15 —— —— ͤ— 8 1 2. Blatt zu Nr. 136 achter“ weiſt auf die verſchiedenen Maßnahmen gegen die NSDAP land hinſtellen möchten, Oeſterreich, wohin? In Oeſterreich iſt unter der Regierung Dollfuß eine Verfolgung der Nationalſozialiſten ausgebrochen, wie ſie in dieſer Heftigkeit in Deutſchland ſelbſt unter der Herr⸗ chaft der wiltendſten Nazihaſſer nicht erlebt wurde Haus⸗ uchungen, Beſchlagnahmen, Maſſenverhaftungen, Auswei⸗ ſungen, Verbote ſollen den Nationalſozialiſten zeigen, daß die Bundesregierung noch über die ſtaatlichen Machtmittel verfügt und gewillt iſt, ſie rückſichtslos einzuſetzen. Daran hat niemand gezweifelt, wohl aber hat die Erfahrung ge⸗ lehrt, daß derartige Methoden eine zweiſchneidige Waffe ſind und daß ſie meiſtens das Gegenteil der erſtrebten Wir⸗ kung erreichen. Die Unruhe in Oeſterreich wächſt, immer größer wird die Gärung. Die Regierenden aber ſpielen die Rolle der ſtarken Männer und laſſen jeden Tag neue dro⸗ hende Reden los. So erklärte jetzt wieder der dem Land⸗ bund angehörende Vizekanzler Winkler, die Regierung, die eine deutſche Politik unter Aufrechterhaltung des Selbſtbe⸗ ſtimmungsrechts verfolge, hege für Deutſchland die beſten Wünſche, aber das deutſche Volk dürfe nicht mit der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Partei verwechſelt werden. Oeſterreich werde die Ausreiſeſperre ertragen und in Berlin nicht um ihre Aufhebung betteln; das Kabinett Dollfuß, das die Ner⸗ ven nicht verliere, denke an keine Kapitulation. Die Anſchläge auf Landesrat Steidle und Landeshaupt⸗ mann Rintelen haben nun die Wiener Boulevardpreſſe ganz aus dem Häuschen gebracht. Sie nehmen dieſe Ereig⸗ niſſe zum Anlaß, um in maßloſer Weiſe die Nationalſozia⸗ liſten ohne jeden Beweis der Urheberſchaft bzw. der Täter⸗ ſchaft zu bezichtigen, gegen ſie zu hetzen und erneut das ſo⸗ fortige Verbot der Partei unter gleichzeitiger Ver⸗ hängung des Belagerungszuſtandes zu fordern. Auch die chriſtlichſoziale„Reichspoſt“ verſteigt ſich zu einem Artikel unter dem Titel„Mordpolitik“, in dem es u. a. heißt:„Oeſterreich konnte ſich bisher, von den Verirrun⸗ gen der Umſturztage und dem Revolverattentat Auf De Seipel abgeſehen, von der politiſchen Mordſeuche fernhal⸗ ten. Es iſt allerdings noch ungewiß, ob der Mordüberfall auf den Landesführer des Tiroler Heimatſchutzes Oeſterrei⸗ chern zur Laſt fällt. Wer immer aber die Schuldigen ſein mögen, ſie haben der geiſtigen Richtung, aus der ſie ſtam⸗ men, das Urteil geſprochen. Eine Partei, deren Argumente Bomben und Revolver und deren Aktionen Mordtaten ſind, ſcheidet aus dem Wettbewerb des öffentlichen Lebens aus. Ihr Platz iſt das Kriminal. Die Untaten von Innsbruck und Kirchdorf, heißt es dann weiter, ſeien eine ernſte Mahnung, mit feſter Hand zuzugreifen und die Mordneſter auszuräu⸗ chern.“ Mit vorbildlicher Sachlichkeit dagegen beurteilt die nationalſozialiſtiſche„Nachtpoſt“ die Vorgänge und ſchreibt:„Wir leben in einer Zeit der politiſchen Hochſpan⸗ 8 nung, in einer Zeit, in der der Revolver vielen Oeſterrei⸗ chern allzu locker in der Taſche ſitzt. Wir bedauern lebhaft, ß es in Heſterreich ſoweit gekommen iſt. Wir wollen aber die Hoffnung nicht aufgeben, daß ſich an maßgebender Stelle endlich die Einſicht durchringt, daß ein ſolcher Zu⸗ ſtand auf die Dauer nicht haltbar iſt und daß ſchließlich, allen politiſchen Abenteuern zum Trotz, mit Einbeziehung ſämtlicher aufbauwilligen Kräfte der deutſchen Bevölkerung ein Fundament geſchaffen werden muß, auf dem einzig und allein ein ruhiger und erfolgreicher Wiederaufbau Oeſter⸗ reichs gewährleiſtet werden kann.“ Alfred Roſenberg beſchäftigt ſich im„Völkiſchen Beob⸗ mit der politiſchen Entwicklung in Heſterreich. Er in Oeſterreich hin und erinnert an das Verhalten der öſter⸗ reichiſchen Regierung gegen die reichsdeutſchen Miniſter, de⸗ nen erklärt wurde, ſie ſeien unerwünſcht. Geſchichtlich ge⸗ ſehen ſind, ſo ſagt Roſenberg weiter, dieſe brutalen Kämpfe des heute noch herrſchenden Syſtems die Ueberbleibſel einer Politik, die ſchon jahrelang vor dem Kriege in unheilvoller Weiſe in der Wiener Hofburg tätig war, keinerlei deutſche Intereſſen mehr gelten ließ, ſo daß der Biograph Kaiſer arls triumphierend ſchreiben konnte, Kaiſer Franz Joſeph habe nicht für deutſche Intereſſen zum Schwerte gegriffen, ſondern nur für die dene ſeines Vielvölkerſtaates. Das waren ſchließlich jene Kräfte, die in den letzten Jah⸗ ren auf die Reſtaurierung Habsburgs hinarbeiteten, um den großdeutſchen Gedanken, ganz obgeſehen von rein ſtaat⸗ lichen Fragen, im Volkskörper Oeſterreichs ſelbſt zu töten. Eine große Kluft tut ſich nunmehr aber doch auf zwiſchen der volksfeindlichen chriſtlichſozialen Regierung und dem öſterreichiſchen Volke ſelbſt. Deutſch⸗Oeſterreich befindet ſich im ſchwerſten Schickſalskampfe, und das ganze deutſche Volk ſieht voller Erwartung und Hoffnung auf die Länder dez öſterreichiſchen Staates, weil von dort aus ſich bereits eine aktive Gegenwehr gegen das in den Händen des ſchwarz⸗ roten Regiments befindliche Wien erhoben hat. Die öſterreichiſche Regierung und insbeſondere ihr Lei— ter überſehen, daß ſie einen Kampf aufgenommen haben, in dem ſie von vornherein in einer ungünſtigen Poſition stehen. Sie führen dieſen Kampf gegen eine Bewegung, ie zwar als einen„unerwünſchten“ Import aus Oeutſch⸗ die aber tatſächlich ihre Wurzeln und ihre Ausbreitung ebenſo ſtark in Oeſterreich wie im Reiche ſelbſt hat, und wenn ſie in dieſem Kampf die öſter⸗ reichiſchen Intereſſen gegen die deutſchen Zuſtände gar ſo erbittert verteidigen zu müſſen glauben, ſo überſehen ſie, daß ſie damit ihren Kampf recht eigentlich gegen den großdeutſchen Gedanken richten und gegen das Ziel aller derjenigen, die die Zuſammenfaſſung des Deutſch⸗ tums im Raume der beiden Staaten erſtreben. An die Fehler wird die Regierung Dollfuß ſcheitern, und es m wenig aus, wenn ſie ihre ſturmreifen Poſitionen mit ſtac. rechtlichen Spitzfindigkeiten zu wahren ſucht. . a Deutſcher Proteſt in Wier Weitere Schritte vorbehalten. Berlin, 14. Juni. Die deulſche Geſandlſchaft har bei der öſterreichiſchen 2 gierung formell ſchärſſten Proteſt gegen die Verhafle. es deutſchen Reichstagsabgeordneten Habichk in L 2 eingelegt und ſich alle weiteren Schritte vorbehalten. Der Angeklagte Habicht iſt vor einigen Wochen der . deutſchen Geſandtſchaft in Wien als Preſſeattachee ugeteilt worden. Die öſterreichiſche Regierung hat ſeinerzeit ieſe Zuteilung nicht zur Kenntnis genommen und vor einigen Tagen mitteilen laſſen, daß der Abg. Habicht perſona ingrata ſei. Es iſt deshalb eine Streitfrage, ob Habicht ex⸗ erritorial iſt oder nicht. S 2 eine ſehr ſcharfe Beobachtungsgabe auszeichnet. Neekor Bote Die Arbeitsmilliarde Die Verkeilung.— Auflöſung des Reichskommiſſariaks. Wie verlautet, hat das Reichsarbeitsminiſterium bereits Vorſchläge ausgearbeitet für die Unterverteilung der einen Milliarde Mark, die nach dem Plan der Reichsregierung durch Arbeitsſchatzanweiſungen für die Arbeitsbeſchaffung zur Verfügung geſtellt werden. Dem Wunſche der Reichsregierung, daß die Arbeiksbe⸗ ſchaffung ſehr raſch in die Praxis umgeſetzt wird, werden die Reſſorts auch dadurch Folge leiſten, daß ſie in ſchnellen Verhandlungen die nolwendige finanztechniſche Ankerver⸗ teilung regeln werden. Wahrſcheinlich wird ſich aus den zu erwarkenden Ausführungsanweiſungen ergeben, ob auch private Wiriſchaftsträger unmitkelbar aus dem großen Jonds Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen durchführen können oder ob dieſer Jonds allein von den öffenklich⸗ rechtlichen Stellen in Arbeit umgeſetzt wird. Vor allem iſt eine Entſcheidung des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums darüber zu erwarten, welche Beträge auf die verſchiedenen Arbeitsgebiete entfallen ſollen. Bei dieſen Beſprechungen wird auch erörtert, ob die for⸗ melle Auflöſung des bisherigen Reichskommiſſa⸗ riats für die Arbeitsbeſchaffung durchgeführt werden ſoll. Dieſes Reichskommiſſariat war von Dr. Gereke gelei⸗ tet worden, bis dieſer wegen Verfehlungen beim Landge⸗ meindeverband verhaftet wurde. 13— Deutſchlands neuer Zep 1934 fertig.— Helium als Traggas, Schweröl als Treib- 5 ſtoff. 5 Das Gerippe des neuen Zeppelin⸗Luftſchiffes„L 3 129“, das zurzeit in der großen Montagehalle der Fried⸗ richshafener Werft in Bau iſt, iſt bereits zu einem Drittel der geſamten Schiffslänge fertiggeſtellt. Darunter befindet ſich auch das Abteil für die Fahrgaſträume. Die Bauarbei⸗ ten gehen gut voran, ſo daß das neue Luftſchiff 1934 fertig geſtellt ſein wird. Das Luftſchiff, das eine Länge von 248 Meter und einen größten Durchmeſſer von 41,2 Meter er⸗ hält, wird in ſeinem Ausſehen nicht ganz ſo ſchlank wie das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſein. Für die Aufnahme des Traggaſes ſind 16 von einander unabhängige Gaszellen mit einem Faſſungsvermögen von 190 000 Kubikmeter vor⸗ geſehen. Als Antrieb dienen dieſelmotoren mit einer Leiſtung von 4400 PS, die hier zum erſtenmal im Luftſchiffbau angewendet werden. Durch die Ver⸗ wendung von Helium als Traggas und Schweröl als b wird die Sicherheit des Luftſchiffes weſentlich er⸗ öht. Im Bugteil unterhalb des Schiffskörpers wird— wie beim„Graf Zeppelin“— die Führergondel mit Steuer⸗ und Führerraum, Navigationsraum uſw., angebaut. Die Fahrgaſträume werden in zwei übereinanderliegenden Decks untergebracht und zwar befinden ſich im oberen Hauptdeck Speiſeſaal, Halle, Schreib⸗ und Leſezimmer, ſo⸗ wie die Wandelgänge und die 25 Schlafkabinen mit 50 Betten. Das kleinere Unterdeck enthält den Rauchſalon, das Schiffsbüro und Nebenräume, wie Küche, Meßräume für die Beſatzung uſw. N Friedrichshafen, 14. Juni. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt Dienstag nachmittag von ſeiner Südamerikafahrt im Heimathafen glatt gelandet. Die Führung des Schiffes hatte Dr. Eckener. An Bord befanden ſich 13 Fahrgäſte. Tricks aus der Vogelwelt Wir Menſchen ſind ſtolz darauf, wenn wir das, was wir wollen, durch geſchickte„Tricks“ erreichen können. Der „Trick“ gilt ja gewöhnlich als Ausdruck von Intelligenz oder Kunſtfertigkeit. Aber nicht nur die Menſchen ſondern auch die Tiere bedienen ſich gewiſſer Tricks. Beſonders in der Vogelwelt verſucht man, ſich mit Hilfe ſehr erſtaunlicher Kunſtkniffe das Leben ſo angenehm wie möglich zu machen. So weiß ſich die Nebelkrähe zum Beiſpiel auf ſehr intereſſante Weiſe einen ſchmackhaften Leckerbiſſen zur Ab⸗ wechſelung des ewigen Futtereinerleis zu beſchaffen. An der Meeresküſte ſpäht ſie nach einer gewiſſen Muſchelart, die man Kinkhorn nennt, aus, weil ſie dieſes Tier als Speiſe ſehr bevorzugt. Das Kinkhorn hat nun aber die für die Krähe ſehr unangenehme e ſich mit ſehr feſten Schalen zu umgeben und ſich darin einzuſchließen. Dadurch erſchwert es all den Tieren, die ihm nach dem Leben trach⸗ ten, den kannibaliſchen Vorſatz, es kurzerhand aufzufreſſen, ſehr. Sogar der ſcharfe Schnabel der Nebelkrähe kann den Schalen nichts anhaben. Um ſich nun des wohlſchmeckenden Bratens zu bemächtigen, packt die Nebelkrähe das Kinkhorn, fliegt mit ihm in die Nähe eines Geſteins und läßt dort die Beute fallen. Bei dem Aufprall zerſpringt die Schale ſofort, und das Muſcheltier iſt ſeinem ſchlauen Verfolger ſchutzlos preisgegeben, der es bedächtig und mit großem Wohl⸗ behagen verſpeiſt. Dieſer Trik gelingt jedoch der Nebelkrähe nicht immer. Eine nahe Verwandte betrügt ſie mitunter um den end⸗ gültigen Braten und den Lohn ihrer Arbeit. Es handelt ſich dabei um die Dohle die ſich vor anderen Vögeln durch f Dadurch und durch eine nicht geringe Portion Schlauheit gelingt es ihr in vielen Fällen, ihrer weit größeren und ſtärkeren Kuſine den Raub abzujagen. Sie paßt auf. wenn die Nebel⸗ krähe auf dem zur Ebbezeit entblößten Meeresboden die begehrte Molluske vom ſteinigen Boden losbricht, achtet genau auf die Stelle, wo die Feinſchmeckerin mit ihrem Leckerbiſſen in die Höhe ſteigt und läßt ſich ſcheinbar ganz unabſichtlich unweit der Stelle nieder, an der ſie nach frühe⸗ ren Beobachtungen den vernichtenden Abſturz des Kinkhorns erwarten kann. Iſt der Sturz erfolgt und die Schale zer⸗ ſchellt, ſo ſtürzt die Dohle über die willkommene Beute her und et, ehe die Krähe ſich aus ihrer ſtolzen Höhe herabgelaſ⸗ ſen hat, mit ihrer Mahlzeit fertig. Genau wie die Dohle verfährt auch der anmutige Fregattenvogel, wenn er hun⸗ grig iſt. Da er weder die Kunſt des Schwimmens noch die des Tauchens verſteht, ſo bleibt ihm nichts anderes übrig, als einerſeits die Schärfe ſeiner Augen und an⸗ Die Separatiſtenkämpfe am Rhein Vor 10 Jahren.— Erinnerungsfeiern. Im kommenden Herbſt jähren ſich zum 10. Male die Tage, an denen mutige und entſchloſſene Männer aller Stände in den verſchiedenſten Städten und Orten der Rhein⸗ provinz die Separatiſten aus ihren unter dem Schutz der fremden Beſatzungsmächte bezogenen Machtſtellungen vertrie⸗ ben haben. Ueberall, wo ſeinerzeit ſolche Kämpfe ſtattgefun⸗ den haben, rüſtet man ſich, das Andenken der Opfer und der Teilnehmer dieſer Kämpfe in würdigen Erinnerungs⸗ feiern und durch Errichtung ſchlichter Erinnerungs⸗ male beſonders zu ehren. Um den an verſchiedenen Orten geplanten Veranſtaltungen einen beſtimmten gemeinſamen Plan und ein einheitliches Gepräge zu geben und anderer⸗ ſeits eine beſondere, für die ganze Rheinprovinz beſtimmte „lgemeine und beſonders wuchtige Erinnerungsfeier würdig vorzubereiten, traten im Oberpräſidium in Koblenz, un⸗ ter dem Vorſitz des kommiſſariſchen Oberpräſidenten der Rheinprovinz, Freiherrn von Lünink, Vertreter der rheini⸗ ſchen Staats⸗ und Kommunalbehörden ſowie der führender Perſönlichkeiten der nationalſozialiſtiſchen Volksbewegung und des Stahlhelms zu einer vorbereitenden Beſprechung zuſam⸗ men. Es wurde beſchloſſen, die Sorge für eine einheitliche und würdige Durchführung aller zur Erinnerung an die Separatiſtenabwehr in der Rheinprovinz zu veranſtaltenden Gedenkfeiern und die Vorbereitung einer allgemeinen Er⸗ innerungskundgebung der Rheinprovinz einem beſonderen, für die ganze Provinz zu bildenden Ausſchuß zu übertragen. Das Protektorat über dieſen Ausſchuß ſoll dem Herrn Reichsminiſter Dr. Göbbels angetragen werden, der ſich zur Annahme bereits vorläufig einverſtanden erklärt hat. Neben dieſem zentralen Ausſchuß der Rheinprovinz werden ſich in ähnlicher Weiſe an allen Orten, in denen Se⸗ paratiſtenkämpfe ſtattgefunden haben, beſondere örtliche Ausſchüſſe bilden. Die gemernſame Erinnerungs⸗ feier der Rheinprovinz wird mit der Grundſteinlegung des Erinnerungs⸗Denkmals auf dem Himmerich bei Aegidienberg im Siebengebirge verbunden wer⸗ den. Als Termin iſt der 1. Oktober ds. Is. in Ausſicht ge⸗ nommen. Die örtlichen Veranſtaltungen in den einzelnen Städten und Kreiſen, die grundſätzlich auch in ihrem Aus⸗ maß nur örtlichen Charakter tragen ſollen, werden möglichſt 5 den unmittelbar darauf folgenden Wochen abgehalten wer⸗ en. Neben dieſen Feiern ſoll im Herbſt eine Wander⸗ ausſtellung„Der Freiheitskampf des Rheinlands gegen die fremde Beſatzung“ die Erinnerung an die erfolgreiche Verteidigung des deutſchen Rheines wachrufen und pflegen. Weiterhin werden aus Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr der gegen die Separatiſten geführten Kämpfe in der ganzen Provinz die Namen aller deutſchen Opfer der Beſaczungszeit nochmals vollſtändig geſammelt werden, um nach Möglichkeit in dem Ehrenmal auf dem Aegidienberge für alle Zeiten eingemeißelt zu werden. 5 Wetterbericht Während ſich im Weſten Hochdruck befindet, zeigen ſich über Mitteleuropa immer noch kleinere Depreſſionen. Für Donnerstag und Freitag iſt zwar mehrfach aufheiterndes, aber immer noch zu Unbeſtändigkeit neigendes Wetter zu erwarten. Sonnenuntergang 20,24. Sonnenaufgang 3,36. onnenqufgang Monduntergang 12,33. Mondaufgang 0,07. dererſeits die Schnelligkeit ſeiner Flügel zur Erlangung ſei⸗ nes Lebensunterhaltes auszunutzen. Wehe dem Fiſch, der es ſich an heißen Sommertagen erlaubt, einen kurzen Mo⸗ ment aus dem Waſſer herauszuſchnellen! Wie der Blitz iſt der leichtbeſchwingte Räuber zur Stelle und packt mit ſchnel⸗ ler Bewegung den unvorſichtigen Waſſerbewohner, den er dann ſofort ſeinem ſtets hungrigen Magen zuführt. Aber dieſe kleinen Jagdkunſt⸗ 2 ſtücke würden bei wei⸗ tem nicht zur Sättigung des bewunderungswür⸗ digen Fliegers ausrei⸗ chen, wenn er nicht min⸗ deſtens ebenſo geriſſen wäre wie die erwähnte Dohle und ſich nicht darauf verſtünde, ande⸗ ren Vögeln den Raub 8 abzujagen, So gibt er z. B. ſehr genau auf die Bewegungen ſeiner ſchwimm⸗ und tauchkundigen Konkurrenten acht. Be⸗ merkt er irgendwo eine Möwe oder einen Taucher, die im Begriff ſtehen, einen Fiſch zu räubern, ſo ſchießt er pfeil⸗ geſchwind auf den Vogel zu und zwingt ihn mit geſchickten Schnabelhieben, die bereits eingeheimſte Beute wieder fal⸗ lenzulaſſen. Iſt dies geſchehen, ſo läßt er von ihm ab, fängt den fallenden Fiſch auf, ehe er das Waſſer berührt, und verzehrt ihn auf der Stelle. Nicht weniger erfinderiſch zeigt ſich die Spechtmeiſe, wenn ſie ihr liebſtes Nahrungsmittel, die Nuß, verzehren will. Eine Nuß aufzuknacken, iſt natürlich für den verhält⸗ nismäßig kleinen Vogel immerhin eine ſchwierige und komplizierte Angelegenheit; eigentlich kann er das Kunſt⸗ ſtück nur dadurch bewerkſtelligen, daß er die Nuß mit dem Schnabel langſam und ſyſtematiſch aufhämmert. Da ſie hier⸗ bei aber leicht ins Rollen gerät und ſomit das Vorhaben des niedlichen Vogels ſehr erſchwert, klemmt die Spechtmeiſe die Frucht ſchlauerweiſe in irgendeine Spalte oder ſonſtige Un⸗ ebenheit einer geborſtenen Baumrinde und ſtellt ſich dann mit geſenktem Kopf gerade über ſie. Die Beute wird dann mit einem einzigen Schnabelhieb in zwei Teile geſpalten. Ebenſo ſchlau iſt auch der Kiebitz, der als ſeine Lieb⸗ lingsnahrung die verſchiedenſten Würmer betrachtet und jagt. Da die Würmer ſich faſt nur bei feuchtem Wetter zei⸗ gen, der Kiebitz aber nicht gern hungert, begibt ſich der kluge Vogel auf einen ihm als ergiebig bekannten„Jagdgrund“ und ſtampft dort geraume Zeit mit dem rechten Fuß auf den Boden. Dieſes ſcheinbare Spiel hat natürlich ſeinen Zweck. In der Annahme, ihr Todfeind, der Maulwurf, nähere ſich ihnen, glauben die Würmer, ſich am beſten dadurch in Sicherheit bringen zu können, daß ſie ſich an die Erdober⸗ fläche hinaufgraben. Sowie ſie aber die Erddecke durch⸗ brechen, ſpießt der dort lauernde Kiebitz ſie auf.. Wir ſehen alſo, daß es auch in der Vogelwelt Tiere gibt, deren Klugheit und Kunſtfertigkeit geradezu erſtaun⸗ lich iſt. Ob dies aber auch als Beweis für die Denkfähigkeit . Vögel gelten kann, muß füglich dahingeſtellt bleiben. 8 5 5 5 Mondnacht Es war, als hätt' der Himmel Die Erde ſtill geküßt, Daß ſie im Blütenſchimmer Von ihm nun kräumen müßk'. Die Luft ging durch die Felder, Die Aehren wogten ſacht, Es rauſchten leis die Wälder, So ſternklar war die Nacht. f Und meine Seele ſpannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die ſtillen Lande, Als flöge ſie nach Haus. 7 g Eichendorff. SOS SSS SSS SSS S SSS Das Mirakel Von F. Schrönghamer⸗Haidenhof. Paſſau⸗Haidenhof. In unſerer Bauernſtube daheim hing über dem Eßtiſch, wie weiland in allen alten Waldbauernſtuben, der Heilige Geiſt in Ge⸗ ſtalt einer geſchnitzten Taube in einer Glas⸗ kugel, die mit einer Schnur von der Balken⸗ decke baumelte, ja baumelte. Denn wir wa⸗ ren damals ſchon ſieben Kinder— das Dutzend iſt erſt ſpäter voll geworden— und machten meiſt ein ſolches Getümmel in„un⸗ ſerer“ Stube, daß die Glaskugel mit dem Heiligen Geiſt fortwährend hin⸗ und her⸗ ſchwankte. Und an einem Samstag, als die wilde Jagd wieder einmal über Tiſche, Stühle und Bänke tollte, hatte ich das Un⸗ glück, mit dem Kopf an die Glaskugel zu ſtoßen, daß ſie klirrend an die Decke flog 5 8 die morſche, rauchgeſchwärzte Hanfſchnur abriß. Gottlob fing ich die Kugel, unbemerkt von elterlichen Späheraugen, rechtzeitig auf und baſtelte ſie ſchnell mit einem neumodiſchen Nähmaſchinenfaden an den Haken in der Balkenlage. a Nicht lange nach dem Zwiſchenfall geht die Stubentür auf, und ein ſchöner, feiner Mann mit blondem Vollbart und luſtigen Augen ſteht lachend im Türrahmen. Und ehe er die Frage vollenden kann, ob wir ihn noch kennen, hängen wir ſchon jubelnd an ſeinen Rockſchößen:„Der Vetter! Der Vetter!“ Es war der Vetter aus der Stadt, meines Vaters Bruder, damals noch Junggeſelle und ein reicher Kaufmann dazu, für uns wie für die Dörfler der Inbegriff aller irdiſchen Vollkommenheit. Ich hatte keinen ſehnliche⸗ ren Wunſch, als ſelbſt einmal ein ſolcher Vetter zu werden, der den Kindern immer etwas Gutes bringt, wenn er ſeine länd⸗ lichen Verwandten beſucht. Ich hielt mich wohlweislich etwas im Dunkeln, damit die Beule niemandem auffiel, die ich als ſchmerz⸗ liche Erinnerung an den Zuſammenſtoß an der Stirn trug.- So gelang es mir, unbemerkt auf der Ofenbank einzuſchlafen, obwohl die anderen Geſchwiſter ſchon ins Bett mußten. In Wirklichkeit lag ich munter, mit geſchloſſenen Augen zwar, denn ich wollte gern hören, was der Vetter dem Vater zu erzählen wußte von ſeiner Stadt da draußen, die ich fürs Leben gern einmal geſehen hätte. Und als der Vetter genug Geſottenes und Gebratenes, Eingemachtes und Gebackenes gegeſſen hatte, ſtellte ihm die gute Mutter auch noch eine Schüſſel Kaffee mitten auf den Tiſch, und der Vater ſchöpfte daraus mit einem großen Löffel in die geblumte Taſſe. Als er die erſte Taſſe auf einen Zug geleert hatte, da fragte er den Vater: „Und wie geht's Dir denn, lieber Michel?“ Vaters Antwort war ein ſtummer Seuf⸗ zer. Und Mutter ſagte dazu:„Es iſt ein rechtes Kreuz mit ſo viel Schulden und ſie⸗ ben Kindern. Aber in Gottes Namen, es wird ſchon gehen. Gott verläßt die Seinen nicht. Wo die Not am größten iſt, iſt Got⸗ tes Hilfe am nächſten.“ „So, ſo...“ dehnt der Vetter heraus und ſchöpft ſich aus der braunen Schüſſel die zweite Taſſe voll.„Ich wollte Euch gerne aushelfen, aber ich kann wirklich nicht, auf Ehre!“ f ſagte der Vater,„Und bis Martinitag hät⸗ teſt Dein Geld wieder, weil wir dann Säue hätten zu verkaufen. Aber jetzt, vor der Ernte, hat der Bauer gar keine Einnahmen, nur Ausgaben.“ f 5 a „Hör mich an, Michel!“ ſchwört der Vet⸗ ter hoch und heilig.„Wenn ich hundert Mark in der Taſche habe, dann ſoll auf der Stelle der Heilige Geiſt herunterfallen mitten in die Schüſſel! Jawohl!“ 5 Und als der Vetter, der als„aufgeklärter Sctadtmenſch offenbar an keine Wunder mehr glaubte, nach dieſem vermeſſenen Schwur zum drittenmal in aller Seelenruhe mit dem Schöpflöffel in die Kaffeeſchüſſel fährt, um ſich die Taſſe neu zu füllen, da iſt eeine Stille von drei Sekunden— und dann tut's einen Klatſch und Patſch in die Schüſ⸗ ſel, daß es mich nur ſo emporreißt von mei⸗ nem Lager auf der Ofenbank. 5 „Mit hundert Märklein kämen wir weit“, Denn ſiehe, das Wunder iſt geſchehen! Und der Vetter, der Vater, die Mutter und auch meine, in dieſem Augenblick gar nicht beachtete Wenigkeit, ſtarren ſchreckensbleich auf die Glaskugel in der Kaffeeſchüſſel. Meine Mutter faßt ſich zuerſt und ſagt: „Es iſt ſchon wahr: Wo die Not am größten, iſt Gottes Hilfe am nächſten!“ Ich aber ſinne der Wahrworte meines äl⸗ teren Bruders: Der hält nicht lange, näm⸗ lich der neumodiſche Bindfaden, was ich ja 9 gewußt habe, denn ſo klug bin ich auch. Der Vater hat nur einen Blick auf den Heiligen Geiſt, der als geſchnitzte Holztaube mit dem Friedenszweig im zarten Schnäb⸗ lein auf der braunen Kaffeebrühe ſchwimmt. Der Vetter aber faltet die Hände zu einem Stoßgebet um Vergebung ſeines fahrläſſigen Falſcheides, dann ſchiebt er dem Vater die Brieftaſche hin, die ausſieht wie ein ver⸗ ſchwollener Schwartenmagen, und ſagt mit zitternder Stimme:„Lieber Bruder Michel, tu Dir heraus, ſo viel Du brauchſt, und be⸗ tet für mich morgen, damit das Wunder der Bekehrung nachhält...“ Da langt ſich der gute Vater aus der Brieftaſche des Vetters einen blauen Schein heraus:„Mehr brauche ich nicht Und auf Martini, wenn wir die Säue verkaufen, haſt Du Dein Geld wieder...“ Der Vetter aber legt noch einen Hunderter dazu und ſagt:„Das iſt für einen neuen Heiligen Geiſt und was übrigbleibt, tut den Kindern in die Sparbüchſe, wenn ſie eine haben; und betet recht viel für mich!“ Und wenn ſpäter oft die Rede ging von allerlei Mirakeln und niemand recht daran glauben wollte, verwies der Vetter die Leute ihres ſeichten Geklüngels. Denn er wußte ſelbſt aus Erfahrung, daß es noch Wunder gab, jawohl! Das Geheimnis aber, wie es zuſtande kam, habe ich wohlweislich gehütet. Nur meinem Vater habe ich es in ſpäteren Jah⸗ ren einmal anvertraut, als Erwachſener ſchon, und da meinte er:„Ich hab mir's gedacht, daß eine Spißbüberei dahinter ſteckte. Aber trotzdem war es eine weiſe fürſorgliche Fügung, die für uns alle zum Guten ausſchlug.“ ———ů—— Ann Nolandsbogen Von Reichsbahnoberrat K. Jüsgen⸗Köln. Bevor der Rheinſtrom ſeine landſchaftlich ſchönſte, von Bingen bis Bonn verlaufende Talſtrecke verläßt, vereinigt er zwiſchen Ro⸗ landseck und Königswinter noch einmal in dramatiſcher Steigerung alle Reize der Na⸗ tur zu einem Bilde paradieſiſcher Pracht. Alexander von Humboldt zählte den Blick von Rolandseck aufs Siebengebirge zu den ſchönſten Punkten der Erde, und Geheimrat Profeſſor Clemen, Bonn, nennt dieſen Fleck: „Tor zu der letzten Feſtung des Mittelrhei⸗ niſchen Gebirges, wo in einem Paradies von geſammelter Schönheit das Bergland von dem heiligen Strom Abſchied nimmt in dem „Amen des Rheines“— mit dem ewig un⸗ vergeßlichen Blick über den Rolandsbogen und die grünumbuſchte Inſel Nonnenwerth auf den Chorführer im Reigen der ſieben Berge, den Drachenfels.“ Sage und Ro⸗ mantik ſprchen hier von Bergen und Bur⸗ gen zu jedem emyfänglichen Freund deutſcher Landſchaft und führen ihn wie auf Flügeln durch den herrlichſten Garten Eden. Iſt auch das Siebengebirge ſonſt weit und breit be⸗ kannt, ſo verdient doch das im Schatten ſei⸗ nes Weltruhmes gleich einem beſcheidenen fein blühende Rolandseck würdig zu ein, wieder einer ſtärkeren Beachtung zugeführt zu werden. Hoch über Ort und Rheinſpiegel thront als weit ſichtbares Wahrzeichen auf halber Höhe des Roddersberges der ſtolze, efeu⸗ umſponnene und mit der Landſchaft eng ver⸗ wachſene Rolandsbogen. Er verſinnbildlicht den letzten Reſt einer Burg der Kölner Erz⸗ biſchöſe aus dem 12. Jahrhundert, die im burgundiſchen Kriege 1474 teilweiſe zerſtört und ſpäter ganz geſchleift wurde. In der Sturmnacht vom 28. zum 29. Dezember 1839 ſtürzte der letzte alte Bogen, der als einziger Reſt die vielen Jahrhunderte überdauert hatte, zuſammen. Kurze Zeit ſpäter beſuchte der Freiheitsdichter Ferdinand Freiligrath, der damals ſein Heim in dem lieblichen Ort Unkel aufgeſchlagen hatte, auf der Rückreiſe von Soeſt die Trümmer und trat in einem flammenden Aufruf in der Kölniſchen Zei⸗ tung begeiſtert für den ſofortigen Wieder⸗ aufbau des Bogens ein. „Wie Fieberſchütteln hat es mich gepackt, Der Bogen fort, die Streben ſtehen nackt.“ a Daß er bei dieſem temperamentvollen Vor⸗ gehen überſehen hatte, ſich vorher der Zu⸗ ſtimmung der Beſitzerin der Ruine, Ma⸗ rianne Prinzeſſin Wilhelm von Preußen, zu vergewiſſern, gibt ihm Anlaß zu allerlei intereſſanten Ausführungen, die er in ſei⸗ nem zum Beſten der Ruine herausgegebe⸗ nen Rolandsalbum in hochpoetiſcher Form niedergelegt. Der Erfolg der Werbung des „Rolandsknappen“ blieb nicht aus und ſchon um Pfinaſten 1840 konnte der Kölner Dom⸗ ſter. aus ſeiner zeitweiligen Vergeſſenheit baumeiſter Zwirner mit dem Wiederaufbau des Bogens beginnen und ihn noch im Juli desſelben Jahres vollenden. Auch die Weihe⸗ rede iſt in dem längſt vergriffenen Büchlein Freiligraths noch enthalten. Daß man neuer⸗ dings dem Dichter am Fuße ſeines geliebten Berges ein Denkmal geſetzt hat, iſt nur ein Akt gebührender Dankbarkeit geweſen, für den kein beſſerer Platz zu finden geweſen wäre. An die bekannte Sage von der Geliebten Rolands, die er ans Kloſter Nonnenwerth verlor und von den Höben ſehnſüchtig be⸗ trauert, erinnern die Verſe: „Und begräbt das Kloſter Schön⸗Hildegund, So ſetz' ich mich hier auf den Stein Und ſchaue, zeitlebens zu Tode wund, Hinab auf das Kloſter im Rhein.“ So ſpinnt ſich der Faden zwiſchen Rolands⸗ bogen und der lieblichſten aller Rheininſeln, Nonnenwerth, mit ſeinem altbekannten Klo⸗ Dies wurde, wie die Schweſter M. Paula in ihrer Geſchichte der Inſel Nonnen⸗ werth erzählt, nach einem Brande um 1773 mit ſeinen Konventsgebäuden neu errichtet, aber 1802 aufgehoben und 1821 von der preußiſchen Regierung als Gaſtſtätte ver⸗ kauft. Ernſt Moritz Arndt und Liſszt weilten dort häufig als Gäſte. Dieſer verbrachte im Verein mit der Gräfin Marie d'Agoult, der ſpäteren Mutter Coſima Wagners hier ſeine glücklichſten Jahre. Auf dieſem Eiland ent⸗ ſtanden auch ſeine Vertonungen vieler Goe⸗ theſcher und Heineſcher Dichtungen. Erſt 1850 gelangten Inſel und Bauten an die Urſulinerinnen und wenige Jahre ſpäter an die Kongregation der Franziskanerinnen zu⸗ rück und dienten fortan der Erziehung jun— ger Mädchen. Aber auch die neuere Zeit und ſogar die manchmal an landſchaftlich hervorragenden Uferſtrecken nur ungern geſehene Eiſenvayn hat zu den alten Reizen Rolandsecks neue gefügt und mit dem im Jahre 1858 von der galten rheiniſchen Eiſenbahn als vorläufiger Endpunkt der Strecke errichteten großzügi⸗ gen Bahngebäude und geſellſchaftlichen Mit⸗ telpunkt der ganzen Gegend geſchaffen. Wie Carmen Sylva dieſe Stelle ſchätzte, möge ihre poetiſche Widmung aus der Folge „Mein Rhein“ bezeugen: Der Bahnhof von Rolandseck! Das iſt am ganzen Rheine, Im Maienſonnenſcheine, Der allerſchönſte Fleck. Der Bahnhof von Rolandseck! Der iſt für ein liebend Pärchen— Blauaugen, Goldenhärchen! Der lieblichſte Verſteck. Der Bahnhof von Rolandseck! Und drüben die ſieben Hügel Und Abendhauches Flügel! O weh! Der Pfiff! Der Schreck! Der Bahnhof von Rolandseck! Man möcht' hier ewig bleiben Und trinken, ſingen, ſchreiben— Hätt' er nicht ſolchen Zweck. Die gehnfucht nach Blondheit Zu allen Zeiten haben die Menſchen den Wunſch gehabt,, der Natur ins Handwerk zu pfuſchen und durch künſtliche Mittel beſon⸗ ders die Farbe der Haare zu verändern. Man kann das bis in die älteſten Zeiten zurück⸗ verfolgen. Die alten Aegypter färbten ſich Haare, Augenbrauen, Lippen, Finger- und Fußnägel und beſtreuten überdies den Bart mit Goldſtaub. Auch die 400 jungen Mäd⸗ chen, die König Salomo bei öffentlichen Auf⸗ zügen begleiteten, beſtreuten ſich die Haare mit Goldſtaub. Ein Epigramm des Martial vermerkt ausdrücklich, daß manche Römer, deren Schädel kahl waren, ſich auf die Glatze Haare malen ließen, um aus der Entfernung den Anſchein zu erwecken, daß ſie eine kurz⸗ geſchnittene Normalfriſur trugen. Bei den Frauen kann man durch alle Zei⸗ ten die Mode des Färbens verfolgen. Im alten Rom war die Mode der blonden Haare, die ins Rote hinüberſpielten, beſonders ver⸗ breitet, und dieſe Mode herrſchte auch in e während des 15. und 16 Jahrhun⸗ erts. alles daran, ihren Haaren den Farbton des ſogenannten„brennenden Blond“ zu geben. Zu dieſem Zweck ſetzten ſie ihre aufgelöſten Haare ſtundenlang der Sonne aus und be⸗ arbeiteten ſie gleichzeitig mit allerlei Eſſen⸗ zen. Da die Dichter der Zeit nicht müde wurden, die geliebte Frau im Stile Petrar⸗ cas zu feiern, wollten die Schönen Vene⸗ digs um jeden Preis Petrarcas Laura glei⸗ chen. Berühmt war beſonders ein zum Haar⸗ bleichen beſtimmtes Rezept, das Catarina 5 zugunſten ihrer Schweſtern erfunden atte. f i „Die Blondmanie beherrſchte auch die Eng⸗ länderinnen zur Zeit der Eliſabeth. Da die Königin blond war, ſetzten auch ihre Unter⸗ tanen ihren Stolz darein, blond zu ſein. Un⸗ ter Heinrich IV. von Frankreich gefielen ſich die Hofleute darin, die Haare ſchwarz und den Bart rot zu färben. Später ging man noch einen Schritt weiter, und die Modenarren beiderlei Geſchlechts ſtolzierten mit Perücken umher, die in allen Farben des Regenbogens ſchillerten. . Die ſchönen Venezianerinnen ſetzten uns genügt...“ Das Alter der 5 indianiſchen Totem⸗Pfähle Die Anſicht, daß die Totem⸗Pfähle der Indianer auf eine jahrhundertealte Tradilion zurückgehen, wird widerlegt durch eine An— terſuchung von Marius Barbeau. Man fin⸗ det dieſe Pfähle als Erinnerung an die Ver⸗ ſtorbenen längs der Indianerſiedlungen, meist an einem Waſſerlauf in unregelmäßiger Li⸗ nie. Sie ſind 3 bis 18 Meter hoch und aus ſorgfältig gewählten Zedern oft ſehr kunſtvoll geſchnitzt. Da ſich dieſes nicht durch Impräg⸗ nierung vor Fäulnis geſchützte Holz höchſtens 40 bis 60 Jahre lang erhält, können die jetzt noch vorhandenen Pfähle auch nicht älter ſein. Verfaulen ſie, dann werden ſie nicht aus gebeſſert oder erneuert, ſondern weggeſchaff verkauft oder verbrannt. Keiner der vielen Reiſenden früherer Jahrhunderte erwähnt in ſeinen Berichten ſolche Pfähle. Auch konnten ſie erſt hergeſtellt werden, als die geeigne Werkzeuge für Holzbearbeitung in jenen genden bekannt wurden, alſo nicht vor Begin des 19. Jahrhunderts. Damals wurden die indianiſchen Volksſtämme ſehr ſchnell durch den Pelzhandel wohlhabend und bewieſen den Reichtum des einzelnen, untereinander rivaliſſe“ rend, durch die Pracht und Größe der Pfähle; die die bis dahin üblichen verzierten Torpfoſten erſetzten. Zwiſchen 1820 und 1840 kamen ſie 4 5 N zuerſt an der Grenze von Alaska und Br? tiſch⸗Kolumbien(Kanada) am Naß River oder 4 den Königin⸗Charlotte⸗Inſeln auf; vor allem die Stämme der Nisrae und der Tlingit ern? richteten beſonders kunſtvolle Totem⸗Pfähle. 5—— 5 Aus der Welt des Wiſſens In der Zeit der Segelſchiffe war es allge? mein üblich, daß die ſpaniſchen Weinbauern ihrem Madeira als Ballaſt in einem Schiff un die Welt ſchickten, damit der Wechſel des Kl“ mas ihm ſeinen beſonderen Geſchmack geben ſolle; noch heute gibt es Weinhändler, die dieſem alten Brauch huldigen; ja einige ſchik ken zum Beiſpiel Portwein gelegentlich no) nach Neufundland, wo er für mehrere Mo nate im arktiſchen Eis vergraben wird, wo“ durch er ein ganz beſtimmtes Aroma bekomm. *. Im Jahre 1913 wurden von einer Millid mit der Poſt beförderten Pakete nur 81, geſtohlen oder beraubt; im Jahre 191 kamen auf die Million 3520,5 Pakete, die ih ren Adreſſaten nicht erreichten; das Jahr 1931 dagegen hat den Vorkriegsſtand ſogar noch unterboten mit 45,9 Paketen(pro Mil“ lion), die verloren gingen.. * Im Rheinfall bei Schaffhausen ſtürzt in der Sekunde durchſchnittlich eine Waſſermeng? von 250 Kubikmeter eine 20 Meter hohs Terraſſe herab, was einer Leiſtung von 67000 PS entſpricht; der Rheinfall wäre imſtande) eine Million 50kerzige Glühlampen auf Leuch“ ſtärke zu erhalten. 1 1 * Aus der Vorzeit unſerer Heimat. In der Braunkohle des Geiſaltales dei Halle kom ten, wie Profeſſor Weigelt, Halle, 14000 guterhaltene Wirbeltierreſte geborgen werden. Von Amphibien liegen ſogar Ge⸗ hirn⸗ und Larvenreſte vor, und von tropiſchen Inſektenformen gibt es ausgezeichnet erhal“ tene Reſte. Fernerhin fand man Spuren vieler Fiſcharten und Reſte von Säugetieren, dis deutliche Vorläufer unſerer heutigen Pferde und Hausſchweine ſind. Das Glanzstück de? 3 . 1 ganzen Fundes aber bildet ein Tier, das of fenſichtlich ein Zwiſchenglied zwiſchen Inſekten» freſſer und Halbaffe darſtellt. Bisher hat m 1 ſolche Funde in der älteren Braunkohle mi machen können. Der Fund im Geiſaltal er“ klärt ſich aber aus dem dort vorhandene kalkhaltigen Waſſer, das konſervierend wirk und die schädlichen Wirkungen der Bodenſäure aufhebt.. —— i Luſtige Eile „Haben Sie ein Zeugnis mitgebracht?“ 1 „Ja,“ ſagte der Bewerber.„Sehen Sie, hier ſteht. Herr Müller— das bin ich arbeitete für uns eine Woche, und das hal * „Wenn dein Vater ſehen könnte, wie du dich bemmmſt“, ſagte der Lehrer,„dann würd“ er graue Haare bekommen“. f 8 „Da würde er ſich aber freuen.“ „Ja, wieſo denn?“ fragt der Lehrer wundert. „Mein Vater hat doch eine Glatze!“ gibt Fritzchen zur Antwort. d. „Sie hatten beim Putzen einen Gashah offen gelaſſen, Anna, ſo daß eine Meng Gas ausgeſtrömt iſt. Das koſtet doch Gen „Auch wenns nicht angeſteckt wird, gnädige Frau?“ a 1 5 a „Nun habe ich Herbert faſt zwanzig Ja nicht geſehen. Trägt er immer noch ſein 1 in der Mitte geſcheitelt?“—„O ja, abe Scheitel iſt jezt gegen 15 Zentimeter b 1 mitteilte, vet — 000 uspoaſpg ueuedupgessnv ueg uoa mou zuuu ee lee uda önß fe ue gol gunzeß usul un andes unecß u: usb Uerpqicpan ue 0a ohn end eplilt deee gu 10 ea eee eee ee ee eee een eee ind ig! bp dauva 20 eheibeg uss Inv pad ue neu! neue lava oi oe See ua pn ee ee uhu see sue ee e be eben d s aunuuen vas sn udpod sep ue va qun ꝛb106 gun nanleauvupene usgejazo g obus spa di eee eee en eee bungen unnd pie ꝙæppacſech due een e ehe eee neden bog ue u unsun v00 feichnppg oiaeg sd zk n elnzsniz ueinvf ꝛb buen zd aden bee es Bube de ur auen e eee hauen een e i po Inv onerbolloctuenlo a0 lavea geg did pu gun oæpvu epo que binn nee ee .——— dpejqppqoeg zpogz que svao aupueiu on uegun ne zungzezun lognvch ususbepeb qivg z no pee eee eee e een“ been enz ang sid uoavgz ue uuva se bupjeb uozcurcinos us eee en eee e e eee zelojuavg ze gegnva uezeg u mene aun uzezeqzo ⸗poc ubenvafeln usch uche ebenen eee Uenezun ad uf sn bundenen abbniloa sn e e usch ben eee ee ung uind a 5 Inv ouiqog Teng: uf aupibuch ur zlunzufz ane sid bn ell eig grog u. i 5 5 ahnezunuig Iii e une olle sudapg sd uv n ud bvmjesoc duelle sch! 20 10 siv snb Abuvssdo dave quvn gun uellofzea ne jzjog sb Ahn een e een d av uzeaupzea ne dinga gung ig geg neva oba sog narf nell usch! dhv vunqung i pu Seis bogeigch ul ou en 0 Anlnlavoc denz o gun ens 16e oT ueusbupbaea 400 uelu bench ue zepun usgelsniz a0 eh vnn daa ue igelobsno sueceanuunzach 800 agvloch ze Biaupn neunen us uf seie seng Gunze di ana gel uda o va szufzuuezach 10 n la uam ur eg eee en ine e en he eee ee sI mu Aden ius ung zpngebaoctuues quesgenea aun quzequnqeq Bureau due unemung ze uv 00810 i euenvz ic h janlech un dom 191 lis 18 Saedigz seule une ocpungvunnu aun uzaun end ez Jeg a uebnzz ue u neee eee bee le Cusjoqzea pnꝛappppg) 1 i uetpoigebuse geg i zen zor uscpngele dun usuhnz 251001 dane ie szuzuuegich did va zn ing rana in 5 eee en uber igel sus: n ain uelleg up apubeigs meqozg 1g nens GPilengpen wegn nd buielapg ousjec uneſeicklnvcps ꝛ00 usbungeieeg uezegnat ue did zn usaunl!e uvmoze usbuvbd use zeoctee daun„ ehh nung ac navg pie Maget euren ue de e ene fang; ehvu piu mega 1% ue mene u ee uren dbupbzogz eig eqn ihnen uescenvqeblnv hoanelle meu nu usumuolne usgunleb ang ig baogeigch uoa uebunz leg nenen ide eee e e ene eee eee e uu neee eee en ideea aufe! use seeed ee ee eee eicvannc uz ue inv bo uebuvb ueue geig baoqeigch u 82 815 o ehh used negbnojuezod aun egnzg ausbnuegzeqn us bo ud ul nv se ueagol abolgec elo meg dbikune duse dia bunzeuunch rag ui nuevo obo spe ole nut uegpanl oau pp aun bunpaczuc) equnzeg ꝛ0el uda ea ue an megbicnch eus ueber see eee wn duct obanz zule ppane obo scpel sene unu usb ene jena uibenogy uobvutege 1e snoc med un uezqeiſech ue que ⸗Upapſ bunulloch ꝛc0quegejeq aun jcpand zh llvag use e eue u uuns eue di eren; d ee ume sn spnfd id ne jpuueilde ung 5 i uegzunlaea uen php ssqusuun ur ea uda oda usqeu Burnela pg duese qui spequsavusucagß sd Hure zd uf eon alva eeuvd aufe sojuezuedeg als uleuege Inv zd une 1e ute een he e eien sog dbl va lav oꝙhppilzellogz elozque ed zen uennjch uesbiqavl use dueq nz ed siv aun qu inv quid zd ins 8 den een ee ee uebunöneqaeg uszelen ne ug uebuvak dun seg usbogß uesenc uezpeazes ⸗Zuvj d MA eee ene eue engt s een sd ue Seien nz ue enge ene eg ng uegoß meg uv olg uobrunvchl oahi sjv ung sd zecpeng usdujelpeam heut uskanz od usbnfcplaes uon Abeflck use ne jegeng ed use ⸗uvosg ususedoun seule gag uv ea gol Funuun elo use ze epo aun saug sed nee ene ee e e ee ee ae neun geen e nh usbejeb eqn pe id duenne Vanqupc uda 2 oc uosctuphznos uoa uelvc ue golla„uoglogß“ oc ego 2 (gung) „% iA po 26“ pnaqui): 0 2g d 21e 5 ö g 6 „er g or J zb g r e eee eau 8 2 az 01„elach 8 ech 2 gps 9 F: 12 PARRo mene auunzg ze sn uobunlgulngz snpuig se uscpuvu po 1 106 nus aun Luv seg sauge( 105 ug 8 ilng ia ang igen. ulzduuſsdg eig sn vage! 506 up usgel suv bog mur d 31205 euhvquelcd zd ur c cia bo do a hu gun ougen send zuvace szennugonc uf Po 8 eco uss ne ue auen! Ar using ue un zuienea ohe . peng mech „ga nd qun squeig Id und:ueigej ue u s. p oz 410 10a ubzugz due igen ol e ufs eiae od uv up eee ene RN N e „usqufldue uach ue n Anu neeellcdog uupz uz ueoipleß end ueugs jeg A s“ nen quvpelng ue Ude „adde eee bee de ug eibnezg 10 sjb sipiu uezue nog, ue ue eibyich oehzuvag nenen zul hoi abc juupzeg pech zo rl 81 1d uelnzes usuen ch ueſpien eue ne ue ene aupfelng jpautegech une anregen e uegebogune epa avhe d eeubobſue„ppgq ue“ ———„eeibiopplech 160 l n“ abe 00 ebe „Ahe mc uns“ za uso 2101 z0labg Uezllveplebieq aeg menue Inv uezjeic zu bobgekoagß ue Je ei ede zd upflaeacpvs siv pg inne mog ana ue eee eee ee eee ode o ue nd ueczom uesgoſleg ige aue uin uazquv meg ud zejdnpgeg z el uleg jeg gekoactszobvig usul z buſe usbob nennt ueiuodmog obunl joag ad bidunaealoves siv auge „usgeijgeb nv stoic uach uezpa uelsmes sei uus ue“ eee eee deen so“—„iaeiqavgz zu cod aba S Cuehol usuzef ue z fp ze sog G eh een“ pe een e eber „A0lleloncß a0, ag Leere eee seuellicleh 3p ue e een eee eee angenockvagß usch! iuozvub ul 0 dzea vf sebr seul zeiqaog Gibunach an zva(9681“) Teuians mopuz zeuepun c a0 7* uusg“ eee ahung Alckgpplae obvz 02 510 81 120 uu agplebun secgelgz sauze aenvasnzz od i duenne ueber o sung ⸗zehv sig 8e je van bungereeg rhei u uebunzlre: ⸗Acpgc die use ueavegunc ueusceichaea jeg iebun „ inpaeg Lups daensnocß zezelun usegguuzeaszfrezur chu sv i nenen Kvlusbech us Fbuntnackkppze enn Motu dee nr e en eden e bung ohva un vaze cpu usebunfeg ueleid 10g l zjegupg S usbulag obecane uod unge auaoue epo uecuebobuech ⸗OAT used uf uebuvjchs eig ænv gva uaegunczea sd Anu podel ad olun ones ogoas due lieu zog np phanzvu zfeickl 1116p zeig leg uebguzea uze bung ne Uesvuc zds ug nd sid jvuncp ubm usegqag 161 an! 46 ⸗och duse duo— ue obus an! sva ind suenbiueqm— did ujel ne uebuvſcps ei aun och eie neue ezeig zo ulsleid Inv zunge e ueumozsenv buna ggg dullo abuvf ojanvibun dig ueber 318 8 zuebung 4e ubs uu unbf obubj aug 222 un daeqususpiebeq olan zr penn aud e qvg upheb zageaea— alle sv qun usqe nes Unzun usem ui neue eue wee ee einen ed bes pz aechijüglaack suv av zee fezsulvgsog, sn hinnuneg ep Tefenuneun Sou use gv uelej nd szacdcezg us ⸗unſiog ueiggas 1 teu u ib uch uo eu ui uegesdun aipuech sda aeg ee band ole! genf 100 zagegzea— vl bug ang unde bosch 10 adgvu eq wu ue don rc eino 1 Noe oc einvag uefpanleg nd cu zeich ueinvf aue ig uunu 4 vg Bun; eilen iz did u wehe een en ee bee ie ee abba bumbaue nean ict Rescue ei sip a soo seul noazpvack oajpuech sa uezuuvu uebunzeg 10 iogo g bunzeaunqegß ohe banphoc uebi pe uuf dur anne so eibupgsnv ang ue— Ion ain: ige: Snuuszanzn 00 Gos— jpg Tel nin! ure nv ze inv genpguvzea bungensnvegipuecg ogoab eue doppvgß fans guvac ae r nein dana vc Ic u se ue eee ee eee Inn eien ane „„ b uebiuem uda meg aufe i so usebuizg zich ne enge avabvg un eig uebi gun uebnjg ze uenunze 10 ie cen s becmsnzz ususe ac gie 8 duugz uoninaag unvz elpzsinnc guenc Seeg e ee: so Jieqazz pn sdanege hun ue zende de nue n Much dic van rede zpeaclne run Jos ue“ dboueqeꝙinelnr zue udaabzt 1 neue ein en ee bunden e eee na Heeg uelnvnehun avabveß u did nens usbnaqn 10 Ahl gan ae ee e eee ene eee een uz ind lip id gos„uvavg zcuavb vl zue 68. Aaoleq jnojphogz val„e usgefeunzeg uezavuloch szv uezavitz uezeaup uejeza dd Sou nv uueg 18 uehogß cusugeu ne 308 55a Aut eue holbuicd ue Inv gojq 218 ueuugz ein, „agbve ü! 22 b)6 eius id sc nd lig nozvgvg chip ici bi d une“ eue dun wee e n mojpgvgz uezzvufoc uus a0 genf dean zbojcked onen zobung ꝛogoab uca jpuufſe zin eien eie e J vobog i vunzcpeus ad. use ne Bucpinoa Bunllozuvieg diggge olhv jpg 21 ne noa die inv uecanq jagnleblnv 1016 10 uegphped uepineggunses eig use og need ugs uhr! Jpeg sur an abus uezuedeg udprhehg undes 1 0 obe fee u neee deen eee eee een Sie wich ſeinem Blick aus und ſah nach dem Horizont, wo eben der letzte Schimmer des rotgoldenen Tagesge⸗ ſtirns unter die Klimmung tauchte. Eine Flut von unwirklich ſchönen Bildern huſchte über die geruhig ſich wiegenden Waſſer. Sie genoß den herrlichen Anblick, wie eine Verheißung, daß ihr künftiges Leben an des Grafen Ahrenberg Seite doch nicht ganz ohne Licht und Wärme ſein werde.—— Ein kühler Hauch kam von Weſten her über die See. Helene erſchauerte leicht und zog fröſtelnd das ſeidene Tuch dichter um die Schultern. Ihr Begleiter ſah es. G19 wollen hinabgehen,“ ſchlug er vor.„Iſt's dir re 51 7 „Ja, Arco,“ nickte ſie. „So komm!“ i Sie nahm ſeinen Arm und ſchritt neben ihm her, dem Niedergang zu. Dabei ſtreifte ſie eine ſchöne, blaſſe Frau, die, zur Bildſäule erſtarrend, in ſichtbarem Schrecken dem Paar nachſchaute. „Dieſe Stimme“ flüſterte ſie, erſchauernd.„Ich fange an, Geſpenſter zu ſehen. Wie lächerlich!“ a Dann folgte ſie in plötzlichem Entſchluß den Abwärts⸗ ſteigenden auf das Oberdeck hinab, ſah ſie um den vorderen Kofferraum biegen und in einer der Kabinen verſchwinden. Langſam ging ſie hinterher, merkte ſich die Nummer der Tür und wußte eine Viertelſtunde ſpäter ſchon, daß hier Graf Söderholm und ſeine Schweſter die Bewohner der beiden Kabinen 38 und 40 ſeien. Sie atmete auf, lachte dann über ihren törichten Schreck und begab ſich auf das Hauptdeck hinunter, wo ihre eigene Kabine lag. N 8. Kapitel Baron Arpad⸗Szyllag⸗Hasko ſchäumte vor Wut, als er am Abend nach der erregten Auseinanderſetzung mit der Fürſtin einſehen mußte, daß er der Ueberliſtete ſei. Sie hatte ſeinen Drohungen die Spitze abgebrochen und war abgereiſt, einfach abgereiſt, als handele es ſich bei dieſer Reiſe, deren Bedeutung ihm vom erſten Augenblick an klar war, um eine Bagatelle, die man zwiſchen dem erſten und letzten Glockenſchlag der Stunde überlegt und zur Aus⸗ führung bringt. Dieſer ſchnelle Entſchluß, dem er zunächſt völlig macht⸗ los gegenüberſtand, traf ſein Selbſtbewußtſein, wie ein Keulenhieb. ö Er war der Neigung der Fürſtin ſo ſicher geweſen, daß er geglaubt hatte, nichts mehr verderben zu können und mußte nun einſehen, daß er ſich in der Bedeutung ſeiner Perſon für die Fürſtin ſehr getäuſcht hatte. f Es dauerte lange, bis er imſtande war, klar zu über⸗ egen. i Er mußte Xenia wiederfinden. Seine Leidenſchaft zu ihr übertönte längſt alles andere. Er mußte ſie wiederhaben. Es mochte koſten, was es wollte. Ah! koſten! Ein wütender Fluch entfuhr ihm, als er daran dachte, daß er durch die Abreiſe der Fürſtin völlig auf dem Trockenen ſaß. Wie war dem abzuhelfen? a Ohne genügende Mittel war er machtlos. Ein hämiſches Lächeln glitt um ſeine Mundwinkel. Mitten in der erregten Wanderung durch das Zimmer lo er inne, überlegte lange und ſetzte ſich dann ent⸗ ee an den kleinen Tiſch der die Reiſeſchreibmaſchine rug. Mit einer Schnelligkeit, die von langer Uebung ſprach, flogen ſeine Finger über die Taſten.. Der eingeſpannte Bogen mit der fürſtlichen Krone füllte ſich zuſehends. g Jetzt noch die Anſchrift in die linke, untere Ecke: An die Natfonalbank Sofia, Bulgarien. a Abteilung Auszahlung.“ Sorglich löſte der Baron den Bogen aus der Maſchine, lehnte ſich weit zurück, beide Füße vor ſich hinſtreckend und überlas das Geſchriebene. 555 So war's gut, knapp und bündig, genau ſo, wie ſeine Durchlaucht ſelbſt diktiert haben würde. Er ſprang auf und ſchritt zum Schreibtiſch, ſetzte ſich und legte den Bogen vor ſich hin. Ein unangenehmes Gefühl beengte ihn.— Er ſchüttelte es von ſich, nahm den Füllfederhalter au der Taſche, und warf in flüſſigem Zug die Unterſchrift hin: „Demetrius, Fürſt Obronowitſch.“ Als er kurz darauf das Haus verließ, war alle Erregung von ihm gewichen. 72 Der Wirt dienerte höflich und ergeben, als der all⸗ mächtige Sekretär ihrer Durchlaucht an ihm vorbeiſchritt. f In der nächſten Sekunde kam eine böſe Ueberraſchung ür ihn. s „Ihre Durchlaucht haben ſich genötigt geſehen, abzu⸗ reiſen,“ erklärte ihm der Baron, einen Augenblich ſtehen bleibend.„Ich ſelbſt werde wahrſcheinlich noch einige Tage bleiben. Immerhin wollen ſie bereits die Rechnung vor⸗ richten. Es iſt möglich, daß auch ich ganz plötzlich ab⸗ fahren muß. Ich möchte dann alles geregelt wiſſen.“ Dem Hotelier verſchlug vor Schreck die Sprache. Als er ſich aus ſeiner tiefen Verbeugung wieder auf⸗ richtete, war der vornehme Gaſt bereits gegangen. Der Baron warf den Brief in den nächſten Brief⸗ kaſten, ging dann zu dem Hauderer, deſſen Wagen der Fürſtin für die Dauer ihres Aufenthalts in Carlshafen zur Verfügung geſtanden hatte, und erfuhr hier, daß der Fahrer mit dem Auto noch nicht zurück ſei. Vielleicht könne der Herr Baron—— meinte der etwas beunruhigte Geſchäftsinhaber—— ihm ſagen, wo⸗ hin die Fahrt gehe. Es ſei nur der Ordnung wegen. Baron Arpad ſteckte ſeine hochmütigſte Miene auf und erklärte dann von oben herunter:„Es handelt ſich um einen plötzlichen Entſchluß Ihrer Durchlaucht, über den ich nichts Näheres verraten darf. Ueber Ihren Wagen dürfen Sie ganz unbeſorgt ſein. Er wird zu ſeiner Zeit ſchon wieder ankommen. Ich bitte um ſofortige Benachrichtigung. Am 5 ſchicken Sie mir den Fahrer ins Hotel, verſtehen Sie!“ „Sehr wohl, Herr Baron!“ f Er nickte nur und machte ſich dann auf den Weg zum Krankenhaus. 8 i Man führte den ſpäten Beſucher bereitwillig ins Wartezimmer und rief dann Schweſter Agneta, die auch ſofort erſchien. f 5 „Ich will nicht lange ſtören,“ begrüßte der Baron die Eintretende.„Ihre Durchlaucht war leider heute verhin⸗ dert, ſich perſönlich nach dem Befinden Seiner Durchlaucht zu erkundigen. Ich komme in ihrem Auftrag, um Ihrer Durchlaucht nach ihrer Rückkehr Nachricht zu übermitteln.“ Schweſter Agneta bezwang das Fröſteln, das ſie jedes⸗ mal befiel, wenn ſie den Baron vor ſich ſah. Kühl und kurz entgegnete ſie:„Seine Durchlaucht be⸗ findet ſich verhältnismäßig wohl.“ 5 „Verzeihung, eine Frage: Darf Ihre Durchlaucht da⸗ mit rechnen, bald einmal vorgelaſſen zu werden?“ „Das hängt ganz von dem weiteren Fortſchreiten der Geneſung ab, Herr Baron. Sie wollen nicht vergeſſen, daß die Nerven des Patienten nach der ſchweren Erſchütterung immer noch äußerſter Ruhe bedürfen. Wir ſind deshalb über ſeine eigene Vorſicht ſehr froh. Sie entbindet uns davon, unſererſeits die Ablehnung aller Beſuche zu ſtark zu betonen. 8 5 „Einen ungefähren Zeitpunkt können Sie mir nicht an⸗ geben?“ „Nein.“ „Ich danke Ihnen!“ 8 Kurz und förmlich verneigte ſich der Beſucher und ging. Schweſter Agneta ſah ihm mit einem Gefühl der Er⸗ * leichterung nach, ging dann auf das Zimmer ihres hohen Patienten zurück und erſtattete Bericht. Der Fürſt nickte nur, ohne jede Frage. Wieder einmal hatte die Schweſter alle Veranlaſſung, über das merkwürdige Verhältnis der beiden Menſchen zu⸗ einander nachzudenken, die vor der Welt jedenfalls als ein glückliches Ehepaar galten und ſich doch in Wirklich⸗ keit weltenfern zu ſtehen ſchienen. 5(Fortſetzung folgt.) 222 S A S== F f//. Oas Hetenlied 5 Skizze von Der große Konzertſaal hatte ſich geleert. In den Gar⸗ deroben drängte ſich das Publikum. Hier und da ſtand eine Gruppe der Konzertbeſucher zuſammen. Man wartete geduldig, bis ſich der Anſturm auf Pelze und Hüte ge⸗ legt hätte. i „Eine fabelhafte Stimme hat das Mädchen.“ „Hervorragende Schule, prachtvoller Schliff.“ „Zweifellos. Außerdem ein geſchickt zuſammengeſtelltes Programm. Das Hexenlied war hinreißend, temperament⸗ voll in höchſter Potenz.“ Hexenlied, Hexenlied! Ueberall erwähnte, lobte man es. Ueberall war man ſich klar, daß dieſes Lied den Kon⸗ zertſaal, das Herz des Publikums, die Welt erobern würde. Doch warum fehlte der Name des Komponiſten? Wa⸗ rum ſah man an der Programmſtelle, wo ſonſt der Name des Tonſetzers ſtand, nur drei Sterne? 5 8* 5 8 Feierabend, auch für die Türſchließer. Doch nein. Dort hinten im Saal ſtand noch jemand. Warum ging er nicht fort? Was wollte er hier? a Der Saalwart ging durch die Reihen auf den harrenden Gaſt zu. „Mein Herr, das Konzert iſt zu Ende. Ich muß den Saal abſchließen.“ i Ein noch junger Menſch war's, der bei der plötzlichen Rede wie aus einem Traum auffuhr. Sein Blick hatte bis jetzt ins Leere geſtarrt. Nicht ins Leere; dort, wo die Sängerin geſtanden hatte, wo ein Blütenkranz von herr⸗ lichen Harmonien mit der kriſtallklaren Knoſpe der Stimme verwebt war, dorthin hatte der Einſame geſchaut. „Ich muß den Saal abſchließen.“ 5 „Jawohl, ich gehe. Aber— Verzeihung, mein Herr, können Sie mir ſagen, wo die Sängerin wohnt, die hier ſoeben geſungen hat?!“ 5 „Weiß ich leider nicht. Das können Sie morgen im Büro erfahren.“ Der junge Menſch ließ den Kopf ſinken und drehte ſich zum Gehen fort. Dieſe mutloſe Verſunkenheit tat dem Saalwart leid. „Wenn Sie es in der Loge verſuchen wollten? Viel⸗ leicht iſt ſie noch dort.“ Das wirkte wie ein elektriſcher Schlag. Schnell holte ſich der junge Mann ſeine Garderobe und ließ ſich vom Saalwart zur Künſtlerloge führen. Ja, man hatte Glück. Die junge Künſtlerin befand ſich noch im Zimmer. Eine Flut von Huldigungen, Glück⸗ wünſchen, Lobpreiſungen und Vorſtellungen war über ſie gegangen. f N „Noch jemand, der mich quälen will?“ fragte ſie müde. Der junge Fremde trat ein. 5 „Nicht quälen will ich Sie, gnädiges Fräulein. Nur meine Verwunderung für den herrlichen Vortrag des Liedes ausſprechen.“. f Die Sängerin ließ ſich in einen Seſſel fallen. „Und das nennen Sie nicht quälen? Schon zwanzig Minuten lang überſchüttet man mich mit Blumen und Bewunderung. Es iſt langweilig. Welches Lied meinen Sie übrigens? Ich habe viele geſungen.“ „Das Hexenlied.“ f „So, ſo. Es ſcheint allgemein gefallen zu haben. Son⸗ derbar übrigens. Im Grunde genommen iſt es ein Schmarren, eine Schablonenarbeit, ohne Eſprit, ohne Elan. Einige melodiſche und rhythmiſche Eigenheiten machen es intereſſannt.“ Das Geſicht des jungen Manes verdunkelte ſich. „Mir hat es jedenfalls gefallen, und ein großer Teil des Publikums zeigte ſeinen Beifall. Ein Schmarren dürfte doch dieſe Begeiſterung nicht auslöſen.“ „Ich ſagte Ihnen ja, in einigen Punkten iſt es nicht unintereſſant. Das Lied ſteht und fällt mit dem Vortrag.“ „Der Vortrag war jedenfalls ausgezeichnet. Warum hat das Programm übrigens den Namen des Komponiſten verſchwiegen?“ i „Weil ich ihn ſelbſt nicht kenne.“ „Das iſt ſonderbar.“ E. Rasmus. „Keinesfalls. Mir oder dem Konzertdirektor werden oft Lieder von unbekannter Seite ins Haus geſchickt mit der Bitte, die Sachen auſ einem Konzert zu ſingen. Ab und zu erfülle ich die namenloſen Wünſche, wie in dieſem Falle. Hat das Lied Erfolg gehabt, ſo meldet ſich der Kom⸗ poniſt prompt bei mir, gewöhnlich mit dem Anſinnen, ich möchte ihm einen Verleger nachweiſen So wird es wohl auch diesmal werden. Morgen ſchaut ſicher ein Blumen⸗ ſtrauß in mein Zimmer mit einem haarwallenden Kompo⸗ niſtenhaupt dahinter. Langweilig.“ 8 l „Sie haben das Lied jedenfalls ſeeliſch geformt.“ „Ach Unſinn, was hat die Seele mit einem Hexenlied zu tun! Ich bin übrigens jetzt total durchgedreht. Wenn Sie wollen, können Sie mich begleiten.“ f Der junge Mann ſah die Sängerin verſtändnislos an. Dann verbeugte er ſich. 8 „Bedaure, gnädiges Fräulein. Ich habe noch wichtige Verpflichtungen. 1 f Langſam verließ er das Künſtlerzimmer. 8 „Wichtige Verpflichtungen,“ ahmte die verärgerte Sän⸗ gerin den Beſucher nach. 8 5 „Ein Schaf biſt du.“ 5 N *** Am andern Morgen erhielt die Sängerin vom Kom⸗ poniſten tatſächlich einen Brief:„Sehr geehrtes Fräulein! Sie haben mein Lied glänzend vorgetragen. Schade nur, daß Sie Ihrem Geſang nicht Ihre Seele leihen konnten. Doch ich verſtehe Sie. Wie könnte man einen Schmarren poetiſch geſtalten! Ich habe eine Bitte an Sie: zerreißen U Sie mein Lied. Der unbekannte Kom⸗ poniſt.“ 5 2 —— 5 „„ 7 Wer ſoll motorradeln? Ohne Zweifel darf dem Motorradſport eine günſtige hygieniſche Note zuerteilt werden. Vorausgeſetzt bleibt freilich, daß die Grenzen vernunftmäßiger Ausführung ein⸗ gehalten werden, daß alſo nicht Mißbrauch das Hygieniſche ins Verhängnis umkehrt. 5 Es iſt ganz natürlich, daß ſich beim Motorradfahren die ſyſtematiſche Erziehung zur Konzentration und Willens⸗ kraft, die ſich aus der Beherrſchung der Maſchine und der Beherrſchung der Verkehrsſituationen ergibt, dem ganzen Organismus mitteilt. Bei eifrig betriebenem Motorrad⸗ ſport iſt ſchon in wenigen Monaten der ganze Organis⸗ mus„überholt“. Die Muskeln haben eine vordem nie ge⸗ kannte Straffheit erlangt, der Körper iſt von voller Lebens⸗ kraft durchpulſt, der ſportliche Rhythmus hat alle ſchäd⸗ lichen Ablagerungen beſeitigt, kurz und gut, innerlich wie äußerlich iſt der Motorradler ein anderer Menſch geworden. Allerdings gibt dieſer offenſichtliche Gewinn keine Be⸗ rechtigung, daraus eine Verallgemeinerung abzuleiten. Niemals darf überſehen werden, daß den Anforderungen des Motorradſports nur der völlig Geſunde gewachſen iſt. Für den intakten Organismus bedeuten die ſtändigen Durchſchüttelungen des Körpers, ohne die es beim Motor⸗ radfahren nun einmal nicht abgeht, kaum etwas anderes als eine heilſame Maſſage, eine durchgreifende, erfriſchende Belebung. So nützlich und zuträglich das alles jedoch dem geſunden Organismus iſt, ſo ſchädlich müßten die An⸗ ſtrengungen des Motorradſportes den treffen, der nicht im Vollbeſitze der geſundheitlichen Funktionen iſt. Für Ner⸗ venſchwache ſcheidet das Motorradfahren ohne weiteres aus. Das gleiche gilt für Leute mit Herz⸗ und AUnterleibs⸗ ſchäden. Es erübrigt ſich wohl der ausdrückliche Hinweis, daß bei ſolchen körperlichen Leiden ſchon in ſehr kurzer Zeit Komplikationen eintreten können. 8 5 Ein typiſches Leiden, bei dem gleichfalls der Motor⸗ radſport nicht in Betracht gezogen werden darf, iſt die Lungenkrankheit. Allein ſchon die Staubbeläſtigung bringt für den Lungenleidenden außerordentliche Gefahren mit ſich. Für die Fahrgenoſſen auf dem Soziusſitz gelten im großen und ganzen die gleichen Regeln, wenn auch, ſo⸗ 55 r