wird auch die Schlie⸗ ßung der S A⸗Schulen in Groß⸗Harras in Nieder⸗ öſterreich ſowie in Kirchdorf in Oberöſterreich und im Vorarlberg durchgeführt. Warnung an die Polizeidirektion Die geſamte nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion er⸗ ſchien mit Gauleiter Frauenfeld in der Polizeidirektion. Na⸗ mens der Fraktion erklärte Gemeinderat Dr. Walter Riehl dem Polizelpräſidenten, die Gewaltakte der letzten 24 Stun⸗ den ſeien als eine Folge der Ausſchaltung der Füh⸗ rung der Partei zu betrachten. Vorbereitete Flugſchriften revolutionären Inhalts ſeien offenbar von unverantwortli⸗ chen privaten Stellen ausgegangen, wenn nicht gar von Provokateuren. Wenn die Aklionsfähigkeit der Leitung der NSDAP weiterhin durch Sperrung der Parteidienſiſtellen verhin⸗ dert werde, ſo ſei es nicht zu verwundern, daß die Leiden ⸗ ſchaften ſunger Leule, wie etwa der Studenten, bis zur Gluthitze entfacht! würden und nicht abzuſchätzende Folgen eintreten könnten Neuer Sprengſtoffanſchlag Auf das Einheitspreisgeſchäft„Haus der Kleinigkeiten“ im Wiener Bezirk Favoriten wurde früh gegen 2 Uhr ein Sprengſtoffanſchlag verübt. Der Exploſionskörper richtete am Portal, an beiden Auslagefenſtern und am keellerge⸗ wölbe ſtarken Schaden an. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ſucht nach zwei jungen Leuten die als Täter in Betracht kommen. Kurz nach dem Anſchlag hat⸗ ten die beiden einen in der Nähe des Tatortes haltenden Taxameter zu einer Fahrt in den dritten Bezirk genom⸗ men. Der Chauffeur, dem ſie verdächtig vorkamen, wollte zunächſt nicht fahren; die Burſchen ſollen ihn deshalb bedroht haben. Auf der Fahrt nach dem dritten Bezirk winkte der Chauffeur einem Poliziſten mit dem Taſchentuch zu Die beiden Inſaſſen des Autos, die das Signal bemerk⸗ ten, zwangen den Chauffeur zum Halten, ſprangen ab und ergriffen die Flucht. 2 Kauft deutſche Fette! Trotz vorübergehender Opfer. i 8 Berlin. 14. Juni. Die Berliner Hausfrauenvereine veranſtalteten eine große Werbekundgebung für deutſche Fette im Landesaus⸗ ſtellungspark. Der Staatsſekretär im Reichsernährungsmi⸗ niſterium, von Nohr, ſprach über die wirtſchaftspolitiſchen Ziele der Reichsregierung und insbeſondere über den Plan zur Förderung der Fettwirtſchaft. Trotz aller Opfer und Härten, die der Fettplan bringe, müſſe an ihm unbedingt feſtgehalten werden, wenn über die Landwirkſchaft die ganze deutlſche Wirtſchaft gerettet wer⸗ den ſolle. Wir hätten die Wahl, erklärte der Skaatsſekretär. entweder für die Lebensmittel elwas höhere Preiſe zu zah⸗ len, um leben und arbeiten zu können, oder eines Tages ſo arm wie heute die Arbeitsloſen oder noch ärmer zu ſein, ſo daß uns dann auch die billigen Weltmarktpreiſe zu keuer ſein würden. Die nationale Regierung ſei entkſchloſſen, das deutſche Volk vor dieſem Schickſal zu bewahren. Klärung am Getreidemarkt Glatte Räumung der Vorräte. f N Berlin, 14. Juni. Im Hinblick auf die geringe Unternehmungsluſt an den deutſchen Getreidemärkten wird von zuſtändiger Stelle dar⸗ auf hingewieſen, daß man auf Grund der Erhebungen ent⸗ gegen den bisherigen Erwartungen mit einer glatten Räumung der Getreidevorräte beim Landwirt zu Be⸗ ginn der neuen Ernte rechnen muß. Daraus ergibt ſich, daß die Getreidepolitik der nationa⸗ len Regierung, da die vorhandenen Beſtände noch etwa zwei Monate reichen werden, einen grundſätzlichen Am⸗ ſchwung der Marktlage herbeigeführt hat. Hinzu kommt fer⸗ ner, daß nach der Anpaſſung der Oelkuchenpreiſe an die Getreidepreiſe in den nächſten Monaten eher mik einer Er⸗ höhung des Getreideyerbrauches anſtakt mit einer Ver- minderung zu rechnen iſt, was zu einer berrächklichen Schrumpfung der Getreidevorräke in zweiker Hand führen wird. politiſches Allerlei Die Deutſch nationale Die deutſchnationale Reichstagsfraktion trat unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Vorſitzenden, des Abg. Berndt, zuſammen, um über die politiſche Lage zu beraten. Dabei wird insbeſondere die Frage des Uebertritts der drei weſt⸗ deutſchen Parteimitglieder Dr. Giſevius, Flume und Dr. Martin Spahn zu den Nationalſozialiſten eine Rolle ſpie⸗ len. Dr. Hugenberg und Dr. Bang konnten an der Sitzung nicht teilnehmen, da ſie ſich auf der Weltwirtſchafts⸗ konferenz in London befinden. Der Fraktionsvorſitzende Schmidt befindet ſich noch im Krankheitsurlaub. Auf der Wirtſchaftskundgebung hält anſtelle des Staatsſekretärs Dr. Bang der Abg. Dr. Quaatz das Referat. Anklage gegen Braunſchweiger Stahlhelmführer. In der Angelegenheit des Stahlhelmkonfliktes in Braunſchweig vom 27. März wird mitgeteilt, daß die Staatsanwaltſchaft beim Sondergericht gegen die Stahl⸗ helmführer Schrader, Seidel, Nowack und Meinecke ſowie zwei Reichsbannerführer und ſechs weitere Mitglieder des Reichsbanners Anklage erhoben hat. Gegen die genannten Stahlhelmführer liege der dringende Verdacht vor, den ge⸗ ſchloſſenen Eintritt von Reichsbannerorganiſationen in den Stahlhelm gefördert zu haben, und zwar unter ausdrück⸗ licher Zuſicherung gegenüber den mitangeklagten Reichs⸗ bannerführern, daß die Hundertſchaften des Reichsbanners auch im Stahlhelm geſchloſſen bleiben ſollen. Verſammlungs⸗ und Amzugsverbot in Bahern Im Auftrage des Reichsminiſters des Innern hat die bayeriſche Politiſche Polizei zur Aufrechterhaltung der Ruhe, Ordnung und Sicherheit bis auf weiteres öffenkliche und ge⸗ ſchloſſene Verſammlungen ſowie Verſammlungen und Auf⸗ züge unter freiem himmel jeglicher Art verboken. Ausnah⸗ men von dieſem Verbot können nur im Benehmen mit der bayeriſchen Politiſchen Polizei gewährt werden. R——— Sof vedddlg Rätſel um den Tod des Malers van der Straat von Reinhold Eichacker. 50) „Ganz meine Meinung!“ beſtätigte Till.„Die beiden ſind unſchuldig und flohen nur vor ihrem ſchlechten Gewiſſen. Wie überhaupt dieſe ganze Unterſuchung alles mögliche ans Licht brachte, was gar nicht geſucht war.“ Seine dunklen Augen ruhten ernſt und prüfend auf dem blaſſen Geſicht Erna Klarenbachs, die ſeinem Blick nicht mehr auswich. 5 „Man ſieht daraus, daß man auch nicht aus Liebe einen anderen Menſchen für einen Mörder oder Totſchläger hal⸗ ten ſoll, wenn man dafür keine Sicherheit hat,“ ſagte er leiſer, wie in einer Mahnung.„Man ſoll erſt— ver⸗ trauen!“ 8 „Und Hellern?“ fragte der Landgerichtsrat. „Hat auch mit dem Mord an ſich nichts zu tun,“ erklärte Brandt eilig.„Mißlungener Erpreſſungsverſuch an van der Straat und vollendete Erpreſſung an Schleicher. Nichts wei⸗ ter. Der Kerl iſt ein Hochſtapler und Erpreſſer, aber kein Mörder.“ Till nickte zuſtimmend. Der Mörder iſt „Alſo iſt es doch Schleicher?“ meinte der Landgerichts⸗ „Nein!“ wehrte der Kommiſſar.„Mit dem Mord hat der ebenfalls nichts zu tun. Daß er Frauen gegenüber an Ge⸗ ſinnung ein Schuft iſt und ihnen auch Kokain gab, erſcheint mir ſicher. Aber das erſte iſt leider nicht ſtrafbar und für das zweite kann man ihn nicht faſſen. Die Geſchichte mit Nina Ferron iſt längſt verjährt und wenn er behauptet, Ruth Schauenberg an Stelle von Giften harmloſe Mittel gegeben zu haben, kann man ihm das Gegenteil nicht mehr beweiſen. Tatſächlich ſind derartige Täuſchungen bei Gift⸗ ſüchtigen allgemein üblich, um ſie zu kurieren. Und mit van der Straat hatte Schleicher zwar die erregte Unterhaltung, — aber dafür, daß er den Maler vergiftet habe, fehlt jeder Anhalt. Aus Zorn über einen berechtigten Anpfiff ermordet man ſchließlich noch nicht einen Menſchen. Es fehlt in dem Falle das rechte Motiv eines Mordes.“ „Und Darner?“ meinte der Landgerichtsrat enttäuſcht. rat 6 Von dem allgemeinen Verſammlungs⸗ und Umzugsver⸗ bot ſind ſelbſtverſtändlich die Fronleichnamsprozeſ⸗ ſionen nicht betroffen, die von der nach jeder Richtung hin geſchützt werden. 6 Papens Bericht Aeber die Münchener Geſellentagun d. Berlin, 14. Juni. Amtlich wird mitgeteilt: Vizekanzler von Papen berich⸗ tete dem Herrn Reichskanzler über den Verlauf der Mün⸗ chener Tagung der katholiſchen Geſellenvereine und die 8 die zu ſeiner vorzeitigen Schließung geführt aben. Herr von Papen betonte, daß die falſch ſeien, denen zufolge er von der Leikung des katholi⸗ ſchen Geſellenvereins irregeführt worden ſein ſollte. Der Reichskanzler nahm dankend davon Kennt⸗ nis, daß die Tagung der katholiſchen Geſellen ein Bekennt⸗ nis der Treue zur Regierung und zum neuen Reich abgelegt habe. Er ſprach die Anſicht aus, daß die Vor⸗ kommniſſe im Anſchluß an die Tagung bedauerlich ſeien und daß von allen Seiten dahin gewirkt werden müſſe, die Atmoſphäre der gegenſeikigen Spannungen zu überwinden, da ſonſt eine Abhaltung ſolcher Tagungen unmöglich ge⸗ macht werde. ö Nach Gereke Mulert. Bei der Staatsanwaltſchaft iſt vom neuen Präſidium des Deutſchen Städtetages Strafanzeige gegen den früheren Präſi⸗ denten des Deutſchen Städtetages, Mulert, erſtattet worden. Mulert wird Antreue beziehungsweiſe Betrug zum Nachteil des Deutſchen Städtetages vorgeworfen. Ausſchluß aus der SPO? Die Flüchtlinge in Prag.— Der„Vorwärts“. Berlin, 14. Junt. Die nunmehr beſtätigte Meldung, daß die Parteiführer der SPD., Wels und Vogel, in Gemeinſchaft mit Breitſcheid und Stampfer in Prag ein Büro eröffnet haben, das ſich „Reichsleitung der Deutſchen Sozialdemokratiſchen Partei“ nennt und das bei der Zweiten Internationale als ſolches angemeldet worden iſt, hat die in Deutſchland verbliebenen Führer der SPD. in große Schwierigkeiten gebracht.. Sowohl die Landtags. als auch die Reichstagsfraktion der SPD. haben ſich ſcharf dagegen verwahrt, daß eine Reichsleitung der Deulſchen Sozialdemokrakiſchen Partei im Auslande enkſtände. Es iſt, nachdem nunmehr krotzdem ein ſolcher Schritt erfolgt iſt, große Stimmung dafür vorhanden, Wels, Breitſcheid, Stampfer und Vogel aus der SPD. aus- zuſchließen. Die Leitung der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands mit dem Sitz in Berlin würde dann vermut⸗ lich der ehemalige Keichskagspräſident Loebe übernehmen, der in Deukſchland geblieben iſt und bereits ſeit geraumer Zeit die Geſchäfte der Partei führt. Die deutſchen Sozialdemokraten erſtreben— wie aus ihren Kreiſen verlautet— die Erlaubnis, den„Vorwärts“ in Berlin wieder erſcheinen laſſen zu dürfen. „Aufgezwungene Arbeiter vertreter“! Eine Anverſchämtheit in Genf. 5 Genf, 14. Juni. In der Arbeitergruppe des Ausſchuſſes für die Invali⸗ den⸗. Alters⸗ und Hinterbliebenenverſicherung, die ſich nach der Sitzung des Ausſchuſſes verſammelt hatte, kam es zu einem Zwiſchenfall. Der Vorſitzende der Gruppe, Buiſſon⸗ Frankreich, behauptete, es handele ſich um eine private Sit⸗ zung, an der die„der Arbeitergruppe aufgezwungenen Ar⸗ beitnehmervertreéter Italiens und Deutſchlands“ nicht teil⸗ nehmen dürften(). Während der italieniſche Vertreter die Sitzung verließ, behauptete der deukſche Vertreter, Stoehr, ſeinen Platz, indem er mit Recht betonte, daß es ſich um eine ordenkliche, vom Ausſchuß einberufene Gruppenſitzung handele, von der niemand ausgeſchloſſen werden dürfe. Der Vorſitzende hob darauf die Sitzung auf. Der italieniſche Delegierte hat beim Präſidium der In⸗ ternationalen Arbeitskonferenz Einſpruch erhoben und eine Feſtſtellung verlangt, ob der Vorſitzende zu ſeinem Vorgehen berechtigt geweſen iſt. „Daxner kommt nur als Dieb oder Helfer in Frage. Ich vermute das erſte. Zum Haupttäter fehlt ihm doch die Raf⸗ finiertheit.“ „Ja— wer bleibt denn dann übrig?“ ſeufzte der Land⸗ gerichtsrat in ratloſen Zweifeln. „Nur Aſſeſſor Till!“ beharrte Brandt finſter.„Solange er mir nicht das Gegenteil nachweiſt.“ Der Landgerichtsrat, ſichtlich beſtürzt, konnte ſich dem ſtets erneuerten Druck dieſer Anklage nicht ganz entziehen, ſo ſehr ſein Gefühl ſich auch dagegen wehrte. i „Helfen Sie uns, Till,“ bat er verzweifelt,„wenn Sie etwas wiſſen!“ Der Aſſeſſor zog ein Schreiben aus ſeiner Taſche und reichte es dem Landgerichtsrat hinüber. „Hier iſt die Löſung des Falles van der Straat, mit allen Beweiſen,“ ſagte er heiter.„Ich mußte jede Stunde mit meiner Verhaftung rechnen. Deshalb ſchrieb ich es auf.“ Kettler ſchob ſchnell den Brieföffner in die Umhüllung. „Einen Augenblick noch!“ wehrte Till ihm.„Bevor Sie die Löſung leſen, bitte ich Sie, den Brief Bowarys zu öff⸗ nen und deſſen Unterſchrift zu prüfen. Wenn meine Lö⸗ ſung richtig ſein ſollte, dürfte der Brief dort ein Teſtament enthalten.“ f ö 1 80 Teſtament?“ fragte Kettler, ungläubig und ſtau⸗ nend. 15 „Ja. Bitte, ſehen Sie nach!“ 950 Da Brandt ihm zunickte, öffnete Kettler zögernd den Siegelbrief. 5 Er zog ein längeres Schreiben heraus und las deſſen Anfang. Dann drehte er die Seiten haſtig herum. Nach einem Blick auf die Unterſchrift hob er die Augen. „Das Teſtament van der Straats,“ ſtellte er feſt.„Woher wußten Sie das nur?“ i Brandt hüſtelte leiſe. ö 5 „Wenn Dr. Till, wie ich behauptete, Bowary iſt und den Brief ſelber ſchickte, muß er den Inhalt natürlich auch kennen. Das kann alſo meinen Verdacht nur beſtärken.“ . bor Till ſah ihn ſo ſpitzbübiſch an, daß er unſicher wurde. 5 1 N 3 175 „Ich warte noch immer auf den verſprochenen Gegen⸗ beweis,“ erslärte er hartnäckig.. Till verneigte ſich ſpöttiſch. a „Wollen Sie jetzt erſt, bitte meinen Brief leſen, Herr Landgerichtsrat?!“ i 15 i l N Kettler nahm ſich nicht mehr die Zeit, den Oeffner zu Regierung Preſſemeldungen Von geſtern auf heufe Ein abſurder Beſchluß Sie wollen den Arbeitsdienſt verbieten! ü Berlin, 13. Juni. Der Beſchluß des Effektivausſchuſſes der Abrüſtungs⸗ konferenz, in dem auf franzöſiſchen Antrag ein Verbot der Arbeitsdienſtpflicht gefordert wird, wird in Berliner politl⸗ ſchen Kreiſen als völlig abſurd bezeichnet. Ein ſolcher Beſchluß gegen die Möglichkeit von Ar⸗ beitsſchaffung muß im Augenblick um ſo unſinniger wirken, in dem gleichzeitig in London die führenden Staatsmän⸗ ner der Welt zuſammentreten, um der nicht zuletzt durch die Arbeitsloſigkeit entſtandenen Weltnoklage zu ſteuern. In politiſchen Kreiſen betrachtet man die durch dieſen Beſchluß entſtandene Situation durchaus ruhig und nüchtern und weiſt darauf hin, daß ſich die Generalkom⸗ miſſion noch einmal ſehr ergiebig mit der ganzen Angele- genheit beſchäftigen wird. 1 Die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht bedeutet für den neuen Staat ein dringendes Erfordernis, um die männ⸗ liche deutſche Jugend für die Aufbauarbeit zu erziehen. Die Dienſtpflicht iſt darüber hinaus vor allem erforderlich, um der deutſchen Wirtſchaft Enkwicklungsmöglichkeiten zu ſchaf⸗ fen, insbeſondere. um durch vorkeilhaftere Aus⸗ nutzung des Bodens die lebensnotwendige Ernährungsbaſis herzuftellen, die der Verſailler Vertrag im Oſten uns ge raubt hat. Polens Nationaldemokraten gegen die Juden. Die Nationaldemokratiſche Partei Polens hat Entſchlie zungen gefaßt, in denen auf die Notwendigkeit hingewieſen wird, den polniſchen Staat durch innere Reformen zu kräftigen. Zu dieſem Zwecke müſſe vor allem die jüdiſche Gefahr überwunden werden, da ſich die jüdiſche Intelligenz bedeutend raſcher vermehre als die polniſche. Die National demokraten verlangen deshalb Schutz der Hochſchulen vor dem jaͤdiſchen Zulauf und den numerus clauſus für die Ju⸗ den in den verſchiedenen Berufen. Weiter müßten den Ju⸗ den amtliche Stellungen, die einen Einfluß auf die polni⸗ ſche Politik gewinnen ließen, vollkommen verſchloſſen wer⸗ den. Wenn dieſes Problem nicht durchgeführt werde, ſo drohe Polen eine ernſte Gefahr. N Arteil im Thielſch⸗Hrozeß Hohe Zuchthausſtrafen. 1 . Berlin, 14. Juni. Im Prozeß wegen der Tötung des SA- Mannes Thielſch wurde der bei der Begehung der Tat minderjährige Ange⸗ klagte Beilfuß wegen gemeinſchaftlichen Mordes zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, der Angeklagte Schoel zu 15 Jahren Juchthaus. Die beiden anderen Angeklagten er⸗ hielten wegen Beihilfe je eine Juchthausſtrafe von ſechs Jahren. Der Anklagevertreter hatte für Schoel die Todes- ſtrafe beantragt. Zwei Todesurteile vollſtreckt Berlin, 13. Juni. Nachdem der preußiſche Miniſter⸗ präſident ſich entſchloſſen hat, von dem Recht der Begnadi⸗ gung keinen Gebrauch zu machen, ſondern der Gerechtigkeit freien Lauf zu laſſen, ſind um 6 Uhr morgens auf d Hofe des Strafgefängniſes Plötzenſee der 26jährige Wächter Paul Rohrbach aus Niederſchönhauſen und der 23jäh⸗ rige Bäcker Hermann Wittſtock aus Berlin⸗Buchholz von dem Scharfrichter Gröpler⸗Magdeburg mit dem Beil hingerichtet worden. g 0 Rohrbach und Wittſtock waren wegen gemeinſchaftlichen Mordes an dem Kraftwagenführer Kurt Pohl zum Tode verurteilt worden. Die gegen dieſes Urteil bei dem Reichs⸗ gericht eingelegte Reviſion wurde verworfen. — FFP Die erfahrene flausfrau hauft Muss Sunnen denn der dme MAGS At Ar Qualität benutzen. Er riß mit dem Finger das weiße Kuvert auf. Verblüffung ſpiegelte ſich in ſeinen Zügen. Seine Blicke wanderten ungläubig zwiſchen Till und dem Schreiben. „Nun?“ drängte Brandt mahnend. 105 Der Landgerichtsrat ſah ihn faſſungslos an und las, lau betonend:„Der Mörder des Malers van der Straat iſt — der Ermordete ſelbſt. Es handelte ſich um einen Freitod. Von Erna Klarenbachs Tiſch kam ein jubelnder Auf⸗ ſchrei, doch hörte nur Till ihn. Kettler hatte den Arm des Aſſeſſors gefaßt und ſchüttelte ihn immer wieder, es ſel ſt gar nicht fühlend. 18 Brandt ſtieß den Stuhl mit einem Ruck fort und kam durch das Zimmer. „Ein Selbſtmord des Malers? Haben Sie dafür wahr⸗ haftig Beweiſe?“ Till lachte beluſtigt und wies auf den Brief hin. „Ich will Ihnen alles erklären,“ ſagte er ruhig und ſetzte ſich nieder.„Sie, lieber Inſpektor, hatten am Anfang glei erkannt, daß bei dieſem Mord etwas nicht ſtimmte. Sie meinten damals ganz richtig, die Spuren im Zimmer genüg⸗ ten bequem für drei Morde. Taten ſie auch. Wären Sie bei dieſer Erkenntnis geblieben und hätten Sie ſich nicht dur das Preisausſchreiben auf eine falſche Fährte locken laſſen, nämlich auf die, daß der Täter noch lebe, ſo wären Sie wahrſcheinlich noch früher als ich zu der richtigen Löſung 2 e 5 8 4 1 Brandt gab keine Antwort. Er wartete ſchweigend, doch konnte er nicht ſeine Spannung verbergen. „Auch ich habe mich mehrfach ablenken laſſen. Immer wieder fühlte ich Lücken in meinen Beweiſen. Deshalb war ich bemüht, alle, die in Verdacht kamen, ſo reſtlos auszu⸗ holen, daß keine Möglichkeit eines Ueberſehens mehr blieb. Jedes Verdachtsmoment ſollte verfolgt werden. Denn meine Annahme konnte ja immer noch falſch ſein. Das war meine Methode, Herr Brandt. Erſt dann, als nach und nach alle Verdächtigungen für den Kriminaliſten ausfallen mußten— wie Sie richtig feſtgeſtellt haben—, gab es für mich nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder war der Sohn van der Straats, alſo ich ſelbſt, der Täter oder der Tote. Das erſte war das Wahrſcheinlichere und deshalb wählten Sie es. Da aber zufällig ich dieſer Verdächtige war, wuß le ich auch, daß ich ausſchied. Es war alſo für mich nicht ſo ſchwer wie für Sie, dieſe Spur zu vermeiden und die rie tige Löſung zu finden. Seitdem ſuchte ich nur noch die leb⸗ ten Beweiſe. Ich habe ſie reſtlos.“ S. g SE. 755 2311 Badiſcher Jugendtag Liandesverſammlung in der Woche vom 15.—22. Juli. f() Karlsruhe, 13. Juni. Wie die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium mitteilt, hat die nationale Regierung erkannt, daß der Staat die Er⸗ ziehung und Ertuͤchtigung der Jugend zu ſeinen größten Aufgaben rechnen muß. Neben Schule und Elternhaus muß auch die Jugendpflege und Jugendbewegung ſtehen und alle Kräfte für die Erziehung und Ertüchtigung unſerer heran⸗ bwachſenden Generation einſetzen. Neben einer geiſtigen Aus⸗ bildung und ſeeliſchen Formung muß auch die körperliche Ertüchtigung gefördert werden. Aus dieſem Grunde müſſen die Fragen des Geländeſports, des Jugendwanderns mit einen Hauptplatz bei der körperlichen Erziehung und Schulung unſerer Jugend einnehmen. i Am dieſe Aufgaben voll und ganz erfüllen zu können, wird das badiſche Miniſterium des Kultus, des Anterrichts und der Juſtiz vom 15. bis 22. Juli 1933 in ganz Baden Leine Landesſammlung für die badiſche Jugend unter der Bezeichnung„Badiſcher Jugendtag 1933“ veranſtalten. An der Sammlung werden ſich alle auf nationaler Grundlage ſtehenden ſtaatlich anerkannten Jugendverbände f beteiligen. Dieſe Verbände werden mit Veranſtaltungen an die Oeffentlichteit treten, die der Werbung für den Landes⸗ I ngendtag 1933 dienen ſollen. Die Durchführung der Samm⸗ I kung wird in den Händen der Bezirksämter und der Ge⸗ meinden des Landes liegen. Es wird erwartet, daß dieſe Sammlung auf das weitgehendſte Verſtändnis und die Be⸗ eeitwilligkeit aller Bevölkerungskreiſe, ein Scherflein beizu⸗ tragen, ſtoßen wird. () Staatsrat Dr. Schmitthenner ordentlicher Profeſſor. Privatdozent, Staatsrat Dr. Paul Schmitthenner an der Aniverſität Heidelberg wurde zum planmäßigen außerordent⸗ ſülchen Profeſſor für Geſchichte mit beſonderer Berückſichtigung der Kriegsgeſchichte und Wehrkunde an der Aniverſität Hei⸗ ddelberg mit der Amtsbezeichnung und den akademiſchen Rech⸗ ten eines ordentlichen Profeſſors, Privatdozent Dr. Ing. Gerhard Hänzel an der Techniſchen Hochſchule Berlin zum bbrdentlichen Profeſſor für Geometrie an der Techniſchen Hiochſchule Karlsruhe ernannt. I Gltihſchaltung der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen. 5() Karlsruhe, 13. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium teilt mit: Mit Erlaß des Miniſters des Innern 3 dom 7. Juni 1933 wurde Reichsbahnoberinſpektor Kark Dürr in Karlsruhe, Stuttgarterſtraße 5, für Baden zum ehren⸗ amtlichen Vertrauensmann für die politiſche Gleichſchaltung der gemeinnützigen Wohnungsunternehmen beſtellt. (Y Bruchſal.(Einbrecher an der Arbeit.) In Bruchſal wurden in den letzten Nächten ſchwere Einbrüche ver⸗ übt, und zwar im Palaſt⸗Theater und im Kaffee Strauß, wo ziemliche Geldbeträge entwendet wurden. Auch im Gaſt⸗ haus zum Laub iſt eingebrochen, jedoch wenig erwiſcht wor⸗ en. 5) Schopfheim.(Mit dem Fahrzeug verun⸗ 5 Bus it Auguſt Keßler von Schwand fuhr mit ſeinem Fuhrwerk auf der abſchüſſigen Straße zwiſchen Wies und Stockmatt. Plötzlich gingen die Pferde durch und Keßler kam beim Verſuch, ſie anzuhalten, zu Fall. Der be⸗ Keßler ſchwere Beckenquetſchungen erlitt. 2(9 Graben.(Wer iſt der Grabener Bran d⸗ ſtifter?.) Dem Forſtamt Graben wurde vor einigen Tagen ein anonymer Brief zugeſandt, der weitere Waldbrandſtiftun⸗ gen ankündigte. Nur auf dem Gebiet des früheren Jagdauf⸗ fehers werde nichts geſchehen, da der Brandſtifter vor dieſem Angſt habe. Der alsbald verhaftete frühere Jagdaufſeher G. G. konnte auch als der Briefſchreiber ermittelt werden. Die weitere Unterſuchung wird ermitteln müſſen, ob der Verhaftete auch der Brandſtifter iſt. Man vermutet zwar, daß G. die⸗ ſes Schreiben nur deshalb anfertigte, um den Poſten als Jagdaufſeher wieder zu erhalten. h Philippsburg.(75 Jahre Liederkranz Phi⸗ lippsburg.) Am Sonntag, den 18. Juni, feiert der Heſangverein„Liederkranz“ ſein 75jähriges Jubiläum. Aus dieſem Anlaß findet vormittags ein großes Preisſingen ſtatt, g an dem ſich gegen 2000 Sänger beteiligen werden. Es ſind dnne Reihe wertvoller Preiſe, darunter ein Preis vom Ba⸗ diſchen Staat, geſtiftet worden. Mit dem Feſt verbunden iſt der diesjährige Heimattag der Philippsburger. Nach den Vorbereitungen zu ſchließen, iſt mit einem großen eindrucks⸗ PVauobllen Sängerfeſt zu rechnen. ö 5 Annelieſe von Deſſau 5 Operettenabend im Nationaltheater. Die nicht mehr neue und auch in Mannheim nicht mehr unbekannte Operette„Annelieſe von Deſſau“ von Richard Keßler, Muſik von Robert Winterberg ging erſtmals im Na⸗ tionaltheater über die Bühne. Um es gleich vorweg zu neh⸗ muen, das Werk fand eine recht gute Aufnahme, und warum auch nicht, denn Schlager ſind beim Publikum auch heute noch beliebt.(Eine kleine Hochzeitsreiſe.) Im Vordergrund 1 der Handlung ſteht der Fürſt von Deſſau, der von heißer 1 Liebe zur Tochter des Hofapothekers entbrannt iſt, doch ſoll 1 die Ehe nicht zuſtande kommen, da ja eine Apothekerstochter nicht hoffähig iſt. Die gegenſeitige Liebe und das Vertrauen ind jedoch ſo groß, daß ſchließlich alle Hinderniſſe beſeitigt werden. Gleichzeitig wird noch eine andere Ehe geſchmiedet, Studenten. Guſſa Heiken als Annelieſe ſpielte ihre Rolle gerade⸗ zu bezaubernd, ſowohl ſtimmlich, als auch darſtelleriſch. Die dweite Braut, Ellice Illiard ebenſo reizend, von. gleicher Beerzlichkeit. Lene Blankenfeld mußte die Fürſtinmutter mit der angebrachten Würde ſympathiſch zu ſpielen. Neu⸗ gebauer als Fürſt von Deſſau war gut. Walter Jooß als Student(er führte die Regie mit viel Geſchick), voll jugend⸗ cher Friſche, Karl Wagner, ein Gaſt aus Berlin, als arquis beachtlich, doch vielfach zu jugendlich. Bartling als Hofmarſchall trug an einigen Stellen zu ſehr auf. Hugo ofſin als Vater der Annelieſe wurde ſeiner Aufgabe ſehr gerecht. Joſ. Offenbach⸗Ziegler als Laternenanzünder hatte nur eine ganz kleine Rolle, ſpielte ſie aber mit einer ſolchen Eigenart, daß er auf offener Bühne Beifall ernten onnte. f wieder recht erfreulich. Beſondere Beachtung verdienen die Bühnenbilder von Löffler, die Maienluft und Frühlings⸗ d digten das Schlußbild. ladene Wagen fuhr ihm dabei über den Anterleib, wodurch nämlich die der Tochter des Gouverneurs mit einem jungen Das Orcheſter unter Leitung von Karl Klauß ſpielte uft atmeten. SA⸗Leute und der SA-⸗Muſikzug vervollſtän⸗ N. ,, Aus Nah und Fern. Großroſſeln.(In der Grube tödlich verun⸗ glückt.) Der aus Marienau ſtammende 41 Jahre alte Tele⸗ foniſt Heinrich Schneider wurde auf Grube Velſen, als er in einer Arbeitspauſe Wagen bei der Hängebühne aneinander⸗ koppelte, um dem Maſchiniſten beſſer fortzuhelfen, totgedrückt. Wie verlautet, ſind an dem betreffenden Tage auf Grube Velſen acht Arbeiter mehr oder weniger ſchwer verunglückt. Der verunglückte Schneider war verheiratet und hinterläßt Frau und zwei unverſorgte Kinder. Zweibrücken.(Eine Naturſeltenheit.) Eine ein⸗ ſante Biene baute ſich in einem Haus des Faſanenrieberges einen kleinen Zellenſtaat und zwar in das Schloß eines Küchenſchrankes. Da die Biene ſtets durch das Schlüſſelloch ein⸗ und ausflog, ſchraubten die Bewohner das Schloß ab und entdeckten nun richtige kleine Waben mit kunſtvoll aus⸗ gebauten Zwiſchengelaſſen und Anſätzen zur Brut. Der An⸗ blick des Miniaturſtaates der Imme im dunklen Schloßgefüge iſt von beſonderem Reiz. ** Frankfurt a. M.(Beſchlagnahme von Glücks⸗ ſpielapparaten.) Bei einer Kontrolle in einem Spiel⸗ ſaal in der Kaiſerſtraße wurde ein Spielapparat beſchlag⸗ nahmt. Angeblich ſollte es ſich um ein Geſellſchaftsſiel han⸗ deln, es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß es ſich um einen Glücksſpielapparat handelte. In dem gleichen Saal wurden drei Spielautomaten beſchlagnahmt. Sämtliche Apparate entſprechen nicht der Vorſchrift, da die Spieler keinen Ein⸗ fluß auf das Spiel ausüben konnten. Auch in der Moſel⸗ ſtraße wurde ein derartiger Apparat beſchlagnahmt. Es wird nunmehr eine ſtrenge Kontrolle gegen dieſe Appa⸗ rate vorgenommen, und ſie werden erforderlichenfalls be⸗ ſchlagnahmt werden. 5 ** Hobhenſtein(Naſſau).(Tod an der Hochſpan⸗ nungsleitung.) Beim Berühren der Hochſpannungs⸗ leitung verunglückte der 36jährige Betriebsleiter Wenig von den Klinkerwerken Hohenſtein tödlich. Wenig war mit dem Umſchalten im Transformatorenhäuschen beſchäftigt. Das Unglück wurde zuerſt von der Frau Wenigs bemerkt, die ihren Mann tot auffand. Gießen.(Tragiſcher Tod eines Kindes.) In dem Kreisort Holzheim fiel das ſechs Jahre alte Kind der Arbeiterwitwe Wagner beim Spielen in einen zwei Meter tiefen Weiher. Erſt ſpäter entdeckte ein Landwirt beim Waſſerholen den Unglücksfall. Das Kind hatte aber bereits den Tod gefunden. Gießen.(motorradler fährt gegen Stra⸗ ßenbahn.) An einer unüberſichtlichen Stelle der hieſi⸗ gen Hauptverkehrsſtraße fuhr der 22 Jahre alte Schmied Wilhelm Mootz aus Großen-Buſeck, der auf einem Motor⸗ rad gefahren kam, mit einem Wagen der Straßenbahn zu⸗ ſammen. Der junge Mann wurde dabei unter den Straßen⸗ bahnwagen geſchleudert; er trug einen Schädelbruch davon. Er wurde der Chirurgiſchen Klinik zugeführt. — Beihingen, OA. Ludwigsburg.(Den Tod ge⸗ ſucht.) Abends verließ eine etwa 30jährige Frau von hier, Mutter von fünf Kindern, ihre Wohnung. Am nächſten Tage wurde ſie am Wehr des Kraftwerkes tot aus dem Neckar geborgen. — Reutlingen.(Zwillinge nach dem Impfen ge⸗ ſtorben.) In jähes Leid verſetzt wurde die Familie des Oberlehrers Wirſching hier. Ihre Zwillinge, Günther und Wolfram, ſind, erſt dreiviertel Jahr alt, plötzlich geſtorben. Die beiden Kinder waren am Tag vorher geimpft worden und die Oeffentlichkeit iſt, wie der Reutlinger Generalanzeiger berichtet, geneigt, dieſe Tatſache mit dem Tod der Kinder in Zuſammenhang zu bringen. Inwieweit dieſe Vermutung richtig iſt, ließ ſich noch nicht in Erfahrung bringen. Die Anterſuchung wird hier die notwendige Klarheit ſchaffen. Die offiziellen Stellen bewahren noch Stillſchweigen. a Schmuggelware unter Sitzpolſtern. Beamte der Zollaufſichtsſtelle Straß bei Aachen fanden bei der Revi⸗ ſion eines niederländiſchen Perſonenkraftwagens 700 Pa⸗ kete Feinſchnitt⸗Tabak, die unter den Sitzpolſtern und hin⸗ ter den Rückenlehnen verſteckt waren. Die Ware und der Kraftwagen wurden beſchlagnahmt.— Kriminalbeamte der Zollbehörde faßten in Alsdorf mehrere Frauen, die in Rei⸗ ſekoffern größere Mengen geſchmuggelten Tabak trugen, als ſie gerade im Begriff ſtanden, in das Ruhrgebiet abzu⸗ . fahren. If Diphtherie im Nurkal. In Untermaubach ſind in den letzten Tagen zahlreiche Diphtherieerkrankungen zu verzeich⸗ nen. Bisher ſind drei Schulkinder geſtorben. Die Behörden haben die ſofortige Schulſchließung veranlaßt. Der Krank⸗ heitsherd iſt noch nicht ermittelt.. 5 Ar Durch Schilfrohr verletzt. Beim Baden einiger Bur⸗ ſchen in der Vils bei Frontenhauſen(Nbrn.) ſteigerten ſich Spiel und Scherz zur Uebermütigkeit, die unangenehme Folgen hatte. Einige der Mutwilligen packten den Schrei nergehilfen Ludwig Weber und warfen ihn in die Vils. Weber fiel dabei auf ein ſtarkes Schilfrohr auf, welches ihm in den Körper drang. i a5 Weihe aſiakiſcher Biſchöfe. In Rom wurde durch den Papſt die Konſekration von fünf chineſiſchen und japani⸗ ſchen Biſchöfen vorgenommen. Eine unüberſehbare Men⸗ ſchenmenge, die ſich aus Pilgern der ganzen Welt, vor allem Chineſen, Japanern und andern Aſiaten zuſammenſetzte, war zu der Feier berbeigeſtrömt. Wee eee Segelyachtunglück In holland geſtrandet.— Zwei Tote. Düſſeldorf, 13. Juni. Eine Düſſeldorfer Segelyacht iſt bei der Inſel Ameland geſtrandet. Die Yacht war von Düſſeldorf rheinabwärts gefahren, von dort ging die Reiſe nach Norderney und Helgoland. Auf der Heimreiſe brach beim Bornriff die Ankerkette. Kapitän Otto Gebauer, der Schiffseigner, und ſeine Gattin wurden über Bord geworfen. Die Bacht mit den beiden übrigen Inſaſſen, dem Studenten Wolfgang Daute und einem Fräulein Piel, war den Wellen preisgegeben. Die Vacht traf bei Hollum auf der Inſel Ameland ein, wo ſie ſtrandete. Die beiden Inſaſſen wurden an Land ge⸗ ſpült und konnten gerettet werden. Die Gattin des flapi⸗ käns iſt bei der Inſel 1 J. fe kot aufgefunden worden. Von dem Schiffseigner ſel fehlt bisher jede Spur; es muß angenommen werden, daß auch er ertrunken iſt. Boxring und Trauring Newyork, 13. Juni. Max Schmeling erklärte, er werde am Mittwoch nach Deulſchland abreiſen, wo ſeine 1 mit der Filmſchauſpielerin Anny Ondra ſtattfin⸗ en ſoll. a Paris.„Matin“ berichtet aus Lyon: Drei Soldaten des 90. italieniſchen Infanterieregiments hätten die Grenze aug ht Sie ſeien den Militärbehörden von Grenoble zugeführt worden. f f. * Lolcale Nuudlcuiqaui Fronleichnam Das Fronleichnamsfeſt, das immer am Donnerstag nach Trinitatis gefeiert wird, iſt eines der höchſten kirchlichen Feſte der Katholiken. Es gilt insbeſondere der Feier der Wandlung der Hoſtie in den Leib des Herrn und ſoll ein öffentliches Bekenntnis des Glaubens darſtellen. Auf viele Jahrhunderte geht die Feier des Fronleichnamsfeſte zurück. Es wurde angeregt von einer frommen Kloſterfrau, der hei⸗ ligen Juliana zu Lüttich, und von Papſt Urban IV. im Jahre 1264 für die ganze katholiſche Chriſtenheit eingeführt. Das Konzil zu Vienne beſtätigte 1311 die Fronleichnamsfeier. Arſprünglich wurde Fronleichnam am 24. März, dann am Gründonnerstag gefeiert. Da ſich aber die Feier nicht gut mit der Trauer der Karwoche in Einklang bringen ließ, wurde der Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsſonntag be⸗ ſtimmt. Im Volksmund hat der Fronleichnamstag in manchen Gegenden auch den Namen„Prangertag“. Das gläubige Volk wallt in Stadt und Land am Fronleichnamstag aus den Kirchen, die Kinder begleiten die Prozeſſion blumen geſchmückt, die Geiſtlichkeit iſt im großen Ornat, Kirchen⸗ fahnen und Heiligenfiguren werden mitgetragen. Die Stra⸗ ßen und Häufer ſind mit Blumen und Tüchern, mit Fahnen und Birken geſchmückt, Altäre ſind im Freien aufgebaut, und vor dem Allerheiligſten, das unter dem Himmel getragen wird, ſinkt das gläubige Volk anbetend auf die Knie. Glaube und Bekenntnis, Anbetung und Verherrlichung pflanzen ihr frommes Banner an dieſem einen Tag in den Straßen der Orte, in Feld und Flur auf. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen erfolgt heute nachm. von 2.30— 5.30 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. Wegen obiger Auszahlung können Einzahlungen bei der Kaſſe heute mittag nicht erfolgen. Nach 23 Jahren wiedergefunden. Dieſer Tage ſah beim Pflanzenſetzen das Dienſtmädchen eines Landwirts etwas glänzendes in der Erde. Sie griff zu und ſiehe da, es war ein Ehering. Wie ſich durch die Gravierung herausſtellte, war es der Trauring einer hieſigen Frau, der derſelben bei der Ernte beim Fruchtabnehmen vor 23 Jahren, kurz nach ihrer Verheiratung, vom Finger geglitten war. Nun hat ſich der Ausreißer nach 23 Jahren wieder finden laſſen zur ſelbſtverſtändlich größten Freude der Verliererin. Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Wegen des Fron⸗ leichnamsfeſtes bleibt das Schloßmuſeum Donnerstag vor⸗ mittag geſchloſſen. Um den Beſuch der„Badiſch⸗Schwä⸗ biſchen Trachtenſchau“, deren Dauer auf nur 14 Tage be⸗ ſchränkt iſt, zu ermöglichen, iſt das Muſeum am Donners⸗ tag nachmittag von 14—18 Uhr geöffnet; ermäßigter Ein⸗ trittspreis 20 Pfg. I Tödlicher Verkehrsunfall. Auf der Kronprinzenſtraße iſt ein 27 Jahre alter lediger Arbeiter aus Sandhofen mit 5 0 Motorrad auf der Fahrt in Richtung Kaſernen an der Kreuzung der Bibiana⸗ und Lange⸗Rötterſtraße mit einem die Straße kreuzenden Laſtwagen zuſammengeſtoßen. Der Kraftfahrer hat ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu⸗ gezogen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Städt. Krankenhaus ſtarb. A Fteiwilliger Tod. Nachts hat ſich in Sandhofen ein 77 Jahre alter, früherer Landwirt in ſeiner Wohnung er⸗ hängt. Ein unheilbares Leiden dürfte den alten Mann zu dieſem Schritt veranlaßt haben. —Nachſendung von Briefen in der Reiſezeit. Die Nach⸗ richtenſtelle des Reichspoſtminiſteriums teilt mit: Die un⸗ verzögerte Zuſtellung von nachgeſandten Poſtſendungen in Bade⸗, Kurorten und Sommerfriſchen iſt nur ſichergeſtellt, wenn die nachgeſandten Briefe uſw. in der Anſchrift des Empfängers eine nähere Wohnungsangabe tragen. Man ver⸗ ſäume daher nicht, in den Nachſendungsanträgen, für die die Poſtanſtalten und Briefzuſteller koſtenlos amtliche Formblätter abgeben, neben den Namen des Orts des Sommeraufent⸗ halts Hausnummer und Name des Vermieters der Sommer⸗ wohnung anzugeben. — Von der„Schafkälte“. Der Kälterückfall, den wir in den letzten Tagen, ausgerechnet kurz vor Sommerbeginn, erlebten, ſtellt eine alljährliche meteorologiſche e dar, die aber in ihren Zuſammenhängen noch nicht genügen geklärt iſt. Im Volksmund wird dieſe Kälteperiode auch als „Schafkälte“ bezeichnet, weil um dieſe Zeit herum gewöhnlich die Schafſchur ſtattfindet und die nackten Tiere unter den Witterungseinflüſſen beſonders zu leiden haben. Die Wetter⸗ ſtatiſtit will übrigens feſtgeſtellt haben, daß ein ſolcher ſom⸗ merlicher Kälterückfall niemals länger als ſieben Tage ge⸗ dauert hat. 5 * Gerichtszeitung. Zveile Serie Kommuniſten vor Gericht. Wieder ſtanden in einer Sonderſitzung des Einzelrich⸗ ters in Mannheim 20 Kommuniſten als Angeklagte wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräſidenten ur Erhaltung des inneren Friedens vor den Schranken. lle hatten einer der dem verbotenen Rotfrontkampfbund folgenden, unter irgend einem anderen Namen getarnten kommuniſtiſchen Erſatzorganiſationen angehört. Auf eine eingehende Belehrung des Vorſitzenden zogen acht Ange⸗ klagte vor Aufnahme der Verhandlung ihren Einſprüch gegen die auf je einen Monat Gefängnis lautende Strafe zurück. Die Verhandlung gegen die übrigen Angeklagten endete wieder mit der Auftechterhaltung der Strafmandate, die ſämtlich auf einen Monat Gefängnis bemeſſen waren. [Der gereinigte Branntwein. Zum drittenmal hat ſich der Branntweinbrenner Johann ptiſt Häusler von Mannheim gegen die Beſtimmungen des Monopol 47 vergangen. Der Angeklagte hat vom zweiten Halbſahre 1928 bis März 1932, dann bei einer 7 Kontrolle noch einmal bis Januar 1933 Aktiv⸗Kohle zum Reinigen von auswärts bezogenen Branntweins als Zuſatz d Selbſtfabrikat gebraucht. In Baden iſt das einigen des eigenen Fabrikates freigegeben. Der Angeklagte durfte aber nur ſeinen eigenen Branntwein mit Kohle behand. in. Durch Strafb⸗ehl wurde er zu 4000 Mark Geldſtrafe und ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. Zu der Verhandlung in f der das Zollamt als Nebenkläger auftrat. war det Sachber⸗ ſtändige Profeſſor Rüdiger aus Stuttgart geladen. Das Gericht bemaß die Gefängnisſtrafe auf zwei Monate außer ⸗ dem wurden dem Hauptangeklagten 6000 Mark Geldſtrafe, im Unbeibringlichkeitsfalle weitere zwei Monate Gefängnis auferlegt. zu dem Einheimiſcher Fußball. Das Spiel der Gründer heute Abend 7 Ahr im Wörtel. Die Vereine, die in freundlicher Weiſe zur Beſtreitung des Jubiläumsprogramms ihre Zuſagen gegeben hatten, aber wegen Regen nicht ſpielen konnten, ſtellen ſich in liebenswürdiger Art an den einzelnen Sonntagen zur Ver⸗ fügung, ſoweit es ihre„Freizeit“ zuläßt. Urſprünglich ſollte das ganze Programm des verfloſſenen Sonntag auf den Donnerstag(Fronleichnam) verlegt werden. Die Geneh⸗ migung konnte aber hierzu aus beſonderen Gründen nicht gegeben werden. Man hat ſich deshalb entſchloſſen, einen Teil der Spiele morgen abend, ſoweit es die Zeit ermöglicht, ſteigen zu laſſen. f Wie bereits geſtern mitgeteilt, ſteigt heute abend das Spiel der Gründer. Sie ſind heute abend alle anweſend und werden in alter Friſche an die Löſung der großen Aufgabe herangehen. In der am Sonntag mittag ſtattgefundenen„Spielerſitzung“ wurde nach reiflicher Ueber⸗ legung und Debatte die Mannſchaft für heute abend in ſtärkſter Beſetzung eingeteilt. Der Gegner wird vor einer nicht leichten Sache ſtehen. Wohl ſind die Leute der Gründer⸗ mannſchaft alle um mindeſtens ein Jahrzehnt älter, aber die ausſtrahlenden Energiewellen werden den nötigen Kräfteausgleich, wenn nicht Ueberſchuß, aufzubringen wiſſen. Die Gegnermannſchaft, die ebenfalls in beſter Beſetzung auf den Plan tritt, wird ſich auf das ſchlimmſte gefaßt machen müſſen. Hoffentlich iſt heute gutes Wetter, damit der Jubilverein einigermaßen auf ſeine Rechnung kommt. Dem Spiel voraus geht eine Partie der erſten Mann⸗ ſchaft mit der ſpielſtarken Elf der„Viktoria 08“ Neckar⸗ hauſen. Neckarhauſen ſtellt in letzter Zeit eine„Bomben⸗ mannſchaft“ ins Feld, ſodaß ein großes Spiel zu erwarten iſt. Die Einheimiſchen müſſen ſich ſehr ſtrecken, wenn ſie günſtig abſchneiden wollen. Den Spielen iſt hoffentlich ſchönes Wetter beſchieden. Glück auf! ch Der neue deutſche Sport Der Reichsſportkommiſſar über die Richtlinien. Auf einer Verſammlung der Führer der Schleswig⸗Hol⸗ ſteiniſchen Turn⸗ und Sportverbände in Kiel erläuterte Reichs⸗ ſportkommiſſar von Tſchammer und Oſten die vor kurzem erlaſſenen neuen Richtlinien für den deutſchen Sport. Er erklärte, dem deutſchen Sportleben habe bisher der aut o⸗ ritäre Gedanke gefehlt. Wir ſtanden vor der Tatſache, daß im Sport der Vergangenheit eine gewiſſe egozentriſche Linie der verſchiedenen Sportarten einſetzte und der Kampf Aller gegen Alle begann. Sogar die Politik ſei in die Verbände hineingetragen worden. Heute dürfte die Po⸗ litik für den Sport nichts mehr bedeuten. Die Ertüchtigung des jungen deutſchen Menſchen, ſeine Erziehung zum Vater⸗ land hin ſeien ſeine einzigen Ziele. Für ihn, den Sport⸗ kommiſſar ſelbſt, gebe es nur eine Parole, die des Führers. Seine höchſte Aufgabe ſei es, beſtehendes Gut zu erhalten. „Ich bekenne mich“, ſo erklärte Herr von Tſchammer und Oſten,„zu der Auffaſſung, daß ich die Tradition der Verbände zu ehren, zu bewahren und zu pflegen habe. Wo wilde Kommiſſare ſich bemüßigt geſehen haben, dazwiſchen zu fahren, werde ich dieſe Herren ſchleunigſt von ihren Thrönchen holen.“ Der Reichskommiſſar kam ſodann auf das Problem der marxiſtiſchen Turn⸗ und Sportverbände zu ſprechen und betonte, es ſei ſeine Aufgabe geweſen, dieſe Verbände in eine neue Phaſe zu bringen. Er habe ſie vor⸗ läufig nicht aufgelöſt, ſondern auf dem Wege der Verhand⸗ lung mit der Exekutive dieſer Organiſation erreicht, daß das geſamte nicht unbeträchtliche Vermögen und der geſamte Verwaltungsapparat ihm übertragen wurde. Damit habe er dieſe Organiſation in die Hand bekommen. Das Ver⸗ mögen müſſe ſo in das deutſche Sportleben wieder hinein⸗ geſtellt werden, daß der deutſche Arbeiter, der früher Marxiſt war, in der Zukunft wieder etwas davon habe. In der nächſten Zeit werde eine Verfügung herausgegeben werden, wonach kein Mitglied der früheren marxiſtiſchen Ver⸗ bände bis zum 1. September den bürgerlichen Sportverbänden beitreten dürfe. Damit ſoll die Erkenntnis bei den Angehörigen dieſer Verbände gefördert werden, daß es kein Zurück, ſondern nur noch ein Vorwärts gebe. Nach dieſer Karenzzeit aber ſollte den guten Mitgliedern der marxiſtiſchen Sportverbände die Hand gereicht werden.— Mit einer Auflöſung . der konfeſſionellen Verbände, die ſich auf dem Gebiete des Religionslebens große Ver⸗ dienſte erworben hätten, ſei der Sache nicht gedient geweſen. Aber es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ſie unter Aufſicht geſtellt und ſich der Autorität des Staates zu beugen ätten. 5 Der Reichsſportkommiſſar erklärte mit Nachdruck: Es iſt in letzter Zeit auch in Jugendorganiſationen ein⸗ gegriffen worden. Ich lehne dies ab und ich verbitte mir ein⸗ für allemal, daß Verbände zerriſſen werden. Wer das tut, ohne daß Staatsnotwendigkeiten vorliegen, iſt ein Saboteur am deutſchen Sport. Wo ohne Not eingegriffen worden iſt, werde ich ſofort die getroffenen Anordnungen wieder aufheben und die Ver⸗ bände dahin ſtellen, wo man ſie braucht. Der Sportkom⸗ miſſar ſtreifte auch kurz die Vorbereitungen für Olympia 1936, die ſelbſtverſtändlich ſtattfinden werde, da Deutſchland alle Möglichkeiten der Vorbereitungen biete und betonte, daß man bezüglich des Arierparagraphen im deutſchen Sportleben die Beſtimmungen des Beamtengeſetzes nicht in jedem Falle anwenden könne.— Er ſchloß mit dem Hin⸗ weis darauf, daß der Führer die weitere Entwicklung des Umbaues der deutſchen Sportverbände mit Intereſſe ver⸗ folge. Der Reichskanzler ſei überzeugt, daß, wenn der Um⸗ bau gelinge, dann die Stufe geſchaffen ſei, von der aus wir den Wehrwillen, die Wehrhaftigkeit und die Wehrkraf des deutſchen Menſchen wieder erreichen könnten. Handel und Wiriſchaſt 8 (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 13. Jum: Zufuhr und Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht bezw. Stück in Reichsmark: 159 Ochſen 24 bis 31; 118 Bullen 20 bis 29; 253 Kühe 11 bis 25; 455 Färſen 23 bis 32; 852 Kälber 25 bis 38; 26 Schafe 20 bis 27; 2096 Schweine 34 bis 40; 82 Arbeitspferde 300 bis 1200, 52 Schlachtpferde 25 bis 110; 13 Ziegen 10 bis 16.— Marktverlauf: Großvieh, Kälber, Schweine ruhig, Ueberſtand; Arbeits⸗ und Schlacht⸗ pferde ruhig.— Der Kleinviehmarkt iſt vom 15. auf 16. Juni verlegt. Badiſch-pfälziſche Jenkral⸗Häuteaktion. Die in Karls⸗ ruhe abgehaltene Zentralauktion für das badiſch⸗pfälziſche Maigefälle wies ſchon zu Beginn bei regerer Steigluſt eine ausgeſprochen feſte Tendenz auf. Großviehhäute, von denen Mittelgewichtsklaſſen ſehr begehrt waren, zogen ebenſo wie Kalbfelle bei recht flottem Verkauf 20 bis 30 Prozent im Preiſe an. Zum Ausgebot kamen 14 351 Stück Großvieh⸗ häute und 19 608 Stück Kalbfelle, die reſtlos verkauft wur⸗ den, während Hammelfelle(1095 Stück) zum Teil unver⸗ kauft blieben. Die nächſte Auktion findet am 12. Juli in Mannheim ſtatt. Marktbericht der Badiſch⸗Pfülziſchen Eierzentrale. In den letzten Tagen wurden für deutſche Handelstlaſſen⸗ eier G 1 in Pfennig je Stück erzielt: Im Kleinhandel: S über 65 Gramm 3,50 bis 9,25; im Großhandel bezw. Berliner Notierung vom 12. Juni 1933 7,90 bis 8,75 bezw. 8,75; A 60 bis 65 Gramm 8 bis 38, 75; 7,40 bis 7,75 bezw. 7,75; B 55 bis 60 Gramm 7,25 bis 775; 6,90 bis 7,40 bezw. 7; C 50 bis 55 Gramm 7 bis 7,50; 6,40 bis 6,90 bezw. 6,50; D 45 bis 50 Gramm 6,25 bis 6,75; 5,90 bis 6,40 bezw. 6,25. Enteneier 7,25 bis 7,50; T. Ten⸗ denz: ruhig. Ohne Koſten für Fracht, Verpackung, Umſatz⸗ ſteuer und Handelsſpanne. Verbraucherpreiſe liegen daher preise bis 3 Pfennig je Stück höher als obige Kleinhandels⸗ preiſe. Tendenz: ſtetig. Die Berichtswoche brachte keine weiteren Preisrückgänge bei weiter ruhigem Geſchäft. Erſt zu Wochen⸗ ende zeigte ſich freundlichere Stimmung und zogen die Preiſe zom 0,25 bis 0,40 Pfennig in allen Klaſſen an. Mannheimer Theaterſchauu Im Nationaltheater: Mittwoch, 14. Juni, 20 Uhr: Schlageter. Schauspiel von Hanns Johſt. Miete M 26. Donnerstag(Fronleichnam), 15. Juni, 20 Uhr: Ma r⸗ tha. Oper von Friedrich Flotow. Miete B 27. Sonder⸗ miete B 14. 5 Freitag, 16. Juni, 19.30 Ahr: Tiefland. Oper vo Eugen d' Albert. Miete F 27. Samstag, 17. Juni, 19.30 Uhr: Carmen. Oper von Georges Bizet. Miete A 26. Sondermiete A 13. Sonntag, 18. Juni, 20 Uhr: Annelieſe von Deſſau. Operette von Robert Winterberg. Miete H 28. Sonder⸗ miete H 14. Montag, 19. Juni, 20 Uhr: Schlageter. Schauſpiel von Hanns Johſt. Miete C 27. Sondermiete C 14. Dienstag, 20. Juni, 19.30 Uhr: Egmont von Goethe. Für die Deutſche Bühne(Bühnenvolksbund). Abt. 27 bis 30, 35, 40, 64 bis 68, 72 bis 73, 100, 201 bis 331, 404 bis 427, 431 bis 436, 805 bis 810, 901 bis 903, 910 und Gruppe F. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 18. Juni, 20 Uhr: Alt⸗ Heidelberg. Schau⸗ ſpiel von W. Meyer⸗Förſter. 1 — Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Hochheiliges Fronleichnamsfeſt. Mittwoch: 8 Uhr Andacht zum hl. Altarſakrament vor ausgeſetztem Allerheiligſten. Donnerstag: 6.30 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Kirchgang der kath. Vereine. 8.30 Uhr Feſtgottesdienſt, anſchließend Fronleichnams⸗ prozeſſion.— 1.30 Uhr feierliche Veſper. 7.30 Uhr Fronleichnamsandacht mit Segen. Freitag: 7 Uhr Oktavamt mit Segen. Gemäß Anordnung des Polizei⸗ 9 präſidiums muß anläßlich der am kommenden Freitag, den 16. Juni d. J. ſtatefindenden Luftſchutz-Uebung eine vollſtändige Verdunkelung des Stadt⸗ gebietes Mannheim in der Zeit von Morgen(Fronleichnam) von 5 bis 11 Uhr 22 Ahr 15 bis 22 Ahr 25 Min. durchgeführt werden. Wir ſtellen daher, gemäß Weiſung der vorgenannten Stelle, während dieſer 10 Minuten die Stromlieferung in den von uns mit Strom verſorgten Vorſtädten: Friedrichsfeld, Rheinau, Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchafti. Ein⸗ und Verkaufs ⸗Genoſſenſchaft. Apfelwein. 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Ich bitte alle Schützenkameraden, mög⸗ Kriegerbund Mhm.⸗Seckenheim. zeigen wir in einmaliger Aufführung: Morgen Donnerstag Falkenstein eee eee ist eingetroffen. lalab Würihpmeill Standplatz: Hermsheimerstraße 4116 Ecke e eee Friſch eingetroffen Federn-Reinigen kostet lielbruen, krbſon 25 Pig. bro bid emen Neue Betttedern u. inletis billigst. Iirſing, fioßlruß llurſton gain ate Kartoffen palast- Theater. meervellich firichen, Bananen. Nikolaus Hauf, (Fronleichnam) oppe⸗ beimerſtr. 89. lichſt vollzählig ſich daran zu beteiligen. Annemarie, Frachibrieſe Am Donnerst achmittag iſt 1 1 Gelegenheit, die e e die Braut ö Eülfractbriefe ßen, zwecks Aufſtellung der Mannſchaften. der Kompagnie. Koſtenporanſchläge Der Vereinsſchießmeiſter. 1 0 aud rect, Paketharten. 1 N Einige ei dem kein Auge trocken bleibt! Rachnahmepae Schöne 5 Großes Ton-Beiprogramm. lit Anuhängezahlkarte 33immer⸗Wohnung Ae cker Eintrittspreise: 40, 60, 80 Pfg. ſtets vorrätig zu vermieten. kaufen geſucht. 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